Daten
Kommune
Berlin Friedrichshain-Kreuzberg
Dateiname
Anlage zur VzK DS/0661/IV.pdf
Größe
7,5 MB
Erstellt
17.10.15, 09:45
Aktualisiert
27.01.18, 11:11
Stichworte
Inhalt der Datei
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
Abt. für Finanzen, Personal und Stadtentwicklung
Bezirksverordnetenversammlung
Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
2013
Drucksache Nr.
Vorlage - zur Kenntnisnahme –
über
Quartiersmanagment (QM) Mariannenplatz, Mehringplatz, Wassertorplatz,
Werner-Düttmannsiedlung,
Wrangelkiez
und
Zentrum
Kreuzberg
/
Oranienstraße; Entwicklung in den Gebieten und Fortschreibung der
integrierten Handlungskonzepte 2014/2015
Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen:
Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung vom 09.04.13 beschlossen:
Das Bezirksamt nimmt die von den QM-Teams an den Bezirk eingereichten
Unterlagen zur Gebietsentwicklung in den QM-Gebieten und zur
Schwerpunktsetzung für die Fortschreibung der integrierten
Handlungskonzepte 2014/2015 zustimmend zur Kenntnis.
(Anlagen 1 – 6)
A). Begründung
Das Bezirksamt ist im Rahmen der Kooperation mit der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung verpflichtet, für die QM-Fördergebiete über die Entwicklung der
Arbeit in den QM-Gebieten und die Festlegung von Schwerpunkten zur
Fortschreibung der integrierten Handlungskonzepte zu entscheiden.
Die vorgelegten Unterlagen zur Entwicklung in den Gebieten und zur Fortschreibung
der Handlungskonzepte 2014/2015 wurden von den Quartiersbeauftragten (QMTeams) in Abstimmung mit dem Bezirk erstellt.
Die Grundlagen für die Entwicklung der Arbeit in den QM-Gebieten und die
Schwerpunktsetzungen für 2014/2015 sind in Abstimmungsprozessen mit
Bürgerinnen und Bürgern, Ämtern und sonstigen Akteuren auf Quartiersebene
entwickelt und in den Steuerungsrunden des jeweiligen Fördergebietes und den
ressortübergreifenden Gebietskonferenzen im Bezirk erarbeitet worden.
1 von 2
B). Rechtsgrundlage:
§15 BezVG
C). Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung:
keine
a) Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben:
Keine
b) Personalwirtschaftliche Ausgaben:
keine
Berlin, den 09. April 2013
Dr. Franz Schulz
Bezirksbürgermeister
2 von 2
Quartiersmanagement Mariannenplatz
Naunynstr. 73
10997 Berlin
Projektidee zur Übergangsgestaltung GS-OS
Zur Verfügung stehende Mittel QF3 PJ 2013:
Bezirksamt
Friedrichshain-Kreuzberg
für 2013
für 2014
für 2015
Quartiersmanagement
Mariannenplatz
25.000 Euro
40.000 Euro
20.000 Euro
Naunynstraße 73
10997 Berlin
Ergebnisse der Sitzung AG GS-OS vom 14.11.2012 und der Kleingruppe vom 10.12.2012
Telefon: 030 61201880
Telefax: 030 61201849
qm-mariannenplatz@
jugendwohnen-berlin.de
Möglicher Projekttitel
„Barrieren für Bildung und Teilhabe minimieren“
Projektzeitraum
Schuljahr 2013/14 und Schuljahr 2014/15
Zielgruppe
Schüler der Nürtingen GS, der e.o.-plauen GS und der Heinrich Zille-GS
Projektziel
Schärfung der Kompetenzprofile der Schüler, um einen besseren Einstieg und
Übergang in der Oberschule zu sichern. Verbesserung der
Leistungsfähigkeit und -bereitschaft.
Charakter der Maßnahme
• Offenes Angebot, nicht an den Schulstandort gebunden
• Der inhaltliche/pädagogische Schwerpunkt ist mit den kooperierenden
Grundschulen abzustimmen
• Elementar: Sprachbildung
• Förderung der Methodenkompetenzen der Schüler
• Förderung einer positiven Arbeitshaltung; die Lust am Lernen soll
stimuliert werden
• Enge Einbindung der Eltern während der gesamten Projektzeit;
• Das Projekt wird von der AG GS-OS der Bildungsinitiative Mariannenplatz begleitet um eventuell notwendige Anpassungen und neue
Kooperationsmöglichkeiten mit den Oberschulen abzustimmen.
www.qm-mariannenplatz.de
Träger:
Jugendwohnen im Kiez e.V.
Quartiersmanagement Mariannenplatz
Naunynstr. 73
10997 Berlin
Projektidee zur Übergangsgestaltung GS-OS
Zur Verfügung stehende Mittel QF3 PJ 2013:
Bezirksamt
Friedrichshain-Kreuzberg
für 2013
für 2014
für 2015
Quartiersmanagement
Mariannenplatz
25.000 Euro
40.000 Euro
20.000 Euro
Naunynstraße 73
10997 Berlin
Ergebnisse der Sitzung AG GS-OS vom 14.11.2012 und der Kleingruppe vom 10.12.2012
Telefon: 030 61201880
Telefax: 030 61201849
qm-mariannenplatz@
jugendwohnen-berlin.de
Möglicher Projekttitel
„Barrieren für Bildung und Teilhabe minimieren“
Projektzeitraum
Schuljahr 2013/14 und Schuljahr 2014/15
Zielgruppe
Schüler der Nürtingen GS, der e.o.-plauen GS und der Heinrich Zille-GS
Projektziel
Schärfung der Kompetenzprofile der Schüler, um einen besseren Einstieg und
Übergang in der Oberschule zu sichern. Verbesserung der
Leistungsfähigkeit und -bereitschaft.
Charakter der Maßnahme
• Offenes Angebot, nicht an den Schulstandort gebunden
• Der inhaltliche/pädagogische Schwerpunkt ist mit den kooperierenden
Grundschulen abzustimmen
• Elementar: Sprachbildung
• Förderung der Methodenkompetenzen der Schüler
• Förderung einer positiven Arbeitshaltung; die Lust am Lernen soll
stimuliert werden
• Enge Einbindung der Eltern während der gesamten Projektzeit;
• Das Projekt wird von der AG GS-OS der Bildungsinitiative Mariannenplatz begleitet um eventuell notwendige Anpassungen und neue
Kooperationsmöglichkeiten mit den Oberschulen abzustimmen.
www.qm-mariannenplatz.de
Träger:
Jugendwohnen im Kiez e.V.
Seite 2
Protokoll des Quartiersrats
25.10.2012
Ort: QM
Zeit: 18.30 – 21:30 Uhr
Anwesend: Birgit Berneking (BA-FK), Seraina Nyikos, Johannes Stiegler, Monika Müller, Nesrin
Demir, Rosa Risch, Marina Hellbach, Maria Linkemeyer, Lars Viehmeyer (QM), Ceren Karaboga
(QM), Wera Bille Saldanha (QM), Mareen Bienge (QM), Kati Geissler (QM), Halis Sönmez (Mieterrat
Block 100), Gisela Hellwig, Heike Dornseiff (Naunynritze), Andy Ugbogbo, Nils Willers
Entschuldigt: Ralf Hirsch (SenStadt), Mari Pape, Angelika Hirschmüller, AWO
Protokoll: Ceren Karaboga, Lars Viehmeyer
Tagesordnung
1. Protokollabnahme vom 20.09.12
2. Reflektion der Prioritätensetzung im Hinblick auf die neue Struktur
des Handlungskonzeptes
3. Beginn Mittelplanung PJ 2013
4. Sonstiges
Es sind von 20 Quartiersräten 12 Quartiersräte anwesend. Das Gremium ist daher nicht beschlussfähig, so dass Abstimmungen per Votum erfolgen.
Zu TOP 1: Protokollabnahme vom 20.09.2012
Folgende Änderungen/ Ergänzungen werden aufgenommen:
Halis Sönmez hat folgende Ergänzung zum Protokoll vom 20.09.2012, in dem aufgenommen werden soll, dass der Mieterrat Block 100 bisher von den Betriebs-und Nebenkosten befreit war. Ein
weiterer Hinweis seinerseits ist die mögliche Lautstärkenproblematik, wenn der Bewohnertreff ab
Januar in den Mieterrats-Räumen stattfinden soll.
Johannes Stiegler bezieht sich auf die mögliche Aufnahme/Gewinnung interessierter Jugendliche in
den Verein der Johanniter, und macht darauf aufmerksam dass die Jugendlichen nicht nur bei den
Johannitern eingesetzt werden sollen.
Zu TOP 2: Reflektion der Prioritätensetzung im Hinblick auf die neue Struktur
des Handlungskonzeptes
Das QM erläutert die Notwendigkeit der Neudiskussion der Prioritätensetzung. Ab kommendem Jahr gilt für die Erstellung der Handlungskonzepte eine neue Struktur. Die bisherige Struktur der neun strategischen Ziele (Z1-Z9) existiert nicht mehr.
Das QM stellt die neue Struktur der Themenfelder vor und erläutert wie sich die bereits
realisierten Projekte auf die neue Struktur verteilen. Des Weiteren erläutert das QM wie
die Themenschwerpunkte in Bezug auf die momentane noch bestehende Prioritätensetzung einzuschätzen ist:
Seite 3
a.
Bildung, Ausbildung, Jugend:
Ist seit je her aufgrund der Bedarfslage im Gebiet die, oder eine der höchsten Prioritäten.
Der Quartiersrat hat in den vergangenen Jahren viele erfolgreiche Projekte ins Leben gerufen (z.B. Nawi, Werkpädagogik..). Die Verbesserung der Bildungsbedingungen ist nach
wie vor von hoher Relevanz für eine positive Gebietsentwicklung.
b.
Arbeit und Wirtschaft:
Wirtschaftsförderung ist aufgrund der Gebietsstruktur am Mariannenplatz nicht von hoher
Relevanz. Die Förderung des Arbeitsmarktes beschränkte sich aufgrund der Problemlagen
(hohe Jugendarbeitslosigkeit) auf Maßnahmen für Jugendliche. Diese können jedoch besser unter Punkt 1: Bildung, Ausbildung, Jugend subsummiert werden.
c.
Nachbarschaft (Kultur, Gemeinwesen, Integration, Gesundheit):
Die Förderung des interkulturellen Austauschs und die Planung gemeinsamer Aktivitäten
stärken die nachbarschaftlichen Verhältnisse und tragen entscheidend zur die Aktivierung
der Bewohnerschaft bei. Dies ist eine der grundlegenden Aufgaben der Quartiersarbeit
und Voraussetzung für die Verbesserung der Lebensbedingungen.
d.
Öffentlicher Raum
Obwohl es noch viele Wünsche zur Verschönerung und Aufwertung des Öffentlichen
Raumes gibt, hat die Vergangenheit gezeigt, dass Projektwettbewerbe in diesem Bereich
im Rahmen einer Förderung über Soziale Stadt in diesem QM-Gebiet kaum umsetzbar
sind. Das Bethaniengelände wird bereits über den „Städtebaulichen Denkmalschutz“ saniert, das Ensemble des Feuerwehrbrunnenplatzes liegt unter sehr strengen Auflagen des
Denkmalschutzamtes (siehe gescheiterte Projektwettbewerbe für die Errichtung von
Sitzmöglichkeiten) und die Innenhöfe der Blöcke sind Angelegenheit der Wohnungsbaugesellschaft.
e.
Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner
Ist ureigentliche Aufgabe des QMs und als Querschnittsthema für alle Projekte im Sinne
der Nachhaltigkeit relevant.
Ein QR fragt, ob alle Prioritäten gleichrangig sind, das QM bejaht dies. Ein weiterer QR
fragt, ob diese neue Struktur national oder nur berlinweit vorgenommen wird, das QM
erklärt, das aufgrund unterschiedlicher Themenschwerpunkte, die Prioritäten in anderen
Städten/ Bundesländern andere sein können.
Demzufolge sind die für die Gebietsentwicklung relevanten Themenschwerpunkte:
a.
Bildung, Ausbildung, Jugend
c.
Nachbarschaft (Kultur, Gemeinwesen, Integration, Gesundheit)
e.
Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner
Seite 4
Der QR bedauert, dass die entstandenen relevanten Themenschwerpunkte, da der Punkt
d) Öffentlicher Raum wegfällt. Außerdem wird die Notwendigkeit langfristiger Projekte
statt kleinerer Projekte erwähnt. Das QM weist daraufhin das erfolgreiche Projekte wie
z.B. die Mietergärten oder Putzaktionen, die u.a. auch das Wohnumfeld verbessern, weiterhin durchgeführt werden können, jedoch über kleinere Fonds. Denn bauliche Maßnahmen in den degewo Blöcken können nicht vom QM gefördert werden.
Der Quartiersrat votiert die neue Sortierung wie folgt:
Ja
Nein
12
0
Für die bevorstehende Mittelplanung erklärt das QM, dass eine Berücksichtigung des
Themenschwerpunktes „e)“ bei der Projektentwicklung keinen Sinn macht. Zum einen
handelt es sich wie bereits oben erwähnt um eine ureigentliche Aufgabe des QM-Teams.
Zum anderen ist eine Projektidee diesbezüglich eher in den anderen inhaltlichen Schwerpunkten umzusetzen, da die Vernetzung und Einbindung der Partner im Sinne der Nachhaltigkeit als Grundvoraussetzung für ALLE Projekte gelten sollte. Insofern schlägt das
QM vor, sich bei der Mittelplanung auf die beiden inhaltlichen Schwerpunkte „a)“ und „c)“
zu beschränken und zwischen diesen beiden Themen auch keine Priorisierung vorzunehmen, sondern sie aufgrund ihrer Wichtigkeit gleichberechtigt zu behandeln.
Der Quartiersrat votiert für diesen Vorschlag wie folgt:
Ja
Nein
12
0
Zu TOP 3: Beginn Mittelplanung PJ 2013
Zur Verfügung stehende Mittel aus dem Programmjahr 2013:
QF 2
2013
Projekte zwischen
1.000 und 10.000 €
35.000 €
Verausgabung bis spätestens: 31.12.2013
QF 3
Projekte über
10.000 €
2013
2014
2015
25.000 €
60.000 €
40.000 €
Antragseinreichung bei
Zu binden bis spätestens:
Zu binden bis spätestens:
Seite 5
der PSS bis spätestens:
30.04.2013
30.09.2013
30.09.2013
Das QM stellt die momentan bestehenden Bedarfe und Projektideen – untergliedert in die
beiden Themenschwerpunkte „a)“ und „c)“ – vor. Diese setzen sich zusammen aus den
vergangenen QR-Workshops, Nennungen wie den Fachgremien (u.a. Bildungsinitiative,
Kita-Runde) und einer vom QM durchgeführten Bewohnerbefragung.
Die bereits bestehenden Projektideen werden vom QM-Team erläutert. In der Folge ist
der Quartiersrat dazu aufgerufen diese Ideen zu diskutieren und mit eigenen Vorschlägen
zu ergänzen.
Sport-Freizeitangebote: Frau Nesrin Demir (degewo) teilt mit, dass sie evtl. ein gemeinsames Projekt mit Türkiyemspor plant, da sie das Projekt sehr erfolgreich fand .Auch priorisiert sie Musikprojekte und berichtet von zwar vorhanden aber teuren Angeboten in
der Musikschule am Bethaniengelände, die sich die Eltern leider nicht leisten können. Der
QR findet dies als wichtigen Hinweis und bestärkt Frau Demir, da sich Musik in der Entwicklung und Sprache der Kinder auswirkt. Man einigt sich darauf, dass diese Idee unter
der Nennung freizeit-oder Ferienangebote subsummiert werden kann.
Die Vorüberlegungen des QMs bzgl. der Mittelplanung liegen dem QR auf dem Flipchart
vor. Zum Punkt Übergang Grundschule – Oberschule fragt der QR, was es nach dem
Jahrgang für eine Förderung gebe und findet eine 2-jährige Förderung zu wenig. Das QM
erläutert das es bei dieser Förderung um gezielte biografische Förderung beim Kind gehe,
und nicht um Masse. Es sollen insgesamt 36 Schüler aus 3 verschiedenen Schulen mit
eventueller Gymnasialempfehlung individuell gefördert werden. Der QR schlägt vor, nicht
36 Schüler 2 Jahre sondern 70 Schüler 1 Jahr lang zu fördern um mehr Schülern eine
Förderung zu ermöglichen. Das QM berichtet von den Runden der Bildungsini, wo die
Schulleiter deutlich machten, diese Art von Förderung als längeren Prozess anzusehen
um Erfolge verzeichnen zu können. Der QR fragt, ob es bereits Begleitungsprojekte/ Erfahrungen an Schulen gebe. Frau Linkemeyer antwortet, das es zwar Kooperationen aber
keine Projekte gebe.
Der QR ergänzt, erst einmal einen solchen Jahrgang anzuschieben und dann bzgl. Nachhaltigkeit Kontakte zu verschiedenen Stiftungen aufzubauen. Das QM berichtet von einem Stiftungskatalog, das von einer ehemaligen Praktikanten beim QM erstellt wurde,
das Problem sei aber die Pflege dieses Katalogs, um die Aktualität zu gewährleisten.
Aufgrund von Diskussionsbedarf schlägt das QM vor, das einige QR-Vertreter sich an der
Bildungsini beteiligen können um sich einen besseren Überblick zu verschaffen und detailliertere Fragen klären zu können.
Einige QR-Mitglieder halten die frühkindliche Sprachförderung als eine wichtige Projektidee. Das QM stimmt dem zu, weist aber darauf hin, dass die Vorbereitungszeit zu knapp
ist, da die Planung und Antragseinreichung der Jahresscheibe bereits bis zum 30.04.2012
erfolgen müsste und daher unrealistisch ist.
Frau Berneking fordert auf, sich zwischen frühkindlicher Sprachförderung und Übergang
GS-OS zu entscheiden. Ein QR ist für die frühkindliche Sprachförderung. Das QM betont,
dass es nicht schaffbar ist, einen realistischen Projektwettbewerb zu starten, der
Seite 6
als Antrag bis 30.04.2013 bei der PSS eingereicht werden kann. Denn die Erfahrungen
haben gezeigt, dass Projektideen eine lange Vorarbeit brauchen, um brauchbare und erfolgreiche Projekte realisieren zu können.
Ein QR schlägt vor, die Gelder aus dem QF2 (10.000 Euro) für Feste zu streichen um eine
Pilotprojekt für die frühkindliche Sprachförderung zu starten. Rosa Risch weist erneut
daraufhin, dass es fast 1 Jahr gedauert hat, die Projektidee für den Übergang GS-OS zu
realisieren. Auch betont sie die Notwendigkeit der Quartiersräte, mehr an Fachgremien
teilzunehmen um ein besseres Gefühl für Projektplanungen zu bekommen.
Der QR schlägt vor, die Mittelplanung für den QF3 2012 abzustimmen, da dies am eiligsten geplant werden muss. Der Rest der Mittelplanung könne zu einem anderen Termin
besprochen werden, da dafür noch Zeit ist.
Frau Berneking erwähnt noch die Variante, die frühkindliche Sprachförderung im September 2013 zu beschließen und für 2014+2015 vorzunehmen.
Der QR votiert hinsichtlich der vorgeschlagenen Mittelbindung für den Übergang GS-OS
(2013: 25.000,-/2014: 40.000,-/2015: 20.000,-)
Ja
Nein
12
0
Die verbleibenden Mittel werden in der nächsten Sitzung besprochen.
Herr Halis Sönmez verlässt den Sitzungsraum.
Zu Top 4: Sonstiges
Ehrenamtspässe
Das QM vergibt die noch ausstehenden Ehrenamtskarten.
Jahresbilanzierungsessen
Das QM hat sich um den Termin und Ort für das traditionelle Jahresbilanzierungsessen
bemüht. Das ursprünglich gewünschte Restaurant 3 Schwestern war bereits ausgebucht
und zu teuer.
Das Essen findet nun am Donnerstag den 13.12.2012 um 19 Uhr im Restaurant „Hosteria
La buona Forchetta“ in der der Graefestr. 83, 10967 Berlin statt. Vegetarische und vegane Gerichte sind möglich. Das QM bittet aus planungstechnischen Gründen um verbindliche Anmeldungen oder Absagen bis zum 02.11.2012.
Termine
Seite 7
•
nächste QR-Sitzung am 29.11.2012, um 18.30 Uhr im QM-Büro
Seite 8
Protokoll Fachgespräch
Bewohneraktivierung am Mariannenplatz
15.02.2013
Ort: Quartiersmanagement Mariannenplatz
Zeit: 10-12 Uhr
Anwesende: Frau Berneking (QML BA-FK), Frau Effertz (BA-FK SozBeschBüd), Frau Reinke (BA-FK
IntMig), Herr Hirsch (SenStadtUm), Frau Steckler-Meltendorf (Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.), Frau
Ribbe (Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.), Frau Demir (degewo), Lars Viehmeyer (QM), Ceren Karaboga
(QM), Claudia Roepke (QM), Wera Bille Saldanha (QM)
Protokoll: Wera Bille Saldanha
TOP 1: Bewohnertreff Mariannenplatz
Vorab teilt das QM die Vorlage zum Bewohnertreff sowie einen Grundriss der Räume in
der Waldemarstr. 70 aus.
Im Rahmen des Schwerpunkts Nachbarschaftliches Miteinander und Bewohneraktivierung
soll im QM-Gebiet Mariannenplatz ein Bewohnertreff eingerichtet werden, der Anlaufstelle
für Bewohnerinitiativen und-gruppen im Gebiet werden soll. Der Johanniter-Unfall- Hilfe
e.V. hat im Rahmen eines Projektwettbewerbs den Zuschlag zur Einrichtung des Bewohnertreffs (Projektlaufzeit 01.01.2013-31.12.2014) erhalten.
Ziel ist es, einen offenen Bewohnertreff aufzubauen, der dazu beiträgt, die Bewohner für
ihren Kiez zu interessieren und sie dazu zu bringen, sich hier zu engagieren. Zur Betreuung des Bewohnertreffs werden zum 01.03.13 zwei Mitarbeiter (eine Frau und ein Mann)
angestellt, die idealerweise aus dem Kiez kommen und/oder sich hier bereits engagieren.
Der Bewohnertreff soll wöchentlich - vorwiegend nachmittags- 20h geöffnet sein. Je nach
Interesse der Bewohner können die Abendstunden und Wochenenden mit einbezogen
werden. Die Eröffnungsfeier findet am 15.04. statt.
Der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. legt ein mögliches Angebotsspektrum vor, das in der Projektanlaufphase je nach Bedarf der Bewohner und in Abstimmung mit den Kooperationspartnern und Akteuren vor Ort angepasst werden soll.
Herr Hirsch, Frau Effertz und Frau Berneking kritisieren, dass die Abstimmung mit den
Akteuren vor Ort noch nicht stattgefunden hat. Es wird vereinbart, dass die Austauschrunde mit den Kooperationspartnern so schnell wie möglich stattfindet.
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Die abgestimmten Angebote werden auf der Gebietskonferenz am 11.03.13 vorgestellt.
Es sollte jedoch kein starres Konzept sein. Vielmehr soll eine Strategie vorgestellt werden, wie die Bewohner aktiviert werden sollen. Einige Angebote, um die Bewohner „anzulocken“ und um untereinander ins Gespräch zu kommen sollten feststehen. Parallel dazu
sollten feststehenden Angebote (Beratung durch BIK Mariannenplatz) stattfinden. Zur
Gebietskonferenz ist eine Vorlage zu erstellen, aus der ersichtlich ist, was für die erste
Zeit geplant ist.
Frau Berneking ergänzt, dass die Angebote für die erste Zeit nach der Gebietskonferenz
feststehen müssen, diese werden dann nochmals in der Steuerungsrunde und mit den
Fachämtern abgestimmt.
Es wird darauf hingewiesen, dass das Angebot keine Bildungs- und Beratungseinrichtung
werden soll, um keine Parallelstrukturen aufzubauen. Die Anwesenden bestätigen, dass
die Abstimmung mit dem Familienzentrum Adalbertstrasse, der Naunynritze, dem AWO
Begegnungszentrum und dem Nachbarschaftsladen Naunynstraße daher von großer
Wichtigkeit ist.
Frau Reinke ist der Meinung, dass ein Abgleich mit den bestehenden Angeboten nicht
ausreicht, sondern dass wichtig ist, was die Bewohner sich wünschen und was sie demzufolge auch annehmen. Es gibt zwar oft viele Angebote, jedoch ist der Bedarf oft grösser
bzw. werden viele Angebote nicht angenommen.
Folgende Angebote werden befürwortet: Familiencafe; Tauschbörse (Kleider, Bücher,
Spielzeug…); Interkulturelles Kochen; Kreatives Gestalten und Malen; geselliges Beisammensein (z.B. Spielenachmittage, Bingo); generationenübergreifende Angebote (z.B.
Lesepaten); offener Mädchentreff.
Herr Hirsch weist im Rahmen der Diskussion drauf hin, dass Ausflüge nicht förderfähig
sind.
TOP2: Bewohneraktivierung
Folgende Aktivitäten zur Aktivierung der Bewohnerschaft finden statt:
•
•
•
Internationales Frauenfrühstück im QM-Büro (einmal im Monat).
Große Beteiligung der Bewohnerschaft in der Mietergärtengruppe im Block 100.
Hier bestehen Synergieeffekte durch die Kooperation zwischen der degewo, den
Bewohnern, dem Projekt Werkpädagogik des PFH, des Projekts Curioso (Naturwissenschaftliche Lernwerkstatt) und des QM. Eine neue Mietergärtengruppe im Block
77 ist im Aufbau.
Nachbarschaftsprojekt „Emma`s Hoftour“ (raumlabor): Sieben mehrtägige Veranstaltungen im Gebiet mit dem Schwerpunkt auf den Innenhöfen um dort die Bewohnerschaft zu aktivieren und die nachbarschaftlichen Verhältnisse zu stärken.
Synergieeffekte mit dem Bewohnertreff sind zu erwarten.
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•
•
•
•
Aktivierung für die Vergabegremien des Quartiersmanagements: Quartiersrat und
Aktionsrat.
Aktionen über den Aktionsfonds des QMs: Muttertagsfrühstück und gemeinsames
Fastenbrechen; mit jeweils an die 100 TeilnehmerInnen.
Öffentliche Veranstaltungen/Angebote zur Bekanntmachung des QMs und der bestehenden Angebote: unter anderem „Räuber&Gendarm“ auf dem Myfest und
„Tag des Spiels“ auf dem Feuerwehrbrunnenplatz.
Öffentlichkeitsarbeit durch Medien: Internetseite, Projektblätter und Flyer.
Allgemein ist festzustellen, dass Angebote, bei denen Frauen sich austauschen können (z.B. Handarbeitskurse) sehr gut angenommen werden.
Frau Effertz hält Aktivitäten wie den Tag des Spiels für sehr sinnvoll und regt an, ein
Tavla-Turnier zwischen verschiedenen QM-Gebieten zu veranstalten. Sie hält weiter
den Aufbau eines ehrenamtlichen Hilfe- und Unterstützungsnetzwerks gekoppelt an
den Bewohnertreff für wichtig.
Frau Reinke hat keine Ergänzung zu den bestehenden Aktivitäten. Das angebotene
Spektrum ist aus ihrer Sicht bereits breit gefächert.
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Protokoll der AG GS-OS vom 09.01.2013
Ort: QM Büro
Zeit: 15.00 – 16.30 Uhr
Anwesende: Herr Brencher (H-Zille-GS), Emine Başaran (Campus Marianne), Herr Braden (H.Hesse-Schule),
Herr Schega (Nürtingen-Grundschule), Herr Böttig (ISS Skalitzerstr.), Ceren Karaboğa (QM Mariannenplatz),
Lars Viehmeyer (QM Mariannenplatz)
Protokoll: Ceren Karaboğa
Einziger Tagesordnungspunkt ist die Anpassung der auf den letzten Sitzungen der AG besprochenen Projektidee an die Rahmenbedingungen des Programms „Soziale Stadt“.
Herr Viehmeyer rekapituliert den Verlauf der Projektentwicklung und verweist auf die im Rahmen
des QF3 zur Verfügung stehenden Mittel:
für 2013
25.000 Euro
für 2014
40.000 Euro
für 2015
20.000 Euro
Somit ist das Projekt für die Schuljahre 2013/14 und 2014/15 zu realisieren. Die AG beschließt für
dieses Projekt den Arbeitstitel „Barrieren für Bildung minimieren“.
Zielgruppe der Maßnahme sollen Schüler/innen aller drei (zukünftig noch zwei) Grundschulen im
Gebiet sein.
Vom potentiellen Träger wird ein offenes, ergänzendes Unterstützungsangebot gefordert. Die inhaltliche und pädagogische Ausrichtung soll nicht eingegrenzt werden.
Zielsetzung für das Projekt ist zum einen die Schärfung der Kompetenzprofile (Methodenkompetenzen wie z.B. Präsentationstechniken) der Schüler, um einen besseren Einstieg und Übergang in der
Oberschule zu sichern. Zum anderen soll eine positive Arbeitshaltung gefördert, also die Lust am
Lernen gesteigert werden und die sprachliche Entwicklung befördert werden. Die Leistungsfähigkeit
und –bereitschaft soll sich erhöhen. Die Einbindung der Eltern wird als äußerst wichtig angesehen.
Weiteres Vorgehen:
Der Projektwettbewerb wird nach Abgleich mit der Steuerungsrunde dem betreffenden Fachamt
und bis Ende Februar 2013 veröffentlicht. Voraussichtlich wird Ende März, spätestens aber Mitte
April der Träger der Maßnahme feststehen. Das Projekt wird in der Folge von der Bildungsinitiative
Mariannenplatz begleitet. Nach Ende des Projektwettbewerbs soll sich der Träger auf dem Gesamtgremium vorstellen.
Die AG Übergang GS-OS wird zum jetzigen Zeitpunkt ihre Arbeit ruhen lassen und kann bei Bedarf
wieder aktiviert werden.
Ergebnisprotokoll des Fachgesprächs / AG Übergang
Kita-Grundschule vom 23.05.2012
Ort: WIB
Zeit: 17.00 – 19.00 Uhr
Anwesende:
Burak Güleryüz
QM
Seite 12
Begoña Petuya- Ituarte
Emine Başaran
Manfred Enzinger
Sandra Hülse
Sofia Gomes
Katharina Schwarze
Andrea-M. Wolf
Andrea Bähr
Verena Messing
Ramadan
Michaela Laubner
Markus Schega
Friederike Terhechte-Mermeroğlu
Dagmar Döntgen-Dreissig
JUGKBE Schule
Campus Marianne
Förmig
Curioso Kinderlabor
Kinderhaus Waldemar
Heinrich-Zille-GS
Heinrich-Zille-GS
EKT Schokokids e.V.
EKT Affentanz e.V.
Florian e.V.
Kita Spielräume
Nürtingen-GS
Hunsrück GS
e.o.plauen-GS
Protokoll: Manfred Enzinger
Tagesordnung
1. Vorstellungsrunde
2. Zielsetzung der Runde
3. Vorstellung Projekte: Mikroprojekte Campus Marianne
4. Curioso – naturwissenschaftliche Lernwerkstatt
5. Vereinbarungen
Zu TOP 2: Zielsetzung der Runde
In der Runde sollen mögliche weiterführende Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Grundschulen und den Kitas rund um den Mariannenkiez besprochen werden.
Zunächst werden die in einer vorangegangenen Kita-Austauschrunde gesammelten Kooperationswünsche der Kitas verlesen. :
•
•
•
Schnupperkurse für Kita-Gruppen an den Grundschulen
Besuch von Lehrerinnen in den Kitas (Teilnahme an Elternnachmittagen/-abenden)
Gemeinsamer Sportunterricht
Herr Schega von der Nürtingen-GS äußert, dass die Schule Kooperationsvereinbarungen mit 4 Kitas
geschlossen hat und mit dieser Arbeitsweise gute Erfahrungen macht. Ansprechpartner an der
Schule sind in erster Linie die Klassenlehrer, die die neuen „Ersten Klassen“ zum Schuljahresanfang
übernehmen würden und insofern die Kooperation gestalten.
Die Vertreterinnen der Zille-GS äußern, dass der Aufwand und die Anbahnung einer Kooperation
mit Kitas in einem schwierigen Verhältnis zum Nutzen steht, da schlussendlich nur kleinere Aktionen resultieren und viele Kinder von kooperierenden Kitas schlussendlich doch nicht an der ZilleSchule angemeldet worden sind.
Hierzu wurden folgende Punkte besprochen:
Seite 13
1. Es ist prinzipiell für Kita-Kinder sinnvoll und wünschenswert, vor der Einschulung die Möglichkeit zu erhalten „Schul-Luft“ zu schnuppern, auch wenn die Eltern nicht im Einzugsgebiet der GS wohnen.
2. Jedoch ist natürlich denkbar, dass die Kooperationsbeziehungen je Kita und Kita-Gruppe
auch variieren können. So sind einige Kitas an engmaschigen Kooperationsbeziehungen interessiert wohingegen anderen Kitas zunächst an einmaligen Besuchen in der Schule für eine Kindergruppe interessiert sind.
3. Für sinnvolle Übergangsaktionen ist es ebenfalls notwendig, dass die Schulen bereits früher
als augenblicklich über die Anmeldungen zum neuen Schuljahr informiert werden, um diesen Kindern und ihren Eltern entsprechende Schnupper-Angebote bereits im Vorfeld der
Einschulung machen zu können.
Frau Döntgen-Dreissig von der e.o.plauen-GS signalisiert dass ihre Schule sowohl Interesse als
auch freie Kapazitäten für Kooperationen hat.
Insgesamt signalisieren die Schulleiter, dass interessierte Kitas sich gerne für Gespräche zu Kooperationen an die Schulen wenden können.
Zu TOP 3: Vorstellung Projekte: Mikroprojekte Campus Marianne
Der Circus-Schatzinsel und das Theaterbündnis Blumenstrauss stellen ihre Einrichtung und ihre neu
startenden Mikroprojekte vor. Die Zielsetzung beider Projekte ist, die Förderung der Kooperationsbeziehung zwischen Schule und Jugendhilfe im Campus Marianne.
Circus Schatzinsel bietet in den Sommerferien einen Ferienworkshop für Schülerinnen der
e.o.Plauen und der Zille Grundschule an.
Theaterbündnis Blumenstrauss wird zur Vorbereitung der Vorschüler auf den Übergang in die
Grundschule das Thema „Übergang“ anhand klassischer Märchenthemen bearbeiten und als Theaterstück aufführen.
Die beiden Träger konzipieren mit Förmig Fortbildungseinheiten für Lehrer zur Sprachförderung mit
Methoden der Theaterarbeit und der Zirkusarbeit.
Zu TOP 4: Curioso – Die naturwissenschaftliche Lernwerkstatt
Der aktuelle Projektstand wird von Sandra Hülse (Biologo) vorgetragen:
Bisher haben 36 verschiedene Gruppen die Lernwerkstatt besucht: 17 Kita-Gruppen., 11 Grundschul-Gruppen. und 8 Kooperationsgruppen.
Aufgrund der unerwartet hohen Nachfrage und des Erfolgs der Lernwerkstatt hat das Jugendamt
eine Zusicherung zur Co-Finanzierung der Lernwerkstatt ab 08-2012 für 2012 und 2013 in Höhe
von jeweils 10.000 EUR gegeben. Durch diese weiteren Kapazitäten wird es BioLogo möglich sein,
weitere Mischgruppen zu betreuen.
Bei Interesse neuer Gruppen/neuer Termine können daher Termine für das neue Schuljahr bei curioso.kinderlabor@googlemail.com bis zu den Sommerferien gemacht werden.
Es wird bald einen neuen, überarbeiteten Flyer geben.
M. Enzinger stellt eine Fortbildung von FörMig in Zusammenarbeit mit Prof. Wedekind mit dem Titel
Sprachbildung in der Lernwerkstatt – Beobachten und Zuhören, die vom 6.9. – 8.9.12 stattfinden
soll, vor. Bei den Anwesenden gibt es ein großes Interesse an dieser Fortbildung.
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Herr Enzinger schickt Anfang nächster Woche die Einladung an alle Einrichtungen der AG.
Zu TOP 5: Vereinbarungen
Unter Wahrung des Amtsweges schreiben sowohl die Kitas als auch die Schulen an den entsprechenden Stadtrat einen Brief mit der Aufforderung grundsätzlich ab nächstem Schuljahr dafür zu
sorgen, dass die verbindlichen Anmeldungen den Grundschulen bereits bis spätestens Ostern vorliegen.
Frau Petuya-Ituarte leitet diesen Wunsch ebenfalls parallel an Frau Beber weiter.
Nächste Termine sind:
Durch die Kooperation über Curioso und Einladung der Schulleiter an die Kitas mit ihnen direkt in
Kontakt zutreten, wird die Runde bei Bedarf eingebrufen.
Ein neuer Austausch-Termin wird bei Bedarf, frühestens wohl erst ab September/ Oktober vereinbart werden. Bis dahin sind die anwesenden Kitas, Grundschulen und Projektvertreter angehalten,
die angestoßenen Vereinbarungen und Kooperationsankündigungen zu verfolgen. Ein erster Austausch über Resultate kann in der nächsten Sitzung der Bildungsinitiative Mariannenplatz nach den
Sommerferien erfolgen.
Protokoll der Gebietskonferenz QM Mariannenplatz am 11.03.2013
Herr Viehmeyer begrüßt die Anwesenden und gibt noch einmal einen kurzen Überblick über
die Gebietsdaten und die Prioritäten:
Gebietsdaten
Einwohner: 5.689
davon unter 25 J.: 32,2 %
Migrationshintergrund: 66,8 %
Bezieher von Transfereinkommen: 47,35%
Prioritäten für die Gebietsentwicklung
aus den Handlungsschwerpunkten der Vergangenheit, dem Workshop des Quartiersrates
vom 19.05.2011 und den Ergebnissen der vergangenen Gebietskonferenzen ergibt sich die
Prioritätensetzung für die Jahre 2011 – 2013:
Nachbarschaftliches Miteinander und Bewohneraktivierung
Bildung, Ausbildung, Jugend
Auf Wunsch der Teilnehmer wird der TOP Perspektiven des Projekts „Curioso“ vorgezogen
behandelt.
Themenschwerpunkt: Perspektiven des Projekts „Curioso“ (Naturwissenschaftlichtechnische Lernwerkstatt)
In den Gebietskonferenzen 2009 und 2010 wurden die Intensivierung von Sprachförderprogrammen und die Gestaltung des Übergangs Kita-Grundschule als Lösungsansätze
erarbeitet. Durch die Bildungsinitiative und Arbeitsgemeinschaften erfolgte eine
Konkretisierung, durch die Anfang 2011 ein Projektwettbewerb zur Einrichtung einer
naturwissenschaftlich-technischen Lernwerkstatt veröffentlicht wurde. Zum 1.3.2011 startete
das Projekt unter dem Titel „Curioso“. Träger ist das Pestalozzi-Fröbel-Haus in Kooperation
mit Biologo. Die Förderung ist mit Ko-Finanzierung des Jugendamtes bis Juni 2014
gesichert.
Dieses Projekt sollte ein für den Kiez offenes, nicht an Schule gebundenes Angebot sein und
war daher in der Waldemarstr.57 angedacht. Durch den Umbau dieses Standortes, wurde
das Projekt vorübergehend in die E.O. Plauen-GS gelegt. Die Nutzer (die beteiligten
Grundschulen und Kitas) der Werkstatt befinden den Standort Schule als sehr förderlich für
die Unterstützung des Übergangs der Kita-Kinder in die Grundschule. Die Überlegung, die
Werkstatt zurück in die Waldemarstr.57 zu legen, sollte überdacht werden.
Ist eine Finanzierung ab Juli 2014 möglich, um das Angebot zu sichern und auszubauen?
Frau Hülse von Biologo gibt durch eine Präsentation Einblick in dieses Projekt.
Da QM viele Bildungsprojekte durchführt, wären statistische Daten wünschenswert, ob
dadurch Erfolge sichtbar werden, z. B. eine Verbesserung der Schulabschlüsse. Derartige
Daten wären wichtig, sind jedoch nicht vorhanden. Die Erhebung dieser Daten ist auch mit
der Schwierigkeit verbunden, da sich die Grundschüler auf alle Oberschulen verteilen.
Ergebnisse
Herr Hagen befürwortet eine Regelfinanzierung durch Jugend und Schule, da regionaler
Kontext gegeben ist und es sich um ein sehr erfolgreiches Projekt handelt. Frau Herrmann
wird dahingehend informiert.
Dr. Beckers kann zum jetzigen Zeitpunkt keine verbindliche Finanzierungszusage geben. Dr.
Beckers und Frau Belicke signalisieren, gemeinsam mit Frau Herrmann zu beraten und zu
prüfen, ob eine Budgetierung über Jugendprojekte möglich wäre. Die Federführung hierfür
liegt bei Jugend. Es wird angestrebt, die Ergebnisse im August an QM zu übermitteln.
Hinsichtlich des Standorts favorisiere alle die Waldemarstr. 57.
Themenschwerpunkt: Bewohneraktivierung und nachbarschaftliches Miteinander –
Aufbau des Bewohnertreffs Mariannenplatz
Zunächst wird zum Thema Bewohneraktivierung vom Team die Bestandsaufnahme
dargestellt:
Einmal im Monat findet ein Internationales Frauenfrühstück im QM-Büro statt. Eine
große Beteiligung der Bewohnerschaft ist in der Mietergärtengruppe im Block 100
festzustellen. Hier bestehen Synergieeffekte durch die Kooperation zwischen der Degewo,
den Bewohner_innen, dem Projekt Werkpädagogik des PFH, dem Projekt Curioso
(Naturwissenschaftliche Lernwerkstatt) und dem QM. Eine neue Mietergärtengruppe im
Block 77 ist im Aufbau. Durch das Nachbarschaftsprojekt „Emma`s HofTour“ (raumlabor)
werden sieben mehrtägige Veranstaltungen auf den Innenhöfen durchgeführt, um dort die
Bewohnerschaft zu aktivieren und die nachbarschaftlichen Verhältnisse zu stärken. QM ist
stets um Aktivierung für die Vergabegremien des Quartiersmanagements: Quartiersrat und
Aktionsrat bemüht. Es finden öffentliche Veranstaltungen/Angebote zur Bekanntmachung
des QM`s und der Angebote: unter anderem „Räuber & Gendarm“ auf dem MyFest und „Tag
des Spiels“ auf dem Feuerwehrbrunnenplatz statt. An den Aktionen über den Aktionsfonds
„Muttertags-Frühstück“ und gemeinsames Fastenbrechen nahmen jeweils ca. 100 Personen
teil.
Nachbarschaftliches Miteinander:
Um nachbarschaftliche Beziehungen zu fördern, wurden von der Degewo Räumlichkeiten
zur Verfügung gestellt. Der Bewohnertreff soll ein Ort der interkulturellen und
intergenerativen Begegnung werden. Zielsetzung ist die Stärkung und Bündelung des
ehrenamtlichen Engagements, der Selbstorganisationsstrukturen und der positiven
Identifikation mit dem Quartier.
Im Rahmen eines Projektwettbewerbs konnte die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V für den Aufbau
und die Koordination des zukünftigen Bewohnertreffs in 2013 und 2014 gewonnen werden.
Zwei Mitarbeiter/innen mit Bezug zum Kiez werden je 10 h pro Woche, vorwiegend
nachmittags, im Bewohnertreff anwesend sein. Die Öffnungszeiten werden dem Bedarf aus
der Bewohnerschaft angepasst (auch Abend- und Wochenendstunden sind denkbar).
Die Eröffnungsfeier findet am 15.04. statt.
Der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. stellt einen vorläufigen Stundenplan vor, dem folgende
zunächst geplante Angebote: Familiencafe; Tauschbörse (Kleider, Bücher, Spielzeug…);
interkulturelles Kochen; Kreatives Gestalten und Malen; geselliges Beisammensein (z.B.
Spielenachmittage, Bingo); generationenübergreifende Angebote (z.B. Lesepaten) zu
entnehmen sind. Auch diese Angebotsstruktur wird dem Bedarf der Bewohnerschaft
angepasst. Eine regelmäßige Abstimmung der Angebotsstruktur mit bereits bestehenden
Angeboten im Kiez wird erfolgen.
Darüber hinaus werden auch bestehende Angebote, wie z.B. Mieterberatung, BIK,
Schmuckkurs in diesen Bewohnertreff integriert.
Ergebnisse
Es wird bestätigt, dass generationsübergreifende Angebote, Aktivierung von Engagement,
Selbsthilfe und die Einbeziehung von Senioren wünschenswert ist und die Abstimmung mit
anderen Angeboten stetig erfolgen muss. Wünschenswert ist die Aktivierung bisher nicht
erreichter Bewohner. Nach den Sommerferien sollte eine erste Auswertung erfolgen.
Herr Hagen bittet um Mitarbeit im Campus.
Protokollführung
Birgit Berneking
Vorlage zur Gebietskonferenz - Quartiersmanagement Mariannenplatz 2013
Gebietsdaten
Einwohner: 5.689
davon unter 25 J.: 32,2 %
Migrationshintergrund: 66,8 %
Bezieher von Transfereinkommen: 47,35%
Prioritäten für die Gebietsentwicklung
Die Prioritätensetzung für die Jahre 2011 – 2013 ergibt sich aus den Handlungsschwerpunkten der
Vergangenheit, dem Workshop des Quartiersrates vom 19.05.2011 und den Ergebnissen der
vergangenen Gebietskonferenzen:
Nachbarschaftliches Miteinander und Bewohneraktivierung
Bildung, Ausbildung, Jugend
Themenschwerpunkt: Bewohneraktivierung und nachbarschaftliches Miteinander – Aufbau des
Bewohnertreffs Mariannenplatz
Aufbau des Bewohnertreffs Mariannenplatz:
Koordination des zukünftigen Bewohnertreffs: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V
Projektlaufzeit: ab sofort bis 31.12.2014
Personal: zwei Mitarbeiter_innen mit Bezug zum Kiez; je 10 h pro Woche
Öffnungszeiten: wöchentlich - vorwiegend nachmittags- 20h geöffnet; wird jedoch dem Bedarf
aus der Bewohnerschaft angepasst (auch Abend- und Wochenendstunden)
Die Eröffnungsfeier findet am 15.04. statt
Zielsetzung: Der Bewohnertreff soll ein Ort der interkulturellen und intergenerativen Begegnung
werden und die nachbarschaftlichen Beziehungen fördern. Stärkung und Bündelung des
ehrenamtlichen Engagements, der Selbstorganisationsstrukturen und der positiven Identifikation
mit dem Quartier.
Mögliche Angebote: Familiencafe; Tauschbörse (Kleider, Bücher, Spielzeug…); interkulturelles
Kochen; Kreatives Gestalten und Malen; geselliges Beisammensein (z.B. Spielenachmittage,
Bingo); generationenübergreifende Angebote (z.B. Lesepaten); offener Mädchentreff.
Abstimmung der Angebotsstruktur mit dem bereits bestehenden Angebot im Kiez
Bewohneraktivierung- Bestandsaufnahme:
Internationales Frauenfrühstück im QM-Büro (einmal im Monat)
Große Beteiligung der Bewohnerschaft in der Mietergärtengruppe im Block 100. Hier bestehen
Synergieeffekte durch die Kooperation zwischen der degewo, den Bewohner_innen, dem Projekt
Werkpädagogik des PFH, des Projekts Curioso (Naturwissenschaftliche Lernwerkstatt) und des
QM. Eine neue Mietergärtengruppe im Block 77 ist im Aufbau.
Nachbarschaftsprojekt „Emma`s HofTour“ (raumlabor): Sieben mehrtägige Veranstaltungen im
Gebiet mit dem Schwerpunkt auf den Innenhöfen um dort die Bewohnerschaft zu aktivieren und
die nachbarschaftlichen Verhältnisse zu stärken.
Aktivierung für die Vergabegremien des Quartiersmanagements: Quartiersrat und Aktionsrat.
Aktionen über den Aktionsfonds des QMs: Muttertags-Frühstück und gemeinsames
Fastenbrechen; mit jeweils ca. 100 Teilnehmer_innen.
Öffentliche Veranstaltungen/Angebote zur Bekanntmachung des QMs und der be-stehenden
Angebote: unter anderem „Räuber & Gendarm“ auf dem MyFest und „Tag des Spiels“ auf dem
Feuerwehrbrunnenplatz.
Öffentlichkeitsarbeit durch Medien: Internetseite, Projektblätter und Flyer.
Themenschwerpunkt: Perspektiven des Projekts „Curioso“ (Naturwissenschaftlich-technische
Lernwerkstatt)
Träger: Pestalozzi-Fröbel-Haus in Kooperation mit Biologo
Förderung gesichert über Ko-Finanzierung des Jugendamtes und des QM bis Juni 2014
Zielsetzung: Erörterung möglicher Finanzierungsstrategien und einer darauf ausgerichteten
Öffentlichkeitsarbeit. Hierfür ist es zum einen notwendig, dass die Zielrichtung klar definiert ist.
Es sollte darum gehen, das Angebot perspektivisch für die bereits bestehenden Nutzergruppen
um den Mariannenplatz zu sichern und auszubauen, jedoch nicht unbedingt darum neue Nutzer
zu gewinnen.
Dieses Projekt sollte ein für den Kiez offenes, nicht an Schule gebundenes Angebot sein und war
daher in der Waldemarstr.57 angedacht. Durch den Umbau dieses Standortes, wurde das Projekt
vorübergehend in die E.O. Plauen-GS gelegt. Die Nutzer (die beteiligten Grundschulen und Kitas)
der Werkstatt befinden den Standort Schule als sehr förderlich für die Unterstützung des
Übergangs der Kita-Kinder in die Grundschule. Die Überlegung, die Werkstatt zurück in die
Waldemarstr.57 zu legen, sollte überdacht werden.
QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ
im Kunstwelt e.V.
Protokoll zum Fachgespräch Thema Bildung mit Schwerpunkt Schule, 7. August 2012
TeilnehmerInnen
Herr Hirsch (Senat), Herr Dill, Herr Dr. Beckers, Frau Behlicke, Frau Dr. Petuy Iguarte, Frau Kose, Herr
Dobe, Frau Ollawa (Bezirksamt), Frau Sinzinger, Frau Eischet, Frau Fowe, Frau Mayer, Herr Peters
(Galilei-Grundschule/Liebmann-Schule), Frau Sydow (Quartiersrat/Bewohnervertreterin), Frau
Hartmann, Frau Stanze, Frau Piwek (QM)
Protokoll: QM
Einleitung
Seitens des QM wurde bereits im Juni zu dem Fachgespräch eingeladen mit der Fragestellung, wie die
Schule als Bildungsstandort im Gebiet gestärkt werden könnte. Die jüngsten Vorfälle in den Sommerferien, als sich sieben Einbrüche in der Galilei Grundschule ereigneten, waren nicht nur aufgrund der
hohen Zahl alarmierend, auch die starke Vandalismustendenz hinterließ bei Eltern und Schulpersonal
große Sorge und Hilflosigkeit. Dabei konnten die Verantwortlichen nicht gefasst werden, die Art der
Vorfälle legte einen Bezug zu Schülern der Schule aber nahe.
Diese aktuelle Problemlage bestimmte maßgeblich den Verlauf und Inhalt des Fachgesprächs.
Ist-Zustand Galilei-Grundschule - grundsätzlich:
− rückläufige Schülerzahl 360 Schülerinnen in 2012 (vor 10 Jahren noch 520 SchülerInnen)
aufgrund vermehrter Wegmeldungen von Einschülern
− 90% der Schülerschaft aus Familien mit Transferleistungsbezug und fast 100% mit
Migrationshintergrund
− 120 Schüler nutzen das Hortangebot
− die Schule nutzt einen Teil des Gebäudes gemeinsam mit der Liebmann-Grundschule (Schule
mit Förderschwerpunkt Sprache)
− die Freiflächen der Schule stehen nach Schulschluss und in den Ferien den Kindern im Kiez
zur Verfügung
− Schulflure im C und D-Trakt wurden im partiziaptorischen Verfahren aus QF4-Mitteln
renoviert, ein Antrag für die A- und B-Trakte wurde eingereicht.
− Elternarbeit nach Aussage der Schulleitung schwierig, Förderverein nicht gut aufgestellt
− Schule ist im Kiez nicht gut etabliert, durch die relative Introvertiertheit der Lage ist nicht
sofort erkennbar, dass es sich bei dem Standort um eine Grundschule handelt.
− Bislang wenig Öffnung in den Kiez außer den Bürgerversammlungen im Rahmen von QM
Problemlage aktuell:
− in den Sommerferien wurde 7 mal in die Grundschule eingebrochen. Die Verantwortlichen
konnten trotz Wachpersonal nicht gefasst werden, es wurde nicht nur gestohlen, sondern
vornehmlich randaliert und zerstört. Die Folgen sind mit Hilfe des Lehrkörpers bis zu Beginn
des Schuljahres soweit bereinigt worden, dass die Schülerschaft nicht mit den Vandalismusschäden konfrontiert wurde. Die Art der Einbrüche legt einen Bezug der Täter zur Schule nahe,
ohne dabei festlegen zu können, ob die Täter aus der Schülerschaft selbst stammen oder
ehemalige Schüler sind. Auch konnten die Motive für die Tat bisher nicht eindeutig geklärt
werden (z.B. Langeweile, Hass, Rache, Zerstörungswut).
− für die auffällige Einbruchserie ist bisher zwar eine Öffentlichkeit innerhalb der Schülerschaft
geschaffen worden, die Fälle wurden aber nicht über die Grenzen der Schule hinaus in den
Kiez kommuniziert.
− die Freiflächen der Schule werden nicht durch das Ordnungsamt bestreift. Es bietet sich durch
die Abgewandtheit zur Straße die Situation, dass Eindringlinge ungestört/ungehört in das
rückwärtige Gebäude einsteigen/einbrechen können.
QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ
im Kunstwelt e.V.
Lösungsansätze:
kurzfristig:
− Bezüglich personeller und baulicher Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherung des
Schulgebäudes werden weitere Gespräche zwischen dem Schulamt (Dr. Beckers) und der
Schule geführt werden müssen, die ggf. auch den Immobilienservice einbeziehen.
− Wünschenswert wäre eine symbolische, temporäre Aktion mit dem Ordnungsamt.
− Seitens der Schulaufsicht kam die Forderung danach, die Schüler so einzubeziehen, dass sie
sich selbst die Frage stellen, welche Ursachen die Einbrüche haben. Zusammen mit einer
Fotodokumentation könnten die Ergebnisse aufbereitet und in einer Ausstellung dem Kiez
gezeigt werden / Projekt mit Frau Virkus an der Schule.
− Die Idee ist weiterhin, Kiezkinder und/oder Jugendliche aus dem Kiez in einer kurzfristigen
Aktion einzubinden, um ein Verantwortungsgefühl für die Schule aufzubauen/ dieses zu
stärken. QM wird an dieser Idee ansetzen und Gespräche mit der KMA und dem Kinder- und
Jugendrat PLANquadRAT führen.
− In den kommenden Ferien (Herbstferien) soll das Schulgelände derart bespielt werden, dass
es nicht vereinsamt und abgeschottet wirkt. Hierzu soll eine Trägerrunde stattfinden, in der
die Einrichtungen vor Ort ihre Ressourcen einbringen und die geplanten Angebote
koordinieren. QM lädt dazu die Verantwortlichen ein.
− In Zusammenarbeit mit Schule und Jugendeinrichtungen vor Ort könnten Aktionen geplant
und durchgeführt werden, die auch Kiezkinder, die die Schule nicht besuchen, einbeziehen
und die so zu einer größeren Akzeptanz der Schule im Kiez führen. Dies könnte auch einen
positiven Effekt auf die SchülerInnen der Galilei Grunschule selbst habe, da derartige Aktionen
die Identifikation mit der Schule erhöhen (Ehrgefühl/Stolz).
langfristig:
− Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Schule im Kiez durch eine Öffnung der Schule in den
Kiez durch
− Öffentlichkeitsarbeit (finanzielle Unterstützung seitens Schulamt in Aussicht gestellt)
− Projekte und Veranstaltung mit Einbeziehung der Nachbarschaft (auch kurzfristig)
− Gestaltung der Freiflächen mit Öffentlichkeitscharakter
− Aufbau eines Elterncafes/Treffpunktes zur Verbesserung der Elternaktivierungsarbeit und
Ausbau der Willkommenskultur an der Schule. Laut Schulamt können für einen derartigen
Bedarf Fördermittel bereitgestellt werden.
− Über Projekte könnten die im Nachmittagsbereich öffentlich genutzten Freiflächen einer
betreuten Nutzung zugeführt werden.
− Notwendig ist eine weiterführende Diskussion und Verständigung über die inhaltliche
Ausrichtung der Schule (Nutzung vorhandener Ressourcen/ Alleinstellungsmerkmal).
Anknüpfend an das Fachgespräch, was in der Form aus aktuellem Anlass nicht den eigentlichen
strategischen Charakter des ursprünglich geplanten Fgs erfüllen konnte, werden die besprochenen
Inhalte in der AG Bildung des Quartiersmangements weitergeführt und die Umsetzung/Erfüllung
begleitet.
Protokoll der Gebietskonferenz
QM-Mehringplatz am 19. November 2012
Teilnehmer: siehe Teilnehmerliste
Die Ausgangssituation zum Gebiet lag den TeilnehmerInnen der Konferenz in Form der
Diskussiongrundlage dar:
Im QM-Gebiet leben 5.464 BewohnerInnen (Statistisches Landesamt Berlin, Stand
31.12.11), von denen 3.932 Personen einen Migrationshintergrund aufweisen (71,9%),
nahezu 90% der SchülerInnen der Galilei-Grundschule haben einen Migrationshintergrund.
Die Südliche Friedrichstadt weist damit im Aktionsraum+ Kreuzberg Nordost den höchsten
Anteil migrantischer BewohnerInnen auf. Für das Quartier Mehringplatz sind hierbei
insbesondere die türkischsprachigen Familien hervorzuheben, die mehrheitlich die
Bewohnerschaft prägen, mit Abstand gefolgt von Familien mit arabischen Wurzeln.
52% der BewohnerInnen bestreiten ihren Lebensunterhalt über den Bezug von
Transferleistungen. Dieses trifft vor allem die Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre
besonders hart, die insgesamt ein Viertel der Bewohnerschaft ausmachen. 74,5% der
Jungen und Mädchen leben laut dem Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2011 (Stand
31.12.10) in Kinderarmut. Die Mehrheit der BewohnerInnen ist der bildungsfernen Schicht
zuzuordnen.
Durch die Arbeit des Vor-Ort-Teams, den Workshop des Quartiersrats, einer
Bewohnerbefragung, dem Fachgespräch zum Thema sowie verschiedener Arbeitsgruppen
im Jahresverlauf kristallisierten sich insbesondere die Schwerpunkte
1. Bildung, Ausbildung - Jugend
2. Nachbarschaft
heraus.
Vor Diskussion des jeweiligen Handlungsschwerpunktes werden die strukturellen Probleme
erläutert.
1. Nachbarschaft
Generell besteht in dem durch Anonymität geprägten Quartier Handlungsbedarf in der
Förde-rung nachbarschaftlicher Kontakte. Projektmittel werden daher bspw. für
gemeinschaftliche Aktivitäten (z.B. die zwischenzeitlich ausgelaufenen Kursangebote) und
Anlässe der wiederkehrenden Begegnung eingesetzt, die Neugier, aber auch das
Verständnis für andere Kulturen schaffen sollen. Besonders wichtig ist dabei die Arbeit am
Thema Toleranz, gegenseitige Achtung und Respekt.
Als Ort der nachbarschaftlichen Begegnung befindet sich im Kiez das Integrationshaus
Friedrichstraße 1. Neben dem Vor-Ort-Büro des Quartiersmanagements, dem arabischen
Verein Al Dar e.V., MINA - Leben in Vielfalt e.V. und Aktivitäten des KMA e.V. betreibt seit
2011 das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg/ Seniorenamt hier die Begegnungsstätte
Mehring-Kiez. Das Haus bietet optimale Voraussetzungen für einen Anlaufpunkt mit mannigfaltigen Beratungs- und Begegnungsangeboten, die es gilt noch stärker auszuschöpfen.
Gemeistert werden sollte dabei die Herausforderung, die heterogenen Bewohnergruppen mit
ihren unterschiedlichen Ansprüchen und Lebensumständen (im Quartier v.a. deutsche
Senioren, Singlehaushalte und junge, kinderreiche Familien mit Zuwanderungsgeschichte) in
übergreifenden Angeboten optimalerweise im Integrationshaus zu erreichen und das
Verständnis füreinander und damit ein friedliches Miteinander zu ermöglichen.
Hierzu ergeben sich folgende Fragestellungen:
- Wie kann die Begegnungsstätte Mehring-Kiez gestärkt werden, um verschiedene
Zielgruppen (auch unter dem Leitbild des generationsübergreifenden Ansatzes)
nachhaltig zu binden?
- Wie kann ein tolerantes und respektvolles Miteinander gestärkt werden, um das
Zusammenleben im Kiez und das Nachbarschaftsgefühl zu fördern, und ein
friedliches Miteinander aller BewohnerInnen erreicht werden?
Die Diskussion der Teilnehmer ergibt, dass die Begegnungsstätte und der Garten aufgrund
mangelnder Beschilderung und schlechter Beleuchtung schwer zu finden sind. Die vielen
unterschiedlichen Bezeichnungen – Intihaus, Begegnungsstätte, interkulturelles Cafe,
Seniorentreff – sind verwirrend. Die Betonwand/Mauer verhindert die Sicht in den Garten,
Vielen ist nicht bekannt, dass Garten und Cafe für alle BewohnerInnen da ist. Frühstück für
türkische oder arabische Frauen wird als geschlossene Clique empfunden und nicht als
Einladung an alle Kulturen. Das Haus muss offener gestaltet werden, Türen und
Fensterläden sollten geöffnet sein und zum Hereinkommen einladen. Die Angebote sind
schwer wahrnehmbar und unbekannt. Im Garten fehlt eine Spielecke für kleinere Kinder (z.
B. Rutsche oder Wippe). Der Raum zwischen allen Angeboten muss besser beleuchtet und
von BewohnerInnen erobert werden. Viel Aufmerksamkeit ist erforderlich, um alle Kulturen
zueinander zu bringen. Herr Fust ist bereit zu unterstützen und sieht sich selbst als
Bindeglied zwischen Allen. Die Polizei stellt kurz das Projekt "Mitte(n)drin" vor und teilt mit,
dass interessierte Frauen des QM Mehringplatz auch gern daran teilnehmen können.
Als vorläufige Ergebnisse/Arbeitsaufträge sind festzuhalten:
- Zugänge durch Beschilderung und Beleuchtung verbessern
- Bessere Bekanntmachung – Öffentlichkeitsarbeit
- Einheitliche Namensgebung – Vorschlag: Nachbarschaftstreff
- Veranstaltungskalender – Infobord
- Überprüfung und Anpassung der Angebote
- Bessere Kooperation – Bündelung der Ressourcen
die KMA wird den „Runden Tisch Intihaus“ ins Leben rufen
2. Bildung . Ausbildung . Jugend
Eine besondere Herausforderung im Bildungsbereich wird bezogen auf die Situation der
Grundschule wahrgenommen. Kinderarmut, Transferleistungsbezug, das Fehlen von
deutschen Sprachvorbildern in den Bildungseinrichtungen (über die Pädagogen hinaus)
sowie mangelhafte Unterstützung durch das Elternhaus wirken sich im Zusammenspiel
negativ auf den weiteren Bildungsweg aus und verstärken die Chancenungleichheit. Ein
hoher Grad an fehlenden Schulabschlüssen ist die Folge und charakteristisch für viele junge
Männer und Frauen im Quartier.
Die Galilei-Grundschule sieht sich vor der Tatsache, dass sich Eltern von Schulanfängern
aktiv von der Einrichtung wegbewerben.
Im vorangegangenen Fachgespräch zum Thema wurde einerseits der Bedarf gesehen, über
die inhaltliche Ausrichtung der Schule weiter im Gespräch zu bleiben, andererseits über
Formen einer anderen Öffentlichkeitsarbeit zu diskutieren.
Das Vor-Ort-Team stellt folgende Fragen:
- Wie kann die Schule als Bildungsstandort unter Berücksichtigung der besonderen
Herausforderungen im Quartier gestärkt werden, um einerseits Kinder aus
bildungsfernen Haushalten die notwendige Förderung zu bieten aber auch
bildungsnahe Familien für sich zu begeistern?
- Welche vorhandenen Ressourcen der Schule können genutzt werden, um die
Einrichtung hervorzuheben (Alleinstellungsmerkmal)?
- Ist die inhaltlich-pädagogische Ausrichtung der Schule ggf. zu optimieren?
- Wie kann der Bekanntheitsgrad der Schule im Kiez erhöht werden (Öffnung der
Einrichtung in den Kiez hinein)?
- Welche frühzeitig ansetzenden Unterstützungen für Kinder/Jugendliche, aber auch
deren Eltern müssen angeboten werden, um den Anschluss im Bildungssystem zu
gewährleisten?
In der Diskussion wird festgestellt, dass 91% der Schüler der Galilei-Grundschule
Migrationshintergrund haben, dies führt zu einem extremen Rückgang der Anmeldungen, da
dies für die Eltern ein Negativmerkmal ist. Förderklassen und gebundene Ganztagsschule
wären geeignete Mittel derartigem entgegen zu wirken. Notwendig wären 2 Lehrer pro
Klasse, was durch die Zumessungsrichtlinie nicht möglich ist. Ein längerer Aufenthalt in der
Kita minimiert die Sprachdefizite. Kitas haben jedoch zu lange Wartezeiten; es besteht
Mangel an Kitaplätzen. Die Kita bestätigt, dass bei den Kindern ein großer Mangel an
Motorik und Sprache festzustellen ist. Häufig liegen die Ursachen in kleinen Wohnungen mit
Überbelegung und mangelnden Spiel- und Bewegungsangeboten im öffentlichen Raum.
Frau Hunold verweist auf das Bundesprogramm "Offensive Frühe Chancen". Mit diesen
Mitteln können Einrichtungen, in denen der Förderbedarf besonders groß ist, eine
zusätzliche qualifizierte Fachkraft für den erhöhten Sprachförderbedarf einstellen. Darüber
hinaus existiert auch das Projekt „Lesestart“. Leider nehmen in Kreuzberg zu wenig
Kinderärzte an der entsprechenden Information und Verteilung des Materials teil.
Grundsätzlich benötigt die Schule dringend Unterstützung beim Anmeldungsrückgang.
Zusammenfassend sind folgende Ergebnisse festzuhalten:
Die Werbung für die Schule sollte durch eine Positivkampagne verbessert werden – ein
hoher Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund ist nicht negativ, 35% erhalten eine
Gymnasialempfehlung und bestehen auch die Probezeit. Den Eltern sollte auch verdeutlicht
werden, dass eine längere Verweildauer in der Kita der Sprachförderung dient.
Berührungsängsten unterschiedlicher Kulturen muss von klein auf begegnet werden.
Protokollführerin
Birgit Berneking
QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ
Friedrichstraße 246 - 10 969 Berlin
Fon 030 399 332 43 Fax 030 252 94 753
info@qm-mehringplatz.de www.qm-mehringplatz.de
Quartiersrats-Workshop QM-Mehringplatz
Protokoll vom 26. September 2012, 18:00 - 21:00 Uhr
TeilnehmerInnen: Frau Sydow, Frau Kruyskamp, Herr Rissmann, Herr Eckert, Herr Schitkowsky, Frau Rehmann, Herr Gerschau (BewohnerInnen),
Herr Schulze (KMA e.V.), Frau Sinzinger (Galilei-Grundschule), Frau Zeisig (GEWOBAG), Frau Frau Pelivan (Vielfalt e.V.), Fr. Vogel (Kita Wilhelmstraße
14a), Herr Hisch (Senat), Frau Hartmann, Frau Piwek, Frau Stanze (QM)
entschuldigt: Frau El-Yafi, Herr Hönig, Herr Grau, Frau Minder
Protokoll: Frau Stanze
Als Nachrückerin wurde Frau Rehmann im QR begrüßt (siehe Protokoll der Sitzung vom 6.8.12).
Grundsätzlich wäre Frau Minder die nächste Nachrückerin gewesen. Allerdings zeigte sie zunächst
keine Reaktion auf die Einladung zur Mitwirkung im QR, woraufhin nach Ablauf angemessener Frist
Frau Rehmann einberufen wurde. Hernach äußerte sich jedoch auch Frau Minder und nahm die
ausgesprochene Einladung an. Im Sinne der Bewohneraktivierung werden nach Absprache mit Bezirk und Senat künftig beide Damen im QR mitarbeiten. Sollte im Verlauf der Amtszeit ein/e Bewohner/in das Gremium verlassen, wird diese elfte Position der BewohnervertreterInnen nicht neu
besetzt.
Tagesordnung: Workshop zu den Handlungsschwerpunkten der QM-Arbeit in 2013/14
Zielsetzung des Workshops war es, die Handlungsschwerpunkte für die QM-Arbeit in den kommenden 2 Jahren aus Sicht des Quartiersrates zu diskutieren und zu bewerten. Anders als in den Vorjahren wurden dabei nicht die bekannten neun Handlungsziele berücksichtigt, sondern nurmehr
fünf Handlungsfelder, zu denen die ehemals neun offiziell zusammengefasst wurden:
− Bildung Ausbildung Jugend
− Arbeit und Wirtschaft
− Nachbarschaft
− Öffentlicher Raum
− Beteiligung Vernetzung - Einbindung der Partner
Basis des Workshops war die Bewohnerbefragung (139 TeilnehmerInnen), die jüngst in Vorbereitung
auf den Workshop im Quartier durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden seitens QM um Informationen aus Fachrunden, Arbeitsgruppen, Diskussionen in QR und Kiezrunde ergänzt und dem QR
vorab als Arbeitsgrundlage zur Verfügung gestellt.
Der QR-Workshop startete in diesem Jahr mit vier Arbeitsgruppen mit je drei QR-Mitgliedern, die
zunächst in kleiner Runde die fünf Themenfelder bearbeiteten (jeweils 10 Minuten Arbeitszeit,
danach Wechsel des Themenfeldes). Hierbei sollten die Mitglieder nicht konkrete Projektideen
ausarbeiten, sondern Bedarfe in den einzelnen Handlungsfeldern benennen, um am Ende die für sie
drei wichtigsten Handlungsschwerpunkte bewerten zu können.
Nach der Arbeitsgruppenphase kam der QR wieder in großer Runde zusammen. Das QM fasste die
erarbeiteten Ergebnisse zusammen und ergänzte sie um die Einschätzung des Teams zu den
künftigen Arbeitsschwerpunkten. Diese werden vom QM klar in den Handlungsfeldern Bildung,
Nachbarschaft und öffentlicher Raum gesehen. Der QR ging im Anschluss gemeinsam noch einmal
in eine Kurzdiskussion zu jedem einzelnen Schwerpunkt:
26.9.12 - Seite 1
Arbeit und Wirtschaft
70,5% der befragten BewohnerInnen
bewerteten dieses Themenfeld als
wichtig.
Hier wurde in der Diskussion herausgearbeitet, dass man sich im marktwirtschaftlichen Bereich von Angebot und
Nachfrage befindet. Eine entsprechende
Attraktivität (Umfeld, Angebot) fördert
auch die Nachfrage, sowohl von potenziellen Gewerbetreibenden als auch
Kunden. Die Ausgestaltung von Läden ist
nur bedingt durch äußere Einflüsse (z.B.
der Sozialen Stadt) zu ändern, da hierfür
grundsätzlich die Betreiber selbst
verantwortlich sind.
Übergeordnet ist ein Gewerbe-Mix Ziel
für das Quartier, allerdings sind hierbei
sowohl Anwohner als auch touristische
Interessen zu berücksichtigen.
26.9.12 Seite 2
QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ
im Kunstwelt e.V.
Diskussionsgrundlage
Gebietskonferenz QM-Mehringplatz 2012 19. November 2012
Ausgangssituation
Im QM-Gebiet leben 5.464 BewohnerInnen (Statistisches Landesamt Berlin, Stand 31.12.11), von
denen 3.932 Personen einen Migrationshintergrund aufweisen (71,9%), nahezu 90% der SchülerInnen
der Galilei-Grundschule haben einen Migrationshintergrund. Die Südliche Friedrichstadt weist damit
im Aktionsraum+ Kreuzberg Nordost den höchsten Anteil migrantischer BewohnerInnen auf. Für das
Quartier Mehringplatz sind hierbei insbesondere die türkischsprachigen Familien hervorzuheben, die
mehrheitlich die Bewohnerschaft prägen, mit Abstand gefolgt von Familien mit arabischen Wurzeln.
52% der BewohnerInnen bestreiten ihren Lebensunterhalt über den Bezug von Transferleistungen.
Dieses trifft vor allem die Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre besonders hart, die insgesamt ein
Viertel der Bewohnerschaft ausmachen. 74,5% der Jungen und Mädchen leben laut dem Monitoring
Soziale Stadtentwicklung 2011 (Stand 31.12.10) in Kinderarmut. Die Mehrheit der BewohnerInnen ist
der bildungsfernen Schicht zuzuordnen.
Durch den QR wurden im Rahmen des Workshops am 26.9.12 auf Basis der Arbeit des QM, einer
Bewohnerbefragung, der Ergebnisse des Fachgesprächs zum Thema Bildung vom 7.8.12 sowie
verschiedener Arbeitsgruppen im Jahresverlauf folgende Prioritäten benannt:
1. Bildung Ausbildung - Jugend
2. Nachbarschaft
3. Öffentlicher Raum
In der Gebietskonferenz möchten wir die ersten beiden Prioritäten thematisieren und zur Diskussion
einladen.
Strukturelle Hauptprobleme in den Handlungsschwerpunkten
1. Nachbarschaft
Generell besteht in dem durch Anonymität geprägten Quartier Handlungsbedarf in der Förderung
nachbarschaftlicher Kontakte. Als Ort der nachbarschaftlichen Begegnung befindet sich im Kiez das
Integrationshaus Friedrichstraße 1. Neben dem Vor-Ort-Büro des Quartiersmanagements, dem
arabischen Verein Al Dar e.V., MINA - Leben in Vielfalt e.V. und Aktivitäten des KMA e.V. betreibt seit
2011 das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg/ Seniorenamt hier die Begegnungsstätte Mehring-Kiez.
Ausgerichtet auf SeniorInnen, jedoch mit generationsübergreifendem Ansatz, werden Angebote für die
KiezbewohnerInnen, aber auch bezirksweite NutzerInnen bereitgestellt.
Folgende Fragestellungen gilt es, in der künftigen Arbeit zu behandeln:
−
−
−
Wie kann die Begegnungsstätte Mehring-Kiez gestärkt werden, um verschiedene Zielgruppen
(auch unter dem Leitbild des generationsübergreifenden Ansatzes) nachhaltig zu binden?
Wie kann ein tolerantes Miteinander gestärkt werden, um das Zusammenleben im Kiez und
das Nachbarschaftsgefühl zu fördern (Kommunikation, Angebote)?
Wie können Familien über zielgruppenorientierte Beratungsangebote bestmöglich unterstützt
werden, bzw. wie kann sichergestellt werden, dass existierende Angebote auch tatsächlich
von den Zielgruppen erkannt und genutzt werden?
QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ
im Kunstwelt e.V.
2. Bildung Ausbildung Jugend
Nachteilige Folgen entstehen aus dem Zusammenspiel der o.g. Faktoren vor allem im Bereich der
Bildung. Fehlende Unterstützung im Elternhaus und eine Benachteiligung bei der Nutzung von
Bildungsangeboten verstärkt die Chancenungleichheit auf dem Bildungsweg der Kinder. Ein hoher
Grad an fehlenden Schulabschlüssen ist die Folge und charakteristisch für viele junge Männer und
Frauen im Quartier.
Folgende Fragestellungen gilt es, in der künftigen Arbeit zu behandeln:
−
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−
−
−
−
−
Wie kann die Schule als Bildungsstandort unter Berücksichtigung der besonderen
Herausforderungen im Quartier gestärkt werden, um einerseits Kinder aus bildungsfernen
Haushalten die notwendige Förderung zu bieten aber auch bildungsnahe Familien für sich zu
begeistern?
Welche vorhandenen Ressourcen der Schule können genutzt werden, um die Einrichtung
hervorzuheben (Alleinstellungsmerkmal)?
Ist die inhaltlich-pädagogische Ausrichtung der Schule ggf. zu optimieren?
Wie kann der Bekanntheitsgrad der Schule im Kiez erhöht werden (Öffnung der Einrichtung in
den Kiez hinein)?
Welche frühzeitig ansetzenden Unterstützungen für Kinder/Jugendliche, aber auch deren
Eltern müssen angeboten werden, um den Anschluss im Bildungssystem zu gewährleisten?
Wie können die Bildungs- und Ausbildungschancen für Jugendliche verbessert werden, um der
Perspektivlosigkeit und letztlich Transferabhängigkeit vorzubeugen?
Wie können bspw. Motivationsmöglichkeiten oder die Stärkung des Selbstbewusstseins der
Jugendlichen darin unterstützen, die Männer und Frauen für den weiteren Bildungsweg zu
begeistern? Und wo können derartige Angebote angesiedelt werden?
Vorlage zur Gebietskonferenz am 03.12.2012 im Statthaus Böcklerpark
Gebietskonferenz 2012
QM Wassertorplatz
Themen der Gebietskonferenz
1. Jugend und Bildung im Gebiet
- Schwerpunkt: Statthaus Böcklerpark / Sicherheit im öffentlichen Raum in der Parkumgebung
2. Gemeinwesenarbeit: Seniorenspezifische Angebote und ihre Vernetzung
Informationen zur Bewohnerstruktur
Im Quartier Wassertorplatz leben nach den Daten des Statistischen Landesamtes Berlin (Stand
31.12.2011) 8.145 melderechtlich registrierte Einwohner/innen, von denen 2.838 nichtdeutsche
Staatsbürger/innen (34,8%) sind; die größte nationale Gruppe davon kommt aus der Türkei (1.834),
gefolgt von Bewohner/innen aus dem arabischsprachigen Kulturkreis (237). Der Anteil der Bewohner/innen mit Migrationshintergrund beträgt 72,0%. 25% der Bewohner/innen sind jünger als 18 Jahre (2.008), 13,4% älter als 65 (1.088). 2010 lag der Anteil der Bezieher/innen von Transferleistungen
bei 56%.1 Dem BA/Sozialamt liegen Daten vor, die darauf hinweisen, dass gerade das QM-Gebiet
Wassertorplatz von einer überdurchschnittlich hohen Armutsquote gekennzeichnet ist – etwa im Vergleich zur Südlichen Friedrichstadt –, wobei diese Quote ihre höchsten Werte in den Wohnblöcken am
Böcklerpark erreicht.2
Prioritätenplanung für das nächste Programmjahr
Die sich aus Gesprächen im Quartiersrat, in AGs, Bewohner- und Fachrunden ergebende Priorisierung
der Handlungsfelder für das nächste Programmjahr (2013) befindet sich gegenwärtig – nach Übernahme des Quartiersverfahrens durch den VDE e.V. im Juli 2012 – noch in der Diskussions- und Vorbereitungsphase. Der Quartiersrats-Workshop ist für den 17.11.2012 angesetzt.
Themen- und Diskussionsschwerpunkte der Gebietskonferenz
1. Jugend und Bildung im Gebiet
Schwerpunkt: Statthaus Böcklerpark / Sicherheit im öffentlichen Raum im Böcklerpark
Nach dem im Mai/Juni 2012 vollzogenen Trägerwechsel im Statthaus Böcklerpark – der u.a. durch die
Förderung von Ausstattungsgegenständen und Baumaßnahmen mit Mitteln des Programms Soziale
Stadt (QF3, QF4) flankiert wurde – hat sich binnen kurzer Zeit ein merklicher Akzeptanzzugewinn unter Nutzer/innen wie auch Eltern eingestellt. Angesichts der herausragenden Bedeutung der Einrichtung für die Kinder- und Jugendarbeit im Quartier stellt sich die Aufgabe, ihr Image weiter zu stärken
und in diesem Zusammenhang u.a. bestehende Zugangshindernisse abzubauen. Dazu zählt die mangelnde Beleuchtung in der Parkumgebung des Statthauses: Sie stellt eine ernste Zugangsbarriere und
eine gravierende Gefahrenquelle zugleich dar. Erst in der vergangenen Woche, am Donnerstag, den
18.10.2012, ereignete sich auf einem unbeleuchteten, am Statthaus vorbeiführenden Weg ein Fall von
sexueller Vergewaltigung, bei dem eine 26-jährige Frau Opfer war.
Fragen an die Gebietskonferenz:
Welche Sicherheitsmaßnahmen müssen ergriffen werden, damit die Querung des Böcklerparks
gefahrlos möglich und das Sicherheitsempfinden von Nutzer/innen der Einrichtung und Besucher/innen des Parks befriedigt wird? Können öffentlichkeitswirksame Begleitaktionen dabei
helfen?
Was muss außerdem getan werden, um die Aufenthaltsqualität des Böcklerparks deutlich anzuheben?
1
Statistisches Landesamt Berlin, Dezember 2010. Als Arbeitslosenanteil wird 11,5% angeben. Aktuelle Daten vom 31.12.2011
liegen noch nicht vor.
2
Protokoll des themenorientierten Fachgesprächs Soziales am 13.09.2012.
1
Vorlage zur Gebietskonferenz am 03.12.2012 im Statthaus Böcklerpark
Kann die Schaffung von Lichtanlagen als eine Auflage im Entwurfsverfahren zur Neugestaltung
des Nordufers Landwehrkanal implementiert werden?
Wie kann der Prozess der Imagestärkung des Statthauses Böcklerpark als Kinder- und Jugendfreizeitstätte unterstützt werden?
Weitere Diskussionsfragen dürften sich aus dem bevorstehenden themenorientierten Fachgespräch
„Jugend und Bildung“ (08.11.2012) ableiten.
Außerschulische Bildungsangebote
Die Verbesserung der Bildungs-/Ausgangschancen sozial benachteiligter Kinder aus den verschiedenen
Kulturkreisen im Gebiet bleibt unvermindert ein dringender Bedarf. Erforderlich dazu ist eine strukturierte und lokal koordinierte Herangehensweise, die es im Wassertorplatzquartier bisher nicht in ausreichend gebietsspezifischem Maße – sondern nur im Kontext der Mitarbeit im Netzwerk Südliche
Friedrichstadt – gegeben hat. Wichtigste Plattform dafür soll in Zukunft die kürzlich ins Leben gerufene „AG Bildung“ (Gründungssitzung 18.09.2012) sein. Sie soll unter Mitwirkung aller vor Ort tätigen
Bildungsakteure und -institutionen die auf Quartiersebene und quartiersnah vorhandenen Bildungsangebote zusammentragen und bewerten, Leitideen und Ziele für die weitere Entwicklung von Zusatzangeboten formulieren und dementsprechend konkrete Ausbaubedarfe benennen. Auch soll sie laufende
Projekte evaluieren und darauf achten, dass Maßnahmen optimal gebündelt und Doppelstrukturen
vermieden werden.
Die umfassende Bestandsaufnahme der existierenden Angebote ist in Arbeit. Thematische Schwerpunkte sind zunächst „Sprachförderung“ und „Hausaufgabenhilfe“.
In die Diskussionen der AG Bildung werden Erkenntnisse aus anderen Gebieten eingespeist. So geben
etwa die Erfahrungen aus dem Nachbarquartier Zentrum Kreuzberg, wo seit Langem eine gut funktionierende Bildungs-AG existiert, wichtige Fragen auf. Zum Beispiel:
Haben die Schüler/innen im Quartier genügend „Lernorte“?
Wie kann es gelingen, Eltern zu aktivieren und sie kontinuierlich in die Angebote einzubinden?
Ist eine inhaltliche Neuausrichtung oder eine Veränderung der Form der Angebote notwendig,
um Eltern/Familien besser ansprechen/erreichen zu können?
Wie können speziell Väter erreicht werden?
Welche Strukturen müssen gestärkt und/oder geschaffen werden, um Kontinuität, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit in die Angebotsstruktur zu bekommen?
2. Gemeinwesenarbeit: Seniorenspezifische Angebote und ihre Vernetzung
Freizeit- und integrationsfördernde Angebote für alle Altersgruppen
Wie in dem engeren Bereich der Schaffung von unmittelbar lernunterstützenden Angeboten für Kitaund Schulkinder und deren Eltern strebt das neue QM-Team auch in dem weiteren Feld der Schaffung
bedarfsorientierter (Freizeit-)Angebote für Bewohner/innen aller Altersgruppen die Intensivierung der
Vernetzung der vor Ort tätigen Akteure und Institutionen an. Anstelle der vormals am Wassertorplatz
existierenden „Trägerrunde“ wurde die Einrichtung einer „AG Gemeinwesenarbeit“ in die Wege geleitet, die nach den gleichen Prinzipien arbeiten soll wie die AG Bildung, also themenorientiert, bedarfsanalysegestützt und zielgeleitet. Eine Zusage der regelmäßigen Teilnahme des Sozialamts liegt vor.
Die neue AG (Gründungssitzung 22.11.2012) wird sich in einem ersten Schritt mit einer Bestandsaufnahme der Ferien- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche im Gebiet befassen und damit die
Grundlage für die weitere Zielorientierung in diesem gewiss auch in Zukunft zentralen Handlungssegment liefern.
Seniorenspezifische Angebote
Neben der hohen „Kinderarmut“ im QM-Gebiet wird vermehrt die zunehmende „Altersarmut“ mitsamt
ihren Begleiterscheinungen (Ausschluss aus der gesellschaftlichen Teilhabe, Vereinsamung, gesundheitliche Belastungen etc.) als strukturelles Problem benannt. „Eine intensive Förderung der Senioren-
2
Vorlage zur Gebietskonferenz am 03.12.2012 im Statthaus Böcklerpark
arbeit scheint demnach dringend gegeben zu sein“, so der Stadtrat für Soziales3. Auch in diesem Segment soll die neue AG vernetzend und koordinierend mit aktiv werden.
Fragen an die Gebietskonferenz:
Wie sieht eine bedarfsgerechte Angebotspalette für Senioren aus?
Wie kann gewährleistet werden, dass die Akteure/Institutionen der Seniorenarbeit im Quartier
(MGH, Seniorenfreizeitstätte Gitschiner Straße, St. Simeon-Gemeinde) mit ihren seniorenspezifischen Angeboten besser ins Gebiet hinein wirken?
Nachbarschaftstreff Kiezstube
Im Zuge der Neugestaltung des Kastanienplatzes, die im vergangenen Jahr mit viel Bürgerbeteiligung
angeschoben wurde und nun unmittelbar vor dem Abschluss steht, wird zwei Häuser neben dem QMBüro auf Initiative der GEWOBAG eine „Kiezstube“ eröffnet, in der u.a. selbst organisierte Aktionen der
Quartiersbewohner/innen möglich sein werden, nicht aber der Betrieb eines Bewohnercafés. Ob dieser
neue Nachbarschaftstreff von den aktiven Senioren-Bewohnergruppen des Gebiets angenommen und
mitgestaltet werden wird, bleibt abzuwarten. Mieter und Angebotskoordinator ist der Trägerverein des
MehrGenenerationenHauses.
MehrGenerationenHaus Wassertorstraße
Das MGH Wassertorstraße stellt mit den zurzeit sieben Initiativen, die unter seinem Dach versammelt
sind, die weiterhin wichtigste Anlaufstelle für die Quartiersbewohner/innen als Bildungs- und Integrationsstätte dar. Die bis Juni 2012 über das Programm Soziale Stadt und seither über Fachamtszuwendungen gewährleistete finanzielle Grundsicherung des MGH (Miete, Betriebskosten, eine Personalstelle) steht laut dem Stadtrat für Soziales auch in 2013 nicht zur Disposition, sie reicht jedoch nicht aus,
um den Betrieb der Einrichtung – in ihrer Funktion als offener Treff – und die dort etablierten Angebote auf dem notwendigen Niveau aufrechtzuerhalten. Es werden deshalb über QF3-Mittel auch nach
Ablauf des Programmjahrs 2012 Personalstellen für den Bereich Gemeinwesenarbeit (zwei halbe Stellen) wie auch für den Bereich Seniorenarbeit (eine halbe Stelle) gefördert. Jedoch läuft diese Förderung Ende 2013 definitiv aus, und es muss mittelfristig geklärt werden, wie die Zukunft des MGH und
dieser Angebote langfristig, d.h. über das Jahr 2013 hinaus, gesichert werden kann.
Anlagen:
•
Protokoll des themenorientierten Fachgesprächs „Soziales“ (13.09.2012)
Nachgereicht werden:
• Protokoll des themenorientierten Fachgesprächs „Jugend und Bildung“ (08.11.2012)
• Protokoll des Quartiersrats-Workshops (17.11.2012)
3
Protokoll des themenorientierten Fachgesprächs Soziales am 13.09.2012.
3
Protokoll – Thematisches Fachgespräch Jugend und Bildung – 08.11.2012
Teilnehmer: Thomas Werner
Burak Güleryüz
Handan Yigit
Monika Herrmann
Elke Schindofski
Ralf Hirsch
Jana Nowratzky
- Quartiersmanagement Wassertorplatz
- Quartiersmanagement Wassertorplatz
- Quartiersmanagement Wassertorplatz
- Bezirksstadträtin für Familie, Gesundheit, Kultur
und Bildung
- BA Jugendamt
- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
- BA QM
TOP 1
Zukunft der Jugendfreizeiteinrichtungen im Kiez – insbesondere Statthaus
Böcklerpark
-SituationDas QM-Team beschreibt die JFE Statthaus Böcklerpark als wichtige Einrichtung im
Gebiet. In den letzten Monaten ist eine spürbar höhere Akzeptanz im Gebiet zu
erkennen, so wurde es auch von QR-Mitgliedern bestätigt. Alexander Hadlich nutzt
als Vertreter im Quartiersrat diesen auch als Plattform und berichtet regelmäßig von
den Ereignissen und Fortschritten im Statthaus.
Frau Schindofski erklärt, dass sie im Jugendamt für die Begleitung der JFE
verantwortlich ist. Sie äußert sich erfreut über die hinzu gewonnene Akzeptanz der
Einrichtung im Gebiet.
Herr Werner berichtet von gegenwärtig akuten Problemen im Zusammenhang mit der
JFE bzw. dem angrenzenden Park. Es zeichnet sich ab, dass durch die mangelnde
Beleuchtung der Wege im Park zunehmend Gefahren wahrgenommen werden. So
wurden in den letzten Wochen zwei sexuelle Übergriffe bekannt. Als Folge wird nun
befürchtet, dass der Ruf des Statthauses erheblich Schaden nehmen könnte, wenn
nicht schnellstmöglich Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergriffen werden.
Es ist deutlich geworden, dass KMA e.V. diese Schwierigkeiten nur wenig
beeinflussen kann. Daher stellen sich folgende Fragen: Was tut das BA, um die
Situation im Böcklerpark zu verbessern? Was kann getan werden, damit mehr Kinder
und Jugendliche in die JFE gehen?
Frau Schindofski merkt an, dass die Beleuchtungsproblematik seit Jahren ein
Problem ist. Die Zuständigkeit liegt beim Grünflächenamt. Anfragen seitens des
Jugendamtes wurden bisher abschlägig entschieden, da für das Grünflächenamt
keine rechtliche Verpflichtung zur Beleuchtung von öffentlichen Grünanlagen besteht.
Auch gegenwärtig versucht das Jugendamt mit dem Grünflächenamt ins Gespräch
zu kommen, um die Probleme zu bearbeiten.
Die Bezirksstadträtin verweist ebenfalls auf die langfristigen Bemühungen zur
Verbesserung der Beleuchtungssituation im Böcklerpark. Ihrer Meinung nach ist nicht
nur die Wiederherstellung der Lampen ein Problem, sondern vielmehr die daraus
resultierenden Folgekosten. So müsste geklärt werden, welches Amt für die
Betriebskosten aufkommen müsste, was angesichts der angespannten
Haushaltslage des Bezirks kaum zu bewältigen ist. Sie schlägt vor, dass unter
Beteiligung aller Verantwortlichen ein neues Parkkonzept erstellt werden sollte. In
solch einem Verfahren könnte geprüft werden, ob ggf. über ein neues Wegekonzept
ein höheres Sicherheitsempfinden hergestellt werden könnte.
Eine konkrete Hilfe kann Frau Herrmann bei diesem Problem nicht bieten, da auch
diese Thematik in das Ressort von Herrn Panhoff (Bezirksstadtrat für Umwelt,
Verkehr, Grünflächen und Immobilienservice) gehört. Sie empfiehlt dringend, Herrn
Panhoff zur Gebietskonferenz am 03.12.2012 einzuladen, um dort von Seiten des
Grünflächenamtes ein Statement zu bekommen, da es sich mittlerweile um sog.
Angsträume handelt, die so nicht geduldet werden können.
Alle Beteiligten sind sich einig darüber, dass die Erstellung eines neuen
Parkkonzeptes zwar wichtig ist, aber doch eher ein langfristiges Ziel darstellt. Parallel
muss dringend nach einer zeitnahen Lösung gesucht werden. Auch das sollte bei der
Gebietskonferenz besprochen werden.
Frau Schindofski sieht in der Reparatur der zerstörten Laternen keine Lösung, da
anzunehmen ist, dass diese in kürzester Zeit wieder kaputt wären.
Angebot/Ausstattung
Das Statthaus Böcklerpark erhielt im letzten Monat im Rahmen des QF 3 eine
Zuwendung i.H.v. 15.000,44 € zur Verbesserung der Ausstattung, damit in der JFE
schnellstmöglich attraktive Angebote geschaffen werden können und die
Räumlichkeiten entsprechend ausgestattet sind. Es ist jedoch absehbar, dass diese
Unterstützung nur einen gewissen Grundstock ermöglicht. Die Ausstattung ist
weiterhin noch relativ gering. Die Mitarbeiter des Statthauses sind sehr bemüht die
Räume entsprechend zu gestalten und attraktive Angebote für Kinder und
Jugendliche zu schaffen. Bei Besuchen im Haus wurde deutlich, dass es zwar ein
schon vielseitiges Angebot gibt, aber die Einrichtung noch nicht genügend von den
Jugendlichen genutzt wird. Auffallend dabei war auch, dass nach 16 Uhr nur sehr
wenige Jugendliche anwesend waren, was jedoch auch an den vorher
beschriebenen Problemen liegen kann.
Frau Schindofski sagt zu, dass die Beleuchtung direkt am Haus der Einrichtung
durch das Jugendamt übernommen wird.
Lt. Frau Herrmann ist es jetzt noch zu früh, um einschätzen zu können, wie die Arbeit
der KMA e.V. angenommen wird. Es wäre unrealistisch zu denken, dass der neue
Träger innerhalb eines halben Jahres die Versäumnisse des Vorgängers wieder
wettmachen kann. Ihrer Meinung nach muss die Jugendarbeit sich in der JFE
langsam entwickeln, gegenwärtig ist die Arbeit der KMA e.V. als positiv zu bewerten.
Eine Bilanz wird seitens des Jugendamtes im Sommer 2013 gezogen.
Herr Hirsch betont, dass es für QM wichtig ist, dass Doppelstrukturen bei den
Angeboten vermieden werden und daher Absprachen mit anderen Einrichtungen im
Gebiet nötig sind.
Frau Schindofski bezieht sich auf die Frage, wie man mehr Jugendliche in die JFE
holen kann. Vorrangig ist zu prüfen, ob die regelmäßigen Angebote attraktiv sind
oder ggf. andere Ideen gefragt sind. Aus Erfahrung in der Jugendarbeit sind
Jugendliche am ehesten über Musik- und Veranstaltungstechnik zu begeistern.
Hierzu ist die Ausgestaltung des vorhandenen Saales wichtig, damit entsprechende
Veranstaltungen stattfinden können. Nach Angaben des Trägers ist ein Proberaum
geplant, der bisher nur teilweise ausgestattet ist.
Aus ihrer Sicht ist Netzwerkarbeit wichtig, bindet aber sehr große
Personalressourcen, die die Mitarbeiter des Statthauses nicht in vollem Umfang
leisten können. In diesem Zusammenhang verweist sie auf die Bedeutung der
Zusammenarbeit mit anderen Jugendfreizeiteinrichtungen wie z.B. die JFE
Naunynritze und der JFE Chip.
Frau Herrmann begrüßt die Zusammenarbeit von JFE und QM, gibt aber zu
bedenken, dass finanzielle Unterstützung durch QM grundsätzlich gut ist, aber
möglichst ein konkretes Ziel haben sollte.
TOP 2
Ausbau und Vernetzung der Jugendarbeit
Das QM hat eine AG Bildung ins Leben gerufen, die bisher einmal getagt hat und gut
angenommen wurde. Teilgenommen haben alle wesentlichen Bildungsträger die in
den Wassertorkiez wirken. In einem ersten Schritt erarbeitet QM eine Übersicht der
vorhandenen Angebote im Bereich Bildung, die dann hinsichtlich ihrer Wirksamkeit
geprüft werden soll, um schließlich die Grundlage zu bilden für themenspezifische
Bedarfsanalysen.
Frau Herrmann empfiehlt einen anderen Aufbau der AG, eine Orientierung an der
Bildungsinitiative Wrangelkiez ist aus ihrer Sicht empfehlenswert. QM müsse ein
konkretes Ziel benennen um dann Bedarfe zu ermitteln.
Herr Güleryüz betont, dass es darum gehen soll, die Bildungschancen für
benachteiligte Kinder im Gebiet zu verbessern. In der Diskussion der AG wurde vor
allem die Einbindung der Eltern als wesentlicher Bestandteil der Bildungsarbeit
benannt. So wurde z.B. von der Kita der St. Simeon Gemeinde das leider nicht mehr
betreute Elterncafé genannt.
VertreterInnen unterschiedlicher Bildungseinrichtungen äußern in letzter Zeit häufig
den Wunsch nach einem Elterncafe, um Möglichkeiten der Elternansprache und einbindung zu stärken. Frau Herrmann macht darauf aufmerksam, dass die
Einrichtung eines solchen Treffpunkts alleine noch keinen Austausch zwischen
Fachkräften und den Eltern ermöglicht, da zum einen Erzieher und Lehrer viel zu
selten in solchen Cafes für Gespräch anwesend sind und zum anderen selten ein
Austausch auf Augenhöhe angestrebt wird. Viel wichtiger ist gerade bei der
Elternarbeit der „early excellence“-Ansatz. Hier empfiehlt sie die Kontaktaufnahme zu
Frau Basaran und Frau Wiehe, die die Bildungsinitiative Wrangelkiez betreuen.
Herr Werner weist darauf hin, dass die AG Bildung am QM Zentrum Kreuzberg
durchaus erfolgreich läuft.
Abschließend weist das QM-Team auf die geplante AG Gemeinwesenarbeit hin, die
sich mit den generationsübergreifenden Freizeitangeboten befassen wird.
Frau Herrmann regt an, auch Frau Schweele (BA Planungs- und
Koordinierungsstelle Gesundheit) zu dieser AG einzuladen. Im Übrigen findet sie die
Thematik der generationsübergreifenden Angebote sehr interessant und würde sich
Anfang nächsten Jahres gern ausführlicher dazu austauschen.
Protokoll – Themenorientiertes Fachgespräch Soziales am 13.09.2012
Teilnehmer:
QM- Team
-
Burak Güleryüz
Senatsverwaltung
-
Handan Yigit
Thomas Werner
Ralf Hirsch
Bezirksstadtrat
-
Knut Mildner- Spindler
Bezirksamt/QM
-
Jana Nowratzky
Beginn: 10.00 Uhr
Ende: 11.00 Uhr
TOP 1
Zukunft des Mehrgenerationenhauses
Herr Werner erläutert die wesentliche Bedeutung des MGH für das Gebiet, insbesondere
wird die Funktion als Multiplikator hervorgehoben. Unter dem Dach des MGH arbeiten
momentan 7 Initiativen (u.a. Arabische Elternunion), der offene Treff im Haus wird durch die
Mitarbeiter für Gemeinwesenarbeit organisiert und stellt für die Anwohner den wichtigsten
Anlaufpunkt dar.
Es wird eingeschätzt, dass dem MGH eine gesicherte Zukunft gegeben sein muss, um die
weitere erfolgreiche Arbeit für das Gebiet Wassertorplatz zu erhalten. Als positives Beispiel
wird der Tag der offenen Tür im QM- Büro am 06.09.2012 benannt. Hier war das MGH mit
seinen Mitarbeitern und Unterstützern maßgeblich am großen Erfolg der Veranstaltung
beteiligt.
Herr Mildner- Spindler betont, dass die Grundsicherung des MGH in der vorliegenden Form
für Ihn nicht infrage steht.
(Anm.: z.Zt. Zuwendung durch Fachamt in Höhe von 55.645,28 € für die Zeit vom 01.07. bis 31.12.2012; für
Miete, Betriebskosten, 38,5 h Leitungsstelle, 10 h Hausbetreuung, 10 h Reinigung)
Er geht davon aus, dass auch im nächsten Jahr die Grundsicherung über den
Bezirkshaushalt sicher gestellt ist. Die veranschlagte Zuwendung ist bereits für das
kommende Haushaltsjahr verankert, ein Beschluss dazu wird Ende Oktober erwartet.
QM gibt zu Bedenken, dass die umfassende Arbeit des MGH nicht ausschließlich mit der
Grundsicherung zu leisten ist, sondern hier dringend weitere infrastrukturelle Unterstützung
nötig ist.
Der Bezirksstadtrat kann die Bedenken nachvollziehen. Er erläutert, dass es sein Ziel ist,
auch im neuen Doppelhaushalt 2014/2015 mindestens die Grundsicherung des MGH
festlegen zu können.
Herr Hirsch bedankt sich bei Hr. Mildner- Spindler dafür, dass es trotz aller Schwierigkeiten
gelungen ist, die vor über einem Jahr getroffenen Absprachen zur Übernahme der
Grundsicherung des MGH in den Bezirkshaushalt einzuhalten. Er bekräftigt aber die
Aussage des Teams, dass die Grundsicherung definitiv nicht ausreichend ist. Im Moment
werden neben mehreren Projekten auch die Personalstellen für die Gemeinwesen- und
Seniorenarbeit aus Mitteln der Sozialen Stadt finanziert. Diese Finanzierung läuft zum
31.12.2012 aus und kann in der bisherigen Höhe (4 Pers.stellen á 20 h) nicht aufrecht
erhalten werden. Herr Hirsch weist eindringlich darauf hin, dass hier unverzüglich geklärt
werden muss, wie eine entsprechende Unterstützung weiterhin gewährleistet werden kann.
Herr Mildner- Spindler sieht dieses Problem ebenso, muss aber mitteilen, dass er im
kommenden Haushaltjahr keine zusätzlichen Mittel dafür aufwenden kann. Seine Vision für
2014/2015 sieht vor, die bestehende Zuwendung zu erweitern und dann auch zusätzliche
Mittel für Personal zu berücksichtigen. Allerdings möchte er dafür schnellstmöglich eine
genaue Evaluation der Bedarfe, Angebote und Möglichkeiten veranlassen. Grundlage sollen
sowohl statistische Erhebungen als auch Gespräche mit den Akteuren sein. Entsprechend
der daraus gewonnenen Ergebnisse wird dann seine Entscheidung hinsichtlich der weiteren
Finanzierung des MGH ausfallen.
Das Team benennt noch einmal die derzeitige Förderung und stellt fest, dass für 2013 noch
knapp 30.000 EURO als Förderung möglich wären. Dies würde bedeuten, dass nur noch die
Hälfte, also 2 Stellen á 20 Wochenstunden zu finanzieren wären. Daher gilt es nun zu
entscheiden, welche Stellen als bedeutender für die Arbeit des MGH angesehen werden.
Aus Sicht des Fachamtes ist die Gemeinwesenarbeit abgesichert. Als Begründung führt Herr
Mildner- Spindler an, dass mit der gegenwärtigen Förderung der Leitungsstelle von Julia
Lehmann innerhalb des Bezirkshaushaltes die Gemeinwesenarbeit abgedeckt ist. Die Arbeit
des MGH kann haushaltstechnisch nur zwei Produkte bedienen – die „stadtteilnahe Arbeit“
und „seniorenspezifische Angebote“. Seiner Meinung nach sollte der Schwerpunkt im
kommenden Jahr in der Seniorenarbeit gesehen werden.
Die Mitglieder der Steuerungsrunde widersprechen dieser Ansicht, da aus ihren bisherigen
Erfahrungen und den Bedarfen, die von den Nutzern des MGH geäußert werden, hervorgeht,
dass die Gemeinwesenarbeit im Vordergrund steht. Herr Hirsch erklärt, dass die Zielsetzung
des Programms Soziale Stadt, die Förderung der Gemeinwesenarbeit benennt und zudem
die Seniorenarbeit beinhaltet. Das Team verweist ebenfalls auf die Seniorenfreizeitstätte in
der Gitschiner Straße 38, die als explizite Aufgabe die Seniorenarbeit bedienen soll.
Die Seniorenfreizeitstätte stellt in den Augen des Bezirksstadtrates keine Alternative zum
MGH dar, hier besteht seiner Ansicht nach dringender Diskussionsbedarf über die
gegenwärtige Arbeit. Scheinbar werden von dort lediglich die Anwohner des Hauses
Gitschiner Straße 38 erreicht, eine Wirkung in das QM- Gebiet ist nicht ersichtlich. Als
Ursache dafür wird vor allem die Lage der Einrichtung gesehen, die „Grenze“ durch die
Hochbahn bzw. die Gitschiner Straße stellt für viele Senioren eine Barriere dar. Unabhängig
davon ist festzustellen, dass nach der aktuellen Sozialstatistik die Armutsquote im QMGebiet Wassertorplatz höher ist als in der Südlichen Friedrichstadt. Am stärksten betroffen
sind die Wohnblöcke am Böcklerpark. Als Folgen der Altersarmut drohen Vereinsamung und
gesundheitliche Probleme. Eine intensive Förderung der Seniorenarbeit scheint demnach
dringend gegeben zu sein.
Wiederholt weisen die Mitarbeiter des Vorortbüros darauf hin, dass sowohl aus der
Bewohnerschaft als auch von Akteuren im und um das MGH die Gemeinwesenarbeit als
bedeutender angesehen wird.
Herr Mildner- Spindler bittet darum, genau zu überdenken, ob diese Äußerungen unter
Umständen nur subjektive Wahrnehmungen sind und ggf. einer objektiven Prüfung
standhalten würden. Er befürchtet, dass die Wirksamkeit des Angebotes gemessen an den
erreichten Mengen eher auf Seniorenarbeit schließen lassen würden.
(Anm.: hier ist die haushaltstechnische Betrachtungsweise im Rahmen der Kostenleistungsrechnung gemeint, die
sich in diesem Fall auf das Verhältnis von Personalkosten und erreichten Besuchern des MGH bezieht)
Herr Hirsch äußert sein Verständnis zur Meinung des Stadtrates, betont aber wiederholt die
Zielsetzung des Programms Soziale Stadt. Gleichzeitig berichtet er über die neue
„Kiezstube“, die in Kooperation von GEWOBAG und Wassertor 48 e.V. am Kastanienplatz
noch in diesem Jahr entstehen soll. Sie soll sowohl dem Mieterbeirat der GEWOBAG als
auch anderen Bewohnergruppen als Treffpunkt dienen. Denkbar wäre unter anderem auch,
dass sich Senioren im Rahmen eines Cafés regelmäßig zusammen finden.
Abschließend fragt Frau Nowratzky, ob die Förderung von zwei Stellen á 20 Wochenstunden
für Gemeinwesenarbeit trotz der geäußerten Bedenken im Sinne des Fachamtes wären oder
ob z. B. die Finanzierung von je einer Stelle Gemeinwesenarbeit und Seniorenarbeit denkbar
wären.
Herr Mildner- Spindler überlässt die Entscheidung der Steuerungsrunde.
TOP 2
AG Gemeinwesenarbeit
Das QM- Team möchte zeitnah eine AG Gemeinwesenarbeit ins Leben rufen.
Diese AG soll keine reine Austauschrunde über verschiedene Angebote sein. Hier sollen
Akteure und Fachleute gemeinsam die Probleme im Bereich des QM- Gebietes besprechen,
Bedarfe benennen und Ziele in der Gemeinwesenarbeit verankern.
Das Team würde es begrüßen, wenn an der AG auch Vertreter des Fachamtes teilnehmen
würden.
Herr Mildner- Spindler sichert seine Unterstützung zu und bittet um rechtzeitige Information
zum Termin.
1
Protokoll des QR- und BJ-Workshops am 20.09.2012 von 18:00 – 20:30 Uhr
Anwesend:
Bewohner_innen QR und BJ: Mariam Mahmoud, Barbara Yerlikaya, Farag Abdel Kawy,
Elvira Surrmann, Thorsten Harter, Laila Maatouk, Nuran Alkis, Fazila Lokovac-Costima,
Samir Elsoutari, Petra Reys, Nawal Muhaisen, Oliver Heimes, Henrik Lafrenz, Nigar
Uzgeldi
Träger: Claudia Freistühler, Tina Reiß, Emine Can
Bezirksamt: Sebastian Dill
Quartiersmanagement: Angelika Greis, Nele Westerholt, Songül Dogan, Dani Mansoor
Entschuldigt: Brigitte Schnock, Cuni Ploner, Mara Stenico, Anne Rössler
Tagesordnungspunkte
TOP 1: Kennenlernen / Rolle als BewohnerInnen-VertreterIn
TOP 2: Einführung des QM’s: Schritte der Gebietsentwicklung
TOP 3: Die 5 Handlungsfelder: Vorstellung - Diskussion - Abstimmung
TOP 4: Ausblick
Zu TOP 1) Kennenlernen / Rolle als BewohnerInnen-VertreterIn
Die neu gewählten Quartiersrats- und BewohnerjuryMitglieder werden begrüßt und zu ihrer Wahl
beglückwünscht. In einem Sitzkreis stellen sich alle
Anwesenden vor. Sie suchen sich einen Gegenstand aus
der Mitte aus und erklären, was sie mit diesem
Gegenstand verbinden.
Die Rolle der Quartiersrats- und Bewohnerjurymitglieder
wird durch das Quartiersmanagement nochmals erläutert.
Sie
fungieren
als
VertreterInnen
der
Bewohner_innenschaft, haben ein Ohr in die
Nachbarschaft, treten als MultiplikatorInnen auf und
bringen die Informationen in die Entscheidungsgremien.
Sie haben die Aufgabe als Multiplikator/innen Bedarfe
und Ressourcen von und mit Bewohner_innen zu
thematisieren und über bedarfsorientierte Angebote im
Rahmen der QM-Förderung zu entscheiden.
1
2
Zu TOP 2) Einführung des QM´s/ Schritte der Gebietsentwicklung
Das QM gibt einen Überblick über die Schritte der
Gebietsentwicklung.
1. Es wurde eine BewohnerInnen-Befragung
durchgeführt, deren Ergebnisse dem QR
präsentiert wurden.
2. Heute stimmen QR- und BJ-Mitglieder über die
Handlungsschwerpunkte 2013/2014 ab.
3. Am 5. November werden in der Gebietskonferenz
die wichtigsten Herausforderungen und Ziele der
Gebietsentwicklung in einer Runde mit dem
Bezirksbürgermeister, StadträtInnen, Fachämtern,
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und
Umwelt, bezirkliche KoordinatorInnen fürs QM,
Partnern der Gebietsentwicklung, BJ/und QRMitgliedern besprochen.
4. Auf
der
Grundlage
der
bisherigen
Bedarfsermittlung
und
Schwerpunktsetzung
werden
die
Fördermittel
auf
die
Handlungsschwerpunkte
verteilt
und
Projektwettbewerbe ausgeschrieben.
Zu TOP 3) Die 5 Handlungsfelder: Vorstellung - Diskussion - Abstimmung
Die bisherigen 9 Handlungsfelder (HF) wurden für die Fortführung des QM’s auf 5
Handlungsfelder gebündelt. Die Bedarfe, die bei der Befragung von 177 AnwohnerInnen
die meisten Stimmen erhalten haben, sind auf die 5 Handlungsfelder übertragen worden
und wurden mit einem Pokal versehen. Das HF „Bildung, Ausbildung, Jugend“ wurde in
der Umfrage priorisiert. Darin enthalten sind die alten Handlungsfelder Soziale
Infrastruktur (Z4) und Fort- und Weiterbildung (Z2). Ebenfalls wurde in der Umfrage das
HF „Öffentlicher Raum“ priorisiert, in dem das ehem. Handlungsfeld „Bessere Qualität
des Wohn- und Lebensraumes (Z3) und „Steigerung des Sicherheitsempfindens“(Z7)
enthalten sind. Heute geht es um die Priorisierung der 5 HF durch den QR und die BJ. Die
Vorgehensweise wird kurz erläutert: Das QM hat zu jedem HF ein Flipchartpapier
vorbereitet. Das QM wird zunächst mit blauen Kärtchen dem jeweiligen Handlungsfeld
zuordnen, was es bereits gibt, was bereits erreicht wurde. Mit grünen Kärtchen stellt das
QM Herausforderungen und noch offene Bedarfe für die jeweiligen HF dar. Die
Jurymitglieder haben dann die Möglichkeit, zu ergänzen und darüber in Diskussion zu
treten.
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1. HF Arbeit, Wirtschaft
(ehemals: Z1 Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Teil von Z2 Fort u. Weiterbildung)
Was wurde in diesem HF erreicht/ Was gibt es bereits?
− Berufsorientierung für Jugendliche und junge Erwachsene bis 2013 QM finanziert
(BIK).
− Arbeitsstellen für BewohnerInnen auf dem II. Arbeitsmarkt, die zur
Gebietsentwicklung beitragen.
− Ein dreijähriges Berufsorientierungs-Projekt für Mädchen und junge Frauen (Graefe
Süd Töchter), das ab sofort beginnt. Das QM empfiehlt den durchführenden Träger in
eine Sitzung einzuladen, um mehr zu erfahren.
Herausforderungen / offene Bedarfe:
− Schwierige Arbeitsmarktsituation. Besonders schwierig für Menschen ohne
(anerkannte) Ausbildung oder Qualifizierung.
− Auswirkungen von Isolation, Aus- und Abgrenzung sind eine große Herausforderung.
− Bedarf: Vorbilder für Kinder und Jugendliche schaffen
− Bedarf: kultursensible Empowermentansätze für die Zielgruppen kontinuierlich
verfolgen und verbessern.
Ergänzungen von QR / BJ zu offenen Bedarfen:
− Eine direkte Zusammenarbeit mit dem JobCenter ist von Seiten der Jugendfreizeiteinrichtung drehpunkt wünschenswert.
− Berufsorientierung mit eingeschränkten Jugendlichen/ Menschen wünschenswert.
− Kinder und Jugendliche sprechen zu wenig Deutsch. Ihr Wortschatz ist sehr
eingeschränkt und hält den Anforderungen zur Versetzung auf Gymnasien und
Universitäten wie auch in der Ausbildung von Berufen nicht statt. Jugendliche sollen in
ihren Sprachkompetenzen der deutschen Sprache gefördert werden. Die Schule kann
dies nicht alleine schaffen. Es gibt zwar eine Leseecke im drehpunkt oder in der
Schule, aber es handelt sich immer um die gleichen Schüler, die dies nutzen. Jedes
Kind oder Jugendliche_r hat das Recht auf freie Entfaltung. Dieses Thema sollte auf
der Gebietskonferenz auch mit dem Schulamt thematisiert werden.
2. HF Öffentlicher Raum
(ehemals: Z3 Bessere Qualität Wohnumfeld, Z7 Steigerung des Sicherheitsempfindens)
Was wurde in diesem HF erreicht/ Was gibt es bereits?
− Aufwertung durch Modernisierungsmaßnahmen
− Pflege des Wohnumfeldes
− Kooperationen mit der Hausverwaltung (insbesondere erfolgreiche Kooperationsprojekte mit Herrn Sütterlin)
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− Spielplatz und Spielgeräte wurden durch die HV z.T. erneuert
Herausforderungen / offene Bedarfe:
− Modernisierung verursacht Mieterhöhungen
− Umgang mit Gewalt, Kriminalität, Vandalismus im Fördergebiet
− Bedarf: Soziales Miteinander fördern
− Bedarf: Zivilcourage fördern / nicht wegschauen
Ergänzungen QR / BJ zu offenen Bedarfen:
Herausforderungen/ Probleme
− Diskriminierung bei Vermietungen
− Lärmbelästigung durch Gewerbe (insb. Spielhallen, Kneipen in der Urbanstr.)
− fehlende Sicherheit durch Spielhallen
− Drogenverkauf vor zwei Cafés
− Lärmbelästigung durch AnwohnerInnengruppen auch ab 22 Uhr
− viel Sperrmüll im Wohnumfeld, in Hausaufgängen
− Vandalismus in den Hausaufgängen
− Dealen
Bedarfe/ Ideen
− Eigentümer einladen - direkten Kontakt mit aktiven AnwohnerInnen herstellen,
gemeinsame Interessen und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen
− blühende Pflanzen statt nur grüne Pflanzen
− Sicherheit in einigen Hausaufgängen stärken
− (mehr) Stellplätze für Kinderwagen und Fahrräder auch für den Außenbereich
3. HF Bildung, Ausbildung, Jugend
(ehemals Teil von Z2 Fort- und Weiterbildung, Teil von Z4 soziale Infrastruktur)
Was wurde in diesem HF erreicht/ Was gibt es bereits?
− Lernpatenschaften für Grundschulkinder
− Familienbildung - frühkindliche Bildung für Eltern mit Kindern im Alter von 0-3 Jahre
− 2 Kinder und Jugendeinrichtungen (8-13 J.) und (12-17 J.)
− Umweltbildungsangebote
− Mögliche Perspektive: Bau eines Familien- und Nachbarschaftszentrums mit
Jugendeinrichtung in der Urbanstr. 43/44
Herausforderungen / offene Bedarfe:
− Perspektivlosigkeit von Jugendlichen
− Bedarf: Soziales Lernen lernen
Bedarf: Eltern-Empowerment
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− Bedarf: Angebote im Wohnumfeld für kleine Kinder (5-7 J.)
Ergänzungen von QR / BJ zu offenen Bedarfen:
− Angebote für Kinder im Kindergartenalter
− Eltern für die Notwendigkeit frühkindlicher Bildung sensibilisieren
− Mehr Kunst und Sport für Kinder
− Sprachbewusstsein fördern
− Gezielte, ressourcenbewusste Zusammenarbeit mit Schulen stärken
− Hinweis auf KJHG: (1) Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner
Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und
gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit
− Mehr Nachhilfe (Schulförderung der Kinder)
− Arabisch-Unterricht an Schulen
4. HF Beteiligung, Vernetzung, Einbindung der Partner
(ehemals Z9 Partizipation)
Was wurde in diesem HF erreicht/ Was gibt es bereits?
− Trägerrunde Düttmann-Siedlung seit 1999 mit inzwischen 23 Trägern, die sich
monatlich über die Gebietsentwicklung austauschen und ihre fachlichen Ressourcen
mit einbringen.
− zahlreiche Kooperationen von projektdurchführenden Trägern und Einrichtungen
− Bewohner_innenvertreter_innen
− Engagierte Bewohner_innen in den Projekten
− Kiezjournal Graefe Süd
− Bildungsnetzwerk Lemgo-Grundschule
Herausforderungen / offene Bedarfe:
− fehlende Räume für z. B. Familienfeiern, Veranstaltungen, AnwohnerInneninitiativen
− gegenseitige Vorurteile blockieren Begegnung
− Bedarf: Beharrlichkeit in der Aufgabe Hilfe zur Selbsthilfe: Weg von der
Helferstruktur - hin zu mehr Eigenverantwortung, Für- und Miteinander fördern,
eigene Ressourcen einbringen
Ideen von QR/ BJ:
− Entwicklung eines Modelabels Düttmann-Siedlung, das zur Identifizierung der
AnwohnerInnen mit dem Fördergebiet beiträgt und im Rahmen ehrenamtlicher Arbeit
für das Gebiet genutzt werden kann.
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6
− Vernetzung von BewohnerInnen fördern, um ein tragfähiges Netzwerk aufzubauen, das
gegenseitigen Schutz bietet, Austausch und gemeinsame Aktionen gegen beklagte
Missstände fördert.
− Kiezpuppen-Theater, das öffentliche Veranstaltungen zu kiezspezifischen Themen
transportiert.
− Facebook als Plattform für Austausch oder eine Kiez-Webseite von und für
BewohnerInnen
− Begegnungen mit AnwohnerInnen aus dem umliegenden Graefekiez weiterhin fördern
und stärken.
− Einbindung von Religionsvertretern in die Gemeinwesenarbeit der Siedlung.
5. HF Nachbarschaft (Kultur, Gemeinwesen, Integration, Gesundheit)
(Teil von Z4 soziale Infrastruktur, Z5 Stadtteilkultur, Z6 Gesundheit, Z8 Integration)
Was wurde in diesem HF erreicht/ Was gibt es bereits?
− 1 x wöchentlich Familientreff im Nachbarschaftstreff
− Nachbarschaftstreff als tägl. Anlaufstelle für BewohnerInnen mit wenig
Deutschkenntnissen
− Lotsenprojekt (Frauenfrühstück, Seniorentreff, niedrigschwellige Beratung)
− Aufbau einer Kiezinitiative (z.B. Gründung eines Nachbarschaftsvereins)
− ehrenamtlich geleitete Näh- und Handarbeitsinitiativen
− Projektstart: Belebung des Nachbarschaftstreffs (QF 3)
− mögliche Perspektive: Familien- u. Nachbarschaftszentrum mit Jugendeinrichtung
Herausforderungen / offene Bedarfe:
− wenig Räume für Veranstaltungen benötigen einen hohen Koordinationsaufwand
− Erweiterung der BewohnerInnenbeteiligung an Veranstaltungen (intergenerativ,
interkulturell, gesellschaftsschichtübergreifend)
Ideen/ Ergänzungen von Bewohner/innen Vertreter zu offenen Bedarfen:
− Mehr Veranstaltungen, die von AnwohnerInnen geplant und organisiert werden.
− Vorurteilsbewusste, wertbewusste Kommunikation fördern
− mehr Nachbarschaftshilfe organisieren (Tauschring)
− Fotoausstellungen von Nachbarn für Nachbarn mit den Geschichten von
AnwohnerInnen aus der Nachbarschaft.
− Filme zeigen, die mit dem Leben der Menschen zu tun haben
− Engagement aus der BewohnerInnenschaft braucht entsprechende Kommunikation mit
Nachbarn (Sprache von den sog. Professionellen überdenken, reflektieren). Es soll
„familiärer“ werden.
6
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− Erfahrungen, Förderung von Eltern- und Nachbarschaftsbeteiligung im Trägernetzwerk
beharrlich thematisieren
Abstimmung
Alle Teilnehmer_innen bekommen 5 Punkte, mit denen sie ihre Schwerpunkte auf den
Handlungsfeldern markieren, um ihre Prioritäten festzulegen.
Ergebnis der Abstimmung:
1. Das HF Nachbarschaft (Kultur, Gemeinwesen, Integration, Gesundheit) hat 23
Punkte erhalten.
2. Das HF Bildung, Ausbildung, Jugend hat 21 Punkte erhalten.
3. Das HF Belebung, Vernetzung, Einbindung der Partner hat 13 Punkte erhalten.
4. Das HF Öffentlicher Raum 12 Punkte erhalten
5. Dass HF Arbeit, Wirtschaft hat 6 Punkte erhalten.
Zu Top 4: Ausblick
- Folgende Termine stehen an:
7
8
-
Zu folgenden Ideen werden Arbeitsgruppen gebildet:
1. Fotoausstellung von Nachbarn für Nachbarn
Elvira Surrmann, Tina Reiß, Dani Mansoor
2. Kiez-Puppentheater
Barbara Yerlikaya, Torsten Harter
3. Modelabel für Graefe Süd
Elvira Surrmann, Torsten, Barbara, Dani Mansoor
4. Facebook / Kiezwebseite
Petra Reiß, Henrik Lafrenz, Dani Mansoor
8
Planung Familien- und Nachbarschaftszentrum mit Jugendeinrichtung / Erarbeitung eines
kostentragenden Nutzungskonzeptes für die Urbanstraße 43/44
Ergebnisprotokoll vom 25. Mai 2012
Fachrunde: Katinka Beber, Detlef Zuther, Uwe Wunderlich, Romanus Flock (JA/BA), Sebastian Dill
(QM/BA), Matthias Winter (GF/ NHU), Claudia Freistühler (drehpunkt/NHU), Cornelia Rasulis
(Familienbündnis/NHU), Angelika Greis, Nele Westerholt, Songül Dogan (QM/NHU)
Aktueller Stand
Familienzentrum
QF IV PJ 2012 Energetische
Sanierung der Kita
Urbanstr. 62 / Neuschaffung
eines Familienzentrums
durch Umbau eines Gebäudeteils der Kita
Inhaltliche Ergebnisse
für den Umbau der
Urbanstr. 43/44 als
Familien- und Nachbarschaftszentrum mit
Jugendeinrichtung
Bauliche Überlegungen
Terminschiene für
Antragsskizze
Übernahme von
Aufgaben
Weitere Termine
Herausforderungen
-
Energetische Sanierung der Kita Urbanstr. wird umgesetzt
Bau eines Familienzentrums, Erweiterung der U3 Plätze in
Kita Urbanstr. aufgrund Störfallbetrieb nicht möglich
Räumlichkeiten für ein Familienzentrum sind notwendig
Folgende Nutzungsmöglichkeiten sollen umgesetzt werden:
- Nutzung der Dachterrasse
- 4. + 5. EG für Familien- und Nachbarschaftszentrum
- 3. EG für 20 Betreuungsplätze (0-3 Jahre)
- EG und 1. + 2. OG für Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung
mit 2. OG Projekt- und Multifunktionsbereich
- Nutzung des Öko-Gartens für das Nachbarschafts- und
Familienzentrum
- Eingang für Nachbarschafts- Familienzentrum über
Graefestraße / Fahrstuhl dringend notwendig
- Eingang drehpunkt über Urbanstr.
- 14. 6. Vorstellung des Vorhabens im QR (setzt Prioritäten)
- 15.6. Einreichung im Bezirksamt (Frau Berneking)
- 31.8. Einreichung bei SenStadt
- Katinka Beber kümmert sich um Informationen zur
Machbarkeit / Richtlinien für die Umsetzung von 20
Betreuungsplätzen
- C. Rasulis (Familienbündnis) und A. Greis (QM) kümmern
sich um das Verfassen eines inhaltlichen (Raum)-Konzeptes
- C. Rasulis, A. Greis und E. Schwab (NaturWerkStadt)
kümmern sich um Konzept Nachbarschafts- und
Familiengarten
- Matthias Winter und Sebastian Dill machen einen Termin mit
Frau Berneking, um Modalitäten des Bauantrages zu klären.
- Planungs- und Koordinationstreffen (kleine Runde mit K.
Beber, M. Winter, A. Greis, C. Rasulis) am 7. Juni von 10-11
Uhr (VorOrt-Büro QM Düttmann-Siedlung)
-
-
Klärung: Übertragung des Objektes an das NHU während der
Bauphase oder Antragstellung durch Bezirksamt.
10 % Eigenbeteiligung müssen durch das BA aufgebracht werden
Für die Antragsskizze bedarf es Kostenermittlung durch
Architekten + Asbestkontrolle + Prüfung Deckentraglast.
Wohin mit der Jugendfreizeiteinrichtung während der Bauphase?
Familiengarten: Es benötigt die Bauaufsicht zur Klärung, ob der
Zustand der Hauswand des Nebenhauses ein Gefahrenpotential ist.
Endgültiges Ergebnis: Interessensbekundung QF IV wurde durch das Jugendamt eingereicht.
Protokoll Gebietskonferenz Werner-Düttmann-Siedlung
05.11.2012, 18:00 - 21:00 Uhr, Nachbarschaftshaus Urbanstraße
Teilnehmer: siehe Teilnehmerliste
Frau Westerholt vom Vor-Ort-Team des QM Werner-Düttmann-Siedlung eröffnet die
Gebietskonferenz mit einer Vorstellungsrunde und stellt zwei Schwerpunkte der Gebietsentwicklung
vor, die anhand einer Umfrage unter den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie in einem Workshop
des Quartiersrates und der Bewohnerjury erarbeitet wurden. Frau Greis gibt einen kurzen
statistischen Überblick zur Situation im Gebiet und hebt insbesondere den Anteil von 41,7 %
Bewohner ohne deutsche Staatsbürgerschaft, 56,2 % Abhängigkeit von Transferleistungen und die
hohe Anzahl der Kinder (29,4%) im Alter von 0-18 Jahren hervor.
Bei den Schwerpunktthemen des Gebietes handelt es sich um die Themenfelder „Bildung, Ausbildung
und Jugend“ sowie „Nachbarschaft“.
1.
Schwerpunktthema Bildung, Ausbildung und Jugend
Als Input für die Diskussion zum Themenfeld „Bildung, Ausbildung und Jugend“ stellt Frau Greis
Projekte und Maßnahmen vor, die entweder im Rahmen des Quartiersmanagements oder in enger
Kooperation mit vor Ort tätigen Trägern bereits auf den Weg gebracht wurden. Dazu zählen
das Familienbündnis Graefe-Süd mit dem Träger Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V.
das Projekt BIK (Berufsorientierung im Kiez) mit dem Träger FAA Bildungsgesellschaft Nord
aus Mitteln des Quartiersfonds 3
• Außerschulische Bildungsangebote wie das elhana-Lernpatenprojekt über den Paritätischen
Wohlfahrtsverband und Spenden finanziert, Lern- und Freizeitangebote(Alter 5-8 J.) aus QMMitteln sowie die regelfinanzierten Einrichtungen Graefe-Kids (Alter 8-13 J.) und drehpunkt
(Alter: 12 - 17 J.) mit Angeboten für Kinder und Jugendliche im Gebiet
das Bildungsnetzwerk um die Lemgo-Grundschule
Um die Angebotslücke für Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren zu schließen, wurde aktuell ein
Projektwettbewerb initiiert, der Bildungsangebote für diese Altersgruppe zum Ziel hat.
•
•
Perspektivisch benötigt das Wohngebiet ein Nachbarschafts- und Familienzentrum mit
Jugendeinrichtung (Strukturverbesserung). Eine Interessensbekundung wurde auf den Weg
gebracht.
In der folgenden Diskussion sollen zwei Strategien zur Verstärkung vorhandener Strukturen
besprochen werden:
•
•
1.1
Verbesserte Elternbildung im Gebiet über die Vernetzung von Trägern und Institutionen
Sowie die Etablierung einer strategischen Partnerschaft (mit dem JobCenter FriedrichshainKreuzberg, um koordiniert individuelle HIilfepläne für Jugendliche zu entwickeln, um sie in
Ausbildung zu bringen)
Elternbildung im Gebiet
Zur Eröffnung der Diskussion werden folgende Fragen gestellt:
Warum ist eine Vernetzung notwendig? Welche Formen der Zusammenarbeit sind sinnvoll? Welche
Akteure sollen beteiligt werden? Wie kann eine effektive Zusammenarbeit aussehen?
Durch Bewohnerinnen und Bewohner sowie institutionelle Quartiersratsmitglieder wird festgestellt,
dass es bereits tragfähige Strukturen zur Elternzusammenarbeit gibt. Dazu zählen die engagierte
Arbeit des Elternbeauftragten Farag Abdel-Kawy im Nachbarschaftstreff, die informelle
Zusammenarbeit von Müttern bei Handarbeitskursen, dem Frauenfrühstück oder auch das elhanaLernpatenprojekt, welches eine große Nachfrage durch Eltern erfährt.
Frau Rasulis vom Familienbündnis Graefe-Süd informiert über ihren Aufbau der Elternarbeit in der
Werner-Düttmann-Siedlung seit dem 01.01.2012. Besonders wichtig sei es, die Mütter zu erreichen
und ihnen die Vorteile der Mitarbeit und der eigenen Wahrnehmung von Bildungsangeboten deutlich
zu machen. Das Familienbündnis führte dazu im September 2012 eine Zukunftswerkstatt durch.
Herr Seifert vom Jugendtreff „drehpunkt“ in der Urbanstr. 43/44 hält fest, dass sich über die
Jugendlichen der persönliche Kontakt zu den Müttern herstellen lässt. Die Einrichtung „drehpunkt“
konnte über diesen Informationsweg in Kooperation mit der Polizei einen Elternabend zum Thema
„Woran erkenne ich, dass mein Kind Drogenprobleme hat?“ durchführen.
Die weitere Diskussion beschäftigt sich mit der Frage, welche Partnerschaften im Gebiet schon
existieren, die sich als sinnvoll herausgestellt haben. Neben den bekannten Kinder- und
Jugendeinrichtungen legt Herr Flock (Jugendamt) dar, dass Kontakte Orte brauchen, an denen
verlässliche Partner zur Verfügung stehen. Dazu zählt er Kitas und Schulen, die als Partner auch in
den nächsten Jahren zur Verfügung stehen.
Susanne Broermann nennt die Sozialraum-AG, das Bildungsnetzwerk Lemgo-Grundschule und die
Trägerrunde Düttmann-Siedlung als bestehende Netzwerke.
Neben der Wahrnehmung von Institutionen als Bildungspartner im Gebiet ist jedoch der persönliche
Kontakt vernetzter Menschen im Gebiet untereinander ein wichtiges Kriterium. Für Eltern muß ein
Netzwerk erfahrbar werden, in dem sie Orientierung finden.
In der Diskussion wird das Fehlen eines Vertreters der Volkshochschule kritisiert, obwohl sich deren
Sprach- und Bildungsangebote hauptsächlich an die Eltern richten. Die Schulleiterin der LemgoGrundschule, Frau Albert, berichtet allerdings über bereits bestehende Kontakte zwischen beiden
Schulen und Elternkursen, die in Zusammenarbeit mit der Lemgo-GS durch die VHS im Hort
durchgeführt wurden.
Die Teilnehmer der Diskussion stellen fest, dass es viele verschiedene Initiativen und Projekte im
Gebiet gibt, die vernetzt miteinander arbeiten. Sie stellen sich aber nicht transparent genug dar und
arbeiten oft nebeneinander her. Es wird der Vorschlag unterbreitet, solche Informationen über die
aktiven Eltern in den Gesamtelternkonferenzen der Schulen publik zu machen. Vertreter der LemgoGrundschule bieten dazu auch das Elterncafé der Schule an. Der grundsätzliche Informationsbedarf
zu Bildungsangeboten an Eltern wird auch von der Lemgo GS geteilt. Besonders wird der persönliche
Kontakt zu den Eltern betont. Eltern sollten nicht nur beraten, sondern auch gebildet werden.
Leider nehmen einige Eltern die Elternabende an den Schulen nicht wahr. Als Vorschlag wird die
Alternative genannt, eine Elternversammlung beispielsweise in den Räumen des
Nachbarschaftstreffs stattfinden zu lassen, also als Schule zu den Eltern zu gehen. Es ist auch
vorstellbar, den Elternabend der Kita in der Grundschule zu veranstalten und die Eltern auf diese
Weise schon mit der Einrichtung Schule vertraut zu machen.
2
Zusammenfassung der Diskussion zum Thema 1.1:
Es gibt bereits Netzwerke, die jedoch nicht ausschließlich zu Elternzusammenarbeit arbeiten. Träger
im Gebiet, Schulen und Kitas haben die Aufgabe die gleiche Zielgruppe der Eltern im Fördergebiet zu
erreichen. Untereinander findet jedoch zu wenig Zusammenarbeit statt..) Notwendig ist ein
Gesamtüberblick über die verschiedenen Initiativen und Aktivitäten von Trägern, Institutionen und
der Verwaltung, die mit Eltern im Gebiet arbeiten.. Dies bedarf folgender Schritte:
1.
Bestandsaufnahme Elternbildung / QM->Wohngebiet / Schulen, Kitas
2.
Klärung der Kommunikationswege
3.
Herstellung der Transparenz für Eltern
Als positive Beispiele für eine bereits erfolgreiche Vernetzung im Rahmen der Elternbildung im
Gebiet werden genannt:
•
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•
•
1.2
Elternbeauftragter & Eltern der Schüler aus der Lemgo-GS
Kita Hasenheide & Lemgo-Grundschule
Elternvertreterinnen & Schulen
Lernpaten & Kinder & Eltern
Nachbarschaftstreff (Familienbündnis, Frauenfrühstück)
Elterncafé der Lemgo-Grundschule
Bestandsaufnahme
Elternbildung (Familienbündnis, Family-Programm)
Strategische Partnerschaft
Ein weiterer Aspekt des Schwerpunktthemas Bildung, Ausbildung und Jugend ist die Entwicklung
einer strategischen Partnerschaft aller mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen
arbeitenden Trägern und Institutionen im Gebiet in Bezug auf Berufsförderung. Die Erfahrung zeigt,
dass viele Jugendliche eine sehr engmaschige und kontrollierte Begleitung benötigen, um die
zahlreichen Hürden zu überwinden, die sie in Bildung und Beruf bringen. Die einzelnen Institutionen,
die mit den Jugendlichen zu tun haben, jedoch nichts voneinander wissen und es kein abgestimmtes
Konzept für die Zielgruppen gibt. Das QM-Team stellt heraus, dass solch eine strategische
Partnerschaft Lösungen bietet, weil sie
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•
lebensraum- und sozialraumorientiert ist,
Problemlösungen aus einer Hand anbietet,
individuelle Hilfepläne erarbeitet,
aufeinander aufbauende Ansätze verfolgt und
ressourcenorientiert ist.
In der folgenden Diskussion wird die Idee strategische Partnerschaft zwischen Jobcenter,
Jugendgerichtshilfe, Sozialamt, Jugendhilfe HZE, Schulen, Polizei, Jugendarbeit, Ausländerbehörde,
Trägern der Berufsorientierung und -begleitung besprochen.
Als Ausgangsproblem wird durch die im Gebiet tätigen Mitarbeiter der FAA Bildungsgesellschaft, die
das Projekt BIK (Berufsorientierung im Kiez) durchführen, beschrieben, dass Jugendliche oft nicht
dort ankommen, wo sie ankommen sollen, beispielsweise beim Jobcenter. Es ist eine Sache im
Rahmen eines Projektes, ein Netzwerk aufzubauen. Es ist eine andere Sache, Netzwerke für die
Jugendlichen nutzbar zu machen. Die im Projekt betreuten Jugendlichen benötigen Begleitung.
3
Partner im Rahmen des BIK-Projektes ist das JobCenter. Von einer wirklichen Nachhaltigkeit kann
aber erst gesprochen werden, wenn Jugendliche selbst vernetzt sind.
Herr Sarisu von Gangway e.V. gibt zu Bedenken, dass Jugendliche, die von einer strategischen
Partnerschaft z.B. zwischen Gangway und der Polizei wissen, aus der Verbindung mit Gangway
rausgehen würden.
Frau Broermann äußert hinsichtlich institutioneller Vernetzung in Bezug auf Jugendliche
datenschutzrechtliche Bedenken. Ein Informationsaustausch ist nicht ohne weiteres möglich. Herr
Mildner Spindler teilt die datenschutzrechtlichen Bedenken Frau Broermanns.
Herr Hirsch sagt, dass aus seiner Sicht vorhandene erfolgreiche Projekte wie BIK zu stärken und zu
sichern sind.
Herr Mildner-Spindler weist darauf hin, dass Hilfepläne nur von Institutionen gemacht werden
können und nicht von Projekten des Quartiersmanagements. Die aktivierende und aufsuchende
Arbeit mit den Jugendlichen gibt es schon. Der Ansatz des Projektes BIK ist aber grundsätzlich richtig.
Eine Begleitung, basierend auf Vertrauen, ist notwendig. Das Projekt BIK könnte vielleicht zukünftig
durch das JobCenter übernommen werden.
2.
Schwerpunktthema Nachbarschaft
Aus dem Workshop des Quartiersrates und der Bewohnerjury ging das Thema Nachbarschaft im
Gebiet als weiteres Schwerpunktthema hervor.
Die Mitarbeiterinnen des Vor-Ort-Teams stellen die aktuelle Situation im Gebiet vor und beschreiben
als Besonderheiten
-
die kinderreichen Familien
das heterogene soziale Milieu
engagierte MultiplikatorInnen
und die unterschiedlichen Herkunftsbiografien.
Bereits auf den Weg gebracht wurden
•
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•
Familienflohmärkte im GraefeKids
Der Nachbarschaftstreff wird von Initiativen und NachbarInnen genutzt
das Kiezjournal GraefeSüd
die Erweiterung der Angebotsstruktur des Nachbarschaftstreffs über einen Leistungsvertrag
mit dem Bezirksamt
Brückenprojekte mit der Stadtteilarbeit Graefe-Kiez im Nachbarschaftshaus Urbanstraße
und die Kiezinitiative Düttmann-Siedlung.
Herr Förster vom Träger V.I.A. e.V. weist auf einen Paradigmenwechsel hinsichtlich der
Arbeitsaufgaben der Kiez- bzw. Bürgerlotsen hin: Sie sollen nicht mehr nur als Dienstleister sondern
als Partner der Bewohner fungieren. Die Koordinierung und Angebotserweiterung der
Nachbarschaftsarbeit im Nachbarschaftstreff hat am 01.10.2012 begonnen. Das Ziel ist es, zu
erreichen, dass Nachbarn etwas mit Nachbarn unternehmen. Der Nachbarschaftsraum soll
umgestaltet werden und gemütlicher wirken. Damit soll die Akzeptanz durch die Bewohner erhöht
werden. Durch den im Nachbarschaftstreff tätigen Mitarbeiter, den Nachbarschaftsbeauftragten,
4
wird die Angebotsstruktur und der Wochenplan der Einrichtung vorgestellt. Nachmittags und an den
Wochenenden soll der Nachbarschaftstreff als offene Anlaufstelle für AnwohnerInnen dienen.
Frau Greis stellt die Frage, welche weiteren Impulse für die Nachbarschaftsarbeit aus der Sicht der
Teilnehmer an der Gebietskonferenz erforderlich sind. Die folgenden Diskussionsbeiträge schließen
thematisch eher an das Schwerpunktthema 1 (Bildung, Ausbildung, Jugend) an.
Herr Sütterlin regt an, die Kinder insbesondere in den Ferien mehr zu beschäftigen. Durch die
Mitarbeiterinnen des Vor-Ort-Teams wird dazu der Hinweis auf bestehende Projekte und
Freizeiteinrichtungen gegeben. Es wir d jedoch festgehalten, dass in den Ferien sich sehr viele Kinder
unbetreut im Wohngebiet aufhalten.
Mitarbeiter der Jugendeinrichtung „drehpunkt“ beschreiben Angebote für Jugendliche wie
beispielsweise eine gemeinsame Fahrradtour an der Müritz. Es wird der Wunsch geäußert, im
Rahmen der Projekte auch die Eltern der Jugendlichen zu beteiligen.
Herr Mildner Spindler stellt als wichtigen Aspekt einer Nachbarschaftsarbeit heraus, dass Nachbarn
nicht nur zum Konsumieren, sondern zur gemeinsamen Mitgestaltung bei Aktivitäten motiviert
werden sollen. Es müssen Selbstorganisationskräfte im Nachbarschaftstreff wirksam werden.
Herr Hirsch weist darauf hin, dass im QM-Gebiet auch Räume für Kinder fehlen und fragt, wo Kinder
und NachbarInnen Räume der Wohnungsbaugesellschaft nutzen können
Frau Surrmann stellt fest, dass Kinder nicht nur Räume und Angebote benötigen, sondern vor allem
die Aufmerksamkeit und Begleitung der Eltern.
Herr Flock sagt, dass eine Kampagne für Vielfalt und gegen Diskriminierung sinnvoll wäre.
Zusammengefasst werden folgende Anregungen für die zukünftige Nachbarschaftsarbeit im Gebiet
genannt:
•
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•
Feriensituation
Familie stärken
Ein Leitbild für alle vor Ort tätigen Träger entwickeln
Welche Potentiale an Raum für Kinder gibt es noch?
Protokoll: Sebastian Dill
5
1
Tischvorlage zur Gebietskonferenz der Düttmann-Siedlung am 5.11.2012
Einleitung
Die Schwerpunkte für die Gebietsentwicklung wurden anhand von BewohnerInnenumfragen durch
das QM, einen Quartiersrats- und Bewohnerjury-Workshop, Auswertungen von Projekten und
Handlungsstrategien in der Trägerrunde Düttmann-Siedlung und unter Einbeziehung von Fachgesprächen mit dem Jugendamt erarbeitet. Als zentrale Handlungsfelder wurden hierbei die Bereiche
„Bildung, Ausbildung und Jugend“ sowie „Nachbarschaft“ identifiziert.
Im Bereich „Bildung, Ausbildung und Jugend“ soll es schwerpunktmäßig um die Auseinandersetzung
damit gehen, wie Strukturen langfristig gestärkt werden können, die die Bildungs- und Berufschancen
der Kinder und Jugendlichen in der Düttmann-Siedlung erhöhen. Im Bereich „Nachbarschaft“ stellt
sich die Aufgabe, nachhaltige, selbsttragende Strukturen für nachbarschaftliche Begegnungen, Austausch und gemeinsames Aktivsein zu schaffen.
1. Schwerpunkt „Bildung, Ausbildung und Jugend“
Problemlagen
Das Wohngebiet der Düttmann-Siedlung ist geprägt durch kinderreiche Familien und ein niedriges
Durchschnittsalter der BewohnerInnen (29% Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre). Viele Kinder der
Düttmann-Siedlung leben in prekären und beengten Familienverhältnissen. Sie haben schon in der
Grundschule aufgrund von Konzentrationsmangel, Ausdrucks-, Sprach- und Verständnisschwierigkeiten große Probleme, den Leistungsanforderungen zu entsprechen und fallen durch das Bildungsnetz.
Verstärkt wird das Dilemma, da Kinder und Eltern wenige Begegnungen mit der Mehrheitsgesellschaft haben und heranwachsende Kinder einen Loyalitätskonflikt zwischen Werten und Anforderungen der Eltern und denen der Mehrheitsgesellschaft erleben. Vielen Eltern sind die Lebenswelten,
denen ihre Kinder im Alltag und in der Schule begegnen, fremd. Sie sind mit dem Bildungssystem
nicht vertraut. Durch gesellschaftliche Ausgrenzungserfahrungen und persönliche Hemmnisse empfinden es viele Eltern als große Hürde, sich aktiv in die schulischen Anforderungen einzubringen. Auf
der anderen Seite stoßen auch Bildungseinrichtungen durch z.B. fehlende personelle Ressourcen
oftmals an ihre Grenzen, wenn es um die Zusammenarbeit mit Eltern geht.
Gesellschaftliche Aus- und Abgrenzungen von Familien mit Migrationshintergrund (75,1 % der BewohnerInnen haben einen Migrationshinterrgrund) sind tief verwurzelt und erschweren Integration
und selbstbewusste, erfolgreiche Bildungswege von Kindern und Jugendlichen. Ausgrenzung erlebend wachsen Kinder zu Jugendlichen ohne (berufliche) Perspektiven heran. Sie erhalten durch ihr
Umfeld (Schule, Eltern, Freizeitbereich) noch zu wenig positive Vorbilder und Empowerment, um den
Anforderungen in der Schule und der Arbeitswelt standzuhalten. Multiple Problemlagen der Jugendlichen wie schulisch-fachliche Defizite, defizitäre Sozialkompetenzen, (Selbst-) Ausgrenzungserfahrungen, mangelndes Selbstvertrauen, gestörte Familiensysteme, Delinquenz/Devianz hemmen eine
Ausbildungsaufnahme.
2
Ansätze zur Verbesserung der Bildungs- und Berufschancen von Kindern und Jugendlichen in der
Düttmann-Siedlung
-
Räume für Bildungs- und Begegnungsangebote
-
Förderung von (vorurteilsbewusster) Begegnungen zwischen Bildungseinrichtungen und
Eltern, zwischen Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus
-
Sensibilisierung und Empowerment der Eltern für die Bedarfe ihrer Kinder
-
Stärkung des Selbstbewusstseins von Kindern und Jugendlichen
-
Außerschulische Lernangebote für Kinder (insb. von 5-7 Jahren)
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Orientierungshilfen für Jugendliche für den Einstieg in die Berufswelt
-
Aufbau einer strategischen Partnerschaft zwischen JobCenter, Jugendhilfe HZE, Jugendgerichtshilfe, Jugendarbeit, Polizei, Schulen, Sozialamt und Ausländerbehörde, Trägern der
Berufsorientierung und -begleitung, um für die Jugendlichen individuelle und lebensweltorientierte Förderung und Forderung aus einer Hand zu ermöglichen
Erreichte Schritte
Im Rahmen des Bildungsnetzwerkes Lemgo-Grundschule konnte die Zusammenarbeit zwischen Kita,
Schule und Jugendamt verbessert und Elternarbeit in einem Elterncafé aufgebaut werden.
Im Rahmen der seit Januar 2012 regelfinanzierten Familienförderung wurden Familienangebote der
Beratung, Bildung und Begegnung auf den Weg gebracht, die ab dem 1.7.2012 durch das Förderprogramm BIQ erweitert werden konnten. Hierdurch konnten professionelle Personalressourcen für die
Familienarbeit gewonnen werden. Die bestehenden Angebote im Nachbarschaftstreff und der Kita
Hasenheide werden derzeit ergänzt und erweitert. Der Antrag auf Bau eines Familien- und Nachbarschaftszentrums mit Jugendeinrichtung und Kitaplätzen für Kinder unter 3 Jahren in der Urbanstraße
43/44 wurde durch das Jugendamt gestellt und in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement
in Fachgesprächen konzeptionell erarbeitet.
Umweltbildungsangebote und Lernpatenschaften für Grundschulkinder bestehen nach Auslaufen der
QM-Förderung weiterhin und bauen ihre Netzwerke im Kiez aus. Die elhana Lernpatenschaften bieten neben Lernförderung auch eine Begegnung von unterschiedlichen Lebenswelten der Kinder/Eltern und denen ihrer PatInnen. Durch die seit 2011 regelfinanzierte Kinderfreizeiteinrichtung
GraefeKids (8-12 J.) wurden außerschulische Lernangebote geschaffen. Der Kinder- und Jugendtreff
drehpunkt (12-17 J.) wurde durch Ausstattungsverbesserung der Räume aus QM-Mitteln aufgewertet. Ein außerschulisches Lernangebot für 5-7-Jährige wird durch das QM noch bis 2015 finanziert.
Intensive, individuelle Berufsorientierung für ca. 15 Jugendliche und junge Erwachsene, die bis 2014
über das QM gefördert wird, holt die Jugendlichen in ihren Bedarfslagen ab und fördert ihre Selbstwirksamkeit.
Offene Fragen und Diskussionsbedarfe
Elternbildung/-empowerment braucht niedrigschwellige Ansätze, die Eltern mit ihren Bedarfen und
Ressourcen abholen und die an der Lebenswelt und den Wertevorstellungen der Eltern anknüpft. Um
dies zu erreichen, müssen von allen mit Eltern und Kindern arbeitenden Trägern und Institutionen
3
gemeinsame Strategien entwickelt und umgesetzt werden. Wie kann das erreicht werden und was
braucht es dazu?
Eine strategische Partnerschaft von allen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammenarbeitenden Trägern und Institutionen könnte individuelle, lebensweltorientierte Förderung bieten und
die Jugendlichen/jungen Erwachsenen und ihre Eltern in Verantwortung nehmen. Was könnte ein
erster Schritt für diese neue Art der Zusammenarbeit sein?
2. Schwerpunkt „Nachbarschaft“
Problemlagen
Durch Vollvermietungen nach der Modernisierung der größten Wohnanlage des geförderten Gebietes hat sich die AnwohnerInnenzahl von 2737 (Stand 31.12.2009) auf 3.005 (Stand 31.12.2011) erhöht. Das soziale Milieu im Gebiet ist heterogener geworden. Es entstehen positive, sich gegenseitig
unterstützende Kontakte unter den NachbarInnen, jedoch bestehen auch Vorbehalte und Abgrenzungen untereinander, die gemeinsame Interessen in den Hintergrund stellen. Die Vorurteile drücken
sich hauptsächlich aus bei der Ethnisierung von Tätern bei kriminellen Handlungen, bei der Problematisierung von Verschmutzung, Vandalismus und Lärmbelästigung, indem Herkunft als Grund genannt wird. Isolation durch multiple Problemlagen in vielen Familien der Siedlung und jahrelange
Ausgrenzung von hier lebenden MigrantInnen hemmen bürgerschaftliches Engagement. Viel kritisiert wird das unbeaufsichtigte Spielen vieler (oft vernachlässigter) Kinder im Wohngebiet bis in den
späten Abend. Einzelne AnwohnerInnen werden durch Jugendliche und junge Erwachsene mit homophoben und heterosexistischen Einstellungen belästigt, abgewertet und bedroht. Sie halten sich
insbesondere an den Schranken zur Siedlung und vor Spielhallen auf. Die Wohnsiedlung hat ein
schlechtes Image bei vielen AnwohnerInnen im umliegenden Altbaugebiet.
Ansätze zum Aufbau von nachhaltigen, selbsttragenden Strukturen für nachbarschaftliche Begegnungen, Austausch und gemeinsame Aktivitäten
-
Identifizierung mit dem Wohngebiet und der Nachbarschaft erhöhen
-
BewohnerInnen-Beteiligung an der Nachbarschaftsarbeit durch Anknüpfen an den Ressourcen und Wertvorstellungen
-
MultiplikatorInnen nutzen und unterstützen
-
Förderung intergenerativer, interreligiöser und interkultureller Begegnungen
-
Stärkung der Zivilcourage und Vorbildfunktion aktiver NachbarInnen
-
Räume für nachbarschaftliche Begegnung
-
Vielschichtige Öffentlichkeitsarbeit im Kiez
Bislang erreichte und geplante Schritte
Der Nachbarschaftstreff am Werner-Düttmann-Platz ist zentrale Anlaufstelle für nachbarschaftliche
Begegnung. Der Raum wird von verschiedenen Initiativen genutzt: Der Arbeitsschwerpunkt der im
Nachbarschaftstreff und in der Siedlung arbeitenden Nachbarschaftslotsen (Bürgerarbeitsstellen) lag
bislang hauptsächlich auf der Organisation niedrigschwelliger Treffpunktarbeit und der Beratung und
Hilfe zur Selbsthilfe für sozial benachteiligte BewohnerInnen. Das wöchentliche Frauenfrühstück und
4
der Seniorentreff haben sich als Treffpunkte etabliert. Eine Vätergruppe sowie bosnische und albanische Nachbarschaftstreffpunkte sind im Aufbau.
Ergänzt wird die Nachbarschaftsarbeit durch regelmäßig stattfindende Flohmärkte und Frauentanzabende auf dem Gelände der GraefeKids, sowie Veranstaltungen im Nachbarschaftshaus und im
Graefekiez, die BewohnerInnen aus dem Neubau- und dem Altbaugebiet zusammen bringen. Auch
im Rahmen der Kiezinitiative (QF 3) werden gemeinsame Aktivitäten für NachbarInnen aus dem Altund Neubaugebiet im Nachbarschaftstreff angeboten. Ein kiezbezogener – sprich Graefekiezbezogener – Bürgerfonds ist im Entstehen. Das GraefeSüd-Journal des QM’s publiziert Veranstaltungen, stellt aktive AnwohnerInnen vor und motiviert zum Mitmachen. Es ist inzwischen in und um die
Düttmann-Siedlung bei den Gewerbetreibenden ein öffentlichkeitswirksames, gefragtes Journal
geworden.
Durch den Leistungsvertrag des Bezirksamtes zur Koordination und Erweiterung des Nachbarschaftstreffs und der Förderung durch das QM kann die Nachbarschaftsarbeit seit 2012 auf professionellerer
Ebene aufgebaut werden, da Personalressourcen (Nachbarschaftsbeauftragter) miteinfließen. Das
Angebot im Nachbarschaftstreff wird erweitert (z.B. durch regelmäßige soziokulturelle Veranstaltungen) und Angebote der unterschiedlichen Initiativen und Träger koordiniert. Durch die Förderung des
Familienbündnisses ist der Nachbarschaftstreff auch Anlaufstelle für Familientreffpunkte und niedrigschwellige Bildungsangebote. In den nächsten zwei Jahren können mehr unterschiedliche Zielgruppen und BewohnerInnen erreicht werden. Hierbei ist aufsuchende Arbeit ein wichtiger Faktor für
alle Akteure. Als neue, weitere Ressource werden als Zielgruppe junge Frauen motiviert, ihre Interessen im Rahmen der Gemeinwesenarbeit umzusetzen, um ihre Selbstwirkungskräfte zu stärken
(„Graefe Süd Töchter“, BAMF).
Im Quartiersrat und der BewohnerInnenjury sowie in Initiativen und Projekten sind BewohnerInnen
ehrenamtlich aktiv, die zahlreiche gemeinwesenorientierte Impulse in die Nachbarschaftsarbeit einbringen.
Fazit - Offene Fragen und Diskussionsbedarfe
Der Nachbarschaftstreff bietet Raum für unterschiedliche Initiativen und Aktivitäten von BewohnerInnen, die in das umliegende Gebiet hineinstrahlen. Die Räume sollen sich als interkultureller Treffpunkt der Nachbarschaft etablieren, in dem das Interesse füreinander und das Miteinander zum
Tragen kommt. Als Ort indem sich Menschen unterschiedlicher Generationen, Herkunft, und Religion
begegnen und aktiv sind. Dies benötigt einer stetig aufeinander abgestimmten Raum- und Nutzungsplanung, die die unterschiedlichen Nutzungsinteressen berücksichtigen, eine breitere aufeinander
abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit mit Jahresplanung und positiver Mund-zu-Mund-Propaganda,
aufgrund „lebendiger“ Veranstaltungen.
Bezirksamt und QM werten regelmäßig die Impulse, aktivierenden Methoden, Organisations- und
Kommunikationsmanagement der vor Ort Tätigen aus, um diese zu verbessern und eine bewohnergetragene Struktur aufzubauen. Die Lotsen sind als MultiplikatorInnen und Vermittler tätig und im
Gebiet verankert.
Protokoll - Themenorientiertes Fachgespräch am 01.06.2012 (Teil1)
Teilnehmer: Hr. Dr. Schulz
Fr. Jahnke
Fr. Basaran
Fr. Nowratzky
Protokoll:
- BzBm
- QM Wrangelkiez
- QM Wrangelkiez
- Gebietskoordinatorin
Fr. Nowratzky
1. Verstetigung QM Wrangelkiez
Da allen Beteiligten die Verstetigungsstrategie bekannt ist, wird auf eine
ausführliche Darstellung der Handlungsschwerpunkte verzichtet.
Bisher wurde davon ausgegangen, dass das Quartiersverfahren zum
31.12.2013 beendet wird. In der letzten Woche wurde bekannt, dass ein
endgültiger Termin zur Beendigung durch die Senatsverwaltung noch nicht
abschließend festgelegt wurde und eine Fortführung des Verfahrens in 2014 in
Aussicht gestellt wurde. Eine Entscheidung wird noch in diesem Jahr erwartet.
Das QM-Team betont die Dringlichkeit einer solchen Entscheidung, da der
weitere Verstetigungsprozeß und die damit in Zusammenhang stehende
Projektumsetzung der wesentliche Bestandteil der weiteren Arbeitsplanung ist.
Auch für das geplante Stadtteilforum am 04.09.2012 ist eine Aussage zum
endgültigen Termin des Auslaufens des Quartiersverfahrens von Bedeutung.
Herrn Dr. Schulz war diese Entwicklung bisher nicht bekannt, ebenso wie das
QM- Team sieht er die Schwierigkeiten für die weitere inhaltliche Arbeit.
Jedoch scheint eine Lösung bis zur Terminverkündung durch die
Senatsverwaltung nicht in Sicht.
2. Vereinsgründung
Aus den Reihen des Quartiersrates und der Aktionsfondsjury haben sich
Bewohner zu einer Gründungsinitiative für einen zukünftigen Stadtteilverein
zusammen gefunden. Dieser Verein will sich nach der Beendigung von QM
neben dem Nachbarschaftshaus Centrum für die Quartiersentwicklung
einsetzen und als Ansprechpartner für Politik, Verwaltung und Bewohnerschaft
zur Verfügung stehen. Das QM-Team erfragt die Möglichkeiten eines Budgets
zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagement durch das Bezirksamt.
Herr Dr. Schulz wird prüfen, ob ggf. eine kleinere Summe aus einem
Haushaltstitel des BA zur Verfügung gestellt werden kann.
3. Kreativwirtschaft
Die Bestandsaufnahme der ansässigen Kreativwirtschaft erfolgt im Moment.
Allein im Bereich der Schlesischen Straße sind bereits mehr als 60 Betriebe
aus der Kreativwirtschaft ansässig. Gegenwärtig wird ein Konzept zur
Zusammenarbeit mit den „Kreativen“ erarbeitet, es soll eine Art „Care-Paket“
für soziale Einrichtungen im Wrangelkiez entstehen.
Der Bezirksbürgermeister begrüßt diesen Ansatz und empfiehlt die Betriebe
direkt anzusprechen und an der Umsetzung zu beteiligen. Er sagt zu, ggf,
unterstützend bei der Ansprache der entsprechenden Firmen einzugreifen.
4. Nachbarschaftshaus Centrum
Das QM- Team berichtet von dem nach wie vor nur sehr schleppend
voranschreitenden Maßnahmen hinsichtlich der Umsetzung der Planungen für
die Sanierung/Anbau des Nachbarschaftshauses durch den bezirklichen
Immobilienservice. Es wird betont, dass es für den Träger des NHC sehr
wichtig ist, schnellstmöglich genaue Angaben zum zeitlichen Ablauf der
Baumaßnahmen zu bekommen, damit eine entsprechende Planung des
laufenden Programmes erfolgen kann.
Herr Dr. Schulz wird die Problematik mit Herrn Panhoff (zuständiger
Bezirksstadtrat) besprechen und auf eine zügige Umsetzung der QF 4Maßnahme drängen.
Protokoll - Themenorientiertes Fachgespräch am 03.07.2012 (Teil2)
Teilnehmer: Hr. Peckskamp
Hr. Wenzel
Fr. Jahnke
Hr. Frey
Fr. Nowratzky
- StaplL
- Praktikant Stapl
- QM Wrangelkiez
- QM Wrangelkiez
- Gebietskoordinatorin
1. Verstetigung QM Wrangelkiez / Vereinsgründung
Das QM- Team erläutert die Verstetigungsstrategie und berichtet von
laufenden Projekten. Die im Raum stehende Verlängerung des
Quartiersverfahrens bis 2014 ist strategisch einzuarbeiten und inhaltlich zu
füllen, da die bisherige Strategie auf Ende 2013 ausgerichtet war. Die
Bewohnerinitiative zur Vereinsgründung wird begrüßt, auch eine künftige
Aufgabe als Beratungsgremium ist denkbar. Für die Einrichtung eines Budgets
für den Verein zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements über
das Bezirksamt wird keine konkrete Möglichkeit gesehen. Dies wäre aber
weiter zu prüfen.
2. Nachbarschaftshaus Centrum
Wie bereits im Gespräch mit Hr. Dr. Schulz wird auch hier die Problematik der
noch immer nicht weiter voran geschrittenen Baumaßnahmen am
Nachbarschaftshaus Centrum thematisiert.
Herr Peckskamp regt an, Herrn Weist vom Hochbauamt zu einem
Vortorttermin einzuladen und mit ihm das Gespräch zu suchen.
3. Sonstiges
Herr Peckskamp begrüßt den Austausch zwischen QM und
Stadtentwicklungsamt und bittet um Informationen zu Problemen, damit er ggf.
unterstützend tätig werden kann. Er bekundet seine Bereitschaft zur
Teilnahme am Termin mit dem Staatssekretär Herrn Gothe und bittet QM 3 um
Weiterleitung der Einladung.
Protokoll Gebietskonferenz Wrangelkiez 31.10.2012
Begrüßung
Die Gebietskonferenz wird von Frau Berneking eröffnet.
Das QM-Team erläutert den Ablauf der Veranstaltung, die im Vergleich zum Vorjahr nicht als
Vortrag sondern als Diskussion erfolgen soll.
Ziel
Grundsätzlich dient die Veranstaltung der Diskussion zum Umsetzungsstand der
Verstetigungsstrategie. Die Gebietskonferenz soll den Meinungsaustausch zwischen
Verwaltung und Gebietsakteuren aus Einrichtungen und Bewohnerschaft zur
Gebietsentwicklung ermöglichen.
Gebietsentwicklung
Hinsichtlich der allgemeinen Gebietsentwicklung hat sich im Vergleich zum letzten Jahr
wenig geändert.
• Bevölkerungsstruktur
Der Kiez ist nach wie vor geprägt von einer starken Entwicklungsdynamik. Auffallend ist,
dass der Anteil der Westeuropäer an den Bewohner/innen mit nicht-deutschem Pass weiter
wächst (jetzt 29%), während der Anteil der türkischen Bewohner/innen sinkt. Weiterhin hat
aber nahezu jeder zweite Bewohner (46,5%) einen Migrationshintergrund. Die Senioren sind
im Wrangelkiez stark unterrepräsentiert. Der Kiez wird bestimmt von dem hohen Anteil der
jungen Erwachsenen zwischen 18 und 35 Jahren. Diese Altersgruppe ist es auch, die
zunehmend wieder Kinder im Kiez bekommt. Deren Zahl steigt seit 2009 an.
• Soziale Lage der Bewohnerschaft
Positiv zu vermelden ist, dass die Arbeitslosigkeit, insbesondere die Jugend - und
Langzeitarbeitslosigkeit, nur noch leicht über dem Berliner Durchschnitt liegt und damit weit
besser als in vielen anderen QM-Gebieten der Stadt. Der Anteil der Bezieher von
Transfereinkommen liegt inzwischen bei 26%. Die Kinderarmut (Anteil der Bezieher/innen
von Existenzsicherungsleistungen bei den unter 15jährigen) liegt aber trotz dieser
Veränderungen weiterhin hoch bei 46%, d.h. fast jedes zweite Kind ist betroffen. Bei der
Bewertung dieser positiven Veränderungen ist aber zu bemerken, dass die Fluktuation im
Kiez überdurchschnittlich hoch ist (36%, Vergleich Berlin 27%) und davon auszugehen ist,
dass die hinzuziehenden Bewohner i.d.R. über eine bessere Arbeits- und
Einkommenssituation verfügen.
• Der Wrangelkiez als Szenequartier
Der Wrangelkiez ist inzwischen Szenequartier. Die Clubs mit entsprechendem
Besucheraufkommen sind da, die Gastronomie geht darauf ein. Die Lärmbelastung für die
Bewohner ist nachts, insbesondere an den Sommerwochenenden, sehr hoch.
Offizielle Einstufung des Gebietes
Aufgrund der positiven Entwicklung des Wrangelkiez im Monitoring Soziale Stadtentwicklung
der Senatsverwaltung ist das Gebiet seit 2012 in die untere QM-Kategorie III "Prävention"
eingeordnet (vorher Kategorie II "Mittlere Intervention"). Das QM wird bis Ende 2013 sicher
vor Ort sein. Eine Verlängerung bis Ende 2014 ist in Aussicht gestellt worden und
wahrscheinlich.
-1-
Problemsicht
•
•
Wird in den zunehmenden Mietsteigerungsraten im Kiez, die höher sind als in vielen
anderen Gebieten Kreuzbergs, gesehen. Damit nimmt die Angst vor Mieterhöhung
und Verdrängung in der Bewohnerschaft stark zu. Die GSW-Studie vom Februar
2012 kommt zum Ergebnis, dass die Angebotsmieten im Wrangelkiez zwischen 2128% gestiegen sind, d.h. es sind für die Bewohner/innen kaum bezahlbare
Neuvermietungen im Kiez zu finden. Gewachsene Strukturen und aufgebaute
informelle Netzwerke insbesondere der Migrantencommunities geraten in Gefahr,
zerstört zu werden.
Dauerthema Drogenproblematik, insbesondere im Görlitzer Park, aber auch
Durchgang zwischen Cuvry- und Falckensteinstr. Es wird immer wieder davon
berichtet, dass auch Kinder angesprochen werden.
Dies sind aber Probleme, die nur bedingt bis gar nicht auf Stadtteilebene lösbar sind. Auf
viele andere Probleme ist das QM schon eingegangen. Nach 12 Jahren liegt das
Hauptaugenmerk von QM auf der Organisation des Auslaufens des QM und der strukturellen
Stärkung der Institutionen und Felder, die im Kiez verbleiben werden und dort Aufgaben der
Netzwerkarbeit und einer Anlaufstelle übernehmen sowie Problemlösungskompetenz
aufweisen. Daher konzentriert sich die Arbeit des QM auf inzwischen fünf
Handlungsschwerpunkte der Verstetigungsstrategie.
A. NHC als Anlaufstelle und Netzwerkknoten unterstützen und stärken
Es wird eingeschätzt, dass ein zentraler Ort als Anlaufstelle für Netzwerkarbeit und
Förderung von bürgerschaftlichem Engagement im Quartier auch nach Beendigung des QM
wichtig ist, um in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung präsent zu bleiben. Das
NHC als Familienzentrum und Mehrgenerationenhaus ist der geeignete Ort für eine solche
Anlaufstelle und Netzwerkknoten.
Das QM arbeitet eng mit dem NHC zusammen und hat in den letzten beiden Jahren bereits
einige Projekte zur infrastrukturellen Unterstützung und Qualifizierung durchgeführt. Es
stehen weitere Maßnahmen zur Verbesserung der infrastrukturellen Voraussetzungen zur
Öffentlichkeitsarbeit an. Wesentlich für das Gelingen der Verstetigungsstrategie ist aber,
dass der geplante Anbau des Hauses zur Kapazitätserweiterung über den QF4 gelingt und
die vom Bezirk geplante Personalstelle für die Netzwerkarbeit nicht an den
Kürzungsauflagen des Senats scheitert.
Problemfeld Anbau des Hauses
Das Haus liegt im Fachvermögen des Jugendamtes, die Planung und Durchführung der
Baumaßnahmen liegt aber in Zuständigkeit des Hochbauamtes. Aufgrund der dortigen
Personalknappheit geht das Vorhaben nur schleppend voran. Ein Teil der Baumaßnahmen
wie die Dachsanierung muss noch in diesem Jahr stattfinden.
Auf einer Begehung mit dem Staatssekretär wurde zudem eine Überarbeitung der Planung
angeregt, mit dem Ziel der Kostenreduzierung. Von einer Bewilligung der Fördermittel für
den Anbau wird ausgegangen, sie ist aber noch nicht erfolgt. Mit der geplanten Baustelle im
nächsten Jahr werden räumliche Übergangslösungen außerhalb des Hauses erforderlich, die
noch abgestimmt werden müssen.
Das NHC ist bereits jetzt räumlich kaum in der Lage, die Anforderungen an die Angebote des
Familienzentrums zu erfüllen. Die erweiterten Aufgaben einer zielgruppenspezifischen
Gemeinwesen- und Netzwerkarbeit nach Beendigung QM wird das Haus nur mit der
geplanten räumlichen Kapazitätserweiterung bewerkstelligen können.
-2-
Problemfeld Personalstelle Netzwerkarbeit
Mit seiner derzeitigen Personalausstattung und den derzeitigen Aufgaben ist das Haus an
der Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Für die geplante Erweiterung seines
Aufgabenspektrums um die Netzwerkarbeit ist die geplante Personalstelle unabdingbar. Die
Personalstelle ist ab 2013 im Bezirkshaushalt eingeplant, der allerdings noch um die
Sparvorgaben des Senats bereinigt werden muss. Die Gefahr besteht, dass die Stelle dabei
eingespart wird. Durch die in Aussicht gestellte Verlängerung der Laufzeit des QM wäre ein
Wegfall in 2013 überbrückbar, aber ab 2014 wird die Notwendigkeit unbedingt gesehen.
Diskussion / Ergebnisse
Die Bezirksstadträtin für Familie, Gesundheit, Kultur und Bildung Frau Herrmann stellt klar,
dass es keine Kürzungsintention für diese Stelle gibt. Auch aus ihrer Sicht ist das NHC als
zentrale Anlaufstelle im Quartier bedeutend.
Dies wird von den Anwesenden begrüßt, von Herrn Solowe (Aktionsfondjury) wird angeregt,
dass diese Personalstelle auch als zwischengeschaltete Stelle zwischen Anwohnern und
Verwaltung wirken kann.
In Bezug auf die geplanten Baumaßnahmen am NHC berichtet Frau Berneking (BA QM)
vom derzeitigen Umsetzungsstand. Die bereits erfolgte Planung wird gegenwärtig durch den
Immobilienservice umstrukturiert und wird bis Ende 2012 abgeschlossen sein, so dass die
Zuwendung für 2013 erfolgen kann. Die Dachsanierung wird noch in diesem Jahr umgesetzt.
Herr Hirsch (Senatsverwaltung) betont, dass zwischen Bezirksamt und Senatsverwaltung
Einigkeit hinsichtlich der wesentlichen Bedeutung der An-/Umbaumaßnahmen besteht. Aus
seiner Sicht ist die QF4- Maßnahme nicht gefährdet.
B. Strukturelle Stärkung der Bildungsinitiative
Von QM wird das Thema Bildung als Motor einer Quartiersentwicklung gesehen. Denn
Bildung eröffnet den Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe und Integration. Für eine
nachhaltig wirkende Entwicklung im Wrangelkiez ist es daher entscheidend, die
Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern durch eine bessere
Bildung und Ausbildung zu sichern.
Der wirkungsvollste Beitrag des QMs im Sinne einer Quartiersentwicklung ist die Initiierung
der Bildungsinitiative „Wrangelkiez macht Schule“ mit dem Jugendamt und der
Fichtelgebirge Grundschule gewesen.
In der Verstetigungsphase des QMs wurde begonnen den Restbedarf dieser
Bildungseinrichtungen und des Netzwerkes strukturell zu stärken und sie zu befähigen
weitere Unterstützungssysteme für die Zukunft aufzuspüren. Dabei haben die beteiligten
Einrichtungen sich darauf verständigt, das NHC mit seiner zentralen Lage im Kiez als
Knotenpunkt für die Bildungsinitiative zu benennen, bei dem die Fäden zusammenlaufen.
Erste gemeinsame öffentlichkeitswirksame Aktivitäten zur Wahrnehmung dieser
Knotenfunktion des Hauses im Stadtteil, sind das Lesegartenfest, die Bildungsspaziergänge
oder der TAG DER BILDUNG. Das Lesegartenfest soll fortgesetzt werden.
Zur Sicherung des erfolgreichen und nachhaltigen Zusammenwirkens der
Bildungseinrichtungen in der Bildungsinitiative sind sich die beteiligten Einrichtungen einig,
dass eine externe Begleitung und Moderation notwendig ist. Diesen Mehraufwand können
die beteiligten Einrichtungen neben ihren täglichen Aufgaben und der Netzwerkarbeit in der
Bildungsinitiative strukturell nicht leisten.
In den letzten drei Jahren ist es in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt gelungen hierfür
alternative Finanzierungen bis Ende 2013 aufzutun. Dies ist jedoch eine Daueraufgabe, und
birgt ein Unsicherheitspotential für die Bildungsinitiative in der Zukunft.
Die Frage: Was passiert, wenn es die externe Begleitung nach 2013 nicht mehr geben
sollte? muss diskutiert werden und Lösungsmöglichkeiten gilt es zu finden.
-3-
Diskussion / Ergebnisse
Herr Solowe (Aktionsfondjury) bemängelt das Bildungssystem, welches seiner Meinung nach
Schuld an den schlechten Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen ist und QM diese
Problematik nicht bewältigen kann, sondern hier die Politik gefragt ist.
Frau Petuya-Ituarte (BA Schulsozialarbeit) weist darauf hin, dass die angesprochene Kritik
sehr allgemein ist und nicht konkret auf den Wrangelkiez bezogen wird. Sie sieht die
Bildungsinitiative als beispielhaft für nachhaltige Bildungsarbeit. Auch betrachtet sie neben
einem funktionierenden Netzwerkes eine externe Moderation der Bildungsinitiative als sehr
wichtig an.
Der Schulleiter der Sekundarschule Skalitzer Straße, Herr Böttig, versteht die Kritik an der
Bildungspolitik, betont jedoch, dass er die Arbeit des Quartiersmanagement sehr zu
schätzen weiß und vor dem Hintergrund der immer geringer werdenden Grundausstattung
der Schulen für jegliche Unterstützung des QM dankbar ist.
Herr Hirsch sieht es als dringliche Aufgabe an schnellstmöglich zu klären, wie eine
zukünftige Sicherung der Prozessmoderation erfolgen kann.
C. Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements
Zielvorstellung für einen funktionierenden Stadtteil ist, dass sich zivilgesellschaftliche
Strukturen mit einem hohen Maß an Selbstorganisation entwickelt haben, die sich für das
Gemeinwesen im Stadtteil einsetzen. Daher ist die Unterstützung des bürgerschaftlichen
Engagements ein wesentlicher Teil der Verstetigungsstrategie für den Wrangelkiez. Zum
einen geht es um die Vermittlung von konkretem Handwerkszeug wie z.B.
Fördermittelakquise und Fundraising oder Moderationstechniken an bereits engagierte
Bewohner und Akteure. Zum anderen sieht QM in der bestehenden Gründungsinitiative für
einen Stadtteilverein, dem künftigen WrangelkiezRat e.V. die Chance, dass sich ein
Ansprechpartner für die Quartiersentwicklung etabliert, der auch nach dem Auslaufen von
QM die Verbindung zu wichtigen Schaltstellen im Bezirk hält und Sprachrohr für die
Bewohner sein kann sowie sich für die Quartiersentwicklung einsetzt. Bisher war die
Verstetigungsstrategie auf Ende 2013 ausgerichtet. Mit der voraussichtlichen weiteren Arbeit
des QM in 2014 hat sich die Perspektive des Vereins verändert. Die Lücke, die es zu füllen
gilt, entsteht erst später. Damit verändert sich auch die Perspektive auf die Zielstellungen
und Aufgaben des Vereins in dieser Zeit. Hinzu kommt, dass einige Mitglieder sowohl im
Quartiersrat als auch in der Gründungsinitiative sind und für einige diese Doppelbelastung
nicht für die nächsten 2 Jahre aufrechterhalten werden kann. Der Quartiersrat wird noch
einmal neu gewählt.
Diskussion / Ergebnisse
Herr Schade (QR/Gründungsinitiative) berichtet zum Stand der Arbeit der
Gründungsinitiative. Grundsätzlich soll der zukünftige WrangelkiezRat sich an den Zielen von
QM orientieren und vor allem an die Erfolge von QM anknüpfen. Eine der wesentlichen
Fragen ist die nach der finanziellen Unterstützung. Hier möchte der Verein insbesondere die
im Kiez ansässigen Firmen ansprechen und für soziales Engagement gewinnen. In nächster
Zeit wird es vorrangig darum gehen, weitere Mitglieder zu werben.
Herr Tempel (ISS) erwartet von dem Verein auch, dass er auch als „Sprachrohr“ zum
Bezirksamt fungiert, dass der Verein im Bezirksamt zu einer gewissen „Bedeutung“ kommt.
Die Anwesenden Bewohner/QR bestätigen dies, da sie befürchten, dass der Verein unter
Umständen nicht genügend Ansehen erlangen kann.
-4-
Frau Basaran schlägt vor, dass auch nach der Zeit von QM z.B. noch alle zwei Jahre eine
Gebietskonferenz mit Beteiligung der Kommunalpolitik stattfinden könnte, um die Wirkung
des Vereins zu erhalten.
Frau Herrmann (DezFamGesKuBi) fragt nach der Rolle der sog. „Zugereisten“, nach
eventuell vorhandenen Parallelstrukturen. Frau Choukri (Elternvertreterin/Gründungsverein)
sieht diese Gefahr nicht. Ihrer Meinung nach funktioniert die Vernetzung im Gebiet auf Grund
der dörflichen Struktur gut. Frau Jahnke (QM) gibt zu Bedenken, dass dies bei den
Anwohnern mit Kindern sehr gut funktioniert, aber Bewohner ohne Kinder nur schwer den
Zugang in Initiativen finden.
Im NHC wird wahrgenommen, dass sich mittlerweile verschiedene Nutzergruppen etablieren.
Hier gilt es in der Arbeit des NHC darauf einzuwirken, dass entsprechende Synergieeffekte
genutzt werden, damit die unterschiedlichen Besucher voneinander profitieren können.
D. Stärkung der Stadtteilkommunikation
Die Sicherung einer guten Stadtteilkommunikation ist ein wichtiger Faktor für eine
gelingende, nachhaltige Quartiersentwicklung für die Zeit nach QM. Eine funktionierende
Stadtteilkommunikation in Form von Meinungs-, Ideen- und Informationsaustausch zwischen
und innerhalb der Bewohnerschaft, den Einrichtungen im Kiez sowie darüber hinaus mit der
Verwaltungs- und politischen Ebene führt zu enormen Synergieeffekten im Hinblick auf
Ressourcennutzung, Ideenentwicklung/Kreativität, Lösungsfindung und Identifikation mit dem
Stadtteil.
Bewohnergetragene Stadtteilkommunikation unterstützen und Vernetzung fördern
Ziel ist zum einen neben der Weiterführung der Bildungsinitiative als Netzwerkrunde,
insbesondere auf digitaler Ebene eine starke Vernetzung untereinander zu erreichen, z.B.
über Partner-Rubriken auf den jeweiligen Homepages, eine automatischer NewsWeiterleitung oder Ähnliches.
Ziel von QM ist insbesondere der Auf- und Ausbau von bewohnergetragenen Netzwerken,
die unabhängig von QM bestehen. So wird die Facebook-Seite „Ich Wrangelkiez“ als
bedeutendes Medium der Stadtteilkommunikation nach QM gesehen. Es wird bereits heute
von den Einrichtungen als wichtiges Veröffentlichungsmedium für Informationen genutzt, auf
die die Bewohner/innen Feedback geben bzw. sie weiter verbreiten. Gleichzeitig nutzen die
Bewohner/innen die Plattform selbst zum Meinungs-, Ideen- und Informationsaustausch.
Zum anderen soll nach Ende von QM der bewohnergetragene Stadtteilverein, der mit dem
Nachbarschaftshaus Centrum kooperiert und sich dort regelmäßig trifft, Ansprechpartner für
Bewohnerschaft aber auch für die Verwaltungs- und politische Ebene sein.
Stadtteilzeitung für die Zeit des QM
Die Aufgabe der Zeitung ist es, die Verstetigungsstrategie des QM in den Stadtteil zu
kommunizieren und greifbar zu machen. Das bedeutet auch, dass mit dem Ende des QM die
Zeitung endet.
Fragen die sich stellen sind: Wie stellt man einen kontinuierlichen Austausch zwischen
einem Stadtteilverein und der Verwaltungs- bzw. politischen Ebene her? Wie bekommt der
Stadtteilverein ein Standing auf Verwaltungs- und politischer Ebene, das dem von QM
gleicht?
Diskussion / Ergebnisse
Frau Herrmann (DezFamGesKuBi) und der Bezirksstadtrat für Soziales, Beschäftigung und
Bürgerdienste Herr Mildner- Spindler können diese Bedenken nicht nachvollziehen. Es gibt
keinen Anlass, der darauf schließen ließe, dass der zukünftige Stadtteilverein keine
-5-
Anerkennung beim Bezirksamt finden könnte. Hier wird seitens des Bezirksamtes
Gesprächsbereitschaft signalisiert, schließlich sei es im Interesse des Bezirksamtes auch
Ansprechpartner im Kiez zu haben.
E. Einbindung der Kreativwirtschaft im Rahmen von CSR
Auf der Gebietskonferenz im letzten Jahr kam die Idee auf, mit der Zielsetzung der künftigen
Finanzierung von Projekten die Kreativwirtschaft im Quartier anzusprechen. Es geht also
darum, neue Unterstützungsmöglichkeiten zu erschließen vor dem Hintergrund, dass das
Förderprogramm Soziale Stadt für den Wrangelkiez auslaufen wird.
Eine Bestandsaufnahme des QM hat über 70 kreative Unternehmen nur entlang der
Schlesischen Straße ergeben. Die Unternehmen kommen aus den Branchen Film- und
Musikindustrie, Marketing, Kommunikation und Architektur und behaupten sich z.T. auch auf
dem globalen Markt.
Gemeinsam mit der Schlesischen 27 wurde eine Strategie entwickelt, gezielt an die
Unternehmen aus der Kreativbranche heranzutreten, an ihre gesellschaftliche Verantwortung
für die soziale Quartiersentwicklung zu appellieren und um Unterstützung für soziale
Einrichtungen und Projekte aus dem Kiez zu werben.
In Anlehnung an die Marktplatz-Methode wird gegenwärtig das erste After-Work-Meeting
"creative meets social" organisiert, das am 22.11.2012 stattfinden wird. Dort sollen die
Kreativunternehmen mit den sozialen Einrichtungen zusammentreffen, die Unterstützung
gebrauchen können.
Bei einem Vorbereitungstreffen wurden die Bedarfe der Einrichtungen soweit konkretisiert
und für die Kreativwirtschaft handhabbar gestaltet, dass spontane Verabredungen zwischen
den Einrichtungen und der Wirtschaft möglich werden. Die gesuchte Art der Unterstützung
variiert dabei bisher von Geldmitteln für konkrete Projekte über Ausstattungen und
Sachspenden bis hin zu Praktikumsplätzen. Mit einigen größeren Unternehmen wurden
bereits Vorgespräche geführt und Interesse ist vorhanden.
Diskussion / Ergebnisse
Frau Klisch (BA Wirtschaftsförderung) möchte diesen Prozess gern begleiten. In Bezug auf
die vorab geführte Diskussion teilt sie mit, dass auch seitens der Wirtschaftsförderung
großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem zukünftigen Stadtteilverein besteht.
Für das Protokoll:
Jana Nowratzky
-6-
Gebietskonferenz QM Wrangelkiez 2012
Mittwoch, 31.10. 2012, 18:00 bis 21:00 Uhr
Ort: Sekundarschule Skalitzer Straße
________________________________
Themenschwerpunkte:
Umsetzungsstand der Verstetigungsstrategie QM Wrangelkiez
1. Strategie: NHC als Anlaufstelle und Netzwerkknoten unterstützen und stärken
Hauptinhalte:
•
Bauliche Kapazitätserweiterung
•
Öffentlichkeitsarbeit
2. Strategie: Strukturelle Stärkung der Bildungsinitiative
Hauptinhalte:
•
Erfolgreiche Bildungsprojekte als Schlüsselprojekte sichern
3. Strategie: Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagement
Hauptinhalte:
•
Aufbau und Unterstützung des neuen Stadtteilvereins WrangelkiezRat
•
Selbstorganisationskräfte fördern
4. Strategie: Stadtteilkommunikation stärken
Hauptinhalte:
•
bestehende bürgerschaftlich getragene Stadtteilkommunikation unterstützen
•
Stadtteilzeitung zur Kommunikation in der Verstetigungsphase QM
5. Strategie: Einbindung der Kreativwirtschaft im Rahmen von CSR (Corporate Social
Responsibility)
•
Konzeptioneller Ansatz und Potenziale
•
Vorbereitungsstand des After-Work-Meetings
Protokoll zur Gebietskonferenz am 30.10.2012
Gebietskonferenz 2012
QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße
Ziel der Veranstaltung ist die Konkretisierung der Inhalte zur Fortschreibung des Handlungskonzeptes. Statistisch sind zwar nur wenige Änderungen sichtbar, aus Blick von Außen jedoch hat der Kiez durch die Belebung
von Gastronomie und Gewerbe in der Oranienstraße internationales Flair
erreicht. Kinderarmut und Sprachbedarfe sind weiterhin vorhanden, die
Schulabbrecherquote liegt bei ca. 40 %. Zur Einleitung der Diskussion
stellt Frau Dr. Atrache-Younes die ausgewählten Arbeitsschwerpunkte dar.
Bewohnerstruktur
Im Quartier Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße leben nach den Daten des Statistischen Landesamtes Berlin 8.589 Bewohner/innen (Stand 31.12.2010), von denen 3.635 nichtdeutsche
Staatsbürger/innen (42,32%) sind; der Anteil der Bewohner/innen mit Migrationshintergrund
beträgt 70,93%. Die meisten Bewohner/innen (2.427) kommen aus dem türkischsprachigen,
lediglich 222 aus dem arabischsprachigen Raum. Letztere wohnen hauptsächlich im südlichen Teil des Quartieres. Der Anteil der Kinder bis 12 Jahre beträgt 13,90%, der Anteil der
12-18-Jährigen liegt bei 7,40% (insgesamt: 21,30%). Dass ca. 40% der Jugendlichen keinen
Schulabschluss haben, verweist auf einen dringenden Handlungsbedarf in der Verbesserung
der Bildungschancen von Kindern aus den verschiedenen Kulturkreisen. Hinzu kommt, dass
ca. 47,20 der Bewohner/innen Transferleistungen beziehen (auch wenn 2010 offiziell „lediglich“ 10,63% arbeitslos waren) und nach letzten Studien die Kinderarmut leicht angestiegen
ist.
Arbeitsschwerpunkte
Nach den Ergebnissen der Arbeitsgemeinschaften, des Q-Ratworkshops (08.09.2012) und
des QM liegen die Schwerpunkte der Arbeit in den beiden Handlungsfeldern „Bildung“ und
„Integration“. Der Q-Rat hat konkret folgende Bereiche benannt:
1. Außerschulische Bildung resp. lernunterstützende Angebote (HF „Bildung“)
2. Verbesserung/Änderung der Form der Angebote für Familien (HF „Bildung“ und „Integration“)
3. Schaffung alternativer nachbarschaftlicher Begegnungsstätten (HF „Integration“)
1. Außerschulische Bildung
Zu Beginn des Jahres erfolgte durch das QM eine Bestandsaufnahme der außerschulischen
Angebote im und um das Quartier, die in einem themenorientierten Fachgespräch im Rahmen der AG Bildung (19.04.2012; s. Protokoll) diskutiert wurde. Für das anschließend erarbeitete Gesamtkonzept wurden Ziele formuliert und Lösungsansätze zur Zielerreichung dargelegt (s. beigefügtes Konzept).
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Protokoll zur Gebietskonferenz am 30.10.2012
Wo liegen die Probleme?
Die Vielzahl der Kooperationspartner an Bildungsinstitutionen erschwert die Erarbeitung eines nachhaltigen Gesamtkonzeptes im Bereich „Außerschulischer Bildung“. Zudem sind in
den meisten Fällen die Kooperationen projekt- und nicht institutionsbezogen und bestehen
nach dem Ende eines Projektes oft nicht weiter ( keine Festigung von Strukturen möglich).
Zwar sehen Bildungsinstitutionen einen hohen Bedarf am Ausbau außerschulischer Angebote
bzw. an der Weiterführung bereits stattfindender erfolgreicher Projekte zur Förderung der
Bildung und der sozialen Kompetenzen von Kindern, sie können jedoch aufgrund ihres begrenzten Budgets und/oder ihrer begrenzten Ressourcen diese zusätzlichen Angebote nicht
finanziell unterstützen bzw. umsetzen.
Ergebnisse
Der Schaffung von Lernorten sollte in Zukunft weitaus mehr Beachtung zukommen, da sie
das Lernumfeld von Kindern erweitern und wichtig sind zu ihrer Horizonterweiterung und
Perspektivenfindung. Gerade in Anbetracht der sich verschlechternden Lebensumstände vieler Bewohner/innen sind Lernorte wichtig, denn oft teilen sich aufgrund steigender Mieten
bzw. Mietnebenkosten zu viele Personen eine Wohnung, wodurch ein ungestörtes Lernen für
Kinder erschwert wird.
Unerlässlich zur Verbesserung der schulischen Leistungen ist qualifizierte Lernunterstützung
von Schüler/innen.
Darüber hinaus sind Ferienangebote notwendig, um die sozialen Kompetenzen und kognitiven Fähigkeiten von Kindern zu fördern. Hier wurde vorgeschlagen, dass Grundschulen in
Kooperation mit Kinder- und Jugendfreizeitstätten Unternehmungen in den Ferien anbieten.
Bezogen auf das QM-Gebiet bedarf es jedoch noch einer Verbesserung des Images der Kinder- und Jugendfreizeitstätten, um auch diese Ressourcen in das Gesamtkonzept einbinden
zu können.
Um eine höhere Effizienz und Effektivität zu erzielen, wurden folgende Ziele formuliert (siehe
beigefügtes Konzept):
1. Erhalt bestehender erfolgreicher Angebote für Kinder und Jugendliche.
2. Schaffung bedarfsorientierter Angebote für Kinder und Jugendliche.
3. Verbesserung der Ressourcenbündelung und Vernetzung.
4. Für Kinder bis 12 Jahre: Festigung/Stärkung von Strukturen zum Erhalt der Angebote
in Wohnortnähe (im nördlichen und südlichen Quartier).
5. Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre: Stärkung der Kinder- und Freizeiteinrichtungen im und um das Quartier und Verbesserung ihres Images.
2. Angebote für Familien
Die Einbeziehung der Familien in den Bildungsprozess ihrer Kinder, aber auch die bedarfsorientierte Unterstützung von Familien mit dem Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“ ( Empowerment) wurden vom Q-Rat wie von der AG Bildung zu einer Priorität erhoben.
Grundlage für die Diskussion in der AG Bildung war eine vom QM im Mai 2012 erstellte Übersicht über die im Quartier vorhandenen Angebote für Eltern. Angesichts der Angebotsvielfalt,
die dabei zutage trat, wurde den Fragen nachgegangen, ob es möglicherweise zu viele Parallelangebote gibt und ob die existierenden – auch niedrigschwelligen – Angebote tatsächlich
den Bedarf der Zielgruppe decken bzw. diesem entsprechen. Hintergrund der letztgenannten
Frage war die Feststellung, dass einige Angebote eine zu geringe Teilnehmer/innenzahl (oder
eventuell zu wenig Akzeptanz) aufweisen.
Bedeutung der Angebote
Viele Angebote für Eltern sind wichtige „Zugänge“, wie z.B. die Frauenfrühstücke. Über diese
„Bildungsbrücken“ werden zahlreiche Eltern, vor allem Mütter, erreicht, an Beratungen herGebietskonferenz 2012
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Protokoll zur Gebietskonferenz am 30.10.2012
angeführt und, über Kiezerkundungen, mit wichtigen Einrichtungen bekannt gemacht. Darüber hinaus geben die Zusammenkünfte Eltern die Möglichkeit, sich auszutauschen und über
bestimmte Themen zu informieren, was zur Wissenserweiterung und Stärkung des Selbstbewusstseins beiträgt ( Empowerment).
Probleme
Nach wie vor erweist sich die Kommunikation und somit die Bekanntheit von Angeboten als
unzureichend, wie die zum Teil geringen Teilnehmer/innenzahlen belegen. Zu beobachten ist
auch ein Rückgang der Teilnehmer/innenzahl einzelner Angebote. Für die AG Bildung liegt
einer der Gründe hierfür in der fehlenden Kontinuität der Förderungen von Angeboten, die
oft zu einer Unterbrechung der entsprechenden Projekte führt und nicht selten zu einem
Wechsel der Projektdurchführenden, zu denen die Bewohner/innen ein Vertrauensverhältnis
aufgebaut haben. Als weiterer Grund werden die steigenden Mieten angeführt, die den Umzug einiger Familien zur Folge hatten. Perspektivisch müssen Akteure daher auch in den Inhalten ihrer Angebote auf die sich veränderte Bewohnerstruktur reagieren.
Die Unkenntnis über die Angebotsvielfalt jenseits der „eigenen Grenzen“ des Wohnumfeldes
trägt nicht unwesentlich dazu bei, dass viele Eltern (meist) nur die dem Wohnort nahegelegenen Angebote aufsuchen (z.B. Bewohner/innen der Südblöcke). Dass dies, wie nicht selten
angemerkt wird, an der mangelnden Mobilität arabisch- und türkischsprachiger Mütter/Väter
liegen könnte, trifft nur zum Teil zu, da sich z.B. bei denjenigen Angeboten, die in der Schule
kommuniziert werden, die Teilnehmer/innenzahl erhöht, auch wenn sie nicht in unmittelbarer
Wohnortnähe stattfinden.
Nach Erfahrungen der Mittelpunktbibliothek werden sog. offene Angebote für Eltern nicht gut
angenommen. Finden diese allerdings in Kooperation mit den Kitas und der Grundschule
statt, so können Teilnehmer/innen besser akquiriert und erreicht werden. Vor allem erhöht
sich die Teilnehmer/innenzahl von Angeboten, wenn Mütter von Erzieher/innen zur Bibliothek
begleitet werden.
Ergebnis
Festgehalten werden kann, dass die Angebote im QM-Gebiet die Bedarfe der Bewohner/innen widerspiegeln: „Schule“, „Gesundheit“ und „Erziehung“! Der Bereich „Soziales“ nimmt
dabei aber einen immer größeren Raum ein. Zielgruppenorientierte Arbeit zeigt vor allem Erfolge in der Aktivierung und Partizipation, wenn sie in Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen durchgeführt wird ( Dreieck „Eltern-Schule-Kinder/Eltern-Kita-Kinder“).
Die Schwerpunkte Familie und Bildung können nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, ein zwingender Zusammenhang besteht. QM stellt zur Diskussion, ob Kinder- und Jugendeinrichtungen gut angenommen werden und ausgelastet sind. Im Gebiet gibt es die
Einrichtung Naunynritze, angrenzend zwei weitere (CHIP, Statthaus Böcklerpark).
Aus Sicht der Jugendeinrichtungen ist die Auslastung durchaus gegeben, unter der Maßgabe
mehr Personals könnten aber mehr Jugendliche erreicht werden. Problematisch ist jedoch die
Abstimmung von Angebot und Bedarf, da sie bei Projekten von Außen (Stiftungen) nicht im
Vorfeld eingebunden werden. Ferner wäre es unbedingt erforderlich, zur besseren Planung
für die Langfristigkeit der Angebote zu sorgen.
Das Bezirksamt bestätigt die Sichtweise, drei Regeleinrichtungen im Gebiet bzw. in unmittelbarer Nähe zum Gebiet Zentrum Kreuzberg / Oranienstraße sind ausreichend, mehr sind nirgendwo in Kreuzberg zu finden. Die Erhaltung ist aufgrund finanzieller Kürzungen für den
Bezirk nicht einfach. Die Naunynritze soll an hoher Konfliktbelastung leiden, allerdings ist
nach Aussage des Jugendamtes eine Normalisierung in Sicht.
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Obwohl offenbar genügend Jugendeinrichtungen vorhanden sind, besteht das Problem, dass
im Gebiet eine imaginäre Grenze u.a. von den Südblöcken aus in das restliche Gebiet besteht. So gehen die Jugendlichen aus den Südblöcken an Schließtagen dortiger Einrichtungen
(von Loyal e.V.) nicht etwa zu den anderen Einrichtungen, selbst wenn diese in wenigen
Gehminuten erreichbar sind. Dieses Phänomen ist auch übertragbar auf Eltern und Familien
allgemein, sie halten sich bevorzugt in unmittelbarer Wohnortnähe auf. Ein Wandel hierin
scheint schwer erreichbar zu sein. Verschiedene bereits beschrittene Wege, Ressourcen aufzuzeigen und Hemmschwellen durch Kennenlernen abzubauen, haben nachhaltig nicht gefruchtet. Es muss weiter daran gearbeitet werden, sozusagen das Block- und Gruppendenken
aufzubrechen, d.h. Zugangsbarrieren abzubauen und den Aktionsradius der Zielgruppen vergrößern.
Unbedingt erreicht werden müsste, die Naunynritze in die stark vernetzte und gut aufgestellte AG Bildung zu integrieren, die regelmäßig und nach Bedarf unter der Leitung des QM tagt.
In dieser Runde (AG Bildung) könnte auch weiterhin die Denkweise der Pädagogen („Meine
Jugendliche“ sollen in meiner Einrichtung bleiben) thematisiert werden. Zwar ist die Identitätsschaffung bei den Jugendlichen mit der Jugendeinrichtung sehr wichtig, um Diebstahl
und Vandalismus entgegenzuwirken, allerdings darf die Bindung nicht so eng sein, dass Voreingenommenheit und Ablehnung gegen Alternativangebote daraus resultieren.
In der Diskussion entwickelt sich das klare Meinungsbild, dass eine bessere Ressourcenauslastung verfolgt, sowie eine Schaffung von Parallelstrukturen vermieden und Zugangsbarrieren abgebaut werden müssen. Die Schaffung neuer Lernorte ist unbedingt wichtig. Die bereits bestehenden Angebote im Bereich der Hausaufgabenhilfe müssen im Auge behalten
und ausgebaut werden, da sie diversen anderen Problemen entgegenwirken (Sprachbarrieren können abgebaut werden, Lernniveau wird verbessert, sinnvolle Freizeitgestaltung etc.).
Um rechtzeitig an der Problematik ansetzen zu können, haben sich Sprach- und Bewegungsförderungsprojekte an den Kitas bewährt. Aufgrund des Mangels an qualifizierten Personal
scheinen diese Projekte eine sinnvolle Auffangmethode, leider ist die Nachhaltigkeit problematisch, da diese in den meisten Fällen nur über die Eltern und Erzieher/innen gegeben ist.
Die Frage danach, ob die Bedürfnisse der Menschen tatsächlich bekannt sind, wird von vielen
bejaht. Zugänge zu den Bewohner/innen wurden über Projekte geschaffen, zum Beispiel
über die Stadtteilmütter, die ganz nah an Familien arbeiten, können deren Wünsche und
Defizite erkannt werden. Nur durch die notwendige Kontinuität und Vertrauensbildung können Eltern an die diversen Hilfsangebote herangeführt werden, was sich ohne Begleitung
sehr schwierig gestaltet.
Um die im Gebiet sehr hohe Schulabbrecherquote abbauen zu können, müssten die Eltern
noch gezielter angesprochen werden, was schwierig ist. Die Elternwünsche sind nicht homogen, einige wünschen sich gute Schulabschlüsse für ihre Kinder, andere wollen sie lieber in
Brot und Lohn sehen. Um hier mehr Informationen zu erhalten, werden diverse Projekte eng
begleitet und die Eltern gezielt angesprochen. Die Oberschulen werden mit einbezogen werden müssen (u.a. durch Mitwirkung in der AG Bildung), um konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Der Wille auch regionale Projekte mitzutragen und Zeit zu investieren muss in den
Schulen entwickelt werden.
Nur ein geringer Teil von Jugendlichen und Kindern sowie deren Eltern können bislang über
Einrichtungen und Projekte erreicht werden. Um dies zu ändern, scheint es vonnöten, auch
das Personal an Schulen, Kitas etc, besser hinsichtlich ihrer interkulturellen Kompetenzen zu
schulen, damit Hemmungen der Zielgruppe aufgrund ihr entgegengebrachter Vorurteile abgebaut werden können.
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Das QM leitet über zum nächsten thematischen Schwerpunkt und erläutert die Ausgangslage
zum Bewohner/innenwunsch:
3. Nachbarschaftliche Begegnungsstätten
Trotz einer Räumlichkeiten, in denen sich Bewohner/innen im Stadtteil treffen können (z.B.
Familiengarten), wird der Bedarf an nachbarschaftlichen Begegnungsstätten, die auf die Zielgruppe und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind, immer wieder genannt. Dabei geht es
den Bewohner/innen in erster Linie um einen Ort, an dem sie sich „zwanglos“ treffen und
ihre Belange mit Gleichgesinnten besprechen können, der „informell“ ist und ihnen ein „Wirgefühl“ gibt. Über Multiplikator/innen aus den Kulturkreisen der Bewohner/innen sollen hier
auch Angebote im Kiez kommuniziert und diese gemeinsam aufgesucht werden.
Fazit und noch offene Fragen/Diskussionspunkte
Die im Q-Ratworkshop genannten Prioritäten im HF „Bildung“ wurden bereits von der AG Bildung benannt und auf der Grundlage von Bestandsaufnahmen analysiert und eingehend diskutiert. Dabei wurden, ausgehend von den formulierten Zielen, Lösungsvorschläge und neue
Ansätze herausgearbeitet, Maßnahmeideen entwickelt und Formen der Umsetzung erörtert.
Bei den Themenbereichen „Außerschulische Angebote“ und „Angebote für Eltern“
blieben jedoch einige Fragen offen:
1. Wie kann eine langfristige Sicherung von notwendigen Angeboten erzielt werden?
2. Welche Strukturen müssen gestärkt und/oder geschaffen werden, um Kontinuität,
Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit in die Angebotsstruktur zu bekommen?
3. Wie können die finanziellen Spielräume für Bildungsinstitutionen erweitert werden,
um erfolgreich integrierte Projekte langfristig fortzuführen oder sich den geänderten
Anforderungen/Rahmenbedingungen anzupassen?
4. Wie kann es gelingen, weitere Eltern/Mütter und Väter zu aktivieren und sie kontinuierlich in die Angebote einzubinden?
5. Ist eine inhaltliche Neuausrichtung oder eine Veränderung der Form der Angebote
notwendig, um Eltern/Familien besser ansprechen/erreichen zu können?
Was die neue Priorität im HF „Integration“ („Nachbarschaftliche Begegnungsstätten“)
angeht, so bedarf sie noch einer vertieften Auseinandersetzung/Erörterung mit Fachleuten
und Akteuren. Dabei müssen die im Quartier bereits existierenden Strukturen eingehend untersucht werden, um auch der Frage nachgehen zu können, warum diese von Bewohner/innen nicht als Orte der Begegnung angenommen werden ( Vermeidung des Aufbaus von
Parallelstrukturen).
Auch hier lautet das Schlagwort bessere Ressourcenauslastung. Die Schaffung/Unterstützung
von Begegnungsstätten scheint die besten Erfolgsaussichten dann zu haben, wenn damit
Personengruppen gefördert werden, die bereits existieren bzw. die sich bereits unter einem
gemeinsamen Motto oder Ziel zusammengeschlossen haben. So zum Beispiel die Anwohnerinitiative Kotti & Co., die über ihren Mieter/innen-Protest hinaus bereits ein Austauschforum
und einen Ort der nachbarschaftlichen Begegnung geschaffen hat, wobei offen ist, wie eng
der Kontakt bestehen bleiben wird, nachdem sich das gemeinsame Ziel aufgelöst haben
wird.
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Protokoll zur Gebietskonferenz am 30.10.2012
Die Diskutierenden tendieren dahin, dass es wichtig zu sein scheint, dass die Nachbarschaft
sich zwanglos und ohne Vermittlung von Angeboten, Beratungen, Vorträgen etc. treffen und
austauschen kann. Interessant könnten Modelle sein, die bereits in Buckow und Spandau
funktionieren: Hier gibt es Mieter- und Bewohnertreffs, die von den Hausverwaltungen kostenlos für zwanglose Treffen zur Verfügung gestellt werden. Hierbei muss sich von dem Gedanken einer Dauerhaftigkeit verabschiedet und ein flexibleres Modell entwickelt werden.
Eine Möglichkeit könnte die Öffnung bereits bestehender Jugendclub, Seniorenfreizeitstätten,
Nachbarschaftshäuser etc. für verschiede Gruppen sein. Nach geltenden Verträgen ist dies
bislang nicht möglich, da das große Thema Haftung (Schlüsselversicherungen, Haftpflicht...)
nicht geklärt ist.
Zusätzlich zu bedenken ist die Tatsache, dass sich entstandene Gruppen nicht einfach von
einem Ort zum anderen umpflanzen lassen, weshalb „mobile“ oder „wandernde“ Begegnungsstätten für sie als nicht geeignet erscheinen. Über Anlässe und Veranstaltungen, die an
verschiedenen Punkten im Gebiet stattfinden und sowohl der nachbarschaftlichen Begegnung
wie auch der Angebotsvermittlung dienen, wurde dabei nicht explizit gesprochen.
Angegangen werden muss die Öffnung von Einrichtungen wie den oben genannten für offene Gruppen. Verfolgt werden muss die Schaffung von Methoden, wie eine solche Öffnung
gelingen könnte. Hierzu könnte das QM im ersten Schritt eine Expertise erarbeiten, welche
Räume welcher Einrichtungen im Gebiet überhaupt zu Verfügung stehen und welche Möglichkeiten somit zur Verfügung stehen.
Anlagen
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Protokoll des Q-Ratworkshops am 08.09.2012
Protokoll des themenorientierten Fachgespräches „Außerschulische Bildung/Angebote
im QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße“ am 19.04.2012
Konzept der AG Bildung zum Thema „Außerschulische Angebote im QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße“
Teilnehmerliste
Protokollführung (kursiv): Monika Müller
Tischvorlage:
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QM Team ZKO
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„Außerschulische Angebote“
QM Gebiet Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße
1. Ergebnisse der Bestandsaufnahme außerschulische Freizeit- und Bildungsangebote im QM Gebiet Zentrum Kreuzberg
Das Quartiersmanagement hat in den Monaten Oktober 2011 bis März 2012 eine
Bestandsaufnahme der außerschulischen Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder und
Jugendliche im Quartier durchgeführt. Bei der Auswertung dieser Bestandsaufnahme
konnten Ressourcen, aber auch Lücken/Probleme festgestellt werden.
Generell gilt: Im Quartier gibt es eine große Vielfalt von Trägern, die als potenzielle Ressourcen angesehen werden können. Ein grundlegendes Problem ist, dass die Angebote im
Quartier häufig wechseln. Viele sind projektbezogen und deshalb zeitlich befristet.
Angebote für Kinder bis 12 Jahre:
Betrachtet man die außerschulischen Angebote für Kinder bis 12 Jahre, so kann festgehalten
werden, dass es für diese Altersgruppe die größte Angebotsvielfalt gibt. Diese Angebote sind
ziemlich gleichmäßig im QM-Gebiet, sei es im nördlichen oder südlichen Teil, verteilt. Doch
fällt auf, dass sie nur dann aufgesucht werden, wenn sie in unmittelbarer Umgebung des
Wohnortes liegen. So suchen vor allem die Bewohner/innen resp. Familien, die im südlichen
Teil des Quartieres leben (Südblöcke/Kohlfurter, Reichenberger, Admiral- und Kottbusser
Straße), z.B. nicht das Familienzentrum in der Adalbertstraße 23 auf, um an den zahlreichen
Angeboten teilzunehmen.
Im südlichen Quartier gibt es im Vergleich zum gesamten Quartier für diese Altersgruppe
wenig Angebote. Lediglich in den Räumen von Loyal e.V. (für Kinder ab 6 Jahre) und im
CHIP (für Kinder ab 11 Jahre) werden Bildungs- und Freizeitangebote angeboten. Diese sind
für die Kinder enorm wichtig, da sie auf Angebote in unmittelbarer Wohnortnähe angewiesen
sind, zumal ihre Eltern sie nachmittags nicht begleiten bzw. ihre Freizeitaktivitäten organisieren. Zwar könnten die Eltern auch Angebote aufsuchen, die weiter nördlich angesiedelt
sind, so z.B. im Familiengarten und/oder im Familienzentrum, jedoch gibt es bei den Bewohner/innen der Südblöcke oft eine Hemmschwelle, sich ins nördliche Quartier zu begeben.
Angebote für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre:
Für diese Altersgruppe existieren insgesamt zu wenig Freizeitangebote. Dabei ist das Angebot für Mädchen im Vergleich vielfältiger als das für Jungen. An Wochenenden und in den
Ferien gibt es fast gar keine Angebote für diese Zielgruppen.
Großer Bedarf besteht an qualifizierter Hausaufgaben- und Lernhilfe (im Unterschied zu sog.
Betreuungsangeboten für die Erledigung der Hausaufgaben) für Kinder bis zum 7. Schuljahr.
Lediglich die Mittelpunktbibliothek bietet kostenlos professionelle und qualifizierte Nachhilfe
an. Es handelt sich jedoch um ein gefördertes Angebot, das Ende 2012 ausläuft.
Des Weiteren wurde festgestellt, dass die vorhandenen Angebote inhaltlich teilweise nicht
den Interessen der über 12-Jährigen entsprechen und deshalb nicht gut angenommen werden; dies gilt besonders für Jungen.
Wichtige Ressourcen sind das CHIP, die Naunynritze und/oder das nahegelegene Statthaus
Böcklerpark, sofern diese Einrichtungen Angebote haben, die den Interessen dieser Zielgruppe entsprechen.
1
2. Ergebnisse der AG Bildung zum Thema „Außerschulische Angebote“
Die AG Bildung hat sich mit der Bestandsaufnahme zu den außerschulischen Angeboten
im Quartier am 19.04.2012 befasst. Dabei wurden folgende Ergebnisse herausgearbeitet:
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Die Schaffung von Lernorten muss in Zukunft weitaus mehr Beachtung finden, gerade in Anbetracht der sich verschlechternden Lebensumstände vieler Bewohner/innen. So müssen sich oft aufgrund steigender Mieten bzw. Mietnebenkosten zu viele
Personen eine Wohnung teilen, wodurch ein ungestörtes Lernen für Kinder erschwert
wird.
Lernorte, die das Lernumfeld von Kindern erweitern, sind zur Horizonterweiterung und Perspektivenfindung von Kindern wichtig. Die Jens-Nydahl-Grundschule
bestätigt dies und berichtet, dass die Kinder nach Wochenenden oder Ferien kaum
etwas berichten können, da sie zu selten ihren Kiez verlassen und etwas erleben.
Ausflüge und Klassenfahrten reichen hier nicht aus.
•
Ergänzende Lernunterstützung zur Verbesserung der schulischen Leistungen
(qualifizierte Nachhilfeangebote) ist notwendig, damit die Kinder den
Unterrichts-/Lernstoff verstehen, Erlerntes rekapitulieren bzw. vertiefen und sich auf
Klassenarbeiten vorbereiten können. Doch sollte die „abstrakte“, „reine“
Hausaufgabenhilfe nicht die einzige Form der Lernunterstützung sein.
•
Ferienangebote sind wichtig und notwendig zur Förderung der Bildung, der sozialen
Kompetenzen und der kognitiven Fähigkeiten von Kindern. Zu erwägen ist, ob die
Grundschule in Kooperation mit Freizeitstätten Unternehmungen in den Ferien
anbietet.
Eltern wissen oft nicht, welche Freizeitaktivitäten sie mit ihren Kindern unternehmen
können. Eltern- bzw. Familienangebote (wie z.B. „Eltern-Familien-Nachmittage“
im Familiengarten) und -projekte (wie z.B. „FamilienKosmos Kreuzberg“ von Akarsu
e.V.) sind daher eine wichtige Stütze für Familien aus den verschiedenen Kulturen (
Empowerment).
Um die Teilnehmerzahl von Angeboten für Eltern zu erhöhen, muss die Kommunikation der Angebote im Kiez verbessert werden. Wichtig: Angebote müssen am
Bedarf orientiert sein, um angenommen zu werden.
Verbessert werden müssen auch die Kommunikation unter den Anbietern sowie
die wechselseitige Abstimmung, bevor Angebote initiiert werden Vernetzung.
Eltern müssen die Einrichtungen besuchen und kennenlernen („Bildungsbrücken“),
um zu wissen, wo sie Hilfe bzw. Antworten auf ihre Fragen bekommen können. Sinnvoll ist es, wie Kotti e.V. das bereits seit Jahren anbietet, mit den Eltern die einzelnen
Einrichtungen zu besuchen.
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Bei den Einwohner/innen zum Teil vorhandene Negativbilder von den Kinder- und
Jugendfreizeitstätten entsprechen nicht mehr der Realität. Deshalb muss das Image dieser Einrichtungen durch aktive Mitwirkung der lokalen Bildungsakteure verbessert werden. Während das CHIP inzwischen auf einem positiven Weg ist und das
Statthaus Böcklerpark, dessen Trägerschaft Ende 2011 neu ausgeschrieben wurde,
ab Mai mit der Umsetzung eines neuen Konzeptes (neuer Träger: KMA e.V.) beginnen
wird, ist die Lage der Naunynritze nach wie vor angespannt, nachdem es zum Jahreswechsel 2011/12 zu einigen „Unruhen“ gekommen war, die zu einer vorübergehenden Schließung führten. Zurzeit überarbeitet der Träger der Einrichtung sein Konzept.
•
Es geht nicht primär darum, mehr Angebote zu initiieren und zu fördern, sondern darum, Strukturen zu festigen, um Einrichtungen zu stärken. Ziel muss sein, alle
Ressourcen im Kiez zu bündeln und feste Kooperationen abzuschließen.
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3. Ziele und Zielerreichung
Zielformulierung
1.
2.
3.
4.
Erhalt bestehender erfolgreicher Angebote für Kinder und Jugendliche.
Schaffung bedarfsorientierter Angebote für Kinder und Jugendliche.
Verbesserung der Ressourcenbündelung und Vernetzung.
Für Kinder bis 12 Jahre: Festigung/Stärkung von Strukturen zum Erhalt der Angebote
in Wohnortnähe (im nördlichen und südlichen Quartier).
5. Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre: Stärkung der Kinder- und Freizeiteinrichtungen im und um das Quartier und Verbesserung ihres Images.
Zielerreichung
1. Der Schwerpunkt muss auf dem Erhalt erfolgreicher Angebote liegen (d.h. von Angeboten, die gut angenommen werden). Um erfolgreiche Angebote zu erhalten, müssen
die Strukturen gefestigt sowie die Vernetzung und Ressourcenbündelung optimiert
werden.
2. Ist der Erhalt bestehender erfolgreicher Angebote gesichert, müssen Lücken in der
Angebotsstruktur durch bedarfs- und zielgruppenorientierte Angebote geschlossen
werden. Grundlage jeglicher Schaffung von bedarfs- und zielgruppenorientierten Angeboten sind genaue Bestandsaufnahmen und -analysen – wie dieser – sowie Abstimmungen der Akteure.
3. Der Initiierung neuer Angebote muss eine Abstimmung der Akteure auch deshalb vorangehen, damit Doppelstrukturen vermieden werden. Die AG Bildung soll dabei eine
Plattform des Austausches und der Vernetzung sein; zu klären bleibt, wer nach der
Verstetigung von QM diese Aufgabe übernehmen kann, um weiterhin das Netzwerk
zu stärken bzw. zu stabilisieren.
4. Für Kinder bis 12 Jahre müssen die außerschulischen Angebote in Wohnortnähe stattfinden, da sie aufgrund ihres Alters keine weiten Wege (also auch nicht vom südlichen ins nördliche Quartier und umgekehrt) alleine zurücklegen können bzw. immer
auf Begleitung angewiesen sind. Zurzeit ergibt sich im Quartier eine ausgewogene
Verteilung: So können z.B. die Kinder im nördlichen Teil des Quartieres das Familienzentrum aufsuchen oder die Angebote im Nachbarschaftsladen Naunynstraße, die
Kinder im südlichen Teil des Quartieres die Räumlichkeiten in der Kohlfurter Straße
(Block 86, zurzeit Angebote u.a. von Loyal e.V.).
5. Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre gibt es zu wenig bedarfsgerechte außerschulische Angebote – aber es gibt drei wichtige Ressourcen, die es in die Quartiersarbeit
besser, effektiver, sinnvoller einzubinden gilt: CHIP, Statthaus Böcklerpark und Naunynritze. So sollte, sobald das neue Konzept der Naunynritze vorliegt und die KMA
e.V. das Statthaus Böcklerpark übernommen hat, gemeinsam mit diesen Einrichtungen (und unter Hinzuziehung vom CHIP) über die Angebotsstruktur, -vielfalt und -art
diskutiert werden. Für eine effektivere Koordinierung und Kommunikation der Angebote sollten zukünftig regelmäßige Gespräche stattfinden, um kontinuierlich die Angebote aufeinander abzustimmen und sie (aber auch die Akteure) in den Kiez einzubinden. Zur Vermeidung von Doppelstrukturen gilt es insbesondere, zwischen Loyal
e.V. (Standort Reichenberger Straße) und dem CHIP (Reichenberger Straße) eine Abstimmung herbeizuführen – in inhaltlicher, zeitlicher oder zielgruppenorientierter Hinsicht.
Gez. Laila Atrache-Younes
30.05.2012
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Ergebnisprotokoll „Außerschulische Angebote“ -- QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg
Ergebnisprotokoll
Themenorientiertes Fachgespräch
der AG Bildung zum Thema
„Außerschulische Angebote“
19. April 2012
Teilnehmer/innen: s. Teilnehmer/innenliste
Gast: Monika Herrmann, Stadträtin für Familie, Gesundheit, Kultur und Bildung
TOP 1: Bestandsaufnahme und Auswertung
Bestandsaufnahme: Im Laufe der letzten sechs Monate erfolgte durch das QM eine
Bestandsaufnahme der außerschulischen Angebote im und um das Quartier, die kontinuierlich bis April 2012 aktualisiert wurde.
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1
Auswertung: Als erste Ergebnisse können festgehalten werden:
Für Kinder bis 6 Jahre gibt es zahlreiche, offene Angebote, die allerdings vor allem
außerhalb des QM-Gebietes (z.B. im Familienzentrum, Adalberstraße 23) stattfinden.
Jedoch suchen Bewohner/innen resp. Familien, die im südlichen Teil des Quartiers
wohnen, nicht oder kaum das Familienzentrum auf.
Für Kinder von 6-12 Jahren gibt diverse Freizeitangebote: Spiel, Spaß und Sport sowie „Bildungsangebote“ (z.B. Hausaufgaben-/Lernhilfe). Hier sollte aber zwischen der
inhaltlich qualitativen Hausaufgaben- und Lernhilfe (mit ausgebildeten Pädagog/innen, Student/innen, wie z.B. in der Mittelpunktbibliothek) und der Betreuung
von Schüler/innen bei den Hausaufgaben (wie z.B. im Nachbarschaftsladen Naunynstraße) differenziert werden.
Bei den „Eltern-Kind-Nachmittagen“, z.B. im Familienzentrum oder im Familiengarten,
geht es u.a. um die „sinnvolle“ Freizeitgestaltung von Eltern und Kindern. Allerdings
kann in Bezug auf den sog. Lernerfolg keine Bewertung vorgenommen werden; hier
sollte vor allem erfragt werden, ob die pädagogischen (Lern-)Spiele, Bücher usw.
auch genutzt bzw. wie sie verwendet werden.1
Für Kinder/Jugendliche ab 12 Jahre ist die Anzahl der Angebote deutlich geringer. Vor
allem für Jungen ab 12 Jahre beschränken sie sich hauptsächlich auf sportliche Aktivitäten, wie z.B. Fußballspielen.
Mädchen und Jungen ab 12 Jahre können Unterstützung bei den Hausaufgaben und
beim Lernen in Anspruch nehmen, so z.B. in der Mittelpunktbibliothek (kostenlos),
beim Türkische Elternverein (kostenpflichtig), im CHIP (kostenlos) und/oder im
Nachbarschaftsladen (kostenlos). Loyal e.V. bietet in seinen Räumen in der Kohlfurter
Straße 21 Unterstützung für Schüler/innen bei ihren Vorbereitungen auf die MSAPrüfungen an (kostenlos).
Eine Aus-/Bewertung der „Arbeit mit Eltern“ erfolgt in der kommenden AG Bildung am 05. Juni 2012.
Ergebnisprotokoll AG Bildung, 19.04.2012
Seite 1
Ergebnisprotokoll „Außerschulische Angebote“ -- QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg
TOP 2: Ideensammlung (vor und während der Sitzung)
Bedarfe
• Unterstützung bestehender wichtiger Einrichtungen, wie z.B. das CHIP, das Statthaus
Böcklerpark, die Naunynritze.
• Sicherung von Ressourcen in den Südblöcken (Loyal e.V.) für die Freizeitangebote für
Kinder.
• Verbesserung des Images der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, um die Teilnehmerzahl von Kindern/Jugendlichen an den Angeboten zu erhöhen.
• Es sollten nicht (immer nur) neue Angebote/Projekte gefördert, sondern auch Ressourcen der bestehenden Angebote/Akteure verbessert werden.
• Initiierung/Aufbau von Angeboten für Mädchen in Wohnortnähe.
• Einbindung von Sportvereinen in die Angebotsstruktur.
• Konkrete Angaben/Maßnahmeideen:
Vermittlung von Medienkompetenz (für Kinder) mit Qualifizierung von Mitarbeiter/innen als Voraussetzung zur Weiterführung der Maßnahme.
Ergänzung des Angebotes „Offener Mädchentreff“ (Kotti e.V.).
Ergänzung des Angebotes „Stadtteilscouts“ mit Schüler/innen der Jens-NydahlGrundschule.
• Ferienangebote sollten regelmäßig (als Ergänzung) angeboten werden, da sie einen
großen Anklang bei Kindern und Jugendlichen finden.
• Unterstützung/Begleitung für Eltern in der Schule.
• Der Schwerpunkt sollte nicht nur auf „reiner“ Nachhilfe liegen, sondern auf ganzheitliches Lernen im „erlebten Kontext“ angelegt sein Lernorte schaffen.
• Zur Förderung der Kompetenzen von Kindern ist es notwendig, erlebnispädagogische
Angebote -- als einen Weg des „informellen“ Lernens – zu initiieren.
• Erweiterung des Lernumfeldes von Kindern zur Horizonterweiterung, d.h. keine bloße
Reduzierung auf „Schule“ und „Kiez“.
• Qualifizierte Hausaufgabenhilfe/Nachhilfe Befähigung zum Lernen.
Abstimmung vor Initiierung
• Erstellung einer Datenbank für außerschulische Angebote im und um den Kiez, die
regelmäßig aktualisiert werden muss.
• Nutzung der Online-Datenbank (Kiez-Atlas), in der jede/r ihre/seine Angebote
regelmäßig aktualisieren kann. In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, dass
die Aktualisierung von Angeboten verbindlich vom Projektträger eingefordert werden
muss, d.h. die Förderungen von Projekten daran gebunden sein sollen.
• Nutzung der AG Bildung als Plattform
der Kommunikation
des Austausches
der Bedarfsermittlung
der Bündelung von Angeboten und Ressourcen
• Regelmäßige und kontinuierliche Abstimmung von Bedarfen vor Projektwettbewerben
und vor Projektinitiierung.
• Alle Akteure sollten gemeinsam erreichbare Ziele formulieren.
• Stabilisierung des „Status Quo“.
Vernetzung der Angebote
• AG Bildung als Plattform für Kommunikation und Vernetzung von
Angeboten/Einrichtungen.
• Kooperationspflicht für Projektanbieter: Abschluss verbindlicher und arbeitsfähiger
Kooperationen, die eine tatsächliche Zusammenarbeit und Abstimmung beinhalten.
Ergebnisprotokoll AG Bildung, 19.04.2012
Seite 2
Ergebnisprotokoll „Außerschulische Angebote“ -- QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg
•
•
Kooperation mit „Starken Partnern“ (z.B. Wohnungsbaugesellschaften) sollte
angestrebt werden.
Regelmäßiger Austausch der Akteure im Kiez, um sich kennenzulernen und um mit
der Angebotsstruktur im Kiez vertraut zu sein.
Verankerung von Angeboten
• Befähigung von Bewohner/innen, Angebote ehrenamtlich weiterzuführen; Idee:
stärkere Einbindung von Patenschaftsprojekten.
TOP3: Beiträge und Ergebnisse
Wo werden Probleme gesehen?
• Konkurrenzsituation in der Trägerlandschaft verhindert eine Vernetzung.
• Die Vielzahl der Kooperationspartner an Bildungsinstitutionen erschwert die
Erarbeitung eines nachhaltigen Gesamtkonzeptes.
• Kooperationen sind in den meisten Fällen projekt- und nicht institutionsbezogen und
bestehen oft nach dem Ende eines Projektes nicht weiter.
• Projektförderung anstatt Institutionsförderung keine Festigung von Strukturen
möglich.
• Zwar sehen Bildungsinstitutionen einen hohen Bedarf am Ausbau außerschulischer
Angebote bzw. an der Weiterführung bereits stattfindender erfolgreicher Projekte zur
Förderung der Bildung und der sozialen Kompetenzen von Kindern, können jedoch
aufgrund ihres begrenzten Budgets und/oder ihrer begrenzten Ressourcen diese
zusätzlichen Angebote nicht unterstützen.
• Fehlende Abstimmung von „Patchwork-Finanzierungen“.
• Kurzfristigkeit von Projekten.
• Fehlende Folgefinanzierung von erfolgreichen und notwendigen Projekten.
Welche Punkte sollten in einem Rahmenkonzept beachtet werden?
• Die Schaffung von Lernorten ist ein wichtiger Punkt, der in Zukunft weitaus mehr
Beachtung finden muss, gerade in Anbetracht der sich verschlechternden
Lebensumstände vieler Bewohner/innen. So müssen sich oft aufgrund steigender
Mieten bzw. Mietnebenkosten zu viele Personen eine Wohnung teilen, wodurch ein
ungestörtes Lernen für Kinder erschwert wird.
• Lernorte, die das Lernumfeld von Kindern erweitern, sind zur Horizonterweiterung
und Perspektivenfindung von Kindern wichtig. Die Jens-Nydahl-Grundschule bestätigt
dies und berichtet, dass die Kinder (nach Wochenenden oder/und Ferien) kaum
etwas berichten können, da sie zu selten ihren Kiez verlassen und etwas erleben.
Ausflüge und Klassenfahrten reichen hier nicht aus.
• Es ist auch wichtig, ergänzende Hilfe zum Lernen zur Verbesserung der schulischen
Leistungen anzubieten (qualifizierte Nachhilfe- und Lernangebote), damit die
Kinder den Unterrichts-/Lernstoff verstehen, Erlerntes rekapitulieren bzw. vertiefen
und sich auf Klassenarbeiten vorbereiten können. Dennoch sollte die „abstrakte,
reine“ Hausaufgabenhilfe nicht die einzige Form der Lernunterstützung sein.
• Ferienangebote sind wichtig und notwendig zur Förderung der Bildung, der sozialen
Kompetenzen und der kognitiven Fähigkeiten von Kindern. Diese Angebote (QM
fördert seit mehreren Jahren Angebote in den Ferien für Kinder und Jugendliche)
werden auch gut angenommen. Zu erwägen wäre die Möglichkeit, dass die
Grundschule in Kooperation mit Freizeitstätten Unternehmungen in den Ferien
anbietet.
• Eltern wissen oft nicht, welche Freizeitaktivitäten sie mit ihren Kindern
unternehmen können. Unterstützung bieten hier einige Projekte (wie z.B.
Ergebnisprotokoll AG Bildung, 19.04.2012
Seite 3
Ergebnisprotokoll „Außerschulische Angebote“ -- QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg
•
•
•
•
•
•
•
„FamilienKosmos Kreuzberg“ von Akarsu e.V.) und Angebote (wie z.B. „ElternFamilien-Nachmittage“ im Familiengarten). Diese Angebote sind eine wichtige Stütze
für Familien aus den verschiedenen Kulturen ( Empowerment).
Verbesserung der Kommunikation der Angebote im Kiez zur Erhöhung der
Teilnehmerzahl von Eltern. Auch wenn zahlreiche Angebote durch „Mund-zu-MundPropaganda“ kommuniziert werden, so ist es aber dennoch wichtig, Eltern über eine
gute Öffentlichkeitsarbeit zu erreichen. Zudem müssen die Angebote am Bedarf
orientiert sein, um angenommen zu werden.
Verbesserung der Kommunikation zwischen den Anbietern der Angebote und der
Abstimmung untereinander vor der Initiierung der Angebote Vernetzung.
Eltern müssen die Einrichtungen besuchen und kennenlernen („Bildungsbrücken“),
um zu wissen, wo sie Hilfe bzw. Antworten auf ihre Fragen bekommen können.
Sinnvoll ist es, wie Kotti e.V. dieses bereits seit Jahren anbietet, mit den Eltern die
einzelnen Einrichtungen zu besuchen.
Mitarbeit
an
einer
Verbesserung
des
Images
der
Kinderund
Jugendfreizeitstätten. Während das CHIP inzwischen auf einem positiven Weg ist
und das Statthaus Böcklerpark, dessen Trägerschaft Ende 2011 neu ausgeschrieben
wurde, ab Mai mit der Umsetzung eines neuen Konzeptes (neuer Träger: KMA e.V.)
beginnen wird, ist die Lage der Naunynritze2 nach wie vor angespannt, nachdem es
zum Jahreswechsel 2011/12 zu einigen „Unruhen“ gekommen war, die zu einer
vorübergehenden Schließung führten. Zurzeit überarbeitet der Träger der Einrichtung
sein Konzept.
Es muss das Ziel sein, alle Ressourcen im Kiez zu bündeln und feste Kooperationen
abzuschließen. Es geht nicht darum, mehr Angebote zu initiieren und zu fördern,
sondern darum, Strukturen zu festigen, um Einrichtungen zu stärken.
Alle Akteure im Kiez müssen gemeinsam ein Ziel formulieren. Ziel ist es, eine
höhere Effizienz und Effektivität zu erreichen. Auch wenn sicherlich weitaus mehr
Mittel benötigt werden, um dieses Ziel zu erreichen, so ist es dennoch eine
Herausforderung, mit dem, was dem Kiez zur Verfügung steht, das möglichst Beste
zu erreichen.
Um Cofinanzierungen abzuschließen, müssen alle, die Fördergelder erhalten,
miteinander kommunizieren und sich vernetzen.
Fragen, die offen bleiben:
• Wie kann eine langfristige Sicherung von notwendigen Angeboten erzielt werden?
• Welche Strukturen müssen gestärkt und/oder geschaffen werden, um Kontinuität,
Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit in die Angebotsstruktur zu bekommen?
• Wie können die finanziellen Spielräume für Bildungsinstitutionen erweitert werden,
um erfolgreich integrierte Projekte langfristig fortzuführen oder sich den geänderten
Anforderungen/Rahmenbedingungen anzupassen?
• Wie kann eine höhere Effizienz und Effektivität erzielt werden, wenn nicht genügend
finanzielle Mittel für Personalkosten zur Verfügung stehen?
Gez. Laila Atrache-Younes
14.05.2012
QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße
2
Die Naunynritze hat ihre eigene Tradition und gesellschaftliche, politische Geschichte, vor allem hinsichtlich der
immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen und der Frage „wem gehört das Haus? Die Einrichtung ist seit
Jahren „ein Mythos“ mit einem eigenen „Image“, das unveränderbar scheint.
Ergebnisprotokoll AG Bildung, 19.04.2012
Seite 4
Ergebnisprotokoll „Außerschulische Angebote“ -- QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg
Ergebnisprotokoll AG Bildung, 19.04.2012
Seite 5
Protokoll des Quartiersrats-Workshops 2012
am Samstag, den 8. September 2012, 10:30 Uhr
im QM-Büro Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße, Dresdener Straße 12
Abkürzungen:
AS
BA
GO
QM
QR
SenStadtUm
StR
TN
ZKO
AntragstellerIn
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Geschäftsordnung
Quartiersmanagement
Quartiersrat
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
Steuerungsrunde
TeilnehmerInnen
QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße
TeilnehmerInnen:
BewohnervertreterInnen: Nikolaj Becker, Klaus Buchelt, Fatma Cakmak, Frank-René Domes, Walid
Khatib. – Für die Partner der Quartiersentwicklung: Barbara Marscheider (SO36), Monique MessikhMüller (Kotti e.V.), Adalet Firat (Akarsu e.V.), Barbara Foerster (AWO Berlin Spree-Wuhle e.V.), Schadi
Weiss (KOTTIWORX), Manuela Werner (Mittelpunktbibliothek Adalbertstraße) – Ralf Hirsch (SenStadtUm), Monika Müller (BA), Laila Atrache-Younes (QM), Nicole Bosa (QM), Thomas Werner (QM),
Handan Yigit (QM WTP), Luise Meyer (Praktikantin QM).
Entschuldigt: Günseli Karaman, Manuel Owono, Faustin Vierrath; Jens-Nydahl-Grundschule, Kotti &
Co.
TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
Mit 11 anwesenden Mitgliedern ist der QR nicht beschlussfähig.
TOP 2: Einführung – Ziele des Workshops
Ziel des heutigen Workshops ist es, über die Verwendung der Fördermittel 2013 zu beraten und diese Verwendung strategisch in eine Mehrjahresplanung einzubinden. Den Quartiersräten stellt sich
die Aufgabe, diejenigen Handlungsfelder zu benennten, die im Programmjahr 2013 Priorität haben
sollen. Außerdem sollen die priorisierten Handlungsfelder möglichst mit Maßnahmeideen konkretisiert werden, wobei herausgearbeitet werden muss, welche der bereits im Quartier existierenden
Strukturen unterstützt und/oder welche Module zurzeit geförderter Projekte weiter gefördert werden sollen.
QM betont in diesem Zusammenhang, dass das Programm Soziale Stadt befristet ist und dass es in
der jetzigen Phase darauf ankomme, Strukturen zu stabilisieren, die auch nach Beendigung des Pro-
1
gramms tragfähig sind. SenStadtUm unterstreicht diesen Punkt mit Nachdruck: Es muss in den Diskussionen darum gehen, erprobte Strukturen zu festigen.
Dem Quartier stehen im Programmjahr 2013 folgende QF3-Mittel zur Verfügung:
PJ 2013/HH 2013 40.000 Euro
PJ 2013/HH 2014 95.000 Euro
PJ 2013/HH 2015 55.000 Euro
TOP 3: Bedarfe und Angebote im Kiez
QM gibt einen Überblick über die aktuellen Schwerpunkt-Handlungsfelder (Bildung, Ausbildung und
Beruf, Integration, Wohnumfeld), nennt die in den einzelnen Feldern derzeit – noch – laufenden Projekte bzw. Projektwettbewerbe (siehe Anhang) und präsentiert sodann die wichtigsten Bedarfe, die
sich aus den Ergebnissen des „Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin“, dem Integrierten Handlungskonzept sowie aus der Abstimmung mit Fachämtern, Arbeitskreisen und aus Bedarfsanalysen
ableiten lassen:
Handlungsfelder
Bildung
Integration
Zusammenleben
Wohnumfeld
Gesundheit
Wichtigste Bedarfe / Begründung
• Unterstützung bei Hausaufgaben und beim Lernen
• Lernorte schaffen und erhalten
• Medienkompetenz
• Ferienangebote
• Beratung, Vermittlung von Informationen für Eltern zu den Themen
• Schule und Erziehung
• Gesundheit
• Sozialen
• Alltagsfragen (Sucht, Gewalt usw.)
• Schaffung von nachbarschaftlichen Begegnungsstätten
• Verwahrlosung und Vermüllung
• Spielplätze z.B. Dresdener Straße
• Verschönerungsmaßnahmen und Platzgestaltung (z.B.: „Inter Gida“)
• Bewegungsförderung
Die Quartiersräte ergänzen diese Bedarfe bzw. unterstreichen einige davon wie folgt:
Bildung
•
•
•
•
•
Unterstützung beim Lernen/Schülerhilfe in d. Bibliothek
Außerschulische Bildung (Lernorte, Ferienangebote)
Soziale Kompetenz fördern, Persönlichkeitsstärkung (Teamfähigkeit, Kreativität, Flexibilität
usw.)
Beratung von Eltern in der Frage, wie sie Kinder unterstützen können
Beratung zu tabuisierten Themen, wie Gewalt in der Familie, Alkohol, Drogen
Integration
•
Schaffung von nachbarschaftlichen Begegnungsstätten
2
Ausbildung
•
Unterstützung bei Berufsorientierung, Ausbildung individuelle Begleitung
Wohnumfeld:
•
•
Möglichkeiten der Platzgestaltung an den Blockspitzen (Kottbusser, Admiral, Skalitzer Str.)
Begegnungsstätten für Senior/innen
Gesundheit und Bewegung
•
Schwimmen
Struktur der Angebote im Kiez
Eine längere Diskussion entspinnt sich an der Feststellung, dass das Quartiersgebiet zwar überdurchschnittlich viele Institutionen beherbergt, die eine große Bandbreite an Beratungs- und Freizeitangeboten für Eltern bereitstellen, dass diese Angebote in ihren derzeitigen Formen die intendierten Zielgruppen jedoch häufig nicht erreichen. Viele Eltern, besonders in den Südblöcken, nehmen beispielsweise keine Angebote wahr, schon gar nicht solche nördlich der U1-Hochbahn, z.B. im Familienzentrum. Anlässlich der zu beobachtenden geringen Nutzung wurde infrage gestellt, ob Art und Weise,
Zeit und Ort der Angebote überhaupt bedarfsgerecht sind. Der QR folgerte hieraus, dass veränderte
Zugänge und Methoden eine Reaktion auf dieses Defizit sein sollten. Aus der Diskussion ergaben sich
folgende Vorschläge:
1. Gemeinsames, „gruppenhaftes“ Kennenlernen von Institutionen zusammen mit anderen Eltern erleichtert häufig den Erstkontakt. Als Beispiel werden Elternabende in der Bibliothek
oder im Familienzentrum genannt.
2. Die Flexibilität von Angeboten muss erhöht werden (Zeiten, Frequenz).
3. Die Art der Kommunikation muss geändert werden, und Angebote sollten so niedrigschwellig
wie möglich sein. Während eines gemeinsamen Frühstücks kann beispielsweise viel mehr
Vertrauen zur Zielgruppe aufgebaut werden als durch eine Beratung.
4. Es sollte mehr zielorientierte Begleitung von Eltern z. B. beim Besuch von Institutionen geben, um erste Berührungsängste zu minimieren.
5. Es herrscht ein geringes Wissen über bestehende Angebote. Diese müssen noch besser kommuniziert werden. So z. B. an Schulen und Kitas, wo Lehrer/innen als Multiplikatoren mitwirken könnten.
6. Das Auslegen von Flyern wird von mehreren QR-Mitgliedern als wenig wirkungsvoll eingestuft.
7. Zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Institutionen wurde beispielhaft auf die Möglichkeit verwiesen, einen Tag der offenen Tür sozialer Einrichtungen zu veranstalten, wie bereits
in Neukölln geschehen.
3
TOP 4: Festlegung der Prioritäten für PJ 2013 und Konkretisierung von Maßnahmen
Prioritäten
Der QR empfiehlt für PJ 2013 einstimmig (11 Stimmen dafür, 0 Stimmen dagegen) die folgenden
Schwerpunktsetzungen:
Priorität 1: Lernunterstützende Maßnahmen im schulischen und außerschulischen Bereich
Priorität 2: Unterstützung von Familien im Alltag und Stärkung der Nachbarschaften
Weitere Schwerpunkte: HF Beruf und Ausbildung, HF Wohnumfeld
Konkretisierungen zu Priorität 1
Der QR bittet die AG Bildung mit einstimmigem Votum um konkretisierte Vorschläge für lernunterstützende Maßnahmen im schulischen und außerschulischen Bereich. Demnächst auslaufende Projekte, die gut funktionieren, sollen dabei identifiziert und möglichst weitergefördert werden, so evtl.
z.B. die Hausaufgabenbetreuung der Mittelpunktbibliothek in der Adalbertstraße. Der QR empfiehlt
die Verbesserung der Schnittstelle Grundschule-Oberschule, die Konkretisierung soll in der AG Bildung erfolgen.
Eine Sitzung der AG Bildung wurde durch das QM bereits für den 18.09.2012 einberufen.
Konkretisierungen zu Priorität 2
Der QR bittet die StR mit einstimmigem Votum, einen Projektwettbewerb „Nachbarschaftstreff Südblöcke“ auszuschreiben, welcher in Verbindung mit niedrigschwelligen Beratungsangeboten, Ausflügen in Einrichtungen des Kiezes und Nachbarschaftsfestlichkeiten funktionieren soll. Der Treff soll in
räumlicher Nähe zu den Südblöcken stehen, da hier ein besonders hoher Bedarf an wohnortnahen
Angeboten gesehen wird.
Weitere Konkretisierungen
Besonders zu achten ist bei allen Projekten auf eine hohe Flexibilität und Niedrigschwelligkeit. (Vgl.
dazu die Ergebnisse der Diskussion zur Struktur der Angebote im Kiez, TOP 3).
TOP 5: Termine
SenStadtUm weist hin auf das diesjährige Treffen der Kreuzberger Quartiersräte und Aktionsfondsjurymitglieder am 14.09.2012 im Circus Schatzinsel.
Die nächste Quartiersratssitzung findet statt am 26.09.2012.
Für den 27.09.2012 sind die QR-Mitglieder eingeladen, an einer Ortsbegehung zur Verschönerung
des Skalitzer Parks teilzunehmen.
Gez. Luise Meyer, Thomas Werner
14.09.2012
4
Laufende Projekte 2012 QF2 und QF3 gefördert aus Mitteln der „Sozialen Stadt“
Bildung (Kita und Schule)
Außerschulische Bildung
Jugendliche
Angebote für Eltern (Integration)
• Kommunikation durch Kunst
e.V.: Kita Lotsen – Verbesserung d. Übergangs Kita –
Schule
• 01/2010 – 12/2013
• 44870 Euro
• Fabrik Osloer Straße e.V.:
"PaSch in Kreuzberg -- Aufbau
eines Patenschaftsnetzwerkes
zur Verbesserung der schulischen Leistungen von Schüler/innen aller Klassen"
• 01/2012-07/ 2013
• 44775 Euro
• FAA Bildungsgesellschaft Nord
mbH: "Beratung und Begleitung
auf dem Weg in Ausbildung und
Beruf für Jugendliche"
• 05/2011-12/2012
• 39898,95 und
• 2013/2014
• 37566,32 Euro
• Akarsu e.V.: FamilienKosmos
Kreuzberg -- Angebote, Beratungen
und Unterstützung von Familien
aus allen Kulturen zur Förderung
des integrativen Prozesses"
• 01/2010-12/2013
• 80000 Euro
• GFBM e.V.:Förderung der
frühkindlichen Bildung und
der vorschulischen Bildungschancen
• 03/2010 – 12/2011
• 36365,50 Euro
• Kotti e.V.: "Deeskalation und
Selbstbehauptung. Schulsozialarbeit an der Jens-NydahlGrundschule"
• August 2012-Dezember 2014
• 60000
• BWK BildungsWerk in Kreuzberg
GmbH: "Berufsorientierung
durch Vorbilder"
• 02 – 12/2012
• 10000 Euro
• Kotti e.V.: "Eltern und Schule. Förderung der Elternbeteiligung zur
Verbesserung der Kommunikation
an der Jens-Nydahl-Grundschule"
• 08/2011-12/2012
• 26250 Euro
• Kommunikation durch Kunst
e.V.: "Förderung der frühkindlichen Bildung und der
vorschulischen Bildungschancen"
• 01/2012-12/2013
• 29800,02 Euro
• Freunde und Förderer der
Stadtbibliotheken Friedrichshain-Kreuzberg e.V.: Lernbegleitende Angebote für Kinder und
Jugendliche -- qualifizierte Lernund Hausaufgabenhilfe in der
Bibliothek Adalbertstraße"
• 01/2011-12/2012
• 33266 Euro
• Arbeiterwohlfahrt KV Friedrichshain-Kreuzberg e.V.: "HIPPY und
Elternbegleit- und Unterstützungsprogramm -- Stärkung der Kompetenzen und Potenziale von Eltern"
• 09/2011-06/2013
• 41249,55 Euro
5
Laufende Projekte 2012 QF2 und QF3 gefördert aus Mitteln der „Sozialen Stadt“
• Ergokiosk GbR: "Der ErgoKiosk schwärmt aus -- Förderung d. Fein- u. Grobmotorik
der Kinder im Vorschulalter
u. in der Schuleingangsphase"
• 08/2012 – 12/2013
• 27159,42 Euro
• SPIELwagen 1035 e.V.: "Spaß
am Bauen, Spaß an der Bewegung und am Rollenspiel -- mobile Spielangebote für Kinder bis
12 Jahre während der Osterund Herbstferien"
• 04 – 12/2012
• 9999,15 Euro
• Sub Opus 36 e.V.: "Kickboxing,
Rollerskating, Spraying -- Angebote für Kinder und Jugendliche
von 12-16 Jahre in den Osterund Herbstferien"
• 04-10/2012
• 9995,20 Euro
6
Vorlage zur Gebietskonferenz am 30.10.2012
Gebietskonferenz 2012
QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße
Bewohnerstruktur
Im Quartier Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße leben nach den Daten des Statistischen Landesamtes Berlin 8.589 Bewohner/innen (Stand 31.12.2010), von denen 3.635 nichtdeutsche
Staatsbürger/innen (42,32%) sind; der Anteil der Bewohner/innen mit Migrationshintergrund
beträgt 70,93%. Die meisten Bewohner/innen (2.427) kommen aus dem türkischsprachigen,
lediglich 222 aus dem arabischsprachigen Raum. Letztere wohnen hauptsächlich im südlichen Teil des Quartieres. Der Anteil der Kinder bis 12 Jahre beträgt 13,90%, der Anteil der
12-18-Jährigen liegt bei 7,40% (insgesamt: 21,30%). Dass ca. 40% der Jugendlichen keinen
Schulabschluss haben, verweist auf einen dringenden Handlungsbedarf in der Verbesserung
der Bildungschancen von Kindern aus den verschiedenen Kulturkreisen. Hinzu kommt, dass
ca. 47,20 der Bewohner/innen Transferleistungen beziehen (auch wenn 2010 offiziell „lediglich“ 10,63% arbeitslos waren) und nach letzten Studien die Kinderarmut leicht angestiegen
ist.
Arbeitsschwerpunkte
Nach den Ergebnissen der Arbeitsgemeinschaften, des Q-Ratworkshops (08.09.2012) und
des QM liegen die Schwerpunkte der Arbeit in den beiden Handlungsfeldern „Bildung“ und
„Integration“. Der Q-Rat hat konkret folgende Bereiche benannt:
1. Außerschulische Bildung resp. lernunterstützende Angebote (HF „Bildung“)
2. Verbesserung/Änderung der Form der Angebote für Familien (HF „Bildung“ und „Integration“)
3. Schaffung alternativer nachbarschaftlicher Begegnungsstätten (HF „Integration“)
1. Außerschulische Bildung
Zu Beginn des Jahres erfolgte durch das QM eine Bestandsaufnahme der außerschulischen
Angebote im und um das Quartier, die in einem themenorientierten Fachgespräch im Rahmen der AG Bildung (19.04.2012; s. Protokoll) diskutiert wurde. Für das anschließend erarbeitete Gesamtkonzept wurden Ziele formuliert und Lösungsansätze zur Zielerreichung dargelegt (s. beigefügtes Konzept).
Wo liegen die Probleme?
Die Vielzahl der Kooperationspartner an Bildungsinstitutionen erschwert die Erarbeitung eines nachhaltigen Gesamtkonzeptes im Bereich „Außerschulischer Bildung“. Zudem sind in
den meisten Fällen die Kooperationen projekt- und nicht institutionsbezogen und bestehen
nach dem Ende eines Projektes oft nicht weiter ( keine Festigung von Strukturen möglich).
Zwar sehen Bildungsinstitutionen einen hohen Bedarf am Ausbau außerschulischer Angebote
bzw. an der Weiterführung bereits stattfindender erfolgreicher Projekte zur Förderung der
Bildung und der sozialen Kompetenzen von Kindern, sie können jedoch aufgrund ihres beGebietskonferenz 2012
Seite 1
Vorlage zur Gebietskonferenz am 30.10.2012
grenzten Budgets und/oder ihrer begrenzten Ressourcen diese zusätzlichen Angebote nicht
finanziell unterstützen bzw. umsetzen.
Ergebnisse
Der Schaffung von Lernorten sollte in Zukunft weitaus mehr Beachtung zukommen, da sie
das Lernumfeld von Kindern erweitern und wichtig sind zu ihrer Horizonterweiterung und
Perspektivenfindung. Gerade in Anbetracht der sich verschlechternden Lebensumstände vieler Bewohner/innen sind Lernorte wichtig, denn oft teilen sich aufgrund steigender Mieten
bzw. Mietnebenkosten zu viele Personen eine Wohnung, wodurch ein ungestörtes Lernen für
Kinder erschwert wird.
Unerlässlich zur Verbesserung der schulischen Leistungen ist qualifizierte Lernunterstützung
von Schüler/innen.
Darüber hinaus sind Ferienangebote notwendig, um die sozialen Kompetenzen und kognitiven Fähigkeiten von Kindern zu fördern. Hier wurde vorgeschlagen, dass Grundschulen in
Kooperation mit Kinder- und Jugendfreizeitstätten Unternehmungen in den Ferien anbieten.
Bezogen auf das QM-Gebiet bedarf es jedoch noch einer Verbesserung des Images der Kinder- und Jugendfreizeitstätten, um auch diese Ressourcen in das Gesamtkonzept einbinden
zu können.
Um eine höhere Effizienz und Effektivität zu erzielen, wurden folgende Ziele formuliert (siehe
beigefügtes Konzept):
1. Erhalt bestehender erfolgreicher Angebote für Kinder und Jugendliche.
2. Schaffung bedarfsorientierter Angebote für Kinder und Jugendliche.
3. Verbesserung der Ressourcenbündelung und Vernetzung.
4. Für Kinder bis 12 Jahre: Festigung/Stärkung von Strukturen zum Erhalt der Angebote
in Wohnortnähe (im nördlichen und südlichen Quartier).
5. Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre: Stärkung der Kinder- und Freizeiteinrichtungen im und um das Quartier und Verbesserung ihres Images.
2. Angebote für Familien
Die Einbeziehung der Familien in den Bildungsprozess ihrer Kinder, aber auch die bedarfsorientierte Unterstützung von Familien mit dem Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“ ( Empowerment) wurden vom Q-Rat wie von der AG Bildung zu einer Priorität erhoben.
Grundlage für die Diskussion in der AG Bildung war eine vom QM im Mai 2012 erstellte Übersicht über die im Quartier vorhandenen Angebote für Eltern. Angesichts der Angebotsvielfalt,
die dabei zutage trat, wurde den Fragen nachgegangen, ob es möglicherweise zu viele Parallelangebote gibt und ob die existierenden – auch niedrigschwelligen – Angebote tatsächlich
den Bedarf der Zielgruppe decken bzw. diesem entsprechen. Hintergrund der letztgenannten
Frage war die Feststellung, dass einige Angebote eine zu geringe Teilnehmer/innenzahl (oder
eventuell zu wenig Akzeptanz) aufweisen.
Bedeutung der Angebote
Viele Angebote für Eltern sind wichtige „Zugänge“, wie z.B. die Frauenfrühstücke. Über diese
„Bildungsbrücken“ werden zahlreiche Eltern, vor allem Mütter, erreicht, an Beratungen herangeführt und, über Kiezerkundungen, mit wichtigen Einrichtungen bekannt gemacht. Darüber hinaus geben die Zusammenkünfte Eltern die Möglichkeit, sich auszutauschen und über
bestimmte Themen zu informieren, was zur Wissenserweiterung und Stärkung des Selbstbewusstseins beiträgt ( Empowerment).
Probleme
Nach wie vor erweist sich die Kommunikation und somit die Bekanntheit von Angeboten als
unzureichend, wie die zum Teil geringen Teilnehmer/innenzahlen belegen. Zu beobachten ist
Gebietskonferenz 2012
Seite 2
Vorlage zur Gebietskonferenz am 30.10.2012
auch ein Rückgang der Teilnehmer/innenzahl einzelner Angebote. Für die AG Bildung liegt
einer der Gründe hierfür in der fehlenden Kontinuität der Förderungen von Angeboten, die
oft zu einer Unterbrechung der entsprechenden Projekte führt und nicht selten zu einem
Wechsel der Projektdurchführenden, zu denen die Bewohner/innen ein Vertrauensverhältnis
aufgebaut haben. Als weiterer Grund werden die steigenden Mieten angeführt, die den Umzug einiger Familien zur Folge hatten. Perspektivisch müssen Akteure daher auch in den Inhalten ihrer Angebote auf die sich veränderte Bewohnerstruktur reagieren.
Die Unkenntnis über die Angebotsvielfalt jenseits der „eigenen Grenzen“ des Wohnumfeldes
trägt nicht unwesentlich dazu bei, dass viele Eltern (meist) nur die dem Wohnort nahegelegenen Angebote aufsuchen (z.B. Bewohner/innen der Südblöcke). Dass dies, wie nicht selten
angemerkt wird, an der mangelnden Mobilität arabisch- und türkischsprachiger Mütter/Väter
liegen könnte, trifft nur zum Teil zu, da sich z.B. bei denjenigen Angeboten, die in der Schule
kommuniziert werden, die Teilnehmer/innenzahl erhöht, auch wenn sie nicht in unmittelbarer
Wohnortnähe stattfinden.
Nach Erfahrungen der Mittelpunktbibliothek werden sog. offene Angebote für Eltern nicht gut
angenommen. Finden diese allerdings in Kooperation mit den Kitas und der Grundschule
statt, so können Teilnehmer/innen besser akquiriert und erreicht werden. Vor allem erhöht
sich die Teilnehmer/innenzahl von Angeboten, wenn Mütter von Erzieher/innen zur Bibliothek
begleitet werden.
Ergebnis
Festgehalten werden kann, dass die Angebote im QM-Gebiet die Bedarfe der Bewohner/innen widerspiegeln: „Schule“, „Gesundheit“ und „Erziehung“! Der Bereich „Soziales“ nimmt
dabei aber einen immer größeren Raum ein. Zielgruppenorientierte Arbeit zeigt vor allem Erfolge in der Aktivierung und Partizipation, wenn sie in Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen durchgeführt wird ( Dreieck „Eltern-Schule-Kinder/Eltern-Kita-Kinder“).
3. Nachbarschaftliche Begegnungsstätten
Trotz einer Räumlichkeiten, in denen sich Bewohner/innen im Stadtteil treffen können (z.B.
Familiengarten), wird der Bedarf an nachbarschaftlichen Begegnungsstätten, die auf die Zielgruppe und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind, immer wieder genannt. Dabei geht es
den Bewohner/innen in erster Linie um einen Ort, an dem sie sich „zwanglos“ treffen und
ihre Belange mit Gleichgesinnten besprechen können, der „informell“ ist und ihnen ein „Wirgefühl“ gibt. Über Multiplikator/innen aus den Kulturkreisen der Bewohner/innen sollen hier
auch Angebote im Kiez kommuniziert und diese gemeinsam aufgesucht werden.
Fazit und noch offene Fragen/Diskussionspunkte
Die im Q-Ratworkshop genannten Prioritäten im HF „Bildung“ wurden bereits von der AG Bildung benannt und auf der Grundlage von Bestandsaufnahmen analysiert und eingehend diskutiert. Dabei wurden, ausgehend von den formulierten Zielen, Lösungsvorschläge und neue
Ansätze herausgearbeitet, Maßnahmeideen entwickelt und Formen der Umsetzung erörtert.
Bei den Themenbereichen „Außerschulische Angebote“ und „Angebote für Eltern“
blieben jedoch einige Fragen offen:
1. Wie kann eine langfristige Sicherung von notwendigen Angeboten erzielt werden?
2. Welche Strukturen müssen gestärkt und/oder geschaffen werden, um Kontinuität,
Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit in die Angebotsstruktur zu bekommen?
Gebietskonferenz 2012
Seite 3
Vorlage zur Gebietskonferenz am 30.10.2012
3. Wie können die finanziellen Spielräume für Bildungsinstitutionen erweitert werden,
um erfolgreich integrierte Projekte langfristig fortzuführen oder sich den geänderten
Anforderungen/Rahmenbedingungen anzupassen?
4. Wie kann es gelingen, weitere Eltern/Mütter und Väter zu aktivieren und sie kontinuierlich in die Angebote einzubinden?
5. Ist eine inhaltliche Neuausrichtung oder eine Veränderung der Form der Angebote
notwendig, um Eltern/Familien besser ansprechen/erreichen zu können?
Was die neue Priorität im HF „Integration“ („Nachbarschaftliche Begegnungsstätten“)
angeht, so bedarf sie noch einer vertieften Auseinandersetzung/Erörterung mit Fachleuten
und Akteuren. Dabei müssen die im Quartier bereits existierenden Strukturen eingehend untersucht werden, um auch der Frage nachgehen zu können, warum diese von Bewohner/innen nicht als Orte der Begegnung angenommen werden ( Vermeidung des Aufbaus von
Parallelstrukturen).
Anlagen
•
•
•
Protokoll des Q-Ratworkshops am 08.09.2012
Protokoll des themenorientierten Fachgespräches „Außerschulische Bildung/Angebote
im QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße“ am 19.04.2012
Konzept der AG Bildung zum Thema „Außerschulische Angebote im QM-Gebiet Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße“
Gebietskonferenz 2012
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