Daten
Kommune
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Dateiname
Drucksache.pdf
Größe
29 kB
Erstellt
17.10.15, 20:18
Aktualisiert
28.01.18, 00:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksachen
der Bezirksverordnetenversammlung
Tempelhof-Schöneberg von Berlin
XVIII. Wahlperiode
Ursprung: Antrag, Fraktion der SPD
Beratungsfolge:
Datum
16.12.2009
02.02.2010
17.02.2010
23.03.2010
21.04.2010
Gremium
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Ausschuss für Schule
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Bezirksamt
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Mitteilung zur Kenntnisnahme
Drucks. Nr:
1271/XVIII
Bezirksamt
Bildungspolitische Ziele in die Schulentwicklungsplanung aufnehmen
Das Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit:
Der Intention der Beschlussempfehlung folgend, wurde nachstehender Text im
Schulentwicklungsplan auf den Seiten 3 und 4 aufgenommen:
Bildungspolitische Ziele für die Schulentwicklungsplanung
Die Bezirksverordnetenversammlung hat mit ihrem BVV-Beschluss vom 17.02.2010 folgende
bildungspolitischen Ziele beschlossen:
Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt in die aktuell zu erstellende
Schulentwicklungsplanung folgende bildungspolitischen Ziele für den Bezirk aufzunehmen:
Wesentliche bildungspolitischen Ziele der nächsten Jahre sind die Erhaltung eines
leistungsfähigen Schulnetzes. Wir wollen in Tempelhof-Schöneberg gute Schulen fördern
und ausbauen.
I. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin ist bestrebt, ein leistungsfähiges und
attraktives Schulnetz zu erhalten bzw. weiterzuentwickeln. Der Erhalt und die
Weiterentwicklung des bezirklichen Schulnetzes ist Aufgabe des gesamten Bezirksamtes.
Sie wird besonders vom bezirklichen Schulamt wahrgenommen.
II. Schulen haben über ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag hinaus, eine stabilisierende
Wirkung auf ihre sozialräumliche Umgebung. Die im Berliner Schulgesetz propagierte
Öffnung der Schule nach Außen ermöglicht durch Kooperationen mit anderen Akteuren im
Kiez den Aufbau eines sozialen Netzes, das förderlich für die Entwicklung der Schüler/innen und von Stadtteilen ist.
Abstimmungsergebnis:
Kenntnis genommen:
überwiesen:
III. Das Schulamt unterstützt die Schulen in der Wahrnehmung dieser Aufgaben durch enge
Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen des Bezirksamts und befördert dies durch
Informationen und eigene Vernetzungsaktivitäten.
IV. In den einzelnen Regionen werden Bildungsverbünde aufgebaut, die eine enge
Zusammenarbeit von Schulen und kulturellen Einrichtungen des Bezirks und der Jugendhilfe
initiieren bzw. stabilisieren.
Für die Oberschulen wird eine enge Verzahnung mit der bezirklichen Wirtschaft angestrebt.
Berufsorientierung und Praktika in den Betrieben können auf diesem Wege für Schüler/innen
ermöglicht und eine zusätzliche Motivation bei Schüler/innen und Lehrkräften erzeugt
werden. Ziel einer jeden Schule ist die Berufs- und Ausbildungsreife für die Schüler/innen zu
erreichen. Dies wird gefördert durch die Zusammenarbeit / Dialog zwischen Schulen und
Wirtschaft und erleichtert für die Schüler/innen den Übergang in den Beruf. Zusätzliche
Unterstützung wird durch eine Zusammenarbeit des Schulamtes mit der Arbeitsagentur bzw.
Angeboten der Berufsorientierung gewährt. Das von der bezirklichen Wirtschaftsberatung
und –förderung zum Beispiel initiierte Projekt „Schule kann mehr“ bietet dabei für den
Übergang in die Arbeitswelt eine interessante Perspektive.
V. Ziel des Bezirksamts ist es, die Jugendlichen bei der Vorstellung auf das Berufsleben zu
unterstützen, die Anzahl der höheren Schulabschlüsse zu steigern und die
Schulabbrecherquote nachhaltig zu senken, eine Verringerung der Schuldistanzquote zu
erreichen. Armutsbekämpfung kann nur durch bessere Bildung erreicht werden.
VI. Schulen, die wegen niedriger bzw. sinkender Schüler/innenzahlen in ihrer Existenz
bedroht sind, werden verpflichtet, ihr Profil zu stärken bzw. andere Maßnahmen zu ergreifen,
um dieser Entwicklung nach Möglichkeit entgegen zu wirken. In diesem Streben werden sie
durch das Schulamt in Absprache mit der Schulaufsicht unterstützt. Die Unterstützung gilt
insbesondere für Standorte in sozial schwach entwickelten Gebieten.
VII. Es ist dennoch möglich, dass eine rückläufige Anzahl von Schüler/innen den Fortbestand
eines Schulstandortes infrage stellt. Dies darf nicht dazu führen, dass schulische Konzepte
und besondere Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit aus der schulischen Landschaft
verschwinden. Vorrangig muss eine Nutzung freier Raumkapazitäten durch andere
bezirkliche Institutionen oder Einrichtungen angestrebt werden. Dadurch können zusätzliche
Synergieeffekte im Sinne der regionalen Vernetzung erreicht werden.
VIII. Ziel ist der Erhalt eines leistungsfähigen Schulnetzes, das im Grundschulbereich die
fußläufige Erreichbarkeit der Schule für die Schülerinnen und Schüler gewährleistet.
IX. Zukünftig müssen die Grundschulen mindestens genauso gut ausgestattet werden, wie die Sekundarschulen. D.h. mehr Sprachfördermittel, weniger
Unterrichtsverpflichtung für die Lehrkräfte (zzt. 28 Wochenstunden, zum Vergleich in der
Sekundarschule sind das 26 Wochenstunden), mehr Personal (z.B. Sozialarbeiter/innen,
Erzieher/innen etc.)! Die räumliche, personelle und materielle Ausstattung der
Sekundarschulen muss adäquat zum Anspruch der individuellen Förderung der
Schüler/innen im Ganztagsbetrieb und des sozialen Umfeldes der Schulen vorhanden und
gesichert sein!
X. Die Gewährung eines kostenfreien gesunden Mittagessens an alle Schülerinnen und
Schüler ist anzustreben.
XI. Durch die Reform im Oberschulbereich und die Einrichtung der Integrierten
Sekundarschule werden Schulstandorte aufgegeben. Für die nicht mehr benötigten
Schulgebäude wird frühzeitig ein Nachnutzungskonzept entwickelt, welches erstrangig eine
öffentliche Nutzung vorsieht.
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XII. Durch enge Zusammenarbeit mit der bezirklichen Schulaufsicht wird die pädagogische
Ausrichtung der Schulen befördert. Die individuelle Förderung wird gestärkt und Angebote
zur Unterstützung von leistungsschwachen Schüler/innen, genauso wie für hochbegabte
Schüler/innen werden unterbreitet. Angestrebt wird die Chancengleichheit für Schüler/innen
unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Die Teilnahme von Schulen an der Pilotphase
Gemeinschaftsschule wird vom Bezirksamt unterstützt.
XIII. Bezirkliche Prioritäten der nächsten Jahre sind Ausbau der Ganztagsangebote in den
Gymnasien. Bewegung, Sport, Schwimmunterricht, Jugendverkehrsschule. Die Zahl der
musizierenden Schülerinnen und Schüler muss erhöht werden. Dafür ist die
Zusammenarbeit mit der Musikschule zu fördern. Ziel: Jedes Kind, das möchte, beherrscht
ein Instrument. Hierdurch wird eine positive Entwicklung von Kindern langfristig und
nachhaltig gefördert.
XIV. Ziel des Bezirks ist es, ein sonderpädagogisches Kompetenzzentrum aufzubauen. Der
Auf- und Ausbau der Inklusion in den Grundschulen wird unterstützt.
Berlin, den 23.03.2010
Herr Band, Ekkehard
Bezirksamt
Herr Hapel, Dieter
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