Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
348 kB
Erstellt
26.11.15, 17:40
Aktualisiert
28.01.18, 05:47
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung FAM - Familie, Kinder und Jugendliche
Datum
15.10.2015
Geschäftszeichen
Beschlussorgan
Jugendhilfeausschuss
Sitzung am 11.11.2015
TOP
Behandlung
öffentlich
Betreff:
"Chance to Dance" - ein Kooperationsprojekt zwischen der Jugendhilfe und
dem Theater Ulm
GD 451/15
Anlagen:
Antrag:
Den Bericht zur Kenntnis zu nehmen
Helmut Hartmann-Schmid
Zur Mitzeichnung an:
BM 2, OB, R 2
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
nein
nein
Nach der Idee des Kinofilms „Rhythm is it“, einer Dokumentation über ein gemeinsames
Tanzprojekt mit Jugendlichen und den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon
Rattle, wurde im Jahr 2007 auch in Ulm eine Zusammenarbeit zwischen der Jugendhilfe und
dem Theater Ulm in's Leben gerufen. Mit großem Erfolg wurde das Projekt „Total Dance“
verwirklicht.
In diesem Jahr gab es nun eine Neuauflage dieser gelungenen Kooperation - das
Integrationsprojekt „Chance to Dance“.
Ziel dieses Projekts war es, Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 17 Jahren, mit
unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft und unterschiedlichem Bildungsniveau, durch
ein Theaterprojekt zusammen zu bringen und dadurch deren Selbstwertgefühl zu stärken,
Selbstvertrauen aufzubauen und ihr Durchhaltevermögen herauszufordern, Toleranz
füreinander und untereinander zu schaffen und gemeinsam ein großes Ziel anzusteuern: Eine
Aufführung im großen Haus des Theater Ulm sowie darüber hinaus eine weitere Vorstellung im
roxy Ulm.
Das Projekt wurde koordiniert von der Sozialpädagogin Andrea Koch von der Offenen
Jugendarbeit bei der Abteilung FAM - Familie, Kinder und Jugendliche. Unter der Regie und der
Anleitung des Ballettdirektors Roberto Scafati und Mitgliedern der Ballettkompagnie wurden in
vier Trainingsgruppen zwischen Januar und Juli 2015 eine Choreografie zum Thema „Mobbing“
eingeübt. Die Trainingsgruppen fanden innerhalb des Ganztagesangebots der
Gemeinschaftsschulen Spitalhofschule und Adalbert-Stifter-Schule sowie der Albert-EinsteinRealschule statt. Darüber hinaus gab es eine offene Trainingsgruppe im Jugendhaus
„Inseltreff“. An dieser Gruppe nahmen Jugendliche u.a. aus der Pestalozzi-Schule, von
Jugendhilfeeinrichtungen und Besucherinnen und Besucher der Jugendhäuser teil. Insgesamt
waren 60 Kinder und Jugendliche in dem Projekt eingebunden.
Die ursprüngliche Idee, eine Tanzvorführung zu klassischer Musik zu entwickeln, fand bei den
Kindern und Jugendlichen wenig Resonanz. Deshalb wurde das Konzept abgeändert. Als
Grundlage für die Choreografie wurde dann Hip Hop Musik gewählt. Ab diesem Zeitpunkt waren
die Kinder und Jugendlichen mit großer Begeisterung bei der Sache. Sie mussten erkennen,
dass das Einstudieren eines gemeinsamen Tanzes in einer so großen heterogenen
Gruppierung sehr viel Übung bedarf, dass es unabdingbar ist konzentriert und ausdauernd bei
der Sache zu bleiben und dass Musik, Rhythmus und Bewegung mit den Anderen bis auf das
Kleinste abgestimmt werden müssen. Das erforderte viel Disziplin, Einfühlungsvermögen und
Geduld.
Nach der konzeptionellen Veränderung wurde der Projektansatz erweitert und zusätzlich zu der
Tanzaufführung auch noch ein Musikprojekt zur Untermalung der Aufführung - unter Leitung
von Friedrich Glorian - mit Trommlerinnen und Trommlern aus der Jugendhilfeeinrichtung
Zentrum >guterhirte< e.V. und Schülerinnen und Schülern der Wilhelm-Busch-Schule
umgesetzt.
Es wurden sensibel die vorhandenen Potentiale der Mitwirkenden aufgenommen und in das
Konzept eingebaut, so wurden z.B. eigene Texte einer Schülerin verwendet, Solo-
-3Gesangseinlagen und akrobatische Fähigkeiten in das Stück integriert und genutzt.
Roberto Scafati und sein Trainingsteam verstanden es ausgezeichnet auf die jungen Menschen
einzugehen, sie bei der Stange zu halten, zu ermuntern und zu motivieren. Mit viel Geduld und
Empathie gelang es ihnen, die Kinder und Jugendlichen auch in die aufregenden gemeinsamen
Generalproben zu begleiten und schließlich drei sehr gelungene öffentliche Aufführungen zu
gestalten.
Ursprünglich waren nur zwei Aufführungen geplant, aber nach der sehr eindrucksvollen
Premiere im Großen Haus des Theaters Ulm wurde auf Wunsch mehrerer Schulleitungen
kurzfristig eine zusätzliche Schülervorstellung im Roxy angesetzt. Dass dies möglich wurde, ist
auch dem Sponsoring durch die „Kiwanis Ulm / Neu-Ulm“, vetreten durch Herrn Dr. Walter
Stammler zu verdanken.
Resümee und Ausblick
Das Projekt kam bei den Mitwirkenden und dem Publikum sehr gut an. Die Kinder und
Jugendlichen konnten hier vor großem Publikum, ihr mit viel Fleiß und unter großem Einsatz
erreichtes Können vorzeigen und ein tolles gemeinsames Erlebnis feiern. Sie mussten sich
überwinden, durchhalten und Rücksicht auf andere Kinder und Jugendliche nehmen, die sich
schwerer taten und nicht perfekt tanzten. Nur gemeinsam konnte der Erfolg erreicht werden.
Darauf waren sie alle zu Recht stolz!
Gerne kann in der Sitzung ein kurzer Filmbeitrag über das Projekt präsentiert werden.
Aus unserer Sicht macht es Sinn, ein solches Projekt immer wieder aufzulegen. Eine
Wiederholung ist für 2018 im Rahmen von den Tanztheatertagen „ulm moves“ geplant. Bis
dahin soll aber in kleinerem Rahmen die Zusammenarbeit mit dem Theater Ulm und anderen
Tanztrainern und -trainerinnen fortgeführt werden.