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11.05.12_IntegrationsberichtINTBendg.pdf

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Daten

Kommune
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Dateiname
11.05.12_IntegrationsberichtINTBendg.pdf
Größe
494 kB
Erstellt
16.10.15, 17:18
Aktualisiert
27.01.18, 21:35

Inhalt der Datei

Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Bericht über die Arbeit der Integrationsbeauftragten 2008 / 2009 Einleitung Die vielfältige Realität im Bezirk Tempelhof-Schöneberg anzuerkennen ist eine andauernde gesellschaftliche Aufgabe, die das Engagement aller Menschen im Bezirk erfordert. Die Arbeit der bezirklichen Integrationsbeauftragten wird von diesem Grundverständnis getragen. Menschen in verschiedenen Lebenslagen leben hier, miteinander in aktiven und dynamischen Beziehungen. Auf dem Weg in eine urbane Gesellschaft ist die Anerkennung eines sich wandelnden gesellschaftlichen Erscheinungsbildes ein erster Schritt. Die Diversität nicht einfach nur abzubilden, sondern sie aktiv umzusetzen erfordert einen offenen Dialog auf Augenhöhe, braucht Chancengleichheit und das Recht auf Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen und auf allen Ebenen. Durch Vertretung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund in bezirklichen und überbezirklichen Arbeitsgemeinschaften und Gremien übt die Integrationsbeauftragte eine Brückenfunktion zwischen dieser Interessensgruppe, der Verwaltung und den politischen Entscheidungsträgern aus. Die Integrationsbeauftragte kooperierte in den Jahren 2008/2009 mit den im Bezirk und darüber hinaus tätigen Institutionen, Organisationen und Vereinen bei der Entwicklung von Maßnahmen, Projekten und Veranstaltungen. Aufgaben der bezirklichen Integrationsbeauftragten Die Integrationsbeauftragte ist als Stabsstelle mit Querschnittsaufgaben direkt dem Bezirksbürgermeister unterstellt. Die Interkulturelle Kompetenz ist Grundvoraussetzung für die Wahrnehmung der Funktion der Beauftragten. Zu den Aufgaben der Integrationsbeauftragten des Bezirks zählen laut Praxis: Beratung der bezirklichen Akteure und Öffentlichkeitsarbeit Mit dem Ziel, die politische Partizipation zu stärken, werden bezirkliche Akteure (Organisationen, Vereine, Migrantenorganisationen, Verbände usw.) von der Beauftragten beraten. Die Unterstützung, Qualifizierung, Vernetzung und Weiterbildung von Migrantenorganisationen gilt es zu stärken. Die Beauftragte hat im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit im Bezirk einen eigenständigen Handlungsauftrag in Fragen der Migration und des interkulturellen Zusammenlebens. Ziel ist die Optimierung des interkulturellen Zusammenlebens im Bezirk. Dies erfolgt z.B. durch Veranstaltungen und Pressearbeit. Bezirkliche und überbezirkliche Gremienarbeit In wichtigen bezirklichen Gremien, wirkt die bezirkliche Integrationsbeauftragte aktiv mit. Im Rahmen der überbezirklichen Gremienarbeit erfolgt die Abstimmung der Bezirke untereinander, sowie der Bezirke mit dem Land Berlin. Die Beauftrage sorgt für eine Abstimmung der bezirklichen Integrationsmaßnahmen mit denen des Landes Berlin. 23 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Interkulturelle Öffnung und Beratung der bezirklichen Fachabteilungen Die interkulturelle Öffnung der Verwaltung ist ein Querschnittsthema und betrifft alle Fachabteilungen im Bezirk. Zu den Aufgaben der Integrationsbeauftragten gehört die Initiierung von Strategien zur Interkullturellen Öffnung. Antidiskriminierungsarbeit Die Beauftragte des Bezirks ist Ansprechpartnerin für Migranti/nnen und People of Colour, sowie für bezirkliche Akteure. Sensibilisierende, präventive und interventive Maßnahmen stehen hier im Vordergrund. Es geht um die Entwicklung von Maßnahmen zur Umsetzung von Teilhabe und Chancengleichheit genauso wie um die Beratung von Menschen, die Erfahrungen mit Rassismen und Diskriminierung gemacht haben. 24 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Tätigkeitsbericht der bezirklichen Integrationsbeauftragten 2008/2009 Ausgangslage Beratung der bezirklichen Akteure und Öffentlichkeitsarbeit Die Integrationsbauftragte berät und informiert bezirkliche Akteure (Freie Träger/ Migrantenorganisationen), gezielt werden Migrantenorganisationen einbezogen und ihre Arbeit im Bezirk gestärkt. Die Beauftragte unterstützt und leistet einen besonderen Beitrag zum Erhalt und zur Stabilisierung von Migrantenorganisationen. Hierbei vernetzt sie insbesondere Migrantenorganisationen untereinander und mit anderen im Bezirk aktiven freien Trägern und Struktureinheiten der Verwaltung. Die Integrationsbeauftragte gibt bei Bedarf und auf Anforderung Stellungnahmen zur Arbeit oder gezielt zu Projekten der Organisationen und Vereine ab. Diskussions-, Informationsveranstaltungen Workshops und Seminare Die Integrationsbeauftragte verstärkte 2008/2009 ihre Netzwerkarbeit zu bezirklichen und überbezirklichen Vereinen, Initiativen, Institutionen und Wohlfahrtsbänden. Sie gestaltete und unterstütze unterschiedliche Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit diesen. Alle Veranstaltungen wurden von den Einwohner/innen des Bezirks gut besucht.  Diskussionsveranstaltung „Ausbildung von jugendlichen Migrant/innen / jungen Frauen“ Als Referent/innen konnten Herrmann Nehles vom DGB-Bundesvorstand Bereich Bildung, Qualifizierung und Forschung und Dr. Delal Atmaça, Wirtschaftswissenschaftlerin und Lehrbeauftragte HTWK Leipzig gewonnen werden.  Diskussionsveranstaltung „Jugendliche mit Migrationshintergrund – Von der Schule in die Ausbildung“ Dazu konnten die Experten der stellv. Beauftragte für Integration und Migration des Berliner Senats, Herr Andreas Germershausen und Herrn Klaus Kohlmeyer vom Beruflichen Qualifizierungsnetzwerk für Migrantinnen und Migranten BQN Berlin gewonnen werden.  Informationsveranstaltung „Fördermöglichkeiten“ Die Veranstaltung fand mit der Referentin Frau Stefanie John vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge statt. Frau John berichtete über die Fördermöglichkeiten für Ausbildung und Beschäftigung, welche die BAMF anbietet.  Informationsveranstaltung am 8. Berliner Freiwilligentag Zum 8. Berliner Freiwilligentag veranstaltete die Integrationsbeauftragte gemeinsam mit der Hartnackschule und der Tempelhof-Schöneberger Arbeitsgemeinschaft der Immigranten- und Flüchtlingsprojekte (T-SAGIF) eine Interkulturelle Stadtrundfahrt. Berlinerinnen und Berliner verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Alters entdeckten im Rahmen einer Rundfahrt ihre Stadt. Vom Schöneberger Rathaus ging 25 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten es zum Abgeordnetenhaus, Reichstag, Brandenburger Tor, Unter den Linden und Alexanderplatz. Jung und Alt kamen ins Gespräch und bei Bedarf gab es Übersetzungen.  Informationsveranstaltung: Bundespresseamtsfahrt In Kooperation mit der T-SAGIF konnten Vertreter/innen von Migrantenverbänden und Projekten an einer Bundespresseamtsfahrt der Bundetagsabgeordneten Mechthild Rawert teilnehmen. Beim Bundespresseamt (BPA) fand ein Informationsgespräch mit einer Referentin der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration statt. Im Anschluss besuchten die Teilnehmenden das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und gingen zur Ausstellung der Willy- Brandt- Stiftung im Rathaus Schöneberg und zum Berliner Abgeordnetenhaus.  Diskussionsveranstaltung: „Religion, Gender und Sexualität“ In Kooperation mit der Lesbenberatung/Les Migras fand die Podiumsdiskussionsveranstaltung „Religion, Gender und Sexualität“ statt. Sexualität im Allgemeinen und lesbische, schwule und transidente Lebensweisen sind in religiösen Zusammenhängen immer noch Tabuthemen. Vertreter/innen der drei großen Glaubensgemeinschaften diskutierten über Genderfragen, Mehrfachausgrenzung und über Auseinandersetzungen mit dem Thema (Homo)Sexualität unter Gläubigen.  Seminar: Aufenthaltsrecht Die Integrationsbeauftragte veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement Schöneberger Norden ein Ausländerrechtsseminar zum Thema Familiennachzug. Das Seminar richtete sich an Haupt- und Ehrenamtliche aus Vereinen, Initiativen und Institutionen aus dem Schöneberger Norden. Es referierte der Rechtsanwalt Ronald Reimann und die Rechtsanwältin Sylvia PfaffHofmann. Die beiden Rechtsanwälte stellten die ausländerrechtlichen Praxisprobleme anhand der Neuregelungen des Zuwanderungsgesetzes dar.  Workshops: Jahrestreffen Schule ohne Rassismus 2008/2009 In beiden Jahren nahmen über 200 Schüler/innen am Treffen der Berliner Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage teil. In Workshops informierten sie sich zu Themen wie Antisemitismus, Homophobie, antimuslimischen Rassismus und Rechtsextremismus, die von kompetenten Referent/innen altersgerecht aufbereitet wurden.  Informationsveranstaltung: Infotag Migration Der Infotag war eine gemeinsame Veranstaltung von KUMULUS-PLUS und dem JobCenter Tempelhof-Schöneberg. Oberstes Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Arbeitsmarktakteuren zu optimieren und dadurch die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Die Beauftragte nahm an der Veranstaltung teil und begrüßte die 26 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Teilnehmenden.  Informationsveranstaltung: Diabetes und Demenz gehen oft Hand in Hand In Kooperation mit der Selbsthilfegruppe türkischsprachiger Diabetiker e.V. und dem VdK Projekt IdeM organisierte die Integrationsbeauftragten von TempelhofSchöneberg eine Informationsveranstaltung zum Thema Zusammenhang zwischen Diabetes und Demenz. Öffentlichkeitsarbeit: Fachvorträge und Austausch »integrationXchange« Die Integrationsbeauftragte nahm 2008 an dem Programm »integrationXchange« teil. Dieses deutsch-amerikanische Austauschprogramm für ausgewählte Integrationsexperten führten die New Yorker Organisation CDS International und die Körber-Stiftung durch, finanziert wurde die Initiative durch das US State Department. In jeweils einwöchigen Programmen kamen die Experten in beiden Städten zusammen, um in Diskussionen mit Migrant/innen, Expert/innen und Politiker/innen und insbesondere im Erfahrungsaustausch untereinander ihre Konzepte zu erörtern und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Das Programm endete mit einer transatlantischen Tagung, veranstaltet durch die Körberstiftung in Zusammenarbeit mit der US Mission to Germany. Die Beauftragte nahm an der Podiumsdiskussionsveranstaltung zur Thematik »Interessenvertretung« teil. Fachgespräch: Berliner Aktionskonferenz für Elternlotsenprojekte Angesprochen die Aktionskonferenz mit vorzubereiten waren vier Berliner Bezirke, auch der Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Ziel war eine Bestandsaufnahme angewendeter Qualitätskriterien und ein Schritt zur Entwicklung von überbezirklichen Mindeststandards für die Arbeit von Berliner Eltern- und Integrationslotsenprojekten durchzuführen. Die Ergebnisse der Konferenz mündeten in einer Empfehlung für die Weiterführung niederschwelliger Elternarbeit in Berlin. Die Diskussion um die Mindeststandards sollten Hinweise geben zur Frage einer künftigen Verstetigung von Angeboten in diesem Bereich. Die Aktionskonferenz wurde vom Arbeitskreis Neue Erziehung e.V. im Auftrag des Beauftragten für Integration und Migration des Berliner Senats veranstaltet und moderiert. AWO Jahrestagung: Die Einwanderungsgesellschaft und ihre Berücksichtigung im „Nationalen Integrationsplan“ Die Integrationsbeauftragte nahm am Fachgespräch „Die Einwanderungsgesellschaft und ihre Berücksichtigung im „Nationalen Integrationsplan“ – die Rolle und Aufgaben der Beratung und Dienste aus kommunaler Sicht“ mit einem Fachvortrag mit dem Titel „Kommunale Integrationspolitik – am Beispiel des Berliner Integrationskonzeptes“ teil. 4. Praxistag „Integration und Gesundheit" der Friedrich Ebert Stiftung Die Integrationsbeauftragte nahm am Praxistag „Integration und Gesundheit“ der Friedrich Ebert Stiftung teil und moderierte dort den Workshop „Gesundheitsförderung und Partizipation für Familien mit Migrationshintergrund“. Referentinnen des Workshops waren 27 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Prof. Dr. Theda Borde von der Alice-Salomon-Fachhochschule und Tülin Duman vom Projekt „Gesund essen mit Freude“ . Fachgespräch „Interkulturelle Kompetenzen im Berufsfeld Hauswirtschaft/Pflege“ Ein Modellprojekt von maxQ im Berufsfortbildungswerk des DGB wurde eine Umschulung zur anerkannten Hauswirtschafterin /zum anerkannten Hauswirtschafter vorbereitet. Ein wichtiger Baustein hierbei war die Vermittlung von Interkulturalität, um damit auch eine Anpassung an die Erfordernisse des demografischen Wandels zu gewährleisten. Das Fachgespräch zum Thema Interkulturalität fand in Kooperation mit der Beauftragten statt. Fachgespräch: „Türkische KMUs (Klein- und Mittelstandsunternehmen) im Blickpunkt von Weiterbildung“ Das Berufsfortbidungswerk des DGB stellte das Projekt „beMep“ vor. Ziel des Projektes die Initiierung von Weiterbildungsaktivitäten in türkischen Betrieben. Im Fokus stehen dabei zunächst Unternehmen mit kleinen Betriebsstrukturen in der Nahrungs- und Gastronomiebranche und im Handelsbereich. Das Fachgespräch fand in Kooperation statt. Es nahmen viele Kleinst- und Mittelstandsunternehmer/innen teil. Verschiedene Fachvorträge Verschiedene Gruppen (Schulene, Unversitäten, Vereine) und Teilnehmer/innen von Weiterbildungsmaßnahmen informierten sich bei der Integrationsbeauftragten über ihre Arbeit und aktuelle Themen. Die Beauftragte hielt Vorträge u.a. im Europäischen Integrationszentrum, bei der Volkshochschule und der Evangelischen Hochschule Berlin. Öffentlichkeitsarbeit: „Berlin braucht Dich“ Die Kampagne „Berlin braucht Dich“, vom BQN Berlin (Berufliches Qualifizierungsnetzwerk für Migrantinnen und Migranten in Berlin) unterstützt das Ziel den Anteil vom Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Ausbildung des Landes Berlin zu erhöhen. Im Rahmen des „Aktionstags Ausbildung 2008“ der Wirtschaftsförderung konnte die Integrationsbeauftragte die Ausstellung „Berliner Verwaltung zeigt Gesicht" für den Bezirk gewinnen. Gezeigt werden 12 Portraits junger Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, die im Öffentlichen Dienst ausgebildet werden. Sie zeichnen ein neues Bild vom Öffentlichen Dienst: das einer interkulturellen und integrativen Verwaltung, die die Vielfalt der Bevölkerung in der Metropole Berlin repräsentiert. Lehrer/innen der Wilhelm Teske Oberschule und der Werner Stephan Oberschule nahmen im Rahmen der Kampagne an einer Qualifizierung für Lerhrer/innen teil. Die Beauftragte nahm an der Auftaktveranstaltung zum Start der Kampagne „Berlin braucht dich!“ 2009 im Wissenschaftszentrum Berlin als Podiumsgast teil und moderierte eine Veranstaltung für Schüler/innen und Eltern im BIZ (Berufsinformationszentrum) im Rahmen der Kampagne. 28 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Öffentlichkeitsarbeit: Internationaler Tag der Migranten 2008 Internationaler Tag der Migranten 2008: Im Dezember 2000 hat die UNO den 18. Dezember als den Internationalen Tag der Migranten ausgerufen. Am 18. Dezember 1990 wurde die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Migrant/innen und ihrer Familienangehörigen von der UN-Vollversammlung angenommen. Aus diesem Grund lud die Integrationsbeauftragte am 18. Dezember 2008 zur Vorführung des Films „roots germania“ ein. Im Anschluss diskutierte das Publikum mit der bekannten Regisseurin Mo Asumang. Öffentlichkeitsarbeit: Black International Cinema 2009 Unter dem Thema "A COMPLEXION CHANGE – International & Intercultural Diplomacy" stellte das XXIV. Black International Cinema Berlin vom 7.-10. Mai 2009 eine Plattform zur Verfügung, auf der sich die Kraft des Kinos aus der afrikanischen Diaspora sowie von Filmemacher/innen, die sich interkulturellen Themen widmen, entfalten konnten. Bis zu 60 Beiträge standen auf dem Programm, darunter Produktionen aus den Kapverden, Benin, Frankreich, den USA, Iran, Indien, Togo, Senegal, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Kolumbien, Spanien, Nicaragua, der Schweiz und Madagaskar. Eine Kooperation mit Fountainhead® Tanz Theatre. Öffentlichkeitsarbeit: Frauenmärz 2008/2009 Die Beauftragte beteiligte sich in beiden Jahren am Frauenmärz. In Kooperation mit der Abt. Schule, Bildung und Kultur, dem Interkulturellen Haus und dem Huzur wurde ein interkulturelles „Frauenmärzfrühstück“ angeboten, es nahmen größtenteils Frauen mit vielfältigen Hintergründen teil. Ein interkulturelles Menü und Kultur zum mitmachen beglückten die Teilnehmenden. Bei der Diskussionsveranstaltung „... so sind se, die Frauen!« – Frauenprofile – sechs tolle Frauen in führenden Positionen“ stellten Frauen ihre Karrieren vor und diskutierten über (mehrfach) Barrieren. Podiumsgäste: Caspar & Bianca (Kulturschaffende), Sineb El Masrar (Journalistin), Dieu Hao Abitz (Unternehmerin), Doro Zinke (Vors. DGB) und Mechthild Rawert,(MdB); Moderatorin Petra Schwarz. Öffentlichkeitsarbeit: Kosmopolita – interkultureller Preis für Frauen und Mädchen Unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Rita Süssmuth verliehen der Bezirksbürgermeister und die Integrationsbeauftragte im Jahr 2009 zum ersten Mal gemeinsam mit METROPOL FM den interkulturellen Preis für Frauen und Mädchen „KOSMOPOLITA“. Mit diesem Preis werden Leistungen von Frauen/Mädchen, Gruppen oder Organisationen gewürdigt, die sich im Bezirk Tempelhof- Schöneberg herausragend für das interkulturelle Leben einsetzen. Entstandene Ausgaben im Rahmen der Auszeichnung Kosmopolita, wie das Preisgeld von 1000 Euro, Flugblätter, Plakate, Internetseite und der Verleihungstag selbst, konnten durch Sponsoren gedeckt werden. Auch konnten zwei Medienpartner (Metropol FM und Berlin Skaja Gazeta) gewonnen werden. Der Bildhauer Yüksel Hayırlı gestaltete die Trophäe. 29 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Am 20. Mai 2009 verlieh der Bezirk den interkulturellen Preis „Kosmopolita" für besondere integrative Verdienste im Bezirk . Nach der Begrüßung der geladenen Gäste durch den Bezirksbürgermeister Ekkehard Band, hielt die Schirmherrin Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D. die Festansprache. Die Laudatio für die Preisträgerin erfolgte durch die Integrationsbeauftragte. Anschließend überreichte der Bürgermeister die Auszeichnung Kosmopolita. Das musikalische Rahmenprogramm gestaltet die bekannte Pianistin Ming. Die Junior-Kosmopolita ging an Frau Luisa Savcuk, die sich ehrenamtlich im Verein Harmonie e.V. in Tempelhof-Schöneberg engagiert. Frau Gülsen Aktas erhielt die Kosmopolita 2009 für Ihr Engagement in der Seniorenfreizeitstätte Huzur. Die Jury setzte sich zusammen aus dem Bezirksbürgermeister, der Integrationsbeauftragten, der Frauenbeauftragten, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Frauen, Integration und Quartiersentwicklung und je einer Vertreterin bzw. einem Vertreter der T-SAGIF, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Wirtschaft, der Print-Medien, des Hörfunks und der Kultur. Öffentlichkeitsarbei: Pilotprojekt „Du hast die Wahl – Secim senin“ (Anlage 1) Viele Migrant/innen, die in Deutschland leben, entscheiden sich für die Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit, um Rechtssicherheit und politische Partizipationsmöglichkeiten zu erhalten. Migrant/innen der ersten Generation und neu Eingebürgerte sind mit dem Wahlsystem der Bundesrepublik nicht immer hundertprozentig vertraut. Kurz vor der Bundestagswahl hatten sich immer wieder Bürger an die Beauftragte gewand, um entsprechend informiert zu werden. Es fehlte eine zielgruppenspezifische Ansprache. Genau hier setzte das Pilotprojekt „du hast die Wahl – secim senin“ an. Gemeinsam mit der BEYS marketing & media GmbH entwickelte die Integrationsbeauftragte mit der Bundeszentrale für Politische Bildung ein Pocketsize-Heft mit redaktionell locker aufbereiteten Inhalten, um die eingebürgerten Erstwähler auf die Bundestagswahlen 2009 vorzubereiten. „Du hast die Wahl - Seçim senin“ ist eine Broschüre mit Informationen zum Thema „Wählen bei der Bundestagswahl“, die speziell eine Community von ungefähr 690.000 eingebürgerten Deutschen mit türkischsprachigem Hintergrund motivieren soll, am 27. September 2009 ihre Stimme bei der Bundestagswahl abzugeben. Leicht verständlich liefert die Broschüre das „Know-how“ des Wählens, bietet Informationen zum Wahlsystem sowie über die zur Wahl stehenden Parteien und greift dabei auf die Unterstützung prominenter Persönlichkeiten zurück. Die Wahlfibel wurde ab dem 1. September 2009 über eine Vielzahl von türkischsprachigen Medien im gesamten Bundesgebiet und über die Integrationsbeauftragten der Länder verbreitet. Mit einer Auflage von 60.000 Heften mussten, auf Grund der positiven Resonanz, kurz vor der Wahl weitere 10.000 Exemplare gedruckt werden. Über das Projekt wurde sehr ausführlich in deutschen, als auch in muttersprachlichen Medien berichtet. Im Rahmen des Projektes organisierte die Beauftragte eine Diskussionsveranstaltung mit 30 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Bundestagskandidatinnen. Alle im Bundestag vertretenen Parteien und ihre Direktkandidat/innen aus dem Bezirk wurden eingeladen. Vertreten waren Mechthild Rawert (SPD), Dr. Jan-Marco Luczak (CDU), Figen Izgin (Die Linke) und Canan Bayram (Bündnis 90/die Grünen). Es moderierte der Journalist, Autor und Migrationsforscher Dr. Mark Terkessidis. Öffentlichkeitsarbeit: CrossKultur 2009 (Anlage 2) Die Reihe »CrossKultur« wurde von der Integrationsbeauftragten des Bezirks und den Museen Tempelhof-Schöneberg vorbereitet und ist Teil des bezirklichen Modellprojekts »Demographischer Wandel – Strategien für Berliner Bezirke«. In Tempelhof-Schöneberg ist über Jahrzehnte eine kulturelle Vielfalt gewachsen, die unser Zusammenleben bestimmt und das Alltagsbild im Bezirk prägt. Zwischen dem Tag der Toleranz (16. November) und dem Internationalen Tag der Migranten (18. Dezember) führte der Bezirk eine Veranstaltungsreihe durch, die unter dem Motto CrossKultur stand. Mit der Reihe wollten die Veranstalter der sich wandelnden gesellschaftlichen Realität nachspüren, in der die unterschiedlichsten Identitäten einen Platz haben. Im Umgang mit Vielfalt geht es um Anerkennung, Partnerschaft und Respekt. Die Anerkennung der gewandelten Gesellschaft wird in den kommenden Jahren ein wichtiger Schritt sein. In der Wirtschaft gibt es den Begriff »Diversity Management« was soviel bedeutet wie, die gezielte Wahrnehmung und das bewusste Wertschätzen und Nutzen von Vielfalt. Viele Unternehmen und Organisationen haben unter diesem Leitmotiv gelernt, die vielfältigen Talente und Fähigkeiten ihrer Belegschaften wertzuschätzen und besser für ihre Ziele zu nutzen. Sie nutzen Vielfalt gut und konstruktiv. Diese Diversität nicht nur abzubilden, sondern sie vielmehr darüber hinaus aktiv umzusetzen, ist auch eine Aufgabe der kommunalen Kulturarbeit. Sie erfordert einen offenen Dialog auf Augenhöhe und eine bewusste Abkehr von Vorurteilen. Besonders spannend wird es da, wo es zu Verflechtungen und Durchmischungen gekommen ist - auf der Suche nach neuen Gemeinsamkeiten. Kunst und Kultur vermitteln den Austausch und lassen eine andere Wahrnehmung zu. Mit insgesamt 29 Veranstaltungen an 12 verschiedenen Orten im Bezirk machte »CrossKultur« solche grenzüberschreitenden Beispiele sichtbar und ermunterte Bürgerinnen und Bürger des Bezirks (und darüber hinaus) sich aktiv an der Gestaltung des künftigen Zusammenlebens in Tempelhof-Schöneberg zu beteiligen. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg setzte im Rahmen des Projektes »Demographischer Wandel« mit der neuen Veranstaltungsreihe »CrossKultur« hier ein deutliches Signal. Diese Reihe zeigte nicht nur, welche vielfältigen Aktivitäten es im Bezirk bereits gibt. Sie ermunterte auch dazu , auf den verschiedensten Ebenen Diskussionen zu beginnen oder zu verstärken, was die einzelnen Einrichtungen im Rahmen ihres Aufgabenprofils in Zukunft zu diesem Thema beitragen könnten. »CrossKultur« ist eine Veranstaltungsreihe ,die nicht nur in den Bezirk hineingewirkt hat, sondern– das haben viele positive überregionale Reaktionen deutlich gemacht - als ein BestPractice-Beispiel über die Grenzen des Bezirks hinaus. 31 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Zur Information über das Programm wurde ein umfangreiches Booklet (25 Seiten) sowie eine informative website (www.crosskultur.de) entwickelt. Die Veranstaltungen im Überblick: Lesungen: 3 Musikveranstaltungen: 3 Bühne: 3 Ausstellungen: 3 Stadttouren: 2 Kino: 7 Diskussionsveranstaltungen: 5 Fachtag: 1 Auftakt und Abschlussveranstaltung: 2 Hier nun aus jeder Rubrik ein paar exemplarische Beispiele: Lesungen Orte: Caféhaus Grenander, Rathaus Schöneberg/Verwaltungsbücherei, Jugend Museum Unter der Rubrik Lesungen wurden an drei verschiedenen Orten Lesungen mit überregional bekannten Autoren/innen realisiert. Die Autorin Hatice Akyün las aus ihrem Buch »Ali zum Dessert« im Schöneberger Cafe Grenader. Ihr Buch ist ein Plädoyer für ein tolerantes Miteinander und für ein Leben in zwei Kulturen. Humorvoll und mit einer Portion Ironie erzählte sie über ihr Leben als DeutschTürkin. Viele der Besucher fanden sich in der einen oder anderen Geschichte wieder. Eine der Besucherinnen sagte: »Es ist wie ein Spiegel vor dem Gesicht, vieles ist so bekannt«. Bühne Edutainment Attacke Ort: Kulturzentrum Weiße Rose Noah Sow, Musikerin, Medienkritikerin, Moderatorin und Autorin des Buches »Deutschland Schwarz-Weiß« und Mutlu Ergün, Autor, Essayist und Literaturwissenschaftler machten in ihrer Show den alltäglichen Rassismus in Deutschland zum Thema. Die Performance mit Quiz, Stand-Up, Rap, Lesung, Satire vermochte es, die Besucher/innen im Kulturzentrum Weiße Rose für offenen und versteckten Rassismus zu sensibilisieren. Die Resonanz auf diese Veranstaltung war erstaunlich, offensichtlich aufgrund des großen Bekanntheitsgrades der Künstler/innen. So mischte sich lokales Publikum mit überregionalen Besuchern, die auch nach dem Ende der Veranstaltung noch lange intensive Gespräche im Foyer darüber führten, wie sie selbst von Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen sind bzw. welche Einstellungen und Vorurteile das eigene Verhalten prägen. 32 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Poetry Slam Ort: Jugend Museum Schöneberg Extra für die Reihe »CrossKultur« haben überregional bekannte Poetry Slammer, wie Julian Heun, Viktoria Seyfried und Dalibor Markovic ein eigenständiges Programm zum Thema »Vielfalt« entwickelt. Bemerkenswert bei den vorbereitenden Recherchen war, dass nur schwer Interpreten zu finden waren, die selbst einen Migrationshintergrund haben. Auch das Thema »Vielfalt der Kulturen« schien bisher in dem Repertoire unterrepräsentiert, so dass es als Erfolg zu werten ist, dass hier ein bezirklicher Impuls aufgenommen wurde. Ausstellungen 22:14“ und es kamen Frauen – Fotoausstellung“ Ort: Rathaus Schöneberg/Foyer, Dauer: 8.12. bis 8.1.2010 Die Fotoausstellung war ein Kooperationsprojekt der Integrationsbeauftragten des Bezirks und der Seniorenfreizeitstätte Huzur. Gemeinsam mit der Kunstfotografin Ute Langkafel und dem Journalisten Murat Tosun entwickelten die Kooperationspartner eine Ausstellung von fünfzehn Frauenportraits der ersten Generation der »Gastarbeiterinnen«. Ende der 70er Jahre waren von den fast zwei Millionen nichtdeutschen Beschäftigten rund ein Drittel Frauen. Damals waren mehr eingewanderte Frauen, als Frauen der Einwanderungsgesellschaft als Arbeiterinnen beschäftigt. Das Arbeiten und Leben in einer vorerst »fremden« Heimat, entwickelte sich mit den Jahren zu einer gelebten und lebendigen Integration, der Mauerbau und der Fall der Mauer ist ein Teil ihrer Geschichte. Ihre Geschichten sind ein Teil der Geschichte in Deutschland. In den Gesprächen mit den Frauen stellte sich heraus, dass sich viele der Frauen genau an die Zeit ihrer Ankunft in Deutschland erinnerten, daher der Titel der Ausstellung »22.14…und es kamen Frauen« - in Anlehnung an das Zitat von Max Frisch: »Wir erwarteten Gastarbeiter, aber es kamen Menschen«. Die Ausstellung als auch das begleitende Fotomagazin hatten eine breite Resonanz, Lehrerinnen und Lehrer möchten das Magazin für ihren Unterricht nutzen. Das Projekt wurde mit zusätzlichen Mitteln gefördert durch die Gesellschafter, Aktion Mensch und das Quartiersmanagement Schöneberger Norden. Kino für Erwachsene Ort: Rathaus Schöneberg, Kinosaal, Urania Unter dieser Rubrik wurden im Rahmen der Veranstaltungsreihe vier Filme gezeigt: »InterRelations – Collage aus Filmen und Textinterpretationen«, »Evet, ich will«, »Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul« und »Roots Germania«. Bei zwei Filmen konnten überregionale Kooperationspartner gefunden werden: »InterRelations« wurde in Zusammenarbeit mit Black International Cinema durchgeführt, »Evet, ich will«, eine deutsche Filmkomödie von Sinan Akkuş, deren Kinostart in Deutschland am 1. Oktober 2009 erfolgte, in Kooperation mit der Landeszentrale für 33 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten politische Bildungsarbeit und der Urania. Insbesondere bei »Evet, ich will« war die Resonanz überwältigend. Einer der Besucher beschrieb das bei der Auswertung im Anschluss an die Vorführung so »Ich habe sehr viel gelacht. Die Gespräche nach dem Film mit so vielen unterschiedlichen Menschen fand ich sehr gut«. »Crossing the Bridge – The sound of Istanbul« ist ein deutscher Musikfilm aus dem Jahr 2005 und der erste abendfüllende Dokumentarfilm von Fatih Akın. Der Film wurde vom Komitee der Internationalen Filmfestspielen von Cannes für das außer Konkurrenz gezeigte Filmprogramm ausgewählt. Im Kinoraum im Rathaus Schöneberg waren alle Plätze belegt. Jung und alt, Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen begaben sich auf eine musikalische Entdeckungsreise durch Istanbul. Disskussionen Genitalverstümmelung in Deutschland bei Mädchen und Frauen In Kooperation mit Balance e.V. und TERRE DES FEMMES e.V. Ort: Rathaus Schöneberg Am 25.11.2009, dem internationalen Tag NEIN zu Gewalt an Frauen, wurde zu einem Salongespräch zum Thema weibliche Genitalverstümmelung ins Rathaus Schöneberg eingeladen. Auf dem Podium sprachen Hadja Kaba vom Verein »Mama Afrika«, Sybill Schulz, Geschäftsführerin des Familienplanungszentrums Balance in Berlin, Irmingard Schewe-Gerigk, Vorstandsvorsitzende von TERRE DES FEMMES und Mechthild Rawert, SPD-Bundestagsabgeordnete. Mehrfachzugehörigkeit und Mehrfachdiskriminierung in der Einwanderungsgesellschaft In Kooperation mit GLADT e.V. Ort: Jugendkulturzentrum PALLAST, 30.11.09 Welche Bedeutung hat «Mehrfachdiskriminierung»? Es bedeutet, dass Menschen aufgrund mehrerer tatsächlicher oder zugeschriebener Merkmale diskriminiert werden, wenn also von den Merkmalen wie Herkunft, Hautfarbe, Religion, soziale Schicht, Behinderung, Alter, soziales Geschlecht, sexuelle Orientierung, Staatsangehörigkeit etc. bei einzelnen Menschen mehrere zusammenkommen (arme Migrantin im Rollstuhl, alter schwarzer Schwuler…) – und genauso überschneiden sich Diskriminierungsformen wie Rassismus, Frauen-/Trans- oder Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit. Der Begriff der »Intersektionalität« (Überschneidung/Überlappung unterschiedlicher Formen der Diskriminierung) stand im Zentrum der Diskussion. Die Moderation übernahm Koray Yılmaz-Günay (GLADT), es folgten die inhaltlichen Beiträge: »Intersektionalität und das Antidiskriminierungsrecht« (Cengiz Barskanmaz, Promovend HU Berlin), »Rassismus, Sexismus, Transphobie und Homophobie sind Gewalt« (Lisa Thaler, LesMigraS/Lesbenberatung Berlin), »Bildung in der Migrationsgesellschaft« (Toan Nguyen, Promovend FU Berlin, Bildungswerkstatt Migration & Gesellschaft). 34 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Fachtag »Crossing the Bridge – Welchen Beitrag leistet die kommunale Kulturarbeit?« Ort: Rathaus Schöneberg Der Umgang mit der vielkulturellen Realität stellt auch für die kommunalen Bildungs- und Kultureinrichtungen eine große Herausforderung dar, und die Aufnahme interkultureller Fragestellungen, Themen oder Projekte in das eigene Aufgabenprofil der Einrichtungen ist noch immer keine Selbstverständlichkeit. Vielfalt nicht nur abzubilden, sondern im Gegenteil sie auch aktiv umzusetzen, muss also in den nächsten Jahren eine vorrangige Aufgabe der kommunalen Bildungs- und Kulturarbeit sein – wenn die Einrichtungen nicht von der demographischen Entwicklung überrollt werden sollen. Drei Grundsatzvorträge stellten das Thema in einen größeren Diskussionszusammenhang. Barbara John, langjährige Ausländerbeauftragte von Berlin und seit 2003 Koordination für Sprachförderung bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport in Berlin sowie Vorsitzende des Expertengremiums für Integrationssprachkurse beim Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge gab einen anschaulichen Überblick über die Entwicklung der Sprachförderung auf Gesamtberliner Ebene und die erreichten Erfolge. Gleichzeitig wies sie auch auf die Anforderungen und notwendigen Handlungsschritte der Zukunft hin. Dorothea Kolland, Leiterin des Kulturamtes Berlin-Neukölln, berichtete eindrucksvoll über ihre beruflichen Erfahrungen auf bezirklicher Ebene im Umgang mit kultureller Diversität und der ständigen Herausforderung, im Handlungsfeld der kommunalen Kulturarbeit und –politik nachhaltige Konzepte für die lokale Kulturpraxis zu entwickeln. Tarik Seden, Fachbereichsleiter des Bereiches General Interest in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) und als Zuständiger für die Literaturversorgung ausländischer Bürger/innen in ihren Muttersprachen zuständig setzte sich in seinem Beitrag mit dem Thema der interkulturellen Bibliotheksarbeit auseinander. Dabei ging er zunächst auf die demographische und kulturelle Situation, speziell der türkischen Bevölkerung in Berlin ein, stellte dann die Angebote der ZLB für diese Zielgruppe dar und wies auf die integrativen Möglichkeiten der Institution Bibliothek als Vermittler zwischen den Kulturkreisen hin. Jedes der drei Referate wurde mit einem Beispiel aus der Bildungs- und Kulturpraxis im Bezirk Tempelhof-Schöneberg ergänzt. 35 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Öffentlichkeitsarbeit: Schirmfrau Die Beauftragte war in den Jahren 2008/2009 Schirmfrau folgender Projekte:  "Regenbogenschutzkreis - Schöneberg gegen Rassismus und Homophobie" (Bildungs- und Sozialwerk des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (BLSB) e.V.)  Projekt „Halt hier reden die Steine“ (Integrationszentrum Harmonie e.V. )  „Diabetes und Demenz gehen oft Hand in Hand“ ( Sozialverband VdK BerlinBrandenburg e.V / Selbsthilfegruppe türkischsprachiger Diabetiker e.V.) 36 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Bezirkliche und überbezirkliche Gremienarbeit In relevanten bezirklichen Gremien, in denen Handlungsschwerpunkte erarbeitet, Entscheidungen vorbereitet werden sowie Mittelzuweisung erfolgen, die die Interessen von Migrant/innen berühren, wirkt die bezirkliche Integrationsbeauftragte mit. Die überbezirkliche Gremienarbeit wird genutzt, um sich über die bezirkliche Arbeit mit anderen Bezirken auszutauschen und gemeinsame Strategien zu entwickeln (LAG Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Beauftragten für Integration und Migration). In den überbezirklichen Gremien erfolgt neben der Abstimmung der Bezirke untereinander auch die der Bezirke mit dem Land und dem Bund. Tempelhof-Schöneberger Arbeitsgemeinschaft der Immigranten- und Flüchtlingsprojekte (T-SAGIF) Die Tempelhof-Schöneberger Arbeitsgemeinschaft der Immigranten- und Flüchtlingsprojekte (T-SAGIF) ist seit sehr vielen Jahren ein Netzwerk von Migrantenorganisationen, freien Trägern, Vereinen, karitativen Einrichtungen und der Verwaltung. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Integrationsbeauftragten stellte die Arbeit in der T-SAGIF dar. Die Integrationsbeauftragte versteht sich als Teil dieses Netzwerkes. Es fördert Kontakte und den Austausch von Erfahrungen und Informationen. Durch diese Zusammenarbeit und Vernetzung gehen der Beauftragten aus allen Gruppen der Bevölkerung Informationen über strukturelle Defizite oder individuelle Benachteiligungen von Menschen mit Migrationshintergrund zu, die es zur Erfüllung ihres Auftrages benötigt. Im Netzwerk werden Fragen der bezirklichen Integrationspolitik erörtert und gegenüber dem Bezirk vertreten. T-SAGIF hielt einmal im Monat eine Sitzung ab, wobei deren inhaltliche Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten gestaltet wurde. Die Sitzungen fanden im Interkulturellen Haus statt. Des weiteren fand im Berichtszeitraum ein Tagesworkshop im ver.di Bildungs- und Begegnungszentrum "Clara Sahlberg" in Berlin-Wannsee statt. Die auf den Sitzungen behandelten Themen konzentrierten sich in den zwei Jahren auf Wunsch der Arbeitsgemeinschaft schwerpunktmäßig auf folgende Inhalte:      Antidiskriminierungsarbeit, Rassismus und Diskriminierung Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Schule Integrationsmonitoring Gewalt aktuelle Themen 37 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Daher stammten die dazu eingeladenen Referentinnen und Referenten vor allem aus jenen Bereichen des Bezirksamtes, der Senatsverwaltung, des Bundes und zivilgesellschaftlichen Organisationen die sich mit diesen Themen beschäftigen. Folgende Referent/innen sind u.a. eingeladen worden:  Stephan Voß von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt berichtete über die Studie "Gewalt von Jungen, männlichen Jugendlichen und jungen Männern mit Migrationshintergrund in Berlin"  Birgit Fechner vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, berichtete über die Fachtagung „Kooperation von Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Schule Zusammenwirken verschiedener Rollen und Professionen“  Bernd Knopf, Büro der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration informierte zu den Themen „Berlin-Studie“ und„IntegrationsMonitoring“, „Charta der Vielfalt“  Die stellvertretende Leiterin der Zentralen Aufnahmestelle Berlin-Marienfelde (ZAB)  Hüseyin Yoldas (Gangway) zum Thema Antigewalttraining  Polzei  Florencio Chicote vom Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin zum Thema „2 Jahre AGG“  Michael Heimbach (Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg) zum Programm „Vielfalt tut gut“ Außerdem wurden in den Sitzungen gemeinsame Veranstaltungen und die Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgemeinschaft organisiert. So war T-SAGIF mit einem Stand zum Maifest 2008 und 2009 vertreten und beteiligte sich auch an der Seniorenmesse 2009 und an vielen weiteren Veranstaltungen die bereits im oberen Teil benannt wurden. Auch wurde im Jahr 2009 eine Informationsbroschüre (Wegweiser) zu den einzelnen Organisationen und Projekten T-SAGIF erstellt. Forum Muslime in Tempelhof-Schöneberg Im Jahr 2009 stellte eine Vertreterin des Interkulturellen Rats in Deutschland das Projekt „Dialog vor Ort: Kommunale Islamforen“ vor. Mit Vertreter/innen von Vereinen, Organisationen und Unternehmen gründete sich das Forum Muslime in TempelhofSchöneberg. Das Bestreben des Forums ist eine langfristige und kontinuierliche Zusammenarbeit von muslimischen mit nichtmuslimischen Bürgern durch gemeinsame Aktionen für ein friedliches Zusammenleben sowie für die Überwindung von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt. 38 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten AG Wir bleiben Die AG „Wir bleiben“ ist seit sehr vielen Jahren ein Netzwerk von Migrantenorganisationen, freien Trägern, Vereinen, karitativen Einrichtungen und der Verwaltung. Gemeinsam mit dem FB Senioren sind folgende Punkte thematisiert worden:  Präventionsgesetz  Pflegeversicherung  Gewalt gegen Frauen  Älterwerden und Gesundheit  Senioren- und Integrationsarbeit PG Integration Demographischer Wandel Mit der Initiierung des Projekts „Demographischer Wandel – Strategien für Berliner Bezirke“ durch den Bezirksbürgermeister und dem Steuerungsdienst wurde ein ressortübergreifender Planungsprozess mit dem Ziel eingeleitet, Tempelhof-Schöneberg als attraktiven Wirtschafts- und Wohnstandort mit hoher Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen zu profilieren. Das Projekt wurde in das Modernisierungsprogramm „ServiceStadt Berlin“ aufgenommen. Die Beauftragte beteiligte sich an der Planungsgruppe Integration. Hier wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet. Vier dieser Maßnahmen konnte der Bezirk 2009 umsetzen.  Externe Umsetzungsbegleitung zur Strategie „Interkulturelle Öffnung der Verwaltung“ (Integrationsbeauftragte)  Maßnahmen zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit für Schulen in sozialen Brennpunkten (FB Schule)  Ausstellungen und Veranstaltungen mit Interkultureller Ausrichtung organisieren (FB Museen und Integrationsbeauftragte)  Interkulturelle, Generationen übergreifende Bibliotheksarbeit für Eltern und Großeltern mit Migrationshintergrund (Bibliotheken) Regionaler Ausbildungsverbund Tempelhof- Schöneberg Unter der Federführung der SPI Consult GmbH arbeiten in allen Berliner Stadtbezirken Akteure aus dem Bereich der beruflichen Bildung in regionalen Ausbildungsverbünden (RAV) zusammen. Die Beauftragte nimmt an den Sitzungen teil. Ämternetzwerk Vielfalt tut gut Der Bezirk Tempelhof - Schöneberg ist eines von insgesamt 90 Fördergebieten in Deutschland im Rahmen des Bundesprogramm Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Das Jugendamt koordiniert die Umsetzung des Aktionsplans im Bezirk. Das Netzwerk ist ein beratenes Gremium. 39 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Netzwerktagung „Neuzuwanderung und Integration in Tempelhof-Schöneberg“ AWO Diese Netzwerktagung wird vom Jugendmigrationsdienst der AWO regelmäßig einberufen. Mit dabei ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Integrationskursanbieter und die MEBs und JMDs. Fachbeirat Migration und Integration AWO Die Beauftragte ist Mitglied im Fachbeirat Migration und Integration der AWO. Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Integrations- und Migrantenbeauftragten (LAG) Es fanden monatliche Sitzungen der bezirklichen Integrations- und Migrantenbeauftragten statt, um den Informationsaustausch über die Bezirksgrenzen hinaus zu organisieren und gemeinsame Beschlussfassungen und gegebenenfalls Stellungnahmen zu erarbeiten. Die LAG erarbeitete Stellungnahmen und Vorschläge. Aufgrund der zentralen Rolle der Bezirke im Prozess der Integration – und ihrer eigenen Erfahrungen - bestand die wichtigste Empfehlung der LAG darin, die Funktion und Stellung der bezirklichen Integrations - und Migrantenbeauftragten durch ihre gesetzliche Verankerung - analog zu den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten - zu stärken. Die Integrations-, Migranten - und Ausländerbeauftragten der verschiedenen Bezirke nahmen als Vertreter der LAG auch an verschiedenen überbezirklichen Gremien und Arbeitsgruppen teil, wobei sie die Teilnahme unter sich aufteilten. Die Integrationsbeauftragte des Bezirks Tempelhof-Schöneberg ist Sprecherin der LAG. Konferenz der Berliner Integrations- und Migrantenbeauftragten Regelmäßig fanden Sitzungen der Migranten- und Integrationsbeauftragten der Berliner Bezirke mit dem Beauftragten des Senates von Berlin für Integration und Migration statt. Auf diesen Sitzungen wurden aktuelle Themen der Berliner Integrationspolitik erörtert. Zu den dort behandelten Themen gehörten u.a. :  Integrationspolitische Arbeit 2008 auf Landes – und Bezirksebene  Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus  Umsetzung des Berliner Integrationskonzeptes 2007 auf Bezirksebene Interkulturelle Öffnung der Verwaltung (IKÖ) Anforderungsprofile der Integrationsbeauftragten der Bezirke Integrationsmonitoring Indikatoren der Bezirke Zielvereinbarungen zu bezirklichen Integrationsprogrammen  Kooperation Senat – Bezirke  Veränderte Bedingungen für den Deutschförderunterricht an Berliner Schulen 40 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten  Aktionsprogramm 2008/09 „Vielfalt fördern – Zusammenhalt stärken“  Expertise von Rambøll Management zum Thema „Interkulturelle Kompetenz der JobCenter“  Integration und Behinderung Beirat Interkulturelle Öffnung von drei Berliner Job Centern Im Herbst 2007 beauftragte der Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration das Rambøll Management Consulting mit der Erstellung einer Expertise zum Thema „Interkulturelle Kompetenz der JobCenter“ sowie der interkulturellen Organisationsentwicklung in drei Berliner JobCentern . In Zusammenarbeit mit den JobCentern Friedrichshain- Kreuzberg, Lichtenberg und Tempelhof-Schöneberg wurden bis Ende 2008 individuelle Strategien für deren interkulturelle Öffnung erstellt und somit ein nachhaltiger Prozess der interkulturellen Öffnung der Arbeitsverwaltung angestoßen. Im Jahr 2009 wurde dieser erfolgreiche Prozess fortgesetzt, indem die JobCenter bei der Umsetzung der Maßnahmen und der weiteren Ausgestaltung der Strategien begleitet wurden. Regelmäßig tagte der Beirat des Pilotprojektes, die Beauftragte des Bezirks war Mitglied im Beirat. 41 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Interkulturelle Öffnung und Beratung der bezirklichen Fachabteilungen Das Bezirksamtskollegium und deren Fachabteilungen werden in Fragen der Migrations- und Integrationspolitik von der Beauftragten beraten. Die Integrationsbeauftragte initiiert und begleitet die Entwicklung von interkulturellen Ideen und Konzepten in einzelnen Fachabteilungen. Für die Umsetzung der Konzepte bleiben die Dezernate und Fachabteilungen in ihrer Verantwortung. Im Rahmen des vom Bürgermeister initierten Projektes „Demographischer Wandel – Strategien für Berliner Bezirke“ sind Projekte entwickelt worden, welche die Interkulturelle Öffnung im Fokus haben. Eine dieser Maßnahmen war die Entwicklung einer Gesamtstrategie zur Interkulturellen Öffnung. Die interkulturelle Qualifizierung des Personals und die Einstellung von Fachkräften mit Migrationshintergrund ist hierbei ein wichtiger Baustein. Bisherige Erfahrungen machen aber auch deutlich, dass eine Fortbildung einzelner Mitarbeiter/innen allein nicht ausreicht. Es geht vielmehr darum, die „interkulturelle Kompetenz“ in den internen Strukturen der Verwaltung zu verankern. Interkulturelle Öffnung ist demnach vor allem eine Sache des Organisationsmanagements, dass heißt Öffnung der Angebote. Begleitung des Prozesses der „Interkulturellen Öffnung der Verwaltung“ (Anlage 3) Im Jahr 2009 konnte durch die externe Begleitung des Rambøll Management eine erste Gesamtstrategie unter Beteiligung fast aller Abteilungen (bis auf eine Abt.) entwickelt werden. Dazu wurde der methodische Ansatz: „Die interkulturelle Balanced Scorecard“ als Grundlage einer ganzheitlichen Umsetzung genutzt. Der Weg zu einer interkulturell offenen Verwaltung läuft über den Prozess einer Interkulturellen Organisationsentwicklung. Nach diesem Verständnis umfasst die Interkulturelle Öffnung einer Organisation verschiedene Dimensionen, die im Rahmen der Umsetzung beachtet werden müssen. Diese Dimensionen sind in einer „Interkulturellen Balanced Scorecard“ zusammengefasst. Die Maßnahmen und Anstrengungen in den vier Dimensionen (Kundenperspektive, Prozessperspektive, Lernen und Wachsen, Finanz- und Monitoringperspektive) sollen gemeinsam dazu beitragen, dass die Leistung für Personen mit Migrationshintergrund verbessert wird. Darüber hinaus ist aber auch die integrationspolitische Außenwirkung zu beachten, also wie sich eine Organisation nach außen hin darstellt. Hintergrund des Projektes:  Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Verwaltung, indem Chancen und Risiken des demographischen Wandels aktiv begegnet wird.  Unterstützung der Verwaltung, ihre Angebote und Leistungen an eine durch Vielfalt geprägte Gesellschaft anzupassen.  Ermöglichung der gleichen Chancen des Zugangs von Migrant/innen zu Verwaltungen und sozialen Diensten – als Kund/innen und als Mitarbeiter/innen. 42 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Ziele des Projektes:  Erarbeitung eines strategischen Rahmens zur Interkulturellen Öffnung, der den Abteilungen als Orientierungshilfe für die individuelle interkulturelle Öffnung der jeweiligen Abteilung dient.  Erarbeitung von konkreten Maßnahmen und entsprechenden Umsetzungsplänen, um die interkulturelle Öffnung jeder Abteilung zu unterstützen. Folgende Aktivitäten wurden im Rahmen des Projektes realisiert:  Interviews mit Fachbereichsleitungen und weiteren Mitarbeiter/innen (Aufnahme der Erwartungen an das Projekt und bereits bestehender Prozesse und Angebote für Migrant/innen)  Workshop mit Migrantenverbänden und Migrationsberatungsstellen (Vertiefung der Erkenntnisse aus der Sicht der Nutzer/innen mit Migrationshintergrund)  Mehrere Workshops in einer ämterübergreifenden Arbeitsgruppe bestehend aus 16 Mitarbeiter/innen der Abt. (bis auf eine Abt.) Wichtigste Ergebnisse:  Sensibilisierung für IKÖ und Erarbeitung eines strateg. Rahmens  Erarbeitung eines strategischen Rahmens zur Interkulturellen Öffnung, der von allen Abteilungen getragen wird  Entwicklung von über 20 konkreten Maßnahmen, die Relevanz für alle Abteilungen besitzen  Erarbeitung des Instruments der Umsetzungspläne, damit alle Abteilungen ihre eigene Interkulturelle Öffnung vorantreiben können  Wissensmanagement über Aktivitäten in den verschiedenen Abteilungen durch strukturierten Austausch zwischen den Teilnehmer/innen Antidiskriminierungsarbeit Die Beauftragte ist Ansprechpartnerin für Migranten/innen und bezirkliche Akteure, wenn Fälle von Diskriminierung auftreten. Die Beauftragte überprüft auf Anforderung Strukturen im Hinblick auf eine institutionelle Diskriminierung. Viele der oben beschriebenen Veranstaltungen und Projekte der Beauftragten dienen der Sensibilisierung. Hauptsächlich suchten bzw. schrieben Menschen mit Diskriminierungserfahrungen auf dem Arbeits- und Berufsleben, dem Wohnungsmarkt und im öffentlichen Raum die Beauftragte auf bzw. an. Vor allem muslimische Frauen suchten die Beauftragte auf. 43 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Ausblick Beratung der bezirklichen Akteure und Öffentlichkeitsarbeit Die Integrationsbauftragte wird Ihre gezielte Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen aktiven freien Trägern und Struktureinheiten der Verwaltung fortsetzen. Dazu werden auch in Zukunft zahlreiche Projekte und Veranstaltungen durchgeführt. So wird es auch 2010 und 2011 Workshops und Informationsveranstaltungen geben. Aber auch eine Beteiligung am Frauenmärz, dem Maifest oder Black International Cinema. Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe CrossKultur sollte fortgesetzt und vertieft werden. 44 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten CrossKultur :  Bereitstellung eines Forums für die im Bezirk ansässigen und/oder agierenden Kulturakteure der zweiten und dritten Generation zur öffentlichen Präsentation ihres kulturellen Schaffens  Dezentrale Veranstaltungen an verschiedenen Standorten  Niedrigschwellige und hochwertige Angebote für die Bürger/innen des Bezirks (mit u. ohne Migrationshintergrund)  Steigerung der Zusammenarbeit mit Migrantenvereinen  Initiierung neuer Angebote mit transkultureller Ausrichtung  Steigerung der Beteiligung öffentlicher Einrichtungen  Steigerung der Angebote zum fachlichen Austausch  Verstärkter Schwerpunkt auf Mehrfachmerkmale  Verstärkte Thematisierung von Rassismen und Diskriminierung Die Verleihung des interkulturellen Preises für Frauen Mädchen KOSMOPOLITA soll 2010 und 2011 weiter fortgesetzt werden. Das Pilotprojekt „Du hast die Wahl – Secim senin“ könnte 2011 zur Landtagswahl in Berlin weiter ausgebaut werden. So könnten eine Broschüre in mehreren Sprachen entstehen bzw. Veranstaltungen realisiert werden. Alle benannten Projekte sind nur realisierbar, wenn eine entsprechende Finanzierung ermöglicht werden kann. Bezirkliche und überbezirkliche Gremienarbeit Die Gremienarbeit wird auch in den kommenden Jahren ein wichtiger Bestandteil für die Arbeit der Beauftragten sein. Nur durch eine kontinuierliche Vernetzung und Zusammenarbeit in Gremien sind einzelne Projekte realisierbar. Besonders der Austausch zwischen den Bezirken und dem Land zu integrationspolitischen Fragen trägt zu einer gelungenen Arbeit vor Ort bei, aber auch der Austausch mit dem Bund ist hier von Bedeutung. Die bezirklichen Netzwerke haben sich bewährt und werden weiter fortgesetzt. Interkulturelle Öffnung und Beratung der bezirklichen Fachabteilungen Bei der Senatsverwaltung für Innerses und Sport konnten Mittel für das Projekt "Berlin- Stadt der Vielfalt- Interkulturelle Öffnung der Bezirksverwaltung“ zur Entwicklung eines Integrationsatlas oder Migratlas für die Jahre 2010/2011 akquiriert werden. Das Projekt hat folgende Ziele:  die (Beratungs-)Angebote für Migrant/innen der MSOs anderen gemeinnützigen Dienstleistern für Verwaltung und Bürger transparent machen  Stärkung der Kommunikationswege zwischen MSOen/Beratungsstellen und 45 Integrationsbericht 2008 / 2009 Bericht der Integrationsbeauftragten Verwaltung  Erstellung eines „Integrationsatlas“ (Internetseite) für Bürger und Verwaltung Antidiskriminierungsarbeit Die Antidiskriminierungsarbeit wird auch in den kommenden Jahren weiterhin ein wichtiges Aufgabenfeld der Beauftragten bleiben. Da wo Gruppen konstruiert werden und deren individuellen Mitgliedern pauschal bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden, muss gegengehalten werden. Antidiskriminierungsarbeit ist eine Querschnittsaufgabe. Dies bedeutet präventive Arbeit gegen Diskriminierung, Abbau von strukturellen Zugangsbarrieren, Information und Beratung für Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, Öffentlichkeitsarbeit zu Grundlagen von Diskriminierung und Antidiskriminierungsarbeit sowie zur Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber den Erscheinungsformen der Diskriminierung. 46