Daten
Kommune
Kamen
Dateiname
Anlage - Beteiligungsbericht.pdf
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07.12.15, 12:55
Aktualisiert
27.01.18, 11:04
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Beteiligungsbericht
Stadt Kamen
2011
(Geschäftsjahr 2010)
Beteiligungsbericht 2011
1
Beteiligungsbericht 2011
Inhaltsverzeichnis
Seite
I.
Vorwort............................................................................................................................... 4
II.
Zulässigkeit wirtschaftlicher und nicht wirtschaftlicher Betätigung ............................. 6
III. Organisationsformen der wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Betätigung..... 10
IV. Übersicht über die Beteiligungen der Stadt Kamen zum 31.12.2010 ........................... 12
A. Unmittelbare Beteiligungen der Stadt Kamen ......................................................13
B. Mittelbare Beteiligungen der Stadt Kamen ...........................................................13
V. Vertretung in den Gremien der Unternehmen und Einrichtungen ............................... 16
VI. Darstellung der einzelnen Unternehmen ....................................................................... 18
Kultur...............................................................................................................................20
1.
VHS - Zweckverband Kamen - Bönen...................................................................22
Gesundheitsdienst..........................................................................................................28
2.
Hellmig-Krankenhaus Kamen gGmbH ..................................................................30
Ver- und Entsorgung ......................................................................................................40
3.
GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen......................42
3.1
GSWcom-Vertriebsgesellschaft mbH ................................................................52
4.
Stadtentwässerung Kamen ...................................................................................56
Verkehr ............................................................................................................................64
5.
Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH (VKU) .......................................................66
Wirtschaft und Tourismus..............................................................................................72
6.
TECHNOPARK KAMEN GmbH ............................................................................74
7.
Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) ......................80
8.
Städtische Sparkasse Kamen ...............................................................................88
9.
Kamener Betriebsführungsgesellschaft mbH (KBG)............................................100
10. Unnaer Kreis-, Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH (UKBS).............................104
11. Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG ............................................110
2
Beteiligungsbericht 2011
3
Beteiligungsbericht 2011
I. Vorwort
Die Stadt Kamen bedient sich im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung zur Erledigung
und Wahrnehmung einer Vielzahl öffentlicher Aufgaben kommunaler Unternehmen und
Einrichtungen des privaten und öffentlichen Rechts.
Nach den Bestimmungen der Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen (GO
NRW) in der aktuellen Fassung der Bekanntmachung vom 14.07.1994 (GV.NRW.S. 666),
zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes zur Änderung des § 76 der GO vom
24.05.2011 (GV. NRW v. 03.06.2011, S. 269-278), dürfen sich Kommunen zur Erledigung
der ihnen übertragenen Aufgaben nicht unbegrenzt auf wirtschaftlichem Gebiet betätigen.
Bei der Gründung oder der Beteiligung an Unternehmen oder Einrichtungen in öffentlicher
oder privater Rechtsform unterliegen die Kommunen maßgeblich dem 11. Teil der GO NRW.
Das Land NRW hat zum 01.01.2005 das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF) für
die Kommunen des Landes eingeführt, was auch grundlegenden Einfluss auf den
Beteiligungsbericht hat. Der § 3 NKF Einführungsgesetz NRW (NKFEG NRW) regelt die
Aufstellung des sogenannten neuen Beteiligungsberichts:
(1)
Gemeinden und Gemeindeverbände haben spätestens zum Stichtag 31.
Dezember 2010 einen Beteiligungsbericht nach § 117 der Gemeindeordnung und
§ 52 der Gemeindehaushaltsverordnung NRW aufzustellen. In der Zeit vom InKraft-Treten dieses Gesetzes bis zum Stichtag nach Satz 1 kann der
Beteiligungsbericht nach den Vorschriften des Satzes 1 jeweils zum Schluss eines
Haushaltsjahres aufgestellt werden.
Der neue Beteiligungsbericht ist nach § 49 Abs. 2 Gemeindehaushaltsverordnung NRW
(GemHVO NRW) und nach § 117 Abs. 1 S. 2 GO NRW dem Gesamtabschluss beizufügen.
Da sich die Erstellung des ersten formellen Gesamtabschlusses zum 31.12.2010 zeitlich bis
ins Jahr 2012 verzögert, wird der vorliegende Beteiligungsbericht vorab separat
veröffentlicht.
Mit der Vorlage des Gesamtabschlusses zum 31.12.2010 wird der Beteiligungsbericht
diesem zusätzlich als Anlage beigefügt. Während der Gesamtabschluss die
Jahresabschlüsse der Stadt und der wesentlichen verselbständigten Aufgabenbereiche
konsolidiert, legt der Beteiligungsbericht indessen den Fokus auf die einzelnen
Beteiligungen.
Gemäß § 117 Abs. 1 GO NRW hat die Gemeinde einen Beteiligungsbericht zu erstellen und
jährlich fortzuschreiben, in dem ihre wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Betätigungen,
unabhängig davon, ob verselbständigte Aufgabenbereiche dem Konsolidierungskreis des
Gesamtabschlusses angehören, zu erläutern sind. Der Beteiligungsbericht ist gemäß Absatz
2 dem Rat und den Einwohnern zur Kenntnis zu bringen. Die Gemeinde hat zu diesem
Zweck den Bericht zur Einsichtnahme verfügbar zu halten. Auf die Möglichkeit zur
Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.
Im Beteiligungsbericht nach § 117 der GO NRW sind gem. § 52 GemHVO NRW gesondert
anzugeben und zu erläutern:
1. die Ziele der Beteiligung,
2. die Erfüllung des öffentlichen Zwecks,
3. die Beteiligungsverhältnisse,
4
Beteiligungsbericht 2011
4. die Entwicklung der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen der letzten drei
Abschlussstichtage,
5. die Leistungen der Beteiligungen, bei wesentlichen Beteiligungen mit Hilfe von
Kennzahlen,
6. die wesentlichen Finanz- und Leistungsbeziehungen der Beteiligungen untereinander
und mit der Gemeinde,
7. die Zusammensetzung der Organe der Beteiligungen,
8. der Personalbestand jeder Beteiligung.
Im Bericht sind die Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen der Beteiligungen in einer
Zeitreihe abzubilden, die das abgelaufene Geschäftsjahr, das Vorjahr und das Vorvorjahr
umfasst. Dem Bericht ist eine Übersicht über die gemeindlichen Beteiligungen unter Angabe
der Höhe der Anteile an jeder Beteiligung in Prozent beizufügen.
Mit dem Beteiligungsbericht 2011 erfolgt die 17. Fortschreibung des Berichts. Einbezogen
wurde das Datenmaterial aus dem abgeschlossenen Geschäftsjahr 2010. Der aktuelle
Beteiligungsbericht stellt alle wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Betätigungen der
Stadt Kamen zum Stand 31.12.2010 dar.
Die Regelungen nach dem NKF wurden berücksichtigt. Zudem wurden Kennzahlen nach der
NKF Handreichung für Kommunen gebildet, die Auskunft über die Ertragslage, den
Vermögensaufbau, die Anlagenfinanzierung und die Kapitalausstattung geben.
Die Kennzahl der „Eigenkapitalrentabilität“ (Ertragslage) dokumentiert, wie hoch sich
das vom Kapitalgeber investierte Kapital innerhalb einer Periode verzinst hat.
Die Kennzahl „Anlagenintensität“ (Vermögensaufbau) stellt ein Verhältnis zwischen
dem Anlagevermögen und dem Gesamtvermögen auf der Aktivseite der Bilanz her.
Sie gibt Aufschluss darüber, ob die Höhe des Anlagevermögens den wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen entspricht. Die Anlagenintensität gibt Hinweise auf die
finanzielle Unabhängigkeit der Beteiligung. Eine hohe Anlagenintensität hat in der
Regel hohe Fixkosten in Form von Abschreibungen zur Folge.
Die Kennzahl „Anlagendeckungsgrad“ (Anlagenfinanzierung) gibt Auskunft, inwieweit
das langfristige Vermögen durch Eigenkapital finanziert ist. Auch als „Goldene
Bilanzregel“ oder „Grundsatz der Fristenkongruenz“ bekannt. Grundsätzlich sollte der
Anlagendeckungsgrad 100% betragen.
Die Kennzahl „Eigenkapitalquote“ (Kapitalausstattung) misst den Anteil des
Eigenkapitals am gesamten Kapital auf der Passivseite der Bilanz. Die
Eigenkapitalquote zeigt an, in welchem Umfang das Vermögen der Beteiligung durch
Eigenkapital finanziert ist. Je höher die Eigenkapitalquote ist, desto unabhängiger ist
die Beteiligung von externen Kapitalgebern.
Der Beteiligungsbericht wird zur Einsichtnahme für jeden Interessierten bereitgehalten. Auf
die Möglichkeit zur Einsichtnahme wird in den Kamener Bekanntmachungen – Amtsblatt der
Stadt Kamen – öffentlich hingewiesen.
Kamen, im November 2011
Der Bürgermeister
gez.
Hupe
5
Beteiligungsbericht 2011
II. Zulässigkeit wirtschaftlicher und nicht wirtschaftlicher Betätigung
Rechtsgrundlage für die wirtschaftliche Betätigung einer Gemeinde sind die §§ 107 ff. GO
NRW. Der § 107 GO NRW unterscheidet zwischen wirtschaftlicher und nichtwirtschaftlicher
Betätigung.
wirtschaftliche Betätigung
Nach § 107 Abs. 1 S. 3 GO NRW ist als wirtschaftliche Betätigung der Betrieb von
Unternehmen zu verstehen, die als Hersteller, Anbieter oder Verteiler von Gütern oder
Dienstleistungen am Markt tätig werden, sofern die Leistung ihrer Art nach auch von einem
Privaten mit der Absicht der Gewinnerzielung erbracht werden könnte.
Zulässig ist die wirtschaftliche Betätigung einer Gemeinde dann, wenn
•
ein öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert,
•
die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zur
Leistungsfähigkeit der Gemeinde steht und
•
der öffentliche Zweck bei einem Tätigwerden außerhalb der Wasserversorgung, des
öffentlichen Verkehrs sowie des Betriebs von Telekommunikationsleitungsnetzen
einschließlich der Telekommunikationsdienstleistungen durch andere Unternehmen
nicht
besser
und
wirtschaftlicher
erfüllt
werden
kann.
Das Betreiben eines Telekommunikationsnetzes umfasst nicht den Vertrieb
und/oder die Installation von Endgeräten der Telekommunikationsanlagen.
Ein öffentlicher Zweck liegt dann vor, wenn die Leistungen und Lieferungen eines
Unternehmens im Aufgabenbereich der Gemeinde liegen und eine im öffentlichen Interesse
gebotene Versorgung der Einwohner zum Ziel haben. Öffentlicher Zweck in diesem Sinne ist
somit jede gemeinwohlorientierte, im öffentlichen Interesse der Einwohner liegende
Zielsetzung, also die Wahrnehmung einer sozial-, gemeinwohl- und damit einwohnernützigen
Aufgabe.
Weitere Voraussetzung ist, dass die Betätigung nach Art und Umfang in einem
angemessenen Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Gemeinde steht. Die Voraussetzung
entspricht dem allgemeinen Grundsatz, dass jede wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde
sich in den Grenzen halten muss, die ihre Leistungsfähigkeit setzt. Erforderlich ist
demzufolge eine Relation zwischen der allgemeinen Leistungsfähigkeit der Gemeinde
einerseits und der konkreten (finanziellen) Beteiligung an einem Unternehmen andererseits.
Die Zulässigkeit wird über Absatz 3 des § 107 GO NRW weiter eingeschränkt. So ist die
wirtschaftliche Betätigung einer Gemeinde außerhalb des Gemeindegebietes unter den
Voraussetzungen des Absatzes 1 nur zulässig, wenn die berechtigten Interessen der
betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt werden. Die Aufnahme einer
wirtschaftlichen Betätigung auf ausländischen Märkten ist nur zulässig, wenn ein öffentlicher
Zweck die Betätigung erfordert und die Betätigung nach Art und Umfang in einem
angemessenen Verhältnis zu der Leistungsfähigkeit der Gemeinde steht. Die Aufnahme
einer solchen Betätigung bedarf der Genehmigung.
Darüber hinaus bestimmt § 107 Abs. 5 GO NRW, dass vor der Entscheidung über die
Gründung von bzw. die unmittelbare oder mittelbare Beteiligung an Unternehmen im Sinne
des Absatzes 1 der Rat auf der Grundlage einer Marktanalyse über die Chancen und Risiken
6
Beteiligungsbericht 2011
des beabsichtigten wirtschaftlichen Engagements und über die Auswirkungen auf das
Handwerk und die mittelständische Wirtschaft zu unterrichten ist. Den örtlichen
Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk, Industrie und Handel und der für die
Beschäftigten der jeweiligen Branche handelnden Gewerkschaften ist Gelegenheit zur
Stellungnahme zur Marktanalyse zu geben.
nichtwirtschaftliche Betätigung
In § 107 Abs. 2 GO NRW wird der Betrieb von folgenden Einrichtungen aus dem Begriff der
wirtschaftlichen Betätigung herausgenommen:
1. Einrichtungen, zu denen die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist,
2. öffentliche Einrichtungen, die für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner
erforderlich sind, insbesondere Einrichtungen auf den Gebieten Erziehung, Bildung
oder Kultur, Sport oder Erholung und Gesundheits- oder Sozialwesen,
3. Einrichtungen, die der Straßenreinigung, der Wirtschaftsförderung,
Fremdenverkehrsförderung oder der Wohnraumversorgung dienen,
der
4. Einrichtungen des Umweltschutzes, insbesondere der Abfallentsorgung oder
Abwasserbeseitigung sowie des Messe- und Ausstellungswesens,
5. Einrichtungen, die ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs von Gemeinden und
Gemeindeverbänden dienen.
Der Betrieb von Einrichtungen dieser Art gilt kraft Gesetzes als nichtwirtschaftliche
Betätigung und ist somit nicht an die Zulässigkeitsvoraussetzungen des § 107 Abs. 1 GO
NRW gebunden. Auch diese Einrichtungen sind, soweit es mit ihrem öffentlichen Zweck
vereinbar ist, nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verwalten und können entsprechend
der Vorschriften über die Eigenbetriebe geführt werden.
Der Absatz 4 des § 107 GO NRW schränkt die nicht wirtschaftliche Betätigung außerhalb
des Gemeindegebietes insofern ein, als dass diese nur zulässig ist, wenn die
Voraussetzungen des Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Entsprechendes gilt für die
nichtwirtschaftliche Betätigung auf ausländischen Märkten. Jedoch bedarf es bei der
Aufnahme einer solchen Betätigung einer Genehmigung.
Energiewirtschaftliche Betätigung
Durch Artikel 1 des Gesetzes zur Revitalisierung des Gemeindewirtschaftsrechts vom 21.
Dezember 2010, in Kraft getreten am 29. Dezember 2010, wurde u. a. der § 107a in
die Gemeindeordnung NRW eingefügt.
In § 107a Abs. 1 GO NRW wird für wirtschaftliche Betätigungen im Bereich Strom-, Gas- und
Wärmeversorgung das Tatbestandsmerkmal öffentlicher Zweck festgelegt. Dienstleistungen,
die mit diesen Bereichen unmittelbar verbunden sind, sind zulässig, wenn sie den
Hauptzweck fördern. Die Gemeinde ist dabei in der Pflicht sicherzustellen, dass bei der
Erbringung dieser Dienstleistungen die Belange kleinerer Unternehmen, insbesondere des
Handwerks, berücksichtigt werden (Absatz 2).
Die überörtliche energiewirtschaftliche Betätigung ist nach Absatz 3 zulässig, wenn die
innerörtliche Betätigung zulässig ist und die berechtigten Interessen der betroffenen
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Beteiligungsbericht 2011
kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Bei der Versorgung mit Strom und Gas
gelten nur die Interessen als berechtigt, die nach den Vorschriften des
Energiewirtschaftsgesetzes eine Einschränkung des Wettbewerbs zulassen. Eine Betätigung
auf dem ausländischen Markt ist zulässig, wenn Sie die Voraussetzungen für die
innerörtliche Betätigung erfüllt. Sie bedarf jedoch der Genehmigung.
Gemäß Absatz 4 ist vor der Entscheidung über die Gründung von bzw. die unmittelbare
Beteiligung an Unternehmen im Bereich Strom-, Gas- und Wärmeversorgung der Rat über
die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen Engagements zu unterrichten.
Den örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk, Industrie und Handel und den
für die Beschäftigten der jeweiligen Branchen handelnden Gewerkschaften ist Gelegenheit
zur Stellungnahme zu geben, sofern die Entscheidung die Erbringung verbundener
Dienstleistungen betrifft.
8
Beteiligungsbericht 2011
9
Beteiligungsbericht 2011
III. Organisationsformen der wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen
Betätigung
Für die wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Betätigung stehen den Gemeinden
Organisationsformen des öffentlichen und privaten Rechts zur Verfügung, welche in der
nachfolgenden Übersicht dargestellt werden. Die Voraussetzungen für eine Betätigung in
privatrechtlicher Form sind in § 108 GO NRW geregelt.
Organisationsformen des öffentlichen Rechts
Mit Rechtsfähigkeit
Anstalt des
öffentlichen
Rechts
Körperschaft
des öffentlichen
Rechts
Ohne Rechtsfähigkeit
Stiftung des
öffentlichen
Rechts
Regiebetrieb
Eigenbetrieb
Organisationsformen des privaten Rechts
Gesellschaften
Kapitalgesellschaft
Aktiengesellschaft
(AG)
Gesellschaft mit
beschränkter
Haftung
(GmbH)
Einzelunternehmen
Genossenschaft
offene Handelsgesellschaft
(oHG)
Personengesellschaft
Kommanditgesellschaft
(KG)
Gesellschaft
bürgerlichen
Rechts (GbR)
10
Beteiligungsbericht 2011
11
Beteiligungsbericht 2011
IV. Übersicht über die Beteiligungen der Stadt Kamen zum 31.12.2010
Stadt Kamen
42,00 %
GSW GmbH Kamen Bönen Bergkamen
100,00 %
GSWcom Vertriebsgesellschaft mbH
24,00 %
HeLi NET Verwaltung GmbH
24,00 %
HeLi NET Telekom. GmbH&Co KG
8,00
8,00 %
%
TECHNOPARK KAMEN GmbH
5,00
5,00 %
%
Fernwärmevers. Niederrhein GmbH
2,20 %
0,93 %
Trianel Gaskraftw. Hamm GmbH&Co
KG
Trianel Gasspeicher Epe GmbH&Co.
KG
Trianel GmbH
2,50
2,50 %
%
Trianel Windkw. Borkum GmbH&Co. KG
28,00 %
Stadtwerke Energieverbund SEV GmbH
28,00 %
SHL-Netz GmbH & Co. KG
2,00
2,00 %
%
SHL-Netz Verwaltungs GmbH
100,00
8,07 %
9,36 %
Energiehandelsgesellschaft West mbH
16,67
16,67 %
%
ehw Beteiligungsverwaltungsges. mbH
16,67
16,67 %
%
ehw Kraftwerksbet.-ges. mbH&Co. KG
50,00 %
GSW Wasser-plus GmbH
Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH
100,00 %
100,00 %
2,47 %
VKU-Verkehrsdienst GmbH
Kamener Betriebsführungsgesell. mbH
Ant. Unna Betriebsgesell. mbH & Co.
KG
Ant. Unna Betriebs- u. Verw.ges. mbH
100,00 %
100,00 %
Hellmig-Krankenhaus Kamen gGmbH
51,00 %
TECHNOPARK KAMEN GmbH
5,56 %
WFG für den Kreis Unna mbH
11,00 %
24,00 %
TechnoPark u. Wifö Schwerte GmbH
24,00 %
LÜNTEC GmbH
16,00 %
24,00 %
Wirtschaftsförderungszentr. Lünen
GmbH
TECHNOPARK KAMEN GmbH
10,00 %
newPark Planungs u. Entwicklges. mbH
UKBS mbH
100,00 %
Stadtentwässerung Kamen
100,00 %
Städtische Sparkasse Kamen
66,66 %
wirtschaftliche und
nichtwirtschaftliche Betätigungen, die
im Beteiligungsbericht ausführlich
dargestellt werden
Volkshochschule Kamen - Bönen
12
Beteiligungsbericht 2011
A.
Unmittelbare Beteiligungen der Stadt Kamen
unmittelbare Beteiligungen
Anteil an der Kapitaleinlage in...
Euro
Kultur
1
Volkshochschule Kamen – Bönen
Gesundheitsdienst
2
Hellmig-Krankenhaus gGmbH
Ver- und Entsorgung
GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen3
Bergkamen
4
Stadtentwässerung Kamen
Verkehr
5
Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH
Wirtschaft und Tourismus
6
TECHNOPARK KAMEN GmbH
7
Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH
8
Städtische Sparkasse Kamen
9
Kamener Betriebsführungsgesellschaft mbH
10
Unnaer Kreis-, Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH
11
Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG, Dortmund
B.
%
0,00
66,66%
500.000,00
100,00%
6.300.000,00
42,00%
6.136.000,00
100,00%
311.320,00
8,07%
53.550,00
168.500,00
0,00
25.564,59
286.000,00
6.181,33
51,00%
5,56%
100,00%
100,00%
11,00%
2,47%
Mittelbare Beteiligungen der Stadt Kamen
Zur Transparenz aller Beteiligungen, die die Stadt Kamen an Unternehmen und
Einrichtungen hält, ist auch die Information über mittelbare Beteiligungen von Bedeutung.
Eine mittelbare Beteiligung liegt vor, wenn sich eine Gesellschaft, an der die Stadt Kamen
Anteile hält, ihrerseits an einer anderen Gesellschaft beteiligt.
Die nachfolgende Tabelle enthält Informationen über die mittelbaren Beteiligungen, an denen
die Stadt Kamen über die jeweiligen unmittelbaren Beteiligungen Anteile hält.
13
Beteiligungsbericht 2011
mittelbare Beteiligungen
Anteil an der Kapitaleinlage in...
Euro
zu 3
über GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen
3.1
3.2
GSWcom Vertriebsgesellschaft mbH
zu 3.1: HeLi NET Verwaltung GmbH
zu 3.1: HeLi NET Telekommunikation GmbH &
Co. KG
TECHNOPARK KAMEN GmbH
3.3
3.4
Fernwärme Niederrhein GmbH
Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co.KG
3.5
3.6
Trianel Gasspeicher Epe mbH & Co. KG
Trianel GmbH
3.7
3.8
Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG
Stadtwerke Energieverbund SEV GmbH
3.9
SHL-Netz GmbH & Co.KG
Zu 3.9: SHL-Netz Verwaltungs GmbH
3.10
3.11
Energiehandelsgesellschaft West mbH
ehw Beteiligungsverwaltunggesellschaft mbH
ehw Kraftwerksbeteiligungsgesellschaft mbH &
Co.KG
über Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH
3.12
zu 5
5.1
zu 7
7.1
7.2
7.3
7.4
7.5
zu 11
11.1
%
mittelbare
Beteiligungsquote der
Stadt Kamen
%
250.000,00
6.050,00
100,00
24,00
42,00
10,08
16.850,00
24,00
10,08
8.400,00
800.000,00
931.468,00
280.000,00
166.435,00
281.771,00
28.000,00
140.000,00
7.000,00
313.500,00
4.200,00
8,00
5,00
2,20
2,00
0,93
2,50
28,00
28,00
100,00
9,36
16,67
3,36
2,10
0,92
0,84
0,39
1,05
11,76
11,76
11,76
3,93
7,00
23.382,00
16,67
7,00
100,00
8,07
12,75
0,71
24,00
16,00
24,00
1,33
0,89
1,33
10,00
0,56
100,00
2,47
VKU-Verkehrsdienst GmbH
25.600,00
über Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH
TechnoPark und Wirtschaftsförderung
204.000,00
Schwerte GmbH
LÜNTEC GmbH
122.710,05
Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH
8.320,00
TECHNOPARK KAMEN GmbH
25.200,00
NewPark Planungs- und
43.000,00
Entwicklungsgesellschaft mbH
über Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Antenne Unna Betriebs- und
25.564,59
Verwaltungsgesellschaft mbH
14
Beteiligungsbericht 2011
15
Beteiligungsbericht 2011
V. Vertretung in den Gremien der Unternehmen und Einrichtungen
Die Vertretung der Stadt Kamen in den Gremien der Unternehmen und Einrichtungen ist in
§ 113 GO NRW geregelt:
•
Die Vertreter in Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen,
Aufsichtsräten oder entsprechenden Organen von juristischen Personen und
Personenvereinigungen, an denen die Gemeinde beteiligt ist, haben die Interessen
der Gemeinde zu verfolgen.
•
Sie sind an Beschlüsse des Rates und seiner Ausschüsse gebunden (kein freies
Mandat).
•
Die vom Rat bestellten Vertreter haben ihr Amt auf Beschluss des Rates jederzeit
niederzulegen (Abberufungsmöglichkeit).
•
Bei unmittelbaren Beteiligungen vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die
Gemeinde in den entsprechenden Gremien. Diese Voraussetzung gilt bei
mittelbaren Beteiligungen entsprechend, sofern nicht ähnlich wirksame
Vorkehrungen zur Sicherung hinreichender gemeindlicher Einfluss- und
Steuerungsmöglichkeiten getroffen werden.
•
Sind in die Gremien unmittelbarer Beteiligungen zwei oder mehr Vertreter zu
bestellen, muss der Bürgermeister oder ein von ihm vorgeschlagener Beamter oder
Angestellter dazu zählen. Auch diese Voraussetzung gilt bei mittelbaren
Beteiligungen entsprechend, sofern nicht ähnlich wirksame Vorkehrungen zur
Sicherung hinreichender gemeindlicher Einfluss- und Steuerungsmöglichkeiten
getroffen werden.
•
Bei Kapitalgesellschaften muss die Gemeinde darauf hinwirken, dass ihr bei der
Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages das Recht eingeräumt wird, Mitglieder in
den Aufsichtsrat zu entsenden. Über die Entsendung entscheidet der Rat. Zu den
entsandten Aufsichtsratsmitgliedern muss der Bürgermeister oder der von ihm
vorgeschlagene Bedienstete der Gemeinde zählen, wenn diese mit mehr als einem
Mitglied im Aufsichtsrat vertreten ist. Dies gilt sowohl für unmittelbare, als auch für
mittelbare Beteiligungen.
•
Ist der Gemeinde das Recht eingeräumt worden, Mitglieder des Vorstandes oder
eines gleichrangigen Organs zu bestellen, oder vorzuschlagen, entscheidet der Rat.
•
Die Vertreter der Gemeinde haben den Rat über alle Angelegenheiten von
besonderer Bedeutung frühzeitig zu unterrichten (Unterrichtungspflicht), soweit
durch Gesetz nichts anderes bestimmt ist.
•
Wird ein Vertreter aus seiner Tätigkeit in einem Organ haftbar gemacht, so hat die
Stadt Kamen ihm den Schaden zu ersetzen, es sei denn, dass er ihn vorsätzlich
oder grob fahrlässig herbeigeführt hat. Auch in diesem Falle ist die Stadt Kamen
schadenersatzpflichtig, wenn ihr Vertreter nach Weisung des Rates oder eines
Ausschusses gehandelt hat (Freistellungsansprüche).
16
Beteiligungsbericht 2011
17
Beteiligungsbericht 2011
VI. Darstellung der einzelnen Unternehmen
Im Weiteren werden die unmittelbaren Beteiligungen und die bedeutenden mittelbaren
Beteiligungen näher beschrieben. Als bedeutend werden diejenigen Beteiligungen
angesehen, an denen die Stadt Kamen mittelbar noch mit mehr als 25 % beteiligt ist.
18
Beteiligungsbericht 2011
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Beteiligungsbericht 2011
Kultur
20
Beteiligungsbericht 2011
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Beteiligungsbericht 2011
1. VHS - Zweckverband Kamen - Bönen
Unternehmenssitz
VHS-Geschäftsstelle Kamen
VHS-Haus Am Geist 1, 59174 Kamen
VHS-Geschäftsstelle Bönen
Kulturzentrum Alte Mühle
Bahnhofstraße 235, 59199 Bönen
Gründung
Aufgrund der Beschlüsse des Rates der Stadt Kamen vom 04.09.1975 und 20.09.1978 und
des Rates der Gemeinde Bönen vom 05.06.1975 und 21.09.1978 haben die genannten
Gemeinden sich zu einem Zweckverband im Sinne des nordrhein-westfälischen Gesetzes
über die kommunale Zusammenarbeit zusammengeschlossen.
Die Satzung des Zweckverbandes ist gültig in der Fassung der Bekanntmachung vom
24.08.2010.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Der Zweckverband übernimmt als Aufgabe den Betrieb einer Volkshochschule.
Volkshochschulen dienen der Weiterbildung von Jugendlichen und Erwachsenen nach
Beendigung einer ersten Bildungsphase. Sie arbeiten parteipolitisch und weltanschaulich
neutral. Die Arbeit der Volkshochschule ist sowohl auf die Vertiefung und Ergänzung
vorhandener Qualifikationen als auch auf den Erwerb von neuen Kenntnissen, Fertigkeiten
und Verhaltensweisen der Teilnehmer gerichtet. Zu diesem Zweck kann die VHS
entsprechend dem Bedarf im Verbandsgebiet Lehrveranstaltungen (Vorträge, Seminare,
Kurse, Diskussionen, Studienfahrten, Vorführungen u. a. m.) anbieten.
Die nichtwirtschaftliche Betätigung ist gem. § 107 Abs. 2 Nr. 2 Gemeindeordnung NRW
– Volkshochschulen – zulässig.
Beteiligungsverhältnisse
Ein Drittel Bönen, zwei Drittel Kamen.
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Verbandsvorsteher
Hermann Hupe
(Bürgermeister Kamen)
22
Beteiligungsbericht 2011
stellvertretender Verbandsvorsteher:
Rainer Eßkuchen
(Bürgermeister Bönen)
VHS Leiter
Manfred von Horadam
Verbandsversammlung
Vorsitzender
Norbert Enters
(SPD Bönen)
stellv. Vorsitzender
Rainer Fuhrmann
(CDU)
für die Stadt Kamen sind in der Zweckverbandsversammlung vertreten:
Britta Dreher
Ralf Eisenhardt
Rosemarie Gerdes
Klaus-Dieter Grosch
Astrid Gube
Hans-Dieter Heidenreich
Daniel Heidler
Renate Jung
Klaus Kasperidus
Heiko Klanke
Ulrich Marc
Alexandra Möller
Ursula Müller
Theodor Wältermann
Franz Hugo Weber
Bettina Werning
Martin Wiegelmann
Nicola Zühlke
(SPD)
(CDU)
(CDU)
(DIE LINKE/ GAL)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
(SPD)
(SPD)
(CDU)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
(FDP)
(SPD)
Reiner Brüggemann
(Verwaltung)
23
Beteiligungsbericht 2011
Arbeitsgemeinschaft
Vorsitzender
Heiko Klanke
(SPD)
stellv. Vorsitzender
Detlef Pilz
(CDU Bönen)
für die Stadt Kamen sind in der Arbeitsgemeinschaft vertreten:
Rainer Fuhrmann
Klaus-Dieter Grosch
Hans-Dieter Heidenreich
Daniel Heidler
Theodor Wältermann
Franz Hugo Weber
Bettina Werning
Martin Wiegelmann
(CDU)
(DIE LINKE/ GAL)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(CDU)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
Reiner Brüggemann
(Verwaltung)
Rechnungsprüfungsausschuss
Vorsitzender
Theodor Wältermann
(SPD)
stellv. Vorsitzender
Rainer Fuhrmann
(CDU)
für die Stadt Kamen sind im Rechnungsprüfungsausschuss vertreten:
Wolfgang Finke
Klaus Dieter Hößl
Andreas Meier
Anke Schneider
(DIE LINKE/GAL)
(FDP)
(DIE LINKE / GAL)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
Reiner Brüggemann
(Verwaltung)
bis: 15.11.2010
ab: 29.10.2009
ab: 16.11.2010
ab: 29.10.2009
24
Beteiligungsbericht 2011
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A.
I.
II.
III.
B.
I.
II.
III.
IV.
C.
D.
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Liquide Mittel
Rechnungsabgrenzungsposten
Nicht durch Eigenkapital gedeckter
Fehlbetrag
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
0,00
0,00
2.312,04
0
0
3
0
0
4
0,00
9.174,72
0
18
16
0,00
154.997,17
5.085,04
1.163.221,71
0
106
5
1.173
0
81
1
926
1.334.790,68
1.306
1.028
95.025,71
0,00
1.091.163,68
127.800,29
20. 801,00
10
0
1.113
169
14
-247
0
1.103
150
21
1.334.790,68
1.306
1.028
Passivseite
A.
I.
B.
C.
D.
E.
Eigenkapital
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
Sonderposten
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
* Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag besteht überwiegend aus
Pensionsrückstellungen und darüber hinaus aus der Bilanzierung von Verbindlichkeiten, die
aus der Rückführung von liquiden Überschüssen an die Trägerkommunen resultieren.
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Zuwendungen und allgemeine Umlagen
2. Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
3. Privatrechtliche Leistungsentgelte
4. Kostenerstattung und Kostenumlage
5. Sonstige ordentliche Erträge
= Ordentliche Erträge
6. Personalaufwendungen
7. Versorgungsaufwendungen
8. Aufwendungen für Sach- und
Dienstleistungen
9. Bilanzielle Abschreibungen
10. Sonstige ord. Aufwendungen
25
31.12.2010
EUR
224.858,41
240.099,07
7.300,00
621.725,76
1.468,00
1.095.451,24
363.364,29
36.089,36
148.606,11
2009
TEUR
237
277
9
617
0
1.140
370
64
217
2008
TEUR
244
366
8
526
49
1.193
374
251
324
449,71
452.317,25
3
476
0,4
493
Beteiligungsbericht 2011
= Ordentliche Aufwendungen
= Ergebnis der lfd. Verwaltungstätigkeit
11. Finanzerträge
12. Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen
= Finanzergebnis
= Ordentliches Ergebnis
13. Außerordentliche Aufwendungen
= Jahresergebnis
1.000.826,72
94.624,52
411,19
0,00
411,19
95.035,71
10,00
95.025,71
1.131
10
0,4
0
0,4
10
0
10
1.443
-250
3
0,02
3
-247
0
-247
31.12.2010
2009
2008
100,0
100,0
100,0
0,2
0,2
0,4
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
Eigenkapitalrentabilität
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Gesamtvermögen)
3. Anlagenfinanzierung
Anlagendeckung I
4110,0
340,2 - 6827,2
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
Eigenkapitalquote
7,2
0,8
-24,5
31.12.2010
2009
2008
-251.543,66
-208.604,97
-283
-199
-477
5.366,35
549.810,99
-3
495
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital)
Leistungsdaten VHS
- Ergebnis 11.01.01 Service
- Ergebnis 25.01.01 Veranstaltungen nach
dem Weiterbildungsgesetz
- Ergebnis 25.01.02 Vertragsmaßnahmen
- Ergebnis 61.01.01 Allgemeine
Finanzwirtschaft
-225
19
437
Lagebericht - Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Das Geschäftsjahr 2010 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 95.025,71 € ab.
Der Jahresüberschuss entstand aus folgenden Gründen:
1. Minderaufwendungen bei fast allen Aufwandspositionen durch eine sparsame
Verwendung der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel.
2. Die Aufsichtsbehörde des Kreises Unnas akzeptiert den „Nicht durch Eigenkapital
gedeckten Fehlbetrag“ lediglich in Höhe der Pensionsrückstellungen. Der darüber
hinausgehende Fehlbetrag (VHS-Fehlbetrag) muss vom VHS-Zweckverband
Kamen - Bönen ausgeglichen werden. Nach Rücksprache mit den
Trägerkommunen erfolgt der Ausgleich im Jahresabschluss über die Rückzahlung
der liquiden Mittel (zum 31.12.2010). Statt 154.587,17 € (Bankbestand zum
31.12.2010) werden lediglich 60.766,68 € erstattet. Der Differenzbetrag verbleibt
zum Ausgleich des „VHS-Fehlbetrages“ beim Zweckverband.
Der Jahresüberschuss wird auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen und erst nach
26
Beteiligungsbericht 2011
Feststellung des Jahresabschlusses durch die Zweckverbandsversammlung des VHS
Zweckverbandes Kamen - Bönen auf die Position „Nicht durch Eigenkapital gedeckter
Fehlbetrag“ umgebucht.
Personalbestand
Anzahl der Mitarbeiter (Bedienstete des Trägers)
7
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Gemäß § 22 Abs. 3 der Satzung des Zweckverbandes in der gültig Fassung der
Bekanntmachung vom 24.08.2010 erhebt der Zweckverband von den Mitgliedern eine
Umlage, soweit der Finanzbedarf des Zweckverbandes nicht aus Teilnehmerentgelten und
Zuschüssen gedeckt wird. Der Umlagebetrag wird im Verhältnis von 2/3 zu 1/3 zwischen
Kamen und Bönen aufgeteilt.
Im Jahr 2010 wurden von der Stadt Kamen an die VHS 280.180,00 € als Umlage gezahlt.
Die verrechnete Kostenerstattung beläuft sich auf 110.875,44 €.
Von der Gemeinde Bönen wurden in 2010 140.090,00 € als Umlage gezahlt. Die
verrechnete Kostenerstattung beläuft sich auf 80.000 €.
Ausblick
Die zukünftige Entwicklung des VHS-Zweckverbandes Kamen - Bönen ist in erster Linie von
zwei Faktoren abhängig:
• Das zukünftige Angebot des VHS-Zweckverbandes Kamen - Bönen richtet sich in
Bezug auf das Angebot und die Preisgestaltung an der Nachfrage der
Bevölkerung aus.
• Da die Liquidität des VHS-Zweckverbandes Kamen - Bönen von der
Finanzausstattung der Trägerkommunen abhängig ist, sind das Risiko und das
Angebot untrennbar an die Kommunen gebunden, da der VHS-Zweckverband
Kamen - Bönen ohne finanzielle Unterstützung der Trägerkommunen nicht
existieren kann.
Inwiefern sich die Haushaltssicherungsmaßnahmen der Trägerkommunen auf die finanzielle
Ausstattung des Zweckverbandes auswirken, kann zur Zeit noch nicht abgeschätzt werden.
Der VHS-Zweckverband Kamen - Bönen hat daher nur geringe Einflussmöglichkeiten auf
seine eigene zukünftige Entwicklung.
27
Beteiligungsbericht 2011
Gesundheitsdienst
28
Beteiligungsbericht 2011
29
Beteiligungsbericht 2011
2. Hellmig-Krankenhaus Kamen gGmbH
Unternehmenssitz
Nordstraße 34
59174 Kamen
Gründung
Die Gesellschaft ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sie führt
die Firma „Hellmig-Krankenhaus Kamen gGmbH“.
Die Gesellschaft wurde am 10.06.2005 im Handelsregister beim Amtsgericht Hamm,
Abteilung B, Nr. 5402 eingetragen.
Der Gesellschaftsvertrag (GV) ist gültig in der Fassung vom 02.06.2005.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Gegenstand des Unternehmens ist nach § 2 Abs. 1 GV die Förderung des öffentlichen
Gesundheitswesens, des Wohlfahrtswesens und der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die
Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens erfolgt insbesondere durch die
bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung vor allem durch ambulante, vor-, nach-, teilund vollstationäre Krankenversorgung mit einem leistungsfähigen, wirtschaftlich
gesicherten Krankenhaus sowie die medizinisch zweckmäßige und ausreichende
Versorgung der in diesem Krankenhaus behandelten Patienten.
Zur Förderung des Wohlfahrtswesens kann die Gesellschaft im Rahmen des Aufbaus
vernetzter Strukturen ambulante, teilstationäre und stationäre Pflegeangebote aufbauen
und/oder sich an solchen beteiligen.
Die Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung erfolgt insbesondere durch Bereithaltung
theoretischer und/oder praktischer Lehrangebote, insbesondere im Bereich der
medizinischen Berufe und Pflegeberufe. Darüber hinaus kann die Gesellschaft in
sämtlichen anderen Berufen ausbilden, soweit sie dazu über die rechtlichen und fachlichen
Vorraussetzungen verfügt.
Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines Krankenhauses der Grundversorgung.
Der Gesellschaft können weitere Aufgaben (im Rahmen der Gemeinnützigkeit) übertragen
werden.
Nach Abs. 2 ist die Gesellschaft zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die
der Gesellschaftszweck gefördert werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben
anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie
Hilfs- und Nebenbetriebe erwerben, errichten oder pachten.
Die nichtwirtschaftliche Betätigung der Stadt Kamen ist gem. § 107 Abs. 2 Nr. 2
Gemeindeordnung NRW – Gesundheits- oder Sozialwesen – zulässig.
30
Beteiligungsbericht 2011
Beteiligungsverhältnisse
Das gezeichnete Kapital der gemeinnützigen Gesellschaft beträgt 500.000,00 €. Alleinige
Gesellschafterin ist die Stadt Kamen.
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Geschäftsführung
Norbert Vongehr
(Vorsitzender)
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Hermann Hupe
(Bürgermeister)
für die Stadt Kamen sind im Aufsichtsrat vertreten:
Britta Dreher
Rosemarie Gerdes
Petra Hartig
Wilhelm Kemna
Annette Mann
Heinrich Rickwärtz-Naujokat
Jo Achim Sandrock
Friedhelm Schaumann
Manfred Wiedemann
Nicola Zühlke
(SPD)
bis: 30.09.2010
(CDU)
(SPD)
(CDU)
(SPD)
(SPD)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
(DIE LINKE/GAL)
(SPD)
(SPD)
ab: 01.10.2010
Hans-Jochen Baudrexl
Jörg Mösgen
(Verwaltung)
(Verwaltung)
bis: 30.06.2010
ab: 01.07.2010
Heike Aßhoff
Bärbel Goebel
Björn Lucht
Maria Will
(Mitarbeitervertretung)
(Mitarbeitervertretung)
(Mitarbeitervertretung)
(Mitarbeitervertretung)
bis: 26.05.2010
bis: 26.05.2010
ab: 27.05.2010
ab: 27.05.2010
Gesellschafterversammlung
für die Stadt Kamen sind in der Gesellschafterversammlung vertreten:
Reinhard Hasler
Peter Holtmann
Heinrich Kissing
Michael Krause
Klaus Bernhard Kühnapfel
Friedhelm Lipinski
(CDU)
(SPD)
(CDU)
(SPD)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
(SPD)
Reiner Brüggemann
(Verwaltung)
31
Beteiligungsbericht 2011
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A.
I.
II.
III.
B.
I.
II.
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Postbankguthaben,
Guthaben bei Kreditinstituten
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
23.366
1.648.578,00
9.180,07
2
1.690
23
1
1.479
26
946.268,78
3.308.777,33
872
3.563
1.010
3.710
1.601.463,21
1.285
1.458
7.537.633,39
7.436
7.775
500.000
335.834,24
244.025,73
1.643.370,00
500
301
35
1.670
500
234
66
1.463
2.407.388,89
2.407.014,53
2.256
2.674
2.534
2.976
7.537.633,39
7.436
7.775
Passivseite
A.
I.
II.
III.
B.
Eigenkapital
Festgesetztes Kapital
Gewinnrücklagen
Jahresüberschuss
Sonderposten aus Zuwendungen zur
Finanzierung des Sachanlagevermögens
C. Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
32
Beteiligungsbericht 2011
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen
2. Erlöse aus Wahlleistungen
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des
Krankenhauses
4. Nutzentgelte der Ärzte
5. Verminderung des Bestands an unfertigen
Leistungen
6. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nr. 10
7. Sonstige betriebliche Erträge
8. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für
Unterstützung
9. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
10. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen davon Fördermittel
nach dem KHG
11. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und
aufgrund sonstiger Zuwendungen zur
Finanzierung des Anlagevermögens
12. Aufwendungen aus der Zuführung von
Sonderposten/verbindlichkeiten nach dem
KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens
13. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
14. Sonstige betrieblichen Aufwendungen
15. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
16. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
18. Steuern
19. Jahresfehlbetrag/ Jahresüberschuss
33
31.12.2010
EUR
20.537.769,53
417.365,91
916.394,34
2009
TEUR
19.602
444
924
2008
TEUR
18.393
465
883
586.807,55
-17.269,20
545
- 118
631
- 136
42.722,98
57
51
939.396,86
1.011
879
-12.013.029,83
-3.163.811,62
- 11.406
- 3.139
- 10.544
- 2.883
-4.264.429,32
- 4.301
- 4.289
-1.309.320,61
470.502,99
- 1.307
482
- 1.116
494
419.235,64
396
388
-470.502,99
- 482
- 494
-431.865,35
- 407
- 386
-2.375.579,57
9.793,42
-45.000,00
249.180,73
- 2.239
30
- 55
37
- 2.299
74
- 50
66
-146,00
244.025,73
-1
35
0
66
Beteiligungsbericht 2011
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
- Eigenkapitalrentabilität
31.12.2010
2009
2008
22,6
4,2
8,3
22,6
23,1
19,4
64,2
48,7
53,2
14,3
11,2
10,3
2010
2009
2008
20.538
207
7.742
19.602
207
7.648
18.393
207
7.602
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
- Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Gesamtvermögen)
3. Anlagenfinanzierung
- Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
- Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital)
Leistungsdaten Krankenhaus
Umsatzerlöse in T €
- Stationäre Erlöse
Bettenzahl
Patienten
Die Erträge des Krankenhauses konnten im Jahr 2010 aufgrund des
6. Konvergenzschrittes bei leicht gestiegenen Fallzahlen trotz der Leistungsbeschränkung
wiederum gesteigert werden.
Die Zahl der stationär behandelten Patienten stellt sich im Jahre 2010 wie folgt dar:
Insgesamt wurden 7.677 Jahresinlieger und 100 Überlieger 2010 – 2011 behandelt, dies
stellt im Vorjahresvergleich eine Steigerung von 124 Patienten dar. Da das
durchschnittliche Kostengewicht konstant blieb, wurden insgesamt zwar mehr Fälle
behandelt, allerdings das vereinbarte Budget nicht voll ausgeschöpft.
Insbesondere durch die Vereinbarung zusätzlicher Leistungsmengen, höhere
hausindividueller Fallwerte und einer positiven Veränderungsrate, konnten die Einnahmen
erheblich gesteigert werden.
Lagebericht - Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Zum 31.12.2009 wurde die Konvergenzphase zur Anpassung der krankenhausindividuellen
Fallerlöse je CM-Punkt beendet. Seit dem 01.01.2010 werden die Leistungen eines
Krankenhauses mit den jeweiligen Punktwerten des Bundeslandes, in dem sich das
Krankenhaus befindet abgerechnet. Um allerdings eine erhebliche Mengenausweitung der
Krankenhäuser zu verhindern, haben die Sozialleistungsträger in den Jahren 2009 und
2010 mit der Mehrzahl der Krankenhäuser, wie auch mit dem Hellmig-Krankenhaus, ein 2Jahresbudget abgeschlossen.
Am 29. Dezember 2007 ist das neue Krankenhausgestaltungsgesetz des Landes NRW
(KHGG NRW) in Kraft getreten. Das Gesetz zum ordnungspolitischen Rahmen der
Krankenhausfinanzierung ab dem Jahr 2009 (Krankenhausfinanzierungsreformgesetz –
KHRG) vom 17. März 2009 ist spätestens seit dem 25. März 2009 in Kraft. Weiterhin sind
insbesondere auch 2 weitere Gesetze von besonderer Krankenhausrelevanz
34
Beteiligungsbericht 2011
hervorzuheben: 1. Das Gesetz zur strukturellen Weiterentwicklung der Pflegeversicherung
(Pflege-Weiterentwicklungsgesetz) vom 28. Mai 2008 und 2. das Gesetz zur
Weiterentwicklung der Organisationsstruktur in der gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV-OrgWG) vom 15. Dezember 2008. Weitere gesetzliche Änderungen sind zum Jahr
2012 zu erwarten.
Die Gesundheitsbranche wurde zunächst von der Finanz- und Wirtschaftskrise relativ
verschont. Da allerdings die Staatseinnahmen und die Einnahmen der Sozialleistungsträger
durch diese Krise negativ getroffen wurden, werden die Mengenausweitungen in den
Krankenhäusern für das Jahr 2011 mit einem Preisabschlag versehen. Daneben werden für
2011 die voraussichtlichen Erlöse der Krankenhäuser gesenkt, da die Veränderungsrate
der leistungspflichtigen Einnahmen und damit die Auswirkungen auf die
Landesbasisfallwerte in den jeweiligen Bundesländern, pauschal um 0,25 % reduziert
wurden.
Die Tarifverhandlungen in 2010 von ver.di und Marburger Bund konnten als relativ maßvoll
bezeichnet werden, liegen allerdings weiterhin oberhalb der Veränderungsrate der
beitragspflichtigen Einnahmen der Sozialleistungsträger.
Der Landesbasisfallwert NRW 2010 in Höhe von 2.895,00 € liegt weiterhin im unteren
Drittel der festgesetzten Basisfallwerte in Deutschland.
Dieser wird in den Folgejahren in einen einheitlichen Basisfallwert Deutschland überführt,
wobei die Angleichung durch Korridore für einzelne Bundesländer und einzelne
Beschränkungen zeitlich gestreckt und nur zu einer geringen Anhebung des Basisfallwertes
NRW führen wird.
Trotz eines Rückgangs der Erlöse im Wahlunterkunftsbereich, bedingt durch gesunkene
durchschnittliche Verweildauer über alle Kliniken gerechnet, bei konstanten Fallzahlen im
Wahlarztbereich, wurden insgesamt 1,011 Mio. € Mehrerlöse erzielt.
Die Aufwandspositionen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um ca. 0,567 Mio. €.
Insbesondere sind hier die Personalkosten (durch Tarifsteigerung und zusätzliche Stellen
zum Umbau des ärztlichen und pflegerischen Personals) gestiegen. Hohe Fehlzeiten durch
Krankheit belasteten den ärztlichen und insbesondere den pflegerischen Dienst
überwiegend im 2. Halbjahr 2010. Durch diesen Mangel an pflegerischem Personal musste
die Leistungskapazität zum Teil eingeschränkt werden.
Der Materialaufwand konnte über alle Aufwandsbereiche hinweg nahezu konstant gehalten,
sogar leicht gesenkt werden (-35 T €).
Aufgrund des am 14.11.2007 unterschriebenen Tarif- und Sanierungsvertrages wurden
auch im Jahre 2010 die Jahressonderzuwendungen nur anteilig ausgezahlt.
Unter Einbeziehung des Ergebnisses aus der Investitionsförderung, Finanz- und neutralem
Ergebnis, schloss das Wirtschaftsjahr mit einem Überschuss in Höhe von 244.000 € ab.
Die Hellmig-Krankenhaus gGmbH verfügt über Sachanlagen in Höhe von 1.640 T€, wobei
es sich hier überwiegend um technische Anlagen, Einrichtungen und Ausstattungen
handelt. Das Vorratsvermögen erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr um 74 T€. Trotz einer
weiteren Verringerung der Überliegererlöse kam es durch eine Erhöhung der OP/Narkosevorräte (+75.000 €) zu diesem Anstieg. Die Forderungen nach dem KHEntgG
reduzierten sich um 297 T€ auf 60 T€, während die Gesamtforderungen insbesondere
durch den Anstieg der Forderungen für staatl. Leistungen des Krankenhauses (+434 T€)
35
Beteiligungsbericht 2011
insgesamt nahezu konstant blieben (-27 T€) bei 3.270 T €. Die flüssigen Mittel zum
Jahresende erhöhten sich um 316 T€ auf 1.601 T€.
Dem steht auf der Passivseite ein bereits um den Jahresüberschuss 2010 erhöhtes
Eigenkapital in Höhe von 1.080 T€ gegenüber. Ein zur Liquiditätssicherung durch die
Eignerin gewährtes Darlehen in Höhe von 1.000 T€ besteht weiterhin.
Personalbestand
Anzahl der Vollkräfte
273,6
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Die Stammeinlage in Höhe von 25.000,00 € wurde bei der Gründung der Gesellschaft von
der Stadt Kamen übernommen und war sofort und in voller Höhe bar zu leisten. Eine
weitere Stammeinlage wurde dadurch geleistet, dass das von der Stadt Kamen betriebene
Städtische Hellmig-Krankenhaus mit Wirkung vom 01.01.2005 nach den Bestimmungen
des Umwandlungsgesetzes (§§ 168ff UmwG) im Wege der Ausgliederung zur Aufnahme
auf die Gesellschaft ausgegliedert wurde.
Die Stadt Kamen haftet bis zur Höhe ihrer Einlage von 500.000 €.
Darlehen
Zur Stabilisierung der Liquiditätssituation des Hellmig-Krankenhauses gGmbH hat die Stadt
Kamen ein längerfristiges Gesellschafterdarlehen in Höhe von 1.950.000,00 € gewährt.
Der Darlehensstand betrug zum 31.12.2010 noch 1.000.000,00 €
Ausblick
Weiterhin ist der Bereich des Krankenhauses wesentlich gekennzeichnet von erheblichen
gesetzlichen Änderungen. Nachdem zum 01.01.2008 die Einzelförderung im
Investitionsbereich Bau in Nordrhein-Westfalen (§ 21 KHG NW) abgeschafft wurde, wurde
ebenso die pauschale Förderung der Investitionsgüter von einem Bettensystem auf ein
DRG-System umgestellt (§ 25 KHG NW).
Das Hellmig-Krankenhaus Kamen ist im Verhältnis zu den anderen Krankenhäusern in
Nordrhein-Westfalen als jung zu bezeichnen. Nachdem sich zunächst zu Beginn des
Jahres 2011 andeutete, dass alle Krankenhäuser Mittel aus der Baupauschale erhalten, ist
zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses davon auszugehen, dass das Hellmig-Krankenhaus
Kamen auch im Jahr 2011 keine Baupauschale erhält. Allen Krankenhäusern wurde
zugesichert, dass ab dem Jahr 2012 diese Mittel jedem Krankenhaus zustehen und somit
auch das Hellmig-Krankenhaus Kamen hieraus ca. 300.000 € Baupauschale erhält.
Gemäß § 18 KHG NW zur Förderung der Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter wird
das Hellmig-Krankenhaus Kamen voraussichtlich 460.000 € erhalten. Wobei hier
ausdrücklich darauf hinzuweisen ist, dass diese Fördersumme den Bedarf aller
Investitionsmittel nicht komplett abdecken kann.
36
Beteiligungsbericht 2011
Ein Budgetabschluss bzgl. Leistungsmenge und Erlöse konnte mit den
Sozialleistungsträgern für das Jahr 2011 bisher noch nicht erzielt werden. Nachdem
zunächst zu Beginn des Jahres die Budgetverhandlungen von den Sozialleistungsträgern
schnell geführt werden sollten, ist nun nahezu ein Stillstand eingetreten. Es ist davon
auszugehen, dass die Budgetverhandlungen für das Hellmig-Krankenhaus Kamen im
3.Quartal 2011 für das Geschäftsjahr 2011 geführt werden. Die Leistungsentwicklung lässt
hier ein Budgetabschluss anstreben, der mindestens die Leistungsmenge des Jahres 2010
einschließt zzgl. Katalogeffekt und Ausweitung bei den Zusatzentgelten. Sollten weitere
Leistungsmengen vereinbart werden, sieht der Gesetzgeber hier einen pauschalen
Mengenabschlag von 35 % des Erlöses vor.
Gemäß Beschluss des Aufsichtsrates der Hellmig-Krankenhaus Kamen gGmbH ist die
gGmbH zum 01.01.2011 Vollmitglied im kommunalen Arbeitgeberverband des Landes
Nordrhein-Westfalen. Somit ist das Tarifrecht des öffentlichen Dienst (TVöD) vollumfänglich
anzuwenden. Hierdurch kommt es zu einer entsprechenden einkalkulierten Steigerung bei
den Personalaufwendungen.
Die Tarifverhandlungen, die in der 2. Jahreshälfte 2011 beginnen werden voraussichtlich zu
weiteren Tariferhöhungen führen.
Aufgrund der sich verbessernden Arbeitsmarktsituation insbesondere im Bereich des
ärztlichen und pflegerischen Dienstes, wird es zunehmend schwieriger Fachpersonal für,
bedingt durch Mutterschutz oder Elternzeit, befristete Arbeitsverhältnisse zu finden.
Um in den nächsten Jahren ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen, ist unter
Berücksichtigung zu erwartender Tarif- und Materialkostensteigerungen ein
systemimmanente Leistungssteigerung von ca. 2 % erforderlich. Dies beinhaltet auch einen
entsprechenden Ausgleich von Katalogeffekten, da weiterhin davon auszugehen ist, dass
die Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung im Vergleich zur Leistung der
Maximalversorgung systematisch abgewertet werden.
Aufgrund der verkürzten Ausbildungszeiten der Assistenzärzte wurde eine
Neustrukturierung der Aufgabenverteilung zwischen Ärzte-, Pflegeu und sonstigem
Personal notwendig. Hierzu wurde eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe gegründet, diese
durchleuchtet sämtliche Leistungsbereiche. Seit Februar 2011 läuft auf einer Station das
Projekt im Echtbetrieb. Eine entsprechende Evaluation des Projektes soll zum 30.09.2011
entstehen, so dass anschließend sowohl unter Qualitäts-, als auch unter
Wirtschaftlichkeitsaspekten der Erfolg des Projektes betrachtet werden kann. Die
Geschäftsführung geht davon aus, dass im Jahr 2012 die Projektergebnisse auf weite Teile
des Krankenhauses übertragen werden können.
Das zum 01.10.2008 eingeführte kollegiale Chefarztsystem in der Klinik für Innere Medizin
wird bedingt durch das Ausscheiden eines Chefarztes zum 30.06.2011 ausgesetzt. Es ist
davon auszugehen, dass durch im Vorfeld vorgenommene Einstellungen von zusätzlichen
Fachärzten auf Oberarztebene, keine Leistungsreduzierung und der weitere Ausbau der
Subdisziplin in der Inneren Medizin einschließlich der Pneumologie erfolgen wird.
Für die Nachfolge der Ärztlichen Leitung der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie hat
der Aufsichtsrat im Mai 2011 einen entsprechenden Kandidaten gewählt. Dieser wird
seinen Dienst im Hellmig-Krankenhaus Kamen zum 01.10.2011 antreten.
Auch im Jahr 2011 ist im bereich des Materialaufwandes mit zum Teil erheblichen
Abweichungen zum Wirtschaftplan zu rechnen. Dieses liegt zum einen begründet in
erheblichen Preisschwankungen im Bereich der Rohstoffe (hier insbesondere: Wasser,
Energie, Brennstoffe), zum anderen aber auch in personalbezogenen Aufwendungen
(Rekrutierung von neuen Mitarbeitern und Kosten für krankheitsbedingte Personalleasing).
37
Beteiligungsbericht 2011
Die Geschäftsführung geht davon aus, dass der genehmigte Wirtschaftsplan bei positivem
Geschäftsverlauf insgesamt eingehalten wird. Um in der mittelfristigen Planung weiterhin
ein
positives
Ergebnis
zu
erzielen,
sind
weitere
Fallzahlund
Leistungseffektivitätssteigerungen sowie eine zurückhaltende Tarifpolitik und stabile
politische Rahmenbedingungen notwendig.
Daneben ist der strukturelle Aufbau des Krankenhauses regelmäßig zu überprüfen.
Die Geschäftsführung ist bemüht, weiterhin neue Marktfelder im Gesundheitsbereich zu
erschließen, um so gezielte Patientenbewegungen zu steuern und die Erlössituation
langfristig stabil zu halten. Das Gesundheitszentrum am Hellmig-Krankenhaus Kamen
(Severinshaus) wird mit ca. 3.300 qm Ende Juni 2011 eröffnet, ein Verbindungsgang wird
für den unmittelbaren Anschluss an das Krankenhaus errichtet und wird ab dem 4. Quartal
2011 zur Verfügung stehen.
38
Beteiligungsbericht 2011
39
Beteiligungsbericht 2011
Ver- und Entsorgung
40
Beteiligungsbericht 2011
41
Beteiligungsbericht 2011
3. GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen
Unternehmenssitz
Poststr. 4
59174 Kamen
Gründung
Mit Datum vom 01.01.1995 führt die Firma den Namen „GSW Gemeinschaftsstadtwerke
GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen“ (vormals Stadtwerke Kamen GmbH).
Die Gesellschaft wurde am 11.04.1995 gegründet und ist im Handelsregister beim
Amtsgericht Hamm, Abteilung B, Nr. 4623 eingetragen.
Der Gesellschaftsvertrag (GV) ist gültig in der Fassung vom 07.03.2001.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Gegenstand des Unternehmens ist nach § 2 Abs. 1 GV die Versorgung mit Strom, Gas,
Wasser und Wärme sowie der Betrieb von Freizeiteinrichtungen.
Nach Abs. 2 ist die Gesellschaft zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die
der Gesellschaftszweck gefördert werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben
anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie
Hilfs- und Nebenbetriebe erwerben, errichten oder pachten.
Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt Kamen ist gem. § 107 a Gemeindeordnung NRW –
energiewirtschaftliche Betätigung – zulässig.
Beteiligungsverhältnisse
Das gezeichnete Kapital von 15,0 Mio. € entfällt auf die Gesellschafter wie folgt:
Anteil am gezeichneten Kapital in
Stadt Kamen
Stadt Bergkamen
Gemeinde Bönen
€
6.300.000
6.300.000
2.400.000
%
42
42
16
Die Zusammenarbeit der drei Kommunen in der Gesellschaft ist in einem Konsortialvertrag
geregelt. Dieser erstmalig im Dezember 1994 geschlossene Vertrag ist am 01.04.1999, am
02.07.2002 und erneut am 01.01.2005 neu gefasst worden.
42
Beteiligungsbericht 2011
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Geschäftsführung
Hermann Josef Görres
Hans Jochen Baudrexl
Robert Stams
(Vorsitzender)
(Vorsitzender)
bis 30.06.2010
ab 01.07.2010
Aufsichtsrat
Vorsitzende
Roland Schäfer
Hermann Hupe
Rainer Eßkuchen
(Bürgermeister, Bergkamen)
1. stellv. Vors. (Bürgermeister, Kamen)
2. stellv. Vors. (Bürgermeister, Bönen)
für die Stadt Kamen sind im Aufsichtsrat vertreten:
Karsten Diederichs-Späh
Marion Dyduch
Reinhard Hasler
Adrian Mork
Manfred Wiedemann
(CDU)
(SPD)
(CDU)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
(SPD)
Hans Jochen Baudrexl
Jörg Mösgen
(Verwaltung)
(Verwaltung)
Gesellschafterversammlung
für die Stadt Kamen sind in der Gesellschafterversammlung vertreten:
Rainer Fuhrmann
Petra Hartig
Annette Mann
Bettina Werning
(CDU)
(SPD)
(SPD)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
Reiner Brüggemann
(Verwaltung)
Präsidium
für die Stadt Kamen sind im Präsidium vertreten:
Hermann Hupe
Karsten Diederichs-Späh
43
(CDU)
bis: 30.06.2010
ab: 01.07.2010
Beteiligungsbericht 2011
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
II. Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der
Vermögensrechnung
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
1.353.534,85
88.240.659,79
26.255.048,35
1.394
91.818
15.459
1.527
88.608
16.513
1.242.872,25
19.543.599,48
1.391
15.723
1.863
21.539
19.231.631,51
26.037
17.298
182.231,61
94.696,00
191
0
139
0
156.144.273,84
152.013 147.487
Passivseite
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklagen
III Gewinnrücklagen
IV. Bilanzgewinn
B. Sonderposten mit Rücklageanteil
C. Sonderposten wegen
Investitionszuschüssen zum
Anlagenvermögen
D. Baukosten- und Ertragszuschüsse
E. Rückstellungen
F. Verbindlichkeiten
G. Rechnungsabgrenzungsposten
15.000.000,00
17.201.918,39
7.208.807,47
1.430.000,00
0,00
-
15.000
15.583
6.636
1.188
953
0
15.000
15.583
5.448
1.022
953
659
16.323.424,16
16.478.305,62
82.501.818,20
0,00
17.791
12.923
81.917
24
18.254
11.401
79.146
22
156.144.273,84
152.013 147.487
44
Beteiligungsbericht 2011
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
2. andere Aktivierte Eigenleistungen
3. sonstige betriebliche Erträge
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für
Unterstützung
davon Aufwendungen für Altersversorgung
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
7. sonstige betriebliche Aufwendungen
8. Erträge aus Beteiligungen
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
10 Abschreibungen auf Finanzanlagen
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
14. Außerordentliche Erträge
15. Außerordentliche Aufwendungen
16. Außerordentliches Ergebnis
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
18. sonstige Steuern
19. Jahresüberschuss
20. Einstellungen in die Gewinnrücklagen
21. Bilanzgewinn
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
- Eigenkapitalrentabilität
31.12.2010
EUR
129.312.826,95
329.042,84
7.410.132,32
2009
2008
TEUR
TEUR
132.975 136.575
413
419
1.256
1.253
88.460.766,99
97.712
99.334
4.686.056,55
2.147
2.228
8.272.141,71
2.062.777,94
7.833
2.258
7.721
2.038
533.196,45
797
750
9.658.920,02
8.640
9.236
14.214.020,16
628.684,19
641.029,44
47.372,52
920.000,00
4.323.347,41
5.676.312,44
9.820
373
510
515
3.728
2.873
12.740
647
1.325
391
3.572
2.958
265.180,21
1.613.314,00
1.348.133,79
2.690.085,04
98.646,21
1.539.447,40
109.447,40
1.430.000,00
-
-
524
26
2.376
1.188
1.188
929
17
2.045
1.023
1.023
31.12.2010
2009
2008
3,8
6,2
5,5
74,2
71,5
72,3
35,3
35,3
34,7
26,2
25,3
25,1
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
- Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Bilanzsumme)
3. Anlagenfinanzierung
- Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
- Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital))
45
Beteiligungsbericht 2011
Die Umsatzerlöse teile sich auf die einzelnen Sparten wie folgt auf:
Leistungsdaten GSW
Umsatzerlöse nach Sparten
Stromversorgung
Erdgasversorgung
Wasserversorgung
Wärmeversorgung
Sonstige
Summe
2010
T€
80.367
31.385
5.187
6.430
5.944
129.313
2009
2008
T€
T€
58.696 58.178
31.994 35.367
2.721
2.739
5.890
5.940
33.674 34.351
132.975 136.575
Die Strom- und Erdgasnetze waren bis zum 31.12.09 an die Stadtwerkeverbund HellwegLippe Netz GmbH & Co. KG (SHL Netz) verpachtet. Ab dem 01.01.10 ist GSW
Netzbetreiberin. Die Erlöse des Vorjahres von der SHL Netz (28.357 T€) resultierten aus
den Pachterlösen für die Strom- und Erdgasnetze, Dienstleistungsentgelten und sonstigen
Weiterberechnungen.
Ab 01.10.10 ist GSW zuständig für die gesamte Wasserversorgung in Kamen, Bergkamen
und Bönen.
Lagebericht – Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Allgemeine wirtschaftliche Lage
Der konjunkturelle Verlauf des Jahres 2010 hat sich nach der globalen Finanzkrise
stabilisiert. Das Bruttoinlandsprodukt ist real um 3,6 % gestiegen. Der Wachstumsschub im
ersten Halbjahr konnte nicht in gleicher Höhe im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden.
Der konjunkturelle Aufschwung hat sich bei der GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH
Kamen – Bönen – Bergkamen (GSW) nur in begrenztem Maße auf die
Geschäftsentwicklung ausgewirkt. Das Versorgungsgebiet der GSW ist stark vom Handelsund Dienstleistungssektor sowie von den Privatkunden geprägt. Die konjunkturelle
Entwicklung wirkt sich daher grundsätzlich nur in begrenztem Umfang auf die
Geschäftsentwicklung aus. Lediglich der Absatz an unsere Industriekunden zeigt eine
stärkere Abhängigkeit von der deutschen Konjunkturentwicklung.
Regulierung und Netze
Seit dem 01.01.2010 werden die Aufgaben des Strom- und Erdgasnetzbetreibers, die zuvor
von der Stadtwerkeverbund Hellweg-Lippe Netz GmbH & Co. KG (SHL-Netz)
wahrgenommen wurden, wieder von der GSW durchgeführt.
Der Netzbereich ist nach wie vor stark von der Anreizregulierung betroffen. Die
Regulierungsbehörden haben die Erlösobergrenzen festgelegt. Im November 2009 ist der
Bescheid zur sogenannten Mehrerlösabschöpfung für Stromnetzentgelte von der
Bundesnetzagentur ergangen. Aufgrund des Bescheides erfolgte eine Reduktion der
bereits genehmigten Erlösobergrenze für die Stromnetzentgelte in 2010. Hintergrund ist die
Entscheidung der Bundesnetzagentur, die von allen Netzbetreibern zwischen der
Antragstellung und der ersten Genehmigungserteilung erhobenen Netzentgelte, soweit sie
die dann genehmigten Netzentgelte übersteigen, nachträglich von den ab 2010 geltenden
Erlösobergrenzen zu kürzen. Ein BGH-Urteil bestätigte die Haltung der Bundesnetzagentur.
46
Beteiligungsbericht 2011
Beteiligungen und Konzessionen
Mit Auslaufen der Konzessionsverträge in 2008/2010 wurden die Konzessionen der
Wasserversorgung für die Kamener Ortsteile, der Stadt Bergkamen und der Gemeinde
Bönen mit Wirkung zum 01.01.2009/01.01.2011 auf die GSW übertragen. Neben der
Netzübernahme wurde auch die Möglichkeit einer gemeinsamen Zusammenarbeit mit der
Gelsenwasser AG geprüft. Nach langen und intensiven Verhandlungen wurde ein
gemeinsames Konzept der Zusammenarbeit erarbeitet. Das Ergebnis der Verhandlungen
war die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft der GSW und der Gelsenwasser AG.
Mit der Aufnahme des operativen Geschäftes zum 01. Oktober 2010 der GSW Wasser-plus
GmbH ist nunmehr die GSW für das gesamte Endkundengeschäft der Wasserlieferung im
Versorgungsgebiet Kamen, Bergkamen und Bönen zuständig.
GSW beteiligt sich mit 33 weiteren Energieversorgungsunternehmungen an einem von der
Trianel GmbH betreuten Offshore-Windpark in der Nordsee nördlich von Borkum. In einer
ersten Ausbaustufe sollen zunächst 40 Windenergieanlagen mit einer Leistung von jeweils
5 MW errichtet werden. Mit dem Projekt wird eine umweltschonende Energieversorgung
realisiert. Der für das Projekt notwendige Baubeschluss und die Finanzierungsvereinbarung
wurden im Dezember 2010 unterzeichnet. Die Inbetriebnahme des Windparks ist zum
Jahreswechsel 2012/2013 vorgesehen.
Gemeinderecht
Am 16. Dezember 2010 hat der Landtag NRW mit dem „Gesetz zur Revitalisierung des
Gemeinderechts“ eine Reform der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalens beschlossen.
Ziel des Gesetzes ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Kommunalwirtschaft zu stärken und
kommunalen Unternehmen zu erleichtern, außerhalb der eigenen Stadtgrenzen aktiv zu
werden. Mit § 107a der Gemeindeordnung NRW ist eine Rechtsgrundlage speziell für die
energiewirtschaftliche Betätigung von Gemeinden geschaffen worden. Das Gesetz soll die
Chancengleichheit zwischen privaten und kommunalen Energieversorgungsunternehmen
herstellen.
Im Zusammenhang mit dem Wunsch der Landesregierung, die Wettbewerbsfähigkeit der
kommunalen Energieversorger zu sichern, werden bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Investitionen von Stadtwerken und Versorgungsunternehmen in NRW als wichtiger Beitrag
gesehen, um das von der Bundesregierung geplante 25 %-KWK-Stromziel bis 2020 zu
erreichen.
Strom- und Erdgasbeschaffung
Die Preise für die Energiebeschaffung stiegen im zweiten Halbjahr 2010 in Folge der
wirtschaftlichen Erholung. Die Auswirkungen auf die Stromhandelspreise waren zunächst
gering und stiegen erst zum Ende des Jahres aufgrund der Entwicklung der Kohlepreise.
Die Preisentwicklungen auf dem Erdgasmarkt unterlagen einigen Schwankungen. Nach
einem Tiefpunkt am Ende des ersten Quartals stiegen die Notierungen im Jahresverlauf,
zuletzt im Oktober wegen der langen Kälteperiode, deutlich an.
47
Beteiligungsbericht 2011
Ertragslage
Der Wettbewerb auf dem Energiemarkt wächst ständig. Verbraucher haben heute die
Möglichkeit, ihren Energielieferanten unter vielen Anbietern zu wählen.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte GSW die Marktposition erfolgreich
behaupten und darüber hinaus Kunden im externen Kundengebiet hinzu gewinnen.
Die Umsatzerlöse (ohne Energiesteuern) sanken im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 % auf
129,3 Mio. €. Nach Abzug des Materialaufwands, der übrigen Geschäfts- und
Finanzaufwendungen sowie der Steuern verbleibt ein Jahresüberschuss von 1,5 Mio. €
(i.Vj. 2,4 Mio. €). Von dem Jahresüberschuss sind 0,1 Mio. € in die Gewinnrücklagen
eingestellt worden; 1,4 Mio. € sind für eine Ausschüttung an die Gesellschafter vorgesehen.
Der wesentliche Teil der Unternehmenstätigkeit entfällt auf den Energiebereich.
In der Stromversorgung ist ein Absatzanstieg von 7,8 % zu verzeichnen. Dieser resultiert
vor allem aus den gestiegenen Mengen aus dem Stromhandel mit Produktionseinheiten
aus der GuD-Anlage in Hamm-Uentrop. Die Umsatzerlöse sind mit 36,9 % hingegen
deutlich stärker gestiegen als die Abgabemenge. Dies resultiert vor allem aus der
erstmaligen Berücksichtigung der Erträge aus der EEG-Vergütung sowie der
Netznutzungsentgelte von Netzkunden, die von anderen Stromhändlern beliefert werden. In
den Vorjahren erfolgte der Ausweis bei der SHL Netz. Die Tarifpreise blieben im
Geschäftsjahr 2010 unverändert.
In der Erdgasversorgung ist die Abgabemenge witterungsbedingt um 14,1 % gestiegen.
Wegen der erstmals ganzjährig wirksamen Preissenkungen sind die Umsatzerlöse um
1,9 % zurückgegangen. Die Gradtagszahlen erhöhten sich um 17,6 %. Eine Anpassung der
Tarifpreise wurde im Berichtsjahr nicht vorgenommen.
Durch die erstmalige Trinkwasserversorgung im gesamten Versorgungsgebiet ab dem
01.10.10 ist die an Endkunden abgegebene Trinkwassermenge um 87,3 % gestiegen.
Gleichzeitig ist ein Anstieg der Umsatzerlöse um 90,6 % zu verzeichnen. Der Wasserpreis
blieb unverändert.
Die gegenüber dem Vorjahr um 12,1 % witterungsbedingt gestiegene Absatzmenge in der
Wärmeversorgung führte wegen der Preissenkungen im Geschäftsjahr zu 9,2 % höheren
Umsatzerlösen.
Die Besucherzahl in den Einrichtungen der GSW verringerte sich gegenüber dem Vorjahr
um 12,5 % auf rd. 437.500 Besuchern. Die Erlöse decken 30 % des Aufwands dieser
Geschäftssparte. Der Betriebsverlust belastet das Unternehmensergebnis.
Die Verschlechterung des Finanzergebnisses 2010 resultiert insbesondere aus der
Verlustübernahme der GSWcom Vertriebsgesellschaft mbH (GSWcom) sowie aus den
Zinsaufwendungen. Die GSWcom ist Gesellschafterin der HeLi NET Telekommunikation
GmbH & Co. KG (HeLi NET).
Die HeLi NET weist für das Geschäftsjahr 2010 ein negatives Ergebnis von 2,6 Mio. € aus.
Dieses Ergebnis ist maßgeblich unter Restrukturierungsgesichtspunkten zu würdigen. Die
Geschäftsführung der HeLi NET hat im ersten Halbjahr 2011 Restrukturierungsmaßnahmen
zur nachhaltigen Stabilisierung des Unternehmens eingeleitet.
48
Beteiligungsbericht 2011
Vermögens- und Finanzlage
Die Investitionen in 2010 betreffen im Wesentlichen die Fertigstellung des Hallenbades in
Bönen, den Ausbau eines weiteren Clusters in Bergkamen-Rünthe für die HeLi NET sowie
die Verdichtung und Erneuerung der Versorgungsnetze. Des Weiteren wurde zum
31.12.2010 das Heizwerk Bergkamen nebst Grundstück und die Transportleitung von der
Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH erworben.
Die in 2009 erworbene Beteiligungsoption an der Trianel Kohlekraftwerk Krefeld
Projektgesellschaft GmbH & Co. KG wurde wertberichtigt. Aufgrund der aktuellen
politischen Entwicklung hat sich das Genehmigungsverfahren zur Errichtung eines
Steinkohlekraftwerks weiterhin verzögert. Zurzeit wird alternativ die Projektierung eines
Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes am Standort Krefeld-Uerdingen geprüft.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Bilanzsumme auf 156,1 Mio. € (+ 2,7 %) gestiegen. Den
Abschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen von 9,7 Mio. € stehen Investitionen von
insgesamt 18,9 Mio. € gegenüber.
Der Cashflow als wichtige Finanzierungsquelle des Unternehmens beträgt 9,7 Mio. € (i.Vj.
9,5 Mio. €).
Personalbestand
Anzahl der Angestellten
Anzahl der gewerblichen Mitarbeiter
Saisonkräfte
123
48
4
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Die Stadt Kamen haftet bis zur Höhe ihrer Einlage von 6.300.000 €.
Der Jahresüberschuss beträgt 1.539.447,40 €; an die Gesellschafter sollen 1.430.000 €
ausgeschüttet werden. Für die Stadt Kamen ist dies abzüglich der Kapitalertragssteuer und
des Solidaritätszuschusses ein Betrag in Höhe von 505.555,05 €.
Konzessionsabgaben
Die für das Jahr 2010 von der GSW gezahlten Konzessionsabgaben für Strom, Gas und
Wasser in Höhe von insgesamt 2.466.919,79 € stellen eine wesentliche Einnahmeposition
im Haushalt der Stadt Kamen dar.
Bürgschaften
Die Stadt Kamen hat
•
•
49
im Jahr 1991 durch Übernahme der seinerzeit zugunsten des Eigenbetriebs
Stadtwerke aufgenommenen Kommunaldarlehen
im Jahr 1996 zum Kauf der Mittel- und Niederspannungs-Stromversorgungsanlagen und der dazugehörigen Immobilien mit Zubehör von der VEW Energie AG
und
Beteiligungsbericht 2011
•
im Jahr 1999 zur Sicherung von Darlehen im Rahmen der Finanzierung der
laufenden Investitionen und des Kaufs der Erdgasnetze in Bergkamen und Bönen
Ausfallbürgschafen zugunsten der GSW in Höhe von insgesamt 38.858.410,99 €
übernommen. Das verbürgte Restkapital betrug am 31.12.2010 noch 8.479.069,60 €.
Ausblick
Die im Rahmen der Anreizregulierung festgelegten Erlösobergrenzen wirken sich mittelbar
auf die Budgetierung von Investitionen im Netzbereich aus. Investitionen im Strom- und
Gasnetzbereich werden in langlebige Vermögensgegenstände getätigt, deren
Kostendeckung unter anderem zukünftigen Anstrengungen im Umgang mit dem Regulierer
obliegt. Die Strategie der zukünftigen Netzinvestitionen wird in Übereinstimmung mit dem
EnWG vorrangig von der GSW verfolgt, damit die Ziele einer möglichst sicheren und
effizienten Verteilung erreicht werden. Diese hohen Ansprüche sind auch im Bereich der
Fernwärmenetze anzulegen.
Bis zum 31.03.2010 war SHL Service GmbH im Wesentlichen Dienstleister für SHL Netz.
Nach der Rückübertragung der Netzbetreibereigenschaft an die vier beteiligten Stadtwerke
wurde zum 15.04.2010 die Gesellschaft in Stadtwerke Energie Verbund SEV GmbH
umfirmiert. Aufgabe dieser Gesellschaft ist es, einen externen, ausschließlich Internet
basierten, Vertrieb von Strom und Gas in dem Projekt „Kleiner Racker“ mit weiteren
Stadtwerke-Partnern durchzuführen. Ziel ist es den Kundenverlusten im eigenen
Stammgebiet entgegenzuwirken und weitere Wachstumspotenziale durch eine
überregionale Vertriebsausweitung zu erschließen.
Nach der Inbetriebnahme des Pilot-Clusters in Kamen-Mitte im 2. Quartal 2009 ist in 2010
mit dem Bau eines weiteren Clusters im Versorgungsgebiet begonnen worden. Durch den
weiteren Ausbau des Glasfaserbreitbandnetzes sollen zusätzlich rund 660 Hauseinheiten
mit Lichtwellenleitern versorgt werden. Neben dem Telefondienst wird das Internet und
Fernsehen mit einer Brandbreite bis zu 100 MBits/s angeboten.
Die GSW wird auch weiterhin in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren. GSW
beabsichtigt eine Beteiligung an dem geplanten 2. Bauabschnitt des Trianel Offshore
Windparks vor Borkum. Weiterhin begleitet GSW einen Projektentwicklungsauftrag der
Trianel für ein Pumpspeicherkraftwerk und strebt eine Investition in Onshore Windparks an.
Im Energiebereich lassen insbesondere die Absatzzahlen im 1. Halbjahr 2011 das
Erreichen des geplanten Ergebnisses für 2011 erwarten.
Für das Wirtschaftsjahr 2011 und das Wirtschaftsjahr 2012 werden weiterhin stabile
Ergebnisse erwartet.
Eine weiterhin konsequente Umsetzung von Maßnahmen aus Optimierungsprojekten und
die für eine Kundenbindung notwendige Schaffung neuer konkurrenzfähiger Produkte
werden in den kommenden Jahren fortgeführt.
50
Beteiligungsbericht 2011
51
Beteiligungsbericht 2011
3.1
GSWcom-Vertriebsgesellschaft mbH
Unternehmenssitz
Poststr. 4
59174 Kamen
Gründung
Die Gesellschaft wurde am 17.06.1999 gegründet. Der Rat der Stadt Kamen hat der
Gründung der GSWcom Vertriebsgesellschaft mbH in seiner Sitzung am 25.03.1999
zugestimmt. Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Hamm, Abteilung B,
Nr. 4922 eingetragen.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Gegenstand des Unternehmens
Kommunikationsdienstleistungen.
ist
die
Bereitstellung
und
der
Vertrieb
von
Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt Kamen ist gem. § 107 Abs. 1 Nr. 3
Gemeindeordnung NRW – Betrieb von Telekommunikationsleitungsnetzen einschl. der
Telefondienstleistungen – zulässig.
Beteiligungsverhältnisse
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt 250.000,00 €. Alleinige Gesellschafterin
ist die GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen.
Die Stadt Kamen ist mittelbar über die GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH KamenBönen-Bergkamen mit 42% an der GSWcom Vertriebsgesellschaft mbH beteiligt.
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Geschäftsführung
Hermann Josef Görres
Hans Jochen Baudrexl
Robert Stams
(Vorsitzender)
(Vorsitzender)
bis: 30.06.2010
ab: 01.07.2010
Gesellschafterversammlung
Die Geschäftsführung der GSW bildet die Gesellschafterversammlung der GSWcom.
52
Beteiligungsbericht 2011
Beirat der Gesellschaft
Mitglieder der Stadt Kamen
Hermann Hupe
(Bürgermeister)
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A.
I.
B.
I.
Anlagevermögen
Finanzanlagen - Beteiligungen
Umlaufvermögen
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
31.251,83
952
952
223.273,17
6
4
254.525,00
956
956
250.000,00
0,00
1.500,00
3.025,00
250
701
2
3
250
701
2
3
254.525,00
956
956
31.12.2010
EUR
2.481,75
2.481,75
920.000,00
920.000,00
0,00
2009
TEUR
3
3
0
0
0
2008
TEUR
4
4
0
0
0
Passivseite
A.
I.
II.
B.
C.
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklagen
Rückstellungen
Verb. gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Sonstige betriebliche Erträge
2. Sonstige betriebliche Aufwendungen
3. Abschreibungen auf Finanzanlagen
..4. Erträge aus Verlustübernahme
5. Jahresergebnis
Lagebericht
Das operative Geschäft betreibt die HeLi NET Telekommunikation GmbH & Co. KG, an der
die GSWcom zu 24 % beteiligt ist.
An der HeLi NET Verwaltung GmbH und an der HeLi NET Telekommunikation GmbH & Co.
KG sind die Gesellschafter wie folgt beteiligt:
53
Beteiligungsbericht 2011
gezeichnetes Kapital
HeLi NET
Telekommunikation GmbH
& Co. KG
Kommanditkapital
€
€
HeLi NET Verwaltung
GmbH
Anteil in %
31.12.2010
Ahlencom
GSWcom
Hamcom
Energiehandel
Lünen GmbH
Stadtwerke
Soest GmbH
11,2
24,0
36,5
18,5
2.800
6.050
9.150
4.650
7.850
16.850
25.600
13.000
9,8
2.450
6.900
100,0
25.100
70.200
Mit Wirkung zum 31.12.2011 hat die Energiehandel Lünen GmbH Ihren
Geschäftsanteil von 18,5 % an der HeLi NET Verwaltungs GmbH und der HeLi NET
Telekommunikations GmbH & Co. KG gekündigt.
GSWcom hat in 2010 auf die Beteiligung an der HeLi NET Telekommunikation
GmbH & Co. KG aufgrund mangelnder Werthaltigkeit 920 T € abgeschrieben.
Die Einzahlung in die Kapitalrücklage (701 T€) sind an den Gesellschafter
zurückgewährt und mit Forderungen an diesen – vor allem aus der
Verlustübernahme – verrechnet worden.
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Die GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen ist alleinige
Gesellschafterin der GSWcom Vertriebsgesellschaft mbH. Zwischen beiden Gesellschaften
wurde am 22.04.1999 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen.
Hiernach ist die GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen
verpflichtet, die Verluste der GSWcom Vertriebsgesellschaft mbH in vollem Umfang zu
tragen.
Die Stadt Kamen ihrerseits haftet wiederum bis zur Höhe ihrer Einlage von 6.300.000,00 €.
Ausblick
Das Geschäftsjahr 2010 der HeLi NET Telekommunikation GmbH & Co. KG war geprägt
durch den seit einiger Zeit stattfindenden Preisverfall bzw. Verdrängungsprozess in der
Telekommunikationsbranche. Dies hatte zur Folge, dass überplanmäßig hohe Umsatz- und
Anschlussrückgänge im TAL–Bereich sowie deutliche, aber unterplanmäßige
Umsatzzuwächse in den Bereichen FTTH und iTK zu verzeichnen waren.
Die HeLi NET Telekommunikation GmbH & Co. KG hat im Jahr 2010 mit dem Ausbau
eines weiteren Glasfaser-Clusters in der Stadt Bergkamen, Ortsteil Rünthe begonnen. Der
Planumsatz wurde aufgrund des insgesamt zu schwachen Anschlusswachstums in den
54
Beteiligungsbericht 2011
Pilotgebieten sowie der verzögerten
Ausbaugebiet nicht erreicht.
Aufschaltung
der
Anschlüsse
im
Rünther
Die HeLi NET Telekommunikation GmbH & Co. KG weist für das Geschäftsjahr 2010 ein
negatives Ergebnis von 2,6 Mio. € aus. Dieses Ergebnis ist maßgeblich unter
Restrukturierungsgesichtspunkten zu würdigen. Die Geschäftsführung der HeLi NET hat im
ersten Halbjahr 2011 Restrukturierungsmaßnahmen zur nachhaltigen Stabilisierung des
Unternehmens eingeleitet.
Um die objektive Fortführungsfähigkeit des Unternehmens zu analysieren und zu
dokumentieren wurde seitens der Geschäftsführung eine Fortführungsprognose gemäß
IDW Standard PS 270 aufgestellt. Ziel aller Maßnahmen der HeLi NET
Telekommunikations
GmbH
&
Co.
KG
ist
die
Ertragslage
durch
Restrukturierungsmaßnahmen sowohl auf der Markt- als auch auf der Kostenseite zu
verbessern. Hierzu zählen insbesondere das Produktportfolio im GeschäftskundenSegment weiter auszubauen sowie im Privatkunden-Segment innovative add-on Produkte
einzuführen. Nach vorsichtigen Schätzungen werden von der Geschäftsführung der HeLi
NET in den nächsten drei Jahren positive Geschäftsergebnisse erwartet.
In der Fortführungsprognose der Geschäftsführung der HeLi NET vom 27.06.2001 wird die
Fortführung des Unternehmens im Prognosezeitraum bis 31.12.2012 bzw. 31.12.2013 als
sehr wahrscheinlich hinreichend gesichert gesehen.
55
Beteiligungsbericht 2011
4. Stadtentwässerung Kamen
Unternehmenssitz
Rathausplatz 5
59174 Kamen
Gründung
Der Rat der Stadt Kamen hat in seiner Sitzung am 11.12.1997 die Gründung einer
eigenbetriebsähnlichen Einrichtung gem. § 107 Abs. 2 GO NRW a. F. mit dem Namen
„Stadtentwässerung Kamen“ für die Aufgabe „Abwasserbeseitigung“ zum 01.01.1998
beschlossen.
Die Betriebssatzung ist gültig in der Fassung der Bekanntmachung vom 11.10.2010.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Zweck des Betriebes Stadtentwässerung Kamen ist gemäß § 1 Abs. 2 der Betriebssatzung
die Erfüllung der der Stadt obliegenden Pflichten zur Abwasserbeseitigung und
Gewässerunterhaltung mit Hilfe bestehender bzw. noch zu schaffender Einrichtungen.
Der Betrieb Stadtentwässerung Kamen wird entsprechend den für Eigenbetriebe geltenden
gesetzlichen Vorschriften und den Bestimmungen der Betriebssatzung geführt.
Die nichtwirtschaftliche Betätigung der Stadt Kamen ist gem. § 107 Abs. 2 Nr. 4
Gemeindeordnung NRW – Abwasserbeseitigung – zulässig.
Beteiligungsverhältnisse
Das Stammkapital des Eigenbetriebs beträgt 6.136 T € und entfällt ausschließlich auf die
Stadt Kamen.
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Betriebsleiter
Hans-Jochen Baudrexl (bis 30.06.2010)
Jörg Mösgen (ab 01.07.2010)
56
Beteiligungsbericht 2011
Betriebsausschuss
Vorsitzende
Marion Dyduch
(SPD)
Carsten Diete
Joachim Eckardt
Rainer Fuhrmann
Klaus Gube
Petra Hartig
Reinhard Hasler
Hans - Christian Henze
Peter Holtmann
Carsten Jaksch-Nink
Anja Jonasson-Schmidt
Udo Kalle
Klaus Kasperidus
Adrian Mork
Martin Niessner
Theodor Wältermann
(SPD)
(SPD)
(CDU)
(SPD)
(SPD)
(CDU)
(FDP)
(SPD)
(SPD)
(CDU)
(DIE LINKE/ GAL)
(SPD)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
(CDU)
(SPD)
Beschäftigtenvertreter
Uwe Fleißig
57
Beteiligungsbericht 2011
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A.
I.
II.
B.
I.
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
II. Kassenbestand und Guthaben bei
Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
177.983,66
77.205.899,09
161
75.192
165
73.936
259.460,58
126
140
195,23
1.103
1.343
2.821,12
77.646.359,68
0
76.582
0
75.584
6.136.000,00
20.736.944,80
690.605,76
2.051.505,43
16.293.981,68
688.987,91
31.048.334,10
77.646.359,68
6.136
27.420
4.106
1.756
9.427
389
27.317
76.582
6.136
26.946
2.814
1.766
9.919
390
27.614
75.584
Passivseite
A. Eigenkapital
I. Stammkapital
II. Rücklagen
III: Gewinnvortrag
IV. Jahresüberschuss
B. Sonderposten für Zuschüsse
C. Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
2. andere Aktivierte Eigenleistungen
3. sonstige betriebliche Erträge
davon für die Auflösung von Sonderposten für
Zuschüsse 368.082,00 € (VJ 471 T€)
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für
Unterstützung
davon Aufwendungen für Altersversorgung
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
7. sonstige betriebliche Aufwendungen
8 sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
31.12.2010
EUR
12.034.859,82
70.590,24
575.638,38
2009
TEUR
11.280
65
648
2008
TEUR
11.009
70
792
7.480,47
8
6
5.945.835,32
5.886
5.801
190.671,83
71.870,51
205
57
202
70
(35.721,97)
(32)
(31)
2.063.030,08
2.029
1.983
1.034.918,97
7.645,56
857
14
876
143
58
Beteiligungsbericht 2011
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
10. Jahresüberschuss
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
- Eigenkapitalrentabilität
1.323.421,39
2.051.505,43
1.208
1.756
1.311
1.766
31.12.2010
2009
2008
6,9
4,5
4,7
99,4
98,4
98,0
38,4
52,3
50,8
38,1
51,5
49,8
2010
€
2009
T€
2008
T€
6.683.238,70
3.609.136,94
10.292.375,64
1.736.700,00
6.267
3.392
9.659
1.611
6.122
3.313
9.435
1.564
5.784,18
10
474
11
12.034.859,82
11
11.483
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
- Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Bilanzsumme)
3. Anlagenfinanzierung
- Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
- Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital))
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
Leistungsdaten SEK
Kanalbenutzungsgebühren
- Schmutzwassergebühren
- Niederschlagswassergebühren
Zwischensumme
Laufendes Entgelt für
Straßenoberflächenentwässerung
Auflösung passiver Ertragszuschüsse
Erlöse aus Entsorgung von
Grundstücksentwässerungsanlagen
Gesamtsumme
Lagebericht – Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Das Vermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um rd. 1.065 T € erhöht. Bei einer
gleichzeitigen Erhöhung des Fremdkapitals auf der Passivseite in Höhe von rd. 4.030 T €
verringert sich das wirtschaftliche Eigenkapital (Eigenkapital und eigenkapitalähnliche
Mittel / Sonderposten) vor allem aufgrund der Ausschüttungen in Höhe von 4.700 T € per
Saldo insgesamt zum 31.12.2010 um rd. 2.965 T €. Damit hat sich das Verhältnis von
wirtschaftlichem Eigenkapital / Fremdkapital zu Gunsten der Fremdkapitalquote verändert.
Die Eigenkapitalquote (59,1 %) ist dennoch weiterhin sehr hoch.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die tatsächlichen, betrieblichen Aufwendungen
des Geschäftsjahres den entsprechenden Erträgen gegenübergestellt. Dies unterscheidet
die GuV von der Gebührenbedarfsberechnung / Kalkulation und der dazugehörenden
Betriebsabrechnung, die Kostenrechnungen darstellen und insbesondere für
Abschreibungen und Zinsen kalkulatorische Kosten berücksichtigen. Zudem stellt die
Auflösung der Sonderposten für Zuschüsse in Höhe von rd. 368 T€ nur im Rahmen der
handelsrechtlichen GuV einen Erlös dar und nicht im Rahmen der Kostenrechnung, die um
diesen Auflösungsbetrag niedriger ausfällt.
59
Beteiligungsbericht 2011
Die Vergleichswerte zu dem Ergebnis der GuV stellen die Werte des Erfolgsplanes im
Wirtschaftsplan dar, wobei die Planwerte für die Umsatzerlöse für Schmutzwasser und
Niederschlagswasser und für den Gemeindeanteil an der Straßenentwässerung aus der
Gebührenbedarfsberechnung resultieren.
Das Geschäftsjahr 2010 schließt für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Kamen mit
einem Jahresgewinn in Höhe von 2.051.505,43 € (Vorjahr 1.756 239,63 €). Im
Wirtschaftsplan 2010 wurde ein Gewinn in Höhe von 1.600.000,00 € kalkuliert.
Der über dem Planansatz ausgefallene höhere Jahresüberschuss in Höhe von rd. 451,5 T€
ist darauf zurückzuführen, dass die Erträge per Saldo aller Ertragskonten um rd. 154,2 T€
höher und die Aufwendungen per Saldo aller Aufwandskonten um rd. 297,3 T€ niedriger
ausgefallen sind.
Die Mehrerträge resultieren überwiegend aus höheren Erlösen für Schmutzwasser
(163,4 T €), aus zusätzlichen Erlösen, die für die naturnahe Umgestaltung von Gewässern
von Seiten der Stadt Kamen erstattet wurden (rd. 9,8 T€), aus Mehreinnahmen aus
Kostenerstattungen der Stadt Kamen und Dritter für Leistungen, die die Mitarbeiter der
Stadtentwässerung zusätzlich erbracht haben (rd. 68,7 T€), aus Erträgen aus der
Auflösung von Rückstellungen aus 2009 (rd. 27,4 T€) und aus einer außerordentlichen
Zahlung von Forderungen aus Vorjahren für Kanalgebühren (rd. 52,8 T€).
Mindereinnahmen
ergeben
sich
durch
Mindergebühreneinnahmen
für
Niederschlagswasser (51,1 T €) und durch die Verlängerung des Auflösungszeitraumes bei
den Sonderposten für Zuwendungen (rd. 31,9 T€).
Die Minderaufwendungen sind in den Bereichen Materialaufwand (Aufw. für Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe und Aufw. für bezogene Leistungen einschließlich Lippeverbandsumlage
i. H. v. rd. 124,9 T€ (davon rd. 12,4 T€ bei der Unterhaltung der Abwasseranlagen, rd.
124,3 T€ bei der Kanalreinigung und Untersuchung und rd. 23,2 T€ bei Leistungen der
Servicebetriebe)) erzielt worden.
Der tatsächliche Personalaufwand für die technischen Mitarbeiter des Eigenbetriebes lag
rd. 36,5 T€ unter dem Ansatz des Wirtschaftsplanes. Neben geringeren Zuführungen zu
den Urlaubs- und Pensionsrückstellungen (rd. – 16,4 T€) ist die Einsparung hauptsächlich
darauf zurück zu führen, dass ein technischer Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum
krankheitsbedingt ausfiel.
Etwas höher als die Planansätze fielen die Ausgaben für Vermessungskosten (rd. + 17,1
T€) und die naturnahe Entwicklung von Gewässern (rd. + 20,4 T€) aus, wobei für die letzte
Position seitens der Stadt Kamen und des Lippeverbandes entsprechende Erstattungen
gezahlt worden sind. Der sonstige betriebliche Aufwand wurde um rd. 83,1 T €
überschritten.
Bei den investiven Maßnahmen konnten mehr Anlagen (mit Gesamtanschaffungswert von
rd. 3.400,7 T€) in Betrieb genommen werden als geplant (rd. 3.185,9 T€). Die
Aufwendungen für Abschreibungen (insgesamt 2.063,0 T€) liegen geringfügig über dem
Planwert (rd. 2.051,8 T€).
Durch die aufgezeigten Entwicklungen reduzierten sich die Zinszahlungen und ähnlichen
Aufwendungen im Verhältnis zu den Ansätzen im Wirtschaftsplan 2010 insgesamt um rd.
230,2 T€.
60
Beteiligungsbericht 2011
Die Gesamterlöse stiegen gegenüber 2009 insgesamt um rd. 682,2 T€, die
Gesamtaufwendungen lediglich um rd. 386,9 T€ , so dass sich insgesamt eine
Ergebnisverbesserung in Höhe von rd. +295,3 T€ ergibt. Der Zuwachs an betrieblichen
Aufwendungen in Höhe von rd. 271,2 T€ wird überkompensiert durch die Verbesserung der
betriebsbedingten Erlöse in Höhe von rd. 688,4 T€. Im Finanzbereich fallen die Erträge
geringer aus als im Vorjahr (rd. -6,2 T€); die Zinsaufwendungen erreichen ein höheres
Niveau (rd. + 115,7 T€).
Personalbestand
Werkleitung
Wirtschafts- und Verwaltungsdienst
Technischer Dienst
1 (Stellenplan der Verwaltung)
2 (Stellenplan der Verwaltung)
4
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Für die Aufgabenerledigung im technischen Bereich sind die im Stellenplan der
Stadtentwässerung Kamen ausgewiesenen Personen zuständig. Darüber hinaus werden
die Leistungen für bestimmte Tätigkeiten bei der Stadt Kamen gegen Entgelt in Anspruch
genommen. Die Arbeiten des Fachbereiches Servicebetriebe im technischen Bereich der
Kanalunterhaltung und im kaufmännischen Bereich sind hier ebenso zu nennen, wie die
Leistungen des Fachbereiches Innerer Service für das Personalwesen und die Bereiche
Kassenwesen, Gebühren und Beiträge.
Da umgekehrt der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Kamen auch Leistungen für die Stadt
Kamen erbringt, deren Kosten der Stadt Kamen in Rechnung zu stellen sind, wird vor
Beginn eines Wirtschaftsjahres der Leistungsaustausch zwischen beiden Partnern exakt
definiert.
Die Stadtentwässerung hat im Jahr 2010 an die Stadt Kamen 379.100 € für
Verwaltungsleistungen gezahlt.
Die Stadtentwässerung Kamen hat an die Stadt Kamen für Leistungen der Servicebetriebe
148.557 € gezahlt.
Ausblick
Wie auch in den Jahresabschlüssen der Vorjahre betont, gilt sowohl für das laufende wie
für die kommenden Jahre die Prämisse, dass das entscheidende Kriterium für das
finanzielle Volumen der zukünftigen Investitionsplanung weiterhin neben der Einschätzung
der
technisch
bedingten
Notwendigkeit
einzelner
Maßnahmen
die
nach
betriebswirtschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Grundsätzen einzuschätzende
„Machbarkeit“ sein wird. Die Beachtung dieser Grundsätze bestimmte bisher maßgeblich
die Gestaltung der Wirtschaftspläne, der fünfjährigen Finanzplanungen und der
Gebührenbedarfsberechnungen, wobei eine wirtschaftlich vertretbare und angemessene,
langfristige Verstetigung der Gebührensätze angestrebt wird.
Für das Jahr 2011 plant der Betrieb Stadtentwässerung eine Senkung der Umsatzerlöse
auf insgesamt 11,7 Mio. € (WPL 2010: 11,9 Mio. €), bei einem positiven Jahresergebnis
von 1,7 Mio. €. Für die Erweiterung und Erneuerung des Kanalnetzes ergibt sich für das
61
Beteiligungsbericht 2011
Wirtschaftsjahr 2011 ein überschlägiger Bedarf von rd. 13 Mio. €. Nach den Erfahrungen
der letzten Wirtschaftsjahre ist davon auszugehen, dass gut ein Drittel dieser Maßnahmen
realisiert werden können. Dabei erfolgt eine strenge Auswahl nach Prioritäts- und
Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten.
Auch für die Folgejahre wird eine weiterhin positive Entwicklung des Eigenbetriebes
angestrebt. Für das Jahr 2012 werden Umsatzerlöse in Höhe von rd. 12,2 Mio. € erwartet
bei einem positiven Jahresergebnis von rd. 1,4 Mio. €. Für die Erneuerung des
Kanalnetzes sind Investitionen in Höhe von 8,3 Mio. € eingeplant. Für die Durchführung
aller Maßnahmen wird im Wirtschaftsjahr 2012 mit einer Kreditaufnahme in Höhe von bis
zu rd. 7,3 Mio. € gerechnet.
Die oben aufgeführten Erkenntnisse des Jahresabschlusses 2010 und die zukünftig
anvisierten strategischen Zielsetzungen sind ein deutlicher Indikator für den auch im
vierzehnten Jahr seiner Existenz auf Wirtschaftlichkeit und Kontinuität ausgerichteten Kurs
des Eigenbetriebes.
Aufgrund der bisherigen guten wirtschaftlichen Entwicklung des Eigenbetriebes, ist für
2011 geplant, eine weitere Gewinnausschüttung in Höhe von 1 Mio. € an die Stadt Kamen
auszuschütten. Die Neukreditaufnahme richtet sich nach der Realisierung der geplanten
Investitionen.
Auch 2012 ist vorgesehen, 1,0 Mio. € an den städtischen Haushalt abzuführen.
62
Beteiligungsbericht 2011
63
Beteiligungsbericht 2011
Verkehr
64
Beteiligungsbericht 2011
65
Beteiligungsbericht 2011
5. Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH (VKU)
Unternehmenssitz
Lünener Str. 13
59174 Kamen
Gründung
Die Gesellschaft wurde am 27. Juli 1908 gegründet und ist im Handelsregister beim
Amtsgericht Hamm, Abteilung B, Nr. 4491 eingetragen.
Der Gesellschaftsvertrag wurde im Jahr 2010 geändert und ist gültig in der Fassung vom
03.11.2010.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung und Verbesserung des öffentlichen
Verkehrs im Sinne des § 107 Abs. 1 GO NRW im Kreis Unna sowie in angrenzenden
Verkehrsgebieten, insbesondere durch Einrichtung und Betrieb von Linien- und
Freistellungsverkehren, die Durchführung von Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen (z.
B. Bussen, Kleinbussen, Taxen), ferner die Beteiligung an Unternehmungen, die diese
Zwecke fördern.
Die wirtschaftliche Betätigung ist gem. § 107 Abs. 1 Nr. 3 Gemeindeordnung NRW
– Förderung des öffentlichen Verkehrs – zulässig.
Beteiligungsverhältnisse
Das gezeichnete Kapital von 3.856.100,00 € entfällt auf die Gesellschafter wie folgt:
Anteil am gezeichneten Kapital in
Kreis Unna
Stadt Lünen
Stadt Unna
Stadt Kamen
Stadt Bergkamen
Stadt Werne
Gemeinde Bönen
Gemeinde Holzwickede
Stadt Selm
€
1.935.170,00
632.050,00
353.910,00
311.320,00
296.030,00
197.970,00
53.220,00
42.280,00
34.150,00
%
50,19
16,39
9,18
8,07
7,68
5,13
1,38
1,10
0,88
66
Beteiligungsbericht 2011
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Geschäftsführung
Zwischen der Westfälischen Verkehrsgesellschaft mbH (WVG) und der VKU besteht ein
Geschäftsführungsvertrag, wonach die Aufgaben der Geschäftsführung von der WVG
wahrgenommen werden.
Geschäftsführer der VKU sind
Dr.-Ing. Eberhard Christ
Dipl.-Kfm. Dieter Eichner
Dipl. –Wirtsch.-Ing. (FH) André Pieperjohanns
Dipl. Geogr. Werner Linnenbrink
bis 31.05.2010
(Stellvertreter) bis 31.05.2010
ab 01.06.2010
(Stellvertreter) ab 01.06.2010
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Michael Makiolla
(Landrat, Kreis Unna)
1. stellv. Vorsitzender
Dr. Fritz Baur
(1. Landesrat a. D.)
bis 31.10.2010
Matthias Löb
(1. Landesrat)
ab 01.11.2010
2. stellv. Vorsitzender
Rainer Schmeltzer
(Gewerkschaftssekretär)
für die Stadt Kamen ist im Aufsichtsrat vertreten:
Hans Jochen Baudrexl
(Verwaltung)
bis 18.03.2010
Reiner Brüggemann
(Verwaltung)
ab 13.07.2010
Gesellschafterversammlung
für die Stadt Kamen ist in der Gesellschafterversammlung vertreten:
Friedhelm Lipinski
67
(SPD)
Beteiligungsbericht 2011
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
24.703,00
7.659.643,74
241.548,57
28
8551
87
45
8.413
98
226.783,55
6.529.538,37
221
5.941
217
7.164
91.128,01
66
61
1.129,69
1
1
14.774.474,93
14.896
15.999
3.856.100,00
637.476,21
-152.946,00
3.038.339,40
7.101.000,65
294.504,67
3.856
638
0
2.643
7.759
0
3.856
800
0
2.699
8.643
0
14.774.474,93
14.896
15.999
Passivseite
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklagen
III. Jahresfehlbetrag
B. Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
2. sonstige betriebliche Erträge
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für
Unterstützung
c) Aufwendungen für Altersversorgung
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
7. Erträge aus Beteiligungen
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
..9. Abschreibungen auf Finanzanlagen
31.12.2010
EUR
17.880.034,37
7.387.905,64
2009
TEUR
17.708
6.576
2008
TEUR
16.059
7.666
2.944.200,93
2.525
2.961
9.834.448,42
9.301
8.686
6.649.816,09
1.373.349,51
6.724
1.354
6.624
1.335
541.580,50
1.526.811,94
553
1.501
544
1.448
2.117.559,51
60,00
2.613,58
152.946,00
2.045
0,12
18
0
1.803
0,12
2
0
68
Beteiligungsbericht 2011
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
11. Ergebnis der gew. Geschäftstätigkeit
12. außerordentliche Aufwendungen
13. sonstige Steuern
14. Jahresüberschuss/ -fehlbetrag
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
- Eigenkapitalrentabilität
253.912,94
-124.012,25
16.391,00
12.542,75
152.946,00
286
13
0
13
0,00
313
13
0
13
0
31.12.2010
2009
2008
-3,5
0
0
53,6
58,2
53,5
54,8
51,8
54,4
30,00
30,2
29,1
2010
2009
2008
6.593
6.162
14.486
6.746
6.147
14.873
5.792
6.327
13.983
2490
120
178
2.461
117
172
2.368
116
172
7.836
7.780
7.817
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
- Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Gesamtvermögen)
3. Anlagenfinanzierung
- Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
- Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital)
Leistungsdaten Personenverkehr
Fahrgastzahlen nach Ertragsstatistik (in Tsd.)
- Jedermannverkehr
- Ausbildungsverkehr
- Gesamtverkehr
Verkehrsnetz
- Linienlänge gesamt in km
- Anzahl der Linien gesamt
Omnibusse
Betriebsleistung
- Wagen-km Omnibus gesamt (in Tsd.)
Die VKU beförderte im Berichtsjahr 14,5 Mio. Fahrgäste, das waren 3,5% weniger als im
Vorjahr. Insbesondere im sogenannten Jedermannverkehr gingen die Verkaufszahlen um
2,3% zurück. Ursache hierfür waren auch die Neuordnungen des vom Kreis Unna
mitfinanzierten Großkundenabo ab April 2010. Im Berichtjahr fuhren mit diesem
Großkundenabo ca. 1.25 Mio. Fahrgäste. Das entspricht einem Rückgang von rd. 8%.
Im für das Unternehmen besonders wichtigen Ausbildungsverkehr betrug der Rückgang bei
den Schulträgerkarten 1,7 %. Der Freiverkauf von Schülerkarten ging sogar um 2,0 %
zurück. Hier zeigen sich die Auswirkungen des demographischen Wandels. An einem
Schultag benutzten im Mittel rund 34.000 Schüler die Busse der VKU.
Lagebericht - Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Die Zuschussleistung des Kreises Unna aufgrund der seit
Betrauungsregelung beträgt für das Berichtsjahr rund 6,5 Millionen Euro.
2007
gültigen
Die Erträge im Linienverkehr sind lediglich um 0,6% gestiegen. Die Ausgleichsleistungen
für den Schülerlinienverkehr gemäß § 45a PBefG sowie die unentgeltliche Beförderung von
Schwerbehinderten gemäß SGB verringert sich systembedingt um weitere 232.000 €.
69
Beteiligungsbericht 2011
Begünstigt
war
das
Ergebnis
des
Berichtsjahres
durch
nachträgliche
Einnahmezuscheidungen, Ausgleichsleistungen gemäß § 45a PBefG und SGB für Vorjahre
sowie Landeszuschüsse für die ÖPNV-Infrastrukturmaßnahmen der Vorjahre.
Die Gesamterträge lagen um rd. 400 TEUR über denen des Vorjahres.
Im Berichtsjahr leistete die VKU für ihre Fahrgäste 7.836.000 km. Davon wurden 47 %
durch die 25 mittelständischen Partnerunternehmen der VKU erbracht.
Bei den Kosten der Produktion wirkten sich insbesondere die mit rd. 14% stark gestiegenen
Dieselpreise negativ aus. Darüber hinaus führten insbesondere Tariferhöhungen für
Mitarbeiterentgelte, die Notvergabe aufgrund hoher Krankenquote der eigenen Belegschaft
sowie Vergütungsanhebungen für eingekaufte Fahrleistung zu höheren Kosten von rd.
4,0 % gegenüber dem Vorjahr.
Personalbestand
Anzahl der Mitarbeiter im Personenverkehr
Anzahl Auszubildende
216
5
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Die Stadt Kamen haftet bis zur Höhe ihrer Einlage von 311.320 €.
An die VKU wurde seitens der Stadt Kamen ein Zuschuss zum Zwecke des
Verlustausgleichs in Höhe von 557.943 € gezahlt.
Es besteht eine Refinanzierungsvereinbarung zwischen dem Kreis Unna und den übrigen
Gesellschaftern (ohne WFG), wonach die jährlichen Verluste über den Kreishaushalt
abgewickelt werden. 50 % werden – nach dem Betriebsleistungsschlüssel abgerechnet –
von den beteiligten Gemeinden an den Kreis Unna erstattet. Der Handelsbilanzverlust wird
dabei vor der eigentlichen Verlustabdeckung um individuelle Abrechnungen (z. B. für
Ortslinienverkehr, für Regionalverkehre, für den Schülerlinienverkehr und für Stadtverkehr)
reduziert.
An Schülerbeförderungskosten wurden von der Stadt Kamen 462.204,36 € an die VKU
erstattet.
Nachtragsbericht
Von besonderer Bedeutung ist das Urteil des Oberlandesgerichtes (OLG) Düsseldorf vom
02.03.2011. Der für die Vergabeangelegenheiten zuständige VII. Senat des OLG
Düsseldorf hält in seinem Beschluss fest, dass der beabsichtigte Vertrag zwischen den vier
Münsterlandkreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf und ihrem
Verkehrsunternehmen
RVM
(Regionalverkehr
Münsterland
GmbH)
gegen
vergaberechtliche Vorschriften verstößt.
Ausblick
Für die VKU ergibt sich aus der vorerst gescheiterten Direktvergabe an die RVM kein
unmittelbares Risiko. Sollte dauerhaft die Heilung des für die Direktvergabe der RVM
70
Beteiligungsbericht 2011
festgestellten Verstoßes gegen das Territorialitätsprinzip der EU VO 1370/ 2007 durch
Bildung einer Gruppe der sieben Behörden nicht gewollt sein und als eine mögliche
Reaktion auf das genannte OLG-Urteil eine Auflösung der WVG-Konstruktion erwogen
werden, wäre dies mit einem erheblichen Verlust bestehender Synergievorteile der WVGGruppe verbunden. Eine Ausweitung der RVM-Klage der Fa. Veelker auf die VKU oder die
Klage eines dritten Unternehmens gegen die Direktvergabe des Kreises Unna an die VKU
bedeutet ein nur geringes finanzielles Risiko, da VKU über eine wirksame
Betrauungsvereinbarung verfügt, die erst beendet sein wird, wenn eine rechtskonforme
Direktvergabe Bestand hat. Für die Vergangenheit gibt es keine Zweifel an der
beihilfekonformen Finanzierung der VKU über die bestehende Betrauungsvereinbarung mit
dem Aufgabenträger- und Gesellschafterkreis.
Über den etwaigen Verlust von Synergievorteilen bei Abspaltung der RVM aus der WVGGruppe hinaus sind aus dem derzeitigen Rechtsstreit der RVM für VKU zur Zeit keine
unmittelbaren negativen Folgen erkennbar.
Bestandsgefährdende Risiken werden von der Geschäftsführung derzeit nicht gesehen. Es
liegen auch keine Beschlüsse der Unternehmensorgane vor, die eine solche Annahme
stützen könnten.
Aufgrund der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen und z. Z. noch nicht planbarer
positiver Sondereffekte wird für 2011 mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet.
Insbesondere die Dieselpreise bergen ein hohes Kostenrisiko.
71
Beteiligungsbericht 2011
Wirtschaft und Tourismus
72
Beteiligungsbericht 2011
73
Beteiligungsbericht 2011
6. TECHNOPARK KAMEN GmbH
Unternehmenssitz
Lünener Str. 211/212
59174 Kamen
Gründung
Die Gesellschaft wurde am 01.12.1994 gegründet und ist beim Amtsgericht Hamm,
Abteilung B, Nr. 4725 eingetragen.
Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 07.07.2004
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb des Gründer- und Technologiezentrums
sowie die Errichtung und Betreuung des angeschlossenen Technologieparks.
Zur Erreichung dieses Zwecks ist die Gesellschaft insbesondere berechtigt,
-
-
Räumlichkeiten im Gründer und Technologiezentrum zu vermieten,
Grundstücke zu erwerben, zu erschließen, zu verpachten bzw. zu verkaufen,
Beratungsdienstleistungen im kaufmännischen und technischen Bereich für die
Firmen im Gründer- und Technologiezentrum und im angeschlossenen
Technologiepark bereitzustellen,
Gemeinschaftseinrichtungen für die Firmen vorzuhalten und zu betreiben,
den Technologietransfer zu fördern,
für das Gründer- und Technologiezentrum und den Technologiepark Werbung
und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben,
die Organisation von Messen und Ausstellungen, Seminaren und
Verbundvorhaben mit externen Kooperationspartnern zu betreiben.
Die nichtwirtschaftliche Betätigung ist gem. § 107 Abs. 2 Nr. 3 Gemeindeordnung NRW
– Wirtschaftsförderung – zulässig.
Beteiligungsverhältnisse
Das gezeichnete Kapital von 105.000,00 € entfällt auf die Gesellschafter wie folgt:
Anteil am gezeichneten Kapital in
Stadt Kamen
WFG für den Kreis Unna mbH
Städt. Sparkasse Kamen
GSW Gemeinschaftsstadtwerke
€
53.550,00
25.200,00
8.400,00
8.400,00
%
51
24
8
8
74
Beteiligungsbericht 2011
Kamen-Bönen-Bergkamen GmbH
Stadt Bergkamen
Gemeinde Bönen
6.300,00
3.150,00
6
3
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Geschäftsführung
Dipl. Betriebswirt Hubertus Ebbers
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Hermann Hupe
(Bürgermeister Stadt Kamen)
1. stellv. Vorsitzender
Manfred Turk
(Stadt Bergkamen)
2. stellv. Vorsitzender
Dr. Michael Dannebom
(Geschäftsführer WFG, Unna)
für die Stadt Kamen sind im Aufsichtsrat vertreten:
Daniel Heidler
Susanne Middendorf
Ursula Müller
(SPD)
(CDU)
(SPD)
Hans-Jochen Baudrexl
Jörg Mösgen
(Verwaltung)
(Verwaltung)
Gesellschafterversammlung
für die Stadt Kamen in der Gesellschafterversammlung vertreten:
Theodor Wältermann
75
(SPD)
(bis 30.06.2010)
(ab 01.07.2010)
Beteiligungsbericht 2011
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A.
I.
II.
B.
I.
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
2,00
2.355.197,00
0
2.535
0
2.713
8.090,85
43
39
294.097,73
303
279
18.349,85
18
6
2.675.737,43
2.899
3.037
105.000,00
105
105
1.662.934,00
1.789
1.918
237.687,66
667.778,96
2.336,81
203
799
4
209
802
3
2.675.737,43
2.899
3.037
31.12.2010
EUR
579.904,93
145.750,43
2009
TEUR
602
201
2008
TEUR
550
192
-476,40
-1
-2
-265.683,03
-273
-285
-234.036,98
-56.765,12
-240
-65
-244
-50
(24.345,44)
(24)
(17)
-186.014,50
-189
-191
-198.756,97
-175
-203
Passivseite
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
B. Sonderposten wegen
Investitionszuschüssen zum
Anlagevermögen
C. Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
E. Rechnungsabgrenzungsposten
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
2. sonstige betriebliche Erträge
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für
Unterstützung
davon Aufwendungen für Altersversor
gung
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
76
Beteiligungsbericht 2011
7. Zinsen und ähnliche Erträge
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
10. sonstige Steuern
11. Erträge aus Verlustübernahme
12. Jahresübeschuss/-fehlbertag
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
- Eigenkapitalrentabilität
4.846,96
-31.886,57
-243.117,25
11
-42
-169
13
-46
-266
-8.025,62
251.142,87
0,00
-8
177
0,00
-8
274
0
31.12.2010
2009
2008
-239,2
-168,9
-260,9
88,0
87,4
89,0
4,5
4,1
3,9
3,9
3,6
3,5
31.12.2010
2009
2008
530 T€
6 T€
554 T€
10 T€
483 T€
15 T€
25T€
14T€
5 T€
56
367
84
64%
24 T€
10 T€
5 T€
56
330
112
66%
15 T€
12 T€
25 T€
61
324
132
66%
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
- Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Gesamtvermögen)
3. Anlagenfinanzierung
- Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
- Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital)
Leistungsdaten Technopark
Umsatzerlöse
- Vermietung Büroräume u. Werkstätten
- Grundstücksvermarktung u. Projektentwicklung
- Vermietung Seminarräume
- Bewirtungsleistung
- Dienstleistungen Wissenschaft vor Ort
Anzahl angesiedelter Unternehmen
- Arbeitsplätze
- davon Teilzeit
Quote Existenzgründer
Lagebericht - Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Die TECHNOPARK KAMEN GmbH ist seit 1994 als Betreibergesellschaft des
Technologiezentrums und des Gründerzentrums im Technologiepark Kamen ein
wesentliches Instrument der Struktur- und Technologieförderung. Insbesondere durch die
Akquisition und Förderung von innovativen Existenzgründern und technologieorientierten
Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) gehen positive wirtschaftsstrukturelle und
arbeitsmarktrelevante Impulse am Wirtschaftsstandort Kamen, Bergkamen und Bönen aus.
Nach erfolgreicher Auditierung durch den ADT-Bundesverband Deutscher Innovations-,
Technologie- und Gründerzentren e.V. im April 2007 wurde der TECHNOPARK KAMEN
GmbH das Prädikat „Anerkanntes Innovationszentrum“ verliehen.
Die Bilanzsumme ist um 223 TEUR auf 2.676 TEUR gesunken. Der Anteil des
Eigenkapitals an der Bilanzsumme beträgt lediglich 4 %. Unter Einbeziehung des
Sonderpostens wegen Investitionszuschüssen haben die Eigenmittel einen Anteil von 66 %
77
Beteiligungsbericht 2011
an der Bilanzsumme. Das langfristig gebundene Vermögen ist am Bilanzstichtag in voller
Höhe durch zeitgleiche Mittel finanziert.
Die Liquidität der Gesellschaft war in 2010 durch die Abschlagzahlungen der Stadt Kamen
auf die Verlustübernahme gesichert.
Das Jahresergebnis vor Verlustübernahme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 74 TEUR
auf -251 TEUR erhöht. Nach Einzahlungen der Stadt Kamen zur Verlustabdeckung
(251 TEUR) wird ein ausgeglichenes Ergebnis ausgewiesen.
Die deutliche Konjunkturabschwächung im Zuge der Finanzkrise im Jahre 2009 wirkte sich
mit einem Time-Lag von einem Jahr auf das Kerngeschäft - Vermietung von Büro- und
Werkstattflächen an Existenzgründer und junge Unternehmen - erst im Jahr 2010
erfolgsmindernd aus.
Zum Bilanzstichtag betrug die Vermarktungsquote des Technologiezentrums 95 %, die des
Gründerzentrums 73 %.
Die Ansiedlung neuer Unternehmen bestätigt das diversifizierte Spektrum
technologieorientierter Entwickler und Dienstleister im Technologie- und Gründerzentrum.
Schwerpunktmäßig lassen sich die Unternehmen im Technologiezentrum in die
Branchensegmente
Software
und
I+K-Technologien,
Maschinenbau/
Logistik/
Anlagentechnik, E-Technik/ Messtechnik und Sensorik, Umwelttechnik sowie andere
produktions- und technologieorientierte Dienstleister differenzieren.
Für den Seminarbetrieb im Technologie- und Gründerzentrum wurden Fachveranstaltungen
von und für KMUs an 1.025 gebuchten Seminartagen akquiriert. Anlässlich dieser
Veranstaltungen wurden ca. 6.143 Teilnehmer im Technologie- und im Gründerzentrum
registriert. Die Auslastung der Seminarräumlichkeiten konnte damit auf hohem Niveau
ausgebaut werden.
Auch im 18. Jahr des Bestehens der TECHNOPARK KAMEN GmbH existiert im
Hauptgeschäftsfeld „Vermietung“ grundsätzlich die Gefahr eines Umsatzrückganges, da die
Hauptzielgruppe der (technologieorientierten) Existenzgründer hinsichtlich des
realisierbaren Erfolgs ihrer Geschäftsentwicklung schwer einzuschätzen ist. Mit insgesamt
4 vorliegenden Kündigungen, die im laufenden Jahr 2011 wirksam werden, sowie 15
auslaufenden Mietverträgen in 2011, können kurzfristig auch größere Leerstände nicht
ausgeschlossen werden.
Zudem ist die Nachfrage potentieller, geeigneter Existenzgründer weiterhin äußerst
verhalten.
Das Risikomanagementsystem der TECHNOPARK KAMEN GmbH wurde auch im Jahr
2010 den Anforderungen entsprechend überprüft. Der Einsatz dieses Systems bietet
qualifizierte Hilfestellung, insbesondere bei der Formulierung kurz- und mittelfristiger
Problemlösungen. Weiterhin unterstützt dieses System eine langfristig auf
Risikominimierung hin ausgerichtete Sicht- und Entscheidungsweise.
Personalbestand
Anzahl der Mitarbeiter
davon Teilzeit
4
1
78
Beteiligungsbericht 2011
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Die Stadt Kamen haftet bis zur Höhe ihrer Einlage von 53.550,00 €.
Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 251.142,87 € ist durch die Stadt Kamen ausgeglichen
worden.
Aus der Verpachtung von Gebäuden an die TECHNOPARK Kamen GmbH erzielte die
Stadt Kamen Pachteinnahmen in Höhe von 115 T€/a.
Bürgschaften
Zur Sicherung von Darlehen für die Finanzierung des Eigenanteils im Zuge der Errichtung
eines Gründerzentrums im Technologiepark Kamen hat die Stadt Kamen im Jahr 2000 eine
Ausfallbürgschaft zugunsten der TECHNOPARK KAMEN GmbH in Höhe von 2.288.000,00
DM (1.106.000,00 €) übernommen.
Von der TECHNOPARK KAMEN GmbH abgerufen wurden davon 2.162.085,49 DM
(1.105.456,75 €). Auf die Auszahlung des Restbetrages wurde verzichtet. Das verbürgte
Restkapital betrug am 31.12.2010 noch 603.686,71€.
Ausblick
Die Geschäftsführung geht aufgrund der anhaltend positiven Konjunktur davon aus, dass
der hohe Vermarktungsstand des Technologiezentrums zum Ende des 4. Quartals 2010
auch im Jahr 2011 fortgeführt werden kann. Aufgrund der vorliegenden Kündigungen und
auslaufender, nicht verlängerbarer Mietverträge für das Gründerzentrum wird das
Hauptaugenmerk der Aktivitäten auch im Jahr 2011 auf die Akquisition, Beratung und
Ansiedlung betrieblicher Existenzgründer für das Gründerzentrum gelegt. Durch den
Auszug „großer Mieter“ ging der Vermarktungsstand im 1. Quartal 2011 gegenüber dem
Bilanzstichtag von 73% auf 51% zurück. Es wird daher im Jahr 2011 mit einer Vermarktung
des Gründerzentrums von ca. 60 % kalkuliert. Neben der Vermarktung des
Flächenangebots im Technologie- und Gründerzentrum wird die Vermarktung der
bebaubaren Gewerbeflächen im Technologiepark Kamen forciert.
Die TECHNOPARK KAMEN GmbH wird, in enger Kooperation mit dem Verein Der
Innovationsstandort e. V. (vorher WvO e. V.) weiterhin für kleine und mittlere Unternehmen
in der Region Kamen/ Bergkamen/ Bönen Beratungsdienstleistungen zum Wissens- und
Technologietransfer anbieten.
Zusätzlich wird die TECHNOPARK KAMEN GmbH zusammen mit den anderen regional
ansässigen Technologiezentren („TECH5plus“) auch im Jahr 2011 das Angebot „PreIncubator-Center“ im Gründerzentrum Kamen für Ausgründungen aus Hochschulen
einsetzen.
Die Gesellschaft erwartet für das Geschäftsjahr 2011 aufgabenbedingt einen Verlust, der
von der Stadt Kamen auszugleichen ist.
79
Beteiligungsbericht 2011
7. Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG)
Unternehmenssitz
Friedrich-Ebert-Str. 19
59425 Unna
Gründung
Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Hamm, Abteilung B, Nr. 3054
eingetragen.
Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 19.07.2004.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Gegenstand des Unternehmens ist die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen
Struktur des Kreises Unna durch Förderung der Wirtschaft, insbesondere durch Industrieansiedlung, Schaffung neuer Arbeitsplätze und Sanierung von Altlasten.
Zur Erreichung dieses Zwecks werden grundsätzlich folgende Tätigkeiten schwerpunktmäßig verfolgt:
•
Planen, Erschließen und Vermarkten von Gewerbe- und Industriegebieten
•
Standortmarketing für den Kreis Unna
•
Informationsbeschaffung und Verteilung an die kreisangehörigen Gemeinden und
Unternehmen
•
Förderung von Unternehmensgründungen und –entwicklungen
•
Wissens- und Technologietransfer im Bereich der Kompetenzfelder im Kreis Unna
•
Förderung der beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung.
Die nichtwirtschaftliche Betätigung ist gem. § 107 Abs. 2 Nr. 3 Gemeindeordnung NRW
– Wirtschaftsförderung – zulässig.
80
Beteiligungsbericht 2011
Beteiligungsverhältnisse
Das gezeichnete Kapital von 3.032.500,00 € entfällt auf die Gesellschafter wie folgt:
Anteil am gezeichneten Kapital in
Kreis Unna
Stadt Bergkamen
Gemeinde Bönen
Stadt Fröndenberg
Gemeinde Holzwickede
Stadt Kamen
Stadt Lünen
Stadt Schwerte
Stadt Selm
Stadt Unna
Stadt Werne
€
1.213.000,00
223.600,00
92.500,00
100.300,00
115.100,00
168.500,00
418.000,00
219.300,00
110.800,00
245.800,00
125.600,00
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Geschäftsführung
Dr. Michael Dannebom
Christoph Gutzeit
(Geschäftsführer)
(Prokurist)
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Michael Makiolla
(Landrat, Kreis Unna)
1. stellv. Vorsitzender
Roland Schäfer
(Bürgermeister, Bergkamen)
2. stellv. Vorsitzender
Wilhelm Jasperneite
(Kreis Unna)
für die Stadt Kamen ist im Aufsichtsrat vertreten:
Hermann Hupe
81
(Bürgermeister)
%
40,00
7,37
3,05
3,31
3,80
5,56
13,78
7,23
3,65
8,11
4,14
Beteiligungsbericht 2011
Gesellschafterversammlung
für die Stadt Kamen ist in der Gesellschafterversammlung vertreten:
Marion Dyduch
(SPD)
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A.
I.
II.
III.
B.
I.
II.
III.
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
zum Verkauf bestimmte Grundstücke
Treuhandgrundstücke
Forderungen und sonstige Vermögensge
genstände
IV. Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
11.246,00
35.270,00
403.230,05
21
32
375
15
39
360
6.524.224,40
17.583.186,56
6.254
19.865
3.101
17.313
27.765.703,39
30.654
27.658
3.889.449,80
2.240
2.204
0,00
11
0
56.212.310,20
59.452
50.691
3.032.500,00
7.215.440,75
2.200.000,00
3.033
7.215
-
3.033
5.715
-
17.943.416,61
329.000,00
25.478.146,53
13.806,31
20.225
2.312
26.667
0
17.673
2.564
21.705
0
56.212.310,20
59.452
50.691
Passivseite
A.
I.
II.
III.
B.
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklage (neue Position ab 2010)
Ausgleichsposten zu Grundstücken,
Beteiligungen und Forderungen
C. Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
E. Rechnungsabgrenzungsposten
82
Beteiligungsbericht 2011
Gewinn- und Verlustrechnung
1.
2.
3.
4.
Gesamtertrag
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
5. sonstige betriebliche Aufwendungen
6. Zinserträge
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
9. Sonstige Steuern
10. Erträge aus Verlustübernahme
11. Jahresergebnis
31.12.2010
EUR
1.819.812,77
-838.997,68
- 1.213.048,00
- 23.404,81
2009
TEUR
6.524
- 5.487
*-1.228
- 21
2008
TEUR
1.119
- 329
- 817
- 11
- 609.859,77
163.013,76
- 3.093,67
- 705.577,40
*- 636
218
- 13
*-643
- 877
472
- 41
- 485
- 200
705.777,40
-1
644
0,00
485
0,00
0,00
0,00
* Differenz zum Jahresabschluss 2009
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
- Eigenkapitalrentabilität
31.12.2010
2009
2008
- 5,7
- 6,3
- 5,5
0,8
0,7
0,8
2.767,8
2.393,9
2.109,5
22,1
17,2
17,3
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
- Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Gesamtvermögen)
3. Anlagenfinanzierung
- Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
- Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital)
Leistungsdaten WFG
Vermarktung
- Verträge mit Gewerbebetrieben
- verkaufte Quadratmeter
Vermarktung
-Verträge zur Bereinigung des
Flächenportfolios (neue Position ab 2010)
- verkaufte Quadratmeter
Arbeitsplätze
- neue Arbeitsplätze
- gesicherte Arbeitsplätze
83
2010
11
ca. 104.725
2009
2008
13
18
ca.
ca.
193.819 101.283
4
ca. 49.742
ca. 91
Amazon ca. 770
ca. 240
ca. 334
ca. 137
ca. 723
ca. 220
Beteiligungsbericht 2011
Lagebericht - Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Die Aktivseite der Bilanz ist maßgeblich von den Positionen Grundstücke im
Umlaufvermögen sowie Forderungen aus Ansiedlungskosten bestimmt. Hier finden in der
Regel die großen Bewegungen statt.
Der Bestand an WFG-Grundstücken umfasste im Geschäftsjahr 5.469 TEuro (Vorjahr:
5.484 TEuro) und die darauf aktivierten Erschließungskosten 886 TEuro (Vorjahr: 600
TEuro). Die kommunalen Grundstücke in Treuhänderschaft der WFG wurden mit 17.583
TEuro (Vorjahr: 19.865 TEuro) bewertet und die Forderungen aus Ansiedlungen mit 27.029
TEuro (Vorjahr: 29.633). Diese Positionen sind maßgeblich für die Höhe der Bilanzsumme
der WFG verantwortlich. Seit 2008 lässt sich nunmehr ein Trend erkennen, wonach sich die
Struktur des Umlaufvermögens sukzessive von den Treuhandprojekten zu den WFGeigenen Projekten verschiebt. Damit wird der Zeitpunkt näher kommen, dass die WFG für
diese Projekte auch auf Fremddarlehen zurückgreifen muss und die Projekte auch
faktische Zinsaufwendungen mit verdienen müssen. Der Kassenbestand belief sich auf
3.889 TEuro (Vorjahr: 2.240 TEuro). Unter dem Strich hat sich die Bilanzsumme um
3.240 TEuro im Vergleich zum Vorjahr vermindert und beträgt nun 56.212 TEuro.
Der Liquiditätsspielraum der WFG entspricht dem Eigenkapital und besteht aus dem
gezeichneten Kapital, der Gewinnrücklage und der Kapitalrücklage. Die Gewinnrücklage in
Höhe von 2.200 TEuro wurde durch die BilMoG bedingte Auflösung der
Aufwandsrückstellung gebildet. Damit erhöhte sich das Eigenkapital um genau diesen
Betrag auf 12.448 TEuro (Vorjahr: 10.248 TEuro). Es steht für Investitionen in die
Treuhand- und WFG-Projekte zur Verfügung und fließt in weitere Grunderwerbs- und
Erschließungsaktivitäten. Ein Betrag von 403 TEuro ist durch die Finanzbeteiligungen
gebunden.
Der Finanzierungsbedarf für Gewerbepark-Projekte bei der WFG ist nach wie vor erheblich.
Schließlich müssen seit mehreren Jahren schon 15 Projekte in unterschiedlichen Phasen
parallel bewirtschaftet werden. Während bei den Treuhandprojekten jeweils kommunale
Bürgschaften für Fremddarlehen durch die Belegenheitskommunen gewährt werden, muss
die Finanzierung für die WFG-eigenen Projekte bislang durch das Eigenkapital gestemmt
werden. Dies hat zur Folge, dass hier der Weiterverkauf möglichst schnell erfolgen muss,
um eine langfristige Kapitalbindung zu verhindern.
Die Eigenkapitalquote ist durch die eingestellte Gewinnrücklage auf 22,2 % (Vorjahr
17,2 %) gestiegen, die Fremdkapitalquote auf 77,8 % (Vorjahr: 82,8 %) gesunken. Faktisch
ist jedoch die zur Verfügung stehende Finanzmasse konstant geblieben, da die Erhöhung
des Eigenkapitals lediglich durch den Passivtausch zu Stande gekommen ist.
Im Geschäftsjahr wurde ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von +2.333 TEuro
(Vorjahr: -7.183 TEuro) erwirtschaftet. Des Weiteren betrug der Cashflow aus
Investionstätigkeiten -45 TEuro (Vorjahr: -34 TEuro) und aus Finanzierungstätigkeiten –639
TEuro (Vorjahr: +7.253 TEuro). Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr jederzeit
gegeben.
Die WFG erzielte im Geschäftsjahr 2010 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
von -706 TEuro (Vorjahr: -644 TEuro).
Die wesentlichen Säulen, auf die sich die Ertragslage der WFG 2010 gründet, bestehen
aus den Umsatzerlösen (950 TEuro; Vorjahr: 263 TEuro), den sonstigen betrieblichen
Erträgen (599 TEuro, Vorjahr 759 TEuro), wie z. B. den Zuschüssen, den
84
Beteiligungsbericht 2011
Bestandsveränderungen (271 TEuro; Vorjahr: 5.502 TEuro) und den Zinserträgen (163
TEuro; Vorjahr: 218 TEuro).
Im Geschäftsjahr 2010 konnte die WFG Einkünfte (ohne Bestandsveränderungen) in Höhe
von 1.712 TEuro erzielen (Vorjahr: 1.240 TEuro). Der Umsatz vom Vorjahr wurde im
Geschäftsjahr insbesondere durch einen Grundstücksverkauf um mehr als das Dreifache
erhöht.
Die Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen in Höhe von 839 TEuro
(Vorjahr: 5.487 TEuro) stellen die Investitionen in Grundstücke und Erschließungsanlagen
in die langfristigen WFG-eigenen Projekte dar. Die Bestandsänderungen weisen 271 TEuro
(Vorjahr: 5.502 TEuro) auf und haben in diesem Geschäftsjahr durch die getätigten
Verkäufe einen wesentlichen Beitrag zu den Erträgen geleistet. Daher ist der Saldo
zwischen den Bestandsveränderungen und dem Materialaufwand verglichen mit dem
Vorjahr mit -568 TEuro relativ hoch. Um den Gewinn aus dem Grundstücksverkäufen
herauszurechnen, muss folgendes Schema betrachtet werden:
Bestandsveränderungen
+ Umsatzerlöse aus
Grundstücksverkäufen
- Materialaufwand
= Gewinn aus
Grundstücksverkäufen
271 TEuro
713 TEuro
840 TEuro
144 TEuro
Das mit dem Wirtschaftsplan 2010 gesetzte Ziel, mit einem Jahresverlust von 685 TEuro
abzuschließen, wurde aufgrund der beschriebenen Rahmenbedingungen und trotz der
Bemühungen der Geschäftsführung um niedrige Kosten und hohe Erlöse nicht ganz
erreicht.
Im Hinblick auf die Ziele der WFG muss festgestellt werden, dass sich der Erfolg der
struktur- und wirtschaftspolitischen Aktivitäten insbesondere an der Wettbewerbs- und
Leistungsfähigkeit der lokalen Wirtschaft niederschlägt und nur bedingt im Jahresabschluss
der WFG. Wirtschaftsförderung ist nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet, sondern auf die
politisch motivierte Stärkung der heimischen Wirtschaft und damit auf die Sicherung der
Entwicklungsperspektiven der Region Kreis Unna.
Zusammenfassend lässt sich daher die Geschäftssituation der WFG im Vergleich zum
Wirtschaftsplan als nahezu planmäßig umschreiben. Der hohe Jahresfehlbetrag ist als nicht
zufriedenstellend zu bewerten. Diesem stehen jedoch insgesamt erfolgreiche
Wirtschaftsförderungsaktivitäten gegenüber, die jeden Euro rechtfertigen.
Personalbestand
Anzahl der Mitarbeiter
(inklusive Stiftung Weiterbildung)
32
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Aufgrund der
Gesellschafter
Vergangenheit,
werden, über
85
gesellschaftsrechtlichen Konstruktion wird der Verlustausgleich vom
Kreis Unna geleistet. Es ist erklärter Wille und geübte Praxis der
dass die Tätigkeiten der WFG, die allen Kommunen gleichermaßen zuteil
die Kreisumlage allen Kommunen entsprechend ihres Umlageanteils
Beteiligungsbericht 2011
angelastet werden. Dies ist ein sehr guter Weg, die Solidargemeinschaft Wirtschaftsregion
Kreis Unna zu stärken.
Ausblick
Die WFG ist für die Herausforderungen der nächsten Jahre gut aufgestellt, sofern die der
Kreisverwaltung Unna durch einen externen Berater zur Konsolidierung vorgeschlagene
Selbstfinanzierung der WFG nicht beschlossen wird. Die Gewerbeflächenpotenziale
müssen durch entsprechende Grunderwerbsverhandlungen marktfähig gemacht werden.
Die wirtschaftlichen Rahmendaten lassen darauf schließen, dass neben den so genannten
„harten“ Wirtschaftsförderungsmaßnahmen Aktivitäten wie Existenzgründungsförderung,
Bildung, Qualifizierung und Bestandsentwicklung in Zukunft von zunehmender Bedeutung
sein werden. Hierzu wird die WFG ihre Aktivitäten weiter ausbauen. Dazu gehören vor
allem auch weitere Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer
Unternehmen im Kreis Unna zu verbessern. Umsatzsteigerungen sind jedoch nicht zu
erwarten.
Der Kreis Unna hat durch die Aufstockung der Kapitalrücklage die Handlungsfähigkeit der
WFG erheblich verbessert. Damit ist die Liquidität der WFG, bestehend aus dem
Stammkapital, der Gewinn- und der Kapitalrücklage, gestärkt worden, auch wenn eine
hohe Kapitalbindung durch die WFG-Projekte zu verzeichnen ist. Die Verbesserung der
Kapitalstruktur diente zu einem Teil der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit und bietet
zu einem weiteren Teil die Möglichkeit, die Kapazitäten in Form von Projekten auszuweiten.
Für das Wirtschaftsjahr 2011 wird laut Wirtschaftsplan, welcher vom Aufsichtsrat genehmigt
worden ist, ein Jahresfehlbetrag von 657 TEuro erwartet.
86
Beteiligungsbericht 2011
87
Beteiligungsbericht 2011
8. Städtische Sparkasse Kamen
Unternehmenssitz
Sparkassenplatz 1
59174 Kamen
Gründung
Die Städtische Sparkasse Kamen wurde im Jahr 1857 gegründet und ist beim Amtsgericht
Hamm unter der Nummer A 2759 im Handelsregister eingetragen.
Die Satzung der Sparkasse Kamen ist gültig in der Fassung vom 28.12.2009.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Die Sparkasse ist gemäß § 1 Sparkassengesetz NRW eine Anstalt des öffentlichen Rechts.
Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Münster, und über diesen dem
Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin und Bonn, angeschlossen.
Der Unternehmenszweck und der öffentliche Auftrag sind in § 2 SpkG fixiert:
(1) Die Sparkassen haben die Aufgabe, der geld- und kreditwirtschaftlichen Versorgung
der Bevölkerung und der Wirtschaft, insbesondere des Geschäftsgebietes und ihres
Trägers, zu dienen.
(2) Die Sparkassen stärken den Wettbewerb im Kreditgewerbe. Sie fördern die
finanzielle Eigenvorsorge und Selbstverantwortung vornehmlich bei der Jugend, aber
auch in allen sonstigen Altersgruppen und Strukturen der Bevölkerung. Sie versorgen im
Kreditgeschäft vorwiegend den Mittelstand sowie die wirtschaftlich schwächeren
Bevölkerungskreise. Die Sparkassen tragen zur Finanzierung der Schuldnerberatung in
Verbraucher- oder Schuldnerberatungsstellen bei.
(3) Die Sparkassen führen ihre Geschäfte nach kaufmännischen Grundsätzen unter
Beachtung ihres öffentlichen Auftrags. Gewinnerzielung ist nicht Hauptzweck des
Geschäftsbetriebes.
(4) Die Sparkassen dürfen im Rahmen dieses Gesetzes und den nach diesem Gesetz
erlassenen Begleitvorschriften alle banküblichen Geschäfte betreiben.
Für das öffentliche Sparkassenwesen gelten gem. § 107 Abs. 7 Gemeindeordnung NRW
die dafür erlassenen besonderen Vorschriften. Nach § 1 Abs. 1 Sparkassengesetz
Nordrhein-Westfalen vom 18.11.2008 sind Sparkassen Wirtschaftsunternehmen.
88
Beteiligungsbericht 2011
Beteiligungsverhältnisse
Träger der Sparkasse Kamen ist die Stadt Kamen
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Vorstand
Vorsitzender
Bernd Wenge
Stephan Alt
Verwaltungsrat
Vorsitzender
Herrmann Hupe
(Bürgermeister)
1. stellv. Vorsitzender
Friedhelm Lipinski
(SPD)
2. stellv. Vorsitzender
Heinrich Kissing
(CDU)
Marion Dyduch
Dirk Ebbinghaus
Joachim Eckardt
Ralf Eisenhardt
Renate Jung
Heiko Klanke
Michael Krause
Klaus-Bernd Kühnapfel
(SPD)
(CDU)
(SPD)
(CDU)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
Dienstkräfte der Sparkasse
Jörg Franke
Oliver Patryjas
Yilmaz Akdogan
Manfred Neumann
89
Beteiligungsbericht 2011
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
1. Barreserve
2. Schuldtitel öffentl. Stellen u. Wechsel, die
zur Refinanzierung bei der Deutschen
Bundesbank zugelassen sind
3. Forderungen an Kreditinstitute
4. Forderungen an Kunden
5. Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere
7. Beteiligungen
8. Anteile an verbundenen Unternehmen
9. Treuhandvermögen
10. Ausgleichsforderungen gegen die
öffentliche Hand einschließlich
Schuldverschreibungen aus deren
Umtausch
11. Immaterielle Anlagenwerte
12. Sachanlagen
13. Sonstige Vermögensgegenstände
14. Rechnungsabgrenzungsposten
15. Steuerabgrenzungsposten nach § 274
Abs. 2 HGB
31.12.2010
EUR
13.956.971,27
0,00
2009
TEUR
19.278
0
2008
TEUR
11.424
0
28.185.219,46
329.286.657,14
51.730.496,03
33.945 25.170
320.186 330.217
36.473
5.657
203.098.681,70
205.548 199.473
9.952.214,90
0,00
16.256.147,92
0,00
10.227
0
16.655
0
10.227
0
17.035
0
19.867,00
6.148.870,00
1.025.196,36
612.383,95
0,00
45
6.380
776
631
0
37
6.582
775
637
1.093
660.272.705,73
650.145 608.327
133.340.186,25
461.875.623,80
0,00
16.256.147,92
2.578.902,01
510.304,70
13.079.269,99
0,00
3.847.129,70
0,00
28.785.141,36
143.302 131.579
441.042 415.242
0
0
16.655 17.035
2.839
3.027
534
548
13.766 12.949
0
0
3.847
772
0
0
28.159 27.175
660.272.705,73
650.145 608.327
Passivseite
1. Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten ggü. Kunden
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
4. Treuhandverbindlichkeiten
5. Sonstige Verbindlichkeiten
6. Rechnungsabgrenzungsposten
7. Rückstellungen
8. Sonderposten mit Rücklageanteil
9. Nachrangige Verbindlichkeiten
10. Genussrechtskapital
11. Eigenkapital
90
Beteiligungsbericht 2011
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
b) festverzinslichen Wertpapieren und
Schuldbuchforderungen
2. Zinsaufwendungen
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere
b) Beteiligungen
c) Anteilen an verbunden
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften,
Gewinnabführungs- oder
Teilgewinnabführungsverträgen
5. Provisionserträge
6. Provisionsaufwendungen
7. Nettoertrag aus Finanzgeschäften
8. Sonstige betriebliche Erträge
9. Erträge aus der Auflösung von
Sonderposten mit Rücklageanteil
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und Unterstützung
darunter: für Altersversorgung
b) andere Verwaltungsaufwendungen
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf immaterielle Anlagewerte und
Sachanlagen
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf Forderungen und bestimmte
Wertpapiere sowie Zuführungen zu
Rückstellungen im Kreditgeschäft
14. Erträge aus Zuschreibungen zu
Forderungen und bestimmten
Wertpapieren sowie aus der Auflösung
von Rückstellungen im Kreditgeschäft
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen
Unternehmen und wie Anlagevermögen
behandelte Wertpapiere
16. Erträge aus Zuschreibungen zu
Beteiligungen, Anteilen an verbundenen
Unternehmen und wie Anlagevermögen
behandelten Wertpapieren
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme
18. Zuführungen zu/Entnahmen aus dem
Fonds für allgemeine Bankrisiken
91
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
19.078.757,28
1.704.342,37
20.028
868
21.116
466
13.237.867,77
15.599
16.933
7.651.354,10
8.141
9.010
125.543,17
-,--,--
110
-
129
-
4.731.709,87
494.435,69
-,-631.631,11
-,--
4.665
455
19
642
-
4.576
401
18
1.483
-
6.118.351,72
1.685.301,72
6.465
2.270
6.092
3.423
(427.057,89)
3.959.269,86
570.930,06
(1.026)
4.190
533
(2.149)
3.891
623
479.745,96
6.758.003,89
1.423
1.728
303
5.027
-,--
-
-
100.593,16
9
-
-,--
-
-
-,--,--
-
-
Beteiligungsbericht 2011
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
20. Außerordentliche Erträge
21. Außerordentliche Aufwendungen
22. Außerordentliches Ergebnis
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter
Posten 12 ausgewiesen
25. Jahresüberschuss
26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem
Vorjahr
27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen
a) aus der Sicherheitsrücklage
b) aus anderen Rücklagen
Entnahmen aus Genussrechtskapital
28. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die Sicherheitsrücklage
b) in andere Rücklagen
29. Bilanzgewinn
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
Eigenkapitalrentabilität
518.838,07
-,-159.303,00
159.303,00
-275.651,55
31.196,10
1.803
802
17
105
-458
-77
603.990,52
-,--
984
-
640
-
-,--,--,--,--,--,--,-603.990,52
-
-
984
640
31.12.2010
2009
2008
2,2
3,5
2,4
5,7
5,8
2,8
48,8
74,4
161,3
4,4
4,3
4,5
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Gesamtvermögen)
3. Anlagenfinanzierung
Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital)
92
Beteiligungsbericht 2011
Lagebericht - Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Die zum Jahresende 2009 ausgewiesenen Gewinnrücklagen erhöhten sich durch die
Zuführung des Bilanzgewinns auf 28,2 Mio. EUR. Der Bilanzgewinn 2010 in Höhe von 604
TEUR soll voraussichtlich den Gewinnrücklagen zugeführt werden.
Neben den Gewinnrücklagen verfügt die Sparkasse über weitere Eigenkapitalbestandteile im
Sinne des KWG und stille Reserven. Die Eigenkapitalanforderungen des KWG und der
Solvabilitätsverordnung wurden jederzeit eingehalten. Zum 31.12.2010 lag die
Gesamtkennziffer gemäß § 2 Abs. 6 SolvV bei 12,2 Prozent und überschreitet den
vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0 Prozent. Die Sparkasse verfügt damit über eine
ausreichende Kapitalbasis für ein weiteres Geschäftswachstum.
Mit der Bildung von Wertberichtigungen und Rückstellungen wurde den Risiken im
Kreditgeschäft
und
sonstigen
Verpflichtungen
entsprechend
den
strengen
Bewertungsmaßstäben der Sparkasse angemessen Rechnung getragen.
Der Wertpapierbestand wurde grundsätzlich unter Anwendung des strengen
Niederstwertprinzips bewertet. Wertpapiere, die dem Anlagevermögen zugeordnet wurden,
sind nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet worden. Die übrigen
Vermögensgegenstände wurden ebenfalls vorsichtig bewertet.
Für die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute besteht eine besondere
zusätzliche Vorsorge.
Die Zahlungsbereitschaft der Sparkasse war im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund einer
angemessenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die Vorgabe zur Liquiditätskennzahl
gemäß Liquiditätsverordnung (LiqV) wurde stets eingehalten. Zur Erfüllung der
Mindestreservevorschriften wurden entsprechende Guthaben bei der Deutschen
Bundesbank unterhalten.
Die eingerichtete Kredit- und Dispositionslinie bei der WestLB AG wurde zeitweise in
Anspruch genommen. Ein Spitzenausgleich erfolgte durch Tagesgeldaufnahmen. Das
Angebot der Deutschen Bundesbank, Refinanzierungsgeschäfte in Form von
Offenmarktgeschäften (Hauptrefinanzierungsinstrument des Europäischen Systems der
Zentralbanken) abzuschließen, wurde im Kalenderjahr 2010 unter Ertragsgesichtspunkten
weiterhin regelmäßig genutzt. Für die Inanspruchnahme der von der Deutschen Bundesbank
eingeräumten Refinanzierungsangebote hat die Sparkasse Wertpapiere verpfändet.
In einem positiven wirtschaftlichen Umfeld, insbesondere in Deutschland, ist die Ertragslage
der Sparkasse - gemessen am Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge - angestiegen.
Wesentliche Ursachen hierfür sind, bei einem kaum veränderten Provisionsüberschuss, ein
stark angestiegener Zinsüberschuss sowie ein Rückgang der Personal- und anderen
Verwaltungsaufwendungen.
Aufgrund der EU-Schuldenkrise ist der Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge, trotz
der im Geschäftsjahr 2010 in Deutschland weiter verbesserten konjunkturellen
Rahmenbedingungen, auf 6,9 Mio. EUR im abgelaufenen Geschäftsjahr stark angestiegen.
Der Jahresüberschuss vor Steuern liegt damit deutlich unter dem Vorjahresergebnis.
Zur weitergehenden Analyse der Ertragslage wird für interne Zwecke und für den
überbetrieblichen
Vergleich
der
bundeseinheitliche
Betriebsvergleich
der
93
Beteiligungsbericht 2011
Sparkassenorganisation eingesetzt, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des
Ergebnisses im Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme (DBS) erfolgt.
Die wichtigste Ertragsquelle der Sparkasse ist weiterhin der Zinsüberschuss. Dieser ist im
vergangenen Geschäftsjahr nach den Werten der GuV um 13,1 Prozent auf 15,3 Mio. EUR
angestiegen. Aufgrund der im Jahresverlauf 2010 weiterhin niedrigen Zinssätze im
Geldmarkt- und kurzfristigen Kapitalmarktbereich hat sich der Zinsaufwand der Sparkasse
deutlich vermindert. Das historisch niedrige Zinsniveau in 2010 hat auch zu einem Rückgang
des Zinsertrages der Sparkasse beigetragen, der im Wesentlichen zinsbedingt geprägt ist.
Der Zinsüberschuss hat gemessen an der DBS um 0,09 Prozentpunkte zugenommen.
Der für das Jahr 2010 nach den Werten des Betriebsvergleiches prognostizierte Wert von
2,32 Prozent der DBS konnte nicht erreicht werden. Neben der deutlich gestiegenen
Durchschnittsbilanzsumme (+ 5,4 Prozent) hat der Zinsaufwand für die im Rahmen der
erstmaligen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) erfolgten
Aufzinsung der Rückstellungen zu dieser Entwicklung beigetragen. Im Vergleich zum Vorjahr
ergibt sich ein Anstieg der Zinsspanne von 2,11 Prozent auf 2,20 Prozent der DBS.
Insgesamt blieben die Margen auch durch den harten Wettbewerb im Bankensektor unter
Druck.
Der Provisionsüberschuss liegt nach der GuV um 0,6 Prozent bzw. 27 TEUR über dem
Ergebnis des Vorjahres und damit auch über dem Zielwert des erwarteten
Provisionsüberschusses in Höhe von rd. 4,1 Mio. EUR im Jahr 2010. Dieser leichte Anstieg
des
Provisionsüberschusses
ist
trotz
rückläufiger
Provisionserträge
im
Kundenwertpapiergeschäft im Wesentlichen auf den starken Zuwachs der Erträge aus der
Vermittlung zu veräußernder Lebensversicherungen zurückzuführen. Weiterhin haben sich
die Provisionserlöse aus dem Verbundgeschäft positiv entwickelt. Nach den Zahlen des
Betriebsvergleiches ergibt sich ein relativ verminderter Provisionsüberschuss in Höhe von
0,62 Prozent der DBS; dieser Rückgang ist dem starken Anstieg der
Durchschnittsbilanzsumme (+ 5,4 Prozent) geschuldet.
Der deutliche Rückgang der Personalaufwendungen von 8,7 Mio. EUR auf 7,8 Mio. EUR
nach den Werten der GuV wurde, trotz tariflich gestiegenem Aufwand für Löhne und
Gehälter zu Beginn des Jahres 2010, größtenteils durch hohe Entnahmen und Zahlungen
aus den Pensionsrückstellungen infolge der Anwendung des BilMoG erzielt. Zudem haben
sich die Aufwendungen im Rahmen von Altersteilzeitregelungen vermindert. Der Rückgang
der anderen Verwaltungsaufwendungen um 5,5 Prozent auf 4,0 Mio. EUR ist primär der im
Vorjahr gebildeten Rückstellung (Erhaltungsaufwendungen für Gebäude) geschuldet.
Demgegenüber ist eine Zunahme der allgemeinen Sachaufwendungen, insbesondere
getrieben durch höhere Verbandsumlagen, zu konstatieren.
Betrachtet man die Veränderungen der Personal- und Sachaufwendungen, die beide unter
den in der Prognose für das Geschäftsjahr 2010 berechneten Werten liegen, auf Basis des
Betriebsvergleichs, sinkt der Personalaufwand insbesondere in Folge der erstmaligen
Anwendung des BilMoG stark auf 1,12 Prozent der DBS. Der Sachaufwand hat sich leicht
um 0,01 Prozentpunkte der DBS auf 0,66 Prozent der DBS verringert.
Das Ergebnis der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr
(- 46,2 Prozent oder rd. - 0,9 Mio. EUR) im Wesentlichen durch den Sondereffekt der
vollständigen Auflösung des aktivierten Steuerabgrenzungspostens im Vorjahr vermindert.
Das Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen hat sich im Jahr 2010 nach den Werten der
Gewinn- und Verlustrechnung von 80,8 Prozent auf 63,5 Prozent vermindert. Aus den
94
Beteiligungsbericht 2011
berichtigten Werten der Erfolgsrechnung auf Grundlage des Betriebsvergleichs sinkt die
Quote mit 62,8 Prozent um 8,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und hat sich somit
entgegen der prognostizierten Stagnation stark vermindert. Diese Entwicklung ist neben der
stark positiven Ertragsentwicklung (+ 9,6 Prozent) im Wesentlichen auf die gesunkenen
Personalaufwendungen zurückzuführen.
Für das Betriebsergebnis vor Bewertung, das nach Berichtigung um periodenfremde und
außergewöhnliche Beträge für den Betriebsvergleich ermittelt wird, zeigt sich in absoluten
Werten ein Anstieg von 5,2 Mio. EUR auf 7,2 Mio. EUR. Im Verhältnis zur
Durchschnittsbilanzsumme ergibt sich für diese Steuerungsgröße ein Wert von 1,05 Prozent
nach 0,80 Prozent im Vorjahr. Der Wert liegt um 0,20 Prozentpunkte über dem zu Beginn
des Berichtsjahres prognostizierten Wert von 0,85 Prozent der DBS.
Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und Wertpapiere sowie
Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft (Bewertung und Risikovorsorge) unter
Berücksichtigung der Bewertungskorrekturen aus den Beteiligungen werden nach der
gemäß § 340 f Absatz 3 Handelsgesetzbuch zulässigen Verrechnung mit Erträgen in Höhe
von 6,9 Mio. EUR (2009: 1,7 Mio. EUR) ausgewiesen. Die Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze haben wir im Anhang umfassend beschrieben.
Der Jahresüberschuss beträgt 604 TEUR und liegt damit um 380 TEUR, anders als
prognostiziert, unter dem Vorjahreswert.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung als Maßgröße der Ertragskraft bewegt sich unter dem
Durchschnittswert von Sparkassen vergleichbarer Größe in Westfalen-Lippe. Es ermöglicht
auch nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses eine Aufstockung des
Eigenkapitals als Grundlage für die künftige Geschäftsausweitung.
Personalbestand
Mitarbeiter einschließlich Reinigungskräfte
davon 35 Teilzeitkräfte und 13 Auszubildende
165
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Der Rat der Stadt Kamen hat in seiner Sitzung am 21.07.2011 beschlossen, dass der
gesamte Jahresüberschuss in Höhe von 603.990,51 € der Sicherheitsrücklage zuzuführen
ist.
Ausblick
Ausgehend von einer spürbaren Erholung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Jahr
2010 erwarten wir, dass sich der Konjunkturaufschwung auch im Jahr 2011 weiter fortsetzen
wird. Bis zum Jahresende 2011 dürfte es zu einer weiteren Produktionsausweitung in
Deutschland kommen, deren Tempo jedoch geringer ausfällt als noch im Frühjahr 2010.
Dabei wird die wirtschaftliche Expansion zunehmend von der inländischen Nachfrage
getragen werden. Zulegen werden voraussichtlich sowohl die privaten Konsumausgaben als
auch die Investitionen. Der private Verbrauch wird vom weiteren Beschäftigungsaufbau
gestützt. Im Rahmen der inländischen Investitionstätigkeit dürften angesichts des weiterhin
95
Beteiligungsbericht 2011
verhältnismäßig niedrigen Zinsniveaus vor allem die Ausrüstungsinvestitionen weiter steigen.
Auch dürfte der Aufwärtstrend bei den Wohnungsbauinvestitionen anhalten.
Risiken der konjunkturellen Entwicklung sind hauptsächlich im außenwirtschaftlichen Umfeld
zu sehen. Zwar verlief die Erholung der Weltwirtschaft bisher recht positiv. Es zeichnet sich
jedoch ab, dass die Prognose von stärkeren Unsicherheiten geprägt sein wird. Länder, deren
Aufschwung langsamer verläuft, könnten versucht sein, ihre wirtschaftliche Entwicklung über
eine Abwertung ihrer Währung und damit über verbilligte Exporte zusätzlich zu stimulieren.
Darüber hinaus besteht das Risiko, dass die Konjunktur in den USA und in Teilen des EuroRaums schlechter verläuft als prognostiziert. Ebenso könnte es zu Blasenbildungen in den
Schwellenländern kommen, deren Platzen die dortige Konjunktur bremsen würde. Eine
schlechtere Entwicklung bei wichtigen Handelspartnern würde Deutschland über eine
sinkende außenwirtschaftliche Nachfrage treffen.
Wir gehen unverändert davon aus, dass es auch weiterhin keine Kreditklemme bei den
Unternehmensfinanzierungen insbesondere im Mittelstand geben wird und das vor allem die
Sparkassen unverändert alle betriebswirtschaftlich sinnvollen Investitionen in Deutschland
langfristig finanzieren werden. Im Ergebnis erwarten wir daher, dass die Sicherheit und
Verlässlichkeit des Geschäftsmodells der Sparkassen weiterhin ein Stabilisator der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sein wird.
Als Ergebnis dieser Erwartungen rechnen wir für das Geschäftsjahr 2011 mit einer eher
verhaltenen Nachfrage im Kreditgeschäft. Nach unseren Planungen werden die
Ausleihungen an Kunden bis Ende 2011 per Saldo allerdings nur leicht abnehmen. Im
Geschäftsgebiet der Sparkasse Kamen wird für das Geschäftsjahr 2011 bei voraussichtlich
steigenden Kreditanfragen der Geschäftskunden noch eine leicht rückläufige private
Kreditnachfrage erwartet. In den beiden Folgejahren wird durchgehend ein Wachstum des
Kundenkreditgeschäfts prognostiziert.
Neben unserer zielgerichteten Geschäftspolitik, das bilanzneutrale Dienstleistungsgeschäft
einschließlich des Konsumentenkreditgeschäfts mit unseren Verbundpartnern weiter zu
stärken, wird sich die Entwicklung der Kundeneinlagen voraussichtlich differenziert
darstellen.
Während
einerseits
eine
Umverteilung
von
Spareinlagen
in
Eigenemissionsprodukte erfolgen wird, rechnet die Sparkasse Kamen andererseits mit
Abflüssen aus den Sichteinlagen für Konsumausgaben und Investitionen. Wir erwarten
daher, dass sich der Bestand der Kundeneinlagen, entgegen der Entwicklung in den
vergangenen Jahren, insgesamt vermindern wird. Unverändert wird die Verbundbilanz, d. h.
die Gesamtbetrachtung von bilanziellen und außerbilanziellen Kundengeldern für unser Haus
weiter an Bedeutung gewinnen.
Im Ergebnis gehen wir davon aus, dass die Bilanzsumme der Sparkasse Kamen Ende des
Jahres 2011 rd. 642,6 Mio. EUR betragen wird. Der Rückgang der Bilanzsumme im
Vergleich zum Jahr 2010 entfällt dabei im Wesentlichen auf Fälligkeiten im
Interbankengeschäft.
Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2013 erwarten wir bei nahezu gleichbleibenden
Beständen im Einlagengeschäft aufgrund von weiteren Zuwächsen im Kundenkreditgeschäft
ein verhaltenes Bilanzsummenwachstum auf rd. 646,6 Mio. EUR. Die sich daraus ergebende
zukünftige Ertragslage der Sparkasse wird sich nach unseren Planungen auf einem
zufriedenstellenden Niveau stabilisieren.
Im Kalenderjahr 2011 werden wir sicherstellen, dass die technische Ausstattung der
Sparkasse durch entsprechende Neu- und Ersatzbeschaffungen zukunftsorientiert
96
Beteiligungsbericht 2011
ausgerichtet bleibt. Aufgrund des geplanten Investitionsumfangs ergeben sich keine
wesentlichen Auswirkungen sowohl auf die Ertrags- als auch die Finanzlage.
Die Mittel zur Finanzierung des Kreditgeschäfts werden wir aus fälligen Wertpapieren bzw.
Forderungen an Kreditinstitute sowie durch die Aufnahme langfristiger Mittel am
Interbankenmarkt generieren.
Der Zinsüberschuss als unsere wichtigste Einnahmequelle wird sich im Jahr 2011
voraussichtlich nach den Werten des Betriebsvergleiches auf 2,17 Prozent der DBS bzw. rd.
14,8 Mio. EUR vermindern; dieser Rückgang ist hauptsächlich auf den bestandsbedingt
geringeren Zinsertrag aus Forderungen an Kreditinstitute sowie den zinsbedingt
verminderten Zinsertrag aus den Wertpapier-Spezialfonds zurückzuführen. Bis zum Jahr
2013 rechnen wir mit einer Stabilisierung des Zinsüberschusses bei 2,23 Prozent der DBS.
Dieser Prognose liegt die Annahme einer sich ab dem Jahr 2011 vom kurzen Ende her
verflachenden Zinsstrukturkurve bei einem ansteigenden Zinsniveau zu Grunde. Im weiteren
Verlauf gehen wir von einer moderaten Zinsniveausteigerung aus, die in den längeren
Laufzeitbändern stärker ausgeprägt sein sollte.
Ein stärkerer Zinsanstieg würde unsere Ertragslage negativ beeinflussen. Nach unseren
Analysen hätte eine einprozentige Erhöhung des allgemeinen Zinsniveaus einen Rückgang
der Zinsspanne von 0,31 Prozentpunkten zur Folge. Eine Verringerung des Zinsniveaus
würde das Zinsergebnis positiv beeinflussen. Dieses Szenario halten wir jedoch für
unwahrscheinlich.
Im Provisionsüberschuss erwarten wir im Hinblick auf unsere fortgeführte
Vertriebsintensivierung im Dienstleistungsgeschäft eine Stabilisierung des Ergebnisses bei
rd. 4,2 Mio. EUR; bis zum Jahr 2013 ist ein Provisionsüberschuss in Höhe von 4,3 Mio. EUR
bzw. 0,63 Prozent der DBS geplant.
Die Verwaltungsaufwendungen der nächsten drei Jahre werden gemäß unseren Planungen
über 13,3 Mio. EUR im Jahr 2011 auf ein Niveau von rd. 13,5 Mio. EUR in 2013 ansteigen.
Dabei sind wir von einem leicht sinkenden Personalbestand ausgegangen. Der
Sachaufwand wird sich in den Folgejahren trotz rückläufiger Abschreibungen auf
Sachanlagen auf einem relativ konstanten Niveau bewegen. Die Gesamtaufwands- sowie
Personalaufwandsquote werden sich in den drei Folgejahren bis 2013 auf Basis der
prognostizierten Werte auf einem wieder höherem Niveau als im abgelaufenen
Geschäftsjahr bewegen.
Die künftigen Gewinne der Sparkasse werden durch die Ansparleistungen für die indirekte
Haftung für die Abwicklungsanstalt der WestLB AG nach aktuellem Kenntnisstand in den
nächsten Jahren durchschnittlich mit 0,4 Mio. EUR pro Jahr belastet.
Zusammengefasst erwarten wir für das Jahr 2011 ein Betriebsergebnis vor Bewertung von
0,84 Prozent der Durchschnittsbilanzsumme bzw. rd. 5,7 Mio. EUR und für die Jahre 2012
und 2013 von 0,86 Prozent bzw. 0,88 Prozent der DBS oder 5,8 Mio. EUR bzw. 6,0 Mio.
EUR. Diese Vorhersage ist im Wesentlichen abhängig von der Zinsentwicklung.
Für das Wertpapiereigengeschäft haben wir aufgrund der erwarteten Erhöhung des
Zinsniveaus in den Jahren 2011 bis 2013 einen entsprechenden Abschreibungsbedarf
eingeplant. Eine stärkere Erhöhung des Zinsniveaus hätte auf die Kurswerte unserer
festverzinslichen Wertpapiere einen negativen Einfluss.
97
Beteiligungsbericht 2011
Das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft ist nur mit großen Unsicherheiten zu
prognostizieren. Durch unser Kreditrisikomanagement sind wir bemüht, die erkannten
Risiken zu vermindern und neue Risiken zu vermeiden. Die für das Kreditgeschäft
festgelegte Strategie wird nach unserer Einschätzung dazu beitragen, dass die Ertragslage
der Jahre 2011 bis 2013 nicht wesentlich durch Risikovorsorgemaßnahmen belastet wird.
Trotz
überstandener
Finanzmarktkrise
und
der
fortschreitenden
positiven
Konjunkturaussichten, insbesondere in Deutschland, ist nicht auszuschließen, dass sich das
latente Kreditrisiko erhöht.
Derzeit nicht vorhersehbare negative Entwicklungen einzelner Kreditnehmer können
dennoch zu einem nennenswerten Risikovorsorgebedarf im Prognosezeitraum führen. Eine
Quantifizierung dieser Risiken ist derzeit nicht möglich. Umgekehrt kann eine positive
Entwicklung bereits wertberichtigter Kreditnehmer das Bewertungsergebnis positiv
beeinflussen.
In der Prognose für das Kalenderjahr 2011 sind Mehraufwendungen für die weitere
Reorganisation des Vertriebs und die damit einhergehenden strukturellen Maßnahmen
berücksichtigt worden. Weitere außergewöhnliche Erträge oder Aufwendungen sind nicht zu
erwarten. Der Jahresüberschuss nach Steuern wird unter Zugrundelegung der vorgenannten
Erläuterungen in den zwei Folgejahren voraussichtlich rd. 1,1 Mio. EUR betragen.
Insgesamt erwarten wir bis zum Ende des Kalenderjahres 2013 eine Rückführung des
Geschäftsumfanges im Rahmen unserer Planungen. Die Ertragslage der Sparkasse wird
weiterhin von einem erheblichen Margendruck sowie einer sich verschärfenden
Konkurrenzsituation unter den Kreditinstituten und den Auswirkungen der EU-Schuldenkrise
geprägt sein. Aufgrund des erwarteten Zinsanstiegs gehen wir davon aus, dass sich das
Betriebsergebnis vor Bewertung der Sparkasse im Jahr 2011 vermindern wird. In den
Folgejahren bis 2013 ist mit einer Verstetigung der Ertragslage zu rechnen. Unser Ziel ist es,
unter Berücksichtigung eines aktiven Kosten- und Risikomanagements weiterhin ein
angemessenes Jahresergebnis zu erreichen.
98
Beteiligungsbericht 2011
99
Beteiligungsbericht 2011
9. Kamener Betriebsführungsgesellschaft mbH (KBG)
Unternehmenssitz
Rathausplatz 2 - 4
59174 Kamen
Gründung
Die Gesellschaft wurde am 24.06.1993 gegründet und ist im Handelsregister beim
Amtsgericht Hamm, Abteilung B, Nr. 4691 eingetragen.
Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 02.02.1995.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Gegenstand des Unternehmens ist die Betriebsführung der Kamener Stadthalle
(Bereitstellung und Organisation von Räumen einschl. aller technischen und sonstigen
notwendigen Einrichtungsgegenstände, Inventar und Personal zur Durchführung von
Veranstaltungen jeglicher Art, die im Interesse der Stadt Kamen liegen).
Die nichtwirtschaftliche Betätigung ist gem. § 107 Abs. 2 Nr. 2 Gemeindeordnung NRW
– Kulturförderung – zulässig.
Beteiligungsverhältnisse
Das Gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt 25.564,59 €. Alleinige Gesellschafterin ist
die Stadt Kamen.
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Geschäftsführung
Franz-Peter Hermann
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Kaja Gercek
(SPD)
1. stellv. Vorsitzender
Franz Hugo Weber
(CDU)
2. stellv. Vorsitzender
Jens Betke
Uwe Henkel
(Techniker, KBG) bis 19.05.2010
(Techniker, KBG) ab 20.05.2010
100
Beteiligungsbericht 2011
für die Stadt Kamen sind im Aufsichtsrat vertreten:
Britta Dreher
Rainer Fuhrmann
Astrid Gube
Hans-Dieter Heidenreich
Ursula Müller
Anke Schneider
Nicola Zühlke
(SPD)
ab. 01.10.2010
(CDU)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
(SPD)
bis: 30.09.2010
Hermann Hupe
Hans-Jochen Baudrexl
Jörg Mösgen
(Bürgermeister)
(Verwaltung)
(Verwaltung)
bis 30.06.2010
ab: 01.07.2010
Gesellschafterversammlung
für die Stadt Kamen sind in der Gesellschafterversammlung vertreten:
Joachim Eckardt
Susanne Middendorf
(SPD)
(CDU)
Reiner Brüggemann
(Verwaltung)
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A.
I.
II.
B.
I.
II.
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Umlaufvermögen
Waren
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand
C. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
7.293,00
167.325,00
4
164
5
112
17.381,68
163.629,06
11
281
9
439
3.485,16
25.077,01
3
22
3
19
384.190,91
484
587
25.564,59
11.000,00
347.626,32
26
10
449
26
9
552
384.190,91
484
587
Passivseite
A.
I.
B.
C.
D.
101
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Beteiligungsbericht 2011
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
2. sonstige betriebliche Erträge
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für
Unterstützung
davon Aufwendungen für Altersversorgung
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
9. sonstige Steuern
10. Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme
11. Erträge aus Verlustübernahme
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
Eigenkapitalrentabilität
31.12.2010
EUR
557.471,49
20.303,21
2009
TEUR
791
2
2008
TEUR
739
7
254.665,49
344
293
150.351,87
156
224
351.005,82
61.304,66
415
153
433
102
(10.429,67)
(40)
(38)
40.288,00
33
33
150.104,63
10.903,29
440.849,06
148
25
481
154
33
525
116,00
440.965,06
440.965,06
0
481
481
1
526
526
31.12.2010
2009
2008
-1.724,9
-1.880,9
-2.057,3
45,5
34,7
19,8
14,6
15,2
22,0
6,7
5,3
4,4
2010
294
32
113
2009
505
32
131
2008
453
32
118
78
40
67
56
69
67
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Gesamtvermögen)
3. Anlagenfinanzierung
Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital)
Leistungsdaten KBG
Umsatzerlöse in T €
Umsatzerlöse Gastronomie
Verpachtung Gastronomie
Personalgestellung und Anlagenvermietung
Veranstaltungen/Messen
Nebenleistungen
102
Beteiligungsbericht 2011
Lagebericht - Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
In der Kamener Stadthalle fanden 239 Veranstaltungen (Vj. 260) statt, davon 119
Veranstaltungen und 9 Probetage im Saalbereich und 111 Meetings und Feiern im
Konferenzbereich. Insgesamt besuchten 51.700 Besucher die Kamener Stadthalle. Das
mietkostenfreie Angebot nutzten Kamener Vereine und Verbände für 14 Veranstaltungen. Es
wurden 14 Außerhaus-Veranstaltungen durchgeführt, darunter die Großveranstaltungen
Altstadtparty, Brunnenfest und das 1. Kamener-Open-Air in Verbindung mit der Fußball EMÜbertragung auf dem Rathausvorplatz. Für 70 kulturelle und schulische Veranstaltungen in
der Konzertaula wurde die technische und gastronomische Betreuung durchgeführt.
Trotz der weiterhin vorhandenen Auswirkungen der Finanzkrise auf das Konsumklima,
konnte der Verlust gegenüber dem Vorjahr um 40T € vermindert werden. Das Ergebnis lag
um 16 T € unter dem im Wirtschaftsplan erwarteten Verlust. Dies konnte u. a. durch
Einsparungen bei den Personalkosten erreicht werden. Die Umsatzrückgänge resultierten in
erster Linie aus dem gastronomischen Bereich. Nicht durchgeführte Großveranstaltungen
(Betriebsfeste, Jubilarfeiern) und schlechte Wetterbedingungen bei der Altstadtparty und
dem Brunnenfest sorgten sowohl im Speise- als auch im Getränkebereich für
Umsatzverluste.
Personalbestand
Anzahl der Mitarbeiter
7
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Die Stadt Kamen haftet bis zur Höhe ihrer Einlage von 25.564,59 €.
Für das Jahr 2010 werden 440.965,06 € zum Zwecke des Verlustausgleichs seitens der
Stadt Kamen an die Gesellschaft gezahlt.
Aus der Verpachtung der Stadthalle an die KBG flossen der Stadt Kamen 30.677,52 € zu.
Ausblick
Das Konsumverhalten der Nutzer ist der größte Unsicherheitsfaktor bei der Einschätzung
der Geschäftsentwicklung; dazu kommt das Risiko der Witterungslage bei
Außenveranstaltungen. Um diese Abhängigkeit zu verringern, wurde die Akquise mit Erfolg
in Richtung Tagungen und private Feiern ausgerichtet.
Um künftige Jahresergebnisse zu verbessern, ist die Geschäftstätigkeit ständig zu
optimieren. Festgelegte Kontrollmechanismen der laufenden Geschäftstätigkeit durch
Gegenüberstellung
der
Planund
Istwerte
der
Erfolgsrechnung
sowie
Abweichungsanalysen zu Vergleichszeiträumen sollen gewährleisten, Risiken als auch
Chancen zu identifizieren und das Risiko-/Chancenprofil der Geschäftstätigkeit zu
optimieren.
Durch
flexible
Gestaltung
des
Vermietungsals
auch
Veranstaltungsmanagements sollen weitere Ergebnisverbesserungen erzielt werden.
103
Beteiligungsbericht 2011
10. Unnaer Kreis-, Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH (UKBS)
Gesellschaftssitz
Friedrich-Ebert-Str. 32
59425 Unna
Gründung
Die Gesellschaft wurde am 19. August 1939 gegründet und ist im Handelsregister beim
Amtsgericht Hamm, Abteilung B, Nr. 3046 eingetragen.
Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 20.06.2006.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Die Gesellschaft errichtet und bewirtschaftet Wohnungen im eigenen Namen. Sie kann zur
Ergänzung der wohnlichen Versorgung ihrer Mieter Gemeinschaftsanlagen und
Folgeeinrichtungen, Läden und Räume für Gewerbebetriebe bereitstellen.
Daneben kann sie die Errichtung von Wohnungsbauten betreuen und fremde Wohnungen
bewirtschaften.
Außerdem kann die Gesellschaft alle im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaues
und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen.
Die nichtwirtschaftliche Betätigung ist gem. § 107 Abs. 2 Nr. 3 Gemeindeordnung NRW
– Wohnraumversorgung – zulässig.
Beteiligungsverhältnisse
Das gezeichnete Kapital von 2.600.000,00 € entfällt auf die Gesellschafter wie folgt:
Anteil gezeichneten Kapital in
Kreis Unna
Stadt Unna
Stadt Bergkamen
Stadt Kamen
Stadt Hamm
Stadt Fröndenberg
Gemeinde Bönen
Stadt Selm
Gemeinde Holzwickede
€
1.061.850,00
381.150,00
364.000,00
286.000,00
171.600,00
127.400,00
78.000,00
78.000,00
52.000,00
%
40,8
14,7
14,0
11,0
6,6
4,9
3,0
3,0
2,0
104
Beteiligungsbericht 2011
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Geschäftsführung
Matthias Fischer
Karl-Friedrich Meister
(Geschäftsführer)
(Prokurist)
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Theodor Rieke
(Kreis Unna)
Stellvertreter
Michael Hoffmann
(Stadt Unna)
für die Stadt Kamen sind im Aufsichtsrat vertreten:
Friedhelm Lipinski
(SPD)
Hermann Hupe
Reiner Brüggemann
(Bürgermeister)
(bis 31.03.2010)
(ab. 01.04.2010)
Gesellschafterversammlung
für die Stadt Kamen in der Gesellschafterversammlung vertreten:
Annette Mann
105
(SPD)
Beteiligungsbericht 2011
Unternehmensergebnis 2010 - Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A. Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
II.
Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I.
Zum Verkauf bestimmte Grundstücke
u. a. Vorräte
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Postbankguthaben,
Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
93.089,57
90.219.845,57
4.160,00
124
86.082
4
81
83.764
4
5.249.863,72
5.208
4.912
225.318,15
154
143
662.391,02
356
3.541
0,00
1,5
1,6
96.454.668,03
91.930
92.446
2.600.000,00
18.861.841,17
966.972,15
835.989,00
73.189.865,71
2.600
18.506
876
959
68.989
2.600
18.024
899
735
70.188
96.454.668,03
91.930
92.446
Passivseite
A. Eigenkapital
I.
Gezeichnetes Kapital
II.
Gewinnrücklagen
III. Jahresüberschuss
B. Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
106
Beteiligungsbericht 2011
Gewinn- und Verlustrechnung
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
14.539.580,57
14.230
14.037
1.847,37
55.842,27
0,00
313
0,00
- 78
201.184,00
314.418,27
7.672.105,61
7.440.766,87
1.367.337,77
2.880.804,13
272
372
7.737
7.449
1.286
2.801
92
319
7.263
7.107
1.201
2.729
691.490,96
3.663,49
1.122.525,30
1.382.272,20
1.080
51
1.069
1.264
1.011
169
1.069
1.265
21.753,00
0,00
0,00
16.492,50
377.054,55
966.972,15
0
966.972,15
31
358
876
0
876
15
351
899
0
899
31.12.2010
2009
2008
4,3
4,0
4,2
93,6
93,8
91,0
24,8
25,5
25,7
23,3
23,9
23,3
Leistungsdaten
2010
2009
2008
Anzahl Mieterwechsel
Fluktuationsquote in %
Leerstand am Bilanzstichtag in Wohneinheiten
Leerstandsquote am Bilanzstichtag in %
288
10,3
82
2,9
267
9,7
74
2,7
251
9,1
75
2,7
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17
18
Umsatzerlöse
a) aus der Hausbewirtschaftung
b) aus anderen Lieferungen und Leistungen (neue Position ab 2010)
Veränderungen des Bestandes an
unfertigen Leistungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Aufwendungen für Hausbewirtschaftung
Rohergebnis
Personalaufwand
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
sonstige betriebliche Aufwendungen
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliche Aufwendungen (neue
Position ab 2010)
Steuern vom Einkommen und Ertrag
sonstige Steuern
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
Entnahme aus der Gewinnrücklage
Bilanzgewinn
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
- Eigenkapitalrentabilität
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
- Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Gesamtvermögen)
3. Anlagenfinanzierung
- Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
- Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital)
107
Beteiligungsbericht 2011
Die UKBS bewirtschaftete den eigenen Hausbesitz, der zum 31.12.2010 2.791 Wohnungen, 14 Büro- und sonstige Einheiten in insgesamt 373 Häusern und 464 Garagen mit einer
Gesamtwohn/-nutzfläche von 188.227,20 m² umfasst.
Mit der umfangreichen Neubau- und Investitionstätigkeit im Wohnungsbestand hat die
UKBS der im Gesellschaftsvertrag festgelegten Zielsetzung „die Errichtung und
Bewirtschaftung von Wohnungen in allen Rechts- und Nutzungsformen“ auch im Jahr 2010
voll entsprochen.
Lagebericht - Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Eineinhalb Jahre nach der internationalen Finanzkrise haben sich die wirtschaftlichen
Rahmendaten weltweit und in Deutschland verbessert. Die Wirtschaftsinstitute mahnen
derzeit noch zur Vorsicht und prognostizieren auf mittlere Sicht eher verhaltene
Konjunkturaussichten.
Die Wohnungswirtschaft ist bislang nur indirekt von der Finanzkrise betroffen. Der deutsche
Immobilienmarkt hat eher stabilisierende Einflüsse auf die deutsche Wirtschaft. Hier ist
insbesondere der Mietwohnungsmarkt zu nennen, wo private und öffentliche Eigentümer
qualitativ gute Wohnungen für alle Bevölkerungsschichten bereitstellen.
Experten rechnen damit, dass die Erwerbstätigkeit in 2010 ansteigt und spiegelbildlich dazu
die Zahl der Arbeitslosen abnimmt. Durch den wirtschaftlichen Einbruch hat jedoch die Zahl
der hilfebedürftigen Personen zugenommen.
Insgesamt könnte das dazu führen, dass die Leerstandsquote sich stabilisiert. Jedoch die
Zahl der Mietrückstände könnte weiter steigen.
Für die Mieter bestand auch 2010 ein günstiges Preis-/Leistungsverhältnis. Die Mieten
sämtlicher Wohnungen lagen auch in 2010 ausschließlich, überwiegend sogar deutlich,
unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmieten.
Die durch vorübergehenden Leerstand entstandenen Kosten betragen 394,2 T€ (2009:
339,6 T€). Von den Kosten entfallen 28,4 T€ (2009: 15,5 T€) auf modernisierungsbedingten
Leerstand; die restlichen Kosten sind bedingt durch Mieterwechsel. In den
Leerstandskosten sind 136,4 T€ (2009: 117,8 T€) Betriebskosten enthalten. Gegenüber
Beihilfeempfängern wurden im Jahr 2010 81,0 T€ Mietverzichte gewährt.
Die Erlösausfälle, ohne WFB-Verzichte, betrugen in 2010 unter Berücksichtigung von
Eingängen auf abgeschriebene Mietforderungen 3,2 % (=479,0 T €), gegenüber 2009 3,1
% (=457,3 T €) des Miet- und Umlagensolls. In den Erlösausfällen sind Forderungsausfälle
in Höhe von 93,2 T € (2009: 117,7 T€) enthalten. Diese Kosten für Abschreibungen und
Wertberichtigungen resultieren im Wesentlichen daraus, dass die Gesellschaft
überwiegend sozial schwächere Bevölkerungsschichten mit Wohnraum versorgt. Diese
Haushalte sind oft überschuldet, von Arbeitslosigkeit betroffen oder erhalten finanzielle
Unterstützung durch das Jobcenter.
Die Verbesserung unseres Wohnungsbestandes in Qualität und Attraktivität wurde in
erheblichem Maße fortgesetzt. Für die Modernisierungs-, Instandhaltungs- und
Reparaturmaßnahmen wurden 3.357,8 T€ (2009: 3.227,1 T€) ausgegeben.
108
Beteiligungsbericht 2011
Für Modernisierung, geplante und ungeplante Instandhaltungsmaßnahmen wurden in 2010
in Relation zur Sollmiete rd. 33,9 % (Vorjahr: 33,3 %) verausgabt. Dies sind 18,07 € pro
durchschnittliche m² Wohn- und Nutzfläche (Vorjahr : 17,44 € pro durchschnittliche m²).
Im Geschäftsjahr wird ein Bilanzgewinn von 967,0 T€ (2009: 875,5 T€) ausgewiesen.
Dieser Bilanzgewinn wurde im Wesentlichen durch das Ergebnis der Hausbewirtschaftung
erzielt.
Die Vermögenswerte des Anlagevermögens sind fristenkongruent finanziert. Bei der z. Zt.
vorhandenen Liquidität ist die ordentliche Bewirtschaftung und Durchführung geplanter
Bauvorhaben gesichert.
Die Gesellschaft war jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen termingerecht
nachzukommen.
Personalbestand
Anzahl der Mitarbeiter
davon Anzahl Auszubildende
29
4
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Die Stadt Kamen haftet bis zur Höhe ihrer Einlage von 286.000,00 €.
Die Gesellschaft hat entschieden, aus dem ausgewiesenen Bilanzgewinn von 966.972,15 €
eine Dividende in Höhe von 624.000,00 € an die Gesellschafter auszuschütten. Der
verbleibende Gewinn in Höhe von 342.972,15 € wurde in die Gewinnrücklage eingestellt.
Auf die Stadt Kamen entfällt eine Nettodividende von 57.777,72 €.
Ausblick
Auch im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2011 stellt sich die wirtschaftliche Lage
unseres Unternehmens weiterhin positiv dar.
Die Modernisierung und die Wohnwertverbesserung des eigenen Mietwohnungsbestandes
bleibt auch in den nächsten Jahren, gerade bei einem Mietermarkt von großer Bedeutung.
Bei der Planung von Sanierungsmaßnahmen werden die Ergebnisse des
Portfoliomanagementes und die Auswirkungen des demografischen Wandels einfließen.
Ein Bedarf an neuen Wohnformen (z. B. Mehrgenerationenwohnen, Betreutes Wohnen,
Senioren-Wohngemeinschaften) ist weiterhin vorhanden. Bei der Planung von
Neubauobjekten orientiert sich unsere Gesellschaft an den Bedürfnissen des Marktes
sowie an den Interessen ihrer Gesellschafter.
Die Gesellschaft wird ihre erfolgreichen Anstrengungen fortsetzen, um sich auf die
Veränderungen des Wohnungsmarktes unter besonderer Berücksichtigung der lokalen
wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung einzustellen und die Herausforderung des
Marktes zukunftsorientiert zu bewältigen.
109
Beteiligungsbericht 2011
11. Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Unternehmenssitz
Westenhellweg 86-88
44137 Dortmund
Betriebsstätte
Antenne Unna Radio und Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Mozartstr. 1
59425 Unna
Gründung
Die Gesellschaft ist mit Gesellschaftsvertrag vom 17.01.1991 unter der Firma Radio U
Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG gegründet und am 15.01.1991 im Handelsregister beim
Amtsgericht Dortmund, Abteilung A, Nr. 12756 eingetragen worden.
Die Gesellschafterversammlung hat am 23. April 2007 einstimmig die Änderung des
Firmennamens in Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG beschlossen; die
Änderung der Firma wurde am 23. Oktober 2007 ins Handelsregister Dortmund
eingetragen. Dort wird die Firma in der Abteilung A unter der Nummer 127 59 geführt.
Die Gesellschaft hat die Rechtsform einer Kommanditgesellschaft in der Sonderform der
GmbH & Co. KG.
Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 17.01.1991.
Gesellschaftszweck (Erfüllung des öffentlichen Zwecks)/
Ziele der Gesellschaft
Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrnehmung folgender Aufgaben, die sich aus
dem Landesrundfunkgesetz für den Betrieb lokalen Rundfunks ergeben:
•
die zur Produktion und zur Verbreitung des lokalen Rundfunks erforderlichen
technischen Einrichtungen zu beschaffen und der Veranstaltergemeinschaft zur
Verfügung zu stellen;
•
der Veranstaltergemeinschaft die zur Wahrnehmung ihrer gesetzlichen und durch
Vereinbarung bestimmten Aufgaben erforderlichen Mittel in vertraglich bestimmtem
Umfang zur Verfügung zu stellen;
•
für die Veranstaltergemeinschaft den in § 74 des Landesmediengesetzes genannten
Gruppen Produktionshilfen zur Verfügung zu stellen;
•
Hörfunkwerbung zu verbreiten.
Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit der Wahrnehmung dieser
Aufgaben unmittelbar oder mittelbar zusammenhängenden Geschäfte.
110
Beteiligungsbericht 2011
Zu diesem Zweck kann sich die Gesellschaft an anderen Unternehmen mit gleichem oder
ähnlichem
Gesellschaftszweck
beteiligen,
derartige
Unternehmen
erwerben,
Tochtergesellschaften gründen, Zweigniederlassungen errichten sowie alle sonstigen den
Gesellschaftszweck fördernden Geschäfte vornehmen.
Die nichtwirtschaftliche Betätigung ist gem. § 107 Abs. 2 Nr. 2 Gemeindeordnung NRW
– Kulturförderung – zulässig.
Beteiligungsverhältnisse
Die Kommanditeinlage in Höhe von 250.000,00 € entfällt auf die Kommanditisten wie folgt:
Anteil an den
Kommanditeinlagen
in...
€
%
A. Kommanditisten
Ruhr-Nachrichten Verlag & Co. KG
Zeitungsverlag Westfalen GmbH & Co. KG
Graphische Betriebe F.W. Rubens GmbH & Co. KG
Westfäl. Anzeiger Verlagsgesellsch. mbH & Co. KG
Kreis Unna
Gemeinde Holzwickede
Gemeinde Bönen
Stadt Schwerte
Stadt Bergkamen
Stadt Lünen
Stadt Kamen
Stadt Fröndenberg
Wirtschaftsbetriebe der Stadt Unna GmbH
B. Komplementär
Antenne Unna. Betriebs- u. Verwaltungsgesellschaft mbH
80.500,00
48.600,00
44.825,00
13.575,00
12.362,63
3.434,06
3.434,06
6.181,33
6.181,33
8.928,57
6.181,33
3.434,06
12.362,63
32,20
19,44
17,93
5,43
4,95
1,37
1,37
2,47
2,47
3,58
2,47
1,37
4,95
ohne Einlage
Aufgrund der Verschmelzung ist im Geschäftsjahr 2010 der Kommanditist Verkehrsbetriebe
der Stadt Unna GmbH aus der Gesellschaft ausgeschieden und der Kommanditist
Wirtschaftsbetriebe der Stadt Unna GmbH in die Gesellschaft eingetreten.
Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft
Geschäftsführung
Gem. § 14 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrages werden die Geschäfte der Gesellschaft durch
die Komplementärin geführt. Die Komplementärin ist gem. § 4 Abs. 1 des
Gesellschaftsvertrages die Antenne Unna Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mit Sitz in
Dortmund, Amtgericht Dortmund, HRB 92 12. Sie ist zur Geschäftsführung und Vertretung
der Gesellschaft berechtigt und verpflichtet.
Marco Morocutti
111
(Geschäftsführer)
Beteiligungsbericht 2011
Gesellschafterversammlung
für die Stadt Kamen ist in der Gesellschafterversammlung vertreten:
Reiner Brüggemann
(Verwaltung)
Unternehmensergebnis 2010 – Erfüllung des Gesellschaftszwecks
Bilanz
Aktivseite
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2010
EUR
2009
TEUR
2008
TEUR
3.536,00
81.032,00
26.189,23
5
48
26
0
50
26
14.781,27
15
-
253.472,69
225
254
992.778,74
900
1.135
657,88
657,88
-
1.372.447,81
1.219
1.466
250.000,00
283.569,83
26.189,23
243
356
26
197
476
26
95.893,00
716.795,75
171
423
168
598
1.372.447,81
1.219
1.466
Passivseite
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteile der Kommanditisten
II. Rücklagen
B. Ausgleichsposten für aktivierte eigene
Anteile
C. Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
112
Beteiligungsbericht 2011
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
2. sonstige betriebliche Erträge
3. Aufwendungen aus Kostenerstattungen an
die Veranstaltergemeinschaft für lokalen
Rundfunk im Kreis Unna e.V.
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
7. Erträge aus Beteiligungen
8. Zinsen und ähnliche Erträge
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
12. Jahresüberschuss
13. Gutschrift auf Gesellschafterkonten
14. Bilanzgewinn
Kennzahlen in %
1. Ertragslage
- Eigenkapitalrentabilität
31.12.2010
EUR
1.786.781,65
67.491,47
2009
TEUR
1.690
73
2008
TEUR
1.984
46
628.790,56
605
719
59.759,87
13.011,63
20.424,37
66
14
48
11
24
39
742.678,45
30.000,00
5.818,11
26.069,32
399.357,03
822
11
25
217
809
30
25
410
59.978,00
339.379,03
339.379,03
0
33
184
184
0
66
344
344
0
31.12.2010
2009
2008
63,6
30,8
51,1
8,1
6,5
5,2
481,7
755,7
878,5
38,9
49,2
45,9
2010
2009
2008
1.750
37
1.659
31
1.946
38
((Jahresergebnis x 100) : Eigenkapital)
2. Vermögensaufbau
- Anlagenintensität
((Anlagevermögen x 100) : Gesamtvermögen)
3. Anlagenfinanzierung
- Anlagendeckung I
((Eigenkapital x 100) : Anlagevermögen)
4. Kapitalausstattung
- Eigenkapitalquote
((Eigenkapital x 100) : Gesamtkapital)
Leistungsdaten Antenne Unna
Umsatzerlöse in T€
- Erlöse aus Rundfunkwerbung
- Erlöse aus Spotproduktion
113
Beteiligungsbericht 2011
Lagebericht - Kurzdarstellung wesentlicher Bestandteile der Jahresrechnung
Die Umsatzerlöse sind insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 97 T€ (plus 5,7 %)
gestiegen. Die Erlöse aus der Ausschüttung von radio NRW sind dabei mit einem leichten
Plus von 3 T € in etwa stabil geblieben. Sowohl das Ergebnis von radio NRW als auch die
für die Ausschüttungshöhe relevante durchschnittliche Stundenreichweite (2009: 7,0 %;
2010: 6,9 %) waren 2010 in etwa auf dem gleichen Niveau.
Verantwortlich für die Umsatzsteigerung waren vor allem die lokalen Spoterlöse mit einem
Wachstum von 119 T € (plus 26,0 %) sowie die um 23 T € (plus 17,6 %) gesteigerten
Sponsoringerlöse. Rückläufig im Vergleich zum Vorjahr waren lediglich die Erlöse aus
Verbundwerbung mit minus 54 T € (minus 9,9%).
Die Vermögenslage der Gesellschaft hat sich in den vergangenen Gesellschaftsjahren
deutlich verbessert. Zu einem geringen Anteil finanziert sich die Gesellschaft noch über
Darlehen der Gesellschafter.
Der Jahresüberschuss ist von 184 T € in 2009 auf 339 T € in 2010 gestiegen. Die
Verbesserung des Jahresergebnisses ist verursacht durch die Steigerung der
Umsatzerlöse um 97 T €. Des Weiteren wurden auf Vorschlag der Geschäftsführung aus
der Komplementär-GmbH Beteiligungserträge in Höhe von 30 T € an die
Berichtsgesellschaft ausgeschüttet.
Darüber hinaus konnten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vergleich zum
Vorjahr um 79 T € reduziert werden, was im Wesentlichen auf einen geringeren
Sponsoringaufwand (minus 46 T €) und niedrigere Verwaltungsaufwendungen
zurückzuführen ist. Demgegenüber steht die Steigerung der Kostenerstattungen an die
Veranstaltergemeinschaft um 24 T €, die ausschließlich durch die Zahlung einer Abfindung
im Geschäftsjahr 2010 zustande gekommen ist.
Personalbestand
Anzahl der Mitarbeiter
3
Finanzwirtschaftliche Auswirkungen der Beteiligung
Die Stadt Kamen haftet bis zur Höhe ihrer Einlage von 6.181,33 €.
Gewinne oder Verluste der Gesellschaft werden entsprechend ihrer Anteile auf die
Gesellschafter verteilt und verrechnet.
Gemäß § 6 des Gesellschaftsvertrages haben die Gesellschafter entsprechend ihrer
Beteiligungsquote der Betriebsgesellschaft Darlehen zur Verfügung gestellt. Die
Gesellschafterversammlung hat den Gesellschaftern grundsätzlich die Möglichkeit eröffnet,
ihre Darlehensanteile mit Verlusten der Antenne Unna Betriebsgesellschaft zu verrechnen.
Die einzelnen privaten Kommanditisten haben davon Gebrauch gemacht. Ihre
Darlehenskonten wurden aufgelöst und in Höhe der aufgelösten Darlehenskonten wurden
Kapitalrücklagen gebildet.
Der Darlehensstand der Stadt Kamen zum 31.12.2010 beträgt 7.939,80 €.
114
Beteiligungsbericht 2011
Für die kommunalen Kommanditisten, die ihre Gesellschafterdarlehen in unveränderter
Form weiterführen, werden Gewinne und Verluste auf den Verlustvortragskonten gebucht.
Die Verlustvortragskonten sind zum 31. Dezember 2010 durch Zuführung von Gewinnen
vollständig ausgeglichen worden, so dass zum 31. Dezember 2010 keine
Verlustvortragskonten bilanziert werden.
Die Gesellschafter haben am 02. November 1998 beschlossen, dass die Darlehenskonten
ab dem 01. Dezember 1998 nur in Höhe der Differenz zwischen den Darlehenskonten und
den Verlustvortragskonten verzinst werden. Im Jahr 2010 haben sich für die Stadt Kamen
Zinsen in Höhe von 496,68 € ergeben. Die Zinsen werden gemäß § 8 Abs. 4 des
Gesellschaftsvertrages den Privatkonten der Gesellschafter gutgeschrieben.
Die Privatkonten der Gesellschafter wurden im Haben mit 5% p. a. verzinst. Im Jahr 2010
sind Zinsen in Höhe von 32,89 € angefallen. Der Privatkontostand der Stadt Kamen zum
31.12.2010 betrug 8.629,81 €.
Die vom Guthaben gezahlte Zinsabschlagsteuer sowie der Solidaritätszuschlag der Stadt
Kamen für 2010 belaufen sich auf 233,44 €.
Ausblick
Das Geschäftsjahr 2010 wurde vom Rahmenprogrammanbieter radio NRW mit einer
leichten Ergebnisverbesserung und damit mit einer um 1,2 Mio. € höheren
Gesamtausschüttungssumme abgeschlossen. Die mit 6,9 % im Vergleich zum Vorjahr (7,0
%) in etwa stabile Stundenreichweite von Antenne Unna hatte zur Folge, dass die an die
Gesellschaft ausgezahlte Vertriebsprovision gegenüber dem Vorjahr mit einem leichten
Plus von 3 T € annähernd gleich geblieben ist. In die Planung für das Geschäftsjahr 2011
hat radio NRW eine Vertriebsprovision in Höhe von 19,2 Mio. € eingestellt. Das ist im
Vergleich zur Planzahl 2010 eine Steigerung um 2,1 Mio. €, im Vergleich zum Ist 2010
allerdings ein um 3,4 Mio. € niedrigerer Ansatz. Dies dokumentiert eine vorsichtig
optimistische Einschätzung für das Geschäftsjahr 2011. Aufgrund der Stabilisierung des
Wirtschaftsklimas wird für den Werbemarkt mit einer positiven Entwicklung gerechnet.
Nach wie vor befindet sich radio NRW allerdings in einer verschärften Wettbewerbssituation
mit dem öffentlich-rechtlichen Hörfunk. Der Anteil von Antenne Unna an der
Gesamtausschüttungssumme wird sich 2011 verbessern, da laut E.M.A. 2011 I die für die
Ausschüttung maßgebliche durchschnittliche Stundenreichweite von Antenne Unna von 6,9
% auf 7,7 % gestiegen ist.
In der lokalen Hörfunkvermarktung wird es trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs eine
Herausforderung sein, an das sehr gute Vorjahresergebnis anzuknüpfen. Realistisch ist als
Planzahl ein Rückgang der Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um etwa 3 %. Auf der
Kostenseite wird der im Mai durchgeführte Umzug von Antenne Unna einschließlich der
damit verbundenen, dringend notwendigen Sendermodernisierung die Liquidität, aber auch
das Betriebsergebnis über Abschreibungs- und Aufwandsbuchungen in starkem Maße
belastet. Dennoch wird es auch im Geschäftsjahr 2011 möglich sein, einen
Jahresüberschuss zu erwirtschaften.
Die geschilderte Situation des Rahmenprogrammanbieters radio NRW und der Wettbewerb
mit dem öffentlich-rechtlichen Hörfunk stellt insofern derzeit für die Berichtsgesellschaft die
größte wirtschaftliche Unsicherheit dar.
115
Beteiligungsbericht 2011
Nach wie vor ist auch die Entwicklung digitaler Verbreitungswege von Antenne Unna zu
verfolgen. Das Internet sowie mobile Endgeräte wie das IPhone werden zunehmend als
Verbreitungswege genutzt. Hier ist es von Bedeutung, die Sendermarke auch auf den
digital zur Verfügung stehenden Übertragungswegen zu verbreitern. So wurde im
Geschäftsjahr 2010 eine IPhone-App programmiert sowie der neuerliche Relaunch des
Internetauftritts entwickelt.
Rechtliche Gefährdungspotentiale sind aus heutiger Sicht für 2011 nicht erkennbar.
116