Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Jahresbericht 2012 - Deutscher Kinderschutzbund.pdf

Dies ist ein "Politik bei uns 1"-Dokument. Die Dateien dieser Kommunen werden nicht mehr aktualisiert. Um aktuelle Daten zu bekommen, ist eine OParl-Schnittstelle bei der Kommune erforderlich. Im Bereich "Mitmachen" finden Sie weitere Informationen.

Daten

Kommune
Kreis Unna
Dateiname
Jahresbericht 2012 - Deutscher Kinderschutzbund.pdf
Größe
3,4 MB
Erstellt
07.12.15, 11:16
Aktualisiert
27.01.18, 10:26

Inhalt der Datei

STATISTISCHER JAHRESBERICHT 2012 WER KINDHEIT GESTALTET, GESTALTET ZUKUNFT Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Jahresbericht 2012 Vorstand: Vorsitzende: Stellvertretende Vorsitzende: Schatzmeister: Schriftführerin: Rosemarie Böhme Ute Kraft Hans-Lothar Hampe Gabriele Makiolla Geschäftsführung: Frank Zimmer EdwinThöne Therapeutenteam: Frank Zimmer Edwin Thöne Präventionsarbeit: Kinderschutzfachkraft für die Stadt Selm: Fachberatung nach §8a Projektleiterin „Kooperativer Kinderschutz“: Britta Discher Britta Discher Kinder- und Jugendtelefon: 19 ehrenamtliche MitarbeiterInnen Buchhaltung: Christina Krüll Sekretariat: Barbara Schäfer Praktikantinnen: Janina Grodowski, Karla Stindt Finanzierung: Kreismittel, Spenden, Sponsorengelder, Mitgliedsbeiträge, Bußgelder Spendenkonto: Stadtsparkasse Unna Kontonr.: 3004199, BLZ: 443 500 60 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 2 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Unna e.V. Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Unna e.V. Märkische Str. 9 – 11 59423 Unna Der Deutsche Kinderschutzbund K.V. Unna e.V. ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 3 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Die Beratungsstelle für Kinderschutz Im Jahr 2012 betreute die Beratungsstelle für Kinderschutz insgesamt 403 Kinder im gesamten Kreisgebiet Unna. Diese 465 Kinder sind Kinder, die Schutz und Hilfe durch den Kinderschutzbund bekamen. Diese Anzahl an Kindern ist aber nur die Spitze des Eisberges, denn wir verfügen leider immer noch nicht über verlässliche Zahlen wieviele Kinder im Kreis Unna tatsächlich von Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung betroffen sind. Wir begrenzen unser beraterisches und therapeutisches Angebot auch weiterhin auf die traditionellen Bereiche des Kinderschutzes: m Körperliche Gewalt gegen Kinder Betreute Kinder m Sexuelle Kindesmisshandlung 434 m Vernachlässigung von Kindern 402 403 387 359 330 288 285 254257 257 261 246 298 359 338 344 345 293 179 149 131 68 61 60 21 4 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Jahre ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 4 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Der Kinderschutzbund Unna arbeitet therapeutisch mit Mädchen und Jungen ab einem Alter von 4 Jahren. Im Einzelnen verteilen sich die Anmeldegründe wie folgt: Anmeldegründe 82 Vernachlässigung 79 63 Körperliche Gewalt Jungen Mädchen 38 51 Sexuelle Gewalt 90 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Auffallend ist, dass in diesem Jahr (wie auch schon in den letzten 6 Jahren), die Gruppe der vernachlässigten Kinder zahlenmäßig den größten Anteil unseres Klientels ausmachte. Es gibt klare Risikofaktoren für Vernachlässigungsfamilien In Familien, die ihre Kinder vernachlässigen, haben wir es meist mit einer Anhäufung von Problemen in mehreren Lebensbereichen zu tun. Der Risikofaktor Nr. 1 ist die Kinderarmut und damit die Armut von Familien. Dazu kommen beengte Wohnverhältnisse, anregungsarmes Umfeld, niedrige oder fehlende Bildungs- und Berufsabschlüsse und natürlich Arbeitslosigkeit hoch und erreicht nach dem Jahr 2011 den zweithöchsten Stand seit 1986. Durch die sehr gute Kooperation mit der Kriminalpolizei im Kreis Unna und dem Kreiskrisenteam ergaben sich im Bereich der Mobbing- und Amokprävention zusätzliche Beratungskontakte an Schulen, auch als akute Krisenintervention. Weitere 34 Anfragen nach Beratung oder Therapie wurden an andere Fachberatungsstellen (Drogen-, Aidsberatung, Tätertherapiestellen, Frauenberatungsstelle, Psychiatrie, Schuldnerund Erziehungsberatung), innerhalb und außerhalb des Kreises Unna überwiesen. Auch In diesem Jahr ist die Zahl der von uns betreuten sexuell missbrauchten Kinder sehr ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 5 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Selbstverständlich arbeitet der Kinderschutzbund Unna immer nur auf der Basis der Freiwilligkeit und mit der Garantie des vertraulichen Umgangs mit allen persönlichen Daten und Fakten. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Kreis Unna Niemals Gewalt Verteilung des Klientels auf Städte und Gemeinden 2012 Unna 77 Fröndenberg 52 Bergkamen 50 Kamen 44 Lünen 44 Selm 41 Schwerte 33 Werne 19 Holzwickede 18 Bönen 15 außerhalb 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Klientel (Anzahl) ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 6 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Der zahlenmäßig größte Anteil des Klientels kommt aus Unna, Fröndenberg, Bergkamen, Kamen und Selm. Dies erklärt sich in erster Linie aus der räumlichen Nähe zu unserem Standort in Unna, aber auch - wie z.B. bei der Stadt Selm - durch unser Angebot der aufsuchenden Hilfe. Hier wirken sich unsere regelmäßigen Beratungsangebote vor Ort in Kooperation ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ mit dem örtlichen Jugendamt in den Räumen der Stadtbücherei BIB sehr positiv aus. Auch durch die Arbeit unserer Kinderschutzfachkraft für die Stadt Selm bekommen wir Kontakt zu Familien, die dann durch unsere therapeutischen Mitarbeiter der Beratungsstelle weitergehend betreut werden. Man kann also sagen: Wenn der Kinderschutzbund die Möglichkeit bekommt, sein Angebot in den einzelnen Städten und Gemeinden im Kreis Unna direkt anzubieten, wird dieses Angebot genutzt und führt zu steigenden Klientenzahlen in der entsprechenden Stadt. Die Familien die in unserer Statistik in der Rubrik „außerhalb“ auftauchen, kommen aus angrenzenden Städten des Kreises, in denen es kein entsprechendes Beratungsangebot gibt und sind meist auf Empfehlung kreisansässiger Schulen, Kinderärzte und Psychiater oder auch kreisnaher Psychiatrien zu uns gekommen. Differenzierte Aufgliederung des Klientels auf Städte und Gemeinden im Kreis Unna aus dem Jahr 2012 sexuelle Gewalt Mädchen 22 Unna Fröndenberg Bergkamen Kamen Lünen Selm Schwerte Werne Holzwickede Bönen außerhalb ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ körperliche Gewalt Vernachlässigung Jungen Mädchen Jungen Mädchen 7 6 9 17 Jungen 16 7 6 10 10 13 6 13 10 3 7 7 10 12 4 5 7 7 9 7 5 3 6 11 12 7 4 3 5 9 13 7 5 3 4 6 8 5 3 1 6 1 3 4 2 2 4 3 3 3 3 2 4 2 1 3 2 0 1 3 1 90 51 38 63 79 82 Statistischer Jahresbericht 2012 77 52 50 44 44 41 33 19 18 15 10 403 7 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Aus der nachfolgenden Statistik lassen sich die Arten und die Anzahl der Beratungskontakte entnehmen. Anzahl der Beratungskontakte in 2012 50% 2050 1512 Steig er ung Steiger erung 1235 1550 1050 318 550 50 Telef o nb eratung Therap ie und B eratung s g es p räc he Als Reaktion auf die sehr stark gestiegenen Klientenzahlen in den letzten Jahren sind auch die Telefonberatungen seit mehreren Jahren auf gleichbleibend hohen Niveau. Ebenso liegt die Zahl der Therapie- und Beratungsgespräche weiterhin bei über 1.200 Gesprächen im Jahr. In 318 Einzelgesprächen kam es zu einer Kooperation mit anderen Institutionen, vornehmlich mit den Jugendämtern und den Schulen und Kindergärten sowie den freien Trägern der Jugendhilfe. Hier bleiben wir im Vergleich zum Vorjahr auf gleich hohem Niveau! Die einzelnen Beratungen am Telefon dauerten zwischen 10 Minuten und 2,0 Stunden, die Beratungen in unserer Beratungsstelle ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ K o ns ultatio nen und §8a B eratung en und bei Hausbesuchen dauerten zwischen 30 Minuten und 2,5 Stunden. Die hohen Stundenzahlen sind jedoch Einzelfälle, die vornehmlich bei akuten Krisensituationen auftreten, wo die Mitarbeiter in die jeweiligen Familien oder Institutionen fahren, um direkt vor Ort die Situation zu entschärfen. Die durchschnittliche Beratungsdauer bei Therapiegesprächen in unserer Beratungsstelle lag bei ca. 65 Minuten. Konsultationen sind Beratungsgespräche für MitarbeiterInnen anderer Institutionen, die federführend selbst die entsprechende Familie weiter betreuen, sich aber fachliche Unterstützung durch den Kinderschutzbund holen. Die Mehrheit dieser Gespräche liegt im Präventionsbereich! Statistischer Jahresbericht 2012 8 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Die Anzahl der Konsultationen und §8a Beratungen ist weiterhin auf sehr hohem Niveau! Die Bedeutung des §8a für den Kinderschutz ist in den Institutionen des Kreises Unna angekommen und der Kinderschutzbund ist hierbei ein wichtiger Ansprechpartner! Auf die Kreisstädte verteilt sich unsere Beratung wie folgt: Konsultationen und §8a Beratung Kitas Jugendamt freie Träger weitere Kamen 3 2 3 0 0 Bönen 3 2 4 0 0 außerhalb 0 0 4 6 0 Holzwickede 6 4 3 0 0 Werne 6 0 3 8 0 Lünen 14 3 4 1 0 5 6 5 14 0 Fröndenberg 30 5 5 0 0 Selm 12 8 14 0 6 Bergkamen 14 12 11 24 2 Unna 35 6 9 10 6 128 48 65 63 14 6 5 5 0 0 ○ ○ ○ ○ ○ ○ Schulen Kitas Jugendamt freie Träger weitere weitere Kitas freie Träger 6 5 0 ○ weitere freie Träger Jugendamt Kitas Schulen weitere freie Träger Jugendamt Kitas ○ 4 3 2 1 0 3 6 4 0 0 0 Lünen 15 3 2 14 10 0 0 5 3 4 1 0 0 Werne 0 Schulen ○ 0 14 8 10 5 0 Kamen Selm 14 10 5 0 0 8 6 4 2 0 weitere 12 Schwerte 15 Jugendamt Schulen 15 5 4 2 Kitas 0 30 Schulen 0 Fröndenberg 40 30 20 10 0 3 außerhalb Schulen Kitas Jugendamt freie Träger weitere 3 2 0 5 4 3 2 1 0 weitere 4 10 freie Träger 6 14 12 11 Jugendamt Holzwickede 20 Kitas weitere freie Träger Kitas 9 10 6 Jugendamt Schulen 6 8 6 4 2 0 24 30 Bönen Jugendamt Bergkamen Schulen Unna 35 40 30 20 10 0 10 8 6 4 2 0 8 6 3 0 0 Schulen Kitas Jugendamt freie Träger weitere Schwerte 8 9 10 13 17 22 30 40 40 63 66 318 freie Träger Schulen Statistischer Jahresbericht 2012 9 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Fachberatung Kinderschutz im Kontext §8a SGB VIII Modellprojekt „kooperativer Kinderschutz“ Schwerpunkt der Arbeit in der Fachberatung des Kinderschutzbundes im Kreis Unna war in 2012 die Umsetzung der geplanten Aktivitäten im Modellprojekt „kooperativer Kinderschutz“ , das sich ab Sommer 2011 mit Unterstützung des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Sport und Kultur in NRW erfolgreich etablieren konnte. Seit Beginn des Jahres 2012 wird dieses Projekt aus Mitteln des Landesjugendplans unter der Haushaltsstelle „riskante Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen“ gefördert. Die Erfahrungen aus beiden Modellschwerpunkten Ø überinstitutionelle Vereinbarungen zum Kinderschutz Ø Beratung durch Kinderschutzfachkräfte bei dem Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung in Schule und Gesundheitshilfe erhielten mit der Inkraftsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes am 01.01.2012, und hier insbesondere durch das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG), erhöhte Aufmerksamkeit. Im Gesetz wird neben der Aufforderung zur Netzwerkbildung (und - ausbau) der Akteure im Kinderschutz auf der örtlichen Ebene (§ 3 KKG) erstmals eine bundeseinheitliche Regelung zur einzelfallbezogenen Beratung und die Weitergabe von Informationen bei Kindeswohlgefährdung durch bestimmte „kind- und jugendnahe Berufsgeheimnisträger“ an das Jugendamt formuliert, wenn sie die Beteiligten aus der Familie bei vermuteter Kindeswohlgefährdung nicht dafür gewinnen konnten, von sich aus Hilfen in Anspruch zu nehmen (§ 4 KKG, Meysen/Eschelbach, Kap. 1 Rn. 57). Vor diesem Hintergrund wurden neben allgemeinen Informationen zum Bundeskinderschutzgesetz Erfahrungsberichte aus dem Modellprojekt und Kenntnisse in der Umsetzungspraxis einzelfall-bezogener Beratungsprozesse in Schule und Gesundheitshilfe für Informations- und Fachveranstaltungen auch über den Kreis Unna hinaus häufig angefragt: ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 10 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Vorträge und Workshops im Kreis Unna 06.03.2012 Kinder- und Jugendhilfeausschuss Selm - Vortrag Bundeskinderschutzgesetz 14.03.2012 Schulsozialarbeiter/innen Unna (Treffpunkt Harkortschule) - Vortrag Modellprojekt 24.03. 2012 kreisweiter Fachtag für Kindertagespflegepersonen - Workshop: Der Schutzauftrag in der Kindertagespflege 16.05.2012 Kinderschutzkonferenz Unna - Rolle und Aufgabe der Kinderschutzfachkräfte im kooperativen Kinderschutz 22.05.2012 Fachtag für Hebammen im Kreis Unna Vortrag: Kinderschutzfachkraft - Ansprech - und Beratungsperson für Fachkräfte und Bindeglied im Kinderschutz 24.05.2012 Schulsozialarbeiter/innen (Treffpunkt Hauptschule Bergkamen) Vortrag: Modellprojekt - Bundeskinderschutzgesetz 12.06.2012 Qualitätszirkel Offener Ganztag in Werne - Fortbildung: Der Schutzauftrag der Schule 03.07.2012 Lehrer für den gemeinsamen Unterricht, Kreisgruppe (Treffpunkt Sonnenschule Unna-Massen) - Vortrag: Bundeskinderschutzgesetz 21.08.2012 Vortrag für ehrenamtliche Berater/innen am Kinder- und Jugendtelefon im DKSB Unna - Bundeskinderschutzgesetz 02. und 26.10.2012 Fortbildung für OGS-Mitarbeiterinnen, SPI Unna - Schutzauftrag der Schulen und Kindertageseinrichtungen 07.11.2012 Standortkonferenz der Regenbogenschulen, Unna - Vortrag: Eine neue Rolle im Kinderschutz - Lehrer/innen als Berufsgeheimnisträger 09.11.2012 Schulsozialarbeiter Lünen - Vortrag: Bundeskinderschutzgesetz und der Schutzauftrag von Schulen 21.11.2012 Kinder- und Jugendhilfeausschuss Schwerte - Vortrag: Bundeskinderschutzgesetz Lehrerkonferenz Harkortschule Unna: Vortrag: Eine neue Rolle im Kinderschutz - Lehrer/innen als Berufsgeheimnisträger nach dem BKiSchG 04.12.2012 04.12.2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ Lehrerkonferenz der Gesamtschule Fröndenberg - Eine neue Rolle im Kinderschutz - Lehrer/innen als Berufsgeheimnisträger nach dem BKiSchG ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 11 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Begleitung und Moderation von Arbeitskreisen Nach wie vor begleitet, koordiniert und/oder moderiert die Fachberatung im Kinderschutz die kreisweiten Arbeitskreise ○ ○ ○ Ø Arbeitskreis ambulante und stationäre Hilfen Ø Arbeitsgemeinschaft gegen sexuelle Misshandlungen an Kindern und Jugendlichen (gemeinsam mit dem Kreisjugendamt) Ø Facharbeitskreis der Kinderschutzfachkräfte ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 12 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Die Themen lassen sich der folgenden Übersicht entnehmen: Arbeitskreis Thema Arbeitskreis ambulante Hilfen Termine - Gastgeber 26.03.2012 - Help Jugendhilfe GmbH Vortrag Frau Dr. Wellmann, Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Unna 25.06.2012 - InVia Vortrag Monika Thünker, Till Knoche:Kein Kind zurücklassen - Vorstellung Modellprojekt Kreis Unna Verständigung über Arbeitsformen, Planung 2013 01.10.2012 - Frühförderstelle Kreis Unna 03.12.2012 - SPI - Sozialpädagogische Initiative Vortrag Gerd Klöpper, Drogenhilfe gGmbH AG gegen sexuelle Misshandlungen an Kindern und Jugendlichen 28.02.2012 - Polizeidienststelle Kamen Cybermobbing - Vortrag Ulli Rentsch 15.05.2012 - Jugendamt Kinderschutz an der Vestischen Kinderund Jugendklinik in Datteln - Vortrag Dr. Tanja Brüning Bundeskinderschutzgesetz - Vortrag Gerd Steiner 11.09.2012 - Gesundheitsamt Facharbeitskreis Kinderschutzfachkräfte 13.01.2012 - Kinderschutzbund 20.02.2012 - Kinderschutzbund 08.05.2012, - Lebenszentrum Bundeskinderschutzgesetz, Planung der Kinderschutzfachkräftekonferenz - Überlegungen zur Regionalisierung Reflexion der Vereinbarungen nach § 8a mit den Kinderschutzfachkräften aus dem ASD - Planung von Evaluationsschritten Landeskonferenz koordinierender Kinderschutzfachkräfte 16.05.2012 - Ratssaal Stadt Unna Kinderschutzkonferenz Kooperativer Kinderschutz 27.11.2012 - Lebenszentrum Königsborn Die Rolle der Kinderschutzfachkraft im kooperativen Kinderschutz - Absprachen zur Regionalisierung Die Rolle der Kinderschutzfachkraft im kooperativen Kinderschutz - Absprachen zur Regionalisierung Jahrestagung der Kinderschutzfachkräfte in NRW 30.11.2012 - Park Inn, Kamen ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 13 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Fachberatung Kinderschutz Wenn im folgenden von Fachberatung die Rede ist, gehen wir von einem Verständnis aus, in dem die Expertise der Beratungsstelle im Kinderschutzbund für inhaltliche Stellungnahmen unterschiedlicher Art angefragt wird. Dies kann eine persönliche Situationseinschätzung, eine fachliche Darstellung oder ein Lösungsvorschlag sein. Während die Therapeuten der Beratungsstelle diese Aufgabe in Einzelfällen übernehmen, bezieht sich die Beratung der „Fachberatung Kinderschutz“ überwiegend auf Anfragen zur strukturellen Qualitätsentwicklung oder zu Entwicklungshindernissen in Kinderschutzfragen. Dabei stellen sich Umsetzungsanforderungen, die gemeinsam mit den Fachkräften der beteiligten Hilfesysteme in den Blick genommen und bearbeitet werden müssen. Die Fachberatung Kinderschutz begleitet solche Prozesse durch teaminterne oder institutionsübergreifende Moderation, vermittelt in Konflikten, vernetzt Akteure im Einzelfall oder vermittelt notwendige Fachinformationen. Man kann hier gewissermaßen von einer Organisationsberatung sprechen, wenn man das Netzwerk der Kinderschutzakteure als ein gemeinsames System beschreibt. Das Aufgabenverständnis der Fachberatung Kinderschutz ist es, struktur- und qualitätssichernde Beratung für ein System des „kooperativen Kinderschutzes“ bereit zu halten. Im Folgenden sollen entlang einzelne Arbeitsfelder die Beratungsthemen und -leistungen im Jahr 2012 aufgezeigt werden: Die Allgemeinen Sozialen Dienste: Unna Der ASD Unna ist Partner des Kinderschutzbundes im Modellprojekt „kooperativer Kinderschutz“. Im sechs bis acht Wochen Rhythmus treffen sich ASD- und Projektleitung (Thomas Köster, Britta Discher) zur Reflexion der Projektschritte und Planung des weiteren Vorgehen. Die Ergebnisse und Überlegungen werden durch Thomas Köster in der kreisweiten ASD - Leiterrunde vorgetragen und umgekehrt bringt er Anfragen, Bedenken oder Anregungen von dort aus mit. Zu verschiedenen Themen werden auch weitere Vertreter der ASDs aus den anderen Kommunen hinzugezogen, z.B. die Überlegungen, über BuT (Bildung und Teilhabe) finanzierte Schulsozialarbeiter im Kinderschutz zu qualifizieren. Britta Discher vermittelt Informationen in die kreisweiten Arbeitskreise der freien Träger der Jugendhilfe und versteht sich als Sprachrohr in beide Richtungen. Selm In Selm ist der Kinderschutzbund sowohl im Feld der „Frühen Hilfen“ (Frank Zimmer) als auch koordinierend für Kinderschutzfragen aktiv. Neben der Gefährdungseinschätzung in Kinderschutzfällen gibt es auch in Selm „Rucksackeffekte“ zu den anderen Kommunen im Kreis. So wurden zum Auftakt der „Selmer Netzwerkgespräche“ im Sommer 2012 (Vortrag Dr. Murafi) alle ASD-Mitarbeiter/ innen im Kreis eingeladen. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 14 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Auch die Tagung selbst wurde nach einer Initiative von Mechthild Unrast mit Unterstützung der ASD-Leiter im Kreis vorbereitet. Die Veranstaltungsplanung und Durchführung wurde von der Fachberatung Kinderschutz begleitet. Schwerte Nach einem Vortrag von Britta Discher zum Bundeskinderschutzgesetz im Kinder- und Jugendhilfeausschuss der Stadt Schwerte hat sich ein Beratungskontext zum Netzwerkaufbau „Frühe Hilfen“ herausgebildet. Eine Steuerungsgruppe von Mitarbeitern im ASD planen hier ein Netzwerktreffen zur Umsetzung der Vorgaben nach §3 KKG im März 2013 und werden dabei durch die Fachberatung Kinderschutz beraten. Kindertagespflege, kreisweit Neben der Beteiligung am kreisweiten Fachtag für Tagespflegepersonen wurde in Abstimmung mit einigen ASD-Leitungen und in Zusammenarbeit mit allen Fachberaterinnen im Kreis auf ein gemeinsames und fachlich fundiertes Vorgehen auf der Grundlage des §8a Abs.4 hingewirkt. Dazu liegt nun ein Formulierungsvorschlag für die Pflegeerlaubnis mit den Tagespflegepersonen vor, der verbindlich die Einbindung der Fachberatung bei Verdachtsfällen auf Kindeswohlgefährdung regelt. Für Vereinbarungen zwischen den Fachberatungen Kindertagespflege und den Jugendämtern liegt eine Empfehlung vor, die auch eine Verabredung innerhalb der gleichen Organisationseinheit „öffentliche Jugendhilfe“ vorsieht. Die zuständigen Fachberatungskräfte sollten zukünftig in den „Netzwerken Früher Hilfen“ als Multiplikatoren teilnehmen, um das wachsende Arbeitsfeld „Kindertagespflege“ hier gut einzubinden. Gesundheitshilfe Unter dem Motto „Kinderschutz miteinander gestalten“ treffen sich regelmäßig leitende Fachkräfte aus der Gesundheits- und Jugendhilfe im Lebenszentrum Königsborn, um neue Wege für einen zeitgemäßen Kinderschutz und eine effektive Prävention zu beschreiten. Der hier tagende Kreis versteht sich als Steuergruppe für die Qualitätsentwicklung in der Zusammenarbeit der Gesundheits- und Jugendhilfe mit dem Ziel, einem kontraproduktivem Nebeneinander der Hilfesysteme entgegenzuwirken und stattdessen die Potenziale des „Miteinanders“ zu stärken. Bislang ist es uns dort nicht gelungen, die niedergelassenen Ärzte im Kreis Unna in diese Gruppe einzubinden. Hier stehen unterschiedliche Zeitkontingente für Netzwerkarbeit einer regelmäßigen Zusammenarbeit im Wege. Ausgehend von der Kinderschutzkonferenz in Unna im Mai 2012 gibt es aber für die Zukunft zwischen Dr. Guido Hein, Kinderarzt in Unna und Britta Discher, Fachberatung Kinderschutz, ein verabredetes „Rucksackverfahren“, in dem sich beide als Multiplikatoren für die jeweiligen Arbeitsfelder verstehen und sich im engen Austausch über anstehende Aktivitäten an der Schnittstelle Kinderschutz gegenseitig informieren. Das Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD) hat im Mai 2012 unter Mitwirkung der Familienhebamme, Schwangerenkonfliktberatung und der Fachberatung Kinderschutz eine Fortbildung für Hebammen durchgeführt, in der die über ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 15 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Unterstützungs- und Beratungsangebote für junge Familien im Kreis Unna und die Arbeitsfelder der genannten Akteure informiert wurde. Lebenszentrum Königsborn, SPZ Auch das Lebenszentrum Königsborn ist Partner im Modellprojekt und wird in Organisationsfragen zum Kinderschutz beraten und in Einzelfällen begleitet (Tandemberatung). Seit Herbst 2012 gibt es intensive Vorüberlegung für einen Prozess der Organisationsentwicklung im Lebenszentrum, das sich den Herausforderungen einer Konzeptentwicklung zur Verhinderung von Gewalt und Missbrauch von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in den eigenen Einrichtungen stellen will. Hier wurde durch die Fachberatung Kinderschutz eine Projektskizze entwickelt, die Ausgangslage für die Konkretisierung eines Projektvorhabens des Lebenszentrum Königsborn ist. Frau Dr. Nahrath und Britta Discher bilden ein „Beratungstandem“ von Kinderschutzfachkräften, und konnten bereits in einigen Kinderschutzfällen multiprofessionelle Helferkonferenzen zusammenführen und leiten. Die Arbeit im Tandem ermöglicht auch den Austausch von Informationen über die Arbeitsweisen der beiden Systeme Gesundheits- und Jugendhilfe. Als Multiplikatorinnen tragen beide die hier gewonnenen Erkenntnisse in die jeweils eigenen Arbeitsfelder und vermitteln so zwischen den Systemen. Derzeit befindet sich eine Kinderkrankenschwester in Ausbildung zur Kinderschutzfachkraft, und wird die Kinderschutzarbeit im Lebenszentrum zukünftig bereichern. Kindertageseinrichtungen Mit den Kindertageseinrichtungen im Kreis gibt es bereits seit 2007 Vereinbarungen mit den Jugendämtern zum Vorgehen nach §8a SGB VIII. Hier lässt sich auch durch die Ausbildung einzelner Leitungskräfte aus den Einrichtungen zu Kinderschutzfachkräften im Modellprojekt 2011 insgesamt mehr Sicherheit im Umgang mit Verdachtsfällen auf Kindeswohlgefährdungen feststellen. In 2012 konnte diese Entwicklung durch Teamfortbildungen zu spezifischen Fragestellungen (z.B. Elterngespräche im Kontext Kinderschutz) durch die Fachberatung Kinderschutz flankiert werden. In komplexen Einzelfällen wird auch hier im Tandem mit Kinderschutzfachkräften der Einrichtung und der Fachberatung Kinderschutz eine Gefährdungseinschätzung vorgenommen und Lösungen zur Abwendung gemeinsam mit den Familien und Helfersystemen erarbeitet. Freie Träger der Jugendhilfe im Kontext Hilfe zur Erziehung Mitarbeiter/innen und Leitungskräfte von Trägern der freien Jugendhilfe werden regelmäßig im Arbeitskreis „Ambulante Hilfen“ zum Themenkomplex Kinderschutz informiert (siehe Übersicht). Die Träger halten in der Regel eigene Kinderschutzfachkräfte für interne Verfahren nach §8a vor, nur für einzelne komplexe Fälle wird die Fachberatung Kinderschutz hinzugezogen. Hier erweist sich der regelmäßige Kontakt im Arbeitskreis als vertrauensbildend, so dass auch einrichtungsinterne oder institutionsübergreifende Konflikte, die das Vorgehen in Kinderschutzfällen mitunter behindern, offen thematisiert werden können. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 16 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Offener Ganztag an Grundschulen Die sozialpädagogischen Fachkräfte des offenen Ganztags bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Schule. An einzelnen Schulen konnte, ausgehend von Einzelfallberatungen, mit Hilfe von Fachgesprächen und angeleiteten kollegialen Beratungsrunden in den Teams, die Kinderschutzarbeit qualifiziert werden (Äckernschule Selm, Osterfeldschule Unna, Goethe-Grundschule Bönen). In Werne wurde gemeinsam mit Beate Bussmann (ehem. ASD-Leitung Werne) eine Fortbildung für Schulleitungen und OGS - Leitungen konzipiert und durchgeführt, die auch die neuen rechtlichen Vorgaben nach § 4 KKG beinhalteten. Auch die Sozialpädagogische Initiative SPI hat in der Stadt Unna eine Fortbildung für OGS-Mitarbeiterinnen zum Kinderschutz durchgeführt, die durch die Fachberatung Kinderschutz inhaltlich an zwei Vormittagen begleitet wurden. Schulen Für 2012 war das Arbeitsfeld Schule Schwerpunktthema im Projekt. Schulakteure haben durch ihre rege Teilnahme an der Kinderschutzkonferenz im Mai 2012 in Unna ihr großes Interesse an der Zusammenarbeit im Kinderschutz unterstrichen, aber auch einen entsprechenden Fortbildungs- und Informationsbedarf formuliert. In insgesamt zehn Veranstaltungen wurden in der Folge Schulsozialarbeiter/innen und Lehrer/innen über die neuen Aufgaben durch das Bundeskinderschutzgesetz in Kenntnis gesetzt und Überlegungen zu internen Verfahren in den Schulen angeregt. Insbesondere im Hinblick auf die weiterführenden Schulen stellen sich in den Zugängen für die Fachberatung Kinderschutz noch große Herausforderungen, weil die unterschiedlichen Dienstaufsichten eine einfache Kontaktaufnahme mit Verantwortlichen erschweren. Hier war ein Vortrag im November 2012 auf der Schulleiterkonferenz für Gesamtschulen auf Einladung der Bezirksregierung Arnsberg ein wichtiger „Türöffner“ für weitere Aktivitäten. In der Folge konnten Informationen zum Schutzauftrag im Rahmen einer Gesamtlehrer/ innen-Konferenz der Gesamtschule Fröndenberg präsentiert werden. Die Sonderpädagog/innen der Regenbogenschulen sowie der Harkortschule und ein Kreis der Lehrer/innen, die im „Gemeinsamen Unterricht“ arbeiten, wurden ebenso im Rahmen ihrer Konferenzen durch die Fachberatung Kinderschutz mit den relevanten Inhalten des KKG (Gesetz zur Kommunikation und Information) vertraut gemacht. Schulsozialarbeit ist im Kreis Unna nicht zuletzt über die Einstellungswelle der BuTfinanzierten Kolleg/innen zum wichtigen Thema und Aufgabengebiet der Jugendhilfe geworden. Schulsozialarbeiter/innen haben als „Grenzgänger“ zwischen den Systemen Vermittlungsfunktion und können auch für den „kooperativen Kinderschutz“ einen bedeutsamen Beitrag leisten. Hier kann im Rahmen des geplanten „Zertifikatskurs Kinderschutzfachkräfte nach §§ 8a, 8b SGB VIII und §4 KKG“, der Inhouse für Fachkräfte aus Gesundheitshilfe, Schule und Jugendhilfe 2013 erneut angeboten und inhaltlich durch die Fachberatung Kinderschutz begleitet wird, eine Empfehlung für interne Verfahren zum Kinderschutz an Schulen erarbeitet werden. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 17 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Kreissportbund / Polizei Gestalteten den Kreispräventionstag mit: (v.l.n.r).: Frank Zimmer (Kinderschutzbund), Gerd Steiner (Kreisjugendamt), Golo Busch (Rechtsanwalt), Wilfried Stracke (DLRG Unna) , Klaus Stindt (KSB), Jutta Barenbrügge (LSB), Tasia Schmidt (DLRG Unna), Meike Schröer (LSB), Klaus-Peter Uhlmann (Moderator). „Mit Witzen fängt es an, lüsterne Blicke und obszöne Gesten folgen - und dann der direkte Körperkontakt bis hin zur Vergewaltigung. Oft genug ist der Trainer, der Übungsleiter, der Betreuer im Sportverein der Täter. Opfer ihnen anvertraute Kinder und Jugendliche. Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist ein gesellschaftliches Problem, das sich durch alle Lebenslagen zieht und (leider) auch vor dem Sport nicht halt macht.“ WAZ vom 15.09.2012 Die Vorbereitung und Durchführung des Kreispräventionstages am 15. September 2012 wurde von der „Fachberatung Kinderschutz“ inhaltlich begleitet. Im Mittelpunkt stand hier die Erarbeitung von Handlungsleitlinien im Verdachtsfall auf Kindeswohlgefährdung in- und außerhalb der Sportvereine für Haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Ziel des Fachtages war es, den Schutz von Kindern in Sportverbänden zu stärken und die Sicherheit aller Beteiligten im Umgang mit der Thematik zu verbessern. Suchthilfe Seit Herbst 2012 arbeiten Gerd Klöpper, Leiter der Drogenhilfe gGmbH in Unna und Britta Discher, Fachberatung Kinderschutz, gemeinsam und vorbereitend an einer Kooperationsvereinbarung zum Kinderschutz zwischen der Drogen- und Jugendhilfe. Hier wird es im März 2013 zunächst eine gemeinsame Fachveranstaltung geben, die zur Verständigung und Verabredung der Akteure in beiden Arbeitsfeldern dienen soll. Der Impuls zu dieser Veranstaltung kam von den leitenden Fachkräften der Jugendund Gesundheitshilfe und wurde von uns gerne aufgegriffen. Kinderschutzfachkräfte Um Kinderschutzfachkräfte in ihrer Praxis zu begleiten und strukturierten und fallunabhängigen Austausch zu ermöglichen, lädt die Fachberatung Kinderschutz seit 2009 zu regelmäßigen Facharbeitskreisen, sog. Intervisionen, ein. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 18 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Dieser Arbeitskreis kann aber die notwendige Qualitätsentwicklung für die Arbeit in den einzelnen Kommunen nicht ersetzen und ist auch mit den mittlerweile ca. siebzig interessierten Kinderschutzfachkräften am Rande der Kapazität angelangt. Zusätzlich sind durch das Bundeskinderschutzgesetz auch Beratungsansprüche für „Personen, die beruflich im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen“ (§ 8b SGB VIII) durch die öffentliche Jugendhilfe zu erfüllen. Hier wird derzeit mit den ASD - Leitungen an Konzepten für regionale Intervisionsgruppen gearbeitet, um die Poolbildung von im Kinderschutz erfahrenen Fachkräften (vgl. Gesetzesbegründung) voranzutreiben. Hier liegen Vorschläge zur Zusammenarbeit räumlich angrenzender Jugendamtsbezirke vor (Kamen, Bergkamen, Unna - Lünen, Werne Selm), die allerdings weiterer Abstimmung mit Verantwortlichen bedürfen. Fachberatungen zur Gefährdungseinschätzung im Einzelfall (§ 8a und § 4 KKG) In insgesamt zwölf Kinderschutzfällen wurde die „Fachberatung Kinderschutz“ als Prozessbegleitung zur Gefährdungseinschätzung bzw. Abwendung von Kindeswohlgefährdung in 2012 beratend hinzugezogen. In den überwiegenden Fällen waren bereits trägerinterne Kinderschutzfachkräfte involviert und suchten aufgrund von divergierenden Sichtweisen beteiligter Helfersysteme um Unterstützung. Hier zeichnet sich ab, dass neben der strukturell angelegten Tandemberatung (Schule / Jugendhilfe, Gesundheitshilfe / Jugendhilfe) auch innerhalb der Jugendhilfe eine moderierende Unterstützung und Vermittlung einer externen Kinderschutzfachkraft hilfreich wirken kann, wenn diese in ihrer Rolle von Seiten der öffentlichen Jugendhilfe akzeptiert wird. Zum Teil konnten in gemeinsamen Helferkonferenzen, an denen auch die zuständigen Kolleg/innen des ASD beteiligt waren, die besten Ergebnisse zur Abwendung von Gefährdungen für die betroffenen Kinder und ihre Familien erzielt werden. Beteiligung an der Qualitätsentwicklung landesweit Entlang der Erfahrungen aus dem Modellprojekt „kooperativer Kinderschutz“ in Unna lässt sich exemplarisch ein breites Spektrum der Umsetzungserfolge und - hürden des Bundeskinderschutzgesetzes beschreiben. Reflexiv werden die zum Teil schwierigen Prozesse und begleitenden Diskussionen in die landesweite Fachdebatte eingebracht. Dies geschieht unter der Zielperspektive, verlässliche Rahmenbedingungen für kooperatives Handeln der Fachkräfte im Kinderschutz zu benennen und zu beschreiben. Neben den, in der Tabelle ersichtlichen Vorträgen und Workshop-Leitungen außerhalb des Kreises Unna, soll hier vor allem die aktive Mitwirkung an den „Zehn Empfehlungen zur Ausgestaltung der Rolle der Kinderschutzfachkraft nach den §§ 8a Abs. 4 , 8b Abs. 1 SGB VIII und § 4 KKG“ hervorgehoben werden. Diese wurden im November 2012 anlässlich des Jahrestreffen der Kinderschutzfachkräfte in Kamen vom Institut für soziale Arbeit e.V. / Deutscher Kinderschutzbund Landesverband NRW und Bildungsakademie BiS veröffentlicht. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 19 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Ausblick 2013 Für 2013 sind bereits zahlreiche Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem Modellprojekt „kooperativer Kinderschutz“ geplant, die hier nur tabellarisch aufgeführt werden: Jan - Feb. 2013 Fortbildungen für Rettungssanitäter und -Assistenten der Feuerwache Lünen (bereits durchgeführt) 02.03.2013 Ein Jahr Bundeskinderschutzgesetz - wie kommt es in Bewegung? Forum Kinderschutz der Ärztekammer Westfalen-Lippe 07.03.2013 Auch Suchtkranke wollen gute Eltern sein - Fachtagung der Suchthilfe gGmbH in Kooperation mit dem Fachbereich Familie und Jugend und dem Kinderschutzbund im Kreis Unna 13.03.2013 Schwerter Netzwerktreffen „Frühe Hilfen“ - Fachtagung des Fachbereichs Familie und Jugend der Stadt Schwerte mit Unterstützung der Fachberatung Kinderschutz 16.03.2013 Handeln beim Verdacht auf Kindeswohlgefährdung/ sexuellen Missbrauch - Fortbildung für Betreuer/innen der Jugendfeuerwehren Lünen, Selm und Werne 20.03.2013 Selmer Netzwerkgespräche - Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf - Konsequenzen für die Praxis - Amt für Jugend, Familie, Schule und Soziales Erkennen - Beurteilen - Handeln im Kinderschutz - Fortbildung für Haupt- und Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in Jugendverbänden der Stadt Lünen 13./14.04.2013 Mai 2013 - März 2014 Inhouse Zertifikatskurs Kinderschutzfachkraft nach § 8a, 8b SGB VIII und § 4 KKG für Fachkräfte aus Schule, Gesundheitsund Jugendhilfe im Kreis Unna - Bildungsakademie BiS unter fachlicher Leitung der Fachberatung Kinderschutz Wir danken allen, die aus Ihren Arbeitsbereichen heraus aktiv an den einzelnen Bausteinen mitgewirkt, oder uns zur Mitwirkung eingeladen haben. Das Netzwerk „kooperativer Kinderschutz“ kann nur tragfähig sein, wenn die Beteiligten sich motiviert und engagiert aufeinander zu bewegen. Wie Grenzen überwunden werden können, konnten wir in 2012 gemeinsam in vielen Projektschritten erleben. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 20 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Das Kinder- und Jugendtelefon ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ freecall 0800 - 111 0 333 mo. - fr. 14:00 - 20:00 Uhr 3.000 zwischen rlich ! h ä j e f u r n A und 4.000 Die Nummer gegen Kummer Das Kinder- und Jugendtelefon ist ein kostenloses Gesprächsangebot an Kinder und Jugendliche aller Altersstufen. Es ist leicht erreichbar und garantiert den anrufenden Kindern und Jugendlichen Anonymität. Kinder und Jugendliche rufen in Krisensituationen an, wenn sie nicht mehr wissen wie es weitergeht in Familie, in einer Freundschaft oder in der Schule. Jugendliche suchen nach Unterstützung, Verständnis und Hilfe wenn es zu Problemen in der Ausbildung oder im Beruf kommt. Kinder und Jugendliche finden bei uns am Telefon einen Gesprächspartner der ihnen zuhört, Verständnis hat und ihnen glaubt. Die jungen Anruferinnen und Anrufer können ihre Sorgen und Gedanken ungefiltert mitteilen. Die Beraterinnen und Berater suchen dann gemeinsam mit ihnen erste Möglichkeiten die Schwierigkeiten zu bewältigen. Sie schenken Vertrauen und stärken das Selbstvertrauen der ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Anrufer. Sie suchen gemeinsam mit dem Kind oder mit dem Jugendlichen nach Ressourcen und stärken sie durch das verständnisvolle Gespräch bei der Suche nach eigenen Lösungsstrategien. Das Kinder- und Jugendtelefon ist ein Bereich des Kinderschutzbundes Unna, den es bereits seit 20 Jahren gibt. Im Jahr 1992 startete die erste Ausbildungsgruppe für ehrenamtliche Telefonberater und Telefonberaterinnen, seitdem fand in jedem Jahr eine weitere Ausbildungsgruppe statt. An dieser Stelle sei allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gedankt, die in den vergangenen 20 Jahren die Bereitschaft hatten, die Beratung am Telefon gewissenhaft und verantwortlich zu leisten. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wäre Statistischer Jahresbericht 2012 21 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ es nicht möglich gewesen, die Existenz dieser wichtigen Einrichtung über diesen langen Zeitraum sicher zu stellen. Der Fortbestand des Kinder- und Jugendtelefon in den vergangenen 20 Jahren ist auch weiteren Förderern und Freunden zu verdan-ken. Ohne ausreichende finanzielle Mittel wäre diese direkte Hilfe für junge Menschen sicherlich nicht möglich gewesen. Für ausreichende finanzielle Mittel hat in den vergangenen 13 Jahren der Lions-Club Unna Sorge getragen Er hat damit dazu beigetragen, dass in den vergangenen 2 Jahrzehnten mehr als 60.000 Anrufe von Kindern und Jugendlichen, die sich in schwierigen Lebenssituation befanden, allein von unserem Telefon in Unna entgegengenommen werden konnten. Für die dauerhafte und verlässliche Unterstützung in teilweise finanziell sehr kritischen Zeiten und für die unbürokratische und schnelle Hilfen, bedanken wir uns beim Lions-Club Unna sehr herzlich. Wir sind zuversichtlich, dass es uns mit der Unterstützung aller ehrenamtlichen Helfer und mit der Unterstützung unseres Förderers dem Lions-Club Unna gemeinsam gelingen wird, den Fortbestand unseres Kinder und Jugendtelefons zu sichern, um auch weiterhin Kindern und Jugendlichen in Problemsituationen hilfreich zur Seite stehen zu können. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Ein Erfahrungsbericht von Silke Hallo, mein Name ist Silke, ich bin 42 Jahre alt und arbeite seit 3 Jahren ehrenamtlich beim Kinder- und Jugendtelefon mit. Bevor ich allerdings mit der Beratung am Telefon beginnen konnte, habe ich an einer Ausbildung speziell für diese Aufgabe beim Kinderschutzbund Unna teilgenommen, um für diese Arbeit gut vorbereitet zu sein. Wir waren in der Ausbildungsgruppe insgesamt 14 ehrenamtliche Kräfte und haben uns sowohl theoretisch und methodisch, aber auch praktisch mit der Gesprächsführung und mit vielfältigen Gesprächsinhalten beschäftigt. Ein wesentlicher Aspekt der Ausbildung waren die praktischen Übungen mit anschließenden Analysen. Mir hat diese Ausbildung sehr viel Spaß gemacht und ich finde es besonders erstaunlich, dass ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser Ausbildung über die ehrenamtliche Tätigkeit hinaus auch im ganz alltäglichen Leben anwenden kann. Ein Beispiel dafür ist die Erkenntnis im Umgang mit Menschen nicht vornehmliche auf die Dinge zu schauen, die nicht funktionieren oder kritisch zu betrachten sind, sondern positive Dinge zu erkennen und diese dann auch zu benennen. Ich bemühe mich nun verstärkt in meiner Vorstellung weniger Schwierigkeiten und Problem zu sehen und zu schaffen, sondern eher zuversichtlich auch mit Veränderungen umzugehen. Ich habe während der Ausbildung und durch die ehrenamtliche Mitarbeit sehr nette und engagierte Menschen kennen- Statistischer Jahresbericht 2012 22 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ gelernt, die einen Teil ihrer Freizeit investieren, um junge Menschen zu unterstützen. Unterstützung, Hilfen oder Informationen zu bekommen. Jetzt gehöre ich auch dazu, wir geben den Anruferinnen und Anrufern Halt, wir machen Mut, und immer bleiben wir wertschätzend und sind nicht belehrend wenn wir mit ihnen sprechen. Zusätzliche Unterstützung bekommen wir ehrenamtlichen Kräfte durch regelmäßige Supervisions- und Fortbildungstreffen. Das finde ich einfach klasse! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Gespräch, insbesondere das anonyme Telefongespräch für ratsuchende Kinder und Jugendliche oftmals die erste und manchmal auch die einzige Möglichkeit ist, in einer scheinbar ausweglosen Situation neue Wege zu entdecken, die aus dieser Situation, aus dieser „Problemsackgasse“ herausführen. Sicherlich ist die Telefonberatung für mich und auch für meine Kolleginnen und Kollegen nicht selten eine Herausforderung und die Gesprächsinhalte sind belastend, wenn wir im vertrauensvollen Telefongespräch direkt von den Betroffenen über Vernachlässigung, Mobbing in der Schule, sexuelle Kindesmisshandlung, oder über körperliche Gewalt durch Erwachsene erfahren. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Ich erlebe die Beratungsarbeit am Kinderund Jugendtelefon und insgesamt die ehrenamtliche Mitarbeit als sehr abwechslungsreich. Wenn ich meinen Telefondienst beginne, weiß ich nie was auf mich zukommt. Neben den Anrufen in denen von Schwierigkeiten und Problemen berichtet wird, gibt es natürlich auch Anrufe, die einen spaßigen oder einfach netten Hintergrund haben. Jugendliche und Kinder rufen an, wenn sie Langeweile haben, oder sie juxen am Telefon rum, oder singen einen „Song“ vor, um zu erfragen, ob ihr Talent wohl ausreicht, um an einem der bekannten Talentshows im Fernsehen teilzunehmen. Insgesamt bin ich sehr froh und zufrieden, eine ehrenamtliche Tätigkeit gefunden zu haben, die abwechslungsreich, manchmal fordernd aber immer sinnvoll ist. Die direkten Gespräche wirken anders als Berichte durch Zeitungen, Radio oder durch das Fernsehen. Unterstützung und Rückhalt bekommeich als Telefonberater dann durch den persönlichen Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen, unabhängig davon, ob dies nun ehrenamtliche oder hauptamtliche Mitarbeiter sind. Dabei ist der enge Kontakt zur Beratungsstelle wichtig, dieser ermöglicht unmittelbar nach einem belastenden Beratungsgespräch Rückmeldungen, ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 23 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Starke Eltern - Starke Kinder® Elternkurse des Deutschen Kinderschutzbundes Wege in eine gewaltfreie Erziehung Jedes Kind hat ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Die Gesetzesnovelle aus November 2000 schafft dazu die gesetzlichen Grundlagen. Doch woher wissen die Eltern, wie sie diesen Erziehungsauftrag umsetzen sollen? Sie fühlen sich allein gelassen, sind hilflos und unsicher. Klappt in anderen Familien alles viel besser? 12 Abenden statt. Im 14-tägigen Rhythmus erfahren Eltern hier in jeweils zwei Stunden in Rollenspielen, Gesprächsrunden und Kleingruppenübungen aktiv Hilfen, die im Alltag ausprobiert und umgesetzt werden. Ziel ist es, in entspannter Atmosphäre einen angenehmen, stressfreien Lebensraum für Kinder und Eltern zu schaffen, um eine nachhaltige positive Veränderung in der Familie zu bewirken. Hierbei ist der Blick nicht auf die Defizite, sondern auf die vorhandenen Ressourcen der Eltern und der Kinder gerichtet. Es geht um eine anleitende Erziehung die Raum gibt und Grenzen setzt. Die Ressourcen der Eltern und Kinder und das Finden eigener Lösungswege aus den Konfliktsituationen werden an Hand konkreter Beispiele reflektiert. Die Atmosphäre der Abende ist von Annahme, Vertrauen und Anerkennung geprägt. Es wird geübt zu streiten, ohne den Anderen niederzumachen, eine Familie zu sein, in der Grenzen und Menschen respektiert werden. Eltern sein ist schön und manchmal auch ganz schön anstrengend! Der Elternkurs des Deutschen Kinderschutzbundes stärkt das Selbstvertrauen der Eltern, er ist ein angeleiteter Erfahrungsaustausch von Eltern, der Hilfen zur gewaltfreien Erziehung vermittelt. Dieser vorbeugende Kurs gegen körperliche und seelische Gewalt findet an 8 bis ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 24 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Der Kurs beinhaltet sowohl Selbsterfahrungs-, als auch Theorieelemente mit praktischen Beispielen. Wichtige Themen dabei sind der Ausdruck von Bedürfnissen und Gefühlen, Grenzsetzungen, Kommunikationsformen, Verhandlungskunst und Abmachungen. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Der rote Faden des Elterkurses stellt sich wie folgt dar: 1. Welche Wertevorstellungen und Erziehungsziele habe ich? 2. Wie kann ich das Selbstwertgefühl des Kindes stärken? 3. Wie kann ich meinem Kind helfen, wenn es Probleme hat? 4. Was mache ich, wenn ich Probleme habe oder: Wie drücke ich meine Bedürfnisse aus? 5. Wie lösen wir Konflikte in der Familie? Es ist einfacher das Verhalten, als die Einstellung zu verändern. Elternkurse können nicht reale psychosoziale Belastungen, denen die Familie ausgesetzt ist, verbessern. Sie sind keine Allheilmittel zur Vermeidung von Problemen in der Familie. Ein Elternkurs ist keine Therapiegruppe, sondern soll präventiv zur Gewaltverhinderung beitragen. Mit Hilfe von erprobten und wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit getesteten Kursmaterialien werden Wege zum entspannteren Umgang miteinander erarbeitet. Wochenaufgaben vertiefen die Einprägung der erlernten Handlungsvorschläge bis zum nächsten Kursabend. Wie Evaluationsstudien zeigen, beurteilen Kinder ihre Eltern ein halbes Jahr nach Abschluss des Kurses durchschnittlich eineinhalb Schulnoten besser! ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 25 ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Herzlichen Dank An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung unserer Arbeit. Aus datenschutzrechtlichen Gründen möchten wir die vielen treuen und oft regelmäßig spendenden Privatpersonen hier nicht namentlich auflisten, aber gerade auch ihnen gilt unserer Dank und unsere Wertschätzung. Für die Unterstützung und Förderung unserer Arbeit bedanken wir uns bei folgenden Firmen und Institutionen: ¡ Dem Kreis Unna Dem Lionsclub Unna Der Sparkasse Unna Dem Park Inn by Radisson Kamen/Unna Der Sparkasse Fröndenberg Der Stadt Fröndenberg ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ Messeaufbauten Werner Klos GmbH Der Peter-Weiss-Gesamtschule Unna C&A Unna Dem Inner Wheel Club Unna Dem Rotary Förderverein Der ev. Kirchengemeinde Methler ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ Der Rotary Präsident Dr. Kunibert Latos (2.v.l.)und der Lions Präsident Wolfgang Müller (2.v.r.) überreichen nach dem Benefiz Golfturnier einen großzügigen Scheck an Frank Zimmer vom Kinderschutzbund im Kreis Unna Kirsten Wolff (Resident Managerin Park Inn by Radisson Kamen/Unna) überreicht zusammen mit Deniz Altindal (Sales Manager ) einen ganzen Korb voller Geschenke an Frank Zimmer vom Kinderschutzbund im Kreis Unna ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Statistischer Jahresbericht 2012 26 ○ ○ ○ ○