Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Jahresbereicht 2015 Arbeitslosenberatung.pdf
Größe
2,1 MB
Erstellt
22.12.16, 05:09
Aktualisiert
24.01.18, 04:50
Stichworte
Inhalt der Datei
Jahresbericht:
vom 01.01.2015 – 31.12.2015
zur Vorlage der Stadt Köln, Sozialamt
in Kooperation mit
Inhalt
Einleitung
3
G.I.B Interview
5
Beratungs- und BesucherInnenzahlen im
Überblick
10
Statistische Zahlen der Datenbank
12
Sachberichte der Erwerbslosenberatungsstellen
und Arbeitslosenzentren
16
Erwerbslosenberatungsstellen
16
ArbeitslosenBürgerCentrum (ABC)Höhenhaus/
Caritasverband für die Stadt Köln e.V.
Echo - Engagiert in Chorweiler/ PariSozial gGmbH Köln
Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ e.V.)
Vingster Treff, Bürgerzentrum Vingst
16
Arbeitslosenzentren
29
Frauen gegen Erwerbslosigkeit e.V. Köln
Kellerladen e.V.
Lindweiler Treff
Veedel e.V. Köln
29
31
33
36
Angebote der Träger in 2015
39
Anhang: Erläuterung zur Auswertung der Statistik
Impressum
19
22
25
Einleitung
Der vorliegende Bericht sowie die Statistik ist eine Gesamtdokumentation der Arbeit
des Beratungsnetzwerks in Köln von insgesamt acht Trägern, die seit 2011 durch die
Landesregierung NRW beauftragt sind als Erwerbslosenberatungsstelle oder
Arbeitslosenzentrum ihre Arbeit für erwerbslose und sozial benachteiligte Menschen
im gesamten Stadtgebiet Köln durchzuführen.
Mit Ablauf des Jahres 2014 endete die ESF Förderphase – bis zur Ausschreibung
und einer evtl. neuen Beauftragung ab 2016 durch das Land NRW werden die
Träger für das Jahr 2015 aus ESF Mitteln zwischenfinanziert. Neben der finanziellen
Förderung durch das Land NRW hielt die Stadt Köln ihre Förderung von vier
Erwerbslosenberatungsstellen und vier Arbeitslosenzentren auf Basis des vom Rat
der Stadt Köln im Jahr 2009 beschlossenen Förderkonzeptes für 2014 und für 2015
in unverändertem Umgang aufrecht.
Förderstruktur im Beratungsnetz
Mit der Beauftragung im Jahr 2011 durch die Landesregierung NRW und der
kommunalen Förderung durch die Stadt Köln gab es eine unterschiedliche
Förderstruktur der Träger im Beratungsnetz, dies hat zur Folge, dass nicht alle
Träger die statistischen Angaben zur jährlichen Dokumentation für die Stadt Köln
ausführen.
Über das Land NRW als Erwerbslosenberatungsstelle und Arbeitslosenzentrum
beauftragt werden seit 2011:
als Erwerbslosenberatungsstelle:
- ABC Höhenhaus, Caritas
- Frauen gegen Erwerbslosigkeit e.V. Köln
Kölner Arbeitslosenzentrum KALZ e.V.
- Vingster Treff, Bürgerzentrum Vingst
als Arbeitslosenzentrum:
- ABC Höhenhaus, Caritas
- BFmF e.V. (Begegnungs-und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen e.V.)
- Frauen gegen Erwerbslosigkeit e.V. Köln
- Kellerladen e.V.
- Lindweiler Treff, Diakonie
- Veedel e.V Köln
- und seit 2013 ECHo – Pari Sozial Köln
Die kommunale Förderung entsprechend dem vom Rat der Stadt Köln
beschlossenem Konzept erstreckt sich auf folgende 8 Angebote der Träger.
als Erwerbslosenberatungsstelle:
ABC Höhenhaus, Caritas
Kölner Arbeitslosenzentrum KALZ e.V.
Vingster Treff, Bürgerzentrum Vingst
ECHo – Pari Sozial Köln
als Arbeitslosenzentrum:
- Frauen gegen Erwerbslosigkeit e.V. Köln
- Kellerladen e.V.
- Lindweiler Treff e.V. Köln
- Veedel e.V. Köln
Für übergreifende Funktionen und Projektentwicklung sowie zur Koordination des
Netzwerkes erfolgt über kommunale Mittel eine institutionelle Förderung des KALZ
und Vingster Treffs, Bürgerzentrum Vingst in ihrer Funktion als rechts- und
linksrheinische Erwerbslosenberatungsstellen.
Mit der Ausschreibung durch das Landesministerium NRW und der damit neuen
Beauftragung haben sich alle Träger im Beratungsnetz Köln zur Kooperation und
Zusammenarbeit zusammengefunden.
Die Träger der Erwerbslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren haben ein
Alleinstellungsmerkmal in der Arbeit mit den Zielgruppen, insbesondere mit
langzeitarbeitslosen Menschen. Sie verfügen über jahrelange Erfahrung in der Arbeit
und weisen einen hohen Bekanntheitsgrad unter den Rat suchenden Menschen auf.
Sie sind oftmals erste Anlaufstelle im „Veedel“ für ihre Bedarfe, Nöte und Fragen
sowie für Nutzung von unterschiedlichen Angeboten im Bereich Bildung, Freizeit und
Aktivitäten.
Qualitätsmanagement - Akkreditierungs-und Zulassungsverordnung
Arbeitsförderung
Auf Grund des § 184 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch – Arbeitsförderung –, der
durch Artikel 2 Nummer 18 des Gesetzes vom 20. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2854)
geändert worden ist, verordnete das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die
gesetzliche Vorgabe der AZAV (Akkreditierungs-und Zulassungsverordnung
Arbeitsförderung) für Träger die Dienstleistungen am Arbeitsmarkt für die Agentur für
Arbeit und /oder das Jobcenter durchführen.
Die Träger im Beratungsnetz haben mit der gesetzlichen Verordnung im Frühjahr
2012 bis Ende des Jahres ein Qualitätsmanagementsystem aufgebaut und durch
einen externen Zertifizierungsträger eine Trägerzulassung erhalten. Auch im Jahr
2014 erfolgte ein Überwachungsaudit durch die externen
Zertifizierungsgesellschaften, die die Träger erfolgreich absolviert haben.
5
6
7
8
9
Beratungs- und BesucherInnenzahlen des Beratungsnetzwerkes im Überblick
Thema
Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr
2009 2010 2011 2012 2013
Beratungen 7973
insgesamt
7072
6.666 6.263
6601
BesucherIn
nen gesamt
Jahr
2014
Jahr
2015
6813
6829
11.606
11.625
Bemerkungen
Die Zahlen
setzen sich aus den
Angaben den Erwerbslosenberatungsstellen und
Arbeitslosenzentren
zusammen.
Die BesucherInnenzahl setzt
sich aus den Angaben der
einzelnen Arbeitslosenzentren
zusammen
Die Entwicklung der Beratungszahlen in den vergangenen Jahren
Mit Einführung der Datenbank im Jahr 2009 werden die Beratungen (Kurz- und
Folgeberatungen) für die Stadt Köln statistisch erfasst. Über diese Erfassung schien
zunächst das gesamte Beratungsvolumen bei den Trägern gesunken – ist jedoch
seit 2014 wieder im Anstieg. Erfasst werden nur die Beratungen, die in die
Datenbank eingegeben werden, „Tür- und Angelgespräche“ – oder bei hoher
Auslastung der Beratungen und fehlender zeitlicher Kapazitäten der BeraterInnen
bleiben viele Beratungsfälle unberücksichtigt.
Die Beratungsnachfrage in Köln bleibt auf hohem Niveau – bei ausreichender
finanzieller Ausstattung vor allem für Personalkosten könnten die
Erwerbslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren mindestens doppelt so viel
Beratung/Angebote leisten, als es ihnen zur Zeit mit dem vorhandenen Geld und
Personal möglich ist. Eine stabile und fachlich versierte personelle Besetzung ist
ebenfalls auschlaggebend für hohe Beratungszahlen. Bei Personalwechsel muss das
Know how durch Einarbeitung, permanente Weiterbildung und laufenden kollegialen
Austausch neu (wieder) hergestellt werden. z.B. die gesetzliche Erziehungszeit und
die Möglichkeit sie zwischen den Eltern zu splitten. Dies hat zur Folge, dass zur
Überbrückung der Erziehungszeit auch kurzzeitige Arbeitsverträge in Teilzeit
geschlossen werden müssen. Für die Beratungsstellen mit dem Wissen, dass sich
niemand in so kurzer Zeit bei allem Engagement, auf den aktuellen und komplexen
fachlichen Stand bringen kann.
Die Einzelberatung wird seit Jahren inhaltlich immer komplexer und damit
zeitaufwändiger.
Schwerpunktthemen der Beratung waren in 2015:
•
SGB II Beratung für Menschen mit Migrationshintergrund, EU-BürgerInnen
aus Bulgarien und Rumänien und aus anderen EU-Ländern, die bereits über
einen längeren Zeitraum in Deutschland leben und gearbeitet haben, sind
durch die ungeklärte Rechtslage in Schwierigkeiten geraten bei
Arbeitslosigkeit ihre Existenzsicherung durchzusetzen. Die Klärung gelingt
10
meist nur durch Einschaltung von Rechtsanwälten und der Sozialgerichtsbarkeit. Das BSG Urteil vom 03.12.2015 setzt eine differenzierte Prüfung
voraus zur Klärung, ob Leistungen nach dem SGB II oder dem SGB XII
gewährt werden können.
Seit dem 01.03.2015 bedingt durch das 1. Asyländerungsgesetz, ist für
Menschen, die eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 5 Aufenthaltsgesetz
haben und für die die Entscheidung über die Aussetzung der Abschiebung
mehr als 18 Monate zurückliegt, das JobCenter zuständig zur Integration in
den Arbeitsmarkt und damit neue Zielgruppe für die Erwerbslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren.
Die Zahl der (Kriegs) Flüchtlinge steigt stetig. Die Einschaltung von
DolmetscherInnen sowie BeraterInnen und RechtsanwältInnen für
Freizügigkeits-, Asyl- und Ausländerrecht sind notwendige Folge.
Die unterschiedlichen kulturellen Gegebenheiten verlangen von den
BeraterInnen ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz.
•
Die Berufswegeplanung, Berufsorientierung, Bewerbungsunterstützung und
Training, Job Recherche und Weiterbildungs-/Qualifizierungsberatung
ist ein Prozess, der über einen längeren Zeitraum angeboten wird und
Zielfindung, Bewerbungsphase, Erfolg und Misserfolge begleitet bis hin zur
passenden Qualifizierung oder Erwerbstätigkeit. Für langzeitarbeitslose
Menschen ist es schwierig nachhaltig in den Arbeitsmarkt integriert zu werden.
Kurzzeitige, befristete Tätigkeiten sind meist eher zu finden und machen, bei
Beendigung der aktuellen Erwerbsarbeit, Folgeberatungen notwendig.
Auch Menschen in selbständiger Tätigkeit benötigen Beratung, um sich immer
wieder auf dem Arbeitsmarkt neu auszurichten und anzupassen. Die
Anrechnung von Einkommen im SGB II ist in besonderem Maße schwierig, da
eine doppelte Buchführung – kaufm. Buchführung für das Finanzamt und für
das Jobcenter mtl. Einnahme/Ausgabe - erforderlich ist.
•
Die Antragstellung dauert oft zu lange, bei Mittellosigkeit besteht die Gefahr
der Verschuldung, der Kontosperrung und Räumungsklage, Verlust der
Wohnung, Obdachlosigkeit – die Beratung ist umso aufwändiger je später die
Ratsuchenden in die Beratung kommen und der Verschuldungsprozess
fortgeschritten ist.
•
Die Beratung zu Kosten der Unterkunft zum Erhalt der Wohnung oder bei
Aufforderung zum Umzug ist aufgrund der prekären Wohnraumsituation und
dem Mangel an preisgünstigem Wohnraum in Köln prozesshaft und bedarf oft
mehrerer Termine zur Klärung. Die Situation hat sich durch den Zuzug von
Flüchtlingen verschärft.
•
Die Beratung zur Anrechnung von Einkommen sowie zu Aufhebungs- und
Erstattungsbescheiden bei Einkommen mit rückwirkender Berechnung oft
weit in das/die Vorjahr/e ist, je nach Größe der Bedarfsgemeinschaft und bei
Einkommen Selbständiger und Kleinstgewerbetreibender, sehr zeitaufwändig.
11
Statistische Auswertung
Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 01.01.2015 – 31.12.2015 5887 Beratungen von den städtisch
geförderten Trägern in die Datenbank eingetragen. Die Gesamtberatungszahl beträgt 6826 (inklusiv
den nicht städtisch geförderten Trägern).
(Hinweise zur Statistik und zur Zusammensetzung der Zahlen befinden sich im Anhang)
Personenbezogene Daten
59% weiblich – 41% männlich – 11% alleinerziehend
Daten zur Kontaktaufnahme
Kurzkontakt (bis 15 Min)
1288 (22%)
Erstkontakt (über 15 Min)
2888 (49%)
Folgekontakt (Ausfüllen von C)
1711 (29%)
gesamt:
5887
Telefonischer Kontakt: 522 (9%), Email: 16 (0%) und persönliche Vorsprache 5349 (91%)
gesamt:
5887
Haushaltsgröße
1 Person
1314(39%)
2 Personen
797 (23%)
3 Personen
579 (17%)
4 oder mehr Personen
710 (21%)
gesamt:
3400
Nationalität
Deutschland
1793(52%)
Türkei
386 (11 %)
Bulgarien
141 (4 %)
Irak
141 (4 %)
Iran
85 (2 %)
Polen
75 (2 %)
Italien
68 (2 %)
Serbien
60 (2 %)
Russland
49 (1 %)
Sonstiges
638 (19%)
gesamt: 3436 Menschen aus 87 Ländern
MigrantInnen: 35,7% der Kölner haben einen Migrationshintergrund (Statistik der Stadt Köln 31.12.2014).
12
Herkunftsland
Deutschland
457 (28%)
Türkei
266 (16%)
Bulgarien
97 (6 %)
Irak
90 (6 %)
Iran
59 (4 %)
Polen
57 (4 %)
Russland
48 (3 %)
Tunesien
35 (2 %)
Italien
29 (2 %)
Sonstiges
475 (29%)
gesamt: 1613 Menschen aus 83 Ländern
Altersangaben
unter 25 Jahre
212 (6 %)
26-35 Jahre
664 (19 %)
36-45 Jahre
1139(32%)
46-55 Jahre
876 (24 %)
über 55 Jahre
689 (19 %)
gesamt:
3580
Wohnort
Innenstadt
285 ( 9%)
Rodenkirchen
85 ( 3%)
Lindenthal
135 (4%)
Ehrenfeld
281 (9%)
Nippes
261 (8%)
Chorweiler
538 (16%)
Porz
126 (6%)
Kalk
931 (28%)
Mülheim
589 (18%)
gesamt: 3304 Menschen aus 9 Stadtbezirken
Außerhalb Kölns
140 (2%)
13
Dauer der Arbeitslosigkeit
von Arbeitslosigkeit bedroht
267 (11 %)
bis 1 Jahr arbeitslos
580 (24 %)
1-3 Jahre arbeitslos
506 (21 %)
3-5 Jahre arbeitslos
300 (12 %)
mehr als 5 Jahre arbeitslos
812 (33 %)
gesamt:
2465
Unterbrochene Arbeitslosigkeit
41 (1%)
BerufsrückkehrerInnen
92 (2%)
Erwerbstätige
564 (10%)
Ausbildung
ohne Berufsausbildung
1289(39%)
mit Berufsausbildung
1188(36%)
mit Fach-/Hochschulausbildung
420 (13%)
abgebrochenes Studium
107 (3%)
abgebrochene Berufsausbildung
57 (2%)
nicht anerkannter Berufsabschluss
203 (6%)
3264
gesamt:
Schulabschluss
ohne Abschluss
631 (23%)
Abitur
620 (23%)
Hauptschulabschluss
610 (23%)
Mittlere Reife
427 (16%)
nicht anerkannter Schulabschluss
398 (15%)
2686
gesamt:
Einkünfte primär
Lebensunterhalt ALG II und Sozialgeld
Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit
ALG
Privater Unterhalt
Rente
SGB XII
Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit
Krankengeld
57%
16%
9%
5%
4%
3%
2%
2%
14
Ergänzend:
Kindergeld
ALG II/ Sozialgeld
Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit
Nebenverdienst
Rente
Privater Unterhalt
UVG
Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit
ALG
SGB XII
Elterngeld
Wohngeld
14%
10%
3%
3%
2%
2%
2%
2%
1%
1%
1%
1%
Beratung nach Rechtsgebieten
SGB II
SGB III
SGB XII
SGB V
Mietrecht
Ausländerrecht
SGB VI
Wohngeldgesetz
Arbeitsrecht
Unterhaltsrecht
Familienrecht
Bundeskindergeldgesetz
BAFÖG
Asylbewerberleistungsgesetz
SGB IX
Sonstiges
53%
8%
6%
3%
3%
3%
2%
2%
2%
1%
1%
1%
1%
1%
1%
7%
Bei den folgenden Auswertungen waren Mehrfachnennungen möglich:
Beratungsthemen
Existenzsicherung
Psychosoziale Situation
Hilfe bei der Antragstellung
Bescheidprüfung
Mittellosigkeit
KdU/Umzug
Anrechnung von Einkommen
Schulden
Antragsannahme /-Bearbeitung
Berufsorientierung
Bewerbungstraining
Rückforderung
Krisenintervention
Widerspruchsbearbeitung
23%
19%
16%
15%
15%
14%
9%
8%
6%
6%
6%
6%
6%
4%
15
Sachberichte der Erwerbslosenberatungsstellen und
Arbeitslosenzentren
Erwerbslosenberatungsstellen
ArbeitslosenBürgerCentrum (ABC)
Höhenhaus/Caritasverband für die Stadt Köln e.V.
Im Jahre 2015 wurden insgesamt 891 Beratungen durchgeführt, die überwiegend
persönlich (78%) erfolgten. In 57% der Fälle handelte es sich um einen Erstkontakt
der Ratsuchenden zur Einrichtung, in 19% der Fälle um einen Folgekontakt. Über
Kurzkontakte wurden weitere Fälle bearbeitet. Die Beratung wurde wie im Jahr zuvor
vielfach von Frauen in Anspruch genommen (64%). In 15% der Fälle sind es
Alleinerziehende, die aus dem Stadtbezirk Mülheim stammen.
39% der Ratsuchenden sind Deutsche bzw. verfügen über einen deutschen Pass
(rückläufig im Vergleich zum Vorjahr), 61% der Ratsuchenden sind im Besitz eines
ausländischen Passes (Zunahme um 6%).
Einen Migrationshintergrund weisen insgesamt 59 % der Kunden auf, die zum
Erstgespräch in die Einrichtung kommen, bei 10% dieser Gruppe zeigen sich deutlich
Sprachprobleme. Die Anzahl der Kunden mit Migrationshintergrund, die eine
Folgeberatung aufsuchen, ist überproportional hoch und liegt bei ca. 70%.
Die Besucher mit Zuwanderungsgeschichte, die durch Einbürgerung einen
deutschen Pass erhalten haben, kommen ursprünglich aus insgesamt 27
verschiedenen Ländern. Die größte Gruppe stammt aus Russland mit 27%, aus
'sonstigen' Herkunftsländern sind 30%.
Besucher mit ausländischem Pass (aus insgesamt 39 Ländern) kommen
insbesondere aus der Türkei (10%), Irak (8%), Iran/Polen (jeweils 5%) sowie
'sonstigen Nationen' (23%, Tendenz steigend).
Über ein Drittel der Ratsuchenden ist im Alter von 36-45 Jahren (39%), 25% sind
älter als 45 Jahre, 16% haben bereits das 55.Lebensjahr vollendet. Die Gruppe der
26-35Jährigen bildet in der Beratung einen Anteil von 15%. Die Altersstruktur zeigt
deutlich, dass weiterhin viele Ältere von Arbeitslosigkeit betroffen und deren
Zugangsmöglichkeiten zum ersten Arbeitsmarkt erschwert sind.
Langzeitarbeitslosigkeit (d.h. länger als ein Jahr arbeitslos) bleibt ein weiteres
herausragendes Merkmal in der Besucherstruktur, viele Arbeitsuchende
profitieren nicht vom wirtschaftlichen Aufschwung. Das zeigt sich deutlich im
Vergleich zum Vorjahr bei der Dauer der Arbeitslosigkeit, die nun bei 38% der
Ratsuchenden mehr als fünf Jahre beträgt. 22% sind zwischen ein und drei Jahren,
13% zwischen drei und fünf Jahren ohne Erwerbsarbeit. Die enge Verknüpfung
zwischen Alter und Arbeitslosigkeit wird hierbei deutlich.
Von Arbeitslosigkeit bedroht (14%) bzw. bis ein Jahr ohne Arbeit (13%) sind
insgesamt 27% der Besucher. Die Zahl der Erwerbstätigen, die die Beratung
aufsuchen, liegt bei 14%.
Die Besucher stammen zu 59% aus dem Stadtbezirk Mülheim, aus dem Stadtbezirk
Kalk kommen 22%, aus den Bezirken Porz und Innenstadt jeweils 5% der Besucher.
16
Einen allgemeinen Schulabschluss weisen 64% der Klienten auf (davon 25% HSAbschluss, 10% Mittlere Reife, 19% andere Abschlüsse), ohne Schulabschluss sind
35%. Der Anteil der im Ausland erworbenen und in Deutschland nicht anerkannten
Schulabschlüsse liegt bei 11%. Eine abgeschlossene Berufsausbildung haben 33%
der Besucher, 45% verfügen über keine abgeschlossene Ausbildung, bei den
übrigen Personen wurde der Berufsabschluss aus dem Ausland nicht anerkannt
(15%) oder es erfolgte ein Ausbildungsabbruch (4%).
Der Lebensunterhalt wird zu 55% überwiegend über die Grundsicherung für
Arbeitsuchende (ALG II) sichergestellt, in 16% der Fälle sichern Einkünfte aus
nichtselbständiger Tätigkeit primär die Existenz, zu 10% geschieht dies über ALG I.
Zusätzlich zu einer primären Leistung (z.B. nichtselbständige Tätigkeit von Personen
im Niedriglohnsektor) wird in 7% der Fälle aufstockend Arbeitslosengeld II gewährt.
Ergänzend zum ALG II bzw. sonstiger primärer Leistungen beziehen die
Ratsuchenden Kindergeld (31%) und Nebenverdienst (6%).
Schwerpunkte der Arbeit
Die Beratung zu Fragen des SGB II nimmt mit 66% in der Arbeit wie im Vorjahr den
höchsten Stellenwert ein. Hauptthemen in der SGB II – Beratung:
Bescheidprüfung, Schulden (Miet-und Energieschulden), Existenzsicherung, Hilfen
bei der Antragstellung, Anrechnung von Einkommen, Kosten der Unterkunft und
Umzug, Rückforderung, Mittellosigkeit, insbesondere aber auch die Themen
Berufsorientierung / Bewerbungstraining / Qualifizierung (zusammen 25%) sowie
Krisenintervention (18%).
Die Weiterleitung erfolgte in 53% der Fälle an das Jobcenter Köln. Zu 10% wurde bei
Stellensuche an Unternehmen und Betriebe weitergeleitet, im gleichen Umfang
aufgrund der Schuldenproblematik an die Schuldnerberatung, zu 8% an die Agentur
für Arbeit bzw. an das Sozialamt.
Themenschwerpunkte im Bereich Rechtsgebiet SGB III (10%) waren Prüfung von
Leistungsanspruch und -voraussetzung, Dauer des Arbeitslosengeldbezugs,
Sperrzeit, Zumutbarkeit von Arbeit, Förderinstrumente und Möglichkeiten zur
Qualifizierung.
SGB XII-Fragen (9%) traten beim Übergang vom SGB II zum SGB XII auf und bei
Mehr-Personen-Haushalten mit Anspruch aus unterschiedlichen Leistungssystemen,
bei Menschen mit Migrationshintergrund, denen SGB II-Leistungen verweigert
wurden sowie bei Personen, deren Renteneinkünfte zur Bestreitung des
Lebensunterhalts nicht ausreichen.
Viele Ratsuchende benötigten weiterhin Hilfe bei der Antragstellung, bei akuter
Mittellosigkeit, bei der Durchsetzung von Ansprüchen im Jobcenter und Prüfung
von Bescheiden sowie Rückforderungen. Das Antragsverfahren ist sehr langwierig
und bringt die Ratsuchenden oftmals in extreme Existenznöte und Ängste, die
Krisensituationen auslösen können. Bei akuter Mittellosigkeit geraten die Kunden in
eine Spirale: Die Kündigung des Wohnraums, die damit verbundene Angst vor
Wohnungsverlust, die Androhung eines Energieversorgers mit Energiesperre und
Vieles mehr.
Aufgrund der Zunahme der Schuldenproblematik wurde die Zusammenarbeit mit der
Schuldner-und Insolvenzberatung in unserem Verband auch im Jahr 2015 weiter
17
intensiviert. Eine Vor-Ort-Beratung in der Erwerbslosenberatungsstelle zum Thema
‚Schulden‘ ist für 2016 geplant.
Bei den Ratsuchenden mit Migrationshintergrund zeigt sich deutlich die
Komplexität der Beratungen und multiplen Problemlagen (Klärung von
Sozialleistungsansprüchen, Krankenversicherungsschutz, Durchblick
Sozialleistungssysteme, familiäre, schulische, psychosoziale und berufliche
Situation), die eine zeitintensive Aufarbeitung nach sich zieht. Neben den
Sprachbarrieren, die den Einsatz von Sprachmittlern und Dolmetschern
notwendig macht, stellen die Anforderungen an die Ratsuchenden hinsichtlich
Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen, empfundene Undurchsichtigkeit ‚deutscher
Gesetzgebung‘ (insbesondere auch des Ausländerrechts) eine große Hürde dar.
Der Fachdienst für Integration und Migration bietet seit 2015 zweimal wöchentlich
ganztägig im ABC-Höhenhaus Migrationsberatung für Erwachsene an. Eine
Arbeitsmarktlotsin hält ergänzend ein Angebot für die Zielgruppe der Bulgaren und
Rumänen einmal wöchentlich bereit. Ein neuer Integrationssprachkurs startete im
Frühjahr. Der bereits seit längerem bestehende Konversationskurs wurde
fortgesetzt, ebenso das offene Angebot ‚Interkulturelles Café. Im Herbst startete
das Kreativcafé im ABC, mit dem Ziel über kreative Tätigkeiten zur weiteren
Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse beizutragen und eine Überleitung zu
Unterstützungsangeboten im ‚Orientierungs-und Bewerbungsprozess‘ zu initiieren.
Die vielen Anfragen im Bereich Berufsorientierung / Bewerbungstraining wurde
durch Einzel- und Gruppenangebote Rechnung getragen. Im Einzelcoaching stand
die Erarbeitung einer realistischen beruflichen Perspektive im Mittelpunkt. Bei der
Veranstaltungsreihe ‚Bewerbungsberatung‘ ging es um die Begleitung im
Bewerbungsprozess, Beratungen zu Qualifizierungsmöglichkeiten (Nachholen von
Schulabschlüssen, Ausbildung/Weiterbildung/Umschulung) und zur Anerkennung
ausländischer Berufsabschlüsse. Zum Thema ‚Bewerbungstipps‘ wurde das
niedrigschwellige offene Angebot weiter aufrechterhalten. Ab Herbst startete das
Coaching ‚Geh Deinen Weg‘ zur Stärkung des Selbstwerts und der Ressourcen /
Fähigkeiten zur Verbesserung der Lebenssituation. Im Gesundheitscoaching
lernten die Teilnehmer Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer gesundheitlichen
Problematik kennen.
Die Einrichtung verfügt über eine gewachsene Infrastruktur und ist in den
unterschiedlichen Netzwerken (regional und überregional) aktiv. Sie ist Mitglied im
Kölner Beratungsnetz, beteiligt sich an Stadtteilkonferenzen, pflegt eine enge
Zusammenarbeit mit den Institutionen im Stadtbezirk Mülheim und nimmt an den
regelmäßigen Austauschtreffen mit dem Jobcenter Köln teil.
18
ECho - Engagiert in Chorweiler
PariSozial gGmbH Köln
Im Jahr 2015 wurden 680 persönliche Beratungsgespräche erfasst, die sich auf
355 Erstkontakte (52,0%), 146 Kurz- (22 ,0 %) und 179 Folgekontakte (26,0 %)
verteilten.
Die Menschen kamen zu 89% aus dem Stadtbezirk Chorweiler, aus dem Bezirk
Nippes 6 % und aus der Innenstadt 3%, 2 % kamen aus dem übrigen Stadtgebiet.
63% der Ratsuchenden waren weiblich; 23 % der erfassten Erst-und Kurzkontakte
gaben an, Alleinerziehend zu sein.
Die Ratsuchenden
22 % der Ratsuchenden lebten alleine, 28 % gaben an, mit einer weiteren Person
zusammen zu leben. 20 % der Ratsuchenden gaben an, in Haushalten mit 3
Personen zu leben, 30 % lebten in Haushalten mit 4 und mehr Personen.
Einen Migrationshintergrund wiesen 71 % der Ratsuchenden auf. Hiervon mussten
bei 28 % unzureichende bzw. fehlende Deutschkenntnisse festgestellt werden.
Die Altersstruktur setzte sich wie folgt zusammen:
Unter 25-Jahre 9% der Ratsuchenden, zwischen 26-35 Jahre 16% (+3%), zwischen
36-45 Jahre 26% (+2 %), zwischen 46 - 55jährigen 27 % (-2%) und über 55-jährigig
22% (-3%). Der Rückgang in den beiden letzten Altersgruppen erklärt sich unserer
Meinung nach damit, dass die über 58-jährigen aus der Aktivierung des JobCenters
herausfallen und die Menschen aus diesen Altersgruppen zunehmend in die
Rentensysteme Erwerbsminderungsrente und vorgezogene Altersrente wechseln.
Der Personenkreis der Langzeiterwerbslosen ist in Chorweiler seit vielen Jahren
überdurchschnittlich hoch. Bezogen auf die Erst-und Kurzkontakte waren insgesamt
73,6% länger als ein Jahr erwerbslos, von diesen waren wiederum 50% mehr als 5
Jahre erwerbslos.
Ebenfalls ungebrochen hoch war mit 65% der Anteil der Menschen ohne bzw. nicht
anerkanntem Schulabschluss. Darüber hinaus wurde von 23 % der
Hauptschulabschluss, von 7 % die mittlere Reife und von 5 % die Hochschulreife als
Abschluss angegeben.
Weitgehend unverändert blieben auch die Angaben zum Ausbildungsstand: 31%
der Ratsuchenden gaben an, eine Berufsausbildung gemacht zu haben, weitere 6%
besaßen eine Fach-/Hochschulausbildung. Von diesen Ausbildungen waren aber
48% bislang nicht in Deutschland anerkannt. Die Ausbildung abgebrochen hatten
4%, ohne Berufsausbildung waren 59% der Beratungskunden.
Der Lebensunterhalt wurde zu 60% (+2)vorrangig durch ALG II / Sozialgeld
sichergestellt.Der Anteil der Ratsuchenden, die vorrangig Einkünfte aus Lohn/Gehalt
erhielten, ging leicht zurück auf 16%.
19
Als ergänzende Leistungen gaben 37% das Kindergeld an. Weiter wurden von 10%
Leistungen nach dem SGB II, von 9% ein Nebenverdienst/Minijob und von 5% eine
Rente genannt.
Schwerpunkte der Beratungen
Mit 72 % war der Anteil der Beratungen, die sich vorrangig mit Fragen zum SGB II
beschäftigen, unverändert hoch. Danach folgten Mietrecht mit 6% und SGB XII/
Sozialhilfe mit 8%. Wie in den Vorjahren lagen die Rechtsgebiete SGB III/ ALG I,
Kindergeld, Krankenversicherung, und Rentenversicherung konstant bei 5%.
Die Hauptthemen in der Beratung waren:
Hilfe bei Antragsstellung 26 %, Antragsannahme und deren Bearbeitung 12%,
Überprüfung und Erklären von Bescheiden 32 %, Fragen zu Unterkunftskosten/
Umzug/ Umgang mit Mietmängeln 21%, Anrechnung von Einkommen 20%,
Anrechnung von Einkommen, verbunden mit Rückforderungen durch die
Zentralstelle Inkasso-West bzw. direkter Aufrechnung der SGB II Leistung durch
das JobCenter mit insgesamt 16%. Erweitert man diesen Themenbereich noch um
die 16% Nennungen zum Thema Schulden (z.B. Miet- und Energieschulden,
Beitragsrückstände bei den Krankenversicherungen oder der GEZ, Forderungen von
Inkassofirmen, Kredit- und Ratenverpflichtungen) verwundert es nicht, dass 38 % der
Ratsuchenden über psychische Probleme klagte.
In 2015 wurden verstärkt Beratungen rund um das Thema Zuwanderung aus dem
EU-Ausland (vorrangig Bulgarien und Italien) und damit verbundene (Nicht)Leistungs-gewährung im SGB II bzw. SGB XII abgefragt. Insbesondere der Anteil der
Ratsuchenden mit bulgarischer Staatsangehörigkeit verdoppelte sich zu 2014 auf 6%.
Fragen zu gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland, Daueraufenthaltsrecht,
möglicher Verlust des Freizügigkeitsrechts, verlangen schon seit einigen Jahren
verstärkt Kenntnisse im Bereich Freizügigkeits- und Aufenthaltsgesetz.
Im Rahmen des 1. Asyländerungsgesetzes ist seit dem 01.03.2015 für Personen, die
eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 5 Aufenthaltsgesetz haben und für die die
Entscheidung über die Aussetzung der Abschiebung mehr als 18 Monate zurückliegt,
das JobCenter zuständig. Hier galt es, die speziellen Regelungen z.B. zu Kindergeld
und -zuschlag, Ausbildungsförderung/Bafög sowie Elterngeld zu kennen und an die
Ratsuchenden weiter zugeben.
Seit dem Frühherbst 2015 erhöhte sich Zuzug von irakischen und syrischen Kriegsflüchtlingen. Ein Großteil dieser Personengruppe kam aus Ersteinrichtungen in
anderen Bundesländern (Bayern, Niedersachsen). Fragen zum Schulbesuch der
Kinder, Möglichkeiten des Familiennachzugs, Suche nach Integrationskursen,
Wünsche nach schnellstmöglicher Aufnahme einer Arbeitnehmertätigkeit bestimmen
hier die aktuelle Beratungsarbeit.
Weitere Aktivitäten
In 2015 lag der Schwerpunkt auf Verstetigung bzw. Ausbau der im Vorjahr
aufgenommenen Begegnungs- und Gruppenangebote. Die Daten der vorwiegend
20
weiblichen Teilnehmerinnen wurden auch in 2015 nicht in der oben ausgeführten
Statistik erfasst.
In Kooperation mit dem interkulturellen Zentrum des DTVK feierten wir zum 2. Mal
mit ca. 50 Frauen und Kindern den interkulturellen Karneval Chorweiler. Während
im Vorjahr die Besucher und Besucherinnen vor allem aus den bestehenden
Gruppen kamen, konnten in 2015 auch Bewohner und Bewohnerinnen aus der
direkten Nachbarschaft angesprochen und begeistert werden.
Mittels einer großzügigen Spende der katholischen Frauengemeinde KölnHeimersdorf konnte auch der Fahrradkurs für Frauen wieder ins Angebot
aufgenommen werden. Hieran nahmen erneut 10 Frauen unterschiedlicher
Nationalität im Alter von 40 bis 60 Jahre teil.
Das angedachte Ferienprogramm konnte leider nicht im geplanten Umfang
wiederholt werden. Zum “reduzierten“ Angebot gehörten 2 ausgiebige,
generationsübergreifende und durch Besucher und Besucherinnen mitorganisierte
Frühstückstreffs mit insgesamt 21 Gästen.
Das Angebot des 3 tägigen Computerworkshops zum Thema “Online-und E-Mail
Bewerbung“ wurde von 8 Frauen wahrgenommen.
Das ebenfalls gemeinsam durchgeführte Herbstfest war für den DTVK e.V.
gleichzeitig der Start des Seniorennetzwerkes Köln-Seeberg. Hier bietet sich die
Möglichkeit, besonders die älteren SGB II- Empfänger und Empfängerinnen (über 58
Jahre), die aus der Vermittlung des JobCenters herausgefallen sind, in die neu
entstehenden Angebote, zu integrieren.
Eine unerwartete Veränderung ergab sich im Arbeitsbereich “Hilfe bei der
Stellensuche“.
Seit Mitte 2015 hält der JobCenter Standort Nord/ Chorweiler mit seinem JobCafé ein niederschwelliges, freiwilliges und offenes Angebot für alle interessierten
Arbeitsuchenden vor. An 2 Wochentagen jeweils von 10.00-12.00 Uhr stehen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des JobCenters zur Verfügung, um passende
Stellenangebote zu suchen.
Daran schließt das ECho-Angebot “Unterstützung bei der Bewerbung“, das sich
ebenfalls im Jahresverlauf etablieren konnte, unmittelbar an. An den festgelegten
Terminen vermittelte die Kollegin in 65 Einzelfällen nötige Kenntnisse und Tipps
zum Aufbau und Versand sowohl von klassischen Bewerbungsmappen, als auch den
zunehmend verlangten digitalen Bewerbungen im E-Mail- und Online-Verfahren.
Konstant war ebenfalls die hohe Nachfrage nach Angeboten rund um den
Computer. Die Möglichkeit, zu diesen Kursen eigene Laptops/ Notebooks
mitzubringen wird sehr geschätzt. Im Berichtjahr 2015 konnten sowohl ein Anfängerund ein Fortgeschrittenenkurs von jeweils 10-12 TeilnehmerInnen besucht werden.
21
Auch der internationale Frauen-Computer-Club ist mit seinen durchschnittlich 8 10 Teilnehmerinnen weiterhin fester Bestandteil der Angebotspalette der Einrichtung.
In 2015 wurde die Kleiderkammer wurde von 967 Chorweiler BürgerInnen in
Anspruch genommen.
Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ e.V.)
Im KALZ wurden 1411 Beratungen überwiegend im persönlichen Gespräch geleistet
(56% Frauen), davon 81% Deutsche mit 34 % Migrationshintergrund. Bei 6% (2014:
5%) bestanden Sprachprobleme. Haushaltsgröße: 57% Singlehaushalte; 2
Personen 22%; 3 Personen 12%; 4 und mehr Personen 9%; 10 % waren
alleinerziehend (2014: 5%).
Die Rat suchenden Menschen sind überwiegend im Alter hoher Erwerbsintensität
(36 – 45 Jährige 37%; 46 – 55 Jährige 27%; 26 – 35 Jährige 17%), mit guter Schulund Berufsausbildung (41% Abitur; 22% mittl. Reife; 20% Hauptschulabschluss;
11% Fachhochschulreife – 45% mit Berufsausbildung; 19% ohne Ausbildung), z. T.
mit Hochschulabschluss (25%), die über viele Fähigkeiten und Berufserfahrung
verfügen.
Die Zielgruppe Ü 55 (21%) hat mit Themen wie drohender Arbeitslosigkeit,
Zugangsschwierigkeiten zum Arbeitsmarkt auf Grund von Alter und/oder Klärung der
Arbeitsfähigkeit (Krankengeld, berufliche Rehabilitation, EU-Rente + Überleitung ins
SGB XII) zu tun.
Die Zielgruppe U 25 (5%) kommt meist erst in die Beratung, wenn Mittellosigkeit
besteht und alle anderen Beratungsmöglichkeiten bereits ausgeschöpft wurden,
manchmal auch mit ihren Eltern. Diese jungen Menschen leben oft ohne (stabiles)
Familiennetz.
Die Ratsuchenden kommen aus ganz Köln: (Ehrenfeld 22%; Innenstadt 20%;
Nippes 13%; Lindenthal 11%; Mülheim 10%; Kalk 7%; Rodenkirchen 7%; Chorweiler
3%) und darüber hinaus aus dem Kölner Umland 7% (2014: 3%).
45% der Beratungen entfallen auf die Bereiche „von Arbeitslosigkeit bedroht“
(13%) und „bis 1 Jahr Arbeitslos“ (32%) und dienen der Vermeidung von
(Langzeit) Arbeitslosigkeit. Die Dauer der Arbeitslosigkeit betrug ansonsten 1-3
Jahre (23%); 3 – 5 Jahre (11%), mehr als 5 Jahre (21%).
Der primäre Lebensunterhalt besteht für 48% der Rat suchenden Menschen aus
ALG II/Sozialgeld; 13% ALG; 14% Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit;
4% Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit; 9 % aus privatem Unterhalt und je 3 %.
Rente, Krankengeld und Sozialhilfe/Grundsicherung im Alter. Ergänzende
Leistungen: 13% ALG II/Sozialgeld; 10% Kindergeld; 6% Einkommen aus
22
selbständiger und 5% aus nichtselbstständiger Tätigkeit; 6% privater Unterhalt, je
2% ALG und Nebenverdienst; je 1% Rente, Elterngeld und UVG.
Häufigste Beratungsthemen: 35% psychosoziale Situation; 22%
Existenzsicherung, 20% KdU/Umzug, 19% Anrechnung Einkommen, 17% Hilfe bei
der Antragstellung, 16% Bescheidprüfung, 11% Widerspruchsbearbeitung,21%
Berufsorientierung / Bewerbungstraining / Existenzgründung / Qualifizierung.
Bei drohender Arbeitslosigkeit erfolgt die Beratung prophylaktisch (u.a. zu
Insolvenz, Krankheit, Mobbing) um diese zu vermeiden bzw. Arbeitssuche und/oder
Berufswegeplanung / Qualifizierung zu erarbeiten. Im Rechtskreis SGB III wird zur
Dauer und Höhe des ALG, Nebeneinkommen und Zuverdienstgrenzen, Sperrzeiten,
Weiterbildung und Qualifizierung, Nahtlosigkeit (zwischen Krankheit und
Rehabilitation/Rente).
In der Beratung zum SGB II geht es um Existenzsicherung, Erreichbarkeit und
Umgang mit der Behörde, Antragstellung, Bescheidprüfung, Anrechnung von
Einkommen, Rückforderung, Kosten der Unterkunft und Aufforderung zum Umzug,
Arbeitssuche, Qualifizierung, Selbständigkeit und AGH, Verschuldung durch hohe
Energiekosten.
Im Rechtskreis SGB XII werden Existenz sichernde Leistungen neben der Rente
abgeklärt, Erwerbsfähigkeit und Wünsche nach Rückkehr auf den Arbeitsmarkt
beraten.
Schwierig ist die Situation immer dann, wenn verschiedene Rechtskreise
nebeneinander beraten werden müssen, wie ALG II + Kindergeld + Erziehungsgeld
oder Gehalt + Wohngeld + Kinderzuschlag oder Übergang aus SGB II hin zu BAFÖG
+ Mietanteil aus SGB II oder SGB II hin zu SGB XII, usw. Hier ist eine größtmögliche
Kooperation der Behörden zur Vermeidung von sozialen Schieflagen bzw.
Mittellosigkeit oder Ausbildungsabbruch dringend geboten.
Schwerpunkte der Arbeit - Im Mittelpunkt der Beratung im KALZ steht das
Thema „Arbeit“(suche), „Zumutbarkeit von Arbeit“ und eng damit verbunden
Qualifizierung, Weiterbildung, das Nachholen von Schul- und Berufsabschlüssen
usw. Weiterbildung ist in beiden Rechtskreisen SGB II und SGB III ein wichtiges
Thema, da darauf kein Rechtsanspruch besteht, sondern diese im Ermessen der
Sachbearbeitung liegt. Das setzt gute Erreichbarkeit der Sachbearbeitung voraus,
zeitnahe Terminvereinbarungen, gute Planung und Prozessbegleitung. Dies ist nicht
die Regel. Mündliche Anfragen zur Qualifizierung werden oft ohne nachvollziehbare
Gründe abgelehnt; schriftliche Beantragung ist dann notwendig. Im SGB III ist eine
zeitnahe Begleitung geboten, damit sinnvolle Weiterbildungsangebote genutzt
werden können, bevor der Übergang ins SGB II die Problematik verstärkt. Im SGB II
löst der Druck, sich auf jede zumutbare Arbeit bewerben zu müssen trotz guter
Qualifikation, psychische Krankheiten aus oder verstärkt diese, über 50 jährige
erfahren trotz intensiver Bewerbungen, dass sie auf dem Arbeitsmarkt nur
geringe Einstiegschancen haben.
Neben der Sozialberatung gibt es das Angebot Einzelcoaching „Wege in Arbeit“,
in dem Bewerbungsunterlagen erstellt und optimiert werden, Berufswegeplanung und
23
Begleitung bei der Umsetzung erfolgt. An den PC`s im Empfang recherchieren und
schreiben gut 1.200 Ratsuchende jährlich ihre Bewerbungen.
Die Angst keine Arbeit finden zu können und damit vor der Zukunft, vor
dauerhafter Armut, vor Armut trotz Erwerbsarbeit, sowie Ohnmachtsgefühle und
Wut gegenüber einer als übermächtig empfundenen Behörde, die selbst das
Existenzminimum bis auf Null kürzen kann, überlagern das gesamte
Beratungsspektrum. Viele Erwerbslose empfinden sich als Menschen 2. Klasse und
glauben ihre Rechte nicht vertreten zu dürfen, andernfalls die Existenz sichernde
Leistung sanktioniert werden wird.
Die Beratung für MigrantInnen weitet sich aus und wird anhand der Zahlen
2013-2015 deutlich. (2013 – 87% Deutsche mit 11% Migrationshintergrund; 2014 –
83% Deutsche mit 22% Migrationshintergrund; 2015 – 81 % Deutsche mit 34 %
Migrationshintergrund). Die schwierige Rechtslage ALG II beantragender EU-Bürger,
deren sozialrechtlicher Zugang nicht eindeutig geklärt war, machte grundsätzlich die
Kooperation mit engagierten SozialrechtsanwältInnen mit Verweis auf das
Rechtsverfahren notwendig. Die Änderung des Asylrechts und die Möglichkeit des
Zugangs zum deutschen Arbeitsmarkt 3 Monate nach Antragstellung führte viele
Ratsuchende im 2. Quartal in die Beratungsstelle. Hier wurden Übersetzer und
professionelle Dolmetscher zur Klärung notwendig eingesetzt.
Die Erstantragstellung im SGB II ist immer ein wichtiges Thema; lange
Antragsverfahren erzeugen Verschuldung bei Nichtbeachtung der Mittellosigkeit; z.T.
konnte dieses Thema über den kurzen Draht mit den jeweiligen StandortleiterInnen
geregelt werden.
Das Projekt des KALZ „Begleitung ins Jobcenter“, durchgeführt mit
ehrenamtlichen BegleiterInnen bedeutet oft Konfliktmoderation. Es unterstützt die
Menschen erfolgreich darin, in Kommunikation zu gehen und die individuell
anstehenden Fragestellungen mit der Sachbearbeitung zu klären. Die
ehrenamtlichen TeilnehmerInnen des Begleitprojektes treffen regelmäßig zum
Austausch zusammen. Es wurden 53 Begleitungen durchgeführt.
In schwierigen Fällen, um Mittellosigkeit und existenziell bedrohliche Situationen zu
vermeiden bzw. zu beheben, war die Verweisung auf RechtsanwältInnen für
Sozialrecht und das (Eil-) Rechtsverfahren notwendig.
Die Freie Initiative Erwerbsloser – Top in Job trifft sich wöchentlich im KALZ und
gewährt über kollegiale Beratung Selbsthilfe für den Wiedereinstieg in den
Arbeitsmarkt und individuelles, qualitativ gutes Bewerbungsverfahren.
Vom KALZ wurden 3 Informationsveranstaltungen (Anrechnung von Einkommen
im SGB II; Rechte und Mitwirkungspflichten; Mehrbedarfe/Erstausstattung +
Aufwandsentschädigung) durchgeführt.
Die Kooperationen mit Wissenschaft (FH Köln, FH Düsseldorf, FH Duisburg-Essen)
und Beratung von MultiplikatorInnen der Kölner Netzwerke erfolgte regelmäßig.
Öffentlichkeitsarbeit (WDR online; GIB Info) und der Austausch mit lokalen
politischen AkteurInnen (u.a. Suchet der Stadt Bestes, AK Soziales der Grünen).
Das KALZ ist beständiges Mitglied des Jobcenter-Beirates.
24
In 2012 hat KALZ e.V. ein Qualitätsmanagement eingeführt und ist mit seinen
Projekten KALZ, GULLIVER und LORE (für die Angebote: Erwerbslosenberatung,
Arbeitsgelegenheiten und Einzelcoaching) zertifizierter Träger nach AZAV.
Vingster Treff, Bürgerzentrum Vingst
I.
Daten zur Kontaktaufnahme
In 2015 hat die Beratungsstelle Vingster Treff 1215 Beratungen schwerpunktmäßig
zu SGB II, III und XII sowie zu angrenzenden Rechtskreisen und zu Migrations- und
Zuwanderungsthemen durchgeführt. Die Beratungen fanden fast ausschließlich in
einem persönlichen Kontakt statt (99%). 61% der Ratsuchenden haben den Vingster
Treff zum ersten Mal aufgesucht, 35% in einem oder mehreren Folgekontakten und
4% der Beratungen waren Kurzberatungen.
Die professionellen Beratungen sind in deutscher, kurdischer, türkischer,
englischer und französischer Sprache erfolgt. Die Beratung wurde durch offene
Sprechstunden, nach Terminierung und in Notfallsituationen durchgeführt.
Personenbezogene Daten
Überwiegend wurden die Beratungen von Frauen wahrgenommen. 38% der
Menschen in der Beratung waren Männer gegenüber 62% weiblichen Ratsuchenden.
18% der Ratsuchenden waren Alleinerziehende.
Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund war auch 2015 sehr hoch und lag
bei 84% der Ratsuchenden, die insgesamt aus 59 Ländern stammten. 2015 ließ sich
ebenfalls eine Zunahme von Menschen in der Beratung mit Fluchthintergrund
verzeichnen (insbesondere aus den Ländern Syrien, Irak, Serbien).
Die Beratungsstelle Vingster Treff suchten hauptsächlich Ratsuchende in der
erwerbsfähigen Altersstruktur zwischen dem 26-igsten und 45-igsten Lebensjahr auf
(61 %).
Der Großteil der Ratsuchenden kam aus Kalk, gefolgt von Mülheim und Porz. Die
restlichen 7% verteilten sich auf die übrigen Stadtteile oder kamen außerhalb Kölns
(2%).
Kalk
Mülheim
Porz
Restliches Köln und
außerhalb
65%
18%
10%
7%
In die Beratung kamen sowohl Einzelpersonen, als auch Paare und Familien. Die
Haushaltsgrößen setzten sich wie folgt zusammen:
1 Person
2 Personen
3 Personen
4 Personen
22%
26%
22%
30%
Existenzsicherung – Lebensunterhalt
Die Mehrheit der zu Beratenden (62%) finanzieren ihren Lebensunterhalt primär über
SGB II-Leistungen. 20% konnten ihre Existenz hauptsächlich von Einkünften aus
nichtselbständiger Tätigkeit sichern. Durch den Bezug von weiteren sozialen
Leistungen konnte die Grundsicherung sichergestellt werden.
25
40% der Ratsuchenden verfügten über keinen Schulabschluss, 19% über einen
Hauptschulabschluss, 14% über Abitur und 13% über Mittlere Reife. Die restlichen
14% hatten einen Schulabschluss, der in Deutschland nicht anerkannt war.
60% der Ratsuchenden verfügten über keine Berufsausbildung, 33% hatten eine
Berufsausbildung. Weitere 5% hatten eine Fach- bzw. Hochschulausbildung. Die
restlichen 2% hatten eine abgebrochene oder nicht anerkannte Berufsausbildung.
II.
Beratungsschwerpunkte
Der Hauptschwerpunkt lag auch wie in den Jahren zuvor im SGB II. Auch Fragen
zum SGB III und SGB XII sowie zu ausländerrechtlichen Problematiken nahmen
einen großen Raum ein. Neben der Unterstützung bei Antragstellungen zu Erst- und
Folgeanträgen im SGB II, III und XII-Leistungsbereich, war vor allem der weiterhin
hohe Anteil an Beratungen zur Wohnsituation und den Wohnkosten deutlich zu
vermerken. Einen großen Beratungsbedarf gab es auch bezüglich
Bescheidprüfungen und zu Rückforderungen des Jobcenters.
Aber auch Fragen zu Existenzängsten, drohender möglicher Armut durch Schulden,
psychischer Notlagen und Belastungen in der Familie waren Themen der Beratung.
So wurden durch die Beratung lösungsorientierte Hilfestellungen erarbeitet und ggfls.
an Fachstellen weiterverwiesen (z.B. Schuldner- oder Mieterberatung).
Bei Fragen zur beruflichen Orientierung war vor allem die Erarbeitung möglicher
neuer Perspektiven, sowie alternativer Berufsmöglichkeiten wichtig. Der hohe Anteil
von Ratsuchenden aus Bulgarien (11%) ist in 2015 weiterhin signifikant. Auch im
letzten Jahr ist dies auf die weiterhin unklare und wechselnde Rechtslage
zurückzuführen, die oftmals eine ungesicherte Existenz zur Folge hat. Entsprechend
hoch war auch 2015 die Beratung bezüglich Existenzsicherung.
Darüber hinaus ist auch eine Zunahme von Flüchtlingen, in erster Linie aus Syrien
und dem Irak in der Beratung zu verzeichnen. Dieser ist auf einen generellen Anstieg
der Flüchtlingszahlen in Köln auf über 12.500 (Stand Februar 2016 - Quelle
Ausländeramt Stadt Köln) zurückzuführen. So gibt es im Sozialraum
Vingst/Höhenberg und im Bezirk Kalk Flüchtlingsunterkünfte, auch in unmittelbarer
Nähe des Vingster Treffs. Flüchtlinge sprechen in der Beratungsstelle vor und fragen
nach Beratung und Angeboten. Vor allem durch eine enge und gute Zusammenarbeit
mit der Migrationsberatungsstelle für erwachsene Zuwanderer des Vingster Treffs
konnten so flüchtlingsspezifische Fragestellungen entsprechend bearbeitet bzw.
weitergeleitet werden. Auch hinsichtlich ausländerrechtlicher Fragestellungen, der
Verbesserung der Sprachkenntnisse etc. war die Kooperation mit der MBE
zielführend. Die gute Kooperation mit der Unabhängigen Beratungsstelle für
Flüchtlinge war vor allem bei Fragen zu asylspezifischen Themen wichtig.
Das Thema Langzeitarbeitslosigkeit und mögliche Perspektiven für einen (Wieder-)
Einstieg in den Arbeitsmarkt war auch in 2015 ein wichtiges Thema, da eine große
Anzahl der Ratsuchenden der Gruppe der Langzeitarbeitslosen zuzuordnen war.
Diese Gruppe weist aufgrund der längeren Arbeitslosigkeit eine gewisse
Arbeitsmarktferne auf, durch die die Aufnahme einer Tätigkeit auf dem ersten
Arbeitsmarkt deutlich erschwert ist. Daher erfolgte für die Zielgruppe auch 2015
wieder das Kursangebot „Durchstarten“, welches sich an Elemente des
Selbstvermittlungscoaching anlehnt, mit dem Ziel „Potentiale und Kompetenzen“ zu
26
erkennen und Vertrauen und Motivation in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und
so berufliche Perspektiven zu erarbeiten.
Ratsuchende können sich auch ehrenamtlich in 3 Projekten des Vingster Treffs
beteiligen, um so ihre Chancen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, zu
erhöhen.
Das individuelle Bewerbungstraining war auch 2015 sehr nachgefragt und so
haben insgesamt 177 Termine zur Erstellung von Bewerbungsunterlagen bzw. zur
beruflichen Orientierung, stattgefunden.
Durch den offenen PC-Zugang im Vingster Treff hatten Menschen ohne eigenen PC
Zugang zur Stellenrecherche bzw. konnten ihrer Bewerbungsunterlagen erstellen
bzw. überarbeiten.
Ein wichtiger Bestandteil unseres Beratungsangebots in 2015 war die offene
Sprechstunde der Schuldnerhilfe Köln, die einmal wöchentlich angeboten wurde.
Hauptthemen waren Probleme bzgl. der Schuldensituation, Unterstützung bei
existenziellen Krisensituationen und Verbraucherinsolvenzberatung.
Neben den Informationsveranstaltungen zum ALG II („Vom Antrag bis zum
Widerspruch“, „Alles um das Thema Wohnung und ALG II“) und einer
Infoveranstaltung zum Thema „Energie Sparen“, bot der Vingster Treff auch weitere
niederschwellige Angebote an. So fanden wieder mehrere EDV Kurse für
Anfänger und Fortgeschrittene statt. Der ganzheitliche Ansatz in der Beratung
verhilft Ratsuchenden ihre sozialen Netzwerke und den interkulturellen Dialog zu
stärken. So konnten Menschen an niedrigschwellige Bildungsangebote angebunden
werden wie z.B. der Nähwerkstatt „Vingster Nähkästchen“, den Nähkursen oder dem
Frauencafe. Darüber hinaus wurde 2015 wieder eine Stadtteilzeitung erstellt. In
einem Projekt wurden von erwerbslosen Menschen eigene Artikel geschrieben und
unter fachlicher Anleitung eine Zeitung entworfen, die sich an Interessierte aus dem
Veedel richtete.
Auf Anfrage der Diakonie fanden auch zwei Infoveranstaltungen bzgl. ALG II im
Bundesfreiwilligendienst für TeilnehmerInnen des Bundesfreiwilligendienstes statt.
Seit nunmehr sieben Jahren werden im Vingster Treff Fortbildungen zum SGB II
angeboten. Durch eine erfolgreiche Kooperation mit der Rechtsstelle des
Sozialamtes Düsseldorf hat wieder eine Fortbildung „Aktuelles aus dem SGB II“
stattgefunden, welche in erster Linie von KollegInnen aus den
Beratungseinrichtungen in Köln besucht wurde.
III.
Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit
Ebenso wichtig ist eine aktive Netzwerkarbeit und entsprechende Einbindung des
Vingster Treffs im Sozialraum. So konnte der Vingster Treff seine Rolle als
Sprachrohr für die Zielgruppe wahrnehmen und strukturelle Probleme an
entsprechende Ebenen weiterleiten. Stadtgebietsübergreifend - nahm er an
Fachveranstaltungen zum Integrierten Handlungskonzept und Quartiersentwicklung
in Köln (Veranstaltungen/ Auftaktveranstaltung, Workshops des Ministeriums) teil,
aber auch auf städtischer Ebene zur Entwicklung des Integrierten
Handlungskonzepts (IHK) zur Quartiersentwicklung und zu Bürgerbeteiligungen. In
Treffen mit Kooperationspartnern (mit Stadt und Jobcenter) wurden gemeinsame
Vorschläge entwickelt. Neben dem AK Armes Köln, (der Vingster Treff koordiniert
in Köln gemeinsam mit dem Kölner Arbeitslosenzentrum KALZ den
27
Arbeitskreis) dem AK Kalk, Stadtteiltreffen Vingst/Höhenberg, nahm die
Beratungsstelle auch an den SGB II Austauschtreffen mit der Leitung des Jobcenters
teil. Durch den aktiven Sitz im Jobcenter Beirat konnten beratungsspezifische
Probleme, die vermehrt bei ALG II Beziehern auftraten, gezielt angesprochen
werden.
Ebenso sind die Kooperation und die Mitarbeit mit Standortleitungen, sowie dem
Kundenreaktionsmanagement des Jobcenters bei schwierigen Fällen sehr
hilfreich. So erfolgte z.B. Anfang des Jahres ein Besuch der Standortleitung des
Jobcenters Köln Kalk im Vingster Treff und die Beratungsfachkräfte der
Erwerbslosenberatung und der MBE stellten die Angebote des Vingster Treffs im
Rahmen einer Teamsitzung den einzelnen Teamleitungen des Jobcenters Köln Kalk
vor.
Eine aktive Öffentlichkeitsarbeit hat auch 2015 stattgefunden:
So wurde ein Artikel in der GIB Anfang Januar 2015 zur Beratungs- und
Vernetzungssituation in Köln veröffentlicht. In Kooperation mit dem Vingster Treff und
einer weiteren Beratungsstelle führten Studenten der Uni Duisburg eine Erhebung
von Ratsuchenden hinsichtlich der Zufriedenheit mit dem Jobcenter durch, die unter
anderem im Jobcenter präsentiert wurde. Im Rahmen dieser Erhebung fanden
Befragungen von Ratsuchenden im Vingster Treff statt. Des weiteren stellte die
Beratungsstelle seine Angebote auf dem Marktplatz in Vingst vor, gab es
regelmäßige Pressemitteilungen über Veranstaltungen und Angebote des Vingster
Treff, aktuelle Informationen und Präsentationen auf der eigenen Internetseite und
auf Facebook, sowie entsprechende Flyer und Aushänge.
Der Vingster Treff ist zertifizierter Träger nach AZAV (Akkreditierungs- und
Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) und hat seit 2009 ein
Qualitätsmanagementsicherungssystem. In der Beratungsstelle werden
regelmäßig Kundenzufriedenheit (über Beratung, Angebote und Veranstaltungen,
in 2015 auch auf türkischer Sprache), Beschwerdemanagement und die
Zufriedenheit der Referenten/innen erhoben, analysiert und ausgewertet. Die
Ergebnisse wurden den Ratsuchenden auch 2015 präsentiert.
28
Arbeitslosenzentren
Frauen gegen Erwerbslosigkeit e.V.
Im Jahr 2015 haben insgesamt 5.328 Besucherinnen die Angebote des
Arbeitslosenzentrums und der Erwerbslosenberatungsstelle genutzt. 939
Einzelberatungen fanden in der Erwerbslosenberatungsstelle statt.
Hinzu kamen 205 telefonische Kurzberatungen.
Der Verein Frauen gegen Erwerbslosigkeit e.V. ist sowohl Träger eines
Arbeitslosenzentrums(ALZ) als auch einer Erwerbslosenberatungsstelle (ELBST).
Die Angebote des ALZ werden im Folgenden aufgeführt. Da einige Angebote der
durchgeführten Maßnahmen in enger Kooperation zwischen ALZ und ELBST
stattfanden, werden diese im Folgenden ebenfalls benannt.
Während der Schwerpunkt der Arbeit der ELBST auf der Beratung erwerbsloser
Frauen lag, bot unser ALZ vielfältige offene Angebote, Kurse, Infoveranstaltungen
sowie diverse Workshops an. Die Beratungsarbeit im ALZ fand in Form von
Gruppenberatungen und telefonischen sowie persönlichen Kurzberatungen statt, in
denen auf weiterführende Hilfsangebote verwiesen wurde. Die Gruppenberatung zur
„Orientierung rund ums ALGII“ hat an insgesamt 32 Terminen mit durchschnittlich
12 Teilnehmerinnen stattgefunden und wurde somit von insgesamt 384
Ratsuchenden besucht. Bei Bedarf wurde eine Übersetzung in folgende Sprachen
angeboten: Persisch, Türkisch, Russisch, Eritreisch, Englisch, Französisch, Spanisch
und Serbokroatisch.
Im unserem seit vielen Jahren wöchentlich stattfindenden „Info-Café“, wurden
Fragen aus der Beratung aufgegriffen und in Form von Infoveranstaltungen,
Seminaren und Workshops mit Hilfe eingeladener Referenten und Referentinnen
bearbeitet. Schwerpunkte der insgesamt 45 Info-Veranstaltungen waren u.a.:
Fragen zur psychosozialen Stabilisierung, Gesundheit, Prävention,
Schuldnerberatung, Umweltschutz sowie Fragen zum beruflichen (Wieder) -Einstieg.
Eingeladen waren Expert/innen aus: Existenzgründungsberatung, Schuldnerhilfe,
Drogenhilfe, Pro Familia, Ehrenamtskoordination, Mutter-Kind-Kur, Familienberatung,
Erziehungsberatung, Frauenberatungsstellen, Kontaktstelle Kindertagespflege, sowie
Vertreter/innen diverser Bildungsträger, des Gesundheitsamtes, der Energieberatung
der RheinEnergie, der IHK und Handwerkskammer. Hinzu kamen Ausflüge und
Exkursionen, „Ich entdecke meine Stadt“- kostenlose Museumsbesuche,
Stadtbibliothek, Betriebsführungen, entspannte Plätze und Parks,
Ausbildungsmessen usw. Das Angebot des Infocafés wurde regelmäßig auf unserer
Homepage und durch Aushänge und Handzettel angekündigt. Mit durchschnittlich 20
Besucherinnen haben insgesamt 900 interessierte Ratsuchende das Angebot
genutzt.
29
Zusätzlich konnten Fragen zu Bewerbung und Stellensuche im Rahmen einer
regelmäßig wöchentlich stattfindenden offenen Bewerbungswerkstatt bearbeitet
bzw. vertieft werden. Als Ergebnis wurden vollständige Bewerbungsunterlagen
kostenlos erstellt und die Teilnehmerinnen erhielten Unterstützung bei der
Stellenrecherche und der Vorbereitung zu Vorstellungsgesprächen. Insgesamt
nutzten 810 Teilnehmerinnen das Bewerbungstraining. Zusätzlich haben 90
Teilnehmerinnen eine individuelle Bewerbungshilfe mit vereinbartem Einzeltermin
in Anspruch genommen.
Ein regelmäßig wöchentlich stattfindender PC-Kurs für Anfängerinnen ohne
Vorkenntnisse wurde von insgesamt 495 Teilnehmerinnen besucht. Ein sehr
frequentiertes Angebot war nach wie vor das „Konversationstraining für
Bewerbung in Beruf und Ausbildung“ für erwerbslose Migrantinnen, das zwei Mal
pro Woche stattfand. Zu den insgesamt 90 Terminen kamen insgesamt 1170
Besucherinnen mit Zuwanderungsgeschichte.
Auch im vergangenen Jahr wurde deutlich, wie hoch der Bedarf an einer
interkulturellen, unabhängigen und frauenspezifischen Beratung ist. Unsere
Angebote richten sich an alle Frauen unabhängig von sozialer oder kultureller
Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, Familienstand oder Alter.
Neu hinzugekommen ist die Familienberatung. Ein Angebot für Ratsuchende, die
eine gemeinsame Beratung für sich und ihre Familienangehörigen wünschen, wenn
sie z.B. Fragen zum Leistungsbezug klären oder ihre berufliche Integration in den
Arbeitsmarkt (z.B. Existenzgründung) mit ihrem Lebenspartner sowie den
erwachsenen Kindern planen möchten. Ein zunehmend nachgefragter Schwerpunkt
bildet die Beratung von Transgender und quer orientierten Menschen mit
Migrationshintergrund und ihren Familien bzw. Wahlfamilien. Deutlich wird die
zunehmende Zahl von Ratsuchenden aus den süd- und südosteuropäischen
Mitgliedstaaten der EU sowie den neu zugewanderten bzw. geflüchteten Frauen
und ihre Kinder.
Das im November 2015 neu eröffnete Interkulturelle Sprachcafé bietet Austausch
und Kontakte für Flüchtlingsfrauen, Migrantinnen und andere Interessierte/ mit
Tauschbörse und Kinderbetreuung
Weitere Angebote: Handwerkskurs: kleine Reparaturen im Haushalt. Eine
Handwerkerin gibt Tipps und Anleitung /Wie will ich wohnen? Ein Seminar über
Wohnen im Alter. Information und Austausch über Wohnformen, alternative Wohnund Lebensprojekte, Pflege und Selbstbestimmtes Leben, Veranstaltungen zu
gesellschaftspolitischen Themen: Internationaler Frauentag, Tag der Gewalt
gegen Frauen, Initiativen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Interkulturelle
Veranstaltungen und Fest. ELBST und ALZ organisierten gemeinsam mit dem
Bündnis Kölner Frauenprojekte „LILA in Köln“, Aktionen zum Internationalen
Frauentag und anlässlich des Themas:
„Gewalt gegen Frauen“. Gemeinsam mit anderen Initiativen setzten wir uns gegen
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Köln ein.
30
Arbeitslosenzentrum im Kellerladen e.V.
Im Jahr 2015 kam es zu 962 Beratungen. Hinter diesen Beratungen stehen 68
Personen (40 Frauen, 28 Männer), die das Jahr über immer wieder Beratungs- und
Begleitungsbedarf haben. Nicht dabei sind unzählige Kurzkontakte, die lediglich zur
Information dienen und dem Einzelnen helfen, Dinge evtl. schneller zu erledigen.
Da wir hier in einem Siedlungsgebiet in unmittelbarer Nähe zu den Menschen
befinden, fanden fast alle Kontakte direkt im persönlichen Gespräch statt (99 %), die
telefonischen Kontakte betrugen 1 %.
Wie in den Jahren zuvor, blieb es nicht bei einem einmaligen Kontakt, sondern es
gab Folgekontakte (21 %). Oft hilft eine Information im Rahmen eines Kurzkontaktes
über Hilfen, zuständige Ämter oder sonstiges, damit Ratsuchende alleine weiter ihre
Interessen verfolgen können. Aber ein Kurzkontakt besteht häufig vor einem
Beratungsgespräch oder hinterher. Hier gab es 72 % Kurzkontakte. Der Anteil der
weiblichen Ratsuchenden betrug 59 % und der Anteil der männlichen Ratsuchenden
lag bei 41 %.
Bei den Haushaltsgrößen ergibt sich folgendes Bild: Single-Haushalte 32 %; 2Personen-Haushalte 29%, d.h. Paare oder Einelternfamilien mit 1 Kind (insgesamt
alleinerziehend waren 1 %); 3- und 4-Personen-Haushalte, d.h. Familien mit Kindern
38 %.
Nationalitäten: deutsch 63 %; türkisch 7 %; in geringen Prozentzahlen ( 5 % bzw. 2
oder 3 % ) finden sich folgende Nationalitäten Rumänien, Kosovo, Irak, Ukraine,
Italien, Kroatien, Spanien und Marokko.
Bei der Altersstruktur in unserem Zentrum fällt auf, dass der Anteil der unter
25jährigen nur mit 12 % vertreten ist, obwohl viele Familien beraten werden. Der
„Kellerladen“ verfügt über ein Jugendbüro, das den Bereich U 25 abdeckt.
Jugendliche/junge Erwachsene werden vom Jobcenter dorthin zugewiesen oder
gehen freiwillig dort hin. 7 % der Ratsuchenden waren 26-35 Jahre alt; 36 % 36-45
Jahre; 14 % 46-55 Jahre und 30 % über 55 Jahre.
Dauer der Arbeitslosigkeit: 55 % waren mehr als 5 Jahre arbeitslos; 3-5 Jahren
Arbeitslosigkeit gab es bei 8 % der Besucher; 1-3 Jahre arbeitslos waren 12 %; bis
zu einem Jahr arbeitslos waren 17 % und 8 % waren von Arbeitslosigkeit bedroht.
Im Bereich Schulabschluss/Ausbildung ergibt sich folgendes Bild: ohne
Berufsausbildung 66%; mit Berufsausbildung 23 %; mit Fach-/Hochschulausbildung
3 %; mit nicht anerkanntem Berufsabschluss 5 %, abgebrochen hatten 3 % ihre
Berufsausbildung. 8 % waren ohne Abschluss; 43 % hatten einen
Hauptschulabschluss und 23% einen nicht anerkannten Schulabschluss; 15 % hatten
die Mittlere Reife als Abschluss, 11 % Abitur und 8 % gar keinen Abschluss.
Das Einzugsgebiet war hauptsächlich Nippes (hier: Bilderstöckchen) mit 83 %; die
anderen Ratsuchenden kamen aus Kalk, Innenstadt und Ehrenfeld.
31
In der Erfassung der Zahlen der Statistik wird unterschieden zwischen primären und
ergänzenden Leistungen:
Primär lebten 32 % der Ratsuchenden von Alg II/Sozialgeld. Alg I erhielten 6 %,
Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit erzielten 25 % der Besucher. 19 % lebten
von Rente. (Die fehlenden Prozentpunkte verteilen sich auf Lebensunterhalt aus
selbständiger Arbeit, Krankengeld, Grundsicherung). Ergänzend erhielten Personen
z.B. auch Alg II, Kindergeld, Rente, etc.
Schwerpunkte der Beratungen und der Arbeit
Bei 72 % war u.a. Mittellosigkeit Anlass für eine Beratung. Dies liegt sicher daran,
dass es seit 5 Jahren in Bilderstöckchen eine Lebensmittelausgabe gibt, die vom
Kellerladen verantwortlich geführt wird. In 17 % der Fällen war auch die
psychosoziale Situation (familiäre Probleme, Probleme mit Nachbarn, etc.) Thema.
Infos zu verschiedenen sozialen Leistungen der Sozialgesetzbücher gab es in ca. 11
% der Fälle, aber auch zum Ausländerrecht, Bundeskindergeldgesetz,
Wohngeldgesetz, etc. Ebenso gab es das Angebot bei diversen Antragstellungen
behilflich zu sein (Köln Pass, KiZ, Befreiung von der Rundfunkgebühr).
Die Mittellosigkeit ergab sich häufig aus den gewohnten Gründen (Schulden beim
Energieversorger im Rahmen der Jahresabrechnung oder unvorhergesehene
Ausgaben wie Ersatz für Kühlschrank, Waschmaschine, Staubsauger, Bett, Kleidung,
etc.), aber auch aus dem zu niedrigen Regelsatz für Kinder. Neben den
Interventionen bei dem Energieversorger, Vermittlung von Hausrat, wurde auf die
regelmäßige Teilnahme an der Lebensmittelausgabe verwiesen, um mit dem dort
eingesparten Geld das Notwendige kaufen zu können.
Da die psychosoziale Situation bedingt durch Arbeitslosigkeit und Mittellosigkeit für
die Betroffenen als sehr belastend erlebt wird, hat der „Kellerladen“ um das
Arbeitslosenzentrum herum Einrichtungen geschaffen, die den Menschen die
Möglichkeit bieten, Gemeinschaft zu erleben, Austausch zu haben mit Menschen, die
in der gleichen Situation wie sie sind; mitzuarbeiten an Stellen (Ferienmaßnahmen,
Lebensmittelausgabe, Vorbereitung und Durchführung von Festen), die die
persönliche Situation, aber auch die Situation des Viertels verbessern.
Nach wie vor sind Themen wie Kriminalität und Sucht „große Baustellen“, die immer
wieder bearbeitet werden müssen.
Der Kellerladen nimmt regelmäßig an der „Bilderstöckchen-Konferenz“ teil und hat
eine Kooperation mit den verschiedenen Familienzentren vor Ort. Eine gute
Verbindung existiert zum Caritasverband f.d. Stadt Köln, besonders zur
Schuldnerberatung und zum Migrationsdienst.
Neben den Hilfsgütertransporten in ein Romalager in der Ostslowakei (immer
verbunden mit dem Besuch einer NS-Gedenkstätte und vielen Informationen zur
neueren Geschichte), gibt es andere Bildungsangebote hier in Köln (z.B. Besuch des
NS-Dokumentationszentrums).
32
Beim Frühlingsfest wurden ca. 1.000 Menschen erreicht.
Seit Sommer 2012 ist der Kellerladen e.V. als Träger gem. AZAV zertifiziert (als
Maßnahme wurde das Jugendbüro zertifiziert). Im Jahr 2015 wurde das
Überwachungsaudit erfolgreich absolviert.
Arbeitslosenzentrum Lindweiler Treff
Seit 1977 existiert der Lindweiler Treff als evangelische Einrichtung im Kölner
Norden. Seit 1986 findet sozialdiakonische Arbeit statt, die, ausgehend von der
hohen Arbeitslosenquote in den 1980er Jahren, seit 1987 durch einen
Arbeitslosentreff ergänzt wurde. Öffentliche Mittel sowie EU Förderungen
ermöglichten, die Arbeit des Arbeitslosenzentrums weiter zu entwickeln und
auszubauen. Seit 2011 wird das Arbeitslosenzentrum des Lindweiler Treffs
durch den ESF gefördert. Der Lindweiler Treff ist Drehscheibe, Informationsbüro und
zentrale Anlaufstelle im Stadtteil. Grundlage der Arbeit ist die Förderung hiesiger
Netzwerkstrukturen. Der Treff stellt mit den Schwerpunkten Gemeinwesenarbeit,
Arbeitslosenzentrum, Beratungs- und Begegnungsstätte mit angeschlossenem
Stadtteilcafé einen Knotenpunkt im Stadtteil dar. Die Einrichtung ist von montags bis
freitags zwischen 9:00 und 17:00 Uhr geöffnet und bietet verschiedene
Partizipations-, Begegnungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für BürgerInnen an.
In diese Strukturen eingebettet sind die Angebote und Projekte für erwerbslose und
von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen.
Konzept zur Begleitung erwerbsloser Menschen
Der Lindweiler Treff hat langjährige Erfahrungswerte in der Begleitung von Menschen
ohne Erwerbstätigkeit und von Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen. Alle Angebote
und Aktivitäten sind grundsätzlich niedrigschwellig und sozialräumlich ausgerichtet,
um den Ratsuchenden den Zugang zu Hilfen und Unterstützungsangeboten zu
erleichtern. Das Arbeitslosenzentrum des Lindweiler Treffs bietet sowohl Einzel- als
auch Gruppenangebote an, sowie Möglichkeiten der ehrenamtlichen Mitarbeit. Die
Begegnungs-, Betätigungs-, Beteiligungs- und Bildungsangebote des
Arbeitslosenzentrums zielen darauf ab, die Teilhabe der Ratsuchenden am
gesellschaftlichen Leben zu fördern. In lebensweltnahen Gruppenangeboten, die
nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe strukturiert sind, können Ratsuchende
miteinander in Kontakt kommen und sich untereinander austauschen. Im Jahr
suchen rund 4000 Ratsuchende die Angebote und Projekte des
Arbeitslosenzentrums des Lindweiler Treffs auf.
Beschreibung einzelner Angebote
Die Arbeitslosen- und Sozialberatung beinhaltet die Beratung in den
Rechtsgebieten SGB II, III, XII und angrenzenden gesetzlichen Bestimmungen sowie
Krisenintervention und psychosoziale Beratung. Unterstützung und Hilfestellung
erhalten Ratsuchende beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen sowie beim
telefonischen Behördenkontakt. In Einzelfällen kann eine Begleitung bei
Behördengängen (z.B. zum Jobcenter) eingerichtet werden. Bei Bedarf wird an
33
weiterführende Hilfsangebote und Dienstleistungen vermittelt. Die Beratung findet
zweimal in der Woche in Form einer offenen Sprechstunde statt; bei Bedarf können
individuelle Termine vereinbart werden. Zur beruflichen Orientierung werden für
Ratsuchende passgenaue Unterstützungsleistungen bei der Arbeitssuche
angeboten. Diese beinhalten individuelle Bewerbungstrainings,
Berufswegeplanungen, Ausbildungs- und Qualifizierungsberatungen. Hinzu kommt
die Unterstützung bei der Suche nach Arbeitsangeboten, Praktika oder anderen
Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt mit einer Hilfestellung bei der Erstellung
von Bewerbungsunterlagen. In Qualifizierungsangeboten, wie laufende Computerund Internetkurse, haben die Ratsuchenden die Möglichkeit, sich weiter zu
qualifizieren und eigenständig Bewerbungsunterlagen zu erstellen.
Der Lindweiler Treff fördert die ehrenamtliche Mitarbeit im Sinne der
Gemeinwesenorientierung durch einzelne Angebote des Lindweiler Treffs oder dem
Secondhandcafé Schatztruhe. Im Secondhandcafé Schatztruhe geben Menschen
aus den umliegenden Stadtteilen und Gemeinden ihre gut erhaltene Kleidung ab.
Menschen, die nicht viel Geld besitzen, wird so die Möglichkeit eröffnet, günstig
Kleidung, Haushaltswaren, Spielsachen etc. zu erwerben; sich bei einer Tasse
Kaffee über Neuigkeiten auszutauschen; und Kontakte zu knüpfen. Ratsuchende
können im Secondhandcafé ehrenamtlich tätig werden und haben so die Möglichkeit
berufliche Kompetenzen, wie beispielsweise den Umgang mit Geld bzw. mit
Abrechnung/Kassensystemen, Kundenkontakt und -beratung, Teamarbeit,
Kommunikationsfähigkeit, selbständiges Arbeiten, Warenpräsentation usw. zu
erlernen.
Das Stadtteilfrühstück ist ein wöchentlich stattfindendes Angebot, bei welchem
Ratsuchende sich informell austauschen und miteinander in Kontakt kommen
können. Organisiert und zubereitet wird dieses unter anderem von erwerbslosen
Menschen aus dem Stadtteil. Der Nähtreff findet einmal in der Woche statt und ist
auf die Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet. Ziel ist es, dass TeilnehmerInnen sich
gegenseitig das Nähen beibringen und gemeinsam etwas herstellen (z.B. Taschen,
Topflappen, Kissen etc.). Die Accessoires und Gebrauchsgegenstände werden im
Café Schatztruhe oder auf Feierlichkeiten der Kirchengemeinden für kleines Geld
verkauft. Durch das Nähangebot können TeilnehmerInnen ihre Potenziale einsetzen
und es soll ihnen Raum gegeben werden, sich aktiv zu engagieren und das Ergebnis
ihrer Arbeit sinnvoll im Rahmen einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Die
Interkulturelle Kochgruppe ist 2014 auf Initiative einer Ratsuchenden aus dem
Arbeitslosenzentrum entstanden. Im Mittelpunkt steht das Zubereiten von Speisen,
die TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Kulturen sich gegenseitig vorstellen und
einander anlernen. Ziel des Angebotes ist es, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit
der Ratsuchenden durch eine niedrigschwellige Form der Hilfe zur Selbsthilfe zu
fördern.
Die Familienfreizeit wird einmal im Jahr durchgeführt und richtet sich primär an
Familien, die im Sozialleistungsbezug stehen. Oftmals befinden sich gerade Familien
im ALG II-Bezug in einer angespannten finanziellen Situation, in der kaum Geld für
kulturelle Teilhabe vorhanden ist. Die Freizeit bietet neben Spiel, Spaß- und
Freizeitaktivitäten auch die Möglichkeit des informellen Austausches. Eltern und
Kinder erleben gemeinsam Normen und Werte (Pünktlichkeit, Motivation, Vertrauen,
Initiative etc.), lernen in heterogenen Gruppen zu leben, Konflikte zu lösen und
Kompromisse zu erarbeiten.
34
Die Schuldnerberatung des Diakonischen Werks des Ev. Kirchenverbandes Köln
und Region hat eine monatlich stattfindende Außensprechstunde im Lindweiler Treff
eingerichtet. Die Ratsuchenden erhalten die Möglichkeit, innerhalb der bereits
bekannten institutionellen Strukturen niedrigschwelligen und kostenlosen Zugang zu
Hilfe und Beratung in Bezug auf ihre finanzielle Situation zu bekommen.
Im Wohnheim Lindweilerweg in Trägerschaft des Sozialdienstes Katholischer Männer
e. V. wurde im September 2015 eine Außenberatungssprechstunde des
Arbeitslosenzentrums für Flüchtlinge/Geduldete installiert. Zugeschnitten auf die
spezielle Zielgruppe wird die Arbeitslosen- und Sozialberatung mit Hilfe von
Dolmetschern vor Ort angeboten. Bei Bedarf werden Ratsuchende an den
Migrationsdienst des Diakonischen Werkes des Ev. Kirchenverbandes Köln und
Region angebunden.
Auswertung der Statistik/ Personenbezogene Daten
Im Jahr 2015 kam es zu einem wiederholten Anstieg von persönlichen
Beratungsgesprächen. So besuchten im Jahr 2013 insgesamt 223, im Jahr 2014
297 und im Jahr 2015 341 Ratsuchende die dienstags und donnerstags stattfindende
offene Sprechstunde auf oder kamen zu individuell vereinbarten Terminen. Die
Kontaktaufnahme verteilte sich auf Kurz-, Erst- und Folgekontakte (7%; 20% und
73%) auf Ratsuchende, die zu 81 Prozent aus dem Stadtbezirk Chorweiler
stammten. Telefonische Anfrage waren im Jahr 2015, wie im Vergleich zum Jahr
2013 und 2014, mit 22 Kontakten/6 Prozent eher selten, hingegen 218/93 Prozent
persönliche Beratungsgespräche vor Ort stattfanden. Wie auch die Jahre zuvor
nahmen Frauen mit 67 Prozent häufiger die Arbeitslosen- und Sozialberatung in
Anspruch als Männer (33%).
Die Verteilung der Altersstruktur im Jahr 2015 gliedert sich wie folgt auf: 5 Prozent
der Ratsuchenden waren unter 25 Jahre, 25 Prozent im Alter zwischen 26 bis 35
Jahren, 20 Prozent 36 bis 45 Jährige, 17 Prozent 46 bis 55 Jahre und 33 Prozent
über 55 Jahre. Dabei ist auffällig, dass die 26 bis 35-jährigen Ratsuchenden häufiger
die Beratung aufsuchten als im Jahr 2014 (2014: 13%; 2015: 25%).
Dauer der Arbeitslosigkeit: auch im Jahr 2015 war der überwiegende Teil der
Ratsuchenden (57%) mehr als 5 Jahre arbeitslos (2014: 53%). 24% der
Ratsuchenden waren 1-3 Jahre ohne Arbeit, von Arbeitslosigkeit bedroht waren 8
Prozent aller Ratsuchenden. Von diesen Personen wiesen 63 Prozent eine
abgeschlossene Berufsausbildung auf.
Der Gegenstand der Beratung war im Jahr 2015 das Rechtsgebiet des SGB II zu
36 Prozent. Die Beratungsthemen waren dabei wieder vielfältig und bedingten sich
untereinander. So benötigten 39 Prozent Hilfe bei der Antragstellung; bei 22 Prozent
war die psychosoziale Situation der Ratsuchenden Anlass der Beratung; 12 Prozent
hatten Fragen zu den Kosten der Unterkunft/Umzug; mit der Bitte um Unterstützung
bei der Berufsorientierung kamen 13 Prozent der Ratsuchenden und 10 Prozent
erhielten Hilfestellung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen.
Schuldenproblematiken hatten 19 Prozent aller Ratsuchenden. Entsprechend ihrer
Anliegen wurden die Ratsuchenden an verschiedene Stellen oder Leistungsträger
weiter geleitet, z.B. das Jobcenter (28%), der Agentur für Arbeit (5%), das Sozialamt
(15%), Wohnungsamt (5%) oder sonstige Beratungseinrichtungen (11%).
35
Arbeitslosenzentrum Ostheim „Cafe im Veedel“ – Veedel e.V.
Besucherzahlen:
Insgesamt nahmen 2274 BesucherInnen in 2015 die unterschiedlichen Angebote
des Arbeitslosenzentrums wahr. 465 Besucher nahmen an 13 Veranstaltungen mit
freizeitbezogenem Charakter teil, 370 Personen nutzten 51 Informations- und
Bildungsveranstaltungen, im Bereich Begegnung und Selbsthilfe gab es 151
Angebote mit 922 Teilnehmern, zum Thema Betätigung/Ehrenamt trafen sich 517
Teilnehmern in 40 Veranstaltungen. Die Zahlen sind z. T. rückläufig, da sich mehrere
Gruppen nach der Sommerpause auflösten.
Hinzu kamen knapp 2900 Cafebesucher im offenen Bereich, das Straßenfest am
Buchheimer Weg verzeichnete ca. 600 Gäste, zum Weihnachtsmarkt und
Lichterbaumfest kamen je ca. 400 Menschen.
Sozialberatung:
Offene Sprechstunde Donnerstag von 14.00 - 17.00Uhr, weitere Termine nach
Absprache, ALG II Beratung nur nach Terminvereinbarung.
Die gestiegene Komplexität der Beratungsfälle und -themen konnte auch in
2015 nur in der zur Verfügung stehende Beratungszeit bearbeitet werden, eine
zeitliche Ausweitung war nicht möglich. Terminvereinbarungen waren nur mit
2wöchigem Vorlauf möglich. Der hohe Anteil an Ratsuchenden in 2014 (21%)
mit großen Sprachproblemen hat sich halbiert. Die Anzahl der Gespräche lag
um knapp 10 % unter dem Vorjahr, da bei Krankheitszeiten der Beraterin keine
adäquate Vertretung zur Verfügung stand.
387 persönliche Gespräche (alle über 15 min.) wurden geführt, 94 % der Menschen
kamen aus unserem Stadtbezirk.
43 % der Ratsuchenden sind deutscher (22 % Migrationshintergrund) Nationalität.
Die Bereitschaft zur Angabe des Herkunftslandes ist bei sehr vielen
Ratsuchenden weiter niedrig. Das gleiche gilt für Auskünfte zur Dauer der
Arbeitslosigkeit.
94 % der Ratsuchenden bestreiten ihren Lebensunterhalt primär durch ALG II
(wieder erneut leichter Anstieg zum Vorjahr), 11 % durch Arbeitseinkommen.
Die Vorsprache von Aufstockern ist auch in diesem Jahr erneut zurückgegangen,
gestiegen hingegen wieder die Anzahl an Personen mit mehreren Einkunftsarten,
auch weiteren Transferleistungen. Widerspruchsbearbeitung konzentrierte sich auf
fehlerhaftes oder massiv verspätet angerechnetes Einkommen durch das JobCenter.
Schulden waren wiederum in 60 Beratungen Schwerpunktthema. Neu waren 41
Beratungen zum Thema (vorgezogene) Rente und 15 Gespräche zum Thema
Pflegegeld/Pflegeversicherung sowie 19 Beratungen zum Thema Familiennachzug
aus den Maghrebstaaten.
36
Neben Antragshilfen, Bescheidprüfungen, Betriebskostenabrechnungen sowie
weiterhin vielen Beratungen zum Thema KdU/Umzug kamen 27 Personen zum
Thema Bildungs- und Teilhabepaket in die Beratung mit dem Schwerpunkt
Lernförderung. Ähnlich hoch war der Anteil von Ratsuchenden mit GEZ-Problemen
und teils immens hohen Nachforderungen. Der Anteil von funktionalen
Analphabeten, die Lese- und Schreibhilfe benötigen, stieg erneut an.
Weiterhin werden die Lebensmittelausgabe als Projekt des Mieterates Ostheim und
finanzielle Hilfen der Kirchen stark in Anspruch genommen, da bei vielen nach
langem ALG II Bezug keinerlei Ressourcen mehr vorhanden sind für
Ersatzbeschaffungen und Ansparleistungen kaum jemand tätigen kann. Die
Kleiderbörse des Veedel e.V. hat zum Jahresbeginn leider schließen müssen, da das
Ehrenamtlerteam sich aus Alters- und Gesundheitsgründen zurückziehen wollte und
kein Ersatz gefunden werden konnte.
Offene Angebote im „Cafe im Veedel“:
• Frühstückscafe, 1x pro Woche preiswertes Mittagessen
• Nachtcafe 1x im Monat ; Saisonale Feste
• Bewohnertreffpunkt, Info-Börse für den Stadtteil
• PC-Nutzung inkl. Internetzugang + Druckmöglichkeit
• Vermietung für private Feiern
• Einkaufsservice
Veranstaltungen & Projekte
Feste:
• Seniorensommerfest im Juli auf dem HöVi-Gelände
• Fest im Kalker Stadtgarten im August
• Straßenfest am Buchheimer Weg“ im September (ca. 600 Besucher)
• Lichterbaumfest am Buchheimer Weg im Dezember (ca. 400 Besucher)
• Ostheimer Weihnachtsmarkt
• Zwei Weihnachtsfeiern für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter
Zahlreiche Buffet- und Cateringaufträge des Ehrenamtler-Teams/ Highlights
2015:
• Seniorenvertretung Köln ;“Tag der älteren Generation“ ; 200 Personen im April
• Evangelische Kirchengemeinde HöVi/Neubrück (200 Personen im Mai)
• Katholische Jugendagentur, (jeweils 180 Personen) 2x im März und im
September
• „Wir für Pänz“ Fachtagung für 150 Personen im November
• Weihnachtsfeier Jugendamt der Stadt Köln (250 Personen) im Dezember
Bewerbungstraining:
• Zwei inhaltlich unterschiedliche Module für 4-6 Teilnehmer
Stadtteilzeitung „Ostheim“ und Seniorenkalender „Ostheim“:
• Erschien jeweils 2 x im Jahr; die Verteilung wurde über das ALZ koordiniert.
• Nachhilfeprojekt für Schüler der Sekundarstufe I in Kooperation mit GAG
Immobilien AG
• Deutsch-Konversationskurs in Kooperation mit der JobBörse Ostheim
37
Kooperationen:
(Ratsuchende werden von dort an uns verwiesen und umgekehrt)
• GAG
• Fachstelle Wohnen / ASD
• Mieterrat Ostheim und Ostheimer Mieterrat
• Lebensmittelausgabe
• Caritas und Ev. Kirchengemeinde
• Offene Kinder- und Jugendeinrichtung „OT Ostheim“
• Jugendhilfeschwerpunktträger LOGO gGmbh
• Wir für Pänz e.V. / Krabbelgruppe „Kleine Pänz“ Ostheim
• Schulen und Kindertageseinrichtungen im Sozialraum
• allen Teileinrichtungen des Veedel e.V. (Jugendeinrichtung, JobBörsen,
Sozialraumkoordination)
Ausblick 2015
• Fortführung des Nachhilfeprojekts, das auf sehr große Resonanz
ausländischer Familien gestoßen ist und eine hohe Erfolgsquote bei der
Notenverbesserung aufweist.
• Weitere Ausweitung von Angeboten im Bereich Information und Bildung.
• Fortführung der Neukonzeptionierung des bürgerschaftlichen Engagement im
Stadtteil für einzelne zeitlich begrenzte Projekte
Durch den Zuzug von 400 Flüchtlingen ab Januar in neu errichtete
Leichtbauhallen im Stadtteil wird das ALZ prüfen, welche dann vorhandenen
Bedarfe durch uns in Kooperation mit der bereits gegründeten Initiative
bearbeitet werden können.
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Angebote Beratungsnetz Köln 2015
Beratungsangebote
Kurse
Infoveranstaltungen
Sprachkurse
Beratung zum SGBII, III, XII
Wege in ArbeitBerufswegeplanung
Einzelcoaching
KDU- Kosten der Unterkunft
Sozialberatung in russischer,
persischer, türkischer, englischer
und französischer Sprache
Aktuelle Änderungen im SGB II
2015
Teilhabe- und Bildungspaket
Anrechnung von Einkommen
Bewerbungstraining &
Bewerbungstrainingsmodule
Rechte und Pflichten (SGB II und
III)
Alphabetisierungskurse
Zumutbarkeit von Arbeit (SBG II /
III)
Integrationssprachkurse
Psycho-soziale Beratung bei
Stress und Angst
Erklärung Hartz IV Bescheid
Rechtsberatung, Schwerpunkt
Zuwanderungsgesetz
Beschäftigung in der Gleitzone
Migrationsberatung
Rechte von Minijobbern
Beratung bei fehlender
Kinderbetreuung und
Vereinbarkeit Familie und Beruf
Energiesparen
ALGII im Bundesfreiwilligendienst
Kosten der Unterkunft
Aufenthaltsrecht
Antragsberatung
Ausländerrechtliche Änderungen im
ALG II
Teilhabe- und Bildungspaket
Präventionsveranstaltungen:
Existenzgründung
Schuldnerberatung
Schuldnerberatung
Sucht im Alltag
Mieterberatung
Hilfe zur Stressbewältigung
Entspannungstraining
Ernährungsberatung
Nachbarschaftshilfe
Energieberatung
Tauschringe
Multiplikatorenfortbildungen
Deutsches Gesundheitswesen (für
russisch sprechende Ratsuchende)
Aktuelles aus dem SGB II
Zuwanderungs- und Staatsangehörigkeitsgesetz
Einführung in die Grundlagen der
Schuldnerberatung - prävention
Schuldenfallen lauern überall
EDV Kurse
Schwangerschaft
und Familienplanung (für russisch
sprechende Ratsuchende)
Berufsbezogener
Konversationskurs
Kurse zur beruflichen
Orientierung
Offene
Angebote/Treffen
Selbstbewusst trotz
Arbeitslosigkeit – Geht das?
Freie Initiative Erwerbsloser
„Top in Job“
Multikulturelles Frauenfrühstück
Interkulturelles Erwerbslosencafé
PC-Nutzung zur Stellensuche
Gesundheitscoaching
Kreativcafé
Freizeit- und Ferienangebote,
Ausflüge und Exkursionen
Sportangebote (Bewegung und
Entspannung)
PC Gruppen
Spielnachmittag für Mütter und
Väter mit Kindern im Alter von
5-7 Jahren
Russische Seniorengruppe
Computerclub
Frühstücksbuffet
Freitagsfrühstück für Menschen
mit und ohne Arbeit
Nähtreff / Nähwerkstatt
Interkulturelle Kochgruppen
Mittagessenangebote
Hausaufgabenbetreuung
Cafe Schatztruhe (Treffpunkt im
Eltern-Kind-Gruppen
Stadtteil)
Kreativangebote
Secondhand-Cafe
Vereinstreff im Waggon
Nachtcafé
Nachbarschaftsfeste
Förderungsangebote für
Kinder und Jugendliche
Einzelcoaching für
Jugendliche in das
Berufsleben
Nachhilfeangebote
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Mutter-Kind-Kur
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Dienstleistungen
Begleitprojekt ins Jobcenter
Wäscherei mit Bring- und
Holservice
Catering
Fahrradreparatur
Kinderfriseur
Raumvermietung
Stadtteilzeitung
Seniorenkalender
Holzwerkstatt Reparatur von
Möbeln, Kunstgewerbe
Schreinerei (Anfertigung von
Kleinmöbeln, Reparaturen
etc.)
Vorbereitung zur Einrichtung
einer Lebensmittelausgabe
Veranstaltungen
Stadtteilfeste
Sommerstraßenfest
Weihnachtsmarkt
Weltfrauentag
Hennaabend
Krabbelstube
Ferienfreizeit
Anhang
Erläuterungen zur Auswertung der Statistik
Die statistische Auswertung der Beratungsdokumentationsbögen aller
Beratungsstellen und -zentren erfolgt anhand einer im Jahre 2009 neu erstellten
Datenbank. Diese Datenbank steht nach längeren Abstimmungsprozessen seit
Anfang September 2009 für alle Einrichtungen zur Verfügung und teilt sich in drei
Bereiche auf.
Die Eingaben sind anonym und nicht auf einzelne Personen zurückzuführen.
Einige Besonderheiten und Regeln sind bei der Eingabe zu beachten:
-
-
In einem ersten Teil (A-Teil) erfolgt die Erhebung zu Daten der Kontaktaufnahme,
dazu gehören Angaben zur Art des Kontaktes (Kurz-, Erst-, Folgekontakt) und
Angaben zum Zugang (telefonisch, persönlich, per
E-Mail). Diese Felder müssen von allen Beratungsstellen und –zentren
verpflichtend ausgefüllt werden, ansonsten ist eine weitere Daten-Eingabe nicht
möglich.
-
Im B-Teil werden personenbezogene Daten erfasst, soweit eine Erfassung
möglich ist und die Daten im Beratungsgespräch erhoben werden können. Dies
gilt, in Absprache mit der Stadt Köln, insbesondere für die Eingabe der Daten der
Arbeitslosenzentren. Auch bei telefonischen Anfragen ist die Datenerhebung nur
sehr eingegrenzt möglich.
-
Im C-Teil werden Angaben zur Beratung (Rechtsgebiete, Beratungsthemen,
Weiterleitung oder Kontaktaufnahme mit Ämtern usw.) festgehalten.
-
Sowohl bei den Angaben zu personenbezogenen Daten als auch bei Angaben
zur Beratung sind Mehrfachnennungen möglich.
-
Die Felder im B-Teil und im C-Teil sind keine Pflichtfelder, somit nur auszufüllen,
wenn möglich.
-
Bei Folgekontakten werden die personenbezogenen Daten nicht erneut erfasst,
sondern nur die Angaben zur Beratung.
Die Auswertung des statistischen Zahlenmaterials ist immer auf die jeweilige
Bezugsgröße zu beziehen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Impressum:
Sachberichte: ArbeitslosenBürgerCentrum (ABC) Höhenhaus/Caritasverband
für die Stadt Köln e.V., Echo - Engagiert in Chorweiler/PariSozial gGmbH Köln,
Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ e.V.), Vingster Treff, Bürgerzentrum Vingst,
Frauen gegen Erwerbslosigkeit e.V. , Kellerladen e.V, Lindweiler Treff,
Veedel e.V
Texte, Layout: Hedel Wenner, (KALZ) Kölner Arbeitslosenzentrum e.V,
Beate Mages, Vingster Treff, Bürgerzentrum Vingst
Fabian Goreth, Vingster Treff, Bürgerzentrum Vingst
Statistische Auswertung: Kerygma Birgden & König GbR
Artikel:
G.I.B. Info 1/15
Koordination und Kontakt für das Kölner Beratungsnetz:
Hedel Wenner (KALZ) Hans-Böckler-Platz 1, 50672 Köln Tel.: 0221/5461072
Beate Mages Vingster Treff, Bürgerzentrum Vingst, Ostheimer Str. 125, 51107
Köln, Tel.: 0221/78807600
Stand: 07.03.2016