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Anlage 1: Schriftlicher Abschlussbericht.pdf

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Daten

Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1: Schriftlicher Abschlussbericht.pdf
Größe
18 MB
Erstellt
15.03.16, 02:23
Aktualisiert
29.01.18, 06:36

Inhalt der Datei

Anlage 1 zu GD 038/16 Abschlussbericht Münsterturmjubiläum 2015 INHALT 1. Vorlauf .................................................................................................................................... 5 2. Projekte .................................................................................................................................. 6 ............ Internationale Kunstprojekte ..................................................................................................... 7 ............ Münsterscanning von Joachim Fleischer .................................................................................... 2.1.2.... Poetry&Party von Susanne Heinrich .......................................................................................... 2.1.3.... Ich, Ulm von Doris Graf............................................................................................................. 2.1.4.... Solar Equation von Rafael Lozano-Hemmer ............................................................................... 2.1.5.... Ulmer Oratorium von Marios Joannou Elia ................................................................................ ............ klangfest@125.......................................................................................................................... 8 10 12 14 16 18 ............ Geförderte regionale Kunstprojekte .......................................................................................... 20 ............ 125 Blickwinkel von Bootschaft | Crew für Gestaltung .............................................................. 21 ............ Ulmer euer Münster von Tommi Brem....................................................................................... 22 ............ Immer höher – Das Künstlerhaus Ulm wird zur Bauhütte des BBK Ulm ...................................... 23 ............ Münsterblick 1543 von Gabriela Nasfeter ................................................................................. 24 ............ Das Münster geht auf Reisen von Conviva Kulturmarketing, Andrea Kreuzpointner .................. 25 ............ Sie bauten ein Münster von kontiki ........................................................................................... 26 ............ Lilli Langohr und die Schwörglocke der Projektgruppe um Karl-Rupprecht Hub ......................... 27 ............ SONUS LOCI von Elisabeth Haselberger .................................................................................... 28 ............ Bells breath von Andreas Usenbenz und Dorothee Köhl ............................................................ 29 ............ Münsterblick – Live von Tommi Brem ........................................................................................ 30 ............ Sonderausstellung .................................................................................................................... 32 ............ Rahmenveranstaltungen ........................................................................................................... 36 ............ Weitere Initiativen .................................................................................................................... 38 ............ Weitere städtische Projekte ....................................................................................................... 38 ............ Weitere Projekte Münstergemeinde .......................................................................................... 42 ............ Projekte weiterer lokaler Akteure .............................................................................................. 46 3. Marketing und Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................... 50 IMPRESSUM 4. Partner/Sponsoren ................................................................................................................. 58 Geschrieben und zusammengestellt von Kulturabteilung (KA) und Zentrale Dienste/Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation (ZD/ÖA) der Stadt Ulm 5. Resonanz ................................................................................................................................ 62 Unter Einbeziehung von Beiträgen von Münstergemeinde, Stadthaus und regionalen Projektpartnern. Design: Instinktiv Media, Ulm Stand: Januar 2016 ............ Besucherzahlen und -feedback .................................................................................................. 62 ............ Übernachtungszahlen ................................................................................................................ 64 ............ Rückmeldungen aus dem Münster ............................................................................................. 66 ............ Erwirtschaftete Spendenmittel für die Sanierung des Münsters .................................................. 67 ............ Resonanz in den Medien ........................................................................................................... 67 6. Fazit und Ausblick .................................................................................................................. 68 1. VORLAUF Im Jahr 2005 wurde im Gemeinderat der Arbeitskreis Stadtmarketing eingerichtet, in der Folge 2009 Prof. Dr. Jürgen Häusler (Firma Interbrand Zintzmeyer & Lux AG, Zürich) mit der Durchführung des Projektes »Initiative Marke Ulm« beauftragt. Der Arbeitskreis Marketing erörterte die Konzeptentwicklung und entwickelte die Inhalte weiter. Die Ergebnisse des Abschlussberichtes wurden im Hauptausschuss am 08.10.2009 vorgestellt (GD 393/09). In weiteren Sitzungen des Arbeitskreises Marketing wurden im Rahmen eines mittelfristigen, strategischen Marketingkonzeptes für die Marke Ulm mehrere Ideen für »Leuchtturmprojekte« vorgestellt, vertieft und diskutiert. Aus den Themen, die zur Auswahl standen – Einstein, Berblinger, Donau, Münster, HfG – sprach sich der Arbeitskreis in der Sitzung am 11.06.2010 einstimmig dafür aus, dem Gemeinderat die Projektidee hinsichtlich des Münsterturmjubiläums im Jahr 2015 zur Realisierung zu empfehlen. Anlass des Jubiläums 2015 ist die Turmvollendung vor 125 Jahren: Am 31. Mai 1890 war mit dem Aufsetzen der Kreuzblume auf der Spitze des Münsterturms das Ulmer Münster 513 Jahre nach der Grundsteinlegung fertig gestellt worden. Der Hauptturm ist mit 161,5 m bis heute der höchste Kirchturm der Welt. Idee des vorgeschlagenen Konzepts »Ulmer Weitblick« war es, mit einem Vorlauf von ca. zwei Jahren einen internationalen Künstlerwettbewerb auszuloben. Die Künstlerinnen und Künstler sollten die Aufgabe erhalten, den höchsten Kirchturm der Welt zu interpretieren und in Szene zu setzen. Im »Jubiläumsjahr« sollten diese Ergebnisse präsentiert werden. Diese StadtmarketingMaßnahme sollte eine große, möglichst internationale Öffentlichkeit für dieses Bauwerk interessieren und dadurch auch zusätzliche Spendenmittel für die Sanierung des Münsters bzw. des Münsterturms gewinnen. Der Arbeitskreis Marketing beauftragte ein Kuratorium aus Fachleuten, um den Prozess des Kunstwettbewerbs zu organisieren, Künstler und Künstlerinnen anzusprechen und die eingereichten Ideen zu bewerten. Mitglieder des Kuratoriums waren Prof. Dr. h. c. Peter Weibel (Vorstand des ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe), Prof. Jean-Baptiste Joly (Direktor der Akademie Schloss Solitude Stuttgart), Richard Meier (Architekt, New York – begleitend aus der Ferne), Dr. Jürgen Häusler (Geschäftsführer der Interbrand Zintzmeyer & Lux GmbH), Ernst-Wilhelm Gohl (Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Ulm), Oberbürgermeister Ivo Gönner sowie Bürgermeisterin Iris Mann. Das Kuratorium, das fünf Mal tagte, empfahl die gezielte Ansprache und Beauftragung von ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Sparten und regte zusätzlich an, partizipatorische Kunstprojekte zu initiieren, um die Bevölkerung vor Ort einzubinden. 26 Künstlerinnen und Künstler bzw. Künstlergruppen von internationalem Rang wurden von den Kuratoren vorgeschlagen, 19 davon reichten Projektvorschläge ein. Das Kuratorium bewertete die eingegangenen Vorschläge und sprach seine Empfehlungen an den Arbeitskreis Marketing aus, der den Prozess begleitete und die Verwaltung beauftragte, die Realisierung einzelner Projekte zu prüfen. Im Rahmen eines Gemeinderatsbeschlusses (GD 060/14) wurde die Verwaltung beauftragt, die fünf vom Arbeitskreis Marketing vorgeschlagenen Kunstprojekte umzusetzen. Zusätzlich wurde ein Betrag in Höhe von 100.000 € für Jubiläumsaktivitäten der Ulmer Kulturszene und eine Anschubfinanzierung in Höhe von 161.500 € für die Evangelische Münstergemeinde Ulm zur Unterstützung der Sanierungsmaßnahmen des Münsterturmes zur Verfügung gestellt. Der Gemeinderat folgte der Empfehlung des Arbeitskreises am 08.06.2011 (GD 209/11) und stellte für dieses Jubiläum Finanzmittel in Höhe von insgesamt 1,88 Mio.€ im Zeitraum 2013–2015 bereit (2013: 255 T€, 2014: 655 T€, 2015: 970 T€). Die Firma Interbrand wurde mit der Konzeptentwicklung und die Verwaltung mit der Umsetzung der Maßnahmen und der Gewinnung von Sponsoren und Medienpartner beauftragt. 5 2. PROJEKTE Das Jubiläumsprogramm umfasste eine große inhaltliche Bandbreite und damit Angebote für eine sehr breite Zielgruppe. Neben den städtischen Schwerpunkten wurde das Programm durch eine beeindruckende Anzahl von Veranstaltungen Ulmer Akteure bereichert. Über 500 Projekte wurden durch den städtischen Impuls initiiert und inspiriert. Dieses Engagement trug zu einer vielfältigen und umfassenden Auseinandersetzung mit dem Thema bei und ermöglichte die Ansprache von Menschen jeder Herkunft, Bildung und mit unterschiedlichsten Interessen. Das Ulmer Münster war zugleich Fokus sinnlicher Erfahrung, wissenschaftlicher Auseinandersetzung und philosophischer Reflexion. Niederschwellige Angebote wie die Sitzkissenaktion am Tag des Turms standen neben Beiträgen zu weiterführenden Themen wie Architektur, städtische Urbanität, Religion, (Stadt)-Gesellschaft oder Kunst und Raum. Hauptanker und Kristallisationspunkt für alle weiteren Aktionen des Jubiläumsjahrs bildeten dabei die fünf städtischen Kunstprojekte. 6 INTERNATIONALE KUNSTPROJEKTE Die Aufgabe an Vertreterinnen und Vertreter der internationalen Kunstszene bestand darin, sich mit dem Ulmer Münster und dem Begriff des »Weitblicks« auseinanderzusetzen: Wie hoch, so wurde gefragt, ist weit? Was bedeutet Weitblick für Ulm? Welche neuen Einsichten und Aussichten schafft die Kunst auf die dem Münster innewohnende Spannung zwischen dem Drang nach oben und dem Weitblick, zwischen dem Heiligen und dem Profanen, Gottesfurcht und Hybris, Moral und Macht? Fünf Projekte, die eine künstlerische Antwort auf diese und ähnliche Fragen gaben, wurden zur Umsetzung im Jubiläumsjahr ausgewählt: • »Münsterscanning« von Joachim Fleischer • »Poetry & Party« von Susanne Heinrich • »Ich, Ulm« von Doris Graf • »Solar Equation« von Rafael Lozano-Hemmer • »Ulmer Oratorium« von Marios Joannou Elia 7 Feedback: MÜNSTERSCANNING Von Joachim Fleischer (Stuttgart) Ort: Ulmer Münster, Turmhaube Laufzeit: 1. Januar bis 31. Dezember 2015 Kurzbeschreibung: Das Münster wird selbst zur Skulptur: Mittels beweglicher LED-Leuchten füllt der international agierende Künstler Joachim Fleischer den Baukörper mit weißem Licht, transportiert dieses langsam von innen nach außen und tastet dadurch die Architektur ab (engl. scanning). Durch eine flexible Choreographie entsteht ein kontrastreiches, rhythmisches Spiel mit den Konturen und Schatten des gotischen Maßwerks. Zeit und Bewegung spielen bei der siebenminütigen Lichtchoreographie eine zentrale Rolle. Projektentwicklung: Joachim Fleischer optimierte den eingereichten Projektvorschlag und ergänzte die Installation um zusätzliche Lichtelemente. Das Projektbudget wurde eingehalten, zusätzliche Kosten entstanden nur durch die Eröffnungsveranstaltung. Die Abstimmung mit der Münsterbauhütte wurde von Münsterbaumeister Hilbert als vorbildlich bezeichnet. Durch notwendige Blitzschutz-Maßnahmen verzögerte sich der Aufbau zwar, trotzdem konnte die Installation rechtzeitig starten. Zum Projektstart an Neujahr kamen über 1.000 Besucher auf den Münsterplatz. In den sozialen Netzwerken gab es eine große Anzahl von »Likes« für das Projekt, aber auch etwa zehn kritische Kommentare, die – verstärkt durch die lokale Presseberichterstattung, die sich eher an den kritischen Stimmen orientierte – in den folgenden Wochen das Meinungsbild beherrschten. So überwog in der öffentlichen Wahrnehmung zunächst die Enttäuschung derjenigen, die mit einer spektakulären Lichtshow gerechnet hatten, statt mit einem kontemplativen Lichtkunstwerk. Vor Ort, in der Sonderausstellung und auf der CMT in Stuttgart gab es jedoch viele positive Reaktionen. Besuchergruppen verweilten interessiert vor dem nächtlich erleuchteten Turm. Einladungen an Presse und Publikum zu Turmführung mit Erläuterung der Installation veränderten die Wahrnehmung zunehmend und deutlich zum Positiven. Der Fotowettbewerb zum Projekt stieß auf große Resonanz, die daraus entstandene Postkartenserie war schnell vergriffen. Ein faszinierender Höhepunkt war die Einbindung des Münsterscannings in die Dramaturgie des klangfest@125, die für ein sehr emotionales Erlebnis sorgte. 8 Resümee: Zunächst kontrovers diskutiert, überwog zum Jahresende die positive Einstellung gegenüber der Installation. Das Münsterscanning ist ein beliebtes Fotomotiv, das in der Presseberichterstattung über Ulm wiederholt auftaucht. Die Installation veränderte die Wahrnehmung des Münsterturmes und gehört inzwischen selbstverständlich zum nächtlichen Stadtbild. Die Reaktionen reichen von Aussagen, wie: »Ich habe gar nicht gewusst, dass das Münster so schön ist« bis hin zu »Es ist wunderschön, wie das gotische Maßwerk in weißes Licht gekleidet wird«. Die Installation verleiht dem nächtlich erleuchteten Münster ein weithin sichtbares, kontemplatives Moment. Die Münstergemeinde möchte das Kunstwerk als Dauerinstallation behalten, es wurde daher zum Abschluss des Jubiläumsjahres an die Kirchengemeinde übergeben. Beim Einbau wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um einen Dauerbetrieb zu ermöglichen. Das Münsterscanning ist nicht nur aus diesem Grund ein nachhaltiges Projekt: Die Installation ist energieund ressourcensparend. Die Verwendung neuester LED-Technologie verringert in Verbindung mit dem Wegfall der alten Beleuchtung die Energiekosten und sorgt zudem für geringere Lichtverschmutzung. Joachim Fleischer erarbeitet derzeit Vorschläge, das Münsterscanning durch weitere Elemente zu optimieren und auf den gesamten Turm auszuweiten. Projekt-Sponsor: SWU Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: rd. 240.000 €. Kosten Januar 2016: 244.335,13 € - »Würdiger Auftakt zum Münsterturm-Jubiläum: Seit gestern Abend ist der höchste Kirchturm der Welt für ein Jahr ein Lichtkunstwerk. [...] da waren unter den weit über 1.000 Zuschauern auf dem feuchtkalten Münsterplatz auch zahlreiche enttäuschte Stimmen zu hören. »Ist das alles? Da hätten wir uns aber mehr erwartet.« Doch womöglich waren viele dieser Kritiker schlichtweg mit einer falschen Erwartungshaltung gekommen. Ein knalliges Event – genau das soll die 365 Tage dauernde Lichtinstallation »Münsterscanning« des Stuttgarter Lichtkünstlers Joachim Fleischer eben nicht sein. Für den Evangelischen Dekan Ernst-Wilhelm Gohl ist vor allem die Symbolik der Aktion bedeutsam: »Kirche dreht sich nicht um sich selbst, sondern sie strahlt aus«, lautet seine Interpretation des Münsterscannings.« SWP 02.01.2015 - »Der stille Gigant [...] Tolle Lichtspiele.« Schwäbische.de 01.01.2015 - »Viele kritische Stimmen gab es zu Beginn. Man hatte sich Spektakuläreres erwartet. Doch die Menschen, die sich bei unseren Begegnungen im Münster dazu äußerten, waren von Anfang an dankbar für feine Art, wie die filigrane Architektur abgetastet und damit sichtbar gemacht wird. Ein vielfarbiges Spektakel wäre innerhalb weniger Tage und Wochen verpufft. Inzwischen ist die Kritik vollständig verstummt – eine Bestätigung für die Nachhaltigkeit des Projekts. Die öffentlich ausgeschriebenen nächtlichen Führungen waren schnell ausgebucht, weitere sind geplant.« Tabea Frey, Münsterpfarrerein - »Vor allem das Projekt von Herrn Fleischer finde ich außerordentlich schön, da er die Elemente der gotischen Architektur unterstreicht und beflügelt, Gotik ist eine Architektur, die mit dem Licht arbeitet, und er setzt in seinem Projekt das Licht so ein, dass es bewegt ist, sodass ein sehr räumliches Licht- und Schattenspiel stattfindet. Das wird sicher allen, die das Projekt beobachten, einen neuen Blick auf den Münsterturm eröffnen.« Aus dem Interview mit Münsterbaumeister Michael Hilbert, Spazz Februar 2015 - »Zum Jubiläum des Ulmer Münsters hat die Stadt etwas ganz Besonderes vorgesehen. Der Turm soll ab Neujahresabend in hellem Licht erstrahlen. [...] Außergewöhnliche Kunst. Geplant und durchgeführt wird das Ganze vom Stuttgarter Künstler Joachim Fleischer. Dieser arbeitet nun schon seit geraumer Zeit mit Licht und schafft immer wieder neue beeindruckende Kunstwerke, die sich einprägen. Doch die Arbeit in Ulm ist auch für ihn etwas ganz Besonderes, denn das Projekt zählt zu einem seiner bislang größten Werke.« Trendyone (Augsburg), Januar 2015 - »Beim Münsterscanning war bei sehr, sehr vielen Besuchern der Führungen, aber auch am Schalter bei »Ulmer Euer Münster« der Tenor sehr positiv. Während sich am »Schalter« zu Beginn noch die negativen Kommentare häuften (»Sagen Sie, ist das schon fertig oder kommt da noch was?«), drehte sich die Stimmung. Entweder, weil viele Bürgerinnen und Bürger auch das Bedürfnis hatten, jemandem mitzuteilen, dass es ihnen gefällt (nachdem die Berichterstattung sich ja eher an den kritischen Stimmen orientierte), oder weil sich ihre Meinung tatsächlich geändert hat (»Also am Anfang dachte ich schon, was soll das denn. Aber inzwischen gefällt es mir doch sehr gut.«). Viele kommentierten auch hinsichtlich der Schere »Erwartung – Realität« beim Münsterscanning und merkten an, dass viele gar nicht das Münsterscanning an sich schlecht fänden, sondern einfach nur etwas ganz erwartet hätten.» Tommi Brem, Ausstellungs-Führer MünsterjubiläumsSonderausstellung und Projektleiter »Ulmer Euer Münster«. - »Die nächtliche Münsterturmbeleuchtung ist grandios: poetisch, überraschend, verklärend, erleuchtend, transzendent, tröstlich, musikalisch ... Sphärenklänge!« »Das neue Beleuchtungsspiel gefällt mir sehr gut – bitte auf Dauer belassen.« Zwei schriftliche Rückmeldungen aus dem Projekt »Ulmer, euer Münster« zu Thema: »Meine Meinung zum Münsterturmjubiläum. Was halten Sie vom Münsterturm-Jubiläum & den dazugehörigen Aktivitäten? Was gefällt Ihnen, was vermissen Sie & warum?« (Ohne Angabe eines Datums) - »Im Turmhelm ist das Münsterscanning spektakulär [...] ein überwältigendes Licht-Schatten-Spiel mit vielen Szenewechseln. Eine kunstvolle, siebenminütige Choreografie, neugotisch-archaisch wie aus einem expressionistischen Film. Das Licht wandert geradezu, ein imaginärer Scanner scheint tatsächlich das vor 125 Jahren vollendete Bauwerk abzutasten – und Bilder zu liefern, die der Betrachter abspeichern kann, die er so schnell nicht mehr vergisst. »Durch diese Installation begreift man, erkennt man die Architektur«. Angelegt ist Fleischers Kunstaktion freilich auf Fernwirkung. Und diese entfaltet sich nun wirklich erst beim genauen Hinschauen. »Man muss sich Zeit nehmen, zur Ruhe kommen«, empfiehlt Fleischer. Wer sich diese nimmt, beleuchtet im wahrsten Sinne sein vertrautes Bild vom Münsterturm neu.« SWP 17.1.2015 - »Die künstlerische Illumination des höchsten Kirchturms der Welt, die für ein Jahr die normale nächtliche Beleuchtung des Bauwerks ersetzt, ist das augenfälligste Zeichen des Jubiläumsjahres.« Schwäbische Zeitung, 01.02.2015 9 POETRY&PARTY Von Susanne Heinrich (Berlin) Orte: Frau Berger, Roxy, Eden, Stadthaus Termine: 23. Jan., 22. Mai, 25. Sep., 11. Dez. Kurzbeschreibung: LIEBE. TOD. HEILIG. VISION. Kleiner ging‘s nicht. Vier große Themen. Vier Abende. Vier Ulmer Clubs. Vier Mal lud die Autorin Susanne Heinrich ihren Hausmusiker Klaus Sebastian Klose, und je eine Gastautorin/einen Gastautor zum musikalischliterarischen Dialog. Die »Electro Poetry Performance«, die sie zusammen mit Klose vor einigen Jahren in einem Berliner Hinterhofclub »aus Versehen« erfunden hatte, kombinierte elektronische Musik und frische Texte. Da wurden Kinderchöre genauso gesampelt wie Stimmen von Pornodarstellern. Da wurde geflüstert, gefleht und gerappt. Da wurden alte Texte ausgekramt und neue zusammengepuzzelt. Da wurden Geschichten erzählt, persönlich, engagiert. Da wurden Haltungen angenommen und die Fassung verloren. Da wurde eine Literatur gefeiert, die kein Blatt vor den Mund nimmt und besser in rauchige Bars passt als in ruhige Bibliotheken. Bereichert wurde die Performance durch Beiträge lokaler Künstlerinnen und Künstler. Und später begleiteten Ulmer DJs hinüber in die Nacht. Projektentwicklung: Bereits die erste Veranstaltung war ein Erfolg: Im Club Frau Berger feierten über 200 Partygänger/innen und Literaturliebhaber/innen jeden Alters gemeinsam. Das Konzept, zwei unterschiedliche Szenen anzusprechen (Club- und Literaturszene) ist aufgegangen, alle beteiligten Locations waren hoch erfreut über das neue Publikum. Die vier Veranstaltungen waren so unterschiedlich wie die Orte und ihre Atmosphäre. Das Publikum war jedes Mal neu gemischt. Unterschiedliche Themen und künstlerisch Sparten erzeugten jedes Mal eine andere Wirkung. Die Presse berichtete überwiegend positiv. Die Besucherzahlen: 1. Veranstaltung: 226, 2. Veranstaltung: 120, 3. Veranstaltung: 130, 4. Veranstaltung: 340. Das Budget blieb trotz knapper Kalkulation im Rahmen der Planung. Die Höhe der Mietkosten im Stadthaus und Roxy entsprachen nicht den Erfahrungen von Frau Heinrich aus der Clubszene in anderen Großstädten, die Erhebung von Eintrittsgeldern war daher nötig, die vierte Veranstaltung im Stadthaus konnte als erfreulicher Abschluss ohne Eintritt vonstatten gehen. Resümee: Die Kombination aus Clubkultur und Literatur, aus Subkultur und Hochkultur, ist auch für Ulm gelungen und bereicherte die hiesige Kulturszene mit einem gänzlich neuen Format. Susanne Heinrich lockte literaturinteressiere Ulmerinnen und Ulmer mit ihrem »visionären« Kulturprojekt in die Clubs und machte zugleich dem Clubpublikum die Literatur zugänglicher. Erfreulich ist darüber hinaus die Initiierung der Kooperation zwischen städtischer Kultur und Clubszene. Die Zusammenarbeit auswärtiger Künstlerinnen und Künstler und denen der Ulmer Kulturszene setzte auf beiden Seiten neue Impulse. Projekt-Sponsor: keiner Finanzen: Plan (GD 060/14) Kosten: rd. 20.000 €. Kosten Januar 2016: 16.920,00 € (Ausgaben: 19.274,21 €, Einnahmen: 2.354,21 €) Zum Zusammenhang zwischen Projekt und Jubiläumsjahr: »Ulmer Weitblick ist das richtige Stichwort. Ich finde heraus, ob die Ulmer Lust haben auf visionäre Kultur, eben ob sie den Weitblick haben. Die Kombination aus Clubkultur und Literatur, aus Subkultur und Hochkultur, funktioniert z. B. in Berlin vorbildhaft. Ich möchte die Ulmer, die sich für Literatur interessieren, in die Clubs locken, und gleichzeitig den Clubgängern die Literatur zugänglicher machen. Deswegen starte ich in Ulm eine Polonaise durch die Stadt, durch verschiedene Locations. Wir starten im Club Frau Berger mit #LIEBE, setzen die Reihe im Roxy mit #TOD und im Club Eden mit #HEILIG fort, um dann alle Leute eingesammelt zu haben für das Finale im Stadthaussaal unter dem Motto #VISION. Ich möchte Lücken schließen. Wenn nachher Literaturliebhaber und Clubgänger nebeneinander stehen und gut finden, was ich mache, dann habe ich alles richtig gemacht. Der Bezug zu Ulm wird durch Ulmer Künstlern gefestigt. Die DJs, die im Anschluss auflegen, kommen alle aus Ulmer Clubs. Im Frau Berger hat Lisa Jäger, die bereits den Preis für junge Ulmer Kunst bekommen hat, ihre Inszenierungskunst mit ihrem Werk »Defloration« gezeigt (die Bar war in Latex gehüllt, wer sein Bier wollte, musste die Wand perforieren). Im Roxy haben mich Live-Künstlerinnen begleitet, im Club Eden Tänzer.« Susanne Heinrich Feedback: - »Alles andere als dröge ging es zu [...]. Eine solche Durchmischung von Altersgruppen und Interessenlagen sieht man bei Lesungen sonst nie. [...] Der Mix macht’s: Die Musik lockert, wo die Gedankennetze bisweilen zu dicht werden. [...] Ein gelungener Start einer guten Idee.« Augsburger Allgemeine Online, 25.01.2015 - »Applaus für den ersten »Poetry & Party«-Abend: hörenswerte Texte, klasse Musik, prima Stimmung im Club Frau Berger – und das Ganze noch besser als die Summe seiner Teile. Wie es zuweilen auch in der Liebe ist.« SWP., 26.01.2015 - Eine solche Mischung an Besuchern hätte er noch nie in seinem Club gehabt. Aussage des Clubbesitzers »Frau Berger«: 10 11 ICH, ULM Von Doris Graf (Stuttgart) Orte Mitmachaktion: rund 30 verschiedene Orte im gesamten Stadtgebiet Orte Ausstellung: Ulmer Münster, Sparkasse Rosengasse, Sparkasse Söflingen Laufzeit Mitmachaktion: Juli bis Oktober 2014 und CMT (Januar 2015) sowie Tag des Turms (31. Mai 2015) Laufzeit Ausstellung: 22. Mai bis 20. Juli 2015 Kurzbeschreibung: Das partizipative Kunstprojekt ging von der Idee einer »sozialen Stadtplastik« aus und bezog Bürgerinnen und Bürger aus allen Ulmer Stadtteilen kreativ mit ein: Im Laufe des Jahres 2014 haben diese ihren persönlichen Blick auf Ulm in kleinen Zeichnungen festgehalten und damit die Basis des Projekt geliefert. Aus diesen Zeichnungen entwickelte die Künstlerin Doris Graf 32 Piktogramme, die das vielschichtige Stadtbild Ulms wiedergeben. Gemeinsam wurden Piktogramme und Zeichnungen im Ulmer Münster ausgestellt. Die Präsentation lud dazu ein, die Vielfalt persönlicher Empfindungen zu Ulm auf sich wirken zu lassen und in Beziehung zu Doris Grafs Interpretationen zu setzen. Projektentwicklung: Das Projekt wurde wie geplant umgesetzt. Bei 30 Mitmachaktionen haben sich über 3.000 Menschen aus allen Schichten, in allen Altersklassen und verschiedenen Glaubensrichtungen in Schulen, im öffentlichen Raum, bei Festen und Firmen beteiligt. Da der Zuspruch bei den Malaktionen so groß war, konnten parallel zur Ausstellung im Münster auch in zwei Sparkassenfilialen noch Zeichnungen präsentiert werden. Das letzte Piktogramm entstand nach der finalen Malaktion auf dem Münsterplatz am Tag des Turms (31. Mai 2015). In der Folge wurden zwei weitere Piktogramme entwickelt und nachträglich in die Ausstellung im Ulmer Münster integriert. Ebenso gut wie die Malaktionen wurde die Ausstellung im Ulmer Münster angenommen: Geschätzte 50.000 Personen sahen die Ausstellung im Münster, besonderes Interesse fanden die persönlichen Zeichnungen, die viele Gäste intensiv betrachteten. Das Projekt konnte mit weniger Mitteln als geplant umgesetzt werden. 12 Resümee: Mit dem Projekt »Ich, Ulm« hat Doris Graf mit künstlerischen Mitteln untersucht, welches Bild die Ulmerinnen und Ulmer von ihrer eigenen Stadt haben, was diese an Ulm schätzen und welche Verbesserungen sie sich wünschen. Erfreulicherweise zeichneten die meisten Menschen ein sehr positives Bild. Auch überraschende Facetten Ulms wurden durch das Projekt ans Licht gebracht. So gehört etwa die häkelnde Obdachlose in der Hirschstraße ebenso ins Stadtbild, wie das Ulmer Münster oder die Donau. Im Vergleich zu anderen Städten, in denen das Projekt umgesetzt wurde, zeigte sich, dass der Erholungswert einen hohen Stellenwert einnimmt, sich viele Menschen auch über Marken definieren und anderen wiederum das Thema Verkehr ein zentrales Anliegen ist. Besonders hervorzuheben ist der interaktive und niederschwellige Aspekt des Projekts, mit dem es Doris Graf gelungen ist, Menschen aus allen Stadtteilen Ulms in das Jubiläumsjahr einzubeziehen. Durch die Ausstellung der Zeichnungen konnten sich die Besucherinnen und Besucher auch mit den Stadtbildern ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger auseinandersetzen und diese mit den eigenen Empfindungen abgleichen. Sicherlich wurde auch der eine oder die andere wieder zu einem Besuch im Münster inspiriert. Feedback: - »Was auf den humorvollen Piktogrammen […] zu sehen ist, das sei »das Spiegelbild der Ulmer Seele«, wie Oberbürgermeister Ivo Gönner feststellte.« SWP, 23.05.2015 - »Die »piktografischen Bildfindungen«, wie sie Graf nennt, sind so komplex oder banal wie die Vorlagen, die ihr die Ulmer lieferten. Für sich betrachtet sind sie eher Grafikdesign als Kunst.« NUZ, 26.05.2015 - »Ein Piktogramm ist ein bildliches Zeichen, das eine Information durch eine vereinfachte grafische Darstellung vermittelt – Otl Aicher und die Ulmer HFG haben damit weltweit Maßstäbe gesetzt. Daran knüpft Doris Graf nur entfernt an.« SWP, 30.06.2015 - »Vom Wirtschaftsboss bis zum Rabbi griffen alle zum Stift« SWP, 23.07.2015 - Die Münsterführerinnen und -führer, die die Ausstellung in ihren Rundgang eingebunden hatten, berichten von überaus positiven Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher. Die Menschen fänden sich in den Piktogrammen wieder. Projekt-Sponsor: Sparkasse Ulm / Sparkassenverband Finanzen: Plan (GD 060/14): Kosten rd. 95.000 €. Kosten Stand Januar 2016: 77.838,38 € - Im Vergleich zu anderen Städten falle das Ergebnis dieser zeichnerischen Untersuchung sehr positiv aus, sagt die Künstlerin Doris Graf selbst: »Die Bürgerinnen und Bürger Ulms, sind sehr gut auf ihre Stadt zu sprechen«. - Parallel zur Ausstellung hat das Schubart Gymnasium Ulm die Idee des Projekts im Unterricht noch einmal aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler besuchten nicht nur die Ausstellung, sie setzten sich auch im Kunst- und Literaturunterricht mit der eigenen Stadtbeziehung intensiv auseinander. 13 SOLAR EQUATION Von Rafael Lozano Hemmer/ Antimodular Inc. (Montréal, Kanada) Ort: Ulmer Münster, Turmhalle Laufzeit: 24. Mai – 23. August 2015 Kurzbeschreibung: In der Turmhalle schwebte eine künstliche Sonne – 200 Millionen Mal kleiner als der echte Stern. Durch Projektion auf die Ballonhülle entstand mittels komplexer, mathematischer Gleichungen eine real wirkende Sonnensimulation, die auf die Menschen in der Umgebung reagierte und in Echtzeit neue Turbulenzen darstellte, während im Hintergrund leises Knistern die Sonnenaktivitäten vertonte. Projektentwicklung: Das Projekt wurde wie geplant umgesetzt. Die Realisierung erfolgte in Zusammenarbeit mit deutschen Projektpartnern, die von der kanadischen Projektleitung direkt beauftragt wurden (Firma Maurer, Ulm: Veranstaltungstechnik; Airstar, Hannover: Spezialanfertigung Ballonhülle). Die Regimentsfahnen in der Turmhalle wurden für die Installation abgenommen, die Münstergemeinde nutzte die Gelegenheit zur Durchführung konservatorischer Maßnahmen. Die Zusammenarbeit aller Projektpartner verlief konstruktiv und reibungslos und wurde mit der Projektorganisation der Kulturabteilung und der Münsterbauhütte eng abgestimmt. Schwieriger gestaltete sich die Ausarbeitung eines Vertrages aufgrund der komplexen Steuermaterie angesichts der Beauftragung eines kanadischen Künstlers. Die vom ZKM Karlsruhe empfohlene Anwaltskanzlei Vogel wurde mit der Vertragsgestaltung und Klärung steuerrechtlicher Fragen beauftragt. Steuerersparnisse sollen zu je 50% der Stadt Ulm und Antimodular zukommen. Im Gegenzug willigte Antimodular ein, mit dem zur Verfügung stehenden Budget Solar Equation ohne Abstriche in Ulm zu realisieren. Der endgültige Budgetumfang des Projektbudgets steht noch aus aufgrund offener steuerrechtlicher Bewertungen, die sich bis in das Jahr 2016 ziehen werden. Solar Equation war ein großer Publikumsmagnet. Bereits nach wenigen Tagen mussten Informations-Flyer (Auflage insgesamt 50.000) nachgedruckt werden. Da Solar Equation in der Hauptsaison gezeigt wurde, erreichte das Projekt weit mehr als 300.000 Besucher und Besucherinnen, darunter zahlreiche internationale Gäste, wie die Einträge im Gästebuch eindrücklich belegen. 14 Resümee: Das Projekt war ein zentrales Element des Münsterjubiläums, tauchte mit symbolkräftigen Bildern in sozialen Netzwerken und Medienberichterstattung auf und wurde unzählige Male fotografiert. Die Installation Solar Equation fügte sich sehr gut in den sakralen Kirchenbau ein. Die Lichtmetaphorik bot Anknüpfungspunkte zum Weiterdenken, die Leute verweilten länger und für die Münstergemeinde war die Lichtinstallation ein Symbol für die Offenheit der Bürgerkirche. Reaktionen des Publikums zeigten, dass Kunst im Kirchenraum positiv gewertet und auch weiterhin gewünscht wird. In den Gottesdiensten wurde die Sonne regelmäßig sinnbildlich in die Liturgie eingebunden. Münsterpfarrerin Tabea Frey bot darüberhinaus drei Nachtführungen mit Lesungen und Meditationen an. Einträge in zwei Gästebüchern zeugen davon, wie berührt und begeistert das Publikum war. Projekt-Sponsor: keiner Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: rd. 310.000 € für eine 3-monatige Präsentation. Kosten Stand Januar 2016: 282.568,21 € Feedback: - Die Gästebucheinträge stammen von Menschen aus: Ungarn, Ghana, Mexico, Südafrika, Polen, Rumänien, Slowenien, Teneriffa, Brasilien, Norwegen, Japan, England, Kroatien, Frankreich, Kuba, Portugal, Indonesien, Ukraine, Australien, Dänemark, Italien, Spanien, Chile, USA, Irland, Finnland, Österreich, Schweiz. Hier ein paar Beispiele von Kommentaren aus dem Gästebuch: - »Faszinierend, wie groß die Sonne ist. Wow! Das habt ihr toll gemacht!« - »Macht noch einmal so etwas. Ich werde kommen und es mir anschauen. Wirklich spitze, was ihr euch zum Jubiläum einfallen lasst. So etwas schönes hab ich noch nie gesehen. Super schön! So etwas würde ich auch gern haben – cool! BELLISSIMO! Die Sonne scheint im Ulmer Münster.« - »Vielen dank für das Wundern. Die Sonne ist toll ... und ich war das schönste Kind unter der Sonne. Wir waren an der Solar Equation hier! Das ist echt überwältigend wie groß die Sonne wirklich ist. Herr Lozano-Hemmer – Gratulation zu der grandiosen Idee Tolle Sache für Ulm! - »Never seen a sun up close!!!« (Darla). - »Amazing feat in physics and mathematics« (A. Cooper – Dutch physicist). - »Sicherlich bräuchte es Mut, so etwas im Dom aufzuhängen. Es ist toll gelungen und passt sehr gut zu der besinnlichen Atmosphäre« (Ondreg und Tinka aus Prag). - »Zusammen mit dem Festgottesdienst der Höhepunkt des Jubiläumsjahrs! Scharen von Besuchern kamen extra von weither angereist, um die Installation zu sehen. Generationenübergreifend vermochte sie es, die Menschen zu faszinieren. Still betrachtend saßen sie in den Bänken. Eine schöne Atmosphäre, wenngleich bei längerem Verweilen die akustische Inszenierung auch als störend empfunden werden konnte. Die Verbindung von Eröffnung und Pfingstgottesdienst war sehr gelungen. Die nächtlichen Führungen erfreuten sich großen Interesses.« Pfarrerin Tabea Frey 15 ULMER ORATORIUM Von Marios Joannou Elia (Paphos, Zypern) Ort: Ulmer Münsterplatz Termine: Fr., 29. Mai 2015, 21 Uhr: 1. Aufführung Sa., 30. Mai 2015, 21 Uhr: 2. Aufführung Kurzbeschreibung: Eigens zum MünsterturmJubiläum wurde die Kompositionen eines Oratoriums in Auftrag gegeben, das vor dem Münster von ca. 300 Ulmer Musikerinnen und Musikern – Profis- und Amateur-Ensembles – aufgeführt werden sollte, ggf. unter Einsatz von Münsterglocken und -orgel. Beteiligte: Künstlerische Leitung/Komponist: Marios Joannou Elia, Libretto: Robert Kleindienst. Münsterkantorei (Motetten-, Kinderchöre), Oratorienchor, Ulmer Spatzen Chor, Junge Bläserphilharmonie Ulm, Philharmonisches Orchester Ulm, Solisten. Musikalische Leitung: Friedemann J. Wieland. Projektentwicklung: Angefragt und der Stadt in Aussicht gestellt war ein Projekt mit externem Projektteam, so wie bei den anderen vier Kunstprojekten auch, das von der Kulturabteilung in den ortsspezifischen Gegebenheiten unterstützt werden sollte. Im Zuge der Vertragsverhandlungen wurde deutlich, dass Marios J. Elia nur die Komposition liefern würde. Damit wurde das Projekt zu einer Eigenproduktion der Stadt Ulm. Umfangreiche Produktionsaufgaben, die üblicherweise einen Produktionsbetrieb voraussetzen, waren von der Kulturabteilung nun kurzfristig, mit hohem Zeitdruck und zusätzlich zu den übrigen Aufgaben des Jubiläumsjahrs zu leisten. Zusätzliches Fachpersonal (Librettist, technische Leiter, Projektkoordination, Dramaturg/ Regisseur, Stagemanager, Inspizientin etc.) musste gefunden und finanziert werden. Der Finanzplan der Stadt, auf Basis der Erfahrungen von Marios J. Elia, erwies sich als völlig unzureichend. Im Verlauf der Produktion ergaben sich wiederholt Verzögerungen und Kostensteigerungen, da der beauftragte Komponist parallel zum Auftrag in Ulm die künstlerische Leitung der Kulturhauptstadt Paphos annahm und nach Zypern verzog. Budgetbedarf und technische Anforderungen blieben so bis zum Ende offen. Soweit möglich wurden Platzplanung, Sicherheitskonzept und Besetzung von Seiten der Stadt vorangebracht. Trotz umfangreicher Unterstützung des Komponisten durch das künstlerische und organisatorische Leitungsteam lag am 4. März 2015, über einen Monat nach dem vertraglich vereinbarten Termin (31. Januar 2015) und zum letztmögli- 16 chen, im Vertrag fixierten Probenstart, keine vollständige Komposition vor. Der Aufführungstermin war damit nicht mehr zu halten. Eine Terminverschiebung innerhalb 2015 kam wegen des Umfangs beteiligter Akteure, gebundener Mittel und beauftragter Technik nicht in Frage. Die Stadt kündigte am 5. März 2015 den Vertrag mit Marios J. Elia und stoppte das Projekt. Umgesetzt wurde stattdessen das »klangfest@125«. Aktueller Stand: Die Stadt Ulm befindet sich über einen Anwalt im Austausch mit Herrn Elia. Es wurde vereinbart, innerhalb von zwei Jahren und ohne Verpflichtung, zu prüfen, ob eine spätere Realisierung des »Ulmer Oratorium« in Ulm unter folgenden Voraussetzungen möglich ist: Vorlage der gesamten Komposition, Aufführbarkeit ohne weiteren finanziellen Aufwand und auf Basis der Zusage der nötigen Interpreten. Allerdings liegt der Stadt Ulm, entgegen der regelmäßig öffentlich durch Herrn Elia kommunizierten Behauptung, bis dato (Stand: 19. Januar 2016) kein vollständiges, gedrucktes Notenmaterial vor. Dies ist jedoch die Grundvoraussetzung für die Beauftragung eines Gutachters zur Prüfung der Aufführbarkeit des Werks, was auf Basis der bisherigen Erfahrungen dringend nötig ist. Fakt ist: Gutachter und Aufführung müssten komplett neu finanziert werden. Da das Jubiläumsbudget ausgeschöpft ist, schlägt die Stadtverwaltung vor, im Falle einer Realisierung als Zuschussgeber mit fest definierter Summe, nicht aber als Veranstalter aufzutreten. Feedback und Resümee: s. u. klangfest@125 Projekt-Sponsor: Möbel Inhofer, SWR2 Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: rd. 250.000 €, Plan bei Kündigung des Projekts: Kosten: rd. 551.000 € Kosten Stand Januar 2016: 111.547,35 € für bereits angefallene Arbeiten, die im »klangfest@125« keine Verwendung fanden. 17 KLANGFEST@125 Ort: Ulmer Münsterplatz Termine: Generalprobe (halböffentlich): Do., 28. Mai 2015, 2 Aufführungen: Fr./Sa., 29./30. Mai 2015 Kurzbeschreibung: Über 400 Musikerinnen und Musiker der Münsterstadt feierten ein Fest in Ton und Bild, das die letzten 125 Jahre seit Fertigstellung des Münsters widerspiegelte. Das Publikum erlebte einen Spannungsbogen von Mendelssohns »Elias« über internationale Klassiker und Raritäten des 20. Jahrhunderts – u. a. von Orff, Ives, Rautavaara – bis hin zur heutigen, alle Gattungsgrenzen sprengenden Musik. Ein einmaliges sinnliches Erlebnis auf dem Münsterplatz und das Ulmer Bürgerprojekt 2015 schlechthin. Mitwirkende Künstler/innen: Münsterkantorei Ulm (Motetten-, Jugend-, Kinderchor), Oratorienchor Ulm (Einstudierung: Thomas Kammel), Opernchor des Theaters Ulm (Einstudierung: Hendrik Haas), Ulmer Spatzen Chor (Einstudierung: Hans de Gilde), Junge Bläserphilharmonie Ulm (Einstudierung/Dirigent: Josef Christ), Schlagzeugensemble, Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm, Joo Kraus, Jürgen Grözinger, Fola Dada, Bootschaft | Crew für Gestaltung, Musikalische Leitung: Friedemann Johannes Wieland. Resümee: Das Ansinnen, dem Bürgerprojekt Ulmer Münster ein künstlerisches Bürgerprojekt zum Jubiläum gegenüber zu stellen, das möglichst viele kreative Ulmerinnen und Ulmer aus der Laien- und Profiszene einbezieht, ist aufgegangen. Ein zeitaufwendiges gemeinschaftliches Projekt mit qualitativ hohem Anspruch wurde von allen Akteuren mit großer Motivation mitgetragen und hat nicht nur bei den Mitwirkenden für ein intensives Gemeinschaftserlebnis gesorgt. Das Scheitern des ursprünglichen Projekts »Ulmer Oratorium« hat dies sogar positiv befördert: Ein »Jetzt erst recht« und »Wir zeigen, dass die Ulmerinnen und Ulmer auch aus eigener Kraft etwas Großartiges schaffen können« war sehr deutlich zu spüren. Die Rückmeldungen zeugen davon, dass das Ulmer wie auch das auswärtige Publikum begeistert vom Ergebnis war. Unter diesen Aspekten war das Bürgerprojekt »klangfest@125« der größte Erfolg des Jubiläumsjahrs. Ein besseres Spiegelbild für das Jahrhundertprojekt Ulmer Münster hätte es nicht geben können. Feedback: - »[...] wir fanden das Klangfest@125 einen vollen Erfolg und möchten uns [...] für die Organisation und Durchführung dieses großartigen Events bedanken, die tolle Stimmung wird nicht nur den Zuhörern, sondern auch uns Musikern lange in Erinnerung bleiben.« i. A. Achim Schmid-Egger, Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm, Orchestervorstand - »Das Fest war grandios! Und die Stimmung auf, hinter und VOR der Bühne war das Beste, was ich seit langem erlebt habe!!! Ebenso die Zusammenarbeit vieler Beteiligten, nach der Absage des Projekts – und vor allem zum Schluss hin – das war unglaublich bereichernd. Sehr viel Feedback habe ich bekommen, aus unterschiedlichsten Lagern [...]. Von mir kamen Leute von weit her (Köln, Berlin) und auch aus näherer Umgebung (Allgäu), die alle schon viel erlebt und gesehen hatten – und die waren restlos begeistert.« Ein mitwirkender Profi-Musiker. Projekt-Sponsor: Möbel Inhofer, SWR2 Projektentwicklung: Das klangfest@125 wurde als Nachfolgeprojekt des »Ulmer Oratoriums« in weniger als drei Monaten konzeptioniert und teils neu komponiert. Sämtliche Beteiligte, inklusive der gewonnenen Sponsoren blieben im Boot und legten eine immense Motivation an den Tag, das Projekt erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Jürgen Grözinger (Berlin/Ulm), Joo Kraus (Ulm) und Markus Munzer-Dorn (Ulm)trugen Uraufführungen bzw. Neu-Kompositionen zum Programm bei. »Die Bootschaft« (Ulm) setzte zwei Videokompositionen eigens für das Projekt um. Die Platzplanung des Vorprojekts musste modifiziert werden, Haupt- und Nebenbühne konnten übernommen werden. Die Veranstaltungstechnik (Ton, Licht, Video) war weniger aufwändig und deutlich günstiger als sie für das Vorgängerprojekt geplant waren. Die Sitzplatzzahl wurde auf 1.800 bis 2.000 pro Abend reduziert, um bei schlechter Witterung notfalls ins Münster verlegen zu können und die Aufführungen im Interesse von Mitwirkenden, Publikum und Finanzen sicherzustellen. Dies wäre beim »Ulmer Oratorium« aufgrund der äußerst komplexen Technikanforderungen und Spielortvorgaben des Komponisten nicht möglich gewesen. Sowohl die Generalprobe wie auch beide Vorstellungen waren ausverkauft. 18 Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: 0 € (bzw. s. »Ulmer Oratorium«) Kosten Stand Januar 2016: 398.933,06 € (Ausgaben: 455.532,91 €, Einnahmen: 56.599,85 €) - »Ich hatte wirklich selten so viel Freude an einer Veranstaltung die ich geplant habe. Danke für die gute Zusammenarbeit, habe ich so noch nie erlebt!« Der technische Leiter aus Baden-Baden. - »Danke [...] für die Möglichkeit, an so einem besonderen Fest teilzunehmen. [...] Mir hat die Veranstaltung unbeschreiblich viel Spaß bereitet und ich bin sehr glücklich, dass wir ein Klangfest für Ulm von Ulmern gestaltet haben. Dies ist übrigens auch die Meinung meiner Freunde/Bekannten, die unseren Darbietungen mit Freude und Genuss gelauscht haben.« Eine Mitsängerin aus dem Oratorienchor. - »Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet.« Obwohl er [Tilo Schaffrik] wahrscheinlich nicht die übliche Zielgruppe sei, sei er total begeistert. »Das war perfektes Entertainment«. Das fanden auch Gaby Schuler und Irmgard Walser, die extra aus der Nähe von Augsburg gekommen waren: »Das war gigantisch, rundum gelungen und eine super Leistung aller Beteiligten.« [...] Auch die Festbeleuchtung des Münsters gefiel: »Mir ist bisher noch nie aufgefallen, wie filigran die Figuren im Münsterportal sind«, schwärmte die Ulmerin Marianne Nickel. [...] Zum Schluss deshalb: stehende Ovationen [...].« SWP, 01.06.15 - »Prachtvoll der Auftakt mit dem Schlusschor aus Felix Mendelssohn Bartholdys »Elias«-Oratorium, das 1890 zur Turm-Fertigstellung erklang, sphärisch-kreisend dann »Into the Heart of Light« des Finnen Einojuhani Rautavaara. Eine Komposition, die in Richtung Ewigkeit strebt, ganz so, wie es auch die Erbauer des Münsters wollten. Passend dazu auch die stimmungsvollen Münsteraufnahmen der Gestalter-Gruppe Bootschaft«. Augsburger Allgemeine, 30.05.15 - »Das Münsterjubiläum war eine absolut gelungene Aktion! Speziell auch das Konzert/Klangfest auf dem Musterplatz hat uns sehr beeindruckt! Gratulation!« Dr. Peter Schorr, Geschäftsleitung Möbel Inhofer GmbH & Co. KG - »[...] welche Leistung, innerhalb so kurzer Zeit ein so gelungenes Programm zusammenzustellen! [...] Für mich war das ein rundum gelungenes Geburtstagsgeschenk ans Ulmer Münster [...].« Leserbrief SWP, 16.06.15 von K. Dinkelaker 19 GEFÖRDERTE REGIONALE KUNSTPROJEKTE Das Jubiläum war auch Anlass für die lokale Kulturszene, sich mit den Themen rund um das Münster auseinanderzusetzen. Für kreativen Prozesse vor Ort stellte der Gemeinderat 100.000€ zur Verfügung. Zehn von 66 Projektideen der Ulmer Kreativszene wurden im Rahmen eines öffentlichen Bewerbungsverfahrens für eine Förderung ausgewählt, mit dem Ziel, das städtische Programm zu ergänzen und zusätzliche Akzente zu setzen. Alle eingereichten Ideen wurden auf der Jubiläumswebsite vorgestellt. Parallel zum städtischen Bewerbungsverfahren wurde als Initiative lokaler Kunstschaffender im Stadthaus eine Ideen-Annahmestelle eingerichtet. Dort wurden sämtliche Ideen zum MünsterturmJubiläum gesammelt und archiviert. Es gingen dort im Laufe des Jubiläumsjahrs noch viele zusätzliche Ideen ein, die im Rahmen der Ausstellung im Untergeschoss des Stadthauses das ganze Jahr 2015 über der Öffentlichkeit zugänglich waren. 125 BLICKWINKEL Ort: Turmvorhalle des Ulmer Münsters Laufzeit: 13. März – 26. April 2015 Kurzbeschreibung: Eigens zum Münsterturmjubiläum entwickelte die Bootschaft | Crew für Gestaltung in Zusammenarbeit mit Soleil du Midi, Jonas Vogt und Florian Geiselhart die Kunstinstallation »125 Blickwinkel« und präsentierte diese im Ulmer Münster. Objekt, Bewegtbild und Ton wurden zu einem audiovisuellen Erlebnis verknüpft. In einem Stahlwürfel mit einer Kantenlänge von 4 Metern wurde ein in die Höhe strebendes Arrangement von Leinwänden installiert, das von Projektoren mit Aufnahmen künstlerisch bespielt wurde, die rund um das Ulmer Münster entstanden sind. Projektverantwortliche: Kathrin Guther und Patrick Kaczmarek, Bootschaft | Crew für Gestaltung Mitwirkende: Soleil du Midi (Film), Jonas Vogt (Ton), Florian Geiselhart (Technik) Resümee: »Aufnahmen vom Ulmer Münster im Ulmer Münster betrachten und dabei neue Perspektiven gewinnen? Die Installation »125 Blickwinkel« macht’s möglich: eine anregende audiovisuelle Erfahrung.« SWP, 14.03.15 Kooperationspartner: Ulmer Münster Weiterer Geldgeber/Unterstützer: Eitle, Müller Blaustein, Airvisionair, Foto Jiffy, Foto Frenzel, Die Lichtfänger, Pollin Electronic, VIDU Webung, Mac Systems, MSM Möbel Systeme Mewes, Raumverhalten Ulm, AL-KO, Veranstaltungstechnik Ulm, Sudhoff Technik, Klement Engineering Finanzen: Gesamtvolumen: 10.303,11 € Förderbetrag Stadt Ulm: 9.800,00 € Änderungen: keine Abschlussbericht der Projektverantwortlichen: »Das Projekt 125 Blickwinkel ist dank der vielseitigen Unterstützung, die wir von unseren Projektpartnern und Sponsoren bekommen haben, dem unermüdlichen Engagement der Projektbeteiligten und der Helfer, sowie der reibungslosen Kooperation mit den Verantwortlichen der Kulturabteilung der Stadt Ulm, sehr gut und zu unserer vollsten Zufriedenheit verlaufen. Dass das Projekt in der Form umgesetzt werden konnte und dabei alles so unproblematisch war, ist natürlich auch auf die Offenheit, das Vertrauen und der permanenten Hilfsbereitschaft unserer Ansprechpartner und den Mitwirkenden im Ulmer Münster zurückzuführen.« 20 21 ULMER EUER MÜNSTER IMMER HÖHER Ort: Stadthaus Ulm Laufzeit: 02. Januar – 28. Juni 2015 Ort: Künstlerhaus Ulm Laufzeit: 06. Mai – 18. Mai 2015 Kurzbeschreibung: Am »Ideen- und Infoschalter« im Stadthaus Ulm konnten alle Interessierten ihre Meinungen, Ideen und Fragen zum Thema »Münsterturmjubiläum« loswerden. Die Mitarbeiter ermutigten die Menschen, sich aktiv mit eigenen Ideen, offen und unkompliziert, zu beteiligen sowie vorhandene Projekte und Ideen zu diskutieren. Bis Ende des Jahres 2015 hatten Besucher der Ausstellung »Aus Sehnsucht wird Weitblick« (Stadthaus Ulm, UG) die Gelegenheit, dies ebenfalls per Einwurf in die dort angebrachte Plexiglasvitrine zu tun. Nach Abschluss der Ausstellung wurden alle eingegangenen Inhalte dokumentiert und veröffentlicht. Projektverantwortlicher: Tommi Brem Mitwirkende: Andreas Dukek-Haferkorn, Robert Scheel, Bürgerinnen und Bürger sowie Besucherinnen und Besucher der Stadt Ulm Resümee: Das Projekt etablierte sich zur Anlaufstelle für die Themen »Münster/Jubiläum/Ideen/Dialog« und übernahm die Aufgabe als temporäre Schnittstelle zwischen kreativer Szene, Bürgerschaft, Besuchern, Medien und der Stadt. Letztere erhielt dadurch eine Art verlängerten Arm bzw. einen zusätzlichen Zugang zur Bürgerschaft über einen über einen »unabhängigen« Mittler. Dadurch wurde im Rahmen des Jubiläums ein Dialog mit der Bürgerschaft initiieret (s. die Rückmeldungen zu den einzelnen Kunstprojekten aus diesem Projekt). Andererseits fungierte der Ideenschalter ohne großen Mehraufwand als »Infopunkt« zum Münsterturmjubiläum und unterstütze Stadt und UNT tatkräftig bei der Bewerbung von Veranstaltungen und der Sonderausstellung. Die Wahrnehmung und das Erlebnis »Münsterturmjubiläum« wurden durch die aktive, persönliche Ermittlungsarbeit entscheidend positiv beeinflusst. Kurzbeschreibung: Künstlerinnen und Künstler des BBK verwandelten den Innenhof in eine offene Werkstatt nach Vorbild der mittelalterlichen Bauhütte. Über mehrere Tage hinweg entstand ein skulpturales Meisterwerk, eine Hommage an die Münsterspitze. Ein weiteres Highlight war das Bauhüttenfest mit dem Bronzeguss von zwei jeweils 20 Kilo schweren Münsterturmglocken: »Sehnsucht und Weitblick«. Kooperationspartner: Stadthaus Ulm Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/ Resümee: »Summa summarum: Die ganze Veranstaltung war ein voller Erfolg, vor allem das Live-Erlebnis mit dem Guss der Glocken war für viele Bürgerinnen und Bürger ein faszinierendes Erlebnis, sowohl auf handwerklicher als auch auf künstlerischer Ebene.« Änderungen: keine Abschlussbericht der Projektverantwortlichen: »Während der »Schalterzeiten« im ersten Halbjahr 2015 kamen täglich Menschen, um sich über das Münsterturmjubiläum zu informieren, eigene Ideen einzubringen bzw. ihre Meinung zum Jubiläum mitzuteilen. Noch bis Ende des Jahres haben Besucher der Ausstellung »Aus Sehnsucht wird Weitblick« (Stadthaus Ulm, UG) die Gelegenheit, dies ebenfalls per Einwurf in die dort angebrachte Plexiglasvitrine zu tun. Nach Abschluss der Ausstellung werden alle eingegangenen Inhalte dokumentiert und veröffentlicht.« 22 Finanzen: Gesamtvolumen: 14.990,26 € Förderbetrag Stadt Ulm: 15.000,00 € Projektverantwortliche: BBK Ulm-Künstlerhaus Ulm Mitwirkende: Mitglieder des Berufsverbandes der bildenden Künstler, Autor Siggi Galter, Kunstgiesserei Kollinger, Kunst- und Glockengussmeister Bernhard Fink, Musik: Chilli Con Karma und etliche Freunde des Künstlerhauses Änderungen: keine Kooperationspartner: keine Weiterer Geldgeber/Unterstützer: keine Finanzen: Gesamtvolumen: 5.000,00 € Förderbetrag Stadt Ulm: 5.000,00 € 23 MÜNSTERBLICK 1543 DAS MÜNSTER GEHT AUF REISEN Ort: Hirschstraße Laufzeit: Ende Juni – Mitte November 2015 Orte: Schaufensterausstellung in Geschäften der Ulmer City, Handwerkskammer, Künstlergilde, Stadtbibliothek Laufzeiten: Mai – Juni 2015, 12. Juni – 9. Juli 2015, 14. Juli – 9. August 2015 und 15. September – 17. Oktober 2015 Kurzbeschreibung: Weitaus längere Zeit sahen die Bürger der Stadt Ulm nicht das Münster in Vollendung, sondern nur als Fragment. An dieser historischen Tatsache orientierte sich der künstlerische Beitrag von Gabriela Nasfeter, die Ansicht des Münsters in seiner Form, als historisches Fragment der Jahre 1543 bis 1890 zu zeigen. Dazu wurde der im 19. Jahrhundert gebaute Teil des Turmes von einem ausgewählten Standort in der Hirschstraße aus mit einem textilen Element abgedeckt, so dass nur der bis 1543 aufgeführte Turmstumpf zu sehen war. Projektverantwortliche: Gabriela Nasfeter Mitwirkende: keine Änderungen: Ja Begründung der Änderungen seitens der Projektverantwortlichen: »Bei den weiteren Begehungen der seinerzeit vorgeschlagenen Stadtorte wurde sehr bald klar, dass große Qualitätsunterschiede hinsichtlich der beabsichtigten Wirkung des Kunstprojektes an den jeweiligen Orten bestehen. Der Standort Hirschstraße erwies sich mit Abstand als der geeignetste, da das Umfeld die künstlerische Idee am besten zur Geltung bringen könnte. An diesem Standort stimmt der ungehinderte Blick auf den Münsterturm, die Aufstellungsmöglichkeiten des Podestes sowie die notwendige Verankerungsmöglichkeiten an den Fassaden (Weihnachtsbeleuchtung). Demgegenüber fallen die beiden anderen Standorte stark ab und erfüllen die vorgenannten Kriterien nur unzureichend. Um die künstlerische Idee nicht zu verwässern, ist die Entscheidung daher richtig, allein den Standort Hirschstraße zu realisieren und zwar prägnanter und aufwändiger als bisher angedacht. So wurde die Turmabdeckung mit dem Turmdach von 1543 auf die textile Abdeckung aufgedruckt. Ferner markiert ein Beobachtungspodest den Standort für den Betrachter.« 24 Resümee: Die Kunstinstallation war – da sie im öffentlichen Raum hing – für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger wie auch für Gäste zugänglich. Eine einmalige Performance, die nur für diesen Ort und nur für diese Feierlichkeiten am Jubiläum erlebbar sein sollte und sein konnte. »Das Podest zieht Menschen an, die dann Schlange stehen, sobald sie merken, wofür das einfach gezimmerte Holztreppchen da ist: Wer an der Reihe ist, hat den einzigen und einmaligen Ort erklommen, von dem aus Gabriela Nasfesters Münsterjubiläums-Installation »Münsterblick 1543« genau den Effekt erzielt, den die Künstlerin haben wollte. [...] Das löst Nachdenken aus. Konnte man den Turm so stehen lassen? Wollte man dieses Fragment wirklich täglich sehen? Wie unproportioniert und riesig das Münster auf diese Weise wirkt! [...] Die Möglichkeit dieses verfremdeten Anblicks löst Faszination unter Einheimischen und Fremden aus [...].« »So soll das Münster ausgesehen haben?«, fragt eine Frau ungläubig. Augsburger Allgemeine, 22.06.2015 Kooperationspartner: Fa. Braun, Fa. Nagel, Holzbau Wegemer, Fa. Iraci, Fa.Wanner, Fa. UTT Technische Stoffe, Arch. Hanna Nasfeter-Quartley Weiterer Geldgeber/Unterstützer: keine Finanzen: Gesamtvolumen laut Antrag: 15.980,00 €, Finanzabschlussbericht steht noch aus. Förderbetrag Stadt Ulm: 12.000,00 € Kurzbeschreibung: Wie sehen Ulmer Schülerinnen und Schüler das Münster? Rund 1.000 Kinder und Jugendliche inszenierten das Münster fotografisch mit Miniaturmodellen in ihrer eigenen Lebenswelt. Modern, witzig, kreativ, an für sie wichtigen Orten oder in besonderen Situationen – den Ideen waren keine Grenzen gesetzt. Projektverantwortliche: Andrea Kreuzpointner, Conviva Kulturmarketing Mitwirkende: etwa 1.000 Schüler/innen aus 46 Klassen von 20 Schulen, Projektgruppe aus 4 Schulen (Grund-, Realschule, Gymnasium) mit insgesamt 11 Schüler/innen, Anne Käßbohrer, Lehrerin am Scholl-Gymnasium, Schülercateringfirma der Albert Einstein Realschule Änderungen: Ja Mehr Personalkosten wegen der zusätzlichen Schaufensterausstellung, dafür aber weniger Fremdkosten, in der Endsumme keine Änderungen Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/ Resümee: »Die eingereichten Fotografien zeichnen sich alle durch eine originelle Inszenierung des Ulmer Münsters abseits des angestammten Platzes aus. Die fünf besten Entwürfe wurden ausgewählt, mit Preisen ausgezeichnet und als Postkarten produziert. In der Jury vertreten waren 11 Schüler/innen der Projektgruppe, Sabrina Neumeister (Leiterin KA), Karla Nieraad (Leiterin SH), Dekan Ernst-Wilhelm Gohl sowie Matthias Kessler (Fotograf SWP). Die Postkarten wurden am »Münstertag«, in der HWK und zur Kulturnacht verkauft und können derzeit noch bei der Ulm/Neu-Ulm Touristik und an der Münsterpforte erworben werden. Der Erlös kam der Münsterturm-Sanierung zugute. Alle eingereichten Arbeiten waren im Jubiläumsjahr an mehreren Orten in einer Ausstellung zu sehen und wurden auf www.ulm125.de präsentiert. In Zusammenarbeit mit der Ulmer City Marketing und fünf Einzelhändlern (Abt, Ratter, P&C, Galeria Kaufhof, Sport Sohn) wurde jeweils ein Gewinnerbild für vier Wochen in einem Schaufenster in der Ulmer Innenstadt präsentiert. Gemeinsam mit einer professionellen Dekorateurin gestalteten jeweils zwei Schüler/innen der Projektgruppe ein Fenster. Alle eingereichten Arbeiten waren im Anschluss in der Handwerkskammer zu sehen. Die Ausstellung mit Preisverleihung wurde von OB Ivo Gönner, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat, eröffnet. Für das leibliche Wohl sorgte eine Schülercateringfirma, für die musikalische Begleitung ein Schüler des Scholl-Gymnasiums. Weitere Ausstellungsstationen waren die Künstlergilde sowie die Stadtbibliothek, bei der in der Kulturnacht zum Projekt eine Fotobox-Aktion angeboten wurde. Die Besucher konnten sich mit dem kleinen Münstermodell inszenieren und den Bildstreifen direkt mit nach Hause nehmen. Die Umsetzung des Projektes »Das Münster geht auf Reisen« wurde von einer Schulprojektgruppe und Anne Käßbohrer (Lehrerin Scholl-Gymnasium) begleitet, von der Bilderauswahl über die Ausstellungsgestaltung bis zur Planung der Vernissage. Die hohe Beteiligung der Schulen, etwa 30 Prozent aller Ulmer Schulen, und die vielen schönen Rückmeldungen seitens der Schüler, Lehrkräfte und Besucher zum Projekt, bestätigen uns den Erfolg.« Kooperationspartner: Foto Video Klein, Handwerkskammer, Künstlergilde, Stadtbibliothek, Stadthaus Ulm, Ulmer City Marketing, Abt, Sport Sohn, P&C, Ratter, Galeria Kaufhof, Hans und Sophie Scholl Gymnasium, Ulm/Neu-Ulm Touristik Weiterer Geldgeber/Unterstützer: keine Finanzen: Gesamtvolumen: 17.790,00 € Förderbetrag Stadt Ulm: 16.500,00 € 25 SIE BAUTEN EIN MÜNSTER LILLI LANGOHR UND DIE SCHWÖRGLOCKE Orte: Ulmer Münster, kontiki, ROXY und Schulen s.u. Laufzeiten: GS Martin-Schaffner: 5., 12., 19. Mai und 24. Juli GS Grimmelfingen: 22.–24. und 26. Juni Jörg-Syrlin: 9., 16., 30. Juni und 6., 7. Juli GS Mähringen: 6.–8., 10. Juli letzter Tag jeweils Aufbau/Präsentationen Kurzbeschreibung: Das Projekt sollte anschaulich vermitteln, wie der Monumentalbau einer gotischen Kathedrale wie dem Ulmer Münster im Mittelalter bewältigt wurde. Genaue Federzeichnungen sollten die Etappen des Baues festhalten, Werkzeuge, Baumaterial und Konstruktionsmethoden kennen und viel über die Menschen und Zünfte, die an der Ausführung beteiligt waren, gelernt werden. Geplant war die Umsetzung in Werkstätten in der Friedrichsau in fünf verschiedenen Arbeitsgruppen. Zu Beginn sollte eine Münster- und Bauhütten-Führung sowie eine Einführung in Steinbau zusammen mit dem Arbeitskreis Architektur stehen. Am Ende der Woche sollten die Kinder ihre Eltern, Lehrer, Mitschüler/innen und viele Besucher durch ihre »Münsterausstellung« führen. Projektverantwortlicher: kontiki, Kinder- und Jugendkunstschule der vh Ulm / Mirtan Teichmüller (vormals Hannah Bochnig) Mitwirkende: keine Änderungen: Ja Das Projekt wurde nicht vergeben sondern offen im Programm von kontiki ausgeschrieben in der Hoffnung, dass sich Schulen von alleine anmelden, was auch eintrat. Die vier Projekte und deren Werkstätten fanden nicht in der Friedrichsau statt, sondern in den anfragenden Schulen oder in unserer Kunstschule. Einmal wurde die abschließende Präsentation nicht in der Schule, sondern im ROXY durchgeführt. Begründung der Anpassungen/Änderungen: »Das Projekt wurde von meiner Vorgängerin Hannah Bochnig als Projektwoche in der Friedrichsau mit ca. 2 Klassen beantragt mit einem Gesamtetat von ca. 10000,- €. »Ich sah mich außerstande die fehlenden 8000,- € zu akquirieren. Daher entschied ich das Angebot zu verkleinern und es allen Grundschulen anzubieten.« 26 Ort: Theater Ulm Laufzeit: 12. Juli 2015, 11 Uhr/ 14 Uhr Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/ Resümee: »Fast 200 Kinder aus Ulmer Grundschulen nahmen an kontikis Münsterbauwerkstätten teil. Sie malten farbenfrohe Glasbilder zum Thema Arche Noah, formten eindrucksvoll funktionierende Wasserspeier aus Ytong und lustige, große Spatzen aus Ton die auf Bambusstöcken thronen. Auch zwei über Zweimeter-hohe Münstermodelle aus Lattenholz entstanden. Zwischen drei und sechs kontiki-Künstler waren gleichzeitig im Einsatz, unterstützt von den tatkräftigen Lehrerinnen. Einmal fand die Werkstatt im kontiki statt, dreimal in den Schulen. Zweimal wurde es in den Vormittagsunterricht integriert, zweimal als Projektwoche in Klassen und auf Schulhöfen durchgeführt. Immer gab es feierliche Vernissagen, bei denen jeweils zwischen 100 und 300 Besucher kamen. Alle Ergebnisse nahmen ihren Anfang bei einer interaktiven Münsterführung. Dort wurde das Bauwerk erkundet und bestimmte Details der Münsterfenster, der Wasserspeier und natürlich des Ulmer Spatz´ vor Ort gezeichnet. In den Werkstätten entwickelten sich aus diesen Skizzen Objekte aus Ton, Ytong oder Holz bzw. leuchtende Fensterbilder. Eine besondere Herausforderung war die Logistik: die vielen Materialien mussten gekauft, gelagert und punktgenau bereitgestellt werden. Das Brennen der Spatzen war sehr anspruchsvoll und deren mehrmaliges Transportieren erforderte sehr viel Fingerspitzengefühl.« Kooperationspartner: Martin-Schaffner-GS: Frau Prinz-Kanold, GS Grimmelfingen: Frau Minholz, JörgSyrlin-Schule: Frau Kuhn, GS Mähringen: Frau Schwesig Weiterer Geldgeber/Unterstützer: Landesverband der Jugendkunstschulen: 1470,- € aus dem Programm 6a; Fördervereine der Grundschulen/andere Finanzquellen der Schulen: 3500,- € Kurzbeschreibung: Das Kinder-Musical besierte auf dem Buch von Kathrin Schulthess: Es ist Schwörmontag. Die Sonne geht auf, aber die kleine Fledermaus Lilli Langohr will noch nicht schlafen. Da niemand Lust hat, mit ihr den Sturzflugrekord von der Münsterspitze zu brechen, beschließt sie, die noch menschenleere Stadt zu erkunden. Auf dem Münsterplatz trifft sie Othello, den Theaterkater. Zusammen gehen sie zum Rathaus. Dort berichtet ihnen Daniel Maus vom Ulmer Museum verzweifelt, dass die Schwörglocke verschwunden ist und der Schwörmontag deshalb ausfallen muss. Das darf auf keinen Fall passieren, und so machen sich Lilli Langohr und ihr Freund Othello auf, die Schwörglocke in der Stadt zu suchen. Bei ihrer Suche kommen die Beiden natürlich an vielen Ulmer Sehenswürdigkeiten vorbei. Werden sie die Schwörglocke finden? Projektverantwortlicher: Dr. Karl-Rupprecht Hub Mitwirkende: Michael Sommer (Libretto), Kathrin Schulthess (Buch), Basti Bund ( Komposition), Robert Lankester (Solist), Stefan Mußack (Solist), Wiebke Isabella Neulist,(Solistin), Rebekka Sattelberger (Solistin), Camerata Ulm (Orchester) unter der Leitung von Michael Eberhardt, Martin Borowski (Regie), Sybille Gänsslen-Zeit (Kostüme), Nicol Hiller (Maske), Mario Spreen (Werbung), Karl-Rupprecht Hub (Organisation) u.a. Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/ Resümee: »Das Musical war ein voller Erfolg. Die Premiere war ausverkauft, die zweite Vorstellung nahezu ausverkauft (767 von max. 816 Karten). Viele Besucher wünschen sich weitere Vorstellungen. Leider steht hierfür, nach Aussage des Intendanten Andreas von Studnitz, das Theater auf keinen Fall und unter keinen Umständen als Spielstätte zur Verfügung.« »Lilli Langohr und die Schwörglocke begeistert bei der Premiere im ausverkauften Ulmer Theater.« NUZ, 13.07.2015 Kooperationspartner: Sparkasse Ulm, Theater Ulm Weiterer Geldgeber/Unterstützer: Soroptimist International Ulm/Neu-Ulm, IHK Ulm, Fink Plexiglas, Kopfarbeit, AVIA Bantleon, Beiselen, u. a. Finanzen: Gesamtvolumen: 40.229,00 € Förderbetrag Stadt Ulm: 15.000,00 € Änderungen: Ja Manches wurde teurer als geplant, anderes konnte mit geringerem finanziellem Aufwand realisiert werden, die Kosten für Ausstattung, Kostüme, Maske etc. konnten erhöht werden. Begründung der Anpassungen/Änderungen: »Da die Sparkasse Ulm bereits am Beginn des Vorverkaufs einen großen Posten Eintrittskarten abnahm, konnten größere finanzielle Risiken eingegangen werden als ursprünglich geplant.« Finanzen: Gesamtvolumen: 10.650,00 € Förderbetrag Stadt Ulm: 2.000,00 € 27 SONUS LOCI BELLS BREATH Ort: Ulmer Münster Laufzeit: 24. Juli 2015 Ort: Ulmer Münster Laufzeit: 10. Oktober – 18. November 2015 Kurzbeschreibung: Dreistündiges, multidimensionales Wandelkonzert in vier Teilen ohne Pause. Im speziell für das Ulmer Münster konzipierten Konzert traten die Musiker/innen mit der elektroakustischen Komposition von Klaus Hollinetz in einen Dialog aus komponierter Alter, experimenteller Neuer und improvisierter Musik. Der Raum des Ulmer Münsters diente als Inspirationsquelle und wurde in seiner künstlerischen Arbeit in den Mittelpunkt gestellt. Die 20-kanalige Raumklang-Komposition brachte gemeinsam mit den Turmglocken, allen Orgeln, Blockflöten, Perkussionsinstrumenten und gesprochenem Wort auf eine einzigartige und unwiederholbare Weise neue Klänge in die historischen Mauern. Projektverantwortliche: Elisabeth Haselberger Mitwirkende: Elisabeth Haselberger – Blockflöten, Gesamtleitung, Tabea Frey – Sprache, Klaus Hollinetz – Idee, Konzeption, elektroakustische Komposition, Jürgen Grözinger – Perkussion, Alexander Moosbrugger – Orgeln, Andreas Usenbenz – Tontechnik, Sound Design, Gerd Kappler – Glocken Änderungen: Ja Es gab kleinere budgetäre Korrekturen einzelner Posten nach oben oder unten, die den Gesamtfinanzplan nicht wesentlich beeinträchtigt haben. Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/ Resümee: »Dank gilt einem aufgeschlossenen und durchhaltevermögenden Publikum, das gemeinsam mit allen Musikern und der Tontechnik die Spannung durch den Abend mitgetragen hat. Das Konzertprojekt SONUS LOCI war von der ersten Tonaufnahme und akustischen Vermessung des Münsters im Juli 2014 bis zur Konzertaufführung am 24. Juli 2015 getragen von einem kollegialen, flexiblen und inspirativen Zusammenwirken aller Beteiligten. Mit zeitlicher Distanz betrachtet bin ich trotz verbesserungswürdiger Details von der Dimension und Wirkung unseres Projektes beeindruckt und stolz auf unsere Leistung. Kurzbeschreibung: Die Installation verwandelte die Turmhalle zunächst in einen Raum der Stille. In der Mitte der Turmhalle befand sich ein »entschleunigter Raum« mit einem erhöhten Podest und einem weichen Teppich. Um sich auf das flache Podest zu begeben, sollten die Besucher im Münster ihre Schuhe ausziehen. Alternativ konnten sich die Besucher/innen auf den Rand setzen. Die Klanginstallation begann sobald ein Besucher diese per »Knopfdruck« startete. Die Installation basierte auf dem Klang der Münsterglocken, welche im Vorfeld aufgenommen und zu einer musikalischen Komposition verarbeitet wurden. »Von Regenwald bis Vollgeläut: »Sonus Loci« zeigt die akustischen Möglichkeiten des Sakralbaus. [...] Woher kommt welches Geräusch? »Sonus Loci« ist unberechenbar für das Hörempfinden – und großartig korrespondierend mit Rafael Lozano-Hemmers optischer Installation [...] Zeit und Raum [bekommen die Unermesslichkeit des Universums in diesen Klängen. »Sonus Loci« ist von polarisierender Wirkung; einzelne Zuhörer reagierten mit irritierter Ablehnung, die meisten aber mit fasziniertem Lauschen« SWP, 27.07.2015 Projektverantwortliche: Andreas Usenbenz, Dorothee Köhl Kooperationspartner: Ulmer Münster, Lamda Labs, Münsterkantorei, audio express – Charly Rehm, Klinik Dr. Schwarz Weiterer Geldgeber/Unterstützer: LBBW Kulturförderung, Sponsoring Klinik Dr. Schwarz, Regierungspräsidium Tübingen – noch ausständig Mitwirkende: Klaus Schmidtke (Programmierung), Thomas Karrer (Schreiner) Änderungen: Ja »Die geplante CD Produktion wurde nicht durchgeführt und alle Beteiligten bekamen weniger Entschädigung für ihre Arbeit. Auch musste das Podest verkleinert und die geplanten abgerundeten Ecken umgestaltet werden, da dies sonst zu teuer geworden wäre. Es wurden etwas günstigere Lautsprecher gekauft und die Drucksachen in kleineren Auflagen geordert. Die Durchführenden verzichteten ebenfalls auf einen Großteil ihrer künstlerischen Gage. Begründung der Änderungen: »Da wir nicht die ganzen Mittel gefördert bekamen und auch wenige Sponsoren vorhanden waren.«« Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/ Resümee: »Die Installation lud die Besucher/innen ein,– symbolisiert durch das Ausziehen der Schuhe – ihren Alltag zu verlassen und einen Raum der Ruhe zu betreten. Die Besucher/innen verweilten in diesem Raum mit völlig unterschiedlichen Personen und erfassen dabei die Dimension des Gebäudes klanglich und räumlich. Ziel der Installation war das aufeinander Zugehen und das gemeinsame Erleben im Zusammenhang mit dem vorgegebenen Raum, dem Münster. Der wirkliche Teppich wurde zum Klangteppich und öffnete den Zugang zu einer Wahrnehmung, die Menschen jeden Alters und jeder Religion erleben können, unabhängig von der vollen Stunde oder von Gottesdiensten. Die Besucher erfuhren in Achtsamkeit die Klänge und die Reaktionen des Raumes darauf. Die Installation war eng mit dem umgebenden Raum verbunden. Der kontemplative Gedanke den Raum und die Dimension erfahrbar zu machen konnte transportiert werden.« Kooperationspartner: Ulmer Münster Weiterer Geldgeber/Unterstützer: TTL (Sachspende), Cable4, Löwenapotheke Finanzen: Gesamtvolumen: 9.400,00 € Förderbetrag Stadt Ulm: 9.000,00 € Finanzen: Gesamtvolumen: 14.720,16 € Förderbetrag Stadt Ulm: 9.700,00 € 28 29 MÜNSTERBLICK – LIVE Ort: Ulmer Münster Laufzeit: 31. Mai 2015 (»Tag des Turms«) Kurzbeschreibung: Am »Tag des Turms« wurde der Blick vom Ulmer Münster live in den Stadthaussaal übertragen, für all diejenigen, die den Turm nicht (mehr) selbst erklimmen können. Kooperationspartner: Stadthaus Ulm Projektverantwortlicher: Tommi Brem Finanzen: Gesamtvolumen: 7.816,50 € Förderbetrag Stadt Ulm: 5.000,00 € zzgl. Miete, Infrastruktur und weiteres Programm am »Tag des Turms« Mitwirkende: Paolo Percoco, Robert Scheel, radio freeFM Weiterer Geldgeber/Unterstützer: Volksbank Ulm-Biberach, Volksbank Neu-Ulm Änderungen: Keine Abschlussbericht der Projektverantwortlichen/ Resümee: »Ziel der Veranstaltung war, den Menschen, die nicht selbst den Blick vom Münster genießen können, diesen per Videoübertragung im Stadthaussaal zu ermöglichen. Entsprechende Einrichtungen (z.B. Seniorenheime, Behinderteneinrichtungen) und Vereinigungen wurden im Vorfeld direkt kontaktiert und persönlich eingeladen. Die Besucherzahlen während der Veranstaltung übertrafen selbst die optimistischsten Schätzungen: Der Saal war in der ersten Moderationsrunde überfüllt und in der zweiten Runde waren erneut nahezu alle Plätze besetzt. Insgesamt schätzen wir gut 500 Besucher. Was zeigt, dass dieses Angebot (nicht nur) von der Zielgruppe sehr gerne angenommen wurde. Es wurde viel gelacht, Verbesserungsvorschläge wurden eingebracht und immer wieder wurde die Frage gestellt: Ist das nur heute? Wann machen Sie das wieder? Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner, der inoffiziell eingeladen worden war und trotz seines vollen Terminkalenders erschien, ließ es sich nicht nehmen, den »Münsterblick – Live« offiziell zu eröffnen. Ein weiteres Ziel der Veranstaltung war, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass weite Teile der Bevölkerung und der Besucher Ulms den Turm eben nicht erklimmen können. Auch durch die umfangreiche Berichterstattung schon im Vorfeld hat die Veranstaltung einen sehr guten Beitrag in dieser Hinsicht geleistet.« 30 31 »AUS SEHNSUCHT WIRD WEITBLICK – DIE JUBELJAHRE DES ULMER MÜNSTERS 1877–2015« SONDERAUSSTELLUNG IN SIEBEN ETAPPEN Ort: Stadthaus Ulm Laufzeit: 29. Juni 2014 – 31. Dezember 2015 Termine: Etappeneröffnungen am 29. Juni 2014 (1877.sehnsucht), 27. Juni 2014 (1890.selbstverwirklichung), 31. Aug. 2014 (1927.ernüchterung), 28. Sep. 2014 (1940.spaltung), 26. Okt. 2014 (1977.rückbesinnung), 30. Nov. 2014 (1990.begenung), 25. Jan. 2015 (2015.weitblick). Mit Führungen. Partner: KA, ZD/ÖA, SH. Unterstützung von AR, MU, Münster, ZS/F-H, Privatpersonen Konzept und Umsetzung: m.o.l.i.t.o.r. GmbH (Berlin), Kuratorin: Dr. Catherine Nichols Kurzbeschreibung: Den Auftakt des Jubiläums bildete eine sich ständig wandelnden Sonderausstellung im Stadthaus. Zunächst gab es hier Rückschauen darauf, wie das Münster bisher gefeiert wurde: vom allerersten Münsterfest des Jahres 1877 über die darauffolgenden in den Jahren 1890, 1927, 1940, 1977 bis zum bis dahin letzten 1990. Die Ausstellungsetappen luden zur Münster-Entdeckungsreise ein, jeden Monat mit neuen Exponate, Fotografien und Tondokumenten. Ab Januar 2015 begleitete die Ausstellung (Etappe 7) das aktuelle Münsterfest mit seinen nationalen und internationalen Künstler/innen. Die Gäste der Ausstellung konnten das Münster so aus einer völlig neuen Sicht entdecken und erfahren, wie aus der »Sehnsucht« von 1877 der »Weitblick« von heute wurde. Projektentwicklung: Die Ausstellung bot Ansatzpunkte für Ulmer/innen wie für Auswärtige. In der Rückschau auf vergangene Jubiläen ermöglichten viele Wiederentdeckungen auch für historisch bewanderte Ulmer/innen spannende Erkenntnisse. Auswärtige konnten ganz allgemein erfahren, wie unterschiedlichen Jubiläen begangen wurden, der jeweiligen Zeit und gesellschaftlichen Gemütslagen entsprechend. Viele persönliche Identifikationsmöglichkeiten lieferten zahlreiche Leihgaben von Privatpersonen. Die transparente Gesamtdarstellung des Jubiläumswettbewerbs in Etappe 7, die auch die nicht umgesetzten Projekte vorstellte, lud ein zur Überlegung, was man selbst zur Umsetzung ausgewählt hätte. Ab Januar 2015 warben auf dem Stadthausdach für Jubiläum und Ausstellung die leuchtenden Schlagworte »Sehnsucht« und »Weitblick«, dank der großzügigen Unterstützung durch Sponsoren. Das besondere Merkmal dieser Präsentation, das sich von »konventionellen« Ausstellungen deutlich unterscheidet, war die Konzeption als sich stetig verändernder Prozess über viele Monate hinweg. Insgesamt sieben Mal haben sich der inhaltlicher Schwerpunkt und damit Präsentation und Exponate verändert. Dies bedeutete eine besondere Herausforderung an die Planung, die laufend Rücksicht auf neue Impulse, 32 etwa Angebote von außergewöhnlichen Leihgaben, berücksichtigen musste. Budget- und organisatorische Planung musste ständig flexibel bleiben. Im Umkehrschluss hat sich mancher Realisierungswunsch ergeben, der ursprünglich nicht im Budget berücksichtigt war, wie etwa die Präsentation sehr wertvoller historischer Schmuckstücke mit einmaligem Münsterbezug, die das vorübergehende Engagement zusätzlicher Aufsichtskräfte erforderlich machten. Besucher/innen: 28.930 Resümee: Insgesamt hielten sich negative und positive Rückmeldungen ungefähr die Waage. Die Kritik im Besucherbuch verstärkt sich in Etappe 7, die ersten 6 Etappen wurden überwiegend mit großem Lob überschüttet. Mehrere Besucher/innen hinterließen, dass sie schon mehrfach in der Ausstellung waren bzw. beabsichtigen alle Etappen besuchen zu wollen. Rückmeldungen aus den Führungen belegen, dass die Ausstellung wesentlichen Anteil am Verständnis für die umgesetzten Projekte und Ideen des Münsterjubiläums hatte. Mit der Konzeption des »Projekts in stetiger Veränderung« hat die Ausstellung übliche Erwartungen aufgebrochen und neue Wege beschritten, die, so ist zu hoffen, Inspiration auch für spätere Vorhaben in der Ulmer Ausstellungslandschaft sein können. Eine weitere bemerkenswerte Besonderheit der Ausstellung war, dass sich aus ihr heraus eine dynamische Öffnung hin zur freien Ulmer Kulturszene entwickelt hat. War es zunächst »nur« der Plan, die internationalen Kunstprojekte aufzunehmen, wurden bald mehr und mehr in Ulm entstandenen Ideen im buchstäblichen Sinne Raum gegeben. Dies führte zuletzt zu einer Fülle, die mancher Besucher als schwer überschaubar empfunden haben mag. Doch ist zu wünschen, dass sich bei manchem auch ein Bewusstsein für die »Wertigkeit« künstlerischen Schaffens und Ideengebärens herauskristallisiert hat und dafür, dass Kreativität unabhängig davon ist, ob es ich um berühmte oder unbekannte Namen handelt. Insofern hat diese als Experiment verstandene Präsentation Türen aufgestoßen und die Chance einer gewissen Nachhaltigkeit eröffnet. Projektsponsoren: Sparkassenverband, Fritz & Macziol, Gold Ochsen, PERI, Schwäbische Härtetechnik, Schapfenmühle Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: 225.000 € Kosten Stand Januar 2016: 280.296,08 € (Ausgaben: 281.032,08 €, Einnahmen: 736,00 €) 33 Feedback aus dem Besucherbuch: - Immer wieder begrüßt uns Ulm mit Überraschungen. Eine interessante Ausstellung! (Ende Juni 2014) - Gute Idee, die neuere Geschichte des Münsters aus der Sicht der Jubeljahre zu betrachten (3. Juli 2014) - Excellent exhibition. The explainer on duty was extremely helpful – in easily understood English. I loved the idea of juding the restoration & additional building work to be done to the church with a lottery! (Australierin Cynthia, 7. Juli 2014) - What a wonderful exhibition on the history of the Münster. As an architect from Chicago, IL USA, I especially enjoy the slides of the Tower details. (12. Juli 2014.) - Jedes Mal, wenn ich in der Stadt bin, werfe ich einen Blick auf diese Ausstellung. Sie ist sehr gut und erkärt eine Menge. Von mir aus könnte sie recht lange bleiben. (29. August 2014) - Vielen Dank für diese sehr informative, lebendig gestaltete und abwechslungsreiche Ausstellung. Die Benutzung der Biertische und -Bänke finde ich sehr originell – eine herrlich frische Idee! (18. September 2014, Besucher aus Aachen) - Ja, schade, dass die Ausstellung hier unten gezeigt wird. Wäre es nicht schön gewesen, den Blick hin und wieder von den Exponaten zum Münster werfen zu können? Ich denke, das hätte eine tolle und noch kostenlose Bereicherung sein können! Inhaltlich finde ich sie gut, wenn weniger auch mehr gewesen wäre. Ist etwas zu »klein, klein«. Genug gemeckert, vielen Dank den Ausstellungsmachern! (5. Februar 2015) - Diese Ausstellung ist sehr gewöhnungsbedürftig! Der berühmte Funke sprang nicht über ... (19. Februar 2015) - Die Ausstellung ist informativ und unterhaltsam, kurzweilig und ansprechend – sehr gelungen! (3. März 2015) - Eine Bierbankausstellung zu einem Münsterfest schlimmer gehts nimmer. (10. April 2015) - Ich bin das 7. Mal hier und bin jedes Mal noch enttäuschter. Man verwendet so viel Energie aufs Mar34 keting – natürlich die Wirtschaft hat das Sagen – und auf Ideen, die nie verwirklicht werden. Dass das Ulmer Oratorium nicht aufgeführt wird – man wird zuerst sooo neugierig darauf gemacht – erfährt man erst auf der letzten Bank durch Zeitungsartikel!???? Und wo bleibt die Darstellung der Atmosphäre, die damals herrschte? Wer war Pastor in dieser Zeit, wer waren die Bauarbeiter, wie war die sichtbare und hörbare Atmosphäre in Ulm, im Ländle, in aller Welt? Fragen über Fragen! (2. Mai 2015) - 513 Jahre Bauzeit und dann ist man auch noch stolz. Sinnlose Ausstellung (Anfang Juni 2015) - Schön, habe mir Zeit zum Lesen, Schauen, Hören genommen und für mich viel mitgenommen. (Eine Rheinländerin am 29. Juni 2015) - Seit einigen Jahren begeisterte Ulmbesucherin, diese Ausstellung bietet gute Informations»happen«, die zur eigenen weiterforschenden Lektüre anregen. Tja – und dann packt einen der Powerpoint-Grusel; ein zeittypisches Banalitäten-Geschwurbel, hat Ulm das wirklich nötig? Bitte in dieser Richtung nicht weiter investieren! (Berliner Besucherin, 21. Juli 2015) - ... Ein Lob an alle Aussteller, Mitarbeiter & alle, die dies hier ermöglichen. (12. Oktober 2015) Feedback aus den Führungen (Tommi Brem): - »Was ich bei den Führungen bemerkte, war das wachsende Verständnis für die umgesetzten Ideen im Zusammenhang mit den anderen eingereichten. Und das nicht im Sinne von »das kleine Übel«, sondern tatsächlich inhaltlich, künstlerisch und kaufmännisch gesehen. Wenn man etwa das »Münsterscanning« neben anderen Einreichungen wie z. B. dem von »Urban Screen« sieht und auch das Verhältnis der Kosten angedeutet bekommt, dann wird die Entscheidung für das »Münsterscanning« schnell nachvollziehbar. Vielleicht auch interessant ist, dass viele Teilnehmer der Führungen durchaus auch die anderen Projekte zum Teil sehr stark fanden. Besonders gut kam immer wieder die Idee von Paul De Marinis an, der den Schatten der Münsterspitze als »Instrument« einsetzen wollte. Oft blieben einige Teilnehmer der Führungen dann auch gleich in der Ausstellung, um sich die Projekte im Detail anzusehen.« 35 RAHMENVERANSTALTUNGEN Neben Eröffnungen und Empfängen zu den Projekten und zur Sonderausstellung organisierten die Kulturabteilung und die Abteilung Öffentlichkeit und Repräsentation der Stadt Ulm zudem folgende begleitende Sonderveranstaltungen: • 25.01.2015, 11 Uhr: Offizieller Auftakt zum Jubiläumsjahr »125 Jahre Ulmer Münsterturm« in Kombination mit der Eröffnung der 7. Etappe der Sonderausstellung, Stadthaus, Saal. Mit BM 2 Iris Mann (i. V. für OB), Gesprächsrunde mit Prof. Peter Weibel, Prof. Jean-Baptiste Joly, Dekan Ernst-Wilhelm Gohl, Friedemann J. Wieland, Joachim Fleischer, Doris Graf, Susanne Heinrich, Catherine Nichols (Kuratorin der Ausstellung) Moderation: Verena Hussong. Musikalische Umrahmung: Trio Tino. Bürgeraktion »Ich, Ulm« im Foyer. • Sonntag, 31.05.2015: »Tag des Turms«, Münster, Stadthaus, Münsterplatz Ulm Der »Tag des Turms«, am historischen Jahrestag der Fertigstellung des Münsterturms vor 125 Jahren, setzte bewusst einen Gegenpart zu Festen und Feiern und lud zum Betrachten, Staunen und Entdecken ein. Münster und Turm sollten für sich selbst sprechen: Als architektonisches Meisterwerk, als meditativer und religiöser Ort, als Wahrzeichen, das Blicke auf sich zieht, als Inspirationsquelle ... Besucherinnen und Besucher konnten an diesem Tag Turm und Architektur auf sich wirken lassen – entspannt auf dem Münsterplatz verweilend auf einem der 100 Sitzsäcke oder in meditativer Atmosphäre im Münster. Alternativ konnten Interessierte aktiv auf Entdeckungsreise gehen: bei einer Münsterführung, beim Besuch der Ausstellung im Stadthaus-UG oder in der Münsterbauhütte. Echten »Weitblick« durfte man bei einer Turmbesteigung oder beim »Münsterblick – Public Viewing« im Stadthaus-Saal erfahren. Feedback »Tag des Turms« - »Die Veranstaltungen lockten viele Besucher an – es war ein bodenständiges Spitzenfest. [...] Begehrt waren vor allem die Führungen, insbesondere über die Dächer und in den Keller. [...] »Das sind total tolle Ansichten, die man sonst nicht hat«, fand Familie Rothmaier. Während die einen vom Dach hinunter schauten, sahen andere von Sitzsäcken am Boden nach oben: »Nehmen Sie Platz auf dem Münsterplatz, entspannen Sie und lassen Sie das Münster auf sich wirken«, empfahl das Programmheft. Das kam an: »Ich find’s gut, dass man sich hier hinsetzen kann – man kann auch mal so feiern«, fand Petra Widera. SWP 01.06.2015 - »Beim Turmfest wurden wir gleichsam von Menschenmengen überrannt, die an unseren Führungen teilnehmen wollten. Die Schlange der Wartenden zog 36 sich vom Brautportal bis weit in die Schuhhausgasse hinein. Aufgrund der Nachfrage hätten wir bestimmt fünfmal so viele Führungen anbieten können, waren jedoch logistisch wie personell an unsere Grenzen gelangt. Dasselbe Führungsangebot haben wir am »Tag des offenen Denkmals«, organisatorisch vereinfacht, wiederholt, so dass die, die beim Turmfest nicht zum Zuge kamen, hier noch einmal eine Chance auf eine kostenlose Führung erhielten. Auch die offene Münsterbauhütte bewältigte den Besucherandrang kaum. Um die Besucherströme zu verteilen, hätten weitere Angebote von Bürgervereinen etc. gut getan.« Pfarrerin Tabea Frey Partner: KA, ZD/ÖA, Evangelische Münstergemeinde, Münsterkantorei, Münsterbauamt, Tommi Brem, Verein für Briefmarkenkunde Ulm/Neu-Ulm 1883 e. V. • 19. und 26.06.2015, jeweils 19 Uhr: 1 Münster – 2 Abende – 4 Themen. Eine Vortragsreihe zum 125. Münsterturmjubiläum in Ulm, Sparkasse Neue Mitte–Studio Das Ulmer Münster ist mitnichten nur ein reiner Publikumsmagnet, es ist das zentrale Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde und Fokus der städtischen Geschichte und stellt nicht nur für die Protestanten der Stadt einen Identifikationspunkt dar. Über alle Religionen und Altersgruppen hinweg ist das Münster ein Symbol für Heimat. Diese vielschichtige Bedeutung des Ulmer Münsters wurde in vier Vorträgen erkundet und diskutiert. Die vier Themenschwerpunkte ergänzten sich – stehen aber manchmal auch im Kontrast zueinander. 19.06.2015: Prof. Dr. Eva-Maria Seng (Universität Paderborn): »Das Ulmer Münster – Symbol städtischer Identität« und Anne Christine Brehm (KIT Karlsruhe): »Anziehungspunkt Ulmer Münsterturm. Verbindung und Vernetzung der Ulmer Bauhütte im Mittelalter.« 26.06.2015: Prof. Dr. Harald Pechlaner (Katholische Universität Eichstätt): »Die touristische Bedeutung gotischer Bauwerke« und Prof. Dr. Thomas Erne (Philipps-Universität Marburg): »Hybridraum der Transzendenz – Die religiöse Bedeutung des Münsters für die Stadt Ulm.« • Freitag, 11. Dezember 2015: Offizieller Abschluss des Jubiläumsjahrs »125 Jahre Ulmer Münsterturm«, Stadthaus, Saal Gesprächrunde mit OB Ivo Gönner, Joachim Fleischer, Susanne Heinrich, Dekan Ernst-Wilhelm Gohl, Moderation: Verena Hussong. Begleitend dazu: Bilderschau, Exponate zum Jubiläumsjahr im Saalfoyer. Im Anschluss: »Poetry & Party #4: VISION« von Susanne Heinrich. Finanzen: Plan (laut GD 060/14) Kosten: 50.000 € Kosten Stand Januar 2016: 15.556,37 € (Ausgaben: 22.361,04 €, Einnahmen: 6.804,67 €) 37 WEITERE INITIATIVEN WEITERE STÄDTISCHE PROJEKTE Neben den beiden federführenden Abteilungen, der Kulturabteilung (Projektleitung, Veranstaltungsmanagement, Projektumsetzung und Sponsorenakquise) und der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation (Marketing, Sponsorenakquise und -betreuung, Repräsentation) beteiligten sich die nachfolgenden städtischen Einrichtungen mit eigenen Programmbeiträgen am Jubiläum. Stadthaus Ulm • Mitwirkung bei der Jubiläumsausstellung »Aus Sehnsucht wird Weitblick – die Jubeljahre des Ulmer Münsters 1877–2015« Sonderausstellung in sieben Etappen • 19.03.–28.06.2015: »Zwischen Mythos und Ideologie«– Fotografien aus dem Lebenswerk von Abbas. Ein Langzeitprojekt über den Clash der Religionen. Abbas‘ Bilder dokumentierten spirituelle Einkehr, beobachteten aber genauso, wie Religionen von kulturellen Phänomenen zu Ideologien werden, die Kriege auslösen. • 08.07. –22.11.2015 Ausstellung: »Bild.Turm.Bau«– Richard Meier und das Ulmer Münster. Mit dem Stadthaus entstand ein Gebäude, das von außen wie von innen immer wieder das Münster und den Turm in die Blickachse rückte. • 17.07. –13.09.2015 »Verborgene Einblicke«: Fotografien von Matthew G. Beall. Der in Ulm lebende Amerikaner Matthew G. Beall durchstreifte mit der Kamera das Ulmer Münster und suchte nach Kuriosem, Verborgenem und Geheimnisvollem. • 24.07.–20.09.2015: »on top« 21. Triennale Ulmer Kunst. Plattform für Ulmer Künstler (60. Jubiläum). Kooperation: Kunstverein, Künstlerhaus, Künstlergilde, Kunsthalle Weishaupt, Ulmer Museum. Kunsthalle Weishaupt • 23.11.2014 bis 2016: »Ulm Ultimate Cathedral«. Eine spektakuläre Lichtarbeit von François Morellet für das Münsterturm-Jubiläumim Schaufenster der kunsthalle weishaupt. Stadtbibliothek • 02.03., 18.04. und 20.04.2015: »Manfred muss mit!«. Vorlesen und Gestalten zum Münster-Bilderbuch, mit Friedrich Fürst und Christian Gutendorf. Ab 7 J., 1 €. • 22.04., (2 Mal: 9 und 11 Uhr): »Gefahr am Ulmer Münster« – Autorenlesung mit Fabian Lenk. Mit den Zeitdetektiven ins Ulm des Jahres 1398 n. Chr. Für 4.–5. Klasse. Ulmer Museum Stadtarchiv Ulm • Mitwirkung bei der Jubiläumsausstellung »Aus Sehnsucht wird Weitblick – die Jubeljahre des Ulmer Münsters 1877–2015« Sonderausstellung in sieben Etappen • 01.01. –31.12.2015 Museums-App: »Der Traum vom Himmel«. Die App leitete anhand der Charakteristika »Höhe, Weite und Fernblick« zu Kunstwerken aus Archäologie, Mittelalter und Moderne. Kostenlos im App-Store (iOS-Geräte) und Leihgeräte vor Ort. • 17.07.–30.08.2015: »Das Ulmer Münster« – Installation in 21 Teilen. Zehn Ulmer und Kölner Künstler widmeten dem Ulmer Bauwerk ein Gemeinschaftsprojekt in 21 Teilen. Initiator: Frieder Nething. Das Werk hat nun im Münster einen dauerhaften Platz erhalten. 38 • Mitwirkung bei der Jubiläumsausstellung »Aus Sehnsucht wird Weitblick – die Jubeljahre des Ulmer Münsters 1877–2015« Sonderausstellung in sieben Etappen • Publikation: Anne-Christin Brehm: von dem Stein ze brechen – Die Werksteine des Ulmer Münsters anhand der archivalischen Quellen 1417–1512. Kleine Reihe des Stadtarchivs Ulm, Herausgeber: Prof. Dr. Michael Wettengel. Verlag: Klemm & Oelschläger, Ulm, Umfang: 108 Seiten, mit zahlreichen, überwiegend farbigen Abbildungen, Preis: 15,80 €. ISBN-10: 3862810895 • Mitwirkung bei der Dokumentation 39 Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH • 15.05. und 23.10.2015: Ulmer-Extra-Führung »Repariert – Fertiggestellt – Vollendet? Das Ulmer Münster im 19. Jahrhundert« Auf den Spuren des 19. Jhdt. am/im Münster. • 26.05., 03.06. und 20.08.2015: Kinderführung: »Mit Lilli Langohr durch das Ulmer Münster«. Mit Kathrin Schulthess (»Lilli Langohr«-Buchautorin). Für Kinder von 6–9 Jahren. • 09.05.2015: Ulmer-Extra-Führung: »Die Münstergründer – Die Bürgermeister Lutz Kraft, Hans Habfast Ehinger und Konrad Besserer«. Ein Rundgang durch das Ulmer Münster, das Ulmer Museum und den Reichenauer Hof (Prunkraum des Lutz Kraft). Stadt Ulm Koordinierungsstelle Internationale Stadt und Internationaler Ausschuss • 13.06.2015: »Internationales Fest Ulm« – mit Parade der Kulturen unter dem Motto »Lebendig. Weltoffen. Ulmisch«, Bühnen- und Kinderprogramm, Mitmach-Aktionen, Informationen, internationalen Köstlichkeiten und Party. Neben diesen genannten waren zudem folgende städtische Abteilungen und Einrichtungen bei der Umsetzung der Projekte beteiligt. Die Mitarbeiter/innen unterstützten die federführenden Abteilungen mit teils großem Zeitaufwand und viel Engagement (ohne Garantie auf Vollständikeit). Bereich des Oberbürgermeisters OB-Büro, Geschäftsstelle des Gemeinderats, Liegenschaften und Wirtschaftsförderung, Pressestelle, Europabüro der Stadt Ulm/ Europe Direct, Rechtsstelle, Rechnungsprüfungsamt Fachbereich Kultur BM2-Büro, Musikschule, Theater Ulm Zentrale Steuerung Finanzen/Beteiligungsverwaltung, Leitung und Sachgebiete Stadtkasse, Haushalt, Steuerverwaltung, Beteiligungen, Finanzierungen, Steuern Zentrale Dienste Abteilungen Personalservice, Beschaffung und Verwaltungsabteilung Bürgerdienste Abteilungen Sicherheit, Ordnung und Gewerbe und Verkehr und Bußgeld Fachbereich Stadtentwicklung, Bau und Umwelt Persönlicher Referent und Abteilungen Stadtplanung, Umwelt, Baurecht/Städtebau und Baurecht I, Feuerwehr, Baubetriebshof, Tiergarten, Verkehrsplanung, Gebäudemanagement, Umweltrecht und Gewerbeaufsicht Fachbereich Bildung und Soziales Abteilungen: Familie, Kinder und Jugendliche, Ältere, Behinderte und Integration, Schulen, Westbad, Städtische Kindertageseinrichtungen Gesellschaften und Eigenbetriebe Parkbetriebsgesellschaft, Entsorgungsbetriebe der Stadt Ulm, Ulm-Messe GmbH, Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH 40 41 WEITERE PROJEKTE MÜNSTERGEMEINDE Die evangelische Münstergemeinde, die Münsterkantorei und die Münsterbauhütte wirkten bei den internationalen und regionalen Jubiläumsprojekten intensiv mit und beteiligten sich darüber hinaus mit einem eigenen Jubiläumprogramm, das den Umfang bzw. die Qualität des regulären Jahresprogramms der Gemeinde deutlich übertraf. Münstergemeinde • 15. Und 22.03.2015: Zwei Matinéen. Die theologischen und historischen Grundlagen für das Turmjubiläum.: - Vortrag: »Das ist erst der Anfang ihres Tuns« Matinée mit Prälatin Gabriele Wulz. - Vortrag: »Kein Kaiser beim Münsterfest – die Turmvollendung im Spiegel der Stadt- und Zeitgeschichte«. Matinée mit Prof. Dr. Michael Wettengel. • 12.09.–28.10. 2015: Ausstellung: Skulpturen von Tassilo Mozer • 13.09.2015: Tag des offenen Denkmals – rd. 36 Führungen rund um den Münsterturm, erweitert durch Führungen von Mitarbeitenden der Münsterbauhütte zu Restaurierungsarbeiten. • 23.09.2015: Führung »Die Unvollendete«. Zu den Brüchen, die die Baugeschichte des Münsters über die vielen Jahrhunderte hinweg aufweist. Mit Adelbert Schloz-Dürr. • 30.09.2015: Führung zur Installation »8 Inseln« von Tassilo Mozer im Ulmer Münster unter dem Titel »while billows endless round the beaches die« (Herman Melville). Mit Tabea Frey. Münsterkantorei • 15.04.2015: Führung »Himmelstreppen« • 13.05., 23.07. und 24.09.2015: Führung: »(Nur) Ein Wunder der Technik – oder gar Stein gewordene Ekstase?«. Eine technische Führung im Münster und über das Gewölbe – auch für Nicht-Techniker. Mit Thomas Gärtner. • 31.05.2015: 43 Führungen am Tag des Turms (Der Andrang war so immens, dass 10 zusätzliche Führungen angeboten und pro Führung die Teilnehmerzahl erhöht wurden. Die Führungen in die sonst nicht öffentlich zugänglichen Bereiche (Turmfundament, Strebewerk, Südlicher Chorturm), waren früh ausgebucht.) • 31.05.2015: Festgottesdienst zum Tag des Turms. Mit Landesbischof Dr. Frank Otfried July, dem Motettenchor der Münsterkantorei und dem Blechbläserensemble des Philharmonischen Orchesters der Stadt Ulm. • 07.06.2015: Führung »Die Münsterfenster aus den Jahren 1877 bis 1913«. Mit Gabriela Gohl und Stefan Krauter. • 18.06.2015: Führung »Ein Haus aus Licht« – Die Glasfenster des Ulmer Münsters. • 19.07.2015: Führung »Die himmlische und die irdische Stadt«. Münsterdarstellungen in den spätgotischen Bildwerken des Ulmer Münsters. Mit Tabea Frey. • 04.09.2015: Führung »Vielfalt in Harmonie« Das gotische Formenspiel und seine Weiterführung im 19. Jhdt. Mit einem Gang über die Galerien des Ulmer Münsters. Mit Tabea Frey. 42 • 28.02.2015: Konzert »von außen betrachtet« – eine klangvisuelle Münsterreise im Stadthaus. Der kirchenmusikalische Auftakt zum Jubiläumsjahr: Ein beeindruckendes Zusammenspiel von zeitgenössischer Musik (u.a. mit einer deutschen Erstaufführung) und faszinierendem Bild- und Filmmaterial des Grafikbüros »bootschaft« stimmte die Besucher auf das anstehende Jahr und den Jubilar ein.. Mit dem vokalensemble ulmer münster, Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters. Leitung Friedemann Johannes Wieland. • Karfreitag, 03.04.2015: Passionskonzert »Franz Liszt: Via crucis« und Werke von Rheinberger und Reger. In der Martin-Luther-Kirche. Solisten und Motettenchor der Münsterkantorei, Leitung Friedemann Johannes Wieland. • 05.04.–20.12.2015, sonntags jeweils 11.30 Uhr Dauer: 45 Min.: Orgelkonzertreihe Münster- und Domorganisten mit 27 Terminen. In insgesamt 27 Sonntagsorgelkonzerten grüßten die Kollegen u.a. des Kölner Doms, des Berliner Doms und des Freiburger Münsters. Alle Gastorganisten musizierten ein zeitgenössisches Werk in ihren Konzertprogrammen. • 03.05.2015: Kantatengottesdienst im Ulmer Münster: »Was Gott tut, das ist wohlgetan« von Johann Sebastian Bach. Ein musikalischer Brückenschlag zwischen Münsterjubiläum und Kirchentag nach Stuttgart. Motettenchor Münsterkantorei, collegium musicum ulm, Solisten. Leitung: Friedemann J. Wieland. Mit Kirchentagsteilnehmern in Stuttgart. • Mai bis September: Konzertreihe »Orgelmusik am Mittag« bzw. »Orgelmusik im Advent« (30.11. bis 19.12.) mit insgesamt 124 halbstündigen Orgelkonzerten. 43 • 31.05.2015: Den Festgottesdienst zum Tag des Turms im voll besetzten Münster gestalteten Musiker des Philharmonischen Orchesters und der Motettenchor der Münsterkantorei. • 26.12.2015: Weihnachtskonzert »Festliche Klänge«. Münsterorganist Friedemann J. Wieland, Johann Konnerth (Trompete). • 12.06.2015: »Barocke Festmusik«. Benefizkonzert für die Musikstiftung Ulmer Münster. Werke von Telemann, Härtel, Biber und Bach. Mit Christian Nägele (Trompete) und Ulrich Ehret (Oboe); collegium musicum ulm, Leitung: Friedemann J. Wieland. Münsterbauhütte • 28.06.2015: Kindermusical: »Die ewige Baustelle« im Ulmer Münster. Mit dem Kindermusical des Ulmer Komponisten Markus Munzer-Dorn feierten die Kinderchöre (Kinderchor 1, Kinderchor 2, Kinderkantorei und Jugendchor) der Münsterkantorei das Jubiläum. Leitung: Iris Wieland. Im bis auf den letzten Platz besetzten Chorraum des Münsters wurde musikalisch der Bogen von der Grundsteinlegung bis in die heutige Zeit gespannt. • 31.05.2015: Tag des Turms: Tag der offene Tür in der Münsterbauhütte • 26.05.–06.06.13: Die Münster-Bauhütte zu Gast im Blautalcenter. Vor Publikum arbeiten die Münster-Steinmetze an Münster-Skulpturen. Begleitend Kunstaktionen von Alfred Bradler. Veranstalter: Blautalcenter Ulm in Kooperation mit der Münsterbauhütte. • 13.09.2015: Tag des offenen Denkmals – Führungen von Mitarbeitenden der Münsterbauhütte zu Restaurierungsarbeiten • 18.07.2015: Mit dem Schwörkonzert auf dem Münsterplatz folgte ein weiterer Höhepunkt: Carl Orffs »Carmina burana«. Mit Motettenchor, Kinderkantorei und Jugendchor der Münsterkatorei. Kooperationspartner: Schulchor des Schubart-Gymnasiums, Oratorienchor Ulm e. V. und Philharmonische Orchester der Stadt Ulm. Dirigent: Friedemann J. Wieland. • 19.09.2015: Kulturnacht im besonders illuminierten Münster. Konzertprogramm mit Dieter Kraus und Jochen Anger lockte. • 02./03.10.2015: 5. Tage für Alte Musik im Ulmer Münster »Geistliche Chormusik« von Heinrich Schütz mit dem Dresdner Kammerchor, Leitung: Hans-Christoph Rademann. Nachtkonzert I: Benno Schachtner (Altus) und Hamburger Ratsmusik. »Die Schöpfung« von Joseph Haydn mit Monika Mauch (Sopran), Jan Kobow (Tenor), N.N. (Bass), vokalensemble ulmer münster, Karlsruher Barockorchester, Leitung: Friedemann J. Wieland. Nachtkonzert II: »Fabulous London« – heiter-melancholische Inselmusik für Gambenconsort mit Les Escapades. Musikalischer Festgottesdienst • 12.12.2015: Krippenkurrende im Ulmer Münster. Kinderchöre und Jugendchor der Münsterkantorei. Leitung: Iris und Friedemann J. Wieland. • 20.12.2015: »Weihnachtsoratorium« von J. S. Bach in der Pauluskirche. 16 Uhr: Fassung für Kinder (Gusenbauer). 19 Uhr: Kantaten I-III. Münsterkantorei, Barockorchester La Banda Augsburg und Solisten. Leitung: Friedemann J. Wieland. 44 45 PROJEKTE WEITERER (LOKALER) AKTEURE Animiert durch die städtischen Impulse im Jubiläumsjahr bereicherten zahlreiche weitere, überwiegend lokale Akteure das Programm und profitierten von der deutlich höheren regionalen und überregionalen Wahrnehmung des Münsterturms und der Stadt Ulm. Die Beiträge fanden – sofern rechtzeitig bekanntgegeben – Eingang ins gedruckte Jubiläumsprogamm der Stadt und/oder in den Online-Veranstaltungskalender auf der Jubiläumswebsite. Die nachfolgenden Projekte beinhalten sicher nur eine Auswahl. Veranstaltungen/Ausstellungen/Mitmachaktionen (ohne Garantie auf Vollständigkeit) • 23.02.2015-23.02.2016: Ausstellung »Siebdruck-Edition 125«/ konzeptionelle Pop Art Marke WOKASOMA des Ulmer Künstlers Florian Schröder. Galerie Tobias Schrade. • 12.03.2014.–10.03.2015: Mitmachprojekt »Ulmer Bürgerkette«. Goldschmiede Dentler. • 11.03.2015–Mitte 2016: Ausstellung »Ulmer Bürgerkette« der Goldschmiede Dentler im Stadthaus Ulm • 10.04.–30.05.2015: Ausstellung »Dialogräume« von Gabriela Nasfeter. Galerie Kornhauskeller. • 21.04.–31.05.2015: Ausstellung »Weitblick auf, um, über das Ulmer Münster«. Fotografien von Gerhard Kolb. Sparkasse Neue Mitte • Reihe »unvollendet vollendet«. Veranstalter: Pauluskirche Ulm und vh ulm in Kooperation mit dem Stadthaus : 10.06.2015: Vortrag: »Macht die Nachwelt aus der Not des Fragments eine Tugend?« von Stefan Kraus, Direktor des Kolumba Museums, Köln. Stadthaus Ulm. 13.06.2015: »Musik vor den letzten Dingen«: die letzten drei Lieder von Richard Strauß. Martin-Luther-Kirche. Mit Jasmin Seclaoui (Gesang) und A. Krokenberger (Klavier). 14.06.2015: Gottesdienst und Matinee mit Podium zum Thema Münstervollendung. Pauluskirche/anschließend Stadthaus. Podiumsdiskussion mit Münsterpfarrerin Tabea Frey, Münsterbaumeister Michael Hilbert, Stadtbaudirektor Markus Kramer (Neu-Ulm), Nicole Pflüger (vh ulm), Pauluspfarrer Adelbert SchlozDürr und dem Kunstbeauftragten der Landeskirche Reinhard Lambert Auer. • 18.09.–17.10.2015: Ausstellung »Zwei Perspektiven – Das Ulmer Münster«. Malerei, Skulptur und Holzschnitt. Arbeiten von Christopher Lehmpfuhl und Lothar Seruset rund um das Ulmer Münster. Galerie Tobias Schrade 46 • 06.06.2015: »münsterturmlauf« der SUN Sportmanagement GmbH mit 161 Teilnehmenden. • 08.07.2015: Benefizkonzert des Universitätsorchesters Ulm im Ulmer Münster zugunsten der Musikstiftung Ulmer Münster. Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-Moll, Leitung: Burkhard Wolf. • 09.07.2015: Tanzprojekt »Crossing Paths« Drei Aufführungen. Münsterplatz. Das Tanzprojekt von Ulmer Tänzerinnen und Tänzern spiegelte die Bewegung der Menschen in der Stadt und auf dem Münsterplatz wieder. • 19./20.07.2015: Schwörkonzert auf dem Münsterplatz: Die Fantastischen Vier und Radio7 90er-Party. Radio 7 • 23.07.2015: »Perspektivenwechsel« – ökumenische Kirchenführung. Mit Carola Hoffmann-Richter (Kirchenpädagogin) und Dr. Oliver Schütz (Theologe und Historiker). Die Doppelführung durch Wengenkirche und Münster machte sichtbar, was Eigenarten der jeweiligen Konfession bei Bau und Ausstattung des Kirchenraums sind und ließ Gemeinsamkeiten erleben. Veranstalter: Haus der Begegnung. • 23.08.2015: Ulmer Orgelmusik »Spitze im Süden«. Pauluskirche. Der Ulmer Organist Siegfried Gmeiner spielte Orgelmusik von Organisten die in Ulm wirkten oder aus Ulm stammten. Ev. Paulus Gemeinde • 30.08.2015: BASKETBALL HOCH 125 – Die größten Ulmer unter dem höchsten Turm: Open-Air-Basketball-Game von ratiopharm ulm gegen den amtierenden Meister Brose Baskets Bamberg auf dem Münsterplatz. Culcha Candela in der Halbzeitshow. BBU ´01 GmbH • 01.09.– bis 2016: Mitmachprojekt und Open-Air-Installation »HappyBirthdayMünsterturm«. Ein Projekt Zugunsten des Ulmer Münsterturms. KulturConsulting. • 27.09.2015: Konzert: »Das Lied von der Glocke« von Andreas Jakob Romberg. Pauluskirche. Anlässlich des Münsterturmjubiläums und des 40. Ensemblejubiläums. Ulmer Kammerchor e. V., Leitung: Manuel S. Haupt. • 17.10.2015: »Laudate« Jubiläumskonzert II 20 Jahre Frauenkammerchor Cantus Novus Ulm im Ulmer Münster. Geistliche Werke des Barock von J. A. Hasse, J. S. Bach/G. B. Pergolesi, J. D. Zelenka. Gäste: Neumeyer Consort, Solistinnen und Frauenchor »PHWert« (PH Thurgau/Schweiz). 47 • 14.11.2015: Jubiläumskonzert 125 Jahre Oratorienchor Ulm: »Elias« von Felix Mendelssohn-Bartholdy im Ulmer Münster. Oratorienchor Ulm und Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm, Leitung: Thomas Kammel. Kein Ereignis ist so eng mit der Vollendung des Münsterturmes verknüpft, wie die Geburtsstunde des 1890 gegründeten Oratorienchors, denn anlässlich der Fertigstellung des Turmes wurde eigens ein Chor zusammengestellt, der das Oratorium »Elias« als feierlichen Akt zur Aufführung brachte. • 18.06.2015: Dokumentarfilm: »Jeder Mensch braucht etwas Wüste – Der Glasmaler H. G. von Stockhausen« Lichtburg Kino. Der Maler, Zeichner und Glasmaler von Stockhausen wurde vor allem durch seine über 500 Kirchenfenster und architekturgebundenen Arbeiten im In- und Ausland bekannt. Im Ulmer Münster sind seine Arbeiten ebenfalls zu entdecken. vh Ulm in Koop. m. d. Lichtburg Kino • 18.06.2015: Vortrag: Glasmalerei und Licht. vh Ulm. Mit Glasmaler und -künstler Bernhard Huber. Glaskunst in sakralen Bauwerken, Weiterentwicklungen und Interpretationsmöglichkeiten der Kunst auf Glas. Weitere Initiativen (ohne Garantie auf Vollständigkeit) • Silber-Gedenkprägung »Ulmer Münster 1377– 1890« der BTN Versandhandel GmbH, Meine. Auflage 5.000 Stück. •M  ünsterjubiläumskellerpils von Gold Ochsen: Herstellung: 242.242 Flaschen bzw. 10.000 Kästen (auf 800 Hektoliter limitiert). Verkaufsstand 22.10.2015: 180.000 Flaschen bzw. 7.500 Kästen, entspr. 59.400 Liter) • Münsterjubiläums-Briefmarken-Schmuckbogen von Südwest Mail. Auflage: ca. 1.200 Bögen, Verkaufsstand 02.11.2015: knapp über 1.000 Bögen. • Münster-Puzzle der AG Schülerfirma an der Albert- Einstein-Realschule Wiblingen. Auflage: 2.000 Stück. Die Hälfte des Gewinns geht an die Aktion 100000/ Ulmer helft, die andere Hälfte kommt der Schule zugute • Münster-Kalender mit Beiträgen aus Fotowettbewerb zum Münsterturm-Jubiläumdes Ulmer City Marketing e. V. Auflage: 5.000 Stück • Publikation des Stadtarchivs Ulm »von dem stain ze brechen« s. o. unter 2.5.1. Weitere städtische Projekte. • Jubiläums-Edition »125 Jahre Münsterturm« von boemans Schmuckgestaltung. Neue Serie in außergewöhnlichen Materialien und neuem Design, zum Teil in limitierter Auflage. 10% des Erlöses wurden an die Ulmer Münsterbauhütte gespendet. • Darüber hinaus widmete die vh Ulm weitere 31 Veranstaltungen dem Münsterturm-Jubiläumunter dem Titel »Stadt, Land, Fluss – Urbane Identitäten«: Die vh nahm die Ereignisse von vor 125 Jahren und von heute zum Anlass, städtische Identität in Ulm und weltweit im Wandel der Zeit zu diskutieren: Von A wie Architektur bis Z wie Zusammenleben. • 30.05.-31.12.2015: Ausstellung »Das Ulmer Münster aus LEGO®-Steinen« im Ulmer Münster. Kooperation mit LEGOLAND® Deutschland. • Rudi Kübler, Birgit Eberle, Frank Raddatz und Ingo Bergmann (Text): Einfach Spitze – 125 Jahre Ulmer Münsterturm. Erschienen in der Südwest Presse Edition. Jahresrückblick mit Geschichten und Bilder rund um das Ulmer Münster und das Jubiläumsjahr. 110 Seiten, Hardcover, 14,90 € ISBN 978-3-946269-00-7 • 1000 weiße Lilien im Münster. Geschenk der Gärtnerei Röder zum Tag des Turms, 31.05.2015, mit Unterstützung von 20 Ulmer Geschäften und Firmen und von Monica Herold. • Deutsche-Post-Sonderstempel. (Stempelnr.: 10/127, 31.5.2015). Anlass: Teilnahme der Deutschen Post an der Jubiläumsfeier zum 125jährigen Jubiläum zur Fertigstellung des Ulmer Münsterturmes. Veranstaltungsort: Postzelt auf dem Münsterplatz am Tag des Turms. Veranstalter: Verein für Briefmarkenkunde Ulm/Neu-Ulm 1883 e.V., Text: Deutsche Post / Erlebnis: Briefmarken / Aus Sehnsucht wird Weitblick / 125 JAHRE / MÜNSTERTURM- / FERTIGSTELLUNG / 18902015 /125 JAHRE / ULMER / MÜNSTERTURM. Bild: Jubiläums-Logo • 28.03.-28.05.2015: Ausstellung »Das Ulmer Münster aus LEGO®-Steinen« im LEGOLAND® Deutschland 48 • Offizielle Sonderprägungen Silber- und Goldmedaillen »125 Jahre Ulmer Münsterturm« der Sparkasse Ulm. Die Prägung zeigt auf der Vorderseite eine seitliche Ansicht des Ulmer Münsters mit der Umschrift »Aus Sehnsucht wird Weitblick – 1890 – 2015«. Die Rückseite der Medaille zeigt eine Frontansicht des Kirchturms mit der Umschrift »125 Jahre Ulmer Münsterturm – 1890 - 2015«. Auflagen: 600 Stück Feinsilbe (29 €), 50 Stück Feingold (905 €). • Jubiläumsbanner (4x17m) am Siloturm der Schapfenmühle. In Eigenregie der Schapfenmühle durchgeführte Aktion. Jubiläums-Publikationen (ohne Garantie auf Vollständigkeit) • Wolfgang Schöllkopf (Text), Nadin Klier (Fotografie, Gestaltung): Das Ulmer Münster. Erbaut aus Stein und Licht. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm im Jan Thorbecke Verlag. 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe und Schwarzweiß, Hardcover. Ulm 2015. 24 €. ISBN-978-3-88294-466-2 (Textlich und grafisch überarbeitete Neuauflage) • Nikola und Katharina Hild: Das Ulmer Münster. Mit einem Geleitwort von Oberbürgermeister Ivo Gönner. Zusammenfassung in Englisch und Französisch. Silberburg-Verlag, Tübingen und Karlsruhe. 160 Seiten, 188 meist farbige Abbildungen, fester Einband, 24,90€. ISBN 978-3-8425-1385-3. 49 3. MARKETING UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Die Öffentlichkeitsarbeit verfolgte verschiedene Ziele und umfasste eine große Zahl von Zielgruppen. Die Hauptziele waren: Bekanntmachung des Jubiläums, Generierung von Medienberichterstattung, Steigerung des Bekanntheitsgrades des Ulmer Münsters und der Stadt Ulm, Verkauf von Eintrittskarten bzw. Steigerung der Besucherzahlen und der Spendeneinnahmen des Ulmer Münsters. Die Kommunikationsmaßnahmen waren sehr breit aufgestellt • Aktive Pressearbeit und Einrichtung eines digitalen Pressebereichs in der sogenannten »Cloud«. Journalisten konnten so jederzeit auf Mitteilungen, Videos uns Bilder zugreifen und diese zur eigenen Berichterstattung verwenden. • Betrieb einer eigenen Webseite www.ulm125.de und Spiegelung der Nachrichten auf www.ulm.de zur Vergrößerung der Reichweite • Aktionen, Fotowettbewerbe und Posts auf den SocialMedia-Auftritten der Stadt • Messeauftritt auf der CMT in Stuttgart • Kooperation mit Medienpartnern • Fahrgastinformationen in den Bussen der SWU • Editorials in lokalen, regionalen und deutschlandweiten Medien • Plakatierungen im öffentlichen Raum und auf WallCity-Light-Postern und -Boards in Ulm, Augsburg, Würzburg und Köln • Postkartenaktionen in Ulm und Köln • Regionale Verteilung des Programmhefts an über 1.000 Auslagestellen von Biberach bis Günzburg • Flyer-Displays in öffentlichen Gebäuden • Roll-Ups zu Wettbewerben, Projekten und Sponsoren • Merchandising-Artikel: Münster-Fruchtgummis, USBSticks, Jubiläumskalender in Kooperation mit dem Ulmer City Marketing e.V., Screencleaner, Poster und Postkarten • Kino-Spot zu »Solar Equation«: Das Projekt »Solar Equation« wurde mit einer gezielten (überregionalen) Kampagne unterstützt. Dazu erfolgte eine Wall-Plakatierung in Ulm, Augsburg und Würzburg. In allen drei Städten lief ein eigens produzierter Kinospot. Dieser zeigte Solar Equation in emotionalen Bildern und auf hohem gestalterischem Niveau. Flankiert wurden die Maßnahmen durch den Einsatz von Social Media Berichten, Bildern und Spots. • Jubiläumspublikation mit der SÜDWEST PRESSE: »Einfach Spitze« 50 Übersicht Druckerzeugnisse PRODUKT AUFLAGE Programmhefte 75.000 Abendprogramm klangfest@125 7.000 Postkarten 140.000 Faltblätter 178.000 Plakate (inkl. Wall) 6.000 Diverse Printprodukte 11.000 Gesamtauflage 417.000 Messbare Reichweite MEDIUM/PROJEKT REICHWEITE Eigene Publikationen 417.000 Social Media 1.200.000 Fahrgast TV 1.600.000 Spots auf RegioTV 1.000.000 Spots auf Radio7 12.900.000 Printmedien (Berichte) 55.000.000 Printmedien (Werbung) 4.700.000 LEGO Münster 15.300.000 Gesamt 92.117.000 Herkunftsorte von Zeitungen und Zeitschriften, in denen das Münsterturmjubiläum mindestens einmal Erwähnung fand. Filme zum Münsterturm-Jubiläum 51 52 53 Einzelne Maßnahmen im Detail • »Köln gratuliert Ulm«: im Mai 2015 wurde in Köln auf gut 500 Wall-City-Light-Postern und 25.000 Postkarten, die in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden verteilt wurden, für das Jubiläum geworben. Der etwas provokante Slogan »Köln gratuliert Ulm zu vier Metern mehr und 125 Jahren Ulmer Münsterturm« sorgte für Schmunzeln und hohe Aufmerksamkeit. Innerhalb weniger Stunden verbreitete sich das Plakat über die sozialen Medien und es wurde gerätselt, woher die Kampagne stammte. Medien in Ulm und Köln griffen das Thema auf und berichteten ausführlich u. a. der Kölner Express mit einer Auflage von 133.000 Exemplaren. Auch das Fachmagazin »Der Pressesprecher« widmete der Aktion eine Kolumne und machte die Aktion zum Titelthema des wöchentlichen Newsletters. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Motiv als Poster und Postkarte nachgedruckt und in Ulm verkauft. Als kleines Dankeschön für die gelungene Aktion erhielt die Stadt Ulm von der Wall AG noch eine Dekade zum Aushang des Plakats in Ulm. Die Maßnahme ist dem Guerilla Marketing zuzurechnen und konnte mit überschaubarem Mitteleinsatz – Druck von Postkarten und Plakaten – ermöglicht werden. »Köln gratuliert Ulm« wurde zum Beispiel für die Verknüpfung unterschiedlicher Medien und crossmedialer Vermarktung. • Mit der Gewinnung von externen Partnern konnten zusätzliche, aufmerksamkeitsstarke Projekte umgesetzt werden. Diese trugen entscheidend zur Vergrößerung der Gesamtreichweite bei und rundeten das Jubiläumsprogramm ab: – das LEGO® Münster: in viermonatiger Bauzeit wurde aus 112.000 handelsüblichen Steinen ein originalgetreues Modell des Ulmer Münsters von zwei Modelldesignerinnen im LEGOLAND Deutschland gebaut. Der Bauprozess wurde durch Berichte und Pressemitteilungen begleitet. Am 28. März erfolgte die Enthüllung im Freizeitpark. Seit dem 30. Mai ist das Modell im Ulmer Münster zu sehen. Dort wird es als Dauerleihgabe bis auf weiteres verbleiben. Anlässlich des European Annual Forum im Oktober 2015 wurde das Modell in der Ulmer Messe vor Entscheidern aus ganz Europa präsentiert. Ende 2016 wird es als Leihgabe an das Landesmuseum Württemberg gehen und dort als markantes Exponat für die Sonderausstellung »Die Schwaben« fungieren. griffen das Event auf. Dort hat Basketball einen noch höheren Stellenwert und die Werbebotschaft konnte so auf die iberische Halbinsel transportiert werden. – die Jubiläumsmünze: In Zusammenarbeit mit der Sparkasse Ulm und Euromint Bochum wurde eine streng limitierte Jubiläumsmünze in Silber und Gold aufgelegt. Die Auflagen betrugen in Silber 600 Stück zu 29,00 Euro und in Gold 50 Stück zu 905,00 Euro. Der Verkauf erfolgte ab dem 27. April 2015. Nach 24 Stunden waren alle Münzen restlos ausverkauft. • Schaltungen in überregionalen Magazinen: Flankierend zur Öffentlichkeits- und Pressesarbeit wurde gezielt und punktuell in überregionalen Medien geworben. Insbesondere ist hierbei die zweimalige Schaltung eines Advertorials im Sammlermagazin »Das Erbe unserer Welt« zu nennen. Dieses wir zweimal jährlich an alle 95.000 Abonnenten des National Geographic Deutschland versendet. Die hochwertige Präsentation und die exklusiven Partner, waren eine ideale Plattform für die Kommunikation des Jubiläums und der Stadt Ulm. In einem vierseitigem Spezial konnte ein erzählerischer Bogen über 35.000 Jahre Kunst in Ulm gezogen werden: von Löwenmensch bis Münsterturmjubiläum. Ohne das Werbebudget zum Münsterturmjubiläum wäre eine solche Zusammenarbeit mit einem deutschlandweiten Magazin für die Stadt Ulm aus dem regulären Budget nicht möglich gewesen. In der Merianausgabe »Donau« wurde durch eine Anzeige ein neunseitiger Bericht über Ulm ermöglicht. Zum Vergleich: Wien ist in derselben Ausgabe nur mit vier Seiten vertreten. Weitere Anzeigen erfolgten u. a. im österreichischen Magazin »Reise Aktuell«, das von 91.000 Lesern gelesen wird und auf Flügen der Austrian Airlines ausliegt sowie in der Beilage »Baden-Württemberg – ein starkes Land« in Spiegel, Focus und Arte Magazin. In den Kunstmagazinen Artmapp, Concerti und SimsKultur erfolgten ebenfalls Anzeigenschaltungen. Durch das Jubiläum konnte auch ein 40-Seiten-Editorial in der ArtMapp ermöglicht werden. Ulm stand hierbei auch auf dem Titel. Insgesamt wurden 66 Anzeigen in verschiedenen Medien geschaltet bzw. Editorials umgesetzt. Die Gesamtauflage der gebuchten Anzeigen beläuft sich auf ca. 4,7 Millionen Exemplare. – das Open Air Basketballspiel: in Kooperation mit der BBU‘01 GmbH wurde am 30. August das Jubiläumsspiel ratiopharm ulm gegen Brose Basket Bamberg präsentiert. 6.000 Personen verfolgten Spiel und Rahmenprogramm. Der SWR übertrug das Spiel live über seine Internetplattform. Besonders spanische Online-Medien 54 55 ERGÄNZENDE ANGABEN: MASSNAHMEN ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Die Marketing- und Öffentlichkeitsarbeitsmaßnahmen des Münsterturmjubiläums in Höhe von 389.233,69 € untergliederten sich in die Bewerbung der einzelnen Veranstaltungen und der eigentlichen Vermarktung des gesamten Jubiläumsjahres. Unter diesen Vorzeichen musste eine Strategie entwickelt werden, um sowohl gut besuchte Veranstaltungen, als auch eine möglichst hohe Medienresonanz und Öffentlichkeitswirkung erzielen zu können. Die Laufzeit der Hauptmaßnahmen erstreckte sich von Mai 2014 bis Dezember 2015, also 19 Monate. Fest stand bereits zu Beginn, dass eine deutschlandweite Werbekampagne mit dem Budget nur bedingt zu realisieren ist. Eine europaweite oder gar weltweite Kampagne definitiv illusorisch ist. Zum Vergleich: - die Kosten für eine einwöchige Plakatierung auf allen Wall City Light Poster – nur in der Hauptstadt Berlin: 246.750 Euro. - Eine Wall-Anzeigenschaltung im gesamten Bundesgebiet kostet pro Woche ca. 620.000 Euro. Auch eine flächendeckende Anzeigenkampagne in deutschlandweiten Magazinen wie GEO, National Geographic, Lufthansa Magazin und DB Mobil war nicht zu realisieren. Hierfür wären pro Monat und A4 Seite rund 100.000 Euro notwendig gewesen. Die strategische Ausrichtung der getroffenen Maßnahmen folgte demnach der Prämisse: Mit gezielten Aktionen und Maßnahmen Aufmerksamkeit schaffen und neben deren Werbewirksamkeit ein möglichst hohes Medieninteresse generieren, um die Kernbot- 56 schaft zu transportieren. Aus diesem Grund wurden die Partner LEGOLAND® Deutschland und ratiopharm ulm angefragt und letztendlich für eine Kooperation gewonnen. Mit dem LEGO® Münster und dem Basketball Event »Basketball125« konnte in den Monaten März und August, also Zeiten in denen keine eigenen Projekte terminiert waren, zusätzlich große Publikums- und Medienresonanz erzielt werden. Der Jubiläumsauftakt am 1. Januar und der Höhepunkt in den letzten zwei Mai-Wochen sorgten durch die Vielzahl von Veranstaltungen für ein hohes Interesse auf Seiten der Bevölkerung und der Medien. Über den Tag des Turms wurde bundesweit berichtet und u.a. der Deutschlandfunk widmete dem Thema einen Spezialbericht. Durch das gezielte Einsetzen von Storytelling-Elementen konnte bei allen Projekten der Spannungsbogen aufrecht erhalten werden. Die Medien begleiteten den Entstehungsprozess z. B. beim Münsterscanning und bei Solar Equation und ergänzen so die städtischen Werbe- und Öffentlichkeitsmaßnahmen. Wettbewerbe und Mitmachaktionen verstärkten diesen Effekt in der Ulmer Bevölkerung. Zur visuellen Verankerung des Jubiläums in der Stadt wurden u. a. Flaggen, Aufsteller, Großflächenplakate, Buswerbung, Anzeigen, Hinweisstelen, Poster, Displays in Münsterform und Faltblätter in hoher Auflage verteilt bzw. aufgestellt. Im Zeitraum Mai und Juni 2015 lag der Höhepunkt dieser Maßnahmen. Auch hier ist anzumerken, dass eine dauerhafte Bewerbung über 19 Monate nicht zu bewerkstelligen war und daher eine Akzentuierung auf einzelne Zeitabschnitte notwendig war. 57 4. PARTNER/ SPONSOREN Zur Unterstützung des Münsterturmjubiläums konnten 13 Sponsoren bzw. Partner gewonnen werden: SPONSOR SPONSORINGPAKET Oscorna Presenting Partner Müller Presenting Partner Wall Premium Partner (Sachleistung) Südwest Presse Premium Partner (Sachleistung) Radio 7 Premium Partner (Sachleistung) SWR2 Projektpartner klangfest@125 (Sachleistung) Möbel Inhofer Projektpartner klangfest@125 SWU Projektpartner »Münsterscanning« Sparkassenverband Projektpartner »Ich,Ulm« Fritz&Macziol Ausstellungspartner Sparkassenverband Ausstellungspartner Schapfenmühle Ausstellungspartner Peri Ausstellungspartner (Sachleistung) 58 Der Gesamtwert der Sponsoring-Leistung betrug 609.411,77 Euro. Die Leistungen bestanden aus Geldleistungen (319.411,77 Euro) und Sachleistungen (290.000 Euro). Das Ergebnis der Sponsoringakquise übertraf die Erwartungen, die von Seiten der Verantwortlichen bei der Stadt Ulm gesetzt waren, bei Weitem. Die Sachleistungen bestanden u. a. in Freiaushängen der Firma Wall, Anzeigenkontingenten bei Radio 7 und in der Südwest Presse, in der Kooperation mit der Südwest Presse beim Jubiläumsbuch »Einfach Spitze« sowie in der Unterstützung der Firma Peri beim Teaser »Sehnsucht« und »Weitblick« auf dem Dach des Stadthauses. Verschiedene Unternehmen antworteten die Anfrage des Oberbürgermeisters zwar ablehnend, betonten aber, dass sie stattdessen direkt an das Münster spenden möchten. Die hohe Spendenbereitschaft (insbesondere bei Großspenden) ist daher in direktem Zusammenhang mit der Sponsorenaquise zu sehen (vgl. 5.4. Resonanz – Erwirtschaftete Spendenmittel für die Sanierung des Münsters.). 59 5. RESONANZ BESUCHERZAHLEN UND -FEEDBACK Insgesamt gab es über 450 Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr. Unter Federführung von KA und ZD/ÖA setzte die Stadt Ulm mit der Unterstützung von Partnern im Rahmen der fünf Großprojekte, der Ausstellung mit Führungen und des Rahmenprogramms • 87 Veranstaltungen um (Werbemaßnahmen ausgenommen), an denen • rund 3.850 Mitwirkende und • rund 660 Personen in der Organisation beteiligt waren und erreichte damit • geschätzt mindestens 1,65 Mio. Menschen. Im Rahmen der zehn, von der Stadt geförderten, regionalen Projekte zum Jubiläum wurden von der hiesigen Kulturszene • 19 Veranstaltungen umgesetzt, an denen • rund 160 Mitwirkende und • rund 90 Personen in der Organisation beteiligt waren und die damit • geschätzt mindestens 480.000 Menschen erreichten. Weitere städtische Einrichtungen beteiligten sich mit • 25 Veranstaltungen in Eigenregie, an denen • rund 1.000 Mitwirkende und • rund 120 Personen in der Organisation beteiligt waren. Damit wurden • geschätzt mindestens 42.000 Menschen erreicht. Münstergemeinde, -kantorei und -bauhütte setzen zum Jubiläum weitere • 265 Veranstaltungen in Eigenregie, um an denen • rund 1.200 Mitwirkende und • rund 90 Personen in der Organisation beteiligt waren und die damit • geschätzt mindestens 113.000 weitere Menschen erreichten. Darüber hinaus organisierten überwiegend lokale Akteure mindestens • 60 Veranstaltungen (darunter z. B. auch das dem Münsterjubiläum gewidmete Schwörfestival), an denen • rund 3.350 Mitwirkende und • rund 420 Personen in der Organisation beteiligt waren. Damit wurden • geschätzt mindestens 650.000 Menschen erreicht.* 62 Internet Besucherherkunft Über die Webseiten www.ulm125.de und www.ulm.de wurden Inhalte zum Jubiläum in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Der Spannungsbogen fokussierte sich dabei auf den Zeitraum Mai und Juni 2015. In dieser Zeit wurden täglich Meldungen online gestellt. Die Statistik belegt, dass in diesem Zeitraum auch die höchsten Zugriffszahlen erreicht wurden. Diese lagen bei ca. 1000 Personen pro Tag. Auch zum Auftakt des Jahres konnten hohe Zugriffszahlen erreicht werden. Insgesamt konnten knapp 80.000 Unique User gezählt werden. Die Zahl der Personen, die in Kontakt mit dem Jubiläumsjahr kamen, ist angesichts der Vielzahl an Aktionen im öffentlichen Raum schwer zu schätzen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass fast jeder Bewohner/jede Bewohnerin der Städte Ulm und Neu-Ulm, dazu die in Ulm/Neu-Ulm arbeitstätigen oder einkaufenden Person aus der Region sowie der Großteil der Übernachtungs- und Tagesbesucher über irgendeine der vielfältigen Aktionen auf das Münsterturm-Jubiläumaufmerksam gemacht werden konnte. Die Qualität der Kontakte reicht von der reinen (bewussten, aber auch unbewussten) Wahrnehmung einer Jubiläumsaktion bis hin zur intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung. Die Herkunft der Besucherinnen und Besucher der Veranstaltungen wurde nicht systematisch erfasst. Die Besucherbücher zur Sonderausstellung im Stadthaus und im Münster zur Installation von Lozano-Hemmer lassen aber den Rückschluss zu, dass das Jubiläumsjahr durchaus deutschlandweit und international wahrgenommen wurde. Social Media Über die Social-Media-Kanäle der Stadt wurde das Jubiläum ebenfalls verbreitet. Hier wurden Videos und Fotos zu Veranstaltungen und Münster geteilt. Insgesamt haben mindestens 1,2 Millionen Menschen die Beiträge über das Jahr verteilt gesehen (das Monitoring gibt leider nicht alle Beiträge wieder). Die Beiträge wurden 56.000-mal mit »gefällt mir« markiert, 4.100-mal geteilt und es wurden 1.045 Kommentare hinterlassen. Mindestens sechs Mal erzielten Inhalte zum Jubiläum und Münster unter allen kommunalen Facebookseiten die höchste Reichweite des Tages. Die Postings zur Aktion »Köln gratuliert Ulm« führten zu extrem hoher Interaktion und wurden auf den Seiten der Ulm/NeuUlm Touristik, der Innovationregion Ulm und des City Marketing Verein e. V. zum mit Abstand erfolgreichsten Beitrag seit Bestehen der Seiten. Im Gästebuch im Stadthaus finden sich zu 90% Einträge von Gästen aus Deutschland – neben vielen Ulmen waren Gäste aus ganz Baden-Württemberg, Bayern, dem Rheinland, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Niedersachsen zu Besuch – und Einträge internationaler Gäste aus Australien, Italien, den USA, Chile, Frankreich, Italien, Kanada und Österreich. Die Installationen von Lozano-Hemmer sahen nach eigenen Angaben – neben Menschen aus Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Menschen – internationale Gästen aus Ungarn, Ghana, Mexico, Südafrika, Polen, Rumänien, Slowenien, Brasilien, Norwegen, Japan, England, Kroatien, Frankreich, Kuba, Portugal, Indonesien, der Ukraine, Australien, Dänemark, Italien, Spanien, Chile, den USA, Irland, Finnland, Österreich und der Schweiz. Ob die Gäste auf Grund der Jubiläumsaktivitäten nach Ulm kamen oder inzwischen hier ansässig sind, lässt sich daraus nicht ermitteln. Dass die zumindest diese Projekte Menschen mit nicht-deutscher Herkunft aber deutlich angesprochen haben, kann man daraus durchaus erkennen. Ein Indiz dafür, dass es gelungen ist, über die die Aktivitäten des Jubiläumsjahrs neue Impulse für die inhaltliche Auseinandersetzung zu setzen, liefern die gesammelten Feedbacks aus verschiedenen Veranstaltungen. Insbesondere die Sonderausstellung kombiniert mit dem hohen persönliche Einsatz von Gästeführern/ bzw. -füh- rerinnen und Künstlern bei Führungen und Projekten wie »Ulmer Euer Münster« – das sich bewusst der Vermittlung des Gesamt-Jubiläumsprogramms widmete und Gäste aktiv einbezog – trugen erheblich zur Vermittlungsarbeit bei. Darauf verweist die Rückmeldung von Tommi Brem, der durch die Sonderausstellung im Stadthaus UG führte: »Was ich bei den Führungen bemerkte, war das wachsende Verständnis für die umgesetzten Ideen im Zusammenhang mit den anderen eingereichten. Und das nicht im Sinne von »das kleine Übel«, sondern tatsächlich inhaltlich, künstlerisch und kaufmännisch gesehen. Wenn man etwa das »Münsterscanning« neben anderen Einreichungen wie z. B. dem von »Urban Screen« sieht und auch das Verhältnis der Kosten angedeutet bekommt, dann wird die Entscheidung für das »Münsterscanning« schnell nachvollziehbar. Vielleicht auch interessant ist, dass viele Teilnehmer der Führungen durchaus auch die anderen Projekte zum Teil sehr stark fanden. Besonders gut kam immer wieder die Idee von Paul De Marinis an, der den Schatten der Münsterspitze als »Instrument« einsetzen wollte. Oft blieben einige Teilnehmer der Führungen dann auch gleich in der Ausstellung, um sich die Projekte im Detail anzusehen.« Bedeutsam ist insbesondere auch die Auswirkungen auf die Mitwirkenden der Projekte (insgesamt rund 9.560 Mitwirkende und 1.380 Personen in der Organisation!). Hier kann davon ausgegangen werden, dass eine intensive(re) Auseinandersetzung mit den Themen des Jahres stattgefunden hat und Impulse nachhaltig gesetzt wurden. Sowohl über die städtischen Großprojekte als auch über die rationalen Initiativen wurden zudem neue Kooperationen zwischen Akteuren der Kulturszene angeregt, die in dem ein oder anderen Fall sicher auch nach dem Jubiläumsjahr Fortsetzung finden (Bsp.: 125 Blickwinkel: Münsterkantorei – Videokünstler »bootschaft«, Poetry & Party: Berliner und Ulmer Kulturszene) *Kontakte über weitere Initiativen (Sonderstempel, Gedenkmünzen etc.), über die Publikationen und die Marketingmaßnahmen sind hierbei noch nicht berücksichtig (s. 5.5 Resonanz in den Medien). 63 ÜBERNACHTUNGSZAHLEN Eine erfreuliche Tourismus-Halbjahresbilanz für Ulm/ Neu-Ulm konnte die Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH (UNT) in ihrer Presseinfo am 20. August 2015 vermelden (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor). Für das 1. Halbjahr 2015 wurde ein Rekordergebnis bei den Übernachtungen verzeichnet: Ulm/Neu-Ulm ist demnach bei Gästen weiterhin sehr beliebt. Die statistischen Daten für Ankünfte und Übernachtungen belegten dies eindrucksvoll: Von Januar bis Juni sind insgesamt 219.581 Gästeankünfte in den Beherbergungsbetrieben mit mindestens 10 Betten der Doppelstadt gezählt worden, 8,5 % mehr als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ebenso positiv hatten sich die Übernachtungszahlen entwickelt, wo es bei 367.156 Übernachtungen einen Zuwachs um 9,1 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 gegeben hat. Die meisten Übernachtungsgäste kamen aus Deutschland. Hier konnte ein Plus von 7,9 % verzeichnet werden. Bei den ausländischen Quellländern, die ungefähr 30 % des Gesamtaufkommens an Übernachtungen ausmachten, lagen erneut die Niederlande, gefolgt von der Schweiz, Italien, den USA und Österreich vorne. Erfreulicherweise konnte auch die Belegungsquote der Hotelbetten im Vergleich zum Vorjahr (40,9 %) gesteigert werden: sie liegt nun bei 44,7 %. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 1,7 Tagen und entsprach somit dem Vorjahresniveau. Bei den regelmäßigen, öffentlichen Stadtführungen hatte die Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH (UNT) einen Rückgang von 14,5 % registriert. Begründet wurde dies unter anderem mit der Möglichkeit für die Gäste, die Städte individuell mithilfe des »iTour«-Audio-Guides, der in der Tourist-Information auszuleihen ist, und des »tomis«-Handy-Reiseführers zu erkunden. Bei den Gruppenführungen hingegen ist ein starker Zuwachs verzeichnet worden. 1.485 Rundgänge wurden hier gezählt, was eine Steigerung von 9,2 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 bedeutete. Die beliebtesten Führungen bei Gruppen waren nach wie vor die klassischen Altstadt- und Münsterführungen sowie die Erlebnisführungen mit Nachtwächter-Rundgang. Signifikant positiv hatten sich auch die Zugriffszahlen auf die Internetseite www.tourismus.ulm.de entwickelt. Nach dem Rückgang aufgrund vieler struktureller und technischer Änderungen im Jahr 2014, waren die Zugriffszahlen mit durchschnittlich 43.435 Besuchern auf der Seite klar nach oben gegangen (+ 43,3 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2014). Hans-Uli Thierer zog in seinem Kommentar vom 25. August 2015 den gestiegenen Übernachtungszahlen einen klaren Hinweis auf das Ulmer Münster und das Münsterturmjubiläum: »Der Turm zieht«. 64 65 ERWIRTSCHAFTETE SPENDENMITTEL FÜR DIE SANIERUNG DES MÜNSTERS RÜCKMELDUNGEN AUS DEM MÜNSTER Pfarrerin Tabea Frey: »Die von der Stadt Ulm geförderten Projekte anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Ulmer Münsterturms trugen, öffneten und weiteten durch ihre je eigene, aber stets sensible Auseinandersetzung mit dem Gebäude, das sich seit seiner Grundsteinlegung bis heute als eine Bürgerkirche versteht, den Blick auf die Geschichte ebenso wie für die Gegenwart. Rückblickend erstaunt es, dass Themen wie Interkulturalität und Interreligiosität gar keine Rolle spielten. Ein Desiderat für künftige Projekte. Das Jubiläum war auch eine große Herausforderung für die Mitarbeitenden des Kulturamtes, der Münsterbauhütte und der Münstergemeinde. Personell ging es für uns am Münster bis an unsere Grenzen. Ohne die hohe Professionalität des Kulturamtes und der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Ulm und die gute Zusammenarbeit zwischen allen Bereichen hätten die Projekte nicht in dieser Weise umgesetzt werden können. Von außen her betrachtet vielleicht ein kleiner Nebeneffekt, für das Miteinander zwischen den Mitarbeitenden der Stadt Ulm (Kulturamt/Öffentlichkeitsarbeit), der Münsterbauhütte und der Münstergemeinde aber ein wesentlicher Schritt: Wir sind zusammengewachsen, haben zusammengehalten, gerade auch, wenn Gegenwind zu spüren war. Das LEGO®-Modell ist ein tolles Geschenk von LEGOLAND® Deutschland an das Ulmer Münster! Kinder wie Erwachsene fasziniert das detailgetreue Modell. Bei Führungen für blinde Menschen sind die Reaktionen geradezu überschwänglich: Endlich können sie die ganzen Dimensionen des Münsters abschätzen! Fazit: Ob die Projekte anlässlich »125 Jahre Ulmer Münsterturm« die Marke »Ulm« gestärkt haben, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber sie haben gezeigt, wie sehr die Ulmer Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt und ihrem Münster verbunden sind, wie viel Kreativität eingebracht wird, sobald es eine Plattform dafür gibt. Vielleicht ist es gerade das, was Ulm als »Marke« auszeichnet und stärken kann: die Bürgerinnen und Bürger selbst und ihre hohe, die Grenzen der Generationen, Kulturen und Religionen übergreifenden Identifikation mit ihrer Stadt (und ihrem Münster).« 66 Friedemann Johannes Wieland, Münsterkantorei: »Im Bereich der Orgelkonzerte war die Anzahl der Konzerte mit den Vorjahren vergleichbar. Bezüglich der Konzertbesucherzahlen ist in jedem Fall eine deutliche Steigerung zum Vorjahr zu verzeichnen gewesen. Wie sich die neu gewonnene Aufmerksamkeit auf die Folgejahre auswirkt, bleibt abzuwarten. Die Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Ulm sowie der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit war ausgezeichnet! Die gegenseitige Wahrnehmung und Wertschätzung hat auch durch schwere Phasen bestens getragen. In besonderer Weise wird mir immer in Erinnerung bleiben, wie das Leitungsteam des »klangfest@125« in den stürmischsten Zeiten stets an einem Strang gezogen hat und nach der bestmöglichen Lösung gesucht und sich dafür eingesetzt hat. Darüber hinaus haben sich zahlreiche neue Kontakte zu Kulturschaffenden ergeben, die ohne Jubiläum vermutlich nicht in dieser Art entstanden wären. Und die in ihrer Qualität bereits auch positive Auswirkungen auf gemeinsame zukünftige Projekte (2016/2017) gefunden haben.« Dekan Ernst-Wilhelm Gohl vermeldete am 12. November 2015, dass sich das Spendenaufkommen der Kirchengemeinde im Jubiläumsjahr verdreifacht und der Münsterbauverein im Jubiläumsjahr namhafte Großspenden erhalten und damit ebenfalls ein Rekordergebnis erzielt habe. Die gestiegenen Spenden stehen seines Erachtens in einem direkten Zusammenhang mit den Aktivitäten zum Jubiläumsjahr. Durch die unterschiedlichen Aktionen und Akzente sei der Münsterturm das ganze Jahr über ein öffentliches Thema gewesen. Deshalb seien viele Spender von sich aus aktiv geworden oder konnten direkt angesprochen werden. Es habe auch ein Drittel mehr an ehrenamtlich geleisteten Führungen gegeben, die ebenfalls einen Erlös für den Bauunterhalt erwirtschaften hätten. Angesichts des Interesses hätte die Gemeinde noch weit mehr Führungen anbieten können, sei aber an ihre Grenzen gestoßen was mögliche Zeitfenster und die Verfügbarkeit von ehrenamtlichen Mitarbeitenden anginge. Die Führungen würden laut Herrn Dekan Gohl 2016 fortgesetzt werden und vom Schwung des Jubiläumsjahres profitieren. Im Münster habe es ebenfalls deutlich mehr Besucherinnen und Besucher gegeben durch die diversen Ausstellungen und Aktionen. RESONANZ IN DEN MEDIEN Das Münsterjubiläum mit seinen zahlreichen Aktionen und Projekten wurde über die gesamte Laufzeit von den Medien begleitet. Die ersten Artikel stammen demnach noch aus der Planungsphase 2013 und 2014 und reichen bis in den Dezember 2015. Die Berichterstattung folgte dem geplanten Spannungsbogen und so sind für den Zeitraum Mai / Juni 2015 die meisten Artikel bzw. Berichte feststellbar. Auch lässt sich feststellen, dass nachdem die lokalen Medien zunächst das Thema bespielten, die landesweiten Medien SWR und Stuttgarter Zeitung rasch folgten und sich der Kreis stetig erweiterte. Zum Jubiläumsbeginn, der Präsentation des LEGO® Münsters im März 2015, dem Höhepunkt der Feierlichkeiten im Mai und zum Basketball Open-Air Event, fand eine deutlich verstärkte Medienberichterstattung statt. Der Verbreitungsgrad der Meldungen lässt sich in lokal, regional, deutschlandweit und darüberhinaus unterscheiden. Meldungen mit und ohne Bild wurden von Sylt bis Berchtesgaden und von Rostock bis Lörrach veröffentlicht. Im Gebiet der alten Bundesländer kann von einer nahezu flächendeckenden Berichterstattung ausgegangen werden. In den neuen Bundesländern ergibt sich nur in Sachsen und Sachsen-Anhalt eine Lücke. Bundesweit berichteten u. a. die BILD, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Tagesspiegel, DB Mobil, die Welt. Meldungen über das Jubiläum erfolgten auch in schweizer, österreichischen, spanischen, dänischen, US-amerikanischen und kanadischen Medien. Durch Pressemitteilungen, das Presseevent am 21. Mai 2015 und kontinuierlichen Kontakt zu Medienpartnern konnten weit über 1.000 Artikel sowie Radio und TV Berichte über das Jubiläum und das Ulmer Münster generiert werden. Die Tatsächliche Zahl der Artikel dürfte wesentlich höher liegen, da die externe Medienbeobachtung nur von Mai-September 2015 gebucht wurde. Die kumulierten Auflagenzahlen ergeben für die Printmedien eine Reichweite von mindestens 50 Millionen. Nicht beinhaltet in diesen Zahlen sind die Reichweiten der Onlineangebote der Zeitungen. Auch hier erfolgte eine rege Berichterstattung, allerdings verfügen wir hier nicht über Statistiken. Exemplarisch können aber folgende Online Medien genannt werden: Spiegel Online, Focus, Die Welt, faz. net, Der Tagesspiegel, Bild.de, sueddeutsche.de, n-tv etc. Das Ulmer Münsterturmjubiläum war auf acht der zehn meistbesuchten Nachrichten Websites vertreten. Diese acht Nachrichtenseiten vereinen pro Monat eine Reichweite von 88,4 Millionen Unique Usern. Für das LEGO® Münster ergibt sich eine gesonderte Reichweite von 4,3 Millionen Printauflage und 17,3 Millionen Reichweite für alle herkömmlichen und online Medien (ohne Social Media). Addiert ergibt sich eine Zahl von über 1.000 Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften. Diese füllen fünf Ordner. Im Vergleich hierzu wurde beim letzten Münsterturmjubiläum nur eine 0,7 cm starke Presseschau erreicht. TV-Beiträge über das Münsterturmjubiläumwaren mehrfach in der Landesschau und der Abendschau des BR zu sehen. Regio TV berichtete ebenfalls häufig über die Aktivitäten. Das Projekt LEGO® Münster wurde zusätzlich in einem sieben minütigem Beitrag auf ORF vorgestellt. Ein TV Team aus Kanada weilte vor einigen Wochen in Ulm, um ebenfalls das LEGO® Münster zu filmen. Die Austrahlung des Berichts ist für Dezember geplant. Im Hörfunk berichteten der Deutschlandfunk, die Sender des SWR, BR, das DomRadio Köln, Radio 7, Donau 3 FM. 67 6. FAZIT UND AUSBLICK Mit dem Konzept »Ulmer Weitblick« wurden sieben Ziele verfolgt (vgl. GD 209/11 und die Präsentationen 2009 bis 2011 von Prof. Jürgen Häußler): 1. Mit dem Projekt »ulmer weitblick« Künstlerinnen und Künstler aufzufordern, den Münsterturm zu interpretieren und in Szene zu setzen und damit eine große, möglichst internationale Öffentlichkeit für dieses Bauwerk zu interessieren 2. Das Projekt »ulmer weitblick« als Maßnahme der externen (internationalen) Vermarktung der Marke ulm zu installieren 3. Dadurch attraktive Erlebnisse auch in Ulm, um Ulm, und um Ulm herum zu schaffen. 4. Mit partizipatorischen Kunstprojekte die lokale Bevölkerung und Kulturszene einzubinden. 5. Durch diese Maßnahmen zur internen Identitätsbildung in der Stadt Ulm beizutragen. 6. Zahlreiche Förderer für das Projekt zu gewinnen. 7. Die Aufmerksamkeit auf den Sanierungsbedarf des Münsters zu erhöhen und dadurch zusätzliche Spendenmittel für die Sanierung des Münsters bzw. des Münsterturms zu gewinnen. Diese sieben Ziele wurden erreicht. Die Zielerreichung - Die Besucherzahlenschätzung deutet darauf hin, dass es gelungen ist, über das Münsterturmjubiläum eine sehr große Öffentlichkeit für das Münster zu erreichen. Die Rückmeldung der Münstergemeinde zu den deutlich gestiegenen Besucherzahlen im Münster selbst bestätigt diese Annahme eindrucksvoll. - Im Bereich Marketing kann festgestellt werden, dass die Maßnahmen ihre Wirkungsziele erreicht und in einigen Fällen sogar deutlich übertroffen haben. Postkarten und Faltblätter wurden rege angenommen und mussten mehrfach nachgedruckt werden. Die Bilder des Jubiläums waren in Medien, sozialen Netzwerken und Internetseiten präsent. Die Medien berichteten ausführlich über Themen rund um das Münster und das Jubiläum. Die fast flächendeckende Berichterstattung in den deutschen Printmedien ist als großer Erfolg anzusehen. - Knapp 10.000 Personen haben aktiv am Münsterjubiläum in den unterschiedlichsten Projekten mitgewirkt. Das lässt ein Rekordergebnis im Vergleich zu bisherigen Jubiläumsjahren der Stadt Ulm (vgl. z. B. Heimattage BW 2008: rd. 7.300, »Aufbruch von Ulm entlang der Donau« 2012: rd. 1.000 und Bundesfestungsjubiläum 2009: rd. 2.800 Mitwirkende). 68 - Die große Anzahl der Projekte, die außerhalb des städtischen Programms initiiert werden konnten, das deutlich gestiegene Spendenverhalten und die starke Beteiligung in den Sozialen Netzwerken deuten darauf hin, dass die Maßnahmen im Bereich der Indentitätsbildung, aber durch vielfältige attraktive Erlebnisse Wirkung gezeigt haben. - Es konntet weit mehr Sponsorenmittel als erhofft akquiriert werden: Selbst die Premiumpartnerschaft konnte zweimal statt nur einmal vergeben werden. - Das Spendenaufkommen der Kirchengemeinde hat sich im Jubiläumsjahr verdreifach, der Münsterbauverein hat zusätzlich namhafte Großspenden erhalten und ebenfalls ein Rekordergebnis erzielt. Neue Kooperation und Nachhaltigkeit - Die Initiierung neuer Kooperationen - Die Nachhaltigkeit: Bsp. Münsterscanning – die Installation bleibt dem Münster und der Stadt erhalten – individuelle, bislang einmalige Turmbeleuchtung. Darüber hinaus spart die Installation durch Ihre hohe Energieeffizienz dauerhaft Kosten für das Münster ein und ist – falls gewünscht – auf weitere Teile des Gebäudes erweiterbar. Als weitere bestehend bleibende Projekte sind zudem das »Nething Projekt« und das LEGO® Münster nennen. Mehrwert für die Zukunft - Das Zusammenspiel von regionalen und internationalen Aktion war wichtig und gewinnbringend – Bsp. Ideen-Annahmestelle »Ulmer euer Münster« im Stadthaus von Tommi Brem aus der freien Kulturszene: Kontakt und Mittler zwischen Stadtverwaltung/-politik und Bürgerschaft und wichtiger »Resonanzträger« für Rückmeldungen aus der Bevölkerung. - Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist der Erkenntnisgewinn für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Öffentlichkeitsarbeit und Kulturabteilung. Von Seiten der Stadt Ulm werden nicht häufig Marketingprojekte dieses Ausmaßes in Angriff genommen. Über die vergangenen drei Jahre konnte daher großes Detailwissen und Know-How für die Stadtverwaltung erworben werden. Dieses steht für künftige Themenjahre und Projekte nun zur Verfügung. Auch auf die gewonnenen Kontakte kann nun zurückgegriffen werden. 69 BILDNACHWEISE Stadtarchiv Ulm: Titelbild, S. 4, 7, 10, 11, 12, 14, 15, 16, 17, 24, 29, 30, 33, 34, 35, 37, 39, 43, 44, 48, 52, 55, 60, 65, 66, 69; Benjamin Erb: S. 8; Cornelius Bierer: S. 18, 19; Annika Dollner © Stadthaus Ulm: S. 39; Reinhold Armbruster-Mayer: S. 40; Martina Strilic: S. 47; Gold Ochsen: S. 53; Schapfenmühle: S. 53; www.schindler-kommdesign.de: S. 55; Marcel Kern: S. 8, 59, 71; Doris Graf: S. 13, 70; bootschaft | Crew für Gestaltung: S. 20, 21; Kunstprojekte: Tommi Brem: S. 22; BBK Ulm: S. 23; konviva Kulturmarketing: S. 25; kontiki: S. 26; Dr. Karl-Rupprecht Hub: S. 27; Elisabeth Haselberger: S. 28; Ingo Bergmann: S. 31, 33, 35, 37, 51, 55 70 72