Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1 - Sozialraumbericht Eselsberg 2016.pdf
Größe
1,2 MB
Erstellt
19.09.16, 16:33
Aktualisiert
28.01.18, 07:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1 zu GD 320/16
Sozialraumbericht Eselsberg 2016
Impressum
Herausgegeben von
Stadt Ulm, Fachbereich Bildung und Soziales
Abt. Soziales (SO)
Juli 2016
Redaktion
Ralf Mann, SO / Sozialraumteamleitung,
Christian Peschl, SO / stellv. Sozialraumteamleitung
in Zusammenarbeit mit der im Sozialraum zugehörigen Mitarbeiterschaft (SO)
der damit verbundenen Fachkoordination in den einzelnen Arbeitsfeldern (SO),
der Sozialplanung (SO), dem Bildungsbüro (BS),
und mit Unterstützung der im Sozialraum tätigen Hilfeträger, Kirchen und Vereine.
2
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung .............................................................................................................. 5
1.1 Beschreibung des Sozialraums........................................................................................ 5
1.2 Beschreibung des neuen Sozialraumteams ...................................................................... 6
2 Beschreibung der Kernbereiche des Sozialraumteams SO am Eselsberg ..................... 7
2.1 Soziale Vergünstigungen - Erstanlaufstelle / Verwaltungssekretariat .................................. 7
2.2 Sozialer Dienst für Ältere (SDfÄ) ..................................................................................... 8
2.3 Hilfe zur Pflege (HzP) ..................................................................................................... 9
2.4 Eingliederungshilfe und Blindenhilfe ............................................................................... 9
2.4.1 Sachbearbeitung ........................................................................................................ 9
2.4.2 Fallmanagement in der Eingliederungshilfe .................................................................. 9
2.4.3 Blindenhilfe ............................................................................................................. 10
2.5 Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung und Hilfe zum Lebensunterhalt ....... 11
2.5.1 Grundsicherung ....................................................................................................... 11
2.5.2 Hilfe zum Lebensunterhalt ........................................................................................ 11
2.6 Kommunale Schuldnerberatung / Wohnraumsicherung.................................................. 11
2.7 Kommunaler Sozialer Dienst (KSD) ............................................................................... 12
2.8 Pflegekinderdienst (PKD) ............................................................................................. 12
2.9. Wirtschaftliche Jugendhilfe (WJH) ............................................................................... 13
2.10 Jugendhilfe im Strafverfahren (JuHiS) .......................................................................... 14
2.11 Ressourcenmanagement (RM) .................................................................................... 15
2.12 Mobile Jugendarbeit (MJA) ........................................................................................ 16
2.13 Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) .................................................................... 17
2.14 Stadtteilkoordination ................................................................................................. 20
2.15 Bürgerzentrum Hausmanagement .............................................................................. 21
3
3 Weitere Angebote der Kooperationpartner im Sozialraum ...................................... 23
3.1 Erziehungshilfeträger Oberlin e.V. ................................................................................ 23
3.2 Schulsozialarbeit an der Adalbert Stifter GMS / Arbeiterwohlfahrt Ulm ........................... 23
3.3 Projekt "Frühe Hilfen - Babytasche" ............................................................................. 24
3.4 Pilotprojekt "PräSenZ" ................................................................................................ 25
3.5 Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) ............................................................................... 26
4. Weitere Einrichtungen der Stadt Ulm im Sozialraum ............................................. 26
4.1 Schulen (Abt. Bildung und Sport / Stadt Ulm) ................................................................ 26
4.2 Kindergärten, Kindertageseinrichtungen (Abt. Kinderbetreuung Ulm / Stadt Ulm) ............ 28
4.3 Die Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge am Eselsberg (Abt. SO / Stadt Ulm) ............ 28
5 Neuerungen, Berichtenswertes - ohne städtische Begleitung .................................. 30
5.1 Sportverein VfB Schwarz-Rot Ulm e.V. .......................................................................... 30
5.2 Kirchengemeinden ...................................................................................................... 32
5.2.1 Angebote der kath. Kirchen St. Maria Suso und St. Klara ............................................ 32
5.2.2 Angebote der evang. Lukaskirchengemeinde.............................................................. 33
5.3 Tagespflege Eselsberg (Paul Wilhelm von Keppler Stiftung / kath. Sozialstation) ............... 34
5.4 Polizei ........................................................................................................................ 35
6 Fazit / Perspektiven .............................................................................................. 36
Anhang 1 - bestehende und neue Gremien- und Netzwerkstruktur am Eselsberg ....... 37
Anhang 2 - Einrichtungen und Kooperationspartner im Sozialraum Eselsberg ............. 38
4
1
Einleitung
Zuletzt wurde über den Sozialraum Eselsberg am 25.6. im Jugendhilfeausschuss im Jahr 2014
(siehe GD 206/14) informiert.
Der jetzt vorliegende Bericht beschreibt im Zeitfenster von 2014 bis zum 1. Quartal 2016
umfassend alle Entwicklungen und Neuerungen im sozialen Bereich.
Am 06.04.2016 zogen im Rahmen der Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung die
Mitarbeitenden der Abteilung ABI in die dafür umgebauten Räume im Bürgerzentrum
Virchowstr. 4 ein.
Wir für die Menschen vor Ort beschreiben unseren Ansatz einer bürgernahen und
bürgerfreundlichen Sozialverwaltung.
1.1
Beschreibung des Sozialraumes
Am Ende des Jahres 2015 leben 18.221 Personen im Sozialraum und Stadtteil Eselsberg. Davon
sind 3.049 Personen (16,7 Prozent) minderjährig und 2.667 Personen (14,6 Prozent) über 65
Jahre alt. In Ulm leben insgesamt 16,1 Prozent Minderjährige und 18,8 Prozent Senioren.
Haushalte mit Kindern gibt es 1.845; das ist ein Anteil von 22,2 Prozent an allen Haushalten
(insg. 8.313) im Sozialraum. Der Anteil kinderreicher Familien am Eselsberg im Vergleich zu den
anderen großen Stadtteilen liegt bei 2 Prozent, also im unteren Rangbereich. Stadtweit liegt der
Anteil der Haushalte mit Kindern bei 20,4 Prozent.
Im Sozialraum leben 468 alleinerzogene Kinder. Der Eselsberg liegt mit 9 Prozent an
minderjährigen Leistungsempfängern noch im oberen Rangbereich. Stadtweit liegt diese Quote
bei knapp 10 Prozent.
Die Fallzahlen der Jugendhilfe im Strafverfahren bewegen sich am Eselsberg seit Jahren nach
den anderen großen Stadtteilen schon im mittleren Rangbewertungsbereich. Im Jahr 2015 steigt
die Quote mit 4,8 Prozent etwas an (2014: 3,93 Prozent), bleibt aber im mittleren
Bewertungsbereich. Gesamtstädtisch liegt die Quote bei 6,8 Prozent.
Abb.: Das Bürgerzentrum Eselsberg, Virchowstr.4
5
1,56 Prozent der Bevölkerung unter 21 Jahren erhalten im Jahr 2014 ambulante oder stationäre
Hilfen zur Erziehung nach §§ 27 ff. SGB VIII bzw. § 35 a SGB VIII durch das Jugendamt. Im Jahr
2015 waren es 1,82 %. Der Sozialraum Eselsberg liegt damit unter dem gesamtstädtischen
Schnitt von 2,01 Prozent.
Die Anzahl der Grundsicherungsempfänger und Leistungsberechtigten der Eingliederungshilfe,
sowie der ambulanten Hilfe zur Pflege am Eselsberg entsprechen etwa dem Anteil der
Eselsberger Bevölkerung zur Gesamtstadt. Empfänger von stationären Leistungen der Hilfe zur
Pflege sind dagegen deutlich weniger. Dies liegt daran, dass es keine stationäre Einrichtung am
Eselsberg gibt und die Personen auswärtig untergebracht sind.
Mit den neu hinzugekommen Flüchtlingen in den Gemeinschaftsunterkünften am Mähringer
Weg 101, 103 und 105 wurde eine zusätzliche Anlaufstelle für Hilfen, Soziale Dienste für
Flüchtlinge und eigenen Diensträumen aufgebaut. Die Sozialen Dienste im Sachgebiet Eselsberg
arbeiten eng mit den dortigen Kollegen der Träger und der Mitarbeiterschaft der Stadt Ulm
zusammen. Menschen sind gekommen mit all ihren Problemlagen und Hilfebedarfe; zusätzliche
Stellen für den Kommunalen Sozialen Dienst der Jugendhilfe wurden eingerichtet; eine 0,5 Stelle
ist hierbei auch vor Ort im Bürgerzentrum vertreten.
Das im Sachgebiet schon ansässige Ressourcenmanagement hat den Aufbau von
bürgerschaftlichen Strukturen in den neuen Gemeinschaftsunterkünften mit aufgebaut und
wesentlich unterstützt. An dieser Stelle sei auch auf die laufende Berichtserstattung in den
Gemeinderatsgremien, dem Jugendhilfeausschuss und dem Fachbereichsausschuss Soziales,
verwiesen.
1.2
Beschreibung des neuen Sozialraumteams
Am 06.04.2016 ist die neue Mitarbeiterschaft, die im Rahmen der Zusammenführung beider
Abteilungen ABI und FAM zur Abteilung Soziales (SO) vor Ort in die Sozialräume wechselte, in
die renovierten Büros im Bürgerzentrum Eselsberg, Virchowstr. 4, eingezogen. Sie wurden dort
von einem bereits seit 2004 bestehenden Sozialraumteam der Sozialen Dienste innerhalb der
Jugendhilfe, der Wirtschaftlichen Jugendhilfe, aber auch der schon tätigen Mitarbeiterschaft der
ehemaligen ABI Mitarbeiter,-innen im Hausmanagement, Ressourcenmanagement und dem
Hausmeisterteam freundlich aufgenommen. Das neue SO-Team hat sich im Sozialraum gebildet.
Eine hohe Kooperationsbereitschaft, Einsatzfreude und ein gutes Betriebsklima sind Ausdruck
eines funktionierenden neuen Teams vor Ort.
Seit diesem Zeitpunkt sind die Leistungen der Grundsicherung, Eingliederungshilfe, den Hilfen
zur Pflege, dem Fallmanagement Hilfen zur Pflege, dem Sozialen Dienst für Ältere, der
Schuldnerberatung, dem Pflegekinderdienst und einer Erstanlaufstelle an der Soziale
Vergünstigungen bearbeitet werden, vor Ort mit den jeweiligen Stellen vertreten.
Die unterschiedlichen Aufgaben verteilen sich auf derzeit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Mitarbeiterschaft versteht sich hierbei als Verantwortungsgemeinschaft für den Sozialraum
und die dort lebenden Bürgerinnen und Bürger.
Die Bürgerschaft hat nun auch im Sozialraum Eselsberg vor Ort Ansprechpersonen zu den
Angeboten und Möglichkeiten der Unterstützung in vielen Bereichen. Die Bürgerinnen und
Bürger haben kurze Wege. Hilfen werden gemeinsam mit ihnen entwickelt und passgenau
erbracht.
6
Abb.: Das neue Sozialraumteam Eselsberg SO / kurz nach dem Einzug
2.
Beschreibung der Kernbereiche des Sozialraumteams SO am Eselsberg
Mit dem Neueinzug der ehemaligen ABI Mitarbeiterschaft sind auch die sozialen Angebote und
Möglichkeiten der Unterstützung im Sozialraum Eselsberg in Bürgernähe gerückt.
Die verschiedenen städtischen Angebote werden mit ihren jeweiligen Berichtszahlen für den
Sozialraum Eselsberg nacheinander vorgestellt.
2.1
Soziale Vergünstigungen – Erstanlaufstelle / Verwaltungssekretariat
Die Erstanlaufstelle ist Informations- und Vermittlungsstelle für soziale Anliegen
unterschiedlichster Art. Als erster Ansprechpartner der BürgerInnen übernimmt sie die
Weiterleitung an die zuständigen AnsprechpartnerInnen (Lotsenfunktion). Es werden hier
Unterlagen für die Sachbearbeitung abgegeben bzw. Termine für weitergehende Beratungen
vereinbart. Die Erstanlaufstelle hat zu dem verwaltungsinterne Aufgaben im Sozialraum. Darüber
hinaus erfolgt in der Erstanlaufstelle die Sachbearbeitung der Sozialen Vergünstigungen. Sie ist
im Sozialraum Eselsberg mit 1,5 Stellen besetzt.
Die LobbyCard und die KinderBonusCard sind ein Angebot an alle Ulmer Bürgerinnen und
Bürger, die laufende Sozialleistungen beziehen oder über ein geringes Einkommen verfügen. Die
LobbyCard berechtigt beispielsweise zum Bezug der Erwachsenenmonatsfahrkarte im
Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm zum halben Preis. Sie berechtigt auch zum Einkauf in den Tafelläden.
Zudem können Eltern bei Erfüllen der LobbyCard Kriterien von Kindergartengebühren in Ulm
freigestellt werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Vergünstigungen in den Bereichen
Bildung, Kultur, Gesundheit und Freizeit.
7
Abb.: Die neu eingerichtete Erstanlaufstelle für Soziale Vergünstigungen und das Verwaltungssekretariat
Aktuell: In Ulm (Gesamtstadt) besitzen 4509 Personen eine LobbyCard und 1569 junge
Menschen eine KinderBonusCard (Stand Juni 2016). Eine Auswertung für den Eselsberg ist leider
noch nicht möglich. Gut angenommen wird das vergünstigte ÖPNV Ticket, das mit der
LobbyCard zum Preis von derzeit 28,20 € erworben werden kann. Im Durchschnitt haben im
ersten Halbjahr 2016 monatlich knapp 1600 Menschen dieses Angebot genutzt.
In der Erstanlaufstelle wird auch der Landesfamilienpass ausgestellt. Anträge auf die Befreiung
von Rundfunkgebühren sowie Elterngeldanträge sind hier erhältlich. Darüber hinaus informiert
die Erstanlaufstelle über weitere Angebote wie z.B. die Kulturloge.
Die Mitarbeiterschaft der Erstanlaufstelle steht auch als Verwaltungssekretariat mit allen
Aufgaben (Aktenanlage, Zeiterfassung u.v.a. Tätigkeiten) den jeweiligen Sozialen Diensten und
der weiteren Mitarbeiterschaft zur Verfügung und übernimmt auch bei Abwesenheit von
Mitarbeitern /-innen Terminabsprachen und Telefonanfragen.
2.2
Sozialer Dienst für Ältere (SDfÄ)
Der Soziale Dienst für Ältere berät und unterstützt Bürgerinnen und Bürger über 65 Jahre in
schwierigen sozialen Lebenssituationen und ist in den folgenden Bereichen tätig:
Information, Beratung und Vermittlung zur ambulanten häuslichen Versorgung
Beratung und Unterstützung bei Schwierigkeiten mit der Alltagsbewältigung und in
Notfallsituationen, z.B. bei akuten und langfristigen Veränderungen im sozialen
Bereich aufgrund von Altersgebrechlichkeit, Erkrankungen, Pflegebedürftigkeit,
häuslicher Unterversorgung, Tod eines nahestehenden Menschen
Beratung und Unterstützung bei wirtschaftlicher Armut (Unterstützung bei
Antragstellung),Hilflosigkeit, psychischer Erkrankung und Verwahrlosung
Krisenintervention in bedrohlichen Situationen
Allgemeine Lebensberatung z.B. bei Vereinsamung, Kontaktverlust zu Angehörigen,
Trennung
8
Der SDfÄ arbeitet nach den Case Management Standards des Fachbereichs, i.d.R. besteht dabei
ein hoher Kooperationsbedarf mit innerstädtischen Dienststellen und externen
Leistungserbringern. Im Sozialraum Eselsberg steht hierfür eine 0,5 Stelle zur Verfügung.
Ein Stellenanteil von 0,25 konnte (ab dem 1.7.2016) bei der neuen Mitarbeiterin im
Fallmanagement der Eingliederungshilfe angegliedert werden, so dass personell die Leistung
ständig im Sozialraum präsent ist.
2014 wurden insgesamt 36 Personen mit individueller Hilfeplanung unterstützt, darunter waren
2 Kriseninterventionen. 2015 waren es 40 Personen, davon 3 Krisensituationen. Darüber hinaus
finden regelmäßig Kurzberatungen statt. Die Fallzahlen sind im Vergleich zu den letzten Jahren
ansteigend.
2.3
Hilfe zur Pflege (HzP)
Die Hilfe zur Pflege ist eine bedarfsgerechte Sozialleistung nach dem Sozialgesetzbuch Zwölftes
Buch (SGB XII). Leistungsberechtigt sind pflegebedürftige Personen, die für die gewöhnlichen
und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens in erheblichem
und höherem Maße der Hilfe bedürfen. Die Hilfe zur Pflege umfasst je nach Bedarf die häusliche
Pflege, teilstationäre sowie stationäre Pflege und Hilfsmittel. Die Leistungen werden
einkommen- und vermögensabhängig gewährt.
Zum Stichtag 31.12.2015 erhielten 38 Eselsberger Bürgerinnen und Bürger Leistungen zur Hilfe
zur Pflege, ca. 13 Personen davon für eine stationäre Versorgung. Aufgrund des
demographischen Wandels sind auch am Eselsberg kontinuierliche Fallsteigerungen zu
verzeichnen und auch zukünftig zu erwarten. Seit dem 1.7. steht hier in der Sachbearbeitung für
den Eselsberg eine Vollzeitstelle zur Verfügung, zuvor war dies nur eine 0,5 Stelle, da diese noch
nicht mit dem passenden Personal besetzt werden konnte. Die 1,0 Stelle bearbeitet ebenfalls die
Leistungsgewährung für die Grundsicherung im Alter.
Aktuell: Das Fallmanagement Hilfe zur Pflege bearbeitete zum Stichtag 31.12.2015 für den
Eselsberg 15 Fälle. Dies entspricht 10% der Fälle für die Gesamtstadt. Die Mitarbeiterin ist im
Sozialraum Mitte-Ost verortet. Ziel ist es, gemeinsam mit den hilfesuchenden Menschen, für die
eine Heimkostenübernahme bei der Stadt beantragt wurde und die in Pflegestufe 0 oder 1
eingestuft sind, ein Netz von Hilfen zu organisieren, das es ermöglicht, auch weiterhin im
vertrauten Wohnumfeld zu verbleiben und einen Heimaufenthalt zu vermeiden oder zu
verzögern. Dies gelingt der sozialräumlich zuständigen, aber zentral angesiedelten Mitarbeiterin
in ca. einem Drittel der Fälle.
2.4
Eingliederungshilfe und Blindenhilfe
2.4.1 Sachbearbeitung
Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung ist eine spezielle Hilfe im Leistungskatalog
der Sozialhilfe nach dem Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch (SGB XII). Die Eingliederungshilfe wirkt
präventiv, rehabilitativ und integrativ. Es ist ihre Aufgabe, eine drohende Behinderung zu
verhüten oder eine Behinderung und deren Folgen zu beseitigen oder zu mildern und die
Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft einzugliedern.
Leistungsberechtigt sind alle Personen, die körperlich, geistig oder seelisch behindert sind und
die zugleich an der Teilhabe zum Leben in der Gesellschaft eingeschränkt sind.
Eingliederungshilfe ist als besondere Form der Sozialhilfe abhängig von Einkommen und
Vermögen.
9
Zu den Leistungen der Eingliederungshilfe gehören u. a.:
Leistungen im Bereich Wohnen, z. B. ambulant betreutes Wohnen, betreutes Wohnen in
Familien, stationäres Wohnen, Kurzzeitunterbringung;
Leistungen für Kinder und Jugendliche, z. B. Integration in Regelkindergärten und
inklusiver Schulbesuch;
Leistungen in Werkstätten für Menschen mit Behinderung;
Leistungen zur Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben;
Leistungen im Rahmen des persönlichen Budgets.
Aktuell: Am Eselsberg erhalten zum Stichtag 31.12.2015 aktuell 122 Personen Leistungen der
Eingliederungshilfe, davon ca. 32% für eine stationäre Versorgung. Hierfür steht eine
Vollzeitstelle vor Ort zur Verfügung. Der Mitarbeiter bearbeitet neben der Eingliederungshilfe
auch die Grundsicherung bei Erwerbsminderung, die Hilfe zum Lebensunterhalt sowie die
Blindenhilfe. (siehe Kap. 2.4.3. bis 2.5.2.)
2.4.2 Fallmanagement in der Eingliederungshilfe
Das Fallmanagement ist zuständig für die Fallsteuerung für Menschen mit geistiger, körperlicher
oder Mehrfachbehinderung, sowie in allen Hilfen im Rahmen des Persönlichen Budgets. Hilfen
für Menschen mit einer psychischen Erkrankung werden überwiegend im Rahmen der
Teilhabekonferenz des Gemeindepsychiatrischen Verbundes gesteuert, bei besonderem Bedarf
auch über das Fallmanagement.
Das Fallmanagement ist grundsätzlich in allen Neufällen bei geistiger/ körperlicher oder
Mehrfachbehinderung eingesetzt sowie gezielt in laufenden Einzelfällen mit großem
Steuerungs-/ Entwicklungspotential und komplexem Hilfebedarf und/ oder vielen Akteuren.
Soweit wie möglich, werden Grundsätze und Leitgedanken des Teilhabeplans der Stadt Ulm
systematisch umgesetzt wie: ambulant vor stationär, personenzentrierter Beratungsansatz,
passgenaue Hilfen (Maßanzug) und wohnortnahe Versorgung. Einen besonders hohen
Stellenwert in der Arbeit des Fallmanagements hat die umfassende Einbeziehung des Menschen
mit Behinderung in den Hilfeprozess, das Selbstbestimmungsrecht, das Wunsch- und Wahlrecht
sowie die Kenntnis der persönlichen, sozialen, familiären und institutionellen Ressourcen des
Menschen mit Behinderung. Das Fallmanagement berät, vernetzt und sucht nach Ressourcen
und Kooperationspartnern bei Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen bereits im
Vorfeld eines möglichen Leistungsbezuges, der sog. „Fall vor dem Fall“.
Für das Fallmanagement steht dem Sozialraum Eselsberg eine 0,4 Stelle zur Verfügung. Zum
Stichtag 31.12.2015 wurden 25 Personen begleitet. Die zuständige Mitarbeiterin hat am 1.4.
dieses Jahres neu bei der Stadt Ulm begonnen. Ab dem 1.7. hat sie einen Stellenanteil von 0,25
im Bereich des Sozialen Dienst für Ältere übernommen so dass dadurch die Präsenz im
Sozialraum gesichert ist.
2.4.3 Blindenhilfe
Leistungen der Landesblindenhilfe nach dem Landesblindenhilfegesetz Baden-Württemberg und
der Blindenhilfe nach dem SGB XII können blinde und sehbehinderte Menschen zum Ausgleich
ihres finanziellen Mehraufwands erhalten.
Aktuell: Am Eselsberg erhalten zum Stichtag 30.12.2015 insgesamt 16 Personen Leistungen
nach dem Landesblindenhilfegesetz Baden-Württemberg.
10
2.5
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung und Hilfe zum Lebensunterhalt
2.5.1 Grundsicherung
Anspruch auf Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach §§ 41 ff. SGB XII haben
ältere und dauerhaft voll erwerbsgeminderte Personen mit gewöhnlichem Aufenthalt im Inland,
die ihren notwendigen Lebensunterhalt nicht aus Einkommen und Vermögen beschaffen
können. Die Leistung ist auf Antrag zu gewähren.
Als ältere Person im Sinne des § 41 Abs. 1 SGB XII gelten Personen, welche die Altersgrenze
nach § 41 Abs. 2 SGB XII erreicht haben. Weiterhin sind auch diejenigen Personen
leistungsberechtigt, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und dauerhaft voll
erwerbsgemindert im Sinne des § 43 SGB VI sind. Der Umfang der Grundsicherungsleistungen
ist in § 42 SGB XII geregelt und entspricht denen der Hilfe zum Lebensunterhalt. Seit 2014
werden die Nettoausgaben vollständig vom Bund übernommen.
Aktuell: Am Eselsberg erhalten zum Stichtag 31.12.2015 insgesamt 107 Personen Leistungen
zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
2.5.2 Hilfe zum Lebensunterhalt
Für die Hilfe zum Lebensunterhalt sind keine persönlichen Voraussetzungen im Gesetzbuch
genannt, sondern lediglich die wirtschaftliche Voraussetzung der Bedürftigkeit (§ 19 Abs. 1
SGB XII). Wer weder in das System des SGB II noch unter die Voraussetzungen der
Grundsicherung nach dem vierten Kapitel SGB XII fällt, der kann Hilfe zum Lebensunterhalt
erhalten.
Dies sind überwiegend alleinstehende Personen, die zwar voll erwerbsgemindert sind, bei denen
jedoch die Erwerbsminderung von Seiten des Rententrägers nur für einen befristeten Zeitraum
festgestellt wurde. Aus diesem Grund kann keine Grundsicherung gewährt werden, da hierfür
das dauerhafte Bestehen der vollen Erwerbsminderung Voraussetzung ist.
Aktuell: Am Eselsberg erhalten zum Stichtag 31.12.2015 insgesamt 15 Personen über 65 Jahren
Leistungen der Hilfe zum Lebensunterhalt.
2.6
Kommunale Schuldnerberatung / Wohnraumsicherung
Die kommunale Schuldnerberatung/ Wohnraumsicherung am Standort Eselsberg berät alle
Bürgerinnen und Bürger des Sozialraums Eselsberg, deren Einkommen unterhalb der
Pfändungsfreigrenze (1.080,00 € für eine alleinstehende Person) liegt. Für alle weiteren
Personen ist der evangelische Diakonieverband Ulm/Alb-Donau zuständig. Schuldnerberatung ist
eine Hilfestellung für Menschen mit Schuldenproblemen (Verschuldung). Sie können Rat und
Hilfe in finanzieller, rechtlicher und psychosozialer Hinsicht erhalten. Das Beratungsangebot für
verschuldete und überschuldete Personen zielt auf eine nachhaltige Verbesserung der Situation
der Ratsuchenden ab. Vordringlichstes Ziel der Beratung ist es zunächst die elementaren
Lebensbedürfnisse, die Existenzsicherung, der ratsuchenden Menschen und ihrer Angehörigen
zeitnah abzusichern (Wohnraum, Energie, Nahrung, Krankenversicherung). Mittelfristig wird
dann auch eine psychosoziale Stabilisierung, die Aktivierung des Selbsthilfepotentials und
langfristig die möglichst vollständige Schuldenregulierung, oder mittels
Zwangsvollstreckungsschutz ein „Leben mit Schulden“ angestrebt. Schuldnerberatung bedeutet
nämlich nicht zwingend, dass eine Entschuldung erreicht werden muss.
Für den Sozialraum Eselsberg ist eine 0,5 Stelle angesiedelt. Im Jahr 2014 wurden 136 Personen
in unterschiedlichem Umfang beraten, was einen Anteil von 12,8 % an allen gesamtstädtischen
11
Beratungen ausmacht. 2015 war ein leichter Rückgang auf 110 Personen zu verzeichnen. Dies
entspricht einem Anteil der gesamtstädtischen Beratungen von 10,6 %.
Seit April 2016 finden Beratungen direkt am Eselsberg in der Virchowstraße statt. Im ersten
Halbjahr 2016 ist die Zahl der Personen, die im Sozialraum Eselsberg beraten wurde, wieder
deutlich angestiegen. Bis 30.06.16 waren es bereits 90 Personen, die in der Schuldnerberatung
um Unterstützung baten. Dies entspricht anteilig zur Wohnbevölkerung am Eselsberg 15 % der
Personen, die in den gesamtstädtischen Schuldnerberatungen der Stadt Ulm beraten wurden.
2.7
Kommunaler Sozialer Dienst (KSD)
Im Sozialraum Eselsberg sind derzeit 2,4 Stellen verteilt auf zwei Mitarbeiterinnen und einen
Mitarbeiter eingesetzt. Familien, Kinder und Jugendliche werden im Rahmen des gesetzlichen
Auftrags nach dem SGB VIII und dem SGB XII informiert, beraten und unterstützt. Die Hilfen
werden nach Möglichkeit vor Ort und maßgeschneidert geleistet. Arbeitsprinzipien sind die Hilfe
zur Selbsthilfe und Partizipation der Betroffenen. Die Kennzahlen zur Hilfe zur Erziehung sind in
der Anlage 2 enthalten.
Die Aufgabenstellung des Kommunalen Sozialen Dienstes ist vielfältig:
Beratung bei familiären Konflikten und erzieherischen Fragestellungen.
Planung und Einleitung von Hilfen zur Erziehung für Personensorgeberechtigte, wenn
diese für ein Kind oder Jugendlichen sorgen.
Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung und Mitwirkung in
familiengerichtlichen Verfahren.
Sorge für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor körperlicher, seelischer und
sexueller Misshandlung mit individueller Hilfe und Unterstützung der Betroffenen. Zum
vorläufigen und sofortigen Schutz bei gewichtigen Anhaltspunkten für eine
Kindeswohlgefährdung werden Kinder oder Jugendlichen in Obhut genommen.
Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, um eine
gesellschaftliche Integration zu befördern.
Vermittlung von Hilfe bei drohender Wohnungslosigkeit von Familien, sowie Hilfen bei
existenzieller Not.
Aktuell: Am Eselsberg laufen zum Stichtag 31.12.2015 insgesamt 79 Hilfen zur Erziehung. Im
Vorjahr waren dies 67 Hilfen zur Erziehung. Die erhöhte Zahl ist insbesondere dem Aufbau in
der Sozialen Gruppenarbeit geschuldet.
Eine besondere Herausforderung ist es ein Hilfeangebot speziell auf die Problemlagen der neu
zugezogenen Flüchtlinge zuzuschneiden. Hierfür wurde vor Ort am Eselsberg eine zusätzliche
0,5 Stelle KSD für Flüchtlinge eingerichtet. Diese Stelle arbeitet eng mit den Mitarbeiterinnen im
Sozialraum West und in den Gemeinschaftsunterkünften vor Ort zusammen.
Sorgerechtsverfahren für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sind dabei ebenso
Themenstellungen, wie das Hilfeangebot des SGB VIII bei den Menschen, die in
Anschlussunterbringungen untergekommen sind.
2.8
Pflegekinderdienst (PKD)
Im Pflegekinderdienst, der neu im Sozialraum Eselsberg angesiedelt ist, steht eine 0,4 Stelle zur
Verfügung.
Pflegefamilien sind Familien oder Einzelpersonen, die ein fremdes Kind, das aus
unterschiedlichen Gründen nicht (mehr) von seinen Eltern selbst erzogen werden kann, bei sich
aufnehmen, betreuen und erziehen. Die Entscheidung, ein Pflegekind aufzunehmen, hat
12
weitreichende Folgen für die Pflegefamilie, das Kind sowie seine leiblichen Eltern. Wichtig für ein
Gelingen ist die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und den Eltern des Kindes.
Bereitschaftspflegeeltern kommen zum Einsatz, wenn sich Familien in einer akuten krisen- und
konflikthaften Situation befinden. In 2014 wurden im Sozialraum Eselsberg keine Kinder in
Bereitschaftspflegefamilien untergebracht, in 2015 waren es zwei Kinder.
Vollzeitpflege ist eine Unterbringungsform, in der das Pflegekind dauerhaft über Tag und Nacht
in der Pflegefamilie lebt. In 2015 wurden im Sozialraum Eselsberg zwei Kindern d.h. Hilfen nach
§ 33 SGB VIII - Vollzeitpflege gewährt.
Für 2016 wurde eine 0,4 Stelle Pflegekinderdienst am Eselsberg eingerichtet. Diese ist für die
Pflegefamilien, die im Sozialraum Eselsberg und Böfingen wohnen Ansprechpartner. Darüber
hinaus soll die Stelle Pflegefamilien für junge, unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA)
akquirieren und begleiten.
2.9
Wirtschaftliche Jugendhilfe (WJH)
(siehe hierzu Anlage 2 - Entwicklung der Hilfen zur Erziehung im Sozialraum Eselsberg)
Für die wirtschaftliche Jugendhilfe steht am Eselsberg eine 0,5 Stelle zur Verfügung. Die
wirtschaftliche Jugendhilfe begleitet Jugendhilfemaßnahmen in rechtlicher und finanzieller
Hinsicht. Hierzu gehört die Beratung von Familien über Hilfen zur Erziehung,
Eingliederungshilfeleistungen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche sowie Hilfen für
Junge Volljährige und deren finanzielle Umsetzung, unter Berücksichtigung vorrangiger
Leistungsansprüche und Kostenersätzen.
Durch die Teilnahme der WJH-Mitarbeiterin am Sozialraumteam und die enge Zusammenarbeit
mit dem Sozialen Dienst, können notwendige Hilfebedarfe, Zuständigkeiten und die
Machbarkeit von individuellen Leistungsangeboten (Maßanzug) auf kurzem Weg ermittelt und
abgesprochen werden. Vorrangige finanzielle Ansprüche (z.B. aus dem SGB II, SGB XII, durch
Krankenkassen, Beratungsstellen, Rentenversicherungsträger, BaföG und
Berufsausbildungsbeihilfe) von bedürftigen Familien können bereits im Vorfeld einer Hilfe
angesprochen und zügig geklärt werden.
Aktuell: Zum Stichtag 31.12. 2014 verwaltete die WJH 67 Fälle, zum 31.12.2015 79 Fälle mit
einem Stellenanteil von 0,5.
Die langjährige, bisher mit einer 0,5 Stelle in Böfingen und einer 0,5 Stelle am Eselsberg
beschäftigte WJH-Mitarbeiterin wechselte aufgrund der erweiterten Sozialraumorientierung zum
01.03.2016 vollständig in den Sozialraum Böfingen. Sie übernahm dort auch die stellvertretende
Sozialraumteamleitung. Der Stellenanteil Eselsberg konnte nahtlos mit einer Kollegin, die bereits
in der Weststadt in der WJH tätig war, besetzt werden.
2.10
Jugendhilfe im Strafverfahren (JuHiS)
Die Aufgaben der `Jugendhilfe im Strafverfahren` (ein Begriff, der sich immer mehr etabliert),
werden von zwei Mitarbeiterinnen mit je einer Vollzeitstelle wahrgenommen. Sie sind jeweils für
mehrere Sozialräume zuständig. Die Zuständigkeit für den SR Eselsberg und SR West besteht
von einer Mitarbeiterin seit 2013. Für den Sozialraum Eselsberg steht ein Stellenanteil von einer
0,2 Personalstelle zur Verfügung.
Seit 12.12.2013 ist die JuHiS zusammen mit der Jugendberatungsstelle in der Herrenkellergasse
1, 89073 Ulm verortet. Der Standort zeigt sich als sehr geeignet. So erweist sich u.a. die
13
Gerichtsnähe als optimal und die Adressaten u. Adressatinnen kommen auch gerne in die
Innenstadt. Seit 01.01.2016 ist das VWS der JuHiS neu besetzt. Die langjährige Mitarbeiterin des
VWS der Jugendberatungsstelle ist nun auch mit 30% in der VWS der JuHiS.
Aktuell: Bei Betrachtung der Fälle im Sozialraum Eselsberg ist die Zahl vom Jahr 2014 auf das
Jahr 2015 um 15 Fälle gestiegen, sie liegt aber immer noch um 3 Fälle niedriger als im Jahr
2013. Im Gesamtbild sollte immer auch beachtet werden, dass es z.B. geburtenschwache
Jahrgänge gibt und / oder die Zahlen der Jugendlichen durch Zuzug in die Stadt Ulm
angestiegen sind.
Fallverteilung auf die Sozialräume im Jahr 2013, 2014 und 2015 zum Vergleich
Sozialräume
2013
Prozent
2014
Prozent
2015
Prozent
Mitte/ Ost
122
19,9%
105
19,59%
134
21,75%
Böfingen
West
Eselsberg
Wiblingen
Ortsfremde
77
219
77
113
8
11,8%
35,9%
12,6%
18,5%
1,3%
88
180
59
92
12
16,42%
33,58%
11,01%
17,16%
2,24%
66
214
74
126
2
10,7%
34,75%
12%
20,5%
0,3%
Gesamtsumme
611
100%
536
100%
616
100%
Fallverteilung auf die Sozialräume im Jahr 2015 nach Geschlechtern / Herkunft
Sozialräume
JGH-Fälle
deutsch
nicht
männlich
weiblich
deutsch
Mitte-Ost
134
68
66
100
34
Böfingen
66
48
18
42
24
214
103
111
159
55
Eselsberg
74
52
22
59
15
Wiblingen
126
85
41
85
41
2
1
1
2
0
616
357
259
447
169
West
Ortsfremde
Gesamt
Strafunmündige
Die Anzahl an Strafunmündigen Kinder (zum Tatzeitpunkt unter 14 Jahren 0 Monaten), die von
der Jugendhilfe im Strafverfahren erfasst wurden waren im Jahr 2015 am Eselsberg, aber auch
in gesamt Ulm so niedrig wie nie zuvor. So waren dies z.B. im Jahr
2010 gesamt: 225 davon 39 am Eselsberg
2012 gesamt: 151 davon 23 am Eselsberg
2013 gesamt: 130 davon 21 am Eselsberg
2014 gesamt: 217 davon 30 am Eselsberg
2015 gesamt: 117 davon 7 am Eselsberg;
14
Jugendliche Intensivtäter
Zweimal im Jahr findet der Arbeitskreis Jugendliche Intensivstraftäter (Jugit) statt. 2015 waren
gesamt Stadt Ulm Jugendliche Intensiv- u. SchwellentäterInnen 15 Jugendliche auf der Liste
(davon 6 SchwellentäterInnen; 2 davon Mädchen); hiervon waren vom Eselsberg: (wie in den
Jahren zuvor) 2 Jugendliche (davon einer inhaftiert).
Sozialer Trainingskurs (STK) und Anti-Aggressionstraining (AAT):
Im Jahr 2015 gab es keine Teilnehmenden v. Eselsberg an den Sozialen Trainingskursen (v.
gesamt 7 Meldungen). Insgesamt ist ein starker Rückgang von Teilnehmenden bzw. Verurteilten
Jugendlichen mit der Weisung am nächsten sozialen Trainingskurs teilzunehmen, zu
verzeichnen. Von den 7 Meldungen kamen 5 Jugendliche von der Jugendgerichtshilfe NeuUlm/AG NU, 1 Jugendlicher von der Jugendgerichtshilfe des Alb-Donau-Kreis und 1 Jugendlicher
von der JuHiS Stadt Ulm.
Der größte Teil des Kurses findet in den Räumen des Oberlin e.V. am Eselsberg statt, da die
Stadt Ulm zur Durchführung des STK seit Beginn des ersten STK im November 2009 mit diesem
freien Träger das Angebot durchführt. Seither gab es 9 erfolgreich durchgeführte STK´ s.
Die Teilnahme am AAT von Eselsberger Jugendlichen/Heranwachsenden ist im Vergleich der
Vorjahre gleich geblieben d.h. eine Meldung pro Kurs. Von Herbst 2014 bis Frühjahr 2015 ist es
von gesamt 13 Meldungen im 7. AAT ein Teilnehmer/Heranwachsender vom Eselsberg gewesen.
Im 8.AAT (2015) ist es von 11 Meldungen ebenso ein Teilnehmer/Heranwachsender vom
Eselsberg gewesen.
Die Kooperation zwischen den Sozialen Diensten im Sozialraum Eselsberg und der Jugendhilfe
im Strafverfahren in der Herrenkellergasse wird von der Mitarbeiterschaft als sehr gut
bezeichnet.
2.11
Ressourcenmanagement (RM)
Seit Januar 2011 wird das städtische Fallmanagement in den Bereichen der Jugendhilfe, der
Eingliederungshilfe und der Hilfe zur Pflege im Stadtteil von einer 0,5 Stelle für das
Ressourcenmanagement unterstützt, um Hilfemaßnahmen passgenauer im Sozialraum
einrichten zu können.
Diese abteilungsübergreifende Schnittstelle zwischen Einzelfallhilfe und gemeinwesenorientierter
Stadtteilarbeit steht dabei in enger Kooperation mit den jeweiligen Fachdiensten und
Fallmanagern und ist unter anderem fester Bestandteil bei den Fallberatungen im
Sozialraumteam. Innerhalb des Ressourcenmanagements gilt es bestehende Angebote eng mit
den Bedarfen zu verzahnen, Hilfeanbieter zu vernetzen und dort, wo geeignete Hilfebausteine
fehlen, bei der Entwicklung dieser mitzuwirken. Neben einzelfallbezogener Maßnahmen sind im
Berichtszeitraum beispielhaft nachfolgende Themenbereiche bearbeitet worden:
Notplatzvermittlung Ruhetal: Kindern und Jugendlichen in Notsituationen wird kurzfristig
die Teilnahme an der Kinderferienerholung ermöglicht. Darüber hinaus besondere
Begleitung/ Unterstützung der jew. Gruppenleiter im Bedarfsfall (Beratung und
Schulung). Unterstützung der Eltern bei Fragen der Finanzierung.
Unterstützung bei der Initiierung/ Gründung einer organisierten Nachbarschaftshilfe am
Eselsberg.
Initiierung/ Begleitung und Durchführung sogenannter "Jugendhilfetreffen" als
Netzwerk der entsprechenden Hilfeanbieter um Synergieeffekte zu wecken.
15
Initiierung/ Begleitung und Durchführung eines Netzwerkes verschiedener Akteure der
Bereiche Alten- und Eingliederungshilfe am Eselsberg - hierfür Gründung des
sogenannten "Forum Eselsberg" - ebenfalls um Synergieeffekte der Hilfeanbieter zu
wecken.
Fallbeispiel
Herr M. ist alleinerziehender Vater eines 9 Jahre alten Mädchens. Lang anhaltende, gerichtliche,
Scheidungsstreitigkeiten belasteten Vater und Tochter. Die Kleinfamilie lebte von ergänzenden
Sozialleistungen und zog sich gesellschaftlich zunehmend zurück. Das Mädchen offenbarte
Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen. Durch die Vermittlung und
Einbindung des Vaters in verschiedene ehrenamtliche Angebote am Eselsberg konnte dieser sein
Selbstbewusstsein stärken, neue Kontakte knüpfen und Zuverdienstmöglichkeiten erschließen.
Durch den "normalen" - für den Vater nicht defizitgeprägten - Rahmen (er konnte sich selbst als
Helfer und nicht mehr als Hilfsbedürftiger erleben) und regelmäßige Feedbackgespräche
erlangte dieser wieder zunehmend Selbstsicherheit, was sich ebenso auf das Mädchen übertrug
und die Familie so stabilisierte. Weiterführende therapeutische oder erzieherische Maßnahmen
waren deshalb nicht notwendig.
2.12
Mobile Jugendarbeit (MJA)
Im Berichtsjahr 2014-2015 stand der Mobilen Jugendarbeit am Eselsberg eine 0,8 Personalstelle
zur Verfügung. In den letzten Jahren konnte durch einen regelmäßigen Kontakt zu den
Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Vertrauensebene gefestigt werden. Die Mobile
Jugendarbeit Eselsberg kooperiert in einer gemeinsamen Bildungspartnerschaft sehr eng mit der
Offenen Jugendarbeit, der Schulsozialarbeit und der Adalbert Stifter Schule am Eselsberg, und
unterstützt diese bei ihren Programmen und Projekten.
Gespräche mit Jugendlichen auf der Straße während der Kontaktzeit, sowie bei alternativen
Freizeitaktivitäten und Aktionen, waren elementarer Bestandteil der Arbeit. Im Durchschnitt
wurden 50-60 Jugendliche und junge Erwachsene mit den Angeboten der mobilen Jugendarbeit
erreicht.
Das Jugendhaus am Eselsberg kristallisierte sich durch seine Lage und Größe als guter Treffpunkt
heraus, bei dem die Mobile Jugendarbeit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine
individuelle Begleitung in verschiedensten Lebenslagen anbieten konnte.
Im Jahr 2015 konnte durch Angebote wie „Nightball“, ein Stadionbesuch beim SSV Ulm und
Treffen im Jugendhaus, Kontakt zu den jungen Asylsuchenden aus den
Gemeinschaftsunterkünften im Mähringer Weg 101-105 geknüpft werden.
Die meisten der jungen Menschen, die die Mobile Jugendarbeit am Eselsberg betreut, sind in
einer Regelschule, weiterführenden Schule, in einer Ausbildung oder konnten einen
Ausbildungsplatz bzw. Arbeitsplatz oder Job finden. Auch in Fitnesscenter, Kampfsport oder
Fußballvereinen sind einige aktiv.
Bei den Streetwork-Begehungen war das Gebiet rund um das Jugendhaus Eselsberg mit der
Adalbert Stifter Schule, die Stifter Ladenzeile mit angrenzenden Grünflächen am Fort Unterer
Eselsberg und der REWE Vorplatz beim Bürgerzentrum Eselsberg in der Virchowstrasse ein
Schwerpunkt.
Das Jugendhaus war, auch außerhalb seiner Öffnungszeiten, wegen seiner direkt angrenzenden,
großen Grünfläche, seiner Außen-Sitzgelegenheiten und einem Grillplatz ein beliebter
Treffpunkt für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
16
Neu am Eselsberg konnte seit September 2015 das Angebot Nightball in der Adalbert Stifter
Turnhalle angeboten werden. Das offene Angebot bietet die Möglichkeit in den Wintermonaten
von September bis März, am Freitag von 22-0 Uhr in der Turnhalle Fußball zu spielen. Für
Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 27 Jahren gab es anfangs ein
Angebot im Monat und später auf Anfrage der Jugendlichen zwei Angebote monatlich.
Abb.: Nightball Angebot in der Adalbert Stifter Turnhalle
Das Angebot wurde über das Jugendhaus am Eselsberg beworben. Desweiteren wurde das
Angebot auch in der Gemeinschaftsunterkunft Hindenburg Kaserne beworben, als integrative
Maßnahme für die jugendlichen Asylsuchenden und um den Jugendlichen vom Eselsberg die
Möglichkeit zu geben mit den jugendlichen Asylsuchenden Kontakt aufzunehmen. Nach dem
Ersten Bewerben im September 2015 nutzten durchschnittlich 8 jugendliche Asylsuchende aus
der Gemeinschaftsunterkunft Mähringerweg und 4 Jugendliche vom Jugendhaus das Angebot.
Durch dieses Sportangebot wurde den jungen Menschen eine alternative Freizeitgestaltung
sowie Raum für soziales Lernen ermöglicht.
In der Einzelfallhilfe beinhaltete die Unterstützung der Mobilen Jugendarbeit Beratung, aber
auch Begleitung und Vermittlung an andere Institutionen und deren Hilfeangebote, die somit für
die Jugendlichen und jungen Erwachsenen nutzbar und zugänglich gemacht werden konnten.
Die Mobile Jugendarbeit Eselsberg bot Dienstag und Freitag, in Zusammenarbeit mit der
offenen Jugendarbeit von 17 bis 20 Uhr einen offenen Treff an. Gleichzeitig ist dies auch die
Kontaktzeit der Mobilen Jugendarbeit.
In diesen Zeiten können sich Jugendliche und junge Erwachsene mit Spielen wie Tischkicker,
Billard, Darts, Brettspiele oder der Playstation PS3 beschäftigen. Mit diesen Spielen werden auch
regelmäßig Turnierangebote mit kleinen Preisen vorbereitet und ausgetragen.
Konzept und Schwerpunkte der Mobilen Jugendarbeit wurden im Gesamtbericht 2014 am
9.3.2016 im Jugendhilfeausschuss vorgestellt (GD033/16).
2.13
Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA)
Die Angebote der Jugendarbeit im Jugendhaus an der Adalbert Stifter GMS werden von zwei
Mitarbeitenden (1,8 Stellen) mit Unterstützung einer Praktikantin /-en im Anerkennungsjahr und
17
einem Mitarbeitenden im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) geleistet. Die
Jugendarbeit kann auch in 2014 und 2015 auf zwei erfolgreiche Jahre zurückblicken.
Die Anzahl von Stammbesuchern, die das Jugendhaus monatlich im Jahr 2015 besucht haben
hat sich erhöht von 135 auf 140 Jugendliche; Besuche insgesamt: 639 monatlich. (im Jahr 2014
670 Besuche) 76% der Jugendlichen haben internationale Wurzeln. Monatlich fanden im
Durchschnitt 24 offene Angebote und Gruppenangebote statt (im Jahr 2014 - 29 Angebote).
Jugendhaus Kontakte
2013
5.905
2014
8.023
2015
7.666
A ngebo te
monatl.
Stammfür
für
für Kinder/ für Eltern/ Programm/ Koopera- Fremdverbesucher Beratung Kinder Jugendliche Jugendliche Familien Projekt
tion Schule mietung gesamt
135
--51
156
86
293
135
8
52
121
51
1
114
339
140
0
52
122
127
301
Das Jugendhaus ist im Stadtteil nach wie vor so positioniert, dass es sowohl als eigenständige
Institution Jugendhaus im Stadtteil, als auch als Bildungs- und Kooperationspartner der
Adalbert-Stifter-Schule wahrgenommen wird.
Folgende Zielgruppen nehmen die derzeitigen Angebote im neuen Jugendhaus an:
Grundschüler der Adalbert-Stifter-Schule von 6 bis 10 Jahren
Kinder des Stadtteils von 6 bis 12 Jahren
Gruppe der "Teenies" von 10 bis 13 Jahren, sowohl im Umfeld der
Bildungspartnerschaftlichen Angebote als auch aus dem gesamten Stadtteil
Gruppe der 12 bis 16-jährigen Jugendlichen; oftmals erfolgt der Besuch in den offenen
Bereichen erstmals nach Beziehungsaufbau in den Kooperationsangeboten mit der
Adalbert-Stifter-Schule
Gruppe der älteren Jugendlichen, vorwiegend mit internationalen Wurzeln; die meisten
hiervon sind Stammgäste von 17 bis 19 Jahren
Kinder und Jugendliche der Gemeinschaftsunterkunft Eselsberg (Flüchtlinge)
Die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit am Eselsberg unterteilen sich nach wie vor in drei
Bereiche:
Offene Angebote und Treffs
Angebote in Kooperation / Bildungspartnerschaft mit der Adalbert-Stifter-Schule und der
Schulsozialarbeit
Ferienmaßnahmen /-angebote
Offene Angebote und Treffs
Der offene Treff am Abend wird dreimal wöchentlich von 17:00 Uhr – 20:00 Uhr
angeboten und spricht vor allem die älteren Jugendlichen des Stadtteils an. Das Angebot
wird überwiegend von Stammbesuchern wahrgenommen. Der offene Treff findet in
Kooperation mit der mobilen Jugendarbeit statt, die für die Jugendlichen auch intensive
Einzelförderungen anbietet (Schreiben von Bewerbungen, Unterstützung bei der
Ausbildungsstellensuche u.v.a.).
Der offene Mittagstreff wird nach wie vor, aber nicht ausschließlich, von Schülern der
Adalbert-Stifter-Schule wahrgenommen. Der Mittagstreff findet im Jugendhaus jeden
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag in der Zeit von 13:00 – 14:30 Uhr statt.
Freitags wird zusätzlich zum Mittagstreff ein Kletterangebot an der hauseigenen
Kletterwand angeboten. Im Rahmen des Ganztagesschulangebotes ist der offene
Mittagstreff ein wesentliches Element der offenen Freizeitgestaltung d.h. der
18
"ungelenkten" Phasen im Ganztagesschul- und Lebensalltag der Kinder und
Jugendlichen.
Als weiteres offenes Angebot ist das Kinderkino im Bürgerzentrum zu nennen, dass nun
eine 12-jährige Tradition hat und weiterhin einmal monatlich stattfindet.
Kooperation / Bildungspartnerschaft mit der Adalbert-Stifter-Schule
Im Rahmen der Bildungspartnerschaft mit der ASS wurden 2014-15 jede Woche drei
Arbeitsgemeinschaften angeboten, die die Schüler im Rahmen eines Wahlsystems der Adalbert
Stifter Schule auswählen konnten:
Die "Abenteuer-AG":
Zusammen wurden unterschiedliche Wassersportarten ausprobiert, Kenterschulungen in Kajaks
durchgeführt, Höhlentouren unternommen und Ausfahrten mit dem Mountainbike realisiert.
Desweiteren konnte die Jugendarbeit dank der guten Kooperation mit einer Tauchschule mit
Geräten im Schwimmbad tauchen.
Abb.: Erlebnispädagogische Aktion der Abenteuer AG
Die "Boxenbau-und Werkstatt-AG":
Über ein halbes Jahr lang bauten und entwickelten wir mit neun Jungen Lautsprecherboxen mit
integrierter Verstärkeranlage, die Musik vom Handy abspielen können. Handwerkliche
Kenntnisse und das selbständige Arbeiten standen im Fokus.
Die "Mädchen-AG":
Die "Mädchen-AG", die mit einer Mitarbeiterin aus der Jugendarbeit und einer Mitarbeiterin
aus der Schulsozialarbeit besetzt werden konnte, betreut mittlerweile einen festen Stamm von
12 Mädchen. Die Mädchen sind Schülerinnen der Adalbert-Stifter-Schule und besuchen die 7.
und 8. Klassen. Mit dem Angebot versucht die offene Kinder- und Jugendarbeit Problematiken
präventiv anzugehen und niedrigschwellige Zugänge zu schaffen.
Die "Gartenbau-AG" mit dem Projekt „Interkultureller Garten“:
Die Jugendarbeit hatte das große Glück, einen Schrebergarten zur Verfügung gestellt zu
bekommen. Die Jugendarbeit will in Kooperation mit der mobilen Jugendarbeit am Eselsberg
einen sehr verwilderten Garten mit Jugendlichen des Stadtteils und vor allem auch mit jungen
Flüchtlingen aus der Gemeinschaftsunterkunft wieder nutzbar machen und in mehreren
19
Schritten in den nächsten Jahren einer gemeinschaftlichen Nutzung zukommen lassen, nach
dem Vorbild eines „interkulturellen Gartens“. 2015 konnte mit den Vorbereitungen begonnen
werden; derzeit ist die Jugendarbeit mit acht bis zehn Jugendlichen einmal wöchentlich dort im
Einsatz.
Abb.:Sommerferienfreizeit am Jugendhaus
Ferienfreizeiten:
Der Bereich hat sich in den letzten Jahren deutlich vergrößert und nimmt mittlerweile einen
recht beachtlichen Stellenwert in der Jugendarbeit am Eselsberg ein.
Die in den Jahren 2014-15 durchgeführten ganztägigen Sommerfreizeiten waren gut besucht
und boten in den ersten beiden Ferienwochen über 30 Kindern Spiel, Spaß und Betreuung.
Mit der Osterkochwoche, der Abenteuerwoche an Pfingsten und der Bastelwoche in den
Herbstferien ist die Jugendarbeit in fast allen Ferien mit Angeboten präsent. Die vierzehntägige
Sommerferienfreizeit wird ganztägig angeboten um vor allem auch in den Ferienzeiten
berufstätige und alleinerziehende Eltern und Elternteile zu entlasten.
Zusammenfassend hat sich die städtische Jugendarbeit in den letzten Jahren am Eselsberg gut
weiterentwickelt und vielfältig ausdifferenziert. Mit den Angeboten der Bildungspartnerschaft in
Kooperation mit Erziehungshilfeträger und Schule und vielen eigenständigen Angeboten ist die
Kinder- und Jugendarbeit für die Kinder und Jugendlichen eine wichtige Institution in ihrem
schulischen und privaten Lebensalltag geworden. Den aktuellen Entwicklungen in der
Flüchtlingssituation konnte mit Angeboten Rechnung getragen werden.
2.14
Stadtteilkoordination
Die Aufgaben der Stadtteilkoordination werden seit 2007 von einer 0,25 Personalstelle
ausgeführt. Die Tätigkeit der Stadtteilkoordination liegt primär in der Führung des sogenannten
"Stadtteilbüros", sowie in der Unterstützung und Begleitung der Regionalen Planungsgruppe
Eselsberg (RPG). Das Eselsberger Stadtteilbüro ist allgemeine Anlauf- und Kontaktstelle für
Anliegen aus Bürgerschaft und Verwaltung, sowie Schnittstelle zwischen Bürgerschaft,
städtischer Verwaltung und der RPG. Innerhalb der RPG, werden oftmals bekannt gewordene
Themenbereiche weiterbearbeitet – nicht selten entwickeln sich daraus eigenständige
Interessens- und/ oder Solidargemeinschaften.
20
Themen aus der Bürgerschaft im Berichtszeitraum waren u.a.:
Bürgerpark Oberer Eselsberg
Verkehrskonzept Türmle
Schulentwicklungsplanung am Eselsberg
Neubebauung Hindenburg-Quartier
Öffentliche Sicherheit und Ordnung
30er-Zonen am Eselsberg
Flüchtlinge am Eselsberg
Linie 2 - Verkehrsführung/ ÖPNV Baustellennetz
Stadtteilbibliothek Eselsberg
Belebung Ladenzeile Stifterweg
Stadtteilfest Eselsberg
Stadtteilzeitung Eselsberg
Fahrplanlage Linie 8
Kontaktaufnahmen aus der Bürgerschaft erfolgten häufig nach dementsprechenden Artikeln in
der Wandzeitung „d’r Eselsberger“, Diskussionen innerhalb der RPG, sowie über
Mundpropaganda. Das Stadtteilbüro im Bürgerzentrum ist eine feste Größe, hat sich bestens
etabliert und ist gut in der Bürgerschaft verankert.
Insbesondere die Entwicklungen im Flüchtlingsbereich prägten 2015 die Arbeit der
Stadtteilkoordination am Eselsberg. Mit der zunehmenden Unterbringung von Flüchtlingen in
der Gemeinschaftsunterkunft Mähringer Weg bestanden diesbezüglich Arbeitsschwerpunkte in
der Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit (z.B. Initiierung des Runden Tisches für Flüchtlinge am
Eselsberg), dem Aufbau von Strukturen und Angeboten, der Vermittlung von ehrenamtlichen
Helfern, deren Anleitung, sowie Einbettung in angebotsfortführende Trägerschaften. Dank guter
und enger Zusammenarbeit mit den freien Wohlfahrtsverbänden (u.a. Caritas, Diakonie,
Deutsches Rotes Kreuz) und gemeinnützigen Vereinen (u.a. Ökumenischer Besuchsdienst,
Flüchtlingsrat, VfB Ulm, Menschlichkeit) konnte ein Fundament vielfältiger und engmaschiger
Unterstützungsangebote geschaffen werden.
2.15
Bürgerzentrum / Hausmanagement
Zuletzt wurde ausführlich über die Arbeit in den Bürgerzentren in der GD 023/16 im
Fachbereichsausschuss Bildung und Soziales am 3.2.2016 berichtet.
Für das Hausmanagement im Bürgerzentrum Eselsberg waren bis 31.12.2015 ein Mitarbeiter mit
einem 0,25 Stellenanteil und eine Mitarbeiterin mit einem 0,5 Stellenanteil verantwortlich. Die
Aufgaben des Veranstaltungsmanagements wurden von einer Honorarkraft erfüllt, die dies nun
seit 15.3.2015 als städt. Mitarbeiterin mit einem Stellenanteil von 0,25 verantwortet. Sie
übernahm seit diesem Jahr auch einen 0,25 Stellenanteil des jetzigen stellvertretenden
Teamleiters d.h. das derzeit zwei Personen mit jeweils einer 0,5 Stelle im Hausmanagement
arbeiten. Das Veranstaltungsmanagement beinhaltet dabei die Anleitung, Begleitung und
Förderung der bürgerschaftlich engagierten Helfer im Bürgerzentrum. Das Bürgerzentrum
Eselsberg führt den bewährten Angebotsmix aus Kursen verschiedener Anbieter, Angeboten von
bürgerschaftlich Engagierten, eigenen Veranstaltungen und Vermietungen für Familienfeiern,
Fortbildungen und Vereinsveranstaltungen fort. Die Auslastung der Räumlichkeiten im
Bürgerzentrum war im Berichtszeitraum in allen Bereichen sehr gut.
21
Raumbelegungen/ Nutzungen
Das Bürgerzentrum Eselsberg hat sich in den vergangenen 17 Jahren als Treff- und
Veranstaltungsort für Besucherinnen und Besucher aus dem Stadtteil und darüber hinaus
etabliert. Bei den Nutzungen unterscheiden wir zwischen Veranstaltungen durch das
Hausmanagement, Vorträgen und Kursen der Träger der Erwachsenenbildung und Angeboten
durch bürgerschaftlich Engagierte. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die Räume des
Bürgerzentrums für private Feiern, Fortbildungs- oder Schulungsangebote anzumieten. Die
Räume des Bürgerzentrums werden ebenfalls sehr stark für stadtinterne Veranstaltungen, vor
allem für Fortbildungen der Abt. KiTa genutzt (95 Termine in 2014; 123 Reservierungen in
2015). Die Gesamtauslastung der Räumlichkeiten des Bürgerzentrums war im Berichtzeitraum
sehr hoch, so dass für den großen Saal an den Wochenenden und für die Kursräume in den
Vormittags - und Spätnachmittagstunden keine weiteren Belegungen mehr angenommen
werden konnten.
Vorstellung einzelner Veranstaltungen
Neben den bereits im Sozialraumbericht 2012/13 erwähnten Angeboten wie, Kinderfasching,
Cafe Plus und dem Akkordeon-Konzert, die alle auch im Zeitraum 2014 und 2015 angeboten
wurden, gab es noch folgende erfolgreiche Veranstaltungen:
Tanztreff
Gesprächsrunde am Frühstückstisch "Maikäfer flieg! Dein Vater ist im Krieg" (in Koop.
mit den Paritätischen Sozialdiensten Ulm)
Kreativwerkstatt für Erwachsene
Film & Buffet
Weihnachtliches Basteln
Kinderkino (durchgeführt durch die Offene Jugendarbeit)
Vortragsreihe zu verschiedenen Themen
Kochtreffs
Abb.: Kochtreff im Bürgerzentrum Eselsberg
Aktuelle Situation im Haus
Nach dem Umbau im Rahmen der Sozialraumorientierung stellt sich die Raumsituation im
Bürgerzentrum Eselsberg deutlich verändert dar. Im Obergeschoss sind 3 Seminarräume und der
Bewegungsraum weg gefallen. Dafür wurde im Erdgeschoß der ehemalige kleine Saal in zwei
kleine Seminarräume aufgeteilt und im ehemaligen Wintergarten ein Bewegungsraum
22
geschaffen. Für die Fremdvermietung stehen somit weniger Flächen zur Verfügung. Aber es sind
auch attraktive neue Seminarräume entstanden. Das geänderte Flächenangebot eröffnet auch
für die bisherigen Nutzer verschiedene Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung ihres
jeweiligen Angebots.
3
Weitere Angebote der Kooperationspartner im Sozialraum
In diesem Abschnitt werden die Angebote der Träger, die auch feste Teilnehmer im
Sozialraumfallteam (SRT-F) sind vorgestellt. Darüber hinaus werden auch die Projektangebote
"PräSenZ" und "Babytasche", die ebenfalls im Stadtteil präsent sind, näher beschrieben.
3.1
Erziehungshilfeträger Oberlin e.V.
Die Vernetzung im Sozialraumteam mit dem Schwerpunkt-Jugendhilfeträger Oberlin e.V. stellt
seit Jahren eine gut funktionierende Zusammenarbeit dar. Die regelmäßige Teilnahme am
Sozialraumteam und an Fallberatungen, sowie das gemeinsam mit Jugendarbeit, Jugendhilfe
und Adalbert-Stifter-Schule getragene Projekt „Bildungspartnerschaft am Eselsberg“ sind feste
Bestandteile der Kooperation im Sozialraum.
Fallunspezifische Projekte:
Ein wichtiges Element der Zusammenarbeit sind „fallunspezifische Projekte“, die im Sozialraum
Eselsberg durchgeführt werden. Diese „Kleinprojekte“ sollen auf aktuell wahrgenommene
Problemlagen bei Kindern, Jugendlichen und Familien reagieren und dadurch im besten Fall
spätere kostenintensive Jugendhilfemaßnahmen vermeiden. Der Bedarf für ein Projekt wird im
„Sozialraumteam“ besprochen. Die zur Verfügung stehenden Mittel betragen für den Eselsberg
p.a. ca. 13.000 Euro. Diese wurden in den vergangenen Jahren fast immer vollständig
eingesetzt. Folgende Projekte wurden im Berichtszeitraum durchgeführt:
Soziales Kompetenztraining Multscher Grundschule 2014 in einer 3. Klasse
Soziales Kompetenztraining Adalbert Stifter GMS (ASS) in einer 8. Klasse
Seit Frühjahr 2016 / Soziales Kompetenztraining Adalbert Stifter GMS in zwei 3. Klassen
Angebote der Sozialen Gruppenarbeit (SGA)
Soziale Gruppenarbeit ist eine Hilfe der Erziehung nach § 29 SGB VIII und hat das Ziel Kinder
und Jugendliche bei der Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen zu unterstützen. Die
Teilnahme erfolgt aufgrund eines Antrags beim Jugendamt. Wird der Antrag bewilligt, wird das
Kind auf Grundlage eines Hilfeplans gefördert. Regelmäßige Teilnahme an der Gruppe und die
Bereitschaft zur Mitwirkung sind bei dieser Hilfeform grundlegend. Eine kontinuierliche Arbeit
mit einer festen Gruppe ist meist nur über ein Schuljahr möglich.
Umso wichtiger zur Schaffung einer Kontinuität zeigte sich die Zusammenarbeit mit der
Schulsozialarbeit an der Adalbert-Stifter-Schule, die wichtige Beratungsarbeit mit Eltern im
Vorfeld der SGA leistet und so auch Berührungsängste von Eltern mit der Jugendhilfe abbaut. So
konnte die Anzahl der Gruppen an der Adalbert-Stifter-Schule aktuell auf drei Gruppen
erweitert werden, wovon eine sehr stabil den Grundschul-Bereich abdeckt und zwei in der
weiterführenden Schule angesiedelt sind. Besonders erfreulich ist, dass es in der Altersstufe der
11-13Jährigen gelang, geschlechtsgetrennte Gruppen anzubieten. Damit kann besser auf die
mädchen- bzw. jungenspezifischen Interessen eingegangen werden. Die Gruppen werden
voraussichtlich im SJ 2016/17 fortgesetzt.
Weitere Informationen unter http://www.oberlin-ulm.de
23
3.2
Schulsozialarbeit (Arbeiterwohlfahrt Ulm)
Schulsozialarbeit ist die permanente und intensive Kooperationsform von Jugendhilfe und Schule
in der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen d.h. in der Schule. Sie leistet einen besonderen
Beitrag zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen und individueller Problemlagen nach den §§
11 und 13 SGB VIII.
Die Schulsozialarbeiter sind verlässliche Ansprechpartner für Schüler, Eltern, Lehrkräfte und
Schulleitung. Sie bieten sozialpädagogische Hilfestellungen an, tragen zur sozialen Integration
und einem respektvollen Miteinander bei. Dabei können die Kinder und Jugendlichen auf ihrem
Lebensweg von Klasse fünf bis zehn über sechs Jahre hinweg von einem verbindlichen
Ansprechpartner begleitet und unterstützt werden.
Zu dem Angebotsspektrum der Schulsozialarbeit gehören sozialpädagogische Einzelfallhilfen
und Gruppenangebote, enge Kooperation mit der Schule, Elternarbeit, offene Angebote und
bedarfsorientierter Einbezug externer Institutionen.
Sozialpädagogische Einzelfallhilfen sind Klärungs- und Unterstützungsangebote, die systemische
Zusammenhänge berücksichtigen und immer lösungsorientiert sind. Die Themen stehen meist in
Zusammenhang mit dem schulischen, aber auch im persönlichen und familiären Kontext. Eltern
können grundsätzlich einbezogen werden. Lehrer oder andere Bezugspersonen können bei
Bedarf unter Beachtung des Datenschutzes einbezogen werden.
Die Trägerschaft der Schulsozialarbeit an der Adalbert-Stifter-Gemeinschaftsschule (ASS-GMS)
liegt bei der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Ulm e.V. (AWO). Der Stellenumfang beträgt derzeit
1,5 Stellen. Diese sind tätig für insgesamt 277 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5-10
und für ca. 80 Schülerinnen und Schüler in den drei VKL Klassen. Für die Schülerschaft der
Grundschule steht die Schulsozialarbeit in dringenden Notfällen auch als Ansprechpartner zur
Verfügung. Darüber hinaus besteht eine enge Bildungspartnerschaft mit der ebenfalls vor Ort
offenen Kinder- und Jugendarbeit.
Zahlen aus dem Berichtswesen des Schuljahres 2014 / 2015
Einzelfallberatung
Arbeit mit Gruppen und
Klassen
Kooperation mit
Lehrkräften und anderen
Partnern (KSD,
Erziehungshilfe-träger,
Agentur für Arbeit,
Beratungs-stellen, Ärzte
usw.)
Beratung von
Erziehungsberechtigten
210 SchülerInnen mit
insgesamt 2023
Kontakten
35 Gruppen und Klassen
mit insgesamt 672
SchülerInnen
Ca. 254 Kooperationen
(Anzahl der Kontakte
wurden hier nicht gezählt)
197 Erziehungsberechtigte mit insgesamt
505 Kontakten
Die hohe Heterogenität der Schülerschaft an der Adalbert-Stifter-Gemeinschaftsschule (bedingt
u.a. durch den Start der Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2014/2015, die Internationalen
Vorbereitungsklassen, dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung, und vieles mehr)
sowie der niederschwellige Zugang zu den Angeboten der Schulsozialarbeit (z.B. durch Kontakte
beim Mittagstreff, bei Ferienangeboten usw.) sorgt weiterhin für beständig hohe
Beratungszahlen.
3.3
Projekt Frühe Hilfen - Babytasche
Die Babytasche beinhaltet einen Willkommensgruß und wichtige Informationen, die für Familien
mit Kindern bis zum sechsten Lebensjahr hilfreich sind. Das Angebot wird vor allem von neu
24
zugezogenen Bürgerinnen und Bürgern sehr geschätzt und wahrgenommen. Besonderes
Interesse haben Mütter, die ihr erstes Kind zur Welt gebracht haben.
Mit dem Programm Babytasche werden seit März 2011 auch im Sozialraum Eselsberg alle
Familien mit neugeborenen Kindern nach Ankündigung von Mitarbeiterinnen der AG West e.V.
aufgesucht und individuell beraten.
Im Berichtsjahr 2015 wurden von 195 geborenen Kindern am Eselsberg 171 besucht (88%). Bei
zwei Besuchen (1%) wurde eine weitere Beratung vermittelt bzw. empfohlen. Bei drei Familien
(2%) wurde an das Jugendamt bzgl. weiterführender Hilfeangebote vermittelt.
Im Berichtsjahr 2014 wurden von 196 geborenen Kindern am Eselsberg 165 besucht (84%). Bei
sechs Besuchen (4%) wurde eine weitere Beratung vermittelt bzw. empfohlen. Bei vier Familien
(2%) wurde an das Jugendamt bzgl. weiterführender Hilfeangebote vermittelt.
Anteil der besuchten Familien an allen Familien mit Neugeborenen
Eselsberg
Gesamt Ulm
2015
88%
82%
2014
84%
83%
2013
82%
81%
3.4
Pilotprojekt PräSenZ
PräSenZ steht für präventive Hausbesuche bei Senioren zuhause. Seit Mai 2015 werden in zwei
Ulmer Sozialräumen Hausbesuche im Rahmen des Modellprojekts PräSenZ durchgeführt. Eine
0,5 Stelle wurde für den Sozialraum Eselsberg befristet für die Dauer des Projekts eingestellt. Das
Projekt wird überwiegend aus Mitteln der Pflegekassen und des Sozialministeriums finanziert
und soll den Wunsch vieler Senioren unterstützen, möglichst lange ein selbständiges Leben in
der eigenen Häuslichkeit zu führen. Pflegebedürftigkeit und Heimunterbringung soll verzögert
oder gar verhindert werden.
25
Bewohner des Eselsbergs erhalten anlässlich ihres 75. Geburtstags vom Oberbürgermeister der
Stadt Ulm einen persönlichen Brief, bei dem sie über den Besuchstermin der PräSenZMitarbeiterin informiert werden. Diejenigen Senioren, die den Besuch nicht wünschen, können
dies per Telefon mitteilen. Die Beraterinnen bringen bei ihren Besuchen eine "PräSenZTasche"mit. Darin befinden sich kleine Präsente der Stadt (z.B. Gutscheine) und allgemeine
Informationsmaterialien rund um das Thema "älter werden in Ulm". Die Mitbringsel werden von
den Senioren gerne angenommen und ermöglichen einen raschen Start in individuelle
Gespräche. Darüber hinaus wird den Senioren die Durchführung eines Fragebogens angeboten,
in dem sie sich, alleine oder mit den Beraterinnen, mit konkreten Fragestellungen rund um ihre
persönliche Gesundheits- und Lebenssituation auseinandersetzen können. Ziel der Gespräche ist
es, miteinander über Themen des Älterwerdens ins Gespräch zu kommen. Bei Bedarf werden
weiterführende Hilfen vermittelt. Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet vom Deutschen
Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) in Köln und endet im Juni 2017.
Mai - Dezember 2015
Januar - April 2016
Insgesamt
Abgeschickte Briefe
82
44
126
Hausbesuche
50
31
81
Absagen
32
13
45
Folge-Hausbesuche
16
8
24
Bei den insgesamt 81 durchgeführten Hausbesuchen blieb 12mal die Haustür verschlossen und
es kamen dann keine Gespräche zustande. Beide Sozialräume zusammengerechnet, kommt es
bei nahezu 58% aller angeschriebenen Senioren zu einem persönlichen Erstgespräch.
3.5
Bildungs- und Teilhabepaket (BuT)
Im Sozialraum Eselsberg sind aktuell 295 Kinder und Jugendliche in 150 Haushalten als
anspruchsberechtigt erfasst. In der Gesamtstadt sind es 1951 Kinder und Jugendliche (Stand Juni
2016). Das bedeutet, dass von allen erfassten anspruchsberechtigten Kindern und Jugendlichen
15,1 Prozent im Sozialraum Eselsberg leben.
Vielen jungen Menschen finanziert BuT die Mitgliedsbeiträge beim VfB Ulm und die
Ferienfreizeiten im Ruhetal. Aktuell nutzen 47 Kinder und Jugendliche das bezuschusste
Mittagessen an der Adalbert-Stifter-Schule und an der Hans-Multscher-Schule.
Es sind diejenigen Haushalte erfasst worden, in denen für mindestens ein Kind Leistungen aus
dem BuT beantragt wurden. Haushalte mit Kindern und Jugendlichen am Eselsberg, die
außerdem anspruchsberechtigt wären, aber keine Leistungen beantragt haben, sind nicht
erfasst. Es kann daher keine genaue Aussage darüber gemacht werden, für wie viele Kinder
darüber hinaus ein Anspruch besteht.
4. Weitere Einrichtungen der Stadt Ulm im Sozialraum
4.1
Schulen (Abt. Bildung und Sport / Stadt Ulm)
In diesem Abschnitt sind aktuelle Informationen zu den vier Schulen im Sozialraum aufgezählt.
Klassen- und Schülerzahlen wurden der Statistik der Abt. Bildung und Soziales für das Schuljahr
2015/2016 entnommen.
26
Hans-Multscher Grundschule
Die Hans-Multscher-Grundschule ist eine Grundschule mit sport- und bewegungserzieherischem
Schwerpunkt. Sie bietet die verlässliche Grundschule mit Betreuung bis 14.00 Uhr und die
flexible Nachmittagsbetreuung bis 17 Uhr an. Von schulischer Seite werden verschiedene AGs
am Nachmittag angeboten (Jugendbegleiterprogramm Baden-Württemberg). Es besteht eine
Kooperation mit dem VfB Ulm und der Musikschule Ulm, die im Haus musikalische
Grundausbildung und Flötenunterricht anbietet, und verschiedenen weiteren
Kooperationspartnern aus den Bereichen Kunst und Kultur, Musik, Sport und Bewegung, soziale
Kompetenz und Sprach- und Leseförderung. Die Schule bietet am Nachmittag eine
Hausaufgabenbetreuung an. Etwas Besonderes ist der Kooperationschor mit der Hans-Zulliger
Schule, ein schönes Beispiel zum Thema Inklusion.
Die Hans-Multscher-Grundschule umfasste im Schuljahr 2015/2016 insgesamt 16 Klassen mit
286 Schülerinnen und Schülern.
Maria-Sibylla-Merian Grundschule
Die Grundschule hat ein musisches Profil und bietet sowohl einen Chor als auch ein
Bläserorchester an. Am Nachmittag finden Angebote im Rahmen des
Jugendbegleiterprogramms Baden-Württemberg mit verschiedenen Kooperationspartnern statt,
sowie eine Hausaufgabenbetreuung und eine Lernförderung. Sport, Kunst, Fremdsprachen und
Schach stehen am Nachmittag zur Auswahl. Die Schule ist verlässliche Grundschule bis 14 Uhr
und bietet die flexible Nachmittagsbetreuung bis 17 Uhr an.
Die Maria-Sibylla-von-Merian Grundschule umfasste im Schuljahr 2015/2016 insgesamt acht
Klassen mit 155 Schülerinnen und Schülern.
http://www.merian-grundschule-ulm.de/
Hans-Zulliger Schule
Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt sozialemotionale Entwicklung
Die Hans-Zulliger-Schule ist eine Ganztagsschule mit Unterrichtsende um 15:20 Uhr (Mi und Fr
um 13 Uhr). Sie bietet ein freiwilliges Nachmittagsangebot über das Jugendbegleiterprogramm
Baden-Württemberg an. Sie zeichnet sich aus durch sonderpädagogische Förderung in
Kleingruppen und Einzelförderung für die Schülerinnen und Schüler und eine intensive Beratung
und Zusammenarbeit mit den Eltern und Erziehungsberechtigten. Die Hans-Zulliger-Schule
umfasste im Schuljahr 2015/2016 insgesamt 4 Klassen mit 25 Schülerinnen und Schülern. Für
den Übergang in die weiterführende Schule besteht eine intensive Kooperation mit dem
Schulzentrum Mitte/Ost.
http://hzs.schule.ulm.de/wb/pages/ueber-uns.php
Adalbert-Stifter Gemeinschaftsschule
Die Grundschule der Adalbert-Stifter Schule ist Ganztagsschule in den Klassenstufen 3 und 4
und in der Gemeinschaftsschule ab Klassenstufe 5. Sie bietet ein vielfältiges
Nachmittagsangebot für die Schülerinnen und Schüler an und steht in enger Kooperation zum
benachbarten Jugendhaus (SO), der Schulsozialarbeit (AWO), dem Bildungshaus und dem
benachbarten Mehrgenerationenhaus (siehe hierzu auch die Angebote der
Bildungspartnerschaft unter Kap. 2.13 Offene Kinder- und Jugendarbeit). Die Adalbert Stifter
Gemeinschaftsschule umfasst im Schuljahr 2015/2016 in den Grundschulklassen insgesamt 9
Klassen mit 197 Schülerinnen und Schülern und in den Gemeinschaftsschulklassen und
Werkrealschulklassen ab Klassenstufe 5 insgesamt 13 Klassen mit 277 Schülerinnen und
Schülern.
http://stifter-gms.ulm.de/
27
4.2
Kindergärten, Kindertageseinrichtungen (Abt. Kinderbetreuung Ulm / Stadt Ulm)
Die Gesamtsituation der Kinderbetreuungsmöglichkeiten am Eselsberg wurde zuletzt im Bericht
vorschulische Kinderbetreuung (GD 065/16) am 9.3. im JHA dargestellt. Dort sind alle
Einrichtungen, Träger mit Gruppen und Betriebsformen gesondert nach Sozialräumen
aufgeführt. Wesentliche Veränderungen seit dem letzten Sozialraumbericht sind:
Die Betriebskindertagesstätte der Bundeswehr "SanIgel" am oberen Eselsberg (beim
BWK) hat wie geplant im Sept. 2015 mit 3 Gruppen für Kinder unter 3 Jahren und 1
Gruppe für Kinder von 3 Jahren bis Schuleintritt, den Betrieb aufgenommen. Die
angebotenen Betreuungszeiten sind so ausgestaltet, dass sie vor allem den Beschäftigten
des BWK die Vereinbarkeit von Familie und Dienst ermöglichen.
In Planung ist eine neue zusätzliche 4-gruppige Kindertagesstätte der katholischen Kirche
am Mähringer Weg (hinter der Susokirche). Dort ist man gerade dabei die Entwürfe zu
bewerten. Baubeginn wäre im Frühjahr 2017. Nach den bisherigen Erfahrungen kann
von einer Inbetriebnahme bis Sept. 2018 ausgegangen werden.
Auch der Ausbau der Ganztagesbetreuung hat sich am Eselsberg weiterentwickelt.
Mehrere Kitas am alten wie am neuen Eselsberg bieten inzwischen zusätzliche
Ganztagesplätze oder Plätze mit verlängerter Öffnungszeit an. Damit haben sich die
Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessert. Der
Ganztagesausbau ist damit aber noch nicht abgeschlossen. Für Kinder im Alter von 3
Jahren bis Schuleintritt werden noch weitere Ganztagesplätze benötigt.
Bei der 2-gruppigen Kindertagesstätte im Hubenbühl 5 kommt es ab dem 01.09.2016 zu
einem Trägerwechsel. Die evangelische Kirche gibt die Trägerschaft an die Abteilung
städtische Kindertageseinrichtungen ab. An den Betriebsformen der beiden Gruppen
ändert sich dadurch nichts.
Weitere Informationen zu den Einrichtungen am Eselsberg unter Anhang 2
4.3
Die Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge am Eselsberg
Folgende Gebäude / Unterkünfte am Eselsberg wurden seit Juni 2014 mit Plätzen für Flüchtlinge
belegt:
Juni 2014: Bezug des Rieslingweg 8 - ehemaliger Kindergarten - 22 Plätze Nationalitäten Serbien, Mazedonien, Iran, Bosnien
Juni 2014: Bezug Wohnung Trollingerweg - 8 Plätze - Nationalität Afghanistan
Februar 2015: Bezug von 2 Wohnungen im Rieslingweg 8 - 18 Plätze - Nationalitäten
Serbien, Mazedonien
August 2015: Bezug Gebäude Mähringer Weg 103 - 255 Plätze - Nationalitäten
Afghanistan, Pakistan, Algerien, Tunesien, Iran, Syrien
Dezember 2015: Bezug Gebäude Mähringer Weg 101 - 250 Plätze - Nationalitäten
Afghanistan, Pakistan, Gambia, Syrien
Mai 2016: Bezug Gebäude Mähringer Weg 105 - 200 Plätze - Nationalitäten Syrien,
Afghanistan, Pakistan
Mit 42% aller untergebrachten Flüchtlinge hat der Eselsberg den größten Anteil, gefolgt von der
Weststadt (34%) und Mitte/Ost (rund 16%)
28
Folgendes Personal ist für die Unterkünfte am Eselsberg eingesetzt
Flüchtlingssozialarbeit (Trägerschaft Caritasverband Ulm) 7,5 Personalstellen
(hier findet eine enge Kooperation mit dem Kommunalen Sozialen Dienst der Stadt Ulm für
Flüchtlingsfamilien statt)
Verwaltung (Trägerschaft Stadt Ulm)
Hausleitung: 2,0 Stellen
Sachbearbeitung: 3,0 Stellen
VWS: 2,5 Stellen
Hausmeister: 1,0 Stelle
Seit Juli 2015 gab es regelmäßige Informationsveranstaltungen für die Eselsberger Bürgerschaft
27.07.15: Bürgerinformationsversammlung zur Eröffnung des Haus Mähringer Weg 103
in der Suso-Gemeinde (ca. 200 Teilnehmer) mit Frau Bürgermeisterin Mann.
30.11.15: Begehung des Haus Mähringer Weg 101 mit Frau Bürgermeisterin Mann und
den Nachbarn der Hindenburgkaserne vor Einzug der Flüchtlinge. Es nahmen ca. 100
Bürgerinnen und Bürger teil. Nach der Begehung wurden die Fragen der Bürgerschaft
beantwortet.
19.04.16: Begehung des Haus Mähringer Weg 105 mit Herrn Bürgermeister von
Winning und den Nachbarn vor Einzug der Flüchtlinge. Nach der Begehung, ebenso wie
bei Haus 101, wurden Fragen der Bürger beantwortet. Es nahmen ca. 40 Personen teil.
Die Angebote für Flüchtlinge am Mähringer Weg
In Kooperation mit der Bürgerschaft, dem runden Tisch für Flüchtlinge am Eselsberg, sowie
vielen ansässigen Vereinen, Kirchen, Organisationen hat sich eine große Anzahl an
Hilfeangebote für die Flüchtlinge (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) inzwischen vor Ort
entwickelt:
Kleiderkammer: Die Kleiderkammer vom DRK ist neben der Hauptstelle in der
Schaffnerstraße eine zweite Einrichtung dieser Art in Ulm. Sie wird von Ehrenamtlichen
des DRK betreut und wird von den Bewohnenden sehr gut angenommen. Zu günstigen
Preisen werden gebrauchte Kleidungsstücke und Spielsachen einmal die Woche in
Kellerräumen des Mähringer Weges 103 verkauft.
Offenes Atelier: Unter dem Begriff "Offenes Atelier" sind Malangebot im Haus und
Draußen zu finden. Das Angebot von einer Kinder- und Jugendtherapeutin der Caritas
Ulm einmal wöchentlich durchgeführt.
Buntes Programm für Kinder: Malen, basteln, spielen und vieles mehr. Für die Größeren
gibt es sowohl eine Tischtennisplatte als auch einen Billardtisch und einen Tischkicker in
den Gemeinschaftsräumen im Mähringer Weg 103. Betreut und organisiert wird das
Angebot vom DRK mit Unterstützung einiger Ehrenamtlicher.
Offener Treff: Gesprächskreis für Erwachsene - ein offenes Angebot für Jedermann/
-frau. Organisiert und betreut von ehrenamtlichen Helfern, die bereits Personen lange
Zeit begleitet haben, als diese im Ruhetal Ulm untergebracht waren.
Mal-was Wagen für Kinder: Mitarbeiter von der Kunstwerkstatt kontiki kommen jedes
Wochenende in den Mähringer Weg und basteln, malen und experimentieren mit den
Kindern. Wetterbedingt findet das Angebot im Hof, im Wald oder in den
Gemeinschaftsräumen im Dachgeschoss statt.
Flüchtlingsrat: Der Flüchtlingsrat Ulm/Alb- Donaukreis e.V. hat im Mähringer Weg 103
ein Büro bezogen, von welchem aus sowohl organisatorische Dinge als auch
Beratungstermine geregelt werden. Der Flüchtlingsrat gibt Hilfestellung im Alltag,
29
5
unterstützt anerkannte Asylbewerber bei der Wohnungssuche und bietet neben
allgemeiner Beratung auch medizinische und rechtliche Beratung an.
Fahrradwerkstatt: Verkauf und Instandhaltung von Fahrrädern für die Flüchtlinge.
Verantwortlich dafür ist eine Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich zweimal pro Woche
im Mähringer Weg treffen und Bewohner des Hauses einbinden.
Spielmobil: Das Spielmobil wird von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit /Jugendhaus
Eselsberg einmal wöchentlich angeboten. Im Mittelpunkt stehen verschiedene
Aktivitäten (Ausflug-Spielen, Sport usw.)
Hausaufgaben und Lernhilfe jeden Nachmittag - Caritas: In einem dafür eingerichteten
Raum können die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft lernen und in Ruhe
Schulaufgaben erledigen. Dazu bietet die Caritas nun auch eine Begleitung am
Nachmittag an, welche die Lernwilligen unterstützt und als Ansprechpartner bei
Problemen fungiert.
Deutschkurs: In vier verschiedenen Niveaustufen wird der niederschwellige Deutschkurs
in den Dachräumen des Mähringer Weges 101 für alle Interessierten angeboten. Das
Angebot findet dreimal wöchentlich statt. Zielgruppe sind neue Bewohner, die bisher
noch nicht in Sprach- und Integrationskurse integriert wurden.
Sommerfest: Unter dem Motto Spaß, Spiel geselliges Beisammensein fand das erste
Großprojekt von allen Akteuren im Mähringer Weg statt. Mitarbeiter der Verwaltung
und dem Sozialdienst sowie Flüchtlinge, aber auch Bewohner der Umgebung und
ehrenamtliche Mitarbeiter feierten am 15.07.16 ein gemeinsames Fest auf dem Gelände
im Mähringer Weg.
Neuerungen, Berichtenswertes - ohne städtische Beteiligung
In diesem Abschnitt werden Berichte, Angebote, Maßnahmen und Projekte der Kirchen, Vereine
und der Polizei, die in den letzten drei Jahren entstanden sind, vorgestellt.
5.1
Angebote des Sportvereins VfB Schwarz-Rot Ulm e.V.
Der VfB Ulm hat eine bewegte Eselsberger Geschichte. 1949 im Flüchtlingslager der Ulmer
Wilhelmsburg gegründet, etablierte sich in den Folgejahren der Fußballverein auf dem Eselsberg.
Schon damals war dieser erste Baustein des späteren Breitensportvereins ein wichtiger Freizeitund Gesellschaftstreff in dem westlichen Stadtteil. Die berühmtesten Kicker, die dem Verein
entstammen, sind die Brüder Uli und Dieter Hoeneß.
Damals wie heute sieht der VfB seine Hauptaufgabe darin, Kindern und Jugendlichen mit ihren
Familien eine „Heimat“ zu geben. Der VfB Sportverein erkennt in dem heterogenen Sozialraum
seine wichtige Brückenfunktion zwischen den unterschiedlichen Lebenswelten der Familien.
Über den Sport kommen beim VfB Kinder unabhängig von unterschiedlichen Wohngegenden
und sozialer Herkunft und Nationalität miteinander in Kontakt, spielen miteinander in einer
Mannschaft, lernen voneinander. Waren 1974 unter den rund 500 Mitgliedern nur knapp ein
Drittel Kinder und Jugendliche, so stellen diese heute den Großteil der 1800 Mitglieder.
Ein Treffpunkt für die Menschen auf dem Eselsberg zu sein – dieses Leitmotto des Vereins
schrieb auch der neue Vereinsvorsitzende dem VfB auf die Fahnen. Der VfB steht vor großen
Herausforderungen: im Stadtteil entstehen 2000 neue Wohnungen, zudem dürfte dieser mit der
Straßenbahnlinie 2 weiter Magnet für Wohnungssuchende und neu Zugezogene sein. Eine
diverse Bevölkerungsstruktur, fordert auch die Integrationsarbeit des VfB. Hier besteht eine
große Chance – wie sonst, wenn nicht über den Sport und gemeinsame Veranstaltungen
können hier Brücken geschlagen werden? Gerade bei der VfB- Fußballjugend und den jungen
30
Erwachsenen in der Fußballabteilung, deren Mitglieder zum Großteil ausländische Wurzeln
haben, bleibt dies nicht nur Theorie, sondern ist spürbare gelungene Integration.
2015 zogen bis zu 800 Flüchtlinge im zu Gemeinschaftsunterkünften umgestalteten
Hindenburgareal ein. Der VfB engagiert sich in der regionalen Planungsgruppe und dem Runden
Tisch Flüchtlinge, der vom Ressourcenmanagement der Stadt Ulm maßgeblich unterstützt
wurde. Der VfB benannte einen Koordinator, der seitdem als Bindeglied zwischen den
Flüchtlingen, ihren Betreuern, der Stadt und dem VfB fungiert.
Um für die Familien attraktiv zu bleiben, bietet der VfB Ulm Grundsportarten an - passt aber
kontinuierlich auch sein Angebot aktuellen Trends an. Derzeit besteht der Verein aus 14
Sparten. Von Fußball, Kinderturnen, Tennis, Volleyball und Ski – den größten Abteilungen – über
Traditionssportarten wie Kegeln bis hin zu „englischen“ Sportarten wie Baseball, Rugby und
Lacrosse sowie Trendsportarten wie „Ultimate Frisbee“. Neue Mitglieder, Abteilungen und
sportliche Angebote kommen großteils aus der Ulmer Studentenschaft vom Oberen Eselsberg:
Ultimate, Lacrosse. Hier bleiben auch sportliche Erfolge für den VfB nicht aus: Besonders der von
Carina Conzelmann. Mit ihr hat der Verein ein Mitglied, das 2015 bei der FrisbeeWeltmeisterschaft (U 23) mit der deutschen Nationalmannschaft in London einen beachtlichen
fünften Platz erreicht hat.
Weiterhin ungebremsten Zulauf erfuhr der VfB Ulm auch durch sein 2014 ins Leben gerufenes
Spezialangebot „Babys in Bewegung“. Die Warteliste der interessierten Eltern ist lang – es gibt
viele junge Familien auf dem Eselsberg.
Kurzberichte aus den einzelnen Abteilungen:
Ballschule für Kinder im Kindergartenalter
Die Ballschule bietet Kindern im Kindergartenalter einen ersten, spielerischen Zugang zu
Ballsportarten. In dieser unterrichten die FSJ-ler des VfB Ulm. Sie werden wechselweise
unterstützt durch Jugendtrainer aus den verschiedenen Abteilungen.
Sommerferienprogramm des VfB Ulm
Schon seit 2007 bietet der VfB Ulm in den Sommerferien ein zweiwöchiges halbtägiges
Betreuungsprogramm für Kinder von 5 bis 13 Jahren an, das auf sportliche Betätigung
ausgerichtet ist. Seit 2012 gibt es auch ein Osterferienprogramm.
Kooperation mit den Schulen am Eselsberg und in den Stadtteilen Lehr / Mähringen
Der VfB Ulm kooperiert auch mit den Schulen des Eselsbergs und der Stadtteile Lehr/Mähringen.
VfB-Trainer und -Betreuer gehen regelmäßig in die örtlichen Grundschulen (MerianGrundschule, Adalbert-Stifter-Grundschule und Hans-Multscher-Grundschule) und beteiligen
sich mit Sport-AGs am Nachmittagsunterricht.
Skischule, Skiabteilung, Skibasar
Die Skiabteilung bietet die größte Skischule in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis (DSV) und ist
besonders bei Familien beliebt. Der von ihr alljährlich im November ausgerichtete Skibasar bietet
die Möglichkeit, günstig die Ausstattung für den Familiensport zu besorgen.
Jugendarbeit im Sportverein
Eine gute Jugendarbeit im Sport leisten insbesondere Fußball-, Volleyball-, die Turn-und die
Tennisabteilung. In beiden Sportarten bietet der VfB neben dem SSV 1846 das bei Eltern und
Kindern meist nachgefragteste Angebot der Stadt.
Ausblick
Der VfB verfügt über ein Gelände in zentraler Lage - die bestehende Gebäudeinfrastruktur ist
jedoch altersbedingt dringend sanierungsbedürftig. Schon heute reichen die Kapazitäten für
Training und Spielbetrieb nicht aus, weshalb auf andere Quartiere am Eselsberg oder in der
Stadt ausgewichen werden muss. Bedarfe und Anfragen u.a. nach Gesundheitssport (für
Senioren), Fitness oder Krafttraining können aufgrund einer fehlenden Infrastuktur derzeit noch
31
nicht bedient werden. Hier wird seitens des VfB Ulm der größte Handlungsbedarf gesehen, um
auch künftig den steigenden und veränderten Bedarfen im Sozialraum Rechnung tragen zu
können.
Weitere Informationen unter http://www.vfb-ulm.de
5.2
Kirchengemeinden
5.2.1 Angebote der kath. Kirchen - St. Maria Suso und St. Klara
Regelangebote der kath. Kirchengemeinden sind derzeit:
2 Mutter-Kind-Gruppen
Ministrantenarbeit St. Maria Suso und Ministrantenarbeit St. Klara, Treffen regelmäßig
Regelangebote der kirchlichen Jugendarbeit sind derzeit:
1 mal im Jahr Kinder und Jugendfreizeit nach Ostern
DPSG Pfadfinder, Mähringer Weg 75,
Kindergruppe „Schatztruhe“ für 1. bis 3. Klasse; jeden Donnerstag, 16.00 – 17.00 Uhr
2 mal jährlich Spiel- und Bastelnachmittage vor Ostern und Weihnachten für Kinder ab
der 1. Klasse
Familiengottesdienst (am 1.Sonntag im Monat)
Kindergottesdienst (am 3. Sonntag im Monat) in der Anna Kapelle
Jugendchor St Klara freitags 14.30 – 15.15 Uhr
Kinderchor St. Klara freitags 15.15 – 16.00 Uhr
Abb.: Jugendband Klara in Aktion
Jugendband Klara
Die Jugendband Klara gestaltet mit viel Freude und Können die Jugendgottesdienste in unseren
Gemeinden mit. Bei Firm- und Erstkommuniongottesdienste in unserer Seelsorgeeinheit sorgen
sie für die musikalische Gestaltung. Ihre leisen aber auch schlagkräftigen Töne mit den
unterschiedlichsten Instrumenten zeugen von viel Talent, Spaß an der Musik und am
gemeinsamen Zusammenspiel.
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Kindergruppe Schatztruhe
Die Schatztruhe ist ein offenes Angebot für Grundschulkinder der 1.-3. Klasse. Sie findet
donnerstags jeweils 16.00 - 17.00 Uhr im Katholischen Gemeindehaus St. Maria Suso statt. An
diesen Kindernachmittagen wollen wir gemeinsam spielen, singen, basteln, erzählen, ...
5.2.2 Angebote der evang. Lukas-Kirchengemeinde
Regelangebote der evangelischen Lukas- Gemeinde sind derzeit:
Gottesdienste für Jung und Alt sonntags 10.30 Uhr
evang. Gottesdienst in St. Klara immer am ersten Sonntag im Monat 11.30 Uhr
Kantorei mittwochs 20 Uhr, Flötenkreis dienstags 18.30 Uhr, Song Company,
Familienchor, Posaunenchor der Gesamtkirchengemeinde donnerstags 18.30 Uhr
Bastelkreis und meditatives Tanzen (vor allem für Frauen), Gymnastik donnerstags 18.30
Uhr
Rund um die Bibel treffen sich der Hauskreis und andere Menschen zum Bibelgespräch
Für die Kinder:
Kindergarten, einmal im Monat Kinderkirche sonntags 10.30 Uhr
Krabbelgruppe freitags 9.30 Uhr
In den Herbstferien Kinderbibelwoche
Ferienangebot:
Ruhetal für Kinder zwischen 7 und 14 Jahren (gemeinsam mit den Gemeinden der
Gesamtkirchengemeinde)
Konfirmandenunterricht - Für die Zeit danach gibt es einmal im Monat den KonfiClub
mittwochs 18.30 Uhr
Für ältere Menschen:
Donnerstagstreff alle zwei Wochen 18.30 Uhr, monatlicher Seniorennachmittag
dienstags 14.30 Uhr, Lukastreff dreimal monatlich, Lukas-Kreis zweimal monatlich
Gymnastik speziell für Senioren mittwochs, 9.30 Uhr
Mit zur Lukasgemeinde gehört die Hochschulseelsorge mit Pfarrer Michael Ogrzewalla.
Der jährliche Bibelsonntag sowie Passionsandachten und ein ökumenischer Gottesdienst im
Herbst in St. Klara gehören ebenfalls zum Jahresprogramm.
Seit dem Jahr 2006 ist der Ökumenische Besuchsdienst (Menschen Zeit schenken) am Eselsberg
tätig. Gegründet und verantwortet von den beiden Kirchengemeinden am Eselsberg, der
katholischen St. Maria Suso- und der evangelischen Lukasgemeinde ist der Besuchsdienst aber
offen für alle Bürger unabhängig von Bekenntnis oder Glauben. Schwerpunkt der Arbeit ist es
einsamen, zumeist älteren Menschen, aber auch jungen Familien bzw. Alleinerziehenden ein
persönliches Kontakt- und Begleitungsangebot zu machen, das auf Unentgeltlichkeit und
Regelmäßigkeit - oft auch über Jahre hinweg - beruht.
Neu hinzugekommen ist 2015 ein Patenschaftsprogramm für Flüchtlinge, die am Eselsberg
insbesondere in den Gemeinschaftsunterkünften am Mähringer Weg auf dem Hindenburg
Quartier untergebracht sind. Für Flüchtlingsfrauen gibt es von Seiten der Lukasgemeinde
33
zwischenzeitlich einen Frauentreff (mittwochs, 14.30 Uhr) mit Kinderbetreuung, gemeinsamem
Kennen- und Deutschlernen.
5.3
Tagespflege Eselsberg (Paul Wilhelm von Keppler Stiftung / kath. Sozialstation Ulm)
Die Tagespflege ,,Stifter Stuben" ist zwar eine solitäre Einrichtung, aber unter Trägerschaft der
Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung an die Katholische Sozialstation Ulm angegliedert.
Die Tagespflege kann bis zu 15 Gäste pro Tag betreuen. Aktuell liegt die durchschnittliche
Auslastung der Einrichtung bei 11-12 Gästen pro Tag – d.h. ca. 25 Familien nutzen dieses
Angebot aktuell und stellt eine wichtige Unterstützung und Entlastung der Angehörigen bei der
Betreuung und Pflege der Gäste dar.
Die Tagespflege am Eselsberg ist von Montag bis Freitag geöffnet. Ergänzend dazu wird den
Gästen vom Eselsberg auch am Samstag ein Tagespflegeangebot incl. Fahrdienst in Söflingen
angeboten. Einmal im Monat wird in Kooperation mit der Tagespflege Söflingen zudem ein
Abendangebot bis 23.00 Uhr, um den Angehörigen die Teilnahme an kulturellen
Veranstaltungen zu ermöglichen.
Leistungen der Tagespflege sind ein Fahrdienst für die Gäste, Verpflegung (Frühstück,
Mittagessen, Nachmittagskaffee - auch Schonkost), medizinische und pflegerische Versorgung,
Erinnerungspflege, Gedächtnistraining, Gymnastik, Leserunden, Malen, Basteln, Ausflüge, Feiern
u.v.a. Zum heutigen Stand sind über zwanzig Gäste in der Betreuung, die in den Pflegestufen
eins bis drei eingruppiert sind. Die Teilnehmerzahl demenziell veränderter Personen unter den
Gästen steigt kontinuierlich an. Die Gäste werden von einer Fachkraft und einer ergänzenden
Hilfskraft ca. acht Stunden am Tag betreut. Mit den umliegenden Schulen, Kindergärten und
Kirchengemeinden besteht ein reger Kontakt. Kontinuierlich stehen zwei Fahrzeuge
(rollstuhlgeeignet) am Eselsberg zur Verfügung.
Da das Leistungsangebot der Tagespflege neben körperpflegerischen Tätigkeiten, wie z.B. die
Hilfestellung bei Nahrungsaufnahmen oder Toilettengängen, auch Behandlungspflege, wie z.B.
die Gabe von Injektionen oder Medikamenten, beinhaltet, ist die ständige Anwesenheit einer
Pflegefachkraft immer gewährleistet! Das Einzugsgebiet ist der ,,alte" und der ,,neue"
Eselsberg, die Stadtmitte, der Sozialraum Böfingen, sowie die Ortsteile Lehr, Mähringen,
Jungingen und bei Nachfrage auch Blaustein.
Abends werden die Räumlichkeiten regelmäßig von anderen Vereinen, wie z.B. dem VDK für
Ihre Veranstaltungen und Sitzungen genutzt.
Mittags besteht für Senioren die Möglichkeit gemeinsam mit den Tagespflegegästen an einem
offenen Mittagstisch teilzunehmen. Am Sonntagnachmittag bittet die „Lydia und Hellmut
Bassenge-Stiftung“ einen offenen Kaffeenachmittag für Senioren in den Räumlichkeiten der
Tagespflege an.
5.3.1 "Miteinander" - Organisierte Nachbarschaftshilfe am Eselsberg / Träger Katholische
Sozialstation Ulm
Unter dem Titel "Miteinander" ist unter der Trägerschaft der Kath. Sozialstation Ende 2013 eine
organisierte Nachbarschaftshilfe am Eselsberg gestartet. Dabei bieten ehrenamtlich tätige Bürger
und Bürgerinnen ihren unterstützungsbedürftigen Mitmenschen Hilfestellungen an.
Im Jahr 2014 hatten 18 ehrenamtliche Helfer insgesamt 570 Std. erbracht. Im Jahr 2015 stieg
die Zahl bereits auf 29 Helfer, die insgesamt 1924 Std. Nachbarschaftshilfe am Eselsberg
erbracht haben. Die Nachfrage nach niedrig schwelligen Angeboten steigt kontinuierlich. Bereits
jetzt zeichnet sich für das Jahr 2016 eine weitere Nachfragesteigerung ab.
34
Die Helfer sind international, das heißt, dass auch Familien mit Migrationshintergründen und
Sprachbarrieren ggf. mit muttersprachlichen Helfern erreicht werden können. Zu den Tätigkeiten
zählen beispielsweise die Begleitung beim Einkauf, Entlastung in der Hausarbeit, Begleitung bei
Arztbesuchen, gemeinsame Spaziergänge und vieles mehr. Die Ehrenamtlichen erhalten eine
Aufwandsentschädigung, eine Einführungsschulung und regelmäßige Fortbildungen im
Gesamtverbund der von der Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung im Raum Ulm verantworteten
Nachbarschaftshilfen.
Mitmachen kann bei der Nachbarschaftshilfe jeder, gleich welchen Alters, Geschlechts, Religion
und zeitlicher Ressourcen. Die Nachbarschaftshilfe bietet mit niederschwelligen, frühzeitigen
Hilfen auch für die Jugendhilfe eine zusätzliche Option bei der Gestaltung eines entsprechenden
"Hilfemaßanzuges".
5.4
Polizei
(Siehe hierzu Anlage 3 - Polizeipräsidium Ulm – Lagebericht für den Bereich Ulm / Eselsberg)
Die Fallzahlen im Stadtteil Ulm-Eselsberg sind nach einem Tiefststand im Jahr 2013 kontinuierlich
von 489 Fällen auf aktuell 675 Fälle angestiegen. Allein 2015 beträgt die Steigerungsrate
10,7%. In erster Linie ist die Entwicklung bei den Eigentumsdelikten (einfacher und schwerer
Diebstahl +121 Fälle), bei den Rohheitsdelikten (+24 Fälle) und bei den BTM-Delikten (+22 Fälle)
für den Anstieg verantwortlich.
In der Kriminalitätsbelastung (Anzahl von Straftaten je 100.000 Einwohner), die der Indikator für
die Kriminalitätsbelastung einer Region ist, weist der Eselsberg – den steigenden Fallzahlen
entsprechend – einen Aufwärtstrend auf. Mit einer Kriminalitätsbelastung von 3.824 im Jahr
2015 liegt der Wert wohl 8,8% über dem Vorjahr, jedoch immer noch deutlich unter dem
Durchschnittswert des Stadtkreises von 10.066.
Die Kriminalitätsbelastung entspricht damit weiterhin eher ländlichen als städtischen Strukturen
und liegt noch unter dem Niveau des Alb-Donau-Kreises (4.027)
2015 sind die Wohnungseinbruchsdiebstähle gegenüber dem Vorjahr um 9 Fälle (+50,0%)
gestiegen und haben damit den höchsten Wert der letzten 5 Jahre erreicht.
Zwar handelt es sich bei einer absoluten Betrachtung „nur“ um 27 Fälle. Nichtsdestotrotz ist der
Wohnungseinbruchsdiebstahl ein Delikt, das erheblich zum Sicherheitsgefühl der Bevölkerung
beiträgt und deshalb auch im besonderen Fokus der polizeilichen Präventions- und
Bekämpfungskonzepte steht. Leider folgt die Entwicklung der Fallzahlen im
Wohnungseinbruchsdiebstahl damit aber dem präsidiums- und landesweiten Trend.
Eine weitere deutliche Zunahme können wir im Deliktbereich des besonders schweren Fall des
Diebstahls (+68 Fälle bzw. +69 Prozent) feststellen. Dafür verantwortlich war eine
Tätergruppierung, die von Januar bis November 2015 im Bereich Eselsberg ihr Unwesen trieb.
Zur Aufklärung der Straftatenserie wurde beim Polizeirevier Ulm-West die Ermittlungsgruppe TicTac-Toe eingerichtet. Die Straftatenserie der vierköpfigen Tätergruppierung ist inzwischen
aufgeklärt und die Akten der Staatsanwaltschaft Ulm übergeben.
Ein deutlicher Rückgang ist bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten (-58 Fälle bzw. -49
Prozent) zu verzeichnen. Im Bereich der Sachbeschädigungen wurde in 2015 ein ähnlicher Stand
wie in 2011 und 2012 erreicht. Ein deutlicher Rückgang ist dabei bei Sachbeschädigungen an
Kraftfahrzeugen festzustellen.
Die Tatverdächtigen-Entwicklung zeigt keine Besonderheiten. Der Jungtäteranteil liegt mit 25,9
Prozent unter dem des gesamten Stadtkreises und erreicht den niedrigsten Stand der
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vergangenen fünf Jahre.Auch der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bewegt sich mit
29,1 Prozent im Fünfjahresvergleich auf einem konstanten Niveau.
Der Bereich der Erstaufnahmeeinrichtung und Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen
Hindenburgkaserne stellt keinen Brennpunkt hinsichtlich der Kriminalitätsbelastung dar. Wenn
dort polizeiliche Einsätze stattfinden, dann handelt es sich im überwiegenden Teil um
Streitigkeiten bzw. Körperverletzungsdelikte der dort wohnenden Personen, die untereinander
ausgetragen werden.
6
Fazit / Perspektiven
Der Sozialraum Eselsberg ist mit dem Einzug der ehemaligen ABI-Mitarbeiterschaft der jüngste
Sozialraum, der die Zusammenlegung der Bereiche Jugendhilfe, Altenhilfe, Behindertenhilfe und
Integration umgesetzt hat. Die Mitarbeiterschaft ist gut am Eselsberg angekommen.
Die Austauschformate in den jeweiligen Teams werden derzeit erprobt (siehe Anhang
bestehende und neue Gremien) und weiter konzipiert. Neu hinzukommen soll auch im
Sozialraum Eselsberg eine Sozialraumkonferenz mit Teilnehmern aus der Bürgerschaft, den
vertretenen Institutionen am Eselsberg und der professionellen Mitarbeiterschaft in den
einzelnen Aufgabengebieten. Diese ist für den Herbst 2017 angedacht.
Wichtig für den Sozialraum Eselsberg ist weiterhin auch eine gute Kooperationsstruktur mit der
ehrenamtlich tätigen Bürgerschaft, den Kirchen, den sozialen Hilfeträgern vor Ort und allen
anderen im Sozialraum engagierten Gruppierungen und Vereinen. Beispielgebend hierfür ist der
runde Tisch für Flüchtlinge am Eselsberg und die zahlreichen Angebote von Haupt- und
Ehrenamt, die mittlerweile vor Ort im Hindenburg Quartier umgesetzt werden konnten.
Mit dem Prozess der Sozialraumorientierung wurden im Jahr 2004 im Bereich der Jugendhilfe
Kennzahlen im Rahmen der Erziehungshilfen (siehe Anlage 2-Kennzahlen der Hilfen zur
Erziehung im Sozialraum Eselsberg) entwickelt. Sie basieren auf jährlichen Datenerhebungen, die
dafür zugrunde gelegt wurden. Die Kennzahlen wurden jährlich im Jugendhilfeausschuss
vorgestellt und fortgeschrieben. Im Bereich der Altenhilfe und der Behindertenhilfe sowie bei der
Grundsicherung wird aktuell ein sozialräumliches Berichtswesen aufgebaut. Bewertungen und
Aussagen zur langfristigen Entwicklung in diesen Bereichen können deshalb erst in den
kommenden Jahren getroffen werden. Signifikante statistische Abweichungen bei der Anzahl
der Hilfesuchenden und den Hilfeempfängern im Bereich der Sozialhilfe in Relation zu den
Einwohnern der Gesamtstadt sind für den Eselsberg jedoch nicht zu verzeichnen. Im Verlauf der
Jahre 2016 / 2017 werden Kennzahlen für alle Bereiche der neuen zusammengefassten
Hauptabteilung erarbeitet und in den Folgeberichten neu dargestellt.
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Anhang1 : bestehende und neue Gremien- und Netzwerkstruktur am Eselsberg
Verwaltungsinterne Gremien
Dienstbesprechungen
F-Team
Z-Team
M-Team
-SGB VIII-
-SGB XII-
-rechtskreisübergreifend-
Fallberatungen
Kollegialer Austausch
(Jugendhilfe)
(Alten- und
Eingliederungshilfe)
Multiprofessioneller,
fallbezogener Austausch
(Alten-, Eingliederungsund Jugendhilfe)
Sozialräumliche (institutionsübergreifende) Gremien
Runder Tisch Flüchtlinge am
Eselsberg
Bürgerschaftlich und
Institutionell
(Flüchtlinge)
RPG Eselsberg
S-Team
Bürgerschaftlich
Professionell
(Fachbereichsübergreifend)
(Soziales)
Sozialraumkonferenz
Bürgerschaftlich, Institutionell
und Professionell
(Bildung und Soziales)
Mit der Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung 2016 haben sich in den letzen Jahren
sukzessive auch die Gremien- und Netzwerkformate im Sozialraum gewandelt. Bis dahin
bestehende Netzwerke wie die Koordinierungsgruppe im Sozialraum (KGSR), das
Jugendhilfetreffen oder das Forum Eselsberg werden in neuen Formaten (das sogenannte STeam und die Sozialraumkonferenz) zusammengefasst, um Doppelstrukturen zu vermeiden und
Synergieeffekte zu stärken.
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Anhang 2 :Einrichtungen und Kooperationspartner im Sozialraum Eselsberg
Anmerkung: Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
Adresse
Telefon
e-mail Kontakt
Heilmeyersteige 154/1
Hubenbühl 5
Johann Stockar Weg 45
0731-51083
0731-54180
0731-51093
Mähringer Weg 128/1
Ochsensteige 6
Ruländerweg 1
Ruländerweg 4
0731-5094676
0731-552725
0731-20640868
0731-551488
heilmeyersteige@ulm.de
hubenbuehl@ulm.de
johann-stockarweg@ulm.de
maehringerweg@ulm.de
ochsensteige@ulm.de
rulaenderweg1@ulm.de
rulaenderweg@ulm.de
St. Johannes
Brombeerweg 4
St. Franziskus
Rieslingweg 10
Sonnenhalde
Sonnenhalde 22
St. Barbara
Traminerweg 86
Herrmann Stehr Weg 5
0731-551577
StJohannes@kita.ulm.de
0731-52223
StFranziskus@kita.ulm.de
0731-54457
sonnenhalde@kita.ulm.de
0731-56766
StBarbara@kita.ulm.de
0731-52590
Herrmann-StehrWeg@kita.ulm.de
Knopfschachtel
Carl Schurz Str. 5/1
(Elterninitiative)
Kindergarten Lehrer Tal
e.V.
Lehrer Tal 1
(Elterninitiative)
Cartesiusstr.6
(Montessori)
0731-552611
knopfschachtel@kita.ulm.de
0731-176380
eselsberg@montessoriulm.de
Adalbert Stifter GMS
Ruländerweg 1
Hans Multscher GS
Am Eselsberg 2
Hans Zulliger Schule
Am Eselsberg 2
Maria Sybilla Merian GS
Heilmeyersteige 153
0731-1613502
stifter-schule@ulm.de
0731-1613524
multscher-gs@ulm.de
0731-161-3968
zulligerschule@ulm.de
0731-954242-0
merian-gs@ulm.de
Kigas / Kitas
Städtische
Kigas/Kitas
Kath.
Kigas / Kitas
Evang.
Kigas / Kitas
Freie
Kigas / Kitas
0731-71 88 84 98
Schulen
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Träger / Vereine
Schulsozialarbeit an
der Adalbert Stifter
GMS /
Arbeiterwohlfahrt
Ulm (AWO)
Lebenshilfe DonauIller Wohnstätten
Oberlin e.V. evang. Einrichtung
für Jugendhilfe
Paritätische
Sozialdienste
Stiftung Liebenau
VfB Ulm e.V.
Kirchengemeinden
Evang. Lukaskirche
Kath.
Gemeindezentrum
St. Klara
Ruländerweg 1
0731-1590667
monika.ulmer@awo-ulm.de
julia.heim@awo-ulm.de
Otto Kässbohrer Haus
Logauweg 107
Virchowstr.6
0731-54444
0731-85074700
wh-ulm@lebenshilfe-donauiller.de
info@oberlin-ulm.de
Podlaszewski Haus
0731-552785
podla@paritaet-ulm.de
Lebensräume für Jung
und Alt
Ruländerweg 2
Geschäftsstelle
Weinbergweg 42
0731-95080378
info@lebensraeume-ulm.de
0731-58151
http://vfbulm.de/kontakt/email.html
Gemeindebüro
Herrmann Stehr Weg 3
Evang. Pfarramt
Lukaskirche I
Unterer Hasenkopfweg
2
Evang. Pfarramt
Lukaskirche II
Lange Lemppen 8
Virchowstr.8
Erreichbar über das
Pfarrbüro der Suso
Gemeinden
Mähringer Weg 51
0731-53881
karin.krause@elkw.de
0731-17588902
stefanie.klitzner@elkw.de
0731-54646
annegret.liebmann@elkw.de
0731-53145
suso.ulm@drs.de
0731 / 20 55 64 98
oder 0160 / 94 99
54 01
e.m.thoma@t-online.de
0731 950 804 - 70
info@katholischesozialstation-ulm.de
Ökumenischer
Besuchsdienst am
Eselsberg
Tagespflege "Stifter
Stuben" Eselsberg
Kath. Sozialstation
Mähringer Weg 57
89075 Ulm
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