Daten
Kommune
Berlin Lichtenberg
Dateiname
VzK - Anlage 2.pdf
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964 kB
Erstellt
05.05.16, 12:57
Aktualisiert
28.01.18, 02:25
Stichworte
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LICHTENBERGER
REGISTER
Ein Projekt von
Licht-Blicke
Fach- und
Netzwerkstelle
Das Lichtenberger Register im Jahr 2015
Für das Jahr 2015 wurden in Lichtenberg 234 Vorfälle gezählt. Damit haben sich die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr
(2014: 105) mehr als verdoppelt.
Der enorme Anstieg ist vor allem auf die Mobilisierungen gegen Flüchtlinge und ihre Unterbringungen zurückzuführen.
Rassismus war mit 155 der Vorfälle das vorherrschende Motiv in diesem Jahr.
Vor allem bei den Kategorien Veranstaltungen (2015: 49,
2014:13), Propaganda (2015: 127 / 2014: 65) und Bedrohungen (2015: 13, 2014: 2) gab es starke Anstiege. Die Zahl
der Angriffe (2015: 23, 2014: 11) ist weiterhin konstant
hoch. Jeden Monat geschehen somit durchschnittlich fast
zwei Angriffe im Monat.
Seit Ende 2014 beobachten die Berliner Register auch neonazistische und rassistische Webseiten. In 38 Fällen fanden
rassistische Internetbeiträge Eingang in das Lichtenberger Re-
gister – und waren so mitverantwortlich für die Steigerung in
der Kategorie Propaganda.
Der Schwerpunkt der rechten Mobilisierungen hat sich in diesem Jahr deutlich nach Hohenschönhausen Nord (2015:
67, 2014: 32) verschoben. Lichtenberg Mitte (2015: 63,
2014: 40) ist weiterhin im Fokus von Neonazis. Als Aktionsraum verliert der Stadtteil aber mehr und mehr an Bedeutung.
Die Steigerung kam nur durch regelmäßige Veranstaltungen,
wie den Stammtisch der Lichtenberger AfD, zustande.
Mit der Lichtenberger NPD, ihrer Tarnorganisation „Kein
Asylanten-Containerdorf in Falkenberg“, der „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ und der „Alternative für Deutschland“ (AfD) verfügt der Bezirk über mehrere neonazistische
und extrem rechte Organisationen, die miteinander konkurrieren.
Fahrrad-Demonstration gegen Rassismus in Hohenschönhausen, März 2015
lem bei Angriffen und Veranstaltungen. Lediglich die Propagandadelikte nahmen deutlich zu.
Bedrohungen sorgen wird.
Vorwort
Das ist jedoch kein Grund zur Entwarnung. Es zeigt zum Einen
die Wirkung von Schließungen neonazistischer Objekte. Seit
der Schließung des Neonazi-Treffpunkts in der Lückstraße sind
Seit 2006 existiert im Berliner Bezirk Lichtenberg das Register.
die Vorfälle im direkten Umfeld deutlich zurückgegangen.
Es wurde als Projekt der Netzwerkstelle „Licht-Blicke“ in TräZudem beschränkte sich die weitgehend inaktive Lichtenberger
gerschaft des pad e.V. (heute pad gGmbH) konzipiert. Seitdem
NPD auf ihre Arbeit in der Bezirksverordnetenversammlung.
werden die Zahlen neonazistischer, rassistischer und anderer
Sonstige NPD-Veranstaltungen wurden größtenteils zentral
diskriminierender Vorfälle in Lichtenberg gesammelt und jährvon der Berliner NPD geplant und durchgeführt.
lich ausgewertet und veröffentlicht. Das ermöglicht auch die
Eine positive Tendenz für Lichtenberg lässt sich auch aus einem
Analyse von Entwicklungen im Bezirk.
anderen Grund noch nicht ableiten. Die Anti-Flüchtlingsproteste, die in anderen Bezirken schon im Oktober 2014 begannen,
Das Lichtenberger Register unterlag in der Zeit seines Bestestarteten in Lichtenberg erst mit einer Demonstration am 16.
hens verschiedenen Veränderungen. Wurde es früher ausDezember 2014.
schließlich aus bezirklichen Projektgeldern ermöglicht, existiert
seit 2014 eine Finanzierung durch den Berliner Senat.
Auch die Schwerpunkte mussten mehrfach angeglichen werden. Letzte Entwicklungen in dieser Richtung waren das Einbeziehen von Vorfällen, die in digitalen Medien und sozialen
Netzwerken geschehen. Gerade aktuelle rassistische Mobilisierungen und Hetzreden geschehen oft in diesem Kontext.
Zum Anderen hat sich die inhaltliche Fokussierung von Neonazis und Rassist_innen auf Flüchtlinge und ihre Unterbringungen verlagert. Das erforderte im Kontext der Auswertung
2015 eine intensivere Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter_innen in den Unterkünften und freiwilligen Helfer_innen. Das
Thema wird auch 2016, besonders im Zusammenspiel mit der
Anti-Flüchtlings-Demonstration
am 16.12.2014
in Falkenberg
und
Berlin-Wahl im September, eine
zentrale Rolle
einnehmen.
demokratischer Gegenprotest. (Quelle: Theo Schneider, demotix.com)
Die Berliner Register
Die Berliner Register
gen und Bedrohungen, die aus unterschiedlichen Gründen
nicht
Anzeige gebracht
werden.
DasAnzeige
Registrieren
solcher
die
auszur
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Gründen
nicht zur
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Vorfälle
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Anlaufstellen
schafft
für
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Betroffenen
werden. Das Registrieren solcher Vorfälle in lokalen Anlaufstellen einen Raum,
dem sie ihre
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nicht
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Problematik
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nen Nachbarschaft.
Dasselbst
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selbst
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nen oder die Betroffenen zu kennen, führt zu mehr Solidarität gezu können oder die Betroffenen zu kennen, führt zu mehr Sogenüber jenen Menschen, die Diskriminierung und Ausgrenzung
lidarität gegenüber jenen Menschen, die Diskriminierung und
erfahren.
Ausgrenzung
Register
haben erfahren.
Grenzen. Sie können in die Auswertung immer
Register
haben
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in die Auswertung
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Anlaufstellen oder der Opferberatung gemeldet werden. Wenn die
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und muss nicht
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nur am Rand Studien
der Gesellschaft
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zeigen weiexistieren, sondern dass sie von ca. 15 Prozent der Gesellschaft
terhin, dass rechtsextreme Einstellungen keineswegs nur am
vertreten werden. Von einer Dunkelziffer an Vorfällen ist daher
Rand der Gesellschaft existieren, sondern dass sie von ca. 15
auszugehen.
Prozent der Gesellschaft vertreten werden. Von einer Dunkelziffer an Vorfällen ist daher auszugehen.
Register sind Dokumentationen von rassistisch, antisemitisch,
lbgtiq-feindlich*,
antiziganistisch, von
rechtsextrem,
rechtspopuRegister sind Dokumentationen
rassistisch, antisemitisch,
listisch
und
anderen
diskriminierend
motivierten
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in
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Stadtbezirken
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sind,
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und an die Koordinierungsstellen
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Register
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Dort werden sie geRegister
weitergeleitet.
werden sie gesammelt, ausgewertet
sammelt,
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veröffentlicht.
Das und
ersteveröffentlicht.
Register wurde 2005 in Pankow eingerichtet, es
Das erste Register wurde 2005 in Pankow eingerichtet, es folgten
folgten weitere in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptowweitere in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick
Köpenick
und Friedrichshain-Kreuzberg. Seit 2013 werden in
und Friedrichshain-Kreuzberg. Seit 2013 werden in CharlottenCharlottenburg-Wilmersdorf
und Register
Neuköllnaufgebaut.
Register Ab
aufgeburg-Wilmersdorf und Neukölln
2014
baut.sollen
In den
letzten
Jahren
wurden
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Berliner
Bezirken
in allen Berliner Bezirken Register eingerichtet werden.
Register
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Die
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Die Finanzierung
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aus Mitteln
der
Bezirke
und
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Berliner
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und des Berliner „Landesprogramms gegen Rechtsextremismus,
Fremdenfeindlichkeit
und Antisemitismus“
ermöglicht.
gegen
Rechtsextremismus,
Fremdenfeindlichkeit
und AntiseZiel derermöglicht.
Register ist aber nicht nur die Dokumentation und Anamitismus“
lyse Register
von rechtsextremen
Vorfällen,
auch das SichtbarZiel der
ist aber nicht
nur sondern
die Dokumentation
und
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von Diskriminierung
im Alltag
auf lokaler
Im
Analyse
von extrem
rechten Vorfällen,
sondern
auch Ebene.
das SichtGegensatz
bestehenden Statistiken
beziehen
RegisterEbene.
daher
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vonzuDiskriminierung
im Alltag
auf lokaler
nicht nur anzeigerelevante Vorfälle wie Sachbeschädigungen und
Im Gegensatz zu bestehenden Statistiken beziehen Register
Angriffe ein, sondern es werden auch niedrigschwellige Vorfälle
daheraufgenommen,
nicht nur anzeigerelevante
Vorfälle wie Sachbeschädiwie Aufkleber, Beleidigungen und Bedrohungen,
gungen und Angriffe ein, sondern es werden auch niedrigschwellige Vorfälle aufgenommen, wie Aufkleber, Beleidigun-
*Gemeint sind Vorfälle, die sich gegen homosexuelle, transsexuelle und intersexuelle Menschen richten. LBGTIQ steht für Lesbian-Bi-Gay-Trans-Inter-Queer.
Werden Sie Register-Anlaufstelle
Das Register funktioniert nur, wenn es Menschen im Bezirk
gibt, die Beobachtungen machen und diese dem Register
mitteilen. Dazu können Sie direkt eine Mail an register@lichtblicke.org schicken.
www.licht-blicke.org
www.berliner-register.de/lichtenberg
Mail: register@licht-blicke.org
Tel.: 030 - 505 665 18
Stand: 22. Februar 2016
Redaktion und Gestaltung: Michael Mallé
Wenn Sie als Jugendklub, Nachbarschaftszentrum oder Verein
eine Anlaufstelle werden wollen, dann nehmen Sie Kontakt
auf. Sie bekommen dann ein Anlaufstellen-Plakat und Meldebögen zugesandt. Bei Bedarf führen wir Schulungen für AnV.i.S.d.P.:
www.licht-blicke.org
laufstellen durch.
Licht-Blicke
www.berliner-register.de/lichtenberg
Mail: register@licht-blicke.org Ahrenshooper Str. 7
13051
Berlin
9. März 2015 „Demokratie.
Gefördert im Rahmen Stand:
des Landesprogramms
Vielfalt. Res-
pekt. In Berlin“ der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen.
Gefördert im Rahmen des Landesprogramms „Demokratie. Vielfalt. ResIn Trägerschaft der pad gGmbH.
pekt. In Berlin“ der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen.
In Trägerschaft der pad gGmbH.
V.i.S.d.P.:
Andreas Wächter (pad gGmbH), Kastanienallee 55, 12627 Berlin
Das Lichtenberger Register im Jahr 2014
Seite 2
Ort der Vorfälle
Der Stadtteil Hohenschönhausen Nord (2015: 67, 2014:
32) ist in diesem Jahr erstmals der Teil Lichtenbergs, in dem
die meisten Vorfälle gemeldet wurden. Das hat seine Ursache in der Fokussierung der neonazistischen und rechtspopulistischen Organisationen auf die Flüchtlingsunterkünfte
im Norden des Bezirks. Die Steigerung drückt sich in allen
Kategorien aus. So fanden hier der Großteil der bezirklichen
Veranstaltungen der extremen Rechten und sämtliche Bedrohungen des letzten Jahres statt.
Auch in Hohenschönhausen Süd (2015: 27, 2014: 5) gab
es eine deutliche Steigerung der Vorfälle. Ein Großteil der Aktivitäten richtete sich hier gegen Flüchtlingsheime.
Lichtenberg Nord (2015:27, 2014: 11) war vor allem von
Propaganda betroffen. Veranstaltungen und Angriffe fanden
hier nur vereinzelt statt.
Auf Platz zwei der Vorfallsstatistik liegt Lichtenberg Mitte
(2015: 63, 2014: 40). Neben den Vorfällen bezüglich der NPD
in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fanden hier
auch die Stammtische der AfD und regelmäßige neonazistische Propagandatouren statt. Es traten hier vor allem neonazistische Organisationen, wie die Partei „Der III. Weg“ in
Erscheinung. Mit der Kneipe „Sturgis“ verfügt die Neonaziszene über einen Ort, den sie regelmäßig frequentiert.
In Karlshorst (2015: 7, 2014: 1) waren auch in diesem Jahr
die wenigsten Aktivitäten zu verzeichnen. Fünfmal veranstaltete die NPD hier Kundgebungen und Infostände, einmal verteilte sie Flugblätter. Ein Angriff richtete sich gegen
einen Flüchtling. Die meisten Aktivitäten standen im Zusammenhang mit dem dortigen Flüchtlingsheim. Eine Kundgebung adressierte am 8. Mai die Befreiungsfeierlichkeiten am
Deutsch-Russischen Museum.
Im Internet wurden 38 Vorfälle gezählt.
Fünf Fälle konnten keinem Bezirksteil zugeordnet werden.
67
Hohenschönhausen Nord
27
Hohenschönhausen Süd
38
Internet
Lichtenberg Nord
27
5
63
Lichtenberg
gesamt
Lichtenberg Mitte
7
Karlshorst
Ort der Vorfälle
(gesamt: 234)
Motiv der Vorfälle
155
35
27
14
2
1
Rassismus
Rechtsextreme
Selbstdarstellung
Politische
Gegner_innen
Verharmlos./Verherrlichung des NS
Antisemitismus
lgbtiq*Feindlichkeit
Motiv der Vorfälle
(gesamt: 234)
Die gesellschaftliche Diskussion um Flüchtlinge und ihre Unterbringung wird von der rechten Szene auch in Lichtenberg
aufgegriffen. Zwei von drei Vorfällen im Jahr 2015 hatten ein
rassistisches Motiv (2015: 155, 2014: 63). Ein Großteil der
Propaganda und fast alle Demonstrationen und Kundgebungen von rechten Parteien griffen dieses Thema auf.
Mit 35 Vorfällen (2014: 20) folgt die Rechtsextreme Selbstdarstellung - also Parteistände ohne speziellen Anlass,
Stammtische und Aufkleber, die nur aus Eigenwerbung bestanden.
Politische Gegner_innen wurden in 27 Fällen (2014: 11) adressiert. Dazu zählen vier Angriffe, sieben Bedrohungen gegen Personen und zwei Sachbeschädigungen an der Fassade
eines Sozialladens, der sich für Flüchtlinge einsetzt.
In 14 Fällen (2014: 6) wurde der Nationalsozialismus verharmlost oder verherrlicht. Hinzu kommen zwei antisemitische Vorfälle und ein lgbtiq*-feindlicher Angriff.
Seite 3
Art der Vorfälle
13
Angriffe
Beleidigung/Pöbelei/
Bedrohungen
10
5
7
Sonstiges
23
BVV
49
Sachbeschädigung
127
Veranstaltungen
Art der Vorfälle
(gesamt: 234)
Propaganda
Wie auch in den vergangenen Jahren sind mehr als die Hälfte
der Vorfälle in Lichtenberg Propagandadelikte (127, 2014:
65). Die Zahl der Propaganda hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, was an den rassistischen Mobilisierungen, aber auch am Monitoring von rechten Internetseiten (38
Vorfälle) liegt.
Einen starken Anstieg gab es auch bei den Veranstaltungen.
Waren es 2014 noch 13 Veranstaltungen, die festgestellt wurden, stieg die Zahl 2015 auf 49. Diese werden im unten stehenden Exkurs einer genaueren Betrachtung unterzogen.
Dass die Diskussion um Flüchtlinge und ihre Unterkünfte von
Neonazis und Rassist_innen nicht selten auch gewalttätig geführt wird, zeigen 23 Angriffe* (2014: 11) und 13 Bedrohungen (2014: 2). Vor allem Flüchtlinge und ihre Unterstützer_innen waren von dieser Gewalt betroffen. Nicht selten
wurden die Anti-Flüchtlings-Demonstrationen auch für Angriffe und Bedrohungen gegenüber Protestierenden genutzt.
Von den zehn Sachbeschädigungen (2014: 3) waren drei
gegen Unterkünfte oder Unterstützungs-Strukturen gerichtet.
Die Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV)
(2015: 5, 2014: 10) hat ein Jahr vor der nächsten Wahl anscheinend jegliche Bedeutung für die NPD verloren. Nur noch
eine der zwei NPD-Verordneten nahm halbwegs regelmäßig
an den Sitzungen teil. Sie stellte nur an fünf der zwölf Termine Anträge, verließ allerdings die Sitzungen schon, bevor ihre
Anträge besprochen wurden. Anders als in früheren Jahren
wurden von der NPD keine BVV-Berichte mehr verfasst, so
dass ihre Auftritte keinerlei Außenwirkung entfalteten.
* Es gab sechs Nachmeldungen, die zwar in die Statistik, aber nicht in die
Einzelauflistung Eingang gefunden haben.
Exkurs: Veranstaltungen in Lichtenberg
Insgesamt 49 Veranstaltungen wurden im Jahr 2015 in Lichtenberg
gezählt. Das ist eine Vervierfachung im Vergleich zum Vorjahr. Darunter fallen acht Demonstrationen, 17 Kundgebungen, 14 Parteistände
bzw. Touren, sieben Parteistammtische, drei Parteiveranstaltungen
und eine sonstige Veranstaltung.
Die acht Demonstrationen wurden von der NPD-Tarnorganisation
„Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg“ organisiert. Sie fanden alle in Hohenschönhausen Nord statt und hatten Flüchtlingsheime zum Thema. Die Teilnehmer_innenzahlen bei diesen Demonstrationen schwankten zwischen 20 und 190 Menschen.
Weitere fünf Kundgebungen sind dieser Organisation zuzuordnen.
Auch sie fanden ausschließlich in Hohenschönhausen Nord statt.
Anti-Heim-Demonstration in Hohenschönhausen, Januar 2015
Die neonazistische NPD veranstaltete neun Kundgebungen im Bezirk, davon eine in Lichtenberg Mitte, zwei in Karlshorst und sechs
in Hohenschönhausen Nord. Bis auf eine Kundgebung in Lichtenberg Süd waren alle gegen Flüchtlinge und ihre Unterbringungen
gerichtet. Eine Hellersdorfer Neonazigruppe hielt zudem am Tag
der Eröffnung des Heims in Falkenberg eine Kundgebung ab.
Der Lichtenberger Verband von „Pro Deutschland“ hielt zwei als
„Bürgeranhörungen“ getarnte Kundgebungen ab, eine in Hohenschönhausen Nord und eine in Lichtenberg Nord. Zu diesen hatten
sie mit Flugblättern eingeladen, die den Eindruck erweckten, als
wären sie vom Bezirksamt erstellt.
Seite 4
„Pro Deutschland“-Kundgebung in Hohenschönhausen, Januar 2015
Fazit
Die Verdopplung der Zahlen im Vergleich zum Vorjahr ist ein
alarmierendes Signal. Sie ist ein Indiz dafür, dass neonazistische und andere rechte Gruppierungen die Stimmung, die
durch PEGIDA und die Flüchtlingsdiskussion erzeugt wird, zu
nutzen versuchen und die Stimmung rassistisch aufladen.
Das wurde vor allem im Zusammenhang mit den Demonstrationen gegen geplante Flüchtlingsunterkünfte deutlich. Dass
dafür vorwiegend Unterkünfte gewählt wurden, die sich in Gebieten mit hoher Akzeptanz für rechte Parteien bei den Wahlen befanden ist kein Zufall. Ebenso wenig, dass gegen bereits
existierende Heime keine Demonstrationen initiiert wurden.
An diesen Orten existieren Erfahrungswerte und es hat sich
ein Umgang mit den neuen Nachbar_innen gefunden. Dort
mit steigender Kriminalität und Gewalt zu argumentieren, um
Ängste zu schüren, wäre an realen Erfahrungen gescheitert.
Mit der Neonazipartei „Der III. Weg“ sowie den rechtspopulistischen Parteien „Pro Deutschland“ und „Alternative für
Deutschland“ sind in den letzten Jahren drei neue Akteure im
Bezirk auf die Bühne getreten, während die Freien Kameradschaften um den „Nationalen Widerstand Berlin“ völlig an Bedeutung verloren haben. Die NPD, die inzwischen die Vorherrschaft in neonazistischen Kreisen übernommen hat, arbeitet
zudem mit als „Bürgerinitiativen“ getarnten Gruppierungen,
um an Bürger_innen heranzutreten.
Dass all diese Akteure mit ihren Aktivitäten bisher keine
Massenmobilisierungen im Bezirk verzeichnen konnten, ist
in erster Linie den Gegenaktivitäten zivilgesellschaftlicher
und antifaschistischer Akteure im Bezirk zu verdanken. Die
Skandalisierung von rassistischen Veranstaltungen führte zumindest auf der Straße zu einer Trennung zwischen
rechten Akteuren und der Bevölkerung. Im Internet verschwimmen diese Grenzen teilweise, so dass es auch im Jahr
2016 geraten ist, rassistische Akteure als solche zu kennzeichnen und ihre Veranstaltungen kritisch zu begleiten.
Im Wahljahr 2016 werden all diese Parteien, noch mehr als
zuvor, mit einander in Konkurrenz treten, um von der gesellschaftlichen Diskussion in Form von Wählerstimmen zu profitieren. Die Diskussion um Flüchtlingsunterkünfte wird dabei
das dominante Thema bleiben, weil die rechten Parteien hier
die Möglichkeit haben, ihre Aktionen mit einer gesellschaftlichen Akzeptanz zu verbinden. Es wird daher eine klare inhaltliche Positionierung, sowohl von bezirklichen Funktionsträger_
innen, als auch von der Zivilgesellschaft benötigen, um dieser
Mobilisierung wirksame Aktionen entgegenzusetzen.
Dass mit den Berliner Registern jetzt eine stadtweite Vernetzung der Akteure vorhanden ist, die neonazistische und anderweitig diskrimininierende Vorfälle sammelt und öffentlich
macht, ist ein wichtiger Stritt in die richtige Richtung. Mit der
gemeinsamen Internetseite und der jährlichen Auswertung
geben sie zivilgesellschaftlichen Akteur_innen das Werkzeug
in die Hand, mit dem sie im bezirklichen Kontext zielgenau
gegen extrem rechte und rechtspopulistische Akteure vorgehen können.
Wenn Sie die Auswertung des Lichtenberger Registers
in Ihrer Nachbarschaftsvernetzung oder ähnlichen Runden vorstellen wollen, schreiben Sie eine Mail an register@licht-blicke.org.
Für das Jahr 2015 sind 14 Parteistände oder Touren mit mehreren
Ständen im selben Stadtteil bekannt geworden. Elf davon wurden von
der Lichtenberger NPD veranstaltet. Hier lagen die Schwerpunkte auf
Lichtenberg Mitte und Hohenschönhausen Nord. Die Lichtenberger
AfD veranstaltete vier Stände.
Das Sommerfest von „Pro Deutschland Berlin“ fand in einem Lichtenberger Park statt. Für zwei Veranstaltungen der Lichtenberger AfD
wurde eine Kneipe in Hohenschönhausen Nord genutzt.
NPD-Kundgebung in Karlshorst, Oktober 2015
Die AfD und „Pro Deutschland“ veranstalten monatliche Stammtische. Die AfD musste aufgrund von Kneipenschließungen und Protesten mehrfach den Ort ihres Stammtisches wechseln. Zuletzt war
dieser in Lichtenberg Mitte. Der Stammtisch von „Pro Deutschland“
findet in Marzahn statt und geht somit nicht in das Lichtenberger
Register ein.
Als sonstige Veranstaltung wurde die organisatorische Übernahme der Schutzkoordination einer unpolitischen Demonstration
durch Neonazis eingeordnet. Die Demonstration, die an eine ermordete Frau in Hohenschönhausen erinnern sollte, war so
nach außen durch szenetypisch gekleidete Neonazis geprägt.
Im Vergleich zu anderen Bezirken, in denen es im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften zu Protesten und Demonstrationen kam, fanden in Lichtenberg wenig Demonstrationen statt.
Dennoch agieren im Bezirk drei aktive neonazistische bzw. rechtspopulistische Parteien und versuchen hier, das
gesellschaftliche Klima mit Veranstaltungen zu prägen. Dass dies nur vereinzelt auf größere Resonanz stieß, ist
auch dem kontinuierlichen zivilgesellschaftlichen Protest zu verdanken, der fast sämtliche dieser Veranstaltungen
begleitete.
Seite 5
Das Register 2015
Die Beschreibungen sind gekürzt. Die vollständigen Vorfälle finden Sie auf www.berliner-register.de/lichtenberg.
Januar
06.01.
An einer „Nein zum Heim”-Demonstration durch Hohenschönhausen nahmen etwa 60 Personen teil. Erneut wurde
die Struktur von der Berliner NPD gestellt.
Antifa Hohenschönhausen
07.01.
Fünfzehn Neonazis aus dem Umfeld der Partei „Die Rechte” versuchten um 23:00 Uhr, zu den Notunterkunft-Turnhallen in Hohenschönhausen zu kommen.
Antifa Hohenschönhausen
08.01.
Etwa 30 Menschen hielten eine Kundgebung in der Nähe
der Turnhallen ab und protestierten gegen die Umnutzung
der Turnhallen als Flüchtlingsunterkunft.
Antifa Hohenschönhausen
08.01.
Im Umfeld dieser Protestkundgebung hielten sich mehrere dutzend Neonazis auf, die sich zu einer Demonstration
durch den Kiez um die Turnhalle formierten.
Antifa Hohenschönhausen
10.01.
An einem rassistischen Aufmarsch durch Hohenschönhausen nahmen etwa 180 Menschen teil. Die Organisationsstruktur wurde wieder vollständig von Neonazis gestellt.
Antifa Hohenschönhausen
11.01.
Die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland” steckte
Flugblätter für ihre Kundgebung in Briefkästen in der Grevesmühlener Straße.
Antifa Hohenschönhausen
13.01.
Im Umfeld einer antirassistischen Demonstration durch Hohenschönhausen waren mehrere Rassist_innen unterwegs,
die Demonstration-Teilnehmer_innen anpöbelten.
Antifa Hohenschönhausen
15.01.
Etwa 15 Menschen nahmen an einer Anti-FlüchtlingsKundgebung in der Egon-Erwin-Kisch-Straße teil.
Antifa Hohenschönhausen
15.01.
Die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland” steckte
Flugblätter für ihre Kundgebung im Welsekiez.
Antifa Hohenschönhausen
17.01.
Auf dem Parkplatz in der Vincent-van-Gogh-Straße veranstaltete die Partei „Pro Deutschland” eine Kundgebung.
Etwa 50-60 Menschen nahmen an der Kundgebung teil.
Antifa Hohenschönhausen
20.01.
Etwa 75 Rassist_innen nahmen an der von der NPD organisierten Demonstration in Hohenschönhausen teil. Sie
starteten am S-Bhf. Wartenberg.
Antifa Hohenschönhausen
22.01.
An der Januar-BVV nahm die NPD-Verordnete Manuela
Tönhardt teil. Als ihr Antrag besprochen und abgelehnt
wurde, war sie schon nicht mehr anwesend.
Lichtenberger Register
Seite 6
24.01.
Am Rande einer antirassistischen Fahrraddemonstration in
Hohenschönhausen wurde ein Flyerverteiler von mehreren
Personen vor dem Welsecenter bedroht.
Antifa Hohenschönhausen
24.01.
Während der Fahrraddemonstration wurden in der
Vincent-van-Gogh-Straße und Welsestraße Böller auf Demonstrant_innen geworfen.
Antifa Hohenschönhausen
25.01.
An Haltestellen in der Zingster Straße und am Prerower
Platz wurden rassistische Aufkleber von „Pro Deutschland”
und der „German Defence League” gefunden.
Antifa Hohenschönhausen
28.01.
An einer von einem NPD-Aktivisten angemeldeten Demonstration durch Hohenschönhausen nahmen etwa 50
Menschen teil.
Antifa Hohenschönhausen
28.01.
Auf der Anreise zu einer Demonstration versuchten 20
Neonazis am S-Bhf. Hohenschönhausen Gegner_innen anzugreifen. Sie drohten und warfen mit Bierdosen.
Antifa Hohenschönhausen
28.01.
Am Rande dieser Demonstration wurden Pressefotografen
aus der Demonstration von Neonazis namentlich angesprochen und ihnen Prügel angedroht.
Antifa Hohenschönhausen
28.01.
Nach Beendigung einer antirassistischen Blockade waren
drei Neonazis unterwegs und suchten die Auseinandersetzung mit Antirassist_innen.
Antifa Hohenschönhausen
31.01.
Die Lichtenberger NPD steckte Flugblätter „gegen Kriminalität” in Briefkästen in Hohenschönhausen.
Antifa Hohenschönhausen
31.01.
Die Lichtenberger NPD nutzte ihre Facebook-Seite im Januar mehrfach, um gegen Muslime und andere Migrant_innen zu hetzen.
Lichtenberger Register
31.01.
Die Partei „Pro Deutschland” verbreitete über ihre Facebook-Seite mehrfach Beiträge, die sich gegen Flüchtlinge
und bezirkliche Funktionsträger richteten. Sie sprachen von
„Asyl-Wahn” und „Asylbetrügern”.
Lichtenberger Register
31.01.
Die Internetseite „Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg” veröffentlichte im Januar mehrere Beiträge, die sich
gegen Flüchtlinge, ihre Unterkünfte und Unterstützer_innen richteten. In Kommentaren kam es mehrfach zu Morddrohungen gegen Flüchtlinge.
Antifa Hohenschönhausen
Februar
01.02.
Zu einer Gedenkdemonstration für eine ermordete schwan-
gere Hohenschönhausenerin wurde in verschiedenen rassistischen Internetforen geworben. Trotz Distanzierung der
Veranstaltenden nahmen mehrere dutzend Rassist_innen
und Neonazis an der Veranstaltung teil. Der Ordnerdienst
wurde teilweise von Mitgliedern des Berliner „HoGeSa“Ablegers gewährleistet.
Antifa Hohenschönhausen
11.02.
Zum Startpunkt der Anti-Flüchtlings-Demonstration in Hohenschönhausen erschienen 20 Personen. Es fand lediglich
eine kurze stationäre Kundgebung statt.
Antifa Hohenschönhausen
14.02.
Der Kreisverband der rechtspopulistischen Partei „Pro
Deutschland” steckte in der Gegend um das Flüchtlingsheim in der Max-Brunnow-Straße Flugblätter.
Antifa Hohenschönhausen
15.02.
In der Nacht zum Sonntag wurde am S-Bhf. Rummelsburg
die Litfassäule in Gedenken an die Haftanstalt Rummelsburg umgestoßen und beschädigt.
Lichtenberger Register
15.02.
In der Gegend rund um die Sewanstraße steckten Aktivisten von „Pro Deutschland” Postkarten „gegen Asylmissbrauch” in die Anwohner_innenbriefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
17.02.
Im Umfeld der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen
wurden Flugblätter in Briefkästen verteilt, die in teilweise
rassistischer Sprache darüber informierten, dass ein Flüchtlingsheim in der Lichtenauer Straße geplant sei.
Lichtenberger Bündnis für Demokratie und Toleranz
19.02.
Während der BVV war die NPD-Verordnete Manuela Tönhardt mit vier weiteren Neonazis anwesend. Sie stellte einen Antrag, der geschlossen abgelehnt wurde.
Lichtenberger Register
20.02.
Neonazis der Berliner JN steckten rassistische Flugblätter
in Briefkästen und unter Auto-Schreibenwischer im Weitlingkiez. Sie mobilisierten zu einer Kundgebung.
Antifa Hohenschönhausen
21.02.
Ca. 35 Neonazis hielten eine NPD-Kundgebung am U-Bhf.
Lichtenberg ab. Anlass war der Jahrestag eines Übergriffs
von Migrant_innen auf Handwerker im Bahnhof.
Lichtenberger Bündnis für Demokratie und Toleranz
21.02.
Im Anschluss an die NPD-Kundgebung zogen mehrere
Neonazis durch die Weitlingstraße und verteilten rassistische Flugblätter.
Antifa Hohenschönhausen
22.02.
Die Partei „Pro Deutschland“ steckte Anti-Asyl-Flugblätter
in Briefkästen im Umfeld des Stasi-Museums in Hohenschönhausen.
Antifa Hohenschönhausen
27.02.
Im Umfeld der Turnhallen in Hohenschönhausen, die als
Notunterkünfte für Flüchtlinge genutzt wurden, klebten
„Nein zum Heim“- und NPD-Aufkleber, sowie Aufkleber
eines „Blood and Honour”-Versands.
Antifa Hohenschönhausen
28.02.
Die Lichtenberger NPD veröffentlichte im Februar mehrere
Facebook-Beiträge, die rassistisch, antidemokratisch und
verleumderisch gegen politische Gegner_innen gerichtet
waren.
Lichtenberger Register
28.02.
Auf der Facebookseite der Partei „Pro Deutschland“ wurde
in mehreren Beiträgen über den „Asylwahn“ und „Asylantenheime“ polemisiert und Stimmung gegen Flüchtlinge
gemacht. Mit Beiträgen über Wohnungseinbrüche wurde
mehr Polizei gefordert.
Lichtenberger Register
28.02.
Die Seite „Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg“
hetzte in ihren Beiträgen „gegen Überfremdung“, die
„Asylindustrie“ und für den „wahren Volkscharakter“. Den
Mord an einer Hohenschönhausenerin wurden genutzt,
um gegen Türken und Muslime zu hetzen.
Lichtenberger Register
März
01.03.
Die rechtspopulistische Kleinstpartei „Pro Deutschland“
steckte Anti-Asyl-Flugblätter in Lichtenberg.
Antifa Hohenschönhausen
03.03.
Die rechtspopulistische Partei “Alternative für Deutschland“ veranstaltete ihren monatlichen Stammtisch in der
Kneipe „Guidos“ in Hohenschönhausen Nord.
Antifa Hohenschönhausen
04.03.
Im Umfeld des U-Bhf. Tierpark wurden Flugblätter des Berliner PEGIDA-Ablegers BärGIDA in die Briefkästen geworfen.
Lichtenberger Register
04.03.
Zu der Anti-Flüchtlingsdemonstration in Hohenschönhausen fanden sich nur 15 Personen ein. Sie hielten eine fünfMinütige Kundgebung ab.
Antifa Hohenschönhausen
14.03.15
Die Lichtenberger NPD steckte gegen Flüchtlinge gerichtete Flugblätter in Lichtenberger Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
19.03.
Bei der BVV war die NPD-Verordnete Manuela Tönhardt
mit mehreren Neonazis anwesend. Sie verließen die Sitzung bevor ihr Antrag abgelehnt wurde.
Lichtenberger Register
20.03.
Im Umfeld der Turnhallen in Hohenschönhausen, die als
Notunterkünfte genutzt werden, steckte die Lichtenberger
NPD rassistische Flugblätter in die Briefkästen.
Lichtenberger Register
20.03.15
Auch die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland”
steckte in Hohenschönhausen Flugblätter im Umfeld der
Flüchtlings-Notunterkunft in die Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
21.03.
Etwa 15 Menschen nahmen an der Kundgebung der NPD
in der Grevesmühlener Straße teil. Es redeten die NPDFunktionäre Sebastian Schmidtke, Dietmar Tönhardt und
Jens Irgang.
Antifa Hohenschönhausen
22.03.
Die Partei „Pro Deutschland” steckte am Wochenende im
Umfeld des Flüchtlingsheims in der Herzbergstraße Flugblätter in die Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
22.03.
Am Wochenende steckte Partei „Pro Deutschland” im
Umfeld des Flüchtlingsheims in der Rhinstraße Flugblätter
gegen Flüchtlinge in die Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
25.03.
Während des Spiels der Fußballmannschaften SV Lichtenberg 47 und SV Tasmania 73 wurde im Lichtenberger Fanblock das sogenannte Hans-Rosenthal-Lied gesungen, in
dem der Tod des ehemaligen Tennis-Borussia-Präsidenten
und Holocaust-Überlebenden gefeiert wird.
Register Friedrichshain-Kreuzberg
31.03.
Die Facebookseite „Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg“ wurde im März mehrfach dazu genutzt, um in
Beiträgen gegen Migrant_innen und ihre Unterkünfte zu
hetzen.
Lichtenberger Register
31.03.
Die Lichtenberger NPD veröffentlichte im März auf ihrer
Facebook-Seite mehrere Beiträge, die sich gegen Migrant_
innen, Muslime und politisches Gegner_innen richteten.
Lichtenberger Register
31.03.
Die Facebookseite der Partei „Pro Deutschland” wurde wiederholt dazu genutzt, gegen Flüchtlinge und ihre
Unterkünfte zu hetzen und politisch Andersdenkende
bloszustellen. Ein Video zeigte eine Diskussion mehrerer
Personen über Flüchtlinge. Zwei der Personen wurden verleumdet und in der Kommentarspalte bedroht.
Lichtenberger Register
April
12.04.
Im Umfeld des Lichtenberger Rathauses steckte die Partei
„Pro Deutschland“ Postkarten gegen „Asylmissbrauch“ in
Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
13.04.
In mehreren Straßen des Weitlingkiezes wurden dutzende
Aufkleber mit der Aufschrift „Love Football Hate Antifa“
gefunden und entfernt.
Antifa Hohenschönhausen
14.04.
Die rechtspopulistische Partei „Alternative für Deutschland“ hielt ihren monatlichen Stammtisch im „Guidos“ am
Prerower Platz ab.
Antifa Hohenschönhausen
14.04.
Eine Transfrau wurde in der Tram M17 in Höhe Prerower
Platz von vier Jugendlichen angepöbelt, bedroht und angespuckt. Auch nach dem Angriff in Form eines Flaschenwurfs weigerte sich der Tramfahrer, die Polizei zu verständigen, wie vom Opfer gewünscht war.
Lichtenberger Register
18.04.
An der Tramhaltestelle Ahrenshooper Straße wurden zehn
Aufkleber von „Pro Deutschland“ entdeckt, die gegen
Asylbewerber_innen und den Islam hetzten.
Lichtenberger Register
19.04.
Die Partei „Pro Deutschland“ steckte am Sonntag AntiAsyl-Flugblätter in Briefkästen in Falkenberg.
Antifa Hohenschönhausen
19.04.
In Friedrichsfelde wurden rassistische Flugblätter der
rechtspopulistischen Kleinstpartei „Pro Deutschland“ in
Briefkästen gesteckt.
Antifa Hohenschönhausen
23.04.
Im Gebiet rund um die Flüchtlings-Turnhallen in Hohenschönhausen Nord wurden Flugblätter für die NPD-Kundgebung am 1. Mai in die Briefkästen gesteckt.
Lichtenberger Register
06.04.
In der Umgebung der Zingster Straße steckte die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland“ Flugblätter gegen
„Asylbetrug“.
Antifa Hohenschönhausen
25.04.
Bei der Frühlingsfeier des Motoradclubs „Bloody Devils“ in
der Archenholdstraße waren Personen mit neonazistischen
T-Shirts anwesend.
Lichtenberger Register
08.04.
An einem Supermarkt in der Große-Leege-Straße wurde
ein zwei Meter breiter Schriftzug „Deutschland erwache“
gefunden.
Lichtenberger Register
27.04.
Die Lichtenberger NPD steckte rund um den Rosenfelder
Ring Flugblätter in die Briefkästen, die Kriminalität mit Zuwanderung in Verbindung brachten.
Antifa Hohenschönhausen
08.04.
Die rechtspopulistische Kleinstpartei „Pro Deutschland“
steckte Broschüren „gegen sinnlose Tierversuche“ in Briefkästen in Hohenschönhausen-Süd.
Antifa Hohenschönhausen
29.04.
Die Partei „Alternative für Deutschland“ veranstaltete im
„Wartenberger Hof“ eine Veranstaltung mit dem Titel „Besondere Daten der deutschen Geschichte“.
Antifa Hohenschönhausen
12.04.
In Falkenberg steckte „Pro Deutschland“ asylfeindliche
Flugblätter in Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
30.04.
Die Seite der Lichtenberger NPD wurde im April dazu genutzt, gegen Sinti und Roma zu hetzen, Einbruchs- und
Gewaltkriminalität Migrant_innen unterzuschieben und
gegen Angehörige anderer Parteien zu hetzen.
Lichtenberger Register
12.04.
Die Partei „Pro Deutschland“ steckte Flugblätter oberhalb
der Landsberger Allee Flugblätter gegen „Asylwahn“ in
Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
30.04.
Die Seite „Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg“
wurde dazu genutzt, um in rassistischer Manier gegen
Seite 7
„Asylbetrüger“ und „Überfremdungsfanatiker“ zu hetzen
und das „ausländische Personal“ einer Sicherheitsfirma in
Falkenberg anzuprangern.
Lichtenberger Register
30.04.
Die Partei „Pro Deutschland“ nutzte ihre Facebook-Seite
im April mehrfach dazu, Kriminalität in Verbindung mit Migrant_innen zu bringen.
Lichtenberger Register
30.04.
Das Lichtenberger Bündnis für Demokratie und Toleranz
bekam im April fünf rassistische Mails, in denen gegen Geflüchtete und Migrant_innen gehetzt wurde.
Lichtenberger Bündnis für Demokratie und Toleranz
Mai
01.05.
Im Umfeld des S-Bhf. Wartenberg wurden mehrere Aufkleber mit der Aufschrift „Love Football Hate Antifa“ gefunden und entfernt.
Lichtenberger Register
01.05.
Die Berliner NPD hielt am Prerower Platz eine Kundgebung
gegen „Asylmissbrauch” ab. 53 Neonazis aus Berlin, Brandenburg und Tschechien nahmen daran teil.
Antifa Hohenschönhausen
07.05.
Bei dem Hohenschönhausener Musiker Patrick K., alias
„Villain051”, und dessen Bandkollegen des Projekts „A3stus” wurden am Morgen Hausdurchsuchungen durchgeführt. Den Musikern wurde vorgeworfen, Lieder mit antisemitischen Inhalten ins Internet gestellt, sowie Sozialbetrug
und Handydiebstahl begangen zu haben
Lichtenberger Register
08.05.
Etwa 50 Neonazis nahmen an einer geschichtsrevisionistischen Kundgebung der NPD in der Nähe des DeutschRussischen Museums Karlshorst teil.
Lichtenberger Register
12.05.
Die Lichtenberger AfD hielt ihren Stammtisch im Restaurant „Zum Bären” am Tierpark ab.
Antifa Hohenschönhausen
16.05.
Um die Mittagszeit hielt die Lichtenberger NPD mit 10 Personen einen Infostand am S-Bhf. Karlshorst ab.
Lichtenberger Register
stand ab.
Antifa Hohenschönhausen
16.05.
Die Lichtenberger NPD hielt am S-Bhf. Friedrichsfelde Ost
einen Infostand ab.
Antifa Hohenschönhausen
17.05.
Eine Gruppe von sieben Neonazis riefen gegen 2:50 Uhr
in der Tram M5 stadteinwärts „Sieg Heil“ und zeigten den
Hitlergruß. Auf Höhe der Werneuchener Straße schlugen
die Neonazis auf drei Männer ein.
Polizei
31.05.
Die NPD-gesteuerte Bürgerinitiative „Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg“ hetzte in mehreren Beiträgen gegen „osteuropäische Verbrecherbanden“, „Asylbetrüger“
und „Asylflut“.
Lichtenberger Register
Juni
04.06.
Die Berliner NPD veranstaltete am Prerower Platz eine
Kundgebung gegen die „Lichtenberger Sozialtage“. Es
waren etwa 10 Neonazis anwesend, darunter Sebastian
Schmidtke und Manuela Tönhardt.
Lichtenberger Register
18.05.
An der monatlichen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung nahm die NPD-Verordnete Manuela Tönhardt
in Begleitung mehrerer NPD-Funktionäre teil. Ein NPDAntrag wurde einstimmig abgelehnt.
Lichtenberger Register
05.06.
Gegen 18.05 Uhr wird eine 28-jährige Frau von einem
51-jährigen Mann in Alt-Friedrichsfelde rassistisch beleidigt und geschlagen.
Polizei
24.05.
Die Partei „Pro Deutschland“ steckte flüchtlingsfeindliche
Flugblätter und Broschüren gegen Tierversuche in Briefkästen in Hohenschönhausen.
Antifa Hohenschönhausen
06.06.
Der Lichtenberger Kreisverband der AfD hielt einen Infostand am Prerower Platz ab. Mit dabei war das Lichtenberger AfD-Vorstandsmitglied Heribert Eisenhardt.
Antifa Hohenschönhausen
31.05.
Am S-Bhf. Nöldnerplatz wurden mehrere Neonazi-Aufkleber, u.A. „Hess Wochen“ und „Keine Meinung ist illegal“
gefunden und entfernt.
Lichtenberger Register
07.06.
Der Lichtenberger Kreisverband von „Pro Deutschland“
steckte im Fennpfuhl flüchtlingsfeindliche Flugblätter in
die Briefkästen.
Lichtenberger Register
31.05.
Das Lichtenberger Bündnis für Demokratie und Toleranz
bekam im Mai mehrere rassistische Mails, in denen gegen
Geflüchtete und Migrant_innen gehetzt wurde.
Lichtenberger Bündnis für Demokratie und Toleranz
09.06.
Die Lichtenberger AfD hielt erneut im Restaurant „Zum
Bären“ ihren monatlichen Stammtisch ab.
Antifa Hohenschönhausen
31.05.
Die NPD stellte rassistische Beiträge auf ihre FacebookSeite geschichtsrevisionistisch und gegen politische Gegner_innen gerichtet. Den 8. Mai 1945 beschrieben sie als
„unsere Niederlage im 31-jährigen Ringen um unsere Freiheit“. In Kommentaren wurde zum Mord an Mitgliedern
von „Bündnis 90/Die Grünen“ aufgerufen.
Lichtenberger Register
31.05.
Auf der Seite des Lichtenberger Kreisverbands von „Pro
Deutschland“ wurde in rassistischer Weise von „Asyl-Mafia“ und „stetigem Zustrom von Wirtschaftsflüchtlingen“
geschrieben und gegen die Flüchtlingsunterbringungspläne des Bezirks polemisiert.
Lichtenberger Register
16.05.
Die Lichtenberger NPD hielt am U-Bhf. Tierpark einen Info-
13.06.
Die Partei „Pro Deutschland“ führte an der Landsberger
Allee Ecke Storkower Straße eine Kundgebung gegen zwei
naheliegende Flüchtlingsheime durch. An der Kundgebung
nahmen etwa 10 Personen teil.
Antifa Hohenschönhausen
13.06.
Der Lichtenberger Kreisverband von „Pro Deutschland“
steckte im Umfeld des S-Bhf. Lichtenberg flüchtlingsfeindliche Flugblätter in die Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
13.06.
Die Lichtenberger NPD hielt am S-Bhf. Nöldnerplatz und in
der Weitlingstraße zwei Informationsstände ab. Mit dabei
waren Dietmar und Manuela Tönhardt.
Antifa Hohenschönhausen
Exkurs: Monitoring von Internetseiten
Seit Ende 2014 beobachten die Berliner Registerstellen auch im Internet extrem rechte und
rassistische Webseiten mit Bezirkskontext. In Lichtenberg sind das die Seiten der NPD, von „Pro
Deutschland“, der „Alternative für Deutschland“ und der NPD-Tarn-Initiative „Kein AsylantenContainerdorf in Falkenberg“. Die Agitation findet fast ausschließlich auf Facebook statt. Die
Seiten werden dazu genutzt, zu Veranstaltungen und Kundgebungen zu mobilisieren, Berichte
eigener Aktionen zu posten und die Stimmung gegen Flüchtlinge und ihre Unterkünfte zu
verschärfen.
Die Beiträge werden in der monatlichen Auswertung zu jeweils einem Vorfall zusammengefasst. Herausstechende Beiträge, etwa mit Morddrohungen, werden separat aufgeführt.
Im Jahr 2015 wurden so 38 Vorfälle gezählt.
Screenshot: Facebook
Seite 8
16.06.
Die NPD-Bürgerinitiative „Kein Asylanten- Containerdorf in
Falkenberg“ hielt eine Demonstration in Hohenschönhausen ab. Daran nahmen 25 Personen teil.
Antifa Hohenschönhausen
11.07.
Die Lichtenberger NPD veranstaltete mehrere Infostände
im Bezirk, u.A. anderem in der Hauptstraße. Es nahmen
Jens Irgang und Dietmar Tönhardt teil.
Antifa Hohenschönhausen
20.06.
Die Lichtenberger NPD steckte im Umfeld der Zingster
Straße in Hohenschönhausen Flugblätter in die Anwohner_innen-Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
17.07.
Die rechtspopulistische Kleinstpartei „Pro Deutschland“
verteilte in Falkenberg flüchtlingsfeindliche Flugblätter in
die Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
23.06.
Mehrere Personen rüttelten am Tor der noch im Bau befindlichen Flüchtlingsunterkunft in Falkenberg und riefen
„Scheiß Asylbewerber“ und „Scheiß ISIS-Anhänger“.
Berliner Verfassungsschutz
18.07.
Mehrere Männer, die vor einem Spätkauf in der Frankfurter
Allee am U-Bhf. Magdalenenstraße saßen, beleidigten um
5 Uhr morgens drei vorbeilaufende Flüchtlinge rassistisch.
Aus der Pöbelei entwickelte sich in kürzester Zeit eine körperliche Auseinandersetzung.
Lichtenberger Register
28.06.
Die Partei „Pro Deutschland“ steckte in der Umgebung
des U-Bhf. Friedrichsfelde flüchtlingsfeindliche Flugblätter
in die Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
28.06.
In der Gudrunstraße wurde ein mit Edding angebrachtes
Keltenkreuz gefunden und entfernt.
Initiative „Hass vernichtet“
30.06.
An der Landsberger Allee Ecke Rhinstraße wurden mehrere
Aufkleber von „Pro Deutschland“ und des rassistischen
Webprojekts „Nation Sparta“ gefunden.
Lichtenberger Register
30.06.
Eine Person, die im Weitlingkiez Neonazi-Aufkleber entfernte, wurde als „Dreckszecke“ beschimpft und bedroht.
Lichtenberger Register
30.06.
Der Lichtenberger Kreisverband von „Pro Deutschland“
veröffentlichte auf ihrer Facebookseite im Juni mehrere
Artikel die sich gegen Migrant_innen und gegen Gender
Mainstreaming richteten.
Lichtenberger Register
30.06.
Die Lichtenberger NPD veröffentlichte auf ihrer Seite rassistische Beiträge, die sich gegen „Asylanten“, „Asylbetrüger“ und „Berliner Asylindustrie“ wenden. In weiteren
Beiträgen fokussierten sie auf politische Gegner_innen
und warfen Angela Merkel „Hochverrat“ vor.
Lichtenberger Register
30.06.
Auf der Seite „Kein Asylanten- Containerdorf in Falkenberg“
wurden neben rassistischen Beiträge auch geschichtsrevisionistische Töne gepostet: „Das jetzige Restdeutschland
ist nach wie vor ein besetzter Staat.“
Lichtenberger Register
Juli
05.07.
Die rechtspopulistische Kleinstpartei „Pro Deutschland“
steckte im Fennpfuhl flüchtlingsfeindliche Flugblätter in
die Anwohner_innen-Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
09.07.
Ein 47-jähriger Mann wurde in der Weitlingstraße gegen
23.00 Uhr von einem 33-jährigen Mann rassistisch beleidigt und angegriffen.
Polizei
19.07.
Eine 49-jährige schwangere Frau wurde in der Straßenbahn M4 Opfer eines rassistischen Angriffs. Sie wurde von
einem Mann bespuckt und beleidigt. Als sie Hansastraße/
Feldmannstraße ausstieg, folgte ihr der Mann, schlug und
trat sie. Ein 28-Jähriger Helfer wurde ebenfalls angegriffen.
Polizei
25.07.
Die Lichtenberger NPD veranstaltete zwei Infostände am
Supermarkt in der Weitlingstraße und an den Volkradpassagen. Mit dabei waren unter anderem Jens Irgang, Dietmar Tönhardt und Danny Matschke.
Antifa Hohenschönhausen
26.07.
Mehrere Personen der Partei „Pro Deutschland“ steckten
in Lichtenberg Flugblätter in Anwohner_innen-briefkästen,
die sich gegen „Asyl-Wahn“ richten.
Antifa Hohenschönhausen
28.07.
In der Siegfriedstraße wurde ein dutzend Aufkleber, u.A.
mit der Aufschrift „Nationale Sozialisten“ und „Hate Antifa“ gefunden und entfernt.
Initiative „Hass vernichtet“
29.07.
In der Lückstraße wurden mehrere Anti-Antifa-Aufkleber
der Internetseite „widerstand.info“ gefunden.
Lichtenberger Register
31.07.
Ein Mann wurde in der Weitlingstraße von Neonazis von
hinten angegriffen.
Lichtenberger Register
31.07.
Auf der Seite „Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg” wurde auch im Juli durchgehend gegen „Asylbetrüger” gehetzt und mehrfach Fotos von dem Containerdorf
in Falkenberg angefertigt. Inhaltlich und im sprachlichen
Duktus wurde mehrfach klargemacht, dass die Seite mit
der lokalen NPD verbunden ist.
Lichtenberger Register
August
02.08.
„Pro Deutschland” steckte im Umfeld des Orankesee Flugblätter gegen „Asyl-Wahn” in Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
06.08.
In der Lückstraße, Sewanstraße und am U-Bhf. Tierpark
wurden mehrere dutzend Aufkleber des Internetportals
„Widerstand.info” („Organisiert die Anti-Antifa” und
„Nationale Sozialisten Bundesweite Aktion”) gefunden.
Lichtenberger Register
08.08.
Die Lichtenberger NPD veranstaltete einen Infostand am
S-Bhf. Karlshorst, bei dem sie in rassistischer Manier das
neue Flüchtlingsheim im Bezirk thematisierte.
Antifa Hohenschönhausen
09.08.
In der Zingster Straße wurden an mehreren Tram-Haltestellen NPD-Aufkleber „Asylflut stoppen” verklebt.
Antifa Hohenschönhausen
09.08.
„Pro Deutschland” steckte flüchtlingsfeindliche Flugblätter
in Briefkästen in Alt-Hohenschönhausen.
Antifa Hohenschönhausen
11.08.
In der Nacht zum 11. August betraten mehrere Personen
aus einer nahegelegenen Kneipe den Hof eines von Migrant_innen bewohntes Haus in der Straße Alt-Friedrichsfelde und bedrohen die umstehenden Personen.
Licht-Blicke
13.08.
In der Sewanstraße und mehreren Seitenstraßen des Weitlingkiezes wurden Aufkleber der NPD gefunden.
Lichtenberger Register
14.08.
Auf dem Bahnhof Lichtenberg wurden etliche Aufkleber
mit dem Spruch „Love Football Hate Antifa” gefunden.
Antifa Hohenschönhausen
31.07.
Ein Straßenschild in der Wönnichstraße wurde mit einem
Aufkleber „Rudolf-Hess-Straße” überklebt.
Lichtenberger Register
15.08.
Die NPD-Tarnorganisation gegen das Containerdorf in
Falkenberg steckte Flugblätter in die Anwohner_innenBriefkästen in Falkenberg, die zu einer Demonstration am
18.8. aufriefen.
Lichtenberger Register
31.07.
Die Kleinstpartei „Pro Deutschland“ veröffentlichte im Juli
Beiträge auf ihrer Facebook-Seite, die sich gegen Flüchtlinge, die lokale Politik und „Gender-Wahn“ richteten.
Sie schrieben u.A. von „Lügenpresse“ und „Linksterroristen“.
Lichtenberger Register
16.08.
Die rechtspopulistische Kleinstpartei „Pro Deutschland”
steckte im Fennpfuhl flüchtlingsfeindliche Flugblätter in
die Anwohner_innenbriefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
31.07.
Der Lichtenberger Kreisverband der NPD veröffentlichte
mehrere rassistische Berichte. Desweiteren bezogen sie
sich positiv auf den NS-Verbrecher Erich Priebke und verbreiteten die fiktive Zahl von 7.000 toten Deutschen durch
„Ausländergewalt“.
Lichtenberger Register
18.08.
In der Ahrenhooper und Wustrower Straße und der Falkenberger Chaussee wurden 100 Aufkleber von „Pro Deutschland” und dem Internetportal „Nation Sparta” gefunden.
Sie hatten überwiegend rassistische Inhalte.
Antifa Hohenschönhausen
Seite 9
18.08.
An einer vom rassistischen „Nein zum Heim Falkenberg”Facebookportal mobilisierten Demonstration nahmen etwa
20 Personen teil.
Antifa Hohenschönhausen
18.08.
Am Nachmittag rief ein Mann einer schwarzen Frau zu:
„Du Affe, geh mir aus dem Weg!”. Die Frau stellte ihn zur
Rede und verbat sich die Beleidigungen.
Lichtenberger Register
18.08.
Am Abend hielten sich fünf Männer vor dem Tor der Unterkunft in Falkenberg auf. Als der Wachschutz sie ansprach,
zeigten sie den Hitlergruß und riefen „Du dummer Afrikaner, was machst du hier! Geh zurück in deine Heimat, in
Afrika. Hier ist unser Land.”
Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk
22.08.
Die Lichtenberger NPD steckte im Umfeld des Flüchtlingsheims in Karlshorst Flugblätter „gegen Kriminalität”, deren Ursache sie bei den Flüchtlingen sieht.
Antifa Hohenschönhausen
22.08.
Im Weitlingkiez wurde ein dutzend Aufkleber, unter anderem „Hate Antifa” und „Anti-Antifa” gefunden.
Initiative „Hass vernichtet“
22.08.
Die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland” feierte
am Samstag im Fennpfuhlpark ein Sommerfest an dem
mehrere dutzend Personen teilnahmen.
Antifa Hohenschönhausen
24.08.
Während des Tags der offenen Tür in Falkenberg kam es
zu Störversuchen von Rechten. Angehörige der NPD und
anderer rechten Organisationen wurden von der Veranstaltung ausgeschlossen. Bei mindestens zwei Führungen
durch das Heim kam es zu rassistischen Kommentaren.
Lichtenberger Register
24.08.
Gegen den Tag der offenen Tür im Containerdorf in Falkenberg mobilisierte eine Neonazi-Vereinigung zu einer
Kundgebung. Ca. 15 Neonazis fanden sich dort ein. Die
angekündigte Demonstration fand nicht statt.
Lichtenberger Register
24.08.
Als eine antirassistische Demonstration den Hausvaterweg
erreichte, versammelten sich etwa 15 Anwohner_innen
und beschimpften die Teilnehmer_innen. Sie bedrängten
anwesende Pressevertreter_innen und ein Anwohner versuchte Demonstrant_innen zu schlagen.
Lichtenberger Register
26.08.
Die Lichtenberger NPD steckte in der Bornitzstraße Flugblätter „gegen Kriminalität“ in Briefkästen.
Lichtenberger Register
29.08.
Ein Junge wurde gegen 19:30 Uhr an einer Haltestelle in
der Falkenberger Dorfstraße aus rassistischen Gründen von
einem tätovierten Neonazi mit einem Messer bedroht. Er
konnte fliehen und blieb unverletzt.
Lichtenberger Register
30.08.
Die Lichtenberger NPD steckte im Umfeld des Flüchtlingsheims in der Bornitzstraße Flugblätter „gegen Kriminalität“ in die Anwohner_innenbriefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
Seite 10
31.08.
Auf der Facebookseite von „Pro Deutschland“ Lichtenberg
erscheinen Artikel, die von „Asylwahn“, „Asylbetrügern“
oder „Asyl-Irrsinn“ sprechen und das Thema mit Krimialität in Verbindung bringen.
Lichtenberger Register
31.08.
Die Facebookseite „Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg“ konstruierte im Zusammenhang mit dem Containerdorf in Falkenberg einen „sprunghaften Anstieg der
Kriminalität“.
Lichtenberger Register
31.08.
Das bestimmende Thema der Lichtenberger NPD auf Facebook war die rassistische Stimmungsmache gegen Flüchtlinge und ihre Heime.
Lichtenberger Register
September
03.09.
In der Siegfriedstraße wurde ein Keltenkreuz an einem
Kleidercontainer gefunden und entfernt.
Initiative „Hass vernichtet“
03.09.
Im Weitlingkiez wurden etwa drei dutzend Aufkleber, unter anderem „Nationale Sozialisten“, “Hate Antifa” und
„Asylflut stoppen“ gefunden und entfernt.
Initiative „Hass vernichtet“
08.09.
Im Umfeld des S-Bhf. Lichtenberg wurden mehrere Aufkleber der „Identitären“ mit der Aufschrift „Stoppt den großen Austausch“ gefunden und entfernt.
Lichtenberger Register
08.09.
In der Umgebung des Flüchtlingsheims in der Rhinstraße
wurden mehrere rassistische Schriftzüge und Hakenkreuze
an Kleidercontainern gefunden.
Arbeiterwohlfahrt (AWO)
08.09.
Die Lichtenberger AfD veranstaltete in einer Lichtenberger
Kneipe ihren monatlichen Tresen.
Antifa Hohenschönhausen
08.09.
In der Bushaltestelle Mellenseestraße wurde ein mit Filzstift angebrachtes Hakenkreuz gefunden und entfernt.
VVN-BdA Lichtenberg
09.09.
Eine 40-jährige Frau wurde gegen 22.30 Uhr in der Hansastraße Ecke Orankeweg aus einer Gruppe von zwei Frauen
und zwei Männern von einem Mann rassistisch beleidigt,
ins Gesicht gespuckt, getreten und verletzt.
Polizei
13.09.
Die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland“ steckte
flüchtlingsfeindliche Flugblätter im Malchower Weg in
Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
14.09.
In der Ribnitzer Straße wurden mehrere flüchtlingsfeindliche und antimuslimische Aufkleber von „Pro Deutschland“
gefunden und entfernt.
Lichtenberger Register
17.09.
Bei der monatlichen BVV war lediglich die NPD-Verordnete
Manuela Tönhardt da und stellte einen Antrag. Als dieser
verhandelt und abgelehnt wurde, war sie schon nicht mehr
anwesend.
Lichtenberger Register
17.09.
Im U-Bhf. Magdalenenstraße wurden in den Ausgängen Aufkleber für „Nation Sparta“ gefunden und entfernt.
Lichtenberger Register
19.09.
Ein etwa 40- bis 50-Jähriger Neonazi beleidigte in der Tram
M4 zwei Personen aufgrund ihres Aussehens als „Scheiß
Kommunistenpack“, „Deutschlandverräter“. Am Prerower
Platz stieg er aus und forderte die beiden auf, mit auszusteigen, um sich zu prügeln.
Lichtenberger Register
20.09.
Die Lichtenberger NPD verteilte an diesem Wochenende
erneut rassistische Flugblätter in Lichtenberg in Anwohner_innen-Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
20.09.
Die Lichtenberger AfD veranstaltete in der Kneipe „Wartenberger Hof“ ein Spätsommerfest.
Antifa Hohenschönhausen
20.09.
Mehrere Aktivisten von „Pro Deutschland“ verteilten in
Lichtenberg lüchtlingsfeindliche Flugblätter in Anwohner_
innen-Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
26.09.
Die Lichtenberger AfD veranstaltete zwei Infostände in der
Lichtenberger Weitlingstraße und am U-Bhf. Tierpark.
Lichtenberger Register
26.09.
Die Lichtenberger NPD hielt am S-Bhf. Karlshorst einen
Infostand ab. Thema der verbreiteten Flugblätter war die
Hetze gegen Flüchtlinge.
Lichtenberger Register
26.09.
Die Lichtenberger NPD hielt am S-Bhf. Friedrichsfelde und
am U-Bhf. Tierpark zwei Infostände ab. Thema war die Hetze gegen Flüchtlinge.
Antifa Hohenschönhausen
27.09.
Mehrere Aktivisten von „Pro Deutschland“ verteilten in
Wartenberg flüchtlingsfeindliche Flugblätter in Anwohner_innen-Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
30.09.
In der Bietzkestraße rief ein Neonazi mehrfach „Sieg Heil“.
Lichtenberger Register
30.09.
Der Lichtenberger Kreisverband von „Pro Deutschland“
nutzte seine Facebookseite mehrfach für Beiträge, die
Flüchtlinge pauschal als Wirtschaftsflüchtlinge stigmatisierten und von „Asylwahn“ sprachen.
Lichtenberger Register
30.09.
Die Lichtenberger NPD nutzte Facebook schwerpunktmäßig für rassistische Hetze gegen Flüchtlinge. Sie berichtete
von mehreren Infoständen und Flyeraktionen „gegen Kriminalität“ im Bezirk.
Lichtenberger Register
Exkurs: Aktionen gegen Flüchtlingsunterkünfte
Im Zuge der Register-Auswertung für das Jahr 2015 fand eine Befragung aller Flüchtlingsunterkünfte in Lichtenberg statt. Die Rückmeldungen waren unterschiedlich. So waren Heime, die
bereits seit Jahren im Bezirk existieren nur in seltenen Fällen Ziel von Neonaziaktionen.
Organisationen, wie die NPD oder „Pro Deutschland“ fokussierten sich stattdessen auf neue
Unterkünfte, vor allem in Hohenschönhausen Nord. Die Aktionsformen reichten von Demonstrationen und Flugblattverteilungen bis hin zu versuchten Angriffen und Sachbeschädigungen.
Zu Angriffen auf Flüchtlinge kam es mehrfach im öffentlichen Straßenland. Vier rassistisch
motivierten Angriffe und drei Bedrohungen richteten sich gegen Flüchtlinge. Eine Sachbeschädigung betraf eine Unterkunft.
Screenshot: Facebook
30.09.
Auf der Facebookseite „Kein Asylanten-Containerdorf in
Falkenberg“ wurden Fotos des Heims in Falkenberg veröffentlicht. Die Betreiber forderten u.A. Anwohner_innen
auf, sich mit Tierabwehrsprays zu bewaffnen.
Lichtenberger Register
Oktober
03.10.
An einer Kundgebung der NPD am S-Bhf. Karlshorst nahmen acht Neonazis teil. Sebastian Schmidtke sprach in seiner Rede davon, dass Deutschland seit dem 8. Mai 1945
keine souveräne Nation sei.
Antifa Hohenschönhausen
04.10.
Zwischen dem S-Bhf. Lichtenberg und der Margaretenstraße wurden dutzende Aufkleber der Neonazi-Partei „Der
III. Weg“ mit dem Slogan „Asylflut stoppen“ verklebt. In
mehreren Straßen wurden Flugblätter der Organisation gesteckt. Vor einer Bank und in Parks wurden etliche ähnliche
Schnipsel gefunden und entfernt.
Lichtenberger Register
04.10.
An der Fußgängerbrücke über die Straße Alt Friedrichsfelde
wurden Schnipsel mit der Aufschrift „Asylflut stoppen –
Der III. Weg Stützpunkt Berlin“ gefunden.
Lichtenberger Register
10.10.
Die Lichtenberger NPD führte einen Informationsstand in
der Vincent-van-Gogh-Straße durch. Es waren zehn Neonazis anwesend.
Antifa Hohenschönhausen
13.10.
Die Lichtenberger AfD veranstaltete in Lichtenberg ihren
monatlichen Stammtisch.
Antifa Hohenschönhausen
17.10.
Die Brandenburger NPD hielt eine kurze Kundgebung am
S-Bhf. Lichtenberg ab. Die Veranstaltung war gegen dort
ankommende Flüchtlinge gerichtet.
Antifa Hohenschönhausen
18.10.
Die Partei „Pro Deutschland“ verteilte am S-Bhf. Friedrichsfelde Ost flüchtlingsfeindliche Flugblätter.
Antifa Hohenschönhausen
18.10.
Die Partei „Pro Deutschland“ verteilte rund um die Hauptstraße flüchtlingsfeindliche Flugblätter.
Antifa Hohenschönhausen
18.10.
Die Partei „Pro Deutschland“ verteilte am Weißenseer Weg
flüchtlingsfeindliche Flugblätter in Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
21.10.
Am Hohenschönhausener Tor veranstaltete die NPD um
18:00 Uhr eine Kundgebung gegen ein geplantes Flüchtlingsheim in der Konrad-Wolf-Straße. Es redeten der Berliner NPD-Vorsitzende Sebastian Schmidtke, der BundesNPD-Vorsitzende Frank Franz und Lichtenberger NPDler.
Lichtenberger Register
25.10.
Am S-Bhf. Rummelsburg wurden mehrere Aufkleber mit
der Aufschrift „Nein zum Heim“ gefunden.
Lichtenberger Register
30.10.
Im Umfeld des U-Bhf. Lichtenberg wurden Aufkleber mit
der Aufschrift „Refugees not welcome“ von „Nation Sparta“ gefunden und entfernt.
Lichtenberger Register
30.10.
In mehreren Straßen des Weitlingkiezes wurden Aufkleber
der Neonazipartei „Der III. Weg“ gefunden und entfernt.
Lichtenberger Register
31.10.
Die Lichtenberger AfD führte mit zwei Personen einen Informationsstand am U-Bhf. Tierpark durch.
Lichtenberger Register
31.10.
Mehrere Neonazis der Lichtenberger NPD verteilten in der
Konrad-Wolf-Straße und angrenzenden Straßen Flugblätter gegen „Asylbetrug“.
Antifa Hohenschönhausen
31.10.
Die Falkenberger Anti-Heim-Facebookseite wurde erneut
für Hetzbeiträge gegen Migrant_innen und Flüchtlinge
genutzt. So wurde von „Ausländerhorden“, „Negriden“
und „Südländern“, die „deutschfeindliche Übergriffe“ begehen geschrieben.
Lichtenberger Register
31.10.
Die Facebookseite der Lichtenberger NPD wurde für rassistische Beiträge genutzt. Die Flüchtlinge wurden als
„Invasion“ bezeichnet, in Beiträgen von „Asylbetrug“ und
„Rotfaschisten“ geredet.
Lichtenberger Register
31.10.
Die Partei „Pro Deutschland“ nutzte ihre FacebookPräsenz für flüchtlingsfeindliche Beiträge. Unter anderem
veröffentlichten sie einen Bericht, in dem es hieß, dass ein
Angriffsplan des IS für Berlin gefunden wurde.
Lichtenberger Register
November
02.11.
Ein 44-jähriger Mann wurde vor dem Jobcenter aus einem
Auto heraus rassistisch beleidigt, bedroht und mehrmals
mit Pfeffergel besprüht. Er erstattete Anzeige.
ReachOut
06.11.
Bei der Bürgerversammlung zur Eröffnung des Flüchtlingsheims in der Konrad-Wolf-Straße kam es zu mehreren Zwischenrufen, die sich gegen Flüchtlinge richteten.
Lichtenberger Register
8.11.
Im Obdachlosenheim „Gästehaus am Tierpark“ wurde ein
Flüchtling von einem Mann gegen die Brust gestoßen und
rassistisch beleidigt.
Polizei
10.11.
Die Lichtenberger AfD hielt ihren monatlichen Stammtisch
in Lichtenberg ab.
Antifa Hohenschönhausen
13.11.
Die Fensterscheiben eines Sozialvereins in der KonradWolf-Straße wurden in der Nacht zum Freitag mit etlichen
NPD-Aufklebern verklebt.
Lichtenberger Register
13.11.
Im Umfeld des S-Bhf. Lichtenberg wurden Aufkleber des
rassistischen Weblogs „Nation Sparta“ gefunden.
Antifa Hohenschönhausen
13.11.
Gegen 18.45 Uhr wurde ein 40-jähriger Mann auf dem
Parkplatz eines Supermarktes von einem 53-jährigen
Mann rassistisch beleidigt und geschlagen.
Polizei
15.11.
Ein Rassist betrat das Gelände der Notunterkunft Wollenberger Straße und erstellte mehrere Fotos des Inneren. Die
Fotos tauchten noch am selben Tag auf der Seite „Kein
Asylanten-Containerdorf in Falkenberg“ auf.
Lichtenberger Register
17.11.
Im Umfeld der Notunterkunft in der Wollenberger Straße
war ein Auto unterwegs, in dem mehrere Neonazis saßen.
Sie spionierten augenscheinlich die Turnhalle aus.
Lichtenberger Register
19.11.
In der Nacht wurde ein Stein gegen die Glasfassade der
Notunterkunft in der Wollenberger Straße geworfen. Ein
Fenster zersplitterte.
Lichtenberger Register
Seite 11
24.11.
In der Magaretenstraße und umliegenden Straßen wurden
Aufkleber der „AN_Berlin“ („Autonome Nationalisten
Berlin“) mit der Aufschrift „Linksfaschisten haben Namen
und Adressen“ gefunden.
Antifa Hohenschönhausen
Dezember
03.12.
In der Weitlingstraße wurden mehrere „NW Berlin“-Aufkleber mit dem Bild von Rudolf Hess gefunden.
Lichtenberger Register
26.11.
Die Lichtenberger NPD stand am Vormittag mit etwa 10
Personen vor dem Jobcenter Lichtenberg und sprach Passant_innen an. Sie trugen dunkelblaue NPD-Jacken.
Lichtenberger Register
09.12.
Eine Bewohnerin der Notunterkunft Wollenberger Straße
wurde von einem Mann daran gehindert, einen Bus zu betreten. Erst die Intervention der Securities führte dazu, dass
der Mann die Bustür nicht mehr blockierte.
Lichtenberger Register
27.11.
Im Umfeld des U-Bahnausgangs in der Siegfriedstraße
wurden mehrere mit Edding angebrachte Keltenkreuze
gefunden und entfernt.
Antifa Hohenschönhausen
09.12.
Eine Frau bewegte sich nahe der Notunterkunft Wollenberger Straße und erstellte Fotos des Gebäudes.
Lichtenberger Register
29.11.
Die NPD-Tarn-Bürgerinitiative “Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg” hielt mit etwa 20 Neonazis eine Kundgebung in der Dorfstraße in Falkenberg ab.
Antifa Hohenschönhausen
29.11.
In mehreren Haltestellen in der Zingster Straße wurden
Aufkleber der rechtspopulistischen Partei „Pro Deutschland“ gefunden.
Antifa Hohenschönhausen
30.11.
In der Bietzkestraße Ecke Marie-Curie-Allee wurde aus einer Wohnung laut Rechtsrock-Musik abgespielt.
Lichtenberger Register
30.11.
Die Facebookseite der rechtspopulistischen Partei “Pro
Deutschland” wurde auch im November für flüchtlingsfeindliche Hetze genutzt. So wurde „Asylmissbrauch
stoppen“ gefordert, von „Asyl-Wahn“ und „Asylanten“
gesprochen. In Kommentaren wurde die Abschiebung des
Berliner Senators Czaja gefordert.
Lichtenberger Register
30.11.
Das Hauptthema der Lichtenberger NPD war die Hetze gegen Flüchtlinge. Es wurde zu rassistischen Demonstrationen
und Kundgebungen aufgerufen und Flüchtlinge wiederholt mit Gewalt und Kriminalität in Verbindung gebracht.
Lichtenberger Register
30.11.
Die Falkenberger Anti-Heim-Facebookseite warb für rassistische Kundgebungen und postete Artikel und Bilder, auf
denen unter anderem “Refugees not welcome” oder “Das
Boot ist voll” zu lesen ist. Migrant_innen und Flüchtlinge
wurden als “Kulturfremde” bezeichnet, die verantwortlich
für “ Ausschreitungen, Straftaten und Vandalismus” seien.
Lichtenberger Register
09.12.
Die rechtspopulistische Kleinstpartei „Pro Deutschland“
steckte in Neu-Hohenschönhausen flüchtlingsfeindliche
Zeitungen in die Anwohner_innen-Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
09.12.
Die rechtspopulistische Kleinstpartei „Pro Deutschland“
steckte in Alt-Hohenschönhausen flüchtlingsfeindliche Zeitungen in die Anwohner_innen-Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
10.12.
Die NPD-Tarninitiative „Nein zum Heim” hielt um 14:40
Uhr eine Kundgebung in der Darßer Straße ab. Es nahmen
sieben Personen teil. Als Redner trat u.a. Jens Irgang auf.
Lichtenberger Register
13.12.
An Tram-Haltestellen in der Zingster Str. wurden Aufkleber
von „Pro Deutschland” gefunden, u.a. mit der Aufschrift
„Kein Krieg mit Russland”.
Antifa Hohenschönhausen
17.12.
In der Volkradstraße wurden mehrere Aufkleber mit der
Aufschrift „Linksfaschisten haben Namen und Adressen“
und Aufkleber der NPD („Das Boot ist voll“) gefunden.
Antifa Hohenschönhausen
18.12.
Im Weitlingkiez wurden mehrere Aufkleber, u.a. „Grenzen
dicht“, „Nationale Sozialisten“, „Rudolf Hess“ gefunden
und entfernt.
Initiative „Hass vernichtet“
21.12.
An den Fensterscheiben eines Sozialvereins, der sich auch
für Flüchtlinge einsetzt, wurden etliche NPD-Aufkleber
hinterlassen.
Lichtenberger Register
22.12.
Zwei Neonazis verschafften sich mit der Begründung, sie
seien Mitarbeiter von Vattenfall, Zugang zu der als Notunterkunft in der Wollenberger Straße. Als die Securitys sie
als Neonazis erkannten, wurden sie der Räume verwiesen.
Lichtenberger Register
22.12.
Die Lichtenberger NPD führte um 18:00 Uhr in der Zingster
Straße Ecke Ribnitzer Straße eine Kundgebung mit 20 Teilnehmern gegen die Unterbringung von Flüchtlingen durch.
Antifa Hohenschönhausen
24.12.
Am Gebäude des alternativen Kulturzentrums „WB13“
wurde am 24. Dezember der Schriftzug „C4 for reds. Rotfront verrecke“ gefunden.
Antifa Hohenschönhausen
28.12.
In der Wönnichstraße und Umgebung wurden Aufkleber
mit dem Spruch „Love Football Hate Antifa“ gefunden.
Initiative „Hass vernichtet“
29.12.
Die rechtspopulistische Kleinstpartei „Pro Deutschland“
verteilte in Neu-Hohenschönhausen ihre Parteizeitung in
Anwohner_innen-Briefkästen.
Antifa Hohenschönhausen
31.12.
Im Umfeld des S-Bhf. Lichtenberg wurden heute und in den
vergangenen Tagen etliche Aufkleber der Neonazigruppe
„Der III. Weg“ gefunden und entfernt.
Lichtenberger Register
31.12.
Die Facebookseite „Kein Asylanten-Containerdorf in Falkenberg“ veröffentlichte im Dezember mehrere Beiträge
gegen Flüchtlinge und ihre Heime. Es wurde von „Asylforderern“ und „Asylantenghettos“ gesprochen.
Lichtenberger Register
31.12.
Das bestimmende Thema der Lichtenberger NPD auf Facebook war im Dezember die rassistische Hetze gegen
Flüchtlinge. Es wurde von „Asylwahnsinn“ und „antideutschen Volksverrätern“ geschrieben.
Lichtenberger Register
31.12.
Die Facebookseite der rechtspopulistischen Partei “Pro
Deutschland” hatte mit Flüchtlingen und Kriminalität zwei
Hauptthemen – beide Themen wurden von „Pro Deutschland“ in einen Kontext gesetzt. Es wurde behauptet, dass
der Bezirk mit „Asylanten überflutet“ werde.
Lichtenberger Register
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