Daten
Kommune
Berlin Marzahn-Hellersdorf
Dateiname
Anlage - Ausblühungen.pdf
Größe
43 kB
Erstellt
16.10.15, 23:32
Aktualisiert
27.01.18, 19:57
Stichworte
Inhalt der Datei
Ausblühungen :Putz,Mörtel,Beton,Baustoffe
Ausblühungen (Kalkausscheidungen) auf
Betonoberflächen entstehen oft bei kühler und
nasser Witterung. Infolge Verzögerung des
Erhärtungsverlaufs und dadurch einer besseren
Löslichkeit von Kalziumhydroxid hat das beim
Hydratationsprozess des Bindemittels frei werdende
Kalkhydrat durch den Kapillarporenraum des
Betongefüges Gelegenheit, mit dem Anmachwasser
gelöst an die Betonoberfläche zu wandern. Dort
nimmt das Kalziumhydroxid Kohlensäure auf,
wodurch schwerlösliches Kalziumkarbonat (CaCO3)
entsteht, welches auf der Betonoberfläche
ausscheidet.
Durch extern eindringendes Fremdwasser (Regen/Kondenswasser) werden Ausblühungen häufig stark
gefördert. Je nach der Dichtigkeit des Betongefüges
und der Verdunstungs-Geschwindigkeit kann
Kalziumkarbonat an der Oberfläche sichtbar, aber
auch unsichtbar innerhalb des Gefüges im
Porenraum vorkommen. Die Diagramme
veranschaulichen das Phänomen.
Ausblühungen werden jedoch im Laufe der Zeit von
weichem Regenwasser gelöst und abgewaschen. Als
Ad-hoc-Maßnahme zur schnellen Beseitigung kommt
ein Abbürsten derOberflächen infrage. Ebenso
besteht die Möglichkeit, durch
Zementschleierentferner (absäuern mit verdünnter
Säure) Kalkausscheidungen zu entfernen. Dies ist
jedoch nur bei grob bearbeitenden Betonoberflächen
anzuraten und nicht bei geschliffenen
Betonwerksteinen, da die Oberfläche 1. rauer und 2.
auch stumpfer wird. Ebenso ist dafür Sorge zu
tragen, dass vor und nach dem Absäuern
ausreichend gewässert wird, wodurch sichergestellt
ist, dass auch alle Säurereste aus dem Beton
vollständig entfernt werden, was ebenfalls die
Gefahr weiterer Ausblühungen reduzieren hilft.
Ausblühungen stellen keinen Mangel dar und
berechtigen nicht zu Reklamationen.
Ausblühungen Klinker Verblender
Ausblühungen sind Stoffe, die sich sichtbar auf der Oberfläche von Mauerwerk oder Putz ablagern. Sie treten auf, wenn
wasserlösliche Stoffe im Bauteil gelöst, durch Poren zur Oberfläche transportiert und beim Verdunsten des Wassers
abgelagert werden. Sichtbare Ausblühungen sind besonders dann zu beobachten, wenn ein Bauteil länger durchfeuchtet
wird, lösliche Stoffe vorhanden sind und die Verdunstungsgeschwindigkeit gering ist. Bei schneller Verdunstung erfolgt
der Übergang: flüssiges Wasser - Dampf schon innerhalb des Bauteils, wobei sich die gelösten Stoffe schon in den
Poren unterhalb der Oberfläche und damit unsichtbar ausscheiden. Ausblühungen sind vorwiegend weiß, seltener grün,
auch gelblich (Vanadium-, gelegentlich auch Chrom- oder Molybdän-Verbindungen). Häufig werden Ausblühungen ganz
allgemein als ,,Salpeter" oder , ,Mauersalpeter" bezeichnet. Diese Bezeichnung trifft nur für die heute relativ seltenen
Nitratausblühungen zu. Die meisten Ausblühungen sind Karbonate oder Sulfate, auch Chloride. Die ausblühenden Stoffe
können aus dem Mörtel, aus den Ziegeln oder aus anderen Baustoffen herausgelöst sein. Um festzustellen, ob Baustoffe
ausblühfähige Stoffe enthalten, müssen unverarbeitete Rückstellproben untersucht werden. Verarbeitete Baustoffe
können durch die kapillare Saugfähigkeit aus dem Mörtel oder anderen Baustoffen ausblühfähige Stoffe aufnehmen die
sie ursprünglich nicht enthielten. Prüfung: Auslaugung mit destilliertem (entionisiertem) Wasser (Perkolatorverfahren
DIN 51100) und anschließender Analyse des Wasserauszugs (Perkolats).
Ausblühungen
Ausblühungen kommen bei Ziegel und Beton - mit und ohne Putz - aber auch bei einem Großteil der Natursteine vor. In
den meisten Fällen sind sie unschädlich und stellen nur eine optische Beeinträchtigung dar. Ausblühungen, die am
Mauerwerk auftreten, stammen zum überwiegenden Teil aus Mörtelsubstanzen bzw. aus einer Reaktion, die sich im
Ziegel unter Einwirkung der Mörtelbestandteile vollzieht. Der Ziegelscherben selbst ist frei von toxischen Bestandteilen;
er besteht primär aus Quarz, sowie Aluminiumoxid und geringen Mengen Eisenoxid, Kalziumoxid, Magnesiumoxid,
Kaliumoxid und Natriumoxid.
Entstehung
Grundsätzlich gilt:
Ohne Wasser- oder Feuchtigkeitszufuhr ist eine Bildung von Ausblühungen nicht möglich. Im neuerstellten Mauerwerk
ist jedoch stets Feuchtigkeit vorhanden als:
unvermeidbare Feuchtigkeit: Mörtelanmachwasser, Regenbeanspruchung des ungeschützten Mauerwerks
vermeidbare Feuchtigkeit: falsch geplante Abschlüsse und Abdichtungen und/oder fehlende bzw. ungenügende
Abdeckung des Mauerwerks bei längeren Arbeitsunterbrechungen Die im Mauerwerk vorhandenen löslichen Substanzen
werden durch das eindringende Wasser gelöst. Beim Austrocknen kann die Lösung kapillar zur Oberfläche transportiert
werden, wo das Wasser verdunstet und die gelösten Substanzen als weißer Belag auskristallisieren.Die Intensität der
Ausblühungen hängt dabei ab von:
Grad der Feuchtebeanspruchung
Austrocknungsgeschwindigkeit
Porosität und Kapillarwirkung des Mauerwerkes
Anwesenheit löslicher Substanzen im Mörtel und im Ziegel
Ist die kapillare Leitfähigkeit des Bauteils größer als die Verdunstungsgeschwindigkeit, so erfolgt die Ablagerung der
Salze sichtbar auf der Oberfläche. Ist die kapillare Leitfähigkeit geringer als die Verdunstungsgeschwindigkeit, kommt
es zu einer nicht sichtbaren Auskristallisierung in den Poren.
Quelle: www.Salzgitter-aktuell.de