Daten
Kommune
Kreis Unna
Dateiname
Niederschrift Kreistag öffentlich.pdf
Größe
515 kB
Erstellt
12.01.16, 00:07
Aktualisiert
27.01.18, 23:21
Stichworte
Inhalt der Datei
07.01.2016
Niederschrift 005/2015
Kreistag
am 15.12.2015 | Aula Hellweg Berufskolleg | Platanenallee 18 | 59425 Unna
Beginn 15:00 Uhr
Anwesend:
Vorsitzender
Herr Landrat Michael Makiolla
Kreistagmitglieder SPD
Frau Jasmin Beisenherz
Herr Martin Blom
Frau Angelika Chur
Frau Brigitte Cziehso
Frau Aileen Droll
Frau Martina Eickhoff
Herr Bernd Engelhardt
Herr Norbert Enters
Herr Hartmut Ganzke
Herr Jens Hebebrand
Herr Udo Holz
Frau Christine Hupe
Frau Renate Jung
Herr Jürgen Kerl
Herr Dirk Kolar
Frau Ingrid Kroll
Herr Sascha Alexander Kudella
Frau Ursula Lindstedt
Herr Dieter Mendrina
Herr Gerd Oldenburg
Herr Theodor Rieke
Frau Renate Schmeltzer-Urban
Herr Jens Schmülling
Herr Heinz Steffen
Frau Simone Symma
Frau Manuela Werbinsky
Herr Martin Wiggermann
Herr Herbert Ziegenbein
Herr Uwe Zühlke
Kreistagmitglieder CDU
Herr Günter Bremerich
Ende 18:45 Uhr
Herr Peter Dörner
Frau Annika Dresen
Herr Wilfried Feldmann
Frau Claudia Gebhard
Herr Stefan Janyga
Herr Wilhelm Jasperneite
Herr Jan-Eike Kersting
Herr Dieter Kleinwächter
Herr Paul-Heinz Kranemann
Herr Helmut Krause
Herr Herbert Krusel
Herr Olaf Lauschner
Herr Gerhard Meyer
Frau Elke Middendorf
Herr Hakan Namlisoy
Herr Martin Niessner
Frau Martina Plath
Frau Gabriele Richter
Frau Ursula Schmidt
Herr Carl Schulz-Gahmen
Kreistagmitglieder BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Herr Hans-Ulrich Bangert
Herr Herbert Goldmann
Frau Sandra Heinrichsen
Herr Klaus-Bernhard Kühnapfel
Frau Marion Küpper
Herr Jochen Nadolski-Voigt
Frau Stephanie Schmidt
Frau Anke Schneider
Kreistagmitglieder Linksfraktion
Herr Dieter Reichwald
Herr Werner Sell
Kreistagmitglieder GFL-Lünen / UWG-Selm
Herr Kunibert Kampmann
(anwesend bis 18.20 Uhr | bis Punkt 6.2.10)
Frau Maria Lipke
Herr Helmut Rosenkranz
Kreistagmitglieder FDP
Herr Dieter Albert
Herr Michael Klostermann
Herr Julius Will
Kreistagmitglieder PIRATEN
Herr Christian Roß
Herr Ralf Schaefer
Kreistagmitglied FW
Herr Helmut Stalz
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Verwaltung
Herr Dr. Thomas Wilk, Kreisdirektor
Herr Torsten Göpfert, Dezernent
Herr Dirk Wigant, Dezernent
Frau Sabine Leiße, Leiterin Stabsstelle Planung und Mobilität
Frau Katja Schuon, Leiterin Stabsstelle Büro Landrat, Kreistag, Gleichstellung
Frau Silke Schmücker, Schriftführerin
Herr Landrat Makiolla begrüßt die anwesenden Damen und Herren und eröffnet die Sitzung. Er teilt mit, dass
ein Fotograf des Hellweger Anzeigers sowie ein Fernsehteam des WDR während der Sitzung Aufnahmen
machen wollten. Einwände seitens der Kreistagsmitglieder gegen diese Aufnahmen ergeben sich nicht.
(Anmerkung der Schriftführerin: Der WDR hat den angekündigten Termin nicht wahrgenommen.)
Zudem weist Herr Landrat Makiolla darauf hin, dass der Hellweger Anzeiger im Internet mit einem LiveTicker über die Sitzung berichten werde und begrüßt dies ausdrücklich als Wertschätzung der Arbeit des
Kreistages.
Herr Kühnapfel, der als Nachfolger für Frau Brehmer in den Kreistag nachgerückt ist, wird von Herrn Landrat
Makiolla zur gesetzmäßigen und gewissenhaften Wahrnehmung seiner Aufgaben verpflichtet.
Herr Landrat Makiolla teilt sodann mit, dass die Einladung zu der Sitzung am 03.12.2015 verschickt wurde.
Da sich auf seine Frage hin niemand meldet, dem die Einladung nicht fristgerecht zugegangen ist, stellt er
die form- und fristgerechte Einladung sowie die Beschlussfähigkeit des Kreistages fest.
Vor Eintritt in die Tagesordnung schlägt Herr Landrat Makiolla vor, Tagesordnungspunkt 15: „Grundsätzliche
Berichterstattung des Jobcenters in jedem Ausschuss für Arbeitsmarkt und Wirtschaftsförderung; Antrag der
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 27.11.2015“ von der Tagesordnung abzusetzen. Ein etwaiger
Beschluss dieses Antrags wäre rechtswidrig, so Herr Makiolla, da er in die Kompetenzen des Ausschussvorsitzenden für Arbeitsmarkt und Wirtschaftsförderung eingreifen würde, und müsste von ihm beanstandet
werden.
Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erläutert Frau Schmidt, Zielsetzung des Antrags sei eine Verbesserung des Informationsaustauschs zwischen der Trägerversammlung des Jobcenters und dem Ausschuss für Arbeitsmarkt und Wirtschaftsförderung (AuW). Aufgrund der Zuständigkeitsordnung habe der
AuW die Möglichkeit, die Angelegenheiten des Jobcenters vorzuberaten. Da in der Trägerversammlung des
Jobcenters nicht alle Fraktionen vertreten seien, sollten wesentliche Entscheidungen dieses Gremiums vorab im AuW diskutiert werden.
Herr Landrat Makiolla weist darauf hin, dass das Anliegen nachvollziehbar sei. Jedoch richte sich der Antrag
nicht an das zuständige Gremium. Er beantrage daher die Absetzung des Tagesordnungspunktes.
Der Tagesordnungspunkt 15 wird einstimmig bei acht Enthaltungen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
von der Tagesordnung abgesetzt.
Für die SPD-Fraktion beantragt Frau Cziehso die Absetzung des Tagesordnungspunktes 10: „Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans Nordrhein-Westfalen, 2. Beteiligungsverfahren; Stellungnahme des Krei-
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ses Unna“. Der Landesentwicklungsplan sei die Grundlage für alle nachfolgenden Planungen, unter anderem für den Regionalplan und die Bauleitplanung, und ihre Fraktion habe noch Beratungsbedarf. Da die
Stellungnahme des Kreises bis zum 15. Januar beim Land vorliegen müsse, beantrage die SPD-Fraktion
eine zusätzliche Sitzung des Kreistages im Januar zu diesem Thema.
Herr Landrat Makiolla kündigt für den Fall der Absetzung des Tagesordnungspunktes eine zusätzliche
Kreistagssitzung am 13.01.2016 um 16.00 Uhr an.
Herr Goldmann führt aus, dass die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN dem Antrag auf Absetzung des
Tagesordnungspunktes nicht zustimmen werde. Der Landesentwicklungsplan werde bereits seit 2014 diskutiert. Bei der nun vorliegenden zweiten Beteiligung gehe es um die Änderungen aufgrund der Einwendungen
der kommunalen Gebietskörperschaften, wobei den Einwendungen des Kreises im aktuellen Entwurf bereits
weitgehend Rechnung getragen wurde. Die Drucksache liege zudem bereits seit über vier Wochen vor, so
dass ausreichend Zeit bestanden habe, sich abschließend mit dem Thema zu beschäftigen. Eine zusätzliche
Sitzung des Kreistages würde Kosten in fünfstelliger Höhe verursachen. Er plädiere daher für die Beratung
und Beschlussfassung in der heutigen Sitzung.
Der Tagesordnungspunkt 10 wird sodann mehrheitlich bei 13 Nein-Stimmen (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN, Linksfraktion, PIRATEN, Herr Stalz (FW)) von der Tagesordnung abgesetzt.
Herr Landrat Makiolla weist darauf hin, dass ein Antrag der FDP-Fraktion zum Thema „Entlastung des Kreises von den Kosten der Eingliederungshilfe“ vorliege. Dieser sei nicht fristgerecht für diese Kreistagssitzung
gestellt worden und falle auch nicht unter die Haushaltsthematik. Er werde daher in der Sitzung am
13.01.2016 behandelt.
Weitere Änderungen oder Ergänzungen in der Tagesordnung ergeben sich nicht, so dass wie folgt beraten
wird:
Tagesordnung:
Öffentlicher Teil
Punkt 1
Bestellung einer Schriftführerin
Punkt 2
Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner
Punkt 3
159/15/1 Bildung der FDP-Fraktion im Kreistag;
Änderung der Ausschussbesetzung
Punkt 4
161/15/1 Ersatzwahlen
Punkt 5
136/15
Vergütungssätze für den Einsatz von Schulbegleiterinnen und Schulbegleitern im Rahmen der Eingliederungshilfe nach § 54 SGB XII
Punkt 6
Punkt 6.1
Haushalt 2016
123/15/1 Stellenplan für das Jahr 2016
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Punkt 6.2
122/15/1 Erlass der Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2016;
Änderungen des Entwurfes und Beschlussfassung über die Einwendungen der Städte
und Gemeinden
Punkt 6.2.1
171/15
Streichen von Mitteln im Kulturbereich;
Antrag der FDP-Fraktion vom 22.11.2015
Punkt 6.2.2
173/15
Nachhaltigkeitsstrategie;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Punkt 6.2.3
174/15
Zusätzliche Spracherziehung für Kinder;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Punkt 6.2.4
178/15
Allgemeine Verwaltungsgebühren;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Punkt 6.2.5
176/15
Busverkehr der VKU zu Konzerten der Neuen Philharmonie Westfalen in Kamen;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Punkt 6.2.6
177/15
Waldschule Cappenberg: Neuausrichtung und Konzeption
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.20215
Punkt 6.2.7
175/15
Investition Haus Opherdicke;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Punkt 6.2.8
172/15
Einführung einer Rettungs-App;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Punkt 6.2.9
179/15
Waldschule Cappenberg: Aufrechterhaltung der Arbeit
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 09.12.2015
Punkt 6.2.10 180/15
Sozialticket: Preissenkung für Tickets der Preisstufe B (kreisweite Nutzung);
Gemeinsamer Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Linksfraktion vom
10.12.2015
Punkt 6.2.11 181/15
Aufrechterhaltung der Print-Ausgabe des "Jahrbuchs" als Publikation des Kreises;
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 10.12.2015
Punkt 6.2.12 183/15
Sozialticket 2016 auf den Prüfstand;
Gemeinsamer Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 14.12.2015
Punkt 7
152/15
Beteiligungsbericht für das Geschäftsjahr 2014
Punkt 8
156/15
Änderung des Gesellschaftsvertrags der Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH
Punkt 9
155/15
Kooperationsvereinbarung zur Durchführung der Veranstaltung radKULT(O)UR 2016
Punkt 10
147/15
Bestellung von Prüferinnen/Prüfern und der Leitung des Rechnungsprüfungsamtes
Punkt 11
Schulsozialarbeit
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Punkt 11.1
125/15
Bericht zur Umsetzung des Landesprogramms "Soziale Arbeit an Schulen" im Kreis Unna
Punkt 11.2
167/15
Erhalt der Schulsozialarbeit auch nach 2017;
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 27.11.2015
Punkt 12
139/15/1 Errichtung eines vollzeitschulischen Bildungsganges zur Ausbildung als "Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter" am Märkischen Berufskolleg des Kreises Unna in Unna
Punkt 13
166/15
Ernennung eines/r Flüchtlingsbeauftragten für den Kreis Unna;
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 27.11.2015
Punkt 14
142/15
Sechzehnte Änderungssatzung zur Vierten Abfallgebührensatzung des Kreises Unna
vom 07.12.1998 (16. ÄS) - Festlegung der Abfallgebührensätze des Jahres 2016
Punkt 15
Punkt 15.1
Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen
163/15
Flüchtlingskrise;
Anfrage von Herrn Stalz (FW) vom 07.12.2015
Nichtöffentlicher Teil
Punkt 16
165/15
Punkt 17
Ernennung eines stellvertretenden Kreisbrandmeisters
Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen
Öffentlicher Teil
Punkt 1
Bestellung einer Schriftführerin
Beschluss
Auf Vorschlag des Landrates wird Frau Silke Schmücker zur Schriftführerin für diese Sitzung des Kreistages
bestellt.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
Punkt 2
Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner
Fragen von Einwohnerinnen oder Einwohnern ergeben sich nicht.
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Punkt 3
159/15/1
Bildung der FDP-Fraktion im Kreistag;
Änderung der Ausschussbesetzung
Erörterung
Herr Landrat Makiolla erläutert, dass die FDP durch den Wechsel von Herrn Albert wieder Fraktionsstärke
erlangt habe. Als Fraktion habe die FDP das Recht, zumindest mit einem beratenden Mitglied in jedem
Fachausschuss, mit Ausnahme einiger sondergesetzlicher Ausschüsse, vertreten zu sein. Zudem müsse der
Kreistag einen Feststellungsbeschluss bezüglich der Auswirkungen des Fraktionsübertritts von Herrn Albert
fassen.
Da er bei der Entscheidung über die Ausschussbesetzung kein Stimmrecht hat, ruft Herr Landrat Makiolla
die beiden Ziffern des Beschlussvorschlags getrennt zur Abstimmung auf.
Beschluss
1. Es wird festgestellt, dass trotz der durch den Wechsel von Herrn Albert bedingten Auflösung der FWGruppe und Bildung der FDP-Fraktion die Mehrheitsverhältnisse in den Ausschüssen das politische
Kräfteverhältnis im Kreistag noch angemessen widerspiegeln. Eine Auflösung und Neubildung der Ausschüsse zur Anpassung an die geänderten Kräfteverhältnisse wird nicht für erforderlich gehalten.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
2. Gem. § 41 Abs. 3 Satz 8 KrO werden die nachfolgend aufgeführten Kreistagsmitglieder/sachkundigen
Bürger zu beratenden Mitgliedern in die aufgeführten Ausschüsse des Kreistages bestellt:
Gremium
Ordentliches beratendes
Stellvertretendes beratendes
Mitglied
Mitglied
Kreisausschuss
Michael Klostermann
Julius Will
Rechnungsprüfungsausschuss
Dieter Albert
Michael Klostermann
Ausschuss für Arbeitsmarkt und
Andreas Wette, sB
Dieter Albert
Fabian Degen, sB
Björn Lerche, sB
Julius Will
Björn Lerche, sB
Rainer Seepe, sB
Dieter Albert
Dieter Albert
Michael Klostermann
Wirtschaftsförderung
Ausschuss für Gesundheit und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Soziales, Familie
und Gleichstellung
Ausschuss für Feuerwehr, Sicherheit, Ordnung und Straßenverkehr
Unterausschuss für Hoch- und
Tiefbauangelegenheiten
Wahlergebnis
einstimmig gewählt (ohne Beteiligung des Landrates)
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Punkt 4
161/15/1
Ersatzwahlen
Erörterung
Herr Landrat Makiolla teilt in Ergänzung zu Ziffer 1 des Beschlussvorschlags der Drucksache mit, dass die
Fraktion GFL-Lünen/UWG-Selm als Nachfolger für Herrn Kampmann als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Soziales, Familie und Gleichstellung Herrn Volker Meyer, sachkundiger Bürger aus Selm, vorschlage.
Die SPD-Fraktion schlage der Trägerversammlung des Jobcenters Frau Martina Eickhoff zur Bestellung als
Nachfolgerin von Herrn Sigfried Pogadl in den Beirat des Jobcenters Kreis Unna, Ziffer 2 des Beschlussvorschlags, vor.
Ein Vorschlag für die Nachfolge für Herrn Albert als stellvertretendes Mitglied für Herrn Stalz im Ausschuss
für Arbeitsmarkt und Wirtschaftsförderung, Ziffer 3 des Beschlussvorschlags, liege bislang nicht vor, so Herr
Landrat Makiolla. Die Nachbesetzung könne nur durch einen einstimmigen Beschluss des Kreistages erfolgen. Sollte ein solcher nicht zustande kommen, bleibe der Stellvertretersitz frei.
Es ergibt sich auch auf Nachfrage des Landrates kein Vorschlag für eine Nachbesetzung. Herr Landrat
Makiolla weist darauf hin, dass die Nachbesetzung durch einen einstimmigen Beschluss auch noch in einer
der nächsten Kreistagssitzungen möglich sei.
Da der Landrat bei der Entscheidung über die Ausschussbesetzungen (Ziffer 1 des Beschlussvorschlags)
kein Stimmrecht hat, lässt er über die beiden verbleibenden Ziffern des Beschlussvorschlags getrennt abstimmen.
Wahl
1. Für die Dauer der verbleibenden Wahlperiode des Kreistages werden folgende Ersatzwahlen vorgenommen:
Gremium
Funktion
bisheriges Mitglied
neues Mitglied
Ausschuss für Ar-
ordentliches
Brehmer, Ilka
Kühnapfel, Klaus-Bernhard
beitsmarkt und Wirt-
Mitglied
Brehmer, Ilka
Kühnapfel, Klaus-Bernhard
schaftsförderung
Ausschuss für Sozia-
ordentliches
les, Familie und
Mitglied
Gleichstellung
Ausschuss für Ar-
ordentliches
Pogadl, Siegfried (sach-
Müller, Sabina
beitsmarkt und Wirt-
Mitglied
kundiger Bürger)
(sachkundige Bürgerin)
Ausschuss für Natur
stellvertretendes
Müller, Sabina
Koch, Julian
und Umwelt
Mitglied
(sachkundige Bürgerin)
(sachkundiger Bürger)
Ausschuss für Sozia-
stellvertretendes
Kampmann, Kunibert
Meyer, Volker
les, Familie und
Mitglied
schaftsförderung
(sachkundiger Bürger)
Gleichstellung
Wahlergebnis
einstimmig gewählt (ohne Mitwirkung des Landrates)
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2. Für die Dauer der verbleibenden Wahlperiode des Kreistages wird der Trägerversammlung zur Bestellung in den Beirat des Jobcenters Kreis Unna folgende Person vorgeschlagen:
Gremium
Jobcenter Kreis Unna
Funktion
ordentliches
bisheriges Mitglied
Pogadl, Siegfried
Beirat
Mitglied
(sachkundiger Bürger)
neues Mitglied
Eickhoff, Martina
Wahlergebnis
einstimmig gewählt
Punkt 5
136/15
Vergütungssätze für den Einsatz von Schulbegleiterinnen und Schulbegleitern im Rahmen der Eingliederungshilfe nach § 54 SGB XII
Beschluss
Die Vergütungssätze für den Einsatz von Schulbegleiterinnen und Schulbegleitern als „Nicht-Fachkräfte“ im
Rahmen der Eingliederungshilfe nach § 54 SGB XII werden bis auf Weiteres als Durchschnittswert der Vergütungssätze für Haushaltshilfen aus den Vereinbarungen der Krankenkassen mit den privaten Anbietern
(bpa, LfK und VDAB) ermittelt. Sofern sich die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege des Landes
NRW mit den Krankenkassen wieder auf eine neue Vergütungsvereinbarung verständigen, tritt der darin
vereinbarte Vergütungssatz an die Stelle des Durchschnittssatzes. Der jeweils aktuell geltende Satz ist zum
01.07. eines jeden Jahres fortzuschreiben.
Für durchschnittliche Ausfalltage durch eine Erkrankung der begleiteten Schüler/-innen ist auf den Durchschnittssatz der Vergütungssätze ein Aufschlag von 5% zu berücksichtigen.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
Punkt 6
Haushalt 2016
Erörterung
Herr Landrat Makiolla erläutert den geplanten Ablauf der Haushaltsberatungen. Im Ältestenrat sowie im
Kreisausschuss sei eine Redezeit von maximal 15 Minuten je Redner/in vereinbart worden. Nach den Reden
werde Herr Kreisdirektor und Kreiskämmerer Dr. Wilk noch eine kurze Erklärung zum Haushalt abgeben.
Nach einer Pause erfolge anschließend die Beratung und Abstimmung über die Anträge zum Haushalt. Danach werde über den Stellenplan und den Haushaltsplan, ggf. in der durch die Anträge veränderten Form,
abgestimmt.
Zum Haushalt 2016 tragen sodann Frau Cziehso für die SPD-Fraktion, Herr Jasperneite für die CDUFraktion, Herr Goldmann für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Herr Sell für die Linksfraktion, Frau
Lipke für die Fraktion GFL-Lünen/UWG-Selm, Herr Klostermann für die FDP-Fraktion, Herr Roß für die
Gruppe PIRATEN und Herr Stalz (FW) vor. Die Haushaltsreden sind der Niederschrift als Anlagen 1-8 beigefügt.
Herr Dr. Wilk gibt eine Erklärung zum Haushalt ab. Diese ist der Niederschrift als Anlage 9 beigefügt.
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Anschließend wird die Sitzung um 17.12 Uhr für eine Pause unterbrochen. Um 17.30 Uhr wird die Sitzung
fortgesetzt.
Herr Landrat Makiolla weist darauf hin, dass die Anträge zum Haushalt nach Sachzusammenhang in einer
Liste zusammengestellt worden seien. Die Beratung und Beschlussfassung über die Anträge erfolge in dieser Reihenfolge.
Punkt 6.2.1
171/15
Streichen von Mitteln im Kulturbereich;
Antrag der FDP-Fraktion vom 22.11.2015
Erörterung
Herr Goldmann merkt an, dass die Streichung der Mittel im Kulturbereich bereits in den vergangenen Jahren
regelmäßig von der FDP beantragt worden sei. Die Position der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sei in
diesem Punkt unverändert; man werde dem Antrag nicht zustimmen.
Herr Stalz (FW) führt aus, dass die Streichung der 12.800 Euro den Kreishaushalt nicht sanieren würde. Auf
der anderen Seite sei die finanzielle Unterstützung der ehrenamtlich engagierten Vereine und Menschen
wichtig und in vielen Fällen entscheidend dafür, dass die Veranstaltungen überhaupt stattfinden könnten.
Für die SPD-Fraktion weist Herr Engelhardt darauf hin, dass die Förderung der Veranstaltungen im Kulturbereich durch diese Mittel seit Jahrzehnten eine gute Wirkung zeige. Seine Fraktion werde über den Haushaltsansatz im Zuge der wirkungsorientierten Steuerung aber noch einmal diskutieren. Das Geld sei aus
Sicht der SPD jedoch grundsätzlich gut angelegt.
Beschluss
Die Mittel von 12.800 Euro zur Einzelförderung von Kulturarbeit, Produkt 41.01.03, werden gestrichen.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich nicht beschlossen
(3 Ja-Stimmen der FDP-Fraktion, 67 Nein-Stimmen der Fraktionen
SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Linksfraktion, GFL-Lünen/
UWG-Selm, der Gruppe PIRATEN, von Herrn Stalz (FW) sowie des
Landrates)
Punkt 6.2.2 173/15
Nachhaltigkeitsstrategie;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Beschluss
Der Haushaltsansatz über 24.000 Euro Sachkosten und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Nachhaltigkeitsstrategie (Teilergebnisplan 69.00.01) wird gestrichen.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich beschlossen
(58 Ja-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU, GFL-Lünen/UWG-Selm, FDP,
von Herrn Stalz (FW) sowie des Landrates, 12 Nein-Stimmen der Fraktionen
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Linksfraktion sowie der Gruppe
PIRATEN)
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Punkt 6.2.3 174/15
Zusätzliche Spracherziehung für Kinder;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Erörterung
Für die SPD-Fraktion begründet Herr Rieke den Antrag. Nur 11 der insgesamt 30 Kindertageseinrichtungen
im Jugendamtsbezirk des Kreises bekämen zusätzliche Mittel für Sprachförderung. Das sei viel zu wenig
und entspreche nicht dem Stellenwert der frühkindlichen Spracherziehung, mit der die Grundlage für eine
spätere Chancengleichheit bei der Schulbildung gelegt werde.
Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hinterfragt Herr Goldmann die Haushaltsrelevanz des Antrages.
Trotzdem werde seine Fraktion dem Antrag zustimmen, da der Beschluss eine Verbesserung der Konzeption der frühkindlichen Sprachförderung impliziere.
Beschluss
Der Landrat wird beauftragt, ein Konzept im 1. Halbjahr 2016 vorzulegen, wie die frühkindliche Spracherziehung im Bereich des Jugendamtes für Bönen, Fröndenberg und Holzwickede im Umfang deutlich verbessert
werden kann. Insbesondere soll untersucht werden, wie mit Hilfe Dritter die notwendige finanzielle und personelle Ausstattung erhöht werden kann und ob die Konzeption der frühkindlichen Spracherziehung den
Erfordernissen angepasst werden muss.
Der Landrat wird beauftragt, zusammen mit den Städten und Gemeinden einen Bericht darüber vorzulegen,
wie bereits vorhandene Förderprogramme wirken und inwieweit eine verbesserte Abstimmung der Förderprogramme aufeinander notwendig ist.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
Punkt 6.2.4 178/15
Allgemeine Verwaltungsgebühren;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Erörterung
Herr Goldmann führt aus, dass er die Überprüfung der Verwaltungsgebühren auf ihre Kostendeckung für
eine Selbstverständlichkeit und für ein Geschäft der laufenden Verwaltung halte. Er erkenne für 2016 keine
Haushaltsrelevanz.
Beschluss
Der Landrat wird beauftragt, die zu erhebenden allgemeinen Verwaltungsgebühren auf ihren Deckungsgrad
zu prüfen und dem Kreistag darüber zu berichten.
Sollte eine Unterdeckung bei den allgemeinen Verwaltungsgebühren festgestellt werden, werden dem Kreistag vom Landrat entweder Vorschläge unterbreitet, wie ein Deckungsgrad in Höhe von 100 Prozent erreicht
werden kann, oder begründet, warum davon abgewichen wird.
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Abstimmungsergebnis
mehrheitlich beschlossen
(57 Ja-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU, GFL-Lünen/UWG-Selm, FDP,
von Herrn Stalz (FW) sowie des Landrates, 3 Nein-Stimmen der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Gruppe PIRATEN, 10 Enthaltungen
der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN , Linksfraktion und GFL-Lünen/
UWG-Selm)
Punkt 6.2.5 176/15
Busverkehr der VKU zu Konzerten der Neuen Philharmonie Westfalen in
Kamen;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Erörterung
Herr Goldmann kündigt an, dass sich die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei der Abstimmung enthalten werde. Der Antrag enthalte keine klare Begründung. Als Kompromisslösung hätte man die Leistung ausschreiben können, um so eine Kostenreduzierung zu erzielen. Seine Fraktion stehe dem Antrag aber auch
nicht negativ gegenüber.
Herr Sell erklärt, auch die Linksfraktion werde sich enthalten. 2012 habe seine Fraktion die Erhöhung der
Ticketpreise um 40 Prozent beantragt, unter anderem mit Blick auf die Kosten der Busverkehre. Damals
hätten SPD und CDU den Vorschlag abgelehnt, anderenfalls hätte man das Geld schon früher einsparen
können.
Frau Cziehso erklärt, dass sich ihr diese Argumentation als Begründung für die Enthaltung nicht erschließe.
Unter Bezugnahme auf eine Frage von Frau Schneider nach den Nutzerzahlen führt sie aus, dass diese
nicht im Rechnungsprüfungsbericht aufgeführt seien. Die Vermutung liege nahe, dass das Angebot wenig
genutzt werde. Die SPD-Fraktion wolle die angekündigte Neukonzeption des Angebotes der Neuen Philharmonie abwarten und dann zu gegebener Zeit die Frage aufgreifen, ob es möglich sei, mit dem Konzertabonnement gleichzeitig ein günstiges Busticket als kombiniertes Angebot zu erwerben.
Beschluss
Die Einstellung der kostenfreien Busverkehre zu Konzerten der Neuen Philharmonie Westfalen in Kamen zur
kommenden Saison 2016/17 wird beschlossen.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
(15 Enthaltungen der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Linksfraktion,
GFL-Lünen/UWG-Selm sowie der Gruppe PIRATEN)
Punkt 6.2.9 179/15
Waldschule Cappenberg: Aufrechterhaltung der Arbeit
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 09.12.2015
Erörterung
Herr Landrat Makiolla erklärt, dass zwei Anträge zur Waldschule Cappenberg vorlägen. Der Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sei weitergehend und werde daher zuerst beraten.
Frau Cziehso erklärt sich für befangen und nimmt an der Beratung und Beschlussfassung über den Antrag
der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nicht teil.
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Herr Kühnapfel verweist zur Begründung des Antrags auf die Bedeutung des Angebots der Waldschule. Die
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wolle dieses Angebot von hoher Qualität im Bereich der Umweltpädagogik erhalten. Mit Blick auf den gemeinsamen Antrag der Fraktionen SPD und CDU führt Herr Kühnapfel
aus, dass bei der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna schon lange darüber nachgedacht werde,
wie man die Waldschule in das Angebot integrieren könnte. Er hoffe, dass durch den Antrag der großen
Fraktionen diese Diskussion nun beschleunigt werde.
Für seine Fraktion sei es wichtig, dass die Finanzierung der Waldschule auch das gesamte nächste Jahr
über sichergestellt werde. Da die Zuwendungsvereinbarung nächstes Jahr auslaufe und ohnehin ein dauerhaftes strukturelles Defizit bei der Finanzierung der Waldschule bestehe, wäre es konsequent, den Haushaltsansatz in Höhe von 15.000 Euro zur Sicherheit weiter vorzuhalten. Möglicherweise werde er nicht gebraucht, aber es sollte auf jeden Fall vermieden werden, dass das Angebot aufgrund von Finanzierungsproblemen vorübergehend eingestellt werden müsse.
Herr Jasperneite führt aus, auch die CDU-Fraktion halte das Angebot der Waldschule für wichtig, jedoch
habe diese nach seinem Kenntnisstand gerade im Haushaltsjahr 2016 kein Finanzierungsproblem. Mit Blick
auf die Zukunft habe seine Fraktion gemeinsam mit der SPD-Fraktion den Antrag zur Neukonzeptionierung
gestellt, um das Angebot für den gesamten Kreis Unna dauerhaft zu sichern. Man sei auch bereit, sich im
kommenden Jahr für den Erhalt des Angebots einzusetzen, wenn eine entsprechende Konzeption vorliege.
Für die SPD-Fraktion unterstreicht Herr Enters die Ausführungen von Herrn Jasperneite und ergänzt, es sei
zielführender, die Bereitstellung der Mittel mit einer entsprechenden Neukonzeption und der Verknüpfung
bestehender Angebote zu verbinden.
Für die Fraktion GFL-Lünen/UWG-Selm weist Frau Lipke darauf hin, dass die Waldschule Jahr für Jahr vor
schwierigen finanziellen Problemen stehe. Sie plädiere dafür, den Haushaltsansatz von 15.000 Euro im
Kreishaushalt als Sicherheit zu belassen, solange die Neukonzeption noch nicht abgeschlossen sei.
Beschluss
Der Haushaltsansatz im Produkt 69.00.01 für die Waldschule Cappenberg in Höhe von ursprünglich
15.000 Euro wird auch 2016 festgeschrieben.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich nicht beschlossen (16 Ja-Stimmen der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Linksfraktion,
GFL-Lünen/UWG-Selm, der Gruppe PIRATEN sowie von Herrn Stalz,
63 Nein-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU, FDP sowie des Landrates;
ohne Mitwirkung von Frau Cziehso)
Punkt 6.2.6 177/15
Waldschule Cappenberg: Neuausrichtung und Konzeption
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.20215
Beschluss
Der Landrat wird beauftragt, umgehend Gespräche mit dem Trägerverein der Waldschule Cappenberg in
Selm zur Neuausrichtung und Konzeption der Waldschule ab 2017 aufzunehmen. Überlegungen zur kreisweiten Ausrichtung der Waldschule Cappenberg sollen dabei ebenso berücksichtigt werden wie die Frage
der inhaltlichen Zusammenarbeit und Abstimmung aller natur- und umweltpädagogischen Angebote mit dem
Umweltzentrum Westfalen und Einbindung in die Struktur des ehrenamtlichen und hauptamtlichen Naturschutzes unter dem Dach der Naturförderungsgesellschaft.
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Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
Punkt 6.2.7 175/15
Investition Haus Opherdicke;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Erörterung
Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN weist Herr Goldmann darauf hin, dass man seit über 10 Jahren
über die Weiterentwicklung des Standortes Haus Opherdicke diskutiere. Man habe in den vergangenen Jahren viel Geld sowohl in das Gebäude selbst als auch in die Außenanlagen investiert. Seine Fraktion halte es
nicht für sinnvoll, sich jetzt in eine Warteschleife zu begeben. Gäste, die Haus Opherdicke aufsuchten, hätten eine bestimmte Erwartungshaltung. Er halte den jetzigen Zeitpunkt für eine investive Entscheidung für
richtig und glaube nicht, dass ab 2017 noch Mittel für solche Maßnahmen zur Verfügung stünden.
Für die SPD-Fraktion stellt Frau Cziehso klar, dass der Antrag nicht zum Ziel habe, die Mittel für die vorgesehene Investition für eine Außengastronomie zu streichen. Vielmehr solle lediglich eine Überprüfung bzw.
eine Neukonzeption vorgeschaltet werden im Hinblick auf die Öffnungszeiten und andere Rahmenbedingungen.
Beschluss
Das Jahr 2016 wird genutzt, um den Vorschlag des Landrats zum Bau einer Außengastronomie auf Haus
Opherdicke vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung der gesamten Anlage zu diskutieren. Anschließend
kann die Umsetzung der Planung zur Neuausrichtung auch der Gastronomie erfolgen.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich beschlossen
(57 Ja-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU, GFL-Lünen/UWG-Selm, FDP,
von Herrn Stalz (FW) sowie des Landrates, 12 Nein-Stimmen der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der Linksfraktion und der Gruppe PIRATEN,
1 Enthaltung der Fraktion GFL-Lünen/UWG-Selm)
Punkt 6.2.8 172/15
Einführung einer Rettungs-App;
Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 08.12.2015
Erörterung
Frau Cziehso führt ergänzend zu den von Herrn Jasperneite in seiner Haushaltsrede vorgetragenen Ausführungen zur Rettungs-App aus, es gehe bei dem Antrag darum, die klare Absicht zu formulieren, die Rettungs-App im Kreis Unna zu installieren. Im Ältestenrat sei darüber diskutiert worden, wie die Umsetzung
organisiert werden könnte und welche laufenden Kosten aus der Einführung entstehen. Daraus resultierend
solle - ergänzend zum Beschlussvorschlag - der Landrat beauftragt werden, mit den in Frage kommenden
Personen Gespräche aufzunehmen mit dem Ziel, sie an der Umsetzung der Rettungs-App im Kreis Unna zu
beteiligen. Dem Kreistag solle dann berichtet werden, in welcher Art und Weise der Personenkreis betreut
werden müsse, z.B. durch Fortbildungen. Möglichst in der Kreistagssitzung im März sollten dann die laufenden Kosten, die das Projekt verursache, vorgetragen werden. Dann könnte auch das endgültige „Go“ gegeben werden. Es gehe jetzt zunächst darum, die 47.000 Euro in den Kreishaushalt einzustellen und damit die
klare Absicht zu erklären, dass die Einführung der Rettungs-App gewollt sei. Grundlage müsse nicht zwin-
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gend das Gütersloher Modell sein, hier seien auch andere Varianten denkbar. Näheres müsse sich aus den
Gesprächen ergeben.
Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßt Herr Goldmann den von Frau Cziehso vorgetragenen
Verfahrensvorschlag. Grundsätzlich sei die Einführung der Rettungs-App sicherlich positiv, jedoch erfülle der
vorliegende Antrag nicht die qualitativen Mindestanforderungen. So sei der Kostenansatz von 47.000 Euro
laut Aussage von Herrn Jasperneite nur geschätzt, und die Folgekosten bei einer positiven Entscheidungsfindung seien nicht klar. Unklar sei zudem, welche Organisationseinheiten des Kreises die Einführung begleiten oder federführend betreuen könnten. Auch gebe es noch keinerlei Erkenntnisse bezüglich etwaiger Haftungsrisiken. Er bitte daher die Verwaltung, zunächst entsprechend der Ausführungen von Frau Cziehso die
notwendigen Detailinformationen zusammenzutragen. Dann sei seine Fraktion auch im nächsten Jahr bereit,
ein entsprechendes Votum abzugeben.
Herr Klostermann verweist auf seine Ausführungen in seiner Haushaltsrede zu diesem Thema und kritisiert,
dass substanzielle Informationen für eine Entscheidung fehlten. Die FDP-Fraktion hätte sich eine qualifizierte
Vorberatung des Themas in einem Fachausschuss gewünscht. Es könne nicht zielführend sein, wenn knapp
eine Woche vor den Haushaltsplanberatungen ein solcher Antrag ohne fundierte Informationen, nachvollziehbare Zahlen oder eine Stellungnahme der Verwaltung an die anderen Fraktionen geschickt werde.
Herr Jasperneite erklärt, die Einführung der Rettungs-App habe sicherlich Vorlaufzeiten. Die Umsetzung
selbst werde möglicherweise erst 2017 erfolgen. Die 47.000 Euro seien nach Aussage des zuständigen
Fachdezernenten die Kosten, die 2016 für die Implementierung der notwendigen Software benötigt würden.
Es sei richtig, dass die zusätzlichen laufenden Kosten, die durch die Einführung des Systems entstünden,
noch geklärt werden müssten. Um die Einführung jetzt auf den Weg zu bringen und mit den Planungen zu
beginnen, sei es aber notwendig, Haushaltsmittel in den Haushalt 2016 einzustellen. Die App könne durch
Fachleute aus Gütersloh im zuständigen Fachausschuss, wenn dieser festgelegt sei, vorgestellt werden.
Nähere Informationen fänden sich zudem im Internet. Er unterstreicht die Bedeutung jeder einzelnen Minute
im Falle eines plötzlichen medizinischen Notfalls.
Herr Landrat Makiolla stellt klar, dass die Einführung der App in den Zuständigkeitsbereich des Fachbereichs
Öffentliche Sicherheit und Ordnung falle. Wenn die von Frau Cziehso vorgeschlagene Verfahrensweise die
Grundlage für das weitere Vorgehen sei und die Zielperspektive der Antragssteller, wie von Herrn
Jasperneite klargestellt, die eigentliche Realisierung erst im Jahr 2017 sei, sehe er kein Problem, wenn der
Antrag entsprechend beschlossen werde.
Herr Nadolski-Voigt kritisiert, dass nicht klar sei, wofür die 47.000 Euro 2016 benötigt würden, wenn es zunächst um eine Vorbereitung gehe und die Realisierung in 2017 erst erfolgen solle. Der Antrag sei inhaltlich
nicht fundiert. Aus seiner Sicht könne man eine Absichtserklärung beschließen, dass die Rettungs-App eingeführt werden solle. Er halte es aber für substanzlos, eine beliebige Summe für die Vorbereitung in den
Haushalt einzustellen.
Herr Landrat Makiolla führt aus, auch er sei der Meinung, dass die 47.000 Euro letztlich nicht ausreichen
würden. Jedoch könne er die genauen Kosten derzeit noch nicht beziffern. Es sei auch in anderen Bereichen
üblich, bei einer solch unklaren Situation zunächst einen möglichen Betrag als Platzhaltersumme einzustellen. Er lege jedoch Wert darauf, auf die Folgekosten hinzuweisen, um nicht auf die 47.000 Euro festgelegt zu
werden. Es fielen Kosten für den Kauf der Rettungs-App an. Außerdem müsse eine Software installiert werden, um die Kompatibilität der Rettungs-App mit der Leitstellensoftware sicherzustellen.
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Frau Schneider befürwortet grundsätzlich die Einführung einer Rettungs-App. Aufgrund der unklaren Kosten
werde sich die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei der Abstimmung enthalten.
Für die Fraktion GFL-Lünen/UWG-Selm spricht sich Frau Lipke für die Einführung der Rettungs-App aus.
Jedoch müssten noch viele offene Fragen geklärt werden, wie beispielsweise die des Datenschutzes sowie
die Frage, ob es noch andere Anbieter gebe.
Herr Kudella beantragt den Schluss der Wortanmeldungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 2 a) der Geschäftsordnung.
Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, erübrigt sich die Abstimmung über diesen Antrag.
Herr Landrat Makiolla stellt zusammenfassend fest, dass die Einführung der Rettungs-App offensichtlich von
einer großen Mehrheit befürwortet werde und man sich 2016 auf den Weg machen wolle, diese im Kreis
Unna einzuführen. Wenn man den Beschluss mit dem ergänzenden Verfahrensvorschlag von Frau Cziehso
als Zusatz fasse, könnten die noch offenen Fragen in 2016 geklärt und wahrscheinlich auch erste Aufträge
zur Umsetzung erteilt werden. Die Rettungs-App werde dann 2017 hoffentlich erfolgreich im Kreis eingesetzt.
Beschluss
Die Einführung der sogenannten Rettungs-App zum Haushaltsjahr 2016 wird beschlossen. Für die Implementierung der Rettungs-App sind Haushaltsmittel in Höhe von 47.000 Euro in den Haushalt 2016 einzustellen.
Der vorstehende Beschluss wird im Zusammenhang mit folgendem Verfahrensvorschlag gefasst:
Der Landrat wird beauftragt, mit den in Frage kommenden Personen Gespräche aufzunehmen mit dem Ziel,
sich an der Umsetzung der Rettungs-App im Kreis Unna zu beteiligen. Dem Kreistag wird berichtet, in welcher Art und Weise dieser Personenkreis, unter anderem durch Fortbildungen, betreut werden muss und
welche laufenden Kosten das Projekt voraussichtlich über die Implementierung der App hinaus verursachen
wird. Auf dieser Grundlage kann der Kreistag, voraussichtlich in der Sitzung am 15.03.2016, über die Einführung der Rettungs-App abschließend entscheiden.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich beschlossen
(57 Ja-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU, GFL-Lünen/UWG-Selm, der
Gruppe PIRATEN, von Herrn Stalz (FW) sowie des Landrates, 3 NeinStimmen der FDP-Fraktion, 10 Enthaltungen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN und der Linksfraktion)
Punkt 6.2.10 180/15
Sozialticket: Preissenkung für Tickets der Preisstufe B (kreisweite Nutzung);
Gemeinsamer Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Linksfraktion vom 10.12.2015
Erörterung
Herr Landrat Makiolla weist darauf hin, dass zwei Anträge zum Thema Sozialticket vorlägen. Der gemeinsame Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Linksfraktion sei der weitergehende und werde daher zuerst behandelt.
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Frau Schneider erläutert, mit der Einführung der Preisstufe A durch die VKU zum 01.01.2016 sei das 10erTicket der Preisstufe 3 günstiger als das Monatsabonnement des Sozialtickets zu dem derzeit gültigen Preis
von 32,02 Euro. Um keine Kunden zu verlieren, sollte aus Sicht der Antragsteller die Preisstufe B für die
kreisweite Nutzung gestärkt und deren Kosten für die Nutzer gesenkt werden. Durch die Landesförderung
des Sozialtickets sei die Senkung des Ticketpreises für den Kreis kostenneutral.
Für die SPD-Fraktion begrüßt Herr Hebebrand, dass der gemeinsame Antrag impliziere, dass keine fiktiven
Summen mehr für das Sozialticket angesetzt würden, sondern der Preis des Großkundenabonnements als
Berechnungsgrundlage diene. Er bitte jedoch die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und die Linksfraktion,
dem gemeinsamen Antrag der SPD- und der CDU-Fraktion zu folgen. Zielsetzung dieses Antrags sei eine
grundsätzliche Überprüfung der Preis- und Ausgestaltung des Sozialtickets. Dazu werde es Anfang 2016 ein
Fachgespräch geben, in dem alle noch offenen Fragen, z.B. ob das Sozialticket auch als Mehrfahrten- oder
10er-Ticket gelten könne, geklärt werden. Er halte es daher nicht für sinnvoll, jetzt die Teilentscheidung über
eine Senkung des Preises für das Ticket der Preisstufe B herauszunehmen und vorzuziehen. Vielmehr sollte
über die gesamte Thematik in der Kreistagssitzung im März diskutiert und entschieden werden.
Herr Sell weist darauf hin, dass man aus seiner Sicht das eine tun könne, ohne das andere zu lassen. Der
gemeinsame Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Linksfraktion werde daher aufrecht
erhalten.
Beschluss
Der Preis, den die Berechtigten für das Sozialticket B (kreisweite Nutzung) zahlen, wird auf 40 Prozent des
jeweiligen gültigen Preises für das Großkundenabonnement festgelegt.
Sollten sich 2016 Veränderungen bezüglich einer Angebotserweiterung/Mehrfahrtentickets oder im Hinblick
auf eine Erhöhung der Landeszuschüsse ergeben, ist die Preisgestaltung neu zu betrachten.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich nicht beschlossen (16 Ja-Stimmen der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Linksfraktion,
GFL-Lünen/UWG-Selm, der Gruppe PIRATEN und von Herrn Stalz (FW),
54 Nein-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU und FDP sowie des Landrates)
Punkt 6.2.12 183/15
Sozialticket 2016 auf den Prüfstand;
Gemeinsamer Antrag der Fraktionen SPD und CDU vom 14.12.2015
Erörterung
siehe Punkt 6.2.10
Beschluss
2016 wird über die weitere Preis- und Ausgestaltung des Kreis-Sozialtickets beraten. Gegebenenfalls werden neue Beschlüsse vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse, z.B. zu einem Mehrfahrtenticket, zur Landesförderung und den Förderbedingungen, gefasst.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich beschlossen
(59 Ja-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU, GFL-Lünen/UWG-Selm und
FDP, der Gruppe PIRATEN, von Herrn Stalz (FW) sowie des Landrates,
10 Nein-Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Links-.
fraktion, 1 Enthaltung der Fraktion GFL-Lünen/UWG-Selm)
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Punkt 6.2.11 181/15
Aufrechterhaltung der Print-Ausgabe des "Jahrbuchs" als Publikation des
Kreises;
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 10.12.2015
Erörterung
Herr Landrat Makiolla weist darauf hin, dass für den Erhalt des Jahrbuchs als Printausgabe 8.720 Euro in
den Haushalt eingestellt werden müssten.
Frau Schmidt begründet für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kurz den Antrag. Das Jahrbuch enthalte viele interessante Themen rund um den Kreis. Gerade die Printausgabe eigne sich auch sehr gut als Geschenk. Hinsichtlich der Kosten habe ihre Fraktion beispielsweise an eine Finanzierung durch die Sparkasse
gedacht, wie sie im Kreis Borken üblich sei. Eventuell könne man alternativ über ein Sponsoring diskutieren.
In den meisten anderen Kreises gebe es ebenfalls ein Jahrbuch, und aus Sicht ihrer Fraktion sollte es auch
im Kreis Unna weiter erhalten bleiben.
Herr Landrat Makiolla weist darauf hin, dass es, anders als im Kreis Borken, im Kreis Unna keine Kreissparkasse gebe und diese Finanzierungsmöglichkeit daher nicht gegeben sei. Man habe sich schweren Herzens
zur Einstellung der Printausgabe entschlossen. In den 90er Jahren seien bei einer Auflage von 2.000
Exemplaren mehrere 100 Bücher über den Buchhandel abgesetzt worden. Inzwischen seien dies keine fünf
Exemplare pro Jahr mehr. Auch bei den Städten und Gemeinden, die früher viele Bücher abgenommen hätten, gebe es keine Nachfrage mehr. Das habe letztlich auch dazu geführt, dass es zunehmend schwieriger
geworden sei, Anzeigenkunden für die Finanzierung zu gewinnen. Daher habe man den Vertrag mit der
Agentur, die das Buch bislang verlegt habe, nicht weiter verlängert. Er selbst bedaure diese Entscheidung
auch, so Herr Landrat Makiolla, sehe aber aufgrund der dargestellten Situation keine Alternative.
Beschluss
Die Print-Ausgabe des „Jahrbuchs“ bleibt als Angebot des Kreises bestehen.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich nicht beschlossen (12 Ja-Stimmen der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und GFLLünen/UWG-Selm sowie der Gruppe PIRATEN, 54 Nein-Stimmen der Frak
tionen SPD, CDU und FDP, von Herrn Stalz (FW) sowie des Landrates,
3 Enthaltungen der SPD-Fraktion und der Linksfraktion)
Im Anschluss an die Beschlussfassung über die einzelnen Haushaltsanträge lässt Herr Landrat Makiolla
über den Stellenplan und die Haushaltssatzung abstimmen.
Punkt 6.1 123/15/1
Stellenplan für das Jahr 2016
Beschluss
Der Entwurf des Stellenplans für das Haushaltsjahr 2016 wird als Anlage zum Haushaltsplan in der Fassung
der Einbringung beschlossen.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
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Punkt 6.2 122/15/1
Erlass der Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2016;
Änderungen des Entwurfes und Beschlussfassung über die Einwendungen
der Städte und Gemeinden
Beschluss
1. Den nach § 55 Abs. 2 Satz 3 Kreisordnung für das Land Nordrhein-Westfalen von den Städten und Gemeinden erhobenen Einwendungen gegen die vorgesehene Festsetzung der Allgemeinen Kreisumlage
wird in dem Umfang entsprochen, wie durch den Beschluss des Kreistages zur Verabschiedung der
Haushaltssatzung 2016 eine Absenkung des Hebesatzes und der Zahllast erfolgt. Im Übrigen werden die
Einwendungen zurückgewiesen.
2. Die Haushaltssatzung des Kreises Unna für das Haushaltsjahr 2016 wird einschließlich Ergebnisplan und
Finanzplan gegenüber dem Verwaltungsentwurf in der als Anlage 1 zur Drucksache 122/15/1 beigefügten
Fassung einschließlich der beschlossenen Anträge und der notwendigen Veränderung des Zahlenwerks
beschlossen.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich beschlossen
(67 Ja-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,
Linksfraktion, GFL-LÜNEN/UWG-Selm, FDP, der Gruppe PIRATEN sowie
des Landrates, 1 Nein-Stimme Herr Stalz (FW), 1 Enthaltung Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Punkt 7
152/15
Beteiligungsbericht für das Geschäftsjahr 2014
Erörterung
Der Beteiligungsbericht für das Geschäftsjahr 2014 wird zur Kenntnis genommen.
Punkt 8
156/15
Änderung des Gesellschaftsvertrags der Wirtschaftsförderungszentrum
Lünen GmbH
Beschluss
Den in der Anlage zur Drucksache 156/15 dargestellten Änderungen des Gesellschaftsvertrags der Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH wird zugestimmt; die Vertreter des Kreises Unna in den Gremien
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH werden ermächtigt, die erforderlichen Beschlüsse zu fassen.
Der Landrat wird beauftragt, das Anzeigeverfahren nach § 115 GO NRW einzuleiten.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
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Punkt 9
155/15
Kooperationsvereinbarung zur Durchführung der Veranstaltung
radKULT(O)UR 2016
Erörterung
Herr Landrat Makiolla bedankt sich ausdrücklich beim Lippeverband für die Bereitschaft, die Organisation
und vor allem auch die Finanzierung dieser wichtigen touristischen Veranstaltung im Kreis Unna zu übernehmen.
Für die SPD-Fraktion schließt sich Herr Hebebrand dem Dank an und begrüßt, dass mit dem Lippeverband
ein zuverlässiger und engagierter Partner für die Durchführung der Veranstaltung gefunden werden konnte.
Beschluss
Der Landrat wird beauftragt, eine Kooperationsvereinbarung mit dem Lippeverband zur Durchführung der
Radveranstaltung radKULT(O)UR im Jahr 2016 abzuschließen.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
Punkt 10
147/15
Bestellung von Prüferinnen/Prüfern und der Leitung des Rechnungsprüfungsamtes
Beschluss
Frau Uta Jochheim wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt zur Prüferin des Rechnungsprüfungsamtes bestellt.
Herr Kreisverwaltungsrat Olaf Steuber wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt zum Leiter und Prüfer des
Rechnungsprüfungsamtes bestellt.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
Punkt 11
Punkt 11.1
Schulsozialarbeit
125/15
Bericht zur Umsetzung des Landesprogramms "Soziale Arbeit an Schulen"
im Kreis Unna
Erörterung
Der Bericht zur Umsetzung des Landesprogramms “Soziale Arbeit an Schulen” im Kreis Unna wird zur
Kenntnis genommen.
Punkt 11.2
167/15
Erhalt der Schulsozialarbeit auch nach 2017;
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 27.11.2015
Erörterung
Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstreicht Herr Nadolski-Voigt, dass es bei dem Antrag um
die Verstetigung der Schulsozialarbeit gehe. Diese sei insbesondere wichtig an den Berufskollegs, um den
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durch die vermehrte Zuwanderung und die steigende Zahl von Flüchtlingen gestiegenen Anforderungen an
die Integration dort begegnen zu können.
Herr Will erklärt, auch die FDP-Fraktion halte die Schulsozialarbeit für wichtig. Man habe seinerzeit auch die
Beschlussfassung über die Brückenfinanzierung unterstützt. Nach Meinung der FDP handele es sich hier
ohnehin um eine Landesaufgabe.
Der Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sei jedoch zum falschen Zeitpunkt gestellt worden,
denn es sei ein Bericht über die Auswirkungen der Landesförderung angekündigt worden, den die FDP zunächst abwarten wolle. Überdies sei der Landrat aber auch der falsche Adressat für den Antrag. So könnte
sich beispielsweise Herr Goldmann als Landtagsabgeordneter direkt für die Entfristung einsetzen. Wenn der
Auftrag an den Landrat beschlossen werde, werde dieser voraussichtlich entsprechenden Brief an Herrn
Goldmann als Landtagsabgeordneten schreiben. Aus den genannten Gründen werde seine Fraktion gegen
den Antrag stimmen, obwohl sie die Schulsozialarbeit inhaltlich befürworte.
Für die SPD-Fraktion unterstreicht Frau Hupe, dass diese hinter der Schulsozialarbeit stehe. Man habe mit
dem Übergang „Schule und Beruf“ einen entsprechenden Schwerpunkt gesetzt und warte jetzt auf die Vorstellung der Konzepte der Städte und Gemeinden zur Schulsozialarbeit.
Herr Goldmann erklärt, er verstehe nicht, dass man den Antrag ablehne, wenn man inhaltlich hinter der
Schulsozialarbeit stehe. Der Zeitpunkt für die Beschlussfassung sei richtig. So stehe aktuell in Fröndenberg
laut Medienberichten die Schulsozialarbeit unter anderem aufgrund der finanziellen Herausforderungen
durch die Flüchtlingsbetreuung auf der Kippe.
Nach sehr intensiven und emotionalen Diskussionen sei entschieden worden, dass das Land die Kosten der
Schulsozialarbeit für drei Jahre trage. Es sei jedoch illusorisch, davon auszugehen, dass über 2017 hinaus
automatisch entsprechende Mittel zur Verfügung stünden. Es bedürfe eines klaren Signals des Kreises und
der kreisangehörigen Städte und Gemeinden an das Land, dass ein Interesse an der Fortführung der Schulsozialarbeit bestehe.
Herr Landrat Makiolla weist darauf hin, dass er im Falle einer positiven Beschlussfassung alle Landtagsabgeordneten im Kreis Unna anschreiben werde. Er selbst halte die Schulsozialarbeit für unverzichtbar und
appelliere an alle Kreistagsmitglieder, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf der Landesebene für die Weiterführung der Finanzierung über 2017 hinaus einzusetzen.
Beschluss
Der Landrat wird gebeten, sich für die Entfristung der bis 2017 zugesagten Mittel für die Schulsozialarbeit
einzusetzen.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich beschlossen
(65 Ja-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,
Linksfraktion, GFL-Lünen/UWG-Selm, der Gruppe PIRATEN, von Herrn
Stalz (FW) sowie des Landrates, 3 Nein-Stimmen der FDP-Fraktion;
abwesend: Herr Schäfer )
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Punkt 12
139/15/1
Errichtung eines vollzeitschulischen Bildungsganges zur Ausbildung als
"Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter" am Märkischen Berufskolleg des
Kreises Unna in Unna
Erörterung
Herr Landrat Makiolla weist darauf hin, dass es zunächst Kritik insbesondere seitens der Gewerkschaften an
der Einrichtung des Bildungsgangs gegeben habe. Alle strittigen Punkte hätten aber in einem Konsensgespräch ausgeräumt werden können. Die getroffenen Vereinbarungen seien in der vorliegenden Ergänzungsdrucksache berücksichtigt.
Beschluss
Zum Schuljahr 2016/17 wird am Märkischen Berufskolleg des Kreises Unna in Unna der vollzeitschulische
Bildungsgang zur Ausbildung als „Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter“ errichtet.
Der Landrat wird beauftragt, die erforderliche Genehmigung einzuholen.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen
Punkt 13
166/15
Ernennung eines/r Flüchtlingsbeauftragten für den Kreis Unna;
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 27.11.2015
Erörterung
Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verweist Herr Goldmann auf die in der Drucksache dargestellte
Begründung des Antrags und unterstreicht, es gehe nicht um eine parallele Beratungseinheit neben dem
Kommunalen Integrationszentrum und auch nicht um die Einrichtung einer zusätzlichen Stelle, die mit Personalkosten verbunden sei. Vielmehr solle beim Kreis eine Person als zentrale Anlaufstelle für die Anfragen
und Anregungen von Bürgern, Presse und politischen Gruppierungen benannt werden, die diese Dinge beantworte oder an die zuständigen Stellen weiterleite. Angesichts der voraussichtlich langfristigen Aufgabe
der Bewältigung des Zustroms von Flüchtlingen würde es dem Kreis gut anstehen, eine solche Funktion
zeitnah einzurichten.
Herr Stalz erklärt, er werde das Anliegen unterstützen. Insbesondere im Bereich der ehrenamtlich Tätigen
sehe auch er Koordinationsbedarf auf Kreisebene und die Notwendigkeit eines zentralen Ansprechpartners.
Herr Landrat Makiolla führt aus, dass er die von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragte Maßnahme nicht für erforderlich halte. Ein Großteil der in der Begründung des Antrags beschriebenen Tätigkeiten werde derzeit bereits vom Kommunalen Integrationszentrum wahrgenommen. Insofern müsse keine
zusätzliche Anlaufstelle eingerichtet werden. Er hoffe, dass im nächsten Jahr mit Hilfe der Landesregierung
im Kommunalen Integrationszentrum zusätzliche Stellen eingerichtet werden könnten, um den entsprechenden Arbeitsbereich dort noch auszuweiten.
Bei dem Netzwerktreffen von Akteuren aus dem Flüchtlingsbereich in Bergkamen sei zudem deutlich geworden, dass eine Koordination auf Kreisebene gerade von den Ehrenamtlichen nicht erwünscht sei. Diese Haltung müsse er akzeptieren. Aus seiner Sicht seien Anlaufstellen für die ehrenamtlich Tätigen auf örtlicher
Ebene sinnvoller angesiedelt als auf Kreisebene. Das habe sich bereits vor einigen Jahren mit den Erfahrungen mit der Ehrenamtsbörse gezeigt.
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Der Kreis sei im Bereich der Flüchtlingsarbeit bereits sehr gut aufgestellt, was auch von den Städten und
Gemeinden so gesehen werde. Daher sei es nicht notwendig, hier noch weitere besondere Zuständigkeiten
zu schaffen. Die Koordination der Bereiche, die beim Kreis mit der Flüchtlingsarbeit betraut seien, übernehme er persönlich.
Beschluss
Der Landrat wird gebeten, zum 01.01.2016 die Funktion eines/r Flüchtlingsbeauftragten für den Kreis Unna –
alternativ eine unmittelbar zugeordnete Stabsstelle – einzurichten.
Abstimmungsergebnis
mehrheitlich nicht beschlossen (11 Ja-Stimmen der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Linksfraktion
und von Herrn Stalz (FW), 55 Nein-Stimmen der Fraktionen SPD, CDU,
GFL-Lünen/UWG-Selm, FDP sowie des Landrates, 2 Enthaltungen der
Gruppe PIRATEN; abwesend: Herr Kerl)
Punkt 14
142/15
Sechzehnte Änderungssatzung zur Vierten Abfallgebührensatzung des Kreises Unna vom 07.12.1998 (16. ÄS) - Festlegung der Abfallgebührensätze des
Jahres 2016
Beschluss
Die als Anlage 1 zur Drucksache 142/15 beigefügte sechzehnte Änderungssatzung zur Vierten Abfallgebührensatzung des Kreises Unna vom 07.12.1998 (16. ÄS) wird beschlossen.
Abstimmungsergebnis
einstimmig beschlossen (1 Enthaltung Fraktion BÜNDNIS 90/DIE Grünen)
Punkt 15
Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen
Punkt 15.1 163/15
Flüchtlingskrise;
Anfrage von Herrn Stalz (FW) vom 07.12.2015
Erörterung
Herr Landrat Makiolla teilt mit, dass die Anfrage von Herrn Stalz schriftlich beantwortet werde. Die Antwort ist
der Niederschrift als Anlage 10 beigefügt.
Anlagen
1.-8.
Reden zum Haushalt 2016 der Fraktionen SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Linksfraktion,
GFL-Lünen/UWG-Selm, FDP, der Gruppe PIRATEN sowie von Herrn Stalz (FW)
9.
Erklärung zum Haushalt von Kreisdirektor und Kreiskämmerer Dr. Wilk
10.
Antwort auf die Anfrage von Herrn Stalz (FW) zur Flüchtlingskrise
gez. Silke Schmücker
Schriftführerin
ges. Michael Makiolla
Vorsitzender
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