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Beschlussvorlage Ausschuss.pdf

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Daten

Kommune
Köln
Dateiname
Beschlussvorlage Ausschuss.pdf
Größe
494 kB
Erstellt
22.12.16, 05:02
Aktualisiert
24.01.18, 04:47

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Inhalt der Datei

Vorlagen-Nummer 0514/2016 Die Oberbürgermeisterin Freigabedatum 02.03.2016 Dezernat, Dienststelle VI/67/671 Beschlussvorlage zur Behandlung in öffentlicher Sitzung Betreff Konzept Essbare Stadt Köln Beschlussorgan Ausschuss für Umwelt und Grün Gremium Datum Bezirksvertretung 3 (Lindenthal) 07.03.2016 Bezirksvertretung 5 (Nippes) 10.03.2016 Bezirksvertretung 4 (Ehrenfeld) 14.03.2016 Bezirksvertretung 9 (Mülheim) 11.04.2016 Bezirksvertretung 7 (Porz) 19.04.2016 Bezirksvertretung 6 (Chorweiler) 21.04.2016 Bezirksvertretung 1 (Innenstadt) 21.04.2016 Bezirksvertretung 8 (Kalk) 21.04.2016 Bezirksvertretung 2 (Rodenkirchen) 25.04.2016 Ausschuss für Umwelt und Grün 28.04.2016 Beschluss: Der Ausschuss Umwelt und Grün beschließt das gesamtstädtische Konzept „Essbare Stadt“ und beauftragt die Verwaltung bei der Neuanlage von Grünanlagen und der Gestaltung von Freiflächen die Anpflanzung von essbaren Pflanzen zu berücksichtigen. 2 Begründung: 1. Einführung Acht Bezirksvertretungen (außer Nippes) haben folgenden gleichlautenden Beschluss gefasst: „Die Verwaltung möge ermitteln, welche öffentlichen Grünflächen durch essbare Nutzpflanzen aufgewertet werden können und wie die Umsetzung dieser Maßnahmen gestaltet werden kann. Bei Neupflanzungen in öffentlichen Grünanlagen des Stadtbezirks … , an Schulen, Sportplätzen und öffentlichen Gebäuden soll in Zukunft essbaren Pflanzen der Vorzug gegeben werden.“ In Köln wird das Thema Urban-Gardening zurzeit unter dem Überbegriff „Essbare Stadt“ in weiten Kreisen der Stadtgesellschaft und den politischen Gremien diskutiert. Aus diesem Grunde erstellt das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen ein gesamtstädtisches Konzept „Essbare Stadt“. Grundlage ist der o.g. gleichlautende Beschluss der Bezirksvertretungen. Unter dem Stichwort „essbare Stadt“ erscheint unmittelbar das Projekt der Stadt Andernach. „Andernach geht mit dem Konzept der multifunktionalen „Essbaren Stadt“ neue Wege, lässt öffentlichen Grünräumen neue Funktionen zukommen und motiviert die Bürger, sich für den Lebensraum in der eigenen Stadt einzusetzen. Die Nutzpflanzen machen nicht nur die Jahreszeiten wieder bewusst erfahrbar, sondern auch die natürlichen Phasen von Säen, Wachsen und Ernten. In Andernach heißt es „Pflücken erlaubt“ und nicht „Betreten verboten“. Gemüsesorten wie Möhren und Bohnen, Obstsorten, Beerensorten, Spaliergehölze, Küchenkräuter oder Schnittpflanzen werden in den Grünanlagen gepflanzt und lassen völlig neue Wahrnehmungsräume entstehen. … Insbesondere fördert das Projekt den Anbau von regionalen und seltenen Sorten und stärkt damit die Identifikation mit der Heimat und unterstützt die urbane Biodiversität. Platz für Gemüse und Co. ist immer, so werden z.B. auch temporäre Baulücken zur Anpflanzung genutzt.“ vgl. http://www.andernach.de/de/bilder/essbare_stadt_flyer_quer_print_neu.pdf Das Beispiel der Stadt Andernach hat bundesweit sehr großes Aufsehen erwirkt und das Thema des urbanen Gärtnerns stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Unter dem Begriff „urban gardening“ werden jedoch mittlerweile weit mehr Ansätze zum „Gärtnern in der Stadt“ zusammengefasst. Der in Andernach praktizierte Ansatz, bei dem die Stadtverwaltung selbst die Anlage und Pflege und Unterhaltung der Anpflanzungen durchführt, wird nur in geringem Umfang auch in anderen Städten praktiziert. Vielmehr ist festzustellen, dass das Thema urban gardening (incl. essbare Stadt) mittlerweile wesentlich breitgefächerter betrachtet wird und somit auch mehr Spielraum für sehr unterschiedliche Nutzungsformen und Ansätze bietet. Der Ansatz der Stadt Andernach kann in Köln nicht umgesetzt werden, da die notwendigen Ressourcen zur Anlage und der intensiven Pflege von Nutzgärten sowie der Verunreinigung durch Hundekot und Müll in öffentlichen Grünanlagen nicht realisierbar sind. Um der Thematik dennoch gerecht zu werden sollen vielmehr die sehr unterschiedlichen und vielfältigen Initiativen und Ansätze für Urban Gardening (siehe im Folgenden) gefördert und soweit möglich aktiv durch die Stadtverwaltung unterstützt werden. In Köln gibt es heute schon eine Vielzahl von Projekten und Möglichkeiten sich gärtnerisch zu betätigen. Auch die Grünflächen, Brachflächen und Streuobstwiesen bieten aufgrund der aktuellen Ausstattung mit fruchtenden Gehölzen vielfältige Möglichkeiten die unterschiedlichsten Obstsorten und Früchte zu pflücken. Dieser Tatsache folgend, wird das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen bei der Neuanlage von Grünanlagen und der Gestaltung von Freiflächen die Anpflanzung von essbaren Pflanzen berücksichtigen. Für interessierte BürgerInnen besteht oftmals das Problem die jeweilige Informationen über die verschiedenen Möglichkeiten des Urban Gardenings zu bekommen oder den entsprechenden Ansprechpartner zu finden. Aus diesem Grunde sollen die im Folgenden aufgeführten bestehenden Ansätze auf der Internetseite der Stadt Köln dargestellt werden. 3 2. Bestehende Initiativen zur essbaren Stadt Urban Gardening, Urbane Landwirtschaft oder urbanes Gärtnern sind Begriffe, die oftmals synonym verwendet werden. Gemeint sind damit vor allem die zahlreichen Garteninitiativen, die jenseits von Hausgärten, Schrebergärten oder Grabelandparzellen zumeist getrennt von der Wohnung der Gärtner und Gärtnerinnen entstehen oder in der jüngeren Vergangenheit entstanden sind. Dabei handelt es sich vor allem um Gemeinschaftsgärten und/oder Interkulturelle Gärten oder auch Selbsterntegärten. Typisch für diese Gärten, zumindest für die Gemeinschafts- und Interkulturelle Gärten, ist, dass sie in Großstädten in verdichteten städtebaulichen Strukturen anzutreffen sind. In der Regel handelte es sich bei den Grundstücken oftmals um städtebauliche Brachen, die von Interessierten einer vorübergehenden Nutzung - eben als Zwischennutzung – einer gärtnerischen Nutzung zugeführt wurden. Die Zielgruppen dieser neuen Gärten sind je nach Anlass, Ziel und Zweck der Initiative ausgesprochen heterogen: Es kann sich z.B. vorzugsweise um Migranten und Migrantinnen handeln, um Vertreter einer eher als alternativ zu bezeichnenden Szene, um Vertreter einer mehr (bildungs)-bürgerlichen Schicht, um junge Menschen oder schon Ältere, um Männer und Frauen, um Anhänger der so genannten Subsistenzwirtschaft oder gerade auch nicht oder auch um eine ganz unterschiedlich „gemischte“ Klientel in einem einzelnen Projekt. Auch die Ausgestaltung und Organisation dieser Gärten ist ausgesprochen vielgestaltig. Inhaltlich werden im Zuge des Gärtnerns z.B. Ziele wie Integration, Bildung und/oder Unterstützung von Nachbarschaft, Umweltbildung, Weiterbildung u.a., verfolgt. Von den Medien – Funk, Fernsehen, Zeitschriften, Tageszeitungen, Internet – werden diese Gärten z.T. mit großer Aufmerksamkeit bedacht. Gemeinsam ist den Neuen Gärten, dass der Anbau von Nahrung, vor allem Gemüse zumeist inbegriffen oder sogar zentrales Motiv ist. In Köln gibt es zurzeit folgende Initiativen: Netzwerk Urbanes Grün Köln Das Netzwerk urbanes Grün Köln im Haus der Architektur Köln ist ein Zusammenschluss von Initiativen und Akteuren für urbanes Grün und urbane Gärten. In Köln gibt es eine Vielzahl von grünen Initiativen, die diesem Netzwerk angeschlossen sind. Die Ziele reichen vom Naturschutz bis zur ambitionierten Veränderung der Stadtentwicklung. http://www.hda-koeln.de/nugk/ Pflanzentauschbörse Das Netzwerk urbanes Grün Köln veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Ehrenfelder Verein für Arbeit und Qualifizierung e.V. (eva) eine jährlich im Herbst stattfindende Pflanzentauschbörse sowie im Frühjahr eine Samenbörse. http://www.hda-koeln.de/nugk/pflanzentauschboerse/ NeuLand e.V. „Der Verein Kölner NeuLand e.V. hat sich 2011 gegründet mit dem Ziel, Bildung, Umwelt- und Naturschutz und bürgerschaftliches Engagement zu fördern. Mit dem Gemeinschaftsgartenprojekt will der Verein eine brachliegende Fläche in Köln-Bayenthal für eine begrenzte Zeit zwischennutzen. Der Garten ist auch ein Beitrag zur Stadtentwicklung und ein Beispiel für die sinnvolle Bewirtschaftung sonst ungenutzten städtischen Raums. Aus diesem Grund ist der Garten mobil aufgebaut: Gepflanzt wird in beweglichen Kästen, Kübel und Säcken, jedoch nicht in die Erde. Wie überhaupt alles grundsätzlich transportabel ist: Vom Gartencafé bis zum Toilettenhäuschen -sobald das Areal einer anderen Nutzung zugeführt wird, zieht der Garten weiter.“ Eigentümer der Fläche und angrenzender Flächen und Gebäude ist das Land bzw. der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW. http://www.neuland-koeln.de/ Gartenbahnhof Ehrenfeld „Der Gartenbahnhof Ehrenfeld ist ein Projekt vom Verein Gartenwerkstadt Ehrenfeld. Der Gemeinschaftsgarten befindet sich auf dem ehemaligen Güterbahnhof von Ehrenfeld, weshalb er “Gartenbahnhof” getauft wurde. Er ist ein mobiler Garten und vielleicht der erste Kölner Gemeinschaftsgarten der jemals umgezogen ist. Vormals waren die Pflanzkisten im Obsthain Grüner Weg aufgestellt. Dort 4 wurde er durch den Fortschritt der GAG-Baustelle verdrängt. Am neuen Standort werden regelmäßig Gartentreffs abgehalten, zu denen jeder herzlich eingeladen ist. Aufgrund der anstehenden Entwicklung des Geländes muss dieser Standort auch in Kürze aufgegeben werden. Ein neuer Standort ist mit Unterstützung der Stadtverwaltung schon gefunden (siehe unten). http://www.gartenwerkstadt-ehrenfeld.de/gartenbahnhof-ehrenfeld/ Pflanzstelle Köln-Kalk „Die Pflanzstelle ist ein mobiler, interkultureller und öffentlicher Gemeinschaftsgarten in der Stadt. Auf einer Brachfläche in Köln-Kalk wird Gemüse angebaut. Die Beete bestehen aus transportablen Pflanzmodulen. So ist der Garten unabhängig vom Boden und es können auch belastete Flächen genutzt werden. Der Garten ist öffentlich zugänglich und schafft eine offene Begegnungsstätte. http://pflanzstelle.blogsport.eu/author/pflanzstelle/ CARLsGARTEN Das Schauspiel Köln befindet sich zurzeit im Interim in Köln-Mülheim. Die die Spielstätte umgebende kahle Industriefläche wurde durch Eigeninitiative der Belegschaft der Bühnen in eine blühende Oase verwandelt. Zurzeit besteht mit ca. 100 Pflanzenarten – teilweise alte Sorten – eine hohe Artenvielfalt http://www.schauspielkoeln.de/haus/carlsgarten/ Campusgarten in Lindenthal Der Campusgarten ist ein mobiler Garten an der Uni Köln und folgt dem Konzept der NeuLand e.V. in der Kölner Südstadt und den Prinzessinnengärten in Berlin. Nach der Vorstellung eines 3-Säulen-Konzeptes sollen Ernährung, Bildung und Interaktion gefördert werden. -Die Ernährung steht unter dem Schwerpunkt Kräuter. -Bildung meint die Zusammenarbeit mit Biobauern aus der Region und anderen Gemeinschaftsgärtnern. Hierbei werden Themen wie Ertragssteigerung und Bewirtschaftungsart aufgegriffen. - Im Rahmen der Interaktion soll der Garten einen Erholungsraum und einen Ort des Austausches bieten. http://www.campusgarten.uni-koeln.de/ VHS-Biogarten Thurner Hof/Dellbrück Der Biogarten Thurner Hof ist ein Garten der Volkshochschule Köln und liegt im Landschaftsschutzgebiet. Unterschiedlich gestaltete Gartenräume kennzeichnen diese Anlage. Hier gibt es beispielsweise eine Trockenmauer, Streuobstwiese, blühende Beete als Nahrungspflanzen für Insekten, Gehölzsäume, Stauden und essbare Wildkräuter. Kernstück des Gartens ist ein Bauerngarten mit Kräutern, Blumen und Gemüse mit alten Gemüsesorten. Die größte Fläche nimmt die Streuobstwiese ein, die seit 1998 mit alten Obstsorten und Beerenobst bepflanzt ist. Eine Imkerei ist ebenso integriert. http://biogarten-thurnerhof.de/ Naturstation Stammheimer Schlosspark/Flittarder Rheinaue Seit 2 Jahren gibt es die Naturstation im Stammheimer Schlosspark. Auf einer Fläche von über 17.000 qm wurde ein Gemüse-und Kräutergarten angelegt, Hochbeete aus Ziegelsteinen in Trockenbauweise errichtet und ein Waldlehrpfad geschaffen und viele unterschiedliche Nistkästen für die Vogelwelt aufgehängt. Mit den beiden Streuobstwiesen in der Flittarder Rheinaue, werden insgesamt rund 250 Apfelbäume gepflegt und seltene alte Apfelsorten erhalten. In der Naturstation arbeiten auch 5 zwei Imker. Es werden KITAS und Schulklassen aus Stammheim und Flittard über das Gelände geführt und die Natur und der Umgang mit ihr erläutert. Bürgerinitiative Querbeet/Brüsseler Platz Paten, die am Brüsseler Platz ihre Beete pflegen, haben sich, vor dem Hintergrund ihre Umgebung zu verschönern, unter dem Namen „Querbeet“ zusammengeschlossen. Angepflanzt werden Stauden, Sträucher, Sommerblumen sowie Feigenbäume und Himbeeren. Bunkergarten Ehrenfeld, Körnerstr. Gegründet wurde das Projekt im Mai 2011. Ehrenamtlich Tätige aus Ehrenfeld bepflanzen den Grünstreifen vor dem Hochbunker in der Körnerstr. 101. Angepflanzt werden Wild- und Zierblumen, Heilpflanzen und Kräuter sowie Gemüsepflanzen und Obstgehölze. Hier steht eher die Natur als der Ertrag im Vordergrund. Weitere Initiativen sind im Aufbau: Pantaleonsgarten Im Frühjahr 2015 hat sich auf Initiative einer Landschaftsarchitektin eine Gruppe von Interessierten zusammengefunden, die auf einer mindergenutzten Fläche am Rande des Pantaleonsparks ein Urban Gardening Projekt begonnen hat. Mittlerweile konnte mit den Initiatoren eine Vereinbarung über die Nutzung der Fläche abgeschlossen werden und erste Maßnahmen vor Ort umgesetzt werden. http://www.hda-koeln.de/nugk/garten-im-pantaleonspark/ GAG-Amsterdamer Straße Auf Initiative der GAG Immobilien AG soll in Nippes an der Amsterdamer Straße ein Gemeinschaftgarten angelegt werden, der von der GAG betrieben wird. Die Verhandlungen mit dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen über eine geeignete Fläche laufen zurzeit. Die Bezirksvertretung Nippes wird über das Vorhaben unterrichtet. 3. Bereitstellung von Flächen für Gemeinschaftsgärten Eine aktive Bereitstellung von Flächen seitens der Stadtverwaltung erfolgt nicht, da Gemeinschaftsgärten nur durch örtliche Einzelinitiativen gegründet werden können, die sich gezielt auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück begeben. Eine aktive Bereitstellung von irgendwo liegenden Flächen ist nicht sinnvoll, vielmehr muss der jeweilige Einzelfall gesondert betrachtet werden. Engagierte Initiativen werden deshalb jeweils individuell, aufgrund der konkreten Anliegen und Anforderungen begleitet, einschließlich der Frage der Flächenbereitstellung. Der Charme und die große Akzeptanz des „Urban Gardening“ besteht vor allem darin, dass die Stadtverwaltung eben gerade nicht grundsätzlich Flächen pauschal ausweist und rechtlich sichert, wie z.B. traditionelle Kleingartenanlagen. Die Verwaltung geht bei der Bereitstellung von Flächen von dem Grundsatz aus, dass keine öffentlich genutzten Grünflächen und Parkanlagen zur Verfügung gestellt werden. Die Liegenschaftsverwaltung stellt grundsätzlich unbebaute und mindergenutzte Flächen für Urban Gardening als Zwischennutzung zur Verfügung. In jedem Einzelfall werden hierzu vertragliche Regelungen getroffen. Dabei sind neben den zulässigen Nutzungsmöglichkeiten auch der Artenschutz und der Bodenschutz (Altlastenproblematik) zu berücksichtigen. Zusätzlich wird eine Nutzungsvergütung erhoben, die aktuell 0,10 €/m² oder mindestens 30,-- € (bei weniger als 300 m²) im Jahr beträgt. Eine finanzielle Unterstützung der o.g. Initiativen von Seiten der Stadt Köln findet nicht statt. Jedoch hat das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen beim Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen einen Förderantrag gestellt, der Ende 2015 bewilligt wurde. Mit dem Fördergeld konnten verschieden der oben erwähnten 6 Initiativen unterstützt werden. 4. Selbst-Ernte-Projekt Gartenglück Gartenglück wurde von Herrn und Frau Ivanow gegründet, die im Bergischen Land einen Bauernhof und ökologische Landwirtschaft betreiben. In Köln bietet die Familie auf gepachteten Ackerflächen die Möglichkeit an, Gemüse anzuziehen und zu ernten. Interessenten pachten für einen Sommer eine vorbereitete Parzelle bis zu 100 qm und pflegen die dort eingesäten verschiedenen Gemüsesorten bis zur Ernte. Die Bewirtschaftung folgt den Vorgaben der ökologischen Landwirtschaft. Die Flächen werden über drei Jahre bewirtschaftet und werden im vierten Jahr mit Gründüngung eingesät. Zurzeit existieren in Köln drei Standorte mit insgesamt 350 Parzellen. http://www.gartenglueck.info/wer-wir-sind.209.0.html Das Projekt Gartenglück ist durch das neuerliche Heranführen der Städter an den Anbau von Gemüse ein wesentlicher Bestandteil des gesamtstädtischen Konzeptes Essbare-Stadt. Aus diesem Grunde ist die Verwaltung bestrebt das Angebot langfristig zu sichern und stellt Gartenglück eine 6 ha große Fläche im Bereich des Neubaugebietes Sürther Feld langfristig zur Verfügung. Im direkten Umfeld werden zusätzlich alte Obstsorten gepflanzt. 5. Schulgärten Der Schulgarten ist durch die zunehmende Versiegelung der Städte zu einem wichtigen Lebensraum für Mensch und Natur geworden, da in vielfältigen und naturnah gestalteten Gärten eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren leben. Jeder Schulgarten ist daher auch ein wertvoller Beitrag zur urbanen Biodiversität. Als ganzheitliche Miniatur-Welten eröffnen Schulgärten darüber hinaus ein breites Potenzial an Bildungsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dabei können vor allem die nachstehenden Aspekte gefördert werden: - Bildung für nachhaltige Entwicklung - Inklusion und Begegnung - Lernen von Selbstwirksamkeit - Ernährungssouveränität. - Funktion von Ökosystemen Darüber hinaus sollen die Schulgärten als Übungsfeld für nachhaltiges Wirtschaften, Naturschutz und biologische Vielfalt dienen. Aufgrund der hohen Bedeutung von Schulgärten vor allem im Rahmen des Ganztagesbetriebes der Schulen baut die Informationsstelle für schulische Umweltbildung des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes unter dem Motto "Gärtnern mit Pänz - Pauken Pausen Pastinaken" das Netzwerk für Schulen unter Beteiligung von Umweltverbänden und Initiativen auf. Das Projekt hat einen offenen Charakter, die Projektschulgärten im engeren Sinne sind das "Herzstück" und der Ausgangspunkt für viele weitere Ideen und Initiativen, bei denen das gemeinsame gestalterische Tun in und mit der Natur im Mittelpunkt steht: Interkulturell und Generationen übergreifend sollen Menschen für Natur und Gärtnern begeistert werden. Ziel ist die Förderung von Schulgärten in Köln als Orte der Umweltbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung, der Inklusion und Begegnung, des Lernens von Selbstwirksamkeit und Ernährungssouveränität. Dabei möchte die Initiative Lehrkräfte, OGSMitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, die einen Schulgarten betreuen oder betreuen wollen, in Ihrem Engagement unterstützen. Im Rahmen des Internetauftritts „Gärtnern mit Pänz – Pauken, Pausen, Pastinaken!“ sind vielfältige Informationen zum Projekt abrufbar. 7 http://kw1ua169.verwaltung.stadtkoeln.de/artikel/61863/index.html Der Spatz geht in die Schule http://kw1ua169.verwaltung.stadtkoeln.de/leben-in-koeln/umwelt-tiere/umweltbildung/der-spatz-gehtdie-schule-pilotprojekt-zur-spatzengerechten-gestaltung-des-schulhofs Projekt „Bildungsset“ Um den Schulen den Einstieg in die Schulgartenarbeit zu erleichtern, werden über ein Förderprojekt des Landes NRW 8 Schulen ein Bildungsset zur Verfügung gestellt, welches neben Literatur und Pflanzmaterial auch Informationsmodule zur Anwendung des Schulgartens im Unterricht sowie Bonusstunden zur fachlichen Beratung vor Ort beinhaltet. Dies soll den Schulen die Bedeutung eines Schulgartens für den praxisbezogenen Unterricht nicht nur im Biologieunterricht vermitteln. Das sind zum Beispiel die Vermessungsarbeiten in Mathematik, die Beobachtung des Sonnenstands während der Jahreszeiten zur Festlegung der Pflanzen aufgrund Eignung, der Bau von Hochbeeten in der Arbeitslehre oder im Werkunterricht sowie die Zusammenstellung von Pflanzlisten für naturnahe Staudenbeete im Biologieunterricht. Mit dem Bildungs-Projekt-Set kann die Planung und das Anlegen eines Schulgartens erfolgreich unterstützt werden. Projekt „Weinreben an Kölner Schulen“ Bei dem Kooperationsprojekt der Stadt Köln und dem Bund für Umwelt und Naturschutz e.V., Kreisgruppe Köln, werden Weinreben nach hohem ökologischem Standard in Schulfreiflächen gepflanzt. Fachliche Begleitung bei der Pflege der Reben und Workshops zur Aneignung von Kenntnissen über Reben und antialkoholischen Verarbeitung der Trauben sind Bestandteile des Projekts. Zielsetzung ist, dass insbesondere innerstädtische Bereiche sinnvoll begrünt werden und sich die Pflege und der Erhalt der Reben nach Projektablauf durch den Verkauf von Traubenprodukten selber trägt. Das Projekt ist mit einem Budget von 50.000 Euro für eine Dauer von fünf Jahren konzipiert. Nach einer umfangreichen Umfrage an allen Kölner Schulen, zwecks Prüfung der Eignung, lagen trotz kurzer Rückmeldefrist 25 positive Rückmeldungen vor. Zehn der Schulen wurden ausgesucht, um an dem Projekt teil zu nehmen. Eines der Auswahlkriterien war, dass die Schulen möglichst nah am Stadtzentrum liegen. Bisher sind an neun Schulen 235 Reben angepflanzt worden. Die Zahl der Reben an den Schulen schwankt je nach den örtlichen Gegebenheiten zwischen 2 und 75 Reben. Begleitet wird das Projekt durch verschiedene Workshops und den Druck eines Infoflyers. 6. Obstwiesen In Köln gibt es 36 städtische Obstwiesenflächen mit einem Flächenanteil von ca. 26 ha. Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen hat diese Flächen in einem Kataster erfasst. Grundsätzlich sind die Obstwiesen öffentlich betretbar und Obst kann für den Eigenverzehr geerntet werden. Die Obstwiesen verteilen sich auf die einzelnen Stadtbezirke wie folgt: städtische Obstwiesen in den Stadtbezirken 2 3 4 5 6 7 8 9 Rodenkirchen Lindenthal Ehrenfeld Nippes Chorweiler Porz Kalk Mülheim 3,77 1,86 1,73 1,05 4,84 3,46 1,44 8,11 ha ha ha ha ha ha ha ha Die städtischen Obstwiesen werden, soweit sie nicht verpachtet sind, von der Stadt – dem Amt für 8 Landschaftspflege und Grünflächen - gepflegt. Die Pflege erfolgt nach Pflegestandards, die sich an der Erhaltung des Biotoptyp Obstwiese orientieren. Vollständigkeitshalber ist hier zu erwähnen, dass aufgrund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel und der angespannten Personalsituation eine turnusgerechte Durchführung der Baumpflegearbeiten nicht immer gelingt und es zu einem Pflegerückstau kommen kann. Für etwa 14 ha Obstwiesen bestehen Betreuungsvereinbarungen mit Dritten. Diese Obstwiesen sind Teil öffentlicher Lehreinrichtungen (Obstmuseum – Gut Leidenhausen, Lehrgarten Finkens Garten, Biogarten - Thurner Hof) oder werden von einem Naturschutz- und/ oder Förderverein (BUND, NABIS, NABU, Freiluga e.V., Bürgervereinigung Köln - Holweide e.V.), betreut, gepflegt und genutzt. In Kooperation mit den jeweiligen Trägern werden ggf. zusätzlich erforderliche Pflegemaßnahmen, die vom Trägerverein oder betreuendem Verein nicht durchgeführt werden können, vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen übernommen. In Zusammenarbeit mit dem NABU Köln wurden alle Obstwiesen vor Ort kontrolliert und deren Pflegezustand bewertet. Auf dieser Grundlage soll zum einen versucht werden weitere Pflegepartnerschaften zu gewinnen und zum anderen das Wissen über die Obstwiesen einem breiteren Interessentenkreis zu vermitteln. 7. Projekt ökologische Aufwertung von Grünflächen 1997 hat das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen dem Ausschuss Landschaftspflege und Grünflächen eine Beschlussvorlage „Konzept zur ökologischen Aufwertung von Grünflächen“ vorgelegt. Ziel des Konzeptes, das für jeden einzelnen Stadtbezirk umgesetzt wurde, war u.a. auch die Anpflanzung von Streuobst und Nussbäumen in bestehenden Grünanlagen. Die Anpflanzung von Obstbäumen verfolgte auch das Ziel, dass Erholungssuchende das Obst ernten können. Prioritäten für die Auswahl der öffentlichen Freiflächen für eine ökologische Aufwertung sollten unter dem Aspekt des größten Nutzens für die Bevölkerung, Flora und Fauna und das Stadtklima gesetzt werden. Vorrangig behandelt wurden die Flächen, die in grünunterversorgten Bereichen, insbesondere im Bereich verdichteter Bebauung liegen. Das Konzept wurde über mehrere Jahre und in verschiedenen Schritten umgesetzt. Insgesamt wurden ca. 300 Obstbäume gepflanzt. Im Rahmen der Regionale 2010 konnte das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen insgesamt 94 Obstbäume pflanzen. Die Maßnahme wurde über Naturschutzmittel des Landes NordrheinWestfalen finanziert. Bei den Bäumen handelt es sich um Hochstämme alter regionstypischer Obstsorten. Die Obstbäume wurden im Blücherpark gepflanzt (39 Stück), im Grünzug West (15 Stück) sowie entlang der Langenackerstraße und der Straße „Vor dem Dorf“ im Bereich Meschenich/Immendorf (insgesamt 40 Stück). 8. Patenschaften und Sponsoring Es gibt vielfältige Möglichkeiten, in der Stadt grüne Oasen zu schaffen, die sich positiv auf die Artenvielfalt, das Klima und damit auch auf die Bewohnerinnen und Bewohner auswirken. Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen wirbt aktiv für Patenschaften unterschiedlichster Art. Patenschaften für Baumbeete und Grünflächen Zurzeit engagieren sich bereits über 1.000 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich als Patinnen und 9 Paten für das Kölner Grün. Sie pflegen z.B. ein Baumbeet oder eine kleine Grünfläche vor der eigenen Haustür. In größeren Grünanlagen schließen sich oft mehrere Anwohner einer Straße/eines Wohnviertels oder Mitglieder eines Bürgervereines zur gemeinsamen Grünpflege zusammen, wie beispielsweise im Rosengarten des Klettenbergparks oder auf dem Finkenplatz in Niehl. Über intensive Öffentlichkeitsarbeit des Amtes für Landschaftspflege und Grün werden dabei ständig neue Paten gewonnen. Kreisverkehrsponsoring Nicht zuletzt profitieren auch einige Kreisverkehre vom Engagement privater Firmen, die für eine gepflegte Begrünung der Kreisinnenflächen sorgen und im Gegenzug auf Werbetafeln in vorgeschriebener Größe für das eigene Unternehmen werben dürfen. Über www.stadt-koeln.de/mitgestalten sind die Angebote zu finden. An der Aktualisierung und Vollständigkeit der im Netz hinterlegten Informationen wird fortlaufend gearbeitet. 9. Kleingärten Kleingärten Kleingartenanlagen als Bestandteile des öffentlichen Grüns stellen eine weitere Möglichkeit dar, Pflanzen anzubauen und sich im Grünen aufzuhalten. Neben konventionellen Kleingartenanlagen gibt es auch Naturkleingärten in Köln. Die gärtnerische Nutzung der einzelnen Parzellen ist ausschließlich den jeweiligen Pächtern vorbehalten. Der Kreisverband Köln der Kleingärtnervereine e.V. ist der Generalpächter der insgesamt 13.000 städtischen Kleingärten, die auf einer Gesamtfläche von ca. 5.300.000 qm angesiedelt sind. Die Kleingärten sind verteilt über das gesamte Stadtgebiet und in der Regel eingebettet in das gesamtstädtische Grünsystem. Annähernd 83 % der Gärten sind entweder durch das Bundeskleingartengesetz oder durch entsprechende Bauleitpläne als Dauerkleingärten gesichert. Die Gestaltung der Gärten richtet sich nach den Richtlinien der städtischen Gartenordnung, dem Pachtvertrag des Kreisverbandes und dem Bundeskleingartengesetz. Die Mitgliedschaft wird geregelt durch die Satzungen des Vereins bzw. des Verbandes. Der Vorstand des Kreisverbandes ist gemäß Satzung ehrenamtlich tätig und setzt sich für die kleingärtnerischen Interessen des Verbandes, seiner angeschlossenen Vereine und das Gemeinwohl ein. www.kgv-koeln.de Der Kreisverband betreibt in Köln-Müngersdorf einen Lehrgarten, der allen Interessierten zur Verfügung steht. Hier werden neben Informationen zum Anbau von Obst und Gemüse auch ökologische Aspekte der Kleingartenbewirtschaftung vermittelt. Bahn-Landwirtschaft Die Bahn-Landwirtschaft e.V. (BLW) ist Verpächter von Kleingärten, die sich auf Flächen im Eigentum der Deutschen Bahn A. G. befinden. Des Weiteren sind einige Kleingartenanlagen, die sich im städtischen Eigentum befinden auch von der BLW angepachtet. Die Bahn-Landwirtschaft hat ca. 12.000 Mitglieder. Die Pachtflächen befinden sich von Kleve bis Neuwied und von Aachen bis Gummersbach. Im Kölner Bereich sind ca. 2.200 Gärten verpachtet. Die Pachtgärten unterliegen dem Bundeskleingartengesetz und den Verpachtungsbedingungen. Die Gartenanlagen werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Unterbezirken geführt. Die Mitgliedschaft ist durch die Satzung der Bahn-Landwirtschaft, Bezirk Köln e. V. geregelt. Die Pachthöhe ist an die ortsüblichen Preise der Städte und Gemeinden angepasst. 10 Grabeland Neben den langfristig angelegten Kleingärten gibt es noch 700 Grabelandparzellen, die an interessierte Gärtner verpachtet werden. Der Pachtzins beträgt 10 Cent/a und die Verträge können kurzfristig gekündigt werden. Im Gegensatz zu Kleingärten dürfen keine Aufbauten auf den Parzellen errichtet werden. Eine Ausweitung der Grabelandflächen ist aufgrund anderer Flächenansprüche nur bedingt möglich. 10. Förderung Urban Gardening Projekte durch das MKULNV NRW Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen hat der Stadt Köln die Möglichkeit zur finanziellen Förderung von UrbanGardening-Projekten angeboten. Mit der Förderung soll das Ziel verfolgt werden, innerstädtische Freiräume zu erhalten und aufzuwerten, interkulturelle Nachbarschaften und Bürgerengagement zu fördern oder schlicht lokale Produktion von Lebensmitteln zu ermöglichen – beispielhaft und wirkungsvoll zu unterstützen. Folgende Maßnahmen können gefördert werden: Öffentlichkeitsarbeit             Öffentlichkeitsarbeit zur Information über urbanes Gärtnern, aber nicht zu Gunsten einer Initiative Unterstützung für Saatgut- und Pflanzentauschbörsen Startunterstützung Informationsveranstaltungen in den bestehenden Gärten für potentielle Neugründende Patenschaftsprogramme für „Alt-Gärtner/-innen“ für „Neu-Gärtner/- innen“. Starter-Sets für Neugründungen Schul- und Mietergärten Unterstützung für (mobile) Gärten in Schulen und Kitas mit einem Projekt-Set. Unterstützung von Mietergärten auf Gemeinschaftsflächen von Wohnungsgesellschaften Gärtnerische Maßnahmen Umgestaltung von öffentlichen Plätzen, Wegen oder Grünflächen für urbanes Gärtnern Anlage von Blühwiesen mit entsprechenden Saatgutmischungen Die Verwaltung hat einen Förderantrag mit einer beantragten Fördersumme von 26.000,00 € gestellt, der Ende 2015 bewilligt wurde. Neben der gezielten Unterstützung der Aktivitäten einzelner Gemeinschaftsgärten, wurde auch die Erstellung eines neuen Flyers „Gärtnern in der Stadt“ gefördert, der mittlerweile gedruckt vorliegt. Die Flyer werden in allen Bürgerämtern sowie bei allen künftigen Veranstaltungen des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen, der VHS Köln oder des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes ausgelegt werden und sind als sinnvolle und notwendige Alternative zu den Informationen im Netz anzusehen. 11. Ernährungsrat In Köln ist von einer privaten Initiative anvisiert einen Ernährungsrat zu gründen, dessen Aktivitäten auch von der Stadtverwaltung unterstützt werden sollen. Der neu gegründete Ernährungsrat befasst sich mit der Regionalität von Lebensmitteln in Köln und Umgebung. Zielsetzungen des Gremiums sind u.a. die Direktvermarktung in der Region weiter auszubauen, die Vorzüge der regionalen Lebensmittelproduktion im Zusammenhang von Nachhaltigkeit darzustellen, den Erhalt von Flächen für die urbane Landwirtschaft langfristig zu sichern sowie die Wertschätzung von Lebensmitteln und Er- 11 nährungsbildung bei Kindern und Verbrauchern zu fördern. Zur Umsetzung dieser Ziele wurden folgende Arbeitsgruppen gebildet, die die Stadt Köln beraten sollen: Ausschuss „Regionalmarkt“ Durch einen regelmäßig stattfindenden Erzeugermarkt soll der direkte Kontakt zwischen Landwirten und Städtern wieder hergestellt, eine lohnende Absatzmöglichkeit für lokale und in familiengeführten Kleinbetrieben erzeugte Produkte geschaffen und zudem Köln zu einer Genussregion ganz im Sinne von Regionalität und Nachhaltigkeit ausgebaut werden. Ausschuss „Projekte zu Ernährungsbildung, Schulverpflegung und -gärten“ Wenn Kinder den Anbau, die Zubereitung und Wertschätzung von Lebensmitteln von klein auf lernen, ist dies ein Schritt, ihr Konsumverhalten auch langfristig nachhaltig zu verändern. Diese Arbeitsgruppe soll dem Nachwuchs Genuss und Wissen über die gesamte Wertschöpfungskette vermitteln, die er nachhause zu den Eltern transportiert. Ausschuss „Veranstaltungsreihe ‚Köln is(st) regional’“ Mit mehreren Veranstaltungen soll in der ganzen Stadt für Genuss, Wertschätzung und Regionalität sensibilisiert und über den Zusammenhang mit der Welternährung, z.B. durch übermäßigen Fleischkonsum oder Lebensmittel-verschwendung, aufgeklärt werden. Ausschuss „Zukunft der Lebensmittelproduktion in der Stadt“: Dieser Ausschuss beschäftigt sich mit dem Erhalt von Flächen für urbane Landwirtschaft, städteplanerischen Aspekten der Ernährung und neuen innovativen Ideen und Lösungen für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion in der Stadt. http://speiseraeume.de/ernaehrungsrat-koeln-zweite-runde/ 12. Ausblick Auch zukünftig wird die Stadt bei der Neuplanung und Umgestaltung von Grünanlagen den Aspekt „essbare Stadt“ mit berücksichtigen. Allerdings ist es notwendig, die Aktivitäten im Bereich des öffentlichen Grüns auf den Obstbaumsektor zu beschränken. Der Anbau von Gemüse ist aus Gründen des zu intensiven Pflegebedarfs sowie der Verunreinigung durch Hundekot und Müll nicht realisierbar. Gez. Höing