Daten
Kommune
Berlin Spandau
Dateiname
Vorl. z.K. v. 03.09.2013.pdf
Größe
105 kB
Erstellt
15.10.15, 21:47
Aktualisiert
27.01.18, 11:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksachen
der Bezirksverordnetenversammlung Spandau
XIX. Wahlperiode
Vorlage - zur Kenntnisnahme -
Nr. 2692/XVIII
TOP
Ursprung: Antrag
Initiator: CDU
Beratungsfolge:
Datum
Gremium /Sitzung
23.02.2011
25.05.2011
29.08.2012
28.11.2012
25.09.2013
BVV
BVV
BVV
BVV
BVV
046/XVIII(BVV)
049/XVIII(BVV)
013/XIX(BVV)
016/XIX(BVV)
024/XIX(BVV)
Beratungsstand
ohne Änderungen in der BVV beschlossen
mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen
mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen
mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen
4. Zwischenbericht
Mitarbeiterbefragung im Jugendamt durchführen
(Antrag der Fraktion der CDU vom 14.02.2011)
Mit o.g. Beschluss wurde das Bezirksamt beauftragt in enger Abstimmung mit dem
Personalrat in der Abteilung Jugend und Familie eine Mitarbeiterbefragung durchzuführen, die
u.a. erheben soll, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
a) mit der Führungskompetenz ihres Vorgesetzten zufrieden sind,
b) die Ziele der Abteilung verdeutlicht bekommen,
c) die interne Kommunikation beurteilen und
d) die Möglichkeit erhalten, Einfluss auf die Verbesserung von Arbeitsabläufen zu nehmen.
Begründung:
Seit Monaten wird gerade auch im Jugendhilfeausschuss deutlich, dass die Stimmung unter
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf einem Tiefpunkt angekommen ist. Ein
Beschwerdebrief der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im letzten Jahr wies darauf hin, dass
eine Reihe der Probleme hausgemacht und somit auch behebbar sind. Bereits in der
Januarsitzung des Jugendhilfeausschusses stieß der Vorschlag, eine Mitarbeiterbefragung
durchzuführen, auf Zustimmung.
Wie im 3. Zwischenbericht vom 19. November 2012 zum Beschluss der
Bezirksverordnetenversammlung zum Antrag der Fraktion der SPD vom 14.03.2010 und zum
Änderungsantrag der Fraktion der CDU vom 23.03.2011, Drucksache 2770/XVIII bereits
mitgeteilt, hat sich die politische Leitung des Bezirksamtes Spandau mit Beschluss vom 08.
Mai 2012 dafür ausgesprochen, im September 2012 eine Befragung aller Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zur Arbeitsfähigkeit auf der Grundlage des WAI-Fragebogens (WAI ist die
Abkürzung des englischen Begriffs Work-Ability-Index und bedeutet auf deutsch
Arbeitsfähigkeitsindex) durchzuführen.
Die Ergebnisse von WAI-Erhebungen zeigen an, ob präventiver Handlungsbedarf bezüglich
der Arbeitsgestaltung, der Mitarbeiterführung oder gesundheitsfördernder Maßnahmen
besteht. Im Längsschnitt – also über einen längeren Zeitraum betrachtet – geben WAIErhebungen Hinweise darauf, ob Präventionsmaßnahmen erfolgreich gewesen sind.
VO_zKts1.dot
Ausdruck vom: 18.09.2014
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Der WAI trifft also eine Aussage über die Arbeitsfähigkeit. Er zeigt an, ob die individuellen
Ressourcen der Beschäftigten und die Arbeit in gesundem Verhältnis zueinander stehen. Der
WAI allein macht keine Aussagen über Ursachen oder konkrete Maßnahmen. Er macht
Aussagen darüber, ob und mit welchem Ziel Maßnahmen zu ergreifen sind.
WAI-Wert
7 - 27
28 - 36
37 - 43
44 - 49
Arbeitsfähigkeit*
schlecht
mittelmäßig
gut
sehr gut
Ziel von Maßnahmen
Arbeitsfähigkeit wiederherstellen
Arbeitsfähigkeit verbessern
Arbeitsfähigkeit unterstützen
Arbeitsfähigkeit erhalten
Ziel der WAI-Befragung sollte sein, eine Übersicht darüber zu erlangen, wie die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirksamtes Spandau unter den gegebenen
Bedingungen ihre derzeitige sowie zukünftige Arbeitsfähigkeit einschätzen. Abhängig vom
Ergebnis der Befragung sind die einzelnen Bereiche dann verpflichtet, weitere Maßnahmen
einzuleiten. Je nach Möglichkeit soll versucht werden, die Faktoren, die die Arbeitfähigkeit
negativ beeinflussen, zu reduzieren oder ggf. ganz auszuschalten.
Die Durchführung der WAI-Befragung im BA-Spandau erfolgte im September 2012.
Im Vorfeld der Befragung sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirksamtes Spandau
ausführlich und umfangreich über die geplante Befragung informiert worden. Dies erfolgte
unter anderem über persönlich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerichtete
Informationsschreiben, im Rahmen von Dienstbesprechungen, über die eigens zur Aufklärung
über die Befragung erstellten Informationsseiten im Intranet des Bezirksamtes Spandau
http://www.verwalt-berlin.de/ba-spandau/service/ges/wai.html
sowie über Berichte in Mitarbeiterzeitungen der Beschäftigtenvertretungen.
Versendet wurden 1.514 WAI-Fragebögen, wobei auch die Kolleginnen und Kollegen
berücksichtigt wurden, die ihren Dienst aufgrund von Langzeiterkrankung, Elternzeit,
Mutterschutz etc. aktuell nicht ausüben bzw. nicht ausüben können. Die Befragung erfolgte
anonym und freiwillig. Mit Stand vom 30. November 2012 lag ein Rücklauf von 738
Fragebögen (rd. 48,7 %) vor.
Von den insgesamt 134 gebildeten Auswertungseinheiten konnten 65 ausgewertet werden.
Diese hatten jeweils eine Rücklaufquote von mehr als 50% (zur Wahrung der
Repräsentativität) und eine Mindestanzahl von 4 Rücklaufbögen je Auswertungseinheit (zur
Wahrung des Datenschutzes).
40 dieser Auswertungseinheiten haben im Ergebnis einen durchschnittlichen WAI-Wert, der
kleiner als 37 ist.
In diesen Bereichen wurden Nachbefragungen zur Ursachen-Analyse mittels KFZA
(Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse) durchgeführt.
Der Kurz-Fragebogen zur Arbeitsanalyse (KFZA) ist ein arbeitspsychologischer
Fragebogen, der 1995 von Jochen Prümper, Klaus Hartmannsgruber und Michael Frese als
Instrument zur Ermittlung psychischer Belastungen in der Arbeitssituation entwickelt und
veröffentlicht wurde. Es handelt sich um ein theoretisch fundiertes, standardisiertes,
quantitatives Verfahren der Verhältnisprävention, welches bereits langjährig in der
betrieblichen Praxis im Einsatz ist.
Der KFZA ist ein subjektives Erhebungsinstrument, d. h. er liefert Informationen über das
Erleben der Arbeitssituation aus der Sichtweise der Beschäftigten.
Mit Hilfe des KFZA können positive und negative Einflüsse der Arbeits- und
Organisationsstruktur erfasst sowie arbeitsbezogene Stressfaktoren und Ressourcen im
Überblick dargestellt werden.
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Ausdruck vom: 18.09.2014
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XIX. Wahlperiode
Von den 40 Auswertungseinheiten, in denen die Anschlussbefragung mittels KFZA
durchgeführt worden ist, konnten 23 ausgewertet werden (ausgegebene KFZA-Bögen: 571,
davon auswertbar: 243 unter der Prämisse: Rücklauf ≥ 4 und ≥ 50%).
Die Befragten haben anhand von 11 Themen (mit insgesamt 26 Fragen) die
Arbeitsbedingungen (Stressoren und Ressourcen) aus ihrer Sicht bewertet. Jede Frage wurde
zweimal beantwortet: Einmal so, wie die reale Arbeitssituation (das IST) gesehen wird,
einmal so, wie eine wünschenswerte Arbeitssituation (das SOLL) aussehen sollte. Aus allen
Antworten wurden die IST- und die SOLL- Werte ermittelt.
Mittelwert aller auswertbaren KFZA-Rückläufe im BA Spandau Stand April 2013
4,5
4,0
3,5
3,0
2,5
Ist
Soll
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
Arbeitsinhalte
Fragenblock 1
Stressoren
Fragenblock 2
- qualitative
- Vielseitigkeit*
Arbeitsbelastungen*
- Ganzheitlichkeit*
- quantitative
Arbeitsbelastungen*
Arbeitsunterbrechung
en*
Belastungen
Umgebungsbelastung
en*
Ressourcen
Organisationsklima
Fragenblock 3
Handlungsspielraum*
- soziale
Rückendeckung*
- Zusammenarbeit*
Fragenblock 4
- Information und
Mitsprache*
- Betriebliche
Leistungen*
Ressourcen
Je kleiner die Abweichungen zwischen den Soll- und Ist-Werten, desto besser passen die
Arbeitsbedingungen.
Große Abweichungen weisen darauf hin, dass die Arbeitsbedingungen nicht gut passen, was
sich negativ auf die Beanspruchung (Arbeitsfähigkeit, den WAI) auswirkt.
Die Ergebnisse aus der KFZA-Befragung zeigen insbesondere bei den Stressoren und dem
Organisationsklima große Soll-/Ist-Abweichungen auf.
Welche der einzelnen Stressoren dabei den größten Handlungsbedarf aufweisen, wurde den
Personalverantwortlichen der einzelnen Auswertungseinheiten im Rahmen der Übermittlung
ihrer Einzelergebnisse mitgeteilt. Weiterhin wurden die betreffenden
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Ausdruck vom: 18.09.2014
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XIX. Wahlperiode
Auswertungseinheiten aufgefordert, die im Rahmen der bisherigen Befragungen identifizierten
Problemfelder strukturiert, partizipativ, lösungsorientiert und zeitnah zu bearbeiten, um die
Arbeitsfähigkeit der in ihrem Bereich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern
bzw. zu erhalten. Dabei wurde ihnen empfohlen, die sich aus den Abweichungen zwischen
den IST- und SOLL-Werten ergebenden Themenfelder, im Rahmen von kleinen Workshops
oder Arbeitsgruppen zu behandeln, Lösungsvorschläge sowie Maßnahmen zu erarbeiten und
nach Möglichkeit zeitnah umzusetzen.
Gesundheitskoordinatorin/MitarbeiterInnen
des
Steuerungsdienstes
haben
den
Personalverantwortlichen der betreffenden Auswertungseinheiten angeboten, ihnen bei der
Planung und Durchführung von Workshops etc. (im Rahmen ihrer personellen Kapazitäten)
gern unterstützend, beratend und vermittelnd zur Seite zu stehen.
Das vom Bezirksamtsgremium am 08. Mai 2012 beschlossene Konzept über die Durchführung
einer MitarbeiterInnen-Befragung (WAI-Befragung) im BA Spandau sieht zum Ende des
Jahres 2013 die Erfüllung einer Berichtspflicht durch die Personalverantwortlichen vor. Darin
soll erläutert werden, welche Maßnahmen erarbeitet und eingeleitet worden sind, um die
Faktoren, die die Arbeitfähigkeit negativ beeinflussen, zu reduzieren oder ggf. ganz
auszuschalten.
Die Evaluierung der umgesetzten Maßnahmen findet im Rahmen der WAI-Befragung im
Herbst 2015 statt.
Dann wird sich erstmals zeigen, welche Bereiche ihre Arbeitsfähigkeit erhalten bzw.
verbessern konnten und ob die eingeleiteten Maßnahmen (in den erstmals identifizierten
Bereichen) gewirkt haben.
Berlin-Spandau, den 3. September 2013
Kleebank
Bezirksbürgermeister
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