Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Niederschrift.pdf

Dies ist ein "Politik bei uns 1"-Dokument. Die Dateien dieser Kommunen werden nicht mehr aktualisiert. Um aktuelle Daten zu bekommen, ist eine OParl-Schnittstelle bei der Kommune erforderlich. Im Bereich "Mitmachen" finden Sie weitere Informationen.

Daten

Kommune
Kamen
Dateiname
Niederschrift.pdf
Größe
35 kB
Erstellt
07.12.15, 12:21
Aktualisiert
27.01.18, 11:55

öffnen download melden Dateigröße: 35 kB

Inhalt der Datei

Stadt Kamen Niederschrift GB über die 1. Sitzung des Gleichstellungsbeirates am Mittwoch, dem 02.03.2011 im Sitzungssaal II Beginn: Ende: 17:00 Uhr 18:30 Uhr Anwesend SPD Frau Astrid Gube Frau Petra Hartig Frau Annette Mann Herr Heinrich Rickwärtz-Naujokat Herr Silvester Runde Herr Udo Theimann CDU Herr Dirk Ebbinghaus Herr Rainer Fuhrmann DIE LINKE / GAL Frau Maria-Rosa Groer Sachverständige gem. Beschluss des Rates der Stadt Kamen Frau Ingrid Bollmann Frau Monika Firnrohr Frau Liesel Gersmeier Frau Jutta Karrasch Frau Ingrid Kollmeier Frau Sevda Özdemir Frau Karin Schwerdtfeger Frau Klara Seltmann Verwaltung Frau Martina Grothaus Gäste Frau Kahraman-Brust 1 von 6 Entschuldigt fehlten Frau Ursula Enss Frau Sarah Fischer Frau Rosemarie Gerdes Frau Renate Jung Herr David Thomas Karnas Frau Margarete Knöpper Frau Bettina Werning Die Vorsitzende des Gleichstellungsbeirates, Frau Hartig, eröffnete die form- und fristgerecht einberufene Sitzung und begrüßte die Anwesenden. Sie teilte mit, dass der Tagesordnungspunkt 2 aufgrund einer Erkrankung der Referentin entfällt. Vor Einstieg in die Tagesordnung verpflichtete Frau Hartig Frau Gersmeier und Frau Seltmann als Mitglieder im Gleichstellungsbeirat. A. Öffentlicher Teil TOP Bezeichnung des Tagesordnungspunktes 1 Vorstellung des kreisweiten Netzwerkes "Im Namen der Ehre" Bericht: Sevgi Kahraman-Brust, Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA), Kreis Unna 2 Vorstellung der Mutter-Kind-Gruppe Bodelschwingh-Haus Bericht: Susanne Kumbier, Gruppenleitung 3 Internationaler Frauentag 2011 4 Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen B. Vorlage Nichtöffentlicher Teil TOP Bezeichnung des Tagesordnungspunktes 1 Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen 2 Veröffentlichung von Tagesordnungspunkten der nichtöffentlichen Sitzung Vorlage 2 von 6 A. Öffentlicher Teil Zu TOP 1. Vorstellung des kreisweiten Netzwerkes "Im Namen der Ehre" Bericht: Sevgi Kahraman-Brust, Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA), Kreis Unna Frau Kahraman-Brust stellte zu Beginn ihres Vortrages die Aufgaben und Inhalte der RAA Kreis Unna vor. Die Vortragsfolien sind der Niederschrift als Anlage beigefügt. Anschließend erläuterte sie ihren Tätigkeitsbereich mit den Schwerpunkten Jugendhilfe und Antirassismusarbeit. Um den Nachfragen von Schulen zu den Themen „Zwangsheirat und Ehrenmorde“ nachkommen zu können, habe sie gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises im Jahr 2008 das Netzwerk „Wegen der Ehre“ gegründet. Seitdem habe das Netzwerk, dem auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kamen angehöre, Theateraufführungen und eine kreisweite Lesereihe zu der Problematik „Zwangsheirat und Ehrenmorde“ an Schulen und als öffentliche Veranstaltungen durchgeführt. Seitens der RAA seien zusätzlich verschiedene Fortbildungen für Lehrkräfte organisiert worden. Herr Fuhrmann erkundigte sich u.a., wann man sich an das Mädchenhaus Bielefeld wenden könne. Er werde beruflich des öfteren mit dieser Problematik konfrontiert und wollte wissen, ob das Mädchenhaus auch berate, wenn z.B. ein junges Paar freiwillig zusammen sei, die Eltern aber mit dieser Verbindung nicht einverstanden seien. Frau Kahraman-Brust gab an, dass das Mädchenhaus in Bielefeld in allen Fragen in diesem Kontext ansprechbar sei. Die Mädchen und jungen Frauen bekämen dort entsprechende Unterstützung, da es für sie fast immer eine Katastrophe sei, sich gegen den Willen der Familie zu stellen bzw. sich von der Familie zu trennen. Sie plädierte in diesem Zusammenhang für eine gute Zusammenarbeit von Jugendämtern, Polizei und Ärztinnen und Ärzten. Sie erklärte weiter, dass in Deutschland Zwangsheirat verboten sei und mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Sie wies daraufhin, dass auch in der Türkei Zwangsheirat unter Strafe stehe und nannte beispielhaft die in Deutschland erscheinende türkische Zeitung „Hürriyet“, die regelmäßig diese Problematik thematisiere. Frau Seltmann wollte wissen, ob die jungen Frauen auch Unterstützung durch muslimische Verbände erfahren. Frau Kahraman-Brust erklärte, dass es im Einzelfall Unterstützung geben könne, es in der Regel aber sehr schwierig sei, da es in den Moscheevereinen zumeist keine offene Auseinandersetzung hierüber gebe und in den Moscheepredigten oftmals sogar von „Sünde“ gesprochen werde. Frau Kollmeier ergänzte, dass sie in ihrer Zeit als Lehrerin die Erfahrung gemacht habe, dass sich diese Problematik wie eine Wand darstelle, die kaum zu durchdringen sei, da der Verlust der Familie ein extrem hoher Angstfaktor für die Mädchen darstelle. Frau Kahraman-Brust äußerte, dass sie z.Z. Tendenzen wahrnehme, dass das Problem weniger werde und äußerte die Hoffnung, dass eine neue Generation von Mädchen und Jungen heranwachse. 3 von 6 Frau Hartig bestätigte diesen Eindruck bezogen auf das Frauenhaus. Sie habe seit vielen Jahren Kontakt mit dem Frauenhaus des Frauenforums und stelle fest, dass in den vergangenen Jahren zunehmend ausländische Frauen das Frauenhaus aufsuchen. Für sie ein Zeichen, dass die Frauen sich trauen, sich gegen ihren gewalttätigen Ehemann zu stellen. Frau Kahraman-Brust wies abschließend auf eine Fortbildung der RAA am 07.04.2011 hin, wo die unterschiedlichen Strukturen und die Arbeit der im Kreis Unna tätigen Migrantenselbstorganisationen vorgestellt werden. Neben ihrem Kollegen aus der RAA werde die Kontaktbeamtin für muslimische Organisationen der Kreispolizeibehörde Unna hierzu referieren. Zu TOP 2. Vorstellung der Mutter-Kind-Gruppe Bodelschwingh-Haus Bericht: Susanne Kumbier, Gruppenleitung Der Tagesordnungspunkt entfällt. Zu TOP 3. Internationaler Frauentag 2011 Frau Grothaus stellte das Programm des diesjährigen Internationalen Frauentages vor. Das Kabarett mit Jule Vollmer am 10. März sei bereits ausverkauft. Diese gemeinsame Veranstaltung mit der Stadtbücherei anlässlich des 8. März werde jedes Jahr stark nachgefragt und habe sich mittlerweile etabliert. Frau Grothaus wies insbesondere auf die Veranstaltung des interreligiösen Frauennetzwerkes am 14.03. hin. Das Gespräch zwischen Frauen aus Christentum, Judentum und Islam finde bereits zum dritten Mal statt und behandle in diesem Jahr das Thema „Der Tod gehört zum Leben“. Das Besondere an dieser Veranstaltungsreihe sei, dass es nicht um wissenschaftliche Erkenntnisse gehe, sondern Frauen aus den drei Religionen über ihre eigenen Alltagserfahrungen berichten. Diese ganz persönlichen Beiträge, so die Erfahrungen aus den beiden letzten Jahren, tragen besonders dazu bei, Verständnis und Akzeptanz gegenüber den anderen Religionen zu fördern. Als weitere Veranstaltung nannte sie den diesjährigen bundesweiten Equal Pay Day, der am 25.03. stattfinden werde. Alle Gruppen und Verbände sowie alle Bürgerinnen und Bürger seien eingeladen, diese Aktion von 10.30 Uhr – 12.30 Uhr in der Kamener Fußgängerzone zu unterstützen. Ihre Beteiligung zugesagt haben bereits die AsF, der DGB-Ortsverband und das Frauenplenum Kamen e.V. Abschließend verteilte Frau Grothaus Lesezeichen mit dem Aufdruck „Brot und Rosen“, die die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna zum 100jährigen Geburtstag des Frauentages erstellt haben und kreisweit verteilen. 4 von 6 Zu TOP 4. Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen 4.1. Mitteilungen 4.1.1 Frau Grothaus teilte mit, dass die WFG Kreis Unna für ihr Projekt „Starke Familien und Unternehmen im Kreis Unna“ den Bewilligungsbescheid bis zum 31.07.2012 erhalten habe. Mit diesem Projekt haben sich die Aufgabenschwerpunkte, wie sie von der Koordinierungsstelle bislang wahrgenommen wurden, verlagert. Erfreulicherweise habe der Kreistag entschieden, zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, um zweimal im Jahr in jeder Kommune ein Beratungsangebot vorhalten zu können. Mit dieser Bitte hatten sich die Gleichstellungsbeauftragten im vergangenen Jahr in einem Schreiben an den Landrat und die Kreistagsmitglieder gewandt. 4.1.2 Frau Grothaus berichtete, dass im Koalitionsvertrag der Landesregierung festgelegt sei, dass in den Wirtschaftsregionen des Landes 16 Fachstellen „Frau und Wirtschaft“ eingerichtet werden sollen. Die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna haben ein Schreiben an das Ministerium verfasst, um die Stärken und die vielfältigen Kooperationserfahrungen des Kreises Unna mit dem Thema „Frau und Beruf“ im Hinblick auf die Ansiedlung einer möglichen Zentralstelle in der Region Dortmund / Unna / Hamm hervorzuheben. 4.1.3 Frau Grothaus informierte die Mitglieder darüber, dass sie Ende Februar an der Konferenz zum Sachverständigengutachten für den 1. Gleichstellungsbericht „Neue Wege – Gleiche Chancen; Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf“ teilgenommen habe. Aufgrund der Koalitionsvereinbarung von 2005 habe das Bundesfamilienministerium eine Sachverständigenkommission beauftragt, Gleichstellung in Deutschland zu analysieren und Handlungsempfehlungen zu formulieren. Dieses Gutachten werde die Grundlage für den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung bilden. Das Leitbild des Gutachtens sei die Erwerbstätigkeit, so dass die Analyse vorrangig die Schwerpunkte Bildung, Erwerbsarbeit und soziale Sicherung im Alter umfasse. In dem Gutachten werde aufgezeigt, welche Risiken durch Fehlanreize im Berufsleben , z.B. Betreuungsgeld, Ehegattensplitting, Mitversicherung insbesondere für Frauen bestehen. Eine zentrale Forderung sei deshalb die Abschaffung der Mini-Jobs. Das Gutachten bzw. eine Zusammenfassung sei abrufbar unter www.gleichstellungsbericht.de. 4.2. Anfragen 4.2.1 Frau Groer berichtete über einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, in dem daraufhin gewiesen wurde, dass schwangere Frauen im SGB II-Bezug eine diskriminierende Behandlung aufgrund ihrer Schwangerschaft erfahren. Sie erkundigte sich, ob ein derartiges Verhalten auch von dem Jobcenter Unna bekannt sei. 5 von 6 Frau Grothaus gab an, dass ihr keinerlei Beschwerden über ein solches Vorgehen bekannt seien. Sie sei auch von Kamener Kundinnen des Jobcenters hierzu nicht aufgesucht worden. Sie sagte zu, sich mit der Beauftragten für Chancengleichheit des Jobcenters Unna hierüber auszutauschen. B. Nichtöffentlicher Teil Zu TOP 1. Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen Mitteilungen lagen nicht vor. Anfragen wurden nicht gestellt. Zu TOP 2. Veröffentlichung von Tagesordnungspunkten der nichtöffentlichen Sitzung keine gez. Hartig Vorsitzende gez. Grothaus Schriftführerin 6 von 6