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Vorlage zur Kenntnisnahme an die BVV QM Lenkungsrunde 2009 MIT ANLAGEN.pdf

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Daten

Kommune
Berlin Friedrichshain-Kreuzberg
Dateiname
Vorlage zur Kenntnisnahme an die BVV QM Lenkungsrunde 2009 MIT ANLAGEN.pdf
Größe
1,0 MB
Erstellt
18.10.15, 09:38
Aktualisiert
27.01.18, 20:43

Inhalt der Datei

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Abt. für Stadtentwicklung, Personal und Gleichstellung Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin 2009 Drucksache Nr. Vorlage - zur Kenntnisnahme – über Quartiersmanagment (QM) Mariannenplatz, Mehringplatz, Wassertorplatz, Werner-Düttmannsiedlung, Wrangelkiez und Zentrum Kreuzberg / Oranienstraße; Entwicklung in den Gebieten und Fortschreibung der integrierten Handlungskonzepte 2010/2011 Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen: Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung vom 27.10.09 beschlossen: Das Bezirksamt nimmt die von den QM-Teams an den Bezirk eingereichten Unterlagen zur Gebietsentwicklung in den QM-Gebieten und zur Schwerpunktsetzung für die Fortschreibung der integrierten Handlungskonzepte 2010/2011 zustimmend zur Kenntnis. (Anlagen 1 – 6) A). Begründung Das Bezirksamt ist im Rahmen der Kooperation mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verpflichtet, in bezirklichen Lenkungsrunden für die QMFördergebiete über die Entwicklung der Arbeit in den QM-Gebieten und die Festlegung von Schwerpunkten zur Fortschreibung der integrierten Handlungskonzepte zu entscheiden. Die vorgelegten Unterlagen zur Entwicklung in den Gebieten und zur Fortschreibung der Handlungskonzepte 2010/2011 wurden von den Quartiersbeauftragten (QMTeams) in Abstimmung mit dem Bezirk erstellt. Die Grundlagen für die Entwicklung der Arbeit in den QM-Gebieten und die Schwerpunktsetzungen für 2010/2011 sind in Abstimmungsprozessen mit Bürgerinnen und Bürgern, Ämtern und sonstigen Akteuren auf Quartiersebene entwickelt und in den Steuerungsrunden des jeweiligen Fördergebietes und den ressortübergreifenden Gebietskonferenzen und der Lenkungsrunde im Bezirk erarbeitet worden. 1 von 2 B). Rechtsgrundlage: §15 BezVG C). Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung: keine a) Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben: Keine b) Personalwirtschaftliche Ausgaben: keine Berlin, den 03.11.2009 Dr. Franz Schulz Bezirksbürgermeister 2 von 2 Stadtteilmanagement GEKKO Düttmann-Siedlung Vorlage Lenkungsrunde am 23.10.2009 – Werner-Düttmann-Siedlung 1) Kurzcharakteristik der Wohnsiedlung Segregations- und Abgrenzungsprozesse In den 80/90er Jahren noch eine attraktive Wohnsiedlung für die breite Mittelschicht, wurde die Werner-Düttmann-Siedlung im Laufe der Jahre zu einem Wohngebiet, das durch Armut und deren Auswirkungen geprägt ist. Mit der steigenden Anzahl von MieterInnen, deren Biografien durch Migration, Flucht, fehlendem Zugang zu Bildung und Arbeit, Abhängigkeit durch staatliche Leistungen und somit gesellschaftlicher Ausgrenzung geprägt ist, sank die Anzahl der AnwohnerInnen aus der bürgerlichen Mittelschicht. Innerhalb des Wohngebietes finden Abgrenzungsprozesse zwischen AnwohnerInnen statt, die den Hürden der Integrationsanforderungen gewachsen sind und denen, die als problematisch wahrgenommen werden. Bildung und Arbeit 57,44% der MieterInnen beziehen Transferleistungen1 und leben aufgrund dieser Situation und ständig steigender Lebenshaltungskosten unterhalb der Armutsgrenze.2 Die SchuldnerInnenquote in 2008 liegt bei 27,89%. Für viele BewohnerInnen mit Migrationshintergrund bleibt der Zugang zum ersten Arbeitsmarkt aufgrund geringer bzw. nicht anerkannter Schul- und Berufsausbildung versagt. Für Kinder und Jugendliche aus Familien, die sich nicht zur Mittelschicht zählen können, bestehen erschwerte Bedingungen innerhalb des Bildungssystems. Schon in der Grundschule fallen Kinder durch fehlende bedarfsorientierte Lernförderung durch das Bildungssystem. Viele Eltern haben keine Orientierung im deutschen Schulsystem und suchen nach Austausch, Beratung und Unterstützung. LehrerInnen beklagen die mangelnde Teilnahme an Elternabenden und nehmen SchülerInnen und Eltern als Problemfaktor wahr. Sie können die Lebenswelt der Familien nicht verstehen. Eltern aus der bürgerlichen Mittelschicht suchen entfernte Schulen auf. Dies führt zu einer Verstärkung der Problematik für Familien aus der Düttmann-Siedlung. Wohnverhältnisse und Wohnumfeld Das Wohngebiet hat mit seinen 2775 AnwohnerInnen eine sehr junge Bevölkerungsstruktur.3 31,88% sind Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 18 Jahren.4 Zu enger Wohnraum für Großfamilien führt zu Lärmbelästigung, fördert innerfamiliäre Konflikte und die Vernachlässigung von Kindern. Das Gewaltpotential unter den Kindern und Jugendlichen ist sehr hoch. Fehlendes Umweltbewusstsein führt zu Vandalismusschäden, Vermüllung, Verschmutzung in den Häusern und dem Außengelände. Die Folge ist großer Unmut bei den MieterInnen gegenüber der Hausverwaltung und den NachbarInnen (insb. gegenüber Großfamilien). Die Hausverwaltung kündigte in den letzten zwei Jahren vermehrt problematische Familien. Aufgrund der derzeit durchgeführten Sanierungsmaßnahme (Einbau von Zentralheizungen und Warmwasserversorgung durch den Anschluss an die Fernwärme Neukölln) besteht ein hoher Wohnungsleerstand (ca. 120 von 570 Wohnungen). Ein Vermietungsbüro vor Ort wirbt für Neuvermietungen an SelbstzahlerInnen. 1 BezieherInnen von ALG II inkl. Sozialgeld, von Grundsicherung und Hilfe zum Lebensunterhalt nach SG XII. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der BezieherInnen von Transferleistungen in QM-Gebieten in Berlin liegt bei 30,33%, der in ganz Berlin bei 17,19%. 3 Stand 31.12.2008 / melderechtlich registrierte EinwohnerInnen. 4 Zum Vergleich: In Friedrichshain/Kreuzberg leben antlg. 14,67 % Kinder und Jugendliche im Alter von 0-18 Jahren. 2 1 Stadtteilmanagement GEKKO Düttmann-Siedlung 2) Leitvorstellungen für die Quartiersentwicklung unter Berücksichtigung der vom Quartiersrat festgelegten Handlungsschwerpunkte Mehr Fort- und Weiterbildung (Z2) Aufgrund der problematischen Schulsituation vieler Kinder aus der Düttmann-Siedlung wurde im November 2008 eine Bildungsinitiative an der Lemgo-GS ins Leben gerufen, um gemeinsame Strategien zur Lernförderung von SchülerInnen zu entwickeln und das Potential der Eltern zu stärken und zu einer Elterninitiative zu bündeln. Eingebunden ist u. a. auch das EL-HANA Nachhilfenetzwerk, das weiterhin die hohe Nachfrage nach Hausaufgaben- und Nachhilfe nicht annähernd decken kann. SchülerInnen und StudentInnen geben Kindern in den Familien Nachhilfe, pflegen den Kontakt zu den Eltern und vermitteln zwischen LehrerInnen und Eltern. Durch den Eigenanteil von 2,-€ pro Std. zeigen Eltern, dass sie sich für die Schulleistungen ihrer Kinder einsetzen, wodurch sie nicht nur eine Wertschätzung seitens der LehrerInnen erhalten, sondern auch seitens ihrer Kinder. Weitere Lernangebote im Rahmen der Bildungsinitiative an der Lemgo-GS und im Wohngebiet wurden über den QF1 und QF2 finanziert (u.a. Hausaufgabenhilfe, Kochkurs zu gesunder Ernährung, Kreativwerkstatt, Theaterpädagogisches Rollenspiel). Arabischsprachige AnwohnerInnen wünschen sich die Förderung der arabischen Muttersprache in der Schule. Wird dies von der Senatsverwaltung genehmigt, will sich das Stadtteilmanagement (STM) um eine Finanzierung kümmern. Im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt sind die Fördermittel jedoch sehr eingeschränkt und aus dem QF 3 sind nur wenige Projektförderungen möglich, die eine Kontinuität von 2-3 Jahren schaffen würden. Perspektiven: Um wirkungsvolle Arbeit zu gewährleisten, ist eine kontinuierliche Lernförderung für Kinder und Eltern unerlässlich. Jedoch laufen alle Projekte zur Lernförderung in 2009 aus und das Budget aus dem Programm Soziale Stadt ist gering (s. Power-Point BewohnerInnenforum). Das STM/NHU sucht nach Lösungsmöglichkeiten für diese Notwendigkeit: Nutzung der Ressourcen im umliegenden Graefe-Kiez; Akquise von Fördermitteln. Die Nachfrage nach Hausaufgaben- und Nachhilfe ist über das Programm Soziale Stadt nicht zu bewältigen. Es bedarf einer breiten Mobilisierung der Quartiersräte, Bildungsinitiativen und Eltern, die diesen Bedarf an vielen Schulen an die politisch Verantwortlichen richten. Eltern sollen stärker in die Projekte eingebunden werden und gezielt befähigt werden, ihre Kinder in Schul- und Alltagssituationen zu unterstützen. Aufsuchende Elternarbeit geschieht i.d.R. über ehrenamtliches Engagement. Der Einsatz einer Elternbeauftragten ist angedacht, um gemeinsam mit den Kiezlotsen Info- und Elternabende zu organisieren und mehr Eltern zu gewinnen. Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums (Z3), Besseres Sicherheitsniveau (Z7) Ein seit April 2007 gestartetes Umweltpädagogisches Projekt arbeitet mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Arbeitsfelder sind: Pflanz- und Müllsammelaktionen, das Pflegen und Ernten von Gemüsebeeten, Aufklärungskampagenen zu Elektroschrottsammelmöglichkeiten; Mülltrennung, Umweltbewusstsein. Das Projekt hat eine große Attraktivität bei Kindern, die im Außengelände eine angeleitete Umweltsensibilisierung erfahren. Trotz Mittelkürzung aus dem Programm Soziale Stadt konnte das Projekt in 2009 aufgrund erfolgreicher Mittelakquise die Arbeit mit 30 Std. fortsetzen. Förderanträge für 2010 sind noch im Verfahren. Das Gewaltpotential in der Siedlung ist im familiären und im Außenbereich der Siedlung sehr hoch. 2 Stadtteilmanagement GEKKO Düttmann-Siedlung In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro wurde mit Kindern zum Thema Kinderschutz gearbeitet. Durch theaterpädagogische Rollenspiele werden mit Kindern Handlungsstrategien in Konfliktsituationen erarbeitet. AnwohnerInnen fehlt aufgrund von Gewaltszenen unter Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein Sicherheitsgefühl in ihrem Wohnumfeld. Dies wurde im Rahmen des BewohnerInnenforums von AnwohnerInnen verstärkt thematisiert. Perspektiven: Um die Weiterführung des Umweltpädagogischen Projektes zu gewährleisten werden durch das NHU weitere Förderanträge gestellt. Konzeptionell wird sich das Projekt im Rahmen des Bildungsverbundes an Schulen und Kitas anbinden, indem verschiede Module zu Natur- und Umwelterfahrung angeboten werden. Die Anti-Gewalt-Arbeit muss Ansätze beinhalten, aus denen MultiplikatorInnen hervorgehen, die sich verantwortlich zeigen, sich einmischen und als StreitschlichterInnen fungieren. Soziale Infrastruktur (Z4)/ Stadtteilkultur (Z5) Durch das Programm Soziale Stadt, Beschäftigungsförderung des JobCenters und das sehr hohe Engagement vieler Akteure konnten interdisziplinäre Lern- und Betätigungsfelder für Kinder im geförderten Gebiet eröffnet werden. Es wurden bedarfsorientiert Begegnungs- und Projekträume geschaffen, die ausschließlich von MigrantInnen besucht werden. Zu offenen Angeboten gehört der im April 2006 eröffnete Nachbarschaftstreff am Werner-DüttmannPlatz. Er ist eine niedrigschwellige, tägliche Anlaufstelle für AnwohnerInnen, seitdem dort seit 2007 zehn Kiezlotsen (MigrantInnen mit unterschiedlichen Muttersprachen) im Rahmen von ABM/ÖBSStellen arbeiten. Sie vermitteln zu Behörden, Beratungsstellen, Kursen, übernehmen bei Bedarf die Begleitung und organisieren Treffpunkte für Frauen, SeniorInnen und ein BewohnerInnencafé. Ein weiteres offenes Angebot ist der im März 2007 eröffnete Offene Kindertreff am WernerDüttmann-Platz für Kinder im Alter von 5-11 Jahren (Förderung bis 2010). Der Wegfall der kommunalen Einrichtung auf dem Gelände des Hasenbaus als betreuter öffentlicher Abenteuerspielplatz 2002 war für die Kinder ein gravierender Einschnitt. Nach Schul- und Kitabesuch halten sich zahlreiche Kinder unbetreut im Wohngebiet auf, sie erhalten Beschäftigung im Offenen Kindertreff. Die Räume und die Personalausstattung sind allerdings sehr begrenzt. Seit September 2007 wurden die Intergenerativen Lernwerkstätten in der Urbanstraße 44 mit interdisziplinären Angeboten aufgebaut.5 Es sind Lernprojekte, in denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch Kontinuität einen Lernprozess erfahren. Dies ist für Kinder und Erwachsene eine Herausforderung und bei Erwachsenen hauptsächlich über Beschäftigungsmaßnahmen und Deutschkurse (BAMF) möglich; bei Kindern durch wiederholte Ansprache. Neben Projekten innerhalb der Siedlung baut das STM Brückenprojekte mit dem umliegenden Altbaugebiet auf. Hierdurch soll die Partizipation der AnwohnerInnen der Düttmann-Siedlung an der Mehrheitsgesellschaft gefördert werden. Zu den Brückenprojekten gehören die Herausgabe der Stadtteilzeitung „Graefe Süd“ durch das STM, die nicht nur die AnwohnerInnen der DüttmannSiedlung ansprechen soll, sondern auch AnwohnerInnen und Gewerbetreibende im Altbaugebiet. Die Teilnahme des STM’s und vieler Akteure aus der Düttmann-Siedlung am Graefegipfel 2009, der von der Interessensgemeinschaft Graefe-Kiez durchgeführt wurde, bot eine weitere Gelegenheit der Auseinandersetzung. Die vom STM angeleitete Arbeitsgruppe zu Bildung im Kiez und die 5 In den Intergenerativen Lernwerkstätten sind aktiv: Umweltpädagogisches Projekt (NHU), URBANUM (soz.-integr. Gruppenarbeit SGB VIII, § 13,1), (NHU), Alphabetisierungs- und Deutschkurse (lebensnah e.V.), Migrantenberatung (NHU), KinderKüche e.V., Graefewirtschaft (Verein in Gründung), Gesunde Snacks an Schulen (MAE-Maßnahme), (lebensnah e.V.), Stadtteilmanagement - VorOrt-Büro, El HANA Lernpaten (NHU), Medienraum, Vätergruppe / Beratung / Deutschkurse (AEU e.V.). 3 Stadtteilmanagement GEKKO Düttmann-Siedlung gemeinsame Organisation und Durchführung eines Sommerfestes waren erste Handlungsschritte. 2009 wurde ein mit geringen Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt gefördertes Brückenprojekt zwischen Kita und Schule durchgeführt, durch das im Vorfeld der Einschulung Elternabende stattfanden und wichtige Informationen zur Einschulung in verschiedenen Sprachen vermittelt wurden. Dieses Projekt zeigte auf, wie wichtig es für Kinder und Eltern ist, dass sich Kita und Schule miteinander abstimmen. Es gibt weitere innovative Ansätze, um die Schule in den Kiez zu öffnen, Elternengagement zu fördern, ein Schulcafé zu etablieren. Die wesentlichen Hürden der Umsetzung liegen an der Schulpolitik, an den knappen personellen Ressourcen der Schule, der Überforderung der LehrerInnen, die nur vereinzelte Bereitschaft zeigen sich zusätzlich zu engagieren, wie auch an der Überforderung der Eltern. Perspektiven: Für die geschaffenen Begegnungs- und Projekträume bedarf es einer nachhaltigen Finanzierung. Das aufgebaute Netzwerk von vor Ort tätigen Trägern, die insbesondere mit und für Kinder arbeiten, ist aufgrund fehlender und kurzfristiger Finanzierung brüchig. Es sind meistens nur kleinteilige Projektförderungen aus dem QF II möglich. Träger des Netzwerkes bemühen sich um Mittelakquise. Dies geschieht allerdings allein über ehrenamtliches Engagement. Ein zentrales Anliegen der AnwohnerInnen, der vor Ort tätigen Träger und des STMs ist die Regelfinanzierung des Kindertreffs durch das Jugendamt auf dem Gebiet des ehemaligen Hasenbaus. Die Arbeitsstellen der Kiezlotsen im Rahmen der ÖBS-Maßnahmen laufen im ersten Drittel des Jahres 2010 aus. Eine Folgeförderung ist noch ungewiss. Falls eine Weiterförderung der Stellen möglich ist, sollen die Ressourcen und Erfahrungen der Kiezlotsen verbessert genutzt werden. Die aus der bisherigen Arbeit entstandenen Handlungs- und Interessensfelder sollen stärker gefördert werden: Einbindung in die Bildungsinitiative als Elternlotsen (Vermittlung von Schulstrukturen, Förderung des Elternengagements, Aufbau des Schulcafes, Mitorganisation von Elternabenden); verstärkte Energiesparberatung nach Abschluss der Modernisierung; Organisation von AnwohnerInneninitiativen (Elternfrühstück, Seniorentreff, Bewohnertreff). Um eine zusätzliche Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit AnwohnerInnen zu erreichen und die Kiezlotsen mit anzuleiten, wird das VorOrt-Büro mit einem Stundenkontingent von 15-20 Std. im Nachbarschaftstreff anwesend sein. Die Zusammenarbeit mit dem Altbaugebiet (Graefe Nord) soll weiter ausgebaut werden. Dabei sollen AnwohnerInnen und Gewerbetreibende aus Graefe Nord und Graefe Süd aktiviert werden, Grenzen zu überschreiten und vorurteilsbewusst miteinander umzugehen. Die Steuerungsrunde der Bildungsinitiative strebt die Unterstützung der Kooperationen zwischen Kitas und Grundschulen, sowie Grundschulen und weiterführenden Schulen an. 3) Weitere Strategien zur Quartiersentwicklung Netzwerkstrukturen stärken – Nachhaltigkeit fördern Eine zentrale Aufgabe des STMs ist die Verstetigung der erfolgreichen Projekte und die langfristige Anbindung der Träger und Akteure an das Wohngebiet. Es zeigt sich, dass aufeinander abgestimmte Aktivitäten und Projekte eine erfolgreiche und bedarfsorientierte Arbeit ermöglichen. Durch das Netzwerk wird die Arbeit mit Kindern und Eltern ausgewertet, Aktivitäten miteinander durchgeführt und abgestimmt und Ressourcen und Wissen ausgetauscht. AnwohnerInnen sollen durch konkrete und bezahlte Mitarbeit eingebunden werden, die dann als MultiplikatorInnen in das Gebiet hineinwirken. Die Kiezlotsen und Eltern sollen verstärkt selbstverantwortlich in die konzeptionelle Arbeit des Netzwerkes eingebunden werden. Das Potential des Netzwerkes dient konzeptionell auch dazu, Förderanträge außerhalb des STMs zu stellen, die die Nachhaltigkeit dieser Arbeit anstreben. 4 Stadtteilmanagement GEKKO Düttmann-Siedlung Die Förderung von tragenden BewohnerInnenstrukturen und Akteuren im Kiez soll durch die Gründung eines Vereins BrückenBildung gestärkt werden. Aus der MAE-Maßnahme „Gesunde Snacks an Schulen“ und einer Nähinitiative ist bei AnwohnerInnen die Idee entstanden, sich selbstständig zu machen. Ein Soziales Unternehmen mit Nähwerkstatt und einem Cateringservice mit Cafébetrieb wird aufgebaut. Unterstützt durch vor Ort tätige Träger und dem STM wurde bereits der Verein Graefewirtschaft (e.V.) gegründet. ÖBS-Stellen wurden für sechs Frauen beantragt. Die Fortführung des Vorhabens „Soziales Unternehmen“ kann nur durch zusätzliche Fördermittel gewährleistet werden. Das Bezirksamt und das STM befürwortet und unterstützt das Vorhaben. Netzwerkstrukturen erweitern – Brückenbildung zum umliegenden Graefe-Kiez Zur Unterstützung und Erweiterung der Bildungsinitiative ist ein Bildungsverbund mit Ressourcen aus dem umliegenden Graefe-Kiez geplant, in dem das NHU ebenfalls mit Arbeitsbereichen aktiv ist. Im Umfeld der Werner-Düttmann-Siedlung werden Luxuswohnungen gebaut (Fichtebunker, Bauprojekt am Urban). Für junge Familien ist der Kiez mit seiner interkulturellen Zusammensetzung ein beliebter Wohnort. Die Anzahl der AkademikerInnen-Haushalte nimmt zu. Die Interessengemeinschaft Graefe-Kiez setzt sich für die Verbesserung der Lebensqualität im GraefeKiez ein. Bildung ist unseres Erachtens eine Schnittstelle für gemeinsames Handeln, denn auch bildungsbürgerliche Schichten zeigen Interesse daran, dass sich die Situation an den Schulen im Kiez verändert. Geplant ist, Lernpaten für Grundschulkinder aus weiterführenden Schulen und aus der Anwohnerschaft zu gewinnen, Spenden für Lernpatenschaften zu akquirieren, Tandemprojekte unter AnwohnerInnen zu fördern, kulturelle Veranstaltungen zu organisieren etc. Empowerment / Stärkung des Elternengagements Die Erfahrung zeigt, dass Engagement von Erwachsenen zum einen durch die gemeinsame Auseinandersetzung in den Qualifizierungs- und Bildungsangeboten entsteht, da diese zur Stärkung des Selbstwertgefühls und der Eigenverantwortung beitragen. Zum anderen mobilisieren sich immer mehr Eltern für die schulische Förderung ihrer Kinder. Durch die gemeinsame Arbeit werden eigene Probleme und Schwächen nicht als individuell wahrgenommen, sondern in ihrer Struktur erkannt, woraus sich Perspektiven und Handlungsstrategien ableiten. Die bisherige Arbeit hat gezeigt, dass sich Eltern im Rahmen ihrer Potentiale und Ressourcen für ihre Kinder einsetzen. Die Erweiterung der Elternarbeit durch MultiplikatorInnen ist notwendig. Insbesondere Eltern mit vielen Kindern bleiben in der Isolation ihrer Familie verhaftet. In Kooperation mit vor Ort tätigen Trägern sollen Elternkontakte gebündelt, gemeinsam regelmäßige Elternabende zu bedarfsrelevanten Themen durchgeführt und gemeinsame Handlungsstrategien entwickelt und umgesetzt werden. 5 Auszug aus dem 7. Protokoll Quartiersratsitzung Düttmann-Siedlung 16.09.2009 TOP 3: Planung eines Workshops zur Festlegung der Handlungsschwerpunkte in 2010 Der Quartiersrat hat einstimmig für eine bewohneroffene QR-Sitzung abgestimmt (BewohnerInnenforum). Am 7.10. von 17-20 h findet ein Workshop zur Konkretisierung der Handlungsschwerpunkte in 2010/2011 statt. 2 Nach Erläuterung der Handlungsschwerpunkte im Rahmen des STM’s-Verfahrens durch das STM wurden mit Hilfe eines Stimmzettels folgende Handlungsfelder gewählt, welche in dem Workshop (BewohnerInnenforum) behandelt werden sollen: 1. Z2: Mehr Fort- und Weiterbildung 2. Z4: Soziale Infrastruktur 3. Z3: Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums BewohnerInnen-Forum STM Werner-Düttmann-Siedlung 07. 10. 2009 Anwesend: BewohnerInnen: Maya Gaubarova (QR), Hüseyin Erim (BJ), Osman Bayer (BJ), Afaf ElManasri (BJ), Nawal Muhaisen (BJ), Elzbieta Spychalla (BJ), Hori Yassinat (BJ), Samir Elsoutari (BJ), Naif Hajaj (QR), Nuran Alkis (QR), Melike Türkmen (QR), Farag AbdelKawy (QR), Petra Reys (QR), Sevgi Bayram (QR) Träger: Kim Archipova, Rainer Mehltreter, Vera Klauer, Emine Can, Guido Baranowski Bezirksamt: Detlev Kühne Stm: Songül Dogan, Angelika Greis, Nele Westerholt, Petra Ortmann (Praktikantin) Sowie: Lahcen Aassid, Adeviye Özdur Die Präsentation und die Arbeit der Workshops wurde auf Türkisch und Arabisch übersetzt. TOP 1: Powerpoint-Präsentation zum BewohnerInnen-Forum (s. Anhang) Das Stm begrüßt alle Anwesenden zum Forum und erklärt, was in diesem Workshop erarbeitet werden soll: Die Frage, was die Siedlung und die AnwohnerInnen brauchen, soll erörtert werden und gemeinsam sollen Ideen und Projektansätze für 2010 und 2011 erarbeitet werden. Zunächst gibt das Stm einen kleinen Überblick über das Wohngebiet (s. Folie 4) und trägt vor, welche Projektgelder für welche Projekte 2009 eingesetzt wurden (s. Folien 5 – 8). Im Folgenden gibt das Stm einen Ausblick auf die Jahre 2010 und 2011 (s. Folien 9 – 11): Für 2010 stehen aus dem QF III 47.825,00 €, aus dem QF II 35.000,00 € und aus dem QF I 10.000,00 € zur Verfügung. Für 2011 sind es aus dem QF III 45.825,55 € und für 2012 22.000,00 €. Damit können über den QF III auch Projekte finanziert werden, die über mehrere Jahre (max. 3) angelegt sind. Der Quartiersrat hat in der letzten Sitzung vom 16.09.2009 die Handlungsschwerpunkte für die nächsten beiden Jahre festgelegt. 1) Mehr Fort- und Weiterbildung: Bildung und Qualifizierung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene 2) Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums: Projekte, die die Zufriedenheit der AnwohnerInnen im Wohngebiet stärken 3) Soziale Infrastruktur: Verbesserung der Schul- und Kitasituation; Freizeitangebote, Nachbarschaftsarbeit, Elternengagement, Netzwerkarbeit Das Stm erklärt, dass zu diesen Schwerpunkten in Arbeitsgruppen gearbeitet werden soll. Gemeinsam soll überlegt werden, welche Themen den BewohnerInnen und Trägern innerhalb der drei Handlungsschwerpunkte für 2010 und 2011 wichtig sind. Nach einer Essenspause sollen die Ergebnisse dann präsentiert werden. 1 TOP 2: Ergebnisse der Arbeitsgruppen zu den 3 Handlungsschwerpunkten für 2010/2011 1) Mehr Fort- und Weiterbildung: Staffeln der Mittel: 50% für Kinder, 30% für Jugendliche, 20% für Erwachsene Aktionen für Kinder: Nachhilfe- und Hausaufgabenhilfe, Selbstverteidigungsprojekt, Kochkurse, Anti-Gewalt-Projekte Aktionen für Jugendliche: Aufklärungsprojekte zum Thema Drogen & Alkohol, Anti-GewaltProjekte, Beratung für Jugendliche (Berufsberatung) Stärkung der Elternbeteiligung: Elternabende, gemeinsame Aufarbeitung der Elternbriefe (ANE e.V.), Kochkurse gemeinsam für Kinder und Eltern, Infoveranstaltungen für Eltern 2) Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums: Müllstandorte: verbesserte Situation aber dennoch weiterhin zu starke Verschmutzung >>Aufklärungsarbeit für und Unterstützung von Eltern Gewalt: Kinder, Jugendliche und Erwachsene leben mit zu viel Gewalt >> Anti-Gewalt-Schulungen für Erwachsene, Einsatz von Konfliktlotsen, Unterstützung der Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder, Aufklärungsarbeit mit Eltern, Infoveranstaltungen zum Thema Gewalt (z.B. von Polizei durchgeführt), bessere Zusammenarbeit der LehrerInnen mit den Eltern Sicherheit: Leben im Haus und in der Siedlung ist nicht sicher, Security arbeitet nicht gut bzw. ist zu gering besetzt >> Einsatz von Konflikt- oder Sicherheitslotsen zur Unterstützung der Security, Wohnsituation (Wohnungen, Hauseingänge): Wohnsituation hat sich schon verbessert, benötigt aber weitere Verbesserung (Unterstützung durch Eigentümer zugesichert) >> Bessere Einbindung/ mehr Engagement der Hausverwaltung, gezielte Wahl unproblematischer Familien für neue Wohnungen Problematische Jugendliche: Problematische Umgebung (viele Spielläden in der Urbanstraße) verstärkt die Probleme mit den Jugendlichen >> Einbindung dieser Läden und Geschäfte in die Arbeit Um eine Verbesserung der Wohnsituation (mehr Sicherheit, weniger Gewalt, weniger Müll/ Vandalismus) zu erreichen muss die Sozialstruktur weiterhin verbessert werden: Die Projekte müssen noch mehr AnwohnerInnen erreichen. Insbesondere AnwohnerInnen und Läden am Siedlungsrand (Hasenheide, Jahnstraße, Urbanstraße) müssen stärker eingebunden werden. Die Treffpunktarbeit der Kiezlotsen muss weiterbestehen. Sie ist ein Ort, an dem Kontakt mit AnwohnerInnen hergestellt und aufrechterhalten wird. 2 3) Soziale Infrastrukur Elternarbeit: Es müssen mehr Eltern erreicht werden! - Eltern, deren Kinder Projekte aufsuchen, ohne Kontakt mit den MitarbeiterInnen aufzunehmen. Es sollten regelmäßig Hausbesuche durchgeführt werden. - Eltern, deren Kinder sich unbeaufsichtigt (teilw. bis nachts) im Wohngebiet aufhalten. Das Interesse der Eltern muss geweckt werden, um zu Elternabenden zu kommen. Eltern sollten an Projekten gegen Gewalt teilnehmen. Eltern könnten sich als Konfliktlotsen ausbilden lassen. Es könnte eine Telefonkette von Erwachsenen aufgebaut werden, die sich bereit erklären bei Streitigkeiten zu intervenieren und zu schlichten. Kinder: Es sollte eine Sprechstunde für Kinder eingerichtet werden. Diese muss eine Vertrauensperson sein, zu der Kinder gehen können, um über Ihre Probleme mit Familie, Schule, FreundInnen etc. reden. Schulförderung: Es bedarf dringend der Weiterführung der Einzelförderung / Nachhilfe für Kinder und Jugendliche. Sozialberatung: Eine Sozialberatung vor Ort ist wichtig. Lotsen: Das Lotsenprojekt ist wichtig weiterzuführen, da es eine Anlaufstelle für viele AnwohnerInnen geworden ist. Sicherheit: Aufgrund der vielen Diebstähle von Fahrrädern, sollte es Fahrradeinhausungen geben. Gesunde Ernährung: Es sollte Kochkurse für Kinder mit ihren Eltern zu gesunder Ernährung geben. Handwerkskurse: Frauen können im Haushalt oft keine handwerklichen Arbeiten durchführen, da sie es nie gelernt haben. Es sollte Handwerkskurse für Frauen ( evtl. auch für Jugendliche) geben. 3 Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Amt für Stadtplanung, Vermessung und Bauaufsicht -Quartiersmanagement Dienstgebäude: Frankfurter Allee 35/37 , 10247 Berlin Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Postfach 35 07 01, 10216 Berlin Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gebietskonferenz In der Werner – Düttmann – Siedlung am 18.06.2009 Bearbeiter : Frau Berneking Bearb.-Z. : QM L Zimmer : Telefon : 3515 030/902 98 31 76 (intern 9298-31 76) 030/902 98 41 78(intern 9298-41 78) Fax : Datum : 12. November 2009 E-mail: : Birgit.Berneking@ba-fk.verwalt- berlin.de — Protokoll Gebietskonferenz Werner-Düttmann-Siedlung am 18.06.2009 1.) Bildung und Arbeit Ist: Lernförderung von Grundschulkindern • • • • • Lernpaten Hausaufgabenhilfe Kreativangebote Gesunde Ernährung + Musik und Tanz Umweltpädagogische Projekte Bildungsinitiative • • verbindliche Steuerungsrunden Formulieren gemeinsamer Ziele Elternarbeit • • • • • aufsuchende Elternarbeit Engagement einzelner Eltern in Projekten Beratungsangebote Nachhilfeangebote/ Hausaufgabenhilfe ausweiten und verstetigen Frauenfrühstück/ Elternabende Qualifikation/ Arbeit/ Beschäftigung Verkehrsverbindungen: U-Bhf . Samariterstrasse Haupteingang Telefax: (030) 90 298 Vermittlung: (030) 90 298 -0 intern 9298 Zahlungen bitte bargeldlos an die Bezirkskasse Friedrichshain-Kreuzberg Geldinstitut Postbank Berlin Berliner Sparkasse Berliner Bank Kontonummer 3416-104 0 610 003 607 0 500 165 000 Bankleitzahl 100 100 10 100 500 00 100 200 00 • • • Deutschkurse Arbeitsplätze/ Einsatzstellen für Migranten Soziales Unternehmen Bedarf/ Probleme • • • • • • • • Weiterführung bereits bestehender Projekte, die sich etabliert haben Aufsuchende Elternarbeit – durch Förderung Elterncafé Lemgo – GS Mehrsprachige Schullaufbahnberatung/ Bildungsguide Arabischkurs für Kinder in der Schule Personelle Ressourcen an Schulen fehlen Verlängerung ÖBS – Stellen VHS ins „Boot holen“ 2.) Soziale Infrastruktur Ist: Ferien- und Freizeitangebote • • • • Angebote Projekträume für Kinder (z.B. Kindertreff) Co-Fi Kindertreff Finanzierung Projekten der Interreligiöse Werkstatt Netzwerkarbeit • • • • • Kooperationstreffen Aufeinander abgestimmte Projekte Etablierte Trägerrunde Kurze Kommunikationswege Kooperationsprojekte mit dem „Altbaugebiet“ (Graefe – Kiez) Nachbarschaftslotsen • • • Treffpunktarbeit Qualifikation im Energiespar- und Bildungsbereich Zusammenarbeit mit der Hausverwaltung Bedarf/ Probleme • • • • Projektpartnerschaften Kooperation mit dem Altbaugebiet regelfinanzierter Kindertreff über BA nach § 11 SGB VIII Erhalt des Nachbarschaftstreffs • • • • Anschlussförderung der Nachbarschaftslotsen => Spezialisierung der NL nach Aufgabenprofilen Regelfinanzierung als Sozialassistenten + Regelfinanzierung der Projektleitung Erhalt des Nachbarschaftstreffs Regelfinanzierung als Sozialassistenten (Nachbarschaftslotsen) => Erarbeitung eines Berufsbildes + Regelfinanzierung der Projektleitung (über 15 Stunden … hinaus) 3.) zusätzliche Mittelakquise Ist: • • • • • • Lernpaten => „Stiftung Kindergeld“ Pilotprojekt Interreligiöse Werkstatt, „RespectABel“ und „Vielfalt tut gut“ aufgebaut => 2 Förderprogramme konnten durchgeführt werden Stadtteilunternehmen – LSK - Machbarkeitsstudien Kindertreff – Aktion Mensch Mietfreie Nutzung des Nachbarschafts- und Kindertreffs Offene Anträge: => BAMF => Interreligiöse Werkstatt => PEB => Soziales Unternehmen Bedarf/ Probleme - Unterstützung bei der Mittelakquise Nachhaltige Finanzierung Erhalt der Integrativen Lernwerkstätten, des Nachbarschafts- und Kindertreffs Kontinuität – Bezugspersonen, insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit Lösungsansätze - - Kontaktpflege zu Eltern über Nachhilfeunterricht Finanzierungsformen => Regelfinanzierungen ÖBS – Stellen mindestens weiterführen - sichern (Finanzierung 24 monatige Laufzeit gesichert) Hausaufgabenhilfe => Senatsverwaltung für Bildung (Zuständigkeit für die Finanzierung) => bezirksübergreifende Bildungsinitiative Problematik Nachhilfe/ Hausaufgabenhilfe in Schuldebatte einbeziehen Machbarkeitsstudie – Unterstützung gewünscht/ zur Unterstützung aufgerufen (Bündnis für Wirtschaft und Arbeit, Job Center) Regelfinanzierung des Kindertreffs – Bildung einer Arbeitsgruppe, Konzeption und Zeitschiene zur Umsetzung Haushalt => 2010/2011: … Ermöglichung einer zertifizierten Qualifizierung als Sozialassistenten für die Nachbarschaftslotsen Regelfinanzierung des Nachbarschaftstreffs durch den Eigentümer Elternkurse ab Frühjahr 2010 (VHS) – Sprachkurse in Abstimmung mit dem QM - Arabischkurs – Botschaften anfragen Berneking Integriertes Handlungskonzept 2010 für das Interventionsgebiet Mariannenplatz Vorlage zur Lenkungsrunde 2 0. Gebietskarte und Eckdaten des Gebiets Einwohner Fläche Wohneinheiten 5.680 184.696 qm / 18,5 ha 2428 Block 77: 419 Block 100: 628 Block 97: 480 Block 94: 546 Block 90: 355 Um den Mariannenplatz leben 5.680 registrierte Einwohner. Das sind knapp 30% der Bevölkerung des Sozialraumes III. Das Gebiet weist einen überdurchschnittlich hohen - insbesondere türkischenMigrationsanteil (ca. 41,11%) auf. Der statistische Ausländeranteil erfasst jedoch lediglich die Personen ohne deutschen Pass. Daraus ergibt sich, dass der Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund deutlich höher liegt. Ein sehr hoher Anteil von Kindern und Jugendlichen lebt in Haushalten, die von Sozialtransfer abhängig sind. 3 I. Zielerreichung und Handlungsbedarf Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Fort- und Weiterbildung (Z1, Z2) Zielerreichung: Angebote zur (Re-) Integration ins Arbeitsleben sind im Kiez sehr gut angenommen worden. In der Gebietskonferenz des Quartiersmanagements Mariannenplatz wurde auch in diesem Jahr auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Beschäftigungsträger (z.B. Ausbildungswerk Kreuzberg, Kompax Mentos) und das Job-Center stärker in die sozialräumliche Arbeit und die Konzeptplanung der Projekte mit einzubeziehen. Die aktuellen Projekte „Arbeitslotse“ und „WorkIn“ tragen dem Rechnung. Das Quartiersmanagement Mariannenplatz befindet sich weiter in enger Kooperation mit dem Ausbildungswerk Kreuzberg e.V. im Zusammenhang mit dem BIWAQ-Projekt „WorkIn“. Ende 2008 wurde das Projekt „Arbeitslotsen“ initiiert. Es handelt sich um ein niedrigschwelliges Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene zur Integration in den Arbeitsmarkt. Das Projekt wird bis Ende 2011 weitergeführt. Der bisherige Schwerpunkt lag beim Gewinnen von jungen Projektteilnehmern und bei der Vermittlung in bedarfs- und ressourcengerechte Weiterbildungsangebote. In der aktuellen Phase ist es wichtig, sich auf die Nachhaltigkeit der Maßnahme zu konzentrieren. Die bereits vermittelten Jugendlichen sollen auf ihrem Weg weiter begleitet und motiviert werden, begonnene Ausbildungsverhältnisse und Schulabschlüsse bis zum Ende zu verfolgen Handlungsbedarf: • Intensivierung der Zusammenarbeit mit Beschäftigungs- und Ausbildungsträgern und dem JobCenter • stärkere Vernetzung der Angebote • Abbau von Schwellenängsten gegenüber Behörden • Stärkung der Eigenkompetenz und die Förderung von sozialen und kommunikativen Fähigkeiten der Jugendlichen Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums (Z3) Zielerreichung: Wichtig zur Erreichung dieses Zieles ist die Beteiligung der Bewohner im Gebiet, sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung wohnumfeldverbessernder Maßnahmen. Das Quartiersmanagement hat mit der Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO, dem Mieterrat-Block 100 e.V. und der Polizei monatliche Austauschrunden initiiert. Hier werden Bedarfe, aktuelle Probleme und ein gemeinsames Vorgehen koordiniert. Nach der Übernahme der Blöcke durch die Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO entwickeln sich erfreulicherweise gemeinschaftliche Perspektiven zur Verbesserung des Wohnumfeldes weiter. So ist geplant, einige schmucklose Fassaden in den Innenhöfen durch gezielte Graffiti-Kunst unter Einbezug der Bewohner zu gestalten. Besonders wichtig ist, das Vertrauensverhältnis, das wir bei vielen Beteiligten herstellen konnten, weiter zu vertiefen. Durch die weitergehende Stärkung des Mieterrates sind hier bereits gute Ansätze vorhanden. Die gebietsspezifische Mieterberatung wurde auch in diesem Jahr überdurchschnittlich stark durch alle Bevölkerungsschichten in Anspruch genommen. Im kommenden Jahr wird der Dorfplatzcharakter des Feuerwehrbrunnenplatzes durch die Errichtung weiterer kommunikativer Sitzmöglichkeiten verstärkt. Durch Sperrmüllfeste wird den Bewohnern nicht nur die Möglichkeit gegeben, ihre Haushalte zu entrümpeln, es soll darüber hinaus auch das nachbarschaftliche Miteinander gefördert werden. Handlungsbedarf: • Verbesserung des Wohnumfeldes unter Einbeziehung der Bewohnern • Müllsensibilisierung • Energiesparberatung • Weitere Unterstützung des Mieterrates. Bewohneradäquate soziale Infrastruktur (Z4) Zielerreichung: Im Verlauf der Arbeit des Quartiersmanagements zeigte sich die Notwendigkeit, eine Gesamtstrategie zur Verbesserung der Bildungsbedingungen im Kiez zu entwickeln. Die Gründung der Bildungsinitiative Mariannenplatz war der erste Schritt zu diesem Ziel. Der zweite Schritt war die Durchführung eines Werkstattgesprächs. Unter großer Beteiligung sämtlicher fachlicher Kompetenzen vor Ort und der Verwaltungsebene fand das Werkstattgespräch im Jahre 2007 statt. Das Ergebnis war der „Lokale Aktionsplan Bildung Mariannenplatz“. Hier wurden Leitziele definiert, zu denen sich AGs gebildet haben, um konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Folgende Leitziele wurden erarbeitet: Mehr Sprache(n) im Kiez fördern; Eltern unterstützen und Institutionen öffnen; Berufs- und Lebensperspektiven für Jugendliche entwickeln; neue Orte und Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene schaffen; ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander im Kiez fördern. Auf Treffen der AGs werden die Handlungsziele weiter entwickelt und an ihrer Umsetzung gearbeitet. 4 Der Schwerpunkt der Arbeit des Quartiersmanagements in diesem Handlungsziel lag im Jahr 2009 auf der Unterstützung der drei Grundschulen im Gebiet. Im Zentrum stand der Bereich der Lernförderung. Dem hohen Bedarf an Hausaufgabenhilfe wurde Rechnung getragen und ein neues Angebot der schulbegleitenden Lernhilfe an den drei Schulen begonnen. Ebenso wurde ein werkpädagogisches Unterstützungsangebot der Schulsozialarbeit für die beiden kommenden Schuljahre entwickelt. Zur Verbesserung der Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche konnten Angebote (u.a. während der Sommerferien) geschaffen werden. Dem Familienzentrum ist es in sehr kurzer Zeit gelungen, als Anlaufstelle für Familien mit Kindern angenommen zu werden. Viele Projekte, die im Bereich Früherziehung, Elternarbeit, Frauenarbeit und Beratung angeboten werden, werden hier von der Bewohnerschaft sehr gut angenommen. Allerdings ist die Fortführung einiger wichtiger Angebote und Gruppen aufgrund der fehlenden Finanzierung ungewiss. Handlungsbedarf: • Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen verbessern • Verbesserung der Freizeit- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche • Verbesserung der Schulsituation in Bezug auf Spracherwerb, Angebotsvielfalt und Elternbeteiligung • Unterstützung beim Übergang Schule-Erwerbsleben • Unterstützung der KITAS • Umsetzung des von der Bildungsinitiative erarbeiteten „Lokalen Aktionsplan Bildung“ • Finanzielle Absicherung der Angebote im Familienzentrum Bewohneradäquate Stadtteilkultur (Z5) Zielerreichung: Im Gebiet Mariannenplatz gibt es ein großes Angebot an kulturellen Veranstaltungen, die auch über das Gebiet hinaus von Bedeutung sind. Vorrangig für die Arbeit des Quartiersmanagements ist jedoch, kulturelle Aktivitäten zu realisieren, die von Bewohnern getragen werden und den Bezug zu den am Mariannenplatz lebenden Menschen herstellen. So wurden 2009 Projekte genehmigt, die diesem Kiezbezug Rechnung tragen. Zur Förderung des kulturellen Lebens und des Miteinanders wurden dieses Jahr zwei Kiezfeste auf dem Feuerwehrbrunnenplatz geplant. Im Juni fand ein Sommerfest mit buntem musikalischen Rahmenprogramm und vielfältigem kulinarischen Angebot statt. An den Weihnachtsfeiertagen wird es einen Weihnachtsmarkt mit festlicher Beleuchtung geben. Durch beide Feste soll der Dorfplatzcharakter des Feuerwehrbrunnenplatzes unterstrichen werden. Das Quartiersmanagement beteiligte sich, wie in jedem Jahr, mit dem „Räuber&Gendarm-Parcours“ am Myfest. Handlungsbedarf: Schaffung von Angeboten zur kulturellen Teilhabe von ökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen Förderung von kulturspezifischen Angeboten, die sich explizit auf die Bewohner beziehen Stärkung der mulitkulturellen Vielfalt, Förderung des großen kreativen Potentials Besseres Gesundheitsniveau (Z6) Zielerreichung: Im Gebiet um den Mariannenplatz wurden bereits zahlreiche kostenlose Bewegungs- und Beratungsangebote gefördert. Neu initiiert werden konnten im letzten Jahr Sport- und Bewegungsangebote für Mädchen und Frauen, das Projekt „Sport- und Bewegung im Kiez für alle“, sowie Bewegungskurse für Senioren und eine auf deren spezifische Bedürfnisse ausgerichtete Ernährungs- und Gesundheitsberatung. Sämtliche Projekte werden von unterschiedlichen ethnischen und sozialen Bevölkerungsschichten in Anspruch genommen. Handlungsbedarf: Verbesserung der Gesundheitssituation vor allem in Haushalten mit Kindern, Jugendlichen, Migranten Aufklärungs- und Sensibilisierungsangebote zum Thema gesunde Ernährung Gesundheits- und Bewegungsangebote weiterhin kostenlos und vereinsungebunden anbieten Besseres Sicherheitsniveau (Z7) Zielerreichung: Die DEGEWO ist bemüht das Sicherheitsniveau zu erhöhen. So wurden die Zugangstore zu den Innenhöfen mit neuen Schließanlagen ausgestattet und ein Sicherheitsdienst in den Abend- und Nachtstunden eingesetzt. In der Kooperationsrunde mit der Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO, dem Mieterrat Block 100 und der Polizei werden Themen wie Drogen- und Gewaltdelikte sowie Einbrüche im Gebiet thematisiert und gemeinsame Lösungsansätze entwickelt. Weiterhin wurde 2009 die Kiezsprechstunde mit einer Vertreterin der Polizei einmal monatlich im Quartiersmanagement Mariannenplatz fortgeführt. Das Jugendprojekt Protection 05 bildete über die Förderdauer von drei Jahren (2005-2007) Jugendliche unter dem Aspekt der Gewaltprävention aus. Im Jahr 2009 wurde eine weitere über das Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg finanzierte Staffel mit dem Titel „Protection05-Reloaded“ in der Naunynritze durchgeführt. 5 Handlungsbedarf: Förderung von Solidarisierung und Abbau von Misstrauen Förderung der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen im Kiez Gewalt- und Drogenprävention (spezielle Angebote für Jugendliche) Mehr soziale und ethnische Integration (Z8) Zielerreichung: Die Förderung nachbarschaftlicher Kontakte sowie der Abbau vorhandener Vorurteile sind von großer Bedeutung. Hierzu wurden unter anderem verschiedene Feste (Feuerwehrbrunnenfest, Hoffest, Sommerkiezfest, Seniorenfest) durchgeführt, welche zur Verbesserung der nachbarschaftlichen Beziehungen und zum Informationsaustausch beitrugen. Das Familienzentrum ist mit seinem Kurs- und Beratungsangebot ein starker Partner für die Integration der Bewohner. Die Angebote sind niedrigschwellig und bei Bedarf in der Sprache der Nutzer. Bedingt durch die Bevölkerungsstruktur sind insbesondere Familien mit Migrationshintergrund und aus ökonomisch schwachen Verhältnissen angesprochen. Die Bewohnerinitiative hat sich im Gebiet als feste Größe installiert und wird in vielen Einrichtungen und Institutionen gerne als Ratgeber beansprucht. In diesem Jahr wurden zur Stärkung der Integration und der Kiezidentität zwei Kiezfeste auf dem Feuerwehrbrunnenplatz durchgeführt. Die Bewohner haben sich sowohl an der Vorbereitung als auch an der Durchführung beteiligt. Das musikalische Programm sowie das kulinarische Angebot spiegelten die vielfältigen Kulturen der Bewohner wider. Auch der vom Mieterrat-Block-100 e.V. organisierte Mieterflohmarkt leistete einen Beitrag zur Verbesserung der nachbarschaftlichen Beziehungen. Gemeinsame Freizeitaktivitäten und Aktionen unterschiedlicher Kiezgruppen hatten zum Ziel, die Bindung zwischen den Teilnehmern zu stärken, sowie Vorurteile über interkulturelle Begegnungen abzubauen. Handlungsbedarf: Stärkung von Engagement und Verantwortungsübernahme für den Kiez Förderung von Solidarisierung und Selbsthilfe unter den Bewohnern als Grundlage für selbst gesteuerte Entwicklungsprozesse im Stadtteil Förderung der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen im Kiez Unterstützung der StreetUniverCity Projekte gegen Homophobie Seniorenprojekte Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure (Z9) Zielerreichung: Die Aktivierung der Bewohner wurde in vielen Bereichen erfolgreich realisiert. In allen im Gebiet wichtigen Gremien sind Bewohner vertreten. Der Quartiersrat besteht zurzeit aus 17 Mitgliedern, darunter sieben mit Migrationshintergrund. Das neu gewählte Gremium setzt sich aus neun Bewohnern und acht Vertretern von Einrichtungen/Institutionen zusammen. Der Aktionsrat hat das Engagement und die Eigenverantwortung der Bewohnerschaft gestärkt. Viele Projekte, die von Einrichtungen übernommen wurden, sind ursprünglich von Bewohnern angeschoben worden. Der Aktionsrat besteht momentan aus sechs engagierten Mitgliedern, darunter drei mit Migrationshintergrund. Vom Quartiersmanagement unterstützte und formierte Bürgerinitiativen haben sich in den vergangen Jahren zu selbst organisierten Vereinen entwickelt. Die Vernetzung und Kooperation der unterschiedlichen Initiativen und Einrichtungen im Gebiet wird verstetigt und weiter ausgebaut. So hat sich das Quartiersmanagement beispielsweise an der Planung und Durchführung eines Tags der offenen Tür im Rahmen des Campus Marianne beteiligt. Der Umzug des Vor-Ort-Büros in die Naunynstraße stellte einen wichtigen Schritt zu mehr Präsenz des Quartiersmanagements im Gebiet und zur Erhöhung des Bekanntheitsgrads dar. Die neuen Büroräume wirken aufgrund ihrer ebenerdigen Lage sowie des direkten Zugangs von der Strasse und der großen, gut einsehbaren Fensterfront bewohnerfreundlich und einladend. Der Besucherverkehr, gerade auch von bisher nicht mit Quartiersmanagement Vertrauten, ist seit dem Umzug deutlich angestiegen. Handlungsbedarf: Berührungsängste zwischen deutschen Anwohnern und Anwohnern mit Migrationshintergrund weiter durch Projekte mit integrativem Ansatz abbauen Förderung der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen sowie zwischen den Bewohnern und Akteuren im Kiez Einrichtung eines von Bewohnern selbst organisierten Ortes als Kommunikationsplattform, an dem schwerpunktmäßig Aktivitäten von Bewohner für Bewohner durchgeführt werden Einrichtung einer Kiezzeitung 6 II. Prioritätensetzung für 2010 Die Prioritätensetzung ist das Ergebnis des Quartiersratsworkshops zur Bedarfsgewichtung vom 19.09.2009. Auf Grund der begrenzten Mittel können nicht alle strategischen Ziele mit Projektförderungen bedacht werden. Der Quartiersrat einigte sich darauf, zunächst die erste Prioritätsstufe mit Finanzmitteln zu untersetzen. Auf die weiteren Prioritätsstufen wird bei Bedarf zurückgegriffen. Priorität I Bewohneradäquate (nachfragegerechte) soziale Infrastruktur (Z4) Die im Lokalen Aktionsplan Bildung Mariannenplatz festgehaltenen Themenschwerpunkte werden durch die Bildungsinitiative und deren thematischen Unter-AGs weiter verfolgt. 2009 wurden mehrere Projekte an den Grundschulen initiiert. So hat der Quartiersrat ein Angebot zur Hausaufgabenhilfe an den drei Grundschulen für die Jahre 2009 und 2010 bewilligt. Des Weiteren wird ein werkpädagogisches Angebot zur Unterstützung der Schulsozialarbeit - ebenfalls an den drei Grundschulen im Gebiet – in den Jahren 2010 und 2011 weitergeführt. Das Angebot an den Schulen soll durch theaterpädagogische Projekte ergänzt werden. Neben der Verbesserung der Schulsituation soll die Unterstützung der Kitas im kommenden Jahr im Fokus stehen. Darüber hinaus sind sinnvolle Freizeitbeschäftigungen für Kinder, spezielle Angebote für Jungen sowie Sportangebote für Kinder und Jugendliche, die auch den Aspekt der Gewaltprävention berücksichtigen, angedacht. Mehr soziale und interkulturelle Integration (Z8) Dieses Strategische Ziel war in den vergangenen Jahren Querschnittsthema und sollte in allen Projekten Berücksichtigung finden. Aufgrund seiner großen Bedeutung für eine positive Gebietsentwicklung soll dieses Ziel in den kommenden Jahren jedoch prioritär behandelt und konkrete Projektideen mit Mitteln untersetzt werden. Der Quartiersrat wird in Kooperation mit dem QM ZKO die StreetUniverCity unterstützen und somit die Fortführung der Graduation und des Semesters in den Jahren 2010 und 2011 ermöglichen. Als zunehmendes Problem im Gebiet werden homophobe Verhaltensweisen erachtet. Projekte zur Sensibilisierung gegen Homophobie sollen daher initiiert werden. Die Stärkung von Engagement und Verantwortungsübernahme für den Kiez ist ein weiterer wichtiger Aspekt im Hinblick auf die soziale und interkulturelle Integration der Bewohner und soll daher gezielt mit Projekten gefördert werden. Priorität II Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraumes (Z3) Die Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch Ausrichtung der Plätze auf die Bedürfnisse der Bewohner (z.B. Feuerwehrbrunnenplatz) und Sauberkeit in den Wohnblöcken und des öffentlichen Raums stehen weiterhin im Mittelpunkt dieses strategischen Ziels. Die bereits gute Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft soll weiter intensiviert werden. Die Sensibilisierung der Bewohnerschaft für die Müllproblematik und die Durchführung von gezielten Sperrmüllaktionen sind eine weitere Aufgabe. Priorität III Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt/ Mehr Fort und Weiterbildung (Z1/Z2) Die Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch Fort- und Weiterbildungsangebote und die (Re-) Integration von insbesondere jugendlichen Arbeitslosen bleiben weiterhin Schwerpunkte im Gebiet. Das Projekt „Arbeitslotsen“ zur Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt wird bis Ende 2011 weitergeführt. Des Weiteren kooperiert das Quartiersmanagement eng mit dem BIWAQ-Projekt „WorkIn“. Priorität IV Besseres Gesundheitsniveau (Z6) Der Erfolg der 2008 initiierten Sport- und Bewegungsangebote und die große Nachfrage nach kostenlosen Angeboten weisen auf den hohen Bedarf in diesem Bereich hin. Das Strategische Ziel Bewohneradäquate Stadtteilkultur (Z5) hat im vergangenen Jahr viel Aufmerksamkeit erfahren, so dass im Jahr 2010 im Vergleich zu den anderen strategischen Zielen kein vordringlicher Handlungsbedarf gesehen wurde. Innerhalb des Handlungsziels Besseres Sicherheitsniveau (Z7) werden im kommenden Jahr keine Projekte initiiert, da das Thema Gewaltprävention bereits in verschiedenen (Jugend-)Projekten innerhalb anderer Strategischer Ziele behandelt wird. Auch Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure (Z9) wurde vom Quartiersrat nicht als Schwerpunkt gesetzt. Auf Grund seiner Bedeutung soll dieses Strategische Ziel generell bei allen Projektentwicklungen berücksichtigt werden. Die Bewohneraktivierung wird weiter im Fokus des Quartiersmanagements stehen, um einem Rückzug in den privaten Bereich entgegenzuwirken. Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Amt für Stadtplanung, Vermessung und Bauaufsicht -Quartiersmanagement Dienstgebäude: Frankfurter Allee 35/37 , 10247 Berlin Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Postfach 35 07 01, 10216 Berlin Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gebietskonferenz Bearbeiter : Frau Berneking Bearb.-Z. : QM L Zimmer : Telefon : 030/902 Fax : 030/902 Datum : 12. November 2009 : Birgit.Berneking@ba-fk.verwalt- E-mail: 3515 98 31 76 (intern 9298-31 76) 98 41 78(intern 9298-41 78) berlin.de — Protokoll Gebietskonferenz Mariannenplatz am 23.06.2009 1. Bildung und Arbeit Prioritäten Verbesserung der Fort- und Weiterbildungsangebote zur Erhöhung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt – Jugendliche und junge Erwachsene/ Kinder (KiTa und Grundschule) Erreichtes • Lokaler Aktionsplan • diverse Sprachförderprojekte • Hausaufgabenbetreuung an den Grundschulen ( beteiligt sind Jug + Schule) • werkpädagogisches Unterstützungsangebot in Kooperation mit der Schulsozialarbeit für die Grundschulen • Entwicklung des „Campus Marianne“ als Bildungsstandort Elternzusammenarbeit • Projekt „Arbeitslotsen“ • BIWAQ-Projekt „WorkIn“ Handlungsbedarf: - Weiterführung der Bemühungen zur (Re-)Integration von Arbeitslosen und ALG II Empfängern in den Arbeitsmarkt und/oder Qualifizierung - Im Gebiet ist immer noch eine überproportional hohe Zahl an schuldistanzierten Jugendlichen festzustellen. Durch gezielte Projektideen sollen diese Jugendlichen erreicht werden (u.a. durch „Arbeitslotsen“) Verkehrsverbindungen: U-Bhf . Samariterstrasse Haupteingang Telefax: (030) 90 298 Vermittlung: (030) 90 298 -0 intern 9298 Zahlungen bitte bargeldlos an die Bezirkskasse Friedrichshain-Kreuzberg Geldinstitut Postbank Berlin Berliner Sparkasse Berliner Bank Kontonummer 3416-104 0 610 003 607 0 500 165 000 Bankleitzahl 100 100 10 100 500 00 100 200 00 - Verlängerung des Projektes „Arbeitslotsen“ Einbindung der Beschäftigungsträger Intensivierung von Sprachförderprogrammen, da zum Teil noch große Sprachprobleme und fehlende soziale Kompetenzen auffallen Verbesserung der Schulsituation in Bezug auf Spracherwerb, Angebotsvielfalt und Elternbeteiligung Unterstützung beim Übergang Schule-Erwerbsleben Erwachsenenbildung Umsetzung des von der Bildungsinitiative erarbeiteten „Lokalen Aktionsplan Bildung“ Unterstützung und Vernetzung im „Campus –Marianne - Konzept“ Abbau von Schwellenängsten ggü. Behörden Öffnung der Schulen Übergänge (KiTa Ù Schule, Grund- Ù Oberschule ) gestalten „Elternarbeit“ Lösungsansätze • Herausgabe Kontaktdaten der Sachbearbeiter/ Arbeitsvermittler/ FallmanagerAbsprache im Job Center • Vor –Ort – Beratung durch das Job Center und schnellerer Zugang zu Sachbearbeitern, Arbeitsvermittlern und Fallmanagern • Aufklärung zu den „Personen des Vertrauens“, die die Kunden/ Klienten ins Job Center begleiten Abstimmung der einzelnen Angebote aufeinander (Beratung, Begleitung) => AG/ Workshop von QM einberufen Kiezatlas, Netzwerke selbst gestalten (www.kiezatlas.de) und systematisieren, bessere Informationspolitik „Was hindert die Jugendlichen die Angebote anzunehmen?“ – diese Frage wäre vordringlich zu klären. Einbindung der Schüler ins Gemeinwesen (soziale Kompetenzen fördern) – Gründung eine Produktionsschule (Förderung durch Bezirk) Beleuchtete Schaukästen an Bolzplätzen Infos in den Schaukästen, die zur Orientierung farblich gekennzeichnet werden Gebietsübergreifende Arbeit Kollision Gebietsgrenzen Ù Bezugsgruppe aufweichen Multiplikatoren finden Stadtteilmütter als Multiplikatoren => Qualifizierung zur Sozialassistenz Mütter und Väter auf die Regelbetreuung hinweisen/ darauf verweisen => als Bildungsangebot => Rechtsanspruch für Kinder nicht deutscher Herkunft ab 2 Jahren KiTa als Bildungseinrichtung => Kooperation KiTa Ù Schule : KiTa, Kinderläden informieren Flankierende Projekte – Vorschlag vom Jug: BildungsIni- AG wird angefragt – Jug in die Quartiersratssitzung/ Workshop einladen, um Möglichkeiten auszuloten Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro nutzen Kinder – Spiel- und Bildungsprogramm entwickeln (vgl. Düttmann – Siedlung) • • • • • • • • • • • • • • • • 2. Jugend und Partizipation Einbindung von Jugendlichen in die Gebietsentwicklung Perspektivlosigkeit und hohes Frustrationspotential Handlungsbedarf: - Stärkung von Engagement und Verantwortungsübernahme für den Kiez - Unterstützung der Selbstorganisationsstrukturen von Jugendlichen (z.B. selbst organisierter Raum) - Einrichtung eines stadtteilbezogenen Informationsforums, das Überblick über sämtliche im Gebiet ansässigen Initiativen/Einrichtungen und deren Projektangebote bietet - Engere Zusammenarbeit mit der Naunynritze und dem Ballhaus - Aufstellung eines Jugendrates Lösungsansätze • • • • • • • • Unterstützung durch die Naunynritze Evtl. grenzübergreifende Arbeit des Jugendrates – für ganz Kreuzberg Akzeptanz vorhandener Gremien schaffen, Informationsveranstaltung über Gremienarbeit Die degewo ins „Boot holen“. Rahmen und Inhalte der Beteiligung und die organisatorischen Mindeststandards für eine Beteiligung unter den wichtigen Protagonisten im Rahmen eines WS festlegen, damit diese für die Jugendlichen anschließend verlässlich sind. „Jugendparlament“/ „Jugendrat“ mit Verantwortung und Entscheidungsgewalt, vorstellbar ist es, den Jugendlichen ein bestimmtes Mittelvolumen zur Verfügung zu stellen, Rahmenkriterien müssen festgelegt werden => Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro dringend einbeziehen, vorher Workshops veranstalten Auf das Know – How der Street UniverCity zurückgreifen, um demokratische Kultur vermitteln zu können Einladung Ansprechpartnerin, Frau Wagener, des Modellprojektes „Jugendrat“ mit QRat-Mitgliedern, SenSadt, Bezirk, Beteiligtenbüro, Jug Birgit Berneking Formatiert Formatiert Quartiersm anagem entM ariannenplatz ·Naunynstr.73 ·10997 Berlin Ergebnisse des QR-Workshops am 19.9.2009 a) Prioritäten für 2010/2011 Priorität 1: Z4 / Bewohneradäquate soziale Infrastruktur (10 Punkte) Z8 / Mehr soziale und ethnische Integration (10 Punkte) Priorität 2: Z3 / Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums (7 Punkte) Priorität 3: Z1, Z2 / Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt / Mehr Fort- und Weiterbildung (5 Punkte) Priorität 4: Z6 / Besseres Gesundheitsniveau (1 Punkt) Keine Priorität hat erhalten: Z5 / Bewohneradäquate Stadtteilkultur (0 Punkte) Z7 / Besseres Sicherheitsniveau (0 Punkte) Z9 / Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure (0 Punkte) b) Gewichtung der Nennungen innerhalb der Prioritäten Berücksichtigt wurde zunächst Priorität 1. Z4 / Bewohneradäquate soziale Infrastruktur • Projekte für Jungen (5 Punkte) • Unterstützung der Kitas (4 Punkte) • Angebote für Kinder (in den Ferien) (4 Punkte) • Theaterpädagogische Projekte an den Schulen (2 Punkte) • Sportangebote für Kinder und Jugendliche (2 Punkte) • Integration von behinderten Kindern (2 Punkte) • Unterstützung des Kinderbauernhofs (1 Punkt) Z8 / Mehr soziale und ethnische Integration • • • • StreetUniverCity (Semester und Graduation) (6 Punkte) Projekte gegen Homophobie (6 Punkte) Senioren unterstützen (5 Punkte) Stärkung von Engagement und Verantwortungsübernahme für den Kiez (1 Punkte) Senatsverwaltung fürStadtentwicklung Bezirksam t Friedrichshain-Kreuzberg Quartiersm anagem ent M ariannenplatz Naunynstr.73 10997 Berlin Telefon 030-6120 18 80 Telefax 030-6120 18 49 Internet www.qm -m ariannenplatz.de E-M ail qm -m ariannenplatz@ jugendwohnen-berlin.de Träger Jugendwohnen im Kiez e.V. Quartiersm anagem entM ariannenplatz ·Naunynstrasse 73 ·10997 Berlin Protokoll des Quartiersratsworkshop 19.09.09 Ort: AWO Cafeteria Zeit: 11.30 – 16.00 Uhr Anwesend: Hans-Ulrich Pollack, Michaela Laubner, Marina Hellbach, Gisela Hellwig, Frank Herzke, Joachim Hennig, Heike Dornseiff, Adile Bingöl-Frenzel, Halis Sönmez, Angelika Hirschmüller, Eray Ceylan, Jonathan Aikins, Carmen Meyer-Bohland, Ralf Hirsch (SenStadt), Birgit Berneking (BA), Lars Viehmeyer (QM Mariannenplatz), Wera Bille Saldanha (QM Mariannenplatz), Burak Güleryüz (QM Mariannenplatz), Claudia Roepke (QM Mariannenplatz), Nicole Bosa (QM Mariannenplatz); als Gast zu TOP 1: Katinka Beber (Fachamt Jugend, Familie und Schule) Protokoll: Claudia Roepke TOPS: 0. Feststellung der Beschlussfähigkeit 1. Nachbesprechung Ausschreibung „Elternarbeit in den Grundschulen“ 2. Diskussion+Abstimmung Restmittelbindung QF2, 2009 3. Vorstellung+Ergänzung Bedarfe 2010+2011, Gewichtung der Strategischen Ziele 4. Diskussion+Gewichtung der Bedarfe 5. Sonstiges Zu TOP 0: Feststellung der Beschlussfähigkeit Zu Beginn der heutigen Sitzung sind 10 von 17 stimmberechtigten QRMitgliedern anwesend; nach Besprechung des 1. Tagesordnungspunktes erscheint ein weiteres QR-Mitglied. Eine Beschlussfähigkeit des heutigen Gremiums (Anwesenheit von mind. 12 Mitgliedern erforderlich) ist somit dennoch nicht gegeben, so dass die Anwesenden sich für eine Abstimmung per Votum entscheiden, welches der Steuerungsrunde zur endgültigen Entscheidung vorgelegt wird. Ebenso nehmen Herr Aikins (StreetUnivercity) und Frau Carmen Meyer-Bohland (Schokofabrik) in beratender Funktion am heutigen Workshop teil. Senatsverwaltung fürStadtentwicklung Bezirksam t Friedrichshain-Kreuzberg Quartiersm anagem ent M ariannenplatz Naunynstrasse 73 10997 Berlin Telefon 030-6120 18 80 Telefax 030-6120 18 49 Internet www.qm -m ariannenplatz.de E-M ail qm -m ariannenplatz@ jugendwohnen-berlin.de Träger Jugendwohnen im Kiez e.V. Zu TOP 1: Nachbesprechung Ausschreibung „Elternarbeit in den Grundschulen“ Da es bezüglich der fachlichen Gesamteinschätzung der zwei eingegangenen Anträge zu einem Missverständnis zwischen QM und Frau Beber (Fachamt Jugend, Familie und Schule) gekommen war, erfolgte zum ersten Tagesordnungspunkt des heutigen Workshops die Einladung Frau Bebers, um dieses zu klären und die Diskussion hinsichtlich beider Anträge ggf. erneut zu führen. Frau Beber hatte in ihrer Stellungnahme beide Bewerber als fachlich qualifiziert beschrieben, im Falle einer Abwägung gegeneinander sich jedoch für den RAA Berlin e.V. und gegen die Initiative Berührung von Lebenswelten ausgesprochen, da ersterer bereits eng in den bereits begonnenen Entwicklungsprozess bezüglich der Elternbeteiligung, sei es durch die Bildungsinitiative bzw. die WIB, eingebunden sei. Da wie bereits beschrieben, die fachliche Qualifikation beiden Antragstellern zugeschrieben wurde, hatte das QM Frau Bebers Stellungnahme insgesamt als positiv gewertet und diese Position auch auf der QR-Sitzung vom 03.09.2009 vertreten. Nach Rücksprache mit Frau Beber zeigte sich jedoch, dass diese ihre Einschätzung ganz klar als negativ hinsichtlich des zweiten Antragstellers „Initiative Berührung von Lebenswelten“ verstanden wissen wollte. Nach einer kurzen Darstellung des o.g. Sachverhalts durch Frau Bille Saldanha erläutert Frau Beber ihre Position: Als Ergebnis des im Oktober 2007 stattgefundenen Bildungsworkshops, ein QF 2 finanziertes Projekt mit dem Ziel der Entwicklung eines Lokalen Aktionsplans Bildung Mariannenplatz, an welchem unter großer Beteiligung sowohl sämtliche fachliche Kompetenzen vor Ort, Vertreter der Verwaltungsebene als auch Eltern teilnahmen, hatte sich u.a. eine AG zum Thema Elternpartizipation gebildet. Diese beschäftigt sich bereits seit längerem mit der Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmen, wie z.B. die Durchführung von Elternworkshops, Infoabenden, etc. Die RAA Berlin e.V. ist im Gegensatz zum zweiten Bewerber in diesen Prozess bereits eingebunden und es bestehen enge Verknüpfungen im Gebiet, so dass es nach Ansicht Frau Bebers sinnvoller sei, der bestehenden Struktur zur Weiterarbeit zu verhelfen und auf bereits Vorhandenem aufzubauen, es zu stärken. So bestehe auch nicht die Gefahr der Schaffung von Parallelstrukturen. Die sich anschließende Diskussion verdeutlicht einen großen Unmut seitens der QR-Mitglieder in Bezug auf die Verfahrensweise. U.a. weist ein QRMitglied darauf hin, dass auf Grund der sehr kurzfristig eingegangenen Stellungnahme Frau Bebers, die sich infolge ihres Urlaubs jedoch nicht vermeiden ließ, der QR erst auf der Beschlusssitzung am 03.09.2009 von dieser in Kenntnis gesetzt wurde und die Einschätzung der Bewerber daher in erster Linie auf Grundlage deren Präsentation und der vermittelten Souveränität erfolgen konnte. Die Mehrheit der QR-Mitglieder empfand die Ausführungen der Geschäftsführerin des RAAs damals als wenig überzeugend; die Vorstel- Seite 2 des Schreibens vom 29.09.2009 lung des zweiten Bewerbers dahingegen überzeugte mehrheitlich. Es erscheint vielen der Anwesenden als unverständlich, weshalb die damalige Abstimmung nun nochmals diskutiert werden soll. Herr Hirsch ergreift an dieser Stelle das Wort und erklärt, dass es nicht darum ginge, die Entscheidung des QRs in Frage zu stellen, sondern dies das reguläre Vorgehen im Falle einer negativen Stellungnahme des Fachamtes sei, vorausgesetzt es handle sich dabei um eine rein inhaltliche negative Bewertung und nicht um die fehlende fachliche Qualifikation eines Bewerbers. Das Fachamt habe beratende Funktion und kann in dieser Eigenschaft inhaltliche Ergänzungen und Auflagen formulieren, die bei Projektbewilligung zu berücksichtigen sind. Hinsichtlich Frau Bebers Argumentation, das Projekt sollte vorhandene Strukturen ausbauen und entsprechend der bereits vorhandenen Einbindung des ersteren Bewerbers sei dieser auszuwählen, unterstreicht er die Zielsetzung des Programms Soziale Stadt. Diese liege eben genau darin, auch neue Projekte anzuschieben, so dass die Bewertung beider Anträge ausschließlich unter dem Aspekt zu erfolgen habe, dass es sich hierbei um ein eigenständiges, neues Projekt handle. Die Eignung eines Bewerbers sei somit nicht in Abhängigkeit von bestehenden Strukturen zu bewerten, sondern hänge vielmehr vom eingereichten Konzept und der fachlichen Qualifikation ab. Letztlich verständigen sich die Anwesenden darauf, dass im Falle der Beauftragung des Bewerbers „Initiative von Lebenswelten“ dieser sich neben den bereits auf dem QR am 03.09. formulierten Auflagen dazu verpflichten sollte, an vorhandenen und geplanten Aktionen an den Schulen anzuknüpfen. Nach dem Verlassen Frau Bebers flammt erneut eine kurze Diskussion auf, an deren Ende sich alle QR-Mitglieder gegen eine nochmalige Abstimmung der Anträge aussprechen, so dass alle in diesem Zusammenhang getroffenen Entscheidungen der QR-Sitzung vom 03.09.2009 (inkl. der Bewilligungsauflagen) ihre Gültigkeit behalten. Während einer kurzen Pause erscheint ein weiteres QR-Mitglied, so dass nunmehr 11 QR-Mitglieder anwesend sind. Zu TOP 2: Diskussion+Abstimmung Restmittelbindung QF2, 2009 Es folgt die Sammlung und Diskussion von Ausschreibungsvorschlägen bezüglich der noch zur Verfügung stehenden QF 2-Mittel für 2009 in Höhe von 12.752,21 Euro. Nachstehende Projektideen werden genannt und kurz diskutiert: - Beleuchtete Weihnachtsmeile inkl. Weihnachtsessen - Fundraising-Workshop - 4wöchiger Erzählworkshop Seite 3 des Schreibens vom 29.09.2009 - Montessori-Fortbildung - Tag der offenen Tür an Schulen - Aufstockung der Bibliotheken der Schulen und des Bücherbestandes der Kitas - Workshop „Bewegungsfluss im Schulalltag“. Im Anschluss erhält jedes QR-Mitglied einen Markierungspunkt. 3 von 11 QRMitgliedern sprechen sich für den Vorschlag „Beleuchtete Weihnachtsmeile inkl. Weihnachtsessen“ aus; mehrheitlich entscheiden sich jedoch 8 von 11 QR-Mitgliedern für das Thema „Aufstockung der Bibliotheken der Schulen und des Bücherbestandes der Kitas“. Die Anwesenden einigen sich auf zwei getrennte Ausschreibungen mit einem Mittelvolumen in Höhe von insgesamt 8.000 Euro für die Schulen und 4.700 Euro für die Kitas. Das QM wird beide Ausschreibungstexte unverzüglich erstellen. Zu TOP 3: Vorstellung+Ergänzung Bedarfe 2010+2011, Gewichtung der Strategischen Ziele Herr Viehmeyer erläutert nun das weitere Vorgehen: Im ersten Schritt wird die Prioritätensetzung hinsichtlich der neun Strategischen Ziele diskutiert und abgestimmt werden; im zweiten Schritt erfolgt dann die Diskussion und Gewichtung der einzelnen Bedarfe. Des Weiteren gibt er anhand des Flipcharts einen Überblick über die zur Verfügung stehenden und zu untersetzenden Mittel. Bezüglich der noch vorhandenen Restmittel des Programmjahres 2009 (31.000 Euro für die Jahresscheibe 2011) betont er die Notwendigkeit der Mitteluntersetzung auf dem heutigen Workshop, da die entsprechende Programmplanungsliste bereits bis zum 30.09.2009 beim Fördergeber einzureichen ist. Als Erweiterung der verteilten Tischvorlagen wurden die neun Strategischen Ziele und ihre Priorität aus dem Workshop 2009 im Großformat ausgehängt; darunter aufgelistet befinden sich die daraufhin initiierten Projekte. Ferner aufgelistet sind adäquat zur Tischvorlage die in den vergangenen Monaten im Gebiet ermittelten Bedarfe, wiederum den einzelnen Zs zugeordnet. Zudem informiert er die Teilnehmer über die kürzliche Einreichung eines Konzepts der StreetUniverCity zum Thema „Graduation und Semester 2010 + 2011“. Das vorgestellte Konzept wird als zusätzlicher Bedarf unter Z 1/2 „Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt/Mehr Fort- und Weiterbildung“ aufgenommen. Nachdem alle aufgelisteten Bedarfe im Einzelnen verlesen und kurz besprochen worden sind, erfolgt die Prioritätensetzung hinsichtlich der neun Zs; zu diesem Zweck erhält jedes QR-Mitglied drei Markierungspunkte. Nach Auszählung der verteilten Punkte ergeben sich die nachstehenden Prioritäten für 2010/2011: Seite 4 des Schreibens vom 29.09.2009 Priorität 1: Z4 / Bewohneradäquate soziale Infrastruktur (10 Punkte) Z8 / Mehr soziale und ethnische Integration (10 Punkte) Priorität 2: Z3 / Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums (7 Punkte) Priorität 3: Z1, Z2 / Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt / Mehr Fort- und Weiterbildung (5 Punkte) Priorität 4: Z6 / Besseres Gesundheitsniveau (1 Punkt) Keine Priorität haben erhalten: Z5 / Bewohneradäquate Stadtteilkultur (0 Punkte) Z7 / Besseres Sicherheitsniveau (0 Punkte) Z9 / Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure (0 Punkte) Herr Hirsch weist das QM daraufhin, dass die Zuordnung der Nennung StreetUnivercity unrichtig sei, da es sich entsprechend des vorgelegten Konzepts in erster Linie um ein Angebot zur sozialen Integration von Jugendlichen handelt und somit hauptsächlich Z 8 „Mehr soziale und ethnische Integration“ zuzuordnen sei. Die Fort- und Weiterbildung stelle lediglich einen zusätzlichen Aspekt dar. Herr Viehmeyer erläutert den Anwesenden kurz diesen Sachverhalt. Die Nennung wird nachträglich Z8 zugeordnet. Im Anschluss folgt eine längere Mittagspause, während welcher Frau Hellbach aus terminlichen Gründen die heutige Sitzung verlässt, so dass nunmehr 10 QR-Mitglieder anwesend sind. Zu TOP 4: Diskussion+Gewichtung der Bedarfe Die Anwesenden sprechen sich dafür aus, heute ausschließlich die Bedarfe der Priorität 1 (Z4 und Z8) zu diskutieren und zu gewichten. Z4 „Bewohneradäquate soziale Infrastruktur“ Nachstehende Bedarfe sind für mind. 1 QR-Mitglied von Interesse: - Verstärkung Elternarbeit Theaterpädagogische Projekte an Schulen Unterstützung Kitas Soziale Kompetenzen von Schüler fördern (z.B. Konfliktlotsen) Unterstützung Kinderbauernhof Angebote für Kinder in den Ferien Seite 5 des Schreibens vom 29.09.2009 - Sportangebote für Kinder und Jugendliche Projekte für Jungen Angebote gemeinsam für Kinder+Eltern Integration von behinderten Kindern Im Anschluss erhält jedes QR-Mitglied 2 Markierungspunkte; die Auszählung ergibt folgende Gewichtung: • • • • • • • Projekte für Jungen (5 Punkte) Unterstützung der Kitas (4 Punkte) Angebote für Kinder (in den Ferien) (4 Punkte) Theaterpädagogische Projekte an den Schulen (2 Punkte) Sportangebote für Kinder und Jugendliche (2 Punkte) Integration von behinderten Kindern (2 Punkte) Unterstützung des Kinderbauernhofs (1 Punkt) Z8 „Mehr soziale und ethnische Integration“ Nachstehende Bedarfe sind für mind. 1 QR-Mitglied von Interesse: - Angebote zur Integration von Jugendlichen, Ghettowirkung entgegenwirken StreetUnivercity „Graduation und Semester 2010+2011“ Gemeinsam gestaltete Aktionen (z.B. Kiezfeste) Kommunikation zwischen Mietern stärken Senioren unterstützen (z.B. Auslieferung von Lebensmitteln) Stärkung von Engagement und Verantwortungsübernahme für den Kiez Projekte gegen Homphobie. Im Anschluss erhält jedes QR-Mitglied 2 Markierungspunkte; die Auszählung ergibt folgende Gewichtung: • • • • StreetUniverCity (Graduation und Semester 2010+2011) (6 Punkte) Projekte gegen Homophobie (6 Punkte) Senioren unterstützen (5 Punkte) Stärkung von Engagement und Verantwortungsübernahme für den Kiez (1 Punkte) Beim Zusammenzählen fällt auf, dass zwei Markierungspunkte abgefallen sind, da sich insgesamt nur 18 Punkte neben den Bedarfen befinden. Die Anwesenden sprechen sich jedoch gegen eine Wiederholung aus. Vor dem Hintergrund, dass die Restmittel des Programmjahres 2009 (31.000 Euro für die Jahresscheibe 2011) auf dem heutigen Workshop konkret zu untersetzen sind, erfolgt nun abschließend die Diskussion konkreter Projektideen im Rahmen der zuvor vorgenommenen Bedarfsgewichtung. Da mit 6 Seite 6 des Schreibens vom 29.09.2009 Punkten unter Priorität 1 (Z4 + Z 8) u.a. auch das eingereichte Konzept der SUB am höchsten gewichtet wurde, wird dieses nochmals diskutiert. Herr Aikins als Mitglied der SUB stellt diese kurz vor und geht auf Nachfragen ein. Da das Projekt als Kooperation mit dem QM Zentrum Kreuzberg konzipiert ist, wäre die Finanzierung somit von beiden Gebieten zu gleichen Teilen zu tragen; für zwei Jahre entspräche das einer Summe pro Gebiet von insgesamt ca. 30.000 Euro. Zumal die Finanzierung aus den zu untersetzenden Restmitteln möglich wäre (Übernahme der Jahresscheibe 2011 vollständig für beide Gebiete durch QM Mariannenplatz und ausgleichend demnach für 2010 vollständig durch QM ZKO), entscheiden sich die Anwesenden letztlich für die Abstimmung der Projektidee, vorbehaltlich einer Nachbesprechung des konkreten Projektantrags auf der kommenden QR-Sitzung am 08.10.2009. Die anwesenden 10 QR-Mitglieder votieren wie folgt: Ja 9 Nein 1 Die 10 anwesenden QR-Mitglieder votieren somit mit 9:1-Ja:Neinstimmen positiv für das Projekt „StreetUnivercity/Semester und Graduation 2010+2011“ mit einer Summe in Höhe von insgesamt ca. 30.000 Euro. Zur kommenden QR-Sitzung wird das QM im Vorfeld alle Ergebnisse des heutigen Workshops und die Projektunterlagen zur SUB versenden, so dass dann u.a. zunächst die weitere Diskussion und Mitteluntersetzung der unter der ersten Prioritätsstufe aufgeführten Bedarfe erfolgen kann. Zu TOP 5: Sonstiges Die Wahl des Vorsitzenden und seines Stellvertreters wird verschoben, da die heutige Sitzung nicht beschlussfähig ist. Nächste QR-Sitzung: Donnerstag, 08.10.2009, 18.30 QM-Büro Seite 7 des Schreibens vom 29.09.2009 QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ im Kunstwelt e.V. Quartiersmanagement am Mehringplatz – Vorlage für die Lenkungsrunde am 20.10.2009 A) Stand der Gebietsentwicklung und aktuelle Projekte B) strategische und inhaltliche Zielsetzung 2010 C) Diskussionsgrundlage A) KURZER BERICHT zur Gebietsentwicklung in 2009 / Projektauswahl Bildung/ Sprachförderung Der QR am Mehringplatz hat es sich zur langfristigen Aufgabe gemacht, sich das Handlungsfeld Z2 mit besonderer Betonung auf den Abbau der Sprachschwierigkeiten vorzunehmen. Dieses wurde bereits in den vorangegangenen Jahren mit Fördermitteln bedacht und soll auch weiterhin mit Projektmitteln ausgestattet werden. Einerseits ging und geht es hierbei darum, die BewohnerInnen mit Migrationshintergrund durch die Förderung der deutschen Spracherziehung dazu zu befähigen, überhaupt an dem gesellschaftlichen (Kiez)Leben teilzunehmen und andererseits soll besonders Kindern und Jugendlichen durch den Abbau von Sprachstandsschwierigkeiten der Eintritt in die Schule und das gemeinsame Lernen erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht werden. Die in 2007 begonnenen vier Sprachförderprojekte in den Einrichtungen Kita und Grundschule konnten aus QR-Mitteln bis Mitte 2009 gefördert werden. Das QM-Team hat sich dafür entschieden, zusätzlich zu den förderrechtlichen auch eigene Evaluationen zu den erfolgten Programmen durchzuführen. Dabei konnte u.a. festgestellt werden, dass es – besonders in den Kindertagesstätten – auch auf eine Kooperation zwischen Fördernehmer und den Erziehern der Einrichtung ankommt. In 2 Kitas im Gebiet musste das Programm als erschöpfend behandelt angesehen werden und wurde daher seitens des QMs nach Ablauf der Förderperiode nicht weiter verfolgt. Erfreulicherweise konnte ein Rucksack-Angebot durch Eigenmittel des Trägers an der Grundschule verstetigt werden. Das SFProgramm, welches allerdings autark in der Einrichtung arbeiten kann, verlief derart erfolgreich, dass der QR sich entschied, auch für die kommenden Jahre dafür Fördermittel freizusetzen und das Programm auf alle Kitaeinrichtungen im Gebiet auszuweiten. Einbindung und Aktivierung von Menschen mit migrantischem Hintergrund Wie schon in den vorherigen Jahren war und ist diese Thematik ein besonderer Schwerpunkt in der Quartiersarbeit, aber auch in der Wertung und im besonderen Fokus des Quartiersrates. Allerdings stand bisher „Integration“ nie isoliert dar, sondern wurde vielmehr als integrativer Teil der Arbeit wahrgenommen. Durch diese Vorgehensweise konnten bereits zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund für Kurse gewonnen werden und in Kiezfestivitäten einbezogen werden. Es zeigte sich jedoch, dass es für die aktive Einbeziehung dieser Bevölkerungsgruppe doch eine speziellere Ansprache bedarf, um Schwellenängste (die zumeist auf Sprachschwierigkeiten zurückzuführen sind) abzubauen. Mit der Erweiterung des QM-Teams durch eine Mitarbeiterin mit türkischem Migrationshintergrund konnte hierzu ein großer Schritt getan werden. Durch die Möglichkeit des muttersprachlichen Dialogs konnte in vielen persönlichen Gesprächen schon jetzt ein relativer Abbau von Schwellenängsten gegenüber dem Quartiersverfahren und dem allgemeinen Bürgerengagement erreicht werden. Zunächst wurde sich aus diesem Grunde auch der türkischen Community gewidmet, um einen geschützten Rahmen zu bieten. Dies wurde einmal mehr untermauert und gefestigt, indem das QM aktiv auf Frauen mit türkischem Migrationshintergrund zuging und sie nach ihren Bedürfnissen und Wünschen im Kiez befragte. In einem erst kürzlich gestarteten Projekt wurde diesen Wünschen Rechnung getragen. Dazu zählt in erster Linie ein sog. „Frauenfrühstück“, das mit Hilfe des QM und in Zusammenarbeit mit dem Träger der Maßnahme einmal im Monat im Gemeinschaftsraum des QM stattfindet. Dabei ist die persönliche Ansprache und Vertrauensbildung unabdingbar. Aus diesem Grund hat sich das QM-Team auch entschlossen, die Ansprache und Mitarbeit an diesem Projekt aus den eigenen Reihen durch die besagte Mitarbeiterin zu unterstützen, da dadurch schrittweise auch ein Vertrauen zu der generellen Quartiersarbeit geschaffen werden soll. Weitere Bausteine des Projektes sind verschiedene Angebote, die noch bis Jahresende die Bedürfnisse der Frauen auffangen. Da der QR für dieses Handlungsziel bereits Mittel für das kommende Jahr bereitgestellt hat, kann daraus ein weiteres qualitatives Projekt erwachsen, welches die gesammelten Erfahrungen aus 2009 nutzen soll. QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ im Kunstwelt e.V. Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt in diesem Handlungsfeld - besonders auch im Sinne der Nachhaltigkeit - ist die (Grund-)Schule. Das bereits in 2008 begonnene Projekt „Elternnetzwerk“ an der Galilei Grundschule wurde nach anfänglichen Startschwierigkeiten für 2009 und 2010 noch einmal überarbeitet. So finden inzwischen regelmäßige offene Angebote innerhalb der Bringzeiten in der Schule statt. Über einen längeren Zeitraum war es wichtig, dieses Angebot so aufrecht zu halten, um auch hier vertrauensbildend zu wirken. Inzwischen konnten die Mitarbeiterinnen des Trägers sowohl vernetzend und beratend tätig werden, als auch Einzelfallhilfe leisten. Das Projekt wurde um eine „Kiezlotsin“ erweitert, die ihrerseits nicht nur die Treffen an der Schule koordiniert, sondern darüber hinaus zu sämtlichen Einrichtung innerhalb des Kiezes Kontakte knüpft und vernetzend agiert. Dabei werden die Stadtteilmütter des gebietsangrenzenden sozialen Trägers „TAM“ ebenso einbezogen wie alteingesessene Jugendeinrichtungen. Auch die Teilnahme an den Kiezrunden des QM trägt zur Steigerung des Bekanntheitsgrades bei. Integrationshaus Friedrichstraße 1 - Jahreszeitenfeste Das „Integrationshaus“ in der Friedrichstraße 1 unter der Trägerschaft der KMAntenne bietet Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche im Verbund mit ortsansässigen Trägern und Initiativen an. Integration wird hier als gemeinsamer, wachsender und offener Prozess zwischen allen Beteiligten verstanden. Unter dem Dach des „Intihauses“ befinden sich neben der KMAntenne noch die Schildkröte GmbH, die Räumlichkeiten des QM und demnächst auch eine generationsübergreifende Begegnungsstätte unter Einbeziehung des Seniorenamtes. Dem Intihaus vertraute der Quartiersrat zu Beginn des Jahres das Projekt „Jahreszeitenfeste“ an, womit es seiner Arbeit und besonders dem integrativen Anteil daran Ausdruck und Nachdruck für den Kiez verleihen kann. Bis Ende 2010 sollen insgesamt 7 Feste stattfinden, die jeweils unter einem anderen Motto die BewohnerInnen des Kiezes ansprechen und niedrigschwellig zusammenführen sollen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass so verschiedene Bewohnergruppen auf der Ebene gemeinsamer Festivitäten mit einem thematischen Schwerpunktthema erfolgreich zusammengeführt werden können. So findet im Frühling ein sportliches Frühlingsfest statt, im Sommer wird Kultur in Form von Kino-Open-Air und „Langer Tafel“ geboten, an der gemeinsam gespeist wird, im Herbst findet ein Sperrmülltag statt und der Winter ist dem interkulturellen Wintertag vorbehalten, an dem alle Initiativen, Träger und Akteure im Kiez das Ergebnis ihrer Jahresarbeit präsentieren und die BewohnerInnen gleichzeitig einladen, im kommenden Jahr selber aktiv an den verschiedenen Angeboten teilzunehmen. Bereits im Jahre 2008 war das Winterfest des Integrationshauses als Nachbarschaftsfest für alle Kulturen ein Höhepunkt der Kiezarbeit und machte die Institutionen, Vereine und vor allem auch die Angebote des QM einmal mehr in der Bewohnerschaft bekannt. Besonders angenommen wurde das Fest von den migrantischen Familien, die mit ihren Kindern gemeinsam Plätzchen backen, oder ihnen bei Auftritten im Festprogramm zusehen konnten. Kurse am Mehringplatz Die beliebten Kurse, die auf Anregung vieler BewohnerInnen nunmehr vielfach als „Dooropener“ zwischen QM und AnwohnerInnen, aber auch als Kontaktschmiede innerhalb der sehr heterogenen Nachbarschaft dienten, wurden nun noch ein letztes Mal innerhalb der Förderrichtlinien ausgeschrieben. Sie trugen sowohl im Kontext von Integration und Bewohneraktivierung Früchte wie dies auch in 2010/11 zu erwarten ist. Dabei handelt es sich im Einzelnen um Kurse aus dem Bereich Gesundheit, Bildung und Freizeitgestaltung. Netzwerk Jugendarbeit – Offene Jugendarbeit am MP Die "problematischen" Jugendlichen aus dem Gebiet einzubinden und entsprechend zu aktivieren, wurde nach wie vor in der Quartiersarbeit als ein wichtiger Schwerpunkt bewertet. So wurden im Rahmen von „offener Jugendarbeit“ verschiedene Jugendprojekte (Sportangebote, Kreativworkshops, etc.) über den Quartiersrat gefördert. Besonders hervorzuheben ist, dass von allen beteiligten Trägern im Gebiet die Notwendigkeit gesehen wurde, sich im Sinne der Nachhaltigkeit miteinander zu vernetzen und die (wenigen) vorhandenen Ressourcen gemeinsam und effektiv so weit wie möglich zu nutzen. Mit Unterstützung des Fachamtes konnte somit ein offener Treff in der Friedrichstraße 3 (ehemaliger Hort) gemeinschaftlich, d.h. mit den Trägern Gangway e.V. JAM/Workout e.V., KMA und der Kita Freundschaft aufgebaut und betreut werden. Der Quartiersrat hatte nach einer Anschubfinanzierung in 2008 auch für 2009 Mittel gewährt, die die einzelnen Jugendhilfeträger in die Lage versetzen, ein Mindestmaß an Betreuungsangeboten für die Zielgruppe(n) am Platz umzusetzen. Das Angebot soll in den kommenden Jahren aus Eigenmitteln der Träger weitergeführt QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ im Kunstwelt e.V. werden, was unter Anbetracht der momentanen Kürzungspläne innerhalb des Bezirkshaushaltes zu hoffen bleibt. Die KMAntenne konnte für 2010 auf eine Ausschreibung reagieren, die den Bedarf teilweise decken wird (s.u.). Bewohneraktivierung / Standortmarketing und Öffentlichkeitsarbeit - Kiezzeitung Bereits in 2008 setzte der QR Mittel für eine bewohnergetragene Kiezzeitung frei. Diese Zeitung sollte einerseits Informationen über das Gebiet liefern, andererseits auf die Vielfalt und die Vorzüge des Gebietes aufmerksam machen. Dabei war es ein großer Wunsch des QR, durch den Aufbau einer Kiezredaktion auch die Identifikation mit dem Gebiet zu stärken und das Projekt nach Ablauf der Förderperiode von 2 Jahren auf eigenen Beinen weiterlaufen zu lassen. Zunächst gelang dieser Plan in 2008 nicht. Erst Anfang des Jahres 2009 konnte ein Team von 6 Redakteuren aus der Bewohnerschaft gebildet werden, die im Jahresverlauf die im Projekt angebotenen Qualifikationsmaßnahmen wahrnahmen, Kenntnisse zu den einzelnen Bausteinen gewannen und damit grundsätzlich die potentielle Befähigung erlangten, in 2010 selbstständig eine Kiezzeitung zu erstellen. Die Kiezzeitung, die regelmäßig einmal im Monat mehrsprachig erscheint, erfreut sich einer großen Leserschaft. Durch die Übersetzungsfelder in türkischer, russischer und manchmal auch arabischer Sprache wird sie auch von der migrantischen Bevölkerung angenommen und dient nicht zuletzt dem QM als wertvolles Informationsmedium. Aus diesem Grund wäre es sehr wichtig, die Kiezzeitung weiterzuführen. Inwieweit dies allein unter der Federführung der Bewohnerredaktion geschehen kann, bleibt nach der abschließenden Evaluation des Projektes zu klären. Wohnumfeld Obwohl dem QR und auch dem Großteil der Bewohnerschaft am Mehringplatz die Aufwertung des Wohnumfeldes sehr am Herzen lag und liegt, wurden im Jahr 2009 nur verhältnismäßig wenig Mittel in das Handlungsfeld Z3 investiert. Das lag u.a. daran, dass es immer wieder zu Schwierigkeiten in der Umsetzung von „Baumaßnahmen“ im Gebiet kommt. Konzentriert wurde sich daher auf einige folgende Punkte: Sauberkeit im Kiez wurde nach wie vor durch die Veranstaltung eines nunmehr traditionellen Sperrmülltages mit großer Beteiligung der Bewohnerschaft aus allen Schichten begangen. In diesem Jahr konnte das erste Mal ein Träger für die Durchführung der Maßnahme gewonnen werden, die KMA e.V. setzte die Aktion in Zusammenarbeit mit der Schildkröte GmbH im Rahmen der sog. Jahreszeitenfeste erfolgreich im September des Jahres um. Die Weihnachtsbeleuchtung soll auch in diesem Jahr das Gebiet des MP wieder in adventlichem Glanz erstrahlen lassen und dadurch einerseits zu einer Aufwertung der Wohnqualität in der Weihnachtszeit führen und andererseits auch den Gewerbetreibenden am Platz eine gewisse Unterstützung zum Thema Standortmarketing anbieten. Des Weiteren setzte der QR Mittel für das kommende Jahr frei, den bisher eher vernachlässigten Theodor-Wolff-Platz im QM-Gebiet aufzuwerten. Dabei geht es sowohl um Sauberkeit – als auch um eine nachhaltige Nutzung der Freiflächen. Bislang musste beobachtet werden, dass durch eine mangelnde Attraktivität und den Missbrauch der Rasenfläche als Hundeauslaufplatz, der Park an Möglichkeiten längst nicht ausgeschöpft wurde. Es wurde nun ein Projekt ins Leben gerufen, den Park im ersten Go in Zusammenarbeit mit Grünflächen- und Ordnungsamt zu säubern und anschließend eine regelmäßige, organisierte Bespielung auf einer zu installierenden Bühne im Park anzubieten. Unabhängig von dieser Förderung sollen zusätzliche Parkbänke aufgestellt werden. Die Aufwertung eines Spielplatzes im Gebiet ist noch im Herbst 2009 geplant und in der Umsetzung. Last but not least wäre innerhalb dieses Handlungsfeldes die Aufwertung des alternativen Trinkerstandortes zu nennen. Da immer wieder beobachtet wurde, dass der in den Sommermonaten so beliebte Aufenthaltsort durch das Fehlen an Regen- und Wetterschutz bei schlechtem Wetter nicht genutzt wird, entschied der QR, den Ort um eine Überdachung zu erweitern und dem Problem dadurch konstruktiv zu begegnen. Sicherheit im Kiez und Gewaltprävention Zu diesem Thema wurde im Frühjahr 2009 eine Aktion des QMs ins Leben gerufen, die in Zusammenarbeit mit Sachverständigen des Senates und Bezirkes sowie dem Ordnungsamt, der Polizei und BewohnerInnen erarbeitet wurde. Eine Anhäufung von Übergriffen und Beschwerden hinsichtlich der Zunahme von öffentlichem Drogenkonsum am Platz führte zu einem „runden Tisch“. Dabei entstand eine Kampagne gegen Gewalt und für mehr nachbarschaftliches Engagement. Neben mehrsprachigen Aufklebern, die an jede Haustür geklebt wurden, wurden Flyer in den Briefkästen verteilt, welche die BewohnerInnen (ebenfalls mehrsprachig) zu mehr Engagement und QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ im Kunstwelt e.V. Verantwortungsbewusstsein aufforderten und die notwendigen Telefonnummern (Sicherheitsdienst und Polizei) enthielten. Die Aufrufe sollten sowohl das WIR-Gefühl am Platz stärken als auch potentielle Täter abschrecken. Bürgerversammlung Am 22.6.09 fand in diesem Jahr das erste Mal eine zusätzliche/außerordentliche Bürgerversammlung statt. Damit wurde dem Wunsch entsprochen, außerhalb der Neuwahlen von Bürgerjury und Quartiersrat am Jahresende eine Plattform für Kiezaktivitäten zu bieten und über den aktuellen Stand der Quartiersarbeit zu berichten. Die Versammlung fand an einem sommerlichen Abend im Innenhof des Integrationshauses in der Friedrichstraße 1 statt. Als Rahmenprogramm präsentierte sich der Chor „Die Kiezkrähen“ mit einem internationalen bunten Sangesprogramm. Die Schildkröte lud zu einem kleinen Buffet ein und rundete so den Abend kulinarisch ab. B) SCHWERPUNKTE 2010 Z 2 Mehr Fort- und Weiterbildung Innerhalb des Workshops für die weitere Festlegung der Handlungsschwerpunkte im kommenden Jahr wurde die Verbesserung der Möglichkeiten zu Fort- und Weiterbildung sehr hervorgehoben. Insbesondere die „Verbesserung der Kenntnisse der deutschen Sprache und Kultur bei Bevölkerungsgruppen nichtdeutscher Herkunftssprache“ wurde mehrfach genannt, da gerade das Beherrschen der deutschen Sprache für die Integration der hier lebenden migrantischen BewohnerInnen das wichtigste Instrument darstellt, um sich am Arbeitsmarkt zu etablieren oder überhaupt die Möglichkeit steigert, die Schule zu meistern resp. eine Lehrstelle zu finden und erfolgreich zu absolvieren. Gleichzeitig ist die Fähigkeit zur deutschen Konversation ein wichtiger Schlüssel zur Gesellschaft und damit Teilhabe am öffentlichen Leben in der Nachbarschaft. Hier bedarf es nach wie vor dringlicher Unterstützung durch gezielte Projekte und Angebote. Die Sprachförderung sollte sich vor dem genannten Hintergrund dabei in 2010 nicht nur auf die (Klein-) Kinder konzentrieren, sondern auch Jugendliche und ältere Erwachsene einbeziehen bzw. weiterhin die Einbindung der Eltern in die Bildungs- und Sprachentwicklung der Kinder unterstützen. Über eine frühzeitige Heranführung der Eltern an Bildungseinrichtungen können im Vorfeld Schwellenängste abgebaut und der spätere Bildungsweg der Kinder geebnet werden. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung bildet das für das Gebiet neue Sprachfrühförderprojekt „Griffbereit“, welches in 2010/11 angeboten und in einer Kitaeinrichtung verortet sein wird. Hierüber sollen Eltern mit Kleinkindern erreicht werden, die noch nicht Kitaeinrichtungen besuchen. Neben der Sprachförderung wird in diesem Zusammenhang auch die Vermittlung der deutschen Geschichte und Kultur als sinnvoll und erstrebenswert angesehen. Daneben soll in 2010 ein Fokus auf der beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung, insbesondere von Jugendlichen liegen, um dieser Bevölkerungsgruppe am Platz die Befähigung mitzugeben, ihr Leben verantwortlich in die Hand zu nehmen und dem trostlosen Alltag von Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit konstruktiv zu begegnen. Z 8 Mehr soziale und ethnische Integration Dieser Handlungsschwerpunkt, der bereits in 2009 (und auch in den Jahren zuvor) einen besonderen Schwerpunkt einnahm, wurde erneut diskutiert und als sehr wichtig erachtet. Der Fokus lag dabei vor allem auf einer besseren Kommunikation zwischen den BewohnerInnen, um eine lebendige Nachbarschaft zu etablieren. Eine der Grundlagen dafür ist sicher auch in der Erfüllung des vorherigen Handlungsschwerpunktes (Z2) zu sehen, nämlich im Abbau von Sprachschwierigkeiten – insbesondere auch bei Jugendlichen und Erwachsenen. Nachdem bereits in 2009 ein guter Anfang mit einer verbesserten Ansprache an die türkische Community erreicht werden konnte, steht mittelfristig das Ziel im Vordergrund, diese Bewohnergruppe für mehr Eigenengagement und Verantwortung zu gewinnen, bspw. durch die Mitarbeit in speziellen Arbeitsgruppen, die stete Reflexion des Quartiers und daraus folgend die Äußerung von Verbesserungsvorschlägen, Ideen, Wünschen, etc.. Hierzu gilt es, eine nachhaltige Plattform für den regelmäßigen Austausch zu gewährleisten. Das Fernziel, auch Teile dieser Bevölkerungsgruppe für die aktive Quartiersarbeit zu gewinnen, rückt über diese Politik der kleinen Schritte und der wachsenden Vertrauensbildung in realistische Reichweite. Darüber hinaus müssen in Zukunft Wege gefunden werden, neben den derzeit aktivierten türkischen Müttern auch die Jugendlichen und Väter anzusprechen, bzw. auf der QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ im Kunstwelt e.V. anderen Seite auch weitere Migrationsgruppen (Araber, Russen, etc.) zu erreichen. Eine Vernetzung der bestehenden Aktivitäten, wie Familiencafes und „Rucksackmütter“, etc., die derzeit nebeneinander, jedoch nicht gemeinsam agieren, stellt dabei eine wichtige Integrationsmaßnahme dar. Erste Schritte wurden diesbezüglich bereits unternommen und werden in 2010 weiter ausgebaut. Unter dem sozialen Aspekt gilt es auch zu verfolgen, die älteren BewohnerInnen anzusprechen und diese wieder mehr in das öffentliche Leben einzubeziehen. Deren Kenntnisse und Erfahrungen können ebenfalls konstruktiv in die Arbeit des Quartiersmanagements eingebracht werden. Dabei wurde noch in 2009 ein Projekt beschieden, welches besonders die Generation 55+ ansprechen, aber auch die gesamte Bewohnerschaft im Gebiet zu gemeinsamen Aktivitäten motivieren soll. „Wer rastet der rostet“ sieht verschiedene Betätigungsfelder für SeniorInnen und auch andere Generationen im Kiez vor, die vor dem integrativen und generationenverbindenden Charakter das Miteinander am Platz und die Verantwortung füreinander fokussieren sollen, um dadurch der Anonymisierung und Vereinsamung im Alter entgegenzuwirken. Die in Aussicht stehende Realisierung zur Schaffung einer nachbarschaftlichen Begegnungsstätte mit Schwerpunkt SeniorInnen im Integrationshaus Friedrichstraße 1 wird optimalerweise in 2010 die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für den Nachbarschaftsaustausch im Gebiet verbessern. Z 7 Verbesserung des Sicherheitsniveaus und des Sicherheitsempfindens Als neuer Handlungsschwerpunkt mit besonderer Brisanz wurde die Steigerung des Sicherheitsniveaus benannt. Insbesondere in den Abend- und Nachtstunden wird das Gebiet derzeit von den BewohnerInnen als gefährlich eingestuft. Diese Wahrnehmung unterstützt das schlechte Image des Gebietes und muss dringend verbessert werden. Hierzu sind einerseits Maßnahmen im öffentlichen Raum notwendig, wie bspw. eine optimale Beleuchtung des Gebietes oder eine langfristige Lösung hinsichtlich der anhaltenden Befahrung der Fußgängerzone. Auf der anderen Seite müssen noch stärker Projekte angestoßen werden, die auf der sozialen Ebene ansetzen, da als Ursache für die Unsicherheit v.a. die in der Friedrichstraße „abhängenden“ Jugendlichen genannt werden. Diese gilt es sinnvoll zu beschäftigen und über geeignete Angebote Wege aufzuzeigen, die eine perspektivische Zukunft darstellen und nicht den Weg in die Kriminalität. Eine Basis für den Handlungsschwerpunkt stellt die in 2009 gestartete Sicherheitskampagne dar, die Potentiale zur Ausweitung birgt. Z 3 Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums Auch in 2010 steht das Handlungsfeld Z3 als wichtiger Punkt auf der Agenda der Quartiersarbeit. Um eine optimale Durchmischung und Zufriedenheit innerhalb der Anwohnerschaft im Quartier zu ermöglichen, ist es unabdingbar, die Wohn- und Lebensqualität im Quartier weiter zu erhöhen. Durch eine stärkere Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld und damit auch dem eigenen Zuhause, wird nicht nur die Identifikation mit dem Quartier gestärkt, sondern auch die Verantwortungsbereitschaft gegenüber dem öffentlichen Raum unterstützt und einer Mieterfluktuation entgegen gewirkt. Dem langjährigen Wunsch nach einer öffentlichen WC-Anlage konnte nun seitens des Bezirks nachgekommen werden. In Zusammenarbeit mit dem QM wurde noch in 2009 der geeignete Standort bestimmt. Die Fördermittel für eine angemessene Weihnachtsbeleuchtung wurden für das Jahr 2010 bereits verabschiedet. Weiter zu bearbeiten sind in 2010 u.a. die Frage nach gepflegten, einladenden Grünanlagen, nach der Rückkehr des Wahrzeichens des Gebietes, der Viktoria, und einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Wohnungsbaugesellschaften (über die GEWOBAG hinaus). Vor allem auch das Thema Sauberkeit muss darum weiterhin intensiv verfolgt werden. Dem nachlässigen Umgang mit Unrat, dem widerrechtlichen Entsorgen von Sperrmüll oder auch den Graffitischmierereien muss gezielt entgegengewirkt werden, um das positive Bild des öffentlichen Raumes zu stärken. Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Amt für Stadtplanung, Vermessung und Bauaufsicht -Quartiersmanagement Dienstgebäude: Frankfurter Allee 35/37 , 10247 Berlin Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Postfach 35 07 01, 10216 Berlin Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gebietskonferenz Am Mehringplatz am 16.06.2009 Bearbeiter : Frau Berneking Bearb.-Z. : QM L Zimmer : Telefon : 3515 030/902 98 31 76 (intern 9298-31 76) 030/902 98 41 78(intern 9298-41 78) Fax : Datum : 12. November 2009 E-mail: : Birgit.Berneking@ba-fk.verwalt- berlin.de — Protokoll Gebietskonferenz Mehringplatz am 16.06.2009 Der Leiter des Stadtplanungsamts – Herr Peckskamp berichtet über weitere geplante Untersuchungen: AGB => Friedrichstraße =>Mitte Status ( an städtebaulichen Defiziten gemessen) Sanierungsgebiet muss noch bewertet werden <= Sen Stadt http://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/stadterneuerung/de/mehringplatz/index.shtml (letzter Zugriff 20.06.2009) und http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtplanerische_konzepte/leitbild_friedrichstadt/ (letzter Zugriff 20.06.2009) 1. Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums (Z3) Ist • • • • • -Durch Aufstellung Trinker-Toilette ist Mehringplatz wieder Aufenthalt von Familien -Bepflanzungsaktion der Hochbeete im Innenring -Sensibilisierung der Bewohner durch Sperrmüll-Aktionstag -im Gebiet drei Beutelspender für Hundekot -Freizeit- und Ruhepotential des Ortes deutlich gestiegen Probleme/Bedarf • -Überdachung Trinker-WC • -Standort für Öffentliche Toilette • -Bauarbeiten für Brunnen und Engel – Auswirkungen Engel vom Mehringplatz (mit Sanierungsarbeiten Decke U – Bhf. Hall. Tor – Sind diese eingestellt?) • -Rasenerneuerung und Pflege • -Im Zuge der Platzerneuerung eine Bepflasterung nach historischem Vorbild • -Mehrkosten für AnwohnerInnen durch Erhöhung der Reinigungsklasse – Forderung nach besserer/intensiverer Müllbeseitigung • -Unterstützung für Hundekotbeutelspender => Beutel => Bsp. Von Frau Berneking – -Firma, die in Neukölln bestückt • -optische Aufwertung Fassade Friedrichstraße 2-3 • -Verbesserung der Beleuchtungssituation • -Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften, mit dem Grünflächen – und dem ---Tiefbauamt des Bezirksamtes Verkehrsverbindungen: U-Bhf . Samariterstrasse Haupteingang Telefax: (030) 90 298 Vermittlung: (030) 90 298 -0 intern 9298 Zahlungen bitte bargeldlos an die Bezirkskasse Friedrichshain-Kreuzberg Geldinstitut Postbank Berlin Berliner Sparkasse Berliner Bank Kontonummer 3416-104 0 610 003 607 0 500 165 000 Bankleitzahl 100 100 10 100 500 00 100 200 00 • • • • -Mieten zu hoch -Vermüllung, begünstigt durch äußeres Erscheinungsbild => Wind - „Windecken“ begünstigt Verbreitung Müll -Poller- und Schrankenlösung finden – Beschilderung des Durchfahrtverbotes erneuern, bzw. vergrößern -Notwendigkeit des Wegeleitsystems Lösungsansätze • • • • • • • • Wohnungsbaugesellschaften => Kooperationsvereinbarungen SenStadt – Regionalsachbearbeiter & BA – Gebietskoordination kontaktstiftende Gespräche mit den Wohnungsbaugesellschaften Überdachung für Trinkerecke muss umgesetzt werden, da im vorigen Jahr zugesagt durch BA, Sen Stadt und QM und QR Klärung : Zeitpunkt der Umsetzung und Standort öfftl. WC, Sanierungsarbeiten Engel, Sanierungsgebiet – Gestaltung Umgebung Brunnen (Pflastersteine um den Brunnen herum, Laternen…) Dezentralisierung der Spielplätze (Verdopplung der Anzahl der Spielplätze) Verkehrssituation: Bepollerung Franz – Klühs – Str/ Friedrichstraße hochwertiger gestalten => Austausch der Poller mit speziellem „Feuerwehrschloss“ => Besprechung im Bezirksamt Soziale Infrastruktur => Begegnungsstätte Friedrichstr. 1-3? Was ist mit Seniorenstätte Mehringpl. 5 Betonsanierung Inti – Haus Fachamt zur nächsten Quartiersratssitzung einladen 2. Mehr soziale und ethnische Integration (Z8) Ist • • • • • • -Frauentreff in einer lokalen Kita -Aktivierung und Einbindung der migrantischen Eltern durch Projekt an Galilei - Grundschule -regelmäßige Feste und Veranstaltungen -2009/2010 vom QR für 7 Jahreszeitenfeste bewilligt. -Sprachförderprogramme in Abstimmung mit den Kindertageseinrichtungen („Der kleine Stern“, „Rucksack I“ und „DAZ – musikalische Spracherziehung“) -Mehrsprachigkeit der Kiezzeitung, „franz“ Probleme/Bedarf • -Schwellenangst, Unwissenheit und fehlende Sprachkenntnisse - bislang nur -geringer Teil der migrantischen Bewohner zur Teilnahme bewegt • -Schaffung einer räumlichen Möglichkeit - Planungsstand Begegnungsstätte • -Bedarf an sozialer Arbeit für Jugendliche muss im öffentlichen Raum gesichert werden • -Überbelegung der Wohnungen => Familien mit vielen Kindern => „falsche Vorbilder“ => soziale Arbeit hat auf Grund räumlicher Begrenztheit keinen Platz • • • • • • • • • • Lösungsansätze Niederschwellige Aktivierung Menschen anderer Kulturkreise „Familiencafés“ als Ort der Kommunikation/ Kontaktaufnahme nutzen => unverbindliche (emotionale) Ansprache und Wertschätzung Wünsche der Menschen aus anderem Kulturkreis aufnehmen und schnellst möglich umsetzen => darüber motivieren Stadtteilmütter ins Boot holen Frauen aus anderem Kulturkreis ins QM – Büro einladen Unterstützung Bezirksamt => Parkbänke „Verlassene Männer mit Kindern“ – Unterstützung durch Sozialarbeiter Schaffung eines geschützten Raumes – z.B. Interkultureller Garten Jungenarbeit – im Bereich anderer kultureller Herkunft Kriminalitätsprävention und – intervention (KMA zum Teil schon tätig) => Unterstützung durch BA Berneking QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ Friedrichstraße 246 - 10 969 Berlin Fon 030 – 399 332 43 – Fax 030 – 252 94 753 info@qm-mehringplatz.de www.qm-mehringplatz.de QUARTIERSRATSITZUNG Protokoll der Sitzung vom 3.08.2009, 18:30 Uhr Teilnehmer: Frau Herzberg, Frau Botzenhardt, Herr Dr. Kerschbaumer, Herr Eckert, Herr Rauschenbach, Frau Pohli, Frau Prof. Sydow, Frau Mejia, Herr Beckert (Mieter), Herr Hertel (Kinder/ Jugend), Herr Voges (Kultur), Frau Bieleke (Bezirk), Frau Hartmann, Frau Cinar, Herr Schultz (QM) Entschuldigt: Frau Makowski, Frau Scollin, Herr Schulze, Frau Liedholz, Herr Prillwitz Protokollant: Herr Schultz Tagesordnung: 1.) Protokoll 2.) Workshop Teil 2, Festlegung der Schwerpunkte für das Programmjahr 2010 3.) Sonstiges/ Termine Zu 1) Herr Rauschenbach bemerkte zu TOP 3, dass auf der dem Wunschquartier zugehörigen Frei- und Spielfläche an der Wilhelmstraße ebenfalls ein erheblicher Bedarf an Spiel- und Sitzmöglichkeiten besteht und die für die Spielplatzaufwertung bereitgestellten Mittel nicht nur in Flächen der GEWOBAG bzw. des Theodor-Wolff-Parkes (Kleinkinderspielplatz) fließen sollen. Das QM ist hier bereits im Gespräch mit Vertretern der EUCAL/ Wunschquartier. Frau Sydow bat um die Korrektur des Namens des Seniorenheims. Es lautet: Sankt Johannes. Frau Herzberg merkte bezüglich der Aussage, es sei nicht möglich, eine Bewohnerbefragung auszuschreiben und durch Externe ausführen zu lassen, an, dass dies in einem anderen QM-Gebiet durchgeführt werde. Frau Bieleke wird diesen Fall prüfen, wiederholt aber noch mal die Aussage, dass für eine Bewohnerbefragung am Mehringplatz keine Ausschreibung möglich ist. Zu 2) Frau Hartmann erklärte die Hintergründe für die Festlegung der Handlungsschwerpunkte für das Programmjahr 2010. Die vom Quartiersrat definierten Handlungsschwerpunkte bilden die Grundlage für die Projektmittelvergabe in den 3 Folgejahren (=Programmjahr). Da in den einzelnen Q-Fonds-Töpfen nicht ausreichend Finanzmittel zur Verfügung stehen, um alle Handlungsschwerpunkte (Z1 bis Z9) gleichmäßig zu bedienen und in sinnvoller Form Projekte umzusetzen, werden üblicherweise drei bis vier Handlungsschwerpunkte ermittelt, die mit besonderer Konzentration bearbeitet werden. Die Handlungsschwerpunkte fließen in das fortzuschreibende Handlungskonzept ein, welches jedes QM zum Jahresende bei Bezirk und Senat vorlegt und in dem aufgezeigt wird, welche strategische Ausrichtung das jeweilige QM im nächsten Jahr verfolgt. Das Handlungskonzept einschließlich der dargestellten Handlungsschwerpunkte bildet eine Argumentationsgrundlage des QM’s bei Anfragen zu Unterstützungsbedarf usw. gegenüber dem Bezirk, den Fachämtern und der Senatsverwaltung. Die Mitglieder des Quartiersrates benannten zunächst jeweils vier Schwerpunktthemen, die aus ihrer persönlichen Sicht im nächsten Jahr Priorität haben sollten und erläuterten ihre Entscheidung. Dabei wurden v.a. die folgenden Bedarfe für das Gebiet herausgearbeitet: Die Verbesserung der Möglichkeiten zu Fort und Weiterbildung (Z2) war vielen Mitgliedern des Quartiersrates sehr wichtig. Insbesondere der Punkt „2.3. Verbesserung der Kenntnisse der deutschen Sprache und Kultur bei Bevölkerungsgruppen nicht-deutscher Herkunftssprache“ wurde mehrfach genannt, da gerade das Erlernen der deutschen Sprache für die Integration der hier lebenden migrantischen BewohnerInnen das wichtigste Instrument darstellt, um sich in die Gesellschaft einzubringen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Vermittlung der deutschen Geschichte und Kultur als sinnvoll und erstrebenswert angesehen. Die Sprachförderung sollte sich dabei nicht nur auf die (Klein-)Kinder konzentrieren, sondern auch Jugendliche und ältere Erwachsene einbeziehen. Darüber hinaus wurden im Zusammenhang mit dem Schwerpunkt Z2 auch die berufliche Weiterbildung und Qualifizierung von Jugendlichen genannt. Generell wurde betont, dass nach wie vor in die Arbeit mit Jugendlichen investiert werden muss (zusätzliche Sozialpädagogen, mehr Angebote, Projekte, um die Jugendlichen von der Straße zu holen [Z4], Kriminalitätsprävention [Z7]). Der Handlungsschwerpunkt Z8 - Mehr soziale und ethnische Integration erhielt ebenfalls viele Stimmen. Der Fokus lag dabei v.a. auf einer besseren Kommunikation zwischen den BewohnerInnen. Auch die Möglichkeit des Einsatzes von Integrationslotsen als Projektidee wurde geäußert. QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ Friedrichstraße 246 - 10 969 Berlin Fon 030 – 399 332 43 – Fax 030 – 252 94 753 info@qm-mehringplatz.de www.qm-mehringplatz.de Ein weiterer Schwerpunkt, für den sich viele QR-Mitglieder aussprachen, stellte Z3 - Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraum dar. Allerdings wurde auch die Sinnhaftigkeit dieses Themenfeldes hinterfragt, da es hier augenscheinlich nur wenig Handlungsspielraum für das Quartiermanagement gibt (gleiches gilt für Z1). Frau Bieleke stellte klar, dass es sich bei den bestehenden Handlungsschwerpunkten um politisch abgestimmte Zielsetzungen handelt, die über verschiedene Wege verfolgt werden (z.B. in Form von Kooperationsvereinbarungen zwischen Wohnungsbaugesellschaften und Senatsverwaltung). Darüber hinaus sind aktuell verschiedene Projekte und Aktionen in Bearbeitung, die sich auf den Handlungsschwerpunkt Z3 beziehen (Weihnachtsbeleuchtung, Spielplatzaufwertung, Überdachung Trinker-WC, Sicherheitskampagne, Verbesserung der Verkehrssituation in der Fußgängerzone). Mit dem Streben nach einem qualitativen Wohnumfeld ging auch die Betonung des Sicherheitsniveaus / Sicherheitsempfindens (Z7) einher, welches vom QR mehrfach genannt wurde. Auch die verbleibenden Handlungsschwerpunkte wurden genannt, jedoch mit weniger Stimmen: Partizipation der Bewohner, z.B. per regelmäßiger Anwohnerversammlungen (Z9); die Verbesserung der Außenwirkung des Mehringplatzes/ Imageverbesserung/ Standortprofilierung/ Förderung von Existenzgründung und Gewerbe (Z9, Z1), Erhalt bzw. Ausbau von Stadtteilkultur und Infrastruktur (Z5, Z4). Über das anschließende Bepunktungsverfahren wurden die Handlungsschwerpunkte wie folgt bewertet. Durch die Gleichzahl der Stimmen auf den Plätzen drei bis vier erfolgte eine zweite Abstimmungsrunde: 1. Runde 2. Runde Z2 Z8 Z7 Z3 Z5 Z9 Z1 Z4 Z6 Mehr Fort- und Weiterbildung Mehr soziale und ethnische Integration Besseres Sicherheitsniveau/ Sicherheitsempfinden Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums Bewohneradäquate Stadtteilkultur Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt Bewohneradäquate soziale Infrastruktur Besseres Gesundheitsniveau 8 Stimmen 7 Stimmen 7 Stimmen 7 Stimmen 4 Stimmen 4 Stimmen 3 Stimmen 2 Stimmen 2 Stimmen 6 Stimmen 3 Stimmen 1 Stimme Damit wurde der Handlungsauftrag für das QM klar definiert. Im Programmjahr 2010 werden die Schwerpunkte Z2, Z8, Z7 und Z3 mit Priorität bearbeitet. Zu 3) -Bezugnehmend auf die letzte Quartiersratsitzung erklärte Frau Bieleke, dass seitens des Bezirkes keine Mietergärten in öffentlichen Grünflächen vorgesehen sind. Gleichzeitig wurde noch einmal auf die Planungen für den Interkulturellen Garten (Friedrichstraße 1) hingewiesen, der konzeptionell eine Bürgerbeteiligung (Pflege usw.) vorsieht. -Das QM informierte über die Veranstaltung der 1. Akteurskonferenz, die im Zusammenhang mit den Vorbereitenden Untersuchungen Mehringplatz/ Blücherstraße von der ausführenden Planergemeinschaft Dubach/Kohlbrenner am 13. August durchgeführt wird. Auf der Konferenz werden die bisherigen Ergebnisse der Bestandsaufnahme und erste Überlegungen zur Gebietsentwicklung vorgestellt. Eingeladen sind vor allem Fachakteure, aber auch ein Vertreter des Quartiersrates soll an der Veranstaltung teilnehmen. Der Quartiersrat einigte sich auf Frau Botzenhardt als Vertreterin. Im Anschluss an den 13. August werden weitere Veranstaltungen folgen, in welche die BewohnerInnen in stärkerem Maße einbezogen werden. -Frau Pohli verwies auf die aktuelle Architekturausstellung in der Galerie Frenhofer (Friedrichstraße 232), in der internationale Studenten „Visionen für die südliche Friedrichstadt“ präsentieren, die im Rahmen eines Seminars erstellt wurden. Die Ausstellung läuft noch bis zum 15. August. Am 13. August erfolgt eine Diskussion zur Ausstellung in der Galerie. -Es wurde wiederholt der Wunsch formuliert, dass sich auch Vertreter der EUCAL/ Wunschquartier stärker in die Quartiersentwicklung einbringen sollten. Das QM ist in regelmäßigem Kontakt mit der Wohnungsgesellschaft (bspw. um die Behebung der Graffiti-Schmierereien zu erreichen) und wird weiterhin auf die Notwendigkeit einer stärkeren Präsenz drängen. Da es sich bei der Gesellschaft jedoch nicht um einen „Starken Partner“ der Senatsverwaltung im Rahmen des Programms Soziale Stadt handelt und entsprechende verbindliche Kooperationsvereinbarungen fehlen, liegt es im Ermessensspielraum der EUCAL, sich in die aktuellen Prozesse einzubringen. QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ Friedrichstraße 246 - 10 969 Berlin Fon 030 – 399 332 43 – Fax 030 – 252 94 753 info@qm-mehringplatz.de www.qm-mehringplatz.de -Die Anfrage von Herrn Rauschenbach bezüglich der unterbrochenen Bauarbeiten auf dem UBahnhof Hallesches Tor konnte nicht vollends geklärt werden. Nach bisheriger Aussage der BVG handelt es sich hier nicht um vorbereitende Maßnahmen zur Sanierung des U-Bahnschachtes. Das QM wird hierzu erneut recherchieren. -Herr Eckert berichtete über den Auftritt des Chors vor der Bundestagsfraktion der SPD anlässlich des Jubiläums „10 Jahre Soziale Stadt“. Durch den Auftritt konnte sich der Mehringplatz über die Kiezgrenzen hinaus positiv präsentieren und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Dieses stärkt die Außenwahrnehmung des Gebietes deutlich. Nächste Quartiersratssitzung: 17. August 2009, 18:30 Uhr QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ Friedrichstraße 246 - 10 969 Berlin Fon 030 – 399 332 43 – Fax 030 – 252 94 753 info@qm-mehringplatz.de www.qm-mehringplatz.de QUARTIERSRATSITZUNG Protokoll der Sitzung vom 08. Juni 2009, 18:30 Uhr Teilnehmer: Frau Herzberg, Frau Botzenhardt, Herr Eckert, Herr Dr. Kerschbaumer, Herr Rauschenbach, Frau Makowski, Frau Scollin, Frau Prof. Sydow, Frau Pohli, Frau Mejia, Herr Beckert (Mieter), Frau Liedholz, Herr Hertel, Herr Schulze (Kinder/Jugend), Frau Bieleke (Bezirk), Frau Piwek, Frau Hartmann, Frau Cinar, Herr Schultz (QM) Entschuldigt: Herr Prillwitz , Herr Voges Protokollant: Herr Schultz Tagesordnung: 1.) Begrüßung und Protokoll 2.) Evaluation FRANZ 3.) Rückmeldung Ausschreibung Sprachförderung 4.) Abstimmung Auswahlkriterien Theater 5.) Workshop Teil 1- Schwerpunkt PJ 2010 6.) Sonstiges/ Termine Zu 1) Es wurden zwei Änderungsanträge bzw. Ergänzungen bezüglich des Protokolls vom 04.05.09 gewünscht. 1. Änderung betrifft TOP 3, das Wort Energiesparpass wird ersetzt durch Energiesparspaß. 2. Änderung betrifft TOP 6, es wird die Aussage von Herrn Rauschenbach ins Protokoll aufgenommen, dass sich die Bauarbeiten an den U-Bahnschächten und dem Mehringplatz bzw. der darauf bestehenden Brunnenanlage erheblich verzögern, da momentan ein augenscheinlicher Baustopp herrscht und somit der gesamte Zeitplan bereits jetzt nicht mehr zu realisieren ist. Zu 2) Nach drei Monaten wurde zum zweiten Mal in diesem Jahr das Projekt Kiezzeitung evaluiert. Anwesend waren die zwei Fördernehmer Bremer&Janitschek als auch Vertreter der Anwohnerredaktion, um über den aktuellen Projektstand zu berichten. Es wurde dabei festgehalten, dass seit Jahresanfang die 5 Ausgaben gemeinsam mit den Sachberichten und den Teilnehmerlisten pünktlich erschienen sind, allerdings erhielten nicht alle Haushalte im QM- Gebiet den FRANZ. Im Laufe der Zeit haben sich 7 Bewohner zu einem festen Redaktionsteam zusammengefunden. Von diesem Team werden die Artikel recherchiert und auch verfasst. Die Übersetzungen werden von außerhalb geleistet. Zudem werden diese 7 ehrenamtlichen Redakteure in Workshops geschult. Workshopthemen sind u.a. Bildbearbeitung, Erstellen von Layouts, Anzeigenakquisition und das Erstellen von Anzeigen. Als Referenten traten ein Pressefotograf und ein Journalist auf. Herr Grau berichtete sehr positiv über die Workshops, betonte aber dabei auch, dass das vermittelte Wissen nicht ausreichend ist, um es eventuell an neue Teilnehmer weiter zugeben. Darüber hinaus fühle sich das Anwohnerteam noch nicht im Stande, die Redaktion nach Auslaufen des Projekts Ende 2009 eigenständig weiter zuführen. Die jetzige Situation wurde seitens der Anwohnerredaktion als sehr zeitintensiv und belastend beschrieben. So ist es für das Team extrem aufwendig, in der derzeitigen monatlichen Erscheinungsperiode alle Artikel rechtzeitig zu verfassen. Des Weiteren beanspruchen die Übersetzungen in insgesamt drei Sprachen sehr viel Zeit und Platz. Deshalb brachten die Fördernehmer und die Anwohnerredaktion den gemeinsamen Antrag ein, das Erscheinen des FRANZ von einem auf alle zwei Monate zu reduzieren. Im Gegenzug dafür solle der Seitenumfang erhöht werden. Bei der anschließenden Beratung des QR herrschte Übereinstimmung in dem Punkt, dass der FRANZ sowohl inhaltlich als auch optisch sehr ansprechend und auf einem hohen Niveau ist. Es wurde auch ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement der Anwohnerradaktion gelobt und anerkannt. Es wurde allerdings auch festgehalten, dass es den zwei Chefredakteuren noch nicht gelungen ist, ein professionelles Konzept für eine Bürgeraktivierung zu erstellen und durchzusetzen, um somit die jetzige Anwohnerradaktion zu entlasten. Dieser Punkt wurde sehr stark und mit Nachdruck bemängelt. Es könne nicht angehen, dass das sehr fördermittelintensive Projekt allein auf den Schultern der QUARTIERSMANAGEMENT AM MEHRINGPLATZ Friedrichstraße 246 - 10 969 Berlin Fon 030 – 399 332 43 – Fax 030 – 252 94 753 info@qm-mehringplatz.de www.qm-mehringplatz.de Ehrenamtlichen laste, es müssen dringend Wege gefunden werden, den Mitgliedern der Redaktion einerseits die Teilnahme an der Workshops zu ermöglichen und sie andererseits mehr in der redaktionellen Arbeit zu entlasten. Dies könne einerseits durch die Intensivierung der Anwerbung weiterer Redaktionsmitglieder erreicht werden, durch die Aufnahme von „freien Mitarbeitern“ (und Texten) als auch im Notfall durch die Übernahme von Texten durch die Chefredakteure. Anschließend wurde über den Antrag sehr kontrovers und emotional diskutiert, dabei wurden folgende Argumente gegen diesen Antrag herausgearbeitet. Die Aktualität könne bei eine zwei monatigen Ausgabe nicht mehr gewährleistet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Kontinuität, die immer größere Zahl der Leserschaft hat eine gewisse Erwartungshaltung entwickelt, deren Nichterfüllung zu einer mangelnden Akzeptanz führen könnte. Der Quartiersrat war einhellig der Meinung, dass die zwei Fördernehmer stärker zur Verantwortung gezogen werden müssen. Es ist eine ihrer Hauptaufgaben, so die Auffassung des Gremiums, dass sie die Anwohnerredaktion bei einer Überlastung entlasten müssen. Abstimmungsergebnis: Herausgabe des Franz im 2-monatlichen Rhythmus 2:9:2 (Ja:Nein:Entscheidung) Somit wurde entschieden, dass der Franz weiterhin monatlich erscheint. Die o.g. Vorschläge zur Problembehebung werden der Redaktion schriftlich zugehen. Zu 3) Das QM- Team informierte die Runde darüber, dass die Ausschreibung für die Sprachförderung jetzt für alle drei Kitas für die Jahre 2010 und 2011 für jeweils 23.000 € ausgeschrieben werden kann. Zu 4) Das Quartiersmanagement schlug dem QR vor, das Theaterprojekt nicht in eine herkömmlichen Ausschreibung zu gießen sondern in einen allgemeinen sog. „Ideenaufruf“ umzuwandeln. Grund dafür sind die Befürchtungen, dass sich kein geeigneter Träger findet und es schwierig erscheint, genaue Anforderungsprofile an den Träger zu formulieren. Ein allgemeiner Ideenaufruf hätte die Vorteile, viele kleine Projekte zu bündeln und unter einem gemeinsamen Träger zu realisieren. Am Ende des Projekts könnte beispielsweise ein Fest stattfinden, in dem alle Projekte zusammengeführt – bzw. aufgeführt werden. Abstimmung für einen Ideenaufruf anstatt eine Ausschreibung: 8:3:2 (Ja:Nein:Enthaltung) Zu 5) Zur Einstimmung des Workshops stellte das QM noch mal den Ist-Zustand der aktuellen Projekte des QF3 anhand der ausgegebenen Finanzmittelübersicht da. In dem Zusammenhang wurden die noch offenen Fördermittel des OF3/PJ 2009 thematisiert. Die Handlungsfelder Z3 und Z4 waren bisher noch nicht mit konkreten Projekten unterlegt. Der QR sprach sich im Handlungsfeld Z4 für die Weiterführung des Kurspaketes aus ( HJ 2010: 18.840 €, HJ 2011: 18.840 €) – das Abstimmungsergebnis lautete 13:0:0 mit der Auflage, die Kurse vorher unter Aspekten von Anzahl und Wohnorten der TN zu evaluieren. Eine Ausschreibung wird zeitnah veröffentlich. Das Handlungsfeld Z3 wird teilweise bereits mit dem Projekt Jahreszeitenfeste bedient (z.B. Sperrmülltag). Für das HJ 2010 stehen weitere Fördermittel in Höhe von 17.000 € zu Verfügung. Mögliche Projektideen wären in diesem Feld zum Beispiel ein Müllprojekt/ Sauberkeitsprojekt mit Jugendlichen oder eine Parkbetreuung im Theodor-Wolff Park. Da zu den Ideen u.a. noch die Förderfähigkeit geprüft werden muss, wird die Entscheidung auf die nächste Sitzung vertagt. Zu dem Termin sollen dann auch die Handlungsfelder für das nächste Programmjahr festgelegt werden, die auch im fortgeschriebenen Handlungskonzept Eingang finden werden. Zu 6) Wegen der fortgeschrittenen Zeit entfiel der Tagesordnungspunkt 6. Nächste Quartiersratssitzung: 6.Juli 2009, 18:30 Uhr Vorlage für die Lenkungsrunde 21. Oktober 2009 Stand Oktober 2009 Verfasserinnen: Quartiersmanagement Wassertorplatz Alev Kubat & Sabine Merz & Anne Grunewald Träger: Aktion im Kiez e.V. Bergfriedstraße 22 10969 Berlin Vorlage Lenkungsrunde • Oktober 2009 Teil 1: Wichtige Projekte, strategische Partnerschaften und Themenfelder im Jahr 2009 Handlungsfeld Z1 „Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ Die Handlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Handlungsfeld sind für das QM stark eingeschränkt. Die Arbeitsmarktsituation und die hohe Arbeitslosigkeit auch unter Jugendlichen im Gebiet lassen sich durch die gebietsbezogene Arbeit des QMs nicht grundlegend verändern. Der Ansatzpunkt des QMs liegt schwerpunktmäßig auf Maßnahmen, die auf eine Verbesserung der Chancen für die nachwachsende Generation zielen. In 2009 konnte eine Kooperation mit Lok e.V. eingegangen werden, die sich vor allem mit Existenzgründer_innen und Klein-Unternehmer_innen beschäftigt. Im Gebiet sind sie an das MehrGenerationenHaus angedockt und arbeiten mit Odak e.V. zusammen. Ziel ist es, Existenzgründungen im Gebiet zu initiieren und zu begleiten. Gerade auch jungen Leuten können so Perspektiven jenseits der Arbeitslosigkeit eröffnet werden. Das geplante Projekt „Joblotsen“ konnte aufgrund inhaltlicher Diskussion mit dem Fachamt und formal notwendiger Nachbearbeitung nicht fristgemäß beantragt werden. Der Q-Rat hat eine Neuausschreibung für 2010 empfohlen. Es findet eine regelmäßige Trägerrunde mit Beschäftigungsträgern, z.B. bezüglich Café und Maßnahmen im MGH statt. In Kooperation mit VIA e.V. konnte das Projekt Kiezlotsen begonnen werden, 6 Lotsen aus dem Programm Kommunal-Kombi sind im Gebiet eingesetzt. Sie arbeiten als Mittler, die zwischen den Regelangeboten im Bezirk und den nicht leicht erreichbaren Einwohnergruppen mit Migrationshintergrund vermitteln. Aufgrund der Auflage des Bezirksamts zur strukturellen und personellen Trennung zwischen MehrGenerationenHaus und Quartiersmanagement ist das ESF-Projekt „Ganzheitliche Beratung und Betreuung von nicht erwerbstätigen Personen im Rahmen des MGH Wassertor“, das mit einem Budget von rund 66.000 Euro pro Jahr über 3 Jahre vor Ort angesiedelt war und konkrete Beratungs- und Vermittlungsarbeit im MGH geleistet hat, weggebrochen. Das Projekt war über einen Stellenanteil von QM kofinanziert. Der Versuch mit dem BA eine Lösung hierzu zu finden, ist leider gescheitert, so dass die Stelle im MGH zum 31.06.2009 beendet wurde. Handlungsfeld Z2 „Mehr Fort- und Weiterbildung“ Die Handlungsansätze sind an die Bildungsträger im Gebiet angebunden. Der Schwerpunkt der Arbeit des QM liegt in der Vernetzung und konkreten Bedarfsermittlung mit dem Ziel die vorhandenen niedrigschwelligen und wohnortnahen Beratungs- und Qualifizierungsangebote zu unterstützen und auszubauen. Die Nachhaltigkeit kann durch Kooperationen unter den Trägern und Initiativen aus dem Gebiet gewährleistet werden. Die kostenlose Unterstützung durch Lok e.V. bei Konzeptentwicklung und Umsetzung einer Geschäftsidee für gerade auch junge Existenzgründer_innen wird sich hoffentlich zu einer wichtigen Säule weiterentwickeln. Im MGH steht ein Beratungsraum zur Verfügung, der für jegliche Arten von Beratungen genutzt werden kann. Derzeit findet einmal wöchentlich eine ehrenamtliche Rechts- und Sozialberatung statt, welche von den Bewohner_innen rege in Anspruch genommen wird. Da die Schuldnerquote im Gebiet sehr hoch ist, wird weiterhin dringend eine Schuldnerberatung benötigt. Handlungsfeld Z3 „Bessere Qualität des Wohn-/ Lebensraumes“ Mit Mitteln des QF 3 wurde die Garten-/Gehwegbeleuchtung im Statthaus Böcklerpark finanziert, die im Rahmen eines Projekts mit qualifizierten Techniker_innen und Jugendlichen ausgebaut wird. Im MGH wurde im Frühjahr 2009 der Kiezgarten eröffnet. Für das Haus des Sports wurde ein Nutzungskonzept erarbeitet, eine Rückmeldung des Fachamtes zur Entwicklung und Umsetzung des Konzeptes steht allerdings noch aus. Das QM tritt regelmäßig an die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag heran, um mögliche Kooperationen zu besprechen. Die Zusammenarbeit hat sich reduziert, weil es keine klare Ansprechperson für den Bereich QM gibt und die Gewobag sich aus der Zusammenarbeit Seite 1 von 5 Vorlage Lenkungsrunde • Oktober 2009 mit sozialen Projekten zurückzieht. Eine Kostenbeteiligung an Veranstaltungen (wie dem Herbstfest) fand in diesem Jahr nicht statt. Auch die Durchführung eines Lichterfests ist für dieses Jahr nicht vorgesehen. Der Kieztreff wird Mitte Oktober schließen, weil die Gewobag hier zukünftig Miete erheben wird. Auch die Räume, die den Bewohner_innen in der Bergfriedstraße 18 und Gitschiner Straße 35 zur Verfügung standen, bestehen nicht mehr, weil die Gewobag hierfür Miete erheben wollte und die GSW als Ansprechpartner für Reparaturen nicht zur Verfügung stand. Die Räume der Bergfriedstraße 18 sind an Trias übergeben worden, die dort Angebote für Senior_innen geschaffen haben. Handlungsfeld Z4 „Bewohneradäquate soziale Infrastruktur“ Die Stärkung von Jugend- und Sozialarbeit in und außerhalb von Schulen war in 2009 Handlungsschwerpunkt. Im Kiez wurden hierzu langfristige Projekte, die teilweise bis Sommer 2011 laufen können, initiiert. Dazu zählt ein Aikidio-Workshop zur Selbstverteidigung und Gewaltprävention, der die Kommunikations- und Lernfähigkeit und den respektvollen Umgang der Teilnehmenden fördert. Auch die Bildungsausflüge von Mütter ohne Grenzen, in deren Rahmen das Selbstbewusstsein der Frauen gestärkt und niedrigschwellige Elternarbeit geleistet wird, sind bis Mitte 2011 bewilligt. Das integrative Projekt von Odak e.V. umfasst die Gründung einer Theatergruppe, Mädchenarbeit und Workshops zur Sucht- und Gewaltprävention im MGH und läuft ebenfalls bis Mitte 2011. An der Otto-Wels-Grundschule findet ein Flötenkurs statt und in Kooperation mit der VHS ein Kurs mit dem Thema „Kinder in der Küche“ (vgl. Z6). Hand-in-Hand (ehemals Nightingale), ein Mentorenprojekt zwischen Studierenden der FU und der Schule Otto-Wels-GS wurde zu einem Modellprojekt von SenStadt, so dass die Finanzierung bis 2011 gesichert ist. Der überdurchschnittliche Einsatz von Hilfen zur Erziehung im Quartier zeigt den Bedarf einer Gesamtstrategie mit den Erziehungs- und Bildungseinrichtungen unter Einbeziehung der einzelnen Fachabteilungen des Bezirksamtes auf. Es braucht im Gebiet gezielte Lernförderung und Nachhilfe. Eine Bildungs-Initiative ist in Planung, die Idee war, diese mit bereits bestehenden Bildungs-Initiativen anderer QM-Gebiete zu verknüpfen. Erste Gespräche mit dem QM Mariannenplatz haben hierzu stattgefunden. Handlungsfeld Z5 „Bewohneradäquate Stadtteilkultur“ Im Jahr 2009 wurden verschiedene Veranstaltungen vom QM organisiert und durchgeführt. Beim Kiezforum in der St. Simeon-Kirche im Mai wurden die Probleme im Kiez diskutiert und Q-Rat-Mitglieder nachgewählt. Das Herbstfest wurde von vielen Beteiligten als sehr positiv wahrgenommen. Es gab ein umfangreiches Bühnenprogramm, das von verschiedensten Initiativen aus dem Kiez bestritten wurde, zahlreiche Stände, an denen sich einzelne Projekte und Akteure vorstellten sowie einen Flohmarkt. Verschiedene Initiativen und Akteure haben weitere Feste und Veranstaltungen im Kiez realisiert, z.B. einen Kiezflohmarkt auf dem Kastanienplatz, ein Grillfest im Garten des MGH, das Sommerfest des MGH usw. Für die Arbeit des QM wird es auch in Zukunft wichtig sein, die „bewohnergetragenen kulturellen Aktivitäten“ zu unterstützen. Durch die vielen kleineren kulturellen Veranstaltungen ist es gelungen, eine Annäherung der ethnischen Gruppen zu realisieren. Im Jahre 2008 gründete sich aus Bewohner_innen ein Festkommitee, das in die Planung und Durchführung von Festen im Gebiet – mit dem Ziel der Nachhaltigkeit – stark eingebunden ist. Die Ausrichtung des Heiligabends im Veranstaltungsraum des MGH (vom QM 2006 initiiert und seit 2008 erfolgreich auf Bewohner_innen übertragen) ist bereits Tradition und wird in diesem Jahr im Rahmen eines Projekts, das auch Aktivitäten während der Adventszeit vor allem für Kinder und Senior_innen, die nicht allein sein wollen und/oder keine Familie (mehr) haben, stattfinden. Wichtiges Ziel war in diesem Jahr die Aktivierung von Senior_innen. Dazu konnte das Erzählcafé und ein Computerkurs initiiert werden. Die wenigen eingegangenen QF3Projektanträge wurden sowohl von Fachamt als auch Q-Rat inhaltlich abgelehnt, so dass das Thema neu ausgeschrieben wurde. Das Projekt ErzählcaféPlus, das neben dem bereits bestehenden Erzählcafé weitere Anregungen der beteiligten Senior_innen aufgreift, wird nun Anfang 2010 seine Arbeit aufnehmen und bis Ende 2011 laufen. Seite 2 von 5 Vorlage Lenkungsrunde • Oktober 2009 Handlungsfeld Z6 „Besseres Gesundheitsniveau“ Im Rahmen der Ausschreibung „Innerschulische Bildungsangebote“ hat das Projekt „Kinder in der Küche“ in Kooperation mit dem Gesundheitspavillion der VHS und der Otto-Wels-GS begonnen. Dieses verfolgt einen präventiven Ansatz und möchte gesunde Ernährung für Schulkinder aus Familien mit und ohne Migrationshintergrund begründen. Mit acht Schulklassen werden unter Einbeziehung von Lehrer_innen und Eltern Gesundheitsschulungen (Essen, Umgang mit Lebensmitteln, Kochen) durchgeführt. Weitere Projekte und Kurse im Bereich „Kultursensible Ernährungsberatung“ finden in der VHS und bei BUF statt. Vermittelt werden Grundkenntnisse zur gesunden Ernährung, Ernährung von Kindergarten- und Schulkindern, Umgang mit Übergewicht und Essstörungen etc. Beim Frauenfrühstück der Mütter ohne Grenzen im MGH gibt es regelmäßig niedrigschwellige Vorträge. QM sieht die dringende Notwendigkeit zur Einrichtung eines Gesundheitszentrums um Nachbar_innen kostenlose Angebote zur Verfügung zu stellen. Diesbezüglich haben mehrere Gespräche mit der Gewobag stattgefunden, um hierfür leer stehende Gewerberäume zu finden. Auch mit Trias gibt es Überlegungen für ein gemeinsames Konzept. Die Schaffung dieser Möglichkeiten muss weiter Ziel der QM-Arbeit bleiben. Handlungsfeld Z7 „Steigerung des Sicherheitsempfindens“ Im Gebiet Wassertorplatz spielt das Empfinden von Unsicherheit im öffentlichen Raum bei der Bewohner_innenschaft eine große Rolle. Seit einigen Jahren wird in den Innenhöfen der Mieterblöcke und auch in einzelnen Wohnungen gedealt, die Gefahr einer offenen Drogenszene ist groß. Das QM steht dazu im engen Austausch mit der Polizei und der WBG Gewobag, um gemeinsam Strategien zu entwickeln, die die Sicherheit allgemein und das subjektive Sicherheitsempfinden der Bewohner_innen erhöhen. Für die Jugendlichen aus dem Gebiet wurden im MGH Räume (Jugendraum, Fitness- und Tanzraum, Tonstudio) zur Verfügung gestellt und eingerichtet, die sehr gut angenommen wurden. Seit Juli 2008 sind zwei Kiezworker im Gebiet tätig. Sie sprechen Jugendliche an und begleiten sie zu den spezifischen Angeboten, wie Statthaus Böcklerpark, das MGH, Sozialberatung, Job Center, etc. Die Diakonie hat im Rahmen der Ausschreibung „Besseres Sicherheitsniveau und Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens“ mit „Vergiss mich nicht“ ein Patenschaftsprojekt für Kinder suchtkranker Eltern begonnen, das sich selbst als präventive Maßnahme versteht. Indem Kindern stabile Bezugspersonen zur Seite gestellt werden, die von der Diakonie begleitet und geschult werden, soll der Gewaltkreislauf mit dem Kinder aus solchen Familien häufig konfrontiert sind, aufgebrochen werden. Das Thema „Häusliche Gewalt“ wird von den Betroffenen oft verschwiegen. Nach Aussagen von Hausmeistern, Nachbarn und der Familienhilfe gibt es im Gebiet Wassertorplatz jedoch einen starken Bedarf an Prävention und Unterstützung der Opfer. Am Frauenfrühstück von MOG nimmt zeitweise die Präventionsbeauftragte der Polizei teil, um ein niedrigschwelliges Gesprächsangebot zu etablieren. Handlungsfeld Z8 „Soziale und interkulturelle Integration“ Das multiethnisch zusammengesetzte Gebiet ist durch Misstrauen und Vorurteile belastet. Daher ist es von großer Bedeutung, Maßnahmen und Projekte anzuschieben, die die nachbarschaftlichen Kontakte im Kiez ausbauen und vorhandene Vorurteile abbauen. Der Abschottung und Polarisierung der verschiedenen sozialen und ethnischen Strukturen und Hierarchien (siehe dazu auch die Rechercheergebnisse des TBBs im Auftrag des BAs) muss entgegengewirkt werden. Wassertor 48 hat dazu in Kooperation mit dem ADNB des TBB und dem QM im Rahmen des LAP das Projekt „Bewegung im Kiez“ durchgeführt. Ziel ist es, die Vielfalt der Menschen im Kiez als Potenzial sichtbar zu machen und ein Miteinander im Wassertorkiez zu etablieren. Es zeigte sich, dass die Sensibilisierung der Bewohner_innen für Themen wie Alltagsrassismus, Antisemitismus, Homophobie und Antiislamismus sehr schwierig ist und dass das Projekt nur der Anfang eines langen umfassenden Prozesses sein kann. Zur Stärkung des „Dialogs der Kulturen“ werden vom QM verschiedene Feste organisiert und durchgeführt, die zur Verbesserung der nachbarschaftlichen Beziehungen und zum Seite 3 von 5 Vorlage Lenkungsrunde • Oktober 2009 Informationsaustausch zwischen den Einrichtungen und Projekten beitragen. Zusätzlich gilt es, niedrigschwellige Ansätze wie gemeinsames Frühstücken, Patenschaftsprojekte sowie die Ausbildung von Multiplikator_innen im Bereich Integration zu fördern. Z9 „Partizipation der Bewohner und Akteure“ Die Aktivierung der Bewohner_innen wurde in vielen Bereichen erfolgreich realisiert. In allen im Gebiet wichtigen Gremien sind Bewohner_innen vertreten. Durch Nachwahlen im Mai auf dem öffentlichen, sehr gut besuchten Kiezforum, wurden Bewohner_innen, Träger und Initiativen in die zwei Jurys (Q-Rat und Aktionsfondsjury) gewählt. Die vertretenen Einrichtungen, Institutionen und Bewohner_innen haben eine produktive Ebene der Zusammenarbeit entwickelt und müssen weiter gestärkt werden. Die Kiezzeitung war für das Jahr 2009 bereits geplant, leider hat der Antragsteller aufgrund des schwierigen Antragsverfahrens in Zusammenarbeit mit der PSS seinen Antrag sehr spät im Verfahren zurückgezogen. Die Kiezzeitung wurde daraufhin neu ausgeschrieben und kann nun zum Januar 2010 ihre Arbeit aufnehmen. Mit dem Verein Wassertor 48 e.V. hat sich im Gebiet ein bewohner- und initiativengetragener Verein gebildet, dessen Arbeit es zu unterstützen gilt, damit sich hier nachhaltige Strukturen festigen können. Dieses Ziel sollte in 2009 mit einer engen Zusammenarbeit und der Vereinsmitgliedschaft verwirklicht werden. Durch die Auflage des BA gestaltete sich diese Zusammenarbeit allerdings sehr schwierig. Die Hauptaufgabe des QMs ist und wird es auch in Zukunft sein, die Menschen zu motivieren und zu stärken, damit sie die Gebietsentwicklung aktiv mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Teil 2: Ausblick auf die Jahre 2010/2011 (Prioritätensetzung) Für 2010 hat der Quartiersrat bereits zahlreiche langfristige Projekte zu den Handlungsschwerpunkten Z4, Z5 und Z7 bewilligt. Dazu zählen die Angebote für Kinder und Jugendliche im MGH, Aikido, Bildungsausflüge, Jugendbegleitung, „Vergiss mich nicht“, das ErzählcaféPlus für Senior_innen, die Kiezzeitung und die Kiezworker. Im Sommer 2009 wurde eine erneute Bedarfsermittlung durch eine Bewohner_innenbefragung (n=111) durchgeführt. Auch im Rahmen von Kiezforen und Diskussionsrunden wurden die Bedarfe des Gebiets immer wieder thematisiert, aufgenommen und ausgewertet. Die Prioritätensetzung vonseiten des Q-Rats spiegelt zum großen Teil die Bedarfe wider, die auch durch die Bewohner_innenbefragung ermittelt wurden. Für das Gebiet Wassertorplatz ergibt sich folgende Prioritätensetzung für die strategischen Ziele im Jahr 2011: 1. Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure (Z9) 2. Besseres Sicherheitsniveau und Steigerung des subj. Sicherheitsempfindens (Z7) 3a. Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums (Z3) 3b. Mehr Akzeptanz und unterstützendes Sozialgefüge (Z8) Diese müssen im Zuge der weiteren Arbeit konkretisiert werden. Zum Schwerpunkt „Mehr Partizipation (Z9)“ hat der Q-Rat bereits Bedarf an einem Mieterrat gesehen, der Mieter_innen dazu befähigt sich selbst zu helfen. Das Angebot des Mieterrats muss über eine klassische Mieterberatung hinausgehen. Es besteht vor allem Bedarf an Befähigung und Qualifikation der Mieter_innen. Zweisprachigkeit der Angebote und Unterstützung beim Schriftverkehr sind wichtig. Zum Schwerpunkt „Besseres Sicherheitsniveau (Z7)“ hat der Q-Rat das Thema Beleuchtung diskutiert. Viele Plätze und Wege im Gebiet sind nur unzureichend beleuchtet, so dass hier Angsträume entstehen. Diesem wichtigen Bedarf kann mit Geldern der Sozialen Stadt nicht begegnet werden, so dass andere Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden müssen. Außerdem hat der Q-Rat das Ziel formuliert, die Bewohner_innen gegenüber Gewalt zu sensibilisieren. Besonders was die Themen häusliche Gewalt und Alltagsrassismus betrifft, besteht Handlungsbedarf. Wichtig ist es, dabei auch die überdurchschnittlich hohe Kinderarmut im Gebiet zu berücksichtigen (75% der Kinder im Wassertorkiez sind nach dem Sozialstrukturatlas 08 Seite 4 von 5 Vorlage Lenkungsrunde • Oktober 2009 davon betroffen), konkret bedeutet dies, dass Kinder hungrig zu offenen Angeboten kommen und zunächst verpflegt werden müssen. Hier müssen neben einer Grundversorgung Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen werden, die sinnvolle Freizeitgestaltung, Hausaufgaben- und Nachhilfe umfassen. Geschlechtsspezifische Angebote und Drogenprävention werden vom Q-Rat als sinnvoll erachtet. Zum Schwerpunkt „Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums (Z3)“ regt der Q-Rat eine Sperrmüllaktion an. Zum Schwerpunkt „Mehr Akzeptanz (Z8)“ ist AntiDiskriminierung-Arbeit angedacht, die weitere Diskussion muss der Q-Rat noch führen. Das bisherige QM-Team wird zum 31.12.2009 seine Arbeit am Wassertorplatz einstellen und das Vor-Ort-Büro an ein neues Team übergeben. Hintergrund ist, dass sich die Arbeit im Gebiet, und dabei vor allem die Kooperation mit dem Bezirksamt in den vergangenen Monaten zunehmend schwieriger gestaltet hat. Zunächst gab es im Auswahlverfahren die mündliche Auflage einer personellen und strukturellen Trennung zwischen QM und MGH, die Konsequenzen wie die Kofinanzierung der ESF-Stelle nicht berücksichtigt hat. Mehrmalige Versuche seitens des QM mit dem Bezirk konstruktive Lösungsvorschläge zu erarbeiten, sind gescheitert. Durch diese Entscheidung ist dem Gebiet ein wichtiges ESFProjekt und damit verbundene Fördermittel weggebrochen. Im Mai dieses Jahres hat das Team von einem bezirksinternen Schreiben Kenntnis erhalten, in dem dem QM-Team seine Kompetenzen abgesprochen wurden. Hintergrund des Schreibens waren bezirksinterne Auseinandersetzungen. Das Team hat hierzu schriftlich Stellung genommen, sein Befremden über diese Aussagen ausgedrückt und um ein klärendes Gespräch und eine Rücknahme der Vorwürfe gebeten. Dieser Bitte wurde nicht nachgekommen, eine Reaktion und Rücknahme erfolgte am 14.7.2009 durch ein Schreiben des Rechtsamts des BA. Ein großer Teil der bereit gestellten Mittel zur Quartiersentwicklung musste in diesem Jahr zurückgegeben werden und stand dem Gebiet nicht mehr zur Verfügung. Ein Grund war, dass Antragsteller aufgrund des schwierigen Antragsverfahrens in Zusammenarbeit mit der PSS ihren Antrag sehr spät im Verfahren zurückgezogen haben. Das schon für 2009 vorgesehene Projekt Joblotsen hat sich erheblich verzögert. So gab es zunächst negative Stellungnahmen des Fachamts, die dann in der extra einberufenen Q-RatSitzung zurückgenommen wurden. Die Projektnehmer haben dann die kurze Antragsfrist nicht eingehalten. Es wird eine neue Ausschreibung hierzu geben. Ein weiterer Grund war auch die inhaltliche Ablehnung der eingegangenen Anträge auf die 1. Ausschreibung zur Aktivierung von Senior_innen seitens des Q-Rats und der Rückzug der Mieter_innenbeirat-Ausschreibung. Die Stimmung im Kiez leidet unter diesen Gegebenheiten, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Akteure war in einigen Bereichen nicht mehr möglich. Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Gebiets ist die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit von QM, BA und SenStadt. Die Kommunikationslosigkeit vonseiten BA und teilweise SenStadt gegenüber dem Team haben zu der Entscheidung geführt, dass die Arbeit unter solchen Bedingungen dem Gebiet nicht förderlich ist. Ziel für die Zukunft muss vor allem die langfristige Aktivierung der Bürger_innen sein. Für die Entwicklung des Gemeinwesens liegt eine wesentliche Voraussetzung darin, die Bewohner_innen kontinuierlich in den Aufwertungs- und Stabilisierungsprozess mit einzubeziehen. Eine adäquate bewohnersensible Ansprache ist hierfür eine wichtige Voraussetzung. Auch in den nächsten Jahren sollten die Bemühungen um Bürgerbeteiligung und -aktivierung, Kiezforen sowie Unterstützung und Stärkung der vorhandenen Ressourcen im Gebiet Schwerpunkte der Arbeit des Vor-Ort-Teams sein. Leit- und konkrete Projektideen sind in Zusammenarbeit mit den beteiligten Akteur_innen des Gebiets zu entwickeln und nach Diskussion mit den Fachämtern umzusetzen. Im Q-Rat und Einzelgesprächen wurde die Sorge geäußert, dass der Kiez und die Arbeit vor Ort unter einem Teamwechsel leiden könnten. Die aufgebauten Kooperationen, die Zusammenarbeit mit engagierten Nachbar_innen und die gemeinsame Debatte verdienen eine sorgfältige und verantwortungsvolle Übergabe an das neue Team. Ende des Jahres wird es daher vor allem darum gehen, einen geordneten Übergang zu organisieren. Seite 5 von 5 Protokoll des Quartiersrat-Workshops am 05.09.2009 Anwesende: siehe Liste Entschuldigt: Emsal Görsoy, Berkay Nese, Steffen Mezger, Peter Held Zeit: 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr Begrüßung QM teilt mit, dass das Team sich im Rahmen des neuen Auswahlverfahrens nicht mehr um die Durchführung des Quartiersverfahrens Wassertorplatz bewirbt. Das Team beendet seine Arbeit somit zum 31.12.2009 und übergibt an ein neues Team. Neue Träger können sich für die Durchführung des Gebietsverfahrens bewerben. 11.15 Uhr Alper Karasahin und Günseli kommen. Der Q-Rat diskutiert, wie mit dieser Entscheidung umgegangen werden soll, es wird kritisiert, dass der Q-Rat vor vollendete Entscheidungen gestellt wird. Es wird die Sorge geäußert, dass das Gebiet unter einem Wechsel leiden könnte. Das QM-Team bittet den Q-Rat auch zukünftig seine Arbeit ernst zu nehmen und eine kritische Haltung zur Vergabe von Fördergeldern zu entwickeln. Antrag Der Q-Rat bittet das QM seine Entscheidung zu überdenken und sich doch beim Auswahlverfahren zu beteiligen. Dafür: 11 Dagegen: 0 Enthaltung: 0 Diskussion, wie der Q-Rat sich im Falle einer Bewerbung und Ablehnung des bisherigen Teams verhalten soll. Q-Rat beschließt, dass man dann an die Presse gehen werde. TOP I: Das Programm Soziale Stadt und das Verfahren Das QM-Team erläutert die verschiedenen Schritte des Verfahrens (siehe PPT). Das QM-Team erklärt, dass das Team nicht Entscheidungsträger, sondern moderierende Prozessbegleitung ist. BA erklärt, dass die Fachämter eine beratende und unterstützende Rolle spielen und deren Stellungnahmen für den Q-Rat nicht bindend sind. TOP II: Handlungsschwerpunkte 2010/2011 Das QM-Team erklärt, dass das Programm Soziale Stadt zu neun verschiedenen strategischen Zielen arbeitet: 1. Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt 2. Mehr Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten 3. Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums 4. Bewohneradäquate soziale Infrastruktur 5. Bewohneradäquate Stadtteilkultur 6. Besseres Gesundheitsniveau 7. Besseres Sicherheitsniveau und Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens 8. Mehr Akzeptanz und unterstützendes Sozialgefüge 9. Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure Seite 1 von 3 Das QM-Team stellt die Ergebnisse der Bewohnerbefragung vor, der Q-Rat diskutiert über Handlungsschwerpunkte für das Jahr 2011. Der Q-Rat entscheidet über die Handlungsschwerpunkte für 2011 und setzt folgende Prioritäten: 1. Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure (Z9), 11 Stimmen 2. Besseres Sicherheitsniveau und Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens (Z7), 10 Stimmen 3. Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums (Z3), 9 Stimmen 4. Mehr Akzeptanz und unterstützendes Sozialgefüge (Z8), 9 Stimmen Der Q-Rat diskutiert über die Inhalte. Zum 1. Schwerpunkt „Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure (Z9)“ Der Bedarf an einem Mieterrat ist da. Dieser soll Mieter_innen dazu befähigen sich selbst zu helfen. Der Mieterrat soll unabhängig von Wohnungsbaugesellschaften und privaten Vermietern sein und mit den starken Partnern zusammenarbeiten. Wichtig ist, darauf zu achten, dass Angebote, die der Bezirk sowieso macht, nicht gefördert werden dürfen. Das Angebot des Mieterrats muss daher über eine klassische Mieterberatung hinausgehen. Es soll Schulungen für die Bewohner_innen geben. Die Bewohner_innen sollen wenn nötig beim Schriftverkehr unterstützt werden. Es besteht sowohl Bedarf an professioneller Beratung als auch an Befähigung und Qualifikation der Mieter_innen. Zweisprachigkeit der Angebote ist wichtig. Im Sinne der Nachhaltigkeit muss es ein Ziel sein, dass es am Ende des Projekts einen selbstständigen Mieterrat geben wird. Außerdem wird diskutiert, dass die Kiezzeitung ein wesentliches Element dieses Ziels ist. QM erklärt, dass die Ausschreibung hierzu läuft und die Kiezzeitung dann hoffentlich Anfang 2010 beginnen kann. Der Q-Rat diskutiert das Thema Öffentlichkeitsarbeit und dass verschiedene Beteiligungsformen für verschiedene Gruppen entwickelt werden sollen. Auch die Übersicht über einen „Kiezschatz“, auf den Bewohner_innen und Initiativen zurückgreifen können, wird als sinnvoll erachtet. Zum 2. Schwerpunkt „Besseres Sicherheitsniveau und Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens (Z7)“ Der Q-Rat diskutiert das Thema Beleuchtung. Die Schwierigkeit besteht darin, dass Zuständigkeiten häufig nicht geklärt sind (BA oder Wohnungsbaugesellschaften). Mit Mitteln der Sozialen Stadt darf Beleuchtung öffentlicher Orte nicht finanziert werden. Das Thema Beleuchtung muss daher in der Lenkungsrunde angesprochen werden und kann im Rahmen des Bürgerhaushalts diskutiert werden. Der Q-Rat diskutiert das Thema Gewalt. Ziel müsse sein, die Bewohner gegenüber Gewalt zu sensibilisieren. Besonders was die Themen häusliche Gewalt und Alltagsrassismus betrifft, besteht Handlungsbedarf. Anonymität muss aufgebrochen werden Wichtig ist es auch die Kinderarmut im Gebiet zu berücksichtigen und Angebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Hier werden auch geschlechtsspezifische Angebote als sinnvoll erachtet. Wichtig ist es Jugendliche für das Thema Drogen zu sensibilisieren. Zum 3. Schwerpunkt „Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums (Z3)“ Der Q-Rat regt eine Sperrmüllaktion an. Das QM-Team erklärt, dass die Gewobag demgegenüber Vorbehalte hat. Es wird überlegt, ob eine solche Aktion z.B. im Garten des MGHs stattfinden könne, um Wohnungsbaugesellschaften und öffentliche Straßenlandschaft zu umgehen. Seite 2 von 3 Zum 3. Schwerpunkt „Bessere Mehr Akzeptanz und unterstützendes Sozialgefüge (Z8)“ Zu diesem Thema regt der Q-Rat eine Beratungsstelle gegen Diskriminierung und AntiDiskriminierung-Arbeit an. Alle gesetzten Schwerpunkte müssen in den kommenden Diskussionen weiter konkretisiert werden. TOP III: Sonstiges Der Q-Rat diskutiert die Problematik der mangelnden Beschlussfähigkeit wegen häufig fehlenden Q-Rat-Mitgliedern. Es wird überlegt, noch in diesem Jahr Nachwahlen durchzuführen. BA empfiehlt Neuwahlen im kommenden Jahr durchzuführen, dann lässt sich auch Geschäftsordnung in die Richtung ändern, dass Nachrücker bestimmt werden, die anwesend sein können und im Falle nicht gegebener Beschlussfähigkeit gleich mit stimmen können. Zunächst soll QM einen Brief an fehlende Mitglieder formulieren mit Bitte ihre Aufgabe wahrzunehmen. Protokollantin: Anne Grunewald 09.09.2009 Seite 3 von 3 Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Amt für Stadtplanung, Vermessung und Bauaufsicht -Quartiersmanagement Dienstgebäude: Frankfurter Allee 35/37 , 10247 Berlin Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Postfach 35 07 01, 10216 Berlin Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gebietskonferenz Am Wassertorplatz am 09.06.2009 Bearbeiter : Frau Berneking Bearb.-Z. : QM L Zimmer : Telefon : 3515 030/902 98 31 76 (intern 9298-31 76) 030/902 98 41 78(intern 9298-41 78) Fax : Datum : 12. November 2009 E-mail: : Birgit.Berneking@ba-fk.verwalt- berlin.de — Protokoll Gebietskonferenz Wassertorplatz am 09.06.2009 1. bewohneradäquater sozialen Infrastruktur (Jugend-u. Sozialarbeit) Prioritäten Erreichtes: • • • MGH diverse Angebote Otto – Wels - GS: Projekte: Kinder in der Küche, Blockflötenunterricht Ehrenamtliches Engagement im MGH Ziele: • • • • • • Jugendliche an alle Angebote anbinden Einsatz mobiler Joblotsen (Ausschreibung läuft) Gründung eines Bildungsverbunds (vgl. Mariannenplatz und Zentrum Kreuzberg/ Oranienstraße) passgenaue schulinterne Projekte initiieren Stabilisierung und Ausbau der Angebote im MGH Nightingale soll ab 2010 zum Modellprojekt werden BEDARF - PROBLEME • • • zu wenig Angebote von Seiten des Bezirkes für Jugendliche, hier insbesondere auch Mädchen (Statthaus Böcklerpark als einziges Angebot) Mangel an Beratung und Vermittlung (z.B. in Schule und Ausbildung) Elterunterstützung Verkehrsverbindungen: U-Bhf . Samariterstrasse Haupteingang Telefax: (030) 90 298 Vermittlung: (030) 90 298 -0 intern 9298 Zahlungen bitte bargeldlos an die Bezirkskasse Friedrichshain-Kreuzberg Geldinstitut Postbank Berlin Berliner Sparkasse Berliner Bank Kontonummer 3416-104 0 610 003 607 0 500 165 000 Bankleitzahl 100 100 10 100 500 00 100 200 00 • Sprachförderung/ Sprachangebote • Mädchenangebote (höchste Quote Kinderarmut in Relation zu anderen Gebieten) Lösungsansätze • • • • • • • Elternaufklärung: Bildungsberatung , Schullaufbahnberatung (im Rahmen ehrenamtliches Engagements) Verein TU, „BTM“ (Verein) Nachhilfe => Kontaktierung, Kooperation => Patenschaften (Schulamt/ Schule) / ehrenamtliches Engagement bei pensionierten Akademikern fördern) Patenschaften in Konzept einbetten Lenau – GS , BSP: Schülerbibliothek => Lesekoffer (in Schule und Zuhause) => Lesepatenschaften in Schule und Zuhause , enger Kontakt der Lesepaten mit der Familie => Schulen in der Gebietskulisse haben sich dieser Idee angenommen und versuchen dies zu installieren Kontaktaufnahme zum Oberschulrat => „Schule ins Boot holen!“ Pool Ehrenamtliche müsste existieren Elternunterstützung bezüglich Schule 2. Besseres Sicherheitsniveau und Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens Erreichtes • • • Kooperation , guter Kontakt zur Polizei (STOPP TOKAT) Reger Austausch in Arbeitsgruppe Polizei, BA – Jug, Odak, Sicherheitsdienst Gewobag Kiezworker (sind schon in Kontakt mit der Polizei => positiv für Beeinflussung Sicherheitsempfinden) Ziele • • • • Ausbau des Austauschs Kiezworker/ Kiezlotsen Steigerung des Sicherheitsempfindens der Bewohner durch Förderung des Dialogs, Konfliktverringerung, Stärkung der Integration der Jugendlichen Kooperation Kiezworker Ù Conciergedienste der gewobag ÙPolizei ÙStatthaus Böcklerpark Informationsveranstaltungen Bedarf/ Probleme • • • • Drogenhandel großes Problem (in Hinterhöfen/ auf Spielplätzen) Nutzbare öffentliche Räume stehen kaum zur Verfügung Freie Räume für Jugendliche/ Jugendangebote Stärkung der Kinder und Jugendlichen – insbesondere in den Kindertagesstätten/ im „Kindergartenalter“ • Rassismus, Diskriminierung, Alltagsrassismus => Antidiskrim. Netzwerk Berlin Lösungsansätze • zum Frauenfrühstück - Frau Ketzschmer weiterhin/ kontinuierlich einladen • Räume schaffen mit den starken partnerschaftlichen Wohnungsbaugesellschaften • Projekt Ausbildung Jugendlicher – Sicherheitspersonal (IB) • Ansprache und Dialog von/ mit „gesprächsbereiten“ Abhängigen“ • sinnvolle Tätigkeiten fördern/ Verantwortung zu geben • verstärkter Einsatz der Kiezworker => personelle Aufstockung • Zukunftsperspektiven – insbesondere mit Jugendlichen – erarbeiten • gebietsübergreifendes Agieren => Streetworker – Förderung über QM • Gruppierungen – Jugendliche: andere Dialogformen finden und anwenden • Handlungen, die sich auf die Handlungsweisen der Dealer beziehen • Multiplikatoren aus vielfältigen Bewohnergruppen rekrutieren • Informationsabend für Anwohnerinnen und Anwohner (Umgang und Verhalten, Fragen bzgl. „Abhängiger“, Angstabbau) Hoffeste, Gartenfeste => „Anlässe schaffen“, um Kommunikation/ Informationsaustausch zu erzeugen Berneking Tischvorlage für die Lenkungsrunde am 21.10.2009 1. Stand der Gebietsentwicklung im Wrangelkiez In den letzten Jahren ist eine positive Entwicklungsdynamik im gesamten Quartier festzustellen. Zu beobachten ist ferner ein Zuzug von Bewohner/innen, die ökonomische und Bildungsressourcen mitbringen. Diese Entwicklung birgt eine Chance für eine stärkere Durchmischung in der Bewohnerstruktur sowie in den Bildungseinrichtungen und stellt neue Aufgaben für die Ausrichtung der Gemeinwesenarbeit und das Funktionieren des nachbarschaftlichen Zusammenlebens im Stadtteil. Gleichzeitig verbirgt sich in dieser Entwicklung auch die Gefahr der Verdrängung der einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen. Während die Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit abgenommen hat, ist der Anteil der BezieherInnen von Transfereinkommen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, weiterhin sehr hoch. Die dominierende Altersgruppe sind die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 35 Jahren, die im Vergleich zum Berliner Durchschnitt deutlich überrepräsentiert sind und die potenzielle neue Elterngeneration darstellen. 1.1 Entwicklung im Rahmen des Quartiersmanagementverfahren In den ersten Jahren der Umsetzung des Quartiersmanagementverfahrens bildeten die Handlungsfelder "Wohnumfeld und öffentlicher Raum" und "lokale Ökonomie und Beschäftigung" den Schwerpunkt der Quartiersarbeit. Durch die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen konnten Freiräume und Grünflächen im Stadtteil aufgewertet, erweitert oder neu gestaltet werden. Zudem wurden Beratungsund Vermittlungsangebote geschaffen, die zur Reduzierung des Ladenleerstands, zur Förderung von Existenzgründungen und zur Stärkung des Kleingewerbes beitrugen. Seit 2005 liegt der Schwerpunkt der Arbeit des Quartiersmanagements auf den Bereichen Bildung, Arbeit und auf der Entwicklung guter nachbarschaftlicher Beziehungen. Neue Akzente der Beteiligung der BewohnerInnen wurden zum einen durch die Einführung des Quartiersratsverfahrens und zum anderen durch die stärkere Einbeziehung und Beteiligung von BewohnerInnen mit Migrationshintergrund gelegt. Stand in den Anfangsjahren der Aufbau und die Aktivierung von lokalen Netzwerken sowie die Bündelung von lokalen Ressourcen im Vordergrund, geht es in den letzten Jahren um die Stärkung und Stützung der aufgebauten Strukturen. 2 2.1 Bilanz der Quartiersarbeit 2009 Prioritätensetzung Die Prioritäten lagen auf Bildung (Z2/Z4), Stadtteilkultur (Z5), Gewaltprävention (Z7) und in der BewohnerInnenaktivierung sowie der Umsetzung des Quartiersratsverfahrens. Da die Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf die Reduzierung der Arbeitslosigkeit weder auf Projektebene noch auf die Möglichkeit struktureller Veränderungen entsprochen werden kann, lag der strategische lokalökonomische Schwerpunkt auf einem personenbezogenen Ansatz (Z2 „Mehr Fort- und Weiterbildung“ und Z4 „Bewohneradäquate soziale Infrastruktur“). Maßnahmen im Bildungsbereich haben außerdem zur Aktivierung der Zielgruppe Familien mit Kindern beigetragen. Unter dem Leitthema „Bildungsinitiative Wrangelkiez“ wurden Mehrzielprojekte realisiert und nachhaltig wirkende Strukturen ausgebaut. 2.2 Auswertungsergebnisse 2009 innerhalb der Prioritätensetzung Im folgenden werden wichtige Einzelprojekte mit besonderem Wirkungsgrad dargestellt. 2.2.1 Bildung In den vergangenen Jahren ist es gelungen, mit der Bildungsinitiative "Wrangelkiez macht Schule" einen gut funktionierenden Bildungsverbund für den Stadtteil aufzubauen, der inzwischen in die Phase der Verstetigung eingetreten ist. Der Bildungsverbund bietet die Grundlage dafür, die verschiedenen Angebote im Bildungsbereich aufeinander abzustimmen, innovative Projekte zu erproben und gemeinsam auszuwerten sowie nachhaltig für eine bessere Vernetzung der Akteure im Sinne einer Stärkung der Bildungschancen für Kinder zu sorgen. Die Schwerpunktthemen der Bildungsinitiative sind: Stand 09.10.2009 Tischvorlage für die Lenkungsrunde am 21.10.2009 1) Sprachförderung: Ansatz Zweisprachigkeit ( Weiterentwicklung der Erstsprache als auch Erlernen der deutschen Sprache). "Rucksack I und II"; "Griffbereit": Über diese erprobten Ansätze der Sprachförderung wurden vor allem türkische Kinder und Mütter erreicht. Die Elternbegleiterinnen (selbst Mütter aus dem Stadtteil) streben nun z. T. weitere Qualifizierungen mit Blick auf eine eigene Berufstätigkeit an. Die Förderung über das Programm Soziale Stadt ist inzwischen ausgeschöpft. Eine Anschlussfinanzierung konnte in 2009 über den Bürgerhaushalt realisiert werden. Auch perspektivisch ist eine Förderung über dieses Instrument angesichts des großen Projekterfolges anstrebenswert. 2) Elternzusammenarbeit/Elternbildung: Nachhaltige Bildungserfolge der Kinder lassen sich nur mit den Eltern gemeinsam erzielen. Elternforschungsgruppe: Die nach dem französischen Modell konzipierte Elternuniversität unterstützt Eltern in Ihren Erziehungsbemühungen und hilft ihnen, wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren. Das Projekt wurde 2008 zusammen mit dem Jugendamt Kreuzberg aufgebaut. Der Quartiersrat hat die Durchführung des Folgeprojekts für 2010/2011 befürwortet und damit die hohe Bedeutung des Vorhabens für den Bildungsprozess der Eltern im Wrangelkiez und seinen hohen Stellenwert für die Zielerreichung in der lokalen Bildungsarbeit (Stärkung der Elternzusammenarbeit, Persönlichkeitsentwicklung, Integration) betont. Zentraler Punkt des Folgeprojektes wird die Vorstellung der Forschungsergebnisse und die Diskussion mit Bildungsakteuren aus dem Stadtteil, Bezirksamt und Senatsverwaltung in öffentlichen Veranstaltungen sein. 3) Bildungswegbegleitung/Gestaltung der Übergänge: Bessere Bewältigung aller Übergänge (Kita-Grundschule, Grund-Oberschule, Schule-Beruf), um Brüche in der Bildungsbiografie zu vermeiden. Theaterprojekt zur Übergangsbegleitung Kita-Grundschule: Ziel ist es, Eltern und Kinder der beiden Einrichtungen schon frühzeitig die Möglichkeit zu bieten, über ein konkretes gemeinsames Vorhaben, die Institution Schule, die Lehrer und Kinder der Jül-Klassen kennenzulernen und somit den Übergang von der Kita in die Schule mit Freude und Neugierde zu gestalten. Ängste bei den Kindern und Eltern können abgebaut und schon frühzeitig Beteiligungsmöglichkeiten an der Schule kennengelernt werden. Es besteht eine hohe Nachfrage bei den Eltern der nachrückenden Vorschulkinder, an einem solchen Folgeprojekt teilzunehmen, was die große positive Resonanz unter den Beteiligten aufzeigt. Methodenlernen bei der Übergangsbegleitung Grundschule-Oberschule: Ziel ist es, den SchülerInnen methodisches Werkzeug zu vermitteln, um selbständiges Lernen zu erlernen, Stärken und Schwächen besser zu erkennen sowie zu lernen, sich geeignete Hilfestellungen zu suchen. Das Projekt umfasst neben der Förderung der Schüler eine intensive Elternzusammenarbeit sowie den Aufbau einer verbindlichen Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus. Durch die Elternzusammenarbeit sollen Informationen zum Schulsystem vermittelt und Eltern darin sensibilisiert werden, dass die Chancen des schulischen Erfolgs maßgeblich darüber steigen, wenn Kinder im Schulalltag nicht überfordert werden. Aufsuchende Berufsorientierung zur Übergangsbegleitung Schule-Beruf: Ziel ist es, Jugendliche im Alter von 16 bis 24 Jahren darin zu unterstützen, ihre eigene Ausbildungssituation selbst einschätzen zu lernen, entsprechend ihren Berufsbildern Bildungskarrieren zu entwickeln und Angebote der Berufsorientierung bzw. Praktika hierfür zu nutzen. Durch die aufsuchende Arbeit von SozialarbeiterInnen werden die Jugendlichen "abgeholt", Schwellenängste genommen, Vertrauen "auf Augenhöhe" aufgebaut und eine Begleitung bzw. passgenaue Vermittlung in eine für sie individuell zukunftsfähige Option vorgenommen. Das Projekt hat im September 2009 begonnen, eine erste Zwischenauswertung wird im November 2009 stattfinden. Stand: 09.10.2009 2 Tischvorlage für die Lenkungsrunde am 21.10.2009 2.2.2 Bewohneradäquate Stadtteilkultur Es wurden niedrigschwellige kulturelle Aktivitäten durchgeführt, die generationenübergreifend ausgerichtet waren, die Zielgruppe Jugendliche hatten oder sich mit der Stadtteilgeschichte befassten. Familienfest im Görlitzer Park Erstmalig fand ein gemeinsames Familienfest vom Nachbarschaftshaus Centrum und Stadtteilzentrum Lausitzer Straße, in Kooperation mit dem Sportverein Agrispor im Schnittpunkt beider Quartiere, dem Görlitzer Park statt. Mit dem Ziel, vorhandene Familien- und Kinderangebote stärker bekannt zu machen und den Görlitzer Park mit Familien zu beleben, konnte die Zielgruppe erreicht werden. Nach gemeinsamer Auswertung sprachen sich die Partner dafür aus, auch in 2010 ein gemeinsames Fest zu feiern, geplanter Termin: 26.6.2010. Eine Ausnahmegenehmigung des Bezirksamtes ist erforderlich. Eine bessere Teilnahme von Trägern aus dem Sozialraum sollte angestrebt werden. Weitere Projekte sind der "bewohnergetragene Austausch zur Kiezgeschichte" mit Erzählsalons, Filmvorführungen, Lesungen und Schülerbeiträgen, "Improvisationstheater für Jugendliche", "Generationsübergreifendes Theater". Über niedrigschwellige, kulturelle Aktivitäten können immer wieder Anlässe zur Begegnung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen geschaffen werden, die dem nachbarschaftlichen Miteinander dienen. Dazu wird es immer einer Unterstützung von Außen bedürfen. 2.2.3 Gewaltprävention Gewaltprävention wird im Wrangelkiez verstanden als ein integrierter Ansatz, bei dem Maßnahmen aus verschiedenen Bereichen zusammenwirken. Dabei geht es vor allem darum, an den Entstehungshintergründen von Gewalt, insbesondere Jugendgewalt anzusetzen. Das Thema spielt in der subjektiven Wahrnehmung der Gebietsbevölkerung eine nicht zu unterschätzende Rolle, vor allem im Zusammenhang mit dem offenen und teilweise aggressiven Drogenhandel im Görlitzer Park. Der Präventionsansatz baut auf fünf Strategien auf, zu deren Umsetzung Projekte entwickelt und realisiert wurden. 1) Erziehung und Bildung sowie Qualifizierung und Berufsorientierung: Eine ausreichende Bildung und Qualifizierung sehen wir als wesentliche Voraussetzung für die Perspektive eines zufriedenstellenden, ökonomisch abgesicherten Lebens in der Gesellschaft an. Mit der Erlangung dieser Perspektive werden Jugendliche weniger anfällig für Gewalt und illegale Handlungen. Projekte siehe unter 2.2.1. 2) Freizeitaktivitäten / Sport: Über sportliche Aktivitäten sollen nicht nur vorhandene Energien von Jugendlichen in eine sinnvolle Richtung gelenkt werden, sondern die Jugendlichen sollen auch soziale Kompetenzen erlernen, Teamgeist entdecken und Verantwortung übernehmen. Nachtsport -Futsal Mit großem Erfolg findet freitagabends eine brasilianische Hallenfußballvariante mit FairplaySchwerpunkt statt. Bis zu 90 Jugendliche ab 16 Jahren nahmen an dem Angebot teil, so dass inzwischen neue Organisationsformen zur Begrenzung der Teilnehmerzahl eingeführt werden mussten. Begleitende Arbeit zu Suchtprävention findet statt. Eine Vernetzung mit anderen Projekten zur Berufsorientierung ist erfolgt. Ein Folgeantrag für 2010 soll gestellt werden. Erlebnispädagogische Ferienangebote Mit dem Ziel der Erlangung des Kletterscheins findet für Jungen aus der Eberhard Klein Schule ein Freizeitangebot mit dem Schwerpunkt Klettern statt. Im Rahmen der Nachhaltigkeitserwägungen sollen ausgewählte Teilnehmer im nächsten Jahr als Teamer weitere Ferienangebote begleiten. Stand: 09.10.2009 3 Tischvorlage für die Lenkungsrunde am 21.10.2009 3) Zusammenarbeit mit Eltern: Ziel ist es, Eltern in ihren Erziehungsbemühungen zu stärken. Elterncoaching zur Gewaltprävention Nach einem selbst formulierten Bedarf nahmen türkische Eltern an zwei Kursen teil, in denen Probleme bei der Erziehung insbesondere ihrer jugendlichen Söhne erörtert wurden. Dabei standen Themen wie Drogenkonsum, Straffälligkeit, Jugendgerichtshilfe und eigenes Verhalten innerhalb der Familie auf der Tagesordnung. Die beteiligten Eltern, fast ausschließlich Frauen erörterten Verhaltensalternativen und neue Handlungsmöglichkeiten in den Familien. Das neue Wissen über Drogen und Straffälligkeit hat sie sicherer in ihren Einschätzungen gemacht. Hemmnisse gegenüber dem Jugendamt konnten durch Einbeziehung des Amtes abgebaut werden. Weitere Unterstützung ist notwendig mit dem langfristigen Ziel des Aufbaus einer Selbsthilfegruppe. 4) Netzwerkarbeit bestehender Einrichtungen und Institutionen: In der Netzwerkarbeit zwischen den verschiedenen Bildungseinrichtungen und der Polizei, die sich bisher in der AG Jugend der Bildungsinitiative Wrangelkiez zusammengefunden hat, werden wesentliche Potenziale zum Präventionsansatz gesehen. Der Informationsaustausch und konkrete Kooperationen zu Prävention, Konfliktschlichtung zwischen Schulen, freien Trägern und der Polizei sollen weiter gefördert werden. Die Möglichkeiten über das vorhandene Netzwerk "Stopp Tokat" sind dabei zu nutzen. 5) Maßnahmen zur Stärkung von persönlichen Kompetenzen zur Vermeidung von Gewalt: Es geht darum, einen besseren Umgang mit Konflikten zu erlernen, die eigene Persönlichkeit zu stärken und ein interkulturelles Verständnis zu entwickeln. Neben bestehenden Anti-Gewalt-Trainings durch die Polizei sollen weitere geeignete Projekte für Kinder und Jugendliche umgesetzt werden. 3. Prioritätensetzung für 2010/2011 Die Prioritätensetzung ergibt sich aus den Ergebnissen der Gebietskonferenz und des QuartiersratsWorkshop vom Juni 2009. Das QM bereitete diese Sitzungen mit einer Darstellung bisheriger Handlungsschwerpunkte, einer Auswertung durchgeführter Projekte und deren Wirkungen auf den Stadtteil sowie einer Empfehlung zur weiteren strategischen Zielsetzung auf der Grundlage von Bedarfen aus der Sicht von Arbeitsgruppen und Akteuren vor. Beurteilungsgrundlage war die angestrebte Nachhaltigkeit von Projekten im Hinblick auf Verstetigungsansätze. Erste Priorität: Mehr Fort- und Weiterbildung (Z2) insbesondere in Bezug auf Jugendliche Das Quartiersmanagement-Team wird im bestehenden Bildungsverbund den inhaltlichen Schwerpunkt stärker auf den Bereich Berufswegeplanung mit dem Focus auf die Zielgruppe Jugendliche lenken. Im dem Zusammenhang soll auch der mit der Bildungsreform geplante Aufbau der neuen Sekundarschule Wrangelkiez am Standort der Eberhard-Klein-Oberschule begleitet werden, der die Chance auf eine Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten im Quartier und eine Aufwertung des Schulstandortes beinhaltet. Im Kontext der Verstetigung sind Kooperationsstrukturen zwischen der neuen Sekundarschule und weiteren Partnern aus der Bildungslandschaft aufzubauen und zu stabilisieren. Zweite Priorität: Mehr soziale und interkulturelle Integration (Z8) Nach unserer Leitvorstellung ist Integrationsarbeit ein Querschnittsthema, das alle anderen inhaltlichen Handlungsfelder berührt. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Integration mit Hilfe geeigneter Kooperationen und stärkenorientierter Ansätze zu verbessern. Neben den geplanten Schwerpunkten im Rahmen der Bildungsarbeit als wichtigem Integrationsfaktor, sollen zudem das Miteinander innerhalb der Nachbarschaft gestärkt werden, ehrenamtliches Engagement gefördert werden sowie Möglichkeiten der kulturellen Teilhabe bereitgestellt werden. Ziel ist es, Selbsthilfepotenziale unter der Bevölkerung zu aktivieren und Möglichkeiten der Mitgestaltung aufzuzeigen. Künftige Projekte sollen niedrigschwellig sein und Interaktionsmöglichkeiten zwischen verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen bieten, wodurch ein beidseitiger Integrationsprozess unterstützt wird. Stand: 09.10.2009 4 Tischvorlage für die Lenkungsrunde am 21.10.2009 Das Nachbarschaftshaus Centrum als Familienzentrum ist der starke Partner im Gebiet, der gefördert über das Jugendamt auch über die Laufzeit des Quartiersmanagements hinaus Angebote für Familien unterschiedlicher Nationalität bereithält und entwickelt sowie benachteiligte Bevölkerungsgruppen unterstützt. Hier sieht das Quartiersmanagement im Hinblick auf die Verstetigung einen Aktivitätsschwerpunkt und eine gezielte Kooperation mit Akteuren, die perspektivisch weitere Multiplikatorfunktionen für das Quartier übernehmen können. Über geeignete in die Konzeption des Zentrums passende Projekte soll das Nachbarschaftshaus im Themenfeld Integration gestärkt werden. Perspektivisch kann eine größere Aufgabe des Hauses in der Unterstützung von bürgerschaftlichem Engagement liegen. So wurde über die Kooperation mit der Freiwilligenagentur Friedrichshain-Kreuzberg und den Aufbau einer Freiwilligenberatung bereits ein Schritt in diese Richtung getan. Dritte Priorität: Gewaltprävention (Z7) Angesichts der Wahrnehmung der Situation im Stadtteil werden Projekte zur Gewaltprävention als sehr wichtig betrachtet. Arbeitsschwerpunkte liegen im Ausbau von Kooperationen und in der Stabilisierung von vorhandenen Netzwerken durch geeignete Projekte, die zur Gewaltverhinderung beitragen. Das "Nachtsportangebot" und die "Elternschulung" sind best practices mit weitreichendem Erfolg, die nach 2010 in bezirkliche oder alternative Fördermöglichkeiten zu überführen sind. 4. Ausblick und zentrale Entwicklungsperspektiven 2010/2011 Insgesamt hat sich die sozialstrukturelle Situation des Wrangelkiezes in den letzten Jahren verbessert. Diese Entwicklung wird auch im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2007 und 2008 beschrieben und führte zu einer Herabstufung des Wrangelkiezes zu einem Gebiet "Mittlerer Intervention" in 2009. Daher wird der Schwerpunkt der Arbeit des Quartiersmanagements in den nächsten Jahren darauf gerichtet sein, die Ansätze zur Verstetigung von aufgebauten, die Stadtteilentwicklung befördernden Strukturen und erfolgreichen Projekten auszubauen. Die Aufgabe für 2009 wird es sein, gemeinsam mit Bezirksamt und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine Klärung zur Gesamtstrategie der Verstetigung herbeizuführen und diese festzulegen. Inhaltliche Eckpfeiler einer Verstetigung sollten die verstärkte Zusammenarbeit mit starken Partnern im Quartier und eine sukzessive Abgabe von Verantwortung sein. Um diesen Prozess sinnvoll zu gestalten, bedarf es einer transparent eingeleiteten Übergangsphase, um die Akteure und die bezirkliche Verwaltung auf die Perspektive im Umfang der Unterstützungsleistungen durch das Quartiersmanagement und eine teilweise Neustrukturierung von Aufgaben vorzubereiten. Zentrale Fragestellung des begonnenen Prozesses ist dabei, welche der aufgebauten Strukturen und Projekte langfristig für die Stadtteilentwicklung notwendig sind und wie diese nachhaltig gesichert werden können. Die Arbeit mit dem Quartiersrat und die Partizipation der BewohnerInnen im Stadtteil sind weitere wesentliche Arbeitsschwerpunkte im Wrangelkiez. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der bisher gelungenen Aktivierung der Bewohner/innen mit Migrationshintergrund. In Bezug auf eine Verstetigung geht es hier vor allem darum, ein Fundament an bürgerschaftlichem Engagement zu festigen. Der dabei verfolgte Ansatz, der Hilfe zur Selbsthilfe bedeutet, Handwerkszeug zu vermitteln, um Organisations- und Kooperationsaufgaben zu übernehmen, politische Prozesse zu verstehen und selbst zu gestalten sowie Verantwortung zu übernehmen. Zentrale professionelle und ehrenamtliche Akteure im Stadtteil sollen so aufgebaut und unterstützt werden, dass sie Netzwerkaufgaben im Stadtteil im Hinblick auf eine Verstetigung übernehmen können. Bereits im laufenden Verfahren wurde deutlich, wie sehr sich BewohnerInnen über die Mitwirkung im Quartiersrat qualifizieren und ihr Expertenwissen über die Quartiersentwicklung ausbauen können. Perspektivisch ist daher die konstruktive Mitwirkung der engagierten BewohnerInnen am Bürgerhaushalt des Bezirkes von großer Bedeutung. Darin wird auch nach perspektivischer Beendigung des Programms Soziale Stadt im Wrangelkiez ein Betätigungsfeld engagierter Bewohner/innen und eine mögliche Aufgabe eines bürgerschaftlichen Gremiums gesehen. Dies beinhaltet auch Überlegungen zu einem anzustrebenden organisatorischen Rahmen der Übertragung von Verantwortung aus dem Stadtteilverfahren. Stand: 09.10.2009 5 Protokoll Gebietskonferenz Wrangelkiez am 02.06.2009 Prioritäten 1.) Berufwegplanung 2.) Gewaltprävention 3.) Stadtteilkultur 1. Bildung/frühzeitige Berufsorientierung unter besonderer Berücksichtigung Jugendlicher Erreichte Ziele Sprachförderung Bildungswegbegleitung Elternzusammenarbeit Seit 2008 Bildungsinitiative in Verstetigung: Drittmittelakquise, Netzwerkbildung, Gemeinwesenarbeit im Bereich Bildung Ausblick 2009/2010: Kooperationsvereinbarungen, Elternzusammenarbeit, Naturwissenschaftliche Lernwerkstatt Festgestellter Bedarf Angebote für Jungen fehlt (Mädcheneinrichtung Cuvrystr. Vorhanden) Lern- Methodenkompetenzen – Unterstützung Elternarbeit/ Einbeziehung im Kontext Berufswegeplanung Sozio - kulturelle Arbeit Moscheen (Netzwerke) in Zusammenarbeit mit der Schule Clearingstelle als neutrale Schnittstelle Aufsuchende Arbeit Berufswegeplanung von Jugendlichen Lösungsansätze                 Überführen der Jugendlichen in Maßnahmen Aufbau von Kontakten zu Betrieben Aufeinanderaufbauende Maßnahmen Kompetenzauf- und -ausbau („soft skills“) Aufsuchende Begleitung von Jugendlichen in der Phase der Berufsorientierung Maßnahmen zur Schließung von Wissenslücken (z.B. Hausaufgabenhilfe“+“, denn kann über SGB II/ XII nicht geleistet werden) Aufbau eines Mentorenprogramms Dezentrale und zentrale Beratungsangebote für Eltern Ausbau des Elterncafés an der Eberhard – Klein - OS Vernetzung der Schulen, Familien und Arbeitswelt (Clearingstelle als Schnittstelle) Ausbau räumlicher Ressourcen (Haus C - Schülercafé) der Eberhard-Klein – OS Praxistage in Betrieben Berufsorientierte Projektwochen Lokale Job- und Ausbildungsmessen Karl-Friedrich-Zelter-Schule Berufsberater der Schulen einbinden und dort anknüpfen   Evtl. Entsendung eines bezirklichen QM-Mitarbeiters in Arbeitsgruppe Dez Ges Soz Tagesstrukturierende Unterstützung 2. Gewaltprävention Erreichte Ziele Netzwerkarbeit mit Polizei und der AG Jugend Implementierte Sport – Projekte Elternaufklärung zum Thema Gewaltprävention Bedarfe niedrig schwellige Beratungsangebote an Eltern Verbesserung der Angebote für Jungen Trainingsmaßnahmen für Kinder- und Jugendliche Fortführung des erfolgreichen Nachtsportangebots Lösungsansätze  Erziehung, Bildung, Berufsorientierung  Freizeitaktivitäten (Verbesserung der Angebote – insbesondere – für Jungen (14 – 18 Jahre) => Fortführung Nachtsport, erlebnispädagogische Angebote) / Angebote – insbesondere von Vereinen- an den Grundschulen etablieren  Zusammenarbeit mit Eltern(Beratung zu den Themen Suchtprävention und Pubertät, Straffälligkeit, Jugendgerichtshilfe)  weiterhin Netzwerkarbeit (Zusammenarbeit mit der Polizei, AG Jugend)  Stärkung persönlicher Kompetenzen(Trainingsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche)  Eventuelle Ausweitung des Nachtsportangebots – auch gebietsübergreifend nach dessen Etablierung  Verstetigung Nachtsportangebot – Bezirkshaushalte 2011 3. Kultur Erreichte Ziele Gutes Angebot vorhanden Ausbau des guten niedrig schwelligen Angebots Bedarfe Stadtteilfeste Lernen der Generationen Anlässe zur Begegnung und Kommunikation Zielgruppe: Jugendliche     Lösungsansätze Familienfest Görlitzer Park Generationsübergreifendes Sommertheater Bewohnergetragener Austausch zur Kiezgeschichte Improvisationstheater für Jugendliche Protokoll des Workshops “Quartiersrat Wrangelkiez” am 06.06.2009 Ort: Seniorenfreizeitstätte, Falckensteinstr. 6, 10997 Berlin Anwesende : Vormittags: 13 Mitglieder des Quartiersrates Nachmittags: 13 Mitglieder des Quartiersrates QM: Frau Jahnke, Frau Arias, Alexander Meyer, Werner Oehlert Bezirksamt, QM-Koordination: Fr. Berneking Beginn: 10:00 Uhr; Ende: 17.15 Uhr Tagesordnung 1. Input Quartiersmanagement a) Strategische Zielsetzung (Z1-Z9) und Bilanz 2009 b) Empfehlung zur strategischen Zielsetzung und mögliche Projektideen 2. Diskussion und Abstimmung mit dem Quartiersrat über die Schwerpunktsetzung 2010/2011 3. Arbeit in Arbeitsgruppen zur Vertiefung der Schwerpunkte a) Vorstellung der Ideen aus Ideenspeicher, Ideenaufruf und Ideen der QRMitglieder b) Bildung von und Arbeit in Arbeitsgruppen 4. Vorstellung der Ergebnisse der Arbeit in den AG´s und Abstimmung Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit: Die Anwesenden werden durch das QM begrüßt. Das Quartiersmanagement bedankt sich für die Bereitschaft der Mitglieder eine außerordentliche Quartiersratssitzung an einem Samstag durchzuführen, um die Schwerpunktsetzung festzulegen. Frau Berneking und Hr. Oehlert werden als Gäste begrüßt. Der Quartiersrat ist beschlussfähig. 1. Input Quartiersmanagement a. Strategische Zielsetzung (Z1-Z9) und Bilanz 2009 Das QM-Team erläutert einleitend die strategischen Ziele, die für alle QM-Gebiete gelten. Dann stellt das QM-Team anhand einer Übersicht alle QF2- und QF3-Projekte für das Jahr 2009 in einer Gesamtschau dar und erläutert den Projektstand für jedes Projekt (Die Liste ist angehängt). Das QM ruft zudem die Prioritätensetzung aus dem letzten Jahr in Erinnerung (1. Priorität: Mehr Fort- und Weiterbildung, Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt, 2.Priorität: Stadtteilkultur, 3. Priorität: Gewaltprävention) und benennt Projekte oder Themen die aus Sicht des Quartiersmanagement über 2009 gesichert werden sollten: - Offenes Spiel- und Begegnungsangebot - Nachtsportangebot - Elternschulung zur Gewaltprävention mit Modifikation zu einem niedrigschwelligen Angebot - Baustein Elternvolksuniversität aus dem Paket der Sprachförderung - Herausgabe der Quartierszeitung. Im Anschluss werden die zur Verfügung gestellten Mittel aus dem Programm Soziale Stadt erläutert. ---------------------- kurze Pause ------------------------- Workshop Quartiersrat QM Wrangelkiez 2009 am 06.06.2009 1 b. Empfehlung zur strategischen Zielsetzung und mögliche Projektideen Im zweiten Teil des Inputs geht es um die strategische Ausrichtung 2010/2011. In den drei obersten Prioritäten Mehr Fort- und Weiterbildung/ Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Stadtteilkultur und Gewaltprävention findet eine ausführliche Auswertung statt, welche die Grundlage für die Empfehlung des Quartiersmanagement bildet. Mehr Fort- und Weiterbildung/ Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Der Schwerpunkt lag in den letzten Jahren auf Sprachförderung, Bildungswegbegleitung und Elternzusammenarbeit. Da im Bereich Kita/Grundschule viele Projekte angeschoben und auf den Weg gebracht wurden, hat sich der Schwerpunkt in Richtung Berufswegeplanung verschoben. Insgesamt soll das Handlungsfeld weiterhin oberste Priorität haben. Hierzu schlägt das QM fünf Schwerpunkte und stellt mögliche Projektideen vor: 1. Lernunterstützung u. Persönlichkeitsstärkung für SchülerInnen 2. Einbeziehen der Eltern in die Berufswegeplanung ihrer Kinder 3. Bessere Vernetzung der Schulen mit Partnern der Jugend- u. Sozialarbeit, Migrantenorganisationen und (Aus)Bildungsbetrieben 4. Standortentwicklung zur Berufsorientierung 5. Aufbau von Betriebskontakten zur frühzeitigen Berufsorientierung Das QM macht zudem noch einmal explizit darauf aufmerksam, dass es im Bereich Übergang Schule-Beruf viele Ansatzpunkte für eine quartiersübergreifende Zusammenarbeit gibt und dass diese auch erforderlich ist. Gewaltprävention: Die zweite Priorität liegt aus Sicht des Quartiersmanagements im Bereich Gewaltprävention. Gewaltprävention wird verstanden als ein integrierter Ansatz, bei dem Maßnahmen aus verschiedenen Bereichen zusammenwirken. Dabei geht es vor allem darum, an den Entstehungshintergründen von Gewalt, insbesondere Jugendgewalt anzusetzen. Der Präventionsansatz stützt sich auf fünf Säulen: 1. 2. 3. 4. 5. Erziehung, Bildung, Berufsorientierung Freizeitaktivitäten / Sport Zusammenarbeit mit Eltern Netzwerkarbeit Stärkung persönlicher Kompetenzen Stadtteilkultur: Weil es im Quartier "Wrangelkiez" ein breites kulturelles Angebot gibt, empfiehlt das QM die Priorität für den Bereich Stadtteilkultur von der zweiten auf die dritte herab zu stufen. Zukünftig sollen vor allem kleinteilige Projekte realisiert werden, die als Ergänzung zum vorhandenen kommerziellen Angebot niedrigschwellige und bewohnerorientierte kulturelle Aktivitäten ermöglichen. Bei zu initiierenden Projektideen sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden: 1. 2. 3. 4. Stadtteilfeste mit identitätsstiftender Wirkung Lernen der Generationen Anlässe für Begegnung und Kommunikation Zielgruppe: Jugendliche Aus dem Quartiersrat kommt der Vorschlag spontan entstandene und entstehende Projektideen sofort aufzuschreiben damit sie nicht verloren gehen. Dafür gibt das QM-Team Moderationskarten aus. Die Ideen werden an einer Pinnwand gesammelt und sollen im weiteren Verlauf des Tages in den Arbeitsprozess einfließen. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - kurze Pause - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Workshop Quartiersrat QM Wrangelkiez 2009 am 06.06.2009 2 2. Diskussion und Abstimmung mit dem Quartiersrat über die Schwerpunktsetzung 2010/2011 Die vorgeschlagenen Schwerpunkte werden mit und vom Quartiersrat diskutiert. Das QM-Team macht deutlich, dass auch in den Feldern die nicht oberste Priorität haben, Projektideen gefördert werden können. In der Folge ist jedes Quartiersrats-Mitglied aufgefordert, seine eigenen Schwerpunkte zu setzen. Hierzu erhält jedes QR-Mitglied fünf unterschiedlich farbige Klebe-Punkte. Die unterschiedlichen Farben symbolisieren die jeweiligen Prioritäten und entsprechen einer bestimmten Anzahl von Punkten die dem strategischen Handlungsfeld gegeben werden. Die Farben haben folgende Bedeutung: - Blau bedeutet 1. Priorität und entspricht 5 Punkten - Grün bedeutet 2. Priorität und entspricht 4 Punkten - Rot bedeutet 3. Priorität und entspricht 3 Punkten - Gelb bedeutet 4. Priorität und entspricht 2 Punkten - Weiß bedeutet 5. Priorität und entspricht 1 Punkt Das Handlungsfeld mit den meisten Punkten soll das Handlungsfeld mit der größten Priorität werden. Jedes Handlungsfeld kann nur mit einer Farbe beklebt werden. Das Kleben der Punkte dient der Abgabe eines Meinungsbilds, über das im Anschluss diskutiert und abgestimmt wird. Das Meinungsbild ergibt folgende Prioritätensetzung in der strategischen Zielausrichtung: - Z2 Mehr Fort- und Weiterbildung: Z8 Mehr soziale und interkulturelle Integration: Z1 Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Z7 Gewaltprävention Z4 Bewohneradäquate Infrastruktur Z9 Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure Z3 Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums Z5 Bewohneradäquate Stadtteilkultur Z6 Besseres Gesundheitsniveau 44 Punkte 38 Punkte 21 Punkte 19 Punkte 18 Punkte 18 Punkte 17 Punkte 12 Punkte 8 Punkte - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - kurze Pause - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Diese Prioritätensetzung wird anschließend mit den Anwesenden diskutiert. Z2 und Z1 werden aufgrund der inhaltlichen Nähe zusammengefasst. Die ersten drei Prioritäten sind nach dem Meinungsbild folgende: 1. Priorität: Z2 Mehr Fort- und Weiterbildung/ Z1 Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt 2. Priorität: Z8 Mehr soziale und interkulturelle Integration 3. Priorität. Z7 Gewaltprävention Dieses Ergebnis wird zur Abstimmung gestellt. Frage: Wer stimmt dafür, dass diese Prioritätensetzung für die Gebietsentwicklung 2010/2011 erfolgen soll? Probeabstimmung: 12 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 0 Enthaltungen Abstimmung: 12 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 0 Enthaltungen. Die erforderliche 2/3 Mehrheit ist damit erreicht. Somit sind die Prioritäten für die Gebietsentwicklung 2010/2011 wie dargestellt beschlossen. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Mittagspause - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Workshop Quartiersrat QM Wrangelkiez 2009 am 06.06.2009 3 3. Arbeit in Arbeitsgruppen zur Vertiefung der Schwerpunkte Um die Arbeit in den Schwerpunktbereichen und an einzelnen Projektideen zu vertiefen, werden Arbeitsgruppen vorgeschlagen. Hierzu werden zunächst alle Ideen, die generiert wurden, vorgestellt und den strategischen Handlungsfeldern zugeordnet. a. Vorstellung der Ideen aus Ideenspeicher, Ideenaufruf und Ideen der QRMitglieder Es gibt drei Bereiche aus denen Ideen in den Workshop einfließen. Zunächst werden die Ideen vorgestellt, die in Folge des Ideenaufrufs durch das Quartiersmanagement eingegangen sind, diese werden den strategischen Handlungsfeldern zugeordnet. Dann werden die Ideen zugeordnet, die sich in dem "Ideenspeicher" des QM befinden. Darin sind solche Ideen enthalten, die bereits auf vorangegangenen Sitzungen des Quartiersrats etc. entwickelt wurden, aber bisher nicht weiter verfolgt wurden. Aus dem dritten Bereich gehen die Ideen ein, die im Laufe des Tages von den Mitgliedern des Quartiersrates aufgeschrieben wurden. Auch diese werden den strategischen Handlungsfeldern zugeordnet. Danach erfolgt die Bildung von Arbeitsgruppen. b. Bildung von und Arbeit in Arbeitsgruppen Aufgrund der Beteiligungswünsche seitens der Quartiersratsmitglieder werden die Arbeitsgruppen AG Bildung, AG Integration und AG Wrangelkiezblatt gebildet. In diesen Arbeitsgruppen werden die einzelnen Handlungsfelder intensiv besprochen und die vorhandenen Ideen weiterentwickelt und konkretisiert. Zum Abschluss sollen die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen im Plenum vorgestellt und abgestimmt werden. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Kaffeepause - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 4. Vorstellung der Ergebnisse der Arbeit in den AG´s und Abstimmung Nach einer Pause kommen alle Quartiersratsmitglieder und das QM wieder zusammen, um über die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zu diskutieren und diese abzustimmen. Die Ergebnisse werden dabei einzeln vorgestellt und dann für jede AG in einer Sammelabstimmung entschieden, ob die Ideen in diesem Feld so weiterverfolgt werden sollen oder nicht. AG Bildung: (Z2 Mehr Fort- und Weiterbildung/ Z1 Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt) In dieser AG waren insgesamt 6 QR-Mitglieder, ein Mitglied des QM-Teams und Fr. Berneking. In der AG Bildung wurden folgende Themen erörtert und weitere Ideen entwickelt: 1. Lernunterstützung u. Persönlichkeitsstärkung für SchülerInnen Jugendliche brauchen weiterhin eine Lernumgebung, die sie darin unterstützt, ihre Lebenswegplanung selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. Das Vermitteln von Lern- und Methodenkompetenzen steht deshalb weiterhin im Mittelpunkt für die Projektideenentwicklung. Die Jugendlichen sollen ermutigt werden, ihren Weg selbständig zu finden. Berufsorientierung soll keine Last, sondern Spaß machen und Neugierde wecken. Wichtig ist , die richtige Ansprache bei den Jugendlichen zu finden. Projektideen zur Verbesserung der Lern- u. Methodenkompetenz sowie Schließung v. Wissenslücken - Fachbezogene Hilfe zur Schließung von Wissenslücken sowie fachübergreifende Sprachförderung für Schüler (Grund- und Oberschule) / Schaffen von Lernhilfen im Stadtteil (z. B. Hilfe vor Prüfungen, Klausuren etc.) Workshop Quartiersrat QM Wrangelkiez 2009 am 06.06.2009 4 - Sommer-Uni / Sommercamp zur gezielten Unterstützung von benachteiligten Schüler/innen: Die politische Bildungsarbeit sowie die Förderung des Allgemeinwissens neben Aspekten der Berufsorientierung können zentrale Themen des Sommercamps sein. Am Ende sollen die Teilnehmer/innen ein Abschlusszertifikat erhalten, dass sie für Ihre Bewerbungen benutzen können. 2. Aufbau von Betriebskontakten zur frühzeitigen Berufsorientierung Es ist dringend erforderlich, das Jugendliche mehr Möglichkeiten erhalten, praktische Berufserfahrungen zu sammeln. Sie müssen die Gelegenheit erhalten, Dinge praktisch auszuprobieren und mit den Sinnen erleben zu können. Das Berufsbild und der Alltag in der Arbeitswelt soll für die Jugendlichen möglichst hautnah, das heißt mit ihren Sinnen, erfahrbar sein. Deshalb ist es sinnvoll, möglichst frühzeitig SchülerInnen und Betriebe miteinander in Kontakt zu bringen. Sie sollen ein Gefühl für den Beruf und die Anforderungen entwickeln können, lernen, Ihre Schulsituation realistisch einzuschätzen und motiviert werden, einen möglichst guten Schulabschluss zu erzielen. Projektideen zur frühzeitigen Berufsorientierung und zum Ausbau der Kontakte zwischen Schule, Familie, und Betrieben. • "Praxistage in Betrieben" z. B. durch den Zusammenschluss von Betrieben: Schul-Workshops im Kiez für Jugendliche zwischen 15 und 16 Jahren (Projektwoche in der Schule, wo Privatunternehmen kurze Schnupperkurse in ihrem jeweiligen Berufsfeld anbieten). • Konzentrations- und Sprachkompetenztraining in den Betrieben (nötige Grundlagen um einen Beruf auszuüben) • Das geplante Projekt zur aufsuchende Berufsorientierung (laufendes Auswahlverfahren) soll sich mit dem Träger des Nachtsportangebotes unbedingt in Verbindung setzen (Kooperation denkbar.) • Bildungsfest "Konkret" (als Auftaktveranstaltung zum Beginn und zum Ende eines zu planenden Projektjahres zu Bildungsthemen. Diese Idee muss noch weiterentwickelt werden. 3. Einbeziehen der Eltern in die Berufswegeplanung ihrer Kinder Viele Eltern haben bereits problematische Erfahrungen mit der Institution Schule gemacht, oder fühlen sich aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und fehlendem Wissen über das deutsche Schulsystem gegenüber der Institution Schule unterlegen. Um dieser Distanz zur Schule entgegen zu wirken, ist es erforderlich von Seiten der Schule an die Lebenswelt der Eltern anzuknüpfen, Ängste ernst zu nehmen und Möglichkeiten der Beteiligung und Kooperation aufzuzeigen. Schulen sind mit der Entwicklung geeigneter Maßnahmen häufig überfordert. Auch können unterschiedliche kulturell geprägte Erziehungsvorstellungen und Werte Konflikte zwischen Lehrern und Eltern hervorrufen. Bei der Projektideenentwicklung wäre es hilfreich Migrantenorganisationen, wie z. B. Elternvereine, stärker mit einzubeziehen, die eine wichtige Schnittstelle zwischen Familie und Schule einnehmen können. Projektideen zur Elternzusammenarbeit in der Berufswegeplanung ihrer Kinder • Informationstreffen für Eltern mit dem Ziel sie zur Berufsorientierung ihrer Kinder zu beraten • Stärkung der Elternzusammenarbeit an der Eberhard-Klein-Oberschule über geeignete Themen und Maßnahmen. Das Elterncafé ist da, aber es machen zu wenig Eltern mit, und es fällt schwer, Eltern für die aktive Mitgestaltung zu gewinnen. • Entwicklung von positiv besetzten Aktivitäten zwischen den Eltern, z. B. gemeinsame Freizeitgestaltung, damit nicht an erster Stelle die Gemeinsamkeit über Probleme hergestellt wird. Entwicklung von Konzepten zur Elternzusammenarbeit. Workshop Quartiersrat QM Wrangelkiez 2009 am 06.06.2009 5 4. Moderation der Netzwerkarbeit zwischen Schule, Familie, Partnern der Jugend- u. Sozialarbeit, Migrantenorganisationen und (Aus)Bildungsbetrieben Eine Schnittstelle soll organisatorische, initiierende, steuernde und moderierende Aufgaben zwischen SchülerInnen, Arbeitswelt, externen Trägern und Fachverwaltungen einnehmen, dem Vorbild der Bildungsinitiative "Wrangelkiez macht Schule" folgend, wo sich die Struktur mit einer externen Prozessmoderation bewährt hat. Hierzu könnte ein Auswahlverfahren vorbereitet werden, um einen Träger zu finden, der eine steuernde und koordinierende Rolle zur Entwicklung von aufeinander abgestimmten Maßnahmen zur Berufsorientierung einnimmt. (Arbeitstitel: "Clearingrunde Berufsorientierung") Frage: Stimmt der Quartiersrat Wrangelkiez zu, dass die genannten Projektideen weiter verfolgt und konkretisiert werden sollen? Abstimmung: 13 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen. Damit erhält das Quartiersmanagement den Auftrag im Bereich Z1 und Z2 die genannten Ideen weiter zu entwickeln und zu konkretisieren. AG Integration: (Z8 Mehr soziale und interkulturelle Integration) Der Arbeitsgruppe gehörten insgesamt 4 Mitglieder des Quartiersrats und ein Mitglied des QM-Teams an. Es wurden folgende Ideen aufgegriffen und weiterentwickelt: a. Sperrmüllaktionstage Aktion zur Förderung des Dialogs zwischen verschiedenen Bewohnergruppen und zur Verbesserung der Kommunikation in der Nachbarschaft. b. Interkulturelle Mobilisierung (z.B. gemeinsames Kochen) Über das gemeinsame Kochen ist ein interkultureller Austausch und ein gegenseitiges Kennenlernen auf niedrigschwelliger Ebene möglich. c. Gartengruppe im Görlitzer Park/ bürgerschaftliches Engagement im Park Unterstützung von Bewohner/innen, die sich ihr Umfeld stärker aneignen möchten mit dem Ziel einer stärkeren Identifikation mit dem Wohnquartier o Mit dem Zusatz die Möglichkeit einer Zwischennutzung auf dem IVG-Gelände zu eruieren d. Spezifische Männerangebote, um diese stärker z.B. über kulturelle Projekte in die Quartiersarbeit zu integrieren, Zugang zur Zielgruppe über kulturelle Themen, ggf. Unterstützung der bestehenden Männergruppe im NHC e. Angebote in Richtung politische Bildung - Demokratie lernen - Initiative ergreifen Mit dem Ziel der Persönlichkeitsstärkung und der Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements o Demokratie erleben, z.B. über Besuche im Bundestag/ BVV o Politische Strukturen und Ansprechpartner kennen lernen o Möglichkeiten des Andockens an das Projekt "Jugendwerkstatt" f. Infobroschüre zu soziokulturellen Einrichtungen und bürgerschaftlichem Engagement, um so auch Neu-Zugezogene zu gewinnen g. Öffnung des NHC für deutsche Angebote h. Gemeinsame Aktion der Glaubensgemeinschaften Anknüpfen an die bisherigen Projekte und Aufgreifen von Teilaspekten des letzten Auswahlverfahrens zu Glaubensgemeinschaften Workshop Quartiersrat QM Wrangelkiez 2009 am 06.06.2009 6 Frage: Stimmt der Quartiersrat Wrangelkiez zu, dass die genannten Projektideen weiter verfolgt und konkretisiert werden sollen? Abstimmung: 13 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen. Damit erhält das Quartiersmanagement den Auftrag im Bereich Z8 die genannten Ideen weiter zu entwickeln und zu konkretisieren. AG Wrangelkiezblatt: (Z9 Mehr Partizipation der Bewohner und Akteure) Der Arbeitsgemeinschaft Wrangelkiezblatt gehörten 3 Quartiersratsmitglieder, ein Mitglied des QMTeams und Werner Oehlert an. Es ging im Wesentlichen um die Konkretisierung der Idee einer stärkeren Integration von Bewohnern in die Herstellung der Quartierszeitung "Wrangelkiezblatt". Dazu wurden folgende Ideen entwickelt: o Die lokale Redaktionsgruppe soll gestärkt werden und der Träger soll aufgefordert werden mit dieser stärker zusammen zu arbeiten o der Mittelteil der Zeitung soll für Bewohnergestaltung, z.B. Artikel von Kiezreportern/ lokaler Redaktionsgruppe reserviert werden § Interviews von "erfolgreichen" Bewohnern im Kiez § Porträts von Einrichtungen § Schüler-Redaktionsgruppe an der FG-G o der lokalen Redaktionsgruppe soll/en (ein) Mitglied/er des Quartiersrat angehören o es sollen mehr Informationen zu laufenden Projekten gegeben werden § o die vorletzte Seite soll stärker dazu genutzt werden, lokale stadtteilöffentliche Termine von soziokulturellen Einrichtungen bekannt zu machen § o dies könnte dadurch gewährleistet werden, dass Quartiersratsmitglieder sogenannte Projektpatenschaften übernehmen und dann im Zuge dessen, selber in der Zeitung darüber berichten allerdings mit der Idee, dass die entsprechenden soziokulturellen Einrichtungen die Termine selber liefern und die Redaktion nicht "hinterher rennen" muss die Mitglieder der Redaktionsgruppe ohne entsprechendes Know-how sollen entsprechend fortgebildet werden, um die Nachhaltigkeit zu unterstützen Frage: Stimmt der Quartiersrat Wrangelkiez zu, dass die genannten Projektideen weiter verfolgt und konkretisiert werden sollen? Abstimmung: 11 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 2 Enthaltungen. Damit wird die Idee einer stärker bewohnergetragenen Stadtteilzeitung "Wrangelkiezblatt" unterstützt und soll weiter entwickelt werden. Workshop Quartiersrat QM Wrangelkiez 2009 am 06.06.2009 7 Folgeprojekt Nachtsportangebot 2010: Aufgrund der großen positiven Resonanz auf das Nachtsportangebot im Wrangelkiez schlägt das QM-Team ein Folgeprojekt für 2010 vor. Es wird vom QM dargestellt, dass bereits eine positive Rückmeldung der beteiligten Ämter auf der Gebietskonferenz am 02.06.2009 erfolgt ist und dass es die Überlegung vom Quartiersmanagement Mariannenplatz gibt, das Projekt im Jahr 2011 im Rahmen einer gebietsübergreifenden Kooperation zu fördern. Frage: Stimmt der Quartiersrat Wrangelkiez zu, dass das Angebot "Nachtsport" im Jahr 2010 gefördert werden soll und ein diesbezüglicher Antrag vom Träger zu erarbeiten ist? Abstimmung. 13 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen. Damit stimmt der Quartiersrat zu, das Nachtsportangebot für 2010 zu fördern. Die weiteren Ideen, die besprochen aber nicht weiter in einer AG konkretisiert und im Plenum abgestimmt wurden, sind im folgenden nach strategischen Handlungsfeldern dargestellt: Z7 Besseres Sicherheitsniveau/ Gewaltprävention: a. Erlebnispädagogische Ferienangebote für Jugendliche o Kletterkurse (z.B. Elbsandstein) o Paddeln o Hochseilkurse Z5 Bewohneradäquate Stadtteilkultur a. Kiezchor/ Kiezensemble/ Fortlaufende Musikergruppe b. Regelmäßige Filmworkshops für Jugendliche, in denen Filme über (Themen im) Wrangelkiez gedreht werden c. Fotowettbewerb "Hinterhöfe + Hausflure" d. Wettbewerb "Balkonbegrünung" e. Straßenfeste Z4 Bewohneradäquate soziale Infrastruktur a. Feriencamp - Sport, Kultur und Freizeit in Berlin b. Schachtische auf dem Schulhof der Fichtelgebirge-Grundschule c. Proberaum für Schlagzeugprojekt d. Kurs im Verkehrskindergarten o Fahrradfahren für Männer/ Frauen/ Senioren e. Kurs im Spreewaldbad: o f. Turmspringen für Jungen/ Mädchen Boulesturnier auf der Lohmühleninsel g. Kiezbibliothek (Verein?) h. Heimatmuseum (Verein?) Bauprojekt: a. Bewegungsraumgestaltung (Flurgestaltung wegen akustischer Lärmreduzierung im OGB der FG-G Workshop Quartiersrat QM Wrangelkiez 2009 am 06.06.2009 8 Priorität Z Projekte Träger 2009 1 2 3 3 QF 2 - 2009 2009 2010 2011 35.000,00 € 257.000,00 € 10.000,00 € 198.000,00 € 65.000,00 € 49.500,00 € Anmerkungen Z2 Jugendwerkstatt in Kooperation mit Oberschulen und Jugendeinrichtungen Bildungswerk in Kreuzberg (BWK) Z2 Aufsuchende Begleitung von Jugendlichen in der Phase der Berufsorientierung Auswahlverfahren 37.000,00 € Z5 Kulturelle generationsübergreifende Aktivitäten zur Stärkung der Nachbarschaft : (Sommertheater für Jung und Alt) Expedition Metropolis e.V. 11.050,00 € Z5 Kommunikationsbank Frau Wischöfer 3.111,43 € Einweihung am 03.04.09 Z5 Z5 Familienfest im Görlitzer Park Improvisationstheater mit Jugendlichen NHC e.V. Auswahlverfahren 4.957,50 € 5.500,00 € Fest am 27.06.09 Auswahlverfahren; Bewerbungsfrist: 08.06.09 Z5 Bewohnergetragener Austausch zur Kiezgeschichte Auswahlverfahren 9.000,00 € Auswahlverfahren; Bewerbungsfrist: 08.06.09 Z4 Offenes Spiel- und Bewegungsangebot im Görlitzer Park Spielwagen 1035 e.V. 11.028,15 € Z4 Begleitung von Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern beim Übergang von der Grundschule in die Oberschulen familie e.V. 26.255,02 € 2.440,80 € laufendes Projekt Projektende31.01.2010 Z4 Aufbau und Durchführung einer naturwissenschaftlichen Lernwerkstatt für drei Kitas im Wrangelkiez Herwig / Höfele 10.000,00 € 20.000,00 € Projektstart: 01.09.09 Z4 Bildungswegbegleitung von Kindern und deren Eltern beim Übergang von der Kita in die Grundschule mit Hilfe der Theaterarbeit Kreativehaus e.V. Z7 Nachtsportangebot im Wrangelkiez Sport und Kooperation International e.V. 33.000,00 € laufendes Projekt Z7 Klickkicker.de - die Bolzplatzliga Nachbarschaftshaus Centrum e.V. 10.174,10 € Projektabschluß 31.12.2009 Z7 Elternschulung zur Gewältprävention und Steigerung der Erziehungskompetenz Sprachförderung in Kooperation mit Eltern mit dem Programm Rucksack I + II in der Kita und der Schule, Griffbereit im NHC, Aufbau der Elternvolksuniversität Herausgabe der Quartierszeitung "Wrangelkiezblatt" LebensWelt gGbmH 22.694,05 € laufendes Projekt RAA 39.407,00 € Projektabschluß 31.07.09 H&H Pressebüro in 2009 20.748,00 € Projektabschluß 31.12.2009 Z8 Z9 Summe Restmittel für Projektideen Projektstart 01.06.09 Auswahlverfahren; Bewerbungsfrist: 29.05.09 laufendes Projekt Projektstart 01.04.09 Projektende 31.12.09 7.361,66 € 29.930,59 € 5.069,41 € laufendes Projekt 231.356,32 € 0,00 € 71.940,80 € 0,00 € 126.059,20 € 65.000,00 € Workshop Quartiersrat QM Wrangelkiez 2009 am 06.06.2009 9 Vorlage zur Lenkungsrunde des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße 20. Oktober 2009 I. Zusammenfassung der Zielerreichung in 2009 Die Schwerpunkte des Quartiersmanagement Zentrum Kreuzberg/ Oranienstraße lagen 2009 in der Förderung der Integration und Kultur, der Verbesserung der Kommunikation, Partizipation und der Freizeitangebote im Quartier. Die vom Q-Rat auf dem Workshop 2008 festgelegten Prioritäten im Handlungsfeld „Bildung“ zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung sowie im Handlungsfeld „Gesundheit“ wurden auf die Jahre 2010 und 2011 verlegt, um zuvor eine Bedarfsanalyse durchzuführen und konzeptionelle Ansätze und Methoden in der AG Bildung, unter Einbeziehung der bezirklichen Fachämter, zu erarbeiten. 1. Ausbildung, Arbeit und lokale Ökonomie 2008/09 konzentrierte sich die Arbeit in erster Linie auf die Vernetzung, Zusammenarbeit und Etablierung von Angeboten in Ausbildungs- und Berufsberatungen, vor allem für Jugendliche. So bot GfBM/KompaX gezielte, individuelle Beratungen 1x im Monat im QM Büro an. Zudem kooperiert das QM mit dem von BIWAQ geförderten Projekt von Lok e.V. „Kreuzberg handelt – wirtschaften im quartier“ zur Stärkung der ethnischen Unternehmen und Aufwertung des Standortes und mit dem von BIWAQ geförderten Projekt vom Ausbildungswerk Kreuzberg e.V. „WorkIn“ zur Förderung der fachlichen Qualifizierung von Jugendlichen, in Kooperation mit den Wohnungsbaugesellschaften. Auf der Quartiersebene konnte durch die seit 2006 laufende Maßnahme von SO 36 e.V. „Ausbildungsbetreuung“ die Qualifizierung- bzw. Ausbildungssituation für Jugendliche mit besonderen Schwierigkeiten beim Schul- und Lehrabschluss unterstützt werden. Seit Beginn der Maßnahme, die im Mai 2010 enden wird, wurden sieben zu Veranstaltungstechniker/innen und Veranstaltungskaufmann/-frau ausgebildet. 2. Verbesserung des Wohnumfeldes/Lebensraumes Bzgl. der Wiederbenutzung und der damit verbundenen notwendigen Sanierung der Turnhalle in der Mariannenstraße 47 hatte das QM bereist 2008 in Gesprächen mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, den Abteilungen „Sportförderung“ und „Denkmalschutz“ des Bezirksamtes FriedrichshainKreuzberg Vorschläge, Ergebnisse einer Bedarfsanalayse sowie ein Nutzungskonzept vorgelegt. Für eine erste Sanierung wurden seitens SenStadt Mittel aus dem Quartiersfonds 4 zur Verfügung gestellt; weitere Mittel für notwendige Um- und Anbauten werden vom Bezirk in den kommenden zwei Jahren fließen. Diese erste Instandsetzung wird es ermöglichen, dass ab Oktober 2009 verschiedene Bewohner/-innengruppen (Kinder, Frauen, Jugendliche, Mädchen usw.) sportlichen Aktivitäten nachgehen können. Die im letzten Jahr auf dem Workshop festgelegte Priorität zur Verbesserung des Wohnumfeldes wurde auf 2010 verschoben. 3. Schulische Bildung Die Jens-Nydahl-Grundschule ist inzwischen ein wichtiger starker Partner und ein zentraler Bildungsort im Stadtteil, der vor allem für Eltern eine bedeutende Rolle spielt, da die Schule Familien mit unterschiedlichen Angeboten von der Vermittlung von Sprachkenntnissen bis hin zu Beratungsangeboten in Erziehungsfragen unterstützt. Mit dem Ende des Schuljahres 2008/09 lief das Projekt von Theater Rote Grütze e.V. „Wie im Märchen!“ aus. In der Theater-AG hatten Schüler/innen der 5. und 6. Klasse gelernt, eigene Texte zu schreiben und Theaterstücke zu inszenieren. Die Theater AG wird inzwischen von Lehrer/innen und Erzieher/innen der Grundschule geleitet. Der Elternraum, ein Ergebnis des 2007/08 geförderten Projektes „Elternaktivierung und Elternpartizipation“ von Al-Dar e.V. und Vielfalt e.V., ist auch nach dem Ende des Förderzeitraumes ein wichtiger Treffpunkt für Eltern. Durch die Vernetzung der an der Schu- Vorlage zur Lenkungsrunde – QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße 2009 le tätigen Akteure und das Engagement der Schule gelang es, dass dieser weiterhin von den muttersprachlichen Mitarbeiter/innen betreut wird. 4. Außerschulische Bildung Die Wilhelm-Liebknecht-/Namik-Kemal-Bibliothek ist ein bedeutender Bildungsort im Quartier, die aufgrund ihrer engen Zusammenarbeit mit der Grundschule, den Kitas und Vereinen im QM-Gebiet inzwischen zahlreiche Aktivitäten und Aktionen für Kinder und Eltern anbietet. Die über „Soziale Stadt“ seit Ende 2006 geförderte „Lern- und Hausaufgabenhilfe“ konnte 2009 weiter unterstützt werden. Eine große Anzahl von Kindern und Jugendlichen nimmt diese Unterstützung täglich nachmittags wahr, so dass dieses Angebot inzwischen ein fester Bestandteil der Einrichtung ist, das sich durch Kontinuität wie Qualität auszeichnet. Hinzu kommt, dass Schüler/innen inzwischen auch Unterstützung in Sachfächern erhalten und somit vor allem Jugendliche der Oberschulen die Bibliothek als außerschulischen Lernort frequentieren. Seit September 2008 wird das Projekt „Offenes Jugendcafé“ von Loyal e.V. in den Südblöcken gefördert. Die von der GSW zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten dienen den Jugendlichen als Treffpunkt. Hier können Jugendliche ab 16 Jahren Unterstützung finden, an Gruppenaktivitäten teilnehmen und Beratungen sowie Informationen zu jugendspezifischen Themen erhalten. Der Treffpunkt soll Jugendlichen Raum für Kommunikation und Austausch bieten sowie bedarfsgerecht ihre Anliegen unterstützen. Zur Verbesserung der Freizeitangebote gab es 2009 zwei Auswahlverfahren. Das Angebot von Türkiyemspor e.V. „Kiez-Olympiade“ wie auch die Maßnahme von Sub Opus 36 e.V. „Masters of Ceremonies 36“ werden im Herbst stattfinden. Türkiyemspor e.V. wird in den Herbstferien in der am 14.10.2009 wieder eröffneten Turnhalle in der Mariannenstraße 47 verschiedene sportliche Aktivitäten anbieten und Mädchen wie Jungen die Möglichkeit geben, ihnen unbekannte Sportarten auszuprobieren und sich in den Ferien sportlich zu betätigen. „Masters of Ceremonies 36“ bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich gegenseitig durch gemeinsame Aktivitäten und Interessen kennen zu lernen sowie sich in der von ihnen favorisierten Musik wie z.B. HipHop, Raggae, Soca und Rap in Workshops kreativ zu entfalten. 5. Bewohneradäquate Stadtteilkultur Das Auswahlverfahren „Förderung der Kommunikation und Kultur“ zielte auf die öffentliche Aufwertung künstlerischer Potenziale, auf die Verbesserung des Dialogs über Kunst und Kultur sowie auf die Förderung generationsübergreifender, interkultureller Aktivitäten. Ein großer, auch berlinweiter, Erfolg war und ist „Berlin TRANSIT Istanbul und zurück“ von Kunstasphalt e.V. – eine Ausstellung besonderer Art, da die großformatigen Bilder Besuchern die Strecke Istanbul-Berlin und zurück an Häuserfassaden nachvollziehbar machen. Ein Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung mit Filmreihen, Lesungen und Diskussionsveranstaltungen. 6. Verbesserung der Gesundheit Entsprechend dem ermittelten Bedarf wurden 2008/09 im Baerwaldbad Kurse zum Schwimmenlernen und zur Wassergewöhnung mit Kindern vom TSB e.V. weiterhin angeboten; die Belegzeiten an drei Tagen teilten sich das QM Mariannenplatz und QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße. Aufgrund der defizitären gesundheitlichen Situation im Quartier und der unzureichenden Angebotsstruktur wurde bereits auf dem Workshop 2008 die Förderung der Gesundheit als Priorität angesehen. Schwerpunktsetzung und Konkretisierung des Auswahlverfahrens erfolgte in der AG Bildung, unter Einbeziehung der Plan- und Leitstelle des BA. 7. Soziale und interkulturelle Integration In Zusammenarbeit mit dem QM findet das Projekt „Aktivitäten und Angebote zur Unterstützung von Emanzipationsprozessen und Partizipation für Frauen aus dem türkisch- und arabischsprachigen Kulturkreis“ von Kotti e.V. bis Ende 2009 im Familiengarten statt. Erfolgreich war vor allem die Aktivie- Seite 2 Vorlage zur Lenkungsrunde – QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße 2009 rung von Frauen mit Migrationshintergrund, die Verbesserung der Kommunikation zwischen den verschiedenen Kulturkreisen sowie die Bekanntmachung und Annahme von Angeboten im Quartier. Auf Wunsch der Frauen finden inzwischen auch Informationsveranstaltungen und Beratungen zu bestimmten Themen statt. Damit hat diese Zielgruppe eine feste Anlaufstelle erhalten sowie kontinuierlich zur Verfügung stehende muttersprachliche Ansprechpartnerinnen. Das Projekt von Sub Opus 36 e.V. „1 x 1 Halay“ richtet sich an Gruppen/Menschen, die aufgrund ihrer Nationalität, Lebensform, Religionszugehörigkeit, Hautfarbe und Geschlecht diskriminiert werden. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und Toleranz wie Respekt gegenüber anderen Kulturen zu fördern. An den monatlich stattfindenden Tanzkursen zum Erlernen des Halay (Reigentanz) nehmen zwischen 1520 Personen teil. Auch die Maßnahme von A. Sarigöl „Loser“ soll die Integration von „Randgruppen“ fördern und Vorurteile ihnen gegenüber abbauen. Den Abschluss der Maßnahme bildet eine vierwöchige dokumentarische Videoausstellung im Familiengarten, die die so genannten „Verlierer“ bzw. „Loser“ – Obdachlose und drogenabhängige Menschen - dieser Gesellschaft porträtieren. 8. Kommunikation, Aktivierung und Partizipation Aktivierung und Partizipation nehmen einen elementaren Stellenwert in der Arbeit des QM ein. Ende 2009 wird die letzte Ausgabe des Kiezmagazins erscheinen. Zahlreiche Bewohner/innen hatten sich im Laufe des Jahres in den öffentlichen Redaktionssitzungen getroffen, um über die Themenschwerpunkte der jeweiligen Ausgaben zu diskutieren sowie ihre Artikel einzubringen. Die Förderung der Kommunikation und Partizipation aller im Stadtteil lebender Kulturen und Generationen haben die Projekte „Kulturgeschichte im SO 36“ und „KIEZ.memory“ als Schwerpunkt. Bei dem erst genannten Projekt handelt es sich um ein interkulturelles, traditionelles Schattentheaterstück, dessen Aufführung Kinder und Erwachsene in Workshops vorbereiteten und in den Sommerferien aufführten. Das zweite Projekt in diesem Handlungsfeld zielt auf einen gemeinsamen Dialog aller Bewohner/innen im Quartier sowie auf Miteinander und Respekt vor dem Wissen anderer. Das von den Menschen, mit unterschiedlichen Perspektiven auf den Kiez, gestaltete Memoryspiel mit Bildern von persönlich bedeutsamen Orten soll Ende des Jahres im Stadtteil ausgestellt werden (Bibliothek, Kreuzberg Museum). II. Handlungsbedarf und Prioritäten 2010/2011 Die strategische Ausrichtung 2010/2011 Zu den 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Prioritäten in 2010/11 gehören: Förderung der frühkindlichen Bildung. Verbesserung des Übergangs Kita-Schule. Förderung der Gesundheit, Ernährung und Bewegung. Förderung der außerschulischen Bildung Freizeitangebote als außerschulische „Lernorte“. Verbesserung des Wohnumfeldes. Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs. Förderung der Qualifizierung, Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die vom Q-Rat festgelegten Schwerpunkte ergänzen die vom QM ausgearbeiteten Leitvorstellungen und Strategien zur weiteren Quartiersentwicklung. 1. Ausbildung, Arbeit und lokale Ökonomie Da die Chancen für langzeitarbeitslose Bewohner/innen auf einen Arbeitsplatz auf dem 1. Arbeitsmarkt aufgrund vielschichtiger Probleme (Alter, Qualifizierungsniveau, Dauer der Arbeitslosigkeit) gering sind, muss QM weiterhin seinen Fokus auf Kooperationen mit anderen größeren Maßnahmen verfolgen und Informationen sowie Beratung vermitteln, unter der Berücksichtigung, dass niederschwellige Qualifizierungsangebote passgenau auf die Bewohner/-innen zugeschnitten sind. Dabei sollte vor allem Jugendlichen größere Unterstützung zuteil werden, zumal viele von ihnen keinen Schulabschluss haben und sich daher mit großen Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert sehen. Seite 3 Vorlage zur Lenkungsrunde – QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße 2009 Schulbegleitende, qualifizierte Berufsorientierung und –planung sollte aber auch als Ergänzung zur bestehenden Ausbildungsplatzvermittlung der Arbeitsagenturen mit dem Ziel einer erfolgreichen und gezielten Vermittlung von Jugendlichen auf Ausbildungsplätze initiiert werden. Dabei ist es notwendig, neue Strategien zu entwickeln und eine Zusammenarbeit mit Arbeitskreisen aufzubauen, die sich mit Beschäftigungsförderungen auseinandersetzen. Dafür sollte zuvor der Handlungsbedarf ermittelt werden, um an der Stelle anzusetzen, wo die Ressourcen liegen. Um ein ergebnisorientiertes Vorgehen in diesem Feld verfolgen zu können, könnte ein Netzwerk mit den lokalen Akteuren, Vertreter/innen aus Verwaltung und Wirtschaft, JobCenter und Arbeitsagentur sowie Bildungsträgern entwickelt und aufgebaut werden, um längerfristig Strategien und Konzepte zu entwickeln. Ebenso sollten Möglichkeiten der Unterstützung für die Erlangung erforderlicher Qualifikationen und anderer Formen der Berufsorientierung entwickelt werden, indem die vorhandenen vielfältigen Angebote und Förderinstrumente sinnvoll genutzt werden. Ein weiterer Fokus soll auf Unterstützung des Kleingewerbes liegen, die ein bedeutendes Potenzial für die Quartiersentwicklung darstellen und somit zur Standortprofilierung beitragen. So könnten Ideen oder abgestimmte Konzepte mit Engagierten entwickelt werden, um diese Potenziale im Gebiet zu halten; auch eine Zusammenarbeit mit den zuvor genannten durch BIWAQ geförderten Maßnahmen könnte hierbei wichtige wie nützliche Impulse geben. 2. Verbesserung des Wohnumfeldes und Lebensraumes Eine Aufwertung des Wohnumfeldes trägt zur Steigerung der Lebensqualität bei, da die Wohnzufriedenheit der Bewohner/innen auch die Identifikation mit dem Quartier fördert. Der Q-Rat hat auch für die kommenden Jahre dieses Handlungsfeld priorisiert; eine Konkretisierung steht allerdings noch aus. Als mögliche Schwerpunkte eines Auswahlverfahrens werden die Förderung des Umweltbewusstseins, der Umgang mit Müll zur Vermeidung der Vermüllung besonders öffentlicher Plätze und der Vandalismus im öffentlichen Raum und in Häusereingängen genannt. Ein Hinzuziehen von Bewohner/innen könnte hierbei zur Problemlösung beitragen, um mit gezielten Aktionen unter Bürgerbeteiligung entgegen wirken zu können. 3. Frühkindliche Bildung Vor allem Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund sollte intensive, kontinuierliche Sprachförderung zuteil werden, da sie für eine erfolgreiche Teilnahme am Bildungssystem wichtig ist. Nicht nur die Schulen, sondern auch die Kitas entwickeln sich zunehmend zu Bildungseinrichtungen, in denen die Förderung der Sprach- und Sprechkompetenz einen elementaren Stellenwert einnimmt. Heutzutage werden aber noch zu viele Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen und somit mit schlechten Startbedingungen eingeschult. Damit die Schulanfänger/innen aber dem Schulunterricht von Beginn an folgen können, sollte die Sprachförderung bereits frühzeitig in der Kita beginnen. Das QM hat bereits im Frühjahr erste Schritte in der AG Bildung gemeinsam mit Kitas und der Schule und mit Unterstützung von FörMig1 unternommen, um gemeinsam Strategien zur qualitativen Verbesserung der Schnittstelle Kita-Schule zu entwickeln resp. zu erarbeiten. Die Ergebnisse mündeten in einem Anfang Oktober veröffentlichten Auswahlverfahren zur Förderung frühkindlicher Bildung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung der Zusammenarbeit der Bildungsinstitutionen mit Eltern. Hier sind die Kitas aufgrund ihrer Nähe zu den Eltern und in Kooperation mit der Grundschule umfassend an der Vorbereitung der Kinder und ihrer Eltern auf die Schulzeit durch Beratung und Informationsaustausch beteiligt. Auf diese Weise können frühzeitig Schwellenängste der Eltern gegenüber der Schule abgebaut und den Kindern der Übergang in die nachfolgende Bildungsstufe erleichtert werden. Eine erfolgreiche Förderung führt auf längere Sicht auch zu einer Profilierung der Schule. Das Image der Schule ist für die Schüler/innen ebenso wichtig wie das Image des Wohnquartiers. Nicht selten leiden Absolvent/innen von Schulen aus benachteiligten Quartieren unter Stigmatisierungen, die ihre Chancen bei der Ausbildungsplatzsuche einschränken. Daher bedarf es stabiler, kontinuierlicher Strukturen, die durch verbindliche Bildungspartnerschaften mit definierten Zielen, Aufgaben und Erfolgskriterien erreicht werden können. Das QM kann hierfür erste Schritte einleiten und ein Netzwerk von Kooperationspartnern aufbauen. 1 FörMig: Abk. für „Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ (Modellprogramm). Seite 4 Vorlage zur Lenkungsrunde – QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße 2009 4. Außerschulische Bildung Eine Schwerpunkt liegt in den nächsten Jahren in der Verankerung von Angeboten zur Lern- und Hausaufgabenhilfe zur Förderung von Sprach-, Sprech- und Lesekompetenz von Schüler/innen. Lernbegleitende und –ergänzende Angebote sollten kontinuierlich stattfinden, zumal sich viele Eltern aus unterschiedlichen Gründen dieser Aufgabe nicht gewachsen sehen. Vor dem Hintergrund des Angebotsdefizits für Kinder und Jugendliche müssen (weiterhin) im Gebiet bedarfsgerechte und zielgruppenspezifische Maßnahmen und Angebote unterstützt werden. Freizeitangebote haben als außerschulische „Lernorte“ einen elementaren Stellenwert in der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Möglichkeit, dieser Zielgruppe auch Erfahrungen außerhalb von Schule und Familie zukommen zu lassen sowie ihre soziale, kommunikative und Lernkompetenzen zu fördern, gehören zu den Zielen im Auswahlverfahren für 2010. 5. Besseres Gesundheitsniveau Da die Angebote des Gesundheitswesens nur ungenügend die Bedarfe der Bewohner/innen im Stadtteil abdecken und die herkömmlichen Informationsmethoden vor allem die migrantische Bevölkerung nicht hinreichend erreicht, wurde zu diesem Handlungsfeld ein Auswahlverfahren für 2010 und 2011 veröffentlicht. Ziel soll es sein, die Gesundheits- und Ernährungssituation sowie die Bewegungs- und Gesundheitserziehung in den Familien, Kitas und Schulen zu verbessern. Unter Einbeziehung der Planund Leitstelle Gesundheit wurde dieses Thema auf der AG Bildung erörtert, Bedarfe im Stadtteil ermittelt sowie analysiert und konzeptionelle Ansätze sowie Methoden zur Stärkung gesundheitsfördernden Handels und zur Umsetzung praxisorientierter, auf die Zielgruppe zugeschnittener Maßnahmen erarbeitet. 6. Soziale und interkulturelle Integration Das QM wird weiterhin mit seinem integrierten Handlungsansatz den Prozess des gleichberechtigten Zusammenlebens der Bewohner/innen unterschiedlicher nationaler und kultureller Herkunft unterstützen. Hierfür gibt es auf den verschiedenen Handlungsebenen wichtige Zielsetzungen: Für die aktive Teilhabe aller Bewohner/innen in allen gesellschaftlichen Bereichen müssen verstärkt bedarfsgerechte Angebote zur Beteiligung gemacht und Strukturen geschaffen werden, die Begegnungen, Kommunikation und gemeinsames Handeln der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen im Stadtteil ermöglichen. Integration erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit der Vielfalt und Verschiedenheit der Menschen im Quartier. Die unterschiedlichen Lebensformen, kulturellen und religiösen Wurzeln sind als Qualitäten anzuerkennen, die dem Zusammenleben und dem Quartier neue, positive Impulse geben. Das Zusammenleben der Bewohner/innen sollte dahin gehend verbessert werden, dass sie Bereitschaft zeigen, sich zu öffnen und am Geschehen im Quartier teilzunehmen. Gerade für die Bewohner/innen aus anderen Kulturkreisen ist dies aber aufgrund ihrer problematischen Situation nicht immer einfach. Gefangen in ihrer Perspektiv- und subjektiv empfundenen Ausweglosigkeit scheinen viele gefangen in einem Kreislauf, den zu unterbrechen sich schwieriger als vermutet erweist. Integration ist aber auch ein wechselseitiger Prozess. Alle Seiten müssen Toleranz und Anerkennung für den „Anderen“, den „Fremden" aufbringen und für neue kulturelle Erfahrungen und Einflüsse offen sein. Dafür sind Bereitschaft, Bemühungen und Anstrengungen aller Seiten notwendig. Das QM muss in diesem Prozess die Rolle der Moderation und Koordination übernehmen. Hier muss in naher Zukunft ein integrativer Kulturdialog stattfinden, um die Gefühle und Ressentiments der Fremdheit auf beiden Seiten zu mindern und aktive wie passive Ausgrenzung zu vermeiden. Zu den wichtigsten Zielen der nächsten Jahre wird auch die Einbindung von Muslim/innen gehören, die sich seit Jahren in ihre eigene religiöse community zurückziehen. Um diejenigen, die aufgrund der Angebotsvielfalt religiöse „Zentren“ aufsuchen, für quartiersbezogene Gremien zu gewinnen und zu aktivieren, müssen in naher Zukunft Strategien in Zusammenarbeit mit der Migrationsbeauftragten des Bezirks und des Beauftragten für Integration und Migration des Senats diskutiert und erarbeitet werden. Eine weitere Aufgabe sieht das QM in der Befähigung von Bewohner/innen zur Eigenständigkeit. Die „Hilfe zur Selbsthilfe“ kann vom QM durch gezielte Informationen und Veranstaltungen initiiert werden. Dies ist zwar ein langwieriger Prozess, der jedoch bei Kontinuität und stetigem Bemühen und durch gezielte Ansprache erfolgreich sein kann. Seite 5 Vorlage zur Lenkungsrunde – QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße 2009 7. Kommunikation, Aktivierung und Partizipation Ohne eine umfassende, kontinuierliche Beteiligung der Bewohner/innen, lokalen Akteure und starken Partner im Quartier und ihre Vernetzung kann keine dauerhafte Aufwertung des Quartiers als ein sich selbst tragendes, sozioökonomisch stabiles System erreicht werden. Dies ist aber vor allem deswegen notwendig, da das Quartiersverfahren bzw. das Programm „Soziale Stadt“ zeitlich befristet ist. Für eine interaktive Kommunikation bedarf es im Quartier der Initiierung neuer methodischer Ansätze und Strategien für eine aktive Partizipation von Bewohner/innen in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Ein Fokus sollte dabei auf bedarfsgerechten Angeboten zur Beteiligung liegen, um Begegnungen, Kommunikation und gemeinsames Handeln der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen im Stadtteil zu ermöglichen. Ziel ist es, Kommunikationslosigkeit und Dialogunfähigkeit mit all seinen Konsequenzen zu verringern und Anonymität aufzubrechen. Vor allem aber für Migrant/innen fehlen nach wie vor Möglichkeiten, sich in einer zum Q-Rat alternativen Form einzubringen. Bedarfsgerechte Angebote für Planungs- und Beteiligungsgremien könnten eine Möglichkeit sein, die Zahl der partizipierenden Bewohner/innen anderer Kulturkreise zu erhöhen. Zur Aktivierung und Partizipation von Bewohner/innen mit Migrationshintergrund ist nach wie vor die direkte Ansprache und die Methode des „persönlichen" Gesprächs wichtig. Das QM unternahm und unternimmt in dieser Hinsicht große Anstrengungen, um eine kontinuierliche Partizipation zu erzielen, die erste Erfolge zeigen. Daher sollte die Aktivierung von Menschen aus den verschiedenen Kulturräumen auch unter Einbeziehung von Migrant/innenorganisationen erfolgen und auf die Einbindung in bestehende Netzwerke und Kooperationen zielen. Anlage • • Protokoll des Q-Rat Workshops, 26.09.2009 Maßnahmeliste 2009 QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße 09.10.2009 Seite 6 Protokoll des Quartiersrats-Workshops Samstag, den 29. September 2009, 10:30 - 16:00 Uhr im QM-Büro Zentrum Kreuzberg/ Oranienstraße, Dresdener Straße 12 9 TeilnehmerInnen: s. Teilnehmerliste Top 1: Begrüßung der Quartiersratsmitglieder und Erläuterung des Ablaufs QM begrüßt die Anwesenden und erläutert die Ziele und den Ablauf des heutigen Workshops. Top 2: Input durch QM QM berichtet, dass im letzten Jahr durch die BürgerInnen, ebenso wie durch Gremien und Austauschrunden anderer Akteure im Gebiet (z. B. der AG Bildung), Bedarfe festgestellt und an das QM herangetragen wurden. Aufgabe des QR ist es, diese Bedarfe zu diskutieren und darüber hinaus weitere zu definieren. Ergebnis dieser Diskussion soll, neben der Festlegung der primären Handlungsfelder der nächsten zwei Jahre, eine Konkretisierung dieser Handlungsschwerpunkte sein, um die Mittel, die zur Verfügung stehen, unterlegen zu können. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass bei vielen Projekten eine gewisse Anlaufzeit nötig war, weshalb bei Projekten mit nur einjähriger Laufzeit oft der angestrebte nachhaltige Nutzen für das Gebiet ausblieb. Aus Sicht des QM ist es daher dringend notwendig, langfristig zu denken und ein kontinuierliches Handeln zu initiieren, welches in der Förderung von Maßnahmen über zwei bis drei Jahre hinweg Ausdruck findet. QM erinnert daran, dass auf dem Workshop vom 18.10.2008 bereits drei Handlungsschwerpunkte, nämlich die Verbesserung des Wohnumfeldes (Z3) sowie die Förderung von frühkindlicher Bildung und Gesundheit (Z4, Z6), festgelegt wurden und nach wie vor Bestand haben. Heute sollten mögliche Maßnahmen in Z3 konkretisiert werden; die Konkretisierung in Z4 und Z6 fand über das letzte Jahr hinweg in der AG Bildung statt. Top 3: Bedarfsermittlung Die bereits erkannten Bedarfe werden von den QR-Mitgliedern per Kartenabfrage ergänzt. Diese Bedarfe liegen in den folgenden Themenbereichen: Jugendarbeit und Freizeitangebote: ⇒ Freizeitangebote für Jugendliche, Räume für Familien, Fahrradwerkstatt. Kleinkindförderung (Kita): ⇒ Übergang Kita-Schule. Protokoll Q‐Ratworkshop 2009 Seite 1 Ernährung und Gesundheit: ⇒ Ernährung in Schule Gesundheitsanlaufstelle. und Kita, Kochschule Aus- bzw. Berufsbildung: ⇒ Aus- und Fortbildung für Jugendliche, Ausbildungssuche für Jugendliche. für Kinder, Unterstützung bei Interkulturelle Berufs- und Außerschulische Bildung: ⇒ Sprachkurse, Angebote für Hausfrauen, Kompetenz und Elternarbeit, Hilfe zur Selbsthilfe, Hausaufgabenhilfe. Kunst und Kultur: ⇒ Erweiterte Angebote in der Bibliothek, Einbezug der Anwohner in Kunstprojekte. Wohnumfeld: ⇒ Umweltbewusstsein schaffen, Vandalismus und Vermüllung auf Spielplätzen. Interreligiöser Dialog Öffentlichkeitsarbeit des QR (siehe Top 5) -------- Pause -------- Top 4: Festlegung der Prioritäten und Mittelunterlegung Bereits auf dem letzten Workshop (18.10.2008) wurden als Prioritäten festgelegt: Z3 „Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums“ Z4 „Förderung der Frühkindlichen Bildung“ Z6 „Gesundheit, Ernährung und Bewegung“ Bei der Betrachtung der unter Top 3 aufgeführten „neuen“ Bedarfe kristallisierten sich für die QR-Mitglieder die folgenden Handlungsfelder als Schwerpunkte heraus: Z1 „Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ Z2 „Mehr Fort- und Weiterbildung“ Z4 „Bewohneradäquate (nachfragegerechte) Infrastruktur“ Z5 „Bewohneradäquate Stadtteilkultur“ Der QR sieht die Priorität für 2010 auf Z3, Z6 und Z4. Z1, Z2 und Z5 werden als weitere Schwerpunkte angesehen. Protokoll Q‐Ratworkshop 2009 Seite 2 QM erläutert, dass aus dem Programmjahr 2009 für die Jahre 2010 und 2011 für Maßnahmen in den herausgearbeiteten Handlungsfeldern noch mindestens 236.000 € zu Verfügung stehen. Förderanträge aus diesem Programmjahr müssen bis zum 31.12.09 bei der PSS eingereicht werden. Aus PJ10/JR10 können diese Mittel um aufgestockt werden. Die Mittel für die drei priorisierten Handlungsfelder (Z3, Z4, Z6) werden im QR wie folgt festgelegt: ⇒ Die QR-Mitglieder würden im Handlungsfeld Z3 „Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums“ gerne eine Mieterberatung fördern, jedoch weist SenStadt darauf hin, dass solche Einrichtungen generell nicht durch Mittel der „Sozialen Stadt“ gefördert bzw. eingerichtet werden können. In Z3 sei eine Förderung ohnehin nicht einfach, da bauliche Maßnahmen nur durch den Quartiersfonds 4 gefördert werden können. Der QR einigt sich daher darauf, dass in Z3 konkret das Müllproblem angegangen werden soll. Die im letzten Jahr gebundenen 13.169 € für Z3 im Jahr 2010 sollen um 15.000 € aus dem PJ10 aufgestockt werden, um hier eine zweite Maßnahme ausschreiben zu können. Hierzu müssen vom QR konkrete Ideen entwickelt werden. ⇒ In Z6 „Gesundheit, Ernährung und Bewegung“, werden ,für die beiden Jahre 2010 und 2011, 80.000 € für Ausschreibungen veranschlagt. Hier sollen vor allem die Feinund Grobmotorik von Kindern, der Einbezug der Familien, die Erfassung bereits bestehender Angebote bzw. Ressourcen sowie die Initiierung von bedarfsgerechten und zielgruppenorientierten Angeboten gefördert werden. ⇒ Handlungsfeld Z4 „Bewohneradäquate (nachfragegerechte) Infrastruktur“ soll, ebenfalls über die Jahre 2010 und 2011 hinweg, mit insgesamt 100.000 € gefördert werden. Davon sollen für die durch die AG Bildung erarbeiteten konzeptionellen Ideen im Bereich der frühkindlichen Bildung 80.000 € zur Verfügung gestellt werden und für eine Ausschreibung zur außerschulischen Bildung 20.000 €. Übersicht: Handlungsfeld Z3 „Bessere Qualität des Wohn- und Lebensraums“ Z6 „Gesundheit, Ernährung und Bewegung“ Z4 „Bewohneradäquate (nachfragegerechte) Infrastruktur“ Protokoll Q‐Ratworkshop 2009 Maßnahmen(felder) Mittel o Müllproblematik, v. a. auf Spielplätzen (PJ10) 15.000 € o Fein- und Grobmotorik bei Kindern o Einbezug der Familien o Erfassung bereits bestehender Angebote o Frühkindliche Bildung 80.000 € 80.000 € Seite 3 o Außerschulische Bildung Summe 20.000 € (PJ09) 180.000 € (PJ10) 15.000 € Für die als „weitere Schwerpunkte“ angesehenen Handlungsfelder werden im QR folgende Mittel festgelegt: ⇒ In Z5 „Bewohneradäquate Stadtteilkultur“ sollen 30.000 € für Ausschreibungen zur Verfügung stehen. Hierzu muss der QR jedoch noch konkrete Ideen zu möglichen Maßnahmen entwickeln. ⇒ Im QR wird erkannt, dass zwischen den Handlungsfeldern Z2, welches als ein Handlungsschwerpunkt gesehen wird, und Z8 „Mehr soziale und interkulturelle Integration“ eine gewisse Schnittmenge besteht. Deshalb wird beschlossen, eine Ausschreibung zu Z2 so zu formulieren, dass dabei auch Projekte und Maßnahmen zu Z8 Förderung beantragen können. Diesen beiden zusammengefassten Handlungsfeldern werden 60.000 € zugedacht. In der nächsten QR-Sitzung wird über den vorliegenden Antrag von „StreetUniverCity Berlin“ (SUB) entschieden, der in diesen Handlungsfeldern liegt (siehe Top 5). Sollte dieser Antrag gefördert werden (circa 30.000 €), sollen die restlichen Mittel ausgeschrieben werden. Übersicht: Handlungsfeld Z5 „Bewohneradäquate Stadtteilkultur“ Z2 „Mehr Fort- und Weiterbildung“ Z8 „Mehr soziale und interkulturelle Integration“ Maßnahmen(felder) o Noch zu entwickeln o Noch zu entwickeln, evtl. SUB (siehe Top 5.1.) Summe Mittel 30.000 € 60.000 € 90.000 € Verteilung auf Programmjahre: Programmjahr Protokoll Q‐Ratworkshop 2009 Status Mittel Seite 4 PJ09 Für priorisierte Handlungsfelder 180.000 € Für Maßnahmen in den weiteren Schwerpunktfeldern 90.000 € Summe PJ10 Für priorisierte Handlungsfelder Für Maßnahmen in weiteren Schwerpunktfeldern1 Summe 270.000 € 15.000 € offen 15.000 € Top 5: Schwerpunkte der Diskussion 5.1 „StreetUniverCity Berlin“ (SUB) In den Handlungsfeldern Z2 und Z8 liegt dem QM ein Antrag des Projektes „StreetUniverCity Berlin (SUB)“ vor, dessen Ziel es ist, sozial benachteiligte Jugendliche dabei zu unterstützen, ihr kreatives Potenzial zu nutzen, und darüber hinaus Grundzüge politischer Bildung zu vermitteln. Der Aufbau des Programms soll die Jugendlichen dazu motivieren, an mehreren Kursen teilzunehmen, hierdurch Punkte zu sammeln, um am Ende ein Abschlusszeugnis zu erhalten, welches als Zusatzqualifikation Bewerbungen beigefügt werden kann. QM erklärt, dass es heute darum geht zu diskutieren, ob der QR den Bedarf eines solchen Projektes im Quartier sieht. Da es sich bei dem Antrag von SUB um ein einmaliges und durch Copyright geschütztes Projekt handle, wäre zu einem solchen Bedarf keine konkurrierende Ausschreibung notwendig. Darüber hinaus handelt es sich hierbei um einen Antrag, der gleichzeitig beim QM Mariannenplatz eingereicht wurde und ein Projekt, dass bereits seit zwei Jahren im Stadtteil verankert ist. Über zwei Jahre hinweg (2010/11) würden, nach einer positiven Bewertung durch den QR und einer Bewilligung durch den Senat, Jugendliche gebietsübergreifend aus den QM-Gebieten ZKO und Mariannenplatz gefördert. Die QMs ZKO und Mariannenplatz würden sich die Kosten teilen. Dieser Antrag wurde auf dem Workshop des QM Mariannenplatz bereits positiv bewertet. Ein Mitglied berichtet von positiven Erfahrungen und Erfolgen des Projekts bei der Vermittlung von Ausbildungen. Dennoch besteht Einigkeit darüber, dass weitere Informationen über die Antragsteller und ihre Arbeit nötig seien, um diesen Antrag umfassend diskutieren und positiv bewerten zu können. Dies soll bei der nächsten QRSitzung geschehen. 5.2 Öffentlichkeitsarbeit des QR In der Diskussion über die Handlungsschwerpunkte wird im Speziellen die Öffentlichkeitsarbeit des QR thematisiert. Mehrere Mitglieder des QR äußern die Meinung, dass die bisherige Öffentlichkeitsarbeit nicht dazu beigetragen habe, die Arbeit des QR nach außen hin transparent und nachvollziehbar zu machen. Die BürgerInnen des Quartiers würden zu wenig angesprochen und ermutigt, oft sogar davon abgeschreckt, selbst 1 Die Unterlegung der Fördermittel des PJ10 für die die Jahre 2010/11 erfolgt am 30.09.2010. Protokoll Q‐Ratworkshop 2009 Seite 5 mitzuarbeiten oder Anträge einzureichen. Dies sei ein wesentlicher Grund für die unkontinuierliche Arbeit in verschiedenen Handlungsfeldern. Gleichzeitig würde hierdurch die Motivation der QR-Mitglieder selbst beeinträchtigt, was sich auch an der geringen Teilnahme an diesem Workshop zeige. Einige Mitglieder äußern den Wunsch, das QM bzw. den QR zu einem Zentrum der Kommunikation zu machen, in welchem die verschiedenen „Fäden“ aller Initiativen, Maßnahmen und Aktivitäten der BürgerInnen und Gewerbetreibenden zusammenlaufen. Weiterhin wird angemerkt, dass der QR auch während der Maßnahmen und Projekte ständigen Kontakt mit den Antragsstellern halten sollte, um diese gegebenenfalls bei der Durchführung beraten und unterstützen zu können. Erneut wird im QR Kritik an der Struktur der Projektbewilligung geäußert. Sie sei zu kompliziert und trage einen großen Anteil an den Problemen des QR. SenStadt verweist darauf, dass die Rahmengeschäftsordnung (RGO) weiterhin bindend ist, mit dieser müsste konstruktiv gearbeitet werden. Gleichzeitig erachtet SenStadt vorgezogene Neuwahlen des QR im nächsten Frühjahr für dringend notwendig, da der QR in der derzeitigen Zusammensetzung nicht mehr repräsentativ für das Gebiet sei und deshalb nicht mehr als arbeitsfähig betrachtet werden könne. Die Mitglieder des QR teilen die Ansicht, dass bis zu den Neuwahlen konstruktiv mit der geltenden RGO gearbeitet werden müsse. Der QR ist sich zudem darüber einig, dass eine Neuwahl die Möglichkeit biete, den BürgerInnen des Gebietes die Arbeit des QR wieder näher zu bringen und diese zu einer Mitarbeit zu motivieren. Um diese Möglichkeit zu nutzen, wird von Mitgliedern des QR, BA und SenStadt eine gemeinsame AG ins Leben gerufen, welche Ideen zur Realisierung dieser Ziele entwickeln soll. Die AG einigt sich auf den 29.09.2009 um 14:00 Uhr als ersten Termin. Nach der Wahl im kommenden Frühjahr sollte nach Meinung des QR den neu gewählten Mitgliedern der Einstieg in die QR-Arbeit so leicht wie möglich gemacht werden. Seitens des QR wird vorgeschlagen, mindestens die ersten zwei QR-Sitzungen nach der Wahl für die Einarbeitung des neuen QR zu verwenden. QM Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße 08.10.2009 Protokoll Q‐Ratworkshop 2009 Seite 6 Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Amt für Stadtplanung, Vermessung und Bauaufsicht -Quartiersmanagement Dienstgebäude: Frankfurter Allee 35/37 , 10247 Berlin Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Postfach 35 07 01, 10216 Berlin Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gebietskonferenz Bearbeiter : Frau Bieleke Bearb.-Z. : QM 2 Zimmer : Telefon : 3514 030/902 98 40 50 (intern 9298-31 76) 030/902 98 41 78(intern 9298-41 78) Fax : Datum : 12. November 2009 E-mail: : nicole.bieleke@ba-fk.verwalt- berlin.de Protokoll der Gebietskonferenz im QM – Gebiet Zentrum Kreuzberg/ Oranienstraße Schwerpunktthema 1: Integration und Chancengleichheit Erreichtes: 9 9 9 9 9 Vernetzung lokaler Akteure (Gremien, Bewohnerrunden, Arbeitsgemeinschaften) Initiierte und durchgeführte Projekte: „Berlin – Istanbul und zurück“, „ 1x1 Halay“, „CrossCulturCooking“, „Kiezfilmer & Offene Filmwerkstatt“ ,“Frauenfrühstück im Familiengarten“, Litfaßsäule am Kottbusser Tor als „Kommunikationsmotor“ Aktion „ Kleb Deinen Kiez“ – Verbesserung der Partizipation – als Wanderausstellung „Aktivitäten und Angebote zur Unterstützung von Emanzipationsprozessen und Partizipation für Frauen aus dem arabischen und dem türkischsprachigen Raum“, Kiezzeitung, „Kiezmemory“ als Maßnahmen zur Aktivierung und Partizipation Bedarf o o o o o o Aktive Teilhabe der Bewohner in allen gesellschaftlichen Bereichen Initiierung und Pflege von Begegnungs-, Handlungs- und Kommunikationsstrukturen und –kulturen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen Partizipation (real und kontinuierlich), Aktivierung (Strukturen, Ideen, Konzepte entwickeln) von Menschen aus anderen als dem deutschen Kulturkreis in Quartiers- und Stadtteilprozesse „Migrantenvereine“ als Ansprechpartner Niedrig schwellige Angebote mit stabilen, vernetzten Strukturen Aufrechterhaltung der Treffen der Frauen aus dem arabischsprachigen Kulturkreis Verkehrsverbindungen: U-Bhf . Samariterstrasse Haupteingang Telefax: (030) 90 298 Vermittlung: (030) 90 298 -0 intern 9298 Zahlungen bitte bargeldlos an die Bezirkskasse Friedrichshain-Kreuzberg Geldinstitut Postbank Berlin Berliner Sparkasse Berliner Bank Kontonummer 3416-104 0 610 003 607 0 500 165 000 Bankleitzahl 100 100 10 100 500 00 100 200 00 Schwerpunktthema 2: Frühkindliche Bildung – Schulische und außerschulische Bildung – Chancengleichheit Erreichtes: 9 9 9 9 9 9 9 Förderung der Sprech- und Sprachkompetenz: FörMig in AG Bildung eingebunden, Nutzen der Lernprogramme von SenBildWiFo (Ressourcenknappheit in en Kindertagesstätten), Verbesserung des Überganges Kindertagesstätten Ù Schule: Projekte: „Wie im Märchen“, „DAZ musikalisch – rhythmische Früherziehung in der Schulanfangsphase Verbesserung außerschulische Bildung: „Lern- und Hausaufgabenhilfe in der Wilhelm – Liebknecht –Bibliothek“ Außerschulische Angebote: „Offenes Jugendcafé“, „Aufbau einer Fußballmannschaft“, „Segeltour mit Mädchen“ Einbeziehung der Plan- und Leitstelle Gesundheit in die AG Bildung Turnhalle Mariannenstraße „Förderung der Bewegungs- und Gesundheitserziehung in den Familien“ Bedarf: o o o o o o o o Elternzusammenarbeit in Kindertagesstätten => Kooperation mit der Grundschule: Vorbereitung auf die Schulzeit (Beratung und Information) Erhalt und Unterstützung des Elternraums in der Jens – Nydahl – Grundschule Etablierung und Stabilisierung einer Erwachsenenbildung Kontinuierliche Lern- und Hausaufgabenhilfe – mit dem Schwerpunkt Lernhilfe Unterstützung bildungsfördernder Freizeitangebote Zusammenarbeit mit Stadtteilmüttern, quali- und quantitative Stärkung sozialer Netzwerke, Wochenendangebote für Familien Unterstützung Kooperationen zwischen Institutionen im Kiez zu initiieren Aufrechterhaltung der Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche Lösungsansätze Allgemeines ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ Einbindung der Regelfachkräfte in die Projekte => „Bleibendes schaffen“ „Katalysatoren“ => Fachkräfte, um unterschiedliche „Bevölkerungsschichten (verschieden Kulturen, verschiedene berufliche Hintergründe, Ehrenamtler Ù Professionelle,...) „miteinander bekannt zu machen“ => mit den gegebenen Ressourcen arbeiten (Mischung) Räume und Materialien bereit stellen/ zur Verfügung stellen Enge Einbindung/ Anbindung der Anwohner in/an die Projekte Menschen „abholen“, wo sie stehen Erwartungen überprüfen – Zeit einräumen Kommunikation in unterschiedlichen sozialen Schichten Nachhaltigkeit => langfristig Mittel zur Verfügung stellen durch das Programm „Soziale Stadt“ Drittmittelakquise/ Mischfinanzierungen Kinder; Jugend; frühkindliche, schulische und außerschulische Bildung; Freizeit ƒ ƒ ƒ Übergang Familie Ù Kindertagesstätten perspektivisch einbeziehen => Ausschreibung thematisieren Verbesserung Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten – Familiengarten, MGH, Familienzentrum Waldemarstraßen: Familien erreichen, deren Kinder noch nicht in die Kindertagesstätten gehen „Vorlesemütter/ Vorleseväter“ => Ausbildung ist über den Bürgerhaushalt erfolgt=> Projekt initiieren und Vorlesemütter und –väter etablieren ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ Elternprojekte => Individualisierung der Rollen des Elterseins: MÜTTER-/ VÄTERarbeit Naturwissenschaftliche Projekte in den Kindertagesstätten + Sprachförderung in Kooperation mit Schule Lern- und Hausaufgabenhilfe fortführen Stärkung der bereits durchgeführten, erfolgreichen Maßnahmen Schulunterstützung – politische Forderung, den Förderbedarf an Schulen zu decken Und :Vorhandene Ressourcen – Hortplätze, Erzieherinnen – nutzen Zusammenarbeit Bildungsbereich gebietsübergreifend (Mariannenplatz) Gemeinsame Tagung der Bildungsinitiative Mariannenplatz - BildungsAG ZK/O Erhalt des Kinder- und des Jugendtreffs in den Südblöcken Zusammenarbeit mit den Eltern: Schule, Freizeit, Begleitung – Kommunikation über Kinder, multiplikative Effekte von Schlüsselfunktionen nutzen (z.B. Loyal e.V. in den Südblöcken) Gewaltprävention ƒ Gewaltprävention=> Polizei, herstellen/ Vernetzung Jugendeinrichtungen Koalitionen, Kooperationen Kunst und Kultur (Kommunikation, Partizipation=> „Hin zur Chancengleichheit!“) ƒ ƒ Museen , Ballhaus – Aktivierung von Menschen, die nicht „diesen“ Bildungszugang bereits zur Kultur haben „Kartenkontingente“ durch das Quartiersmanagement/Programm „Soziale Stadt“ zur Verfügung stellen Verstetigung/ Nachhaltigkeit: ƒ zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit von Projekten sollen Mittel auch für die Materialbeschaffung , Raummiete etc. verwandt werden – so kann nach Ablauf des Bewilligungszeitraumes die Grundlage zur Weiterführung der Maßnahme gegeben sein i.V. Bieleke