Daten
Kommune
Kreis Unna
Dateiname
04 - Schulsozialarbeit Lippe BK.pdf
Größe
47 kB
Erstellt
07.12.15, 11:14
Aktualisiert
27.01.18, 10:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Schule für Wirtschaft und Verwaltung
Sozial- und Gesundheitswesen
Hauswirtschaft und Ernährung
des Kreises Unna
- Sekundarstufe II -
Bericht zur Schulsozialarbeit
Leitbild
Das Lippe Berufskolleg hat eine Schülerzahl von ca. 2200 Schülern, die
Bildungsgänge in den Bereichen Hauswirtschaft, Sozialpädagogik und Wirtschaft/
Verwaltung absolvieren. Diese sind breit gefächert und reichen von der Erfüllung der
Vollzeitschulpflicht bis zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife.
Es existiert ein gut funktionierendes Beratungsnetzwerk an der Schule, welches die
Bereiche Schullaufbahnberatung, Streitschlichtung, allgemeine Beratung und
Schulklima/Gesundheitsförderung abdeckt. Aufgrund des deutlichen Bedarfs hat sich
allerdings die Schulkonferenz im Juni 2008 entschieden, eine unbefristete Stelle im
Bereich der Schulsozialarbeit einzurichten. Diese Stelle ist seit dem 01.03.2010 mit
Frau Regina Lottermoser, einer Diplom-Sozialpädagogin mit langjähriger
Berufserfahrung im Bereich Übergang Schule/Beruf, Beratung, Berufsorientierung
besetzt.
Die Zielgruppen und Problemlagen sind an einem Berufskolleg breiter gefächert als
an den anderen Schulen, da das Spektrum der Schüler vielfältiger ist. Es ergibt sich
keine homogene Gruppe mit allgemein bestimmbaren Handlungsstrategien, sondern
ein breites Arbeitsfeld mit den unterschiedlichsten Anforderungen.
Besonders hervorzuheben ist weiterhin im Arbeitsfeld „Berufskolleg“ die konkrete
Arbeitsweltorientierung, verbunden mit der Klärung von Schlüsselkompetenzen,
individuellen Möglichkeiten, Perspektiventwicklungen und der engen Kooperation mit
den daran beteiligten Trägern und Institutionen.
Aufgaben und Methoden
Die Angebote der Schulsozialarbeit müssen in ihrer Methodik Grundsätzen folgen.
Im Rahmen des Beratungsangebots für die Schüler ist das Prinzip der Freiwilligkeit
und Vertraulichkeit zu beachten (als Ausnahme ist der Tatbestand einer Gefährdung
nach § 8a des SGB VIII anzusehen).
Arbeitsfelder der Schulsozialarbeit
1
Im Rahmen der bisherigen
Schulsozialarbeit zu nennen:
Arbeit
sind
folgende
Arbeitsbereiche
der
Schüler/Eltern
Einzelfallberatung in allgemeinen Lebensfragen, bei Schulproblemen,
Orientierungsschwierigkeiten, Schwierigkeiten mit Eltern, Mitschülern oder
Schule, Schulden, Drogenproblemen, drohender Obdachlosigkeit usw.
Begleitung in Problemsituationen wie Schwangerschaft, persönlichen
Problemen mit besonderem Beratungsbedarf u. ä. – Kontaktaufnahme,
Vermittlung und bei Bedarf Begleitung zu weiterführenden Beratungsstellen
und Institutionen
Krisenintervention in Situationen mit kurzfristigem Handlungsbedarf
Gruppenangebote für Klassen oder kleinere Gruppen bei besonderem
Handlungsbedarf oder zu besonderen Themengebieten
Lehrkräfte
Kooperation mit allen beteiligten Lehrkräften in sozialpädagogischen
Fragestellungen, Problemsituationen, in der Entwicklung gemeinsamer
Projekte u .ä.
Vermittlung von Informationen von weiterführenden Beratungsangeboten
Unterstützung und Beratung in Konfliktsituationen, Mitarbeit am
Beratungskonzept und Einfügen in das vorhandene Beratungskonzept der
Schule; beratende und unterstützende Angebote in Klassen zur Förderung
des Klassenklimas.
Netzwerkpartner
Kontaktpflege und Kooperation mit vor Ort tätigen Partner wie
Jobcenter, Berufsberatung und Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit,
Beratungsstellen, Bildungsträgern, Jugendamt, Jugendgerichtshilfe, IHK usw.
Teilnahme an Arbeitskreisen auf städtischer und kreisweiter Ebene, wie z.B.
Arbeitskreise zum Thema „Kindeswohlgefährdung“, Arbeitstreffen der
Schulsozialarbeiter, Supervision usw.
Teilnahme an Veranstaltungen wie „Komm auf Tour“ oder dem
Berufsinformationstag
Zusammenarbeit und Austausch mit Mitarbeitern der Bildungsträger wie
Ausbildungsbegleitende Hilfen, der außerbetrieblichen Berufsausbildung oder
der Mitarbeiter von berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen oder des
Werkstattjahres, insbesondere mit der Jugendberufshilfe der Stadt Lünen
2
Implementierung der Schulsozialarbeit am Lippe Berufskolleg Lünen
Mitarbeit in schulischen Gremien
- OPUS- Gruppe
- festes Mitglied im Krisenteam
- Mitglied der Schulkonferenz
- Zusammenarbeit mit den Fachteams, insbesondere im Bereich der
Klassen
zur
Erfüllung
der
Berufsschulpflicht,
des
Berufsorientierungsjahres und der Berufsgrundschuljahres
- Teilnahme an Lehrerteilkonferenzen und Lehrerkonferenzen
- Arbeitskreis „Berufsorientierung“ in Zusammenarbeit mit den Studienund Berufswahlkoordinatoren in der Schule, verbunden mit der
organisatorischen
und
inhaltlichen
Ausgestaltung
des
Berufsorientierungsbüros
- Mitarbeit im schulinternen Gremium zum Thema „Inklusion“, Teilnahme
an Schüler-/Elterngesprächen
Gruppenangebote
Die Einsätze in einigen Klassen waren bereits vor Beginn des neuen
Schuljahres geplant, in anderen Klassen haben sich die regelmäßigen
Angebote aus dem Bedarf während des Schuljahres entwickelt.
Im Berufsorientierungsjahr gab es ein wöchentliches Angebot, um das
Klassenklima und die Gruppenbildung von Beginn an zu lenken. Durch die
sozialpädagogischen Gruppenangebote und den engen Kontakt zu diesen
Schülern und Schülerinnen konnten Probleme frühzeitig erkannt und
bearbeitet werden. Ab Februar 2012 wurde mit dieser Klasse im Rahmen
von Projektarbeit eine Präsentation für die Schulhomepage erarbeitet.
Regelmäßige Anwesenheiten und Angebote gab es weiterhin in der Klasse
zur Erfüllung der Berufsschulpflicht. Ziel ist hie, durch die engmaschige
Betreuung der Schüler die Fehlzeiten zu reduzieren und Perspektiven zu
erarbeiten. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Kollegin des
Projekts „2. Chance“ und den Kolleginnen und Kollegen des Fachteams
KBS.
Im 2. Schulhalbjahr wurde mit einer dieser Klassen im Rahmen eines
Projektes ein Video erstellt. Dieses wird nach Fertigstellung in die
Schulhomepage eingestellt.
Immer wieder kam es durch Probleme in Klassen zu regelmäßigen
sozialpädagogischen Gruppenangeboten. Der Umfang dieser Angebote
war unterschiedlich, z. T. waren nur punktuelle Einsätze notwendig,
teilweise gab es regelmäßige Angebote über 3–4 Monate.
Krisenintervention und Streitschlichtung wurden von Klassen aus allen
Bildungsbereichen in Anspruch genommen.
Im Lippe Berufskolleg besteht das Angebot der Streitschlichtung durch
Schülermediatoren. Die interessierten Schüler werden in einem
3
mehrmonatigen
Lehrgang
ausgebildet
Streitschlichtergruppe weiter betreut und beraten.
und
danach
als
Übergangsmanagement
Ein wichtiger Bereich der Arbeit am Berufskolleg ist die berufliche Orientierung
der Schüler.
Im Rahmen der Netzwerkarbeit gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der
Berufsberatung der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter, um den Übergang
von Schule in den Beruf/Ausbildung möglichst reibungslos zu gestalten. Die
Kollegen beider Institutionen sind jederzeit ansprechbar, bieten Beratung vor
Ort an und ermöglichen in Problemfällen auch kurzfristig Termine, so dass die
Schüler auch in Notsituationen kurzfristig Unterstützung erhalten. Die
Schulsozialarbeit fungiert hier als Vermittler und Bindeglied zwischen den
Institutionen, um Reibungsverluste zu vermeiden.
Hervorzuheben ist allerdings auch die Zusammenarbeit mit der
Jugendberufshilfe Lünen und Selm. Diese Kollegen betreuen die Schüler
bereits in den Schulen der Sek I und begleiten sie im Übergang ins
Berufskolleg und darüber hinaus. Durch diese enge Zusammenarbeit wird für
die Schüler Kontinuität in Betreuung und Beratung gewährleistet, die ein
zielorientiertes Arbeiten erleichtern.
Einzelfallberatung
Nach den bisherigen Erfahrungen ist dieser Bereich der, an dem sich die
Notwendigkeit der Schulsozialarbeit von Beginn an deutlich gemacht hat.
Krisen, persönliche Probleme, Fragen zu Hilfsangeboten, oft aber auch „nur“
ein Gespräch, ohne an Unterrichtsstunden und Pausenzeiten gebunden zu
sein; dieses Angebot hat sich mittlerweile etabliert und ist fester Bestandteil im
Schulleben des LBK geworden.
Im kommenden Schuljahr wird die Schulsozialarbeit am Lippe Berufskolleg in neuen
Räumen anzutreffen sein. Im Rahmen des Erweiterungsbaus wird es ein
„Beratungzentrum“ geben. Ein Berufsorientierungsbüro wird dort direkt neben den
Büros der Schulsozialarbeit und der schulfachlichen Koordinatorin Frau Antje Steber
zu finden sein. Die Gestaltung und ein Einbindung dieses Bereiches in den
Schulalltag wird neue Konzepte und Ideen erfordern und das Spektrum der
bisherigen Angebote erweitern und ergänzen.
Lünen, 16.08.2012
Regina Lottermoser
Antje Steber
Schulsozialarbeiterin
schulfachliche Koordinatorin
4
5