Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Niederschrift öffentlich.pdf
Größe
245 kB
Erstellt
24.02.17, 00:16
Aktualisiert
24.01.18, 05:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Niederschrift
über die
Gremium
Sitzungstermin
Tag der Absendung
11. Sitzung des
Naturschutzbeirates bei der
unteren Naturschutzbehörde
31.01.2017
23.02.2017
Sitzungsort
Sitzungsdauer
Unterschriftsdatum
Technisches Rathaus,
Multifunktionsraum 1.0.120
15:00 Uhr - 17.45 Uhr
19.02.2017
Anwesend von den Mitgliedern
Beiratsmitglieder
Dr. Ingo Franke
Jörg Große-Munkenbeck
Heidi Hopkins
Richard Kohlleppel
Mathias Krisch
Manfred Küchler
Hans-Günter Lischo
Dr. Fritz Ludescher
Kirstin Nieland
Anna-Maria Van den Meulenhof
Käthe Wissmann
Friedrich-Wilhelm Wünnenberg
Abwesend und entschuldigt
Beiratsmitglieder
Martin Blumenkamp
Andreas Bonnermann
Dr. Heike Galhoff
Jürgen Haarmann
Dominik Jablotschkin
Willi Jelinek
Jürgen Kost
Friedhelm Lueg
1
Michael Marscheider
Heike Peter
Wolfgang Pfeiffer
Lisa Ponath
Claus Sandke
Herbert Schulte Limbeck
Hendrik Toepper
Ernst Wilhelm Westerhoff
Anwesend von der Landschaftswacht
Myrna Kock
Gäste
Herr Heuser
Frau Otersen
Biologische Station Östliches Ruhrgebiet
Anwesend von der Verwaltung
Michael Grothe
Peter Morgalla
Dr. Peter Gausmann
Ines Eichel
Dr. Petra Hertel
Martin Buschmann
Birgit Schmäring
Dirk Reckermann
67 2
67 21
67 21
67 21
67 3010
67 0010
01
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Vorsitz:
Heidi Hopkins
Schriftführung:
Ines Eichel
2
Vor Eintritt in die Tagesordnung
1. Begrüßung
Frau Hopkins begrüßt als Vorsitzende des Naturschutzbeirates die Mitglieder des Naturschutzbeirates und deren Stellvertreter, die Vertreter der Verwaltung sowie anwesende Gäste.
Die Verwaltung begrüßt ebenso die Anwesenden und gibt nachfolgende Änderung bekannt.
Der Verwaltungsvorstand der Stadt Bochum hat die Neuordnung des Kommunalen Sitzungsdienstes beschlossen.
Zum 01.01.2017 wird die Schriftführung für städtische Ausschüsse und Beiräte zentral ausgeübt.
2. Beschlussfähigkeit
Die Vorsitzende stellt die Beschlussfähigkeit mit 11 anwesenden Mitgliedern fest. Entschuldigungen sind dem Protokoll zu entnehmen.
3. Ordnungsgemäße Einberufung feststellen
Die Einladung zur heutigen Sitzung mit der Tagesordnung und den dazugehörigen Sitzungsunterlagen ist den Mitgliedern fristgerecht übersandt worden.
Frau Hopkins fragt, ob gegen die ordnungsgemäße Einberufung Widerspruch erhoben wird.
Das ist der Fall.
Der Beirat kritisiert, die Einladungen zu kurzfristig vor Sitzungsbeginn erhalten zu haben, weswegen dann eine angemessene Vorbereitung auf die Sitzung nicht möglich ist.
Die Verwaltung verweist darauf, dass die Einladung fristgerecht verschickt wurde (gestempelt
20.01.17).
5. Zur Tagesordnung
Frau Hopkins fragt, ob es weitere Ergänzungen oder Änderungen der Tagesordnung gibt?
Das ist der Fall.
Der Beirat kritisiert, dass dem wiederholten Wunsch des Beirates, der Vorstellung der Pflege- und
Entwicklungsmaßnahmen in den Naturschutzgebieten nicht nachgekommen wird.
Der Beirat bemängelt, dass Herr Oberbürgermeister Eiskirch bisher noch kein gemeinsames Gespräch mit dem Naturschutzbeirat geführt hat, obwohl dies zugesichert wurde.
Der Beirat stimmt darüber ab, ob eine offizielle Anfrage des Beirates an die Verwaltung gestellt
werden soll, dass sich der OB dem Naturschutzbeirat der Stadt Bochum vorstellen soll. Der Vorschlag wird einstimmig angenommen.
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Frau Hopkins fragt, ob es Anmerkungen und Ergänzungen zur Niederschrift der letzten Sitzung vom 15.11.16 gibt.
Das ist nicht der Fall.
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Tagesordnung
Öffentlicher Teil
1
Beschlüsse in eigener Entscheidungsbefugnis
keine Tagesordnungspunkte
2
Anregungen und Empfehlungen
keine Tagesordnungspunkte
3
Stellungnahmen
keine Tagesordnungspunkte
4
Mitteilungen
4.1
Altlastensanierung, Kanalbau und Gewässerrenaturierung im Talraum des Gerther Mühlenbaches in Bochum Gerthe - Ergänzende Ausführungen
Vorlage: 20170125
Die Verwaltung gibt detaillierte Erläuterungen zum Vorhaben.
Der Beirat erkundigt sich nach der ökologischen Baubegleitung während der Bauphase.
Diese erfolgt seitens der Büros L3 und des Ingenieurbüros „Dahlem Ingenieure“.
Der Beirat berichtet davon, dass die Fläche in der Vergangenheit großzügig mit Schilf
bewachsen war und fordert die Erhaltung der noch vorhandenen Flächen.
Die Verwaltung wird dies prüfen, bittet aber darum, in den beigefügten Kartenausschnitten die schützenswerten Bereiche auszuweisen und diese Informationen an die Verwaltung weiterzugeben.
Die Verwaltung beantwortet die Frage nach den Ersatz- und Ausgleichmaßnahmen damit, dass diesbezüglich Absprachen zwischen der unteren Naturschutzbehörde und der
unteren Forstbehörde getroffen worden sind.
Der Beirat nimmt die Ausführungen von Frau Dr. Hertel zur geplanten biologischen Reinigung des schadstoffhaltigen Gewässers zur Kenntnis.
Es handelt sich bei der Reinigungsanlage um die Kombination einer Kiesfüllungsanlage,
einer Pflanzenkläranlage mit Wasserhyazinthen und eines Blähtonfilters. Die Maßnahme
wird zunächst für zwei Jahre durchgeführt; die Erfahrungen damit bleiben abzuwarten.
Die Beiratsvorsitzende übergab Frau Dr. Hertel die Adresse der Ingenieurökologischen
Vereinigung (IÖV), die über Erfahrungen mit Pflanzenkläranlagen verfügt und möglicherweise bei diesem Modellversuch wichtige Hinweise geben könnte.
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Der Naturschutzbeirat weist noch einmal ausdrücklich auf die Notwendigkeit der Erhaltung des Schilfgürtels hin und auf die notwendige, regelmäßige Pflege des Tal- und
Bachbodens.
Die Mitteilung wird zur Kenntnis genommen.
4.2
Aufwuchsbeseitigung im Bereich von Hochspannungs-Freileitungstrassen der Stromversorger
Vorlage: 20163095
Der Beirat erkundigt sich danach, inwieweit die Betreiber der Hochspannungsnetze deren Absichten mitteilen.
Es erfolgte die Abstimmung mit dem Umwelt- und Grünflächenamt und der unteren Naturschutzbehörde.
Die verkehrssichernden Maßnahmen werden vorab in der Presse bekanntgegeben und
sie sind Bestandteil der Leitungsrechte.
Unterhaltungsmaßnahmen verpflichten zu keiner Ersatz- und Ausgleichsleistung, es sind
aber die artenschutzrechtlichen Vorschriften zu beachten.
In dem Zusammenhang weist der Beirat darauf hin, dass die Unterhaltungsmaßnahmen
im südlichen Stadtteil so konzipiert werden könnten, dass geeignete Lebensräume für
die Schlingnatter entstehen.
Bisher ist auf Bochumer Stadtgebiet kein Vorkommen bekannt, so die Verwaltung. Sie
wird aber die Anregungen des Beirates gerne aufnehmen.
Die Mitteilung wird zur Kenntnis genommen.
4.3
Weitere Baumpflegemaßnahmen (Fällmaßnahmen) auf öffentlichen Grünflächen für das
Winterhalbjahr 2016/ 2017
Vorlage: 20163283
Der Naturschutzbeirat verweist zunächst auf die falsche Beschreibung dieses Tagesordnungspunktes und bittet, in Zukunft geplante Fällmaßnahmen ehrlicherweise auch als
solche auszuweisen und diese nicht als Baumpflegemaßnahmen zu führen.
Die Verwaltung erläutert auf Wunsch des Beirates die Vorlage.
Mit den Baumpflegemaßnahmen (Fällmaßnahmen) wird der Baumbestand reduziert, sie
sind sicherheitstechnisch aber erforderlich.
Der Naturschutzbeirat moniert, dass die Zahl der Neupflanzungen (401 im Jahr 2016) in
keinem Verhältnis zur Anzahl der gefällten Bäume steht.
Von Seiten der Verwaltung wird diese Diskrepanz immer wieder an die Politik herangetragen. Allerdings unterliegt die Stadt Bochum der Haushaltssicherung, weswegen finanzielle Zwänge vorliegen. Es kann heute noch nicht mitgeteilt werden, welche finanziellen
Mittel für Neupflanzungen zur Verfügung gestellt werden. Der Haushalt ist noch nicht
genehmigt, ansonsten werden bei genehmigten Haushalt wohl 120.000 EUR (wie in
2015 und 2016) veranschlagt.
Der Beirat erkennt die Misere und sieht sich gezwungen, auch in Zukunft und auch zur
Unterstützung der unteren Naturschutzbehörde immer wieder auf die Missstände – Fällungen im Widerspruch zu Neupflanzungen – hinzuweisen.
Der Naturschutzbeirat fordert in dem Zusammenhang ein Programm zur Erhaltung
des bestehenden Baumbestandes. Um ein solches Programm aufzustellen zu können,
ist es vorab jedoch erforderlich, ein Kataster des Baumbestandes zur Verfügung zu ha-
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ben.
Die Verwaltung wünscht ebenso, dass die gefällten Bäume ersetzt werden müssen.
Zurzeit wird ein Stadtbaumkonzept entwickelt, welches Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres fertiggestellt werden soll. Es nimmt dabei aber nur Bezug auf den Bestand an
Straßenbäumen. Der Beirat wünscht und fordert, bei der Erstellung vorab beteiligt zu
werden.
Die Verwaltung weist auf das vorhandene Baumkataster hin, welches der Unterhaltung
und Pflege des Baumbestandes dient.
Allerdings könnte das Kataster wesentlich mehr leisten. Aber die personelle Unterbesetzung verhindert, dass beispielhaft die Erkrankungszustände der Bäume differenzierter
beschrieben werden, um daraus Erkenntnisse zu ziehen oder dass Verlust und Ausgleich durch Nachpflanzungen besser dokumentiert werden können.
Die Verwaltung betont dabei, dass Verkehrssicherheit trotz Personalmangels vorliegt.
Exkurs: Naturdenkmäler im Schlosspark Weitmar
Ergänzend teilt die Verwaltung dem Beirat mit, dass drei Naturdenkmäler im Schlosspark
Weitmar nicht mehr verkehrssicher und stark mit Pilzen befallen sind. Betroffen sind drei
Edelkastanien.
Die Erhaltung hat oberste Priorität für die Verwaltung und endet erst bei nicht mehr bestehender Verkehrssicherheit.
Es wurde seitens der Verwaltung die Entscheidung getroffen, zunächst die Baumkronen
aus sicherheitstechnischen Gründen zu entfernen. Der Beirat führt an, dass bei der Beschneidung der Baumkronen eventuelle Fledermaushöhlen zu beachten sind.
Das verbleibende Totholz soll aus Gründen des Artenschutzes erhalten bleiben. Die entkronten Stämme werden dann weiter bezüglich des Artenschutzes untersucht. Die im
Parkbereich befindlichen Stämme sollen dann anschließend gefällt werden.
Der Beirat hinterfragt, ob gutachterliche Untersuchungen stattgefunden haben und ein
Zugversuch, der Erkenntnisse über die Standfestigkeit und die Bruchsicherheit bringt,
durchgeführt wurde.
Ein Zugversuch wurde nicht durchgeführt.
Der Beirat wird die seitens der Verwaltung vorgesehenen Bäume vorab in Augenschein
nehmen und der Verwaltung innerhalb einer Woche eine sachdienliche Rückmeldung
geben.
Die Mitteilung wird zur Kenntnis genommen.
4.4
Umbau der Wasserkraftanlage Bochum-Stiepel und Errichtung einer Fischaufstiegsanlage
Vorlage: 20170080
Die Verwaltung beschreibt das geplante Vorhaben.
Die Fischaufstiegsanlage wird in der Bauweise eines Schlitzpasses erstellt.
Laut Beirat ist für die Funktionstüchtigkeit der Anlage eine gewisse Leitströmung an den
Turbinen Bedingung. So gelingt auch den eher schwimmschwachen Arten der Aufstieg.
Die Verwaltung versichert, dass der Turbinenbetrieb den Eingang in den Fischaufstieg
nicht stört und gefährdet.
Fragen seitens des Beirates zum Ausgleich können zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden, denn der landschaftspflegerische Begleitplan liegt noch nicht vor.
Die Mitteilung wird zur Kenntnis genommen.
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5
Anfragen
Der Beirat hat Presseberichten entnommen, dass sich bei der Erstellung des Radschnellweges zeitliche Verzögerungen ergeben und fragt, warum.
Lt. Verwaltung wird zunächst eine Umweltverträglichkeitsstudie in Auftrag gegeben. Sie
wird dazu beitragen, den Trassenverlauf zu definieren. Während der westliche Verlauf
nahezu feststeht (Nutzung ehemaliger Bahntrassen), ist der östliche Verlauf noch ungeklärt.
5.1
Verwendung von Ersatzgeldern
Vorlage: 20170144
Die Beratung der Vorlage wird zurückgestellt.
5.2
Klimaschutz in Bochum
Vorlage: 20170146
Die Beratung der Vorlage wird zurückgestellt.
Neue Anfragen:
5.3
Gibt es Standards wie „Baumschutz bei Baustellen“ und Leitlinien für die ökologische
Baubegleitung?
Die Anfrage wird schriftlich beantwortet.
5.4
Werden CEF-Maßnahmen zur Sicherung des Kammmolches im Rahmen der Sanierung
des Gerther Mühlenbaches im Bövinghauser Bachtal durchgeführt?
Die Anfrage wird schriftlich beantwortet.
Gez. Heidi Hopkins
gez. Ines Eichel
__________________________
_____________________
Beiratsvorsitzende
Schriftführerin
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