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1274XVIII Anlage.pdf

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Daten

Kommune
Berlin Reinickendorf
Dateiname
1274XVIII Anlage.pdf
Größe
485 kB
Erstellt
17.10.15, 15:02
Aktualisiert
27.01.18, 12:43

Inhalt der Datei

Bezirksamt Reinickendorf von Berlin Frauenbeauftragte Tätigkeitsbericht der Frauenbeauftragten 1. Januar bis 31. Dezember 2009 Brigitte Kowas Eichborndamm 215 - 239 13437 Berlin Tel: 030/90294-2309 oder 2011 Fax: 03090294-6326 E-Mail: Brigitte.Kowas@reinickendorf.berlin.de Internet: www.frauen.jugend-reinickendorf.de 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 1. Einleitung 4 2. Rahmenbedingungen 5 2.1. Personelle und finanzielle Ausstattung der Frauenbeauftragten und deren Mitarbeiterinnen 3. Aufgaben und Tätigkeiten der Frauenbeauftragten 2009 3.1. Interne Frauenförderungs- und Gleichstellungsarbeit sowie Gremienarbeit 5 6 6 3.1.1. Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten im Bezirk Reinickendorf 6 3.1.2. Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros 8 3.1.3. Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Frauenund Gleichstellungsbeauftragten 8 3.1.4. Girls´Day 2009 9 3.1.5. Bezirkliche Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen 10 3.2. Gender Mainstreaming/Gender Budgeting 10 3.3. Mitwirkung bei BVV Anfragen 11 4. Öffentlichkeitsarbeit 12 4.1. Umsetzung der Strategie Workplace Policy -Nein zu Gewalt an Frauen- 12 4.2. Ausstellungen 12 4.3. Veröffentlichungen 13 4.4. Veranstaltungen und Kooperationen 13 5. Beratungsarbeit der Frauenbeauftragten 15 6. Ausblicke 16 7. Anlagen 17 3 Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, der dritte Bericht der Frauenbeauftragten, Brigitte Kowas, beschreibt ausführlich die vielfältigen Themen und Initiativen der Gleichstellung im Bezirk Reinickendorf von Berlin. Europa gilt in der Gleichstellungspolitik als Vorreiter. Ausgangspunkt waren der Kampf für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen sowie die aktive Antidiskriminierungspolitik. In Deutschland blicken wir auf vier Jahre Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zurück. Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligung aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Es sind Urteile von Gerichten ergangen und die Sensibilität in der Bevölkerung nimmt zu, sich mit Themen der Gleichbehandlung auseinanderzusetzen. Gleichstellung ist kein Selbstzweck von Frauen und Männern, sondern bedeutet die Verwirklichung der nationalen sowie internationalen allgemeinen Zielstellungen. Es gibt noch viel zu tun, schauen wir auf die Ungleichheiten im Bildungsbereich, die Aufteilung des Arbeitsmarktes, das anhaltende Lohngefälle zwischen Frauen und Männern, die Geschlechterstereotypen (Gender Mainstreaming), die politischer Teilhabe, die Ursachen der Armutsfalle von Frauen und nicht zuletzt auf die demografische Entwicklung in Deutschland. Ganz besonders möchte ich Sie auf den Beitrag zum Wettbewerb „Familienfreundlichstes Unternehmen Reinickendorfs 2009“ hinweisen. Diese erstmalige Preisverleihung drückt eine Wertschätzung von Unternehmen aus, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorbildlich praktizieren. Der Tätigkeitsbericht der Frauenbeauftragten wird Ihnen Aufschluss geben, wie vielfältig die Themenbereiche der Frauenbeauftragten auch in 2009 umgesetzt wurden. Ich wünsche Ihnen viel Freude, nehmen Sie Einblicke in das Arbeitsgebiet der Frauenbeauftragten und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Bezirksstadtrat für Jugend und Familie Peter Senftleben 4 1. Einleitung In meinen diesjährigen Sommerferien besuchte ich die Stadt Weimar, ein historisch absolut sehenswerter Ort. Dort begegnete mir im Ilmpark eine Tafel mit diesem Zitat: „Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht.“ Johann Wolfgang von Goethe Ist es das, was die Tätigkeit der Frauenbeauftragten so lebendig und interessant macht? Ich blicke auf fünf Jahre, sinngebender und inhaltsreicher Arbeit zurück. Vieles von dem, was ich aufgebaut habe, konnte sich entwickeln und verstetigen. Dieses wurde in meinen ersten zwei Berichterstattungen ausführlich beschrieben. All dieses kann nur gut gelingen, wenn die Politik die Rahmenbedingungen zur Verfügung stellt und die Organisationen und Verbände, der Frauenbeirat und all die aktiven Frauen im Bezirk Reinickendorf für die Ziele der Gleichstellungspolitik einstehen. Meinen Dank richte ich an den Bezirksstadtrat für Jugend und Familie, dessen Ressort das Amt der Frauenbeauftragten zugeordnet ist. Immer konstruktiv und kritisch hat Peter Senftleben meine Arbeit und Vorhaben unterstützt. Weiterhin erfuhr ich Unterstützung durch den Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten sowie durch meine Mitarbeiterin und die jungen Frauen, die hier ihre Ausbildung absolviert haben. Mein Tätigkeitsbericht 2009 wird weiterhin über die Inhalte und die Weiterentwicklung des Bereiches der Frauenbeauftragten des Bezirksamtes Reinickendorf informieren. Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Abteilungen, Gremien, Institutionen und Zielgruppen konnte ausgebaut werden; es gibt verlässliche Netzwerkpartner/innen. Stellvertretend dafür stehen die Arbeitsgruppen wie z. B. Workplace Policy – „Nein zu häuslicher Gewalt - Mut zum Gespräch am Arbeitsplatz“ und Lokale Bündnisse für Familien und viele andere Aktionsbündnisse. Ich freue mich sehr, dass drei Stellen eingerichtet werden konnten, die die Infrastruktur der Frauenarbeit in Reinickendorf unterstützen. Die Zusammenarbeit auf Landesebene, die in der Anbindung an die Senatsverwaltung Wirtschaft, Technologie und Frauen vorgegeben ist, konnte weiterhin intensiviert werden. Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt, es geht uns alle etwas an! 5 Dieses ist ein fortlaufendes Thema, denn in der Bundesrepublik ist jede vierte Frau von Gewalt betroffen, allein in Berlin wurden im Berichtszeitraum 10 000 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Die Bekämpfung und der Abbau von häuslicher Gewalt sind seit vielen Jahren ein nationales Anliegen. Weitere Inhalte und Zielstellungen meiner Tätigkeit waren:  Häusliche Gewalt, Vermittlung von Hilfen (Frauenhäuser, Zufluchtswohnungen), Unterstützung bei schwierigen Lebenslagen wie z. B. Scheidung, Schuldnerberatung, drohende Wohnungslosigkeit, Antragsverfahren etc.  Zwangsheirat  Vermittlung und Konfliktschlichtung zwischen dem Jobcenter, der Bezirksverwaltung und Klientinnen  Umsetzung von Leitlinien im Umgang mit von Gewalt betroffenen Frauen der Region Nord (BCA Jobcenter, Agentur für Arbeit, Frauenbeauftragte, Antigewaltprojekte)  Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Koordination Lokale Bündnisse für Familien, Girls’ Day  Persönliche Beratung  Veranstaltungen, Projektmanagement  Öffentlichkeitsarbeit, Internetauftritt Der § 21 des Berliner Landesgleichstellungsgesetzes vom 31. Dezember 1990 in der zuletzt veränderten Fassung vom 19. Juni 2006, legt die gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Handeln der Frauenund Gleichstellungsbeauftragten im Land Berlin fest. 2. Rahmenbedingungen 2.1. Personelle und finanzielle Ausstattung der Frauenbeauftragten und deren Mitarbeiterinnen Die Tätigkeit der Frauenbeauftragten ist eine Vollzeitbeschäftigung mit 37 Wochenstunden. Flexibilität, Variabilität der Arbeitszeiten sowie ein hohes Maß an eigenverantwortlichem Handeln kennzeichnen das Arbeitsgebiet der Frauenbeauftragten aus. Die Stelle der Mitarbeiterin wurde im März 2009 neu besetzt (19,25). Die Neubesetzung der Stelle mit einer Verwaltungsfachangestellten bzw. Kauffrau für Bürokommunikation erfüllte die gewünschten Anforderungen des Tätigkeitsfeldes einer Mitarbeiterin der Frauenbeauftragten. 6 Seit dem Beginn meiner Tätigkeit unterstütze ich das Bezirksamt (BA) Reinickendorf in der Aufgabe, junge Menschen in dem Beruf der Kauffrau für Bürokommunikation auszubilden. Diese Kontinuität wurde auch in 2009 fortgesetzt, insgesamt drei Azubis wurden umfassend ausgebildet. Wir freuen uns über das Interesse und die Aufgeschlossenheit der jungen Frauen, sehen aber auch gleichzeitig die hohe Verantwortung, die berufliche und persönliche Entwicklung zu fördern und voranzubringen. Das Budget sieht Mittel für Öffentlichkeitsarbeit und Geschäftsbedarf in Höhe von 4.500,00 € vor. 3. Aufgaben und Tätigkeiten der Frauenbeauftragten in 2009 3.1. Interne Frauenförderungs- und Gleichstellungsarbeit sowie Gremienarbeit 3.1.1. Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten im Bezirk Reinickendorf Der Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten im Bezirk Reinickendorf setzte seine Arbeitsinhalte kontinuierlich fort, das Gremium traf sich zu 11 ordentlichen Sitzungen und fakultativ zu gesetzten Themenschwerpunkten in Arbeitsgruppen. Eine Nachnominierung eines engagierten Jugendhilfeträgers bzw. einer Mitarbeiterin des Mutter-KindBereiches wurde vorgenommen. Die Sitzungen des Frauenbeirates sind öffentlich, dieses Recht wird wahrgenommen. Besonders freut uns das Interesse der neuen Superintendentin, Frau Hornschuh-Böhm, des Evangelischen Kirchenkreises Reinickendorf. Die Änderung der Geschäftsordnung wurde im Juni 2009 mehrheitlich beschlossen. Die zu Beginn der Wahlperiode gesetzten Aufgabenschwerpunkte wurden fortgesetzt bzw. um weitere ergänzt, die da waren:     Frauen und Gesundheit Gebärmutterhalskrebs) Lokales Bündnis für Familien Migrantinnen in Reinickendorf Demografischer Wandel (Mammografiescreening, Die kritische Haltung des Beirats für Frauenund Mädchenangelegenheiten aus dem Jahr 2008 zu den Risiken der Impfung gegen die Humanen Papillomaviren (HPV - Gebärmutterhalskrebs) hat 7 sich bestätigt. In der Anlage Nr. 1 befindet sich eine gemeinsame Presseerklärung von 12 Institutionen und Verbänden (z. B. Ärztekammer, pro familia, Bezirkliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Berlins, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin u. a.). Die in der Öffentlichkeit sehr hitzig geführte Diskussion pro oder kontra Impfung, hat gerade sehr viele junge Mädchen und Eltern verunsichert. Wir empfehlen daher eine kritische Haltung beizubehalten und verweisen auf die bereits erwähnte Broschüre „HPV Impfung – Eine Entscheidungshilfe“. Folgende Flyer und Informationsmaterialien sind über den Frauenbeirat zu beziehen:     HPV-Impfung Mammografie Screening Der rote Faden „Wenn ein Pflegefall eintritt“ Infobroschüre des Beirates für Frauen und Mädchen im Bezirk Reinikkendorf Diese Informationsmaterialien sind auch als Download auf der Website unter: www.frauen.jugend-reinickendorf.de der Frauenbeauftragten erhältlich. Die zwischen dem Frauenbeirat und dem Mädchen- und Frauenarbeitskreis des Bezirkes Reinickendorf bestehende Kooperation wurde ausgebaut und vertieft. Aktivitäten und Netzwerkarbeit   Beteiligung am Aktionstag (15.05.2009) der Lokalen Bündnisse für Familien Deutschlands. Hier führte das Aktionsbündnis Reinickendorf eine öffentliche Befragung durch, die sich mit dem Thema der Familienfreundlichkeit aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger beschäftigt (s. Berichterstattung vom 25.06.2009 an die BVV). Reinickendorfer Mädchen- und Frauenwoche vom 01.03. - 08.03.2009 Nach vielen Jahren ist es dem Frauenbeirat und dem Frauen- und Mädchenarbeitskreis wieder einmal gelungen, rund um den Internationalen Frauentag ein Programmangebot zu entwickeln. Unter dem Motto Vielfalt (er)leben! luden Mädchen- und Fraueneinrichtungen wie z. B. Centre Talma, Tietzia, Interkultureller Mädchentreff, Haus am See, Shuri Ryu Berlin und die Flotte Lotte eine Woche dazu ein, die Vielfalt der Angebote kennen zu lernen, Vorurteile abzubauen und neue Erfahrungen mitzunehmen. 8   Mitglieder des Frauenbeirats und des Frauenund Mädchenarbeitskreises riefen am 25.11.2009, dem Tag gegen Gewalt an Frauen, zu einer gemeinsamen Aktion auf. Ein Lichterzug führte vom Treffpunkt „Shuri Ryu“ in der Amendestr. 79 zum Haus am See. Die Aufmerksamkeit ist auf die hohe Zahl von weiblichen Opfern von Gewalttaten gerichtet. Ergebnisse zu einer durchgeführten Umfrage „Angst in Reinickendorf“, die ermitteln sollte, welche Orte Frauen als unsicher erleben, wurden vorgestellt. Postkarte zu 90 Jahre Wahlrecht von Frauen in Deutschland zur Bundestagswahl 2008 mit dem Slogan: „Frauen wählt - jede Stimme zählt!“ 3.1.2. Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros (BAG) Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros ist eine bundesweite Interessenvertretung der Frauenund Gleichstellungsbeauftragten sowie der Frauenvertreterinnen. Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) steht im regelmäßigen Fachaustausch mit der Geschäftsstelle in Berlin. 3.1.3. Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten (LAG) Die Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Frauenund Gleichstellungsbeauftragten ist eine bezirksübergreifende Interessenvertretung auf Landesebene. Ein regelmäßiger Fachaustausch mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen sowie zu Verbänden und Institutionen und der Beteiligung an Arbeitsgruppen des deutschen Städtetages, stellt die fachlich inhaltliche Zusammenarbeit sicher. Von besonderem Interesse war die Ausschreibung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Mittel zur Stärkung der Fraueninfrastruktur für alle Berliner Bezirke öffentlich auszuschreiben. Diese Mittel wurden 20 Jahre lang ausschließlich an die Bezirke des ehemaligen Ostteils der Stadt vergeben. Nach einer Kritik seitens des Rechnungshofes, führte die Senatsverwaltung ein öffentliches Interessensbekundungsverfahren für die Vergabe von 52 Stellen für Frauen mit Vermittlungshemmnissen (Handicaps, über 50 Jahre alt etc.) durch. Eine Kommission entschied über die „stark umkämpften“ Mittel aus dem Arbeitsmarktpolitischen Rahmenprogramm, die für einen Zeitraum von vier Jahren vergeben wurden. Die Rolle der bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten lag darin, die Träger im Bewerbungsverfahren inhaltlich zu beraten und zu begleiten. Drei von vier Bewerbungen der Reinickendorfer Frauen- und Mädcheneinrichtungen erhielten einen Zuschlag. Die Flotte Lotte (Kommunikation und Lernzentrum für Frauen) 9 erhielt eine Stelle zur Förderung von Frauen hin zum ersten Arbeitsmarkt sowie des Aufbaus eines Netzwerkes zu Unternehmen. Der Interkulturelle Mädchentreff von Albatros e.V. konnte sich über zwei erfolgreiche Bewerbungen freuen. Hier werden die Stellen für den Aufbau eines Frauentreffs, der Rechtsund Sozialberatung sowie der Gesundheitsförderung, insbesondere unter der Berücksichtigung der Lebenssituationen von Migrantinnen, eingesetzt. Die Aufgabe der Frauenbeauftragten besteht in der Förderung des fachlichen Austauschs und der Vernetzung zu anderen Trägern im Bezirk. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit engagierte ich mich mit einigen Kolleginnen der LAG aktiv am Equal Pay Day (20.03.2009), den ich erstmals in meinem Bericht 2008 erwähnte. Diese Kampagne gewinnt immer mehr an öffentlicher Wirkung, da nur 3 % der Vorstände und Aufsichtsräte in Deutschland mit Frauen besetzt sind und das Einkommen um 23 % geringer ist, als bei Männern. Deutschland liegt hier auf dem viertletzten Platz, nach Ländern wie Spanien und Irland. Die Postkartenaktion - Bekommen Sie, was Sie verdienen? - sollte auf diesen Missstand aufmerksam machen (s. Anlage Nr. 2). Die seit 2005 initiierte Kampagne „Gewalt kommt nicht in die Tüte - für ein Zuhause ohne Gewalt“ war auch in 2009 ein großer Erfolg. Hier beteiligen sich u. a. namhafte Unternehmen, die mit eigenen Werbeträgern und Aktivitäten den Aufruf gegen Gewalt an Frauen unterstützen. Infos sind unter www.big-hotline.de hinterlegt. Ein Klick auf das Logo der Aktion: „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ zeigt die Chronologie unserer gemeinsamen Aktionen. Am 23. November 2009 fand eine zweite Fachtagung „Das Private ist betrieblich - Unternehmen sagen nein zu Häuslicher Gewalt“ statt, mit dem Ziel, die Workplace Policy zu etablieren und das Thema in Berlin voranzubringen. In vier Workshops konnten sich Unternehmen zum Neueinstieg, zu rechtlichen Fragen und auch über Erfahrungen aus der Praxis informieren. Ich konnte in einem Workshop von der positiven Umsetzung der Strategie im BA Reinickendorf berichten. Mit der Workplace Policy (s. Punkt 4.1) können Unternehmen, Institutionen und Betriebe Betroffene schützen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Vorgesetzte sensibilisieren, die Auswirkungen von Häuslicher Gewalt am Arbeitsplatz zu erkennen und Hilfe anzubieten. Diese Fachtagung wurde unterstützt von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES e.V., der BIG Hotline und von mir als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, indem ich mein Knowhow einbringen konnte (s. Anlage Nr. 3). In dem berlinweiten Vernetzungsbereich vertrat ich den Bezirk Reinickendorf in einer Arbeitsgruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, Frauen 10 und Orte in Berlin vorzustellen, die entweder Geschichte geschrieben oder/und Spuren im alltäglichen Leben hinterlassen haben. Hierzu wird unter dem Titel „Spreeperlen - Berlin Stadt der Frauen“ ein Buch im Mai 2010 herausgegeben. Die Finanzierung übernimmt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. 3.1.4. Girls‘Day 2009 Der Girls’Day hat sich auf der nationalen aber auch auf der bezirklichen Ebene mit zunehmendem Erfolg etabliert. Die Kontinuität in der Kontaktpflege zu den Reinickendorfer Betrieben wirkt sich positiv aus. Nach wie vor liegt die gesamte Steuerung bei der Frauenbeauftragten. In den ersten drei Monaten eines Jahres ist das Büro u. a. damit beschäftigt, Firmen anzuschreiben, Telefonakquise zu betreiben, Hilfestellung anzubieten, Schulen bzw. Lehrkräfte zu gewinnen, die Mädchen an diesem Tag zu unterstützen, einen Betrieb zu besuchen. Einen besonderen Dank möchte ich an meine Auszubildenden richten, die sich sehr engagiert auf der Ebene der Bürokommunikation und auch der persönlichen Ansprache von Betrieben für den Mädchenzukunftstag einbrachten. Unterstützt wird dieses Vorhaben durch die Politik des Bezirkes und unsere gezielte Öffentlichkeitsarbeit in den Medien (s. Anlage 4). In 2009 stellten 13 Reinickendorfer Unternehmen insgesamt 258 Plätze zur Verfügung. 3.1.5. Bezirkliche Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen      Runder Tisch gegen Gewalt Lokales Bündnis für Familien in Reinickendorf, bestehend aus dem Bezirksstadtrat für Jugend und Familie, den Freien Trägern der Jugendhilfe aus den vier Regionen, dem/der Jugendamtsvertreter/in und der Frauenbeauftragten. In 2009 hat die Frauenbeauftragte die Geschäftsleitung und Koordinierung der Bündnistreffen und der weiterführenden Aufgaben übernommen. Steuerung Gender Mainstreaming/Gender Budgeting Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen zu gemeinsamen Veranstaltungen, Konzeptionierung von Ausstellungen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Arbeitsgruppen im Antigewaltbereich: a) Umsetzung der Workplace Policy im Bezirksamt Reinickendorf b) Verfahrensempfehlung zum Umgang mit von Gewalt betroffenen Frauen mit der Bundesagentur für Arbeit Nord, dem JobCenter Reinickendorf, der Frauenbeauftragten Reinickendorf und der Flotten Lotte 11 Die hier beschlossene Verfahrensempfehlung des Regionalbereiches Nord ist ein beachtliches Ergebnis und zeigt unmittelbare positive Wirkung bei den von Gewalt betroffenen Klientinnen im Umgang mit dem JobCenter (s. Anlage Nr. 5). 3.2. Gender Mainstreaming/Gender Budgeting Die Strategie Gender Mainstreaming/Budgeting wurde auch in 2009 verstetigt und fortgesetzt. Die Steuerungsgruppe arbeitete im regelmäßigen Turnus von ca. vier bis fünf Sitzungen jährlich unter Vorsitz des Bezirksstadtrates für Jugend und Familie, Peter Senftleben. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe vertraten ihre Abteilungen in der Steuerungsgruppe und wirkten gleichzeitig als Multiplikatoren/innen innerhalb ihrer Abteilungen. Die Geschäftsführung und die Vertretung der bezirklichen Interessen zur Senatsverwaltung in Form von Berichterstattungen, Beantragung von externen Beratungsmitteln, Bearbeitung von Anfragen und Vorlagen für den Rat der Bürgermeister (RdB) sowie der Steuerung der internen Prozesse in den Abteilungen werden von der Frauenbeauftragten wahrgenommen. Studentinnen und Studenten verschiedener Fachrichtungen interessierten sich für die Umsetzungsstrategie von Gender Mainstreaming/Budgeting hier im BA Reinickendorf. Es wurden Interviews gegeben, Fachfragen diskutiert und z. T. Diplomarbeiten fachlich begleitet. Zu meinen Aufgaben gehörte u. a. die Kommunikation und fachliche Vorbereitung der unterschiedlichen Themenstellungen mit den externen Beraterinnen. In 2009 wurde ein Beraterinnenwechsel vorgenommen. Ein neuer Beratungsvertrag wurde mit der Firma Sybille Wiedmann - gbm Berlin - geschlossen. Der Bezirk nahm in 2009 Beratungsgelder in Höhe von 4.500,00 € in Anspruch. Laut Beschluss vom 06.08.2007, Drucksache 0277/XVIII, hatte die BVV von den „Handlungsgrundlagen zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in allen Bereichen der Verwaltung“ Kenntnis genommen. Den Sachstandsbericht der Abteilungen aus 2009 nahm die BVV am 23.04.2010 zur Kenntnis. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen veröffentlichte in 2008 „Das gleichstellungspolitische Rahmenprogramm (Strategien für ein geschlechtergerechtes Berlin – (GPR) 2008 bis 2011). Das Dokument ist zu erhalten unter: www.berlin.de/imperia/md/ content/sen-frauen/gpr.pdf 12 In 2009 wurden die Senatsverwaltungen und die Bezirke aufgefordert, einen Masterplan zur Berichterstattung des Rahmenprogramms zu erarbeiten. Diesem sind lediglich vier Bezirke gefolgt, Reinickendorf setzt ebenso wie die anderen Bezirke eine eigene Prozessstruktur um. Selbstverständlich leiten wir die jährlichen Berichterstattungen an die Geschäftsstelle Gender Mainstreaming/Budgeting zur Veröffentlichung wieter. 3.3. Mitwirkung bei BVV Anfragen    Kenntnisnahme an die BVV am 23.04.2010 Sachstandsbericht zu den Gleichstellungspolitischen Zielstellungen 2009 Kenntnisnahme an die BVV am 25.06.2009 Sachstandsbericht Lokales Bündnis für Familien Anfrage BVV – Beiräte im Bezirk Reinickendorf vom 21.05.2009 4. Öffentlichkeitsarbeit 4.1. Umsetzung der Strategie Workplace Policy - Nein zu Gewalt an Frauen Frauen - Mut zum Gespräch am Arbeitsplatz Zum internationalen Antigewalttag am 25.11.2009 setzte das Bezirksamt ein Zeichen und führte eine innovative Antigewaltstrategie für die Beschäftigten des BA Reinickendorf ein. Eine interne Arbeitsgruppe in der Zusammensetzung des Personalratsvorsitzenden, der Frauenvertreterin, einer Vertreterin der Personalsteuerung und der Frauenbeauftragten erarbeiteten eine Dienstvereinbarung zur Workplace Policy - Nein zu Häuslicher Gewalt Mut zum Gespräch am Arbeitsplatz - für das BA Reinickendorf. Die Dienstvereinbarung soll in erster Hinsicht ein positives Signal setzen, dass Häusliche Gewalt gegen Frauen und Männer in der Auswirkung auf den Arbeitsplatz ernst genommen wird und der Arbeitgeber, sich ähnlich wie bei der Suchtvereinbarung, zu verbindlichem Handeln bereit erklärt. Der Bezirk Reinickendorf wäre die erste Behörde im Bundesgebiet, die eine solche Vereinbarung mit dem Personalrat abschließt! Wir wurden zur Beratung der Umsetzung dieser Strategie von anderen Institutionen und Behörden angesprochen und erfahren durchweg positive Anerkennung für das innovative Konzept. Wir hoffen sehr, dass es in 2010 zu einem positiven Abschluss einer Dienstvereinbarung kommt. Zur Sensibilisierung der Bevölkerung zum Internationalen Antigewalttag 13 am 25.11.2009 führten wir die Kampagne - Gewalt kommt nicht in die Tüte - mit Kaiser’s Tengelmann in der Filiale am Roedernweg fort. Die Frauenbeauftragte und die Präventionsbeauftragte der Polizei Direktion 1 informierten zu dem Thema Gewalt an Frauen und den Präventionsmöglichkeiten. 4.2. Ausstellungen „Prima Klima für Frauen“ Frauenkarrieren im Bereich der erneuerbaren Energien Der Erfolg und das Konzept dieser Wanderausstellung hat uns überzeugt, so dass wir im Juni 2009 in der Georg-Herwegh-Oberschule erneut der interessierten Öffentlichkeit zeigen konnten. Erneuerbare Energien bilden den Arbeitsmarkt der Zukunft. Das Ziel dieser Ausstellung war, sowohl das Interesse als auch den Mut junger Mädchen und Frauen bezüglich technischer Berufe zu stärken. Durch diese Initiative soll u. a. das Ziel erreicht werden dem Fachkräftemangel in technisch- und naturwissenschaftlichen Berufen entgegenzuwirken. Es ist ein Kooperationsprojekt mit der Leihgeberin BAUFACHFRAU Berlin e.V. Darüberhinaus erhielten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, an einem Energiequiz teilzunehmen (s. Anlage 6). 4.3. Veröffentlichungen Aktualisiert werden fortlaufend: a) Notfallkarte, eine Orientierungshilfe für Frauen, die von Gewalt betroffen sind; anzufordern im Büro der Frauenbeauftragten b) Infobroschüre Zwangsheirat in deutscher und türkischer Sprache c) Internetauftritt mit allen aktuellen Infos und Veranstaltungen 4.4. Veranstaltungen und Kooperationen 90 Jahre Frauenwahlrecht Im Kontext der Woche der Demokratie in Reinickendorf (November 2009) führten der Frauenbeirat und die Frauenbeauftragte eine Veranstaltung mit dem Thema „90 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“ durch. Beratungsdienst Geld und Haushalt Thema: Gut gerüstet – Finanzen im Alter Rechtsanwältin und Referentin Regina Kalthegener Diese Veranstaltung fand in Kooperation mit der Flotten Lotte statt und richtete sich an Frauen in der zweiten Lebenshälfte (s. Anlage 7). Al Samar e.V. 14 Die über Jahre bestehende Kooperation mit dem Reinickendorfer Verein Al Samar e.V. wurde fortgesetzt. Die erzielten Einnahmen der Benefizveranstaltungen unterstützen gezielt Projekte im Tschad. Das Ergebnis ist überzeugend, denn die Projekte (z. B. Bau einer Krankenstation, Möblierung der Schule etc.) entwickeln sich oder wurden abgeschlossen. Hier werden gezielt Mittel an Frauen gegeben, die in Kooperativen Geld erwirtschaften, das in erster Hinsicht den Kindern zu Gute kommt. a) Familienbrunch mit Tänzen und Buffet aus dem Orient im Centre Bagatelle am 21.06.2009 b) Benefizveranstaltung mit orientalisch-afrikanischen Tänzen am 22.11.2009 im Fontane-Haus Infoveranstaltungen Humane Trennung und Scheidung e.V. im Jahr 2009 a) Die Neuregelung beim Kindesunterhalt durch die Reform des Unterhaltes 2008 und die neue Düsseldorfer Tabelle b) Neue Regelungen bei Trennung und Scheidung - Was ändert sich zum 01.09.2009 für die Familien? c) Regelungen bei Trennung und Scheidung - Was bringt die neue Verfahrensordnung in Familiensachen? d) Unterhalt rund ums Kind e) Zum Wohle des Kindes - Aktuelle Sorge- und Umgangsmodelle mit neuem Verfahrensrecht Wettbewerb „Familienfreundlichstes Reinickendorf 2009“ Unternehmen in Logo Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird zunehmend wichtig. Berufstätige müssen nicht nur für ihre Kinder da sein, sondern auch ältere Angehörige pflegen und versorgen. Familienfreundliche Angebote sind deshalb längst zum Wettbewerbsfaktor für die Unternehmen geworden. Beim Werben um Fach- und Führungskräfte ist Familienfreundlichkeit inzwischen eine echte „Trumpfkarte“. Zudem wirkt sich eine familienbewusste Personalpolitik positiv auf die Fehlzeitenquote und Produktivität aus. Frauen übernehmen überwiegend den größeren Anteil der Erziehungszeiten für Kinder und Pflege von Angehörigen, indem sie sich für einige Zeit von der Arbeit freistellen lassen oder in Teilzeit arbeiten. Teilweise basiert diese Aufteilung nicht immer auf Freiwilligkeit: Für männliche Unternehmensangehörige werden auch 15 heute noch zu selten die Voraussetzungen geboten, sich an der Familienarbeit zu beteiligen. Der Bezirk hat sich zur Aufgabe gestellt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken. In diesem Zusammenhang erhielten Reinickendorfer Unternehmen die Gelegenheit, in Form eines Wettbewerbes bereits vorhandene Strukturen zu präsentieren. Im Jahr 2009 hat das Bezirksamt Reinickendorf erstmalig den Wettbewerb „Familienfreundlichstes Unternehmen in Reinickendorf“ ausgeschrieben. Der Wettbewerb wandte sich an alle Unternehmen mit Sitz in Reinickendorf. Es wurden besondere Leistungen in folgenden Bereichen gesucht:       Wertschätzung der Familienarbeit in der Unternehmensführung familienfreundliche, flexible Arbeitszeiten; Möglichkeit zur Teilzeitarbeit finanzielle und organisatorische Unterstützung des Unternehmens bei der Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen Planung der Aufstiegsmöglichkeiten für Eltern entsprechend ihrer Bedürfnisse individuelle Berücksichtigung von Alleinerziehenden bei der Personalentwicklung Einbeziehung der Eltern in das Betriebsgeschehen während der Elternzeit. In der Zeit zunehmender Flexibilisierung der Arbeitswelt gewinnt die Ausgestaltung eines Betriebsklimas, das familienfreundlich ist und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert und unterstützt, immer mehr an Bedeutung. Die Unterstützung von männlichen Mitarbeitern, sich an Erziehungs- und Pflegeaufgaben zu beteiligen, wurde besonders positiv gewertet. Es zeigte sich, dass bei allen Bewerbern der familienfreundliche Umgang im Unternehmen den unternehmerischen Erfolg eindeutig gefördert hat. Eine hohe Motivation und enge Betriebsbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Unternehmen zeichnete alle Bewerber/innen aus. Der Wettbewerb ,,Familienfreundlichstes Unternehmen Reinikkendorfs 2009’’ wurde mit einem Preis von 2.000,00 € dotiert. Der Wettbewerb wurde von der Frauenbeauftragten, dem Bezirksstadtrat für Jugend und Familie und der Abteilung Wirtschaft und Bauen initiiert. Eine unabhängige Jury setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:      Frau Agnes Steyer-Fontana, Flotte Lotte, Projektleiterin des Kommunikation- und Lernzentrums für Frauen und Vertreterin des Lokalen Bündnisses für Familie in Reinickendorf Frau Jutta Reimer, Immobilienmanagement GmbH & Co KG, Geschäftsführerin Herr Peter Senftleben, Bezirksstadtrat für Jugend und Familie Herr Martin Lambert, Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Bauen Dr. Thomas Letz, IHK Berlin, Bereich Wirtschaftspolitik, Mitglied des 16  Berliner Beirates für Familienfragen Herr Karsten Berlin, Handwerkskammer Berlin, Vorstandsmitglied Den ersten Preis, dotiert mit 1.000,00 €, erhielt die Firma Nostalgic Art Merchandising GmbH. Zwei 2. Plätze, dotiert mit jeweils 500,00 €, gingen an die Zahnarztpraxis Petra Hannig und FABA Autoglas GmbH. Die Firmen Nostalgic Art Merchandising GmbH und FABA Autoglas GmbH stellten das Preisgeld gemeinnützigen Zwecken zur Verfügung. Die Auslobung des Preises erhielt durchweg positive Resonanz. Das Büro der Frauenbeauftragten und eine Mitarbeiterin der Wirtschaftsförderung, Frau Kretlow, waren maßgeblich an der Entwicklung der Rahmenbedingungen und Umsetzung des Wettbewerbs beteiligt. 5. Beratungsarbeit der Frauenbeauftragten Wie in den vorliegenden Berichten beschrieben, besteht nach wie vor eine rege Nachfrage nach persönlicher und telefonischer Beratung. Neben den öffentlichen Sprechzeiten, und zwar Dienstag von 09:00 - 12:00 Uhr und Donnerstag von 15:00 - 18:00 Uhr, werden Termine auch individuell und umgehend vereinbart. Im Jahre 2009 führten wir 85 Beratungen durch, davon 2/3 persönlich und 1/3 telefonisch. Die Beratungsinhalte sind vielfältig und betreffen Bereiche wie z. B.:               Trennung und Scheidung Gewalt in der Ehe und Partnerschaft Vermittlung an die Big Hotline, Zufluchtswohnungen und Frauenhäuser ALG II – Hartz IV (fehlerhafte Bescheide, Widerspruchsberatung, Anträge auf ein Darlehen bei Umzug, Kaution, Mietschulden, Umgang des JobCenters mit den Klientinnen) Grundsicherung, Wohngeldanträge Sorge- und Umgangsrecht, Verweis an die Sozialpädagogischen Dienste, Unterhaltsfragen Mobbing am Arbeitsplatz, Stalking, sexuelle Belästigung Wiedereinstieg in den Beruf Lebenslagenberatung allgemein Allgemeine Beratung AGG Frauen und Behinderung Zwangsehen Beratung von Frauen mit Migrationshintergrund Suchtproblematiken Nach wie vor ist die Beratungsarbeit, die sich bei der Inanspruchnahme von Hartz IV-Regelleistungen ergibt, problematisch. 17 Es zeigt sich jedoch, dass die bereits erwähnte Verfahrensempfehlung bei Konflikten zwischen dem JobCenter und den Einrichtungen positiv umgesetzt wird. 6. Ausblick Wir stehen in der zweiten Hälfte des Jahres 2010 und ich kann Ihnen versprechen, dass es in dem kommenden Bericht interessante Themen geben wird, wie z. B. das Aktionsbündnis zum Equal Pay Day - Tag der Lohnungleichheit, einen ausführlichen Bericht zu der Situation von Alleinerziehenden Frauen in Berlin, 10 Jahre Girls’Day - eine Erfolgsgeschichte? u. v. m. Ich hoffe auch berichten zu können, dass die Dienstvereinbarung zur Strategie „Nein zu häuslicher Gewalt - Mut zum Gespräch am Arbeitsplatz“ einen positiven Abschluss gefunden hat. Das Buch „Spreeperlen - Berlin Stadt der Frauen“ ist dann veröffentlicht. Ich freue mich darauf, Ihnen die Reinickendorfer Orte vorstellen zu können. Komme ich zur Einleitung meiner Berichterstattung zurück und verspreche Ihnen, dass ich auch weiterhin nicht das Gleiche tun werde, sondern mich produktiv einbringe, dabei aber auch den konstruktiven Widerspruch suche. 7. Anlagen Presseberichte, Flyer, Aushänge, Veröffentlichungen Brigitte Kowas Berlin, den 07.09.2010