Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Niederschrift (Öffentlicher Teil).pdf
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Erstellt
02.09.16, 06:11
Aktualisiert
24.01.18, 05:45
Stichworte
Inhalt der Datei
Geschäftsführung
Gesundheitsausschuss
Herr Kaune
Telefon:
Fax:
(0221) 221-24831
(0221) 221-26500
E-Mail:
volker.kaune@stadt-koeln.de
Datum:
28.06.2016
Niederschrift
über die Sitzung des Gesundheitsausschusses in der Wahlperiode 2014/2020 am
Dienstag, dem 26.04.2016, 17:05 Uhr bis 19:15 Uhr, Rathaus Spanischer Bau, TheoBurauen-Saal (Raum-Nr. B 121)
Anwesend waren:
Stimmberechtigte Mitglieder
Herr Dr. Ralf Unna
GRÜNE
Frau Ursula Gärtner
CDU
Herr Michael Paetzold
SPD
Herr Dietmar Ciesla-Baier
SPD
Herr Sven Kaske
SPD
Herr Dr. Jürgen Strahl
CDU
Herr Joachim Heinlein
GRÜNE
Frau Ursula Röhrig
DIE LINKE
Frau Bettina Houben
FDP
Beratende Mitglieder
Frau Uta Grimbach-Schmalfuß
Sozialverband Deutschland e.V. Bezirk Köln-LeverkusenRhein-Erftkreis
Frau Stella Shcherbatova
Integrationsrat
Herr Dr. med Martin Theisohn
Seniorenvertretung der Stadt Köln
Frau Elke Bussmann
SPD
Herr Tobias Jacquemain
auf Vorschlag der SPD
Herr Jens Paaßen
auf Vorschlag der CDU
Herr Hartmut Steffens
auf Vorschlag der CDU
Herr Ahmet Edis
GOL
Frau Dr. Christine Kuch
auf Vorschlag der Grünen
Frau Beate Hane-Knoll
auf Vorschlag von DIE LINKE
Herr Robert Gaida
auf Vorschlag der FDP
Verwaltung
Frau Dr. Anne Bunte
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
Frau Charlotte Dahlheim
Herr Johannes Feyrer
Frau Dagmar Göring
Herr Stadtdirektor Guido Kahlen
Frau Stadtkämmerin Gabriele C. Klug
Herr Bernd Lang
Herr Prof. Dr. Dr. Alex Lechleuthner
Frau Dr. Sabine Leger
Frau Michaela Schulz
Herr Jörg Simon
Herr Prof. Dr. Gerhard Wiesmüller
Schriftführer
Herr Volker Kaune
Presse
Zuschauer
Entschuldigt fehlen:
Beratende Mitglieder
Herr Günter Witzmann
AfD
entschuldigt
Herr Thilo Fußen
Aidshilfe Köln e.V.
Herr Ulrich Krüger
Bürgerzentrum Ehrenfeld
Der Ausschussvorsitzende RM Herr Dr. Unna begrüßt die Anwesenden zur Sitzung
des Gesundheitsausschusses. Es gibt einen Änderungswunsch zur Tagesordnung:
Für die SPD-Fraktion bittet RM Herr Paetzold darum, den TOP 5.3 inhaltlich erst in
der nächsten Sitzung zu beraten.
Weitere Änderungswünsche gibt es nicht. Die Tagesordnung wird daher wie folgt festgelegt:
Tagesordnung
I. Öffentlicher Teil
TOP A) Die Arbeit des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes (KJP)
1
Gleichstellungsrelevante Themen
2
Beantwortung von Anfragen aus früheren Sitzungen
2.1
"Youthwork Cologne" Beantwortung der Anfrage der Fraktion Die Linke
(AN/0454/2016)
1332/2016
-2-
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
3
Anfragen gemäß § 4 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
3.1
Notruf für Gehörlose
AN/0542/2016
4
Anträge gemäß § 3 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
5
Beschlussvorlagen
5.1
Berücksichtigung der besonderen Situation von LGBTI* sowie den Umgang
mit HIV in der aktuellen Flüchtlingspolitik der Stadt Köln
3673/2015
5.2
4-Jahres-Rahmenvertrag für die Lieferung von rettungsdienstlichem Verbrauchsmaterial zur Desinfektion und Hygiene
1177/2016
5.3
Drogenhilfeangebot mit Drogenkonsumraum am Neumarkt
0438/2016
6
Mitteilungen
6.1
Rettungshubschrauberstation Kalkberg; hier: aktueller Sachstand
6.1.1
Nutzungsunabhängige Haldenstabilisierung des Kalkbergs, hier: Sachstand
und weiteres Vorgehen
1354/2016
6.2
Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen
Problemlagen Ergänzende Mitteilung zur Nachfrage von Herrn Richrath aus der Sitzung des
Jugendhilfeausschusses vom 05.05.15 (TOP 5.1.1)
0434/2016
6.3
Kölner Suchtbericht 2016 - Sachstand und Ausblick
0526/2016
6.4
Zwischenbericht des Gesundheitsamtes der Stadt Köln zum Projekt "Optimierung von Früherkennung und Versorgung von Kindern und jungen Menschen
mit Zeichen einer psychischen Störung"
3886/2015
6.5
Wohnungslose Frauen in Köln
3786/2015
-3-
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
6.6
Beantwortung einer Anfrage zur Einstellung des Integrationsbudgets in den
Doppelhaushalt 2016/2017
1064/2016
6.7
„Köln für Kinder- Das Netzwerk für Schwangere und Familien“ - Weiterführung
und Ausbau des Netzwerkes Frühe Hilfen in Köln gemäß "Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG)"
0698/2016
6.8
Beendigung der Maßnahmen zur Flüchtlingsverteilung "Drehscheibe" am
Flughafen Köln/Bonn
1240/2016
7
Mündliche Anfragen
II. Nichtöffentlicher Teil
8
Beantwortung von Anfragen aus früheren Sitzungen
9
Anfragen gemäß § 4 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
10
Anträge gemäß § 3 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
11
Beschlussvorlagen
12
Mitteilungen
12.1
Datenerfassung im Kölner Rettungsdienst
1209/2016
13
Mündliche Anfragen
-4-
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
I. Öffentlicher Teil
TOP A) Die Arbeit des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes
(KJP)
Frau Schulz, Fachärztin im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst (KJP) des Gesundheitsamtes stellt anhand einer der Niederschrift beigefügten Präsentation die Arbeit des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes vor.
Die Fragen werden von Frau Schulz und ihrer Kollegin Frau Dr. Leger beantwortet.
RM Herr Paetzold lobt die Kurzfristigkeit, in der der KJP tätig werden könne und fragt
an, warum die Statistik mehr Jungen als Mädchen aufweise.
Frau Dr. Leger führt aus, dass Jungen aufgrund ihres Verhaltens eher auffallen als
Mädchen.
Frau Schulz bestätigt die Aussage von SE Frau Hane-Knoll, dass Prävention hier sehr
wichtig sei.
Auf die Nachfrage von SB Frau Houben, aus welchem Grunde die Zahl der betreuten
Hauptschüler geringer werde, erläutert Frau Schulz, dass die Zahl der Hauptschüler
insgesamt rückläufig sei und sich diese Schülerinnen und Schüler zunehmend in anderen Schulformen wiederfänden.
RM Herr Dr. Strahl fragt, inwieweit sich die steigende Zahl von Migrantinnen und Migranten auf die Arbeit des KJP auswirke.
Frau Schulz teilt mit, dass vermehrt Anfragen aus Flüchtlingsunterkünften eingingen.
Sie weist auf die hier bestehenden Sprachbarrieren hin, die eine große Herausforderung für alle Beteiligten darstellen und sowohl bei der Diagnostik als auch Therapie zu
Veränderungen führen (u.a. weitere Termin mit Dolmetscher/Sprachmittler).
1
Gleichstellungsrelevante Themen
Keine
2
Beantwortung von Anfragen aus früheren Sitzungen
2.1
"Youthwork Cologne" Beantwortung der Anfrage der Fraktion Die Linke
(AN/0454/2016)
1332/2016
Der Gesundheitsausschuss nimmt die Beantwortung der Anfrage zur Kenntnis.
SB Frau Röhrig teilt mit, dass ihre Fraktion noch über die Beantwortung beraten werde.
-5-
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
3
Anfragen gemäß § 4 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
3.1
Notruf für Gehörlose
AN/0542/2016
RM Herr Dr. Strahl bittet darum, bei der Beantwortung der Anfrage auch die Belange
von Menschen mit Sprachbehinderungen zu berücksichtigen.
4
Anträge gemäß § 3 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
Keine
5
Beschlussvorlagen
5.1
Berücksichtigung der besonderen Situation von LGBTI* sowie den Umgang mit HIV in der aktuellen Flüchtlingspolitik der Stadt Köln
3673/2015
Der Ausschuss nimmt die Empfehlungen der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben,
Schwule und Transgender zur Kenntnis.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig zur Kenntnis genommen.
5.2
4-Jahres-Rahmenvertrag für die Lieferung von rettungsdienstlichem
Verbrauchsmaterial zur Desinfektion und Hygiene
1177/2016
RM Herr Dr. Strahl bittet um Information, in welchem Verhältnis die Desinfektions- zu
den Pflegemitteln stünden.
Er fragt, aus welchem Grund die Vorlage von der Feuerwehr bis zum Rechnungsprüfungsamt 2 Monate gebraucht habe.
Der Leiter des Amtes für Feuerschutz, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz, Herr
Feyrer, stellt Frau Göring als neue Verwaltungsleiterin in der Nachfolge von Herrn Rosenberger vor und bittet diese, die Fragen zu beantworten.
Frau Göring sagt zu, die die Verhältnisfrage zur Niederschrift zu beantworten.
Die Frage nach der Laufzeit begründet sie mit erheblichem Abstimmungsbedarf und
Problemen im Postlauf.
Zusatz:
Bei dem beabsichtigen Abschluss eines 4 Jahresvertrages für die Beschaffung von
rettungsdienstlichem Verbrauchsmaterial zur Desinfektion und Hygiene in Höhe von
ca. 173.400,-€ entfallen auf der Basis der Zahlen aus dem Jahr 2015 etwa 87% auf
den Bereich der Desinfektion und 13% auf Hygiene/Hautpflege.
-6-
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
Beschluss:
Der Gesundheitsausschuss erkennt die Notwendigkeit der Ersatzbeschaffung von rettungsdienstlichem Verbrauchsmaterial zur Desinfektion und Hygiene für die Feuerwehr Köln über einen 4-Jahres-Rahmenvertrag an und beauftragt die Verwaltung, die
Vergabe zur Durchführung der Maßnahme zu veranlassen.
Der Gesundheitsausschuss verzichtet darauf, die Vergabeentscheidung selbst zu treffen.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig zugestimmt.
5.3
Drogenhilfeangebot mit Drogenkonsumraum am Neumarkt
0438/2016
RM Herr Paetzold teilt mit, dass die SPD-Fraktion noch Beratungsbedarf habe. Er signalisiert aber eine grundsätzliche Zustimmung, damit die Suche nach geeigneten
Räumlichkeiten auch vor dem vom Rat voraussichtlich am 28.06.2016 zu fassendem
Beschluss weitergehen könne und auch Verhandlungen mit potenziellen Vermietern
geführt werden könnten.
Diese Vorgehensweise wird auch von der CDU-Fraktion, der Fraktion Bündnis90/Die
Grünen, der FDP-Fraktion und der Fraktion DIE LINKE befürwortet.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig zur Beratung in die nächste Sitzung des Gesundheitsausschusses am
21.06.2016 verwiesen.
Sollte eine frühere Beschlussfassung zum Abschluss eines Mietvertrages zwingend
notwendig sein, schlägt der Ausschussvorsitzende, RM Herr Dr. Unna vor, eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses zu dieser Beschlussvorlage einzuberufen.
6
Mitteilungen
6.1
Rettungshubschrauberstation Kalkberg; hier: aktueller Sachstand
6.1.1
Nutzungsunabhängige Haldenstabilisierung des Kalkbergs, hier: Sachstand und weiteres Vorgehen
1354/2016
SB Frau Röhrig fragt nach dem Stand der Prüfung der Alternativstandorte.
Herr Stadtdirektor Kahlen teilt mit, dass die Prüfung laufe und es Mitte Mai einen Termin mit der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf gebe.
RM Herr Dr. Strahl fragt an, warum das für Anfang April zugesagte Abschlussgutachten noch nicht vorliege.
Herr Stadtdirektor Kahlen weist darauf hin, dass das Abschlussgutachten gegenüber
dem vorliegenden 3. Zwischenbericht keine neuen Aspekte enthalte, die Ausformulierung des Abschlussgutachtens aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde.
-7-
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
Er informiert den Ausschuss, dass er den Planungsauftrag zur Sicherung der Haldenstabilität unmittelbar nach der Sondersitzung am 18.03.2016 mündlich erteilt habe.
Aus technischen und auch aus juristischen Gründen habe es dazu keine Alternative
gegeben. Darüber habe er auch Frau Oberbürgermeisterin Reker informiert, die mit
dieser Vorgehensweise einverstanden gewesen sei.
Diese Vorgehensweise wird von mehreren Ausschussmitgliedern, da sie dem in der
Sondersitzung am 18.03.2016 gefassten Beschluss nicht entspreche, deutlich kritisiert.
Der Ausschussvorsitzende RM Herr Dr. Unna fragt, warum die ausführliche Entscheidungsmatrix nicht, wie beschlossen, bis zum 05.04.2016 zur Verfügung gestanden
habe.
Herr Stadtdirektor Kahlen weist darauf hin, dass er in der Sondersitzung darauf hingewiesen hätte, dass die gewünschte umfangreiche Entscheidungsmatrix nicht erstellbar sei, er aber im Zeitablauf der Sondersitzung nicht mehr das Wort bekommen
habe.
RM Herr Paetzold begrüßt die getroffenen Maßnahmen. Er weist darauf hin, dass in
der aktuellen Phase des Projektes überwiegend Bausachverstand gefragt sei. Dies
könne eventuell auch der Grund für aufkommende Missverständnisse sein. Er regt an,
darüber nachzudenken, ob die Federführung beim Gesundheitsausschuss bleiben
müsse.
Herr Stadtdirektor Kahlen kündigt in Bezug auf die Alternativstandorte an, bis Mitte
Mai eine Synopse auf Basis des Ratsbeschlusses von Dez. 2015 inkl. der Standorte
Messeparkplatz P22 und Städtische Kliniken vorzulegen.
6.2
Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen Problemlagen Ergänzende Mitteilung zur Nachfrage von Herrn Richrath aus der Sitzung
des Jugendhilfeausschusses vom 05.05.15 (TOP 5.1.1)
0434/2016
Der Ausschussvorsitzende RM Herr Dr. Unna regt an, die thematisch zusammenhängenden Mitteilungen zu TOP 6.2 und TOP 6.4 gemeinsam zu behandeln.
RM Herr Paetzold fragt an, ob der Probenraum der Alexianer geschlossen werde, da
die Stiftungsmittel ausliefen.
Die Leiterin des Gesundheitsamtes Frau Dr. Bunte bestätigt und bedauert die Schließung, da sich der angesprochene Personenkreis aufgrund der Altersstruktur nicht von
den Sozialpsychiatrischen Zentren auffangen ließe. Umschichtbare Mittel seien nicht
vorhanden. Dieses könne nur in der Haushaltsdiskussion thematisiert werden.
SB Herr Heinlein lobt den Zwischenbericht (TOP 6.4) und teilt mit, dass aus seiner
Sicht aus beiden Vorlagen ersichtlich sei, dass mehr Aktivität des JobCenters gefragt
sei. Er halte es für sinnvoll, hier in einer gemeinsamen Aktion präventiv tätig zu werden.
Die Psychiatrie- und Suchtkoordinatorin des Gesundheitsamtes, Frau Dahlheim, berichtet von einem gemeinsamen Gespräch mit JobCenter, Jugendamt, Sozialamt und
Gesundheitsamt.
In diesem Gespräch wurde das Angebot als wichtig angesehen. In diesem präventiv
ausgerichteten Tätigkeitsbereich sei das Jugendamt als vorrangiger Träger zu sehen.
-8-
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
Das JobCenter habe allerdings Bereitschaft signalisiert, in 2. Linie zu handeln, aber
auch jetzt schon in Einzelfällen aktiv zu werden.
Ein Projekt mit Personalkostenförderung könne nach Angaben des Jugendamtes aus
finanziellen Gründen nicht durchgeführt werden.
SB Frau Houben weist auf die Lücke zwischen Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie
hin.
Frau Dahlheim bestätigt hier den Handlungsbedarf gerade in diesem Übergang.
RM Herr Paetzold fragt, ob es Überlegungen gebe, notwendige Mittel dafür in den
Haushalt einzustellen. Er weist hier auf indirekte Einsparung hin, da durch geeignete
präventive Maßnahmen Folgekosten vermieden werden könnten.
Frau Stadtkämmerin Klug weist darauf hin, dass sie zurzeit keine Aussage zum Haushalt treffen werde. Sie gehe aber davon aus, dass es eine Reihe von präventiven Aufgaben im Gesundheits- und Jugendbereich gebe, die es wert seien, in den zuständigen Fachausschüssen diskutiert zu werden um diese im Rahmen der Priorisierungsentscheidungen des Rates berücksichtigen zu können.
Auch SE Herr Edis lobt den Zwischenbericht (TOP 6.4) und fragt, wie die Milieus der
Migranten oder auch Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung erreicht würden, um
die Betroffenen in das Regelsystem zu integrieren. Er fragt an, ob es hierzu Zahlenmaterial gebe.
Frau Dr. Bunte teilt mit, dass die Zusammenarbeit mit den Flüchtlingsberatungsstellen
gesucht werde. Die Möglichkeiten seien allerdings begrenzt, da die Kinder- und Jugendpsychiatrische Beratungsstelle lediglich mit 2 in Teilzeit tätigen Ärztinnen ausgestattet sei. Umso wichtiger sei hier die Netzwerkarbeit, um bekannt zu machen, wer
Ansprechpartner sei und an wen man sich wenden könne. Die Kinder- und Jugendlichen könnten über die Schulen und Kindergärten erreicht werden. Auf der Bundesebene sei man aktuell bemüht, an geeignetes Zahlenmaterial heranzukommen. Sie
warnt allerdings davor, Zahlen einfach hochzurechnen, da hier die notwendige Unterscheidung zwischen „Störung“ und „Erkrankung“ nicht gewährleistet sei.
RM Herr Dr. Strahl weist nochmals auf die Verantwortung des JobCenters hin. Weiterhin macht er darauf aufmerksam, dass aus der Tabelle 4 hervorgehe, dass die 50
% der bisher stationär aufgenommenen Personen ein Suchtproblem habe. Er könne
sich vorstellen, dass dies an einem nicht geregelten Tagesablauf der Betroffenen
nach der Schulentlassung liege.
SE Frau Bussmann regt eine Prüfung an, ob nicht als Übergangslösung Hilfe für
traumatisierte Flüchtlinge aus deren eigenen Reihen geleistet werden könne.
Frau Dr. Bunte weist hier auf die Schwierigkeiten bei der Berufsanerkennung und Prüfung der notwendigen Kenntnisse hin. Soweit möglich, könnten diese Personen als
Übersetzer gut unterstützen.
RM Herr Paetzold bittet darum, einen Auszug aus der Niederschrift dieses Tagesordnungspunktes dem Ausschuss für Soziales und Senioren zur Verfügung zu stellen.
6.3
Kölner Suchtbericht 2016 - Sachstand und Ausblick
0526/2016
RM Herr Kaske lobt die Verwaltung für den umfangreichen und gut zu lesenden Bericht.
-9-
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
Er fragt, ob die ämterübergreifenden Abstimmungen begonnen hätten
Die Psychiatrie- und Suchtkoordinatorin des Gesundheitsamtes, Frau Dahlheim, weist
darauf hin, dass der Bericht aktuell zunächst in den Gremien vorgestellt werde, eine
Kooperationsvereinbarung zwischen Jugendhilfe und Suchthilfe auf den Gebieten illegale Drogen (substituierte Eltern und deren Kinder) bestehe bereits. Ziel sei es, auch
für Kinder psychisch kranker Eltern oder bei legalen Suchtproblemen tätig werden zu
können.
SE Herr Edis schließt sich dem Lob an, fragt aber nach der interkulturellen Öffnung
(Punkt 4.7) und nach dem Ausbau des niedrigschwelligen Zugangs für Migrantinnen
und Migranten.
Die Leiterin des Gesundheitsamtes, Frau Dr. Bunte informiert über den Beginn einer
systematischen interkulturellen Öffnung von Suchtberatungsstellen im Rahmen des
Integrationskonzeptes seit Ende 2015 Bemühungen, mit dem Ethno-medizinischen
Zentrum ins Gespräch zu kommen, sie halte aber eine breitere Aufstellung in Köln für
effektiver. Zudem sei bei dem Thema „Migranten für Migranten“ bzw. der Öffnung von
Zugängen ins Gesundheitssystem für Migranten die weitere Vorgehensweise hier
noch offen.
SE Herr Dr. Theisohn fragt, warum die Betrachtung der legalen Süchte mit dem 60.
Lebensjahr ende. Auch vermisse er Informationen über die Gerontopsychiatrie. Er
fragt weiterhin, aus welchem Grund der Stadtbezirk Kalk bei der Klinikentlassung zahlenmäßig hervorsteche.
Frau Dr. Bunte weist darauf hin, dass es sich bei diesem ersten Suchtbericht um eine
allgemeine Darstellung aller Bevölkerungsgruppen handele, es aber auch einen vor
der Aktualisierung stehenden Bericht zur Gesundheit im Alter gebe. Hier könne ein
Fokus auf die angesprochene Thematik gelegt werden.
Auch Frau Stadtkämmerin Klug betont, dass der Bericht ein Arbeitsinstrument sei und
keine bloße Darstellung der Aktivitäten. Sie sagt für die Verwaltung zu, dass die Vielzahl der gemachten Anregungen aufgegriffen würden und Eingang in die Fortschreibung des Berichtes fänden. Sie regt eine Verlinkung des Suchtberichts mit dem Bericht zur Gesundheit im Alter an.
6.4
Zwischenbericht des Gesundheitsamtes der Stadt Köln zum Projekt "Optimierung von Früherkennung und Versorgung von Kindern und jungen
Menschen mit Zeichen einer psychischen Störung"
3886/2015
Der Gesundheitsausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis. Die Aussprache erfolgt
unter dem TOP 6.2.
6.5
Wohnungslose Frauen in Köln
3786/2015
Der Gesundheitsausschuss nimmt die Mitteilung zur Kenntnis.
6.6
Beantwortung einer Anfrage zur Einstellung des Integrationsbudgets in
den Doppelhaushalt 2016/2017
1064/2016
- 10 -
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
Der Gesundheitsausschuss nimmt die Mitteilung zur Kenntnis.
SE Herr Edis dankt der Verwaltung und insbesondere Frau Stadtkämmerin Klug für ihr
Engagement.
6.7
„Köln für Kinder- Das Netzwerk für Schwangere und Familien“ - Weiterführung und Ausbau des Netzwerkes Frühe Hilfen in Köln gemäß "Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG)"
0698/2016
RM Herr Kaske fragt, ob auch Mülheim bedacht werde, da die Stellen für Kalk und
Vingst vorgesehen seien und nach welchem Schlüssel dies geschehen sei.
Frau Wasser als Vertreterin des Jugendamtes, teilt mit, dass die Verteilung an die
Verteilung der Bundesmittel angelehnt sei (SGB II-Bezug, Geburtenzahlen, Fallzahlen
bei einzelnen Jugendhilfeträgern).
Mülheim werde insofern bedacht, als dass der Vingster Treff die Zuständigkeit für
Mülheim übernommen habe. Dies sei bereits seit der Übernahme der Zuständigkeit
für KinderWillkommen-Besuche im Stadtbezirk im Jahr 2008 der Fall.
Eine genaue Liste der Aufteilung werde nachgereicht.
Zusatz: nachgereichte Liste
6.8
Beendigung der Maßnahmen zur Flüchtlingsverteilung "Drehscheibe"
am Flughafen Köln/Bonn
1240/2016
Der Ausschussvorsitzende, RM Herr Dr. Unna, bedankt sich im Namen des Ausschusses bei allen Menschen, die hier mitgeholfen haben.
- 11 -
Niederschrift über die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 26.04.2016
7
Mündliche Anfragen
Den mündlichen Anfragen vorgeschaltet wird eine mündliche Mitteilung der Verwaltung.
Die Leiterin des Gesundheitsamtes, Frau Dr. Bunte, informiert, dass die Stadt Köln im
Wettbewerb „Gesund älter werden in der Kommune“, veranstaltet von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) in der Teilnehmergruppe Kreisfreie Städte den 1. Platz, dotiert
mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 €, erhalten habe. Ihr besonderer Dank gelte
hier der Koordinatorin dieses Projektes im Gesundheitsamt, Frau Meißner.
Es gebe dazu auch eine Ausstellung. Sie regt an, diese auch im Kölner Rathaus zu
zeigen.
Der Ausschussvorsitzende, RM Herr Dr. Unna, bedankt sich im Namen des Gesundheitsausschusses bei allen Beteiligten und begrüßt die Idee, die Ausstellung der BZgA
im Rathaus zu zeigen.
SB Frau Houben fragt, ob es in Bezug auf die seit dem 01.04.2016 eingeführte Gesundheitskarte eine spezielle Information für Ärztinnen und Ärzte gebe.
Frau Dr. Bunte teilt mit, dass es bisher regelmäßig Informationsveranstaltungen gegeben habe. Man sei aber mit dem Sozialamt in Verbindung, um noch genauere Informationen zur Verfügung stellen zu können und plane Ende Mai eine weitere InfoVeranstaltung.
SE Herr Dr. Theisohn teilt mit, dass sich nach seiner Kenntnis die Ausgabe der Karte
in einigen Fällen verzögere.
RM Herr Paetzold hinterfragt Presseberichte, wonach besonders schutzbedürftige
Flüchtlinge auch in Turnhallen untergebracht seien. Die Schutzbedürftigkeit sei danach nicht den zuständigen Sozialarbeitern aufgefallen, sondern Ehrenamtlern.
Frau Dr. Bunte teilt mit, dass Fälle bekannt seien, es aber situationsabhängig z.T.
nicht genügend geeignete Räumlichkeiten für alle Bedarfe gebe, hier also priorisiert
werden müsse. Ein sofortiges Reagieren sei daher leider nicht immer möglich.
RM Herr Paetzold bittet hier um eine schriftliche Stellungnahme zu den Vorgängen,
die auch dem Sozialausschuss zur Kenntnis gegeben werde.
Frau Stadtkämmerin Klug sagt dies im Zusammenhang mit einem Statusbericht zu
den geschilderten Problematiken (Sachstand zur Umsetzung der EU-Richtlinie) zu.
RM Herr Kaske fragt nach dem Stand der Höhergruppierung der Medizinischen Fachangestellten.
Der Verwaltungsleiter des Gesundheitsamtes, Herr Simon, teilt mit, dass nach aktuellem Verhandlungsstand Menschen, die eine 3-jährige Ausbildung absolviert haben
(also auch die MfA), nach der Entgeltordnung ab dem 01.01.2017 in die EG 5 eingestuft werden sollten.
Dr. Unna
Kaune
Ausschussvorsitzender
Schriftführer
- 12 -