Daten
Kommune
Berlin Pankow
Dateiname
VzK§15 BA, 7. BVV am 13.06.12.pdf
Größe
87 kB
Erstellt
16.10.15, 20:03
Aktualisiert
28.01.18, 00:57
Stichworte
Inhalt der Datei
2.28
Drucksache
der
Bezirksverordnetenversammlung
Pankow von Berlin
Vorlage zur Kenntnisnahme § 15 BezVG
des Bezirksamtes
VII-0148
Ursprungsdrucksachenart: Vorlage zur
Kenntnisnahme § 15 BezVG,
Ursprungsinitiator: Bezirksamt
Beratungsfolge:
13.06.2012
BVV
BVV/007/VII
Betreff: Änderung der Sanierungsziele im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz
Grundstück Pappelallee 40, 41, A und B
Es wird gebeten, zur Kenntnis zu nehmen:
Siehe Anlage
Berlin, den 05.06.2012
Einreicher: Bezirksamt
Ergebnis:
x
ZUR KENNTNIS GENOMMEN OHNE AUSSPRACHE
ZUR KENNTNIS GENOMMEN MIT AUSSPRACHE
zurückgezogen
Drs. VII-0148
Bezirksamt Pankow von Berlin
.2012
An die
Bezirksverordnetenversammlung
Drucksache-Nr.:
Vorlage zur Kenntnisnahme
für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 15 BezVG
Betr.:
Änderung der Sanierungsziele im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz
Grundstück: Pappelallee 40, 40A und B
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
Gemäß § 15 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) wird berichtet:
Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung am
folgenden Beschluss gefasst:
Das Sanierungsziel für das Grundstück Pappelallee 40 wird geändert in einen
Infrastrukturstandort mit der Zweckbestimmung Kita (Errichtung eines
Neubaus), wobei die genaue Lage des Baukörpers in einer
Machbarkeitsstudie festgelegt wird.
Das Sanierungsziel für das Gebäude der ehemaligen Musikschule in der
Pappelallee 41B (Soziale Infrastruktur) wird aufgegeben. Das Gebäude soll
nunmehr abgerissen werden; die entstehende Freifläche soll von der Kita
Prenzlberger Spielmäuse genutzt werden.
Begründung:
Anlass
Auf Grund der aktuellen demografischen Entwicklung und des damit einhergehenden
gestiegenen Bedarfs an Kita-Plätzen auf der einen Seite und der bestehenden
Versorgungssituation auf der anderen Seite besteht ein dringender Bedarf an
zusätzlichen Kita-Plätzen.
Die bestehenden Einrichtungen sind an den Grenzen ihrer Kapazitäten. Das
bestehende Defizit kann nur mit dem Neubau einer Kita reduziert werden. Als Standort
hierfür kommt im Geltungsbereich des Sanierungsgebiets Helmholtzplatz bzw. in der
Region Helmholtzplatz (BR XII), nur das Grundstück Pappelallee 40 in Frage.
Grundlage für die Sanierungszieländerung bildet der BA-Beschluss vom 23.08.2011,
indem das Bezirksamt aufgrund des aktuellen Bedarfs an zusätzlichen Kita-Plätzen den
Ankauf des Grundstücks Pappelallee 40 von der GEWOBAG, den Abriss der
ehemaligen Musikschule Pappelallee 41B und den Neubau einer Kita auf dem
Grundstück Pappelallee 40 favorisiert. Das Bezirksamt Pankow hat mit seinem
Beschluss VI-1684/ 2011 sein eindeutiges Votum für den Kauf des Grundstückes
Pappelallee 40 (Flurstück 327) und den Neubau der Kita zum Ausdruck gebracht.
Auf dieser Grundlage beantragt das Jugendamt die Änderung der Sanierungsziele für
die Grundstücke Pappelallee 40, 41A und B.
Bisheriges Sanierungsziel
Für das Grundstück Pappelallee 40 ist im Rahmenplan das Ziel Blockrandschließung
mit einem Wohngebäude mit Gewerbeunterlagerung im Erdgeschoss mit einem GehFahr- und Leitungsrecht zu Gunsten der Infrastrukturobjekte Pappelallee 41A und
41B dargestellt. Die Pappelallee 41A ist als Infrastrukturstandort mit der
Zweckbestimmung „Kindertagesstätte“, die Pappelallee 41B als soziale
Infrastruktureinrichtung dargestellt.
Das Grundstück Lychener Str. 75/77 wird entsprechend der derzeitigen Nutzung als
Standort der sozialen Infrastruktur mit der Zweckbestimmung
„Jugendfreizeiteinrichtung“ ausgewiesen.
Überprüfung anderer Sanierungsziele
Soziale Infrastruktur
Nach Angaben der Fachabteilung Jugend besteht ein dringender Bedarf an KitaPlätzen. Immer mehr Familien mit Kindern ziehen in das Gebiet. Auch die aktuellen
Einwohnerzahlen zeigen einen erneuten Zuwachs in der Altersgruppe der unter
sechsjährigen. Da in der Region Helmholtzplatz (BR XIII) nicht ausreichend Kita-Plätze
vorhanden sind, müssen viele Eltern der BR XIII für einen Kita-Platz bereits in andere
Regionen ausweichen. Abgesehen von geringfügigen Schwankungen in einzelnen
Bezirksregionen hat die hier betrachtete Bezirksregion eine stetige Zunahme der
Bevölkerung erfahren. Das trifft auch für die meisten der angrenzenden
Nachbarregionen zu. Durch einen Neubau auf dem Grundstück Pappelallee 40 kann
das bestehende Defizit an Kita-Plätzen reduziert werden.
Der Infrastrukturstandort Pappelallee 41A und B und Lychener Str. 75/77 mit der
bestehenden Kindertagestätte "Prenzlberger Spielmäuse" und der
Jugendfreizeitstätte kann durch eine Erweiterung um das Grundstück Pappelallee 40
zu einem integrierten Standort für Kinder und Jugendliche entwickelt werden. Durch
den Abriss der leer stehenden ehemaligen Musikschule entsteht eine ausreichend
große Freifläche zur Nutzung durch die vorhandene, ggf. erweiterte
Kindertagesstätte.
Von den bestehenden Kindertagesstätten in der Region Helmholtzplatz haben
16 Einrichtungen eine Kapazität mit max. 30 Plätzen, fünf Kindertagesstätten sind
Elterninitiativ-Kitas und nur zwei Kindertagesstätten befinden sich auf landeseigenen,
langfristig gesicherten Flächen und haben eine Kapazität von über 100 Plätzen. Alle
anderen Standorte sind Mietobjekte mit größtenteils fehlenden eigenen Freiflächen. Sie
nutzen umliegenden öffentliche Spielplätze bzw. kleine Innenhofflächen.
Überprüfung anderer Sanierungsziele
Ehemalige Musikschule
Die ehemalige Musikschule in der Pappelallee 41B ist in den Eliashof umgezogen. Das
Angebot der Musikschule konnte somit am neuen Standort aufrecht erhalten bleiben.
Für das ehemalige Musikschulgebäude ist keine Nutzung durch den Bezirk vorgesehen.
Nach intensiven Prüfungen wurde entschieden, das Gebäude zur Verbesserung der
städtebaulichen Situation und zur Schaffung zusätzlicher Freiflächen für die Kita
abzureißen (BA-Beschluss VI-1684). Zur Realisierung des Abrisses werden 350.000,00
€ im Titel 89331 bereitgestellt.
Mit dem Abriss der ehemaligen Musikschule Pappelallee 41B entsteht eine ausreichend
große Freifläche von ca. 900 – 1.000 m². Die notwendige Größe der Freifläche für eine
neue Kita mit einer geplanten Kapazität von 60 Plätzen beträgt 600 m². Zur
Realisierung des Rückbaus soll ein Durchführungsvertrag mit der
Sanierungsbeauftragten STERN GmbH abgeschlossen werden, da die SE Immobilien,
Fachbereich Hochbau, erklärt hat, die Maßnahme aufgrund von Kapazitätsengpässen
nicht selbst durchführen zu können.
Öffentliche Grünfläche
In der Versorgungseinheit (4A) wurde 2010 ein neuer öffentlicher Spielplatz in der
Lychener Straße 69 hergerichtet, der direkt an die Kita-Freifläche Pappelallee 41A
grenzt. Das Grundstück Pappelallee 40 ist weder im Spielplatzplan enthalten noch für
eine öffentliche Freifläche vorgesehen.
Gewerbliche Nutzung
Für eine gewerbliche Nutzung des Grundstücks Pappelallee 40 wurde kein Bedarf
nachgewiesen. Eine gewerbliche Nutzung liegt nicht im öffentlichen Interesse und
korrespondiert nicht mit der angrenzenden Kita-Nutzung.
Wohnen
Ein wesentliches und grundsätzliches Sanierungsziel ist die Stärkung der Wohnfunktion
des Gebietes, wobei neue Wohngebäude nur in Abwägung mit Freiflächen- und
Infrastrukturansprüchen realisiert werden sollen.
Eine Neubebauung mit dem Nutzungszweck Wohnen würde jedoch den Bedarf an
öffentlichen Grünflächen erhöhen und damit das vorhandene Defizit verstärken. Da
auch in Zukunft die Haupterschließung der Kita Pappelallee 41A über das Grundstück
Pappelallee 40 erfolgen soll, wäre die Realisierung privater Freiflächen zudem nur im
begrenzten Umfang möglich. Im Ergebnis würde eine Wohnnutzung des Grundstücks
Pappelallee 40 zu bodenrechtlichen Spannungen führen.
Umgekehrt ist die Realisierung des Kita-Neubaus ein Beitrag zur Deckung der
Infrastrukturansprüche. Sie trägt also, im Gegensatz zu einem weiteren
Wohnungsneubau, zur Deckung der Infrastrukturansprüche im Gebiet bei und
entspricht insofern den im Neuordnungskonzept niedergelegten Sanierungszielen.
Präzisierung des Sanierungszieles
Das Sanierungsziel für das Grundstück Pappelallee 40 wird geändert in einen Infrastrukturstandort mit der Zweckbestimmung Kindertagesstätte (Errichtung eines
Neubaus), wobei die genaue Lage des Baukörpers in einer Machbarkeitsstudie
festgelegt wird. Die Abteilung Stadtentwicklung wird beauftragt, mit der Gewobag in
Verhandlungen zum Erwerb des Grundstücks Pappelallee 40 einzutreten.
Die Finanzierung des Kita-Neubaus als Ergänzungsbau soll über die Inanspruchnahme
von Mitteln aus einem geeigneten Förderprogramm beantragt werden. Den
üblicherweise erforderlichen Eigenanteil (10 % der Bausumme) muss der Träger
erbringen. Der Eigenbetrieb Kindergärten NordOst betreibt die Kita Pappelallee 41A.
Das Jugendamt geht davon aus, dass der Neubau vom Eigenbetrieb realisiert und als
Kindertagesstätte betrieben wird. Der Eigenbetrieb ist über die Initiativen des Bezirks
Pankow informiert und wird in die weiteren Planungen einbezogen.
In diesem Zusammenhang wird im Einvernehmen mit der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Umwelt der Gewobag angeboten, den Erwerb durch das
Bezirksamt Pankow durch den Verzicht auf Ausgleichsbeträge in Höhe des
Verkehrswerts des Grundstücks zu finanzieren.
Ein Ankauf der Fläche über die DSK hätte nach Vorgabe der Senatsverwaltung die
Festsetzung eines B-Plans innerhalb des Sanierungszeitraums vorausgesetzt. Dies
ist aufgrund der bevorstehenden Aufhebung der Sanierungssatzung zeitlich nicht zu
realisieren.
Das Sanierungsziel Soziale Infrastruktur wird bezogen auf das Gebäude Pappelallee
41B der ehemaligen Musikschule aufgegeben. Das Gebäude soll nunmehr
abgerissen werden; die entstehende Freifläche soll der vorhandenen Kita-Nutzung
zugute kommen.
Haushaltsmäßige Auswirkungen
350.000 € Abrisskosten, Finanzierung im Titel 89331 (Sanierungsfördermittel)
Verzicht auf Ausgleichsbeträge in Höhe des Verkehrswerts des Grundstücks
Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen
keine
Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung
keine
Kinder- und Familienverträglichkeit
keine Auswirkungen
Matthias Köhne
Bezirksbürgermeister
1 Anlage
Jens-Holger Kirchner
Bezirksstadtrat Stadtentwicklung