Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Anlage - vollständige Vorlage zur Kenntnisnahme.pdf

Dies ist ein "Politik bei uns 1"-Dokument. Die Dateien dieser Kommunen werden nicht mehr aktualisiert. Um aktuelle Daten zu bekommen, ist eine OParl-Schnittstelle bei der Kommune erforderlich. Im Bereich "Mitmachen" finden Sie weitere Informationen.

Daten

Kommune
Berlin Marzahn-Hellersdorf
Dateiname
Anlage - vollständige Vorlage zur Kenntnisnahme.pdf
Größe
1,9 MB
Erstellt
17.10.15, 00:02
Aktualisiert
27.01.18, 10:40

Inhalt der Datei

Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin 12.03.2013 Vorlage zur Kenntnisnahme für die Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 25.04.2013 1. Gegenstand der Vorlage: Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzepte zu den Quartiersverfahren "Mehrower Allee" und "Hellersdorfer Promenade" für die Jahre 2013-2014 2. Die BVV wird um Kenntnisnahme gebeten: Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf hat in seiner Sitzung am 12.03.2013 beschlossen, die BA-Vorlage Nr. 0421/IV der BVV zur Kenntnisnahme vorzulegen. Die Vorlage ist in der Anlage beigefügt. Komoß Bezirksbürgermeister Anlage Dagmar Pohle Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales und Planungskoordination Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin Soz L 20 Bearbeiterin: Frau Steinberg 28.02.2013 4367 Vorlage für das Bezirksamt - zur Beschlussfassung – Nr. 0421/IV A. Gegenstand der Vorlage: Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzepte zu den Quartiersverfahren "Mehrower Allee" und "Hellersdorfer Promenade" für die Jahre 2013-2014 B. Berichterstatter/in: Bezirksstadträtin Frau Pohle C.1 Beschlussentwurf: Das Bezirksamt beschließt die als Anlage beigefügten Handlungs- und Entwicklungskonzepte zu den Quartiersverfahren "Mehrower Allee" und "Hellersdorfer Promenade" für die Jahre 2013-2014. C.2 Weiterleitung an die BVV zugleich Veröffentlichung: Das Bezirksamt beschließt weiterhin, diese Vorlage der BVV zur Kenntnisnahme vorzulegen und umgehend zu veröffentlichen. D. Begründung: Die Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzepte sind mit Bezirksamtsbeschluss der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zur Zustimmung und Aufnahme in das Förderprogramm "Soziale Stadt" / Quartiersverfahren vorzulegen. Die Handlungs- und Entwicklungskonzepte "Mehrower Allee" und "Hellersdorfer Promenade" wurden in der jeweiligen Lenkungsrunde am 13.12.2012 bestätigt. E. Rechtsgrundlage: §§15, 36 Abs. 2b,f BezVG; Kooperationsvereinbarung Quartiersverfahren zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin über die Durchführung des Förderprogramms "Soziale Stadt"/Quartiersverfahren im Bezirk Marzahn-Hellersdorf von Berlin, Art. 8, vom 19.02.2008 F. Haushaltsmäßige Auswirkungen: keine G. Gleichstellungsrelevante Auswirkungen: im Sinne des Programms "Soziale Stadt" H. Behindertenrelevante Auswirkungen: im Sinne des Programms "Soziale Stadt" I. Migrantenrelevante Auswirkungen: im Sinne des Programms "Soziale Stadt" Dagmar Pohle Bezirksstadträtin Gesundheit, Soziales und Planungskoordination Anlagen Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade 2u 2013/2014 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept S.T.E.R.N. GmbH Fotos: P. Strachovsky Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 1 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH Bereich Stadtquartiere - Leitung Theo Winters Schwedter Straße 263 10119 Berlin Telefon (030) 44 36 36 30 Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade - Stadtteilbüro Hellersdorfer Promenade 17 12627 Berlin Telefon (030) 99 28 62 87 qm-hellersdorf@stern-berlin.de Bearbeitung: Dr. E. Herden, D. Kuhnert, K. Stierle, O. Jeske Berlin, Dezember 2012 S.T.E.R.N. GmbH Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 2 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Inhalt 1. GEBIETSBESCHREIBUNG ....................................................... 5 STADTRÄUMLICHE SITUATION UND BAUSTRUKTUR ............................. 5 WOHNUNGSVERSORGUNG ................................................................ 5 GEWERBESTRUKTUR UND ALLTAGSVERSORGUNG ............................. 5 ÜBERSICHT SOZIALSTRUKTUR .......................................................... 6 AKTEURE ......................................................................................... 7 GEBIETSENTWICKLUNG .................................................................... 8 A) AKTIVIERUNG ............................................................................... 8 B) VERANTWORTUNG FÜR DEN KIEZ ................................................... 8 C) VERNETZUNG ............................................................................... 9 D) BILDUNGSSITUATION ..................................................................... 9 E) LEBENDIGER KIEZ ....................................................................... 10 F) W OHNUMFELD ............................................................................ 10 2. LEITBILD ................................................................................. 11 3. HANDLUNGSBEDARF IM GEBIET ......................................... 12 A) BILDUNG, AUSBILDUNG, JUGEND ................................................. 12 B) ARBEIT UND W IRTSCHAFT ........................................................... 14 C) NACHBARSCHAFT (KULTUR, GEMEINWESEN, INTEGRATION, GESUNDHEIT) ................................................................................. 14 D) ÖFFENTLICHER RAUM ................................................................. 16 E) BETEILIGUNG, VERNETZUNG UND EINBINDUNG DER PARTNER ....... 17 4. FAZIT ....................................................................................... 20 S.T.E.R.N. GmbH Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 3 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Das Quartier Das Quartiersmanagement-Gebiet Hellersdorfer Promenade ist Bestandteil der Großsiedlung Hellersdorf und befindet sich am nordöstlichen Stadtrand Berlins. Das Quartiersverfahren wurde 2005 im Bereich Stendaler-, Tangermünder- und Zerbster Straße eingerichtet. Im Jahr 2009 fand eine Erweiterung des Quartiers um das westlich angrenzende Wohngebiet und das südlich angrenzende Stadtteilzentrum Helle-Mitte statt. Damit hat sich das Quartier flächenmäßig von 30 ha auf 73 ha vergrößert. Es grenzt im Norden an die Zossener Straße und den Landschaftsraum der Hönower Weiherkette, im Osten an den Grünzug zwischen Zerbster Straße und Oschatzer Ring, im Süden an den Einschnitt der U-Bahntrasse und im Westen an die Kastanienallee, das Gut Hellersdorf und den Havelländer Ring. Das Quartiersmanagementgebiet Hellersdorfer Promenade befindet sich im Stadtteil (Bezirksregion) Hellersdorf Nord und umfasst die Sozialräume 13 - Gut Hellersdorf (dieser Sozialraum reicht über die Quartiersgrenzen hinaus), 14 - Helle Mitte und 15 - Hellersdorfer Promenade. Ebenfalls 2009 wurde das Quartier nach den Ergebnissen des Monitoring Soziale Stadtentwicklung von der Kategorie „Prävention“ in die Kategorie „Mittlere Intervention“ hochgestuft. S.T.E.R.N. GmbH Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 4 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade 1. Gebietsbeschreibung Stadträumliche Situation und Baustruktur Das Quartier gliedert sich in zwei Wohngebiete beidseitig der Hauptverkehrsachse Stendaler Straße und das südlich gelegene Stadtteil- und Geschäftszentrum „Helle Mitte“. Die beiden Wohngebiete wurden in den 80er Jahren in industrieller Bauweise (WBS 70) errichtet. Vorherrschend sind 5- bis 6-geschossige Wohngebäude, angeordnet in offenen Blockformen und zwei Doppelhochhäuser. Die in beiden Nachbarschaften ursprünglich eingeordneten Kita- und Schulgebäude sowie die Nahversorgung sind nach Umnutzung und Abriss heute nur noch zum Teil vorhanden. Die „Helle Mitte“ ist das Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs in den 90er Jahren: Ziel war ein urbanes Stadtteilzentrum mit Funktionsmischung bei hoher baulicher Dichte. Die Nutzungsmischung umfasst heute Handel, Dienstleistung und Wohnen. Hier sind das Dienstgebäudes des Rathaus Marzahn-Hellersdorf, der Agentur für Arbeit und auch Bildungsinstitutionen von stadtweiter Bedeutung wie die Alice Salomon Hochschule und das Oberstufenzentrum Gesundheit II angesiedelt. Wohnungsversorgung Das Wohnungsangebot umfasst 5.500 Wohneinheiten im mehrgeschossigen Mietwohnungsbau. Eigentümer sind vorwiegend Fondsgesellschaften. In den zur Zeit der DDR in industrieller Bauweise errichteten Bestände sind, bis auf die sechs Wohnblöcke um die Hellersdorfer Promenade, die Versorgungsstränge, Fenster, Türen und Fassaden (Anstrich) erneuert. Mehr als 80 Prozent der Wohnungen sind mit einer Loggia, nur wenige sind mit einem Aufzug ausgestattet. Der Wohnungsschlüssel weist einen hohen Anteil an 3-Raum-Wohnungen mit einer Grundfläche von ca. 55 qm auf. Die sechs um die Hellersdorfer Promenade angeordneten Blöcke wurden vereinfacht als „Ratio-Bauten“ errichtet und weisen einen deutlichen Sanierungsrückstand auf. S.T.E.R.N. GmbH Die Mitte der 90er Jahre mit Unterstützung der Wohnungsbauförderung errichteten 749 Wohnungen (vorwiegend 2-Raum) in der Hellen Mitte verfügen über individuellere Grundrisse und ein Drittel der Aufgänge ist mit einem Aufzug ausgestattet. Der Wohnungsmarkt ist in Bewegung gekommen, innerhalb des letzten Jahres fanden drei Eigentümerwechsel statt. Der jahrelang beklagte Leerstand ist nicht mehr feststellbar. Gewerbestruktur und Alltagsversorgung Die gewerbliche Struktur ist durch Handel und Dienstleistung (116.000 qm BGF) in der Hellen Mitte geprägt. Während die Gesundheitsversorgung, die in der Hellen Mitte mit der Rehabilitationsklinik, dem Medizinisches Versorgungszentrum, dem Ärztehaus, der Alice Salomon Hochschule und dem Oberstufenzentrum Gesundheit II vertreten ist, gemeinsam mit den beiden bezirklichen Krankenhausstandorten einen Wachstumssektor bildet, stellt sich die Marktsituation für den Einzelhandel aufgrund von Kaufkraftverlusten und konkurrierenden Einzelhandelszentren schwieriger dar. Positive Entwicklungsimpulse werden durch Umstrukturierungen wie den Umbau einiger Kinosäle zu „Europas größtem Indoor-Hochseilgarten“ und mittelfristig durch die 2017 in Marzahn-Hellersdorf stattfindende Internationale Gartenausstellung (IGA) 2017 erwartet. Die gegenwärtige Situation in den 79 Ladengewerbeeinheiten (10.000 qm) in der Hellersdorfer Promenade ist zu einem hohen Anteil durch Subsistenzwirtschaft, Zwischennutzung und Leerstand geprägt. Neben der „Hellen Mitte“ und dem „Kaufpark Eiche“ (nördlich der Berliner Stadtgrenze) bieten zwei Discounter an der Quedlinburger Straße Waren des täglichen Bedarfs. Immerhin konnte sich in der Hellersdorfer Promenade ein Backshop mit kleinem Gastronomiebereich etablieren und hier zur Verbesserung der wohnungsnahen Versorgung beitragen. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 5 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Übersicht Sozialstruktur Bevölkerung (am 30.06.2012) 10.114 EW Anstieg seit 30.06.2011 um 0,9 Prozent, seit 31.12.2012 um ca. 3 Prozent (Berlin: um 1,6 Prozent) Personen mit Migrationshintergrund (am 30.06.2012) dabei wird unterschieden in: Personen mit Migrationshintergrund 1.776 EW = 17,6 Prozent, (davon ca. 40 Prozent im SR „Helle Mitte“) Anstieg seit 30.06.2011 um 0,8 Prozent (Berlin: 26,9 Prozent) Ausländeranteil 563 EW = 5,6 Prozent (Berlin: 14,1 Prozent) Deutsche mit Migrationshintergrund (Spätaussiedler aus dem ehem. GUS-Staaten) 1.213 EW = 12,0 Prozent Anteil mit 2 Prozent der Gesamtbevölkerung doppelt so hoch wie in Berlin: 1 Prozent. Altersstruktur, prozentualer Anteil der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung (am 30.06.2012) S.T.E.R.N. GmbH 0-6 6 - 18 18 - 25 25 - 55 55 - 65 65 + 7,3 11,2 11,9 48,2 10,5 10,9 Bezieher von Transfereinkommen nach SGB II in Prozent an den EW unter 65 Jahren (am 31.12.11) SR Hellersdorfer Promenade: 42,9 Prozent SR Helle Mitte: 37,7 Prozent SR Gut Hellersdorf: 30,9 Prozent hohes Armutsrisiko (Berlin: 9,4 Prozent) Arbeitslose in Prozent der 15-65jährigen (am 31.12.2010) SR Hellersdorfer Promenade: 18,1 Prozent SR Helle Mitte: 15,3 Prozent SR Gut Hellersdorf 13,6 Prozent (Berlin: 9,4 Prozent) Langzeitarbeitslosigkeit leicht rückläufig SR Hellersdorfer Promenade:5,5 Prozent SR Helle Mitte: 6 Prozent SR Gut Hellersdorf 6 Prozent (Berlin: 3,2 Prozent, leicht rückläufig) Jugendarbeitslosigkeit SR Hellersdorfer Promenade:10,9 Prozent SR Helle Mitte: 6,5 Prozent SR Gut Hellersdorf 9,7 Prozent (Berlin: 5,5 Prozent, rückläufig) Anstieg der unter 18jährigen seit 30.06.11 Rückgang bei 18-25jährigen (Berlin: 0-6 Jahre Anteil 5,5 Prozent, unter 17 Jahre Anteil 14,8 Prozent) Anstieg über 65 jährige bis 2030 um über 70 Prozent Junges Quartier mit Tendenz zur Alterung (Berlin: EW über 65 Jahre 19 Prozent) Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 6 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Akteure  Im Quartier Hellersdorfer Promenade kooperiert ein dichtgespanntes Akteursnetz:  Bewohner_innen, vertreten in Quartiersrat, Aktionsfonds-Jury, Bewohnertreff, Teestube und in den Projekten   Bildung  Bildungsinitiative, Projekt zur Koordination Bildungsverbund  Pusteblume-Grundschule als einzige Grundschule mit Standort im Quartier entwickelt sich zur Quartierschule  3 Kitas (Spielhaus, Kastanienallee und Kastanienknirpse), vertreten im QR und u.a. mit zusätzlichem Angebot zur Sprachförderung  Alice-Salomon-Hochschule, aktiv durch Vernetzung und Projektkooperationen, u.a. Kinderforscherzentrum HELLEUM, urban gardening „Helle Oase“, Stadtteilspaziergänge  Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf, „neuer“ Akteur im Hinblick auf Integrationskurse für Eltern der Grundschüler  Technologiestiftung Berlin, externer Akteur, Förderer des HELLEUM und der naturwissenschaftlichen Bildung  Lesepaten in Kooperation mit VBKI an 3 Grundschulen Kultur  Verein zur Förderung der alternativen Bibliothek e.V., ehrenamtlicher Träger der Peter-Weiss-Bibliothek mit lokalen und überregionalen Kulturangeboten  Berbo Thierfelder/Theater Atelier „THAT“, Durchführung partizipativer Kunstprojekte Kinder-, Jugend-, Familieneinrichtungen  SOS Familienzentrum, Träger des Stadtteilzentrums (mit AWO)  Buntes Haus, partizipativ und nachbarschaftlich ausgerichteter Familientreff, diverse Bildungsangebote, Projekt Stadtteileltern S.T.E.R.N. GmbH   JFE Eastend, u.a. Träger der Quartiersprojekte „Streetwork“ und „Nachbarschaftsnetzwerk“ Senfte 10, sportorientierte Kinder- u. Jugendarbeit, zuständig für Spiel-u. Sport-Anlagen u.a. Liberty-Park Hella-Klub für Mädchen und junge Frauen, u.a. Quartiersprojekte für junge alleinerziehende Mütter Metrum Berlin gGmbH, Träger des Kinder-, Jugend- und Familienhilfe-zentrums Hellersdorf Nord, u.a. Quartiersprojekte Elternberatung in Kita Spielhaus und Elterncafé in Pusteblume GS Nachbarschaftshaus Kastanie mit vielfältigem generationsübergreifenden sozialkulturellen Angeboten in Trägerschaft von Pad e.V. Arche e.V., Christliches Kinder- und Jugendwerk e.V., soziale Angebote für Kinder, Jugendliche u. Familien, u.a. kostenloser Mittagstisch Senioren  „Nachbarschaftstreff für Frauen“ vom Verein „Kiek In“  „Begegnungsstätte für Senioren“ der AWO Wohnungsunternehmen  Vitus GmbH, Immobilienverwaltung der Bestände um die Hellersdorfer Promenade, enge Kooperation auf operativer Ebene  Helle Mitte Immobilienverwaltung GmbH, Kooperation auf operativer Ebene, Mitarbeit in Quartiersgremien Beschäftigungsträger  Kids & CO e.V., u.a. Träger des BIWAQ-Projekts zum temporären urban gardening auf der ehem. Brachfläche „Helle Oase“ Gewerbe  Centermanagement Helle Mitte, punktuelle, anlassbezogene Kooperationen auf operativer Ebene Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 7 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Gebietsentwicklung a) Aktivierung Um die neun Sitze im Quartiersrat kandidierten bei den letzten Wahlen 13 Personen. Die Wahlbeteiligung von 119 Bewohner_innen hatte sich gegenüber den Vorjahren zwar um 100 % gesteigert, doch nach einer aufwendigen Wahlkampagne war dieses Ergebnis dennoch enttäuschend gering. Es reiht sich in den Trend eines geringen gesellschaftspolitischen Interesses ein, den auch die mit 28% sehr geringe Beteiligung an der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011 signalisiert. Bei einer zielgruppenspezifischen Betrachtung ist festzustellen, dass die älteren Bewohner_innen, häufig noch „Erstbezieher“, eine größere Bereitschaft zeigen, sich für ihr Gemeinwesen zu engagieren als die jüngeren und zugezogenen Bewohner_innen. Dies erklärt auch den hohen Altersdurchschnitt bei den Mitgliedern des Quartiersrats und in den ehrenamtlich getragenen Initiativen wie z.B. „Verein zur Förderung der alternativen Bibliothek e.V“. Ausgesprochen schwierig gestaltet sich die Erreichbarkeit der Zielgruppe der „Eltern“, dies ist auch ein wichtiges Thema für alle sozialen Einrichtungen im Quartier. Gute Erfolge wiederum zeigt die Aktivierung der Bewohner_innen mit Migrationshintergrund. Die gezielte Ansprache durch niedrigschwellige Beratungsangebote im Rahmen der Nachbarschaftshilfe und in geselligen Runden hat ihre Bereitschaft für ein Engagement im Quartier deutlich gesteigert. Formen der Selbstorganisation wie z.B. die „Stadtteileltern“ sind vereinzelt anzutreffen, sie bedürfen jeweils des Anstoßes, bzw. der Begleitung durch einen sozialen Träger. Einer größeren Resonanz erfreuen sich die offenen Veranstaltungen und Feste im Quartier. b) Verantwortung für den Kiez Neben der Sozialen Stadt wurden im Rahmen der Städtebauförderung auch Mittel des Stadtumbaus im Quartier eingesetzt. Bei den seit 2010 durchgeführten Maßnahmen handelt es sich im Wesentlichen um die S.T.E.R.N. GmbH Sanierung des „Öko-Würfels (JFE), den Abriss einer leerstehenden ehem. Schulsporthalle, die Gestaltung des Spielplatzes Zerbster Straße und des Oskar-Kokoschka-Stadtplatzes sowie teilweise des Neubaus des Kinderforscherzentrums HELLEUM einschließlich der Außenanlagen und die temporären Kunstprojekte in „Helle Mitte“. Die investierte Summe beläuft sich auf ca. 2,6 Mio €. Geplante Maßnahmen sind die Gestaltung des KurtWeill-Stadtplatzes und eines Spielplatzes in Verbindung mit der bislang temporären Freizeit-u. Gartenfläche „Helle Oase“. Weitere Fördergelder in Höhe von 1,5 Mio € wurden durch das BIWAQ-Projekt „JUWEL“ gebunden, davon werden 150.000 € in die Gestaltung der genannten „Helle Oase“ investiert. Bei diesen Projekten ergaben sich Synergie-Effekte durch die Bündelung des jeweiligen Förderprogramms mit der Sozialen Stadt, z.B. bei der Partizipation, der Zusammenarbeit in Kooperationsnetzwerken, der Akquisition starker externer Partner etc. Besonders hervorzuheben ist die Gewinnung der finanziellen Unterstützungen der Technologiestiftung Berlin und der Wilhelm-und-Elise-Heraeus-Stiftung für die Entwicklung und das Management des HELLEUM sowie die Prämierung der „Hellen Oase“ durch den Deutschen Naturschutz-Preis. Darüber hinaus beschränken sich die privaten Investitionen auf den Umbau von 5 Kinosälen des Multiplexkinos in der Hellen Mitte zu einem Indoor-Klettergarten. Die bauliche Erweiterung der ASH stellt ebenfalls eine erhebliche Investition in dem Gebiet dar. Aussagekräftig über die soziale Lage im Quartier ist der Einsatz der bezirklichen Mittel der Jugendhilfe. Im Stadtteil Hellersdorf Nord erhalten 70,4 von 1.000 EW der 0-unter 21jährigen eine Hilfe zur Erziehung. Das entspricht der höchsten Hilfedichte in Berlin (durchschnittliche 33,9 von 1.000 EW). Neben den staatlichen und kommunalen Zuwendungen zeigen auch Bewohner_innen persönlich die Bereitschaft Verantwortung für den Kiez zu übernehmen: z.B. als ehrenamtlich tätige Lesepaten, Stadtteileltern oder Betreiber_innen der Peter-Weiss-Bibliothek. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 8 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade c) Vernetzung Das Quartiersmanagement ist eng eingebunden in die vom Jugendamt und Sozialen Stadtteilzentrum getragene sozialraumorientierte Vernetzung des Stadtteils. Dies bildet eine hervorragende Basis für die Zusammenarbeit mit den zahlreichen Sozial- und Bildungs-Einrichtungen im Quartier. Als daraus entstandene themen- und anlassbezogene Initiativen sind zu nennen: die Kooperationsprojekte „Stadtteilzeitung aktuHelle“, das jährliche Stadtteilfest, die AGs „Starke Kinder“ und „Netzwerk Rund um die Geburt“. Im Rahmen des Handlungsschwerpunkts Bildung wurde der Bildungsverbund als erfolgreich operierendes Netzwerk auf verschiedenen Ebenen innerhalb und außerhalb des Quartiers aufgebaut. Zu nennen sind u.a. die Mitgliedschaft des Quartiersmanagements in der Schulkonferenz der Pusteblume-Grundschule oder die Mitarbeit im Beirat des HELLEUM. Ein besonders gut funktionierendes Netzwerk stellt das Projekt zur temporären Nutzung der Brachfläche „Helle Oase“ dar. Die Beteiligten an der Entwicklung des Freizeit- und Urban-gardening-Projekts reichen z.B. von aktiven Bewohnern über studentische Projektseminare der ASH über das JFE Eastend, den Beschäftigungsträger Kids & Co bis zum OSZ Gesundheit und dem Quartiersmanagement. Die Zusammenarbeit mit der ASH ist sehr vielfältig. Sie umfasst das „Kooperationsforum“, mit dem Ziel einer engeren Zusammenarbeit von Bezirk und Hochschule, thematische Stadtteilspaziergänge, die Unterstützung bei der Vermittlung von Praktika für Studenten sowie die Entwicklung einzelner Projekte wie z.B. das Kinderforscherzentrum „HELLEUM“ und die „Helle Oase“. d) Bildungssituation Innerhalb der Quartierskulisse haben 3 Kitas ihren Standort, 3 weitere Kitas befinden sich im unmittelbaren Einzugsbereich des Quartiers. Im gesamten Stadtteil Hellersdorf Nord betrug der Anteil der in Kitas betreuten Kinder rd. 62 %. Dieser Wert ist niedriger als der Berliner Durchschnitt, da viele Familien von Einkommenstransfers leben und damit zu einem S.T.E.R.N. GmbH höheren zeitlichen Anteil die Betreuung ihrer Kinder übernehmen. Über 53% der Kinder sind von Lernmittelkosten befreit, im Einzugsbereich der Pusteblume-Grundschule steigt dieser Wert auf über 60 % an. Der im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen 2011 gemessene Sprachförderbedarf liegt mit rd 21 % an dritthöchster Stelle in Berlin. Der Anteil der deutschen Kinder mit Sprachförderbedarf nahm mit rd 16 % berlinweit den höchsten Rang ein. Die Pusteblume-Grundschule, als einzige Schule mit Standort im Quartier, nimmt am INKA-Programm teil. Mit Begleitung der Förderinitiative A+ und des Quartiersmanagements hat sie sich auf den Weg zur Quartiersschule gemacht, d.h. Schule und Quartier werden sich wechselseitig für eine verstärkte Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen öffnen. Bei der jenseits der Quartiersgrenze befindlichen A.-Mozart-Schule handelt es sich um eine Gemeinschaftsschule mit Musik-Schwerpunkt. Die ebenfalls mit ihrem Einzugsbereich in das Quartier hineinreichende sportbetonte Bücherwurm-Grundschule praktiziert auch das INKA-Modell und einige Klassen dieser Schule werden schwerpunktmäßig nach der MontessoriPädagogik unterrichtet. Die von den Freien Ev. Schulen Berlin (FESB) getragene Arche-Grundschule ist in besonderer Weise den christlichen Werten verbunden. Eine Schule für die Sekundarstufe ist im Quartier nicht vorhanden. Außerschulische Bildungsangebote finden sich in den Jugendfreizeiteinrichtungen Eastend, HELLA-Klub und Senfte 10. Fortbildung und berufliche Qualifizierung innerhalb des Quartiers bieten der „Kaffeegarten“ mit einer Ausbildung zum Floristen und das Medienkompetenz-Zentrum Helliwood. Unweit der Quartiersgrenzen befindet sich das Jugendberatungshaus XXL mit Beratungs- und Begleitungsangeboten im Einzelfall sowie das Haus Sonneneck mit verschiedenen ausbildungsfördernden Unterstützungsangeboten. Hier sei außerdem auf den Masterplan „Arbeit und Ausbildung für alle Jugendlichen in Marzahn-Hellersdorf bis 2016“ verwiesen. Durch eine verstärkte Abstimmung der verschiedenen Maßnahmen sollen die Berufschancen für Jugendliche und die Gewinnung geeigneter Fachkräfte für die lokalen Unternehmen gestärkt werden. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 9 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade e) Lebendiger Kiez In der weitgehend durch „Wohnen“ geprägten Großsiedlung ist die „Lebendigkeit des Kiezes“ grundsätzlich eine andere als in vielfältig gemischten innerstädtischen Gebieten. Großräumige Strukturen wie der AliceSalomon-Platz sind schwierig zu bespielen, doch die Hellersdorfer Promenade mit ihrer erdgeschossigen Ladenzone bietet kleinteiligere Räumlichkeiten und geht eine stärkere Verbindung von Innen- und Außenraum ein. In den weitgehend leerstehenden Ladeneinheiten haben sich einige sozialkulturelle Projekte angesiedelt und entfalten auch eine Wirkung in den öffentlichen Raum. Eine wichtige Ankerfunktion übernimmt der Familientreff „Buntes Haus“. Der Standort in dem ehem. Eckladen ist niedrigschwellig und einladend gestaltet und vor allem in den Sommermonaten erhält die Promenade ihre ursprüngliche Funktion als Aufenthaltsort und Ort der Begegnung zurück. Weitere Angebote für Familien sind im Nachbarschaftshaus Kastanie verortet. Die Öffnung zum Außenraum wurde in dem ehem. introvertierten Kita-Gebäude durch den Einbau eines Café mit einer Terrasse zur Straße verwirklicht. Für die verschiedenen Zielgruppen der Jugendlichen, der jungen Schwangeren und Mütter, der Senioren, der Bewohner_innen mit Migrationshintergrund oder mit Behinderungen gibt es zahlreiche Angebote im Quartier. Die Akzeptanz der Angebote ist unterschiedlich hoch, im „Bunten Haus“ gelingt es, nicht nur Kinder, sondern auch die Eltern anzusprechen und zur aktiven Mitgestaltung zu motivieren. Um den Nachbarschaftsgedanken auch bei den Bewohner_innen zu stärken, die bislang keine Einrichtungen besuchen, gibt es Projekte mit aufsuchendem Charakter. Ein Ergebnis dieser Arbeit sind z.B. Mitternachtssport-Veranstaltungen, die von Jugendlichen selbständig organisiert werden. Als ein niedrigschwelliges Kontaktangebot funktioniert auch die „Teestube“. Sie spricht schwerpunktmäßig die Bewohner_innen mit Migrationshintergrund an. S.T.E.R.N. GmbH Zur Lebendigkeit des Kiezes tragen vor allem auch die verschiedenen Feste und offenen Veranstaltungen bei. f) Wohnumfeld Das Quartier in Stadtrandlage ist mit zahlreichen Freiflächen ausgestattet: mit einer Folge von öffentlichen Stadtplätzen in „Helle Mitte“, mit halböffentlichen Freiflächen in den Wohnhöfen, mit öffentlich nutzbaren Spielanlagen und mit zahlreichen Brachflächen ehemaliger Gemeinbedarfseinrichtungen wie Kitas und Schulen. An den Gebietsrändern erstrecken sich ausgedehnte Grünanlagen als Gliederungselemente zwischen den einzelnen Siedlungsteilen und als Parkanlagen entlang der U-Bahntrasse sowie der Landschaftsraum der Hönower Weiherkette. Die Spielanlagen auf den privaten Flächen in den halböffentlichen Wohnhöfen weisen in der Mehrzahl einen schlechten Pflegezustand auf, defekte Spielgeräte werden häufig ersatzlos entfernt. Die öffentlichen Spielflächen wie der Wasserspielplatz „Der fabelhafte Drachen“ und der Spielplatz in der Zerbster Straße sind qualitativ hochwertig und in einem vergleichsweise guten Zustand. Die quantitative Ausstattung ist jedoch nicht ausreichend und es besteht ein Fehlbedarf an öffentlichen Spielflächen. Die Anbindung des Quartiers mit dem ÖPNV ist ausgezeichnet. Das Gebiet wird durch die U5 mit einem Bahnhof in „Helle Mitte“ sowie durch mehrere Tram- und Buslinien innerhalb der Großsiedlungen aber auch mit der Stadtmitte Berlins verbunden. Das gastronomische Angebot im Quartier ist eingeschränkt. Die Kantinen der ASH, des OSZ und der Bezirksverwaltung sind willkommene Abwechslungen zum häufig anzutreffenden Schnellimbiss. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 10 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade 2. Leitbild Im Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) 2012 ist als zentrale Entwicklungsperspektive für das Quartier formuliert: „ein städtisches Wohngebiet im Grünen für Familien mit gutem Bildungs- und Infrastrukturangebot. Das Wohngebiet soll sich zukunftsfähig, nachhaltig, tolerant und lebendig entwickeln.“ Diese Zukunftsvision wurde im Herbst 2012 in den Quartiersgremien überprüft. Zum Abschluss des Diskussionsprozesses in der gemeinsamen Sitzung von Erweiterter Steuerungsrunde und Quartiersrat (18.09.12), der Bewohnerversammlung (16.10.12) und der Zukunftswerkstatt (13.11.12) wurde über die Handlungsschwerpunkte im Quartiersverfahren Hellersdorfer Promenade abgestimmt und die Weiterverfolgung der bisherigen Prioritätensetzung festgelegt:  Bildung  Nachbarschaft und Partizipation  Wohnumfeld Das Leitbild wurde um folgende Aspekte ergänzt bzw. verändert:  das Quartier soll nicht nur ein Wohngebiet für Familien sondern für „alle“ sein  im Quartier soll eine gute Nachbarschaft gepflegt werden  die Akteure und Bewohner_innen sind gut vernetzt und arbeiten kooperativ zusammen Insofern lautet das fortgeschriebene Leitbild: „Ein städtisches Wohngebiet im Grünen mit einem qualitätsvollen Bildungs- und Infrastrukturangebot. Das Wohngebiet ist durch eine gute Nachbarschaft und kooperatives Zusammenwirken aller Akteure geprägt. Es soll sich zukunftsfähig, tolerant und lebendig entwickeln.“ S.T.E.R.N. GmbH Die Kurzform für das Logo lautet: „Gemeinsam für‘s Quartier“ Das Leitbild für das Quartier ist eingebettet in  das integrierte Leitbild Berlins „Profilierung Berlins als Metropole und Wirtschaftsstandort, als Stadt mit Raum für neue Ideen und Konzepte sowie als soziale Stadt“ (Flächennutzungsplan 2009)  das Leitbild, dass sich der Bezirk 2009 gegeben hat: „ MarzahnHellersdorf ist ein Metropolenraum im Wandel“  das Leitbild, das im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts INSEK 2011/12 für den Aktionsraumplus Nord-Marzahn/NordHellersdorf, der weitgehend dem Gebiet der Großsiedlungen Marzahn und Hellersdorf entspricht, erarbeitet wurde: „Entwicklung zu einem grünen Lebensort und lebendigen Gemeinwesen sowie zu einem innovativen und solidarischen Metropolenraum durch nachhaltige Nutzung der Potenziale“. Im Quartier Hellersdorfer Promenade befinden sich das übergeordnete Stadtteilzentrum Helle Mitte und zahlreiche Einrichtungen der sozialen und kulturellen Infrastruktur – auch weiterhin soll das Quartier eine Zentrumsund Versorgungsfunktion für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf übernehmen. Für die Gesamtstadt Berlin bietet das Quartier die Funktion eines Gebietes mit einem großen Angebot an gutem und bezahlbarem Wohnraum mit guter ÖPNV-Anbindung und der unmittelbaren Nähe sowohl zum Stadtteilzentrum als auch zum Landschaftsraum der Hönower Weiherkette. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 11 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade 3. Handlungsbedarf im Gebiet a) Bildung, Ausbildung, Jugend Der Wunsch nach mehr Bildung betrifft alle Altersgruppen. Es ergeben sich Schnittstellen u.a. mit den Angeboten der Stadtteilkultur und der Gesundheitsförderung. Für das Quartiersmanagement-Verfahren Hellersdorfer Promenade bilden Kinder, die vom Armutsrisiko besonders betroffen und vielfachen Benachteiligungen ausgesetzt sind, die vorrangige Zielgruppe. Die gemeinsamen Anstrengungen sind darauf gerichtet auch Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg zu ermöglichen und zugleich zielen sie darauf, bildungsinteressierte Eltern im Gebiet zu halten und das Quartier auch längerfristig zu stabilisieren. Beim Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade steht der Aufbau eines Bildungsnetzwerks, das die lokalen Ressourcen bündelt und unterstützende Strukturen schafft, weiterhin im Mittelpunkt. Das zentrale Projekt in diesem Netzwerk ist die „Bildungsinitiative“, die mit den „Bildungsakteuren“ aus Kitas, Schulen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen im Bildungsverbund gemeinsam an einer Strategie mit kleinteiligen Handlungsschritten sowie einer inhaltlichen und strukturellen Verzahnung der Angebote arbeitet. Das strategische Leitinstrument ist der „Lokale Aktionsplan Bildung“, der hinsichtlich Arbeitsstand und Wirksamkeit evaluiert und fortgeschrieben wird. Zwischenzeitlich hat sich der Fokus vom Übergang Kita/Grundschule zum Übergang Grundschule/Oberschule entwickelt. Ein Beispiel dafür ist der seit 2011 abgeschlossene Kooperationsvertrag, der von insgesamt sieben Grund- und Hauptschulen unterzeichnet wurde. Die Öffnung der Schulen in den Stadtteil ist weiterhin eine wichtige Arbeitsprämisse des Bildungsverbundes. Unter dem Projekttitel „Die Pusteblume-Grundschule auf dem Weg zur Quartiersschule“ fördert „Aktionsplus räume Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf“ bis Dezember 2013 die Begleitung und Moderation dieses Prozesses. Neben der Zusammenarbeit der Schulen im Bildungsverbund und der Durchführung von Projekten in Kooperation mit Trägern aus dem Quartier, sind die zahlreichen ehrenamtS.T.E.R.N. GmbH lich tätigen Lese- und Hausaufgabenpaten an den Grundschulen Indikatoren für diesen Öffnungsprozess. Als ein wichtiges Ziel formuliert der Aktionsplan Bildung die verstärkte Zusammenarbeit mit den Eltern. Sie ist ein wesentlicher Bewertungsindikator in den Quartiersgremien für die Projektarbeit. Chancen für eine Erreichbarkeit der Eltern bieten sich am ehesten in den Kitas und in den Grundschulen. Hier fördert die Soziale Stadt z.B. in der Kita Spielhaus bzw. in der Pusteblume-Grundschule die Projekte „Elterntraining“ und „Elterncafé“. Die Trägerschaft des Kinder- und Jugendhilfezentrum Hellersdorf Nord für beide Projekte eröffnet vielfältige Synergieeffekte mit den Aufgaben der Jugendhilfe. Als weitere wichtige bildungsfördernde Projekte sind zu nennen: die unterstützende Sprachförderung durch den „Kleinen Stern“ an allen drei Kitas aus Kostengründen musste die zusätzliche Sprachförderung an den Grundschulen eingestellt werden -, der zusätzliche DAZ-Unterricht an der Pusteblume- und der Bücherwurm-Grundschule und das Projekt „Helle Familie“, eine mit den Schulen vernetzte Lesewerkstatt im Bunten Haus. Das Konzept für die Bildungsinitiative und die einzelnen Bildungsangebote geht von einer zunehmenden Verselbständigung der Beteiligten aus, d.h. Ziel der Bildungsinitiative ist die Unabhängigkeit des Bildungsverbunds von einer externen Moderation und Ziel der einzelnen „zusätzlichen“ Projekte an den Kitas und Schulen ist eine Stärkung der Einrichtungen, so dass sie perspektivisch entweder keiner externen Unterstützung mehr bedürfen oder in die Lage versetzt werden, die erforderlichen Finanzmittel selbständig und anderweitig zu akquirieren. Schritte in diese Richtung wie Fundraising-Schulungen bzw. Coachings für die Träger wurden im Rahmen des Quartiersmanagement-Verfahrens schon unternommen und sollen weitergeführt werden. Zudem leistet das Quartiersmanagement durch Information über Fördermöglichkeiten und Unterstützung bei der Antragstellung Hilfe. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 12 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Eine Besonderheit in der Bildungslandschaft stellt das naturwissenschaftliche Kinderforscherzentrum HELLEUM dar. Die im Rahmen der Quartiersarbeit entwickelte Idee hat sich zu einem breit angelegten Kooperationsprojekt entwickelt, das sich als Bildungsleuchtturm für den gesamten Bezirk eignet. Das Gebäude wird durch den Quartiersfonds 4, die Außenanlagen durch Stadtumbau Ost und die Ausstattung über SponsoringMittel finanziert. Die Abteilung Schule und Sport des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf übernimmt die Trägerschaft und die Technologie-Stiftung Berlin die Kosten für eine mehrjährig angelegte „Kümmerer-Stelle“. Der Lehrbetrieb wird durch zusätzliche Lehrkräfte über Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung und Forschungsstellen der Alice Salomon Hochschule sowie perspektivisch der Humboldt Universität gesichert. Nicht nur das pädagogische Konzept und der kooperative Ansatz für den Betrieb des Kinderforscherzentrums - auch die von den Mitteln der Sozialen Stadt unabhängige Finanzierung der „Folgekosten“ – sind modellhaft. Die so geschaffene Ressource gilt es im Rahmen des Bildungsverbunds mit den lokalen Einrichtungen zu vernetzen und zu nutzen. Eine andere wichtige Zielgruppe in diesem Handlungsfeld sind die Jugendlichen. Der Anteil der von Arbeitslosigkeit betroffenen Jugendlichen in Hellersdorf Nord ist doppelt so hoch wie in der Gesamtstadt Berlin. In den vergangenen Jahren gründeten sich einige Netzwerke um den Übergang von der Schule in das Berufsleben zu verbessern. An dieser Stelle wird aber vor allem auf die 2012 entstandene Initiative des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf verwiesen, die die zahlreich vorhandenen Projekte und Arbeitsansätze bündelt und unter Einbeziehung der verschiedenen Partner_innen an der Umsetzung des ehrgeizigen Masterplans „Arbeit und Ausbildung für Alle Jugendlichen in Marzahn-Hellersdorf bis 2016“ arbeitet. Erklärtes Ziel ist, allen Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu bieten und die Unternehmen in Marzahn-Hellersdorf durch qualifizierte Arbeitskräfte zu unterstützen. Das Quartiersmanagement konzentriert sich beim „Bildungsbaustein Ausbildung“ auf die Unterstützung bei der Fördermittelakquisition, wie z.B. S.T.E.R.N. GmbH bei dem aus BIWAQ-Mitteln geförderten, berufsqualifizierenden Jugendprojekt „JUWEL“, aber auch auf außerschulische Bildungsprojekte, mit dem Schwerpunkt „Persönlichkeitsentwicklung“. Letzteres gilt für Projekte wie „Mädchen am Puls der Zeit“ sowie „Sicher, stark und selbstbewusst“ im HELLA-Klub oder für die Sportklubs und Graffiti-Aktionen der Streetwork-Projekte. Angesichts des aktuell sehr hohen kompensatorischen Unterstützungsbedarfs im Bildungsbereich geht das Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade davon aus, dass das mittelfristige Handlungserfordernis die Weiterführung bzw. Initiierung folgender Angebote/Maßnahmen umfasst:  Prozessmoderation durch Bildungsinitiative  Zusätzliche Sprachförderung in Kitas und Grundschulen,  Soziales Lernen im Grundschulbereich  Mentoring für Grundschüler  Zusammenarbeit mit Eltern  Supervisionsangebote für die pädagogischen Fachkräfte.  Neben diesen inhaltlichen pädagogischen Interventionen sind auch bauliche Maßnahmen erforderlich:  Schaffung einer zusätzlichen Kita-Einrichtung  Sanierung und räumliche Kapazitätserweiterung der PusteblumeGrundschule unter besonderer Berücksichtigung des hohen zusätzlichen Förderbedarfs an dieser Schule, des Inklusionsansatzes und der quartiersbezogenen Nutzungen Während die prozessmoderierenden und vernetzenden Aufgaben der Bildungsinitiative zu den originären Aufgaben der Sozialen Stadt zählen, ist bei den pädagogisch ausgerichteten, das Unterrichtsangebot ergänzenden Maßnahmen eine Übernahme durch die Bildungsverwaltung anzustreben. Bei den baulichen Maßnahmen ist eine Finanzierung durch das Programm Stadtumbau Ost oder den Quartiersfonds 4 der Sozialen Stadt zu prüfen. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 13 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Schlüsselprojekt: „Bildungsinitiative“ und „Kinderforscherzentrum HELLEUM“ b) Arbeit und Wirtschaft Vorrangige Handlungsansätze für eine Verbesserung der lokalen Ökonomie im Quartier bietet das Stadtteil- und Geschäftszentrum „Helle Mitte“ mit seiner Konzentration an Gewerbebetrieben und Beschäftigten. Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit einem der Centermanagements, doch die von filialisierten Einzelhandelsketten geprägte gewerbliche Struktur macht eine Einbindung der einzelnen Geschäfte in das Quartiersverfahren sehr schwierig. Eine Mitarbeit des Quartiersmanagements in der Werbegemeinschaft war nicht erwünscht. Die Versuche zur Initiierung einer “Gewerbeinitiative“ in der ehemals als Einkaufs- und Fußgängerzone geplanten Hellersdorfer Promenade verliefen ebenfalls erfolglos. Angesichts der in sehr geringer Anzahl und in schwieriger wirtschaftlicher Situation agierenden ansässigen Unternehmen bestand kein Interesse an einem lokalen Engagement. Darüber hinaus entwickelte Ansätze im Quartiersverfahren zur Projektentwicklung im Bereich der lokalen Ökonomie oder zur Förderung berufsqualifizierender Maßnahmen waren in den Abstimmungen der Quartiersgremien mit dem Hinweis auf die Zuständigkeit der privaten Eigentümer oder des Jobcenters nicht mehrheitsfähig. Bei einer Interpretation des Handlungsfeldes Arbeit und Wirtschaft im Sinne der Verbesserung der lokalen Ökonomie sieht das Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade folgende mittelfristigen Handlungserfordernisse und -möglichkeiten, die im Rahmen des QM-Verfahrens vorbereitet und z.T. in Kooperation mit geeigneten Partnern umgesetzt werden könnten:  Aufwertung des Außenraums „Helle Mitte“ durch die Gestaltung des Kurt-Weill-Platzes und der Brachfläche an der Peter-Weiss-Gasse, S.T.E.R.N. GmbH beim Kurt-Weill-Platz kann der Beitrag des QM in der Durchführung des Partizipationsprozesses bestehen  Stärkung der Kommunikationsfunktion des Stadteilzentrums Helle Mitte z.B. durch die Nutzung einer leerstehenden Ladeneinheit durch die Stadtteilbibliothek oder ggfs. temporäre Nutzung durch das geplante Schülerlabor  temporäre Nutzung leerstehender Gewerbeeinheiten als Künstlerateliers nach dem Vorbild der Marzahner Promenade  Initiierung eines kreativen Leerstandsmanagements für betroffene Gewerbeeinheiten  Stärkung der Vielfalt des Stadtteilzentrums durch die Schaffung Studentischen Wohnens in einem oder mehreren zentrumsnahen Wohngebäuden  Erstellung eines Plans der Hellen Mitte und Umgebung mit Orten und Nutzungen von studentischem Interesse, digitale und print-Fassung  Schaffung eines Netzwerks „interessante Orte“ im Zusammenhang mit der Vorbereitung der IGA 2017  Nutzung der IGA-Vorbereitung für einen kreativen Partizipationsprozess Darüber hinaus ist eine Unterstützung der Vorhaben (Standortmarketing Marzahn-Hellersdorf, Gesundheitswirtschaftsprojekt Marzahn-Hellersdorf und IGA 2017) in geeigneter Form möglich. c) Nachbarschaft (Kultur, Gemeinwesen, Integration, Gesundheit) Das Handlungsfeld Nachbarschaft beinhaltet nicht nur die Stärkung nachbarschaftlicher Kontakte und die Förderung der Gemeinschaft, sondern vereint darüber hinaus gesundheitsförderliche, integrative und stadtteilkulturelle Ansätze. Ausschlag gebend für den Handlungsbedarf vor allem zur Stärkung des Gemeinwesens sind die teilweise schwierigen Lebenslagen der Bewohner_innen zum Beispiel durch (Langzeit)arbeitslosigkeit oder Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 14 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Verschuldung. Sie führen in einer anonymen Nachbarschaft zum Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben und zur Isolation. Das Schlüsselprojekt zur Stärkung des Gemeinwesens ist das „Bunte Haus“ als offener generationsübergreifender Familientreff. Das von der Sozialen Stadt geförderte Projekt umfasst das KiezCafé, den IndoorSpielplatz, den kunsttherapeutisch ausgerichteten „Bild-Klex-Raum“ und die KleiderStube mit kostenlosem Angebot. Darüber hinaus sind hier das Bildungs- und Beratungsprojekt „Helle Familie“ und das LSK-Projekt „Stadtteileltern“ angesiedelt. Die Einrichtung zeichnet sich durch einen niedrigschwelligen, selbsthilfefördernden Ansatz aus und wirkt durch ihre Aktivitäten wie Feste, Spielzeugbau, Wettspiele in den öffentlichen Raum der Promenade. Einem nachbarschaftsfördernden Ansatz verfolgen u.a.auch das Streetwork-Projekt durch die Ansprache und Integration von Bewohnern, die durch die bestehenden Einrichtungen nicht erreichbar sind sowie zielgruppenspezifische Angebote wie die Projekte des „HELLA-Klub“ für Mädchen, junge Schwangere und Mütter sowie die „Nachbarschaftshilfe für Frauen“ mit Angeboten für Seniorinnen. Nach einer ausführlichen Diskussion in allen Gremien wurde es für noch erfolgversprechender gehalten, wenn Bewohner_innen in der Rolle von „Nachbarschaftshelfern“ eine aktivierende „Ansprache auf Augenhöhe“ übernehmen. Im Ergebnis wird das Projekt „Du und ich – Wir gestalten Nachbarschaft“ gefördert. Das Quartiersmanagement unterstützt diese Initiativen durch Vernetzungen, eine geeignete Öffentlichkeitsarbeit, Begleitung der Träger bei der Akquisition weiterer Förder- und Sponsoring-Mittel. Angesichts einer Zunahme der Bewohner_innen im Seniorenalter und dem häufig geäußerten Wunsch, weiterhin im Quartier wohnen zu bleiben, beschäftigt sich das Quartiersmanagement verstärkt mit dem Thema „Seniorenfreundliches Quartier“. Mittels Materialrecherchen, Experteninterviews und studentische Forschungsarbeiten werden die Bereiche Woh- S.T.E.R.N. GmbH nen, öffentlicher Raum und soziokulturelle und medizinisch-pflegerische Angebote untersucht. Zur verbesserten Ansprache im Sinne der Integration bietet das Quartiersmanagement für die Bewohner_innen mit Migrationshintergrund zweisprachige Informationen mit den Veröffentlichungen und eine bilinguale Sprechstunde im Stadtteilbüro an. Eine sehr hohe Akzeptanz erfährt die seit Anfang 2012 regelmäßig durchgeführte interkulturelle Teestube. Durch dieses Angebot konnten in kurzer Zeit neue Interessenten für die Quartiersgremien gewonnen werden. Eines regen Zuspruchs erfreuten sich auch das Quartiersfest zum Internationalen Frauentag und die Diskussionsveranstaltung im Quartier zu den „10. Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs“. Auf Stadtteil- und Bezirksebene wirkt das Quartiersmanagement im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ an der Umsetzung des Lokalen Aktionsplanes für mehr Demokratie mit, arbeitet aktiv im bezirklichen Integrationsbeirat mit und beteiligt sich an der konzeptionellen Weiterentwicklung des Bezirklichen Integrationsprogramms. Im Bereich Stadtteilkultur ist die Peter-Weiss-Bibliothek seit Jahren eine wichtige Anlaufstelle für lese- und kulturinteressierte Bewohner_innen. Neben dem ständig wachsenden Buchangebot führt die Bibliothek regelmäßige und gut besuchte Veranstaltungen wie Autorenlesungen und Buchvorstellungen durch, die eine weit über das Quartier hinausreichende Resonanz haben. Kreativ und partizipativ sind die Aktionen des „THAT“ Theater+Atelier, mit dem Projekt „Blickwechsel“ – ein bewohneraktivierendes, alle Altersgruppen ansprechendes Kunstprojekt. Durch die künstlerisch-handwerkliche Ausrichtung, der Kooperation mit verschiedenen Akteuren wie zum Beispiel mit dem „Bunten Haus“ und der in der Promenade zuständigen Wohnungsverwaltung, ist das Projekt ein besonders gelungenes Beispiel für Vernetzung, Partizipation und Integration. Die Ergebnisse des Projek- Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 15 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade tes waren u.a. bunte Mosaiktafeln, die nun als Fassadenschmuck ein verbindendes Element in der Hellersdorfer Promenade darstellen oder der gemeinsame Bau des Spielschiffs Hellena. Das Atelier des Künstlers befindet sich in einem ehemaligen Eckladen in der Hellersdorfer Promenade und könnte Vorbildcharakter für die Ansiedlung weiterer Künstler haben.  Gesundheitsfördernde Projektansätze finden auf allen Ebenen der Quartiersentwicklung Berücksichtigung. Eine Überschneidung mit anderen Handlungsfeldern ist in einer Vielzahl von Projekten gegeben. Die gemeinsame Zielsetzung ist, die Lebensverhältnisse der Menschen im Quartier und somit auch ihre Gesundheit positiv zu beeinflussen. Bereits zum siebten Mal fand in der Hellersdorfer Promenade das mittlerweile zu einer Tradition im Quartiersleben gewordene Promenadenbuffet statt. Kinder und Jugendliche bereiteten gesunde und leckere Speisen in den verschiedenen sozialen Einrichtungen zu und laden dann die Familien und Nachbarn an die lange Tafel in der Hellersdorfer Promenade ein. Das ehrenamtliche Engagement der Bewohner_innen, die Vielzahl unterstützender Einrichtungen und Akteure sowie der geringe Fördermitteleinsatz zeichnen dieses präventive und partizipative Gesundheitsprojekt aus.  plus Im Rahmen der Förderinitiative Aktionsraum hat Gesundheit BerlinBrandenburg ein Modellvorhaben entwickelt, das die Zukunfts- und Gesundheitschancen sozial benachteiligter Berliner Kinder und Jugendlicher durch den Aufbau einer Präventionskette fördert. Das Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade nimmt aktiv und kontinuierlich an diesen bezirklich gesteuerten Prozessen teil und arbeitet in der Steuerungsrunde mit. Viele Träger aus dem Quartier sind ebenfalls in dem Modellvorhaben involviert. Als mittelfristiger Handlungsbedarf zum Themenfeld „Nachbarschaft“ wird gesehen:  Verstetigung des Familientreffs „Buntes Haus“ S.T.E.R.N. GmbH   Entwicklung eines selbsttragenden „Netzwerk Nachbarschaft“, dessen Struktur bis zum Ende des Verfahrens gefestigt ist. Der Familientreff „Buntes Haus“ könnte die Anlaufstelle für dieses Thema sein. Unterstützung beim Aufbau einer Migranten-Selbsthilfe-Organisation mit einem nachbarschaftsorientierten Ansatz Entwicklung von Projekten zum Thema „Seniorenfreundliches Quartier“ Einbeziehung des noch im Bau befindlichen Pflege-Wohnzentrums für Senioren in die lokalen sozialen Netzwerke Schlüsselprojekt „Buntes Haus“ d) Öffentlicher Raum Im Handlungsfeld Öffentlicher Raum sind vor allem die brach liegenden Freiflächen, das Defizit an adäquaten Spielflächen und die Fälle vn mangelnder Sauberkeit und Ordnung die wichtigen Themen für die Bewohner_innen. Zwar ist der Spielraum für die Finanzierung baulicher Maßnahmen im Rahmen des Quartiersmanagementverfahrens „Mittlere Intervention“ begrenzt, doch bei einigen Brachflächen sind Erfolge durch neue bzw. temporäre Nutzungen zu verzeichnen. Die schon lange geforderte Gestaltung des Kurt-Weill-Platzes soll 2013 mit Förderung des Stadtumbaus erfolgen. Das Quartiersmanagement wird die Partizipation der Bewohner_innen und weiteren Interessierten organisieren. Auf dem Standort der ehemaligen Volkshochschule an der Tangermünder Straße wird, - begrüßt durch die ältere Bewohnerschaft - ein Wohn- und Pflegezentrum für Senioren errichtet. Mit der Unterstützung des Quartiersmanagements bei der Antragstellung erhielt die Projektidee JUWEL (Jugendliche wollen erfolgreich leben) den Zuschlag für eine mehrjährige Förderung aus dem BIWAQ-Programm. Ein Handlungsschwerpunkt des interdisziplinären Projekts ist die Übernahme Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 16 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade der Brachfläche südlich des JFE Eastend vom Liegenschaftsfonds zur Entwicklung eines temporären multifunktionalen Gemeinschaftsfläche- und urban-gardening- Projekts. Bei einer Abstimmung der Akteure erhielt die Fläche auf den Namen „Helle Oase“ getauft. Auf der Gemeinschaftsfläche sollen ein Kleinkinder-Spielbereich, Weiden-Iglus, eine Hängematte zum "Chillen", zwei Boule-Bahnen sowie eine Streetsoccer-Anlage mit Zuschauertribüne entstehen. Das Garten-Projekt ist für den Deutschen Naturschutzpreis 2012 prämiert. Möglicherweise ergibt sich durch das Projekt „Helle Oase“ auch eine Lösung für den Mangel an öffentlichen Spielplätzen. Derzeit finden Gespräche mit dem bezirklichen Fachamt hinsichtlich der Übernahme des Kleinkinderspielbereichs in das bezirkliche Fachvermögen statt. Bei der Bestandsaufnahme der Spielflächen durch das Quartiersmanagement im vergangenen Jahr wurde festgestellt, dass dem Defizit an öffentlichen Spielplätzen ein großes Angebot an Spielplätzen auf den privaten Flächen in den Wohnhöfen gegenübersteht. Ein Handlungsbedarf ergibt sich bei der Ausstattung und dem baulichen Zustand der angebotenen Spielmöglichkeiten. Hier ist die Möglichkeit einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) zu prüfen. Zur kurzfristigen Behebung des Defizits an attraktiven, öffentlich zugänglichen Spielanlagen, wurden der Bau bzw. die Renovierung von zwei Spielgeräten in der Promenade und die Aufstellung eines fest installierten Sonnenschutzes auf dem Wasserspielplatz aus dem QF2 gefördert. Die Projekte wurden unter intensiver Beteiligung der Bewohner durchgeführt und tragen zur Aufwertung des öffentlichen Raums bei. Zum Erhalt von „Sauberkeit und Ordnung“ ist das Quartiersmanagement häufig die Anlaufstelle für Fragen und Beschwerden zu diesem Thema. Bei Problemen mit Müll, Hundekot und Verwilderung von Grünflächen wird in enger Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen, den bezirklichen Fachämtern oder dem Liegenschaftsfonds nach Lösungen gesucht. S.T.E.R.N. GmbH Im Handlungsschwerpunkt „Öffentlicher Raum“ bietet das Quartiersverfahren somit eine Plattform für „Einmischung“, für Vernetzung und ggf. für aktive Teilhabe. Handlungserfordernisse zum Thema Öffentlicher Raum sind:  Weiterentwicklung der „Hellen Oase“ und ggfs. weiterer Freiraumprojekte zur (temporären) Nutzung von Brachflächen  Prüfung der Möglichkeiten für eine Aufwertung der Spielflächen in den Wohnhöfen mit Hilfe von öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) Schlüsselprojekt: „JUWEL - Jugendliche wollen erfolgreich leben“ e) Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner Die Partizipation ist ein wichtiger übergeordneter Aspekt in allen Handlungsfeldern des Quartiersverfahrens. Im Vordergrund stehen dabei die aktive Beteiligung der Bewohnerschaft und die Vernetzung mit den Partnern und Akteuren. Für die regelmäßige und verbindliche Mitarbeit im Quartiersrat, der viel Disziplin erfordert und das Rückgrat des Quartiersverfahrens bilden, lässt sich erfahrungsgemäß nur eine kleine Gruppe der Bewohner_innen gewinnen. Im Quartier Hellersdorfer Promenade handelt es sich vorrangig um ältere Bewohner, die sich schon langjährig und sehr verbindlich engagieren. Im Rahmen der Teestube-Veranstaltungen ist es im letzten Jahr gelungen, auch Bewohner_innen mit Migrationshintergrund für den Quartiersrat zu interessieren. Im Jahr 2012 tagte der Quartiersrat sieben Mal und war zur Fördermittelabstimmung stets beschlussfähig. Dabei versteht sich dieses Entscheidungsgremium nicht als ausschließliches Abstimmungsorgan. Die inhaltliche Diskussion zu Handlungsschwerpunkten und prioritären Projekten sowie der fachliche Austausch nehmen einen breiten Raum ein. Fünf der Sitzungen wurden gemeinsam mit der Erweiterten Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 17 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade Steuerungsrunde, bestehend aus Vertretern der bezirklichen Fachämter, der Wohnungsunternehmen, des Stadtteilzentrum und des Kinder-und Jugendhilfezentrums, durchgeführt. Wie schon in 2011 zählt zu diesen gemeinsamen Veranstaltungen die „Zukunftswerkstatt“ zur Ideenentwicklung und Verständigung über Handlungsschwerpunkte. Die seit 2009 jährlich durchgeführte gemeinsame Evaluation der Projekte im Rahmen einer „Projektbörse“ mit den Quartiersgremien wurde fortgeführt ebenfalls wieder durchgeführt. Die Auswertung basiert auf abgestimmten Indikatoren wie z.B. Zielsetzung/Zielgruppen, Kooperationspartner, Öffentlichkeitsarbeit, Veränderungen gegenüber dem Projektantrag, Nachhaltigkeit, Angemessenheit von Aufwand und Erfolg, Akzeptanz bei Beteiligten und Verbesserungsfähigkeit. Sowohl die Zukunftswerkstatt als auch die Projektbörse haben eine hohe Bedeutung für die Weiterentwicklung des Quartiersverfahrens. Die gemeinsame Auseinandersetzung über Potenziale und Defizite im Quartier sowie die inhaltliche Betrachtung von geförderten Projekten stärkt die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis für die am Prozess Beteiligten. Sehr willkommen war die Überreichung der Ehrenamtskarten an die Quartiersratsmitglieder. . Als niedrigschwelliger erweist sich die Mitarbeit in der Aktionsfonds-Jury, die von 5 Mitgliedern besetzt ist. Die Sitzungen sind kürzer, das SitzungsProcedere übersichtlicher und die beantragten Projekte weniger komplex. Neben dem Entscheidungsgremium Quartiersrat spielt der Bewohnertreff eine wichtige Rolle als informelle Diskussions- und Austauschplattform oder auch nur als Forum für gegenseitiges Kennenlernen. Auch in diesem Jahr war das Thema Wohnumfeld hier ein Hauptanliegen. Ein gemeinsamer Ausflug in den Landschaftspark Herzberge in Lichtenberg gewährte Einblicke in die Entwicklung brachliegender Freiflächen. Einen Höhepunkt der diesjährigen Quartiersveranstaltungen bildete die gut besuchte Bürgerversammlung im Oktober. Unter dem Motto „Helle Aussichten: Wohnumfeld und Nachbarschaft im Wandel“ waren wohnumfeldrelevante Themen wie der aktuelle Neubau des Pflegewohnzentrums S.T.E.R.N. GmbH „Haus am Beerenpfuhl“ und die Schaffung der Gemeinschaftsfläche „Helle Oase“ Veranstaltungsinhalte, die auf großes Interesse stießen. Darüber hinaus wurden die Nachbarschaftsprojekte „Stadtteileltern“ und „Netzwerk Nachbarschaft“ sowie der Familientreff „Bunte Haus“ vorgestellt. Weitere Ansätze für bürgerschaftliches Engagements im Quartier bildeten die Lesepatenschaften an den drei nahegelegenen Grundschulen. Darüber hinaus werden auf Initiative des Quartiersmanagements auch in diesem Jahr zwei Bewohner_innen durch die BVV für ihr bürgerschaftliches Engagement geehrt. Die Steuerungsrunden für das Quartiersverfahren mit den zuständigen Vertretern des Bezirksamtes und der Senatsverwaltung finden im monatlichem Rhythmus abwechselnd in „kleiner Runde“ und in „erweiterter Runde“ statt, an letzterer nehmen auch Bewohnervertreter/innen, verschiedene bezirkliche Fachämter, Eigentümer, das Stadtteilzentrum und das Kinder-und Jugendhilfezentrum teil. Inhaltlich stößt das Thema Wohnumfeld bei vielen Bewohner_innen auf Interesse. Eine frühzeitige Einbindung der Bewohner_innen in die Ideenfindung und Planung hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen. Zu diesem Zweck wurden Besichtigungen anderer Beispiele, themenspezifische Workshops oder auch praktische Arbeitseinsätze durchgeführt. Beispielcharakter für einen Beteiligungsprozess mit Förderung von Eigeninitiative und Teilhabe hat die Gestaltung der Gemeinschaftsfläche „Helle Oase“. Im Rahmen eines Ideenfestes und verschiedener Planungswerkstätten wurden die Bewohner_innen frühzeitig einbezogen und die Ideen im gemeinsamen Diskussionsprozess kritisch hinsichtlich Bedarf, Realisierbarkeit und Nutzen betrachtet. Konsens fand eine multifunktionale Nutzung durch verschiedene Altersgruppen. Gute Möglichkeiten zur Ansprache möglichst vieler Bewohner_innen ergaben sich durch stadtteilkulturelle Projekte mit partizipativem Ansatz wie zum Beispiel die Veranstaltungsreihe der Peter-Weiss-Bibliothek, Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 18 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade gemeinsame Feste wie das Stadtteilfest und dem Projekt „Blickwechsel“. Die Etablierung von Ritualen ist ebenfalls ein wichtiger Ansatzpunkt für die Förderung von Identifikation und Nachbarschaft im Quartier und die Möglichkeit der Teilhabe. Die Erfahrung zeigt, dass die im jährlichen Rhythmus stattfindenden Veranstaltungen wie Promenadenbuffet, Sommer- und Weihnachtsfest, Kinderfeste etc. kulturelle Höhepunkte im Quartiersleben bilden und steigende Besucherzahlen verzeichnen. Vorbildlich beim Projekt „Helle Oase“ ist nicht nur die Beteiligung der Bewohner_innen, sondern auch die enge Kooperation der beteiligten Partner, die das JFE Eastend, ein Studienprojekt und zwei Dozenten der ASH, das OSZ Gesundheit, das Quartiersmanagement, Bewohner_innen und den Träger Kids & Co umfassen. Generell konnten die Kooperationen und Vernetzungen mit und zwischen den zahlreichen Trägern und Akteuren im Quartier auch in diesem Jahr weiter ausgebaut werden. Die gelungene Zusammenarbeit äußert sich u.a. in gemeinsamen Veranstaltungen, gemeinsamen Projektentwicklungen und gegenseitiger Unterstützung bei Vorbereitung und Durchführung von Aktivitäten und Nutzung von Ressourcen. Mit sämtlichen soziokulturellen Einrichtungen findet eine Zusammenarbeit in der vom Jugendamt und Stadtteilzentrum organisierten Stadtteilvernetzungsrunde Hellersdorf-Nord, im Quartiersrat, beim Promenadennetz und sehr intensiv - bei der Projektentwicklung und -durchführung statt. Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Zusammenarbeit mit der Alice Salomon Hochschule. Beispiele dafür sind das Kinderforscherzentrum HELLEUM, das Kooperationsforum Hochschule/Bezirk, die „Stadtteil(ver)führungen“ und die „Helle-Info“-Litfaßsäule auf dem Alice-SalomonPlatz. Von den Partnern Centermanagements und Wohnungsunternehmen arbeitet zurzeit ein Unternehmen verbindlich in den Quartiersgremien mit, zwei weitere Wohnungsunternehmen haben ihr Interesse für die Amtsperiode 2012/13 angemeldet. Kooperationen auf der Ebene von Raumangeboten oder Verteilung von Informationen an die Bewohner_innen funktionieS.T.E.R.N. GmbH ren mit allen Wohnungsunternehmen vorbildlich. Erschwerend wirken sich allerdings die zahlreichen Eigentümerwechsel seit 2011 aus. Mit dem neuen Eigentümer, der seit Mitte dieses Jahres mit einem neuen Verwalter - Vitus GmbH - vor Ort vertreten ist, sind neue Hoffnungen für eine Sanierung aber auch Befürchtungen der Verdrängung durch steigende Mieten verbunden. Einen hohen Anteil an den Beteiligungsprozessen und Vernetzungen im Quartier hat die Kiezmentorin mit dem Projekt „Zeilenaufbruch“. Die Kommunikation der Projekte trägt zugleich zur Schärfung und Weiterentwicklung der Konzepte bei. Die Imagepflege für das Quartier ist allen Beteiligten und Betroffenen ein wichtiges Anliegen. Eine positive Presseberichterstattung hat zugleich eine positive Rückwirkung auf die Eigenwahrnehmung des Quartiers. Die Elemente der Öffentlichkeitsarbeit, die sich bewährt haben und weiter umgesetzt werden sollen, sind u.a.: Web-Portal und Newsletter, rbbBeiträge, Lokalpresse, Bezirksmagazin, Einlage in der Stadtteilzeitung „AktuHelle“, Schaukästen an vier Standorten im Quartier, die Litfaßsäule, Flyer, Postkarten, Plakate etc. Das in diesem Jahr regelmäßig erschienene Monatsblatt, das über die Briefkästen an alle Haushalte im Quartier gelangt, wird ebenfalls fortgesetzt. Neben den Printmedien gewinnen die digitalen Medien an Bedeutung. Das Web-Portal ist vielfältig verlinkt. Die Web-Statistik verbuchte zahlreiche Besucher. Die Zahl der Seitenzugriffe steigt kontinuierlich. Eine ähnliche Entwicklung ist auf der QMFacebookseite festzustellen, die bereits 2010 zur besseren Erreichbarkeit vor allem der jüngeren Bewohner/innen eingerichtet wurde. Mittelfristige Handlungserfordernisse sind:  Stärkung der Kooperationsbeziehungen mit der ASH  Vergrößerung des Netzwerks an quartiersexternen starken Partnern Schlüsselprojekt: „Zeilenaufbruch“ Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 19 von 20 Quartiersmanagement Mittlere Intervention Hellersdorfer Promenade 4. Fazit Aus dem im Quartier formulierten Leitbild „Ein städtisches Wohngebiet im Grünen mit einem qualitätsvollen Bildungs- und Infrastrukturangebot. Das Wohngebiet ist durch eine gute Nachbarschaft und kooperatives Zusammenwirken aller Akteure geprägt. Es soll sich zukunftsfähig, nachhaltig, tolerant und lebendig entwickeln.“ leiten sich folgende Handlungsschwerpunkte für die künftige Entwicklung im Quartier ab: Bildung - mit dem Fokus auf Vernetzung und Sprachförderung - verstärkte Zusammenarbeit mit Eltern - Fortschreibung des Lokalen Aktionsplanes Bildung als Leitinstrument Für die Verstetigung gebietsbezogener Stabilisierungs- und Erneuerungsprozesse gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine standardisierten Lösungen, mittlerweile aber eine länger währende Diskussion. Für eine positive Quartiersentwicklung sind das durch die Programmphilosophie geweckte bürgerschaftliche Engagement und die entstandenen Netzwerke in den verschiedenen Handlungsfeldern nachhaltig zu sichern. Dieser Prozess erfordert neben Zeit eine Übernahme von Verantwortung auf verschiedenen Ebenen. Entsprechend dem Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept sollte daher ein individuelles Verstetigungskonzept für das Quartier Hellersdorfer Promenade auf quartiersrelevanten Besonderheiten beruhen. Nachbarschaft - Förderung des Gemeinwesens durch Ansprache auf Augenhöhe - Festigung eines tragfähigen Netzwerk an sozialen Kontakten, Hilfestellungen, Dienstleistungen - Schaffung von Verantwortung und Identifikation mit dem Quartier Öffentlicher Raum - frühzeitige Beteiligung der Bewohnerschaft bei baulichen Maßnahmen und Vorhaben im öffentlichen Raum - Fortführung des Diskussionsprozesses über brachliegende Freiflächen - Ausloten temporärer Nutzungskonzepte Die Partizipation der starken Partner, Akteure und Einrichtungen sowie eine vielfältige Öffentlichkeitsarbeit sind dabei als den Handlungsschwerpunkten übergeordnete Erfordernisse zu betrachten. S.T.E.R.N. GmbH Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 – Dezember 2012 Seite 20 von 20 Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 Quartiersmanagement Mehrower Allee Stand: 30.01.2013 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf Referat IVb “Soziale Stadt” Württembergische Straße 6 10707 Berlin Alice-Salomon-Platz 3 12627 Berlin Institut für Stadtplanung und Sozialforschung Emser Straße 18, 10719 Berlin Quartiersbüro Alfred-Döblin-Straße 2A Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 1 Inhalt 1 GEBIET 2 1.1 Gebietsbeschreibung 2 1.2 Gebietsentwicklung 5 2 LEITBILD 10 3 HANDLUNGSBEDARF IM GEBIET (unter Berücksichtigung der Erfahrungen seit 2011) 12 4 3.1 Bildung, Ausbildung, Jugend 12 3.2 Arbeit und Wirtschaft 16 3.3 Nachbarschaft (Kultur, Gemeinwesen, Integration, Gesundheit) 17 3.4 Öffentlicher Raum 20 3.5 Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner (noch in Bearbeitung) 22 FAZIT 25 4.1 Künftige Handlungsschwerpunkte 25 4.2 Verstetigung der Ergebnisse 26 Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 2 1 GEBIET 1.1 Gebietsbeschreibung Das QM-Gebiet „Mehrower Allee“ liegt im Bezirk Marzahn-Hellersdorf und ist Teil der Großsiedlung Marzahn, die Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre entstand. Das QM-Gebiet wird durch die Märkische Allee, die Mehrower Allee, die Raoul-Wallenberg-Straße und den Bürgerpark Marzahn begrenzt. Der Bereich Ringkolonnaden gehört nicht zur Gebietskulisse, die Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule (roter Kreis) dagegen schon. Das Quartier bildet zusammen mit den stadträumlich und baulich ähnlichen benachbarten Wohnvierteln den Stadtteil (Bezirksregion) Marzahn-Mitte. Seit 2005 ist es Quartiersmanagementgebiet und vorrangig auf Prävention (Kategorie III) ausgerichtet. Es gehört gleichzeitig zur Kulisse Aktionsraumplus der Großsiedlung Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf mit dem Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau Ost als Leitprogramm der Entwicklung. Abbildung 1: QM-Gebiet Mehrower Allee Stadträumliche Situation / Bau- und Nutzungsstruktur / Wohnungsmarkt  Das Quartier ist ein Wohnviertel mit ausreichender Nahversorgung, umfassender ärztlicher Versorgung und wohnortnaher sozialer Infrastruktur (Kita, Grundschule, Gymnasium u.ä.). Es ist sehr gut an den ÖPNV angebunden (S-Bahn, Tram, Bus).  Es ist vorrangig durch 5-, 10- und 11-geschossige Plattenbauten unterschiedlicher Typen sowie Wohnhochhäuser mit 18 bzw. 21 Geschossen gekennzeichnet, ergänzt um Wohnbebauung aus den 1990er Jahren.  Es gibt ca. 5.500 Wohnungen von sieben Eigentümern: WG Marzahner Tor eG, degewo Marzahner Wohnungsgesellschaft mbH, die holländische Volker Wessels-/ Reggeborgh-Gruppe, vertreten durch die allod Immobilienund Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, horizont eG, Fortuna eG, „Plaza Marzahn“ und Immobilien Krulich GmbH. Marzahner Tor, degewo und allod sind die größten Akteure vor Ort. Fast alle Bestände sind weitgehend, teilweise auch altersgerecht saniert.  Das Quartier ist laut Mietspiegel überwiegend einfache bis mittlere Wohnlage. Die Nettokaltmieten für die Wohnungen beginnen aktuell bei ca. 4,40 EUR/m² und reichen bis zu 8,80 EUR/m². Der Wohnungsleerstand im Quartier liegt inzwischen nur noch bei ca. 3 % . 3 Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 Bewohnerstrukturen  Die Bevölkerungszahlen im Quartier sind über die Jahre insgesamt zwar stabil, aber im Unterschied zum gesamten Stadtteil hat das Quartier im letzten Jahr geringfügig an Einwohnern verloren (ca. 1 %). Die Zahl und der Anteil der ab 65-Jährigen ist weiter gestiegen und im Vergleich zum Stadtteil und zum Bezirk überdurchschnittlich hoch, wogegen die Zahl und auch der Anteil an Kindern und Jugendlichen gering, aber stabil bleiben. Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund ist unverändert (ca. 14 %), ca. 10 % sind Spätaussiedler bzw. eingebürgerte Ausländer.  Ca. jeder vierte Einwohner ist auf Transfereinkommen angewiesen , was dem Wert im gesamten Bezirk entspricht, aber unter dem von Marzahn-Mitte liegt. Grund ist der hohe Anteil an älteren Menschen (und damit Rentenbeziehern), obwohl auch bei ihnen Altersarmut, Hilfsbedürftigkeit und Rückzug in die Einsamkeit beobachtet werden.  Unter den neu zugezogenen Mieterinnen und Mietern sind zunehmend Erstmieterinnen und Erstmieter mit Transfereinkommen sowie Haushalte mit Kindern in prekären Situationen (im Sozialraum Ringkolonnaden leben ca. 50 % der unter 15-Jährigen von Hartz IV) . Auf der anderen Seite steigt aber nach Angaben der Wohnungsunternehmen, gestützt durch Hinweise aus der Kita und der Grundschule, auch die Nachfrage von Mietinteressenten mit eigenem Einkommen wieder. Dies ist vor allem den baulichen Veränderungen und der damit verbundenen Imageverbesserung des Quartiers geschuldet. Die Wohnungsunternehmen bemerken aber auch, dass die Kita-Knappheit vor allem für berufstätige Eltern ein Hindernis für einen Zuzug darstellt. Die teils altersgerechten Sanierungen bei den Wohnungsunternehmen haben den Zuzug auch älterer Mieter verstärkt. 30.06.2012 31.12.2011 30.06.2011 31.12.2010 8.224 8.324 8.325 8.222 Anteil der ab 65-Jährigen 24 % 23 % 22 % 22 % Anteil der unter 18-Jährigen 11 % 11 % 10 % 10 % 14,4 % 14,4 % 13,6 % 13,3 % Einwohnerzahl Trend Stadtteil Marzahn-Mitte Bezirk MarzahnHellersdorf Gesamtstadt Berlin 16 % (31.12.2010) 14 % (31.12.2011) 15,5 % (31.12.2011) 17 % (30.06.2012) 15 % (30.06.2012) 11,8 % (31.12.2011) 19 % (30.06.2012) 15 % (30.06.2012) 26,8 % (31.12.2011) 24 % (31.12.2011) 6% (31.12.2011) 15 % (31.12.2011) Altersstruktur Migrationshintergrund Beschäftigung Erwerbslose an Einwohnerzahl 9% 9% Transferleistungsempfänger 25 % 26 % 31 % (31.12.2011) Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 4 Infrastrukturausstattung  Das Quartier ist gut mit Betreuungs- und Bildungsinfrastruktur ausgestattet, es gibt zwei Kindertagesstätten, eine Grundschule, ein Gymnasium. Die Thüringen-Schule (in Gemeinschaft mit der Bruno-Bettelheim-Grundschule) im benachbarten nördlichen Quartier ist darüber hinaus von Bedeutung. Kita Sonnenschein (Kindergärten NordOst, Eigenbetrieb von Berlin) 175 Kinder, ca. 21 % mit Migrationshintergrund, aktuell vollständig belegt (+15 % seit 2010), 12 Gruppen, 30 Erzieherinnen Spezifik: Integration von Kindern mit Behinderungen/ Entwicklungsverzögerungen in vier Gruppen; Betreuung von Kindern unter einem Jahr, Bewegungsorientierung Sprachförderung: für Kinder deutscher und nichtdeutscher Herkunft (Förderung Facherzieherin durch BMFSFJ), Teilnahme am Vorschulprogramm, 3 externe Angebote Gebäude: Komplettsanierung 2010/2011; Einrichtung Elterntreff 2009 (Soziale Stadt), eigene Küche und Essensversorgung Kita Kreuz&Quer (neu seit 10/2011, DRK Kreisverband NordOst e.V.) 30 Kinder, ca. 40 % mit Migrationshintergrund, 2 Gruppen, 6 Erzieherinnen/Erzieher, 1 FSJ, Sprachförderung für Kinder nichtdeutscher Herkunft Gebäude: Teilsanierung, Neueinrichtung Kita, Gestaltung Kitagarten seit 2011 (Soziale Stadt), externe Essensversorgung Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule verlässliche Halbtagsgrundschule mit Hort, 295 Schülerinnen/Schüler, zweizügig, 18 Lehrerinnen/Lehrer, 11 Erzieherinnen, keine Sozialarbeiter; 29 % der Schüler mit Migrationshintergrund, 4 % mit besonderem Förderbedarf, 57 % Lernmittelbefreiung Profil: „Bewegte Grundschule“; INKA-Programm, Landesprogramm „Gute gesunde Schule“; Entwicklung Quartiersschule, 7 außerschulische Angebote; Lesepaten, Elternbegleitungsprojekt Gebäude: Umbau/Erweiterung/Komplettsanierung ab 2012 (Stadtumbau Ost), neu gestalteter Hortgarten, Sporthalle Tagore-Schule Gymnasium, 788 Schülerinnen/Schüler, fünf- bis sechszügig, 50 Lehrerinnen/Lehrer, 8 Referendare, 19 % der Schüler mit Migrationshintergrund, 25 % Lernmittelbefreiung Profil: sprachlich-künstlerisch, Entwicklung zur Ganztagsschule, Gebäude: komplett saniert, gute Ausstattung für unterrichtsbegleitende Angebote (18 AGs), zwei Sporthallen. neu gestalteter Schulhof (Stadtumbau Ost) Thüringen-Schule Gesamtschule, Entwicklung zur Gemeinschaftsschule (1.- 10. Klasse) seit 2008/2009 gemeinsam mit der Bruno-Bettelheim-Grundschule; 418 Schülerinnen/Schüler, 33 Lehrerinnen/ Lehrer, 3 Sozialarbeiter, 28 % der Schüler mit Migrationshintergrund, 8 % mit besonderem Entwicklungsbedarf, 58 % Lernmittelbefreiung, 10 externe Angebote Gebäude: saniert Bruno-Bettelheim-Grundschule 510 Schülerinnen/Schüler, 37 Lehrerinnen/Lehrer, 14 Erzieherinnen/Erzieher, 2 Sozialarbeiter, Schulstation (Jugendwerk Aufbau Ost JAO e.V.), 28 % der Schüler mit Migrationshintergrund, 9 % mit besonderem Förderbedarf, 76 % Lernmittelbefreiung, 3 außerschulische Angebote Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 5  Das Quartier verfügt über eine gute Ausstattung mit Sportanlagen für Sportunterricht, für den Vereinssport (vier aktive Vereine: FC NORDOST Berlin e.V., SV Ludwig Renn e.V., BRC Semper 1925 e.V., Basket Dragons Marzahn e.V.) und den Freizeitsport: Sportanlage Walter-Felsenstein-Straße, Beachvolleyballplatz Alfred-Döblin-Straße, drei Schulsporthallen, eine Kiezsporthalle mit Mehrzweckraum für den Jugendbereich.  Das Kinder- und Jugendhilfezentrum des gesamten Stadtteils ist im Quartier zu Hause (Kinder-, Jugend- und Familienzentrum „DRehKreuz“ des DRK KV NordOst e.V.). Neben einer Vielzahl an Beratungs- und Betreuungsangeboten im Rahmen von Hilfen zur Erziehung unterhält der Träger auch einen offenen Treff für Kinder und Jugendliche und das Familiencafé mit einer Vielzahl an Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen.  Weitere Kinder- und Jugendeinrichtungen liegen außerhalb des Quartiers: „Haus der Begegnung M3 e.V.“ (Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.); Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen „ImPuls“ und „FAIR“ (beide BA Marzahn-Hellersdorf); „Schalasch-Ost“ (Club Dialog e.V.); „Zirkus CabuwaziSpringling“ (GrenzKultur gGmbH); „Mädchentreff“ im HAFEN); „Unser Platz“ (Sportplatz), Schwarzburger Straße (dissens e.V.).  Das Quartier hat im soziokulturellen und nachbarschaftlichen Bereich kein eigentliches Zentrum, verfügt aber über eine Reihe dezentraler Treffpunkte: Familienzentrum „DRehKreuz“ (DRK); „Garten der Begegnung“ mit Gartenhaus (Agrarbörse Deutschland Ost e.V.); „Kiezsporthalle“ (FC NORDOST Berlin e.V.); Gewerkschaftlicher KIEZ-Treff (Ortsverein Berlin Ost ver.di/DGB); Begegnungsstätte „Felse 13“ mit Computertreff (WG Marzahner Tor eG mit BALL e.V., Jahresringe e.V.); Hausclub „Maxe“ (allod, „Klug im Alter e.V.“); Seniorenzentrum POLIMAR. Darüber hinaus können auch Angebote im Stadtteilzentrum an der Marzahner Promenade (Volkssolidarität e.V.); im Frauentreff HellMa, in der Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“, im Freizeitforum Marzahn, im HAFEN-Zentrum für Frauen und Mädchen oder auch im Don-Bosco-Haus genutzt werden. 1.2 Gebietsentwicklung Seit 2005 – mit Beginn des QM-Verfahrens – wurden der Situation und dem identifizierten Handlungsbedarf entsprechend Erfolg versprechende Potenziale aufgespürt und nutzbar gemacht, Projekte entwickelt, kontinuierlich Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke mit allen wesentlichen Akteuren im Quartier aufgebaut, Bewohnerinnen und Bewohner für die Stadtteilentwicklung interessiert und für die Mitarbeit gewonnen sowie handlungsfähige Gremien (Steuerungsrunde, Quartiersrat ab Frühjahr 2006) etabliert und stabilisiert. Aktivierung der Bewohnerschaft  Zu Beginn des Verfahrens fanden wir eine schwer aktivierbare und stark zurückgezogene, teilweise herkunftsspezifische Gruppen bildende Bewohnerschaft vor. Der Prozess, diese zu aktivieren und für die Quartiersentwicklung zu interessieren, erwies sich als schwierig und kurzfristig nicht zu erreichen. In erster Linie gelang es, vor allem ältere Bewohnerinnen und Bewohner, darunter auch Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, zu gewinnen, wobei aber auch auffällt, dass Angebote häufig immer auch wieder von inzwischen bereits aktiven Bewohnerinnen und Bewohnern genutzt werden. Der Zugang zur jüngeren Bevölkerung war besonders kompliziert, was auch aufgrund der altersspezifischen Zusammensetzung der Bevölkerung und der daran orientierten Angebote nicht überrascht. Inzwischen werden aber auch junge Familien zunehmend über Aktionen Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 6 angesprochen und erreicht. Als Schlüsselprojekte dafür können der „Garten der Begegnung“ (interkulturelle Picknicke, Bewohnerbeetnutzung) oder auch verschiedene Jugend- und Familienaktivitäten und -feste (Familiensportsonntage, Kiez4All, Sportaktionstag) gelten. Darüber hinaus gibt es über einzelne, eher niedrigschwellige Projekte zum Kennenlernen (z.B. Familienfrühstück) inzwischen gute Kontakte in diese Gruppen hinein.  Während gleich zu Beginn des Verfahrens sehr schnell Kontakte zur Aussiedlerbevölkerung entstanden, blieben sie zur zweiten großen Migrantengruppe lange unentwickelt. Erst als es gelang, eine vietnamesische Nachbarschaftshelferin zu gewinnen, gab es auch hierbei aufgrund ihrer Multiplikatorenfunktion gute Erfolge: Inzwischen sind vietnamesische Bewohnerinnen und Bewohner bei fast allen Veranstaltungen dabei. Die stark nachgefragte spezifische Mütterberatung konnte allerdings nicht fortgesetzt werden, obwohl es den Bedarf an konkreten Unterstützungsangeboten gibt. Durch die Aktivitäten der letzten Jahre ist es gelungen, eine Reihe von Bewohnerinnen und Bewohnern in die Aktionen, Projekte sowie das gesamte Verfahren einzubeziehen. Die aktive Bewohnergruppe im Quartiersrat, die zahlreichen Beteiligten in den Projekten, die ehrenamtlich agierenden Bewohnerinnen und Bewohner bei Aktionen und in Einrichtungen sowie die Vielzahl an Besuchern bei Veranstaltungen sprechen dafür. Vernetzung und Kooperationen  Fast alle im Quartier agierenden Einrichtungen und Vereine bzw. Interessenvertreter sind inzwischen Partner für die Quartiersentwicklung und auch im Quartiersrat dabei. Darüber hinaus gibt es mit einzelnen Trägern zeitlich begrenzte projektbezogene Kooperationen.  Die Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen hat eine besondere Qualität, weil Projekte mit den drei Wohnungsunternehmen Marzahner Tor, degewo und allod gemeinsam entwickelt und kooperativ umgesetzt wurden. Zudem sind die drei Unternehmen in der Steuerungsrunde vertreten.  Zur Steuerungsrunde gehört auch die Leiterin des Stadtteilzentrums Marzahn-Mitte, das nicht im Quartier liegt. Damit ist eine Zusammenarbeit hinsichtlich der Aktivierung der Bewohnerschaft, der Entwicklung sowie der Abstimmung nachbarschaftlicher Projekte möglich und gewährleistet.  Die Zusammenarbeit mit bezirklichen Fachverwaltungen ist über die Verantwortliche für das Quartiersverfahren und die Steuerungsrunde (Jugend, Stadtplanung, Gesundheit) regelmäßig sowie mit weiteren Fachressorts (vor allem Natur und Umwelt, aber auch Schule) projektbezogen gegeben.  Das Quartiersmanagement ist Mitglied im Begleitausschuss zum Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Stadtteil Marzahn-Mitte sowie in der dortigen Vernetzungsrunde. Verantwortung für den Kiez Die Art der Zusammenarbeit und der Verantwortung für das Quartier hat sich durchaus verändert. Wesentlich neue Qualität haben unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit und Kooperation der Akteure untereinander:  So agieren Steuerungsrunde und Quartiersrat seit 2009 gemeinsam, wenn es um die Entwicklung von Projekten und die Entscheidung um ihre Förderungen geht.  In diesem Zusammenhang sind auch die projektbegleitenden Arbeitsgruppen zu bewerten, wobei insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Quartiersrat die Verantwortung und Projektbegleitung für einzelne Handlungsfelder, Projekte und Akteure – wenn auch in ganz unterschiedlicher Intensität und Qualität – übernehmen.  Einzelne Bewohnerinnen und Bewohner initiieren Projekte und engagieren sich – teils ehrenamtlich – für deren Umsetzung: Bildungsspaziergänge Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 7 und Informationsveranstaltungen von Bewohnern für Bewohner, Lesepaten an der Grundschule, Berufe vorstellen in der Kita, Betreuung Frauensportgruppe, gemeinsame Wanderungen, Garteneinsätze…, aber auch Kiezschaufenster, Männertreff und Stundenlauf sind weitgehend bewohnerinitiierte Projekte.  Inzwischen nimmt auch die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, Einrichtungen und Initiativen innerhalb geförderter Projekte, aber auch darüber hinaus zu: Neben dem schon traditionellen Lampionumzug von Kita und Grundschule gibt es auch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Sportvereinen, der Grundschule und der Kita, der Grundschule und dem Garten, von Seniorenzentrum und Kita, u.ä. Alljährliche Quartiersfeste liegen in der Verantwortung eines jeweils anderen Akteurs und werden meist durch eine Reihe anderer Akteure unterstützt (2011: Tagore-Schule, 2012: DRK…)  Die Kooperation der drei Wohnungsunternehmen hat zu eigenen Projekten geführt, nach dem Film zur Häuslichen Gewalt 2006, dem alljährlichen Balkonwettbewerb ist mit dem „Wohnführerschein“ ab 2010 eine neue weitreichende Projektidee entwickelt worden. Außerdem engagieren sie sich bei der Umsetzung der genannten Stadtteilfeste und kooperieren dabei mit jeweils anderen Vereinen/Initiativen. Gleichzeitig unterhalten Marzahner Tor und auch die allod im Gebäudebestand im Quartier Begegnungsstätten (Felse 13; Hausclub Maxe).  Allod, Alba Berlin und die Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule haben im Rahmen der ALBA-Jugendpartnerschaften und -grundschulliga einen Kooperationsvertrag geschlossen, was für unser Quartier und die Entwicklung der Grundschule neue Möglichkeiten eröffnet. Bildungssituation  Spezielle Daten zur Bildungssituation im Quartier sind nicht verfügbar. Es kann nur auf Informationen aus dem Bezirk (max. Sozialraumebene), die aufgrund der Verschiedenheit der Quartiere nur bedingt Rückschlüsse ermöglichen, und aus den hiesigen Einrichtungen zurückgegriffen werden. Generell lebt im Quartier vorrangig noch eine weitgehend gut gebildete ältere Bewohnerschaft, was sich bei den eher jüngeren und mittleren Haushalten in dieser Ausprägung nicht mehr wiederzufinden scheint. Die Einschulungsuntersuchung formuliert einen Sozialstatus von Eltern, der sich wesentlich aus deren Bildungsniveau ergibt. Hier fällt für den gesamten Bezirk vor allem der niedrige Anteil an höheren Schulabschlüssen auf. Kombiniert mit den momentanen Erwerbsmöglichkeiten ergeben sich Hinweise auf den Sozialstatus, für den gesamten Bezirk werden ca. 23 % der Familien dem unteren Status zugeordnet, was ca. dem Berliner Durchschnitt entspricht. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Familien mit mehr als drei Kindern sowie Migrantenfamilien. Die vermehrten Zuwanderungen von Haushalten mit Kindern in prekären Situationen verstärkt diesen Status in einzelnen Quartieren, das wird auch für den Stadtteil Marzahn-Mitte und in Teilen auch für das Quartier angenommen. Mangelnde Bildungschancen, die sich aus dieser Familiensituation für die Kinder ergeben, werden auch aus den Einrichtungen immer wieder thematisiert. Allerdings wird gerade auch von dort berichtet, dass sich in den letzten beiden Jahren (Kita) und in diesem Jahr (Grundschule) der soziale Status, die soziale Situation und damit auch das Niveau der Eltern gerade bei neu aufgenommenen Kindern als stabiler erweist als zuvor.  Von besonderer Bedeutung für das Quartier als interessanter Ort auch für Familien ist die Qualität von Schulen. Die investiven und inhaltlichen Aufwertungen an der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule können diesen Ruf weiter verbessern. Durch das Tagore-Gymnasium, deren Angebote und Qualität sowie das zunehmende Engagement vor Ort ist das Quartier besonders bevorzugt. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 8 Lebendiger Kiez  Durch die Aktivitäten des Quartiersmanagements und der dadurch initiierten Projekte und Aktionen hat sich das Quartier in den letzten Jahren sehr verändert und durchaus auch sichtbar belebt, ohne dabei jedoch innerstädtische Urbanität zu erreichen. Gründe dafür sind eine verbesserte Aufenthaltsqualität in Teilen des Quartiers, vielfältige soziokulturelle Aktionen aller Akteure sowie eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit (Stadtteilzeitung, Veranstaltungskalender, …). Eine besondere Rolle dafür spielen der Garten der Begegnung und zahlreiche kleine Nachbarschaftstreffs als Orte sowie die engagierten Aktivitäten im Nachbarschaftsnetzwerk.  Durch die bauliche Aufwertung von Gebäuden, dabei vor allem die barrierefreie bzw. -arme Gestaltung der Wohnungen, Hauseingänge, des Wohnumfeldes sowie – wenn möglich – des öffentlichen Raums, die Einrichtung begleitender und betreuender Angebote durch die Wohnungsunternehmen und die zielgerichtete Ansiedlung und Konzentration von medizinischen Angeboten und Dienstleistungen, die über die Versorgung des unmittelbaren Quartiers hinausreichen, empfiehlt sich der Standort für das Leben und Wohnen im Alter, wofür es in der schnell alternden Bevölkerung der Großsiedlung, aber auch des gesamten Bezirkes großen Bedarf gibt. Das hat auch dazu geführt, dass das Quartier für Außenstehende interessanter geworden ist, zudem sind auch neue Arbeitsplätze entstanden. Wohnumfeld  Ein großzügiges Wohnumfeld und zahlreiche Grün- und Freiflächen sind charakteristisch für das Quartier. Seit 2005 sind sie in hoher Qualität mit Förderung aus den Bund-Länder-Programmen „Stadtumbau Ost“ und „Soziale Stadt“ sowie durch das Engagement privater Investoren, darunter vor allem durch die Wohnungseigentümer, sichtbar aufgewertet worden. Auch in den Gebäudebestand ist umfangreich investiert worden. Von einem oft zitierten „tristen Grau“ der Großsiedlung ist somit – bis auf wenige unsanierte Reste – nur noch wenig übrig (Terrassenhaus, Kita Döblinstraße, Ringkolonnaden Nord, Wohnhochhäuser). Ein Teil nicht benötigter Einrichtungen (2 Kitas, 1 Hortgebäude, 2 Schulgebäude, 1 Jugendklub, Ringkolonnaden Süd) und ein elfgeschossiges Wohngebäude (Ludwig-Renn-Straße 46-64) sind seither komplett abgerissen worden, aber auch hier fehlen für einige der Abrissflächen/Brachen noch realistische neue Nutzungen.  Durch eine Reihe von Investitionen ist eine neue attraktive Quartiersmitte entstanden: Seit 2007 wird der Hochzeitspark Marzahn-Hellersdorf auf einer bis dahin untergenutzten Grünfläche und den Abrissflächen der Döblinschule (Stand 11/2012: 158 Bäume) gestaltet und sukzessive erweitert. Seit 2007 entwickelt sich aus dem ehemaligen Schulgarten der „Garten der Begegnung“ ein öffentlich zugänglicher Nachbarschaftsgarten, inzwischen auch mit Gartenhaus. Die Außenanlagen des Kinder-, Jugend- und Familienzentrums DRehKreuz des DRK werden zu einem Familiengarten umgestaltet, der Teil für die neu gegründete Kita ist bereits fertig. Die Sanierung der Tagore-Schule und insbesondere die Neugestaltung des Schulhofes, der neue Beachvolleyballplatz und die sanierte Kiezsporthalle ergänzen die Entwicklung des Quartiers in diesem Bereich. Auch mit der Umgestaltung der Wege sowie der Aufstellung von Bänken an den wesentlichen Verbindungswegen im öffentlichen Raum wurde begonnen. Darüber hinaus entstanden: Stadtplatz am Ärztehaus, inklusive Aufwertung der sich anschließenden öffentlichen Bereiche; kleiner Stadtpark auf der Abrissfläche des Wohngebäudes Ludwig-Renn-Straße 46-64; Hortgarten Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule, temporäre Begrünung der Abrissfläche der Ringkolonnaden Süd, Wohnumfeldaufwertungen in den Beständen der Wohnungsunternehmen, in der jüngsten Vergangenheit vor allem bei der Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 9 Marzahner Tor eG (neue Wege, Bänke, abwechslungsreiche Bepflanzung, Schachspielanlage, Outdoor-Fitnessgeräte für Erwachsene).  Aber nicht nur die Außenbereiche, sondern auch Einrichtungen der sozialen Infrastruktur wurden in den vergangenen Jahren aufgewertet: Sanierung Tagore-Schule bis 2006/2007; Einrichtung eines Elterntreffs sowie umfassende Sanierung und Modernisierung, der Kita „Sonnenschein“ in der WalterFelsenstein-Straße 39-41 (ohne Fassade, allerdings mit farblicher Gestaltung der Eingangsbereiche und von Fassadenteilen durch Unterstützung Tagore-Schule und WG Marzahner Tor; Beginn der Sanierung des Gebäudes des DRK-Kinder-, Jugend- und Familienzentrums und Ausbau eines Familiencafés; Beginn der Sanierung, der Erweiterung und des Umbaus der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 10 2 LEITBILD Ein Leitbild beschreibt, mit welchem Ziel die künftige Entwicklung des Quartiers verknüpft ist. Daraus leiten sich die Strategien für dessen Entwicklung ab. Ist es prägnant und eindeutig, trägt es darüber hinaus dazu bei, Bewohnerinnen und Bewohner sowie weitere wichtige Akteure für diesen Entwicklungsprozess zu gewinnen. Umso wichtiger ist es, dass es gemeinsam mit ihnen erarbeitet bzw. konkretisiert wurde. Dieser Prozess hat die QM-Arbeit der letzten sieben Jahre begleitet. Die Entwicklung des Quartiers an der Mehrower Allee als Teil der Großsiedlung ist an deren Entwicklungsoptionen geknüpft, das Leitbild für die Entwicklung daraus abzuleiten oder daran anzugleichen. Als das Quartiersverfahren 2005 startete, war die Entwicklungsstrategie für die gesamte Großsiedlung stark durch die gravierenden Probleme, die sich aus dem Wohnungsleerstand und seinen Folgen ergaben, geprägt. Sie bewegte sich im Spannungsfeld zwischen Rückbau von Wohnungen und Infrastruktur auf der einen und Aufwertung der Siedlung auf der anderen Seite. Außerdem galt nach wie vor das Entwicklungsprinzip, das schon zu Beginn der 1990er Jahre entwickelt worden war und auf eine kleinräumige Strukturierung der Großsiedlung und eine differenzierte Entwicklung von Stadtteilen und Quartieren abzielte. Damit sollte Bedürfnissen ganz unterschiedlicher Zielgruppen entsprochen und Segregation vorgebeugt werden. Diesen Prämissen folgten auch Leitbild und Strategieentwicklung für das Quartier: „Ruhiges Wohnen im grünen Viertel (innerhalb der Großsiedlung)“ war 2005/2006 erster Entwicklungsgedanke, der anschließend zu „Miteinander leben im grünen Viertel“ modifiziert sowie durch strategische Ziele, wesentliche Handlungsfelder und Maßnahmen untersetzt wurde:  „Grün“ ist charakteristisch für dieses Quartier mit seinen weiträumigen Grün- und Freiflächen sowie in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bürgerpark Marzahn. Ein weitgehend sanierter Wohnungsbestand und eine gut ausgebaute wohnbegleitende Infrastruktur bieten unterschiedlichen Zielgruppen gute Voraussetzungen fürs Wohnen im Quartier. Gute Nachbarschaften sichern ein friedliches Zusammenleben. Vor allem Kindern und Heranwachsenden gilt die besondere Aufmerksamkeit. Mit diesen Schwerpunktsetzungen fügt sich das im Rahmen des Quartiersverfahrens entstandene Leitbild auch in die seither für den Bezirk und die Großsiedlung entwickelten Leitlinien ein. Bezahlbares Wohnen in guter Qualität für unterschiedliche Zielgruppen und gutes Wohnen auch jenseits der Innenstadt zu sichern und zu stärken, sind politische Ziele des Landes Berlin. Dafür haben die Großsiedlungen und ihre Quartiere hohen Stellenwert und sind entsprechend zu entwickeln. Daraus resultiert auch die Bedeutung des Quartiers an der Mehrower Allee:  In den letzten Jahren entwickelte sich das Quartier vor allem als spezifischer Standort für das Wohnen im Alter, unterstrichen durch umfangreiche Investitionen in den Wohnungsbestand, in begleitenden Service sowie durch den Ausbau des Gesundheitsdienstleistungssektors am Standort. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 11  Die gute Ausstattung mit Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur für Kinder und Heranwachsende – darunter vor allem auch das Gymnasium – und die aktuellen Investitionen in deren Gebäude, den Freiraum und Angebote signalisieren, dass das Quartier auch für junge und bildungsorientierte Familien von Interesse sein kann. Diese jungen Haushalte verstärkt zu gewinnen und zu halten, ist für eine langfristig positive und nachhaltige Entwicklung des Quartiers von besonderer Bedeutung.  Der für Berlin einmalige Hochzeitspark ist inzwischen von stadtweitem Interesse und kann zu einem besseren Image der Großsiedlung als Wohnort beitragen. Durch geeignete Einbeziehung dieses Potenzials in die IGA 2017 kann diese Bedeutung weiter verstärkt werden. Im Mittelpunkt auch der künftigen Entwicklung für den Standort steht daher die Stärkung als Wohnort durch  Entwicklung differenzierter Angebote fürs Wohnen unterschiedlicher Zielgruppen, verstärkt auch für Haushaltsgründer und junge Familien,  weitere Qualifizierung von Standorten und Inhalten der wohnbegleitenden Infrastruktur, vor allem der Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für Kinder, sowie der  adäquate und besondere Gestaltung von Grün- und Freiflächen und ihre Vernetzung auch als Beitrag für weiteren Imagegewinn des gesamten Bezirkes,  Stärkung von Nachbarschaften und Unterstützung kleinteiliger stadtteilkultureller Ansätze. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 12 3 HANDLUNGSBEDARF IM GEBIET (unter Berücksichtigung der Erfahrungen seit 2011) Aus den Problemlagen und Defiziten im Quartier werden die Ziele für die Entwicklung und der entsprechende Handlungsbedarf abgeleitet. Von Beginn des Verfahrens an haben wir uns vor allem auf die folgenden drei Handlungsfelder konzentriert und gemeinsam mit den Akteuren im Gebiet adäquate Projekte, Aktionen und Kooperationen entwickelt und umgesetzt:  Fortbildung, Bildung und Erziehung von Kindern und Stärkung von Familien,  Integration und Stabilisierung der Nachbarschaften,  Bewohneraktivierung und Stadtteilleben. Im Folgenden versuchen wir, diese Handlungsfelder mit ihren bisherigen Aktivitäten zu bilanzieren, den künftigen Handlungsbedarf zu beschreiben und uns nun dabei an der neuen Struktur für die Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzepte (IHEK) zu orientieren. Prinzipiell ist jedoch auch für das Verfahren ab 2013 kein veränderter Handlungsbedarf erkennbar. Der Quartiersrat sowie die Steuerungsrunde hatten wesentliche Entscheidungen über die in den Jahren 2013 fortzusetzenden Projekte bereits im letzten Jahr bzw. zu Beginn 2012 getroffen. Damit waren die für 2013 verfügbaren finanziellen Mittel bereits sehr früh gebunden bzw. (in Erwartung weiterer Mittel ab Programmjahr 2012) reserviert. Dennoch läuft auch aktuell ein Ideenaufruf, vor allem um weitere kleinteilige Ideen zur Entwicklung des Stadtteils zu erfahren bzw. zu verwirklichen und möglicherweise auch weitere Akteure für den gemeinsamen Quartiersentwicklungsprozess zu gewinnen. 3.1 Bildung, Ausbildung, Jugend (bisheriges Handlungsfeld: Fortbildung, Bildung und Erziehung von Kindern und Stärkung von Familien) Wichtigste Entwicklungen Bildung, Ausbildung und Sprachkompetenz entscheiden maßgeblich über Chancen auf dem Arbeitsmarkt, damit über konkrete Lebensperspektiven und gesellschaftliche Integration. Grundstein für eine gute Schul- und Ausbildung ist das Beherrschen der deutschen Sprache sowohl durch die Kinder als auch Erwachsenen, mehr und mehr aber auch, dass Eltern die Entwicklung ihrer Kinder fördern und sich an deren Erziehung und Bildung beteiligen. Das Handlungsfeld stand von Beginn an im Fokus, allerdings haben sich die Schwerpunkte inzwischen verschoben. Während anfangs vor allem Sprachunterricht, Spracherwerb/-kompetenzen besonders für Migranten/Migrantenkinder im Mittelpunkt standen, sind es jetzt eher die Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen und die folgenden Themen:  Aktuell sind vor allem die Eltern, ihre Erziehungskompetenzen, ihr Interesse an der Entwicklung der Kinder und deren Beteiligung wichtig geworden. Insbesondere unter sozial schwachen deutschen Familien lassen sich aufgrund schwieriger Lebenslagen und eigener Defizite Rückzugstendenzen beobachten, die es aufzuhalten gilt. Sehr junge Eltern bzw. Mütter benötigen zudem nach Auffassung der Akteure vor Ort Unterstützung bei ihren Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 13 Erziehungsaufgaben. Während in der Kita dabei bereits Erfolge erreicht werden, bleiben Einbeziehung und Beteiligung von Eltern an der Grundschule nach wie vor problematisch. Daher sollten entsprechende Projekte kontinuierlich fortgesetzt werden, wobei allerdings immer wieder geprüft werden muss, inwieweit die Projekte zielgenau wirken.  Weiterer Schwerpunkt sind Projekte zur Gesundheits- und Bewegungsförderung, die an Entwicklungsdefiziten, die vor allem die Lernfähigkeit der Kinder beeinträchtigen, direkt ansetzen. Auch hierbei konzentrieren wir uns auf Projekte an der Grundschule, auch um mangelnde Kompetenzen der Eltern abzufangen. Gleichzeitig bietet sich hier eine Reihe ehrenamtlicher Aktivitäten (beispielsweise Lesepaten) an.  Dritter Schwerpunkt sind Angebote im Freizeitbereich, wobei vor allem Aktivitäten im Freiraum wichtig sind. Auch das unterstützt die Bewegungsund Gesundheitsorientierung, in diesem Zusammenhang sind Bewegungs- und Spielangebote und die entsprechende Freiraumqualität, aber auch die Angebote und Möglichkeiten des Quartiersgartens von Bedeutung. In besonderer Weise geht es aber auch hierbei um Ausbildung von anhaltenden Interessen, um Freizeit- und Ferienangebote, die Übernahme von Verantwortung sowie die Herausbildung von Werten und Normen.  Vierter Schwerpunkt bleiben Bildungs- und bildungsorientierte Freizeitangebote im Erwachsenenbereich. An der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule wurde im Rahmen des Quartiersverfahrens der Schwerpunkt der sozialen Arbeit bisher auf die Förderung der "Elternarbeit" gelegt. Darüber hinaus ist aber für die weitere Entwicklung und Stabilisierung der Grundschule auch eine (konzeptionell weiterreichender) „Schulsozialarbeit“ wichtig. Deren Finanzierung aus Landesmitteln wurde vom entsprechenden Senatsressort jedoch vorerst abgelehnt und kann durch das Bezirksamt ebenfalls nicht finanziert werden. Deshalb muss gemeinsam mit anderen Akteuren nach anderweitigen Finanzierungsquellen – über die Möglichkeiten des Quartiersverfahrens hinaus – gesucht werden. Zielgruppe Projekt Fördersummen Inhalte Eltern Elterntreff Kita „Sonnenschein“ 2011/2012: 28.000 € Belebung des neuen Elterntreffs, auch für quartiersbezogene Anlässe (Info -Veranstaltungen, Quartiersrat, Schreibwerkstatt…); Projekte im Rahmen des Elterntreffs:  Elternschule zur Stärkung der Erziehungskompetenzen als fester Kurs (12 Veranstaltungen/zweimal monatlich, 8 bis 10 Teilnehmer pro Kurs) mit unterschiedlichen Themen, teilweise Intensivelternberatung  Gesamtelternabende zur Begleitung des Übergangs von Kita zur Schule  Mutter-Kind-Treff zur Vorbereitung auf Aufnahme in die Kita, zum Austausch in der Eingewöhnung  Spielnachmittage/Gesprächsrunden zwischen Jung und Alt; Singen für Senioren; Spiele- und Literaturberatung für Eltern  Arbeitsgruppen „Berufe vorstellen“, „Tanz“, „Theater“, „Kunst“, von Senioren oder externen Dozenten/Pädagogen Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 Kinder/ Jugendliche 14 Elternaktivierung (und Elternschulsozialarbeit) an der KarlFriedrich-Friesen-Grundschule 2011/2012: 37.300 € intensive niedrigschwellige Elternarbeit für Aktivierung und Beteiligung der Eltern und Identifikation mit der Schule; Elterngespräche, Elternberatung, in Teilen auch aktive Pausengestaltung, Krisenintervention/ Beratung der Schülerinnen und Schüler, Arbeit in Gruppen/Klassen, Beratung und Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer, Konfliktlotsenausbildung neue Projektausrichtung ab Sommer 2012: zur vorrangigen Stärkung und Gewinnung von Eltern beim Übergang Kita zur Grundschule, gezielte Ansprache, Begleitung und Einbindung in das Schulgeschehen, anschließend sukzessiver Aufbau einer aktiven Elternschaft Elternkurs am Kinder- und Jugendhilfezentrum des DRK (bis 2011) und „Familienfrühstück“ (ab 2012) 2011/2012: 14.800 € niedrigschwelliger Elternkurs für Erziehungsfragen, Stärkung der Erziehungskompetenz, Verhinderung von psychischer und physischer Gewalt in den Familien; zur Verbesserung des Selbstvertrauens und der Kommunikationsfähigkeit der Eltern; als „Themenfrühstück“ angelegt; Input durch Mitarbeiterinnen DRK nach gemeinsam festgelegten Themen (Familienalltag, gesunde Ernährung, Konflikte…); tw. Einzelberatungen, eigener Erfahrungsaustausch der Teilnehmerinnen; Motivation für Teilnahme an anderen Veranstaltungen; vietnamesische Mütterberatung bis 2011 Familienfrühstück (neue Ausrichtung ab 2012): offenes Angebot, Einstieg jederzeit möglich, Wissensvermittlung, Informationsaustausch, Kontakte und Erfahrungsaustausch vor allem junger Mütter „Fitte Kids von Anfang an“ an der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule 2011/2012: 39.000 € wesentlicher Beitrag für Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung in der Schulanfangsphase (5-9 Jahre), unterrichtsbegleitende, -ergänzend, vor allem für Schüler mit Lernproblemen oder auffälligem Sozialverhalten; unterschiedliche Projektbausteine, vorrangig zirkuspädagogische Mittel, Spiele, kreative Bewegungsaufgaben zur Entwicklung von Teamfähigkeit, Selbstvertrauen, soziales Verhalten, Konzentrationsfähigkeit, Lernbereitschaft, Feinmotorik Gruppenbezogene Sozialarbeit an der Thüringenschule 2011: 5.500 € Umsetzung unterschiedlicher Arbeitsgruppen zur aktiven Partizipation der Schülerinnen/Schüler und durch praktische Tätigkeiten als Beitrag zur Sozialisierung; im Rahmen der Holzwerkstatt Engagement für das Quartier; Theater-, WEB-AG und AG Kreatives Gestalten Angebote für Kita-Kinder (im Rahmen des Elterntreffs) „Willkommen im Parkzirkus“ – Sommerferienprogramm siehe oben „Kiezmobil“ 2011/2012: 19.000 € Arbeitsgruppen „Berufe vorstellen“, „Tanz“, „Theater“, „Kunst“, von Senioren oder externen Dozenten/Pädagogen Zirkus-Theater-AG an der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule im Vorfeld, während der Sommerferien Spielangebot im Bürgerpark (3 x wöchentlich) für Kinder und Familien; Kreativangebote; sportliche Aktivitäten; zwei Feste als Höhepunkte, integrative, auch gewaltpräventive Ansätze mobiles Sozialraum-Belebungsprojekt von jungen Leuten, ca. 19 Jahre; unterschiedliche Spiel-, Spaß- und Projektangebote (2 x wöchentlich von April bis Dezember) an mehreren Orten (Hochzeitspark, Beachvolleyballplatz, Bürgerpark, Kiezsporthalle) vor allem für größere Kinder und Jugendliche, zusätzliches Beratungsangebot mit Weitervermittlung zu passenden anderen Angeboten; vorhandenen Ressourcen im Stadtteil; für toleranten und respektvollen Umgang untereinander; Unterstützung bei fast allen Festen im Quartier 2012: inklusive Outdoor-Spiele-Angebot in den Sommerferien 2011: 10.000 € 15 Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 Wohnführerschein Erwachsene Computerkurs 50+ 2011/2012: 9.000 € Verbraucher-Info-Netz 2011/2012: 1.700 € Bildungsangebote im Rahmen des Nachbarschaftsnetzwerkes siehe dort gesamt 2011 11 Projekte 96.435 € gesamt 2012 8 Projekte 60.826 € 2011: Entwicklung des „Wohnführerscheins“ in Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen (allod, degewo und Marzahner Tor) und der Tagore-Schule zur Qualifizierung junger Menschen für das spätere Wohnen; Vorstellung erster Ergebnisse, Abnahme eines ersten Kurses, Weiterentwicklung des Angebotes 2012, Zusammenarbeit mit freien Trägern, Abnahme eines zweiten Kurses, Entwicklung von Produkten zur Öffentlichkeitsarbeit, weitere Aktivitäten zur Implementierung in andere (Weiter-) Bildungsprogramme, „Serienproduktion“ steht allerdings noch aus. Computertreff in den Räumlichkeiten der Begegnungsstätte „Felse 13“ der WG Marzahner Tor; zur Motivierung älterer Bewohnerinnen/Bewohner im Umgang mit moderner Technik für Alltag/mögliche Berufstätigkeit; gezielte Schulungen; individuelle Betreuung, niedrigschwellig Inforeihe zur Aufklärung von Bewohnerinnen/Bewohnern über ihre Rechte als Verbraucher in Zusammenarbeit unterschiedlicher Träger im Stadtteil; Schutz vor falschen Entscheidungen; für gegenseitige Information und nachbarschaftlichen Austausch; 2011: zielgruppenspezifische Aufbereitung (ältere Menschen/ junge Familien) der Themen Gesundheit, gesunde Ernährung, Medienkompetenz, Trickbetrügereien; an unterschiedlichen Orten im Quartier (Kita „Sonnenschein“, Karl-Friedrich-FriesenGrundschule) bzw. im Umfeld (Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte, Thüringen-Schule) Projekte 2013 und später (Maßnahmenliste) Zielgruppe Schlüsselthema/Projekt Förderung Fortsetzung ab 2014 Kalkulation ab 2014 Eltern Elternarbeit/ Elternbegleitung: Elterntreff Kita „Sonnenschein“ 2013: 10.000 € Kalkulation offen Elternarbeit/ Elternbegleitung: Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule 2013: 10.000 € Entwicklungschancen für Kinder: „Fitte Kids von Anfang an“ an der 2013: 10.000 € ab 2014: Fortführung Elternbegleitung als Schlüsselthema für das Quartier prioritär; allerdings ohne Fortsetzung der Förderung für das bisherige Projekt durch QM; Neuausrichtung möglich sowie Fortführung der Unterstützung wesentlicher Aktionen/ Veranstaltungen/ Teilprojekte (QF 1/2) ab 2014: Fortführung Elternbegleitung als Schlüsselthema für das Quartier prioritär, Projektfortsetzung aufgrund anhaltender Problematik in Grundschule nötig Weiterentwicklung der Projektidee auch im Rahmen der aktuellen Quartiersschulentwicklung ab 2014: Fortführung für Entwicklungschancen von Kindern als Schlüsselthema für das Quartier prioritär, Projektfortsetzung Kinder/ Jugendliche ca. 15.000 bis 20.000 € pro Schuljahr ca. 15.000 bis 20.000 € pro Schuljahr 16 Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule Erwachsene Entwicklungschancen für Jugendliche: Wohnführerschein 2013: ohne Förderung Kiezmobil inklusive Sommerferienangebot 2013: bisher ohne Förderung 2013: bisher ohne Förderung 2013: bisher ohne Förderung Computertreff 50 + Verbraucher-Info-Netz aufgrund anhaltenden Bedarfs in Grundschule nötig Weiterentwicklung der Projektidee auch im Rahmen der aktuellen Quartiersschulentwicklung und der weiteren Profilierung der Schule als bewegungsorientierte Grundschule ab 2013: inhaltliche Weiterentwicklung in Zusammenarbeit mit Wohnungsunternehmen, freien Trägern und Schulen, bisher ohne Förderung durch QM, Finanzierungs- und Förderbedarf für Umsetzung offen ab 2013: Förderung im Rahmen QF 1/2 möglich, Ideenaufruf ab 2014: dito Kalkulation offen Finanzierung außerhalb QM 2013: Förderung im Rahmen QF 1/2 möglich, Ideenaufruf ab 2014: Kooperation mit WG Marzahner Tor Kalkulation offen Verstetigungspotenzial seit 2012: Übernahme des Projektes weitgehend Stadtteilzentrum mit geringfügiger Unterstützung 2013/2014: Förderung im Rahmen QF 1 möglich, Ideenaufruf Kalkulation offen Kalkulation offen Das Handlungsfeld Arbeit und Wirtschaft wird im Rahmen des Quartiersmanagementverfahrens Prävention prinzipiell einbezogen, kann aber auf der Projektebene nicht mit Nachdruck betrieben werden, da das Quartier als reines Wohnviertel selbst nur wenig Potenziale für die Stärkung der lokalen Ökonomie sowie positive wirtschaftliche Ansatzpunkte bietet. Das Quartiersmanagement sieht seine Schwerpunkte deshalb in einer umfassenden Information über Programme und Möglichkeiten, insbesondere für Maßnahmen auf dem 2. Arbeitsmarkt, Berufsorientierung vorgelagerten Qualifizierungen. Dabei kooperiert es mit Beschäftigungsträgern und dem Jobcenter, auch wenn diese Zusammenarbeit weniger intensiv ist, da die Angebote des Jobcenters in der Regel personen- und nicht quartiersbezogen sind. Darüber hinaus wird die Beschäftigungsförderung als Querschnittsthema in vielen Projekten innerhalb der anderen Handlungsfelder mit berücksichtigt. So setzt im Handlungsfeld „Bildung“ beispielsweise ein Teil der Projekte im Quartier an der Mehrower Allee in den Bildungseinrichtungen an, um vor allem Kindern bessere (Aus-)Bildungschancen zu ermöglichen. Durch die Vermittlung von Basiskompetenzen werden Heranwachsende besser auf eine spätere Ausbildung vorbereitet, so dass erfolgreiche Ausbildungs- und Berufsbiografien gelingen. Weitere Themen sind im Handlungsfeld „Nachbarschaften“ angesiedelt. Die bisherigen Ansätze werden in dieser Form beibehalten. Zudem wird die Zusammenarbeit und Vernetzung der Akteure aus den Bereichen der Wirtschafts- und Stadtteilentwicklung, aus Initiativen und Schulen im Quartier und Stadtteil verstärkt. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 17 Handlungsfelder: Integration und Stabilisierung von Nachbarschaften sowie Bewohneraktivierung und Stadtteilleben) Wichtige Entwicklungen Zu einem guten Wohnstandort gehört eine Bewohnerschaft, die gern im Quartier wohnt und sich mit ihrem Wohnort identifiziert. Eigene Lebenszufriedenheit und gute Nachbarschaften sind dafür maßgeblich. Schwierige individuelle Lebenslagen, Polarisierungen in der Bewohnerschaft, das Zusammenleben verschiedener Generationen und unterschiedlicher Lebensweisen und Herkünfte überfordern die Menschen jedoch und können sich zunehmend in Nachbarschaftskonflikten und innerfamiliären Auseinandersetzungen entladen. Neben der Vermeidung und Regulierung von Konflikten geht es wesentlich auch darum, vorhandene gute Nachbarschaften zu stabilisieren sowie Kennenlernen und solidarisches Miteinander von Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Wohndauer und unterschiedlicher sozialer Situation zu fördern. Besonderes Augenmerk gilt dabei der älteren Quartiersbevölkerung, zunehmend aber auch jungen Familien. Auch dieses Handlungsfeld stand von Beginn an im Fokus des Verfahrens. Darüber hinaus wurde ebenfalls schon zu Beginn deutlich, dass es zu wenige Anlässe und Anregungen für Begegnungen, Kennenlernen und Kommunikation im Quartier gibt. Es hat allerdings durchaus gewisse Zeit in Anspruch genommen, genau die Interessen und Bedarfe herauszuarbeiten, die dabei Abhilfe verschaffen können, gleichzeitig den Stadtteil beleben und Traditionen oder sogar gewisse Rituale schaffen. Kleinteilige und häufig auch selbst gestaltete kulturelle, kreative, Informations- und Bildungsangebote sowie alles, was mit Bewegung und Gesundheit zu tun hat, erwiesen sich nach und nach als erfolgversprechend, wobei sowohl die Nachbarschaftshelferinnen, die Quartiersrats- und Bewohnerbeiratsarbeit sowie die zunehmende Vernetzung aller Akteure im Quartier eine Schlüsselrolle hatten. Konstituierend für das Quartiersmanagement bleibt der Ansatz, Bewohnerinnen und Bewohner von vornherein in die Arbeit einzubeziehen, ihre Ideen und Interessen aufzugreifen und nach und nach auf deren Selbsthilfe und Eigenorganisation zu setzen. Die zahlreichen vom Quartiersmanagement auf der Basis von Bewohnerideen initiierten Aktivitäten und Projekte zeigen inzwischen Erfolge. Es gelingt immer besser, neue Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen. Andererseits setzen einige Bewohnerinnen/Bewohner eigene Aktionen oder Projekte ehrenamtlich um. In diesem Bereich sind auch am ehesten Verstetigungstendenzen zu erwarten. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 18 Wichtigste Projekte 2011/2012: Projekt Fördersummen Inhalte Nachbarschaftsaktivierung/ Nachbarschaftliches Miteinander 2011/2012: 89.000 €  Garten der Begegnung (verschiedene Projekte) 2011/2012: 23.900 € Stadtteilkultur 2011/2012: 20.000 € Baustein Nachbarschaftshilfe: zur Unterstützung von Bewohnerinnen/Bewohnern bei individuellen Problemlagen; zur Förderung des Zusammenlebens unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen im Quartier, zur Anregung nachbarschaftlicher Kontakte; Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen, Fachverwaltungen, weiteren Behörden; besonderer Schwerpunkt bei der Unterstützung von Migrantinnen/Migranten (besonders russischsprachige und vietnamesische Bevölkerung) sowie Einbeziehung dieser Bewohnergruppen in nachbarschaftliche Aktivitäten  Baustein Nachbarschaftsnetzwerk: Entwicklung eines Netzwerkes (Zusammenarbeit mit allen Anbietern nachbarschaftlicher Aktivitäten) zur Initiierung von nachbarschaftlichen, interessensgeleiteten und soziokulturellen Projekten, die die Begegnung der Bewohnerschaft ermöglichen und Nachbarschaften initiieren und stabilisieren (Nachbarschaftstreffen an unterschiedlichen Orten im Quartier; Sport in unterschiedlichen Varianten für die Bewohnerschaft; so z.B. regelmäßige Veranstaltungen im Seniorenzentrum POLIMAR, in der Begegnungsstätte „Felse 13“, Wanderungen in die Natur, Stadtspaziergänge, kleine Bildungsveranstaltungen); Nutzung, Belebung, Mitbewirtschaftung des Gartens der Begegnung (Singe-, Tanz-, Grillnachmittage und interkulturelle Begegnungen, Beetnutzer, Arbeitseinsätze) bis 2011: in Trägerschaft Plattenverbund e.V.; ab 2012 Trägerwechsel: Agrarbörse Ost Deutschland e.V. - positive Entwicklung durch Trägerwechsel durch Engagement aller Akteure zur Sicherung von Qualität und Konzept (öffentlich nutzbarer Garten, attraktiver Naherholungs- und Veranstaltungsort für Bewohnerinnen/Bewohner und Einrichtungen) wesentlicher und gut angenommener Quartiersmittelpunkt für zahlreiche Veranstaltungen, Beete zur individuellen Bewirtschaftung, offener Treffpunkt für alle interessierten Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers; auch Ort für ehrenamtliches Engagement Konzeptentwicklung, Bewirtschaftung, Absicherung der Öffnungszeiten, Umsetzung kleiner Projekte, Unterstützung für Kita und Grundschule 2012: Einrichtung einer Gartenküche, Durchführung von regelmäßigen thematischen Veranstaltungen zur gesunden Ernährung, Kräuterwanderungen, Bildungsangebote für Kita- und Schulkinder für kleinteilige interessante Angebote, Höhepunkte im Jahresverlauf, Traditionen und Rituale als Begegnungsmöglichkeiten und zur aktiven Einbeziehung von Bewohnerinnen/Bewohnern: Pflanzfeste im Hochzeitspark, Nachbarschaftsfest im „Garten der Begegnung“, Sommerfest, „Kulturpralinen“, kleine, von Bewohnerinnen und Bewohnern initiierte Veranstaltungen, z.B. zum Vorlesen von Produkten der Schreibwerkstatt; zum Ausprobieren der Kochkünste eines Quartiersbewohners Hochzeitspark und „Garten der Begegnung“ als wesentliche Veranstaltungsorte 19 Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 Sport und Bewegung im Quartier 2011/2012: 22.000 € Kreative Angebote 2011/2012: ca. 4.000 € Kiezforum (Bewohnerredaktion, Stadtteilzeitung „Kiezblick“, Kiezgrafiker) 2011/2012: 40.000 € Kiezschaufenster 2011/2012: ca. 6.000 € gesamt 2011: 7 Projekte 109.500 € gesamt 2012: 7 Projekte 95.600 € kontinuierliche Entwicklung und Umsetzung eines umfangreichen und gut angenommenen Freizeitsportangebots für alle Zielgruppen (inzwischen ca. sieben unterschiedliche Angebote: Laufgruppe „3.000 Schritte“, Sportaktionstag, Frauensport, Tischtennisturniere, Familiensportsonntage, Fahrradtouren, Kita-Sportaktionen) in enger Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Einrichtungen; als Beitrag zu nachbarschaftlichen Begegnungen und für gesunde Lebensweise; erste Verstetigung regelmäßiger Angebote (Frauensport, inzwischen ca. 60 Personen, 3.000 Schritte, inzwischen ca. 10 Personen) ohne Förderung; Schaffung von gut besuchten Höhepunkten (2011/2012 Sportaktionstag, 2012 mit Stundenlauf)  Schreibwerkstatt 2011: generationsübergreifendes Projekt, fachliche Anleitung für kreatives und journalistisches Schreiben; Vorstellung von Ergebnissen auf Quartiersveranstaltungen, Broschüre 2011, Internetbeiträge 2012  Malkurs: generationsübergreifendes Projekt, fachliche Anleitung für verschiedene Mal- und Zeichentechniken; im Mittelpunkt stehen Motive im Quartier, Präsentationen im Kiezschaufenster, Entwicklung einer Postkartenserie zum Quartier, Aufbau einer weiter bestehenden kleinen Interessengemeinschaft kunstinteressierter Bewohnerinnen/Bewohner Erarbeitung einer Stadtteilzeitung (4 x jährlich) durch Bewohnerredaktion (ca. 6 bis 8 Teilnehmer) und QM als Beilage der „Marzahn-Hellersdorfer Zeitung“ (MAZZ), professionelle Begleitung und Qualifizierung der Redaktion; wesentliches Instrument der Öffentlichkeitsarbeit im Quartier neben der Gestaltung/Herausgabe von Plakaten und Flyern; neue Qualität durch „Kiezreporter/-grafiker“ aufgrund Unterstützung bei Pflege der Internetseite (www.mehrower-allee.de), Herausgabe monatlicher Veranstaltungskalender; Betreuung der beiden Infofenster; hochwertige Plakate für zahlreiche Veranstaltungen mit hohem Wiedererkennungswert 62 Ausstellungen seit 2005 mit Kunst von Bewohnerinnen/Bewohnern/aus Einrichtungen/von Vereinen des Quartiers bzw. dem Stadtteil Projekte 2013 und später (Maßnahmenliste) Schlüsselthema/Projekt Förderung Fortsetzung ab 2014 Kalkulation ab 2014 Stärkung von Nachbarschaften: Nachbarschaftshilfe/ Nachbarschaftsnetzwerk Stärkung von Nachbarschaften: Entwicklung und Stabilisierung Garten Stärkung von Nachbarschaften: 2013: 40.000 € ab 2014: weitere Förderung als Schlüsselprojekt für das Quartier prioritär ca. 40.000 € pro Jahr 2013: 20.000 € ab 2014: weitere Förderung des Gartens als Schlüsselprojekt für das Quartier prioritär ca. 15.000 bis 20.000 € pro Jahr 2013: 6.000 € ab 2014: Förderung offen, weitere Verstetigungen und alternative offen 20 Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 Sport und Bewegung Stärkung von Nachbarschaften: Kreative Angebote Stärkung von Nachbarschaften: Nutzung der Möglichkeiten der entstehenden Quartiersschule Öffentlichkeitsarbeit: Bewohnerredaktion/ Stadtteilzeitung/ Kiezgrafiker 2013: bisher ohne Förderung 2013: 20.000 € Finanzierungen, Förderungen aus QF 1 oder 2 ab 2013: Förderung im Rahmen QF 1/2 möglich, Ideenaufruf, auch alternative Förderungen für kleine Projekte erschließen, eigene Beteiligung der Teilnehmer ab 2014: Fortführung begleitender und informierender Öffentlichkeitsarbeit für Verstetigung der Entwicklung notwendig, Projektfortsetzung Stadtteilzeitung prioritär offen ca. 15.000 bis 20.000 € pro Jahr Fortbildung, Bildung und Erziehung von Kindern und Stärkung von Familien sowie Bewohneraktivierung und Stadtteilleben bzw. als handlungsfeldunabhängige investive Maßnahmen beschrieben Wichtige Entwicklungen Der öffentliche Raum hat für das Quartier aufgrund seiner Struktur besondere Bedeutung. Große Freiräume sind charakteristisch für das Quartier. Hier hat sich in den Jahren seit Beginn des Verfahrens viel getan. Neben Mitteln aus dem Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau Ost und zahlreichen Investitionen der Wohnungsunternehmen hat auch der Strategiewechsel im Rahmen der „Sozialen Stadt“, wonach seit 2007/2008 auch in dieses Quartier investive Mittel (QF 4) aus diesem Programm fließen konnten, beigetragen und deutliche Entwicklungsimpulse gegeben. Die Beachvolleyballanlage, die Aufwertung des „Gartens der Begegnung“ und die Errichtung des Gartenhauses, die Aufstellung von Bänken vor allem entlang der öffentlichen Hauptwege und Plätze, kleine Ausbesserungen an Wegen, die Errichtung des Niedrigseilgartens und des Elterntreffs in der Kita „Sonnenschein“, die Schaffung des Familiencafés und des Familiengartens im DRK Kinder-, Jugend- und Familienzentrum DRehKreuz, die Sanierung der Kiezsporthalle und dabei die Einrichtung eines Mehrzweckraumes für gemeinschaftliche Aktivitäten haben das Quartier attraktiver gemacht und auch das Interesse bisher unbeteiligter Bewohnerinnen und Bewohner geweckt. Die Ideen dafür sind gemeinsam mit den Akteuren vor Ort entwickelt worden. Einen besonderen Impuls für das Quartier und darüber hinaus hat die Idee gebracht, einen Hochzeitspark zu entwickeln. Aus dieser Idee ist seit Ende 2007 ein stark nachgefragter Bedarf entstanden, fünf Jahre später im November 2012 wurde inzwischen der 158. Baum gepflanzt. Nun gilt es, die erreichte hohe Qualität zu sichern und weiter auszubauen, indem vor allem die noch leer stehenden ungenutzten Standorte entwickelt sowie viel Wert auf Sicherheit und Pflege gelegt werden. Gerade verstärkt zunehmende Hinweise auf Vandalismus und Störung der öffentlichen Ordnung und des Sicherheitsgefühls vor allem durch Trinker haben in letzter Zeit wieder zugenommen. 21 Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 Wichtigste Projekte 2011/2012: Projekt Fördersummen Inhalte Hochzeitspark 2011/2012: keine QM-Mittel für Gestaltung (175.000 €€ Stadtumbau Ost) 2011/2012: 171.000 € 2011/2012: keine QM-Mittel (bisher 2,5 Mio. €) 2011: 280.000 € 2011/2012 175.000 € ohne Förderung QM, Finanzierung Wohnungsunternehmen Entwicklung des Hochzeitsparks Marzahn-Hellersdorf seit November 2007, mehrere Erweiterungen, mit besonderer Anziehungskraft für Quartiersbewohner, aber auch für Interessenten von außerhalb, positive Resonanz und Beitrag zu besserem Image, 2 Pflanzfeste jährlich in sehr familiärer Atmosphäre, maßgeblich in Verantwortung QM mit Unterstützung durch Träger „Garten der Begegnung“ Errichtung Gartenhaus und Übergabe Ende 2011, damit Ausweitung der nachbarschaftlichen Angebote ab 2012, Förderung der Inneneinrichtung durch Spenden aus Stundenlauf 2010 Sanierung, Erweiterung und Umbau für größeren Bedarf, bessere Rahmenbedingungen und zum Aufbau einer Quartiersschule von Herbst 2011 bis Herbst 2014 Garten der Begegnung/Gemeinschaftshaus Sanierung, Erweiterung, Umbau Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule Familiencafé im Kinder-, Jugendund Familienzentrum „Drehkreuz“ Familiengarten des Kinder-, Jugendund Familienzentrums „Drehkreuz“ Balkonwettbewerb gesamt 2011: 6 Projekte 949.500 € gesamt 2012: 4 Projekte 2.351.500 € Umbau des Erdgeschosses mit einladendem Zugang zum Familiencafé als attraktiver Ort für Bildungs-, Begegnungsund Freizeitangebote für Familien Gestaltung Kita- und Familiengarten (1380 m² Freifläche) zur weiteren Qualifizierung Kinder- und Jugendhilfezentrum als Familienzentrum und Kita, weitere Abschnitte in Planung 2012: 7. Wettbewerb, inzwischen mit fünf Wohnungsunternehmen, für sichtbar schöne Balkone, Vorgärten u.ä., Beitrag zur Aufwertung des Quartiers und durch Preisverleihungen als Beitrag zu Stadtteilleben und Nachbarschaften Projekte 2013 und später (Maßnahmenliste) Schlüsselthema/Projekt Förderung Fortsetzung ab 2014 Garten der Begegnung (Gestaltung und Ausbau) 2013: ohne Förderung Entwicklung Hochzeitspark 2013: ohne Förderung Sanierung, Erweiterung, Umbau Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule 2013/2014: ca. 2,5 Mio. € Förderung im Bereich Bewirtschaftung und Betreuung, Entwicklung von Projekten (siehe unter Nachbarschaften) Förderung weiterer Ausbau offen (Notwendigkeit Zaun in Teilbereichen) 2014: Förderung Erweiterung durch Stadtumbau Ost (200.000 €) darüber hinaus bisher keine weitere Förderung in Aussicht, wegen Erfolg des Projektes jedoch Fortsetzung angeraten Förderung Schulhofsanierung offen Kalkulation ab 2014 Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 Familiengarten des Kinder-, Jugendund Familienzentrums „Drehkreuz“ (Fortsetzung) Aufwertung Spiel- und Freibereich Max-Herrmann-Straße (in Zusammenarbeit mit allod) Weiterentwicklung Wegenetz Quartiersmitte („Strahlen des kleinen Sterns“), inklusive Aufwertung des Übergangs zwischen Quartier und Bürgerpark Sauberkeit und Sicherheit im Quartier Standortentwicklung oder Abriss der beiden leer stehenden Gebäude (Terrassenhaus/ Kita Döblinstraße) sowie Standortentwicklung Ringkolonnaden Nord Standortentwicklung für vorhandene Brachflächen Ringkolonnaden Süd/zwei Kitastandorte Ludwig-Renn-Straße (Nähe Hochzeitspark und Nähe POLIMAR) 3.5 22 2013: 2013: 2013: ohne Förderung im Stadtumbau angemeldet 2013: bisher ohne Förderung 2013: ohne Förderung ab 2013: Förderung im Rahmen QF 1/2 möglich, Ideenaufruf ab 2014: dito Strategie- und Maßnahmenentwicklung nötig dringend 2013: ohne Förderung Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner Im Kapitel 1 wurde die Entwicklung im Gebiet hinsichtlich Aktivierung, Vernetzung und Übernahme von Verantwortung bereits angerissen. Generell wurden Beteiligung, Kooperationen und Zusammenarbeit mit allen wesentlichen Akteuren im Quartier 2011/2012 weiter ausgebaut, und auch 2013 bleibt dieser Handlungsschwerpunkt uneingeschränkt wichtig. Dafür werden auch künftig sowohl die Gremien- und Netzwerkarbeit als auch die Projektarbeit und ihre Synergien genutzt, um hier weiter voran zu kommen. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 23 Stabilisierung bestehender Gremien, Kooperationen und Netzwerke  Die Qualität der Arbeit im Quartiersrat hat sich seit der Neuwahl 2011 kontinuierlich verbessert, wozu auch die neue Zusammensetzung der Bewohnergruppe sowie die beiden neuen Sprecher maßgeblich beigetragen haben. Im Quartiersrat (neue Mitglieder seit 2011 sind die Nachbarschaftshelferinnen, der Verein "Klug im Alter - Seniorenakademie e.V.", der den Hausklub „Maxe“ in der Max-Herrmann-Straße 2 betreibt, sowie die Agrarbörse Deutschland Ost e.V.) und über die konkreten Projekte und Aktionen sind alle im Quartier (und teils in unmittelbarer Nachbarschaft) agierenden sozialen Träger und Vereine in die Arbeit des Quartiersmanagements einbezogen, mit ihnen sind gute Kontakte aufgebaut worden. Die Spielplatzinitiative Marzahn e.V. musste auf Grund der Standortaufgabe im Quartier ihre Mitgliedschaft 2011 aufgeben ebenso wie der Plattenverbund e.V. mit dem Trägerwechsel im „Garten der Begegnung“ zu Beginn des Jahres 2012.  Die erweiterte Steuerungsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Fachressorts des Bezirksamtes, der drei Wohnungsunternehmen, des Stadtteilzentrums sowie wesentlichen Akteuren aus dem Quartier ist nach wie vor wichtiges Arbeits- und qualifiziertes Beratungsgremium, das sich vor allem dadurch auszeichnet, dass es ganz unterschiedliche, sich ergänzende und befördernde Perspektiven in den Prozess einbringen kann. Ein Teil der Sitzungen 2012 widmete sich der weiteren strategischen Ausrichtung der wesentlichen Handlungsfelder im QM Mehrower Allee. Diese Diskussionen und die gemeinsamen „Projektwerkstätten“ mit dem Quartiersrat erweisen sich als gutes Instrument für Strategieentwicklung, Projektentwicklung und -evaluierung. Die Zusammenarbeit ist produktiv und verläuft nach wie vor in ausgesprochen guter Atmosphäre. Die Ziele für die Quartiersentwicklung und die daraus zu entwickelnden Projekte sind bisher nicht durch Eigeninteressen und Konkurrenzen bestimmt.  2011/2012 konnten die projektbegleitenden Arbeitsgruppen wieder aktiviert werden und haben durchaus erfolgreich gearbeitet. Vor allem die Konzentration auf ganze Handlungsfelder oder Schlüsselthemen und nicht mehr auf einzelne Projekte sowie die Zusammenarbeit mehrerer Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb einer Gruppe haben dazu beigetragen.  Um Synergien zwischen dem Quartiersverfahren und dem Lokalen Aktionsplan des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ im Stadtteil Marzahn-Mitte zu erreichen, ist das Quartiersmanagement nach wie vor stimmberechtigtes Mitglied im Begleitausschuss zu diesem Programm. Dadurch hat sich eine intensive Zusammenarbeit mit der Mitarbeiterin des Jugendamtes ergeben.  Das Quartiersmanagement nimmt an einzelnen Sitzungen der Vernetzungsrunde Jugend für den Stadtteil Marzahn-Mitte und des Beirates für Migrant/innen-angelegenheiten des Bezirkes teil.  Seit 2005 tauscht sich das Quartiersmanagement mit dem QM Marzahn Nordwest und dem QM Hellersdorfer Promenade in regelmäßigen Abständen auf der Arbeitsebene aus. Seit 2010 nimmt es an den gemeinsamen Runden des „Aktionsraums plus Nord Marzahn – Nord-Hellersdorf“ teil und ist dadurch auch über diese Ebene mit den anderen QMs sowie mit dem Aktiven Stadtzentrum Marzahner Promenade vernetzt. Durch das von allen drei QM-Beauftragten betreute Modellprojekt zur Entwicklung von Quartiersschulen haben sich Zusammenarbeit und Kooperation inhaltlich verstärkt. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 24 Projektbezogene Zusammenarbeit  Die Zusammenarbeit mit allen Akteuren im Quartier zur Umsetzung von Aktionen und Projekten ist intensiv und gut.  Das Quartier zeichnet sich durch eine Vielzahl an Angeboten aus. Strategie des Quartiersmanagements ist es nach wie vor, vor allem gemeinsame Aktivitäten unterschiedlicher Akteure im Kiez zu initiieren, zu fördern und Ressourcen zu bündeln, um stärker als bisher den Quartiersgedanken zu transportieren und das Bewusstsein auf die Entwicklung eines Stadtteils zu lenken. So werden vor allem gemeinsame Aktionen und Projekte unterschiedlicher Träger befördert (Lampionumzug, Sportaktionen, Projekte im Garten, Stadtteilfeste…). Hier sind in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erreicht worden, teilweise erfolgt eine Zusammenarbeit außerhalb von QM-Projekten. Auch die Wohnungsunternehmen spielen hierbei eine förderliche Rolle. Außerdem steht dabei die Schaffung von Traditionen und Ritualen, die den Jahreslauf strukturieren und die Identifikation der Bewohnerschaft mit dem Quartier ermöglichen, im Vordergrund.  Das QM bringt sich inhaltlich stark in eine Reihe von Projekten ein: vor allem Nachbarschaftsnetzwerk, Sport und Bewegung, Entwicklung des Quartiersgartens, Entwicklung des Hochzeitsparks, alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Entwicklung der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule. Daher ist die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Akteuren, meist auch mehreren Akteursgruppen, dabei besonders intensiv.  Gemeinsam mit den Wohnungsunternehmen hat das QM das Bildungsprojekt „Wohnführerschein“ entwickelt. Die inhaltliche Arbeit dazu muss auch 2013 stärker als 2012 fortgesetzt werden, um eine Ausweitung des Projektes zu schaffen.  Die Kooperation mit dem Stadtteilzentrum ist gut. Es ist Mitglied im Nachbarschaftsnetzwerk in unserem Quartier, wodurch viele Aktivitäten miteinander abgestimmt werden. Gleichzeitig ist es inzwischen für die Umsetzung des Verbraucher-Info-Netzes verantwortlich.  Mit den Fachabteilungen und den Beauftragten des Bezirksamtes existieren gute Arbeitsbeziehungen sowohl durch die Mitarbeit in der Steuerungsrunde als auch bei der Entwicklung und Umsetzung einzelner Projekte. Darüber hinaus ist mit dem Projekt „Hochzeitspark MarzahnHellersdorf“ (Stadtumbau Ost) eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda und dem Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt entstanden. Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 25 4 FAZIT 4.1 Künftige Handlungsschwerpunkte Prinzipiell wird an den Strategien der vorangegangenen Jahre festgehalten, um sich den gesetzten Zielen für die Quartiersentwicklung zu nähern: gute und friedliche Nachbarschaften, eine aktive und selbstbewusste Bewohnerschaft in einem Quartier, das allen interessante Aktivitäten ermöglicht, und gestärkte Familien, durch die Kinder, Jugendliche und deren Eltern ihre eigenen Chancen auf Bildung, Beschäftigung und Teilhabe an der Gesellschaft verbessern. Die gewählten Handlungsfelder haben sich als wesentlich für eine positive Entwicklung des Quartiers erwiesen, dafür sind auch weiterhin adäquate Projekte umzusetzen. Damit ist der inhaltliche Fahrplan für das kommende Jahr festgelegt. „Bildung“ und „Nachbarschaften“ sind die wesentlichen Handlungsschwerpunkte für die künftige Entwicklung im Quartier, begleitet durch weitere Anstrengungen hinsichtlich der Vernetzung und Zusammenarbeit aller für die Quartiersentwicklung wichtigen Akteure, eine intensive Öffentlichkeitsarbeit sowie die weitere Gestaltung und gute Pflege des öffentlichen Raums, der in seiner Qualität für das Quartier von besonderer Bedeutung ist. Dabei wird die gesamte Quartiersbevölkerung – auch mit Blick auf neue Zielgruppen – angesprochen, vermehrt Familien und Heranwachsende. Bildung: Förderung von Projekten in Bildungseinrichtungen, vor allem in der Grundschule, zur Wahrung der Entwicklungschancen von Kindern und zur Aktivierung und zum Kompetenzerwerb von Eltern; Qualifizierung und Aufwertung der Einrichtungen (Unterstützung für Quartiersschulentwicklung Grundschulstandort und offenen Ganztagsbetrieb am Gymnasium) Nachbarschaften: Sicherung der Projekte Nachbarschaftshilfe und Nachbarschaftsnetzwerk, Aufbau ehrenamtlicher Nachbarschaftshilfe und selbstinitiierter Aktionen und Projekte für weitere Begegnungen; Maßnahmen zur Bewirtschaftung, Erhaltung und Stabilisierung des „Gartens der Begegnung“ als zentrale Basis für kleine Nachbarschaftsprojekte und zur Erhaltung der Qualität im öffentlichen Raum Vernetzung/Kooperation: weitere Qualifizierung der Quartiersgremien sowie anderer Netzwerke und Kooperationen für gemeinsame Quartiersentwicklung, gemeinsames Vorgehen, Verantwortungsübernahme und Ressourcengewinnung, (noch) notwendige Begleitung und Unterstützung sowie Moderation im Rahmen eines Quartiersverfahrens Öffentlichkeitsarbeit: Sicherung der Projekte Stadtteilzeitung, Internetpräsenz, Veranstaltungskalender und -plakate sowie weitere Qualifizierung und Gewinnung des Ehrenamtes dabei, Fortsetzung wesentlicher Traditionen und Veranstaltungen Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013/2014 26 Öffentlicher Raum: Weiterentwicklung Hochzeitspark, Stabilisierung Garten der Begegnung, Fortsetzung und Abschluss Neugestaltung Wegenetz, fehlender Übergänge, inklusive Beitrag zum barrierefreien Quartier; Strategie und Maßnahmen im Bereich Sicherheit, Sauberkeit; Standortentwicklung auf noch vorhandenen Leerstands- oder Brachflächen, inklusive Ringkolonnaden 4.2 Verstetigung der Ergebnisse Noch hat das Verfahren keinen Stand erreicht, an dem eine generelle Verstetigung der Ergebnisse ohne weitere Förderung möglich wäre. So besteht sowohl für die Schlüsselthemen und -projekte als auch für die Begleitung des Verfahrens selbst anhaltender Förderbedarf. Zwar sind weitere Optimierungen der Projekte denkbar, müssen jedoch im Grunde dennoch finanziert werden. Hier bleiben weitere Förderungen oder alternative Finanzierungen notwendig, da keines der Projekte bezahlbare Leistungen anbietet. Für den „Garten der Begegnung“ wird zusammen mit dem Träger an Konzepten zu arbeiten sein, wie sich zumindest die Bewirtschaftung des Gartens selbst, weniger für die dort stattfindenden Projekte, kostenneutral erfolgen könnte.  Frauensport 50+: Das Projekt läuft recht erfolgreich bereits seit 2008 ohne Förderung, die Anschubfinanzierung hat hier ausgereicht, ein für Frauen interessantes Projekt zu etablieren und durch eigene Beiträge zu finanzieren.  3000 Schritte extra: Das kleine Projekt läuft inzwischen ohne Betreuung und wird durch die Teilnehmerinnen/Teilnehmer selbst organisiert und umgesetzt.  Sport und Bewegung (weitere Bausteine): Eine ähnliche Entwicklung wird für weitere Projektbausteine möglich sein. Mit den großen Sportaktionen gelingt es, erfolgreich Sponsoren zu gewinnen. Mittel davon sollten künftig mehr und mehr in die Organisation und Umsetzung der Aktionen fließen.  Computertreff 50+: Das Projekt ist seit zwei Jahren an die Begegnungsstätte „Felse 13“ der WG Marzahner Tor angebunden. Die Fortführung des Angebotes sollte im Rahmen der Neukonzeption der Begegnungsstätte 2013 durch das Wohnungsunternehmen mit berücksichtigt werden.  Kiezschaufenster: Das Projekt läuft seit sieben Jahren sehr erfolgreich und hat durchaus zur Aufwertung des Wohnbereichs Raoul-WallenbergStraße/Märkische Allee der degewo beigetragen. Hinsichtlich dieses Projektes wird 2013 eine Unterstützung durch die degewo vorbereitet.