Daten
Kommune
Berlin Marzahn-Hellersdorf
Dateiname
Anlage - vollständige Vorlage zur Kenntnisnahme.pdf
Größe
1,9 MB
Erstellt
17.10.15, 00:02
Aktualisiert
27.01.18, 10:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
12.03.2013
Vorlage zur Kenntnisnahme
für die Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 25.04.2013
1. Gegenstand der Vorlage:
Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzepte zu den
Quartiersverfahren "Mehrower Allee" und "Hellersdorfer
Promenade" für die Jahre 2013-2014
2. Die BVV wird um Kenntnisnahme gebeten:
Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf hat in seiner Sitzung am 12.03.2013 beschlossen, die
BA-Vorlage Nr. 0421/IV der BVV zur Kenntnisnahme vorzulegen.
Die Vorlage ist in der Anlage beigefügt.
Komoß
Bezirksbürgermeister
Anlage
Dagmar Pohle
Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales und
Planungskoordination
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Soz L 20
Bearbeiterin: Frau Steinberg
28.02.2013
4367
Vorlage für das Bezirksamt
- zur Beschlussfassung –
Nr. 0421/IV
A. Gegenstand der Vorlage:
Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzepte zu den
Quartiersverfahren "Mehrower Allee" und "Hellersdorfer
Promenade" für die Jahre 2013-2014
B. Berichterstatter/in:
Bezirksstadträtin Frau Pohle
C.1 Beschlussentwurf:
Das Bezirksamt beschließt die als Anlage beigefügten
Handlungs- und Entwicklungskonzepte zu den
Quartiersverfahren "Mehrower Allee" und "Hellersdorfer
Promenade" für die Jahre 2013-2014.
C.2 Weiterleitung an die BVV
zugleich Veröffentlichung:
Das Bezirksamt beschließt weiterhin, diese Vorlage der
BVV zur Kenntnisnahme vorzulegen und umgehend zu
veröffentlichen.
D. Begründung:
Die Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzepte
sind mit Bezirksamtsbeschluss der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Umwelt zur Zustimmung und
Aufnahme in das Förderprogramm "Soziale Stadt" /
Quartiersverfahren vorzulegen. Die Handlungs- und
Entwicklungskonzepte "Mehrower Allee" und "Hellersdorfer
Promenade" wurden in der jeweiligen Lenkungsrunde am
13.12.2012 bestätigt.
E. Rechtsgrundlage:
§§15, 36 Abs. 2b,f BezVG; Kooperationsvereinbarung
Quartiersverfahren zwischen der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Umwelt und dem Bezirksamt
Marzahn-Hellersdorf von Berlin über die Durchführung des
Förderprogramms "Soziale Stadt"/Quartiersverfahren im
Bezirk Marzahn-Hellersdorf von Berlin, Art. 8, vom
19.02.2008
F. Haushaltsmäßige
Auswirkungen:
keine
G. Gleichstellungsrelevante
Auswirkungen:
im Sinne des Programms "Soziale Stadt"
H. Behindertenrelevante
Auswirkungen:
im Sinne des Programms "Soziale Stadt"
I. Migrantenrelevante
Auswirkungen:
im Sinne des Programms "Soziale Stadt"
Dagmar Pohle
Bezirksstadträtin Gesundheit, Soziales
und Planungskoordination
Anlagen
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
2u
2013/2014
Quartiersmanagement Mittlere Intervention
Hellersdorfer Promenade
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept
S.T.E.R.N. GmbH
Fotos: P. Strachovsky
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 1 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Quartiersmanagement
Mittlere Intervention
Hellersdorfer Promenade
Integriertes Handlungs- und
Entwicklungskonzept 2013/2014
S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH
Bereich Stadtquartiere - Leitung Theo Winters
Schwedter Straße 263
10119 Berlin
Telefon (030) 44 36 36 30
Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade - Stadtteilbüro
Hellersdorfer Promenade 17
12627 Berlin
Telefon (030) 99 28 62 87
qm-hellersdorf@stern-berlin.de
Bearbeitung: Dr. E. Herden, D. Kuhnert, K. Stierle, O. Jeske
Berlin, Dezember 2012
S.T.E.R.N. GmbH
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 2 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Inhalt
1. GEBIETSBESCHREIBUNG ....................................................... 5
STADTRÄUMLICHE SITUATION UND BAUSTRUKTUR ............................. 5
WOHNUNGSVERSORGUNG ................................................................ 5
GEWERBESTRUKTUR UND ALLTAGSVERSORGUNG ............................. 5
ÜBERSICHT SOZIALSTRUKTUR .......................................................... 6
AKTEURE ......................................................................................... 7
GEBIETSENTWICKLUNG .................................................................... 8
A) AKTIVIERUNG ............................................................................... 8
B) VERANTWORTUNG FÜR DEN KIEZ ................................................... 8
C) VERNETZUNG ............................................................................... 9
D) BILDUNGSSITUATION ..................................................................... 9
E) LEBENDIGER KIEZ ....................................................................... 10
F) W OHNUMFELD ............................................................................ 10
2. LEITBILD ................................................................................. 11
3. HANDLUNGSBEDARF IM GEBIET ......................................... 12
A) BILDUNG, AUSBILDUNG, JUGEND ................................................. 12
B) ARBEIT UND W IRTSCHAFT ........................................................... 14
C) NACHBARSCHAFT (KULTUR, GEMEINWESEN, INTEGRATION,
GESUNDHEIT) ................................................................................. 14
D) ÖFFENTLICHER RAUM ................................................................. 16
E) BETEILIGUNG, VERNETZUNG UND EINBINDUNG DER PARTNER ....... 17
4. FAZIT ....................................................................................... 20
S.T.E.R.N. GmbH
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 3 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Das Quartier
Das Quartiersmanagement-Gebiet Hellersdorfer
Promenade ist Bestandteil der Großsiedlung Hellersdorf und befindet sich am nordöstlichen Stadtrand Berlins. Das Quartiersverfahren wurde 2005
im Bereich Stendaler-, Tangermünder- und Zerbster Straße eingerichtet. Im Jahr 2009 fand eine
Erweiterung des Quartiers um das westlich angrenzende Wohngebiet und das südlich angrenzende Stadtteilzentrum Helle-Mitte statt. Damit hat
sich das Quartier flächenmäßig von 30 ha auf 73
ha vergrößert. Es grenzt im Norden an die Zossener Straße und den Landschaftsraum der Hönower
Weiherkette, im Osten an den Grünzug zwischen
Zerbster Straße und Oschatzer Ring, im Süden an
den Einschnitt der U-Bahntrasse und im Westen an
die Kastanienallee, das Gut Hellersdorf und den
Havelländer Ring.
Das Quartiersmanagementgebiet Hellersdorfer
Promenade befindet sich im Stadtteil (Bezirksregion) Hellersdorf Nord und umfasst die Sozialräume
13 - Gut Hellersdorf (dieser Sozialraum reicht über
die Quartiersgrenzen hinaus), 14 - Helle Mitte und
15 - Hellersdorfer Promenade.
Ebenfalls 2009 wurde das Quartier nach den
Ergebnissen des Monitoring Soziale Stadtentwicklung von der Kategorie „Prävention“ in die Kategorie „Mittlere Intervention“ hochgestuft.
S.T.E.R.N. GmbH
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 4 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
1. Gebietsbeschreibung
Stadträumliche Situation und Baustruktur
Das Quartier gliedert sich in zwei Wohngebiete beidseitig der Hauptverkehrsachse Stendaler Straße und das südlich gelegene Stadtteil- und
Geschäftszentrum „Helle Mitte“.
Die beiden Wohngebiete wurden in den 80er Jahren in industrieller Bauweise (WBS 70) errichtet. Vorherrschend sind 5- bis 6-geschossige Wohngebäude, angeordnet in offenen Blockformen und zwei Doppelhochhäuser.
Die in beiden Nachbarschaften ursprünglich eingeordneten Kita- und
Schulgebäude sowie die Nahversorgung sind nach Umnutzung und Abriss
heute nur noch zum Teil vorhanden.
Die „Helle Mitte“ ist das Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs in
den 90er Jahren: Ziel war ein urbanes Stadtteilzentrum mit Funktionsmischung bei hoher baulicher Dichte. Die Nutzungsmischung umfasst heute
Handel, Dienstleistung und Wohnen. Hier sind das Dienstgebäudes des
Rathaus Marzahn-Hellersdorf, der Agentur für Arbeit und auch Bildungsinstitutionen von stadtweiter Bedeutung wie die Alice Salomon Hochschule
und das Oberstufenzentrum Gesundheit II angesiedelt.
Wohnungsversorgung
Das Wohnungsangebot umfasst 5.500 Wohneinheiten im mehrgeschossigen Mietwohnungsbau. Eigentümer sind vorwiegend Fondsgesellschaften.
In den zur Zeit der DDR in industrieller Bauweise errichteten Bestände
sind, bis auf die sechs Wohnblöcke um die Hellersdorfer Promenade, die
Versorgungsstränge, Fenster, Türen und Fassaden (Anstrich) erneuert.
Mehr als 80 Prozent der Wohnungen sind mit einer Loggia, nur wenige
sind mit einem Aufzug ausgestattet. Der Wohnungsschlüssel weist einen
hohen Anteil an 3-Raum-Wohnungen mit einer Grundfläche von ca. 55 qm
auf. Die sechs um die Hellersdorfer Promenade angeordneten Blöcke
wurden vereinfacht als „Ratio-Bauten“ errichtet und weisen einen deutlichen Sanierungsrückstand auf.
S.T.E.R.N. GmbH
Die Mitte der 90er Jahre mit Unterstützung der Wohnungsbauförderung
errichteten 749 Wohnungen (vorwiegend 2-Raum) in der Hellen Mitte
verfügen über individuellere Grundrisse und ein Drittel der Aufgänge ist mit
einem Aufzug ausgestattet.
Der Wohnungsmarkt ist in Bewegung gekommen, innerhalb des letzten
Jahres fanden drei Eigentümerwechsel statt. Der jahrelang beklagte Leerstand ist nicht mehr feststellbar.
Gewerbestruktur und Alltagsversorgung
Die gewerbliche Struktur ist durch Handel und Dienstleistung (116.000 qm
BGF) in der Hellen Mitte geprägt. Während die Gesundheitsversorgung,
die in der Hellen Mitte mit der Rehabilitationsklinik, dem Medizinisches
Versorgungszentrum, dem Ärztehaus, der Alice Salomon Hochschule und
dem Oberstufenzentrum Gesundheit II vertreten ist, gemeinsam mit den
beiden bezirklichen Krankenhausstandorten einen Wachstumssektor
bildet, stellt sich die Marktsituation für den Einzelhandel aufgrund von
Kaufkraftverlusten und konkurrierenden Einzelhandelszentren schwieriger
dar. Positive Entwicklungsimpulse werden durch Umstrukturierungen wie
den Umbau einiger Kinosäle zu „Europas größtem Indoor-Hochseilgarten“
und mittelfristig durch die 2017 in Marzahn-Hellersdorf stattfindende Internationale Gartenausstellung (IGA) 2017 erwartet.
Die gegenwärtige Situation in den 79 Ladengewerbeeinheiten (10.000 qm)
in der Hellersdorfer Promenade ist zu einem hohen Anteil durch Subsistenzwirtschaft, Zwischennutzung und Leerstand geprägt.
Neben der „Hellen Mitte“ und dem „Kaufpark Eiche“ (nördlich der Berliner
Stadtgrenze) bieten zwei Discounter an der Quedlinburger Straße Waren
des täglichen Bedarfs. Immerhin konnte sich in der Hellersdorfer Promenade ein Backshop mit kleinem Gastronomiebereich etablieren und hier
zur Verbesserung der wohnungsnahen Versorgung beitragen.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 5 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Übersicht Sozialstruktur
Bevölkerung
(am 30.06.2012)
10.114 EW
Anstieg seit 30.06.2011 um 0,9 Prozent,
seit 31.12.2012 um ca. 3 Prozent
(Berlin: um 1,6 Prozent)
Personen mit
Migrationshintergrund
(am 30.06.2012)
dabei wird unterschieden in:
Personen mit Migrationshintergrund
1.776 EW = 17,6 Prozent,
(davon ca. 40 Prozent im SR „Helle Mitte“)
Anstieg seit 30.06.2011 um 0,8 Prozent
(Berlin: 26,9 Prozent)
Ausländeranteil
563 EW = 5,6 Prozent
(Berlin: 14,1 Prozent)
Deutsche mit Migrationshintergrund (Spätaussiedler aus dem ehem. GUS-Staaten)
1.213 EW = 12,0 Prozent
Anteil mit 2 Prozent der Gesamtbevölkerung
doppelt so hoch wie in Berlin: 1 Prozent.
Altersstruktur,
prozentualer Anteil der
Altersgruppen an der
Gesamtbevölkerung
(am 30.06.2012)
S.T.E.R.N. GmbH
0-6
6 - 18
18 - 25
25 - 55
55 - 65
65 +
7,3
11,2
11,9
48,2
10,5
10,9
Bezieher von Transfereinkommen nach SGB
II in Prozent an den EW
unter 65 Jahren (am
31.12.11)
SR Hellersdorfer Promenade: 42,9 Prozent
SR Helle Mitte: 37,7 Prozent
SR Gut Hellersdorf: 30,9 Prozent
hohes Armutsrisiko
(Berlin: 9,4 Prozent)
Arbeitslose in Prozent
der 15-65jährigen
(am 31.12.2010)
SR Hellersdorfer Promenade: 18,1 Prozent
SR Helle Mitte: 15,3 Prozent
SR Gut Hellersdorf 13,6 Prozent
(Berlin: 9,4 Prozent)
Langzeitarbeitslosigkeit leicht rückläufig
SR Hellersdorfer Promenade:5,5 Prozent
SR Helle Mitte: 6 Prozent
SR Gut Hellersdorf 6 Prozent
(Berlin: 3,2 Prozent, leicht rückläufig)
Jugendarbeitslosigkeit
SR Hellersdorfer Promenade:10,9 Prozent
SR Helle Mitte: 6,5 Prozent
SR Gut Hellersdorf 9,7 Prozent
(Berlin: 5,5 Prozent, rückläufig)
Anstieg der unter 18jährigen seit 30.06.11
Rückgang bei 18-25jährigen
(Berlin: 0-6 Jahre Anteil 5,5 Prozent,
unter 17 Jahre Anteil 14,8 Prozent)
Anstieg über 65 jährige bis 2030 um über 70
Prozent
Junges Quartier mit Tendenz zur Alterung
(Berlin: EW über 65 Jahre 19 Prozent)
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 6 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Akteure
Im Quartier Hellersdorfer Promenade kooperiert ein dichtgespanntes
Akteursnetz:
Bewohner_innen, vertreten in Quartiersrat, Aktionsfonds-Jury, Bewohnertreff, Teestube und in den Projekten
Bildung
Bildungsinitiative, Projekt zur Koordination Bildungsverbund
Pusteblume-Grundschule als einzige Grundschule mit Standort im
Quartier entwickelt sich zur Quartierschule
3 Kitas (Spielhaus, Kastanienallee und Kastanienknirpse), vertreten
im QR und u.a. mit zusätzlichem Angebot zur Sprachförderung
Alice-Salomon-Hochschule, aktiv durch Vernetzung und Projektkooperationen, u.a. Kinderforscherzentrum HELLEUM, urban gardening
„Helle Oase“, Stadtteilspaziergänge
Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf, „neuer“ Akteur im Hinblick
auf Integrationskurse für Eltern der Grundschüler
Technologiestiftung Berlin, externer Akteur, Förderer des HELLEUM und der naturwissenschaftlichen Bildung
Lesepaten in Kooperation mit VBKI an 3 Grundschulen
Kultur
Verein zur Förderung der alternativen Bibliothek e.V., ehrenamtlicher Träger der Peter-Weiss-Bibliothek mit lokalen und überregionalen Kulturangeboten
Berbo Thierfelder/Theater Atelier „THAT“, Durchführung partizipativer Kunstprojekte
Kinder-, Jugend-, Familieneinrichtungen
SOS Familienzentrum, Träger des Stadtteilzentrums (mit AWO)
Buntes Haus, partizipativ und nachbarschaftlich ausgerichteter Familientreff, diverse Bildungsangebote, Projekt Stadtteileltern
S.T.E.R.N. GmbH
JFE Eastend, u.a. Träger der Quartiersprojekte „Streetwork“ und
„Nachbarschaftsnetzwerk“
Senfte 10, sportorientierte Kinder- u. Jugendarbeit, zuständig für
Spiel-u. Sport-Anlagen u.a. Liberty-Park
Hella-Klub für Mädchen und junge Frauen, u.a. Quartiersprojekte
für junge alleinerziehende Mütter
Metrum Berlin gGmbH, Träger des Kinder-, Jugend- und Familienhilfe-zentrums Hellersdorf Nord, u.a. Quartiersprojekte Elternberatung in
Kita Spielhaus und Elterncafé in Pusteblume GS
Nachbarschaftshaus Kastanie mit vielfältigem generationsübergreifenden sozialkulturellen Angeboten in Trägerschaft von Pad e.V.
Arche e.V., Christliches Kinder- und Jugendwerk e.V., soziale Angebote für Kinder, Jugendliche u. Familien, u.a. kostenloser Mittagstisch
Senioren
„Nachbarschaftstreff für Frauen“ vom Verein „Kiek In“
„Begegnungsstätte für Senioren“ der AWO
Wohnungsunternehmen
Vitus GmbH, Immobilienverwaltung der Bestände um die Hellersdorfer Promenade, enge Kooperation auf operativer Ebene
Helle Mitte Immobilienverwaltung GmbH, Kooperation auf operativer Ebene, Mitarbeit in Quartiersgremien
Beschäftigungsträger
Kids & CO e.V., u.a. Träger des BIWAQ-Projekts zum temporären
urban gardening auf der ehem. Brachfläche „Helle Oase“
Gewerbe
Centermanagement Helle Mitte, punktuelle, anlassbezogene Kooperationen auf operativer Ebene
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 7 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Gebietsentwicklung
a) Aktivierung
Um die neun Sitze im Quartiersrat kandidierten bei den letzten Wahlen 13
Personen. Die Wahlbeteiligung von 119 Bewohner_innen hatte sich gegenüber den Vorjahren zwar um 100 % gesteigert, doch nach einer aufwendigen Wahlkampagne war dieses Ergebnis dennoch enttäuschend
gering. Es reiht sich in den Trend eines geringen gesellschaftspolitischen
Interesses ein, den auch die mit 28% sehr geringe Beteiligung an der Wahl
zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011 signalisiert.
Bei einer zielgruppenspezifischen Betrachtung ist festzustellen, dass die
älteren Bewohner_innen, häufig noch „Erstbezieher“, eine größere Bereitschaft zeigen, sich für ihr Gemeinwesen zu engagieren als die jüngeren
und zugezogenen Bewohner_innen. Dies erklärt auch den hohen Altersdurchschnitt bei den Mitgliedern des Quartiersrats und in den ehrenamtlich
getragenen Initiativen wie z.B. „Verein zur Förderung der alternativen
Bibliothek e.V“. Ausgesprochen schwierig gestaltet sich die Erreichbarkeit
der Zielgruppe der „Eltern“, dies ist auch ein wichtiges Thema für alle
sozialen Einrichtungen im Quartier. Gute Erfolge wiederum zeigt die Aktivierung der Bewohner_innen mit Migrationshintergrund. Die gezielte
Ansprache durch niedrigschwellige Beratungsangebote im Rahmen der
Nachbarschaftshilfe und in geselligen Runden hat ihre Bereitschaft für ein
Engagement im Quartier deutlich gesteigert.
Formen der Selbstorganisation wie z.B. die „Stadtteileltern“ sind vereinzelt
anzutreffen, sie bedürfen jeweils des Anstoßes, bzw. der Begleitung durch
einen sozialen Träger.
Einer größeren Resonanz erfreuen sich die offenen Veranstaltungen und
Feste im Quartier.
b) Verantwortung für den Kiez
Neben der Sozialen Stadt wurden im Rahmen der Städtebauförderung
auch Mittel des Stadtumbaus im Quartier eingesetzt. Bei den seit 2010
durchgeführten Maßnahmen handelt es sich im Wesentlichen um die
S.T.E.R.N. GmbH
Sanierung des „Öko-Würfels (JFE), den Abriss einer leerstehenden ehem.
Schulsporthalle, die Gestaltung des Spielplatzes Zerbster Straße und des
Oskar-Kokoschka-Stadtplatzes sowie teilweise des Neubaus des Kinderforscherzentrums HELLEUM einschließlich der Außenanlagen und die
temporären Kunstprojekte in „Helle Mitte“. Die investierte Summe beläuft
sich auf ca. 2,6 Mio €. Geplante Maßnahmen sind die Gestaltung des KurtWeill-Stadtplatzes und eines Spielplatzes in Verbindung mit der bislang
temporären Freizeit-u. Gartenfläche „Helle Oase“. Weitere Fördergelder in
Höhe von 1,5 Mio € wurden durch das BIWAQ-Projekt „JUWEL“ gebunden, davon werden 150.000 € in die Gestaltung der genannten „Helle
Oase“ investiert.
Bei diesen Projekten ergaben sich Synergie-Effekte durch die Bündelung
des jeweiligen Förderprogramms mit der Sozialen Stadt, z.B. bei der
Partizipation, der Zusammenarbeit in Kooperationsnetzwerken, der Akquisition starker externer Partner etc. Besonders hervorzuheben ist die Gewinnung der finanziellen Unterstützungen der Technologiestiftung Berlin
und der Wilhelm-und-Elise-Heraeus-Stiftung für die Entwicklung und das
Management des HELLEUM sowie die Prämierung der „Hellen Oase“
durch den Deutschen Naturschutz-Preis.
Darüber hinaus beschränken sich die privaten Investitionen auf den Umbau von 5 Kinosälen des Multiplexkinos in der Hellen Mitte zu einem
Indoor-Klettergarten. Die bauliche Erweiterung der ASH stellt ebenfalls
eine erhebliche Investition in dem Gebiet dar.
Aussagekräftig über die soziale Lage im Quartier ist der Einsatz der
bezirklichen Mittel der Jugendhilfe. Im Stadtteil Hellersdorf Nord erhalten
70,4 von 1.000 EW der 0-unter 21jährigen eine Hilfe zur Erziehung. Das
entspricht der höchsten Hilfedichte in Berlin (durchschnittliche 33,9 von
1.000 EW).
Neben den staatlichen und kommunalen Zuwendungen zeigen auch
Bewohner_innen persönlich die Bereitschaft Verantwortung für den Kiez
zu übernehmen: z.B. als ehrenamtlich tätige Lesepaten, Stadtteileltern
oder Betreiber_innen der Peter-Weiss-Bibliothek.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 8 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
c) Vernetzung
Das Quartiersmanagement ist eng eingebunden in die vom Jugendamt
und Sozialen Stadtteilzentrum getragene sozialraumorientierte Vernetzung
des Stadtteils. Dies bildet eine hervorragende Basis für die Zusammenarbeit mit den zahlreichen Sozial- und Bildungs-Einrichtungen im Quartier.
Als daraus entstandene themen- und anlassbezogene Initiativen sind zu
nennen: die Kooperationsprojekte „Stadtteilzeitung aktuHelle“, das jährliche Stadtteilfest, die AGs „Starke Kinder“ und „Netzwerk Rund um die
Geburt“.
Im Rahmen des Handlungsschwerpunkts Bildung wurde der Bildungsverbund als erfolgreich operierendes Netzwerk auf verschiedenen Ebenen
innerhalb und außerhalb des Quartiers aufgebaut. Zu nennen sind u.a. die
Mitgliedschaft des Quartiersmanagements in der Schulkonferenz der
Pusteblume-Grundschule oder die Mitarbeit im Beirat des HELLEUM.
Ein besonders gut funktionierendes Netzwerk stellt das Projekt zur temporären Nutzung der Brachfläche „Helle Oase“ dar. Die Beteiligten an der
Entwicklung des Freizeit- und Urban-gardening-Projekts reichen z.B. von
aktiven Bewohnern über studentische Projektseminare der ASH über das
JFE Eastend, den Beschäftigungsträger Kids & Co bis zum OSZ Gesundheit und dem Quartiersmanagement.
Die Zusammenarbeit mit der ASH ist sehr vielfältig. Sie umfasst das „Kooperationsforum“, mit dem Ziel einer engeren Zusammenarbeit von Bezirk
und Hochschule, thematische Stadtteilspaziergänge, die Unterstützung bei
der Vermittlung von Praktika für Studenten sowie die Entwicklung einzelner Projekte wie z.B. das Kinderforscherzentrum „HELLEUM“ und die
„Helle Oase“.
d) Bildungssituation
Innerhalb der Quartierskulisse haben 3 Kitas ihren Standort, 3 weitere
Kitas befinden sich im unmittelbaren Einzugsbereich des Quartiers. Im
gesamten Stadtteil Hellersdorf Nord betrug der Anteil der in Kitas betreuten Kinder rd. 62 %. Dieser Wert ist niedriger als der Berliner Durchschnitt,
da viele Familien von Einkommenstransfers leben und damit zu einem
S.T.E.R.N. GmbH
höheren zeitlichen Anteil die Betreuung ihrer Kinder übernehmen. Über
53% der Kinder sind von Lernmittelkosten befreit, im Einzugsbereich der
Pusteblume-Grundschule steigt dieser Wert auf über 60 % an. Der im
Rahmen der Einschulungsuntersuchungen 2011 gemessene Sprachförderbedarf liegt mit rd 21 % an dritthöchster Stelle in Berlin. Der Anteil der
deutschen Kinder mit Sprachförderbedarf nahm mit rd 16 % berlinweit den
höchsten Rang ein.
Die Pusteblume-Grundschule, als einzige Schule mit Standort im Quartier,
nimmt am INKA-Programm teil. Mit Begleitung der Förderinitiative A+ und
des Quartiersmanagements hat sie sich auf den Weg zur Quartiersschule
gemacht, d.h. Schule und Quartier werden sich wechselseitig für eine
verstärkte Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen öffnen. Bei der
jenseits der Quartiersgrenze befindlichen A.-Mozart-Schule handelt es sich
um eine Gemeinschaftsschule mit Musik-Schwerpunkt. Die ebenfalls mit
ihrem Einzugsbereich in das Quartier hineinreichende sportbetonte Bücherwurm-Grundschule praktiziert auch das INKA-Modell und einige
Klassen dieser Schule werden schwerpunktmäßig nach der MontessoriPädagogik unterrichtet. Die von den Freien Ev. Schulen Berlin (FESB)
getragene Arche-Grundschule ist in besonderer Weise den christlichen
Werten verbunden. Eine Schule für die Sekundarstufe ist im Quartier nicht
vorhanden.
Außerschulische Bildungsangebote finden sich in den Jugendfreizeiteinrichtungen Eastend, HELLA-Klub und Senfte 10. Fortbildung und berufliche Qualifizierung innerhalb des Quartiers bieten der „Kaffeegarten“ mit
einer Ausbildung zum Floristen und das Medienkompetenz-Zentrum Helliwood. Unweit der Quartiersgrenzen befindet sich das Jugendberatungshaus XXL mit Beratungs- und Begleitungsangeboten im Einzelfall sowie
das Haus Sonneneck mit verschiedenen ausbildungsfördernden Unterstützungsangeboten. Hier sei außerdem auf den Masterplan „Arbeit und
Ausbildung für alle Jugendlichen in Marzahn-Hellersdorf bis 2016“ verwiesen. Durch eine verstärkte Abstimmung der verschiedenen Maßnahmen
sollen die Berufschancen für Jugendliche und die Gewinnung geeigneter
Fachkräfte für die lokalen Unternehmen gestärkt werden.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 9 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
e) Lebendiger Kiez
In der weitgehend durch „Wohnen“ geprägten Großsiedlung ist die „Lebendigkeit des Kiezes“ grundsätzlich eine andere als in vielfältig gemischten innerstädtischen Gebieten. Großräumige Strukturen wie der AliceSalomon-Platz sind schwierig zu bespielen, doch die Hellersdorfer Promenade mit ihrer erdgeschossigen Ladenzone bietet kleinteiligere Räumlichkeiten und geht eine stärkere Verbindung von Innen- und Außenraum ein.
In den weitgehend leerstehenden Ladeneinheiten haben sich einige sozialkulturelle Projekte angesiedelt und entfalten auch eine Wirkung in den
öffentlichen Raum.
Eine wichtige Ankerfunktion übernimmt der Familientreff „Buntes Haus“.
Der Standort in dem ehem. Eckladen ist niedrigschwellig und einladend
gestaltet und vor allem in den Sommermonaten erhält die Promenade ihre
ursprüngliche Funktion als Aufenthaltsort und Ort der Begegnung zurück.
Weitere Angebote für Familien sind im Nachbarschaftshaus Kastanie
verortet. Die Öffnung zum Außenraum wurde in dem ehem. introvertierten
Kita-Gebäude durch den Einbau eines Café mit einer Terrasse zur Straße
verwirklicht.
Für die verschiedenen Zielgruppen der Jugendlichen, der jungen Schwangeren und Mütter, der Senioren, der Bewohner_innen mit Migrationshintergrund oder mit Behinderungen gibt es zahlreiche Angebote im Quartier.
Die Akzeptanz der Angebote ist unterschiedlich hoch, im „Bunten Haus“
gelingt es, nicht nur Kinder, sondern auch die Eltern anzusprechen und zur
aktiven Mitgestaltung zu motivieren.
Um den Nachbarschaftsgedanken auch bei den Bewohner_innen zu
stärken, die bislang keine Einrichtungen besuchen, gibt es Projekte mit
aufsuchendem Charakter. Ein Ergebnis dieser Arbeit sind z.B. Mitternachtssport-Veranstaltungen, die von Jugendlichen selbständig organisiert
werden.
Als ein niedrigschwelliges Kontaktangebot funktioniert auch die „Teestube“. Sie spricht schwerpunktmäßig die Bewohner_innen mit Migrationshintergrund an.
S.T.E.R.N. GmbH
Zur Lebendigkeit des Kiezes tragen vor allem auch die verschiedenen
Feste und offenen Veranstaltungen bei.
f) Wohnumfeld
Das Quartier in Stadtrandlage ist mit zahlreichen Freiflächen ausgestattet:
mit einer Folge von öffentlichen Stadtplätzen in „Helle Mitte“, mit halböffentlichen Freiflächen in den Wohnhöfen, mit öffentlich nutzbaren Spielanlagen und mit zahlreichen Brachflächen ehemaliger Gemeinbedarfseinrichtungen wie Kitas und Schulen. An den Gebietsrändern erstrecken sich
ausgedehnte Grünanlagen als Gliederungselemente zwischen den einzelnen Siedlungsteilen und als Parkanlagen entlang der U-Bahntrasse sowie
der Landschaftsraum der Hönower Weiherkette.
Die Spielanlagen auf den privaten Flächen in den halböffentlichen Wohnhöfen weisen in der Mehrzahl einen schlechten Pflegezustand auf, defekte
Spielgeräte werden häufig ersatzlos entfernt. Die öffentlichen Spielflächen
wie der Wasserspielplatz „Der fabelhafte Drachen“ und der Spielplatz in
der Zerbster Straße sind qualitativ hochwertig und in einem vergleichsweise guten Zustand. Die quantitative Ausstattung ist jedoch nicht ausreichend und es besteht ein Fehlbedarf an öffentlichen Spielflächen.
Die Anbindung des Quartiers mit dem ÖPNV ist ausgezeichnet. Das
Gebiet wird durch die U5 mit einem Bahnhof in „Helle Mitte“ sowie durch
mehrere Tram- und Buslinien innerhalb der Großsiedlungen aber auch mit
der Stadtmitte Berlins verbunden.
Das gastronomische Angebot im Quartier ist eingeschränkt. Die Kantinen
der ASH, des OSZ und der Bezirksverwaltung sind willkommene Abwechslungen zum häufig anzutreffenden Schnellimbiss.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 10 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
2. Leitbild
Im Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) 2012 ist als
zentrale Entwicklungsperspektive für das Quartier formuliert: „ein städtisches Wohngebiet im Grünen für Familien mit gutem Bildungs- und Infrastrukturangebot. Das Wohngebiet soll sich zukunftsfähig, nachhaltig,
tolerant und lebendig entwickeln.“
Diese Zukunftsvision wurde im Herbst 2012 in den Quartiersgremien
überprüft. Zum Abschluss des Diskussionsprozesses in der gemeinsamen
Sitzung von Erweiterter Steuerungsrunde und Quartiersrat (18.09.12), der
Bewohnerversammlung (16.10.12) und der Zukunftswerkstatt (13.11.12)
wurde über die Handlungsschwerpunkte im Quartiersverfahren Hellersdorfer Promenade abgestimmt und die Weiterverfolgung der bisherigen Prioritätensetzung festgelegt:
Bildung
Nachbarschaft und Partizipation
Wohnumfeld
Das Leitbild wurde um folgende Aspekte ergänzt bzw. verändert:
das Quartier soll nicht nur ein Wohngebiet für Familien sondern für
„alle“ sein
im Quartier soll eine gute Nachbarschaft gepflegt werden
die Akteure und Bewohner_innen sind gut vernetzt und arbeiten kooperativ zusammen
Insofern lautet das fortgeschriebene Leitbild:
„Ein städtisches Wohngebiet im Grünen mit einem qualitätsvollen Bildungs- und Infrastrukturangebot. Das Wohngebiet ist durch eine gute
Nachbarschaft und kooperatives Zusammenwirken aller Akteure geprägt.
Es soll sich zukunftsfähig, tolerant und lebendig entwickeln.“
S.T.E.R.N. GmbH
Die Kurzform für das Logo lautet:
„Gemeinsam für‘s Quartier“
Das Leitbild für das Quartier ist eingebettet in
das integrierte Leitbild Berlins „Profilierung Berlins als Metropole und
Wirtschaftsstandort, als Stadt mit Raum für neue Ideen und Konzepte
sowie als soziale Stadt“ (Flächennutzungsplan 2009)
das Leitbild, dass sich der Bezirk 2009 gegeben hat: „ MarzahnHellersdorf ist ein Metropolenraum im Wandel“
das Leitbild, das im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts INSEK 2011/12 für den Aktionsraumplus Nord-Marzahn/NordHellersdorf, der weitgehend dem Gebiet der Großsiedlungen Marzahn
und Hellersdorf entspricht, erarbeitet wurde: „Entwicklung zu einem
grünen Lebensort und lebendigen Gemeinwesen sowie zu einem innovativen und solidarischen Metropolenraum durch nachhaltige Nutzung der Potenziale“.
Im Quartier Hellersdorfer Promenade befinden sich das übergeordnete
Stadtteilzentrum Helle Mitte und zahlreiche Einrichtungen der sozialen und
kulturellen Infrastruktur – auch weiterhin soll das Quartier eine Zentrumsund Versorgungsfunktion für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf übernehmen.
Für die Gesamtstadt Berlin bietet das Quartier die Funktion eines Gebietes
mit einem großen Angebot an gutem und bezahlbarem Wohnraum mit
guter ÖPNV-Anbindung und der unmittelbaren Nähe sowohl zum Stadtteilzentrum als auch zum Landschaftsraum der Hönower Weiherkette.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 11 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
3. Handlungsbedarf im Gebiet
a) Bildung, Ausbildung, Jugend
Der Wunsch nach mehr Bildung betrifft alle Altersgruppen. Es ergeben
sich Schnittstellen u.a. mit den Angeboten der Stadtteilkultur und der
Gesundheitsförderung. Für das Quartiersmanagement-Verfahren Hellersdorfer Promenade bilden Kinder, die vom Armutsrisiko besonders betroffen
und vielfachen Benachteiligungen ausgesetzt sind, die vorrangige Zielgruppe. Die gemeinsamen Anstrengungen sind darauf gerichtet auch
Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg zu ermöglichen und zugleich zielen sie darauf, bildungsinteressierte Eltern im Gebiet zu halten und das Quartier auch
längerfristig zu stabilisieren.
Beim Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade steht der Aufbau
eines Bildungsnetzwerks, das die lokalen Ressourcen bündelt und unterstützende Strukturen schafft, weiterhin im Mittelpunkt. Das zentrale Projekt
in diesem Netzwerk ist die „Bildungsinitiative“, die mit den „Bildungsakteuren“ aus Kitas, Schulen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen im Bildungsverbund gemeinsam an einer Strategie mit kleinteiligen Handlungsschritten
sowie einer inhaltlichen und strukturellen Verzahnung der Angebote arbeitet. Das strategische Leitinstrument ist der „Lokale Aktionsplan Bildung“,
der hinsichtlich Arbeitsstand und Wirksamkeit evaluiert und fortgeschrieben wird. Zwischenzeitlich hat sich der Fokus vom Übergang
Kita/Grundschule zum Übergang Grundschule/Oberschule entwickelt. Ein
Beispiel dafür ist der seit 2011 abgeschlossene Kooperationsvertrag, der
von insgesamt sieben Grund- und Hauptschulen unterzeichnet wurde.
Die Öffnung der Schulen in den Stadtteil ist weiterhin eine wichtige Arbeitsprämisse des Bildungsverbundes. Unter dem Projekttitel „Die Pusteblume-Grundschule auf dem Weg zur Quartiersschule“ fördert „Aktionsplus
räume Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf“ bis Dezember 2013 die
Begleitung und Moderation dieses Prozesses. Neben der Zusammenarbeit
der Schulen im Bildungsverbund und der Durchführung von Projekten in
Kooperation mit Trägern aus dem Quartier, sind die zahlreichen ehrenamtS.T.E.R.N. GmbH
lich tätigen Lese- und Hausaufgabenpaten an den Grundschulen Indikatoren für diesen Öffnungsprozess.
Als ein wichtiges Ziel formuliert der Aktionsplan Bildung die verstärkte
Zusammenarbeit mit den Eltern. Sie ist ein wesentlicher Bewertungsindikator in den Quartiersgremien für die Projektarbeit. Chancen für eine Erreichbarkeit der Eltern bieten sich am ehesten in den Kitas und in den
Grundschulen. Hier fördert die Soziale Stadt z.B. in der Kita Spielhaus
bzw. in der Pusteblume-Grundschule die Projekte „Elterntraining“ und
„Elterncafé“. Die Trägerschaft des Kinder- und Jugendhilfezentrum Hellersdorf Nord für beide Projekte eröffnet vielfältige Synergieeffekte mit den
Aufgaben der Jugendhilfe.
Als weitere wichtige bildungsfördernde Projekte sind zu nennen: die unterstützende Sprachförderung durch den „Kleinen Stern“ an allen drei Kitas aus Kostengründen musste die zusätzliche Sprachförderung an den
Grundschulen eingestellt werden -, der zusätzliche DAZ-Unterricht an der
Pusteblume- und der Bücherwurm-Grundschule und das Projekt „Helle
Familie“, eine mit den Schulen vernetzte Lesewerkstatt im Bunten Haus.
Das Konzept für die Bildungsinitiative und die einzelnen Bildungsangebote
geht von einer zunehmenden Verselbständigung der Beteiligten aus, d.h.
Ziel der Bildungsinitiative ist die Unabhängigkeit des Bildungsverbunds von
einer externen Moderation und Ziel der einzelnen „zusätzlichen“ Projekte
an den Kitas und Schulen ist eine Stärkung der Einrichtungen, so dass sie
perspektivisch entweder keiner externen Unterstützung mehr bedürfen
oder in die Lage versetzt werden, die erforderlichen Finanzmittel selbständig und anderweitig zu akquirieren. Schritte in diese Richtung wie Fundraising-Schulungen bzw. Coachings für die Träger wurden im Rahmen des
Quartiersmanagement-Verfahrens schon unternommen und sollen weitergeführt werden. Zudem leistet das Quartiersmanagement durch Information über Fördermöglichkeiten und Unterstützung bei der Antragstellung
Hilfe.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 12 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Eine Besonderheit in der Bildungslandschaft stellt das naturwissenschaftliche Kinderforscherzentrum HELLEUM dar. Die im Rahmen der Quartiersarbeit entwickelte Idee hat sich zu einem breit angelegten Kooperationsprojekt entwickelt, das sich als Bildungsleuchtturm für den gesamten
Bezirk eignet. Das Gebäude wird durch den Quartiersfonds 4, die Außenanlagen durch Stadtumbau Ost und die Ausstattung über SponsoringMittel finanziert. Die Abteilung Schule und Sport des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf übernimmt die Trägerschaft und die Technologie-Stiftung
Berlin die Kosten für eine mehrjährig angelegte „Kümmerer-Stelle“. Der
Lehrbetrieb wird durch zusätzliche Lehrkräfte über Senatsverwaltung für
Bildung, Wissenschaft und Forschung und Forschungsstellen der Alice
Salomon Hochschule sowie perspektivisch der Humboldt Universität
gesichert. Nicht nur das pädagogische Konzept und der kooperative Ansatz für den Betrieb des Kinderforscherzentrums - auch die von den Mitteln
der Sozialen Stadt unabhängige Finanzierung der „Folgekosten“ – sind
modellhaft. Die so geschaffene Ressource gilt es im Rahmen des Bildungsverbunds mit den lokalen Einrichtungen zu vernetzen und zu nutzen.
Eine andere wichtige Zielgruppe in diesem Handlungsfeld sind die Jugendlichen. Der Anteil der von Arbeitslosigkeit betroffenen Jugendlichen in
Hellersdorf Nord ist doppelt so hoch wie in der Gesamtstadt Berlin. In den
vergangenen Jahren gründeten sich einige Netzwerke um den Übergang
von der Schule in das Berufsleben zu verbessern. An dieser Stelle wird
aber vor allem auf die 2012 entstandene Initiative des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf verwiesen, die die zahlreich vorhandenen Projekte und
Arbeitsansätze bündelt und unter Einbeziehung der verschiedenen Partner_innen an der Umsetzung des ehrgeizigen Masterplans „Arbeit und
Ausbildung für Alle Jugendlichen in Marzahn-Hellersdorf bis 2016“ arbeitet.
Erklärtes Ziel ist, allen Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu bieten
und die Unternehmen in Marzahn-Hellersdorf durch qualifizierte Arbeitskräfte zu unterstützen.
Das Quartiersmanagement konzentriert sich beim „Bildungsbaustein
Ausbildung“ auf die Unterstützung bei der Fördermittelakquisition, wie z.B.
S.T.E.R.N. GmbH
bei dem aus BIWAQ-Mitteln geförderten, berufsqualifizierenden Jugendprojekt „JUWEL“, aber auch auf außerschulische Bildungsprojekte, mit
dem Schwerpunkt „Persönlichkeitsentwicklung“. Letzteres gilt für Projekte
wie „Mädchen am Puls der Zeit“ sowie „Sicher, stark und selbstbewusst“
im HELLA-Klub oder für die Sportklubs und Graffiti-Aktionen der Streetwork-Projekte.
Angesichts des aktuell sehr hohen kompensatorischen Unterstützungsbedarfs im Bildungsbereich geht das Quartiersmanagement Hellersdorfer
Promenade davon aus, dass das mittelfristige Handlungserfordernis die
Weiterführung bzw. Initiierung folgender Angebote/Maßnahmen umfasst:
Prozessmoderation durch Bildungsinitiative
Zusätzliche Sprachförderung in Kitas und Grundschulen,
Soziales Lernen im Grundschulbereich
Mentoring für Grundschüler
Zusammenarbeit mit Eltern
Supervisionsangebote für die pädagogischen Fachkräfte.
Neben diesen inhaltlichen pädagogischen Interventionen sind auch
bauliche Maßnahmen erforderlich:
Schaffung einer zusätzlichen Kita-Einrichtung
Sanierung und räumliche Kapazitätserweiterung der PusteblumeGrundschule unter besonderer Berücksichtigung des hohen zusätzlichen Förderbedarfs an dieser Schule, des Inklusionsansatzes und der
quartiersbezogenen Nutzungen
Während die prozessmoderierenden und vernetzenden Aufgaben der
Bildungsinitiative zu den originären Aufgaben der Sozialen Stadt zählen,
ist bei den pädagogisch ausgerichteten, das Unterrichtsangebot ergänzenden Maßnahmen eine Übernahme durch die Bildungsverwaltung
anzustreben.
Bei den baulichen Maßnahmen ist eine Finanzierung durch das Programm
Stadtumbau Ost oder den Quartiersfonds 4 der Sozialen Stadt zu prüfen.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 13 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Schlüsselprojekt:
„Bildungsinitiative“ und „Kinderforscherzentrum HELLEUM“
b) Arbeit und Wirtschaft
Vorrangige Handlungsansätze für eine Verbesserung der lokalen Ökonomie im Quartier bietet das Stadtteil- und Geschäftszentrum „Helle Mitte“
mit seiner Konzentration an Gewerbebetrieben und Beschäftigten. Es
besteht eine gute Zusammenarbeit mit einem der Centermanagements,
doch die von filialisierten Einzelhandelsketten geprägte gewerbliche Struktur macht eine Einbindung der einzelnen Geschäfte in das Quartiersverfahren sehr schwierig. Eine Mitarbeit des Quartiersmanagements in der
Werbegemeinschaft war nicht erwünscht.
Die Versuche zur Initiierung einer “Gewerbeinitiative“ in der ehemals als
Einkaufs- und Fußgängerzone geplanten Hellersdorfer Promenade verliefen ebenfalls erfolglos. Angesichts der in sehr geringer Anzahl und in
schwieriger wirtschaftlicher Situation agierenden ansässigen Unternehmen
bestand kein Interesse an einem lokalen Engagement.
Darüber hinaus entwickelte Ansätze im Quartiersverfahren zur Projektentwicklung im Bereich der lokalen Ökonomie oder zur Förderung berufsqualifizierender Maßnahmen waren in den Abstimmungen der Quartiersgremien mit dem Hinweis auf die Zuständigkeit der privaten Eigentümer oder
des Jobcenters nicht mehrheitsfähig.
Bei einer Interpretation des Handlungsfeldes Arbeit und Wirtschaft im
Sinne der Verbesserung der lokalen Ökonomie sieht das Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade folgende mittelfristigen Handlungserfordernisse und -möglichkeiten, die im Rahmen des QM-Verfahrens vorbereitet und z.T. in Kooperation mit geeigneten Partnern umgesetzt werden
könnten:
Aufwertung des Außenraums „Helle Mitte“ durch die Gestaltung des
Kurt-Weill-Platzes und der Brachfläche an der Peter-Weiss-Gasse,
S.T.E.R.N. GmbH
beim Kurt-Weill-Platz kann der Beitrag des QM in der Durchführung
des Partizipationsprozesses bestehen
Stärkung der Kommunikationsfunktion des Stadteilzentrums Helle
Mitte z.B. durch die Nutzung einer leerstehenden Ladeneinheit durch
die Stadtteilbibliothek oder ggfs. temporäre Nutzung durch das geplante Schülerlabor
temporäre Nutzung leerstehender Gewerbeeinheiten als Künstlerateliers nach dem Vorbild der Marzahner Promenade
Initiierung eines kreativen Leerstandsmanagements für betroffene
Gewerbeeinheiten
Stärkung der Vielfalt des Stadtteilzentrums durch die Schaffung Studentischen Wohnens in einem oder mehreren zentrumsnahen Wohngebäuden
Erstellung eines Plans der Hellen Mitte und Umgebung mit Orten und
Nutzungen von studentischem Interesse, digitale und print-Fassung
Schaffung eines Netzwerks „interessante Orte“ im Zusammenhang
mit der Vorbereitung der IGA 2017
Nutzung der IGA-Vorbereitung für einen kreativen Partizipationsprozess
Darüber hinaus ist eine Unterstützung der Vorhaben (Standortmarketing
Marzahn-Hellersdorf, Gesundheitswirtschaftsprojekt Marzahn-Hellersdorf
und IGA 2017) in geeigneter Form möglich.
c) Nachbarschaft (Kultur, Gemeinwesen, Integration, Gesundheit)
Das Handlungsfeld Nachbarschaft beinhaltet nicht nur die Stärkung nachbarschaftlicher Kontakte und die Förderung der Gemeinschaft, sondern
vereint darüber hinaus gesundheitsförderliche, integrative und stadtteilkulturelle Ansätze. Ausschlag gebend für den Handlungsbedarf vor allem zur
Stärkung des Gemeinwesens sind die teilweise schwierigen Lebenslagen
der Bewohner_innen zum Beispiel durch (Langzeit)arbeitslosigkeit oder
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 14 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Verschuldung. Sie führen in einer anonymen Nachbarschaft zum Rückzug
aus dem gesellschaftlichen Leben und zur Isolation.
Das Schlüsselprojekt zur Stärkung des Gemeinwesens ist das „Bunte
Haus“ als offener generationsübergreifender Familientreff. Das von der
Sozialen Stadt geförderte Projekt umfasst das KiezCafé, den IndoorSpielplatz, den kunsttherapeutisch ausgerichteten „Bild-Klex-Raum“ und
die KleiderStube mit kostenlosem Angebot. Darüber hinaus sind hier das
Bildungs- und Beratungsprojekt „Helle Familie“ und das LSK-Projekt
„Stadtteileltern“ angesiedelt. Die Einrichtung zeichnet sich durch einen
niedrigschwelligen, selbsthilfefördernden Ansatz aus und wirkt durch ihre
Aktivitäten wie Feste, Spielzeugbau, Wettspiele in den öffentlichen Raum
der Promenade.
Einem nachbarschaftsfördernden Ansatz verfolgen u.a.auch das Streetwork-Projekt durch die Ansprache und Integration von Bewohnern, die
durch die bestehenden Einrichtungen nicht erreichbar sind sowie zielgruppenspezifische Angebote wie die Projekte des „HELLA-Klub“ für Mädchen,
junge Schwangere und Mütter sowie die „Nachbarschaftshilfe für Frauen“
mit Angeboten für Seniorinnen.
Nach einer ausführlichen Diskussion in allen Gremien wurde es für noch
erfolgversprechender gehalten, wenn Bewohner_innen in der Rolle von
„Nachbarschaftshelfern“ eine aktivierende „Ansprache auf Augenhöhe“
übernehmen. Im Ergebnis wird das Projekt „Du und ich – Wir gestalten
Nachbarschaft“ gefördert.
Das Quartiersmanagement unterstützt diese Initiativen durch Vernetzungen, eine geeignete Öffentlichkeitsarbeit, Begleitung der Träger bei der
Akquisition weiterer Förder- und Sponsoring-Mittel.
Angesichts einer Zunahme der Bewohner_innen im Seniorenalter und dem
häufig geäußerten Wunsch, weiterhin im Quartier wohnen zu bleiben,
beschäftigt sich das Quartiersmanagement verstärkt mit dem Thema
„Seniorenfreundliches Quartier“. Mittels Materialrecherchen, Experteninterviews und studentische Forschungsarbeiten werden die Bereiche Woh-
S.T.E.R.N. GmbH
nen, öffentlicher Raum und soziokulturelle und medizinisch-pflegerische
Angebote untersucht.
Zur verbesserten Ansprache im Sinne der Integration bietet das Quartiersmanagement für die Bewohner_innen mit Migrationshintergrund
zweisprachige Informationen mit den Veröffentlichungen und eine bilinguale Sprechstunde im Stadtteilbüro an. Eine sehr hohe Akzeptanz erfährt die
seit Anfang 2012 regelmäßig durchgeführte interkulturelle Teestube. Durch
dieses Angebot konnten in kurzer Zeit neue Interessenten für die Quartiersgremien gewonnen werden. Eines regen Zuspruchs erfreuten sich
auch das Quartiersfest zum Internationalen Frauentag und die Diskussionsveranstaltung im Quartier zu den „10. Berliner Tage des Interkulturellen
Dialogs“.
Auf Stadtteil- und Bezirksebene wirkt das Quartiersmanagement im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ an
der Umsetzung des Lokalen Aktionsplanes für mehr Demokratie mit,
arbeitet aktiv im bezirklichen Integrationsbeirat mit und beteiligt sich an der
konzeptionellen Weiterentwicklung des Bezirklichen Integrationsprogramms.
Im Bereich Stadtteilkultur ist die Peter-Weiss-Bibliothek seit Jahren eine
wichtige Anlaufstelle für lese- und kulturinteressierte Bewohner_innen.
Neben dem ständig wachsenden Buchangebot führt die Bibliothek regelmäßige und gut besuchte Veranstaltungen wie Autorenlesungen und
Buchvorstellungen durch, die eine weit über das Quartier hinausreichende
Resonanz haben.
Kreativ und partizipativ sind die Aktionen des „THAT“ Theater+Atelier, mit
dem Projekt „Blickwechsel“ – ein bewohneraktivierendes, alle Altersgruppen ansprechendes Kunstprojekt. Durch die künstlerisch-handwerkliche
Ausrichtung, der Kooperation mit verschiedenen Akteuren wie zum Beispiel mit dem „Bunten Haus“ und der in der Promenade zuständigen
Wohnungsverwaltung, ist das Projekt ein besonders gelungenes Beispiel
für Vernetzung, Partizipation und Integration. Die Ergebnisse des Projek-
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 15 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
tes waren u.a. bunte Mosaiktafeln, die nun als Fassadenschmuck ein
verbindendes Element in der Hellersdorfer Promenade darstellen oder der
gemeinsame Bau des Spielschiffs Hellena. Das Atelier des Künstlers
befindet sich in einem ehemaligen Eckladen in der Hellersdorfer Promenade und könnte Vorbildcharakter für die Ansiedlung weiterer Künstler haben.
Gesundheitsfördernde Projektansätze finden auf allen Ebenen der Quartiersentwicklung Berücksichtigung. Eine Überschneidung mit anderen
Handlungsfeldern ist in einer Vielzahl von Projekten gegeben. Die gemeinsame Zielsetzung ist, die Lebensverhältnisse der Menschen im Quartier
und somit auch ihre Gesundheit positiv zu beeinflussen.
Bereits zum siebten Mal fand in der Hellersdorfer Promenade das mittlerweile zu einer Tradition im Quartiersleben gewordene Promenadenbuffet
statt. Kinder und Jugendliche bereiteten gesunde und leckere Speisen in
den verschiedenen sozialen Einrichtungen zu und laden dann die Familien
und Nachbarn an die lange Tafel in der Hellersdorfer Promenade ein. Das
ehrenamtliche Engagement der Bewohner_innen, die Vielzahl unterstützender Einrichtungen und Akteure sowie der geringe Fördermitteleinsatz
zeichnen dieses präventive und partizipative Gesundheitsprojekt aus.
plus
Im Rahmen der Förderinitiative Aktionsraum hat Gesundheit BerlinBrandenburg ein Modellvorhaben entwickelt, das die Zukunfts- und Gesundheitschancen sozial benachteiligter Berliner Kinder und Jugendlicher
durch den Aufbau einer Präventionskette fördert. Das Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade nimmt aktiv und kontinuierlich an diesen
bezirklich gesteuerten Prozessen teil und arbeitet in der Steuerungsrunde
mit. Viele Träger aus dem Quartier sind ebenfalls in dem Modellvorhaben
involviert.
Als mittelfristiger Handlungsbedarf zum Themenfeld „Nachbarschaft“
wird gesehen:
Verstetigung des Familientreffs „Buntes Haus“
S.T.E.R.N. GmbH
Entwicklung eines selbsttragenden „Netzwerk Nachbarschaft“, dessen
Struktur bis zum Ende des Verfahrens gefestigt ist. Der Familientreff
„Buntes Haus“ könnte die Anlaufstelle für dieses Thema sein.
Unterstützung beim Aufbau einer Migranten-Selbsthilfe-Organisation
mit einem nachbarschaftsorientierten Ansatz
Entwicklung von Projekten zum Thema „Seniorenfreundliches Quartier“
Einbeziehung des noch im Bau befindlichen Pflege-Wohnzentrums für
Senioren in die lokalen sozialen Netzwerke
Schlüsselprojekt
„Buntes Haus“
d) Öffentlicher Raum
Im Handlungsfeld Öffentlicher Raum sind vor allem die brach liegenden
Freiflächen, das Defizit an adäquaten Spielflächen und die Fälle vn mangelnder Sauberkeit und Ordnung die wichtigen Themen für die Bewohner_innen.
Zwar ist der Spielraum für die Finanzierung baulicher Maßnahmen im
Rahmen des Quartiersmanagementverfahrens „Mittlere Intervention“
begrenzt, doch bei einigen Brachflächen sind Erfolge durch neue bzw.
temporäre Nutzungen zu verzeichnen. Die schon lange geforderte Gestaltung des Kurt-Weill-Platzes soll 2013 mit Förderung des Stadtumbaus
erfolgen. Das Quartiersmanagement wird die Partizipation der Bewohner_innen und weiteren Interessierten organisieren. Auf dem Standort der
ehemaligen Volkshochschule an der Tangermünder Straße wird, - begrüßt
durch die ältere Bewohnerschaft - ein Wohn- und Pflegezentrum für
Senioren errichtet.
Mit der Unterstützung des Quartiersmanagements bei der Antragstellung
erhielt die Projektidee JUWEL (Jugendliche wollen erfolgreich leben) den
Zuschlag für eine mehrjährige Förderung aus dem BIWAQ-Programm. Ein
Handlungsschwerpunkt des interdisziplinären Projekts ist die Übernahme
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 16 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
der Brachfläche südlich des JFE Eastend vom Liegenschaftsfonds zur
Entwicklung eines temporären multifunktionalen Gemeinschaftsfläche- und
urban-gardening- Projekts. Bei einer Abstimmung der Akteure erhielt die
Fläche auf den Namen „Helle Oase“ getauft. Auf der Gemeinschaftsfläche
sollen ein Kleinkinder-Spielbereich, Weiden-Iglus, eine Hängematte zum
"Chillen", zwei Boule-Bahnen sowie eine Streetsoccer-Anlage mit Zuschauertribüne entstehen. Das Garten-Projekt ist für den Deutschen
Naturschutzpreis 2012 prämiert.
Möglicherweise ergibt sich durch das Projekt „Helle Oase“ auch eine
Lösung für den Mangel an öffentlichen Spielplätzen. Derzeit finden Gespräche mit dem bezirklichen Fachamt hinsichtlich der Übernahme des
Kleinkinderspielbereichs in das bezirkliche Fachvermögen statt.
Bei der Bestandsaufnahme der Spielflächen durch das Quartiersmanagement im vergangenen Jahr wurde festgestellt, dass dem Defizit an öffentlichen Spielplätzen ein großes Angebot an Spielplätzen auf den privaten
Flächen in den Wohnhöfen gegenübersteht. Ein Handlungsbedarf ergibt
sich bei der Ausstattung und dem baulichen Zustand der angebotenen
Spielmöglichkeiten. Hier ist die Möglichkeit einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) zu prüfen.
Zur kurzfristigen Behebung des Defizits an attraktiven, öffentlich zugänglichen Spielanlagen, wurden der Bau bzw. die Renovierung von zwei Spielgeräten in der Promenade und die Aufstellung eines fest installierten
Sonnenschutzes auf dem Wasserspielplatz aus dem QF2 gefördert. Die
Projekte wurden unter intensiver Beteiligung der Bewohner durchgeführt
und tragen zur Aufwertung des öffentlichen Raums bei.
Zum Erhalt von „Sauberkeit und Ordnung“ ist das Quartiersmanagement
häufig die Anlaufstelle für Fragen und Beschwerden zu diesem Thema. Bei
Problemen mit Müll, Hundekot und Verwilderung von Grünflächen wird in
enger Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen, den bezirklichen
Fachämtern oder dem Liegenschaftsfonds nach Lösungen gesucht.
S.T.E.R.N. GmbH
Im Handlungsschwerpunkt „Öffentlicher Raum“ bietet das Quartiersverfahren somit eine Plattform für „Einmischung“, für Vernetzung und ggf. für
aktive Teilhabe.
Handlungserfordernisse zum Thema Öffentlicher Raum sind:
Weiterentwicklung der „Hellen Oase“ und ggfs. weiterer Freiraumprojekte zur (temporären) Nutzung von Brachflächen
Prüfung der Möglichkeiten für eine Aufwertung der Spielflächen in den
Wohnhöfen mit Hilfe von öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP)
Schlüsselprojekt:
„JUWEL - Jugendliche wollen erfolgreich leben“
e) Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner
Die Partizipation ist ein wichtiger übergeordneter Aspekt in allen Handlungsfeldern des Quartiersverfahrens. Im Vordergrund stehen dabei die
aktive Beteiligung der Bewohnerschaft und die Vernetzung mit den Partnern und Akteuren.
Für die regelmäßige und verbindliche Mitarbeit im Quartiersrat, der viel
Disziplin erfordert und das Rückgrat des Quartiersverfahrens bilden, lässt
sich erfahrungsgemäß nur eine kleine Gruppe der Bewohner_innen gewinnen. Im Quartier Hellersdorfer Promenade handelt es sich vorrangig
um ältere Bewohner, die sich schon langjährig und sehr verbindlich engagieren. Im Rahmen der Teestube-Veranstaltungen ist es im letzten Jahr
gelungen, auch Bewohner_innen mit Migrationshintergrund für den Quartiersrat zu interessieren. Im Jahr 2012 tagte der Quartiersrat sieben Mal
und war zur Fördermittelabstimmung stets beschlussfähig. Dabei versteht
sich dieses Entscheidungsgremium nicht als ausschließliches Abstimmungsorgan. Die inhaltliche Diskussion zu Handlungsschwerpunkten und
prioritären Projekten sowie der fachliche Austausch nehmen einen breiten
Raum ein. Fünf der Sitzungen wurden gemeinsam mit der Erweiterten
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 17 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
Steuerungsrunde, bestehend aus Vertretern der bezirklichen Fachämter,
der Wohnungsunternehmen, des Stadtteilzentrum und des Kinder-und
Jugendhilfezentrums, durchgeführt. Wie schon in 2011 zählt zu diesen
gemeinsamen Veranstaltungen die „Zukunftswerkstatt“ zur Ideenentwicklung und Verständigung über Handlungsschwerpunkte. Die seit 2009
jährlich durchgeführte gemeinsame Evaluation der Projekte im Rahmen
einer „Projektbörse“ mit den Quartiersgremien wurde fortgeführt ebenfalls
wieder durchgeführt. Die Auswertung basiert auf abgestimmten Indikatoren
wie z.B. Zielsetzung/Zielgruppen, Kooperationspartner, Öffentlichkeitsarbeit, Veränderungen gegenüber dem Projektantrag, Nachhaltigkeit, Angemessenheit von Aufwand und Erfolg, Akzeptanz bei Beteiligten und Verbesserungsfähigkeit. Sowohl die Zukunftswerkstatt als auch die
Projektbörse haben eine hohe Bedeutung für die Weiterentwicklung des
Quartiersverfahrens. Die gemeinsame Auseinandersetzung über Potenziale und Defizite im Quartier sowie die inhaltliche Betrachtung von geförderten Projekten stärkt die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis für die am Prozess Beteiligten. Sehr willkommen war die Überreichung
der Ehrenamtskarten an die Quartiersratsmitglieder.
.
Als niedrigschwelliger erweist sich die Mitarbeit in der Aktionsfonds-Jury,
die von 5 Mitgliedern besetzt ist. Die Sitzungen sind kürzer, das SitzungsProcedere übersichtlicher und die beantragten Projekte weniger komplex.
Neben dem Entscheidungsgremium Quartiersrat spielt der Bewohnertreff
eine wichtige Rolle als informelle Diskussions- und Austauschplattform
oder auch nur als Forum für gegenseitiges Kennenlernen.
Auch in diesem Jahr war das Thema Wohnumfeld hier ein Hauptanliegen.
Ein gemeinsamer Ausflug in den Landschaftspark Herzberge in Lichtenberg gewährte Einblicke in die Entwicklung brachliegender Freiflächen.
Einen Höhepunkt der diesjährigen Quartiersveranstaltungen bildete die gut
besuchte Bürgerversammlung im Oktober. Unter dem Motto „Helle Aussichten: Wohnumfeld und Nachbarschaft im Wandel“ waren wohnumfeldrelevante Themen wie der aktuelle Neubau des Pflegewohnzentrums
S.T.E.R.N. GmbH
„Haus am Beerenpfuhl“ und die Schaffung der Gemeinschaftsfläche „Helle
Oase“ Veranstaltungsinhalte, die auf großes Interesse stießen. Darüber
hinaus wurden die Nachbarschaftsprojekte „Stadtteileltern“ und „Netzwerk
Nachbarschaft“ sowie der Familientreff „Bunte Haus“ vorgestellt.
Weitere Ansätze für bürgerschaftliches Engagements im Quartier bildeten
die Lesepatenschaften an den drei nahegelegenen Grundschulen. Darüber
hinaus werden auf Initiative des Quartiersmanagements auch in diesem
Jahr zwei Bewohner_innen durch die BVV für ihr bürgerschaftliches Engagement geehrt.
Die Steuerungsrunden für das Quartiersverfahren mit den zuständigen
Vertretern des Bezirksamtes und der Senatsverwaltung finden im monatlichem Rhythmus abwechselnd in „kleiner Runde“ und in „erweiterter Runde“ statt, an letzterer nehmen auch Bewohnervertreter/innen, verschiedene bezirkliche Fachämter, Eigentümer, das Stadtteilzentrum und das
Kinder-und Jugendhilfezentrum teil.
Inhaltlich stößt das Thema Wohnumfeld bei vielen Bewohner_innen auf
Interesse. Eine frühzeitige Einbindung der Bewohner_innen in die Ideenfindung und Planung hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen. Zu diesem
Zweck wurden Besichtigungen anderer Beispiele, themenspezifische
Workshops oder auch praktische Arbeitseinsätze durchgeführt.
Beispielcharakter für einen Beteiligungsprozess mit Förderung von Eigeninitiative und Teilhabe hat die Gestaltung der Gemeinschaftsfläche „Helle
Oase“. Im Rahmen eines Ideenfestes und verschiedener Planungswerkstätten wurden die Bewohner_innen frühzeitig einbezogen und die Ideen
im gemeinsamen Diskussionsprozess kritisch hinsichtlich Bedarf, Realisierbarkeit und Nutzen betrachtet. Konsens fand eine multifunktionale
Nutzung durch verschiedene Altersgruppen.
Gute Möglichkeiten zur Ansprache möglichst vieler Bewohner_innen
ergaben sich durch stadtteilkulturelle Projekte mit partizipativem Ansatz
wie zum Beispiel die Veranstaltungsreihe der Peter-Weiss-Bibliothek,
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 18 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
gemeinsame Feste wie das Stadtteilfest und dem Projekt „Blickwechsel“.
Die Etablierung von Ritualen ist ebenfalls ein wichtiger Ansatzpunkt für die
Förderung von Identifikation und Nachbarschaft im Quartier und die
Möglichkeit der Teilhabe. Die Erfahrung zeigt, dass die im jährlichen
Rhythmus stattfindenden Veranstaltungen wie Promenadenbuffet, Sommer- und Weihnachtsfest, Kinderfeste etc. kulturelle Höhepunkte im Quartiersleben bilden und steigende Besucherzahlen verzeichnen.
Vorbildlich beim Projekt „Helle Oase“ ist nicht nur die Beteiligung der
Bewohner_innen, sondern auch die enge Kooperation der beteiligten
Partner, die das JFE Eastend, ein Studienprojekt und zwei Dozenten der
ASH, das OSZ Gesundheit, das Quartiersmanagement, Bewohner_innen
und den Träger Kids & Co umfassen.
Generell konnten die Kooperationen und Vernetzungen mit und zwischen
den zahlreichen Trägern und Akteuren im Quartier auch in diesem Jahr
weiter ausgebaut werden. Die gelungene Zusammenarbeit äußert sich u.a.
in gemeinsamen Veranstaltungen, gemeinsamen Projektentwicklungen
und gegenseitiger Unterstützung bei Vorbereitung und Durchführung von
Aktivitäten und Nutzung von Ressourcen.
Mit sämtlichen soziokulturellen Einrichtungen findet eine Zusammenarbeit
in der vom Jugendamt und Stadtteilzentrum organisierten Stadtteilvernetzungsrunde Hellersdorf-Nord, im Quartiersrat, beim Promenadennetz und sehr intensiv - bei der Projektentwicklung und -durchführung statt.
Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Zusammenarbeit mit der Alice
Salomon Hochschule. Beispiele dafür sind das Kinderforscherzentrum
HELLEUM, das Kooperationsforum Hochschule/Bezirk, die „Stadtteil(ver)führungen“ und die „Helle-Info“-Litfaßsäule auf dem Alice-SalomonPlatz.
Von den Partnern Centermanagements und Wohnungsunternehmen
arbeitet zurzeit ein Unternehmen verbindlich in den Quartiersgremien mit,
zwei weitere Wohnungsunternehmen haben ihr Interesse für die Amtsperiode 2012/13 angemeldet. Kooperationen auf der Ebene von Raumangeboten oder Verteilung von Informationen an die Bewohner_innen funktionieS.T.E.R.N. GmbH
ren mit allen Wohnungsunternehmen vorbildlich. Erschwerend wirken sich
allerdings die zahlreichen Eigentümerwechsel seit 2011 aus. Mit dem
neuen Eigentümer, der seit Mitte dieses Jahres mit einem neuen Verwalter
- Vitus GmbH - vor Ort vertreten ist, sind neue Hoffnungen für eine Sanierung aber auch Befürchtungen der Verdrängung durch steigende Mieten
verbunden.
Einen hohen Anteil an den Beteiligungsprozessen und Vernetzungen im
Quartier hat die Kiezmentorin mit dem Projekt „Zeilenaufbruch“. Die Kommunikation der Projekte trägt zugleich zur Schärfung und Weiterentwicklung der Konzepte bei. Die Imagepflege für das Quartier ist allen Beteiligten und Betroffenen ein wichtiges Anliegen. Eine positive
Presseberichterstattung hat zugleich eine positive Rückwirkung auf die
Eigenwahrnehmung des Quartiers.
Die Elemente der Öffentlichkeitsarbeit, die sich bewährt haben und weiter
umgesetzt werden sollen, sind u.a.: Web-Portal und Newsletter, rbbBeiträge, Lokalpresse, Bezirksmagazin, Einlage in der Stadtteilzeitung
„AktuHelle“, Schaukästen an vier Standorten im Quartier, die Litfaßsäule,
Flyer, Postkarten, Plakate etc. Das in diesem Jahr regelmäßig erschienene
Monatsblatt, das über die Briefkästen an alle Haushalte im Quartier gelangt, wird ebenfalls fortgesetzt. Neben den Printmedien gewinnen die
digitalen Medien an Bedeutung. Das Web-Portal ist vielfältig verlinkt. Die
Web-Statistik verbuchte zahlreiche Besucher. Die Zahl der Seitenzugriffe
steigt kontinuierlich. Eine ähnliche Entwicklung ist auf der QMFacebookseite festzustellen, die bereits 2010 zur besseren Erreichbarkeit
vor allem der jüngeren Bewohner/innen eingerichtet wurde.
Mittelfristige Handlungserfordernisse sind:
Stärkung der Kooperationsbeziehungen mit der ASH
Vergrößerung des Netzwerks an quartiersexternen starken Partnern
Schlüsselprojekt:
„Zeilenaufbruch“
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 19 von 20
Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade
4. Fazit
Aus dem im Quartier formulierten Leitbild „Ein städtisches Wohngebiet im
Grünen mit einem qualitätsvollen Bildungs- und Infrastrukturangebot. Das
Wohngebiet ist durch eine gute Nachbarschaft und kooperatives Zusammenwirken aller Akteure geprägt. Es soll sich zukunftsfähig, nachhaltig,
tolerant und lebendig entwickeln.“ leiten sich folgende Handlungsschwerpunkte für die künftige Entwicklung im Quartier ab:
Bildung
- mit dem Fokus auf Vernetzung und Sprachförderung
- verstärkte Zusammenarbeit mit Eltern
- Fortschreibung des Lokalen Aktionsplanes Bildung als Leitinstrument
Für die Verstetigung gebietsbezogener Stabilisierungs- und Erneuerungsprozesse gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine standardisierten Lösungen,
mittlerweile aber eine länger währende Diskussion. Für eine positive
Quartiersentwicklung sind das durch die Programmphilosophie geweckte
bürgerschaftliche Engagement und die entstandenen Netzwerke in den
verschiedenen Handlungsfeldern nachhaltig zu sichern. Dieser Prozess
erfordert neben Zeit eine Übernahme von Verantwortung auf verschiedenen Ebenen. Entsprechend dem Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept sollte daher ein individuelles Verstetigungskonzept für das
Quartier Hellersdorfer Promenade auf quartiersrelevanten Besonderheiten
beruhen.
Nachbarschaft
- Förderung des Gemeinwesens durch Ansprache auf Augenhöhe
- Festigung eines tragfähigen Netzwerk an sozialen Kontakten, Hilfestellungen, Dienstleistungen
- Schaffung von Verantwortung und Identifikation mit dem Quartier
Öffentlicher Raum
- frühzeitige Beteiligung der Bewohnerschaft bei baulichen Maßnahmen
und Vorhaben im öffentlichen Raum
- Fortführung des Diskussionsprozesses über brachliegende Freiflächen
- Ausloten temporärer Nutzungskonzepte
Die Partizipation der starken Partner, Akteure und Einrichtungen sowie
eine vielfältige Öffentlichkeitsarbeit sind dabei als den Handlungsschwerpunkten übergeordnete Erfordernisse zu betrachten.
S.T.E.R.N. GmbH
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012
Seite 20 von 20
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept
2013/2014
Quartiersmanagement Mehrower Allee
Stand: 30.01.2013
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
Referat IVb “Soziale Stadt”
Württembergische Straße 6
10707 Berlin
Alice-Salomon-Platz 3
12627 Berlin
Institut für Stadtplanung und
Sozialforschung
Emser Straße 18, 10719 Berlin
Quartiersbüro Alfred-Döblin-Straße 2A
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
1
Inhalt
1
GEBIET
2
1.1
Gebietsbeschreibung
2
1.2
Gebietsentwicklung
5
2
LEITBILD
10
3
HANDLUNGSBEDARF IM GEBIET (unter Berücksichtigung der Erfahrungen seit 2011)
12
4
3.1
Bildung, Ausbildung, Jugend
12
3.2
Arbeit und Wirtschaft
16
3.3
Nachbarschaft (Kultur, Gemeinwesen, Integration, Gesundheit)
17
3.4
Öffentlicher Raum
20
3.5
Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner (noch in Bearbeitung)
22
FAZIT
25
4.1
Künftige Handlungsschwerpunkte
25
4.2
Verstetigung der Ergebnisse
26
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
2
1 GEBIET
1.1
Gebietsbeschreibung
Das QM-Gebiet „Mehrower Allee“ liegt im Bezirk Marzahn-Hellersdorf und ist Teil der Großsiedlung Marzahn, die Ende der 1970er/Anfang der 1980er
Jahre entstand. Das QM-Gebiet wird durch die Märkische Allee, die Mehrower Allee, die Raoul-Wallenberg-Straße und den Bürgerpark Marzahn begrenzt.
Der Bereich Ringkolonnaden gehört nicht zur Gebietskulisse, die Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule (roter Kreis) dagegen schon. Das Quartier bildet
zusammen mit den stadträumlich und baulich ähnlichen benachbarten Wohnvierteln den Stadtteil (Bezirksregion) Marzahn-Mitte. Seit 2005 ist es
Quartiersmanagementgebiet und vorrangig auf Prävention (Kategorie III) ausgerichtet. Es gehört gleichzeitig zur Kulisse Aktionsraumplus der Großsiedlung
Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf mit dem Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau Ost als Leitprogramm der Entwicklung.
Abbildung 1: QM-Gebiet Mehrower Allee
Stadträumliche Situation / Bau- und Nutzungsstruktur / Wohnungsmarkt
Das Quartier ist ein Wohnviertel mit ausreichender Nahversorgung, umfassender
ärztlicher Versorgung und wohnortnaher sozialer Infrastruktur (Kita, Grundschule,
Gymnasium u.ä.). Es ist sehr gut an den ÖPNV angebunden (S-Bahn, Tram, Bus).
Es ist vorrangig durch 5-, 10- und 11-geschossige Plattenbauten unterschiedlicher
Typen sowie Wohnhochhäuser mit 18 bzw. 21 Geschossen gekennzeichnet, ergänzt um
Wohnbebauung aus den 1990er Jahren.
Es gibt ca. 5.500 Wohnungen von sieben Eigentümern: WG Marzahner Tor eG,
degewo Marzahner Wohnungsgesellschaft mbH, die holländische Volker Wessels-/
Reggeborgh-Gruppe,
vertreten
durch
die
allod
Immobilienund
Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, horizont eG, Fortuna eG, „Plaza
Marzahn“ und Immobilien Krulich GmbH. Marzahner Tor, degewo und allod sind die
größten Akteure vor Ort. Fast alle Bestände sind weitgehend, teilweise auch
altersgerecht saniert.
Das Quartier ist laut Mietspiegel überwiegend einfache bis mittlere Wohnlage. Die Nettokaltmieten für die Wohnungen beginnen aktuell bei ca.
4,40 EUR/m² und reichen bis zu 8,80 EUR/m². Der Wohnungsleerstand im Quartier liegt inzwischen nur noch bei ca. 3 % .
3
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
Bewohnerstrukturen
Die Bevölkerungszahlen im Quartier sind über die Jahre insgesamt zwar stabil, aber im Unterschied zum gesamten Stadtteil hat das Quartier im
letzten Jahr geringfügig an Einwohnern verloren (ca. 1 %). Die Zahl und der Anteil der ab 65-Jährigen ist weiter gestiegen und im Vergleich zum
Stadtteil und zum Bezirk überdurchschnittlich hoch, wogegen die Zahl und auch der Anteil an Kindern und Jugendlichen gering, aber stabil bleiben.
Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund ist unverändert (ca. 14 %), ca. 10 % sind Spätaussiedler bzw. eingebürgerte Ausländer.
Ca. jeder vierte Einwohner ist auf Transfereinkommen angewiesen , was dem Wert im gesamten Bezirk entspricht, aber unter dem von Marzahn-Mitte
liegt. Grund ist der hohe Anteil an älteren Menschen (und damit Rentenbeziehern), obwohl auch bei ihnen Altersarmut, Hilfsbedürftigkeit und
Rückzug in die Einsamkeit beobachtet werden.
Unter den neu zugezogenen Mieterinnen und Mietern sind zunehmend Erstmieterinnen und Erstmieter mit Transfereinkommen sowie Haushalte mit
Kindern in prekären Situationen (im Sozialraum Ringkolonnaden leben ca. 50 % der unter 15-Jährigen von Hartz IV) . Auf der anderen Seite steigt
aber nach Angaben der Wohnungsunternehmen, gestützt durch Hinweise aus der Kita und der Grundschule, auch die Nachfrage von
Mietinteressenten mit eigenem Einkommen wieder. Dies ist vor allem den baulichen Veränderungen und der damit verbundenen Imageverbesserung
des Quartiers geschuldet. Die Wohnungsunternehmen bemerken aber auch, dass die Kita-Knappheit vor allem für berufstätige Eltern ein Hindernis für
einen Zuzug darstellt. Die teils altersgerechten Sanierungen bei den Wohnungsunternehmen haben den Zuzug auch älterer Mieter verstärkt.
30.06.2012
31.12.2011
30.06.2011
31.12.2010
8.224
8.324
8.325
8.222
Anteil der ab 65-Jährigen
24 %
23 %
22 %
22 %
Anteil der unter 18-Jährigen
11 %
11 %
10 %
10 %
14,4 %
14,4 %
13,6 %
13,3 %
Einwohnerzahl
Trend
Stadtteil
Marzahn-Mitte
Bezirk MarzahnHellersdorf
Gesamtstadt
Berlin
16 %
(31.12.2010)
14 %
(31.12.2011)
15,5 %
(31.12.2011)
17 %
(30.06.2012)
15 %
(30.06.2012)
11,8 %
(31.12.2011)
19 %
(30.06.2012)
15 %
(30.06.2012)
26,8 %
(31.12.2011)
24 %
(31.12.2011)
6%
(31.12.2011)
15 %
(31.12.2011)
Altersstruktur
Migrationshintergrund
Beschäftigung
Erwerbslose an Einwohnerzahl
9%
9%
Transferleistungsempfänger
25 %
26 %
31 %
(31.12.2011)
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
4
Infrastrukturausstattung
Das Quartier ist gut mit Betreuungs- und Bildungsinfrastruktur ausgestattet, es gibt zwei Kindertagesstätten, eine Grundschule, ein Gymnasium. Die
Thüringen-Schule (in Gemeinschaft mit der Bruno-Bettelheim-Grundschule) im benachbarten nördlichen Quartier ist darüber hinaus von Bedeutung.
Kita Sonnenschein (Kindergärten NordOst, Eigenbetrieb von Berlin)
175 Kinder, ca. 21 % mit Migrationshintergrund, aktuell vollständig belegt (+15 %
seit 2010), 12 Gruppen, 30 Erzieherinnen
Spezifik: Integration von Kindern mit Behinderungen/ Entwicklungsverzögerungen in
vier Gruppen; Betreuung von Kindern unter einem Jahr, Bewegungsorientierung
Sprachförderung: für Kinder deutscher und nichtdeutscher Herkunft (Förderung
Facherzieherin durch BMFSFJ), Teilnahme am Vorschulprogramm, 3 externe
Angebote
Gebäude: Komplettsanierung 2010/2011; Einrichtung Elterntreff 2009 (Soziale
Stadt), eigene Küche und Essensversorgung
Kita Kreuz&Quer (neu seit 10/2011, DRK Kreisverband NordOst e.V.)
30 Kinder, ca. 40 % mit Migrationshintergrund, 2 Gruppen, 6
Erzieherinnen/Erzieher, 1 FSJ,
Sprachförderung für Kinder nichtdeutscher Herkunft
Gebäude: Teilsanierung, Neueinrichtung Kita, Gestaltung Kitagarten seit 2011
(Soziale Stadt), externe Essensversorgung
Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule
verlässliche Halbtagsgrundschule mit Hort, 295 Schülerinnen/Schüler, zweizügig, 18
Lehrerinnen/Lehrer, 11 Erzieherinnen, keine Sozialarbeiter; 29 % der Schüler mit
Migrationshintergrund, 4 % mit besonderem Förderbedarf, 57 % Lernmittelbefreiung
Profil: „Bewegte Grundschule“; INKA-Programm, Landesprogramm „Gute gesunde
Schule“; Entwicklung Quartiersschule, 7 außerschulische Angebote; Lesepaten,
Elternbegleitungsprojekt
Gebäude: Umbau/Erweiterung/Komplettsanierung ab 2012 (Stadtumbau Ost), neu
gestalteter Hortgarten, Sporthalle
Tagore-Schule
Gymnasium, 788 Schülerinnen/Schüler, fünf- bis sechszügig, 50 Lehrerinnen/Lehrer,
8 Referendare, 19 % der Schüler mit Migrationshintergrund, 25 %
Lernmittelbefreiung
Profil: sprachlich-künstlerisch, Entwicklung zur Ganztagsschule,
Gebäude: komplett saniert, gute Ausstattung für unterrichtsbegleitende Angebote
(18 AGs), zwei Sporthallen. neu gestalteter Schulhof (Stadtumbau Ost)
Thüringen-Schule
Gesamtschule, Entwicklung zur Gemeinschaftsschule (1.- 10. Klasse) seit 2008/2009
gemeinsam mit der Bruno-Bettelheim-Grundschule; 418 Schülerinnen/Schüler, 33
Lehrerinnen/ Lehrer, 3 Sozialarbeiter, 28 % der Schüler mit Migrationshintergrund, 8
% mit besonderem Entwicklungsbedarf, 58 % Lernmittelbefreiung, 10 externe
Angebote
Gebäude: saniert
Bruno-Bettelheim-Grundschule
510 Schülerinnen/Schüler, 37 Lehrerinnen/Lehrer, 14 Erzieherinnen/Erzieher, 2
Sozialarbeiter, Schulstation (Jugendwerk Aufbau Ost JAO e.V.), 28 % der Schüler mit
Migrationshintergrund, 9 % mit besonderem Förderbedarf, 76 %
Lernmittelbefreiung, 3 außerschulische Angebote
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
5
Das Quartier verfügt über eine gute Ausstattung mit Sportanlagen für Sportunterricht, für den Vereinssport (vier aktive Vereine: FC NORDOST Berlin
e.V., SV Ludwig Renn e.V., BRC Semper 1925 e.V., Basket Dragons Marzahn e.V.) und den Freizeitsport: Sportanlage Walter-Felsenstein-Straße,
Beachvolleyballplatz Alfred-Döblin-Straße, drei Schulsporthallen, eine Kiezsporthalle mit Mehrzweckraum für den Jugendbereich.
Das Kinder- und Jugendhilfezentrum des gesamten Stadtteils ist im Quartier zu Hause (Kinder-, Jugend- und Familienzentrum „DRehKreuz“ des DRK
KV NordOst e.V.). Neben einer Vielzahl an Beratungs- und Betreuungsangeboten im Rahmen von Hilfen zur Erziehung unterhält der Träger auch einen
offenen Treff für Kinder und Jugendliche und das Familiencafé mit einer Vielzahl an Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen.
Weitere Kinder- und Jugendeinrichtungen liegen außerhalb des Quartiers: „Haus der Begegnung M3 e.V.“ (Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.);
Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen „ImPuls“ und „FAIR“ (beide BA Marzahn-Hellersdorf); „Schalasch-Ost“ (Club Dialog e.V.); „Zirkus CabuwaziSpringling“ (GrenzKultur gGmbH); „Mädchentreff“ im HAFEN); „Unser Platz“ (Sportplatz), Schwarzburger Straße (dissens e.V.).
Das Quartier hat im soziokulturellen und nachbarschaftlichen Bereich kein eigentliches Zentrum, verfügt aber über eine Reihe dezentraler
Treffpunkte: Familienzentrum „DRehKreuz“ (DRK); „Garten der Begegnung“ mit Gartenhaus (Agrarbörse Deutschland Ost e.V.); „Kiezsporthalle“ (FC
NORDOST Berlin e.V.); Gewerkschaftlicher KIEZ-Treff (Ortsverein Berlin Ost ver.di/DGB); Begegnungsstätte „Felse 13“ mit Computertreff (WG
Marzahner Tor eG mit BALL e.V., Jahresringe e.V.); Hausclub „Maxe“ (allod, „Klug im Alter e.V.“); Seniorenzentrum POLIMAR. Darüber hinaus können
auch Angebote im Stadtteilzentrum an der Marzahner Promenade (Volkssolidarität e.V.); im Frauentreff HellMa, in der Bezirkszentralbibliothek „Mark
Twain“, im Freizeitforum Marzahn, im HAFEN-Zentrum für Frauen und Mädchen oder auch im Don-Bosco-Haus genutzt werden.
1.2
Gebietsentwicklung
Seit 2005 – mit Beginn des QM-Verfahrens – wurden der Situation und dem identifizierten Handlungsbedarf entsprechend Erfolg versprechende
Potenziale aufgespürt und nutzbar gemacht, Projekte entwickelt, kontinuierlich Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke mit allen
wesentlichen Akteuren im Quartier aufgebaut, Bewohnerinnen und Bewohner für die Stadtteilentwicklung interessiert und für die Mitarbeit
gewonnen sowie handlungsfähige Gremien (Steuerungsrunde, Quartiersrat ab Frühjahr 2006) etabliert und stabilisiert.
Aktivierung der Bewohnerschaft
Zu Beginn des Verfahrens fanden wir eine schwer aktivierbare und stark zurückgezogene, teilweise herkunftsspezifische Gruppen bildende
Bewohnerschaft vor. Der Prozess, diese zu aktivieren und für die Quartiersentwicklung zu interessieren, erwies sich als schwierig und kurzfristig nicht
zu erreichen. In erster Linie gelang es, vor allem ältere Bewohnerinnen und Bewohner, darunter auch Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, zu
gewinnen, wobei aber auch auffällt, dass Angebote häufig immer auch wieder von inzwischen bereits aktiven Bewohnerinnen und Bewohnern
genutzt werden. Der Zugang zur jüngeren Bevölkerung war besonders kompliziert, was auch aufgrund der altersspezifischen Zusammensetzung der
Bevölkerung und der daran orientierten Angebote nicht überrascht. Inzwischen werden aber auch junge Familien zunehmend über Aktionen
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
6
angesprochen und erreicht. Als Schlüsselprojekte dafür können der „Garten der Begegnung“ (interkulturelle Picknicke, Bewohnerbeetnutzung) oder
auch verschiedene Jugend- und Familienaktivitäten und -feste (Familiensportsonntage, Kiez4All, Sportaktionstag) gelten. Darüber hinaus gibt es über
einzelne, eher niedrigschwellige Projekte zum Kennenlernen (z.B. Familienfrühstück) inzwischen gute Kontakte in diese Gruppen hinein.
Während gleich zu Beginn des Verfahrens sehr schnell Kontakte zur Aussiedlerbevölkerung entstanden, blieben sie zur zweiten großen
Migrantengruppe lange unentwickelt. Erst als es gelang, eine vietnamesische Nachbarschaftshelferin zu gewinnen, gab es auch hierbei aufgrund ihrer
Multiplikatorenfunktion gute Erfolge: Inzwischen sind vietnamesische Bewohnerinnen und Bewohner bei fast allen Veranstaltungen dabei. Die stark
nachgefragte spezifische Mütterberatung konnte allerdings nicht fortgesetzt werden, obwohl es den Bedarf an konkreten Unterstützungsangeboten
gibt. Durch die Aktivitäten der letzten Jahre ist es gelungen, eine Reihe von Bewohnerinnen und Bewohnern in die Aktionen, Projekte sowie das
gesamte Verfahren einzubeziehen. Die aktive Bewohnergruppe im Quartiersrat, die zahlreichen Beteiligten in den Projekten, die ehrenamtlich
agierenden Bewohnerinnen und Bewohner bei Aktionen und in Einrichtungen sowie die Vielzahl an Besuchern bei Veranstaltungen sprechen dafür.
Vernetzung und Kooperationen
Fast alle im Quartier agierenden Einrichtungen und Vereine bzw. Interessenvertreter sind inzwischen Partner für die Quartiersentwicklung und auch
im Quartiersrat dabei. Darüber hinaus gibt es mit einzelnen Trägern zeitlich begrenzte projektbezogene Kooperationen.
Die Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen hat eine besondere Qualität, weil Projekte mit den drei Wohnungsunternehmen Marzahner Tor,
degewo und allod gemeinsam entwickelt und kooperativ umgesetzt wurden. Zudem sind die drei Unternehmen in der Steuerungsrunde vertreten.
Zur Steuerungsrunde gehört auch die Leiterin des Stadtteilzentrums Marzahn-Mitte, das nicht im Quartier liegt. Damit ist eine Zusammenarbeit
hinsichtlich der Aktivierung der Bewohnerschaft, der Entwicklung sowie der Abstimmung nachbarschaftlicher Projekte möglich und gewährleistet.
Die Zusammenarbeit mit bezirklichen Fachverwaltungen ist über die Verantwortliche für das Quartiersverfahren und die Steuerungsrunde (Jugend,
Stadtplanung, Gesundheit) regelmäßig sowie mit weiteren Fachressorts (vor allem Natur und Umwelt, aber auch Schule) projektbezogen gegeben.
Das Quartiersmanagement ist Mitglied im Begleitausschuss zum Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Stadtteil Marzahn-Mitte sowie in der dortigen Vernetzungsrunde.
Verantwortung für den Kiez
Die Art der Zusammenarbeit und der Verantwortung für das Quartier hat sich durchaus verändert. Wesentlich neue Qualität haben unterschiedliche
Formen der Zusammenarbeit und Kooperation der Akteure untereinander:
So agieren Steuerungsrunde und Quartiersrat seit 2009 gemeinsam, wenn es um die Entwicklung von Projekten und die Entscheidung um ihre
Förderungen geht.
In diesem Zusammenhang sind auch die projektbegleitenden Arbeitsgruppen zu bewerten, wobei insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner aus
dem Quartiersrat die Verantwortung und Projektbegleitung für einzelne Handlungsfelder, Projekte und Akteure – wenn auch in ganz
unterschiedlicher Intensität und Qualität – übernehmen.
Einzelne Bewohnerinnen und Bewohner initiieren Projekte und engagieren sich – teils ehrenamtlich – für deren Umsetzung: Bildungsspaziergänge
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
7
und Informationsveranstaltungen von Bewohnern für Bewohner, Lesepaten an der Grundschule, Berufe vorstellen in der Kita, Betreuung
Frauensportgruppe, gemeinsame Wanderungen, Garteneinsätze…, aber auch Kiezschaufenster, Männertreff und Stundenlauf sind weitgehend
bewohnerinitiierte Projekte.
Inzwischen nimmt auch die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, Einrichtungen und Initiativen innerhalb geförderter Projekte, aber auch darüber
hinaus zu: Neben dem schon traditionellen Lampionumzug von Kita und Grundschule gibt es auch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den
Sportvereinen, der Grundschule und der Kita, der Grundschule und dem Garten, von Seniorenzentrum und Kita, u.ä. Alljährliche Quartiersfeste liegen
in der Verantwortung eines jeweils anderen Akteurs und werden meist durch eine Reihe anderer Akteure unterstützt (2011: Tagore-Schule, 2012:
DRK…)
Die Kooperation der drei Wohnungsunternehmen hat zu eigenen Projekten geführt, nach dem Film zur Häuslichen Gewalt 2006, dem alljährlichen
Balkonwettbewerb ist mit dem „Wohnführerschein“ ab 2010 eine neue weitreichende Projektidee entwickelt worden. Außerdem engagieren sie sich
bei der Umsetzung der genannten Stadtteilfeste und kooperieren dabei mit jeweils anderen Vereinen/Initiativen. Gleichzeitig unterhalten Marzahner
Tor und auch die allod im Gebäudebestand im Quartier Begegnungsstätten (Felse 13; Hausclub Maxe).
Allod, Alba Berlin und die Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule haben im Rahmen der ALBA-Jugendpartnerschaften und -grundschulliga einen
Kooperationsvertrag geschlossen, was für unser Quartier und die Entwicklung der Grundschule neue Möglichkeiten eröffnet.
Bildungssituation
Spezielle Daten zur Bildungssituation im Quartier sind nicht verfügbar. Es kann nur auf Informationen aus dem Bezirk (max. Sozialraumebene), die
aufgrund der Verschiedenheit der Quartiere nur bedingt Rückschlüsse ermöglichen, und aus den hiesigen Einrichtungen zurückgegriffen werden.
Generell lebt im Quartier vorrangig noch eine weitgehend gut gebildete ältere Bewohnerschaft, was sich bei den eher jüngeren und mittleren
Haushalten in dieser Ausprägung nicht mehr wiederzufinden scheint. Die Einschulungsuntersuchung formuliert einen Sozialstatus von Eltern, der sich
wesentlich aus deren Bildungsniveau ergibt. Hier fällt für den gesamten Bezirk vor allem der niedrige Anteil an höheren Schulabschlüssen auf.
Kombiniert mit den momentanen Erwerbsmöglichkeiten ergeben sich Hinweise auf den Sozialstatus, für den gesamten Bezirk werden ca. 23 % der
Familien dem unteren Status zugeordnet, was ca. dem Berliner Durchschnitt entspricht. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Familien mit mehr
als drei Kindern sowie Migrantenfamilien. Die vermehrten Zuwanderungen von Haushalten mit Kindern in prekären Situationen verstärkt diesen
Status in einzelnen Quartieren, das wird auch für den Stadtteil Marzahn-Mitte und in Teilen auch für das Quartier angenommen. Mangelnde
Bildungschancen, die sich aus dieser Familiensituation für die Kinder ergeben, werden auch aus den Einrichtungen immer wieder thematisiert.
Allerdings wird gerade auch von dort berichtet, dass sich in den letzten beiden Jahren (Kita) und in diesem Jahr (Grundschule) der soziale Status, die
soziale Situation und damit auch das Niveau der Eltern gerade bei neu aufgenommenen Kindern als stabiler erweist als zuvor.
Von besonderer Bedeutung für das Quartier als interessanter Ort auch für Familien ist die Qualität von Schulen. Die investiven und inhaltlichen
Aufwertungen an der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule können diesen Ruf weiter verbessern. Durch das Tagore-Gymnasium, deren Angebote und
Qualität sowie das zunehmende Engagement vor Ort ist das Quartier besonders bevorzugt.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
8
Lebendiger Kiez
Durch die Aktivitäten des Quartiersmanagements und der dadurch initiierten Projekte und Aktionen hat sich das Quartier in den letzten Jahren sehr
verändert und durchaus auch sichtbar belebt, ohne dabei jedoch innerstädtische Urbanität zu erreichen. Gründe dafür sind eine verbesserte
Aufenthaltsqualität in Teilen des Quartiers, vielfältige soziokulturelle Aktionen aller Akteure sowie eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit
(Stadtteilzeitung, Veranstaltungskalender, …). Eine besondere Rolle dafür spielen der Garten der Begegnung und zahlreiche kleine
Nachbarschaftstreffs als Orte sowie die engagierten Aktivitäten im Nachbarschaftsnetzwerk.
Durch die bauliche Aufwertung von Gebäuden, dabei vor allem die barrierefreie bzw. -arme Gestaltung der Wohnungen, Hauseingänge, des
Wohnumfeldes sowie – wenn möglich – des öffentlichen Raums, die Einrichtung begleitender und betreuender Angebote durch die
Wohnungsunternehmen und die zielgerichtete Ansiedlung und Konzentration von medizinischen Angeboten und Dienstleistungen, die über die
Versorgung des unmittelbaren Quartiers hinausreichen, empfiehlt sich der Standort für das Leben und Wohnen im Alter, wofür es in der schnell
alternden Bevölkerung der Großsiedlung, aber auch des gesamten Bezirkes großen Bedarf gibt. Das hat auch dazu geführt, dass das Quartier für
Außenstehende interessanter geworden ist, zudem sind auch neue Arbeitsplätze entstanden.
Wohnumfeld
Ein großzügiges Wohnumfeld und zahlreiche Grün- und Freiflächen sind charakteristisch für das Quartier. Seit 2005 sind sie in hoher Qualität mit
Förderung aus den Bund-Länder-Programmen „Stadtumbau Ost“ und „Soziale Stadt“ sowie durch das Engagement privater Investoren, darunter vor
allem durch die Wohnungseigentümer, sichtbar aufgewertet worden. Auch in den Gebäudebestand ist umfangreich investiert worden. Von einem oft
zitierten „tristen Grau“ der Großsiedlung ist somit – bis auf wenige unsanierte Reste – nur noch wenig übrig (Terrassenhaus, Kita Döblinstraße,
Ringkolonnaden Nord, Wohnhochhäuser). Ein Teil nicht benötigter Einrichtungen (2 Kitas, 1 Hortgebäude, 2 Schulgebäude, 1 Jugendklub,
Ringkolonnaden Süd) und ein elfgeschossiges Wohngebäude (Ludwig-Renn-Straße 46-64) sind seither komplett abgerissen worden, aber auch hier
fehlen für einige der Abrissflächen/Brachen noch realistische neue Nutzungen.
Durch eine Reihe von Investitionen ist eine neue attraktive Quartiersmitte entstanden: Seit 2007 wird der Hochzeitspark Marzahn-Hellersdorf auf
einer bis dahin untergenutzten Grünfläche und den Abrissflächen der Döblinschule (Stand 11/2012: 158 Bäume) gestaltet und sukzessive erweitert.
Seit 2007 entwickelt sich aus dem ehemaligen Schulgarten der „Garten der Begegnung“ ein öffentlich zugänglicher Nachbarschaftsgarten, inzwischen
auch mit Gartenhaus. Die Außenanlagen des Kinder-, Jugend- und Familienzentrums DRehKreuz des DRK werden zu einem Familiengarten
umgestaltet, der Teil für die neu gegründete Kita ist bereits fertig. Die Sanierung der Tagore-Schule und insbesondere die Neugestaltung des
Schulhofes, der neue Beachvolleyballplatz und die sanierte Kiezsporthalle ergänzen die Entwicklung des Quartiers in diesem Bereich. Auch mit der
Umgestaltung der Wege sowie der Aufstellung von Bänken an den wesentlichen Verbindungswegen im öffentlichen Raum wurde begonnen.
Darüber hinaus entstanden: Stadtplatz am Ärztehaus, inklusive Aufwertung der sich anschließenden öffentlichen Bereiche; kleiner Stadtpark auf der
Abrissfläche des Wohngebäudes Ludwig-Renn-Straße 46-64; Hortgarten Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule, temporäre Begrünung der Abrissfläche
der Ringkolonnaden Süd, Wohnumfeldaufwertungen in den Beständen der Wohnungsunternehmen, in der jüngsten Vergangenheit vor allem bei der
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
9
Marzahner Tor eG (neue Wege, Bänke, abwechslungsreiche Bepflanzung, Schachspielanlage, Outdoor-Fitnessgeräte für Erwachsene).
Aber nicht nur die Außenbereiche, sondern auch Einrichtungen der sozialen Infrastruktur wurden in den vergangenen Jahren aufgewertet: Sanierung
Tagore-Schule bis 2006/2007; Einrichtung eines Elterntreffs sowie umfassende Sanierung und Modernisierung, der Kita „Sonnenschein“ in der WalterFelsenstein-Straße 39-41 (ohne Fassade, allerdings mit farblicher Gestaltung der Eingangsbereiche und von Fassadenteilen durch Unterstützung
Tagore-Schule und WG Marzahner Tor; Beginn der Sanierung des Gebäudes des DRK-Kinder-, Jugend- und Familienzentrums und Ausbau eines
Familiencafés; Beginn der Sanierung, der Erweiterung und des Umbaus der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
10
2 LEITBILD
Ein Leitbild beschreibt, mit welchem Ziel die künftige Entwicklung des Quartiers verknüpft ist. Daraus leiten sich die Strategien für dessen
Entwicklung ab. Ist es prägnant und eindeutig, trägt es darüber hinaus dazu bei, Bewohnerinnen und Bewohner sowie weitere wichtige Akteure für
diesen Entwicklungsprozess zu gewinnen. Umso wichtiger ist es, dass es gemeinsam mit ihnen erarbeitet bzw. konkretisiert wurde. Dieser Prozess
hat die QM-Arbeit der letzten sieben Jahre begleitet.
Die Entwicklung des Quartiers an der Mehrower Allee als Teil der Großsiedlung ist an deren Entwicklungsoptionen geknüpft, das Leitbild für die
Entwicklung daraus abzuleiten oder daran anzugleichen. Als das Quartiersverfahren 2005 startete, war die Entwicklungsstrategie für die gesamte
Großsiedlung stark durch die gravierenden Probleme, die sich aus dem Wohnungsleerstand und seinen Folgen ergaben, geprägt. Sie bewegte sich
im Spannungsfeld zwischen Rückbau von Wohnungen und Infrastruktur auf der einen und Aufwertung der Siedlung auf der anderen Seite.
Außerdem galt nach wie vor das Entwicklungsprinzip, das schon zu Beginn der 1990er Jahre entwickelt worden war und auf eine kleinräumige
Strukturierung der Großsiedlung und eine differenzierte Entwicklung von Stadtteilen und Quartieren abzielte. Damit sollte Bedürfnissen ganz
unterschiedlicher Zielgruppen entsprochen und Segregation vorgebeugt werden. Diesen Prämissen folgten auch Leitbild und Strategieentwicklung
für das Quartier: „Ruhiges Wohnen im grünen Viertel (innerhalb der Großsiedlung)“ war 2005/2006 erster Entwicklungsgedanke, der anschließend
zu „Miteinander leben im grünen Viertel“ modifiziert sowie durch strategische Ziele, wesentliche Handlungsfelder und Maßnahmen untersetzt
wurde:
„Grün“ ist charakteristisch für dieses Quartier mit seinen weiträumigen Grün- und Freiflächen sowie in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bürgerpark
Marzahn. Ein weitgehend sanierter Wohnungsbestand und eine gut ausgebaute wohnbegleitende Infrastruktur bieten unterschiedlichen Zielgruppen
gute Voraussetzungen fürs Wohnen im Quartier. Gute Nachbarschaften sichern ein friedliches Zusammenleben. Vor allem Kindern und
Heranwachsenden gilt die besondere Aufmerksamkeit.
Mit diesen Schwerpunktsetzungen fügt sich das im Rahmen des Quartiersverfahrens entstandene Leitbild auch in die seither für den Bezirk und die
Großsiedlung entwickelten Leitlinien ein.
Bezahlbares Wohnen in guter Qualität für unterschiedliche Zielgruppen und gutes Wohnen auch jenseits der Innenstadt zu sichern und zu stärken,
sind politische Ziele des Landes Berlin. Dafür haben die Großsiedlungen und ihre Quartiere hohen Stellenwert und sind entsprechend zu
entwickeln. Daraus resultiert auch die Bedeutung des Quartiers an der Mehrower Allee:
In den letzten Jahren entwickelte sich das Quartier vor allem als spezifischer Standort für das Wohnen im Alter, unterstrichen durch umfangreiche
Investitionen in den Wohnungsbestand, in begleitenden Service sowie durch den Ausbau des Gesundheitsdienstleistungssektors am Standort.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
11
Die gute Ausstattung mit Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur für Kinder und Heranwachsende – darunter vor allem auch das Gymnasium – und
die aktuellen Investitionen in deren Gebäude, den Freiraum und Angebote signalisieren, dass das Quartier auch für junge und bildungsorientierte
Familien von Interesse sein kann. Diese jungen Haushalte verstärkt zu gewinnen und zu halten, ist für eine langfristig positive und nachhaltige
Entwicklung des Quartiers von besonderer Bedeutung.
Der für Berlin einmalige Hochzeitspark ist inzwischen von stadtweitem Interesse und kann zu einem besseren Image der Großsiedlung als Wohnort
beitragen. Durch geeignete Einbeziehung dieses Potenzials in die IGA 2017 kann diese Bedeutung weiter verstärkt werden.
Im Mittelpunkt auch der künftigen Entwicklung für den Standort steht daher die Stärkung als Wohnort durch
Entwicklung differenzierter Angebote fürs Wohnen unterschiedlicher Zielgruppen, verstärkt auch für Haushaltsgründer und junge Familien,
weitere Qualifizierung von Standorten und Inhalten der wohnbegleitenden Infrastruktur, vor allem der Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für
Kinder, sowie der
adäquate und besondere Gestaltung von Grün- und Freiflächen und ihre Vernetzung auch als Beitrag für weiteren Imagegewinn des gesamten
Bezirkes,
Stärkung von Nachbarschaften und Unterstützung kleinteiliger stadtteilkultureller Ansätze.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
12
3 HANDLUNGSBEDARF IM GEBIET (unter Berücksichtigung der Erfahrungen seit 2011)
Aus den Problemlagen und Defiziten im Quartier werden die Ziele für die Entwicklung und der entsprechende Handlungsbedarf abgeleitet. Von
Beginn des Verfahrens an haben wir uns vor allem auf die folgenden drei Handlungsfelder konzentriert und gemeinsam mit den Akteuren im
Gebiet adäquate Projekte, Aktionen und Kooperationen entwickelt und umgesetzt:
Fortbildung, Bildung und Erziehung von Kindern und Stärkung von Familien,
Integration und Stabilisierung der Nachbarschaften,
Bewohneraktivierung und Stadtteilleben.
Im Folgenden versuchen wir, diese Handlungsfelder mit ihren bisherigen Aktivitäten zu bilanzieren, den künftigen Handlungsbedarf zu beschreiben
und uns nun dabei an der neuen Struktur für die Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzepte (IHEK) zu orientieren. Prinzipiell ist jedoch
auch für das Verfahren ab 2013 kein veränderter Handlungsbedarf erkennbar. Der Quartiersrat sowie die Steuerungsrunde hatten wesentliche
Entscheidungen über die in den Jahren 2013 fortzusetzenden Projekte bereits im letzten Jahr bzw. zu Beginn 2012 getroffen. Damit waren die für
2013 verfügbaren finanziellen Mittel bereits sehr früh gebunden bzw. (in Erwartung weiterer Mittel ab Programmjahr 2012) reserviert. Dennoch
läuft auch aktuell ein Ideenaufruf, vor allem um weitere kleinteilige Ideen zur Entwicklung des Stadtteils zu erfahren bzw. zu verwirklichen und
möglicherweise auch weitere Akteure für den gemeinsamen Quartiersentwicklungsprozess zu gewinnen.
3.1 Bildung, Ausbildung, Jugend
(bisheriges Handlungsfeld: Fortbildung, Bildung und Erziehung von Kindern und Stärkung von Familien)
Wichtigste Entwicklungen
Bildung, Ausbildung und Sprachkompetenz entscheiden maßgeblich über Chancen auf dem Arbeitsmarkt, damit über konkrete Lebensperspektiven
und gesellschaftliche Integration. Grundstein für eine gute Schul- und Ausbildung ist das Beherrschen der deutschen Sprache sowohl durch die
Kinder als auch Erwachsenen, mehr und mehr aber auch, dass Eltern die Entwicklung ihrer Kinder fördern und sich an deren Erziehung und Bildung
beteiligen. Das Handlungsfeld stand von Beginn an im Fokus, allerdings haben sich die Schwerpunkte inzwischen verschoben. Während anfangs vor
allem Sprachunterricht, Spracherwerb/-kompetenzen besonders für Migranten/Migrantenkinder im Mittelpunkt standen, sind es jetzt eher die
Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen und die folgenden Themen:
Aktuell sind vor allem die Eltern, ihre Erziehungskompetenzen, ihr Interesse an der Entwicklung der Kinder und deren Beteiligung wichtig geworden.
Insbesondere unter sozial schwachen deutschen Familien lassen sich aufgrund schwieriger Lebenslagen und eigener Defizite Rückzugstendenzen
beobachten, die es aufzuhalten gilt. Sehr junge Eltern bzw. Mütter benötigen zudem nach Auffassung der Akteure vor Ort Unterstützung bei ihren
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
13
Erziehungsaufgaben. Während in der Kita dabei bereits Erfolge erreicht werden, bleiben Einbeziehung und Beteiligung von Eltern an der Grundschule
nach wie vor problematisch. Daher sollten entsprechende Projekte kontinuierlich fortgesetzt werden, wobei allerdings immer wieder geprüft werden
muss, inwieweit die Projekte zielgenau wirken.
Weiterer Schwerpunkt sind Projekte zur Gesundheits- und Bewegungsförderung, die an Entwicklungsdefiziten, die vor allem die Lernfähigkeit der
Kinder beeinträchtigen, direkt ansetzen. Auch hierbei konzentrieren wir uns auf Projekte an der Grundschule, auch um mangelnde Kompetenzen der
Eltern abzufangen. Gleichzeitig bietet sich hier eine Reihe ehrenamtlicher Aktivitäten (beispielsweise Lesepaten) an.
Dritter Schwerpunkt sind Angebote im Freizeitbereich, wobei vor allem Aktivitäten im Freiraum wichtig sind. Auch das unterstützt die Bewegungsund Gesundheitsorientierung, in diesem Zusammenhang sind Bewegungs- und Spielangebote und die entsprechende Freiraumqualität, aber auch die
Angebote und Möglichkeiten des Quartiersgartens von Bedeutung. In besonderer Weise geht es aber auch hierbei um Ausbildung von anhaltenden
Interessen, um Freizeit- und Ferienangebote, die Übernahme von Verantwortung sowie die Herausbildung von Werten und Normen.
Vierter Schwerpunkt bleiben Bildungs- und bildungsorientierte Freizeitangebote im Erwachsenenbereich.
An der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule wurde im Rahmen des Quartiersverfahrens der Schwerpunkt der sozialen Arbeit bisher auf die
Förderung der "Elternarbeit" gelegt. Darüber hinaus ist aber für die weitere Entwicklung und Stabilisierung der Grundschule auch eine
(konzeptionell weiterreichender) „Schulsozialarbeit“ wichtig. Deren Finanzierung aus Landesmitteln wurde vom entsprechenden Senatsressort
jedoch vorerst abgelehnt und kann durch das Bezirksamt ebenfalls nicht finanziert werden. Deshalb muss gemeinsam mit anderen Akteuren nach
anderweitigen Finanzierungsquellen – über die Möglichkeiten des Quartiersverfahrens hinaus – gesucht werden.
Zielgruppe
Projekt
Fördersummen
Inhalte
Eltern
Elterntreff Kita „Sonnenschein“
2011/2012:
28.000 €
Belebung des neuen Elterntreffs, auch für quartiersbezogene Anlässe (Info -Veranstaltungen, Quartiersrat,
Schreibwerkstatt…); Projekte im Rahmen des Elterntreffs:
Elternschule zur Stärkung der Erziehungskompetenzen als fester Kurs (12 Veranstaltungen/zweimal
monatlich, 8 bis 10
Teilnehmer pro Kurs) mit unterschiedlichen Themen, teilweise
Intensivelternberatung
Gesamtelternabende zur Begleitung des Übergangs von Kita zur Schule
Mutter-Kind-Treff zur Vorbereitung auf Aufnahme in die Kita, zum Austausch in der Eingewöhnung
Spielnachmittage/Gesprächsrunden zwischen Jung und Alt; Singen für Senioren; Spiele- und
Literaturberatung für Eltern
Arbeitsgruppen „Berufe vorstellen“, „Tanz“, „Theater“, „Kunst“, von Senioren oder externen
Dozenten/Pädagogen
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
Kinder/
Jugendliche
14
Elternaktivierung (und
Elternschulsozialarbeit) an der KarlFriedrich-Friesen-Grundschule
2011/2012:
37.300 €
intensive niedrigschwellige Elternarbeit für Aktivierung und Beteiligung der Eltern und Identifikation mit
der Schule; Elterngespräche, Elternberatung, in Teilen auch aktive Pausengestaltung, Krisenintervention/
Beratung der Schülerinnen und Schüler, Arbeit in Gruppen/Klassen, Beratung und Unterstützung der
Lehrerinnen und Lehrer, Konfliktlotsenausbildung
neue Projektausrichtung ab Sommer 2012: zur vorrangigen Stärkung und Gewinnung von Eltern beim
Übergang Kita zur Grundschule, gezielte Ansprache, Begleitung und Einbindung in das Schulgeschehen,
anschließend sukzessiver Aufbau einer aktiven Elternschaft
Elternkurs am Kinder- und
Jugendhilfezentrum des DRK (bis
2011) und „Familienfrühstück“ (ab
2012)
2011/2012:
14.800 €
niedrigschwelliger Elternkurs für Erziehungsfragen, Stärkung der Erziehungskompetenz, Verhinderung von
psychischer und physischer Gewalt in den Familien; zur Verbesserung des Selbstvertrauens und der
Kommunikationsfähigkeit der Eltern; als „Themenfrühstück“ angelegt; Input durch Mitarbeiterinnen DRK
nach gemeinsam festgelegten Themen (Familienalltag, gesunde Ernährung, Konflikte…); tw.
Einzelberatungen, eigener Erfahrungsaustausch der Teilnehmerinnen; Motivation für Teilnahme an
anderen Veranstaltungen; vietnamesische Mütterberatung bis 2011
Familienfrühstück (neue Ausrichtung ab 2012): offenes Angebot, Einstieg jederzeit möglich,
Wissensvermittlung, Informationsaustausch, Kontakte und Erfahrungsaustausch vor allem junger Mütter
„Fitte Kids von Anfang an“ an der
Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule
2011/2012:
39.000 €
wesentlicher Beitrag für Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung in der Schulanfangsphase
(5-9 Jahre), unterrichtsbegleitende, -ergänzend, vor allem für Schüler mit Lernproblemen oder auffälligem
Sozialverhalten; unterschiedliche Projektbausteine, vorrangig zirkuspädagogische Mittel, Spiele, kreative
Bewegungsaufgaben zur Entwicklung von Teamfähigkeit, Selbstvertrauen, soziales Verhalten,
Konzentrationsfähigkeit, Lernbereitschaft, Feinmotorik
Gruppenbezogene Sozialarbeit an
der Thüringenschule
2011:
5.500 €
Umsetzung unterschiedlicher Arbeitsgruppen zur aktiven Partizipation der Schülerinnen/Schüler und durch
praktische Tätigkeiten als Beitrag zur Sozialisierung; im Rahmen der Holzwerkstatt Engagement für das
Quartier; Theater-, WEB-AG und AG Kreatives Gestalten
Angebote für Kita-Kinder (im
Rahmen des Elterntreffs)
„Willkommen im Parkzirkus“ –
Sommerferienprogramm
siehe oben
„Kiezmobil“
2011/2012:
19.000 €
Arbeitsgruppen „Berufe vorstellen“, „Tanz“, „Theater“, „Kunst“, von Senioren oder externen
Dozenten/Pädagogen
Zirkus-Theater-AG an der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule im Vorfeld, während der Sommerferien
Spielangebot im Bürgerpark (3 x wöchentlich) für Kinder und Familien; Kreativangebote; sportliche
Aktivitäten; zwei Feste als Höhepunkte, integrative, auch gewaltpräventive Ansätze
mobiles Sozialraum-Belebungsprojekt von jungen Leuten, ca. 19 Jahre; unterschiedliche Spiel-, Spaß- und
Projektangebote (2 x wöchentlich von April bis Dezember) an mehreren Orten (Hochzeitspark,
Beachvolleyballplatz, Bürgerpark, Kiezsporthalle) vor allem für größere Kinder und Jugendliche,
zusätzliches Beratungsangebot mit Weitervermittlung zu passenden anderen Angeboten; vorhandenen
Ressourcen im Stadtteil; für toleranten und respektvollen Umgang untereinander; Unterstützung bei fast
allen Festen im Quartier
2012: inklusive Outdoor-Spiele-Angebot in den Sommerferien
2011:
10.000 €
15
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
Wohnführerschein
Erwachsene
Computerkurs 50+
2011/2012:
9.000 €
Verbraucher-Info-Netz
2011/2012:
1.700 €
Bildungsangebote im Rahmen des
Nachbarschaftsnetzwerkes
siehe dort
gesamt 2011
11 Projekte
96.435 €
gesamt 2012
8 Projekte
60.826 €
2011: Entwicklung des „Wohnführerscheins“ in Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen (allod,
degewo und Marzahner Tor) und der Tagore-Schule zur Qualifizierung junger Menschen für das spätere
Wohnen; Vorstellung erster Ergebnisse, Abnahme eines ersten Kurses, Weiterentwicklung des Angebotes
2012, Zusammenarbeit mit freien Trägern, Abnahme eines zweiten Kurses, Entwicklung von Produkten zur
Öffentlichkeitsarbeit, weitere Aktivitäten zur Implementierung in andere (Weiter-) Bildungsprogramme,
„Serienproduktion“ steht allerdings noch aus.
Computertreff in den Räumlichkeiten der Begegnungsstätte „Felse 13“ der WG Marzahner Tor; zur
Motivierung älterer Bewohnerinnen/Bewohner im Umgang mit moderner Technik für Alltag/mögliche
Berufstätigkeit; gezielte Schulungen; individuelle Betreuung, niedrigschwellig
Inforeihe zur Aufklärung von Bewohnerinnen/Bewohnern über ihre Rechte als Verbraucher in
Zusammenarbeit unterschiedlicher Träger im Stadtteil; Schutz vor falschen Entscheidungen; für
gegenseitige Information und nachbarschaftlichen Austausch; 2011: zielgruppenspezifische Aufbereitung
(ältere Menschen/ junge Familien) der Themen Gesundheit, gesunde Ernährung, Medienkompetenz,
Trickbetrügereien; an unterschiedlichen Orten im Quartier (Kita „Sonnenschein“, Karl-Friedrich-FriesenGrundschule) bzw. im Umfeld (Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte, Thüringen-Schule)
Projekte 2013 und später (Maßnahmenliste)
Zielgruppe
Schlüsselthema/Projekt
Förderung
Fortsetzung ab 2014
Kalkulation ab 2014
Eltern
Elternarbeit/ Elternbegleitung:
Elterntreff Kita „Sonnenschein“
2013: 10.000 €
Kalkulation offen
Elternarbeit/ Elternbegleitung:
Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule
2013: 10.000 €
Entwicklungschancen für Kinder:
„Fitte Kids von Anfang an“ an der
2013: 10.000 €
ab 2014: Fortführung Elternbegleitung als Schlüsselthema für
das Quartier prioritär;
allerdings ohne Fortsetzung der
Förderung für das bisherige Projekt durch QM; Neuausrichtung
möglich sowie Fortführung der Unterstützung wesentlicher
Aktionen/ Veranstaltungen/ Teilprojekte (QF 1/2)
ab 2014: Fortführung Elternbegleitung als Schlüsselthema für
das Quartier prioritär, Projektfortsetzung aufgrund anhaltender
Problematik in Grundschule nötig
Weiterentwicklung der Projektidee auch im Rahmen der
aktuellen Quartiersschulentwicklung
ab 2014: Fortführung für Entwicklungschancen von Kindern als
Schlüsselthema für das Quartier prioritär, Projektfortsetzung
Kinder/
Jugendliche
ca. 15.000 bis 20.000 € pro Schuljahr
ca. 15.000 bis 20.000 € pro Schuljahr
16
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule
Erwachsene
Entwicklungschancen für
Jugendliche:
Wohnführerschein
2013: ohne
Förderung
Kiezmobil inklusive
Sommerferienangebot
2013:
bisher ohne
Förderung
2013:
bisher ohne
Förderung
2013:
bisher ohne
Förderung
Computertreff 50 +
Verbraucher-Info-Netz
aufgrund anhaltenden Bedarfs in Grundschule nötig
Weiterentwicklung der Projektidee auch im Rahmen der
aktuellen Quartiersschulentwicklung und der weiteren
Profilierung der Schule als bewegungsorientierte Grundschule
ab 2013: inhaltliche Weiterentwicklung in Zusammenarbeit mit
Wohnungsunternehmen, freien Trägern und Schulen, bisher
ohne Förderung durch QM, Finanzierungs- und Förderbedarf für
Umsetzung offen
ab 2013: Förderung im Rahmen QF 1/2 möglich, Ideenaufruf
ab 2014: dito
Kalkulation offen
Finanzierung außerhalb QM
2013: Förderung im Rahmen QF 1/2 möglich, Ideenaufruf
ab 2014: Kooperation mit WG Marzahner Tor
Kalkulation offen
Verstetigungspotenzial
seit 2012: Übernahme des Projektes weitgehend
Stadtteilzentrum mit geringfügiger Unterstützung
2013/2014: Förderung im Rahmen QF 1 möglich, Ideenaufruf
Kalkulation offen
Kalkulation offen
Das Handlungsfeld Arbeit und Wirtschaft wird im Rahmen des Quartiersmanagementverfahrens Prävention prinzipiell einbezogen, kann aber auf der
Projektebene nicht mit Nachdruck betrieben werden, da das Quartier als reines Wohnviertel selbst nur wenig Potenziale für die Stärkung der lokalen
Ökonomie sowie positive wirtschaftliche Ansatzpunkte bietet. Das Quartiersmanagement sieht seine Schwerpunkte deshalb in einer umfassenden
Information über Programme und Möglichkeiten, insbesondere für Maßnahmen auf dem 2. Arbeitsmarkt, Berufsorientierung vorgelagerten
Qualifizierungen. Dabei kooperiert es mit Beschäftigungsträgern und dem Jobcenter, auch wenn diese Zusammenarbeit weniger intensiv ist, da die
Angebote des Jobcenters in der Regel personen- und nicht quartiersbezogen sind.
Darüber hinaus wird die Beschäftigungsförderung als Querschnittsthema in vielen Projekten innerhalb der anderen Handlungsfelder mit berücksichtigt.
So setzt im Handlungsfeld „Bildung“ beispielsweise ein Teil der Projekte im Quartier an der Mehrower Allee in den Bildungseinrichtungen an, um vor
allem Kindern bessere (Aus-)Bildungschancen zu ermöglichen. Durch die Vermittlung von Basiskompetenzen werden Heranwachsende besser auf eine
spätere Ausbildung vorbereitet, so dass erfolgreiche Ausbildungs- und Berufsbiografien gelingen. Weitere Themen sind im Handlungsfeld
„Nachbarschaften“ angesiedelt.
Die bisherigen Ansätze werden in dieser Form beibehalten. Zudem wird die Zusammenarbeit und Vernetzung der Akteure aus den Bereichen der
Wirtschafts- und Stadtteilentwicklung, aus Initiativen und Schulen im Quartier und Stadtteil verstärkt.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
17
Handlungsfelder: Integration und Stabilisierung von Nachbarschaften sowie Bewohneraktivierung und Stadtteilleben)
Wichtige Entwicklungen
Zu einem guten Wohnstandort gehört eine Bewohnerschaft, die gern im Quartier wohnt und sich mit ihrem Wohnort identifiziert. Eigene
Lebenszufriedenheit und gute Nachbarschaften sind dafür maßgeblich. Schwierige individuelle Lebenslagen, Polarisierungen in der Bewohnerschaft, das
Zusammenleben verschiedener Generationen und unterschiedlicher Lebensweisen und Herkünfte überfordern die Menschen jedoch und können sich
zunehmend in Nachbarschaftskonflikten und innerfamiliären Auseinandersetzungen entladen. Neben der Vermeidung und Regulierung von Konflikten
geht es wesentlich auch darum, vorhandene gute Nachbarschaften zu stabilisieren sowie Kennenlernen und solidarisches Miteinander von Menschen
unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Wohndauer und unterschiedlicher sozialer Situation zu fördern. Besonderes
Augenmerk gilt dabei der älteren Quartiersbevölkerung, zunehmend aber auch jungen Familien. Auch dieses Handlungsfeld stand von Beginn an im
Fokus des Verfahrens.
Darüber hinaus wurde ebenfalls schon zu Beginn deutlich, dass es zu wenige Anlässe und Anregungen für Begegnungen, Kennenlernen und
Kommunikation im Quartier gibt. Es hat allerdings durchaus gewisse Zeit in Anspruch genommen, genau die Interessen und Bedarfe herauszuarbeiten,
die dabei Abhilfe verschaffen können, gleichzeitig den Stadtteil beleben und Traditionen oder sogar gewisse Rituale schaffen. Kleinteilige und häufig
auch selbst gestaltete kulturelle, kreative, Informations- und Bildungsangebote sowie alles, was mit Bewegung und Gesundheit zu tun hat, erwiesen sich
nach und nach als erfolgversprechend, wobei sowohl die Nachbarschaftshelferinnen, die Quartiersrats- und Bewohnerbeiratsarbeit sowie die
zunehmende Vernetzung aller Akteure im Quartier eine Schlüsselrolle hatten.
Konstituierend für das Quartiersmanagement bleibt der Ansatz, Bewohnerinnen und Bewohner von vornherein in die Arbeit einzubeziehen, ihre Ideen
und Interessen aufzugreifen und nach und nach auf deren Selbsthilfe und Eigenorganisation zu setzen. Die zahlreichen vom Quartiersmanagement auf
der Basis von Bewohnerideen initiierten Aktivitäten und Projekte zeigen inzwischen Erfolge. Es gelingt immer besser, neue Bewohnerinnen und
Bewohner zu erreichen. Andererseits setzen einige Bewohnerinnen/Bewohner eigene Aktionen oder Projekte ehrenamtlich um. In diesem Bereich sind
auch am ehesten Verstetigungstendenzen zu erwarten.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
18
Wichtigste Projekte 2011/2012:
Projekt
Fördersummen
Inhalte
Nachbarschaftsaktivierung/
Nachbarschaftliches Miteinander
2011/2012: 89.000 €
Garten der Begegnung
(verschiedene Projekte)
2011/2012: 23.900 €
Stadtteilkultur
2011/2012: 20.000 €
Baustein Nachbarschaftshilfe: zur Unterstützung von Bewohnerinnen/Bewohnern bei individuellen Problemlagen;
zur Förderung des Zusammenlebens unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen im Quartier, zur Anregung
nachbarschaftlicher Kontakte; Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen, Fachverwaltungen, weiteren
Behörden; besonderer Schwerpunkt bei der Unterstützung von Migrantinnen/Migranten (besonders
russischsprachige und vietnamesische Bevölkerung) sowie Einbeziehung dieser Bewohnergruppen in
nachbarschaftliche Aktivitäten
Baustein Nachbarschaftsnetzwerk: Entwicklung eines Netzwerkes (Zusammenarbeit mit allen Anbietern
nachbarschaftlicher Aktivitäten) zur Initiierung von nachbarschaftlichen, interessensgeleiteten und
soziokulturellen Projekten, die die Begegnung der Bewohnerschaft ermöglichen und Nachbarschaften initiieren
und stabilisieren (Nachbarschaftstreffen an unterschiedlichen Orten im Quartier; Sport in unterschiedlichen
Varianten für die Bewohnerschaft; so z.B. regelmäßige Veranstaltungen im Seniorenzentrum POLIMAR, in der
Begegnungsstätte „Felse 13“, Wanderungen in die Natur, Stadtspaziergänge, kleine Bildungsveranstaltungen);
Nutzung, Belebung, Mitbewirtschaftung des Gartens der Begegnung (Singe-, Tanz-, Grillnachmittage und
interkulturelle Begegnungen, Beetnutzer, Arbeitseinsätze)
bis 2011: in Trägerschaft Plattenverbund e.V.;
ab 2012 Trägerwechsel: Agrarbörse Ost Deutschland e.V. - positive Entwicklung durch Trägerwechsel durch
Engagement aller Akteure zur Sicherung von Qualität und Konzept (öffentlich nutzbarer Garten, attraktiver
Naherholungs- und Veranstaltungsort für Bewohnerinnen/Bewohner und Einrichtungen)
wesentlicher und gut angenommener Quartiersmittelpunkt für zahlreiche Veranstaltungen, Beete zur individuellen
Bewirtschaftung, offener Treffpunkt für alle interessierten Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers; auch Ort für
ehrenamtliches Engagement
Konzeptentwicklung, Bewirtschaftung, Absicherung der Öffnungszeiten, Umsetzung kleiner Projekte, Unterstützung
für Kita und Grundschule
2012: Einrichtung einer Gartenküche, Durchführung von regelmäßigen thematischen Veranstaltungen zur gesunden
Ernährung, Kräuterwanderungen, Bildungsangebote für Kita- und Schulkinder
für kleinteilige interessante Angebote, Höhepunkte im Jahresverlauf, Traditionen und Rituale als
Begegnungsmöglichkeiten und zur aktiven Einbeziehung von Bewohnerinnen/Bewohnern: Pflanzfeste im
Hochzeitspark, Nachbarschaftsfest im „Garten der Begegnung“, Sommerfest, „Kulturpralinen“, kleine, von
Bewohnerinnen und Bewohnern initiierte Veranstaltungen, z.B. zum Vorlesen von Produkten der Schreibwerkstatt;
zum Ausprobieren der Kochkünste eines Quartiersbewohners
Hochzeitspark und „Garten der Begegnung“ als wesentliche Veranstaltungsorte
19
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
Sport und Bewegung im Quartier
2011/2012: 22.000 €
Kreative Angebote
2011/2012:
ca. 4.000 €
Kiezforum (Bewohnerredaktion,
Stadtteilzeitung „Kiezblick“,
Kiezgrafiker)
2011/2012: 40.000 €
Kiezschaufenster
2011/2012:
ca. 6.000 €
gesamt 2011: 7 Projekte
109.500 €
gesamt 2012: 7 Projekte
95.600 €
kontinuierliche Entwicklung und Umsetzung eines umfangreichen und gut angenommenen Freizeitsportangebots für
alle Zielgruppen (inzwischen ca. sieben unterschiedliche Angebote: Laufgruppe „3.000 Schritte“, Sportaktionstag,
Frauensport, Tischtennisturniere, Familiensportsonntage, Fahrradtouren, Kita-Sportaktionen) in enger
Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Einrichtungen; als Beitrag zu nachbarschaftlichen Begegnungen und für
gesunde Lebensweise; erste Verstetigung regelmäßiger Angebote (Frauensport, inzwischen ca. 60 Personen, 3.000
Schritte, inzwischen ca. 10 Personen) ohne Förderung; Schaffung von gut besuchten Höhepunkten (2011/2012
Sportaktionstag, 2012 mit Stundenlauf)
Schreibwerkstatt 2011: generationsübergreifendes Projekt, fachliche Anleitung für kreatives und journalistisches
Schreiben; Vorstellung von Ergebnissen auf Quartiersveranstaltungen, Broschüre 2011, Internetbeiträge 2012
Malkurs: generationsübergreifendes Projekt, fachliche Anleitung für verschiedene Mal- und Zeichentechniken; im
Mittelpunkt stehen Motive im Quartier, Präsentationen im Kiezschaufenster, Entwicklung einer Postkartenserie
zum Quartier, Aufbau einer weiter bestehenden kleinen Interessengemeinschaft kunstinteressierter
Bewohnerinnen/Bewohner
Erarbeitung einer Stadtteilzeitung (4 x jährlich) durch Bewohnerredaktion (ca. 6 bis 8 Teilnehmer) und QM als Beilage
der „Marzahn-Hellersdorfer Zeitung“ (MAZZ), professionelle Begleitung und Qualifizierung der Redaktion;
wesentliches Instrument der Öffentlichkeitsarbeit im Quartier neben der Gestaltung/Herausgabe von Plakaten und
Flyern; neue Qualität durch „Kiezreporter/-grafiker“ aufgrund Unterstützung bei Pflege der Internetseite
(www.mehrower-allee.de), Herausgabe monatlicher Veranstaltungskalender; Betreuung der beiden Infofenster;
hochwertige Plakate für zahlreiche Veranstaltungen mit hohem Wiedererkennungswert
62 Ausstellungen seit 2005 mit Kunst von Bewohnerinnen/Bewohnern/aus Einrichtungen/von Vereinen des Quartiers
bzw. dem Stadtteil
Projekte 2013 und später (Maßnahmenliste)
Schlüsselthema/Projekt
Förderung
Fortsetzung ab 2014
Kalkulation ab 2014
Stärkung von Nachbarschaften:
Nachbarschaftshilfe/
Nachbarschaftsnetzwerk
Stärkung von Nachbarschaften:
Entwicklung und Stabilisierung
Garten
Stärkung von Nachbarschaften:
2013: 40.000 €
ab 2014: weitere Förderung als Schlüsselprojekt für das Quartier prioritär
ca. 40.000 € pro Jahr
2013: 20.000 €
ab 2014: weitere Förderung des Gartens als Schlüsselprojekt für das
Quartier prioritär
ca. 15.000 bis 20.000 € pro Jahr
2013: 6.000 €
ab 2014: Förderung offen, weitere Verstetigungen und alternative
offen
20
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
Sport und Bewegung
Stärkung von Nachbarschaften:
Kreative Angebote
Stärkung von Nachbarschaften:
Nutzung der Möglichkeiten der
entstehenden Quartiersschule
Öffentlichkeitsarbeit:
Bewohnerredaktion/
Stadtteilzeitung/ Kiezgrafiker
2013:
bisher ohne
Förderung
2013: 20.000 €
Finanzierungen, Förderungen aus QF 1 oder 2
ab 2013: Förderung im Rahmen QF 1/2 möglich, Ideenaufruf, auch
alternative Förderungen für kleine Projekte erschließen, eigene
Beteiligung der Teilnehmer
ab 2014: Fortführung begleitender und informierender
Öffentlichkeitsarbeit für Verstetigung der Entwicklung notwendig,
Projektfortsetzung Stadtteilzeitung prioritär
offen
ca. 15.000 bis 20.000 € pro Jahr
Fortbildung, Bildung und Erziehung von Kindern und Stärkung von Familien sowie
Bewohneraktivierung und Stadtteilleben bzw. als handlungsfeldunabhängige investive Maßnahmen beschrieben
Wichtige Entwicklungen
Der öffentliche Raum hat für das Quartier aufgrund seiner Struktur besondere Bedeutung. Große Freiräume sind charakteristisch für das Quartier. Hier
hat sich in den Jahren seit Beginn des Verfahrens viel getan. Neben Mitteln aus dem Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau Ost und zahlreichen
Investitionen der Wohnungsunternehmen hat auch der Strategiewechsel im Rahmen der „Sozialen Stadt“, wonach seit 2007/2008 auch in dieses
Quartier investive Mittel (QF 4) aus diesem Programm fließen konnten, beigetragen und deutliche Entwicklungsimpulse gegeben. Die
Beachvolleyballanlage, die Aufwertung des „Gartens der Begegnung“ und die Errichtung des Gartenhauses, die Aufstellung von Bänken vor allem entlang
der öffentlichen Hauptwege und Plätze, kleine Ausbesserungen an Wegen, die Errichtung des Niedrigseilgartens und des Elterntreffs in der Kita
„Sonnenschein“, die Schaffung des Familiencafés und des Familiengartens im DRK Kinder-, Jugend- und Familienzentrum DRehKreuz, die Sanierung der
Kiezsporthalle und dabei die Einrichtung eines Mehrzweckraumes für gemeinschaftliche Aktivitäten haben das Quartier attraktiver gemacht und auch
das Interesse bisher unbeteiligter Bewohnerinnen und Bewohner geweckt. Die Ideen dafür sind gemeinsam mit den Akteuren vor Ort entwickelt worden.
Einen besonderen Impuls für das Quartier und darüber hinaus hat die Idee gebracht, einen Hochzeitspark zu entwickeln. Aus dieser Idee ist seit Ende
2007 ein stark nachgefragter Bedarf entstanden, fünf Jahre später im November 2012 wurde inzwischen der 158. Baum gepflanzt.
Nun gilt es, die erreichte hohe Qualität zu sichern und weiter auszubauen, indem vor allem die noch leer stehenden ungenutzten Standorte entwickelt
sowie viel Wert auf Sicherheit und Pflege gelegt werden. Gerade verstärkt zunehmende Hinweise auf Vandalismus und Störung der öffentlichen
Ordnung und des Sicherheitsgefühls vor allem durch Trinker haben in letzter Zeit wieder zugenommen.
21
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
Wichtigste Projekte 2011/2012:
Projekt
Fördersummen
Inhalte
Hochzeitspark
2011/2012:
keine QM-Mittel für
Gestaltung
(175.000 €€
Stadtumbau Ost)
2011/2012:
171.000 €
2011/2012:
keine QM-Mittel
(bisher 2,5 Mio. €)
2011:
280.000 €
2011/2012
175.000 €
ohne Förderung QM,
Finanzierung Wohnungsunternehmen
Entwicklung des Hochzeitsparks Marzahn-Hellersdorf seit November 2007, mehrere Erweiterungen, mit besonderer
Anziehungskraft für Quartiersbewohner, aber auch für Interessenten von außerhalb, positive Resonanz und Beitrag zu
besserem Image,
2 Pflanzfeste jährlich in sehr familiärer Atmosphäre, maßgeblich in Verantwortung QM mit Unterstützung durch
Träger „Garten der Begegnung“
Errichtung Gartenhaus und Übergabe Ende 2011, damit Ausweitung der nachbarschaftlichen Angebote ab 2012,
Förderung der Inneneinrichtung durch Spenden aus Stundenlauf 2010
Sanierung, Erweiterung und Umbau für größeren Bedarf, bessere Rahmenbedingungen und zum Aufbau einer
Quartiersschule von Herbst 2011 bis Herbst 2014
Garten der
Begegnung/Gemeinschaftshaus
Sanierung, Erweiterung, Umbau
Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule
Familiencafé im Kinder-, Jugendund Familienzentrum „Drehkreuz“
Familiengarten des Kinder-, Jugendund Familienzentrums „Drehkreuz“
Balkonwettbewerb
gesamt 2011: 6 Projekte
949.500 €
gesamt 2012: 4 Projekte
2.351.500 €
Umbau des Erdgeschosses mit einladendem Zugang zum Familiencafé als attraktiver Ort für Bildungs-, Begegnungsund Freizeitangebote für Familien
Gestaltung Kita- und Familiengarten (1380 m² Freifläche) zur weiteren Qualifizierung Kinder- und
Jugendhilfezentrum als Familienzentrum und Kita, weitere Abschnitte in Planung
2012: 7. Wettbewerb, inzwischen mit fünf Wohnungsunternehmen, für sichtbar schöne Balkone, Vorgärten u.ä.,
Beitrag zur Aufwertung des Quartiers und durch Preisverleihungen als Beitrag zu Stadtteilleben und Nachbarschaften
Projekte 2013 und später (Maßnahmenliste)
Schlüsselthema/Projekt
Förderung
Fortsetzung ab 2014
Garten der Begegnung (Gestaltung
und Ausbau)
2013:
ohne Förderung
Entwicklung Hochzeitspark
2013:
ohne Förderung
Sanierung, Erweiterung, Umbau
Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule
2013/2014:
ca. 2,5 Mio. €
Förderung im Bereich Bewirtschaftung und Betreuung, Entwicklung von
Projekten (siehe unter Nachbarschaften)
Förderung weiterer Ausbau offen (Notwendigkeit Zaun in Teilbereichen)
2014: Förderung Erweiterung durch Stadtumbau Ost (200.000 €)
darüber hinaus bisher keine weitere Förderung in Aussicht, wegen Erfolg
des Projektes jedoch Fortsetzung angeraten
Förderung Schulhofsanierung offen
Kalkulation ab 2014
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
Familiengarten des Kinder-, Jugendund Familienzentrums „Drehkreuz“
(Fortsetzung)
Aufwertung Spiel- und Freibereich
Max-Herrmann-Straße (in
Zusammenarbeit mit allod)
Weiterentwicklung Wegenetz
Quartiersmitte („Strahlen des
kleinen Sterns“), inklusive
Aufwertung des Übergangs
zwischen Quartier und Bürgerpark
Sauberkeit und Sicherheit im
Quartier
Standortentwicklung oder Abriss
der beiden leer stehenden Gebäude
(Terrassenhaus/ Kita Döblinstraße)
sowie Standortentwicklung
Ringkolonnaden Nord
Standortentwicklung für
vorhandene Brachflächen
Ringkolonnaden Süd/zwei
Kitastandorte Ludwig-Renn-Straße
(Nähe Hochzeitspark und Nähe
POLIMAR)
3.5
22
2013:
2013:
2013:
ohne Förderung
im Stadtumbau angemeldet
2013:
bisher ohne
Förderung
2013:
ohne Förderung
ab 2013: Förderung im Rahmen QF 1/2 möglich, Ideenaufruf
ab 2014: dito
Strategie- und Maßnahmenentwicklung nötig
dringend
2013:
ohne Förderung
Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner
Im Kapitel 1 wurde die Entwicklung im Gebiet hinsichtlich Aktivierung, Vernetzung und Übernahme von Verantwortung bereits angerissen. Generell
wurden Beteiligung, Kooperationen und Zusammenarbeit mit allen wesentlichen Akteuren im Quartier 2011/2012 weiter ausgebaut, und auch 2013
bleibt dieser Handlungsschwerpunkt uneingeschränkt wichtig. Dafür werden auch künftig sowohl die Gremien- und Netzwerkarbeit als auch die
Projektarbeit und ihre Synergien genutzt, um hier weiter voran zu kommen.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
23
Stabilisierung bestehender Gremien, Kooperationen und Netzwerke
Die Qualität der Arbeit im Quartiersrat hat sich seit der Neuwahl 2011 kontinuierlich verbessert, wozu auch die neue Zusammensetzung der
Bewohnergruppe sowie die beiden neuen Sprecher maßgeblich beigetragen haben. Im Quartiersrat (neue Mitglieder seit 2011 sind die
Nachbarschaftshelferinnen, der Verein "Klug im Alter - Seniorenakademie e.V.", der den Hausklub „Maxe“ in der Max-Herrmann-Straße 2 betreibt,
sowie die Agrarbörse Deutschland Ost e.V.) und über die konkreten Projekte und Aktionen sind alle im Quartier (und teils in unmittelbarer
Nachbarschaft) agierenden sozialen Träger und Vereine in die Arbeit des Quartiersmanagements einbezogen, mit ihnen sind gute Kontakte aufgebaut
worden. Die Spielplatzinitiative Marzahn e.V. musste auf Grund der Standortaufgabe im Quartier ihre Mitgliedschaft 2011 aufgeben ebenso wie der
Plattenverbund e.V. mit dem Trägerwechsel im „Garten der Begegnung“ zu Beginn des Jahres 2012.
Die erweiterte Steuerungsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Fachressorts des Bezirksamtes, der drei Wohnungsunternehmen, des
Stadtteilzentrums sowie wesentlichen Akteuren aus dem Quartier ist nach wie vor wichtiges Arbeits- und qualifiziertes Beratungsgremium, das sich
vor allem dadurch auszeichnet, dass es ganz unterschiedliche, sich ergänzende und befördernde Perspektiven in den Prozess einbringen kann. Ein Teil
der Sitzungen 2012 widmete sich der weiteren strategischen Ausrichtung der wesentlichen Handlungsfelder im QM Mehrower Allee. Diese
Diskussionen und die gemeinsamen „Projektwerkstätten“ mit dem Quartiersrat erweisen sich als gutes Instrument für Strategieentwicklung,
Projektentwicklung und -evaluierung. Die Zusammenarbeit ist produktiv und verläuft nach wie vor in ausgesprochen guter Atmosphäre. Die Ziele für
die Quartiersentwicklung und die daraus zu entwickelnden Projekte sind bisher nicht durch Eigeninteressen und Konkurrenzen bestimmt.
2011/2012 konnten die projektbegleitenden Arbeitsgruppen wieder aktiviert werden und haben durchaus erfolgreich gearbeitet. Vor allem die
Konzentration auf ganze Handlungsfelder oder Schlüsselthemen und nicht mehr auf einzelne Projekte sowie die Zusammenarbeit mehrerer
Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb einer Gruppe haben dazu beigetragen.
Um Synergien zwischen dem Quartiersverfahren und dem Lokalen Aktionsplan des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“
im Stadtteil Marzahn-Mitte zu erreichen, ist das Quartiersmanagement nach wie vor stimmberechtigtes Mitglied im Begleitausschuss zu diesem
Programm. Dadurch hat sich eine intensive Zusammenarbeit mit der Mitarbeiterin des Jugendamtes ergeben.
Das Quartiersmanagement nimmt an einzelnen Sitzungen der Vernetzungsrunde Jugend für den Stadtteil Marzahn-Mitte und des Beirates für
Migrant/innen-angelegenheiten des Bezirkes teil.
Seit 2005 tauscht sich das Quartiersmanagement mit dem QM Marzahn Nordwest und dem QM Hellersdorfer Promenade in regelmäßigen Abständen
auf der Arbeitsebene aus. Seit 2010 nimmt es an den gemeinsamen Runden des „Aktionsraums plus Nord Marzahn – Nord-Hellersdorf“ teil und ist
dadurch auch über diese Ebene mit den anderen QMs sowie mit dem Aktiven Stadtzentrum Marzahner Promenade vernetzt. Durch das von allen drei
QM-Beauftragten betreute Modellprojekt zur Entwicklung von Quartiersschulen haben sich Zusammenarbeit und Kooperation inhaltlich verstärkt.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
24
Projektbezogene Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit allen Akteuren im Quartier zur Umsetzung von Aktionen und Projekten ist intensiv und gut.
Das Quartier zeichnet sich durch eine Vielzahl an Angeboten aus. Strategie des Quartiersmanagements ist es nach wie vor, vor allem gemeinsame
Aktivitäten unterschiedlicher Akteure im Kiez zu initiieren, zu fördern und Ressourcen zu bündeln, um stärker als bisher den Quartiersgedanken zu
transportieren und das Bewusstsein auf die Entwicklung eines Stadtteils zu lenken. So werden vor allem gemeinsame Aktionen und Projekte
unterschiedlicher Träger befördert (Lampionumzug, Sportaktionen, Projekte im Garten, Stadtteilfeste…). Hier sind in den letzten Jahren deutliche
Fortschritte erreicht worden, teilweise erfolgt eine Zusammenarbeit außerhalb von QM-Projekten. Auch die Wohnungsunternehmen spielen hierbei
eine förderliche Rolle. Außerdem steht dabei die Schaffung von Traditionen und Ritualen, die den Jahreslauf strukturieren und die Identifikation der
Bewohnerschaft mit dem Quartier ermöglichen, im Vordergrund.
Das QM bringt sich inhaltlich stark in eine Reihe von Projekten ein: vor allem Nachbarschaftsnetzwerk, Sport und Bewegung, Entwicklung des
Quartiersgartens, Entwicklung des Hochzeitsparks, alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Entwicklung der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule.
Daher ist die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Akteuren, meist auch mehreren Akteursgruppen, dabei besonders intensiv.
Gemeinsam mit den Wohnungsunternehmen hat das QM das Bildungsprojekt „Wohnführerschein“ entwickelt. Die inhaltliche Arbeit dazu muss auch
2013 stärker als 2012 fortgesetzt werden, um eine Ausweitung des Projektes zu schaffen.
Die Kooperation mit dem Stadtteilzentrum ist gut. Es ist Mitglied im Nachbarschaftsnetzwerk in unserem Quartier, wodurch viele Aktivitäten
miteinander abgestimmt werden. Gleichzeitig ist es inzwischen für die Umsetzung des Verbraucher-Info-Netzes verantwortlich.
Mit den Fachabteilungen und den Beauftragten des Bezirksamtes existieren gute Arbeitsbeziehungen sowohl durch die Mitarbeit in der
Steuerungsrunde als auch bei der Entwicklung und Umsetzung einzelner Projekte. Darüber hinaus ist mit dem Projekt „Hochzeitspark MarzahnHellersdorf“ (Stadtumbau Ost) eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda und dem Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt
entstanden.
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
25
4 FAZIT
4.1
Künftige Handlungsschwerpunkte
Prinzipiell wird an den Strategien der vorangegangenen Jahre festgehalten, um sich den gesetzten Zielen für die Quartiersentwicklung zu nähern: gute
und friedliche Nachbarschaften, eine aktive und selbstbewusste Bewohnerschaft in einem Quartier, das allen interessante Aktivitäten ermöglicht, und
gestärkte Familien, durch die Kinder, Jugendliche und deren Eltern ihre eigenen Chancen auf Bildung, Beschäftigung und Teilhabe an der Gesellschaft
verbessern. Die gewählten Handlungsfelder haben sich als wesentlich für eine positive Entwicklung des Quartiers erwiesen, dafür sind auch weiterhin
adäquate Projekte umzusetzen. Damit ist der inhaltliche Fahrplan für das kommende Jahr festgelegt.
„Bildung“ und „Nachbarschaften“ sind die wesentlichen Handlungsschwerpunkte für die künftige Entwicklung im Quartier, begleitet durch weitere
Anstrengungen hinsichtlich der Vernetzung und Zusammenarbeit aller für die Quartiersentwicklung wichtigen Akteure, eine intensive
Öffentlichkeitsarbeit sowie die weitere Gestaltung und gute Pflege des öffentlichen Raums, der in seiner Qualität für das Quartier von besonderer
Bedeutung ist. Dabei wird die gesamte Quartiersbevölkerung – auch mit Blick auf neue Zielgruppen – angesprochen, vermehrt Familien und
Heranwachsende.
Bildung: Förderung von Projekten in Bildungseinrichtungen, vor allem in der Grundschule, zur Wahrung der Entwicklungschancen von Kindern und
zur Aktivierung und zum Kompetenzerwerb von Eltern; Qualifizierung und Aufwertung der Einrichtungen (Unterstützung für
Quartiersschulentwicklung Grundschulstandort und offenen Ganztagsbetrieb am Gymnasium)
Nachbarschaften: Sicherung der Projekte Nachbarschaftshilfe und Nachbarschaftsnetzwerk, Aufbau ehrenamtlicher Nachbarschaftshilfe und
selbstinitiierter Aktionen und Projekte für weitere Begegnungen; Maßnahmen zur Bewirtschaftung, Erhaltung und Stabilisierung des „Gartens der
Begegnung“ als zentrale Basis für kleine Nachbarschaftsprojekte und zur Erhaltung der Qualität im öffentlichen Raum
Vernetzung/Kooperation: weitere Qualifizierung der Quartiersgremien sowie anderer Netzwerke und Kooperationen für gemeinsame
Quartiersentwicklung, gemeinsames Vorgehen, Verantwortungsübernahme und Ressourcengewinnung, (noch) notwendige Begleitung und
Unterstützung sowie Moderation im Rahmen eines Quartiersverfahrens
Öffentlichkeitsarbeit: Sicherung der Projekte Stadtteilzeitung, Internetpräsenz, Veranstaltungskalender und -plakate sowie weitere Qualifizierung
und Gewinnung des Ehrenamtes dabei, Fortsetzung wesentlicher Traditionen und Veranstaltungen
Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014
26
Öffentlicher Raum: Weiterentwicklung Hochzeitspark, Stabilisierung Garten der Begegnung, Fortsetzung und Abschluss Neugestaltung Wegenetz,
fehlender Übergänge, inklusive Beitrag zum barrierefreien Quartier; Strategie und Maßnahmen im Bereich Sicherheit, Sauberkeit;
Standortentwicklung auf noch vorhandenen Leerstands- oder Brachflächen, inklusive Ringkolonnaden
4.2
Verstetigung der Ergebnisse
Noch hat das Verfahren keinen Stand erreicht, an dem eine generelle Verstetigung der Ergebnisse ohne weitere Förderung möglich wäre. So besteht
sowohl für die Schlüsselthemen und -projekte als auch für die Begleitung des Verfahrens selbst anhaltender Förderbedarf. Zwar sind weitere
Optimierungen der Projekte denkbar, müssen jedoch im Grunde dennoch finanziert werden. Hier bleiben weitere Förderungen oder alternative
Finanzierungen notwendig, da keines der Projekte bezahlbare Leistungen anbietet. Für den „Garten der Begegnung“ wird zusammen mit dem Träger an
Konzepten zu arbeiten sein, wie sich zumindest die Bewirtschaftung des Gartens selbst, weniger für die dort stattfindenden Projekte, kostenneutral
erfolgen könnte.
Frauensport 50+: Das Projekt läuft recht erfolgreich bereits seit 2008 ohne Förderung, die Anschubfinanzierung hat hier ausgereicht, ein für Frauen
interessantes Projekt zu etablieren und durch eigene Beiträge zu finanzieren.
3000 Schritte extra: Das kleine Projekt läuft inzwischen ohne Betreuung und wird durch die Teilnehmerinnen/Teilnehmer selbst organisiert und
umgesetzt.
Sport und Bewegung (weitere Bausteine): Eine ähnliche Entwicklung wird für weitere Projektbausteine möglich sein. Mit den großen Sportaktionen
gelingt es, erfolgreich Sponsoren zu gewinnen. Mittel davon sollten künftig mehr und mehr in die Organisation und Umsetzung der Aktionen fließen.
Computertreff 50+: Das Projekt ist seit zwei Jahren an die Begegnungsstätte „Felse 13“ der WG Marzahner Tor angebunden. Die Fortführung des
Angebotes sollte im Rahmen der Neukonzeption der Begegnungsstätte 2013 durch das Wohnungsunternehmen mit berücksichtigt werden.
Kiezschaufenster: Das Projekt läuft seit sieben Jahren sehr erfolgreich und hat durchaus zur Aufwertung des Wohnbereichs Raoul-WallenbergStraße/Märkische Allee der degewo beigetragen. Hinsichtlich dieses Projektes wird 2013 eine Unterstützung durch die degewo vorbereitet.