Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
510 kB
Erstellt
22.04.16, 01:26
Aktualisiert
28.01.18, 06:43
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
ZS/T - ZS/Te@m IT
Datum
18.04.2016
Geschäftszeichen
ZS-11.20.01 - Christian Geiger
Beschlussorgan
Hauptausschuss
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Stadtlabor Ulm - Das Experimentierfeld für die Welt von morgen
Sitzung am 28.04.2016
TOP
GD 198/16
Anlagen:
Antrag:
1.
Dem Bericht über das Projekt „Stadtlabor Ulm – das Experimentierfeld für die Stadt von
morgen“ zur Kenntnis zu nehmen.
2.
Die Verwaltung zu beauftragen, die Projektentwicklung voranzutreiben, insbesondere mit
Projektpartnern mit dem Ziel in Gespräche über Kooperationen einzutreten, und im
Herbst zu berichten.
3.
Für die Anschubfinanzierung im Jahr 2016 70.000 Euro überplanmäßig zur Verfügung
zu stellen. Die Finanzierung erfolgt mit 23.000 Euro aus Projektmitteln ulm 2.0 und mit
47.000 Euro aus der Deckungsreserve.
4.
Die Verwaltung zu ermächtigen, mit der Sparkasse Ulm im Gebäude Weinhof 6,9 und
7/10 Räume anzumieten.
Gunter Czisch
Oberbürgermeister
Zur Mitzeichnung an:
OB, ZS/F
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
1. Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
MITTELBEDARF
INVESTITIONEN / FINANZPLANUNG
(Mehrjahresbetrachtung)
ERGEBNISHAUSHALT 2016
PRC:
Projekt / Investitionsauftrag:
Einzahlungen
Auszahlungen
€
€
Ordentliche Erträge
Ordentlicher Aufwand
davon Abschreibungen
Kalkulatorische Zinsen (netto)
€
70.000 €
€
€
Saldo aus Investitionstätigkeit
€
Nettoressourcenbedarf
70.000 €
MITTELBEREITSTELLUNG
1. Finanzhaushalt 2016
Auszahlungen (Bedarf):
Verfügbar:
Ggf. Mehrbedarf
Deckung Mehrbedarf bei
PRC
PS-Projekt 7
bzw. Investitionsauftrag 7
€
€
€
€
€
2016
innerhalb Fach-/Bereichsbudget bei
PRC 1120-240
L24011200001 ulm2.0
23.000 €
fremdes Fach-/Bereichsbudget bei:
PRC
€
Mittelbedarf aus der Deckungsreserve
2. Finanzplanung 2017 ff
Auszahlungen (Bedarf):
€
i.R. Finanzplanung veranschlagte
Auszahlungen
€
Mehrbedarf Auszahlungen über
Finanzplanung hinaus
€
Deckung erfolgt i.R. Fortschreibung Finanzplanung
Die Projektstelle 2016 wird einmalig aus dem Personalbudget der Zentralen Steuerung
finanziert (L24011200001). Die Finanzierung für das Jahr 2017 bis 2022 ist im Rahmen der
Projektentwicklung, u.a. mit der IT-Unternehmerinitiative zu klären.
47.000 €
-3-
Sachdarstellung
1. Stadtlabor Ulm – Das Experimentierfeld für die Stadt von morgen
Baustein "Zukunftsstadt ulm 2.0"
Mit dem Projekt ulm 2.0, der "digitalen Welt in der Kommune" (GD 277/15) und den Aktivitäten zur
"Zukunftsstadt 2030" hat sich die Stadt Ulm im digitalen Kontext einen hervorragenden Ruf als
kommunaler digitaler Innovator erarbeitet. Neben der positiven Außenwirkung stellten die Aktivitäten
ein wichtiges Stadtentwicklungsthema mit strategischer Relevanz für eine erfolgreiche Standortpolitik,
eine prosperierende Wirtschafts- und Wissenschaftsstadt dar. Die digitalen Themen sind präsenter als
jemals zuvor.
Um Ulm als innovativen Standort für Talente, Fachkräfte, Schüler, Studierende und Gründer
interessant zu machen, kreative Köpfe zu fördern und vor Ort zu halten, sollen die digitalen Themen als
erster Baustein zur "digitalen Stadt" auch räumlich stärker in den Mittelpunkt der Stadt rücken - als
"Stadtlabor Ulm - Das Experimentierfeld für die Stadt von morgen".
Verschiedene Anknüpfungspunkte und Ansätze ergeben sich aus dem Vorhaben:
| Das Stadtlabor Ulm als gemeinsamer Ansatz zur Fachkräftegewinnung, zur Steigerung der
Attraktivität für kreative Menschen und jung(gebliebene) Talente, als "digitaler Bolzplatz", ein
Ort und Freiraum für Innovation mitten in der Stadt.
| Der Dialog zur Zukunftsstadt 2030 mit den Möglichkeiten, die Vernetzung zwischen der Stadt
und Ihrer Bürgerschaft, den Hochschulen, Instituten und der Wissenschaftsstadt, weiter zu
fördern.
| Das Vorantreiben einer Unternehmerinitiative in Kooperation zwischen Unternehmern,
Unternehmen, Stadt und Wissenschaft.
Die Phase der Projektentwicklung zum Stadtlabor soll bis Herbst 2016 andauern, um tragfähige und
nachhaltige Strukturen zu schaffen. Die Projektdauer zum Stadtlabor soll zunächst auf fünf Jahre
festgeschrieben werden. Als gemeinsames kreatives Experimentierfeld wird eine gemeinsame
Finanzierung von Stadt und weiteren Partnern angestrebt. Neben einer Anteilsfinanzierung durch die
Stadt Ulm sollen weitere Projektpartner aus der Wirtschaft und der Wissenschaft gewonnen werden.
Eine Projektpartnerschaft mit einer in Gründung befindlichen IT-Unternehmerinitiative wird
angestrebt.
Der Erfolg des Stadtlabors hängt in der jetzigen Phase von einer Bereitstellung der notwendigen
Basisinfrastruktur ab. Hierzu gehört (I) die Bereitstellung von passenden Räumlichkeiten mit Hilfe einer
städtischen Anschubfinanzierung sowie (II) die Ausstattung des angedachten Stadtlabors mit einer
Projektmitarbeiterstelle zur Projektentwicklung. Ein dauerhafter Betrieb ist ab 2017 geplant.
2. Ziele
Mit dem „Stadtlabor Ulm“ soll ein Ort der Vernetzung, des Austausches, der Innovation und kreativen
Entwicklung geschaffen werden, ein „digitales Roxy“. Ein Haus, in dem sich kreative Köpfe, Schüler,
Studierende, Gründer Wirtschaftsvertreter aufhalten. Ein Treffpunkt, an dem technische Prototypen
entwickelt und gebaut werden, Geschäftsmodelle und Workshops durchgeführt werden sowie Tipps
und Ideen für neue Gründungen diskutiert werden. Kernthemen sind Digitalisierung und IT.
Gemeinsames Denken, Planen und Umsetzen stehen dabei im Mittelpunkt der Aktivitäten.
-4Im Stadtlabor leben und arbeiten aktive Gruppen, BürgerInnen, Schüler und Studierende hier an der
Stadt der Zukunft. Der Begriff "Civic tech" wird als "bürgerschaftliches Engagement" groß geschrieben.
Digitales Ehrenamt (z.B. Wikipedia, Open Street Map) und Jugendarbeit auf dem "Bolzplatz von
morgen" sind möglich. Arbeitstische mit Handwerkzeugen und Elektroniklaborausstattung, sowie eine
Werkstatt mit schwereren Maschinen ermöglichen die Herstellung von Prototypen und Aktivitäten
über reine Konzepte hinaus.
Anknüpfungspunkte für Unternehmen zur Innovation von Geschäftsmodellen, Nachwuchsgenerierung
für Unternehmen, die Entwicklung von Konzepten zur Start-Up-Förderung bis zur Phase der
Unternehmensgründung kann es ebenso geben wie den Austausch zwischen jungen kreativen Köpfe,
und Bürgern, Studierenden, Tüftlern und Unternehmen.
Inhaltlich steht die Verknüpfung von Wissenschaft, Wirtschaft, Stadtgesellschaft, Kultur, Bürgerschaft,
Innovation, Studierenden, Start-Ups, Unternehmen, Freiberufler, Kultur-Kreativen im Vordergrund.
Digitales Ehrenamt und Initiativen zu freiem Wissen werden gefördert und verstetigt - das Stadtlabor
ist Experimentier- und Entwicklungsfeld für Ideen.
Zur Erreichung der unterschiedlichen Zielgruppen soll das Stadtlabor fußläufig und mit Hilfe des ÖPNV
erreichbar sein (Schüler, Studierende) aber auch mit Parkplätzen (Firmenvertreter) ausgestattet sein.
Die Räumlichkeiten sollen Werkstatt, Seminar- und Vortragsräume, Fab-Lab und Café ein Zuhause für
kreative Köpfe bieten.
3. Zielgruppe
Zur Zielgruppe des Stadtlabors Ulm gehören vor allem SchülerInnen, Studierende, Vereine, Start-Ups,
Unternehmen, Kommune, Kultur-& Kreativ-wirtschaft, Freiberufler, etc.
4. Alleinstellungsmerkmale
Mit dem Stadtlabor kann Ulm eine besondere Infrastruktur entwickeln bzw. unterstützen und sich von
anderen Kommunen positiv differenzieren:
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Ein Innovationshaus, das all diese Merkmale in sich vereint, ist deutschlandweit bislang
einzigartig. Zwar gibt es mit den Wikimedia-Räumen in Berlin (TU23) und Köln (Lokal K) Räume
für Initiativen rund um freies Wissen, die Verknüpfung mit einem Design-Thinking-Labor (z.B.
DB Skydeck, Frankfurt) und einem Fablab mit Werkstatt (z.B. in Berlin: fablab berlin oder cbase) ist jedoch neu.
In Ulm finden sich diese verteilten Lösungen anderer Städte unter einem Dach - unabhängig,
offen, zukunftweisend.
Während Gründerzentren wie die TFU den nötigen Raum bieten, um fertige Geschäftsmodelle
auf den Weg zu bringen, erreichen viele potenziell tragfähige Ideen dieses Stadium erst gar
nicht. Im Stadtlabor wird das nötige Wissen geboten, um aus Ideen und Experimenten
tragfähige Konzepte zu entwickeln, die dann z.B. in der TFU weiter verfolgt werden.
Die Verknüpfung von Querdenkern aus dem digitalen Ehrenamt, Freiräumen zur
Ideenentwicklung und Workshops für die Wirtschaft sorgt für ein anderweitig nicht zu
erreichendes Innovationsklima.
"Etablierten Firmen" wird sprichwörtlich ein Raum gegeben, um über die Veränderungen durch
digitale Geschäftsmodelle, innovative Produkte und neue Methoden nachzudenken und sich
zukunftsfähig aufzustellen.
-55. Unterbringung - Anmietung von Räumen
Für die modellhafte Einrichtung des Stadtlabors wurde nach potenziellen Flächen in der Stadtmitte
gesucht, welche für diese Nutzung geeignet sind. Leider existieren nur sehr wenige Angebote, die dem
gewünschten Anforderungsprofil für ein Stadtlabor entsprechen.
Aktuell bietet sich eine seltene Chance, mit der Anmietung der frei gewordenen Räume der Sparkasse
im "Weinhof 6,9 und 7/10". Soll das Projekt zum Stadtlabor weiter verfolgt werden, besteht dringender
Handlungsbedarf, da derzeit die Vermarktung und Vermietung der entsprechenden Räumlichkeiten
stattfindet und eine Entscheidung gefällt werden soll, ob diese für das Stadtlabor angemietet werden
können.
Aufgrund der in Gründung befindlichen Unternehmerinitiative und der möglichen Ansprache weiterer
potenzieller Förderer wird empfohlen, bis zur endgültigen Festlegung einer Kooperations- und
Rechtsform, sowie der endgültigen Projektfinanzierung mit der Beteiligung Dritter, eine Sicherung der
Räume und damit die Erreichung eines weiteren Meilensteins durch die Stadt zu ermöglichen.
6. Projektstelle zur Projektentwicklung und Projektumsetzung
Mit der Projektstelle zur Projektentwicklung und Projektumsetzung sind hohe Anforderungen
verbunden. Neben einer entsprechenden fachlichen Qualifikation ist ebenfalls eine entsprechende
regionale Vernetzung von elementarer Bedeutung für das Gelingen des Projekts. Die
Projektentwicklung zum Stadtlabor findet in enger Abstimmung mit dem Projekt "ulm
2.0"/"Zukunftsstadt 2030" bei ZS/T und der in Gründung befindlichen "IT-Unternehmerinitiative" statt.
Aus diesem Grund wird eine vorläufige Ansiedlung der Projektstelle und eine Anstellung bei der Stadt
Ulm empfohlen. Bis zum Ende der Projektentwicklung im Herbst 2016 soll ein Modell für die endgültige
Projektorganisation mit der Laufzeit von 2017 bis 2022 erarbeitet sein.
7. Anschubfinanzierung 2016 - Projektzeitraum 2017 bis 2022
Für die Anschubfinanzierung im Jahr 2016 ist ein Betrag von 70000 Euro erforderlich. Dieser wird zum
einen über ulm 2.0 mit 23.000,- Euro und zum anderen über die Deckungsreserve mit 47.000,- Euro
finanziert.