Daten
Kommune
Kreis Unna
Dateiname
Jahresbericht 2012 - Deutscher Kinderschutzbund.pdf
Größe
3,4 MB
Erstellt
07.12.15, 11:16
Aktualisiert
27.01.18, 10:26
Stichworte
Inhalt der Datei
STATISTISCHER
JAHRESBERICHT 2012
WER KINDHEIT GESTALTET, GESTALTET ZUKUNFT
Statistischer Jahresbericht 2012
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Jahresbericht 2012
Vorstand:
Vorsitzende:
Stellvertretende Vorsitzende:
Schatzmeister:
Schriftführerin:
Rosemarie Böhme
Ute Kraft
Hans-Lothar Hampe
Gabriele Makiolla
Geschäftsführung:
Frank Zimmer
EdwinThöne
Therapeutenteam:
Frank Zimmer
Edwin Thöne
Präventionsarbeit:
Kinderschutzfachkraft
für die Stadt Selm:
Fachberatung nach §8a
Projektleiterin „Kooperativer Kinderschutz“:
Britta Discher
Britta Discher
Kinder- und Jugendtelefon:
19 ehrenamtliche MitarbeiterInnen
Buchhaltung:
Christina Krüll
Sekretariat:
Barbara Schäfer
Praktikantinnen:
Janina Grodowski, Karla Stindt
Finanzierung:
Kreismittel, Spenden, Sponsorengelder, Mitgliedsbeiträge, Bußgelder
Spendenkonto:
Stadtsparkasse Unna
Kontonr.: 3004199, BLZ: 443 500 60
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Deutscher Kinderschutzbund
Kreisverband Unna e.V.
Deutscher Kinderschutzbund
Kreisverband Unna e.V.
Märkische Str. 9 – 11
59423 Unna
Der Deutsche Kinderschutzbund K.V. Unna e.V. ist Mitglied im
Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV)
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Die Beratungsstelle
für Kinderschutz
Im Jahr 2012 betreute die Beratungsstelle für
Kinderschutz insgesamt 403 Kinder im gesamten Kreisgebiet Unna.
Diese 465 Kinder sind Kinder, die Schutz und
Hilfe durch den Kinderschutzbund bekamen. Diese Anzahl an Kindern ist aber nur
die Spitze des Eisberges, denn wir verfügen
leider immer noch nicht über verlässliche
Zahlen wieviele Kinder im Kreis Unna tatsächlich von Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung betroffen sind.
Wir begrenzen unser beraterisches und
therapeutisches Angebot auch weiterhin
auf die traditionellen Bereiche des
Kinderschutzes:
m Körperliche Gewalt gegen Kinder
Betreute Kinder
m Sexuelle Kindesmisshandlung
434
m Vernachlässigung von Kindern
402
403
387
359
330
288
285
254257 257 261
246
298
359
338 344
345
293
179
149
131
68
61 60
21
4
1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Jahre
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Der Kinderschutzbund Unna arbeitet therapeutisch mit Mädchen und Jungen ab einem
Alter von 4 Jahren.
Im Einzelnen verteilen sich die Anmeldegründe wie folgt:
Anmeldegründe
82
Vernachlässigung
79
63
Körperliche Gewalt
Jungen
Mädchen
38
51
Sexuelle Gewalt
90
0
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Auffallend ist, dass in diesem Jahr (wie auch
schon in den letzten 6 Jahren), die Gruppe
der vernachlässigten Kinder zahlenmäßig
den größten Anteil unseres Klientels ausmachte.
Es gibt klare Risikofaktoren für
Vernachlässigungsfamilien
In Familien, die ihre Kinder vernachlässigen,
haben wir es meist mit einer Anhäufung von
Problemen in mehreren Lebensbereichen zu
tun. Der Risikofaktor Nr. 1 ist die Kinderarmut
und damit die Armut von Familien. Dazu kommen beengte Wohnverhältnisse, anregungsarmes Umfeld, niedrige oder fehlende Bildungs- und Berufsabschlüsse und natürlich Arbeitslosigkeit
hoch und erreicht nach dem Jahr 2011 den
zweithöchsten Stand seit 1986.
Durch die sehr gute Kooperation mit der Kriminalpolizei im Kreis Unna und dem Kreiskrisenteam ergaben sich im Bereich der Mobbing- und Amokprävention zusätzliche Beratungskontakte an Schulen, auch als akute
Krisenintervention.
Weitere 34 Anfragen nach Beratung oder Therapie wurden an andere Fachberatungsstellen
(Drogen-, Aidsberatung, Tätertherapiestellen,
Frauenberatungsstelle, Psychiatrie, Schuldnerund Erziehungsberatung), innerhalb und außerhalb des Kreises Unna überwiesen.
Auch In diesem Jahr ist die Zahl der von uns
betreuten sexuell missbrauchten Kinder sehr
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Selbstverständlich arbeitet der Kinderschutzbund Unna immer nur auf der Basis
der Freiwilligkeit und mit der Garantie des
vertraulichen Umgangs mit allen persönlichen Daten und Fakten.
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Kreis Unna
Niemals Gewalt
Verteilung des Klientels auf Städte und Gemeinden 2012
Unna
77
Fröndenberg
52
Bergkamen
50
Kamen
44
Lünen
44
Selm
41
Schwerte
33
Werne
19
Holzwickede
18
Bönen
15
außerhalb
10
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Klientel (Anzahl)
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Der zahlenmäßig größte Anteil des Klientels
kommt aus Unna, Fröndenberg, Bergkamen,
Kamen und Selm.
Dies erklärt sich in erster Linie aus der räumlichen Nähe zu unserem Standort in Unna,
aber auch - wie z.B. bei der Stadt Selm - durch
unser Angebot der aufsuchenden Hilfe.
Hier wirken sich unsere regelmäßigen
Beratungsangebote vor Ort in Kooperation
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mit dem örtlichen Jugendamt in den Räumen der Stadtbücherei BIB sehr positiv aus.
Auch durch die Arbeit unserer Kinderschutzfachkraft für die Stadt Selm bekommen wir Kontakt zu Familien, die dann durch
unsere therapeutischen Mitarbeiter der Beratungsstelle weitergehend betreut werden.
Man kann also sagen:
Wenn der Kinderschutzbund die Möglichkeit
bekommt, sein Angebot in den einzelnen
Städten und Gemeinden im Kreis Unna direkt anzubieten, wird dieses Angebot genutzt und führt zu steigenden Klientenzahlen in der entsprechenden Stadt.
Die Familien die in unserer Statistik in der
Rubrik „außerhalb“ auftauchen, kommen aus
angrenzenden Städten des Kreises, in denen es kein entsprechendes Beratungsangebot gibt und sind meist auf Empfehlung
kreisansässiger Schulen, Kinderärzte und
Psychiater oder auch kreisnaher Psychiatrien
zu uns gekommen.
Differenzierte Aufgliederung des Klientels auf Städte und
Gemeinden im Kreis Unna aus dem Jahr 2012
sexuelle
Gewalt
Mädchen
22
Unna
Fröndenberg
Bergkamen
Kamen
Lünen
Selm
Schwerte
Werne
Holzwickede
Bönen
außerhalb
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körperliche
Gewalt
Vernachlässigung
Jungen Mädchen Jungen Mädchen
7
6
9
17
Jungen
16
7
6
10
10
13
6
13
10
3
7
7
10
12
4
5
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9
7
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11
12
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8
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2
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38
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79
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Statistischer Jahresbericht 2012
77
52
50
44
44
41
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18
15
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403
7
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Aus der nachfolgenden Statistik lassen sich
die Arten und die Anzahl der Beratungskontakte entnehmen.
Anzahl der Beratungskontakte in 2012
50%
2050
1512
Steig
er
ung
Steiger
erung
1235
1550
1050
318
550
50
Telef o nb eratung
Therap ie und
B eratung s g es p räc he
Als Reaktion auf die sehr stark gestiegenen
Klientenzahlen in den letzten Jahren
sind auch die Telefonberatungen seit mehreren Jahren auf gleichbleibend hohen Niveau.
Ebenso liegt die Zahl der Therapie- und
Beratungsgespräche weiterhin bei über
1.200 Gesprächen im Jahr.
In 318 Einzelgesprächen kam es zu einer Kooperation mit anderen Institutionen, vornehmlich mit den Jugendämtern und den
Schulen und Kindergärten sowie den freien
Trägern der Jugendhilfe.
Hier bleiben wir im Vergleich zum Vorjahr
auf gleich hohem Niveau!
Die einzelnen Beratungen am Telefon dauerten zwischen 10 Minuten und 2,0 Stunden,
die Beratungen in unserer Beratungsstelle
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K o ns ultatio nen und
§8a B eratung en
und bei Hausbesuchen dauerten zwischen
30 Minuten und 2,5 Stunden.
Die hohen Stundenzahlen sind jedoch Einzelfälle, die vornehmlich bei akuten Krisensituationen auftreten, wo die Mitarbeiter in
die jeweiligen Familien oder Institutionen
fahren, um direkt vor Ort die Situation zu
entschärfen.
Die durchschnittliche Beratungsdauer bei
Therapiegesprächen in unserer Beratungsstelle lag bei ca. 65 Minuten.
Konsultationen sind Beratungsgespräche für
MitarbeiterInnen anderer Institutionen, die
federführend selbst die entsprechende Familie weiter betreuen, sich aber fachliche
Unterstützung durch den Kinderschutzbund holen. Die Mehrheit dieser Gespräche
liegt im Präventionsbereich!
Statistischer Jahresbericht 2012
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Die Anzahl der Konsultationen und §8a Beratungen ist weiterhin auf sehr hohem Niveau!
Die Bedeutung des §8a für den Kinderschutz ist in den Institutionen des Kreises Unna
angekommen und der Kinderschutzbund ist hierbei ein wichtiger Ansprechpartner!
Auf die Kreisstädte verteilt sich unsere Beratung wie folgt:
Konsultationen und §8a Beratung
Kitas Jugendamt freie Träger weitere
Kamen
3
2
3
0
0
Bönen
3
2
4
0
0
außerhalb
0
0
4
6
0
Holzwickede
6
4
3
0
0
Werne
6
0
3
8
0
Lünen
14
3
4
1
0
5
6
5
14
0
Fröndenberg
30
5
5
0
0
Selm
12
8
14
0
6
Bergkamen
14
12
11
24
2
Unna
35
6
9
10
6
128
48
65
63
14
6
5
5
0
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Schulen
Kitas
Jugendamt
freie Träger
weitere
weitere
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6
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Jugendamt
Kitas
Schulen
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Jugendamt
Kitas
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6
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Lünen
15
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2
14
10
0 0
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Werne
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Schulen
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8
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Kamen
Selm
14
10
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weitere
12
Schwerte
15
Jugendamt
Schulen
15
5
4
2
Kitas
0
30
Schulen
0
Fröndenberg
40
30
20
10
0
3
außerhalb
Schulen
Kitas
Jugendamt
freie Träger
weitere
3
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3
2
1
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weitere
4
10
freie Träger
6
14 12 11
Jugendamt
Holzwickede
20
Kitas
weitere
freie Träger
Kitas
9 10 6
Jugendamt
Schulen
6
8
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Bönen
Jugendamt
Bergkamen
Schulen
Unna
35
40
30
20
10
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10
8
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Schulen
Kitas
Jugendamt
freie Träger
weitere
Schwerte
8
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13
17
22
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40
40
63
66
318
freie Träger
Schulen
Statistischer Jahresbericht 2012
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Statistischer Jahresbericht 2012
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Fachberatung Kinderschutz
im Kontext §8a SGB VIII
Modellprojekt „kooperativer Kinderschutz“
Schwerpunkt der Arbeit in der Fachberatung des Kinderschutzbundes im Kreis Unna
war in 2012 die Umsetzung der geplanten Aktivitäten im Modellprojekt „kooperativer
Kinderschutz“ , das sich ab Sommer 2011 mit Unterstützung des Ministeriums für
Kinder, Jugend, Familie, Sport und Kultur in NRW erfolgreich etablieren konnte.
Seit Beginn des Jahres 2012 wird dieses Projekt aus Mitteln des Landesjugendplans
unter der Haushaltsstelle „riskante Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen“
gefördert.
Die Erfahrungen aus beiden Modellschwerpunkten
Ø
überinstitutionelle Vereinbarungen zum Kinderschutz
Ø
Beratung durch Kinderschutzfachkräfte bei dem Verdacht auf eine
Kindeswohlgefährdung in Schule und Gesundheitshilfe
erhielten mit der Inkraftsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes am 01.01.2012, und
hier insbesondere durch das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz
(KKG), erhöhte Aufmerksamkeit.
Im Gesetz wird neben der Aufforderung zur Netzwerkbildung (und - ausbau) der
Akteure im Kinderschutz auf der örtlichen Ebene (§ 3 KKG) erstmals eine
bundeseinheitliche Regelung zur einzelfallbezogenen Beratung und die Weitergabe
von Informationen bei Kindeswohlgefährdung durch bestimmte „kind- und jugendnahe
Berufsgeheimnisträger“ an das Jugendamt formuliert, wenn sie die Beteiligten aus der
Familie bei vermuteter Kindeswohlgefährdung nicht dafür gewinnen konnten, von sich
aus Hilfen in Anspruch zu nehmen (§ 4 KKG, Meysen/Eschelbach, Kap. 1 Rn. 57).
Vor diesem Hintergrund wurden neben allgemeinen Informationen zum Bundeskinderschutzgesetz Erfahrungsberichte aus dem Modellprojekt und Kenntnisse in der
Umsetzungspraxis einzelfall-bezogener Beratungsprozesse in Schule und Gesundheitshilfe für
Informations- und Fachveranstaltungen auch über
den Kreis Unna hinaus häufig angefragt:
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Statistischer Jahresbericht 2012
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Vorträge und Workshops im Kreis Unna
06.03.2012
Kinder- und Jugendhilfeausschuss Selm - Vortrag
Bundeskinderschutzgesetz
14.03.2012
Schulsozialarbeiter/innen Unna (Treffpunkt Harkortschule) - Vortrag
Modellprojekt
24.03. 2012
kreisweiter Fachtag für Kindertagespflegepersonen - Workshop:
Der Schutzauftrag in der Kindertagespflege
16.05.2012
Kinderschutzkonferenz Unna - Rolle und Aufgabe der
Kinderschutzfachkräfte im kooperativen Kinderschutz
22.05.2012
Fachtag für Hebammen im Kreis Unna
Vortrag: Kinderschutzfachkraft - Ansprech - und Beratungsperson
für Fachkräfte und Bindeglied im Kinderschutz
24.05.2012
Schulsozialarbeiter/innen (Treffpunkt Hauptschule Bergkamen) Vortrag: Modellprojekt - Bundeskinderschutzgesetz
12.06.2012
Qualitätszirkel Offener Ganztag in Werne - Fortbildung: Der
Schutzauftrag der Schule
03.07.2012
Lehrer für den gemeinsamen Unterricht, Kreisgruppe (Treffpunkt
Sonnenschule Unna-Massen) - Vortrag: Bundeskinderschutzgesetz
21.08.2012
Vortrag für ehrenamtliche Berater/innen am Kinder- und Jugendtelefon
im DKSB Unna - Bundeskinderschutzgesetz
02. und
26.10.2012
Fortbildung für OGS-Mitarbeiterinnen, SPI Unna - Schutzauftrag der
Schulen und Kindertageseinrichtungen
07.11.2012
Standortkonferenz der Regenbogenschulen, Unna - Vortrag: Eine
neue Rolle im Kinderschutz - Lehrer/innen als Berufsgeheimnisträger
09.11.2012
Schulsozialarbeiter Lünen - Vortrag: Bundeskinderschutzgesetz und
der Schutzauftrag von Schulen
21.11.2012
Kinder- und Jugendhilfeausschuss Schwerte - Vortrag:
Bundeskinderschutzgesetz
Lehrerkonferenz Harkortschule Unna: Vortrag: Eine neue Rolle im
Kinderschutz - Lehrer/innen als
Berufsgeheimnisträger nach dem
BKiSchG
04.12.2012
04.12.2012
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Lehrerkonferenz der Gesamtschule Fröndenberg - Eine neue Rolle
im Kinderschutz - Lehrer/innen als Berufsgeheimnisträger nach dem
BKiSchG
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Statistischer Jahresbericht 2012
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Statistischer Jahresbericht 2012
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Begleitung und Moderation von Arbeitskreisen
Nach wie vor begleitet, koordiniert und/oder moderiert die Fachberatung im Kinderschutz
die kreisweiten Arbeitskreise
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Ø
Arbeitskreis ambulante und stationäre Hilfen
Ø
Arbeitsgemeinschaft gegen sexuelle Misshandlungen an Kindern
und Jugendlichen (gemeinsam mit dem Kreisjugendamt)
Ø
Facharbeitskreis der Kinderschutzfachkräfte
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Statistischer Jahresbericht 2012
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Die Themen lassen sich der folgenden Übersicht entnehmen:
Arbeitskreis
Thema
Arbeitskreis ambulante Hilfen
Termine - Gastgeber
26.03.2012 - Help Jugendhilfe GmbH
Vortrag Frau Dr. Wellmann, Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Unna
25.06.2012 - InVia
Vortrag Monika Thünker, Till Knoche:Kein
Kind zurücklassen - Vorstellung Modellprojekt Kreis Unna
Verständigung über Arbeitsformen, Planung 2013
01.10.2012 - Frühförderstelle Kreis Unna
03.12.2012 - SPI - Sozialpädagogische
Initiative
Vortrag Gerd Klöpper, Drogenhilfe gGmbH
AG gegen sexuelle Misshandlungen
an Kindern und Jugendlichen
28.02.2012 - Polizeidienststelle Kamen
Cybermobbing - Vortrag Ulli Rentsch
15.05.2012 - Jugendamt
Kinderschutz an der Vestischen Kinderund Jugendklinik in Datteln - Vortrag Dr.
Tanja Brüning
Bundeskinderschutzgesetz - Vortrag Gerd
Steiner
11.09.2012 - Gesundheitsamt
Facharbeitskreis Kinderschutzfachkräfte
13.01.2012 - Kinderschutzbund
20.02.2012 - Kinderschutzbund
08.05.2012, - Lebenszentrum
Bundeskinderschutzgesetz, Planung der
Kinderschutzfachkräftekonferenz - Überlegungen zur Regionalisierung
Reflexion der Vereinbarungen nach § 8a
mit den Kinderschutzfachkräften aus dem
ASD - Planung von Evaluationsschritten
Landeskonferenz koordinierender Kinderschutzfachkräfte
16.05.2012 - Ratssaal Stadt Unna
Kinderschutzkonferenz Kooperativer
Kinderschutz
27.11.2012 - Lebenszentrum Königsborn
Die Rolle der Kinderschutzfachkraft im
kooperativen Kinderschutz - Absprachen
zur Regionalisierung
Die Rolle der Kinderschutzfachkraft im
kooperativen Kinderschutz - Absprachen
zur Regionalisierung Jahrestagung der
Kinderschutzfachkräfte in NRW
30.11.2012 - Park Inn, Kamen
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Statistischer Jahresbericht 2012
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Fachberatung Kinderschutz
Wenn im folgenden von Fachberatung die Rede ist, gehen wir von einem Verständnis
aus, in dem die Expertise der Beratungsstelle im Kinderschutzbund für inhaltliche
Stellungnahmen unterschiedlicher Art angefragt wird.
Dies kann eine persönliche Situationseinschätzung, eine fachliche Darstellung oder
ein Lösungsvorschlag sein. Während die Therapeuten der Beratungsstelle diese Aufgabe
in Einzelfällen übernehmen, bezieht sich die Beratung der „Fachberatung Kinderschutz“
überwiegend auf Anfragen zur strukturellen Qualitätsentwicklung oder zu
Entwicklungshindernissen in Kinderschutzfragen.
Dabei stellen sich Umsetzungsanforderungen, die gemeinsam mit den Fachkräften der
beteiligten Hilfesysteme in den Blick genommen und bearbeitet werden müssen. Die
Fachberatung Kinderschutz begleitet solche Prozesse durch teaminterne oder
institutionsübergreifende Moderation, vermittelt in Konflikten, vernetzt Akteure im
Einzelfall oder vermittelt notwendige Fachinformationen.
Man kann hier gewissermaßen von einer Organisationsberatung sprechen, wenn man
das Netzwerk der Kinderschutzakteure als ein gemeinsames System beschreibt.
Das Aufgabenverständnis der Fachberatung Kinderschutz ist es, struktur- und
qualitätssichernde Beratung für ein System des „kooperativen Kinderschutzes“ bereit
zu halten.
Im Folgenden sollen entlang einzelne Arbeitsfelder die Beratungsthemen und -leistungen
im Jahr 2012 aufgezeigt werden:
Die Allgemeinen Sozialen Dienste:
Unna
Der ASD Unna ist Partner des Kinderschutzbundes im Modellprojekt „kooperativer
Kinderschutz“.
Im sechs bis acht Wochen Rhythmus treffen sich ASD- und Projektleitung (Thomas
Köster, Britta Discher) zur Reflexion der Projektschritte und Planung des weiteren
Vorgehen. Die Ergebnisse und Überlegungen werden durch Thomas Köster in der
kreisweiten ASD - Leiterrunde vorgetragen und umgekehrt bringt er Anfragen, Bedenken
oder Anregungen von dort aus mit.
Zu verschiedenen Themen werden auch weitere Vertreter der ASDs aus den anderen
Kommunen hinzugezogen, z.B. die Überlegungen, über BuT (Bildung und Teilhabe)
finanzierte Schulsozialarbeiter im Kinderschutz zu qualifizieren.
Britta Discher vermittelt Informationen in die kreisweiten Arbeitskreise der freien Träger
der Jugendhilfe und versteht sich als Sprachrohr in beide Richtungen.
Selm
In Selm ist der Kinderschutzbund sowohl im Feld der „Frühen Hilfen“ (Frank Zimmer)
als auch koordinierend für Kinderschutzfragen aktiv.
Neben der Gefährdungseinschätzung in Kinderschutzfällen gibt es auch in Selm
„Rucksackeffekte“ zu den anderen Kommunen im Kreis. So wurden zum Auftakt der
„Selmer Netzwerkgespräche“ im Sommer 2012 (Vortrag Dr. Murafi) alle ASD-Mitarbeiter/
innen im Kreis eingeladen.
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Auch die Tagung selbst wurde nach einer Initiative von Mechthild Unrast mit
Unterstützung der ASD-Leiter im Kreis vorbereitet. Die Veranstaltungsplanung und
Durchführung wurde von der Fachberatung Kinderschutz begleitet.
Schwerte
Nach einem Vortrag von Britta Discher zum Bundeskinderschutzgesetz im Kinder- und
Jugendhilfeausschuss der Stadt Schwerte hat sich ein Beratungskontext zum
Netzwerkaufbau „Frühe Hilfen“ herausgebildet.
Eine Steuerungsgruppe von Mitarbeitern im ASD planen hier ein Netzwerktreffen zur
Umsetzung der Vorgaben nach §3 KKG im März 2013 und werden dabei durch die
Fachberatung Kinderschutz beraten.
Kindertagespflege, kreisweit
Neben der Beteiligung am kreisweiten Fachtag für Tagespflegepersonen wurde in
Abstimmung mit einigen ASD-Leitungen und in Zusammenarbeit mit allen
Fachberaterinnen im Kreis auf ein gemeinsames und fachlich fundiertes Vorgehen auf
der Grundlage des §8a Abs.4 hingewirkt.
Dazu liegt nun ein Formulierungsvorschlag für die Pflegeerlaubnis mit den
Tagespflegepersonen vor, der verbindlich die Einbindung der Fachberatung bei
Verdachtsfällen auf Kindeswohlgefährdung regelt.
Für Vereinbarungen zwischen den Fachberatungen Kindertagespflege und den
Jugendämtern liegt eine Empfehlung vor, die auch eine Verabredung innerhalb der
gleichen Organisationseinheit „öffentliche Jugendhilfe“ vorsieht.
Die zuständigen Fachberatungskräfte sollten zukünftig in den „Netzwerken Früher Hilfen“
als Multiplikatoren teilnehmen, um das wachsende Arbeitsfeld „Kindertagespflege“ hier
gut einzubinden.
Gesundheitshilfe
Unter dem Motto „Kinderschutz miteinander gestalten“ treffen sich regelmäßig leitende
Fachkräfte aus der Gesundheits- und Jugendhilfe im Lebenszentrum Königsborn, um
neue Wege für einen zeitgemäßen Kinderschutz und eine effektive Prävention zu
beschreiten.
Der hier tagende Kreis versteht sich als Steuergruppe für die Qualitätsentwicklung in
der Zusammenarbeit der Gesundheits- und Jugendhilfe mit dem Ziel, einem
kontraproduktivem Nebeneinander der Hilfesysteme entgegenzuwirken und stattdessen
die Potenziale des „Miteinanders“ zu stärken.
Bislang ist es uns dort nicht gelungen, die niedergelassenen Ärzte im Kreis Unna in
diese Gruppe einzubinden. Hier stehen unterschiedliche Zeitkontingente für
Netzwerkarbeit einer regelmäßigen Zusammenarbeit im Wege.
Ausgehend von der Kinderschutzkonferenz in Unna im Mai 2012 gibt es aber für die
Zukunft zwischen Dr. Guido Hein, Kinderarzt in Unna und Britta Discher, Fachberatung
Kinderschutz, ein verabredetes „Rucksackverfahren“, in dem sich beide als
Multiplikatoren für die jeweiligen Arbeitsfelder verstehen und sich im engen Austausch
über anstehende Aktivitäten an der Schnittstelle Kinderschutz gegenseitig informieren.
Das Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD) hat im Mai 2012 unter Mitwirkung
der Familienhebamme, Schwangerenkonfliktberatung und der Fachberatung
Kinderschutz eine Fortbildung für Hebammen durchgeführt, in der die über
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Unterstützungs- und Beratungsangebote für junge Familien im Kreis Unna und die
Arbeitsfelder der genannten Akteure informiert wurde.
Lebenszentrum Königsborn, SPZ
Auch das Lebenszentrum Königsborn ist Partner im Modellprojekt und wird in
Organisationsfragen zum Kinderschutz beraten und in Einzelfällen begleitet
(Tandemberatung).
Seit Herbst 2012 gibt es intensive Vorüberlegung für einen Prozess der
Organisationsentwicklung im Lebenszentrum, das sich den Herausforderungen einer
Konzeptentwicklung zur Verhinderung von Gewalt und Missbrauch von Kindern und
Jugendlichen mit Behinderungen in den eigenen Einrichtungen stellen will.
Hier wurde durch die Fachberatung Kinderschutz eine Projektskizze entwickelt, die
Ausgangslage für die Konkretisierung eines Projektvorhabens des Lebenszentrum
Königsborn ist.
Frau Dr. Nahrath und Britta Discher bilden ein „Beratungstandem“ von Kinderschutzfachkräften, und konnten bereits in einigen Kinderschutzfällen multiprofessionelle
Helferkonferenzen zusammenführen und leiten.
Die Arbeit im Tandem ermöglicht auch den Austausch von Informationen über die
Arbeitsweisen der beiden Systeme Gesundheits- und Jugendhilfe. Als Multiplikatorinnen
tragen beide die hier gewonnenen Erkenntnisse in die jeweils eigenen Arbeitsfelder
und vermitteln so zwischen den Systemen. Derzeit befindet sich eine Kinderkrankenschwester in Ausbildung zur Kinderschutzfachkraft, und wird die Kinderschutzarbeit im Lebenszentrum zukünftig bereichern.
Kindertageseinrichtungen
Mit den Kindertageseinrichtungen im Kreis gibt es bereits seit 2007 Vereinbarungen mit
den Jugendämtern zum Vorgehen nach §8a SGB VIII.
Hier lässt sich auch durch die Ausbildung einzelner Leitungskräfte aus den Einrichtungen
zu Kinderschutzfachkräften im Modellprojekt 2011 insgesamt mehr Sicherheit im Umgang
mit Verdachtsfällen auf Kindeswohlgefährdungen feststellen.
In 2012 konnte diese Entwicklung durch Teamfortbildungen zu spezifischen
Fragestellungen (z.B. Elterngespräche im Kontext Kinderschutz) durch die Fachberatung
Kinderschutz flankiert werden. In komplexen Einzelfällen wird auch hier im Tandem mit
Kinderschutzfachkräften der Einrichtung und der Fachberatung Kinderschutz eine
Gefährdungseinschätzung vorgenommen und Lösungen zur Abwendung gemeinsam
mit den Familien und Helfersystemen erarbeitet.
Freie Träger der Jugendhilfe im Kontext Hilfe zur Erziehung
Mitarbeiter/innen und Leitungskräfte von Trägern der freien Jugendhilfe werden
regelmäßig im Arbeitskreis „Ambulante Hilfen“ zum Themenkomplex Kinderschutz
informiert (siehe Übersicht).
Die Träger halten in der Regel eigene Kinderschutzfachkräfte für interne Verfahren
nach §8a vor, nur für einzelne komplexe Fälle wird die Fachberatung Kinderschutz
hinzugezogen.
Hier erweist sich der regelmäßige Kontakt im Arbeitskreis als vertrauensbildend, so
dass auch einrichtungsinterne oder institutionsübergreifende Konflikte, die das Vorgehen
in Kinderschutzfällen mitunter behindern, offen thematisiert werden können.
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Offener Ganztag an Grundschulen
Die sozialpädagogischen Fachkräfte des offenen Ganztags bilden eine wichtige
Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Schule.
An einzelnen Schulen konnte, ausgehend von Einzelfallberatungen, mit Hilfe von
Fachgesprächen und angeleiteten kollegialen Beratungsrunden in den Teams, die
Kinderschutzarbeit qualifiziert werden (Äckernschule Selm, Osterfeldschule Unna,
Goethe-Grundschule Bönen). In Werne wurde gemeinsam mit Beate Bussmann (ehem.
ASD-Leitung Werne) eine Fortbildung für Schulleitungen und OGS - Leitungen konzipiert
und durchgeführt, die auch die neuen rechtlichen Vorgaben nach § 4 KKG beinhalteten.
Auch die Sozialpädagogische Initiative SPI hat in der Stadt Unna eine Fortbildung für
OGS-Mitarbeiterinnen zum Kinderschutz durchgeführt, die durch die Fachberatung
Kinderschutz inhaltlich an zwei Vormittagen begleitet wurden.
Schulen
Für 2012 war das Arbeitsfeld Schule Schwerpunktthema im Projekt. Schulakteure haben
durch ihre rege Teilnahme an der Kinderschutzkonferenz im Mai 2012 in Unna ihr großes
Interesse an der Zusammenarbeit im Kinderschutz unterstrichen, aber auch einen
entsprechenden Fortbildungs- und Informationsbedarf formuliert.
In insgesamt zehn Veranstaltungen wurden in der Folge Schulsozialarbeiter/innen und
Lehrer/innen über die neuen Aufgaben durch das Bundeskinderschutzgesetz in Kenntnis
gesetzt und Überlegungen zu internen Verfahren in den Schulen angeregt.
Insbesondere im Hinblick auf die weiterführenden Schulen stellen sich in den Zugängen
für die Fachberatung Kinderschutz noch große Herausforderungen, weil die unterschiedlichen Dienstaufsichten eine einfache Kontaktaufnahme mit Verantwortlichen
erschweren.
Hier war ein Vortrag im November 2012 auf der Schulleiterkonferenz für Gesamtschulen
auf Einladung der Bezirksregierung Arnsberg ein wichtiger „Türöffner“ für weitere
Aktivitäten.
In der Folge konnten Informationen zum Schutzauftrag im Rahmen einer Gesamtlehrer/
innen-Konferenz der Gesamtschule Fröndenberg präsentiert werden.
Die Sonderpädagog/innen der Regenbogenschulen sowie der Harkortschule und ein
Kreis der Lehrer/innen, die im „Gemeinsamen Unterricht“ arbeiten, wurden ebenso im
Rahmen ihrer Konferenzen durch die Fachberatung Kinderschutz mit den relevanten
Inhalten des KKG (Gesetz zur Kommunikation und Information) vertraut gemacht.
Schulsozialarbeit ist im Kreis Unna nicht zuletzt über die Einstellungswelle der BuTfinanzierten Kolleg/innen zum wichtigen Thema und Aufgabengebiet der Jugendhilfe
geworden.
Schulsozialarbeiter/innen haben als „Grenzgänger“ zwischen den Systemen
Vermittlungsfunktion und können auch für den „kooperativen Kinderschutz“ einen
bedeutsamen Beitrag leisten.
Hier kann im Rahmen des geplanten „Zertifikatskurs Kinderschutzfachkräfte nach §§
8a, 8b SGB VIII und §4 KKG“, der Inhouse für Fachkräfte aus Gesundheitshilfe, Schule
und Jugendhilfe 2013 erneut angeboten und inhaltlich durch die Fachberatung
Kinderschutz begleitet wird, eine Empfehlung für interne Verfahren zum Kinderschutz
an Schulen erarbeitet werden.
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Kreissportbund / Polizei
Gestalteten den Kreispräventionstag mit: (v.l.n.r).: Frank Zimmer (Kinderschutzbund), Gerd Steiner (Kreisjugendamt), Golo Busch (Rechtsanwalt), Wilfried Stracke (DLRG Unna) , Klaus Stindt (KSB), Jutta Barenbrügge
(LSB), Tasia Schmidt (DLRG Unna), Meike Schröer (LSB), Klaus-Peter Uhlmann (Moderator).
„Mit Witzen fängt es an, lüsterne Blicke und obszöne Gesten folgen - und dann der
direkte Körperkontakt bis hin zur Vergewaltigung. Oft genug ist der Trainer, der
Übungsleiter, der Betreuer im Sportverein der Täter. Opfer ihnen anvertraute Kinder
und Jugendliche. Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist ein
gesellschaftliches Problem, das sich durch alle Lebenslagen zieht und (leider) auch
vor dem Sport nicht halt macht.“ WAZ vom 15.09.2012
Die Vorbereitung und Durchführung des Kreispräventionstages am 15. September 2012
wurde von der „Fachberatung Kinderschutz“ inhaltlich begleitet.
Im Mittelpunkt stand hier die Erarbeitung von Handlungsleitlinien im Verdachtsfall auf
Kindeswohlgefährdung in- und außerhalb der Sportvereine für Haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen.
Ziel des Fachtages war es, den Schutz von Kindern in Sportverbänden zu stärken und
die Sicherheit aller Beteiligten im Umgang mit der Thematik zu verbessern.
Suchthilfe
Seit Herbst 2012 arbeiten Gerd Klöpper, Leiter der Drogenhilfe gGmbH in Unna und
Britta Discher, Fachberatung Kinderschutz, gemeinsam und vorbereitend an einer
Kooperationsvereinbarung zum Kinderschutz zwischen der Drogen- und Jugendhilfe.
Hier wird es im März 2013 zunächst eine gemeinsame Fachveranstaltung geben, die
zur Verständigung und Verabredung der Akteure in beiden Arbeitsfeldern dienen soll.
Der Impuls zu dieser Veranstaltung kam von den leitenden Fachkräften der Jugendund Gesundheitshilfe und wurde von uns gerne aufgegriffen.
Kinderschutzfachkräfte
Um Kinderschutzfachkräfte in ihrer Praxis zu begleiten und strukturierten und
fallunabhängigen Austausch zu ermöglichen, lädt die Fachberatung Kinderschutz seit
2009 zu regelmäßigen Facharbeitskreisen, sog. Intervisionen, ein.
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Dieser Arbeitskreis kann aber die notwendige Qualitätsentwicklung für die Arbeit in
den einzelnen Kommunen nicht ersetzen und ist auch mit den mittlerweile ca. siebzig
interessierten Kinderschutzfachkräften am Rande der Kapazität angelangt.
Zusätzlich sind durch das Bundeskinderschutzgesetz auch Beratungsansprüche für
„Personen, die beruflich im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen“ (§ 8b SGB
VIII) durch die öffentliche Jugendhilfe zu erfüllen.
Hier wird derzeit mit den ASD - Leitungen an Konzepten für regionale Intervisionsgruppen
gearbeitet, um die Poolbildung von im Kinderschutz erfahrenen Fachkräften (vgl.
Gesetzesbegründung) voranzutreiben.
Hier liegen Vorschläge zur Zusammenarbeit räumlich angrenzender Jugendamtsbezirke
vor (Kamen, Bergkamen, Unna - Lünen, Werne Selm), die allerdings weiterer
Abstimmung mit Verantwortlichen bedürfen.
Fachberatungen zur Gefährdungseinschätzung im Einzelfall
(§ 8a und § 4 KKG)
In insgesamt zwölf Kinderschutzfällen wurde die „Fachberatung Kinderschutz“ als
Prozessbegleitung zur Gefährdungseinschätzung bzw. Abwendung von Kindeswohlgefährdung in 2012 beratend hinzugezogen.
In den überwiegenden Fällen waren bereits trägerinterne Kinderschutzfachkräfte
involviert und suchten aufgrund von divergierenden Sichtweisen beteiligter Helfersysteme
um Unterstützung.
Hier zeichnet sich ab, dass neben der strukturell angelegten Tandemberatung (Schule
/ Jugendhilfe, Gesundheitshilfe / Jugendhilfe) auch innerhalb der Jugendhilfe eine
moderierende Unterstützung und Vermittlung einer externen Kinderschutzfachkraft
hilfreich wirken kann, wenn diese in ihrer Rolle von Seiten der öffentlichen Jugendhilfe
akzeptiert wird.
Zum Teil konnten in gemeinsamen Helferkonferenzen, an denen auch die zuständigen
Kolleg/innen des ASD beteiligt waren, die besten Ergebnisse zur Abwendung von
Gefährdungen für die betroffenen Kinder und ihre Familien erzielt werden.
Beteiligung an der Qualitätsentwicklung landesweit
Entlang der Erfahrungen aus dem Modellprojekt „kooperativer Kinderschutz“ in Unna
lässt sich exemplarisch ein breites Spektrum der Umsetzungserfolge und - hürden des
Bundeskinderschutzgesetzes beschreiben.
Reflexiv werden die zum Teil schwierigen Prozesse und begleitenden Diskussionen in
die landesweite Fachdebatte eingebracht. Dies geschieht unter der Zielperspektive,
verlässliche Rahmenbedingungen für kooperatives Handeln der Fachkräfte im
Kinderschutz zu benennen und zu beschreiben.
Neben den, in der Tabelle ersichtlichen Vorträgen und Workshop-Leitungen außerhalb
des Kreises Unna, soll hier vor allem die aktive Mitwirkung an den „Zehn Empfehlungen
zur Ausgestaltung der Rolle der Kinderschutzfachkraft nach den §§ 8a Abs. 4 , 8b Abs.
1 SGB VIII und § 4 KKG“ hervorgehoben werden.
Diese wurden im November 2012 anlässlich des Jahrestreffen der Kinderschutzfachkräfte in Kamen vom Institut für soziale Arbeit e.V. / Deutscher Kinderschutzbund
Landesverband NRW und Bildungsakademie BiS veröffentlicht.
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Ausblick 2013
Für 2013 sind bereits zahlreiche Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem Modellprojekt
„kooperativer Kinderschutz“ geplant, die hier nur tabellarisch aufgeführt werden:
Jan - Feb. 2013 Fortbildungen für Rettungssanitäter und -Assistenten der Feuerwache
Lünen (bereits durchgeführt)
02.03.2013
Ein Jahr Bundeskinderschutzgesetz - wie kommt es in
Bewegung? Forum Kinderschutz der Ärztekammer Westfalen-Lippe
07.03.2013
Auch Suchtkranke wollen gute Eltern sein - Fachtagung der
Suchthilfe gGmbH in Kooperation mit dem Fachbereich Familie und
Jugend und dem Kinderschutzbund im Kreis Unna
13.03.2013
Schwerter Netzwerktreffen „Frühe Hilfen“ - Fachtagung des
Fachbereichs Familie und Jugend der Stadt Schwerte mit
Unterstützung der Fachberatung Kinderschutz
16.03.2013
Handeln beim Verdacht auf Kindeswohlgefährdung/ sexuellen
Missbrauch - Fortbildung für Betreuer/innen der Jugendfeuerwehren
Lünen, Selm und Werne
20.03.2013
Selmer Netzwerkgespräche - Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf - Konsequenzen für die Praxis - Amt für Jugend,
Familie, Schule und Soziales
Erkennen - Beurteilen - Handeln im Kinderschutz - Fortbildung
für Haupt- und Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in Jugendverbänden
der Stadt Lünen
13./14.04.2013
Mai 2013 - März 2014 Inhouse Zertifikatskurs Kinderschutzfachkraft nach § 8a,
8b SGB VIII und § 4 KKG für Fachkräfte aus Schule, Gesundheitsund Jugendhilfe im Kreis Unna - Bildungsakademie BiS unter
fachlicher Leitung der Fachberatung Kinderschutz
Wir danken allen, die aus Ihren Arbeitsbereichen heraus aktiv an den einzelnen
Bausteinen mitgewirkt, oder uns zur Mitwirkung eingeladen haben.
Das Netzwerk „kooperativer Kinderschutz“ kann nur tragfähig sein, wenn die Beteiligten
sich motiviert und engagiert aufeinander zu bewegen.
Wie Grenzen überwunden werden können, konnten wir in 2012 gemeinsam in vielen
Projektschritten erleben.
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0800 - 111 0 333
mo. - fr. 14:00 - 20:00 Uhr
3.000
zwischen
rlich !
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u
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und 4.000
Die Nummer gegen Kummer
Das Kinder- und Jugendtelefon ist ein kostenloses Gesprächsangebot an Kinder und Jugendliche aller Altersstufen. Es ist leicht erreichbar
und garantiert den anrufenden Kindern und
Jugendlichen Anonymität.
Kinder und Jugendliche rufen in Krisensituationen an, wenn sie nicht mehr wissen wie
es weitergeht in Familie, in einer Freundschaft
oder in der Schule.
Jugendliche suchen nach Unterstützung,
Verständnis und Hilfe wenn es zu Problemen
in der Ausbildung oder im Beruf kommt.
Kinder und Jugendliche finden bei uns am
Telefon einen Gesprächspartner der ihnen
zuhört, Verständnis hat und ihnen glaubt.
Die jungen Anruferinnen und Anrufer können
ihre Sorgen und Gedanken ungefiltert mitteilen. Die Beraterinnen und Berater suchen dann
gemeinsam mit ihnen erste Möglichkeiten die
Schwierigkeiten zu bewältigen. Sie schenken
Vertrauen und stärken das Selbstvertrauen der
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Anrufer. Sie suchen gemeinsam mit dem Kind
oder mit dem Jugendlichen nach Ressourcen
und stärken sie durch das verständnisvolle
Gespräch bei der Suche nach eigenen Lösungsstrategien.
Das Kinder- und Jugendtelefon ist ein Bereich
des Kinderschutzbundes Unna, den es bereits
seit 20 Jahren gibt.
Im Jahr 1992 startete die erste Ausbildungsgruppe für ehrenamtliche Telefonberater und
Telefonberaterinnen, seitdem fand in jedem
Jahr eine weitere Ausbildungsgruppe statt.
An dieser Stelle sei allen ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gedankt,
die in den vergangenen 20 Jahren die Bereitschaft hatten, die Beratung am Telefon
gewissenhaft und verantwortlich zu leisten.
Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wäre
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es nicht möglich gewesen, die Existenz
dieser wichtigen Einrichtung über diesen
langen Zeitraum sicher zu stellen.
Der Fortbestand des Kinder- und Jugendtelefon in den vergangenen 20 Jahren ist auch
weiteren Förderern und Freunden zu
verdan-ken.
Ohne ausreichende finanzielle Mittel wäre
diese direkte Hilfe für junge Menschen
sicherlich nicht möglich gewesen.
Für ausreichende finanzielle Mittel hat in
den vergangenen 13 Jahren der Lions-Club
Unna
Sorge getragen Er hat damit dazu beigetragen, dass in den vergangenen 2 Jahrzehnten mehr als 60.000 Anrufe von Kindern
und Jugendlichen, die sich in schwierigen
Lebenssituation befanden, allein von unserem Telefon in Unna entgegengenommen
werden konnten.
Für die dauerhafte und verlässliche Unterstützung in teilweise finanziell sehr kritischen Zeiten und für die unbürokratische
und schnelle Hilfen, bedanken wir uns beim
Lions-Club Unna sehr herzlich.
Wir sind zuversichtlich, dass es uns mit der
Unterstützung aller ehrenamtlichen Helfer
und mit der Unterstützung unseres Förderers dem Lions-Club Unna gemeinsam
gelingen wird, den Fortbestand unseres
Kinder und Jugendtelefons zu sichern, um
auch weiterhin Kindern und Jugendlichen
in Problemsituationen hilfreich zur Seite
stehen zu können.
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Ein Erfahrungsbericht von Silke
Hallo, mein Name ist Silke, ich bin 42 Jahre
alt und arbeite seit 3 Jahren ehrenamtlich
beim Kinder- und Jugendtelefon mit.
Bevor ich allerdings mit der Beratung am
Telefon beginnen konnte, habe ich an einer
Ausbildung speziell für diese Aufgabe beim
Kinderschutzbund Unna teilgenommen, um
für diese Arbeit gut vorbereitet zu sein.
Wir waren in der Ausbildungsgruppe insgesamt 14 ehrenamtliche Kräfte und haben
uns sowohl theoretisch und methodisch,
aber auch praktisch mit der Gesprächsführung und mit vielfältigen Gesprächsinhalten beschäftigt.
Ein wesentlicher Aspekt der Ausbildung
waren die praktischen Übungen mit anschließenden Analysen.
Mir hat diese Ausbildung sehr viel Spaß
gemacht und ich finde es besonders erstaunlich, dass ich meine Erfahrungen und
Erkenntnisse aus dieser Ausbildung über
die ehrenamtliche Tätigkeit hinaus auch im
ganz alltäglichen Leben anwenden kann.
Ein Beispiel dafür ist die Erkenntnis im
Umgang mit Menschen nicht vornehmliche
auf die Dinge zu schauen, die nicht funktionieren oder kritisch zu betrachten sind,
sondern positive Dinge zu erkennen und
diese dann auch zu benennen.
Ich bemühe mich nun verstärkt in meiner
Vorstellung weniger Schwierigkeiten und
Problem zu sehen und zu schaffen, sondern
eher zuversichtlich auch mit Veränderungen
umzugehen.
Ich habe während der Ausbildung und
durch die ehrenamtliche Mitarbeit sehr
nette und engagierte Menschen kennen-
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gelernt, die einen Teil ihrer Freizeit investieren, um junge Menschen zu unterstützen.
Unterstützung, Hilfen oder Informationen
zu bekommen.
Jetzt gehöre ich auch dazu, wir geben den
Anruferinnen und Anrufern Halt, wir machen Mut, und immer bleiben wir wertschätzend und sind nicht belehrend wenn
wir mit ihnen sprechen.
Zusätzliche Unterstützung bekommen wir
ehrenamtlichen Kräfte durch regelmäßige
Supervisions- und Fortbildungstreffen.
Das finde ich einfach klasse!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das
Gespräch, insbesondere das anonyme
Telefongespräch für ratsuchende Kinder
und Jugendliche oftmals die erste und
manchmal auch die einzige Möglichkeit ist,
in einer scheinbar ausweglosen Situation
neue Wege zu entdecken, die aus dieser
Situation, aus dieser „Problemsackgasse“
herausführen.
Sicherlich ist die Telefonberatung für mich
und auch für meine Kolleginnen und Kollegen nicht selten eine Herausforderung und
die Gesprächsinhalte sind belastend, wenn
wir im vertrauensvollen Telefongespräch
direkt von den Betroffenen über Vernachlässigung, Mobbing in der Schule, sexuelle
Kindesmisshandlung, oder über körperliche
Gewalt durch Erwachsene erfahren.
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Ich erlebe die Beratungsarbeit am Kinderund Jugendtelefon und insgesamt die
ehrenamtliche Mitarbeit als sehr abwechslungsreich.
Wenn ich meinen Telefondienst beginne,
weiß ich nie was auf mich zukommt.
Neben den Anrufen in denen von Schwierigkeiten und Problemen berichtet wird, gibt
es natürlich auch Anrufe, die einen spaßigen
oder einfach netten Hintergrund haben.
Jugendliche und Kinder rufen an, wenn sie
Langeweile haben, oder sie juxen am
Telefon rum, oder singen einen „Song“ vor,
um zu erfragen, ob ihr Talent wohl ausreicht,
um an einem der bekannten Talentshows
im Fernsehen teilzunehmen.
Insgesamt bin ich sehr froh und zufrieden,
eine ehrenamtliche Tätigkeit gefunden zu
haben, die abwechslungsreich, manchmal
fordernd aber immer sinnvoll ist.
Die direkten Gespräche wirken anders als
Berichte durch Zeitungen, Radio oder durch
das Fernsehen.
Unterstützung und Rückhalt bekommeich als Telefonberater dann durch
den persönlichen Kontakt
zu den Kolleginnen und
Kollegen, unabhängig davon, ob dies nun ehrenamtliche oder hauptamtliche Mitarbeiter sind.
Dabei ist der enge Kontakt
zur Beratungsstelle wichtig, dieser ermöglicht unmittelbar nach einem belastenden Beratungsgespräch Rückmeldungen,
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Starke Eltern - Starke Kinder®
Elternkurse des Deutschen Kinderschutzbundes
Wege in eine gewaltfreie Erziehung
Jedes Kind hat ein Recht auf gewaltfreie
Erziehung.
Die Gesetzesnovelle aus November 2000
schafft dazu die gesetzlichen Grundlagen.
Doch woher wissen die Eltern, wie sie diesen Erziehungsauftrag umsetzen sollen? Sie
fühlen sich allein gelassen, sind hilflos und
unsicher. Klappt in anderen Familien alles
viel besser?
12 Abenden statt. Im 14-tägigen Rhythmus
erfahren Eltern hier in jeweils zwei Stunden in Rollenspielen, Gesprächsrunden
und Kleingruppenübungen aktiv Hilfen, die
im Alltag ausprobiert und umgesetzt werden.
Ziel ist es, in entspannter Atmosphäre einen angenehmen, stressfreien Lebensraum
für Kinder und Eltern zu schaffen, um eine
nachhaltige positive Veränderung in der
Familie zu bewirken. Hierbei ist der Blick
nicht auf die Defizite, sondern auf die vorhandenen Ressourcen der Eltern und der
Kinder gerichtet.
Es geht um eine anleitende Erziehung
die Raum gibt und Grenzen setzt.
Die Ressourcen der Eltern und Kinder und
das Finden eigener Lösungswege aus den
Konfliktsituationen werden an Hand konkreter Beispiele reflektiert. Die Atmosphäre der Abende ist von Annahme, Vertrauen und Anerkennung geprägt. Es wird
geübt zu streiten, ohne den Anderen niederzumachen, eine Familie zu sein, in der
Grenzen und Menschen respektiert werden.
Eltern sein ist schön und manchmal auch
ganz schön anstrengend!
Der Elternkurs des Deutschen Kinderschutzbundes stärkt das Selbstvertrauen der Eltern, er ist ein angeleiteter Erfahrungsaustausch von Eltern, der Hilfen zur gewaltfreien Erziehung vermittelt.
Dieser vorbeugende Kurs gegen körperliche und seelische Gewalt findet an 8 bis
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Statistischer Jahresbericht 2012
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Statistischer Jahresbericht 2012
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Der Kurs beinhaltet sowohl Selbsterfahrungs-, als auch Theorieelemente mit praktischen Beispielen.
Wichtige Themen dabei sind der Ausdruck
von Bedürfnissen und Gefühlen, Grenzsetzungen, Kommunikationsformen, Verhandlungskunst und Abmachungen.
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Der rote Faden des Elterkurses stellt sich
wie folgt dar:
1. Welche Wertevorstellungen und
Erziehungsziele habe ich?
2. Wie kann ich das Selbstwertgefühl des Kindes stärken?
3. Wie kann ich meinem Kind helfen, wenn es Probleme hat?
4. Was mache ich, wenn ich Probleme habe oder:
Wie drücke ich meine Bedürfnisse aus?
5. Wie lösen wir Konflikte in der
Familie?
Es ist einfacher das Verhalten, als die Einstellung zu verändern.
Elternkurse können nicht reale psychosoziale Belastungen, denen die Familie ausgesetzt ist, verbessern. Sie sind keine Allheilmittel zur Vermeidung von Problemen
in der Familie.
Ein Elternkurs ist keine Therapiegruppe, sondern soll präventiv zur Gewaltverhinderung
beitragen.
Mit Hilfe von erprobten und wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit getesteten Kursmaterialien werden Wege zum entspannteren Umgang miteinander erarbeitet.
Wochenaufgaben vertiefen die Einprägung
der erlernten Handlungsvorschläge bis zum
nächsten Kursabend.
Wie Evaluationsstudien zeigen, beurteilen
Kinder ihre Eltern ein halbes Jahr nach
Abschluss des Kurses durchschnittlich eineinhalb Schulnoten besser!
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Statistischer Jahresbericht 2012
25
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Herzlichen Dank
An dieser Stelle bedanken wir uns ganz
herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern
für die Unterstützung unserer Arbeit.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen möchten
wir die vielen treuen und oft regelmäßig
spendenden Privatpersonen hier nicht namentlich auflisten, aber gerade auch ihnen gilt
unserer Dank und unsere Wertschätzung.
Für die Unterstützung und Förderung unserer
Arbeit bedanken wir uns bei folgenden Firmen
und Institutionen:
¡ Dem Kreis Unna
Dem Lionsclub Unna
Der Sparkasse Unna
Dem Park Inn by Radisson Kamen/Unna
Der Sparkasse Fröndenberg
Der Stadt Fröndenberg
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Messeaufbauten Werner Klos GmbH
Der Peter-Weiss-Gesamtschule Unna
C&A Unna
Dem Inner Wheel Club Unna
Dem Rotary Förderverein
Der ev. Kirchengemeinde Methler
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Der Rotary Präsident Dr. Kunibert Latos (2.v.l.)und der Lions
Präsident Wolfgang Müller (2.v.r.) überreichen nach dem
Benefiz Golfturnier einen großzügigen Scheck an Frank Zimmer vom Kinderschutzbund im Kreis Unna
Kirsten Wolff (Resident Managerin Park Inn by Radisson
Kamen/Unna) überreicht zusammen mit Deniz Altindal
(Sales Manager ) einen ganzen Korb voller Geschenke an
Frank Zimmer vom Kinderschutzbund im Kreis Unna
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Statistischer Jahresbericht 2012
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