Daten
Kommune
Berlin Pankow
Dateiname
Dringlichkeitsantrag 41. BVV.pdf
Größe
127 kB
Erstellt
30.06.16, 16:05
Aktualisiert
28.01.18, 02:56
Stichworte
Inhalt der Datei
TOP 1.4.1
Drucksache
Bezirksverordnetenversammlung
Pankow von Berlin
Dringlichkeitsantrag
BV Johannes Kraft (CDU) BV Claudia Steinke (CDU),
BV Daniel Hauer (CDU) für den Bürgerverein
Französisch Buchholz e.V. verteten durch den
Vorsitzenden Jens Tangenberg
VII-1215
Ursprung:
Dringlichkeitsantrag, BV Johannes Kraft (CDU) BV
Claudia Steinke (CDU), BV Daniel Hauer (CDU) für
den Bürgerverein Französisch Buchholz e.V. verteten
durch den Vorsitzenden Jens Tangenberg
Beratungsfolge:
29.06.2016
BVV
BVV/ 041/VII
Betreff: Öffentliche Informationsveranstaltung zur Bebauung der Elisabethaue
Die BVV möge beschließen:
Die BVV ersucht das Bezirksamt Pankow von Berlin, zeitnah eine öffentliche
Informationsveranstaltung zur begonnenen Bebauung der Elisabethaue mit einem
Tempohome in Französisch Buchholz durchzuführen.
Berlin, den 28.06.2016
Einreicher: BV Johannes Kraft (CDU) BV Claudia Steinke (CDU), BV Daniel Hauer
(CDU) für den Bürgerverein Französisch Buchholz e.V. verteten durch den
Vorsitzenden Jens Tangenberg
Begründung siehe Rückseite
Die Dringlichkeit konnte nicht mit der notwendigen einfachen
Mehrheit nach § 30 GO bestätigt werden.
Somit fand keine Beratung des Dringlichkeitsantrages statt.
Abstimmungsergebnis:
Abstimmungsverhalten:
beschlossen
einstimmig
mehrheitlich
beschlossen mit Änderung
abgelehnt
zurückgezogen
Ja-Stimmen
Gegenstimmen
Enthaltungen
federführend
überwiesen in den Ausschuss für
mitberatend in den Ausschuss für
sowie in den Ausschuss für
TOP 1.4.1
Drs. VII-1215
Begründung:
Es herrscht Unruhe in Französisch Buchholz.
Mäh- und Einzäunungsarbeiten auf der Elisabethaue seit der ersten Juni Woche
deuteten an, dass dort demnächst der Bau von temporären Wohngebäuden für
Flüchtlinge beginnen könnte. Das legten zumindest Presseberichte nahe. Als
Vorsitzender des Bürgervereins bin ich mehrfach mit Fragen zu den Planungen
angeschrieben bzw. angesprochen worden; in sozialen Netzwerken schossen die
Spekulationen ins Kraut. Dort wurde u. a. von weit über 1000 Flüchtlingen berichtet,
die hier angeblich Quartier beziehen sollten. Vor dem Hintergrund der unklaren
Informationssituation häufen sich kritische und – auch leider ausländerfeindliche Stimmen; und das mitunter auch aus der Mitte der Gesellschaft. Von einer
Bürgerbewegung gegen ein „Tempohome“ ist die Rede…
Mit der Zielsetzung erst gar keine Negativstimmung aufkommen bzw. sich eine solche
verfestigen zu lassen, die nur radikalen politischen Kräften in die Hand spielt, bat ich
den Bezirksbürgermeister, Hr. Köhne schriftlich , so schnell als möglich eine
Bürgerversammlung in Französisch Buchholz zu organisieren. Es ist natürlich dem
Bezirk unbenommen, in Französisch Buchholz auf baulich dafür vorgesehener Fläche
ein temporäres Wohnheim zu errichten, zumal die Aufenthaltssituation der Menschen in
den Turnhallen an der Grenze des Zumutbaren liegt und die Turnhallen so schnell als
möglich wieder dem Breitensport zugeführt werden sollen.
Auf der anderen Seite haben aber auch die Buchholzer einen Anspruch darauf zu
erfahren, in welcher Größe eine temporäre Unterkunft gebaut werden soll, wie viele
Bewohner erwartet werden, wie lange die Einrichtung betrieben werden soll, welche
Auswirkungen auf das Leben in Französisch Buchholz erwartet werden und wie der
Bezirk ggf. gedenkt mit diesen Wirkungen umzugehen. Auch sollte die Möglichkeit
spontaner Fragestellungen gegeben sein.
Mit Schreiben vom 21.06. 2016 hat Bezirksbürgermeister Köhne bestätigt, dass die
Bauarbeiten für die Errichtung eines Tempohomes für 1000 Flüchtlinge begonnen
haben. Die Einrichtung soll voraussichtlich drei Jahre lang genutzt werden. Die
Anwohner sollen schriftlich informiert werden; darüber hinaus wird auf öffentlich
zugängliche Informationsquellen verwiesen. Eine öffentliche Informationsveranstaltung
wird mit der Begründung, dass diese „wenig konstruktiv und zielführend sind“,
abgelehnt.
Ich musste feststellen, dass weite Teile meiner Fragen an den Bürgermeister in seiner
Antwort unbeantwortet geblieben sind. Gerade in einem Wahljahr sieht er es als die
bessere Variante, das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern zu vermeiden, wenn es
um Themen geht, die sie im Alltag unmittelbar berühren und durch die allgemeine zum Teil leider auch tendenzielle und spekulative - Medienberichterstattung
beschäftigen. Gerade in diesem ausweichenden Kommunikationsverhalten ist der
Nährboden für allgemeine Politikverdrossenheit und die Hinwendung der Wähler zu
Protestparteien des linken und rechten Parteienspektrums zu sehen.
Es gilt daher frühzeitig mit der nötigen Transparenz und dem Willen ggf. auch
ungeklärte Fragestellungen konstruktiv und zügig anzugehen und mit den Betroffenen
in Französisch Buchholz in den direkten Bürgerdialog einzutreten.