Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Niederschrift.pdf
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Erstellt
26.11.15, 13:23
Aktualisiert
24.01.18, 05:32
Stichworte
Inhalt der Datei
Geschäftsführung
Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben,
Schwule und Transgender
Frau Knaup
Telefon:
Fax:
(0221) 221 29661
(0221) 221 29166
E-Mail:
maria.knaup@stadt-koeln.de
Datum:
29.10.2015
Niederschrift
über die fünfte Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und
Transgender in der Wahlperiode 2014/2020 am Dienstag, dem 29.09.2015, 17:00
Uhr, Rathaus Spanischer Bau, Theodor-Heuss-Saal, Raum-Nr. A 119
Anwesend waren:
Stimmberechtigte Mitglieder
Frau Dr. Beate Blatz
Rubicon e.V.
Frau Monika Borth
KLuST e.V.
Herr Sascha Korinek
LSVD Ortsverband Köln e.V
Frau Sophie Sänger
TX Köln
Herr Jochen Saurenbach
Rheinfetisch e.V.
Stellvertretende stimmberechtigte Mitglieder
Herr James Barthel
KLuST e.V.
Frau Carolina Brauckmann
Rubicon e.V.
Herr Stefan Casper
Rheinfetisch e.V.
Herr Stephan Classen
HomoKlüngel e.V.
Frau Pia Gleditzsch
TX Köln
Herr Armin Lohrmann
SC Janus e.V.
Frau Nicole Sperrmann
Jugendzentrum anyway
Beratende Mitglieder
Frau Svenja Rabenstein
GRÜNE
Herr Bürgermeister Andreas Wolter
GRÜNE
Herr Torsten Rüdiger Ilg
AfD
Verwaltung
Frau Stadtkämmerin Gabriele C. Klug
Stadtkämmerin
Frau Nina Rehberg
Verwaltung - Diversity (5001)
Herr Christian Rahmfeld
Diversity - Fachstelle für Lesben, Schwule und Transgender (5001/3)
Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
Frau Maria Knaup
Diversity - Fachstelle für Lesben, Schwule und Transgender (5001/3)
Frau Monika Blättermann
Dezernat III
Entschuldigt fehlen:
Herr Björn Blank
SC Janus e.V.
Herr Michael Schuhmacher
Aidshilfe Köln e.V.
Herr Alf Bernd Spröde
Völklinger Krei e.V.
Herr Thilo Fußen
Aidshilfe Köln e.V.
Herr Dirk Lankow
St. Sebastianus und Afra Schützenbrüderschaft v. 2012 e.V.
Frau Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes
SPD
Herr Felix Schneider
auf Vorschlag von DIE LINKE
Herr Frieder Wolf
Amt des Oberbürgermeisters (01-4)
Herr Franco Prandi
Amt für Personal, Organisation und Innovation (111-2)
Herr Stephan Jacobs
E-Government und Online-Dienste (1300-2)
Herr Bernd Götting
Amt für öffentliche Ordnung (321)
Frau Inge Steinbach
Amt für Kinder, Jugend und Familie (512-5-1)
Tagesordnung
I. Öffentlicher Teil
1
Begrüßung zur Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule
und Transgender
2
Verpflichtung und Vorstellung der neuen Mitglieder der StadtAG LST
3
Genehmigung der Niederschrift der letzten Sitzung und der Tagesordnung
4
Haushaltssituation
5
Diversity
5.1
Beantwortung einer Anfrage von Frau Brauckmann im Ausschuss für Soziales
und Senioren am 23.04.2015
1475/2015
-2-
Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
6
Sachstandsberichte und Mitteilungen
7
Rückfragen zu Beantwortungen von Anfragen und Mitteilungen aus
früheren Sitzungen
8
Sichtbarkeit von Lesben in Köln
9
Flüchtlinge und LSBTTI
9.1
Flüchtlinge mit LSBT-Hintergrund – Berücksichtigung im Beschluss des Rates
zur „Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in Köln“ vom 10.09.2015
2797/2015
10
Trans*
11
Städtepartnerschaften
12
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner
12.1
Änderung der Benennung sachkundiger Einwohnerinnen und Einwohnern für
diverse Ausschüsse auf Empfehlung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben,
Schwule und Transgender
2776/2015
13
Berichte aus Ausschüssen
14
Beschlüsse/Beschlussempfehlungen
15
Anfragen/Anträge
16
Öffentlichkeitsarbeit
17
Verschiedenes
18
Themen der nächsten Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und
Transgender
-3-
Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
I. Öffentlicher Teil
1
Begrüßung zur Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule
und Transgender
Frau Klug begrüßt die Anwesenden.
2
Verpflichtung und Vorstellung der neuen Mitglieder der StadtAG LST
Frau Klug stellt die beiden neuen Mitglieder Monika Borth (KLuST e.V.) und Sascha
Korinek (LSVD Köln) vor. Die neuen Mitglieder werden verpflichtet. Frau Klug verliest
die Verpflichtung in das Ehrenamt und die Verpflichtung zur Verschwiegenheit.
3
Genehmigung der Niederschrift der letzten Sitzung und der Tagesordnung
Die Niederschrift der letzten Sitzung sowie die Tagesordnung der laufenden Sitzung
werden einstimmig genehmigt. Frau Klug schlägt vor, die Tagesordnungspunkte 4 und
5 gemeinsam zu behandeln. Der Vorschlag wird einvernehmlich angenommen.
4
Haushaltssituation
Frau Klug erläutert die angespannte Haushaltssituation der Stadt Köln. Diese erfordere eine starke Priorisierung der Aufgaben. In den letzten Jahren habe nicht der Charakter der Aufgabe (pflichtig, freiwillig etc.) im Fokus gestanden sondern der Umstand,
inwiefern eine Maßnahme dazu geeignet sei, zu einer diversen, integrativen Stadt beizutragen. So konnten viele Maßnahmen in den verschiedenen Aufgabenfeldern ermöglicht werden. Die beiden großen Aufgabenfelder Wirtschaftsförderung und Kultur
hätten zum Beispiel, obwohl es freiwillige Aufgaben seien, eine erhebliche Berücksichtigung in der Haushaltsaufstellung gefunden. Soziales hingegen stehe - im Kernbereich - im pflichtigen Aufgabenbereich der Stadt. Die Priorisierung habe der Stadtvorstand unter der Leitung des Oberbürgermeisters – auch unter ihrer Mitwirkung – nicht
mit unbedachten Kürzungen und bloßen Quotenvorgaben vorgenommen. Man sei nun
allerdings an einem Punkt angelangt, an dem man sich bewusst mit Priorisierung auseinandersetzen und die Ziele klar im Blick haben müsse. Diese Diskussion gebe es
bei der Aufstellung des Haushaltes 2015 (verbunden mit der mittelfristigen Finanzplanung 2016 – 2018). Bei der derzeitigen Planung habe man Rahmenbudgets für die
einzelnen Dezernate festgelegt. Diese bezögen sich auf die im Juni vom Rat beschlossene mittelfristige Finanzplanung. Dies werde an die kritischer gewordene Konjunktur in der Stadt Köln angepasst. Man gehe davon aus, dass bisherige Aufgaben
fortgeführt werden könnten. U.a. durch die Integration und Unterbringung von Flüchtlingen habe man jedoch einen erheblichen Anstieg an Finanzbedarfen zu verzeichnen, die nur in geringem Maße von anderen staatlichen Ebenen ausgeglichen würden.
Frau Klug weist darauf hin, dass die angespannte Finanzsituation eine große Herausforderung aber nicht das Ende aller Gestaltungsmöglichkeiten sei. Sie sehe es weiterhin als große Aufgabe, den Haushalt der Stadt Köln als Rückgrat – nicht als dominierenden Faktor – für die Erledigung der fachlichen Aufgaben sowie die Fortentwicklung
der städtischen Aufgaben zu gestalten. Dies bedeute eine große Anstrengung insbesondere für die Stadtvorstandsmitglieder und den oder die neue Hauptverwaltungsbeamten/in. Dieser Aufgabe stelle man sich vor dem Hintergrund der mäßigen Gewer-4-
Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
besteuer- und Gesamteinnahmen. Dennoch könne und sollte man ermutigt in die Zukunft sehen – auch im Hinblick auf die Fortführung der Arbeit von und für die LSTCommunity.
Frau Brauckmann dankt für die Ausführung und erklärt, dass die Community es gewohnt sei, dass die Finanzlage in Köln knapp sei. Dies sei der Anlass für das Papier
der StadtAG zur Berücksichtigung von Diversity im Haushalt der Stadt Köln gewesen.
Hiermit sollte eine Grundlage geschaffen werden, die Bedeutung von Diversity mit
allen Beteiligten zu diskutieren. Die Resonanz sei einerseits groß – andererseits fehlten hier auch noch Antworten. Die Beantwortung einer Frage im Sozialausschuss stehe noch aus, ebenso das Diversity-Konzept sowie die Behandlung des DiversityKonzeptes, zu der ursprünglich eine Sondersitzung der StadtAG LST im Juni anberaumt gewesen sei.
Herr Saurenbach legt die Bedeutung der Community in der historischen Entwicklung
von Köln dar. Man müsse der Community auch auf finanzieller Ebene etwas zurückgeben. Für andere Bereiche werde Geld zur Verfügung gestellt – so aber kaum für die
LST-Community.
Herr BM Wolter betont, dass die Stadt durchaus einiges in diesem Bereich tue – z. B.
in der Jugendförderung oder psychosozialen Beratung. Die Umsetzung von Anliegen,
die aus dieser StadtAG gekommen seien, sei jedoch durchaus schwierig gewesen.
Viele Maßnahmen seien erst durch politische Veränderungsnachweise in den Haushalten verankert worden. Die Mittel für den städtepartnerschaftlichen Austausch sollten möglichst auch in den kommenden Jahren im Haushalt verankert werden.
Herr Saurenbach erklärt, dass auch das Centrum Schwule Geschichte dringend auf
Fördergelder angewiesen sei. Er betont zudem die Bedeutung der Studie zum Wirtschaftsfaktor der LSBT-Community, die die StadtAG seit vielen Jahren fordere.
Herr BM Wolter erklärt, dass die Finanzierung von geförderten Beratungseinrichtungen etc. in der Regel aus kommunalen Mitteln, Landesmitteln und einem Eigenanteil
bestünde. Das Centrum Schwule Geschichte würde – ebenso wie der Frauengeschichtsverein – von städtischer Seite gefördert. Wenn es hier Erfordernisse nach einer höheren Förderung gebe, müssten die Betroffenen mit einer konkreten Problembeschreibung auf Politik und Verwaltung zukommen. Die geforderte Studie zur Wirtschaftskraft der Community sollte seinem Wissen nach im Diversity-Konzept aufgegriffen werden.
Frau Dr. Blatz erklärt, dass die StadtAG LST in der Vorlage zur Berücksichtigung von
Diversity im Haushalt der Stadt Köln vorgebracht habe, was sie für möglich halte. Zudem seien mit der Punktdienststelle Diversity die erforderlichen Strukturen vorhanden.
Man wünsche und erwarte, dass diese Strukturen genutzt würden. Sie fragt, wann und
in welchem Rahmen ein „runder Tisch“ mit den Beteiligten stattfinden werde.
Frau Rehberg erklärt, dass sich das Diversity-Konzept noch in der internen Abstimmung befinde. Seit dem letzten Jahr gebe es für die Dienstelle Diversity einen wirkungsorientierten Haushalt mit entsprechenden Kennzahlen. Innerhalb der Dienststelle Diversity habe man zudem eine Umschichtung und Priorisierung vorgenommen –
es gebe nun eine gemeinsame Kostenstelle. Sie erhoffe sich einen höheren Spielraum für das kommende Jahr. In diesem Jahr arbeite man daran, die TrangenderBroschüre auf den Weg zu bringen.
-5-
Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
Herr Saurenbach fragt, wann man mit der Erhebung zum Wirtschaftsfaktor der LSBTCommunity rechnen könne.
Frau Klug Die Stadt arbeite derzeit an einer Clusterstudie über die in Köln vorhandenen Wirtschaftscluster. Es sei ein groß angelegtes Projekt, in dem ggf. genannte Aspekte angedockt werden könnten. Die Federführung liege im Wirtschaftsdezernat, es
seien aber auch Mitarbeitende aus dem Finanzdezernat beteiligt. Sie bietet an, einen
Kontakt herzustellen. Sie bittet, ihr ein Modellbeispiel für eine solche Erhebung zukommen zu lassen.
Frau Rehberg berichtet, dass ein gemeinsamer Termin mit den verschiedenen Stadtarbeitsgemeinschaften und dem Integrationsrat in Vorbereitung sei. Der Termin sei für
Januar oder Februar 2016 angesetzt. Weiterhin berichtet sie, dass noch in der laufenden Woche eine zweitägige Schulung für Führungskräfte der Stadt Köln zum Thema
Diversity stattfinden werde. Im Dezember gebe es eine weitere Schulung für Mitarbeitende der Stadtverwaltung. Auf diesem Weg bringe man das Thema Diversity in Zusammenarbeit mit der Personalentwicklung in die Stadtverwaltung. Für das nächste
Jahr seien beide Schulungen wieder angesetzt. Zudem sei ein Diversity-Arbeitskreis
ins Leben gerufen worden, welcher in diesem Jahr bereits drei Mal getagt habe. Dies
sei ein verwaltungsinterner Arbeitskreis auf Amtsleiter- bzw. Stellvertreterebene zum
Thema Diversity. Im Dezember werde es zudem auf Initiative der Kölner Punktdienststelle Diversity in Kooperation mit dem Land Berlin ein Netzwerktreffen zum Thema
Diversity auf Landes- und kommunaler Ebene geben.
Herr Saurenbach fragt, wie Frau Rehberg beabsichtige, Vorbehalten zwischen verschiedenen Gruppen entgegenzuwirken – beispielsweise zwischen Menschen mit
Migrationshintergrund und LST-Personen.
Frau Rehberg antwortet, dass dies aus ihrer Sicht insbesondere über einen intensiven
Austausch möglich sei. Dies sei auch der Ansatz für die gemeinsame Sitzung der verschiedenen Gremien.
Frau Rabenstein begrüßt, dass Schulungsveranstaltungen zum Thema Diversity in
der Stadtverwaltung angeboten würden. Da sich hierfür erfahrungsgemäß diejenigen
anmeldeten, die dem Thema ohnehin offen gegenüber stünden, fragt sie, wie man alle
Führungskräfte und Mitarbeitenden erreichen könne. Die gemeinsame Sitzung der
verschiedenen Gremien zum Thema Diversity hält sie auch vor dem Hintergrund für
sinnvoll, dass es zwischen den verschiedenen Gruppen durchaus Vorbehalte von
„beiden Seiten“ gebe und man so miteinander ins Gespräch kommen könne.
Frau Klug erklärt, dass sie einem solchen Treffen der verschiedenen DiversityGremien offen gegenüberstehe – ebenso der Mittelausstattung dieser Bereiche. Dies
könne jedoch nicht über eine Ausweitung des Haushaltes erfolgen, da es ein Defizit
von rund 300 Millionen Euro gebe. Dies ginge ausschließlich über Umschichtung und
Priorisierung.
-6-
Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
5
Diversity
5.1
Beantwortung einer Anfrage von Frau Brauckmann im Ausschuss für
Soziales und Senioren am 23.04.2015
1475/2015
Der TOP wurde gemeinsam mit TOP 4 behandelt.
Die StadtAG LST nimmt die Mitteilung zur Kenntnis.
6
Sachstandsberichte und Mitteilungen
7
Rückfragen zu Beantwortungen von Anfragen und Mitteilungen aus
früheren Sitzungen
8
Sichtbarkeit von Lesben in Köln
Frau Brauckmann berichtet, dass die Arbeitsgruppe zur Sichtbarkeit von Lesben
mehrmals getagt habe. Die Unterstützung des Dyke Marches sei erfolgreich gewesen,
ebenso die Erweiterung der städtischen Internetseite um entsprechende Organisationen und Vereine. In der nächsten Sitzung der StadtAG LST solle im Kontext dieses
Themas die Benennung von Straßen und Plätzen in der Stadt Köln behandelt werden.
9
Flüchtlinge und LSBTTI
9.1
Flüchtlinge mit LSBT-Hintergrund – Berücksichtigung im Beschluss des
Rates zur „Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in Köln“ vom
10.09.2015
2797/2015
Frau Dr. Blatz berichtet, dass die Mitteilung im Rubicon positiv aufgefasst worden sei.
Sowohl das Angebot des offenen Treffs für LSBT-Menschen mit Migrationshintergrund
„Baraka“ als auch das Beratungsangebot seien mit einem Zulauf von über 100 % stark
nachgefragt und die Kapazitäten seien am Limit. Die Erfordernisse gingen über die
psychosoziale Beratung weit hinaus.
Frau Klug weist darauf hin, dass der „Aktuelle Bericht zur Flüchtlingssituation“ über
das Ratsinformationssystem zur Verfügung gestellt würde. (Mitteilung 2774/2015;
https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=54378&voselect=13832).
Dieser Bericht werde immer weiterentwickelt. Sie halte es für sinnvoll, den Bericht um
Informationen aus der LSBT-Community (wie den offenen Treff „Baraka“) zu ergänzen.
Frau Sperrmann ergänzt, dass es sinnvoll sei, auch das Jugendzentrum anyway hier
aufzuführen.
Herr Saurenbach äußert die Annahme, dass sich eine große Anzahl an Flüchtlingen
aus dem gesamten Bundesgebiet nach Köln begeben werde, sobald die Personen
das Recht hätten, sich in Deutschland frei zu bewegen.
-7-
Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
Frau Klug berichtet, dass derzeit ein Controlling zu diesem Thema aufgebaut werde –
auch, um gegenüber staatlichen Ebenen besser sprachfähig sein zu können. Die Beiträge aus der LSBT-Community seien sehr wichtig.
Frau Sänger teilt mit, dass auch der Verein TX Köln seit einiger Zeit vermehrt Zulauf
von Transgender-Personen mit Migrationshintergrund habe.
Die StadtAG LST nimmt die Mitteilung zur Kenntnis.
10
Trans*
Frau Sänger erklärt die Hintergründe der Initiative zu Transgendern in Krankenhäusern und berichtet zum Sachstand. Frau Reker habe dazu beigetragen, dass es Anfang Juli ein Treffen mit der Gleichstellungsbeauftragten des Krankenhauses Holweide gegeben habe. Durch gemeinsame Überlegungen, wer Ansprechpartner für die
initiative sein könne, sei man mit dem Leiter der Notaufnahme in Kontakt gekommen,
welcher das Thema wissenschaftlich/statistisch angehen möchte. Zunächst seien Interviews geplant.
Frau Klug dankt für den Beitrag und regt an, das Thema auch bei Chefärztinnen und –
ärzten vorzubringen. Sie bietet an, das Thema in Rücksprache mit Frau Dr. Bunte an
den genannten Personenkreis heranzutragen.
Frau Sänger begrüßt die Anregung und bietet an, eine Präsentation zum Thema vorzutragen.
Herr Rahmfeld berichtet zum Sachstand der Kölner Trans-Broschüre. Die Fachstelle
für LST habe sich mit den beiden Vertreterinnen von TX Köln besprochen. Für die
Kölner Broschüre sollten Definitionen aus der guten Wiener Broschüre übernommen
werden. Hierzu habe man bereits Kontakt mit der Wiener Antidiskriminierungsstelle für
gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen aufgenommen.
Frau Sänger ergänzt, dass es zur rechtlichen Situation in Deutschland ebenfalls eine
gute Broschüre gebe.
Frau Rehberg berichtet, dass Frau Knaup im Oktober an einer Fachtagung zur rechtlichen Situation von Trans* und intergeschlechtlichen Menschen in Deutschland und
Europa teilnehmen werde.
11
Städtepartnerschaften
Herr Rahmfeld berichtet, dass man in diesem Jahr das erste Mal seit dem Jahr 2009
Mittel für einen städtepartnerschaftlichen Austausch im LST-Bereich zur Verfügung
gestellt bekommen habe. Leider seien diese Mittel sehr kurzfristig vor dem CSD bewilligt worden. Ein Vertreter aus Esch sur Alzette konnte die kurzfristige Einladung zu
einem Austausch am CSD annehmen. Darüber hinaus plane die Fachstelle für LST
einen Austausch mit den Ringpartnerstädten (neben Köln fünf Städte aus den sechs
Gründerstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinde) im Dezember. Eingeladen
sind demnach Lille in Frankreich, Esch-sur-Alzette in Luxemburg, Lüttich in Belgien,
Rotterdam in den Niederlanden und Turin in Italien. Hierzu lägen bereits etwaige
Rückmeldungen vor. Angesetzte Themen seien Regenbogenfamilien, LSBT und Wirtschaft sowie LSBT-Flüchtlinge.
Frau Borth verliest eine Empfehlung der StadtAG für den Haushaltsplan 2016:
„Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
-8-
Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
der KLuST e.V. empfiehlt in Anlehnung an die Haushaltsberatungen für das Kalenderjahr 2015 eine Beschlussempfehlung der Stadt-Arbeitsgemeinschaft an den Rat in
Zusammenhang mit der Einstellung von Haushaltsmitteln in Höhe von € 10.000,00 für
das Outreachprogramm und damit einhergehend für die Förderung internationaler Aktivitäten der Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen- und Transgender-Community zum ColognePride 2016. Die Empfehlung gilt fortan auch für künftige Haushaltsberatungen
der Folgejahre.
Die Mittel sollen dazu dienen, den Austausch der Kölner Community mit NichtRegierungsorganisationen aus den Kölner Partnerstädten und Städten in welchen
Lesben, Schwule, bi- und transsexuelle Menschen diskriminiert und verfolgt werden
zu ermöglichen.
Der persönliche und direkte Austausch ist geeignet, um sich gegenseitig zu unterstützen, Erfahrungen auszutauschen und zugleich Solidarität mit Diskriminierten und Verfolgten zu leisten denen auch heute noch ein selbstbestimmtes Leben in ihrer Heimat
verweigert wird. Der ColognePride eignet sich für diesen Austausch insbesondere
deswegen, weil neben vielen Gästen aus den Partnerstädten und den angesprochenen Regionen gerade in diesem Zeitraum die Sensibilisierung der Stadtgesellschaft
für die Thematik hoch ist. Köln nimmt bei der Antidiskriminierungsarbeit und als European Rainbowcity eine hervorgehobene Position ein und gilt als Vorbild für eine vielfältige und bunte Stadtgesellschaft.
Die Stadt Köln kann in enger Zusammenarbeit mit ihren zahlreich engagierten Verbänden und Institutionen dafür Sorge trage, Diskriminierungen einzudämmen und
Übergriffe gegenüber LGBTIs zu minimieren.
Mit einer Haushaltsfreigabe kann der Rat mit dafür Sorge tragen, genau jenes Ziel
wirtschaftlich zu untermauern und damit einen wichtigen und erforderlichen Beitrag für
eine internationale Politik der Vielfalt zu unterstützen.
Zur weiteren Begründung wird überdies auf die Haushaltsplanberatungen 2015 verwiesen.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Monika Borth“
Frau Klug: Man nehme das Anliegen auf und berate sich, welcher der richtige Weg
sei: Das Anliegen in der Verwaltung weiterzugeben und/oder in die Ausschüsse zu
geben. Es sei eine pragmatische Frage, welchen der Wege man gehe. Momentan sei
die Haushaltsberatung im Verfahren der verwaltungsinternen Aufstellung. Der Priorisierungsprozess finde derzeit statt und stehe unter einem starken Konsolidierungsdruck – unter anderem wegen der Entwicklung der Gewerbesteuer. Zur Entwicklung
der Gewerbesteuereinnahmen gebe es jeden Monat einen Controllingbericht welcher
im Ratsinformationssystem einsehbar sei. Dies betreffe das laufende Haushaltsjahr –
sei jedoch möglicherweise auch ein Vorbote für die konjunkturelle Situation in den
kommenden Jahren.
Herr Saurenbach fragt, ob nicht der Rat dies beschließen bzw. sich dazu verhalten
sollte.
Frau Klug antwortet, dass man sich noch in einem früheren Stadium befinde und der
Rat somit aktuell noch nicht am Zug sei. Das Priorisierungsverfahren in der Verwaltung laufe derzeit. Alles, was im Verwaltungspriorisierungsprozess keine Mehrheit finde, könne ohnehin über den Rat noch einmal beantragt werden. Derzeit laufe die Auf-9-
Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
stellung des Haushaltes durch die Verwaltung – dies gehe der Einbringung in den Rat
voraus. Wenn der Haushalt dann eingebracht sei, seien die Fraktionen gefragt und
stellten ihre Anträge zur Ergänzung.
Frau Rabenstein spricht sich dafür aus, das Anliegen in die Ausschüsse zu geben.
Beschluss: Die StadtAG LST beschließt, den zuständigen Ausschüssen des Rates und der Stadtverwaltung zu empfehlen, in Anlehnung an den Beschluss zum
Haushaltsplan 2015 auch für das Jahr 2016 und die Folgejahre einen Betrag in
Höhe von 10.000,00 € für internationale Aktivitäten der LSBTI-Community zum
Austausch mit den Partnerstädten der Stadt Köln bereitzustellen. Die Empfehlung wird einstimmig beschlossen.
12
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner
12.1
Änderung der Benennung sachkundiger Einwohnerinnen und Einwohnern für diverse Ausschüsse auf Empfehlung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender
2776/2015
Frau Klug stellt fest, dass die Beschlussvorlage allen vorab zugegangen ist.
Beschluss: Die Beschlussvorlage wird einstimmig beschlossen.
13
Berichte aus Ausschüssen
14
Beschlüsse/Beschlussempfehlungen
15
Anfragen/Anträge
16
Öffentlichkeitsarbeit
17
Verschiedenes
18
Themen der nächsten Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und
Transgender
Frau Dr. Blatz schlägt für die Sitzung am 23.11.2015 das Thema „Regenbogenfamilien in Köln“ vor – mit Informationen aus dem rubicon über aktuelle Maßnahmen zur
Verbesserung der Lebensbedingungen von Kölner Regenbogenfamilien.
Frau Brauckmann schlägt das Thema „Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner der
Kölner Polizei für das Thema LST“ für die nächste oder (je nach Vorbereitungsbedarf)
übernächste Sitzung vor. Zudem sollte das Thema „Sichtbarkeit von Lesben in Köln“
weiter auf der Tagesordnung stehen.
Herr Rahmfeld erläutert, dass es früher eine konkrete Ansprechpartnerin gegeben
habe, die auch an den Sitzungen der StadtAG teilgenommen habe. Diese Ansprechpartnerin sei weggefallen, nun seien nach dem aktuellen Kenntnisstand „alle Polizeidienststellen“ für das Thema zuständig – es fehle eine konkrete Anlaufstelle.
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Niederschrift über die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender am 29.09.2015
Frau Klug betont, dass eine Positionierung der Polizei NRW zu diesem Thema wünschenswert sei. Die Anfrage bzw. auch Einladung zur Sitzung der StadtAG LST sei
möglicherweise - neben der Ansprache des Kölner Polizeipräsidenten - im Ministerium
richtig platziert. Sie halte das Thema für sehr wichtig.
Frau Brauckmann begrüßt den Vorschlag – hier sollte man sich noch einmal abstimmen. Sie ergänzt, dass es auf Landesebene durch den Koordinator für AntigewaltArbeit bestehende Netzwerke und Expertisen gebe – diese könnte man zur Verständigung für eine Anlaufstelle bei der Kölner Polizei heranziehen.
Frau Rehberg schlägt vor, zu prüfen, ob es eine bzw. einen Antidiskriminierungsbeauftragten bei der Kölner Polizei gebe – diese bzw. dieser könnten eine erste Anlaufstelle für das Thema sein.
Frau Klug bedankt sich und schließt die Sitzung.
gez. Gabriele C. Klug
(Stadtkämmerin)
gez. Christian Rahmfeld
(Fachstelle für LST)
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