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Anlage 1 - Bericht des Vorstandes 2016.pdf

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Daten

Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1 - Bericht des Vorstandes 2016.pdf
Größe
2,8 MB
Erstellt
24.04.16, 04:45
Aktualisiert
28.01.18, 06:42

Inhalt der Datei

Anlage 1 zu GD 181/16 Bericht des Vorstandes des Agenda-Forums Ulm Mai 2016 Autoren: Helmut Bommas, Dr. Claus Deyle, Martin Grünitz, Wolf Probst, Petra Schmitz, Regina Zeeb Bearbeitung: Agenda-Büro der Stadt Ulm Bericht des Vorstandes des Agenda-Forums Ulm Mai 2016 1 lokale agenda ulm 21 – Einleitung Die Lokale agenda ulm 21 wurde am 5. März 1999 gegründet, Basis war ein Grundsatzbeschluss im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vom 15.12.1998. Die ebenfalls vom Gemeinderat beschlossenen Leitlinien der Lokalen agenda ulm 21 sind seither unverändert - umweltverträglich; - sozial verantwortlich; - wirtschaftlich erfolgreich. An diesen Leitlinien werden alle Vorschläge, Initiativen und Projekte der lokalen agenda ulm 21 ausgerichtet. 1.1 Strukturen Als Plattform zum Austausch von Beteiligten und Interessierten und zum Einbringen neuer Themen und Impulse in die Arbeit der lokalen agenda ulm 21 tritt zwei- bis dreimal pro Jahr das Agenda-Forum Ulm zusammen. Zu den öffentlichen Sitzungen kommen die Mitwirkenden der lokalen agenda ulm 21 und weitere interessierte Personen, die sich aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammensetzen. Die inhaltliche Arbeit erfolgt aktuell in folgenden Agenda-Arbeitskreisen: - Energie; - Landschaft, Freizeit, Naherholung; - Mobilität; - Regionale Produkte / Nachhaltiger Konsum. Der Agenda- Vorstand setzt sich zur Zeit wie folgt zusammen: - Regina Zeeb (Vorsitzende), - Martin Grünitz (Stellv. Vorsitzender), - Dr. Claus Deyle (Stellv. Vorsitzender) - Helmut Bommas (Sprecher AK Mobilität) - Gérard Elineau (stellv. Sprecher AK Mobilität) - Dr. Dieter Fortmann (Sprecher AK Landschaft, Freizeit, Naherholung) - Hendrik Mächler (Sprecher AK Regionale Produkte) - Prof. Friedrich Pieper (AK Regionale Produkte) - Wolf Probst (Sprecher AK Energie) - Volker Banzhaf (Vertreter des unw e.V.) - Petra Schmitz (Leiterin Agenda-Büro) Das Agenda-Büro unterstützt als Einrichtung der Stadt Ulm die ehrenamtlich tätigen Arbeitskreise und den Agenda-Vorstand. Die Arbeitsschwerpunkte der lokalen agenda ulm 21 ergeben sich aus aktuellen gesellschaftlichen Themen sowie aus den Diskussionen mit lokalen politischen und gesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertretern. Der letzte Bericht enthielt einen Ausblick auf die weitere Arbeit der lokalen agenda: Ausbau der Aktivitäten und Kooperationen zu allen laufenden Themen, insbesondere • Fairer Handel in Ulm • Regionale Produkte • Regionale Energiewende • Mobilität der Zukunft Initiierung konkreter Projekte zur Nachhaltigkeit Fortführung der Untersuchung weiterer Aspekte der Nachhaltigkeit in Ulm In allen Bereichen konnten weitere Fortschritte erzielt und Aktivitäten initiiert werden. 1.2 Berichte aus den aktiven Arbeitskreisen 1.2.1 AK Energie Der AK sieht sich dem im November 2015 vom Gemeinderat beschlossenen Kommunalen Klimaschutzkonzept (KSK) verpflichtet. Durch mehrere Personen war der AK über die öffentlichen Workshops bei der Erarbeitung des KSK beteiligt. Seine Aktivitäten richten sich demnach am KSK aus. So kann der AK dabei unterstützen, die Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung der Maßnahmen des KSK mitzunehmen und zu eigenen Aktivitäten zu motivieren. EnergieTOUR Ulm Aus dem EnergieTAG Ulm, der von 2007 bis 2012 mit bis zu 50 Ausstellern gemeinsam mit verschiedenen Partnern durchgeführt wurde, wird seither stetig weiterentwickelt. Im Berichtszeitraum gab es erste Versuche, kleinere Aktionstage gemeinsam mit Partnern und an wechselnden Orten durchzuführen: - Quartierstag Wengenviertel am 28.03.2014; - Westfest mit Aktivmarkt am 12.07.2014; - Sustainability Days der Hochschule Neu-Ulm (HNU) am 23. und 24.06.2015. Im Frühjahr 2015 ist es gelungen, gemeinsam mit der HNU und dem AK Solar des Zentrum für allgemeine wissenschaftliche Weiterbildung ZAWiW einen Projektzuschuss über die unwProjektförderung zur Weiterentwicklung der EnergieTOUR zu erhalten; Projektträger ist die HNU. Ziel ist die Entwicklung einer Internetplattform zur Bereitstellung von Experten und Exponaten rund um Energiethemen sowie ein Kommunikationskonzept. Ideenwerkstatt zur regionalen Energiewende Seit März 2012 findet auf Initiative des AK Energie jährlich die Ideenwerkstatt zur regionalen Energiewende statt. Regionale Akteure und engagierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, technische Möglichkeiten, aber auch Fragen wie Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung zu diskutieren und eigene Initiativen und Projektideen zu entwickeln. Im Berichtszeitraum fanden folgende Ideenwerkstätten statt: 5.4.2014 mit dem Schweizer Solarpionier Josef Jenni; 21.3.2015 mit Anja Wenninger, der Verantwortlichen für den Masterplan Energie bei der Stadt Ludwigsburg und einer umfangreichen Ideensammlung für unsere Region, bei der über 800 Einzelvorschläge zusammenkamen. 12.3.2016 mit dem Energieexperten Dr. Joachim Nitsch und dem Solarunternehmer Bene Müller. Aus dem Fundus der 800 Vorschläge und Ideen und aus den Workshops der Ideenwerkstätten sind zwei Handlungsfelder hervorgegangen, bei denen der AK Energie großen Handlungsbedarf sieht: - Energie aus Bürgerhand, - Bündelung der Kompetenzen innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung. Vor allem zum ersten Punkt haben bereits mehrere Anschlussveranstaltungen stattgefunden, und eine Projektgruppe "Energie aus Bürgerhand" wurde gegründet. Ziel ist die Entwicklung von Projektideen und ggf. Umsetzung von eigenen Projekten zur Energieerzeugung oder Energieeffizienz. Weitere Veranstaltungen zu Energiethemen Im März 2016 fanden nach längerer Pause erstmals wieder EnergieWOCHEN mit einem vielfältigen und gut besuchten Programm statt. Darüber hinaus gibt es über das 2012 gegründete Netzwerk für die regionale Energiewende einen halbjährlich erscheinenden Programmflyer, der alle Veranstaltungen rund um Energiethemen in der Region zusammenträgt. Inzwischen stimmen sich über dieses Netzwerk rund 20 Organisationen über ihre Veranstaltungsthemen und -termine ab. 1.2.2 AK Landschaft, Freizeit, Naherholung Der AK Landschaft, Freizeit, Naherholung hat in den letzten Jahren das Projekt "unterwegs in ulm" auf- und ausgebaut, das auf der Erhebung der 60 schönsten Ulmer Spazierwege durch zahlreiche ehrenamtliche "Spaziergehende" beruht und aus drei Elementen besteht: Der Spazierwegeführer "unterwegs in ulm. die 60 ulmer spazierwege" Mit "unterwegs in ulm. die 60 ulmer spazierwege" bietet die Lokale agenda ulm 21 der Ulmer Bürgerschaft ein flächendeckendes und vielseitig dokumentiertes Spazierwege-Angebot. Das Büchlein wird über den Ulmer Buchhandel vertrieben und erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit in der Ulmer Bevölkerung. Der AK hat bisher in anderen Städten nichts Vergleichbares gefunden. Internetplattform www.unterwegs-in-ulm.de Die zugehörige Internetplattform, die alle 60 Wege sowie einen Veranstaltungskalender mit nachhaltigen Freizeitangeboten in ganz Ulm enthält, wird von einer Mitarbeiterin im AgendaBüro gepflegt. Im Rahmen des Relaunch des städtischen Internetauftritts gibt es Überlegungen, die nicht mehr zeitgemäße Plattform dort zu integrieren und damit nutzungsfreundlicher zu machen. Exkursionsprogramm Das Exkursionsprogramm"unterwegs in ulm zu nachhaltigen Projekten" erfreut sich steigender Besucherzahlen. Im Berichtszeitraum nahmen zum Teil bis zu 25 Personen teil. Ziel ist, nachhaltige Ideen und Projekte in und um Ulm zugänglich zu machen und vorzustellen. Eine Auswahl von Exkursionszielen: • Trinkwasserversorgung Rote Wand • Schmetterlingsweg an der Wilhelmsburg • Biberführung in der Friedrichsau • Feierabendführung bei der Gärtnerei Gairing • Biogasanlage Westerstetten • u.v.m. 1.2.3 AK Mobilität Der AK Mobilität hat bereits in der Vergangenheit häufig als Initiator nachhaltiger MobilitätsIdeen gewirkt. Beispiele: das Zustandekommen des Aktionstags Ohne Auto-mobil, das Ulmer Carsharing-Angebot, die Online-Mitfahrzentrale www.mifaz.de. Alle diese Projekte werden weiterhin vom AK begleitet und unterstützt. Aktionstag "Ohne Auto-mobil" Der Aktionstag wird seit 2000 unter der Federführung des Donau-Iller-Nahverkehrsverbundes DING unter Beteiligung von BUND und lokaler agenda vorbereitet und durchgeführt. Als regionaler Schnuppertag für den ÖPNV mit freier Fahrt in Bussen und Bahnen und mit einem breit aufgestellten Angebot von Exkursionen, Besichtigungen, geführten Radtouren und Infoaktionen, die nur durch die Beteiligung unzähliger Kommunen, Vereine und Freiwilliger möglich ist, mobilisiert er jedes Jahr vermutlich Zigtausend Menschen in der Region, sich mit dem Thema nachhaltige Mobilität zu beschäftigen, alternative Verkehrsträger einmal auszuprobieren und vielleicht schrittweise in den eigenen Alltag zu übernehmen. Von Beginn an leistet der AK Mobilität seinen eigenen Beitrag zum Aktionstag und koordiniert in der Regel eine oder mehrere Infoplattformen am Hauptbahnhof, am Hans-und Sophie-SchollPlatz und anderen Standorten. Beteiligt sind immer viele Partnerorganisationen mit eigenen Angeboten. Speziell in den vergangenen zwei Jahren konnten dabei Kooperationen neu aufgebaut oder vertieft werden. In 2015 war das Highlight die Beteiligung des Landesministeriums für Verkehr und Infrastruktur mit der "Neuen Mobilität auf Tour" sowie das Einbinden zweier elektrisch unterstützter FahrradRikschas und zweier Pferdekutschen. Der Wahlkampf zur OB-Wahl führte dazu, dass die beiden Rikschas am Vormittag mithilfe prominenter FahrerInnen in Gestalt dreier OB-KandidatInnen Fahrgäste zwischen Ulm und Neu-Ulm hin und her transportierten. Carsharing in Ulm Der AK Mobilität versteht Carsharing als Beitrag zum Klimaschutz, zur Ressourcenschonung und zur Erhöhung der Lebensqualität in unserer Stadt. Ende 2014 wurden die Beendigung des Car2go-Angebots und die Folgen intensiv diskutiert. Der AK nutzte die Chance, das klassische Carsharing in Ulm, das bereits seit 2006 besteht und seinen Kundenkreis kontinuierlich ausgebaut hat, bekannter zu machen, da die öffentliche Aufmerksamkeit und Aufgeschlossenheit dem Thema gegenüber zu diesem Zeitpunkt besonders groß war. Das Thema wurde durch Pressearbeit und in mehreren Veranstaltungen bekannter gemacht (Stadtteilveranstaltungen "Ohne eigenes Auto-mobil" sowie Aktionstag "Ohne Auto-mobil") und im AK weiter vertieft. In Zukunft wird es unter anderem darum gehen, Betriebe für Carsharing zu gewinnen, um den eigenen Fahrzeugpool zu ersetzen. Weitere Themen des AK Mobilität Im Berichtszeitraum befasste sich der AK außerdem mit den Themen Landesradwegekonzept, Schienenpersonennahverkehr, Lastenfahrräder im Selbstbau. Darüber hinaus wirkte er in Gremien wie dem Projektbeirat zum Verkehrsentwicklungsplan und den Arbeitskreisen des Bündnis FahrRad mit. Zur Fortschreibung des Lärmaktionsplanes wurde eine Stellungnahme verfasst. Derzeitiges Hauptthema sind innovative Bustechnologien. Laut VCD trägt der Busverkehr in Städten besonders an Straßen mit hoher Busfrequenz erheblich zur Luftbelastung durch Stickstoffdioxid und Feinstaub bei. Beispiel Berlin: In Alt-Moabit beträgt der Busanteil 1,9 Prozent, diese sind aber für 30 Prozent der verkehrsbedingten Zusatzemissionen verantwortlich. Der AK möchte dieses Thema grundsätzlich bearbeiten und verschiedene Alternativen zu derzeitigen Bussystemen betrachten. 1.2.4 AK Qualifizierte Teilzeit Die Ziele des 2012 gegründeten AK: - Mehr qualifizierte Teilzeitstellen - Flexibilisierung der Arbeitszeit in den Betrieben, - ArbeitnehmerInnen Mut machen Teilzeit und flexiblere Arbeitszeiten anzusprechen. In mehreren Workshops in Kooperation mit der vh ulm sowie in Veröffentlichungen in agzente+ wurden diese Themen aufgegriffen und ausgeführt. Im Herbst 2014 fand ein letzter Workshop "Selbstbewusst als Teilzeitkraft" unter der Leitung der erfahrenen Personal Coach Dr. Bettina Hunecke statt. Die TeilnehmerInnen entwickelten Strategien für Bewerbungssituationen und für den Umgang mit Vorgesetzten und Kollegen mit dem Ziel, Stärken sichtbar und hörbar zu machen und mittels verbesserter Redegewohnheiten und Körpersprache im Berufsalltag selbstbewusst zu vertreten. Der AK hat nach dieser Veranstaltung aus personellen Gründen und aufgrund der beobachteten durch aus positiven Entwicklungen in diesem Bereich eine Pause eingelegt. 1.2.5 AK Regionale Produkte Der AK Regionale Produkte (gegründet Anfang 2013) repräsentiert mit seinen Mitgliedern aus Bürgerschaft, Landwirtschaft, Marktbeschickern, Gärtnern, Händlern, Verbraucherorganisationen u.a. einen breiten Querschnitt der am Thema beteiligten Gruppen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, Verbraucherinnen und Verbraucher über die Vorteile von Lebensmitteln aus der Region zu informieren. Diese sind kurz zusammengefasst: − Stärkung von bäuerlicher Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk − Transparenz und Rückverfolgbarkeit − Partnerschaft zwischen Erzeuger und Verbraucher − Produktqualität und Frische − Faire Preise − Geschmacksvielfalt − Ressourcenschonung durch kürzere Transportwege und weniger Verpackung Eine weitere Aufgabe sieht der AK in der grundsätzlichen Bearbeitung und Diskussion von unterschiedlichen Verbraucherthemen wie z.B. das Thema Verpackungsmüll. Die Verbreitung seiner Themen in der Öffentlichkeit setzt der AK auf verschiedene Arten um: − Aktionen zum bundesweiten "Tag der Regionen" im Herbst − Beteiligung am jährlichen Aktionstag "ulm isst gut" − Publikationen in agzente+ − Führungen und Besichtigungen im Rahmen von "unterwegs in ulm" und des Aktionstages "Ohne Auto-mobil" − Aktion zum Thema Plastiktüten auf dem Wochenmarkt Im Mai 2015 konnte unter Mitwirkung des AK der Verein "ulm isst gut" gegründet werden, s.u. 2 2.1 Entwicklung weiterer Themen seit März 2014 Untersuchung der Nachhaltigkeit Nachhaltiger Konsum in Ulm und Initiierung konkreter Projekte: Entsprechend dem Beschluss des Agenda-Vorstandes von 2012 untersucht die lokale agenda ulm 21 themenbezogen einzelne Aspekte der Nachhaltigkeit. Vorrang haben dabei Themen, die in den Arbeitskreisen bearbeitet werden und die eine große öffentliche Relevanz besitzen. In 2014 stand im Mittelpunkt der Aktivitäten das Thema nachhaltiger Konsum. Gemäß den Leitlinien der lokalen agenda umweltverträglich - sozial verantwortlich - wirtschaftlich erfolgreich sind auch bei diesem sehr komplexen Thema viele Aspekte zu betrachten. Im Lauf des Jahres wurden in verschiedenen Kreisen unterschiedliche Fragestellungen und Lösungsansätze untersucht und vorgestellt, u.a. in den AKs Regionale Produkte, Energie und der Steuerungsgruppe Fairtrade Town Ulm. Ein großer Teil der Veranstaltungen, vor allem die Agenda-Foren, in den letzten zwei Jahren befasste sich mit den Themen. Die beteiligten Arbeitskreise und -gruppen sowie der Vorstand der lokalen agenda haben daraus Einzelzielsetzungen zusammengetragen, die bei der Entwicklung von Maßnahmen und Projekten unterschiedliche Berücksichtigung finden. Diese betreffen zum einen das Thema Lebensmittel. Die Kriterien biologische, gentechnikfreie und artgerechte Erzeugung, regionale Wirtschaftskreisläufe und fairer Handel stehen dabei gleichwertig und ergänzend nebeneinander; je nach Produkt und seiner Herkunft erfährt naturgemäß das eine oder andere Kriterium eine stärkere Gewichtung. Insgesamt spielt auch die Ressourcenschonung bei Produktion, Verpackung, Transport, Ge- und Verbrauch bei allen Betrachtungen eine wichtige Rolle. Bei allen Aktivitäten rund um nachhaltiges Konsumverhalten steht nach Ansicht der Beteiligten in der lokalen agenda im Vordergrund, die Verbraucherinnen und Verbraucher durch Informations- und Öffentlichkeitsarbeit in die Lage zu versetzen, bewusste und verantwortungsvolle Kaufentscheidungen zu treffen, je nach Geldbeutel und eigenen Prioritäten. Auf Basis dieser Betrachtungen konnten mehrere Maßnahmen umgesetzt und Initiativen angestoßen werden: 2.1.1 Gründung ulm isst gut e.V. Mit Unterstützung des AK Regionale Produkte wurde im Mai 2015 von Erzeugerbetrieben, Initiativen und Bildungseinrichtungen sowie engagierten Bürgerinnen und Bürger der Verein "ulm isst gut" gegründet. Seine Aufgabe sieht der Verein in der Förderung von Verbraucher-, Tier- und Umweltschutz u.a. durch Informations- und Bildungsveranstaltungen zum Thema Lebensmittel und Ernährung und durch die Förderung von Kooperationen. Konkret wird einmal pro Jahr der Markt „ulm isst gut“ rund um das Haus der Begegnung geplant und durchgeführt, an der auch immer der AK und seine Partner eingebunden sind. 2.1.2 Gründung Reparaturcafé Ulm Nach einer relativ kurzen Vorbereitungszeit, mehreren Gesprächen mit Akteuren und aufgrund guter Vernetzung konnte die St. Elisabeth-Stiftung mit Unterstützung des Agenda-Büros am 24.09.2014 in ihren Räumen in der Magirusstraße 28 das Reparaturcafé Ulm gründen. Unter dem Motto "Reparieren statt Wegwerfen" treffen sich hier alle zwei Wochen versierte ehrenamtliche Reparaturhelfer und Menschen mit reparaturbedürftigen Sachen zum gemeinsamen Reparieren. Die Ziele sind dabei, die Sachen länger in Gebrauch zu halten und damit Ressourcen zu schonen, den Eigentümern die Neuanschaffung und damit Ausgaben zu ersparen und außerdem einen Raum für Begegnungen bei Kaffee und Kuchen und für die Weitergabe von wertvollem Reparaturwissen zu schaffen. Damit trägt dieses Projekt allen drei Zielen der lokalen agenda Rechnung. Das Reparaturcafé wird sehr gut angenommen und freut sich alle zwei Wochen über 40 bis 60 BesucherInnen mit defekten Haushaltsgeräten, Unterhaltungselektronik, Fahrrädern etc., von denen rund 60 % wieder instandgesetzt werden können, weitere 20 % erhalten immerhin eine Empfehlung zum weiteren Verfahren. Lediglich 20 % müssen tatsächlich entsorgt werden. Träger des Projekts ist die St. Elisabeth-Stiftung, Sponsoren sind die Ulmer Bürger Stiftung und die Fernwärme Ulm GmbH. 2.1.3 Internetplattform ulm-handelt-fair.de Seit März 2014 ist Ulm Fairtrade-Stadt und hat sich somit u.a. verpflichtet, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung zum Thema Fairtrade zu betreiben. Der Titel konnte im März 2016 erfolgreich um weitere 4 Jahre verlängert werden. Um für VerbraucherInnen eine Möglichkeit zu schaffen sich über fair gehandelte Waren und Angebote in Ulm zu informieren, haben der Ulmer Weltladen, die Steuerungsgruppe Fairtrade Town und das Agenda-Büro eine Internetplattform "ulm-handelt-fair.de" entwickelt. Hier finden sich Informationen rund um das Thema fairer Handel, aktuelle Hinweise aus Ulm sowie die Adressen von Geschäften, Unternehmen und anderen Ulmer Akteuren. Die Internet-Seite wird vom Agenda-Büro gepflegt, Projektträger ist der Ulmer Weltladen mit Unterstützung der Ulmer Bürger Stiftung. 2.1.4 Nachhaltiger Konsum: eigene Produkte Als Aufhänger zur Bekanntmachung von Fragen rund um den fairen Handel legte die lokale agenda auf Initiative des Vorstandes im Herbst 2014 eine eigene faire Schokolade in Kooperation mit einer kleinen Schokoladenmanufaktur im Lautertal auf. Die Rohstoffe stammen von einem Fairtrade-Projekt in Ecuador. Die Schokolade wurde u.a. über den Ulmer Weltladen, das Haus der Begegnung und das Mähringer Dorflädele vertrieben und kam sehr gut an. Zur Verabschiedung des früheren OB Ivo Gönner initiierte der AK Regionale Produkte eine Sonderedition eines regionalen, handwerklich gebrauten Bieres auf, das mit einem speziellen Etikett versehen verkauft wurde. Der Erlös wird in Kürze an die Ulmer Bürger Stiftung gespendet werden. 3 Die lokale agenda ulm 21 als Informations- und Diskussionsforum für städtische Vorhaben Durch die gute Vernetzung mit der Bürgerschaft und mit vielen Vereinen und Initiativen wird die lokale agenda ulm 21 inzwischen seitens Stadt Ulm als gute Möglichkeit gesehen, Informationen zu transportieren und zur Beteiligung an Prozessen zu motivieren. Regelmäßige Gespräche mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern sowie den Rathausfraktionen dienen dem Austausch über aktuelle Planungen und fließen in die Entwicklung der Themen im AgendaVorstand ein. Themenbezogen wird die lokale agenda an kommunalpolitischen Prozessen beteiligt: − Kommunales Klimaschutzkonzept, − Verkehrsentwicklungsplan, − Bündnis FahrRad, − regelmäßige halbjährliche Fachbereichsausschussitzungen zu Umweltthemen, − zweijährlicher Bericht des Agenda-Vorstandes für den Gemeinderat. Das Magazin agzente+ und verschiedene andere Veranstaltungen wurden genutzt, um eine bessere Verbreitung von Themen wie beispielsweise Klimaschutz, nachhaltige Mobilität oder auch verschiedene soziale Themen zu erreichen. 4 Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für die lokale agenda ulm 21 und ihre Projekte Die Herausforderung, die lokale agenda ulm 21 bekannter zu machen und dadurch als Bürgerbewegung stärker in den Köpfen präsent zu sein, ist eine dauerhafte Aufgabe und wird bei jedem neuen konkreten Vorhaben erneut angegangen. Um diese Bemühungen zu unterstützen, wurden in den vergangenen Jahren mehrere Elemente entwickelt und werden kontinuierlich ausgebaut: 5 5.1 das Magazin agzente+, ein einheitliches Erscheinungsbild, eine eigene Seite bei Facebook, die Internetseiten www.agenda21.ulm.de, www.ulm-handelt-fair.de und www.unterwegs-in-ulm.de, zahlreiche Veranstaltungen, zu einem großen Teil mit Partnerorganisationen, Beteiligung an Veranstaltungen Dritter, Veröffentlichungen über Presse und Medien, Umweltmalbüchlein für Kitas und Grundschulen. Ausblick und Inhaltliche Schwerpunkte 2016 Inhalte Folgende inhaltliche Schwerpunkte werden in den kommenden Monaten und Jahren die Arbeit in den Arbeitskreisen, den Agenda-Foren, im Vorstand und im Agenda-Büro prägen: Ausbau der Aktivitäten und Kooperationen zu allen laufenden Themen, insbesondere − Energie aus Bürgerhand − Innovative Bussysteme − Vermeidung von Verpackungsmüll − Grenzen des Wachstums Fortführung der Untersuchung weiterer Aspekte der Nachhaltigkeit in Ulm. 5.2 Erfolgskontrolle Die Erfolge der Arbeit der lokalen agenda wurden bisher rein qualitativ betrachtet. Eine unmittelbare Auswirkung auf direkt betroffene Indikatoren der kommunalen Nachhaltigkeit wie z.B. CO2-Emissionen, Steigerung der Nutzung des Umweltverbundes o.ä. ist praktisch nicht zu ermitteln. Um dennoch eine Erfolgskontrolle zu ermöglichen, sollen in Zukunft die Entwicklung von Teilnehmerzahlen auf Veranstaltungen, Rückmeldungen auf das agzente+ Magazin und andere erfassbare Daten dokumentiert und ausgewertet werden. Dies trägt auch dem Auftrag der lokalen agenda Rechnung, die Ulmer Bürgerschaft für die Themen zu gewinnen. Pressespiegel 2014 - 2016 Veranstaltungen 2014 - 2016 Aktionen/Exkursionen/Veranstaltungen lokale agenda ulm 21 März 2014 bis April 2016 14.03.2014 Ulm handelt fair - Markt der Möglichkeiten und Urkundenübergabe "Fairtrade Town Ulm" 22.03.2014 Weltwassertag am Wasserwerk Rote Wand 29.03.2014 Earth Hour in Ulm und Neu-Ulm 05.04.2014 3. Ideenwerkstatt zur regionalen Energiewende 09.05.2014 Exkursion ins Leipheimer Moos 24.05.2014 Betriebsführung im Biomassehof Langenau 02.07.2014 Agenda-Forum "Projektewerkstatt" 07.07.2014 Feierabendführung in der Gärtnerei Gairing 20.092014 Aktionstag "Ohne Auto-mobil" mit vielen Angeboten in Ulm und Region 24.09.2014 Gründungsveranstaltung Reparatur-Café Ulm 15.10.2014 Schnupperabend beim AK Mobilität 16.10.2014 Vortrag "Energiewende 2.0" mit Gerd Rosenkranz 17.10.2014 Besichtigung Brennerei Rössle Seißen 20.10.2014 Workshop "Selbstbewusst als Teilzeitkraft" 22.10.2014 Vortrag "Wärmepumpen - besser, aber noch nicht gut genug" 11.11.2014 Diskussionsabend "Wer zahlt die Energiewende?" 12.11.2014 Agenda-Forum "Weihnachtsrausch" über nachhaltige Geschenkideen mit Vorstellung der Ulmer fairen Schokolade 14.11.2014 Besichtigung bei Müller Holzbau Blaustein 06.02.2015 Besichtigung Biomassekraftwerk II der FUG 21.03.2015 4. Ideenwerkstatt zur regionalen Energiewende 29.03.2015 Dem Biber auf der Spur - Exkursion in die Friedrichsau 10.05.2015 Besichtigung des Projektbauernhofs Lebensraum Schnürpflingen 12.06.2015 Wildkräueterführung im Lautertal 06.07.2015 Feierabendführung bei der Gärtnerei Gairing 01.08.2015 Schmetterlingsführung an der Wilhelmsburg 19.09.2015 Aktionstag Ohne Auto-mobil 23.09.2015 Besichtigung Trinkwassergewinnung Rote Wand 13.10.2015 Besichtigung Biogasanlage Westerstetten 27.10.2015 Wer ist das nachhaltigste Stadtoberhaupt? Podiumsrunde mit den KandidatInnen zur OB-Wahl 13.11.2015 Besichtigung Brennerei Rössle Seißen 03.12.2015 Faire Shopping-Tour Herbst 2015 Reihe "Buen vivir" mit der Ulmer Volkshochschule und vielen weiteren Partnern 17.11.2015 Vortragsabend "Wind und Naturschutz" mit vielen Partnern 25.11.2015 Nachhaltige Geldanlagen (unw-Mittwochsgespräch) 13.01.2016 Energiegenossenschaften (unw-Mittwochsgespräch) 02.02.2016 Agenda-Forum "Die Bewegung der lokalen Agenda als Motor für nachhaltige Entwicklung" mit Prof. Dr. Dr. Radermacher 02. - 19.03.2016 EnergieWOCHEN Ulm mit Vorträgen, Exkursion u.a. 12.03.2016 5. Ideenwerkstatt zur regionalen Energiewende 19.03.2016 Earth Hour in Ulm, Neu-Ulm und dem Landkreis Neu-Ulm 31.03.2016 Kinostart "Power to Change" mit dem Regisseur Carl-A. Fechner 15.04.2016 Exkursion zum Solartestfeld Widderstall Ausblick Mai 2016 - Januar 2017 Projekt "Klimaschutz durch Auszubildende im Handwerk" mit Handwerkskammer Ulm und inw e.V. 10.05.2015 Vortrag "Auf der Flucht vor dem Klima" mit Prof. Scheffran 22.05.2016 Schmetterlingsführung an der Wilhelmsburg 14.06.2016 Agenda-Forum "Städte im Wandel" - Diskussionsabend mit Bürgermeister Tim von Winning und Stadtbaudirektor Markus Krämer Herbst 2016 Veranstaltung über innovative Bustechnologien