Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1: Schriftlicher Abschlussbericht.pdf
Größe
18 MB
Erstellt
15.03.16, 02:23
Aktualisiert
29.01.18, 06:36
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1 zu GD 038/16
Abschlussbericht
Münsterturmjubiläum 2015
INHALT
1.
Vorlauf .................................................................................................................................... 5
2.
Projekte .................................................................................................................................. 6
............ Internationale Kunstprojekte ..................................................................................................... 7
............ Münsterscanning von Joachim Fleischer ....................................................................................
2.1.2.... Poetry&Party von Susanne Heinrich ..........................................................................................
2.1.3.... Ich, Ulm von Doris Graf.............................................................................................................
2.1.4.... Solar Equation von Rafael Lozano-Hemmer ...............................................................................
2.1.5.... Ulmer Oratorium von Marios Joannou Elia ................................................................................
............ klangfest@125..........................................................................................................................
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14
16
18
............ Geförderte regionale Kunstprojekte .......................................................................................... 20
............ 125 Blickwinkel von Bootschaft | Crew für Gestaltung .............................................................. 21
............ Ulmer euer Münster von Tommi Brem....................................................................................... 22
............ Immer höher – Das Künstlerhaus Ulm wird zur Bauhütte des BBK Ulm ...................................... 23
............ Münsterblick 1543 von Gabriela Nasfeter ................................................................................. 24
............ Das Münster geht auf Reisen von Conviva Kulturmarketing, Andrea Kreuzpointner .................. 25
............ Sie bauten ein Münster von kontiki ........................................................................................... 26
............ Lilli Langohr und die Schwörglocke der Projektgruppe um Karl-Rupprecht Hub ......................... 27
............ SONUS LOCI von Elisabeth Haselberger .................................................................................... 28
............ Bells breath von Andreas Usenbenz und Dorothee Köhl ............................................................ 29
............ Münsterblick – Live von Tommi Brem ........................................................................................ 30
............ Sonderausstellung .................................................................................................................... 32
............ Rahmenveranstaltungen ........................................................................................................... 36
............ Weitere Initiativen .................................................................................................................... 38
............ Weitere städtische Projekte ....................................................................................................... 38
............ Weitere Projekte Münstergemeinde .......................................................................................... 42
............ Projekte weiterer lokaler Akteure .............................................................................................. 46
3.
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................... 50
IMPRESSUM
4.
Partner/Sponsoren ................................................................................................................. 58
Geschrieben und zusammengestellt von
Kulturabteilung (KA) und Zentrale Dienste/Öffentlichkeitsarbeit
und Repräsentation (ZD/ÖA) der Stadt Ulm
5.
Resonanz ................................................................................................................................ 62
Unter Einbeziehung von Beiträgen von
Münstergemeinde, Stadthaus und regionalen Projektpartnern.
Design: Instinktiv Media, Ulm
Stand: Januar 2016
............ Besucherzahlen und -feedback .................................................................................................. 62
............ Übernachtungszahlen ................................................................................................................ 64
............ Rückmeldungen aus dem Münster ............................................................................................. 66
............ Erwirtschaftete Spendenmittel für die Sanierung des Münsters .................................................. 67
............ Resonanz in den Medien ........................................................................................................... 67
6.
Fazit und Ausblick .................................................................................................................. 68
1. VORLAUF
Im Jahr 2005 wurde im Gemeinderat der Arbeitskreis
Stadtmarketing eingerichtet, in der Folge 2009 Prof. Dr.
Jürgen Häusler (Firma Interbrand Zintzmeyer & Lux AG,
Zürich) mit der Durchführung des Projektes »Initiative
Marke Ulm« beauftragt. Der Arbeitskreis Marketing
erörterte die Konzeptentwicklung und entwickelte die
Inhalte weiter. Die Ergebnisse des Abschlussberichtes
wurden im Hauptausschuss am 08.10.2009 vorgestellt
(GD 393/09).
In weiteren Sitzungen des Arbeitskreises Marketing
wurden im Rahmen eines mittelfristigen, strategischen
Marketingkonzeptes für die Marke Ulm mehrere Ideen
für »Leuchtturmprojekte« vorgestellt, vertieft und
diskutiert. Aus den Themen, die zur Auswahl standen –
Einstein, Berblinger, Donau, Münster, HfG – sprach
sich der Arbeitskreis in der Sitzung am 11.06.2010
einstimmig dafür aus, dem Gemeinderat die Projektidee
hinsichtlich des Münsterturmjubiläums im Jahr 2015 zur
Realisierung zu empfehlen.
Anlass des Jubiläums 2015 ist die Turmvollendung vor
125 Jahren: Am 31. Mai 1890 war mit dem Aufsetzen
der Kreuzblume auf der Spitze des Münsterturms das
Ulmer Münster 513 Jahre nach der Grundsteinlegung
fertig gestellt worden. Der Hauptturm ist mit 161,5 m
bis heute der höchste Kirchturm der Welt.
Idee des vorgeschlagenen Konzepts »Ulmer Weitblick«
war es, mit einem Vorlauf von ca. zwei Jahren einen
internationalen Künstlerwettbewerb auszuloben. Die
Künstlerinnen und Künstler sollten die Aufgabe erhalten,
den höchsten Kirchturm der Welt zu interpretieren und
in Szene zu setzen. Im »Jubiläumsjahr« sollten diese
Ergebnisse präsentiert werden. Diese StadtmarketingMaßnahme sollte eine große, möglichst internationale
Öffentlichkeit für dieses Bauwerk interessieren und dadurch auch zusätzliche Spendenmittel für die Sanierung
des Münsters bzw. des Münsterturms gewinnen.
Der Arbeitskreis Marketing beauftragte ein Kuratorium
aus Fachleuten, um den Prozess des Kunstwettbewerbs
zu organisieren, Künstler und Künstlerinnen anzusprechen und die eingereichten Ideen zu bewerten.
Mitglieder des Kuratoriums waren Prof. Dr. h. c. Peter
Weibel (Vorstand des ZKM – Zentrum für Kunst und
Medientechnologie Karlsruhe), Prof. Jean-Baptiste Joly
(Direktor der Akademie Schloss Solitude Stuttgart),
Richard Meier (Architekt, New York – begleitend aus
der Ferne), Dr. Jürgen Häusler (Geschäftsführer der
Interbrand Zintzmeyer & Lux GmbH), Ernst-Wilhelm
Gohl (Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Ulm),
Oberbürgermeister Ivo Gönner sowie Bürgermeisterin
Iris Mann.
Das Kuratorium, das fünf Mal tagte, empfahl die gezielte Ansprache und Beauftragung von ausgewählten
Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Sparten
und regte zusätzlich an, partizipatorische Kunstprojekte
zu initiieren, um die Bevölkerung vor Ort einzubinden.
26 Künstlerinnen und Künstler bzw. Künstlergruppen
von internationalem Rang wurden von den Kuratoren
vorgeschlagen, 19 davon reichten Projektvorschläge ein.
Das Kuratorium bewertete die eingegangenen Vorschläge
und sprach seine Empfehlungen an den Arbeitskreis
Marketing aus, der den Prozess begleitete und die Verwaltung beauftragte, die Realisierung einzelner Projekte
zu prüfen.
Im Rahmen eines Gemeinderatsbeschlusses (GD 060/14)
wurde die Verwaltung beauftragt, die fünf vom Arbeitskreis Marketing vorgeschlagenen Kunstprojekte
umzusetzen. Zusätzlich wurde ein Betrag in Höhe von
100.000 € für Jubiläumsaktivitäten der Ulmer Kulturszene und eine Anschubfinanzierung in Höhe von
161.500 € für die Evangelische Münstergemeinde
Ulm zur Unterstützung der Sanierungsmaßnahmen des
Münsterturmes zur Verfügung gestellt.
Der Gemeinderat folgte der Empfehlung des Arbeitskreises am 08.06.2011 (GD 209/11) und stellte für dieses
Jubiläum Finanzmittel in Höhe von insgesamt 1,88 Mio.€
im Zeitraum 2013–2015 bereit (2013: 255 T€, 2014:
655 T€, 2015: 970 T€). Die Firma Interbrand wurde mit
der Konzeptentwicklung und die Verwaltung mit der
Umsetzung der Maßnahmen und der Gewinnung von
Sponsoren und Medienpartner beauftragt.
5
2. PROJEKTE
Das Jubiläumsprogramm umfasste eine große inhaltliche
Bandbreite und damit Angebote für eine sehr breite
Zielgruppe. Neben den städtischen Schwerpunkten
wurde das Programm durch eine beeindruckende
Anzahl von Veranstaltungen Ulmer Akteure bereichert.
Über 500 Projekte wurden durch den städtischen
Impuls initiiert und inspiriert. Dieses Engagement trug
zu einer vielfältigen und umfassenden Auseinandersetzung mit dem Thema bei und ermöglichte die
Ansprache von Menschen jeder Herkunft, Bildung
und mit unterschiedlichsten Interessen. Das Ulmer
Münster war zugleich Fokus sinnlicher Erfahrung,
wissenschaftlicher Auseinandersetzung und philosophischer Reflexion. Niederschwellige Angebote wie
die Sitzkissenaktion am Tag des Turms standen neben
Beiträgen zu weiterführenden Themen wie Architektur,
städtische Urbanität, Religion, (Stadt)-Gesellschaft oder
Kunst und Raum. Hauptanker und Kristallisationspunkt
für alle weiteren Aktionen des Jubiläumsjahrs bildeten
dabei die fünf städtischen Kunstprojekte.
6
INTERNATIONALE KUNSTPROJEKTE
Die Aufgabe an Vertreterinnen und Vertreter der
internationalen Kunstszene bestand darin, sich mit
dem Ulmer Münster und dem Begriff des »Weitblicks«
auseinanderzusetzen:
Wie hoch, so wurde gefragt, ist weit? Was bedeutet
Weitblick für Ulm? Welche neuen Einsichten und Aussichten schafft die Kunst auf die dem Münster innewohnende Spannung zwischen dem Drang nach oben
und dem Weitblick, zwischen dem Heiligen und dem
Profanen, Gottesfurcht und Hybris, Moral und Macht?
Fünf Projekte, die eine künstlerische Antwort auf diese
und ähnliche Fragen gaben, wurden zur Umsetzung im
Jubiläumsjahr ausgewählt:
• »Münsterscanning« von Joachim Fleischer
• »Poetry & Party« von Susanne Heinrich
• »Ich, Ulm« von Doris Graf
• »Solar Equation« von Rafael Lozano-Hemmer
• »Ulmer Oratorium« von Marios Joannou Elia
7
Feedback:
MÜNSTERSCANNING
Von Joachim Fleischer (Stuttgart)
Ort: Ulmer Münster, Turmhaube
Laufzeit: 1. Januar bis 31. Dezember 2015
Kurzbeschreibung: Das Münster wird selbst zur Skulptur:
Mittels beweglicher LED-Leuchten füllt der international
agierende Künstler Joachim Fleischer den Baukörper
mit weißem Licht, transportiert dieses langsam von
innen nach außen und tastet dadurch die Architektur
ab (engl. scanning). Durch eine flexible Choreographie
entsteht ein kontrastreiches, rhythmisches Spiel mit den
Konturen und Schatten des gotischen Maßwerks. Zeit
und Bewegung spielen bei der siebenminütigen Lichtchoreographie eine zentrale Rolle.
Projektentwicklung: Joachim Fleischer optimierte den
eingereichten Projektvorschlag und ergänzte die Installation um zusätzliche Lichtelemente. Das Projektbudget
wurde eingehalten, zusätzliche Kosten entstanden nur
durch die Eröffnungsveranstaltung. Die Abstimmung
mit der Münsterbauhütte wurde von Münsterbaumeister
Hilbert als vorbildlich bezeichnet. Durch notwendige
Blitzschutz-Maßnahmen verzögerte sich der Aufbau
zwar, trotzdem konnte die Installation rechtzeitig
starten. Zum Projektstart an Neujahr kamen über 1.000
Besucher auf den Münsterplatz. In den sozialen Netzwerken gab es eine große Anzahl von »Likes« für das
Projekt, aber auch etwa zehn kritische Kommentare,
die – verstärkt durch die lokale Presseberichterstattung,
die sich eher an den kritischen Stimmen orientierte – in
den folgenden Wochen das Meinungsbild beherrschten.
So überwog in der öffentlichen Wahrnehmung zunächst die Enttäuschung derjenigen, die mit einer
spektakulären Lichtshow gerechnet hatten, statt mit
einem kontemplativen Lichtkunstwerk. Vor Ort, in der
Sonderausstellung und auf der CMT in Stuttgart gab
es jedoch viele positive Reaktionen. Besuchergruppen
verweilten interessiert vor dem nächtlich erleuchteten
Turm. Einladungen an Presse und Publikum zu Turmführung mit Erläuterung der Installation veränderten die
Wahrnehmung zunehmend und deutlich zum Positiven.
Der Fotowettbewerb zum Projekt stieß auf große
Resonanz, die daraus entstandene Postkartenserie war
schnell vergriffen. Ein faszinierender Höhepunkt war
die Einbindung des Münsterscannings in die Dramaturgie des klangfest@125, die für ein sehr emotionales
Erlebnis sorgte.
8
Resümee: Zunächst kontrovers diskutiert, überwog
zum Jahresende die positive Einstellung gegenüber
der Installation. Das Münsterscanning ist ein beliebtes
Fotomotiv, das in der Presseberichterstattung über Ulm
wiederholt auftaucht. Die Installation veränderte die
Wahrnehmung des Münsterturmes und gehört inzwischen selbstverständlich zum nächtlichen Stadtbild. Die
Reaktionen reichen von Aussagen, wie: »Ich habe gar
nicht gewusst, dass das Münster so schön ist« bis hin
zu »Es ist wunderschön, wie das gotische Maßwerk in
weißes Licht gekleidet wird«. Die Installation verleiht
dem nächtlich erleuchteten Münster ein weithin sichtbares, kontemplatives Moment.
Die Münstergemeinde möchte das Kunstwerk als
Dauerinstallation behalten, es wurde daher zum Abschluss des Jubiläumsjahres an die Kirchengemeinde
übergeben. Beim Einbau wurden bereits Maßnahmen
ergriffen, um einen Dauerbetrieb zu ermöglichen.
Das Münsterscanning ist nicht nur aus diesem Grund
ein nachhaltiges Projekt: Die Installation ist energieund ressourcensparend. Die Verwendung neuester
LED-Technologie verringert in Verbindung mit dem
Wegfall der alten Beleuchtung die Energiekosten und
sorgt zudem für geringere Lichtverschmutzung. Joachim
Fleischer erarbeitet derzeit Vorschläge, das Münsterscanning durch weitere Elemente zu optimieren und auf
den gesamten Turm auszuweiten.
Projekt-Sponsor: SWU
Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: rd. 240.000 €.
Kosten Januar 2016: 244.335,13 €
- »Würdiger Auftakt zum Münsterturm-Jubiläum: Seit
gestern Abend ist der höchste Kirchturm der Welt für
ein Jahr ein Lichtkunstwerk. [...] da waren unter den
weit über 1.000 Zuschauern auf dem feuchtkalten
Münsterplatz auch zahlreiche enttäuschte Stimmen
zu hören. »Ist das alles? Da hätten wir uns aber mehr
erwartet.« Doch womöglich waren viele dieser Kritiker
schlichtweg mit einer falschen Erwartungshaltung gekommen. Ein knalliges Event – genau das soll die 365
Tage dauernde Lichtinstallation »Münsterscanning«
des Stuttgarter Lichtkünstlers Joachim Fleischer eben
nicht sein. Für den Evangelischen Dekan Ernst-Wilhelm
Gohl ist vor allem die Symbolik der Aktion bedeutsam:
»Kirche dreht sich nicht um sich selbst, sondern sie
strahlt aus«, lautet seine Interpretation des Münsterscannings.« SWP 02.01.2015
- »Der stille Gigant [...] Tolle Lichtspiele.«
Schwäbische.de 01.01.2015
- »Viele kritische Stimmen gab es zu Beginn. Man hatte
sich Spektakuläreres erwartet. Doch die Menschen,
die sich bei unseren Begegnungen im Münster dazu
äußerten, waren von Anfang an dankbar für feine
Art, wie die filigrane Architektur abgetastet und damit
sichtbar gemacht wird. Ein vielfarbiges Spektakel
wäre innerhalb weniger Tage und Wochen verpufft.
Inzwischen ist die Kritik vollständig verstummt – eine
Bestätigung für die Nachhaltigkeit des Projekts. Die
öffentlich ausgeschriebenen nächtlichen Führungen
waren schnell ausgebucht, weitere sind geplant.«
Tabea Frey, Münsterpfarrerein
- »Vor allem das Projekt von Herrn Fleischer finde
ich außerordentlich schön, da er die Elemente der
gotischen Architektur unterstreicht und beflügelt,
Gotik ist eine Architektur, die mit dem Licht arbeitet,
und er setzt in seinem Projekt das Licht so ein, dass
es bewegt ist, sodass ein sehr räumliches Licht- und
Schattenspiel stattfindet. Das wird sicher allen, die das
Projekt beobachten, einen neuen Blick auf den Münsterturm eröffnen.« Aus dem Interview mit Münsterbaumeister Michael Hilbert, Spazz Februar 2015
- »Zum Jubiläum des Ulmer Münsters hat die Stadt
etwas ganz Besonderes vorgesehen. Der Turm soll
ab Neujahresabend in hellem Licht erstrahlen. [...]
Außergewöhnliche Kunst. Geplant und durchgeführt
wird das Ganze vom Stuttgarter Künstler Joachim Fleischer. Dieser arbeitet nun schon seit geraumer Zeit mit
Licht und schafft immer wieder neue beeindruckende
Kunstwerke, die sich einprägen. Doch die Arbeit in
Ulm ist auch für ihn etwas ganz Besonderes, denn das
Projekt zählt zu einem seiner bislang größten Werke.«
Trendyone (Augsburg), Januar 2015
- »Beim Münsterscanning war bei sehr, sehr vielen
Besuchern der Führungen, aber auch am Schalter bei
»Ulmer Euer Münster« der Tenor sehr positiv. Während sich am »Schalter« zu Beginn noch die negativen
Kommentare häuften (»Sagen Sie, ist das schon fertig
oder kommt da noch was?«), drehte sich die Stimmung. Entweder, weil viele Bürgerinnen und Bürger
auch das Bedürfnis hatten, jemandem mitzuteilen,
dass es ihnen gefällt (nachdem die Berichterstattung
sich ja eher an den kritischen Stimmen orientierte),
oder weil sich ihre Meinung tatsächlich geändert hat
(»Also am Anfang dachte ich schon, was soll das
denn. Aber inzwischen gefällt es mir doch sehr gut.«).
Viele kommentierten auch hinsichtlich der Schere
»Erwartung – Realität« beim Münsterscanning und
merkten an, dass viele gar nicht das Münsterscanning
an sich schlecht fänden, sondern einfach nur etwas
ganz erwartet hätten.»
Tommi Brem, Ausstellungs-Führer MünsterjubiläumsSonderausstellung und Projektleiter »Ulmer Euer
Münster«.
- »Die nächtliche Münsterturmbeleuchtung ist grandios: poetisch, überraschend, verklärend, erleuchtend,
transzendent, tröstlich, musikalisch ... Sphärenklänge!«
»Das neue Beleuchtungsspiel gefällt mir sehr gut –
bitte auf Dauer belassen.«
Zwei schriftliche Rückmeldungen aus dem Projekt »Ulmer, euer Münster« zu Thema: »Meine Meinung zum
Münsterturmjubiläum. Was halten Sie vom Münsterturm-Jubiläum & den dazugehörigen Aktivitäten?
Was gefällt Ihnen, was vermissen Sie & warum?«
(Ohne Angabe eines Datums)
- »Im Turmhelm ist das Münsterscanning spektakulär
[...] ein überwältigendes Licht-Schatten-Spiel mit
vielen Szenewechseln. Eine kunstvolle, siebenminütige
Choreografie, neugotisch-archaisch wie aus einem
expressionistischen Film. Das Licht wandert geradezu,
ein imaginärer Scanner scheint tatsächlich das vor 125
Jahren vollendete Bauwerk abzutasten – und Bilder zu
liefern, die der Betrachter abspeichern kann, die er so
schnell nicht mehr vergisst. »Durch diese Installation
begreift man, erkennt man die Architektur«. Angelegt
ist Fleischers Kunstaktion freilich auf Fernwirkung. Und
diese entfaltet sich nun wirklich erst beim genauen
Hinschauen. »Man muss sich Zeit nehmen, zur Ruhe
kommen«, empfiehlt Fleischer. Wer sich diese nimmt,
beleuchtet im wahrsten Sinne sein vertrautes Bild vom
Münsterturm neu.« SWP 17.1.2015
- »Die künstlerische Illumination des höchsten
Kirchturms der Welt, die für ein Jahr die normale
nächtliche Beleuchtung des Bauwerks ersetzt, ist das
augenfälligste Zeichen des Jubiläumsjahres.«
Schwäbische Zeitung, 01.02.2015
9
POETRY&PARTY
Von Susanne Heinrich (Berlin)
Orte: Frau Berger, Roxy, Eden, Stadthaus
Termine: 23. Jan., 22. Mai, 25. Sep., 11. Dez.
Kurzbeschreibung: LIEBE. TOD. HEILIG. VISION.
Kleiner ging‘s nicht. Vier große Themen. Vier Abende.
Vier Ulmer Clubs. Vier Mal lud die Autorin Susanne
Heinrich ihren Hausmusiker Klaus Sebastian Klose, und
je eine Gastautorin/einen Gastautor zum musikalischliterarischen Dialog. Die »Electro Poetry Performance«,
die sie zusammen mit Klose vor einigen Jahren in einem
Berliner Hinterhofclub »aus Versehen« erfunden hatte,
kombinierte elektronische Musik und frische Texte. Da
wurden Kinderchöre genauso gesampelt wie Stimmen
von Pornodarstellern. Da wurde geflüstert, gefleht und
gerappt. Da wurden alte Texte ausgekramt und neue
zusammengepuzzelt. Da wurden Geschichten erzählt,
persönlich, engagiert. Da wurden Haltungen angenommen und die Fassung verloren. Da wurde eine Literatur
gefeiert, die kein Blatt vor den Mund nimmt und besser
in rauchige Bars passt als in ruhige Bibliotheken.
Bereichert wurde die Performance durch Beiträge lokaler
Künstlerinnen und Künstler. Und später begleiteten
Ulmer DJs hinüber in die Nacht.
Projektentwicklung: Bereits die erste Veranstaltung
war ein Erfolg: Im Club Frau Berger feierten über 200
Partygänger/innen und Literaturliebhaber/innen jeden
Alters gemeinsam. Das Konzept, zwei unterschiedliche
Szenen anzusprechen (Club- und Literaturszene) ist
aufgegangen, alle beteiligten Locations waren hoch erfreut über das neue Publikum. Die vier Veranstaltungen
waren so unterschiedlich wie die Orte und ihre Atmosphäre. Das Publikum war jedes Mal neu gemischt.
Unterschiedliche Themen und künstlerisch Sparten
erzeugten jedes Mal eine andere Wirkung. Die Presse
berichtete überwiegend positiv. Die Besucherzahlen: 1.
Veranstaltung: 226, 2. Veranstaltung: 120, 3. Veranstaltung: 130, 4. Veranstaltung: 340.
Das Budget blieb trotz knapper Kalkulation im Rahmen
der Planung. Die Höhe der Mietkosten im Stadthaus
und Roxy entsprachen nicht den Erfahrungen von Frau
Heinrich aus der Clubszene in anderen Großstädten, die
Erhebung von Eintrittsgeldern war daher nötig, die vierte
Veranstaltung im Stadthaus konnte als erfreulicher
Abschluss ohne Eintritt vonstatten gehen.
Resümee: Die Kombination aus Clubkultur und Literatur,
aus Subkultur und Hochkultur, ist auch für Ulm gelungen und bereicherte die hiesige Kulturszene mit
einem gänzlich neuen Format. Susanne Heinrich lockte
literaturinteressiere Ulmerinnen und Ulmer mit ihrem
»visionären« Kulturprojekt in die Clubs und machte
zugleich dem Clubpublikum die Literatur zugänglicher.
Erfreulich ist darüber hinaus die Initiierung der Kooperation zwischen städtischer Kultur und Clubszene. Die
Zusammenarbeit auswärtiger Künstlerinnen und Künstler
und denen der Ulmer Kulturszene setzte auf beiden
Seiten neue Impulse.
Projekt-Sponsor: keiner
Finanzen: Plan (GD 060/14) Kosten: rd. 20.000 €.
Kosten Januar 2016: 16.920,00 €
(Ausgaben: 19.274,21 €, Einnahmen: 2.354,21 €)
Zum Zusammenhang zwischen Projekt
und Jubiläumsjahr:
»Ulmer Weitblick ist das richtige Stichwort. Ich finde
heraus, ob die Ulmer Lust haben auf visionäre Kultur,
eben ob sie den Weitblick haben. Die Kombination aus
Clubkultur und Literatur, aus Subkultur und Hochkultur, funktioniert z. B. in Berlin vorbildhaft. Ich möchte
die Ulmer, die sich für Literatur interessieren, in die
Clubs locken, und gleichzeitig den Clubgängern die
Literatur zugänglicher machen. Deswegen starte ich in
Ulm eine Polonaise durch die Stadt, durch verschiedene
Locations. Wir starten im Club Frau Berger mit #LIEBE,
setzen die Reihe im Roxy mit #TOD und im Club Eden
mit #HEILIG fort, um dann alle Leute eingesammelt zu
haben für das Finale im Stadthaussaal unter dem Motto
#VISION. Ich möchte Lücken schließen. Wenn nachher
Literaturliebhaber und Clubgänger nebeneinander stehen und gut finden, was ich mache, dann habe ich alles
richtig gemacht. Der Bezug zu Ulm wird durch Ulmer
Künstlern gefestigt. Die DJs, die im Anschluss auflegen,
kommen alle aus Ulmer Clubs. Im Frau Berger hat Lisa
Jäger, die bereits den Preis für junge Ulmer Kunst bekommen hat, ihre Inszenierungskunst mit ihrem Werk
»Defloration« gezeigt (die Bar war in Latex gehüllt, wer
sein Bier wollte, musste die Wand perforieren). Im Roxy
haben mich Live-Künstlerinnen begleitet, im Club Eden
Tänzer.« Susanne Heinrich
Feedback:
- »Alles andere als dröge ging es zu [...]. Eine solche
Durchmischung von Altersgruppen und Interessenlagen sieht man bei Lesungen sonst nie. [...] Der Mix
macht’s: Die Musik lockert, wo die Gedankennetze
bisweilen zu dicht werden. [...] Ein gelungener Start
einer guten Idee.«
Augsburger Allgemeine Online, 25.01.2015
- »Applaus für den ersten »Poetry & Party«-Abend:
hörenswerte Texte, klasse Musik, prima Stimmung im
Club Frau Berger – und das Ganze noch besser als die
Summe seiner Teile. Wie es zuweilen auch in der Liebe
ist.« SWP., 26.01.2015
- Eine solche Mischung an Besuchern hätte er noch nie
in seinem Club gehabt. Aussage des Clubbesitzers
»Frau Berger«:
10
11
ICH, ULM
Von Doris Graf (Stuttgart)
Orte Mitmachaktion: rund 30 verschiedene
Orte im gesamten Stadtgebiet
Orte Ausstellung: Ulmer Münster, Sparkasse
Rosengasse, Sparkasse Söflingen
Laufzeit Mitmachaktion: Juli bis Oktober 2014 und
CMT (Januar 2015) sowie Tag des Turms (31. Mai 2015)
Laufzeit Ausstellung: 22. Mai bis 20. Juli 2015
Kurzbeschreibung: Das partizipative Kunstprojekt
ging von der Idee einer »sozialen Stadtplastik« aus
und bezog Bürgerinnen und Bürger aus allen Ulmer
Stadtteilen kreativ mit ein: Im Laufe des Jahres 2014
haben diese ihren persönlichen Blick auf Ulm in kleinen
Zeichnungen festgehalten und damit die Basis des
Projekt geliefert. Aus diesen Zeichnungen entwickelte
die Künstlerin Doris Graf 32 Piktogramme, die das
vielschichtige Stadtbild Ulms wiedergeben. Gemeinsam
wurden Piktogramme und Zeichnungen im Ulmer
Münster ausgestellt. Die Präsentation lud dazu ein, die
Vielfalt persönlicher Empfindungen zu Ulm auf sich
wirken zu lassen und in Beziehung zu Doris Grafs
Interpretationen zu setzen.
Projektentwicklung: Das Projekt wurde wie geplant
umgesetzt. Bei 30 Mitmachaktionen haben sich über
3.000 Menschen aus allen Schichten, in allen Altersklassen und verschiedenen Glaubensrichtungen in
Schulen, im öffentlichen Raum, bei Festen und Firmen
beteiligt. Da der Zuspruch bei den Malaktionen so groß
war, konnten parallel zur Ausstellung im Münster auch
in zwei Sparkassenfilialen noch Zeichnungen präsentiert
werden. Das letzte Piktogramm entstand nach der
finalen Malaktion auf dem Münsterplatz am Tag des
Turms (31. Mai 2015). In der Folge wurden zwei weitere Piktogramme entwickelt und nachträglich in die
Ausstellung im Ulmer Münster integriert. Ebenso gut
wie die Malaktionen wurde die Ausstellung im Ulmer
Münster angenommen: Geschätzte 50.000 Personen
sahen die Ausstellung im Münster, besonderes Interesse
fanden die persönlichen Zeichnungen, die viele Gäste
intensiv betrachteten. Das Projekt konnte mit weniger
Mitteln als geplant umgesetzt werden.
12
Resümee: Mit dem Projekt »Ich, Ulm« hat Doris Graf
mit künstlerischen Mitteln untersucht, welches Bild die
Ulmerinnen und Ulmer von ihrer eigenen Stadt haben,
was diese an Ulm schätzen und welche Verbesserungen
sie sich wünschen. Erfreulicherweise zeichneten die
meisten Menschen ein sehr positives Bild. Auch überraschende Facetten Ulms wurden durch das Projekt ans
Licht gebracht. So gehört etwa die häkelnde Obdachlose in der Hirschstraße ebenso ins Stadtbild, wie
das Ulmer Münster oder die Donau. Im Vergleich zu
anderen Städten, in denen das Projekt umgesetzt
wurde, zeigte sich, dass der Erholungswert einen hohen
Stellenwert einnimmt, sich viele Menschen auch über
Marken definieren und anderen wiederum das Thema
Verkehr ein zentrales Anliegen ist.
Besonders hervorzuheben ist der interaktive und niederschwellige Aspekt des Projekts, mit dem es Doris Graf
gelungen ist, Menschen aus allen Stadtteilen Ulms in
das Jubiläumsjahr einzubeziehen. Durch die Ausstellung
der Zeichnungen konnten sich die Besucherinnen und
Besucher auch mit den Stadtbildern ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger auseinandersetzen und diese
mit den eigenen Empfindungen abgleichen. Sicherlich
wurde auch der eine oder die andere wieder zu einem
Besuch im Münster inspiriert.
Feedback:
- »Was auf den humorvollen Piktogrammen […] zu
sehen ist, das sei »das Spiegelbild der Ulmer Seele«,
wie Oberbürgermeister Ivo Gönner feststellte.«
SWP, 23.05.2015
- »Die »piktografischen Bildfindungen«, wie sie Graf
nennt, sind so komplex oder banal wie die Vorlagen,
die ihr die Ulmer lieferten. Für sich betrachtet sind sie
eher Grafikdesign als Kunst.« NUZ, 26.05.2015
- »Ein Piktogramm ist ein bildliches Zeichen, das eine
Information durch eine vereinfachte grafische Darstellung vermittelt – Otl Aicher und die Ulmer HFG haben
damit weltweit Maßstäbe gesetzt. Daran knüpft Doris
Graf nur entfernt an.« SWP, 30.06.2015
- »Vom Wirtschaftsboss bis zum Rabbi griffen alle zum
Stift« SWP, 23.07.2015
- Die Münsterführerinnen und -führer, die die Ausstellung in ihren Rundgang eingebunden hatten,
berichten von überaus positiven Rückmeldungen der
Besucherinnen und Besucher. Die Menschen fänden
sich in den Piktogrammen wieder.
Projekt-Sponsor: Sparkasse Ulm / Sparkassenverband
Finanzen: Plan (GD 060/14): Kosten rd. 95.000 €.
Kosten Stand Januar 2016: 77.838,38 €
- Im Vergleich zu anderen Städten falle das Ergebnis
dieser zeichnerischen Untersuchung sehr positiv aus,
sagt die Künstlerin Doris Graf selbst: »Die Bürgerinnen und Bürger Ulms, sind sehr gut auf ihre Stadt zu
sprechen«.
- Parallel zur Ausstellung hat das Schubart Gymnasium
Ulm die Idee des Projekts im Unterricht noch einmal
aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler besuchten
nicht nur die Ausstellung, sie setzten sich auch im
Kunst- und Literaturunterricht mit der eigenen Stadtbeziehung intensiv auseinander.
13
SOLAR EQUATION
Von Rafael Lozano Hemmer/
Antimodular Inc. (Montréal, Kanada)
Ort: Ulmer Münster, Turmhalle
Laufzeit: 24. Mai – 23. August 2015
Kurzbeschreibung: In der Turmhalle schwebte eine
künstliche Sonne – 200 Millionen Mal kleiner als der
echte Stern. Durch Projektion auf die Ballonhülle entstand mittels komplexer, mathematischer Gleichungen
eine real wirkende Sonnensimulation, die auf die Menschen in der Umgebung reagierte und in Echtzeit neue
Turbulenzen darstellte, während im Hintergrund leises
Knistern die Sonnenaktivitäten vertonte.
Projektentwicklung: Das Projekt wurde wie geplant
umgesetzt. Die Realisierung erfolgte in Zusammenarbeit
mit deutschen Projektpartnern, die von der kanadischen Projektleitung direkt beauftragt wurden (Firma
Maurer, Ulm: Veranstaltungstechnik; Airstar, Hannover:
Spezialanfertigung Ballonhülle). Die Regimentsfahnen
in der Turmhalle wurden für die Installation abgenommen, die Münstergemeinde nutzte die Gelegenheit
zur Durchführung konservatorischer Maßnahmen. Die
Zusammenarbeit aller Projektpartner verlief konstruktiv
und reibungslos und wurde mit der Projektorganisation der Kulturabteilung und der Münsterbauhütte eng
abgestimmt.
Schwieriger gestaltete sich die Ausarbeitung eines
Vertrages aufgrund der komplexen Steuermaterie angesichts der Beauftragung eines kanadischen Künstlers.
Die vom ZKM Karlsruhe empfohlene Anwaltskanzlei
Vogel wurde mit der Vertragsgestaltung und Klärung
steuerrechtlicher Fragen beauftragt. Steuerersparnisse
sollen zu je 50% der Stadt Ulm und Antimodular
zukommen. Im Gegenzug willigte Antimodular ein, mit
dem zur Verfügung stehenden Budget Solar Equation
ohne Abstriche in Ulm zu realisieren. Der endgültige
Budgetumfang des Projektbudgets steht noch aus aufgrund offener steuerrechtlicher Bewertungen, die sich
bis in das Jahr 2016 ziehen werden.
Solar Equation war ein großer Publikumsmagnet.
Bereits nach wenigen Tagen mussten Informations-Flyer
(Auflage insgesamt 50.000) nachgedruckt werden.
Da Solar Equation in der Hauptsaison gezeigt wurde,
erreichte das Projekt weit mehr als 300.000 Besucher
und Besucherinnen, darunter zahlreiche internationale
Gäste, wie die Einträge im Gästebuch eindrücklich
belegen.
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Resümee: Das Projekt war ein zentrales Element des
Münsterjubiläums, tauchte mit symbolkräftigen Bildern
in sozialen Netzwerken und Medienberichterstattung
auf und wurde unzählige Male fotografiert. Die Installation Solar Equation fügte sich sehr gut in den sakralen
Kirchenbau ein. Die Lichtmetaphorik bot Anknüpfungspunkte zum Weiterdenken, die Leute verweilten länger
und für die Münstergemeinde war die Lichtinstallation
ein Symbol für die Offenheit der Bürgerkirche. Reaktionen
des Publikums zeigten, dass Kunst im Kirchenraum
positiv gewertet und auch weiterhin gewünscht wird.
In den Gottesdiensten wurde die Sonne regelmäßig
sinnbildlich in die Liturgie eingebunden. Münsterpfarrerin
Tabea Frey bot darüberhinaus drei Nachtführungen mit
Lesungen und Meditationen an. Einträge in zwei Gästebüchern zeugen davon, wie berührt und begeistert das
Publikum war.
Projekt-Sponsor: keiner
Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: rd. 310.000 €
für eine 3-monatige Präsentation.
Kosten Stand Januar 2016: 282.568,21 €
Feedback:
- Die Gästebucheinträge stammen von Menschen aus:
Ungarn, Ghana, Mexico, Südafrika, Polen, Rumänien,
Slowenien, Teneriffa, Brasilien, Norwegen, Japan, England, Kroatien, Frankreich, Kuba, Portugal, Indonesien,
Ukraine, Australien, Dänemark, Italien, Spanien, Chile,
USA, Irland, Finnland, Österreich, Schweiz.
Hier ein paar Beispiele von Kommentaren aus dem
Gästebuch:
- »Faszinierend, wie groß die Sonne ist. Wow! Das habt
ihr toll gemacht!«
- »Macht noch einmal so etwas. Ich werde kommen
und es mir anschauen. Wirklich spitze, was ihr euch
zum Jubiläum einfallen lasst. So etwas schönes hab
ich noch nie gesehen. Super schön! So etwas würde
ich auch gern haben – cool! BELLISSIMO! Die Sonne
scheint im Ulmer Münster.«
- »Vielen dank für das Wundern. Die Sonne ist toll ...
und ich war das schönste Kind unter der Sonne.
Wir waren an der Solar Equation hier! Das ist echt
überwältigend wie groß die Sonne wirklich ist. Herr
Lozano-Hemmer – Gratulation zu der grandiosen
Idee Tolle Sache für Ulm!
- »Never seen a sun up close!!!« (Darla).
- »Amazing feat in physics and mathematics«
(A. Cooper – Dutch physicist).
- »Sicherlich bräuchte es Mut, so etwas im Dom aufzuhängen. Es ist toll gelungen und passt sehr gut zu
der besinnlichen Atmosphäre« (Ondreg und Tinka
aus Prag).
- »Zusammen mit dem Festgottesdienst der Höhepunkt
des Jubiläumsjahrs! Scharen von Besuchern kamen
extra von weither angereist, um die Installation zu sehen. Generationenübergreifend vermochte sie es, die
Menschen zu faszinieren. Still betrachtend saßen sie in
den Bänken. Eine schöne Atmosphäre, wenngleich bei
längerem Verweilen die akustische Inszenierung auch
als störend empfunden werden konnte. Die Verbindung von Eröffnung und Pfingstgottesdienst war sehr
gelungen. Die nächtlichen Führungen erfreuten sich
großen Interesses.« Pfarrerin Tabea Frey
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ULMER ORATORIUM
Von Marios Joannou Elia (Paphos, Zypern)
Ort: Ulmer Münsterplatz
Termine: Fr., 29. Mai 2015, 21 Uhr: 1. Aufführung
Sa., 30. Mai 2015, 21 Uhr: 2. Aufführung
Kurzbeschreibung: Eigens zum MünsterturmJubiläum wurde die Kompositionen eines Oratoriums
in Auftrag gegeben, das vor dem Münster von ca. 300
Ulmer Musikerinnen und Musikern – Profis- und
Amateur-Ensembles – aufgeführt werden sollte,
ggf. unter Einsatz von Münsterglocken und -orgel.
Beteiligte: Künstlerische Leitung/Komponist: Marios
Joannou Elia, Libretto: Robert Kleindienst.
Münsterkantorei (Motetten-, Kinderchöre), Oratorienchor, Ulmer Spatzen Chor, Junge Bläserphilharmonie
Ulm, Philharmonisches Orchester Ulm, Solisten.
Musikalische Leitung: Friedemann J. Wieland.
Projektentwicklung: Angefragt und der Stadt in
Aussicht gestellt war ein Projekt mit externem Projektteam, so wie bei den anderen vier Kunstprojekten auch,
das von der Kulturabteilung in den ortsspezifischen
Gegebenheiten unterstützt werden sollte. Im Zuge der
Vertragsverhandlungen wurde deutlich, dass Marios J.
Elia nur die Komposition liefern würde. Damit wurde
das Projekt zu einer Eigenproduktion der Stadt Ulm.
Umfangreiche Produktionsaufgaben, die üblicherweise
einen Produktionsbetrieb voraussetzen, waren von der
Kulturabteilung nun kurzfristig, mit hohem Zeitdruck
und zusätzlich zu den übrigen Aufgaben des Jubiläumsjahrs zu leisten. Zusätzliches Fachpersonal (Librettist,
technische Leiter, Projektkoordination, Dramaturg/
Regisseur, Stagemanager, Inspizientin etc.) musste
gefunden und finanziert werden. Der Finanzplan der
Stadt, auf Basis der Erfahrungen von Marios J. Elia,
erwies sich als völlig unzureichend. Im Verlauf der
Produktion ergaben sich wiederholt Verzögerungen
und Kostensteigerungen, da der beauftragte Komponist
parallel zum Auftrag in Ulm die künstlerische Leitung
der Kulturhauptstadt Paphos annahm und nach Zypern
verzog. Budgetbedarf und technische Anforderungen
blieben so bis zum Ende offen. Soweit möglich wurden
Platzplanung, Sicherheitskonzept und Besetzung von
Seiten der Stadt vorangebracht. Trotz umfangreicher
Unterstützung des Komponisten durch das künstlerische und organisatorische Leitungsteam lag am 4. März
2015, über einen Monat nach dem vertraglich vereinbarten Termin (31. Januar 2015) und zum letztmögli-
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chen, im Vertrag fixierten Probenstart, keine vollständige Komposition vor. Der Aufführungstermin war
damit nicht mehr zu halten. Eine Terminverschiebung
innerhalb 2015 kam wegen des Umfangs beteiligter
Akteure, gebundener Mittel und beauftragter Technik
nicht in Frage. Die Stadt kündigte am 5. März 2015
den Vertrag mit Marios J. Elia und stoppte das Projekt.
Umgesetzt wurde stattdessen das »klangfest@125«.
Aktueller Stand: Die Stadt Ulm befindet sich über
einen Anwalt im Austausch mit Herrn Elia. Es wurde
vereinbart, innerhalb von zwei Jahren und ohne Verpflichtung, zu prüfen, ob eine spätere Realisierung des
»Ulmer Oratorium« in Ulm unter folgenden Voraussetzungen möglich ist: Vorlage der gesamten Komposition,
Aufführbarkeit ohne weiteren finanziellen Aufwand
und auf Basis der Zusage der nötigen Interpreten.
Allerdings liegt der Stadt Ulm, entgegen der regelmäßig
öffentlich durch Herrn Elia kommunizierten Behauptung,
bis dato (Stand: 19. Januar 2016) kein vollständiges,
gedrucktes Notenmaterial vor. Dies ist jedoch die
Grundvoraussetzung für die Beauftragung eines Gutachters zur Prüfung der Aufführbarkeit des Werks, was
auf Basis der bisherigen Erfahrungen dringend nötig ist.
Fakt ist: Gutachter und Aufführung müssten komplett
neu finanziert werden. Da das Jubiläumsbudget ausgeschöpft ist, schlägt die Stadtverwaltung vor, im Falle
einer Realisierung als Zuschussgeber mit fest definierter
Summe, nicht aber als Veranstalter aufzutreten.
Feedback und Resümee: s. u. klangfest@125
Projekt-Sponsor: Möbel Inhofer, SWR2
Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: rd. 250.000 €,
Plan bei Kündigung des Projekts: Kosten: rd. 551.000 €
Kosten Stand Januar 2016: 111.547,35 € für bereits
angefallene Arbeiten, die im »klangfest@125« keine
Verwendung fanden.
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KLANGFEST@125
Ort: Ulmer Münsterplatz
Termine: Generalprobe (halböffentlich): Do., 28. Mai
2015, 2 Aufführungen: Fr./Sa., 29./30. Mai 2015
Kurzbeschreibung: Über 400 Musikerinnen und
Musiker der Münsterstadt feierten ein Fest in Ton und
Bild, das die letzten 125 Jahre seit Fertigstellung des
Münsters widerspiegelte. Das Publikum erlebte einen
Spannungsbogen von Mendelssohns »Elias« über internationale Klassiker und Raritäten des 20. Jahrhunderts –
u. a. von Orff, Ives, Rautavaara – bis hin zur heutigen,
alle Gattungsgrenzen sprengenden Musik. Ein einmaliges
sinnliches Erlebnis auf dem Münsterplatz und das Ulmer
Bürgerprojekt 2015 schlechthin.
Mitwirkende Künstler/innen: Münsterkantorei Ulm
(Motetten-, Jugend-, Kinderchor), Oratorienchor Ulm
(Einstudierung: Thomas Kammel), Opernchor des Theaters Ulm (Einstudierung: Hendrik Haas), Ulmer Spatzen
Chor (Einstudierung: Hans de Gilde), Junge Bläserphilharmonie Ulm (Einstudierung/Dirigent: Josef Christ),
Schlagzeugensemble, Philharmonisches Orchester der
Stadt Ulm, Joo Kraus, Jürgen Grözinger, Fola Dada,
Bootschaft | Crew für Gestaltung, Musikalische Leitung:
Friedemann Johannes Wieland.
Resümee: Das Ansinnen, dem Bürgerprojekt Ulmer
Münster ein künstlerisches Bürgerprojekt zum Jubiläum
gegenüber zu stellen, das möglichst viele kreative
Ulmerinnen und Ulmer aus der Laien- und Profiszene
einbezieht, ist aufgegangen. Ein zeitaufwendiges
gemeinschaftliches Projekt mit qualitativ hohem Anspruch wurde von allen Akteuren mit großer Motivation
mitgetragen und hat nicht nur bei den Mitwirkenden
für ein intensives Gemeinschaftserlebnis gesorgt. Das
Scheitern des ursprünglichen Projekts »Ulmer Oratorium« hat dies sogar positiv befördert: Ein »Jetzt erst
recht« und »Wir zeigen, dass die Ulmerinnen und Ulmer
auch aus eigener Kraft etwas Großartiges schaffen können« war sehr deutlich zu spüren. Die Rückmeldungen
zeugen davon, dass das Ulmer wie auch das auswärtige
Publikum begeistert vom Ergebnis war. Unter diesen
Aspekten war das Bürgerprojekt »klangfest@125« der
größte Erfolg des Jubiläumsjahrs. Ein besseres Spiegelbild für das Jahrhundertprojekt Ulmer Münster hätte es
nicht geben können.
Feedback:
- »[...] wir fanden das Klangfest@125 einen vollen
Erfolg und möchten uns [...] für die Organisation und
Durchführung dieses großartigen Events bedanken,
die tolle Stimmung wird nicht nur den Zuhörern, sondern auch uns Musikern lange in Erinnerung bleiben.«
i. A. Achim Schmid-Egger, Philharmonisches Orchester
der Stadt Ulm, Orchestervorstand
- »Das Fest war grandios! Und die Stimmung auf,
hinter und VOR der Bühne war das Beste, was ich seit
langem erlebt habe!!! Ebenso die Zusammenarbeit
vieler Beteiligten, nach der Absage des Projekts – und
vor allem zum Schluss hin – das war unglaublich
bereichernd. Sehr viel Feedback habe ich bekommen,
aus unterschiedlichsten Lagern [...]. Von mir kamen
Leute von weit her (Köln, Berlin) und auch aus näherer
Umgebung (Allgäu), die alle schon viel erlebt und
gesehen hatten – und die waren restlos begeistert.«
Ein mitwirkender Profi-Musiker.
Projekt-Sponsor: Möbel Inhofer, SWR2
Projektentwicklung: Das klangfest@125 wurde als
Nachfolgeprojekt des »Ulmer Oratoriums« in weniger
als drei Monaten konzeptioniert und teils neu komponiert. Sämtliche Beteiligte, inklusive der gewonnenen
Sponsoren blieben im Boot und legten eine immense
Motivation an den Tag, das Projekt erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Jürgen Grözinger (Berlin/Ulm), Joo
Kraus (Ulm) und Markus Munzer-Dorn (Ulm)trugen Uraufführungen bzw. Neu-Kompositionen zum Programm
bei. »Die Bootschaft« (Ulm) setzte zwei Videokompositionen eigens für das Projekt um. Die Platzplanung
des Vorprojekts musste modifiziert werden, Haupt- und
Nebenbühne konnten übernommen werden. Die
Veranstaltungstechnik (Ton, Licht, Video) war weniger aufwändig und deutlich günstiger als sie für das
Vorgängerprojekt geplant waren. Die Sitzplatzzahl
wurde auf 1.800 bis 2.000 pro Abend reduziert, um bei
schlechter Witterung notfalls ins Münster verlegen zu
können und die Aufführungen im Interesse von Mitwirkenden, Publikum und Finanzen sicherzustellen. Dies
wäre beim »Ulmer Oratorium« aufgrund der äußerst
komplexen Technikanforderungen und Spielortvorgaben des Komponisten nicht möglich gewesen. Sowohl
die Generalprobe wie auch beide Vorstellungen waren
ausverkauft.
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Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: 0 €
(bzw. s. »Ulmer Oratorium«)
Kosten Stand Januar 2016: 398.933,06 €
(Ausgaben: 455.532,91 €, Einnahmen: 56.599,85 €)
- »Ich hatte wirklich selten so viel Freude an einer Veranstaltung die ich geplant habe. Danke für die gute
Zusammenarbeit, habe ich so noch nie erlebt!«
Der technische Leiter aus Baden-Baden.
- »Danke [...] für die Möglichkeit, an so einem besonderen Fest teilzunehmen. [...] Mir hat die Veranstaltung
unbeschreiblich viel Spaß bereitet und ich bin sehr
glücklich, dass wir ein Klangfest für Ulm von Ulmern
gestaltet haben. Dies ist übrigens auch die Meinung
meiner Freunde/Bekannten, die unseren Darbietungen
mit Freude und Genuss gelauscht haben.«
Eine Mitsängerin aus dem Oratorienchor.
- »Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet.«
Obwohl er [Tilo Schaffrik] wahrscheinlich nicht die
übliche Zielgruppe sei, sei er total begeistert. »Das
war perfektes Entertainment«. Das fanden auch Gaby
Schuler und Irmgard Walser, die extra aus der Nähe
von Augsburg gekommen waren: »Das war gigantisch, rundum gelungen und eine super Leistung aller
Beteiligten.« [...] Auch die Festbeleuchtung des Münsters gefiel: »Mir ist bisher noch nie aufgefallen, wie filigran die Figuren im Münsterportal sind«, schwärmte
die Ulmerin Marianne Nickel. [...] Zum Schluss deshalb:
stehende Ovationen [...].« SWP, 01.06.15
- »Prachtvoll der Auftakt mit dem Schlusschor aus Felix
Mendelssohn Bartholdys »Elias«-Oratorium, das 1890
zur Turm-Fertigstellung erklang, sphärisch-kreisend
dann »Into the Heart of Light« des Finnen Einojuhani Rautavaara. Eine Komposition, die in Richtung
Ewigkeit strebt, ganz so, wie es auch die Erbauer des
Münsters wollten. Passend dazu auch die stimmungsvollen Münsteraufnahmen der Gestalter-Gruppe
Bootschaft«. Augsburger Allgemeine, 30.05.15
- »Das Münsterjubiläum war eine absolut gelungene
Aktion! Speziell auch das Konzert/Klangfest auf dem
Musterplatz hat uns sehr beeindruckt! Gratulation!«
Dr. Peter Schorr, Geschäftsleitung Möbel Inhofer
GmbH & Co. KG
- »[...] welche Leistung, innerhalb so kurzer Zeit ein so
gelungenes Programm zusammenzustellen! [...] Für
mich war das ein rundum gelungenes Geburtstagsgeschenk ans Ulmer Münster [...].«
Leserbrief SWP, 16.06.15 von K. Dinkelaker
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GEFÖRDERTE REGIONALE
KUNSTPROJEKTE
Das Jubiläum war auch Anlass für die lokale Kulturszene,
sich mit den Themen rund um das Münster auseinanderzusetzen.
Für kreativen Prozesse vor Ort stellte der Gemeinderat
100.000€ zur Verfügung. Zehn von 66 Projektideen
der Ulmer Kreativszene wurden im Rahmen eines
öffentlichen Bewerbungsverfahrens für eine Förderung
ausgewählt, mit dem Ziel, das städtische Programm zu
ergänzen und zusätzliche Akzente zu setzen.
Alle eingereichten Ideen wurden auf der Jubiläumswebsite vorgestellt. Parallel zum städtischen Bewerbungsverfahren wurde als Initiative lokaler Kunstschaffender
im Stadthaus eine Ideen-Annahmestelle eingerichtet.
Dort wurden sämtliche Ideen zum MünsterturmJubiläum gesammelt und archiviert. Es gingen dort im
Laufe des Jubiläumsjahrs noch viele zusätzliche Ideen
ein, die im Rahmen der Ausstellung im Untergeschoss
des Stadthauses das ganze Jahr 2015 über der Öffentlichkeit zugänglich waren.
125 BLICKWINKEL
Ort: Turmvorhalle des Ulmer Münsters
Laufzeit: 13. März – 26. April 2015
Kurzbeschreibung: Eigens zum Münsterturmjubiläum
entwickelte die Bootschaft | Crew für Gestaltung in
Zusammenarbeit mit Soleil du Midi, Jonas Vogt und
Florian Geiselhart die Kunstinstallation »125 Blickwinkel« und präsentierte diese im Ulmer Münster. Objekt,
Bewegtbild und Ton wurden zu einem audiovisuellen
Erlebnis verknüpft. In einem Stahlwürfel mit einer
Kantenlänge von 4 Metern wurde ein in die Höhe
strebendes Arrangement von Leinwänden installiert,
das von Projektoren mit Aufnahmen künstlerisch
bespielt wurde, die rund um das Ulmer Münster entstanden sind.
Projektverantwortliche: Kathrin Guther und Patrick
Kaczmarek, Bootschaft | Crew für Gestaltung
Mitwirkende: Soleil du Midi (Film), Jonas Vogt (Ton),
Florian Geiselhart (Technik)
Resümee: »Aufnahmen vom Ulmer Münster im Ulmer
Münster betrachten und dabei neue Perspektiven
gewinnen? Die Installation »125 Blickwinkel« macht’s
möglich: eine anregende audiovisuelle Erfahrung.«
SWP, 14.03.15
Kooperationspartner: Ulmer Münster
Weiterer Geldgeber/Unterstützer: Eitle, Müller
Blaustein, Airvisionair, Foto Jiffy, Foto Frenzel, Die Lichtfänger, Pollin Electronic, VIDU Webung, Mac Systems,
MSM Möbel Systeme Mewes, Raumverhalten Ulm,
AL-KO, Veranstaltungstechnik Ulm, Sudhoff Technik,
Klement Engineering
Finanzen: Gesamtvolumen: 10.303,11 €
Förderbetrag Stadt Ulm: 9.800,00 €
Änderungen: keine
Abschlussbericht der Projektverantwortlichen:
»Das Projekt 125 Blickwinkel ist dank der vielseitigen
Unterstützung, die wir von unseren Projektpartnern
und Sponsoren bekommen haben, dem unermüdlichen
Engagement der Projektbeteiligten und der Helfer,
sowie der reibungslosen Kooperation mit den Verantwortlichen der Kulturabteilung der Stadt Ulm, sehr gut
und zu unserer vollsten Zufriedenheit verlaufen. Dass
das Projekt in der Form umgesetzt werden konnte und
dabei alles so unproblematisch war, ist natürlich auch
auf die Offenheit, das Vertrauen und der permanenten
Hilfsbereitschaft unserer Ansprechpartner und den Mitwirkenden im Ulmer Münster zurückzuführen.«
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ULMER EUER MÜNSTER
IMMER HÖHER
Ort: Stadthaus Ulm
Laufzeit: 02. Januar – 28. Juni 2015
Ort: Künstlerhaus Ulm
Laufzeit: 06. Mai – 18. Mai 2015
Kurzbeschreibung: Am »Ideen- und Infoschalter« im
Stadthaus Ulm konnten alle Interessierten ihre Meinungen,
Ideen und Fragen zum Thema »Münsterturmjubiläum«
loswerden. Die Mitarbeiter ermutigten die Menschen,
sich aktiv mit eigenen Ideen, offen und unkompliziert,
zu beteiligen sowie vorhandene Projekte und Ideen zu
diskutieren.
Bis Ende des Jahres 2015 hatten Besucher der Ausstellung »Aus Sehnsucht wird Weitblick« (Stadthaus
Ulm, UG) die Gelegenheit, dies ebenfalls per Einwurf
in die dort angebrachte Plexiglasvitrine zu tun. Nach
Abschluss der Ausstellung wurden alle eingegangenen
Inhalte dokumentiert und veröffentlicht.
Projektverantwortlicher: Tommi Brem
Mitwirkende: Andreas Dukek-Haferkorn, Robert
Scheel, Bürgerinnen und Bürger sowie Besucherinnen
und Besucher der Stadt Ulm
Resümee: Das Projekt etablierte sich zur Anlaufstelle
für die Themen »Münster/Jubiläum/Ideen/Dialog« und
übernahm die Aufgabe als temporäre Schnittstelle
zwischen kreativer Szene, Bürgerschaft, Besuchern,
Medien und der Stadt. Letztere erhielt dadurch eine
Art verlängerten Arm bzw. einen zusätzlichen Zugang
zur Bürgerschaft über einen über einen »unabhängigen« Mittler. Dadurch wurde im Rahmen des Jubiläums ein Dialog mit der Bürgerschaft initiieret (s. die
Rückmeldungen zu den einzelnen Kunstprojekten aus
diesem Projekt). Andererseits fungierte der Ideenschalter ohne großen Mehraufwand als »Infopunkt« zum
Münsterturmjubiläum und unterstütze Stadt und UNT
tatkräftig bei der Bewerbung von Veranstaltungen und
der Sonderausstellung. Die Wahrnehmung und das
Erlebnis »Münsterturmjubiläum« wurden durch die aktive, persönliche Ermittlungsarbeit entscheidend positiv
beeinflusst.
Kurzbeschreibung: Künstlerinnen und Künstler
des BBK verwandelten den Innenhof in eine offene
Werkstatt nach Vorbild der mittelalterlichen Bauhütte.
Über mehrere Tage hinweg entstand ein skulpturales
Meisterwerk, eine Hommage an die Münsterspitze.
Ein weiteres Highlight war das Bauhüttenfest mit dem
Bronzeguss von zwei jeweils 20 Kilo schweren Münsterturmglocken: »Sehnsucht und Weitblick«.
Kooperationspartner: Stadthaus Ulm
Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/
Resümee: »Summa summarum: Die ganze Veranstaltung war ein voller Erfolg, vor allem das Live-Erlebnis
mit dem Guss der Glocken war für viele Bürgerinnen
und Bürger ein faszinierendes Erlebnis, sowohl auf
handwerklicher als auch auf künstlerischer Ebene.«
Änderungen: keine
Abschlussbericht der Projektverantwortlichen:
»Während der »Schalterzeiten« im ersten Halbjahr 2015
kamen täglich Menschen, um sich über das Münsterturmjubiläum zu informieren, eigene Ideen einzubringen
bzw. ihre Meinung zum Jubiläum mitzuteilen. Noch
bis Ende des Jahres haben Besucher der Ausstellung
»Aus Sehnsucht wird Weitblick« (Stadthaus Ulm, UG)
die Gelegenheit, dies ebenfalls per Einwurf in die dort
angebrachte Plexiglasvitrine zu tun. Nach Abschluss der
Ausstellung werden alle eingegangenen Inhalte dokumentiert und veröffentlicht.«
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Finanzen: Gesamtvolumen: 14.990,26 €
Förderbetrag Stadt Ulm: 15.000,00 €
Projektverantwortliche: BBK Ulm-Künstlerhaus Ulm
Mitwirkende: Mitglieder des Berufsverbandes der
bildenden Künstler, Autor Siggi Galter, Kunstgiesserei
Kollinger, Kunst- und Glockengussmeister Bernhard
Fink, Musik: Chilli Con Karma und etliche Freunde des
Künstlerhauses
Änderungen: keine
Kooperationspartner: keine
Weiterer Geldgeber/Unterstützer: keine
Finanzen: Gesamtvolumen: 5.000,00 €
Förderbetrag Stadt Ulm: 5.000,00 €
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MÜNSTERBLICK 1543
DAS MÜNSTER GEHT AUF REISEN
Ort: Hirschstraße
Laufzeit: Ende Juni – Mitte November 2015
Orte: Schaufensterausstellung in Geschäften der Ulmer
City, Handwerkskammer, Künstlergilde, Stadtbibliothek
Laufzeiten: Mai – Juni 2015, 12. Juni – 9. Juli 2015,
14. Juli – 9. August 2015 und 15. September –
17. Oktober 2015
Kurzbeschreibung: Weitaus längere Zeit sahen die
Bürger der Stadt Ulm nicht das Münster in Vollendung,
sondern nur als Fragment. An dieser historischen
Tatsache orientierte sich der künstlerische Beitrag von
Gabriela Nasfeter, die Ansicht des Münsters in seiner
Form, als historisches Fragment der Jahre 1543 bis
1890 zu zeigen. Dazu wurde der im 19. Jahrhundert
gebaute Teil des Turmes von einem ausgewählten
Standort in der Hirschstraße aus mit einem textilen Element abgedeckt, so dass nur der bis 1543 aufgeführte
Turmstumpf zu sehen war.
Projektverantwortliche: Gabriela Nasfeter
Mitwirkende: keine
Änderungen: Ja
Begründung der Änderungen seitens der Projektverantwortlichen: »Bei den weiteren Begehungen der
seinerzeit vorgeschlagenen Stadtorte wurde sehr bald
klar, dass große Qualitätsunterschiede hinsichtlich der
beabsichtigten Wirkung des Kunstprojektes an den
jeweiligen Orten bestehen.
Der Standort Hirschstraße erwies sich mit Abstand als
der geeignetste, da das Umfeld die künstlerische Idee
am besten zur Geltung bringen könnte. An diesem
Standort stimmt der ungehinderte Blick auf den Münsterturm, die Aufstellungsmöglichkeiten des Podestes sowie
die notwendige Verankerungsmöglichkeiten an den
Fassaden (Weihnachtsbeleuchtung). Demgegenüber
fallen die beiden anderen Standorte stark ab und
erfüllen die vorgenannten Kriterien nur unzureichend.
Um die künstlerische Idee nicht zu verwässern, ist
die Entscheidung daher richtig, allein den Standort
Hirschstraße zu realisieren und zwar prägnanter und
aufwändiger als bisher angedacht. So wurde die Turmabdeckung mit dem Turmdach von 1543 auf die textile
Abdeckung aufgedruckt. Ferner markiert ein Beobachtungspodest den Standort für den Betrachter.«
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Resümee: Die Kunstinstallation war – da sie im
öffentlichen Raum hing – für alle Mitbürgerinnen und
Mitbürger wie auch für Gäste zugänglich. Eine einmalige
Performance, die nur für diesen Ort und nur für diese
Feierlichkeiten am Jubiläum erlebbar sein sollte und sein
konnte.
»Das Podest zieht Menschen an, die dann Schlange
stehen, sobald sie merken, wofür das einfach gezimmerte Holztreppchen da ist: Wer an der Reihe ist, hat
den einzigen und einmaligen Ort erklommen, von dem
aus Gabriela Nasfesters Münsterjubiläums-Installation
»Münsterblick 1543« genau den Effekt erzielt, den die
Künstlerin haben wollte. [...] Das löst Nachdenken aus.
Konnte man den Turm so stehen lassen? Wollte man
dieses Fragment wirklich täglich sehen? Wie unproportioniert und riesig das Münster auf diese Weise wirkt!
[...] Die Möglichkeit dieses verfremdeten Anblicks löst
Faszination unter Einheimischen und Fremden aus [...].«
»So soll das Münster ausgesehen haben?«, fragt eine
Frau ungläubig.
Augsburger Allgemeine, 22.06.2015
Kooperationspartner: Fa. Braun, Fa. Nagel, Holzbau
Wegemer, Fa. Iraci, Fa.Wanner, Fa. UTT Technische
Stoffe, Arch. Hanna Nasfeter-Quartley
Weiterer Geldgeber/Unterstützer: keine
Finanzen: Gesamtvolumen laut Antrag: 15.980,00 €,
Finanzabschlussbericht steht noch aus.
Förderbetrag Stadt Ulm: 12.000,00 €
Kurzbeschreibung: Wie sehen Ulmer Schülerinnen
und Schüler das Münster? Rund 1.000 Kinder und
Jugendliche inszenierten das Münster fotografisch mit
Miniaturmodellen in ihrer eigenen Lebenswelt. Modern,
witzig, kreativ, an für sie wichtigen Orten oder in besonderen Situationen – den Ideen waren keine Grenzen
gesetzt.
Projektverantwortliche: Andrea Kreuzpointner,
Conviva Kulturmarketing
Mitwirkende: etwa 1.000 Schüler/innen aus 46
Klassen von 20 Schulen, Projektgruppe aus 4 Schulen
(Grund-, Realschule, Gymnasium) mit insgesamt
11 Schüler/innen, Anne Käßbohrer, Lehrerin am
Scholl-Gymnasium, Schülercateringfirma der Albert
Einstein Realschule
Änderungen: Ja
Mehr Personalkosten wegen der zusätzlichen Schaufensterausstellung, dafür aber weniger Fremdkosten,
in der Endsumme keine Änderungen
Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/
Resümee: »Die eingereichten Fotografien zeichnen
sich alle durch eine originelle Inszenierung des Ulmer
Münsters abseits des angestammten Platzes aus. Die
fünf besten Entwürfe wurden ausgewählt, mit Preisen
ausgezeichnet und als Postkarten produziert. In der Jury
vertreten waren 11 Schüler/innen der Projektgruppe,
Sabrina Neumeister (Leiterin KA), Karla Nieraad (Leiterin
SH), Dekan Ernst-Wilhelm Gohl sowie Matthias Kessler
(Fotograf SWP). Die Postkarten wurden am »Münstertag«, in der HWK und zur Kulturnacht verkauft und
können derzeit noch bei der Ulm/Neu-Ulm Touristik
und an der Münsterpforte erworben werden. Der Erlös
kam der Münsterturm-Sanierung zugute. Alle eingereichten Arbeiten waren im Jubiläumsjahr an mehreren
Orten in einer Ausstellung zu sehen und wurden auf
www.ulm125.de präsentiert. In Zusammenarbeit mit
der Ulmer City Marketing und fünf Einzelhändlern (Abt,
Ratter, P&C, Galeria Kaufhof, Sport Sohn) wurde jeweils
ein Gewinnerbild für vier Wochen in einem Schaufenster
in der Ulmer Innenstadt präsentiert. Gemeinsam mit
einer professionellen Dekorateurin gestalteten jeweils
zwei Schüler/innen der Projektgruppe ein Fenster.
Alle eingereichten Arbeiten waren im Anschluss in
der Handwerkskammer zu sehen. Die Ausstellung mit
Preisverleihung wurde von OB Ivo Gönner, der die
Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat,
eröffnet. Für das leibliche Wohl sorgte eine Schülercateringfirma, für die musikalische Begleitung ein
Schüler des Scholl-Gymnasiums. Weitere Ausstellungsstationen waren die Künstlergilde sowie die Stadtbibliothek, bei der in der Kulturnacht zum Projekt eine
Fotobox-Aktion angeboten wurde. Die Besucher konnten
sich mit dem kleinen Münstermodell inszenieren und
den Bildstreifen direkt mit nach Hause nehmen. Die
Umsetzung des Projektes »Das Münster geht auf
Reisen« wurde von einer Schulprojektgruppe und Anne
Käßbohrer (Lehrerin Scholl-Gymnasium) begleitet, von
der Bilderauswahl über die Ausstellungsgestaltung bis
zur Planung der Vernissage. Die hohe Beteiligung der
Schulen, etwa 30 Prozent aller Ulmer Schulen, und die
vielen schönen Rückmeldungen seitens der Schüler,
Lehrkräfte und Besucher zum Projekt, bestätigen uns
den Erfolg.«
Kooperationspartner: Foto Video Klein, Handwerkskammer, Künstlergilde, Stadtbibliothek, Stadthaus Ulm,
Ulmer City Marketing, Abt, Sport Sohn, P&C, Ratter,
Galeria Kaufhof, Hans und Sophie Scholl Gymnasium,
Ulm/Neu-Ulm Touristik
Weiterer Geldgeber/Unterstützer: keine
Finanzen: Gesamtvolumen: 17.790,00 €
Förderbetrag Stadt Ulm: 16.500,00 €
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SIE BAUTEN EIN MÜNSTER
LILLI LANGOHR UND
DIE SCHWÖRGLOCKE
Orte: Ulmer Münster, kontiki, ROXY und Schulen s.u.
Laufzeiten:
GS Martin-Schaffner: 5., 12., 19. Mai und 24. Juli
GS Grimmelfingen: 22.–24. und 26. Juni
Jörg-Syrlin: 9., 16., 30. Juni und 6., 7. Juli
GS Mähringen: 6.–8., 10. Juli
letzter Tag jeweils Aufbau/Präsentationen
Kurzbeschreibung: Das Projekt sollte anschaulich
vermitteln, wie der Monumentalbau einer gotischen
Kathedrale wie dem Ulmer Münster im Mittelalter
bewältigt wurde. Genaue Federzeichnungen sollten die
Etappen des Baues festhalten, Werkzeuge, Baumaterial
und Konstruktionsmethoden kennen und viel über die
Menschen und Zünfte, die an der Ausführung beteiligt
waren, gelernt werden. Geplant war die Umsetzung in
Werkstätten in der Friedrichsau in fünf verschiedenen
Arbeitsgruppen. Zu Beginn sollte eine Münster- und
Bauhütten-Führung sowie eine Einführung in Steinbau
zusammen mit dem Arbeitskreis Architektur stehen. Am
Ende der Woche sollten die Kinder ihre Eltern, Lehrer,
Mitschüler/innen und viele Besucher durch ihre »Münsterausstellung« führen.
Projektverantwortlicher: kontiki, Kinder- und Jugendkunstschule der vh Ulm / Mirtan Teichmüller (vormals
Hannah Bochnig)
Mitwirkende: keine
Änderungen: Ja
Das Projekt wurde nicht vergeben sondern offen im
Programm von kontiki ausgeschrieben in der Hoffnung,
dass sich Schulen von alleine anmelden, was auch
eintrat. Die vier Projekte und deren Werkstätten fanden
nicht in der Friedrichsau statt, sondern in den anfragenden Schulen oder in unserer Kunstschule. Einmal wurde
die abschließende Präsentation nicht in der Schule,
sondern im ROXY durchgeführt.
Begründung der Anpassungen/Änderungen: »Das
Projekt wurde von meiner Vorgängerin Hannah Bochnig
als Projektwoche in der Friedrichsau mit ca. 2 Klassen
beantragt mit einem Gesamtetat von ca. 10000,- €.
»Ich sah mich außerstande die fehlenden 8000,- € zu
akquirieren. Daher entschied ich das Angebot zu verkleinern und es allen Grundschulen anzubieten.«
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Ort: Theater Ulm
Laufzeit: 12. Juli 2015, 11 Uhr/ 14 Uhr
Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/
Resümee: »Fast 200 Kinder aus Ulmer Grundschulen
nahmen an kontikis Münsterbauwerkstätten teil. Sie
malten farbenfrohe Glasbilder zum Thema Arche Noah,
formten eindrucksvoll funktionierende Wasserspeier aus
Ytong und lustige, große Spatzen aus Ton die auf Bambusstöcken thronen. Auch zwei über Zweimeter-hohe
Münstermodelle aus Lattenholz entstanden. Zwischen
drei und sechs kontiki-Künstler waren gleichzeitig im
Einsatz, unterstützt von den tatkräftigen Lehrerinnen.
Einmal fand die Werkstatt im kontiki statt, dreimal in
den Schulen. Zweimal wurde es in den Vormittagsunterricht integriert, zweimal als Projektwoche in Klassen
und auf Schulhöfen durchgeführt. Immer gab es feierliche Vernissagen, bei denen jeweils zwischen 100 und
300 Besucher kamen. Alle Ergebnisse nahmen ihren
Anfang bei einer interaktiven Münsterführung. Dort
wurde das Bauwerk erkundet und bestimmte Details
der Münsterfenster, der Wasserspeier und natürlich des
Ulmer Spatz´ vor Ort gezeichnet. In den Werkstätten
entwickelten sich aus diesen Skizzen Objekte aus Ton,
Ytong oder Holz bzw. leuchtende Fensterbilder. Eine
besondere Herausforderung war die Logistik: die vielen
Materialien mussten gekauft, gelagert und punktgenau
bereitgestellt werden. Das Brennen der Spatzen war
sehr anspruchsvoll und deren mehrmaliges Transportieren
erforderte sehr viel Fingerspitzengefühl.«
Kooperationspartner: Martin-Schaffner-GS: Frau
Prinz-Kanold, GS Grimmelfingen: Frau Minholz, JörgSyrlin-Schule: Frau Kuhn, GS Mähringen: Frau Schwesig
Weiterer Geldgeber/Unterstützer: Landesverband
der Jugendkunstschulen: 1470,- € aus dem Programm
6a; Fördervereine der Grundschulen/andere Finanzquellen
der Schulen: 3500,- €
Kurzbeschreibung: Das Kinder-Musical besierte auf
dem Buch von Kathrin Schulthess: Es ist Schwörmontag.
Die Sonne geht auf, aber die kleine Fledermaus Lilli
Langohr will noch nicht schlafen. Da niemand Lust hat,
mit ihr den Sturzflugrekord von der Münsterspitze zu
brechen, beschließt sie, die noch menschenleere Stadt
zu erkunden. Auf dem Münsterplatz trifft sie Othello,
den Theaterkater. Zusammen gehen sie zum Rathaus.
Dort berichtet ihnen Daniel Maus vom Ulmer Museum
verzweifelt, dass die Schwörglocke verschwunden ist
und der Schwörmontag deshalb ausfallen muss. Das
darf auf keinen Fall passieren, und so machen sich Lilli
Langohr und ihr Freund Othello auf, die Schwörglocke
in der Stadt zu suchen. Bei ihrer Suche kommen die
Beiden natürlich an vielen Ulmer Sehenswürdigkeiten
vorbei. Werden sie die Schwörglocke finden?
Projektverantwortlicher: Dr. Karl-Rupprecht Hub
Mitwirkende: Michael Sommer (Libretto), Kathrin
Schulthess (Buch), Basti Bund ( Komposition), Robert
Lankester (Solist), Stefan Mußack (Solist), Wiebke
Isabella Neulist,(Solistin), Rebekka Sattelberger (Solistin),
Camerata Ulm (Orchester) unter der Leitung von Michael Eberhardt, Martin Borowski (Regie), Sybille Gänsslen-Zeit (Kostüme), Nicol Hiller (Maske), Mario Spreen
(Werbung), Karl-Rupprecht Hub (Organisation) u.a.
Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/
Resümee: »Das Musical war ein voller Erfolg. Die
Premiere war ausverkauft, die zweite Vorstellung
nahezu ausverkauft (767 von max. 816 Karten).
Viele Besucher wünschen sich weitere Vorstellungen.
Leider steht hierfür, nach Aussage des Intendanten
Andreas von Studnitz, das Theater auf keinen Fall und
unter keinen Umständen als Spielstätte zur Verfügung.«
»Lilli Langohr und die Schwörglocke begeistert bei
der Premiere im ausverkauften Ulmer Theater.«
NUZ, 13.07.2015
Kooperationspartner: Sparkasse Ulm, Theater Ulm
Weiterer Geldgeber/Unterstützer: Soroptimist
International Ulm/Neu-Ulm, IHK Ulm, Fink Plexiglas,
Kopfarbeit, AVIA Bantleon, Beiselen, u. a.
Finanzen: Gesamtvolumen: 40.229,00 €
Förderbetrag Stadt Ulm: 15.000,00 €
Änderungen: Ja
Manches wurde teurer als geplant, anderes konnte mit
geringerem finanziellem Aufwand realisiert werden, die
Kosten für Ausstattung, Kostüme, Maske etc. konnten
erhöht werden.
Begründung der Anpassungen/Änderungen: »Da die
Sparkasse Ulm bereits am Beginn des Vorverkaufs einen
großen Posten Eintrittskarten abnahm, konnten größere
finanzielle Risiken eingegangen werden als ursprünglich
geplant.«
Finanzen: Gesamtvolumen: 10.650,00 €
Förderbetrag Stadt Ulm: 2.000,00 €
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SONUS LOCI
BELLS BREATH
Ort: Ulmer Münster
Laufzeit: 24. Juli 2015
Ort: Ulmer Münster
Laufzeit: 10. Oktober – 18. November 2015
Kurzbeschreibung: Dreistündiges, multidimensionales
Wandelkonzert in vier Teilen ohne Pause. Im speziell für
das Ulmer Münster konzipierten Konzert traten die Musiker/innen mit der elektroakustischen Komposition von
Klaus Hollinetz in einen Dialog aus komponierter Alter,
experimenteller Neuer und improvisierter Musik. Der
Raum des Ulmer Münsters diente als Inspirationsquelle
und wurde in seiner künstlerischen Arbeit in den Mittelpunkt gestellt. Die 20-kanalige Raumklang-Komposition
brachte gemeinsam mit den Turmglocken, allen Orgeln,
Blockflöten, Perkussionsinstrumenten und gesprochenem
Wort auf eine einzigartige und unwiederholbare Weise
neue Klänge in die historischen Mauern.
Projektverantwortliche: Elisabeth Haselberger
Mitwirkende: Elisabeth Haselberger – Blockflöten,
Gesamtleitung, Tabea Frey – Sprache, Klaus Hollinetz –
Idee, Konzeption, elektroakustische Komposition,
Jürgen Grözinger – Perkussion, Alexander Moosbrugger –
Orgeln, Andreas Usenbenz – Tontechnik, Sound Design,
Gerd Kappler – Glocken
Änderungen: Ja
Es gab kleinere budgetäre Korrekturen einzelner Posten
nach oben oder unten, die den Gesamtfinanzplan nicht
wesentlich beeinträchtigt haben.
Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/
Resümee: »Dank gilt einem aufgeschlossenen und
durchhaltevermögenden Publikum, das gemeinsam
mit allen Musikern und der Tontechnik die Spannung
durch den Abend mitgetragen hat. Das Konzertprojekt
SONUS LOCI war von der ersten Tonaufnahme und
akustischen Vermessung des Münsters im Juli 2014 bis
zur Konzertaufführung am 24. Juli 2015 getragen von
einem kollegialen, flexiblen und inspirativen Zusammenwirken aller Beteiligten. Mit zeitlicher Distanz betrachtet
bin ich trotz verbesserungswürdiger Details von der
Dimension und Wirkung unseres Projektes beeindruckt
und stolz auf unsere Leistung.
Kurzbeschreibung: Die Installation verwandelte die
Turmhalle zunächst in einen Raum der Stille. In der
Mitte der Turmhalle befand sich ein »entschleunigter
Raum« mit einem erhöhten Podest und einem weichen
Teppich. Um sich auf das flache Podest zu begeben,
sollten die Besucher im Münster ihre Schuhe ausziehen.
Alternativ konnten sich die Besucher/innen auf den
Rand setzen. Die Klanginstallation begann sobald ein
Besucher diese per »Knopfdruck« startete. Die Installation
basierte auf dem Klang der Münsterglocken, welche
im Vorfeld aufgenommen und zu einer musikalischen
Komposition verarbeitet wurden.
»Von Regenwald bis Vollgeläut: »Sonus Loci« zeigt
die akustischen Möglichkeiten des Sakralbaus. [...]
Woher kommt welches Geräusch? »Sonus Loci« ist
unberechenbar für das Hörempfinden – und großartig
korrespondierend mit Rafael Lozano-Hemmers optischer
Installation [...] Zeit und Raum [bekommen die Unermesslichkeit des Universums in diesen Klängen. »Sonus
Loci« ist von polarisierender Wirkung; einzelne Zuhörer
reagierten mit irritierter Ablehnung, die meisten aber
mit fasziniertem Lauschen«
SWP, 27.07.2015
Projektverantwortliche: Andreas Usenbenz, Dorothee Köhl
Kooperationspartner: Ulmer Münster, Lamda Labs,
Münsterkantorei, audio express – Charly Rehm, Klinik
Dr. Schwarz
Weiterer Geldgeber/Unterstützer: LBBW Kulturförderung, Sponsoring Klinik Dr. Schwarz, Regierungspräsidium Tübingen – noch ausständig
Mitwirkende: Klaus Schmidtke (Programmierung),
Thomas Karrer (Schreiner)
Änderungen: Ja
»Die geplante CD Produktion wurde nicht durchgeführt
und alle Beteiligten bekamen weniger Entschädigung
für ihre Arbeit. Auch musste das Podest verkleinert
und die geplanten abgerundeten Ecken umgestaltet
werden, da dies sonst zu teuer geworden wäre. Es
wurden etwas günstigere Lautsprecher gekauft und die
Drucksachen in kleineren Auflagen geordert. Die Durchführenden verzichteten ebenfalls auf einen Großteil
ihrer künstlerischen Gage.
Begründung der Änderungen: »Da wir nicht die ganzen
Mittel gefördert bekamen und auch wenige Sponsoren
vorhanden waren.««
Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/
Resümee: »Die Installation lud die Besucher/innen
ein,– symbolisiert durch das Ausziehen der Schuhe –
ihren Alltag zu verlassen und einen Raum der Ruhe
zu betreten. Die Besucher/innen verweilten in diesem Raum mit völlig unterschiedlichen Personen und
erfassen dabei die Dimension des Gebäudes klanglich
und räumlich. Ziel der Installation war das aufeinander
Zugehen und das gemeinsame Erleben im Zusammenhang mit dem vorgegebenen Raum, dem Münster. Der
wirkliche Teppich wurde zum Klangteppich und öffnete
den Zugang zu einer Wahrnehmung, die Menschen
jeden Alters und jeder Religion erleben können, unabhängig von der vollen Stunde oder von Gottesdiensten.
Die Besucher erfuhren in Achtsamkeit die Klänge und
die Reaktionen des Raumes darauf. Die Installation
war eng mit dem umgebenden Raum verbunden. Der
kontemplative Gedanke den Raum und die Dimension
erfahrbar zu machen konnte transportiert werden.«
Kooperationspartner: Ulmer Münster
Weiterer Geldgeber/Unterstützer: TTL (Sachspende),
Cable4, Löwenapotheke
Finanzen: Gesamtvolumen: 9.400,00 €
Förderbetrag Stadt Ulm: 9.000,00 €
Finanzen: Gesamtvolumen: 14.720,16 €
Förderbetrag Stadt Ulm: 9.700,00 €
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MÜNSTERBLICK – LIVE
Ort: Ulmer Münster
Laufzeit: 31. Mai 2015 (»Tag des Turms«)
Kurzbeschreibung: Am »Tag des Turms« wurde der
Blick vom Ulmer Münster live in den Stadthaussaal
übertragen, für all diejenigen, die den Turm nicht
(mehr) selbst erklimmen können.
Kooperationspartner: Stadthaus Ulm
Projektverantwortlicher: Tommi Brem
Finanzen: Gesamtvolumen: 7.816,50 €
Förderbetrag Stadt Ulm: 5.000,00 € zzgl. Miete, Infrastruktur und weiteres Programm am »Tag des Turms«
Mitwirkende: Paolo Percoco, Robert Scheel,
radio freeFM
Weiterer Geldgeber/Unterstützer: Volksbank
Ulm-Biberach, Volksbank Neu-Ulm
Änderungen: Keine
Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/
Resümee: »Ziel der Veranstaltung war, den Menschen,
die nicht selbst den Blick vom Münster genießen können,
diesen per Videoübertragung im Stadthaussaal zu ermöglichen. Entsprechende Einrichtungen (z.B. Seniorenheime, Behinderteneinrichtungen) und Vereinigungen
wurden im Vorfeld direkt kontaktiert und persönlich
eingeladen. Die Besucherzahlen während der Veranstaltung übertrafen selbst die optimistischsten Schätzungen: Der Saal war in der ersten Moderationsrunde
überfüllt und in der zweiten Runde waren erneut nahezu
alle Plätze besetzt. Insgesamt schätzen wir gut 500
Besucher. Was zeigt, dass dieses Angebot (nicht nur)
von der Zielgruppe sehr gerne angenommen wurde. Es
wurde viel gelacht, Verbesserungsvorschläge wurden
eingebracht und immer wieder wurde die Frage gestellt:
Ist das nur heute? Wann machen Sie das wieder? Ulms
Oberbürgermeister Ivo Gönner, der inoffiziell eingeladen
worden war und trotz seines vollen Terminkalenders
erschien, ließ es sich nicht nehmen, den »Münsterblick –
Live« offiziell zu eröffnen. Ein weiteres Ziel der Veranstaltung war, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass
weite Teile der Bevölkerung und der Besucher Ulms den
Turm eben nicht erklimmen können. Auch durch die
umfangreiche Berichterstattung schon im Vorfeld hat
die Veranstaltung einen sehr guten Beitrag in dieser
Hinsicht geleistet.«
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»AUS SEHNSUCHT WIRD WEITBLICK –
DIE JUBELJAHRE DES ULMER
MÜNSTERS 1877–2015«
SONDERAUSSTELLUNG IN SIEBEN ETAPPEN
Ort: Stadthaus Ulm
Laufzeit: 29. Juni 2014 – 31. Dezember 2015
Termine: Etappeneröffnungen am 29. Juni 2014
(1877.sehnsucht), 27. Juni 2014 (1890.selbstverwirklichung), 31. Aug. 2014 (1927.ernüchterung), 28. Sep.
2014 (1940.spaltung), 26. Okt. 2014 (1977.rückbesinnung), 30. Nov. 2014 (1990.begenung), 25. Jan. 2015
(2015.weitblick). Mit Führungen.
Partner: KA, ZD/ÖA, SH. Unterstützung von AR, MU,
Münster, ZS/F-H, Privatpersonen
Konzept und Umsetzung: m.o.l.i.t.o.r. GmbH (Berlin),
Kuratorin: Dr. Catherine Nichols
Kurzbeschreibung: Den Auftakt des Jubiläums bildete
eine sich ständig wandelnden Sonderausstellung im
Stadthaus. Zunächst gab es hier Rückschauen darauf,
wie das Münster bisher gefeiert wurde: vom allerersten
Münsterfest des Jahres 1877 über die darauffolgenden
in den Jahren 1890, 1927, 1940, 1977 bis zum bis
dahin letzten 1990. Die Ausstellungsetappen luden zur
Münster-Entdeckungsreise ein, jeden Monat mit neuen
Exponate, Fotografien und Tondokumenten. Ab Januar
2015 begleitete die Ausstellung (Etappe 7) das aktuelle
Münsterfest mit seinen nationalen und internationalen
Künstler/innen. Die Gäste der Ausstellung konnten
das Münster so aus einer völlig neuen Sicht entdecken
und erfahren, wie aus der »Sehnsucht« von 1877 der
»Weitblick« von heute wurde.
Projektentwicklung: Die Ausstellung bot Ansatzpunkte für Ulmer/innen wie für Auswärtige. In der
Rückschau auf vergangene Jubiläen ermöglichten viele
Wiederentdeckungen auch für historisch bewanderte
Ulmer/innen spannende Erkenntnisse. Auswärtige
konnten ganz allgemein erfahren, wie unterschiedlichen
Jubiläen begangen wurden, der jeweiligen Zeit und
gesellschaftlichen Gemütslagen entsprechend. Viele
persönliche Identifikationsmöglichkeiten lieferten zahlreiche Leihgaben von Privatpersonen. Die transparente
Gesamtdarstellung des Jubiläumswettbewerbs in Etappe 7, die auch die nicht umgesetzten Projekte vorstellte,
lud ein zur Überlegung, was man selbst zur Umsetzung
ausgewählt hätte. Ab Januar 2015 warben auf dem
Stadthausdach für Jubiläum und Ausstellung die leuchtenden Schlagworte »Sehnsucht« und »Weitblick«, dank
der großzügigen Unterstützung durch Sponsoren.
Das besondere Merkmal dieser Präsentation, das sich
von »konventionellen« Ausstellungen deutlich unterscheidet, war die Konzeption als sich stetig verändernder Prozess über viele Monate hinweg. Insgesamt
sieben Mal haben sich der inhaltlicher Schwerpunkt
und damit Präsentation und Exponate verändert.
Dies bedeutete eine besondere Herausforderung an
die Planung, die laufend Rücksicht auf neue Impulse,
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etwa Angebote von außergewöhnlichen Leihgaben,
berücksichtigen musste. Budget- und organisatorische
Planung musste ständig flexibel bleiben. Im Umkehrschluss hat sich mancher Realisierungswunsch ergeben,
der ursprünglich nicht im Budget berücksichtigt war,
wie etwa die Präsentation sehr wertvoller historischer
Schmuckstücke mit einmaligem Münsterbezug, die das
vorübergehende Engagement zusätzlicher Aufsichtskräfte erforderlich machten.
Besucher/innen: 28.930
Resümee: Insgesamt hielten sich negative und positive
Rückmeldungen ungefähr die Waage. Die Kritik im
Besucherbuch verstärkt sich in Etappe 7, die ersten
6 Etappen wurden überwiegend mit großem Lob
überschüttet. Mehrere Besucher/innen hinterließen,
dass sie schon mehrfach in der Ausstellung waren
bzw. beabsichtigen alle Etappen besuchen zu wollen.
Rückmeldungen aus den Führungen belegen, dass die
Ausstellung wesentlichen Anteil am Verständnis für die
umgesetzten Projekte und Ideen des Münsterjubiläums
hatte.
Mit der Konzeption des »Projekts in stetiger Veränderung«
hat die Ausstellung übliche Erwartungen aufgebrochen
und neue Wege beschritten, die, so ist zu hoffen, Inspiration auch für spätere Vorhaben in der Ulmer Ausstellungslandschaft sein können.
Eine weitere bemerkenswerte Besonderheit der Ausstellung war, dass sich aus ihr heraus eine dynamische
Öffnung hin zur freien Ulmer Kulturszene entwickelt
hat. War es zunächst »nur« der Plan, die internationalen Kunstprojekte aufzunehmen, wurden bald mehr
und mehr in Ulm entstandenen Ideen im buchstäblichen
Sinne Raum gegeben. Dies führte zuletzt zu einer Fülle,
die mancher Besucher als schwer überschaubar empfunden haben mag. Doch ist zu wünschen, dass sich bei
manchem auch ein Bewusstsein für die »Wertigkeit«
künstlerischen Schaffens und Ideengebärens herauskristallisiert hat und dafür, dass Kreativität unabhängig
davon ist, ob es ich um berühmte oder unbekannte
Namen handelt. Insofern hat diese als Experiment
verstandene Präsentation Türen aufgestoßen und die
Chance einer gewissen Nachhaltigkeit eröffnet.
Projektsponsoren: Sparkassenverband, Fritz & Macziol, Gold Ochsen, PERI, Schwäbische Härtetechnik,
Schapfenmühle
Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: 225.000 €
Kosten Stand Januar 2016: 280.296,08 €
(Ausgaben: 281.032,08 €, Einnahmen: 736,00 €)
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Feedback aus dem Besucherbuch:
- Immer wieder begrüßt uns Ulm mit Überraschungen.
Eine interessante Ausstellung! (Ende Juni 2014)
- Gute Idee, die neuere Geschichte des Münsters aus
der Sicht der Jubeljahre zu betrachten (3. Juli 2014)
- Excellent exhibition. The explainer on duty was extremely helpful – in easily understood English. I loved the
idea of juding the restoration & additional building
work to be done to the church with a lottery! (Australierin Cynthia, 7. Juli 2014)
- What a wonderful exhibition on the history of the
Münster. As an architect from Chicago, IL USA, I
especially enjoy the slides of the Tower details. (12.
Juli 2014.)
- Jedes Mal, wenn ich in der Stadt bin, werfe ich einen
Blick auf diese Ausstellung. Sie ist sehr gut und erkärt
eine Menge. Von mir aus könnte sie recht lange bleiben. (29. August 2014)
- Vielen Dank für diese sehr informative, lebendig
gestaltete und abwechslungsreiche Ausstellung. Die
Benutzung der Biertische und -Bänke finde ich sehr
originell – eine herrlich frische Idee! (18. September
2014, Besucher aus Aachen)
- Ja, schade, dass die Ausstellung hier unten gezeigt
wird. Wäre es nicht schön gewesen, den Blick hin
und wieder von den Exponaten zum Münster werfen
zu können? Ich denke, das hätte eine tolle und noch
kostenlose Bereicherung sein können! Inhaltlich finde
ich sie gut, wenn weniger auch mehr gewesen wäre.
Ist etwas zu »klein, klein«. Genug gemeckert, vielen
Dank den Ausstellungsmachern! (5. Februar 2015)
- Diese Ausstellung ist sehr gewöhnungsbedürftig! Der
berühmte Funke sprang nicht über ... (19. Februar
2015)
- Die Ausstellung ist informativ und unterhaltsam,
kurzweilig und ansprechend – sehr gelungen!
(3. März 2015)
- Eine Bierbankausstellung zu einem Münsterfest
schlimmer gehts nimmer. (10. April 2015)
- Ich bin das 7. Mal hier und bin jedes Mal noch
enttäuschter. Man verwendet so viel Energie aufs Mar34
keting – natürlich die Wirtschaft hat das Sagen – und
auf Ideen, die nie verwirklicht werden. Dass das Ulmer
Oratorium nicht aufgeführt wird – man wird zuerst
sooo neugierig darauf gemacht – erfährt man erst
auf der letzten Bank durch Zeitungsartikel!???? Und
wo bleibt die Darstellung der Atmosphäre, die damals
herrschte? Wer war Pastor in dieser Zeit, wer waren
die Bauarbeiter, wie war die sichtbare und hörbare
Atmosphäre in Ulm, im Ländle, in aller Welt? Fragen
über Fragen! (2. Mai 2015)
- 513 Jahre Bauzeit und dann ist man auch noch stolz.
Sinnlose Ausstellung (Anfang Juni 2015)
- Schön, habe mir Zeit zum Lesen, Schauen, Hören
genommen und für mich viel mitgenommen. (Eine
Rheinländerin am 29. Juni 2015)
- Seit einigen Jahren begeisterte Ulmbesucherin, diese
Ausstellung bietet gute Informations»happen«, die zur
eigenen weiterforschenden Lektüre anregen. Tja – und
dann packt einen der Powerpoint-Grusel; ein zeittypisches Banalitäten-Geschwurbel, hat Ulm das wirklich
nötig? Bitte in dieser Richtung nicht weiter investieren! (Berliner Besucherin, 21. Juli 2015)
- ... Ein Lob an alle Aussteller, Mitarbeiter & alle, die
dies hier ermöglichen. (12. Oktober 2015)
Feedback aus den Führungen (Tommi Brem):
- »Was ich bei den Führungen bemerkte, war das
wachsende Verständnis für die umgesetzten Ideen im
Zusammenhang mit den anderen eingereichten. Und
das nicht im Sinne von »das kleine Übel«, sondern
tatsächlich inhaltlich, künstlerisch und kaufmännisch
gesehen. Wenn man etwa das »Münsterscanning«
neben anderen Einreichungen wie z. B. dem von »Urban Screen« sieht und auch das Verhältnis der Kosten
angedeutet bekommt, dann wird die Entscheidung für
das »Münsterscanning« schnell nachvollziehbar. Vielleicht auch interessant ist, dass viele Teilnehmer der
Führungen durchaus auch die anderen Projekte zum
Teil sehr stark fanden. Besonders gut kam immer wieder die Idee von Paul De Marinis an, der den Schatten
der Münsterspitze als »Instrument« einsetzen wollte.
Oft blieben einige Teilnehmer der Führungen dann
auch gleich in der Ausstellung, um sich die Projekte im
Detail anzusehen.«
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RAHMENVERANSTALTUNGEN
Neben Eröffnungen und Empfängen zu den Projekten
und zur Sonderausstellung organisierten die Kulturabteilung und die Abteilung Öffentlichkeit und Repräsentation der Stadt Ulm zudem folgende begleitende
Sonderveranstaltungen:
• 25.01.2015, 11 Uhr: Offizieller Auftakt zum
Jubiläumsjahr »125 Jahre Ulmer Münsterturm« in
Kombination mit der Eröffnung der 7. Etappe der
Sonderausstellung, Stadthaus, Saal.
Mit BM 2 Iris Mann (i. V. für OB), Gesprächsrunde
mit Prof. Peter Weibel, Prof. Jean-Baptiste Joly, Dekan
Ernst-Wilhelm Gohl, Friedemann J. Wieland, Joachim
Fleischer, Doris Graf, Susanne Heinrich, Catherine
Nichols (Kuratorin der Ausstellung) Moderation:
Verena Hussong. Musikalische Umrahmung: Trio Tino.
Bürgeraktion »Ich, Ulm« im Foyer.
• Sonntag, 31.05.2015: »Tag des Turms«, Münster,
Stadthaus, Münsterplatz Ulm
Der »Tag des Turms«, am historischen Jahrestag der
Fertigstellung des Münsterturms vor 125 Jahren,
setzte bewusst einen Gegenpart zu Festen und Feiern
und lud zum Betrachten, Staunen und Entdecken ein.
Münster und Turm sollten für sich selbst sprechen: Als
architektonisches Meisterwerk, als meditativer und religiöser Ort, als Wahrzeichen, das Blicke auf sich zieht,
als Inspirationsquelle ... Besucherinnen und Besucher
konnten an diesem Tag Turm und Architektur auf
sich wirken lassen – entspannt auf dem Münsterplatz
verweilend auf einem der 100 Sitzsäcke oder in meditativer Atmosphäre im Münster. Alternativ konnten
Interessierte aktiv auf Entdeckungsreise gehen: bei
einer Münsterführung, beim Besuch der Ausstellung
im Stadthaus-UG oder in der Münsterbauhütte.
Echten »Weitblick« durfte man bei einer Turmbesteigung oder beim »Münsterblick – Public Viewing« im
Stadthaus-Saal erfahren.
Feedback »Tag des Turms«
- »Die Veranstaltungen lockten viele Besucher an – es
war ein bodenständiges Spitzenfest. [...] Begehrt
waren vor allem die Führungen, insbesondere über
die Dächer und in den Keller. [...] »Das sind total tolle
Ansichten, die man sonst nicht hat«, fand Familie
Rothmaier. Während die einen vom Dach hinunter
schauten, sahen andere von Sitzsäcken am Boden
nach oben: »Nehmen Sie Platz auf dem Münsterplatz,
entspannen Sie und lassen Sie das Münster auf sich
wirken«, empfahl das Programmheft. Das kam an:
»Ich find’s gut, dass man sich hier hinsetzen kann –
man kann auch mal so feiern«, fand Petra Widera.
SWP 01.06.2015
- »Beim Turmfest wurden wir gleichsam von Menschenmengen überrannt, die an unseren Führungen
teilnehmen wollten. Die Schlange der Wartenden zog
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sich vom Brautportal bis weit in die Schuhhausgasse
hinein. Aufgrund der Nachfrage hätten wir bestimmt
fünfmal so viele Führungen anbieten können, waren
jedoch logistisch wie personell an unsere Grenzen
gelangt. Dasselbe Führungsangebot haben wir am
»Tag des offenen Denkmals«, organisatorisch vereinfacht, wiederholt, so dass die, die beim Turmfest nicht
zum Zuge kamen, hier noch einmal eine Chance auf
eine kostenlose Führung erhielten. Auch die offene
Münsterbauhütte bewältigte den Besucherandrang
kaum. Um die Besucherströme zu verteilen, hätten
weitere Angebote von Bürgervereinen etc. gut getan.«
Pfarrerin Tabea Frey
Partner: KA, ZD/ÖA, Evangelische Münstergemeinde,
Münsterkantorei, Münsterbauamt, Tommi Brem, Verein
für Briefmarkenkunde Ulm/Neu-Ulm 1883 e. V.
• 19. und 26.06.2015, jeweils 19 Uhr: 1 Münster –
2 Abende – 4 Themen. Eine Vortragsreihe zum
125. Münsterturmjubiläum in Ulm, Sparkasse
Neue Mitte–Studio
Das Ulmer Münster ist mitnichten nur ein reiner Publikumsmagnet, es ist das zentrale Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde und Fokus der städtischen
Geschichte und stellt nicht nur für die Protestanten
der Stadt einen Identifikationspunkt dar. Über alle
Religionen und Altersgruppen hinweg ist das Münster
ein Symbol für Heimat. Diese vielschichtige Bedeutung
des Ulmer Münsters wurde in vier Vorträgen erkundet
und diskutiert. Die vier Themenschwerpunkte ergänzten sich – stehen aber manchmal auch im Kontrast
zueinander.
19.06.2015: Prof. Dr. Eva-Maria Seng (Universität
Paderborn): »Das Ulmer Münster – Symbol städtischer
Identität« und Anne Christine Brehm (KIT Karlsruhe):
»Anziehungspunkt Ulmer Münsterturm. Verbindung
und Vernetzung der Ulmer Bauhütte im Mittelalter.«
26.06.2015: Prof. Dr. Harald Pechlaner (Katholische
Universität Eichstätt): »Die touristische Bedeutung
gotischer Bauwerke« und Prof. Dr. Thomas Erne (Philipps-Universität Marburg): »Hybridraum der Transzendenz – Die religiöse Bedeutung des Münsters für die
Stadt Ulm.«
• Freitag, 11. Dezember 2015: Offizieller Abschluss
des Jubiläumsjahrs »125 Jahre Ulmer Münsterturm«, Stadthaus, Saal
Gesprächrunde mit OB Ivo Gönner, Joachim Fleischer,
Susanne Heinrich, Dekan Ernst-Wilhelm Gohl, Moderation: Verena Hussong. Begleitend dazu: Bilderschau, Exponate zum Jubiläumsjahr im Saalfoyer. Im
Anschluss: »Poetry & Party #4: VISION« von Susanne
Heinrich.
Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: 50.000 €
Kosten Stand Januar 2016: 15.556,37 €
(Ausgaben: 22.361,04 €, Einnahmen: 6.804,67 €)
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WEITERE INITIATIVEN
WEITERE STÄDTISCHE PROJEKTE
Neben den beiden federführenden Abteilungen, der
Kulturabteilung (Projektleitung, Veranstaltungsmanagement, Projektumsetzung und Sponsorenakquise) und
der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation
(Marketing, Sponsorenakquise und -betreuung, Repräsentation) beteiligten sich die nachfolgenden städtischen Einrichtungen mit eigenen Programmbeiträgen
am Jubiläum.
Stadthaus Ulm
• Mitwirkung bei der Jubiläumsausstellung »Aus
Sehnsucht wird Weitblick – die Jubeljahre des Ulmer
Münsters 1877–2015« Sonderausstellung in sieben
Etappen
• 19.03.–28.06.2015: »Zwischen Mythos und Ideologie«–
Fotografien aus dem Lebenswerk von Abbas. Ein
Langzeitprojekt über den Clash der Religionen. Abbas‘
Bilder dokumentierten spirituelle Einkehr, beobachteten
aber genauso, wie Religionen von kulturellen Phänomenen zu Ideologien werden, die Kriege auslösen.
• 08.07. –22.11.2015 Ausstellung: »Bild.Turm.Bau«–
Richard Meier und das Ulmer Münster. Mit dem
Stadthaus entstand ein Gebäude, das von außen wie
von innen immer wieder das Münster und den Turm
in die Blickachse rückte.
• 17.07. –13.09.2015 »Verborgene Einblicke«: Fotografien von Matthew G. Beall. Der in Ulm lebende
Amerikaner Matthew G. Beall durchstreifte mit der
Kamera das Ulmer Münster und suchte nach Kuriosem, Verborgenem und Geheimnisvollem.
• 24.07.–20.09.2015: »on top« 21. Triennale Ulmer
Kunst. Plattform für Ulmer Künstler (60. Jubiläum).
Kooperation: Kunstverein, Künstlerhaus, Künstlergilde,
Kunsthalle Weishaupt, Ulmer Museum.
Kunsthalle Weishaupt
• 23.11.2014 bis 2016: »Ulm Ultimate Cathedral«. Eine
spektakuläre Lichtarbeit von François Morellet für das
Münsterturm-Jubiläumim Schaufenster der kunsthalle
weishaupt.
Stadtbibliothek
• 02.03., 18.04. und 20.04.2015: »Manfred muss mit!«.
Vorlesen und Gestalten zum Münster-Bilderbuch, mit
Friedrich Fürst und Christian Gutendorf. Ab 7 J., 1 €.
• 22.04., (2 Mal: 9 und 11 Uhr): »Gefahr am Ulmer
Münster« – Autorenlesung mit Fabian Lenk. Mit den
Zeitdetektiven ins Ulm des Jahres 1398 n. Chr. Für
4.–5. Klasse.
Ulmer Museum
Stadtarchiv Ulm
• Mitwirkung bei der Jubiläumsausstellung »Aus
Sehnsucht wird Weitblick – die Jubeljahre des Ulmer
Münsters 1877–2015« Sonderausstellung in sieben
Etappen
• 01.01. –31.12.2015 Museums-App: »Der Traum vom
Himmel«. Die App leitete anhand der Charakteristika
»Höhe, Weite und Fernblick« zu Kunstwerken aus
Archäologie, Mittelalter und Moderne. Kostenlos im
App-Store (iOS-Geräte) und Leihgeräte vor Ort.
• 17.07.–30.08.2015: »Das Ulmer Münster« – Installation in 21 Teilen. Zehn Ulmer und Kölner Künstler widmeten dem Ulmer Bauwerk ein Gemeinschaftsprojekt
in 21 Teilen. Initiator: Frieder Nething. Das Werk hat
nun im Münster einen dauerhaften Platz erhalten.
38
• Mitwirkung bei der Jubiläumsausstellung »Aus
Sehnsucht wird Weitblick – die Jubeljahre des Ulmer
Münsters 1877–2015« Sonderausstellung in sieben
Etappen
• Publikation: Anne-Christin Brehm: von dem Stein
ze brechen – Die Werksteine des Ulmer Münsters
anhand der archivalischen Quellen 1417–1512. Kleine
Reihe des Stadtarchivs Ulm, Herausgeber: Prof. Dr.
Michael Wettengel. Verlag: Klemm & Oelschläger,
Ulm, Umfang: 108 Seiten, mit zahlreichen, überwiegend farbigen Abbildungen, Preis: 15,80 €. ISBN-10:
3862810895
• Mitwirkung bei der Dokumentation
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Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH
• 15.05. und 23.10.2015: Ulmer-Extra-Führung »Repariert – Fertiggestellt – Vollendet? Das Ulmer Münster
im 19. Jahrhundert« Auf den Spuren des 19. Jhdt.
am/im Münster.
• 26.05., 03.06. und 20.08.2015: Kinderführung: »Mit
Lilli Langohr durch das Ulmer Münster«. Mit Kathrin
Schulthess (»Lilli Langohr«-Buchautorin). Für Kinder
von 6–9 Jahren.
• 09.05.2015: Ulmer-Extra-Führung: »Die Münstergründer – Die Bürgermeister Lutz Kraft, Hans Habfast
Ehinger und Konrad Besserer«. Ein Rundgang durch
das Ulmer Münster, das Ulmer Museum und den
Reichenauer Hof (Prunkraum des Lutz Kraft).
Stadt Ulm Koordinierungsstelle Internationale
Stadt und Internationaler Ausschuss
• 13.06.2015: »Internationales Fest Ulm« – mit Parade
der Kulturen unter dem Motto »Lebendig. Weltoffen. Ulmisch«, Bühnen- und Kinderprogramm,
Mitmach-Aktionen, Informationen, internationalen
Köstlichkeiten und Party.
Neben diesen genannten waren zudem folgende städtische Abteilungen und Einrichtungen bei der Umsetzung
der Projekte beteiligt. Die Mitarbeiter/innen unterstützten die federführenden Abteilungen mit teils großem
Zeitaufwand und viel Engagement (ohne Garantie auf
Vollständikeit).
Bereich des Oberbürgermeisters
OB-Büro, Geschäftsstelle des Gemeinderats, Liegenschaften und Wirtschaftsförderung, Pressestelle,
Europabüro der Stadt Ulm/ Europe Direct, Rechtsstelle,
Rechnungsprüfungsamt
Fachbereich Kultur
BM2-Büro, Musikschule, Theater Ulm
Zentrale Steuerung
Finanzen/Beteiligungsverwaltung, Leitung und
Sachgebiete Stadtkasse, Haushalt, Steuerverwaltung,
Beteiligungen, Finanzierungen, Steuern
Zentrale Dienste
Abteilungen Personalservice, Beschaffung und
Verwaltungsabteilung
Bürgerdienste
Abteilungen Sicherheit, Ordnung und Gewerbe und
Verkehr und Bußgeld
Fachbereich Stadtentwicklung, Bau und Umwelt
Persönlicher Referent und Abteilungen Stadtplanung,
Umwelt, Baurecht/Städtebau und Baurecht I, Feuerwehr, Baubetriebshof, Tiergarten, Verkehrsplanung, Gebäudemanagement, Umweltrecht und Gewerbeaufsicht
Fachbereich Bildung und Soziales
Abteilungen: Familie, Kinder und Jugendliche, Ältere,
Behinderte und Integration, Schulen, Westbad, Städtische Kindertageseinrichtungen
Gesellschaften und Eigenbetriebe
Parkbetriebsgesellschaft, Entsorgungsbetriebe der Stadt
Ulm, Ulm-Messe GmbH, Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm
Netze GmbH
40
41
WEITERE PROJEKTE
MÜNSTERGEMEINDE
Die evangelische Münstergemeinde, die Münsterkantorei und die Münsterbauhütte wirkten bei den internationalen und regionalen Jubiläumsprojekten intensiv mit
und beteiligten sich darüber hinaus mit einem eigenen
Jubiläumprogramm, das den Umfang bzw. die Qualität
des regulären Jahresprogramms der Gemeinde deutlich
übertraf.
Münstergemeinde
• 15. Und 22.03.2015: Zwei Matinéen. Die theologischen und historischen Grundlagen für das Turmjubiläum.:
- Vortrag: »Das ist erst der Anfang ihres Tuns« Matinée
mit Prälatin Gabriele Wulz.
- Vortrag: »Kein Kaiser beim Münsterfest – die Turmvollendung im Spiegel der Stadt- und Zeitgeschichte«.
Matinée mit Prof. Dr. Michael Wettengel.
• 12.09.–28.10. 2015: Ausstellung: Skulpturen von
Tassilo Mozer
• 13.09.2015: Tag des offenen Denkmals – rd. 36 Führungen rund um den Münsterturm, erweitert durch
Führungen von Mitarbeitenden der Münsterbauhütte
zu Restaurierungsarbeiten.
• 23.09.2015: Führung »Die Unvollendete«. Zu den
Brüchen, die die Baugeschichte des Münsters über die
vielen Jahrhunderte hinweg aufweist. Mit Adelbert
Schloz-Dürr.
• 30.09.2015: Führung zur Installation »8 Inseln« von
Tassilo Mozer im Ulmer Münster unter dem Titel
»while billows endless round the beaches die« (Herman Melville). Mit Tabea Frey.
Münsterkantorei
• 15.04.2015: Führung »Himmelstreppen«
• 13.05., 23.07. und 24.09.2015: Führung: »(Nur) Ein
Wunder der Technik – oder gar Stein gewordene
Ekstase?«. Eine technische Führung im Münster und
über das Gewölbe – auch für Nicht-Techniker. Mit
Thomas Gärtner.
• 31.05.2015: 43 Führungen am Tag des Turms (Der
Andrang war so immens, dass 10 zusätzliche Führungen angeboten und pro Führung die Teilnehmerzahl
erhöht wurden. Die Führungen in die sonst nicht öffentlich zugänglichen Bereiche (Turmfundament, Strebewerk, Südlicher Chorturm), waren früh ausgebucht.)
• 31.05.2015: Festgottesdienst zum Tag des Turms. Mit
Landesbischof Dr. Frank Otfried July, dem Motettenchor der Münsterkantorei und dem Blechbläserensemble
des Philharmonischen Orchesters der Stadt Ulm.
• 07.06.2015: Führung »Die Münsterfenster aus den
Jahren 1877 bis 1913«. Mit Gabriela Gohl und Stefan
Krauter.
• 18.06.2015: Führung »Ein Haus aus Licht« – Die Glasfenster des Ulmer Münsters.
• 19.07.2015: Führung »Die himmlische und die irdische
Stadt«. Münsterdarstellungen in den spätgotischen
Bildwerken des Ulmer Münsters. Mit Tabea Frey.
• 04.09.2015: Führung »Vielfalt in Harmonie« Das
gotische Formenspiel und seine Weiterführung im 19.
Jhdt. Mit einem Gang über die Galerien des Ulmer
Münsters. Mit Tabea Frey.
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• 28.02.2015: Konzert »von außen betrachtet« – eine
klangvisuelle Münsterreise im Stadthaus. Der kirchenmusikalische Auftakt zum Jubiläumsjahr: Ein
beeindruckendes Zusammenspiel von zeitgenössischer
Musik (u.a. mit einer deutschen Erstaufführung) und
faszinierendem Bild- und Filmmaterial des Grafikbüros
»bootschaft« stimmte die Besucher auf das anstehende Jahr und den Jubilar ein.. Mit dem vokalensemble
ulmer münster, Mitgliedern des Philharmonischen
Orchesters. Leitung Friedemann Johannes Wieland.
• Karfreitag, 03.04.2015: Passionskonzert »Franz Liszt:
Via crucis« und Werke von Rheinberger und Reger. In
der Martin-Luther-Kirche. Solisten und Motettenchor
der Münsterkantorei, Leitung Friedemann Johannes
Wieland.
• 05.04.–20.12.2015, sonntags jeweils 11.30 Uhr
Dauer: 45 Min.: Orgelkonzertreihe Münster- und
Domorganisten mit 27 Terminen. In insgesamt 27
Sonntagsorgelkonzerten grüßten die Kollegen u.a.
des Kölner Doms, des Berliner Doms und des Freiburger Münsters. Alle Gastorganisten musizierten ein
zeitgenössisches Werk in ihren Konzertprogrammen.
• 03.05.2015: Kantatengottesdienst im Ulmer Münster:
»Was Gott tut, das ist wohlgetan« von Johann Sebastian Bach. Ein musikalischer Brückenschlag zwischen
Münsterjubiläum und Kirchentag nach Stuttgart.
Motettenchor Münsterkantorei, collegium musicum
ulm, Solisten. Leitung: Friedemann J. Wieland. Mit
Kirchentagsteilnehmern in Stuttgart.
• Mai bis September: Konzertreihe »Orgelmusik am Mittag« bzw. »Orgelmusik im Advent« (30.11. bis 19.12.)
mit insgesamt 124 halbstündigen Orgelkonzerten.
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• 31.05.2015: Den Festgottesdienst zum Tag des Turms
im voll besetzten Münster gestalteten Musiker des
Philharmonischen Orchesters und der Motettenchor
der Münsterkantorei.
• 26.12.2015: Weihnachtskonzert »Festliche Klänge«.
Münsterorganist Friedemann J. Wieland, Johann
Konnerth (Trompete).
• 12.06.2015: »Barocke Festmusik«. Benefizkonzert
für die Musikstiftung Ulmer Münster. Werke von
Telemann, Härtel, Biber und Bach. Mit Christian
Nägele (Trompete) und Ulrich Ehret (Oboe); collegium
musicum ulm, Leitung: Friedemann J. Wieland.
Münsterbauhütte
• 28.06.2015: Kindermusical: »Die ewige Baustelle«
im Ulmer Münster. Mit dem Kindermusical des Ulmer
Komponisten Markus Munzer-Dorn feierten die Kinderchöre (Kinderchor 1, Kinderchor 2, Kinderkantorei
und Jugendchor) der Münsterkantorei das Jubiläum.
Leitung: Iris Wieland. Im bis auf den letzten Platz
besetzten Chorraum des Münsters wurde musikalisch
der Bogen von der Grundsteinlegung bis in die heutige Zeit gespannt.
• 31.05.2015: Tag des Turms: Tag der offene Tür in der
Münsterbauhütte
• 26.05.–06.06.13: Die Münster-Bauhütte zu Gast
im Blautalcenter. Vor Publikum arbeiten die Münster-Steinmetze an Münster-Skulpturen. Begleitend
Kunstaktionen von Alfred Bradler. Veranstalter:
Blautalcenter Ulm in Kooperation mit der Münsterbauhütte.
• 13.09.2015: Tag des offenen Denkmals – Führungen
von Mitarbeitenden der Münsterbauhütte zu Restaurierungsarbeiten
• 18.07.2015: Mit dem Schwörkonzert auf dem Münsterplatz folgte ein weiterer Höhepunkt: Carl Orffs
»Carmina burana«. Mit Motettenchor, Kinderkantorei
und Jugendchor der Münsterkatorei. Kooperationspartner: Schulchor des Schubart-Gymnasiums, Oratorienchor Ulm e. V. und Philharmonische Orchester der
Stadt Ulm. Dirigent: Friedemann J. Wieland.
• 19.09.2015: Kulturnacht im besonders illuminierten
Münster. Konzertprogramm mit Dieter Kraus und
Jochen Anger lockte.
• 02./03.10.2015: 5. Tage für Alte Musik im Ulmer
Münster
»Geistliche Chormusik« von Heinrich Schütz mit dem
Dresdner Kammerchor, Leitung: Hans-Christoph
Rademann.
Nachtkonzert I: Benno Schachtner (Altus) und Hamburger Ratsmusik.
»Die Schöpfung« von Joseph Haydn mit Monika
Mauch (Sopran), Jan Kobow (Tenor), N.N. (Bass),
vokalensemble ulmer münster, Karlsruher Barockorchester, Leitung: Friedemann J. Wieland.
Nachtkonzert II: »Fabulous London« – heiter-melancholische Inselmusik für Gambenconsort mit Les
Escapades.
Musikalischer Festgottesdienst
• 12.12.2015: Krippenkurrende im Ulmer Münster.
Kinderchöre und Jugendchor der Münsterkantorei.
Leitung: Iris und Friedemann J. Wieland.
• 20.12.2015: »Weihnachtsoratorium« von J. S. Bach
in der Pauluskirche. 16 Uhr: Fassung für Kinder
(Gusenbauer). 19 Uhr: Kantaten I-III. Münsterkantorei,
Barockorchester La Banda Augsburg und Solisten.
Leitung: Friedemann J. Wieland.
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PROJEKTE WEITERER
(LOKALER) AKTEURE
Animiert durch die städtischen Impulse im Jubiläumsjahr bereicherten zahlreiche weitere, überwiegend
lokale Akteure das Programm und profitierten von der
deutlich höheren regionalen und überregionalen Wahrnehmung des Münsterturms und der Stadt Ulm. Die
Beiträge fanden – sofern rechtzeitig bekanntgegeben –
Eingang ins gedruckte Jubiläumsprogamm der Stadt
und/oder in den Online-Veranstaltungskalender auf der
Jubiläumswebsite. Die nachfolgenden Projekte beinhalten sicher nur eine Auswahl.
Veranstaltungen/Ausstellungen/Mitmachaktionen
(ohne Garantie auf Vollständigkeit)
• 23.02.2015-23.02.2016: Ausstellung »Siebdruck-Edition 125«/ konzeptionelle Pop Art Marke WOKASOMA des Ulmer Künstlers Florian Schröder. Galerie
Tobias Schrade.
• 12.03.2014.–10.03.2015: Mitmachprojekt »Ulmer
Bürgerkette«. Goldschmiede Dentler.
• 11.03.2015–Mitte 2016: Ausstellung »Ulmer Bürgerkette« der Goldschmiede Dentler im Stadthaus Ulm
• 10.04.–30.05.2015: Ausstellung »Dialogräume« von
Gabriela Nasfeter. Galerie Kornhauskeller.
• 21.04.–31.05.2015: Ausstellung »Weitblick auf, um,
über das Ulmer Münster«. Fotografien von Gerhard
Kolb. Sparkasse Neue Mitte
• Reihe »unvollendet vollendet«. Veranstalter: Pauluskirche Ulm und vh ulm in Kooperation mit dem
Stadthaus :
10.06.2015: Vortrag: »Macht die Nachwelt aus der Not
des Fragments eine Tugend?« von Stefan Kraus, Direktor des Kolumba Museums, Köln. Stadthaus Ulm.
13.06.2015: »Musik vor den letzten Dingen«: die letzten drei Lieder von Richard Strauß. Martin-Luther-Kirche. Mit Jasmin Seclaoui (Gesang) und A. Krokenberger
(Klavier).
14.06.2015: Gottesdienst und Matinee mit Podium
zum Thema Münstervollendung. Pauluskirche/anschließend Stadthaus. Podiumsdiskussion mit Münsterpfarrerin Tabea Frey, Münsterbaumeister Michael
Hilbert, Stadtbaudirektor Markus Kramer (Neu-Ulm),
Nicole Pflüger (vh ulm), Pauluspfarrer Adelbert SchlozDürr und dem Kunstbeauftragten der Landeskirche
Reinhard Lambert Auer.
• 18.09.–17.10.2015: Ausstellung »Zwei Perspektiven – Das Ulmer Münster«. Malerei, Skulptur und
Holzschnitt. Arbeiten von Christopher Lehmpfuhl und
Lothar Seruset rund um das Ulmer Münster. Galerie
Tobias Schrade
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• 06.06.2015: »münsterturmlauf« der SUN Sportmanagement GmbH mit 161 Teilnehmenden.
• 08.07.2015: Benefizkonzert des Universitätsorchesters
Ulm im Ulmer Münster zugunsten der Musikstiftung
Ulmer Münster. Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 3
d-Moll, Leitung: Burkhard Wolf.
• 09.07.2015: Tanzprojekt »Crossing Paths« Drei Aufführungen. Münsterplatz. Das Tanzprojekt von Ulmer
Tänzerinnen und Tänzern spiegelte die Bewegung
der Menschen in der Stadt und auf dem Münsterplatz
wieder.
• 19./20.07.2015: Schwörkonzert auf dem Münsterplatz: Die Fantastischen Vier und Radio7 90er-Party.
Radio 7
• 23.07.2015: »Perspektivenwechsel« – ökumenische Kirchenführung. Mit Carola Hoffmann-Richter
(Kirchenpädagogin) und Dr. Oliver Schütz (Theologe
und Historiker). Die Doppelführung durch Wengenkirche und Münster machte sichtbar, was Eigenarten
der jeweiligen Konfession bei Bau und Ausstattung
des Kirchenraums sind und ließ Gemeinsamkeiten
erleben. Veranstalter: Haus der Begegnung.
• 23.08.2015: Ulmer Orgelmusik »Spitze im Süden«.
Pauluskirche. Der Ulmer Organist Siegfried Gmeiner
spielte Orgelmusik von Organisten die in Ulm wirkten
oder aus Ulm stammten. Ev. Paulus Gemeinde
• 30.08.2015: BASKETBALL HOCH 125 – Die größten
Ulmer unter dem höchsten Turm: Open-Air-Basketball-Game von ratiopharm ulm gegen den amtierenden
Meister Brose Baskets Bamberg auf dem Münsterplatz.
Culcha Candela in der Halbzeitshow. BBU ´01 GmbH
• 01.09.– bis 2016: Mitmachprojekt und Open-Air-Installation »HappyBirthdayMünsterturm«. Ein Projekt
Zugunsten des Ulmer Münsterturms. KulturConsulting.
• 27.09.2015: Konzert: »Das Lied von der Glocke« von
Andreas Jakob Romberg. Pauluskirche. Anlässlich des
Münsterturmjubiläums und des 40. Ensemblejubiläums.
Ulmer Kammerchor e. V., Leitung: Manuel S. Haupt.
• 17.10.2015: »Laudate« Jubiläumskonzert II 20 Jahre
Frauenkammerchor Cantus Novus Ulm im Ulmer
Münster. Geistliche Werke des Barock von J. A.
Hasse, J. S. Bach/G. B. Pergolesi, J. D. Zelenka. Gäste:
Neumeyer Consort, Solistinnen und Frauenchor »PHWert« (PH Thurgau/Schweiz).
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• 14.11.2015: Jubiläumskonzert 125 Jahre Oratorienchor Ulm: »Elias« von Felix Mendelssohn-Bartholdy
im Ulmer Münster. Oratorienchor Ulm und Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm, Leitung: Thomas
Kammel. Kein Ereignis ist so eng mit der Vollendung
des Münsterturmes verknüpft, wie die Geburtsstunde
des 1890 gegründeten Oratorienchors, denn anlässlich der Fertigstellung des Turmes wurde eigens ein
Chor zusammengestellt, der das Oratorium »Elias« als
feierlichen Akt zur Aufführung brachte.
• 18.06.2015: Dokumentarfilm: »Jeder Mensch braucht
etwas Wüste – Der Glasmaler H. G. von Stockhausen«
Lichtburg Kino. Der Maler, Zeichner und Glasmaler
von Stockhausen wurde vor allem durch seine über
500 Kirchenfenster und architekturgebundenen Arbeiten im In- und Ausland bekannt. Im Ulmer Münster
sind seine Arbeiten ebenfalls zu entdecken. vh Ulm in
Koop. m. d. Lichtburg Kino
• 18.06.2015: Vortrag: Glasmalerei und Licht. vh Ulm.
Mit Glasmaler und -künstler Bernhard Huber. Glaskunst in sakralen Bauwerken, Weiterentwicklungen
und Interpretationsmöglichkeiten der Kunst auf Glas.
Weitere Initiativen
(ohne Garantie auf Vollständigkeit)
• Silber-Gedenkprägung »Ulmer Münster 1377– 1890«
der BTN Versandhandel GmbH, Meine. Auflage 5.000
Stück.
•M
ünsterjubiläumskellerpils von Gold Ochsen: Herstellung: 242.242 Flaschen bzw. 10.000 Kästen (auf 800
Hektoliter limitiert). Verkaufsstand 22.10.2015: 180.000
Flaschen bzw. 7.500 Kästen, entspr. 59.400 Liter)
• Münsterjubiläums-Briefmarken-Schmuckbogen von
Südwest Mail. Auflage: ca. 1.200 Bögen, Verkaufsstand 02.11.2015: knapp über 1.000 Bögen.
• Münster-Puzzle der AG Schülerfirma an der Albert- Einstein-Realschule Wiblingen. Auflage: 2.000 Stück. Die
Hälfte des Gewinns geht an die Aktion 100000/ Ulmer
helft, die andere Hälfte kommt der Schule zugute
• Münster-Kalender mit Beiträgen aus Fotowettbewerb
zum Münsterturm-Jubiläumdes Ulmer City Marketing
e. V. Auflage: 5.000 Stück
• Publikation des Stadtarchivs Ulm »von dem stain
ze brechen« s. o. unter 2.5.1. Weitere städtische
Projekte.
• Jubiläums-Edition »125 Jahre Münsterturm« von
boemans Schmuckgestaltung. Neue Serie in außergewöhnlichen Materialien und neuem Design, zum Teil
in limitierter Auflage. 10% des Erlöses wurden an die
Ulmer Münsterbauhütte gespendet.
• Darüber hinaus widmete die vh Ulm weitere 31
Veranstaltungen dem Münsterturm-Jubiläumunter
dem Titel »Stadt, Land, Fluss – Urbane Identitäten«:
Die vh nahm die Ereignisse von vor 125 Jahren und
von heute zum Anlass, städtische Identität in Ulm und
weltweit im Wandel der Zeit zu diskutieren: Von A
wie Architektur bis Z wie Zusammenleben.
• 30.05.-31.12.2015: Ausstellung »Das Ulmer Münster
aus LEGO®-Steinen« im Ulmer Münster. Kooperation
mit LEGOLAND® Deutschland.
• Rudi Kübler, Birgit Eberle, Frank Raddatz und Ingo
Bergmann (Text): Einfach Spitze – 125 Jahre Ulmer
Münsterturm. Erschienen in der Südwest Presse Edition. Jahresrückblick mit Geschichten und Bilder rund
um das Ulmer Münster und das Jubiläumsjahr. 110
Seiten, Hardcover, 14,90 € ISBN 978-3-946269-00-7
• 1000 weiße Lilien im Münster. Geschenk der Gärtnerei Röder zum Tag des Turms, 31.05.2015, mit
Unterstützung von 20 Ulmer Geschäften und Firmen
und von Monica Herold.
• Deutsche-Post-Sonderstempel. (Stempelnr.: 10/127,
31.5.2015). Anlass: Teilnahme der Deutschen Post
an der Jubiläumsfeier zum 125jährigen Jubiläum zur
Fertigstellung des Ulmer Münsterturmes. Veranstaltungsort: Postzelt auf dem Münsterplatz am Tag des
Turms. Veranstalter: Verein für Briefmarkenkunde
Ulm/Neu-Ulm 1883 e.V., Text: Deutsche Post / Erlebnis: Briefmarken / Aus Sehnsucht wird Weitblick / 125
JAHRE / MÜNSTERTURM- / FERTIGSTELLUNG / 18902015 /125 JAHRE / ULMER / MÜNSTERTURM. Bild:
Jubiläums-Logo
• 28.03.-28.05.2015: Ausstellung »Das Ulmer Münster
aus LEGO®-Steinen« im LEGOLAND® Deutschland
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• Offizielle Sonderprägungen Silber- und Goldmedaillen
»125 Jahre Ulmer Münsterturm« der Sparkasse Ulm.
Die Prägung zeigt auf der Vorderseite eine seitliche
Ansicht des Ulmer Münsters mit der Umschrift
»Aus Sehnsucht wird Weitblick – 1890 – 2015«.
Die Rückseite der Medaille zeigt eine Frontansicht
des Kirchturms mit der Umschrift »125 Jahre Ulmer
Münsterturm – 1890 - 2015«. Auflagen: 600 Stück
Feinsilbe (29 €), 50 Stück Feingold (905 €).
• Jubiläumsbanner (4x17m) am Siloturm der Schapfenmühle. In Eigenregie der Schapfenmühle durchgeführte Aktion.
Jubiläums-Publikationen
(ohne Garantie auf Vollständigkeit)
• Wolfgang Schöllkopf (Text), Nadin Klier (Fotografie,
Gestaltung): Das Ulmer Münster. Erbaut aus Stein und
Licht. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm im Jan
Thorbecke Verlag. 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe und Schwarzweiß, Hardcover. Ulm 2015.
24 €. ISBN-978-3-88294-466-2 (Textlich und grafisch
überarbeitete Neuauflage)
• Nikola und Katharina Hild: Das Ulmer Münster. Mit
einem Geleitwort von Oberbürgermeister Ivo Gönner.
Zusammenfassung in Englisch und Französisch. Silberburg-Verlag, Tübingen und Karlsruhe. 160 Seiten, 188
meist farbige Abbildungen, fester Einband, 24,90€.
ISBN 978-3-8425-1385-3.
49
3. MARKETING
UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Die Öffentlichkeitsarbeit verfolgte verschiedene Ziele
und umfasste eine große Zahl von Zielgruppen. Die
Hauptziele waren: Bekanntmachung des Jubiläums,
Generierung von Medienberichterstattung, Steigerung
des Bekanntheitsgrades des Ulmer Münsters und der
Stadt Ulm, Verkauf von Eintrittskarten bzw. Steigerung
der Besucherzahlen und der Spendeneinnahmen des
Ulmer Münsters.
Die Kommunikationsmaßnahmen
waren sehr breit aufgestellt
• Aktive Pressearbeit und Einrichtung eines digitalen
Pressebereichs in der sogenannten »Cloud«. Journalisten konnten so jederzeit auf Mitteilungen, Videos
uns Bilder zugreifen und diese zur eigenen Berichterstattung verwenden.
• Betrieb einer eigenen Webseite www.ulm125.de und
Spiegelung der Nachrichten auf www.ulm.de zur
Vergrößerung der Reichweite
• Aktionen, Fotowettbewerbe und Posts auf den SocialMedia-Auftritten der Stadt
• Messeauftritt auf der CMT in Stuttgart
• Kooperation mit Medienpartnern
• Fahrgastinformationen in den Bussen der SWU
• Editorials in lokalen, regionalen und deutschlandweiten Medien
• Plakatierungen im öffentlichen Raum und auf WallCity-Light-Postern und -Boards in Ulm, Augsburg,
Würzburg und Köln
• Postkartenaktionen in Ulm und Köln
• Regionale Verteilung des Programmhefts an über
1.000 Auslagestellen von Biberach bis Günzburg
• Flyer-Displays in öffentlichen Gebäuden
• Roll-Ups zu Wettbewerben, Projekten und Sponsoren
• Merchandising-Artikel: Münster-Fruchtgummis, USBSticks, Jubiläumskalender in Kooperation mit dem
Ulmer City Marketing e.V., Screencleaner, Poster und
Postkarten
• Kino-Spot zu »Solar Equation«: Das Projekt »Solar
Equation« wurde mit einer gezielten (überregionalen)
Kampagne unterstützt. Dazu erfolgte eine Wall-Plakatierung in Ulm, Augsburg und Würzburg. In allen drei
Städten lief ein eigens produzierter Kinospot. Dieser
zeigte Solar Equation in emotionalen Bildern und
auf hohem gestalterischem Niveau. Flankiert wurden
die Maßnahmen durch den Einsatz von Social Media
Berichten, Bildern und Spots.
• Jubiläumspublikation mit der SÜDWEST PRESSE:
»Einfach Spitze«
50
Übersicht Druckerzeugnisse
PRODUKT
AUFLAGE
Programmhefte
75.000
Abendprogramm klangfest@125
7.000
Postkarten
140.000
Faltblätter
178.000
Plakate (inkl. Wall)
6.000
Diverse Printprodukte
11.000
Gesamtauflage
417.000
Messbare Reichweite
MEDIUM/PROJEKT
REICHWEITE
Eigene Publikationen
417.000
Social Media
1.200.000
Fahrgast TV
1.600.000
Spots auf RegioTV
1.000.000
Spots auf Radio7
12.900.000
Printmedien (Berichte)
55.000.000
Printmedien (Werbung)
4.700.000
LEGO Münster
15.300.000
Gesamt
92.117.000
Herkunftsorte von Zeitungen und Zeitschriften, in denen das
Münsterturmjubiläum mindestens einmal Erwähnung fand.
Filme zum Münsterturm-Jubiläum
51
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53
Einzelne Maßnahmen im Detail
• »Köln gratuliert Ulm«: im Mai 2015 wurde in Köln
auf gut 500 Wall-City-Light-Postern und 25.000 Postkarten, die in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden
verteilt wurden, für das Jubiläum geworben. Der
etwas provokante Slogan »Köln gratuliert Ulm zu vier
Metern mehr und 125 Jahren Ulmer Münsterturm«
sorgte für Schmunzeln und hohe Aufmerksamkeit.
Innerhalb weniger Stunden verbreitete sich das Plakat
über die sozialen Medien und es wurde gerätselt, woher die Kampagne stammte. Medien in Ulm und Köln
griffen das Thema auf und berichteten ausführlich u.
a. der Kölner Express mit einer Auflage von 133.000
Exemplaren. Auch das Fachmagazin »Der Pressesprecher« widmete der Aktion eine Kolumne und machte
die Aktion zum Titelthema des wöchentlichen Newsletters. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das
Motiv als Poster und Postkarte nachgedruckt und in
Ulm verkauft. Als kleines Dankeschön für die gelungene Aktion erhielt die Stadt Ulm von der Wall AG noch
eine Dekade zum Aushang des Plakats in Ulm. Die
Maßnahme ist dem Guerilla Marketing zuzurechnen
und konnte mit überschaubarem Mitteleinsatz – Druck
von Postkarten und Plakaten – ermöglicht werden.
»Köln gratuliert Ulm« wurde zum Beispiel für die Verknüpfung unterschiedlicher Medien und crossmedialer
Vermarktung.
• Mit der Gewinnung von externen Partnern konnten
zusätzliche, aufmerksamkeitsstarke Projekte umgesetzt
werden. Diese trugen entscheidend zur Vergrößerung
der Gesamtreichweite bei und rundeten das Jubiläumsprogramm ab:
– das LEGO® Münster: in viermonatiger Bauzeit wurde
aus 112.000 handelsüblichen Steinen ein originalgetreues Modell des Ulmer Münsters von zwei Modelldesignerinnen im LEGOLAND Deutschland gebaut. Der
Bauprozess wurde durch Berichte und Pressemitteilungen begleitet. Am 28. März erfolgte die Enthüllung im
Freizeitpark. Seit dem 30. Mai ist das Modell im Ulmer
Münster zu sehen. Dort wird es als Dauerleihgabe
bis auf weiteres verbleiben. Anlässlich des European
Annual Forum im Oktober 2015 wurde das Modell in
der Ulmer Messe vor Entscheidern aus ganz Europa
präsentiert. Ende 2016 wird es als Leihgabe an das Landesmuseum Württemberg gehen und dort als markantes Exponat für die Sonderausstellung »Die Schwaben«
fungieren.
griffen das Event auf. Dort hat Basketball einen noch
höheren Stellenwert und die Werbebotschaft konnte
so auf die iberische Halbinsel transportiert werden.
– die Jubiläumsmünze: In Zusammenarbeit mit der
Sparkasse Ulm und Euromint Bochum wurde eine
streng limitierte Jubiläumsmünze in Silber und Gold
aufgelegt. Die Auflagen betrugen in Silber 600 Stück
zu 29,00 Euro und in Gold 50 Stück zu 905,00 Euro.
Der Verkauf erfolgte ab dem 27. April 2015. Nach 24
Stunden waren alle Münzen restlos ausverkauft.
• Schaltungen in überregionalen Magazinen: Flankierend zur Öffentlichkeits- und Pressesarbeit wurde
gezielt und punktuell in überregionalen Medien
geworben. Insbesondere ist hierbei die zweimalige
Schaltung eines Advertorials im Sammlermagazin
»Das Erbe unserer Welt« zu nennen. Dieses wir zweimal jährlich an alle 95.000 Abonnenten des National
Geographic Deutschland versendet. Die hochwertige
Präsentation und die exklusiven Partner, waren eine
ideale Plattform für die Kommunikation des Jubiläums und der Stadt Ulm. In einem vierseitigem Spezial
konnte ein erzählerischer Bogen über 35.000 Jahre
Kunst in Ulm gezogen werden: von Löwenmensch bis
Münsterturmjubiläum. Ohne das Werbebudget zum
Münsterturmjubiläum wäre eine solche Zusammenarbeit mit einem deutschlandweiten Magazin für die
Stadt Ulm aus dem regulären Budget nicht möglich
gewesen. In der Merianausgabe »Donau« wurde
durch eine Anzeige ein neunseitiger Bericht über
Ulm ermöglicht. Zum Vergleich: Wien ist in derselben Ausgabe nur mit vier Seiten vertreten. Weitere
Anzeigen erfolgten u. a. im österreichischen Magazin
»Reise Aktuell«, das von 91.000 Lesern gelesen wird
und auf Flügen der Austrian Airlines ausliegt sowie in
der Beilage »Baden-Württemberg – ein starkes Land«
in Spiegel, Focus und Arte Magazin. In den Kunstmagazinen Artmapp, Concerti und SimsKultur erfolgten
ebenfalls Anzeigenschaltungen. Durch das Jubiläum
konnte auch ein 40-Seiten-Editorial in der ArtMapp
ermöglicht werden. Ulm stand hierbei auch auf dem
Titel. Insgesamt wurden 66 Anzeigen in verschiedenen Medien geschaltet bzw. Editorials umgesetzt.
Die Gesamtauflage der gebuchten Anzeigen beläuft
sich auf ca. 4,7 Millionen Exemplare.
– das Open Air Basketballspiel: in Kooperation mit der
BBU‘01 GmbH wurde am 30. August das Jubiläumsspiel ratiopharm ulm gegen Brose Basket Bamberg präsentiert. 6.000 Personen verfolgten Spiel und Rahmenprogramm. Der SWR übertrug das Spiel live über seine
Internetplattform. Besonders spanische Online-Medien
54
55
ERGÄNZENDE ANGABEN:
MASSNAHMEN ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Die Marketing- und Öffentlichkeitsarbeitsmaßnahmen
des Münsterturmjubiläums in Höhe von 389.233,69 €
untergliederten sich in die Bewerbung der einzelnen
Veranstaltungen und der eigentlichen Vermarktung des
gesamten Jubiläumsjahres. Unter diesen Vorzeichen
musste eine Strategie entwickelt werden, um sowohl
gut besuchte Veranstaltungen, als auch eine möglichst
hohe Medienresonanz und Öffentlichkeitswirkung
erzielen zu können. Die Laufzeit der Hauptmaßnahmen
erstreckte sich von Mai 2014 bis Dezember 2015, also
19 Monate.
Fest stand bereits zu Beginn, dass eine deutschlandweite Werbekampagne mit dem Budget nur bedingt
zu realisieren ist. Eine europaweite oder gar weltweite
Kampagne definitiv illusorisch ist. Zum Vergleich:
- die Kosten für eine einwöchige Plakatierung auf allen
Wall City Light Poster – nur in der Hauptstadt Berlin:
246.750 Euro.
- Eine Wall-Anzeigenschaltung im gesamten Bundesgebiet kostet pro Woche ca. 620.000 Euro.
Auch eine flächendeckende Anzeigenkampagne in
deutschlandweiten Magazinen wie GEO, National Geographic, Lufthansa Magazin und DB Mobil war nicht zu
realisieren. Hierfür wären pro Monat und A4 Seite rund
100.000 Euro notwendig gewesen.
Die strategische Ausrichtung der getroffenen Maßnahmen folgte demnach der Prämisse: Mit gezielten
Aktionen und Maßnahmen Aufmerksamkeit schaffen
und neben deren Werbewirksamkeit ein möglichst
hohes Medieninteresse generieren, um die Kernbot-
56
schaft zu transportieren. Aus diesem Grund wurden die
Partner LEGOLAND® Deutschland und ratiopharm ulm
angefragt und letztendlich für eine Kooperation
gewonnen. Mit dem LEGO® Münster und dem Basketball
Event »Basketball125« konnte in den Monaten März und
August, also Zeiten in denen keine eigenen Projekte
terminiert waren, zusätzlich große Publikums- und
Medienresonanz erzielt werden. Der Jubiläumsauftakt
am 1. Januar und der Höhepunkt in den letzten zwei
Mai-Wochen sorgten durch die Vielzahl von Veranstaltungen für ein hohes Interesse auf Seiten der Bevölkerung und der Medien. Über den Tag des Turms wurde
bundesweit berichtet und u.a. der Deutschlandfunk
widmete dem Thema einen Spezialbericht.
Durch das gezielte Einsetzen von Storytelling-Elementen
konnte bei allen Projekten der Spannungsbogen
aufrecht erhalten werden. Die Medien begleiteten den
Entstehungsprozess z. B. beim Münsterscanning und
bei Solar Equation und ergänzen so die städtischen
Werbe- und Öffentlichkeitsmaßnahmen. Wettbewerbe
und Mitmachaktionen verstärkten diesen Effekt in der
Ulmer Bevölkerung.
Zur visuellen Verankerung des Jubiläums in der Stadt
wurden u. a. Flaggen, Aufsteller, Großflächenplakate,
Buswerbung, Anzeigen, Hinweisstelen, Poster, Displays
in Münsterform und Faltblätter in hoher Auflage verteilt
bzw. aufgestellt. Im Zeitraum Mai und Juni 2015 lag der
Höhepunkt dieser Maßnahmen. Auch hier ist anzumerken, dass eine dauerhafte Bewerbung über 19 Monate
nicht zu bewerkstelligen war und daher eine Akzentuierung auf einzelne Zeitabschnitte notwendig war.
57
4. PARTNER/
SPONSOREN
Zur Unterstützung des Münsterturmjubiläums konnten
13 Sponsoren bzw. Partner gewonnen werden:
SPONSOR
SPONSORINGPAKET
Oscorna
Presenting Partner
Müller
Presenting Partner
Wall
Premium Partner
(Sachleistung)
Südwest Presse
Premium Partner
(Sachleistung)
Radio 7
Premium Partner
(Sachleistung)
SWR2
Projektpartner klangfest@125 (Sachleistung)
Möbel Inhofer
Projektpartner klangfest@125
SWU
Projektpartner
»Münsterscanning«
Sparkassenverband
Projektpartner
»Ich,Ulm«
Fritz&Macziol
Ausstellungspartner
Sparkassenverband
Ausstellungspartner
Schapfenmühle
Ausstellungspartner
Peri
Ausstellungspartner
(Sachleistung)
58
Der Gesamtwert der Sponsoring-Leistung betrug
609.411,77 Euro. Die Leistungen bestanden aus Geldleistungen (319.411,77 Euro) und Sachleistungen (290.000
Euro). Das Ergebnis der Sponsoringakquise übertraf die
Erwartungen, die von Seiten der Verantwortlichen bei
der Stadt Ulm gesetzt waren, bei Weitem.
Die Sachleistungen bestanden u. a. in Freiaushängen
der Firma Wall, Anzeigenkontingenten bei Radio 7 und
in der Südwest Presse, in der Kooperation mit der Südwest Presse beim Jubiläumsbuch »Einfach Spitze« sowie
in der Unterstützung der Firma Peri beim Teaser »Sehnsucht« und »Weitblick« auf dem Dach des Stadthauses.
Verschiedene Unternehmen antworteten die Anfrage
des Oberbürgermeisters zwar ablehnend, betonten
aber, dass sie stattdessen direkt an das Münster
spenden möchten. Die hohe Spendenbereitschaft
(insbesondere bei Großspenden) ist daher in direktem
Zusammenhang mit der Sponsorenaquise zu sehen (vgl.
5.4. Resonanz – Erwirtschaftete Spendenmittel für die
Sanierung des Münsters.).
59
5. RESONANZ
BESUCHERZAHLEN UND -FEEDBACK
Insgesamt gab es über 450 Veranstaltungen
zum Jubiläumsjahr.
Unter Federführung von KA und ZD/ÖA setzte die
Stadt Ulm mit der Unterstützung von Partnern im
Rahmen der fünf Großprojekte, der Ausstellung mit
Führungen und des Rahmenprogramms
• 87 Veranstaltungen um (Werbemaßnahmen ausgenommen), an denen
• rund 3.850 Mitwirkende und
• rund 660 Personen in der Organisation beteiligt
waren und erreichte damit
• geschätzt mindestens 1,65 Mio. Menschen.
Im Rahmen der zehn, von der Stadt geförderten,
regionalen Projekte zum Jubiläum wurden von der
hiesigen Kulturszene
• 19 Veranstaltungen umgesetzt, an denen
• rund 160 Mitwirkende und
• rund 90 Personen in der Organisation beteiligt waren
und die damit
• geschätzt mindestens 480.000 Menschen erreichten.
Weitere städtische Einrichtungen beteiligten sich mit
• 25 Veranstaltungen in Eigenregie, an denen
• rund 1.000 Mitwirkende und
• rund 120 Personen in der Organisation beteiligt
waren. Damit wurden
• geschätzt mindestens 42.000 Menschen erreicht.
Münstergemeinde, -kantorei und -bauhütte
setzen zum Jubiläum weitere
• 265 Veranstaltungen in Eigenregie, um an denen
• rund 1.200 Mitwirkende und
• rund 90 Personen in der Organisation beteiligt waren
und die damit
• geschätzt mindestens 113.000 weitere Menschen
erreichten.
Darüber hinaus organisierten überwiegend lokale
Akteure mindestens
• 60 Veranstaltungen (darunter z. B. auch das dem
Münsterjubiläum gewidmete Schwörfestival), an
denen
• rund 3.350 Mitwirkende und
• rund 420 Personen in der Organisation beteiligt
waren.
Damit wurden
• geschätzt mindestens 650.000 Menschen erreicht.*
62
Internet
Besucherherkunft
Über die Webseiten www.ulm125.de und www.ulm.de
wurden Inhalte zum Jubiläum in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Der Spannungsbogen fokussierte
sich dabei auf den Zeitraum Mai und Juni 2015. In
dieser Zeit wurden täglich Meldungen online gestellt.
Die Statistik belegt, dass in diesem Zeitraum auch die
höchsten Zugriffszahlen erreicht wurden. Diese lagen
bei ca. 1000 Personen pro Tag. Auch zum Auftakt des
Jahres konnten hohe Zugriffszahlen erreicht werden.
Insgesamt konnten knapp 80.000 Unique User gezählt
werden.
Die Zahl der Personen, die in Kontakt mit dem Jubiläumsjahr kamen, ist angesichts der Vielzahl an Aktionen
im öffentlichen Raum schwer zu schätzen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass fast jeder Bewohner/jede Bewohnerin der Städte Ulm und Neu-Ulm,
dazu die in Ulm/Neu-Ulm arbeitstätigen oder einkaufenden Person aus der Region sowie der Großteil der
Übernachtungs- und Tagesbesucher über irgendeine
der vielfältigen Aktionen auf das Münsterturm-Jubiläumaufmerksam gemacht werden konnte.
Die Qualität der Kontakte reicht von der reinen
(bewussten, aber auch unbewussten) Wahrnehmung
einer Jubiläumsaktion bis hin zur intensiven inhaltlichen
Auseinandersetzung.
Die Herkunft der Besucherinnen und Besucher der
Veranstaltungen wurde nicht systematisch erfasst.
Die Besucherbücher zur Sonderausstellung im Stadthaus
und im Münster zur Installation von Lozano-Hemmer
lassen aber den Rückschluss zu, dass das Jubiläumsjahr
durchaus deutschlandweit und international wahrgenommen wurde.
Social Media
Über die Social-Media-Kanäle der Stadt wurde das
Jubiläum ebenfalls verbreitet. Hier wurden Videos und
Fotos zu Veranstaltungen und Münster geteilt. Insgesamt haben mindestens 1,2 Millionen Menschen die
Beiträge über das Jahr verteilt gesehen (das Monitoring
gibt leider nicht alle Beiträge wieder). Die Beiträge wurden 56.000-mal mit »gefällt mir« markiert, 4.100-mal
geteilt und es wurden 1.045 Kommentare hinterlassen.
Mindestens sechs Mal erzielten Inhalte zum Jubiläum
und Münster unter allen kommunalen Facebookseiten
die höchste Reichweite des Tages. Die Postings zur
Aktion »Köln gratuliert Ulm« führten zu extrem hoher
Interaktion und wurden auf den Seiten der Ulm/NeuUlm Touristik, der Innovationregion Ulm und des City
Marketing Verein e. V. zum mit Abstand erfolgreichsten
Beitrag seit Bestehen der Seiten.
Im Gästebuch im Stadthaus finden sich zu 90% Einträge von Gästen aus Deutschland – neben vielen Ulmen
waren Gäste aus ganz Baden-Württemberg, Bayern,
dem Rheinland, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Berlin und Niedersachsen zu Besuch – und Einträge
internationaler Gäste aus Australien, Italien, den USA,
Chile, Frankreich, Italien, Kanada und Österreich.
Die Installationen von Lozano-Hemmer sahen nach
eigenen Angaben – neben Menschen aus Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Menschen – internationale Gästen aus
Ungarn, Ghana, Mexico, Südafrika, Polen, Rumänien,
Slowenien, Brasilien, Norwegen, Japan, England,
Kroatien, Frankreich, Kuba, Portugal, Indonesien, der
Ukraine, Australien, Dänemark, Italien, Spanien, Chile,
den USA, Irland, Finnland, Österreich und der Schweiz.
Ob die Gäste auf Grund der Jubiläumsaktivitäten nach
Ulm kamen oder inzwischen hier ansässig sind, lässt
sich daraus nicht ermitteln. Dass die zumindest diese
Projekte Menschen mit nicht-deutscher Herkunft aber
deutlich angesprochen haben, kann man daraus durchaus erkennen.
Ein Indiz dafür, dass es gelungen ist, über die die Aktivitäten des Jubiläumsjahrs neue Impulse für die inhaltliche Auseinandersetzung zu setzen, liefern die gesammelten Feedbacks aus verschiedenen Veranstaltungen.
Insbesondere die Sonderausstellung kombiniert mit dem
hohen persönliche Einsatz von Gästeführern/ bzw. -füh-
rerinnen und Künstlern bei Führungen und Projekten
wie »Ulmer Euer Münster« – das sich bewusst der
Vermittlung des Gesamt-Jubiläumsprogramms widmete
und Gäste aktiv einbezog – trugen erheblich zur Vermittlungsarbeit bei. Darauf verweist die Rückmeldung
von Tommi Brem, der durch die Sonderausstellung im
Stadthaus UG führte:
»Was ich bei den Führungen bemerkte, war das wachsende Verständnis für die umgesetzten Ideen im Zusammenhang mit den anderen eingereichten. Und das nicht
im Sinne von »das kleine Übel«, sondern tatsächlich
inhaltlich, künstlerisch und kaufmännisch gesehen.
Wenn man etwa das »Münsterscanning« neben anderen Einreichungen wie z. B. dem von »Urban Screen«
sieht und auch das Verhältnis der Kosten angedeutet
bekommt, dann wird die Entscheidung für das »Münsterscanning« schnell nachvollziehbar. Vielleicht auch
interessant ist, dass viele Teilnehmer der Führungen
durchaus auch die anderen Projekte zum Teil sehr stark
fanden. Besonders gut kam immer wieder die Idee von
Paul De Marinis an, der den Schatten der Münsterspitze
als »Instrument« einsetzen wollte. Oft blieben einige
Teilnehmer der Führungen dann auch gleich in der Ausstellung, um sich die Projekte im Detail anzusehen.«
Bedeutsam ist insbesondere auch die Auswirkungen auf
die Mitwirkenden der Projekte (insgesamt rund 9.560
Mitwirkende und 1.380 Personen in der Organisation!).
Hier kann davon ausgegangen werden, dass eine intensive(re) Auseinandersetzung mit den Themen des Jahres
stattgefunden hat und Impulse nachhaltig gesetzt
wurden. Sowohl über die städtischen Großprojekte als
auch über die rationalen Initiativen wurden zudem neue
Kooperationen zwischen Akteuren der Kulturszene
angeregt, die in dem ein oder anderen Fall sicher auch
nach dem Jubiläumsjahr Fortsetzung finden (Bsp.: 125
Blickwinkel: Münsterkantorei – Videokünstler »bootschaft«, Poetry & Party: Berliner und Ulmer Kulturszene)
*Kontakte über weitere Initiativen (Sonderstempel, Gedenkmünzen
etc.), über die Publikationen und die Marketingmaßnahmen sind
hierbei noch nicht berücksichtig (s. 5.5 Resonanz in den Medien).
63
ÜBERNACHTUNGSZAHLEN
Eine erfreuliche Tourismus-Halbjahresbilanz für Ulm/
Neu-Ulm konnte die Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH
(UNT) in ihrer Presseinfo am 20. August 2015 vermelden
(aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor). Für das 1.
Halbjahr 2015 wurde ein Rekordergebnis bei den Übernachtungen verzeichnet:
Ulm/Neu-Ulm ist demnach bei Gästen weiterhin sehr
beliebt. Die statistischen Daten für Ankünfte und Übernachtungen belegten dies eindrucksvoll: Von Januar
bis Juni sind insgesamt 219.581 Gästeankünfte in den
Beherbergungsbetrieben mit mindestens 10 Betten der
Doppelstadt gezählt worden, 8,5 % mehr als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ebenso positiv hatten sich
die Übernachtungszahlen entwickelt, wo es bei 367.156
Übernachtungen einen Zuwachs um 9,1 % gegenüber
dem ersten Halbjahr 2014 gegeben hat.
Die meisten Übernachtungsgäste kamen aus Deutschland. Hier konnte ein Plus von 7,9 % verzeichnet werden. Bei den ausländischen Quellländern, die ungefähr
30 % des Gesamtaufkommens an Übernachtungen
ausmachten, lagen erneut die Niederlande, gefolgt von
der Schweiz, Italien, den USA und Österreich vorne.
Erfreulicherweise konnte auch die Belegungsquote der
Hotelbetten im Vergleich zum Vorjahr (40,9 %) gesteigert werden: sie liegt nun bei 44,7 %. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 1,7 Tagen und entsprach
somit dem Vorjahresniveau.
Bei den regelmäßigen, öffentlichen Stadtführungen
hatte die Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH (UNT) einen
Rückgang von 14,5 % registriert. Begründet wurde dies
unter anderem mit der Möglichkeit für die Gäste, die
Städte individuell mithilfe des »iTour«-Audio-Guides,
der in der Tourist-Information auszuleihen ist, und des
»tomis«-Handy-Reiseführers zu erkunden.
Bei den Gruppenführungen hingegen ist ein starker
Zuwachs verzeichnet worden. 1.485 Rundgänge
wurden hier gezählt, was eine Steigerung von 9,2 %
gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 bedeutete. Die
beliebtesten Führungen bei Gruppen waren nach wie vor
die klassischen Altstadt- und Münsterführungen sowie
die Erlebnisführungen mit Nachtwächter-Rundgang.
Signifikant positiv hatten sich auch die Zugriffszahlen
auf die Internetseite www.tourismus.ulm.de entwickelt.
Nach dem Rückgang aufgrund vieler struktureller und
technischer Änderungen im Jahr 2014, waren die Zugriffszahlen mit durchschnittlich 43.435 Besuchern auf
der Seite klar nach oben gegangen (+ 43,3 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2014).
Hans-Uli Thierer zog in seinem Kommentar vom 25.
August 2015 den gestiegenen Übernachtungszahlen
einen klaren Hinweis auf das Ulmer Münster und das
Münsterturmjubiläum: »Der Turm zieht«.
64
65
ERWIRTSCHAFTETE SPENDENMITTEL
FÜR DIE SANIERUNG DES MÜNSTERS
RÜCKMELDUNGEN AUS
DEM MÜNSTER
Pfarrerin Tabea Frey:
»Die von der Stadt Ulm geförderten Projekte anlässlich
des 125-jährigen Jubiläums des Ulmer Münsterturms
trugen, öffneten und weiteten durch ihre je eigene,
aber stets sensible Auseinandersetzung mit dem Gebäude,
das sich seit seiner Grundsteinlegung bis heute als eine
Bürgerkirche versteht, den Blick auf die Geschichte
ebenso wie für die Gegenwart. Rückblickend erstaunt
es, dass Themen wie Interkulturalität und Interreligiosität gar keine Rolle spielten. Ein Desiderat für künftige
Projekte.
Das Jubiläum war auch eine große Herausforderung
für die Mitarbeitenden des Kulturamtes, der Münsterbauhütte und der Münstergemeinde. Personell ging es
für uns am Münster bis an unsere Grenzen. Ohne die
hohe Professionalität des Kulturamtes und der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Ulm und die gute Zusammenarbeit zwischen allen Bereichen hätten die Projekte
nicht in dieser Weise umgesetzt werden können.
Von außen her betrachtet vielleicht ein kleiner Nebeneffekt, für das Miteinander zwischen den Mitarbeitenden der Stadt Ulm (Kulturamt/Öffentlichkeitsarbeit), der
Münsterbauhütte und der Münstergemeinde aber ein
wesentlicher Schritt: Wir sind zusammengewachsen,
haben zusammengehalten, gerade auch, wenn Gegenwind zu spüren war.
Das LEGO®-Modell ist ein tolles Geschenk von LEGOLAND® Deutschland an das Ulmer Münster! Kinder wie
Erwachsene fasziniert das detailgetreue Modell. Bei
Führungen für blinde Menschen sind die Reaktionen
geradezu überschwänglich: Endlich können sie die
ganzen Dimensionen des Münsters abschätzen!
Fazit: Ob die Projekte anlässlich »125 Jahre Ulmer
Münsterturm« die Marke »Ulm« gestärkt haben,
vermag ich nicht zu beurteilen. Aber sie haben gezeigt,
wie sehr die Ulmer Bürgerinnen und Bürger mit ihrer
Stadt und ihrem Münster verbunden sind, wie viel
Kreativität eingebracht wird, sobald es eine Plattform
dafür gibt. Vielleicht ist es gerade das, was Ulm als
»Marke« auszeichnet und stärken kann: die Bürgerinnen
und Bürger selbst und ihre hohe, die Grenzen der
Generationen, Kulturen und Religionen übergreifenden
Identifikation mit ihrer Stadt (und ihrem Münster).«
66
Friedemann Johannes Wieland, Münsterkantorei:
»Im Bereich der Orgelkonzerte war die Anzahl der
Konzerte mit den Vorjahren vergleichbar. Bezüglich der
Konzertbesucherzahlen ist in jedem Fall eine deutliche
Steigerung zum Vorjahr zu verzeichnen gewesen. Wie
sich die neu gewonnene Aufmerksamkeit auf die Folgejahre auswirkt, bleibt abzuwarten.
Die Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt
Ulm sowie der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
war ausgezeichnet! Die gegenseitige Wahrnehmung
und Wertschätzung hat auch durch schwere Phasen
bestens getragen. In besonderer Weise wird mir immer
in Erinnerung bleiben, wie das Leitungsteam des
»klangfest@125« in den stürmischsten Zeiten stets an
einem Strang gezogen hat und nach der bestmöglichen
Lösung gesucht und sich dafür eingesetzt hat.
Darüber hinaus haben sich zahlreiche neue Kontakte
zu Kulturschaffenden ergeben, die ohne Jubiläum vermutlich nicht in dieser Art entstanden wären. Und die
in ihrer Qualität bereits auch positive Auswirkungen auf
gemeinsame zukünftige Projekte (2016/2017) gefunden
haben.«
Dekan Ernst-Wilhelm Gohl vermeldete am 12. November
2015, dass sich das Spendenaufkommen der Kirchengemeinde im Jubiläumsjahr verdreifacht und der Münsterbauverein im Jubiläumsjahr namhafte Großspenden
erhalten und damit ebenfalls ein Rekordergebnis erzielt
habe.
Die gestiegenen Spenden stehen seines Erachtens in
einem direkten Zusammenhang mit den Aktivitäten
zum Jubiläumsjahr. Durch die unterschiedlichen Aktionen
und Akzente sei der Münsterturm das ganze Jahr über
ein öffentliches Thema gewesen. Deshalb seien viele
Spender von sich aus aktiv geworden oder konnten
direkt angesprochen werden.
Es habe auch ein Drittel mehr an ehrenamtlich geleisteten Führungen gegeben, die ebenfalls einen Erlös für
den Bauunterhalt erwirtschaften hätten. Angesichts
des Interesses hätte die Gemeinde noch weit mehr
Führungen anbieten können, sei aber an ihre Grenzen
gestoßen was mögliche Zeitfenster und die Verfügbarkeit von ehrenamtlichen Mitarbeitenden anginge. Die
Führungen würden laut Herrn Dekan Gohl 2016 fortgesetzt werden und vom Schwung des Jubiläumsjahres
profitieren.
Im Münster habe es ebenfalls deutlich mehr Besucherinnen
und Besucher gegeben durch die diversen Ausstellungen
und Aktionen.
RESONANZ IN DEN MEDIEN
Das Münsterjubiläum mit seinen zahlreichen Aktionen
und Projekten wurde über die gesamte Laufzeit von den
Medien begleitet.
Die ersten Artikel stammen demnach noch aus der
Planungsphase 2013 und 2014 und reichen bis in den
Dezember 2015. Die Berichterstattung folgte dem
geplanten Spannungsbogen und so sind für den Zeitraum Mai / Juni 2015 die meisten Artikel bzw. Berichte
feststellbar. Auch lässt sich feststellen, dass nachdem
die lokalen Medien zunächst das Thema bespielten,
die landesweiten Medien SWR und Stuttgarter Zeitung
rasch folgten und sich der Kreis stetig erweiterte. Zum
Jubiläumsbeginn, der Präsentation des LEGO® Münsters im März 2015, dem Höhepunkt der Feierlichkeiten
im Mai und zum Basketball Open-Air Event, fand eine
deutlich verstärkte Medienberichterstattung statt.
Der Verbreitungsgrad der Meldungen lässt sich in lokal,
regional, deutschlandweit und darüberhinaus unterscheiden. Meldungen mit und ohne Bild wurden von
Sylt bis Berchtesgaden und von Rostock bis Lörrach
veröffentlicht. Im Gebiet der alten Bundesländer kann
von einer nahezu flächendeckenden Berichterstattung
ausgegangen werden. In den neuen Bundesländern
ergibt sich nur in Sachsen und Sachsen-Anhalt eine
Lücke. Bundesweit berichteten u. a. die BILD, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung,
der Tagesspiegel, DB Mobil, die Welt. Meldungen über
das Jubiläum erfolgten auch in schweizer, österreichischen, spanischen, dänischen, US-amerikanischen und
kanadischen Medien.
Durch Pressemitteilungen, das Presseevent am 21. Mai
2015 und kontinuierlichen Kontakt zu Medienpartnern
konnten weit über 1.000 Artikel sowie Radio und TV
Berichte über das Jubiläum und das Ulmer Münster generiert werden. Die Tatsächliche Zahl der Artikel dürfte
wesentlich höher liegen, da die externe Medienbeobachtung nur von Mai-September 2015 gebucht wurde.
Die kumulierten Auflagenzahlen ergeben für die Printmedien eine Reichweite von mindestens 50 Millionen.
Nicht beinhaltet in diesen Zahlen sind die Reichweiten
der Onlineangebote der Zeitungen. Auch hier erfolgte
eine rege Berichterstattung, allerdings verfügen wir hier
nicht über Statistiken.
Exemplarisch können aber folgende Online Medien
genannt werden: Spiegel Online, Focus, Die Welt, faz.
net, Der Tagesspiegel, Bild.de, sueddeutsche.de, n-tv
etc. Das Ulmer Münsterturmjubiläum war auf acht der
zehn meistbesuchten Nachrichten Websites vertreten.
Diese acht Nachrichtenseiten vereinen pro Monat eine
Reichweite von 88,4 Millionen Unique Usern.
Für das LEGO® Münster ergibt sich eine gesonderte
Reichweite von 4,3 Millionen Printauflage und 17,3
Millionen Reichweite für alle herkömmlichen und online
Medien (ohne Social Media).
Addiert ergibt sich eine Zahl von über 1.000 Artikeln
in Zeitungen und Zeitschriften. Diese füllen fünf Ordner.
Im Vergleich hierzu wurde beim letzten Münsterturmjubiläum nur eine 0,7 cm starke Presseschau erreicht.
TV-Beiträge über das Münsterturmjubiläumwaren
mehrfach in der Landesschau und der Abendschau
des BR zu sehen. Regio TV berichtete ebenfalls häufig
über die Aktivitäten. Das Projekt LEGO® Münster wurde
zusätzlich in einem sieben minütigem Beitrag auf ORF
vorgestellt. Ein TV Team aus Kanada weilte vor einigen
Wochen in Ulm, um ebenfalls das LEGO® Münster zu
filmen. Die Austrahlung des Berichts ist für Dezember
geplant.
Im Hörfunk berichteten der Deutschlandfunk, die Sender des SWR, BR, das DomRadio Köln, Radio 7, Donau
3 FM.
67
6. FAZIT UND
AUSBLICK
Mit dem Konzept »Ulmer Weitblick« wurden sieben
Ziele verfolgt (vgl. GD 209/11 und die Präsentationen 2009 bis 2011 von Prof. Jürgen Häußler):
1. Mit dem Projekt »ulmer weitblick« Künstlerinnen und
Künstler aufzufordern, den Münsterturm zu interpretieren und in Szene zu setzen und damit eine große,
möglichst internationale Öffentlichkeit für dieses
Bauwerk zu interessieren
2. Das Projekt »ulmer weitblick« als Maßnahme der
externen (internationalen) Vermarktung der Marke
ulm zu installieren
3. Dadurch attraktive Erlebnisse auch in Ulm, um Ulm,
und um Ulm herum zu schaffen.
4. Mit partizipatorischen Kunstprojekte die lokale Bevölkerung und Kulturszene einzubinden.
5. Durch diese Maßnahmen zur internen Identitätsbildung in der Stadt Ulm beizutragen.
6. Zahlreiche Förderer für das Projekt zu gewinnen.
7. Die Aufmerksamkeit auf den Sanierungsbedarf des
Münsters zu erhöhen und dadurch zusätzliche Spendenmittel für die Sanierung des Münsters bzw. des
Münsterturms zu gewinnen.
Diese sieben Ziele wurden erreicht.
Die Zielerreichung
- Die Besucherzahlenschätzung deutet darauf hin, dass
es gelungen ist, über das Münsterturmjubiläum eine
sehr große Öffentlichkeit für das Münster zu erreichen. Die Rückmeldung der Münstergemeinde zu
den deutlich gestiegenen Besucherzahlen im Münster
selbst bestätigt diese Annahme eindrucksvoll.
- Im Bereich Marketing kann festgestellt werden, dass
die Maßnahmen ihre Wirkungsziele erreicht und in
einigen Fällen sogar deutlich übertroffen haben. Postkarten und Faltblätter wurden rege angenommen und
mussten mehrfach nachgedruckt werden. Die Bilder
des Jubiläums waren in Medien, sozialen Netzwerken
und Internetseiten präsent. Die Medien berichteten
ausführlich über Themen rund um das Münster und
das Jubiläum. Die fast flächendeckende Berichterstattung in den deutschen Printmedien ist als großer
Erfolg anzusehen.
- Knapp 10.000 Personen haben aktiv am Münsterjubiläum in den unterschiedlichsten Projekten mitgewirkt.
Das lässt ein Rekordergebnis im Vergleich zu bisherigen
Jubiläumsjahren der Stadt Ulm (vgl. z. B. Heimattage
BW 2008: rd. 7.300, »Aufbruch von Ulm entlang der
Donau« 2012: rd. 1.000 und Bundesfestungsjubiläum
2009: rd. 2.800 Mitwirkende).
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- Die große Anzahl der Projekte, die außerhalb des
städtischen Programms initiiert werden konnten, das
deutlich gestiegene Spendenverhalten und die starke
Beteiligung in den Sozialen Netzwerken deuten darauf
hin, dass die Maßnahmen im Bereich der Indentitätsbildung, aber durch vielfältige attraktive Erlebnisse
Wirkung gezeigt haben.
- Es konntet weit mehr Sponsorenmittel als erhofft
akquiriert werden: Selbst die Premiumpartnerschaft
konnte zweimal statt nur einmal vergeben werden.
- Das Spendenaufkommen der Kirchengemeinde hat
sich im Jubiläumsjahr verdreifach, der Münsterbauverein hat zusätzlich namhafte Großspenden erhalten
und ebenfalls ein Rekordergebnis erzielt.
Neue Kooperation und Nachhaltigkeit
- Die Initiierung neuer Kooperationen
- Die Nachhaltigkeit: Bsp. Münsterscanning – die Installation bleibt dem Münster und der Stadt erhalten –
individuelle, bislang einmalige Turmbeleuchtung.
Darüber hinaus spart die Installation durch Ihre hohe
Energieeffizienz dauerhaft Kosten für das Münster ein
und ist – falls gewünscht – auf weitere Teile des Gebäudes erweiterbar. Als weitere bestehend bleibende
Projekte sind zudem das »Nething Projekt« und das
LEGO® Münster nennen.
Mehrwert für die Zukunft
- Das Zusammenspiel von regionalen und internationalen Aktion war wichtig und gewinnbringend – Bsp.
Ideen-Annahmestelle »Ulmer euer Münster« im Stadthaus von Tommi Brem aus der freien Kulturszene:
Kontakt und Mittler zwischen Stadtverwaltung/-politik
und Bürgerschaft und wichtiger »Resonanzträger« für
Rückmeldungen aus der Bevölkerung.
- Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist der Erkenntnisgewinn für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
städtischen Öffentlichkeitsarbeit und Kulturabteilung.
Von Seiten der Stadt Ulm werden nicht häufig Marketingprojekte dieses Ausmaßes in Angriff genommen.
Über die vergangenen drei Jahre konnte daher großes
Detailwissen und Know-How für die Stadtverwaltung
erworben werden. Dieses steht für künftige Themenjahre und Projekte nun zur Verfügung. Auch auf die
gewonnenen Kontakte kann nun zurückgegriffen
werden.
69
BILDNACHWEISE
Stadtarchiv Ulm: Titelbild, S. 4, 7, 10, 11, 12, 14, 15, 16, 17, 24, 29, 30, 33, 34, 35, 37, 39, 43, 44, 48, 52, 55, 60, 65, 66, 69;
Benjamin Erb: S. 8; Cornelius Bierer: S. 18, 19; Annika Dollner © Stadthaus Ulm: S. 39; Reinhold Armbruster-Mayer: S. 40;
Martina Strilic: S. 47; Gold Ochsen: S. 53; Schapfenmühle: S. 53; www.schindler-kommdesign.de: S. 55; Marcel Kern: S. 8,
59, 71; Doris Graf: S. 13, 70; bootschaft | Crew für Gestaltung: S. 20, 21; Kunstprojekte: Tommi Brem: S. 22; BBK Ulm: S. 23;
konviva Kulturmarketing: S. 25; kontiki: S. 26; Dr. Karl-Rupprecht Hub: S. 27; Elisabeth Haselberger: S. 28;
Ingo Bergmann: S. 31, 33, 35, 37, 51, 55
70
72