Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Sachstandsbericht 2016.pdf
Größe
1,8 MB
Erstellt
25.03.17, 00:41
Aktualisiert
24.01.18, 04:48
Stichworte
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Anlage zur Vorlage Nr. 20170352
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STADTUMBAU WEST - Bochum Westend
Sachstandsbericht
Maßnahmen und Projekte im Rahmen des
Stadtumbaus Bochum Westend 2016
PLANUNGSGRUPPE STADTBÜRO
in Kooperation mit IFAK e.V.
Im Auftrag der Stadt Bochum
Stadtplanungs-und Bauordnungsamt
Bochum, Februar 2017
Anlage zur Vorlage Nr. 20170352
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Einführung
Das innerstädtische Wohnquartier Goldhamme befindet sich westlich der Bochumer Innenstadt. Im Norden wird das Quartier begrenzt durch den Erlebnisradweg Erzbahntrasse, im Osten durch den attraktiven
Westpark und die überregional bekannte Jahrhunderthalle und im Westen durch den neu entstandenen
„Grüngürtel Goldhamme“ entlang der A 448. Gemeinsam mit den Stadtquartieren Griesenbruch und Stahlhausen bildet Goldhamme das „Westend“. Das Westend grenzt westlich an die Innenstadt und das Kreativquartier Viktoriaquartier an.
Die drei Quartiere sind gewachsene Ortsteile mit Gebäuden aus allen Bauepochen, angefangen von einer
der ältesten Arbeitersiedlungen des Ruhrgebietes (Stahlhausen) bis hin zu den vielen Gebäuden aus den
50er Jahren, die aufgrund der Kriegszerstörungen in dem Gebiet errichtet wurden.
Insgesamt leben im Westend etwa 11.000 Einwohner, davon rund 5.000 in Goldhamme.
Um die drei Quartiere des Westends umfangreich aufzuwerten, städtebauliche und soziale Projekte in
Zusammenarbeit mit vielen Akteuren und Hauseigentümern des Quartiers umzusetzen, hatte die Stadt
Bochum einen umfassenden integrierten Stadtumbauprozess angestoßen. Der Stadtumbauprozess im
Westend begann im Jahr 2007 und endete zunächst 2013, mit einer Übergangsphase 2014. Die Planungsgruppe Stadtbüro hatte 2007 von der Stadt Bochum den Auftrag erhalten, den Prozess vor Ort zu initiieren
und zu begleiten. Die Arbeit vor Ort wird in Kooperation mit der IFAK e.V., einem seit über 30 Jahren im
Westend ansässigen Träger geleistet. In diesen Jahren wurden die Maßnahmen aus dem städtebaulichen
Entwicklungskonzept umgesetzt. Als einige bauliche „Meilensteine“, die mit viel Bürgerbeteiligung und
-engagement entwickelt wurden, sind der Umbau des Springerplatzes mit dem angrenzenden Spielplatz
„Max und Klara´s Drachenland“ und dem Generationenpark, der Umbau der evangelischen Friedenskirche
zum Stadtteiltreff „Q1“, der Stadtteiltreff „Alte Post“, die Erneuerung verschiedener Spielplätze im Westend
und die Anlage des Wendenparks und Gremmeparks als öffentliche Grünflächen in den drei Quartieren zu
nennen.
Die drei Stadtteile des Westends haben in den Jahren des Stadtumbauprozesses eine unterschiedlich starke Entwicklungsdynamik erlebt. Während im Griesenbruch und in Stahlhausen die Stadtumbaumaßnahmen zu deutlichen positiven Veränderungen geführt haben, gilt dies noch nicht im gleichen Maße für das
Teilgebiet Goldhamme. Daher ist im Jahr 2015 der Startschuss für die zweite Projektphase Stadtumbau
Bochum Westend ‚Schwerpunkt’ Goldhamme gegeben worden.
Die sozialen und städtebaulichen Determinanten zeigen einen erhöhten Förderungs- und Unterstützungsbedarf für das Stadtquartier Goldhamme.
Im gesamtstädtischen Vergleich gibt es Abweichungen in der Sozialstatistik. So ist das Gebiet zum einen
durch einen hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen, zum anderen aber auch durch einen geringeren
Anteil an älterer Bevölkerung geprägt.
Ebenso ist der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund im Vergleich zur Gesamtstadt deutlich höher. Insgesamt leben Menschen aus vielen Nationen im Quartier, wobei Personen aus dem muslimischen
Kulturkreis am stärksten vertreten sind. Auch die Personengruppen, die von staatlichen Transferleistungen
leben, ist gegenüber der Gesamtstadt deutlich erhöht. Auch die Anzahl der Großfamilien mit fünf und
mehr Personen ist in Goldhamme doppelt so hoch wie in der Gesamtstadt. Zugleich ist das Quartier geprägt von überproportional vielen Single-Haushalten.
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Der Gebäudebestand in Goldhamme ist überwiegend durch Einzeleigentum geprägt. Daneben sind größere Wohnungsbestände im Besitz der Vonovia Wohnungsgesellschaft, die in den letzten Jahren bereits
aktiv in den Gebäudebestand im Westend investiert hat und dies in Goldhamme fortsetzen wird. Mit seinem überwiegend gründerzeitlichem Grundriss, ist es ein Stadtteil mit hoher baulicher Dichte und einem
geringen Anteil an öffentlichen Grünflächen sowie einer mangelnden Aufenthaltsqualität im öffentlichen
Raum.
Mit diesem Hintergrund wurde das Städtebauliche Entwicklungskonzept im Jahr 2014 mit dem Fokus Goldhamme fortgeschrieben. Das STADTumbauBÜRO an der Kohlenstraße begleitet die Entwicklung und Umsetzung der städtebaulichen, sozialen und kulturellen Projekte. Beauftragt ist weiterhin die
Planungsgruppe STADTBÜRO, die in Kooperation mit IFAK e.V. das Stadtteilbüro und den Prozess betreut.
Die gefestigten Kooperationsstrukturen mit Akteuren aus dem sozialen und kulturellen Bereich, die bereits
in der ersten Projektphase entstanden sind, werden weiterhin für die Entwicklung von Goldhamme genutzt. Mit dem Stadtumbaubeirat, der Westendkonferenz, verschiedenen inhaltlichen Arbeitskreisen und
dem StadtumbauTreff findet ein regelmäßiger Austausch mit den lokalen Akteuren und den Bewohnern
zur Entwicklung des Quartieres statt.
Als wichtige Akteure sind auch die privaten Gebäudeeigentümer in den Prozess eingebunden. Sie beteiligen sich aktiv an der Erneuerung des Stadtteiles durch konkrete bauliche Projekte, die sowohl die Sanierung der Gebäude als auch die des Wohnumfeldes betreffen. So konnten durch eine gezielte Eigentümeraktivierung (Fassaden- und Hofflächenprogramm, Beratungen vor Ort, direkte Ansprache etc.) mehr als
180 private Sanierungsmaßnahmen im Westend angestoßen und gefördert werden, die zudem eine große
Anzahl an privat getragenen Sanierungsmaßnahmen nach sich zogen und ziehen. Das Außenanlagen- und
Fassadenprogramm fördert nach wie vor Gestaltungsmaßnahmen im gesamten Fördergebiet des Westends.
Ein weiterer Projektansatz des Stadtumbaus ist die Verbesserung und Anpassung der Infrastruktur im
Stadtteil, zum einen im Bereich der Nahversorgung und zum anderen im sozialen Bereich. Dieser Projektansatz wird mit einer Reaktivierung von leerstehenden, städtebaulich bedeutenden Immobilien (Kirchen,
Bunker, ehem. Gewerbeimmobilien) verknüpft.
Im Westend wurden mit dem Ausbau der evangelischen ‚Friedenskirche’ zum heutigen ‚Q1‘ in Stahlhausen
sowie der ‘Alten Post’ in Goldhamme, jeweils ein Stadtteil- und Nachbarschaftstreff entwickelt. Die ‘Alte
Post’ wurde im Jahr 2014 und das ‚Q1‘ als Stadtteilzentrum Westend im Mai 2015 eröffnet. In diesen Treffs
wird die sozial-integrative Arbeit für das Westend geleistet. Des Weiteren sind die beiden neu geschaffenen Treffpunkte die wichtigsten Bausteine zur Verstetigung des Stadtumbauprojektes. Neben diesen Gemeinbedarfseinrichtungen, die direkt über den Stadtumbau entwickelt und gefördert wurden, wurden
und werden weitere Gelder außerhalb der Städtebauförderung in die soziale Infrastruktur des Westends
investiert (u.a. Kita Neubau).
Das Thema Nahversorgung wurde im Kontext des Stadtumbaus durch zwei Projektansätze bearbeitet. Die
bestehende Versorgungslücke, v.a. in Goldhamme, wurde durch die Ansiedlung eines Discounters in Goldhamme geschlossen. Mit der Eröffnung und dem Betrieb des ersten Abendmarktes in Bochum, dem Moltkemarkt, ist der traditionelle Stadtteilmarkt auf dem Springerplatz wieder belebt worden.
Im Rahmen des Stadtumbaus wurde ein Markenzeichen des Westends deutlich: Die direkte Nähe zu den
‘Highlights’ der ehemaligen Kulturhauptstadt – Jahrhunderthalle Bochum mit Westpark und Viktoriaquartier mit Schauspielhaus und dem 2016 eingeweihten Anneliese Brost Musikforum Ruhr – stellt eine
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bevorzugte Lage und somit Entwicklungspotenzial für das gesamte Westend dar.
Dass die städtebaulichen Maßnahmen Beachtung finden, zeigt sich durch die Auszeichnung von zwei Projekten im Westend: Im Juni 2016 hat das ‚Zentralmassiv‘ den mit 10.000 € dotierten „ULI Germany Award
for Excellence“ gewonnen. Die Revitalisierung des ehemaligen Hochbunkers am Springerplatz in Bochum
wirkte als Katalysator für die Aufwertung und Belebung des öffentlichen Raumes. „Hier wurde mit Herzblut
agiert, und zwar sowohl seitens der Stadt, des Besitzers und des Architekten in einer vorbildlichen Zusammenarbeit. Durch die Sanierung des Bunkers mit integrierter kreativer Hochschule und des Platzes unter
Einbeziehung der Menschen wurde in Bochum ein Ort der Begegnung und des Wohlbefindens geschaffen,
der vorher für das harte Gegenteil stand.“, so ein Mitglied der Jury. Das ‚Q1‘ hat 2016 im bundesweiten Wettbewerb „Kirchengebäude und ihre Zukunft“ der Wüstenrotstiftung den ersten Preis gewonnen.
Neben den städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Ansatzpunkten werden im Rahmen des Stadtumbaus auch sozial integrative Projekte entwickelt und durchgeführt. So zum Beispiel das jährlich stattfindende Stadtteilprojekt vieler verschiedener Institutionen zum Thema Integration oder Beschäftigungsund Qualifizierungsmaßnahmen wie die Quartiershausmeister. Zudem erfreut sich der Verfügungsfonds
des Stadtumbaus zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements, vergeben durch den Stadtumbaubeirat, großer Beliebtheit und wird rege in Anspruch genommen. Auch hier wurde eine Maßnahme ausgezeichnet: Die erweiterte Ausgabe zur Quartierszeitung ‚Dreiviertel‘ „Neu in Deutschland“ erhielt den deutschen Lesepreis der Stiftung Lesen.
Die mit viel Bürger- und Akteursengagement erarbeitete Rahmenplanung für den Kernbereich Goldhamme enthält verschiedene bauliche Projekte und Bausteine, die in den folgenden Jahren sukzessive realisiert
werden. Im Jahre 2016 wurde das erste Projekt aus der Rahmenplanung Goldhamme realisiert, der „Grüngürtel Goldhamme“ entlang des ehem. Donezkrings. Die Planung wurde wie gewohnt unter Beteiligung
der Bewohner und Akteure aus Goldhamme erarbeitet und mit allen Beteiligten wurde der Grüngürtel im
Sommer 2016 mit einem Fest eingeweiht. Weitere Projekte sind in der Planungsphase, u.a. die Entwicklung
der Stadtteilachse.
Ein weiterer zentraler Baustein der Arbeit des StadtumbauBüros sind die Aktivitäten zur Verstetigung des
Stadtumbaus. Mit dem ‚Q1‘, der ‚Alten Post‘, der Überführung der Stadtteilzeitung WestendGazette in die
DreiViertel und der Übernahme der verantwortlichen Organisation des Westendfestes durch die Westendfest AG wurden in den letzten Jahren bereits wichtige Grundlagen geschaffen. Aktuell laufen die Vorbereitungen für eine intensive Fortführung des Verstetigungsprozesses mit dem Fokus auf Goldhamme.
Nachfolgend wird ein Überblick zur Tätigkeit des Stadtumbaus Bochum Westend 2016 gegeben.
Ihr Team des Stadtumbaumanagements Bochum Westend
Jens Franken und Oya Akdeniz
STADTumbauBÜRO Westend
Kohlenstraße 213,
44793 Bochum
0234 / 54 167 64
stadtumbau@kohlenstrasse-bochum.de
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Bauliche Projekte
Rahmenplanung Goldhamme
Im Quartier Goldhamme sind nach wie vor Defizite
im öffentlichen Raum vorhanden. Hierzu hat es im
Jahr 2013 eine Bestandsaufnahme gegeben. Diese hat ergeben, dass es viele unattraktive ‚kleinere
Platzsituationen’, Straßenräume und Grünflächen
gibt, die in die Jahre gekommen und kaum noch
nutzbar sind. Diese Bereiche sollen neu gestaltet
und somit aufgewertet werden. Um dieses zu erreichen wurde 2014 ein Planungsbüro beauftragt,
eine Rahmenplanung für den Kern von Goldhamme (zwischen Essener Str. und Wattenscheider Str.)
zu erarbeiten. Während dieses Prozesses im Jahre
2014 und 2015 haben mehrere Beteiligungsworkshops und Informationstermine im Stadtteil sowie
verwaltungsinterne ämterübergreifende Beratungen stattgefunden. Die Bewohner von Goldhamme
haben sich intensiv und zahlreich in die Erarbeitung
der Rahmenplanung eingebracht. Hierbei wurden
auch neue nachbarschaftliche Kontakte geknüpft.
Durch die Umgestaltung der Straßenräume und
der bestehenden Platzbereiche sowie durch die
Neuanlage kleinerer Aufenthaltsbereiche an prägnanten Kreuzungssituationen sollen attraktive
Aufenthaltsflächen als Begegnungsmöglichkeiten
im Stadtteil geschaffen werden. Die Bewohner des
Stadtteils wünschen sich insbesondere eine offene
Gestaltung und mehr Licht in ihrem Stadtteil. Aber
auch das Thema Ordnung und Sicherheit spielte in
der Beteiligung eine große Rolle. Bestehende Wegeverbindungen und Aufenthalts-/Spielflächen
sollen weiter qualifiziert werden. 2015 wurde die
Erarbeitung der Rahmenplanung abgeschlossen
und in den politischen Gremien positiv beraten.
Die Rahmenplanung ist nun die Grundlage, um in
den Folgejahren, die entsprechenden Maßnahmen
(Grüngürtel & Wohnstraßen) zu konkretisieren und
sukzessive im Rahmen des Stadtumbaus umzugestalten.
Grüngürtel als 1. Bauabschnitt der
Rahmenplanung
Im Rahmen der Fortschreibung des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes Goldhamme aus dem
Jahre 2014 wurde folgendes Ziel benannt: „Verbesserung des öffentlichen Raumes und des Wohnumfeldes“. Um dieses Ziel zu konkretisieren, wurde die
beschriebene Rahmenplanung für Goldhamme erarbeitet, in der Goldhammer Bürger wertvolle Anregungen und Ideen eingebracht haben.
Folgendes Ergebnis ist bei der Beteiligung herausgearbeitet worden: Überarbeitung und Pflege des
Grünbestandes, Verringerung von Angsträumen,
höhere Aufenthaltsqualität, Umgang mit dem Thema Hunde, Nutzung auch besonders für Senioren
ermöglichen, Erhalt und Verbesserung des Bolzplatzes, Eingangsbereiche zum Grüngürtel gestalten. Für Goldhamme bildet der Grüngürtel – trotz
seiner Nähe zum ehem. Donezkring, der A448 - ein
großes Potential, da er die einzige größere, zusammenhängende Grünfläche in Goldhamme ist. Zudem bietet er eine Fußgänger- bzw. Radwegeverbindung zwischen der viel befahrenden Essener
und Wattenscheider Straße. Weiter ist der Grün-
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gürtel auch ein Begegnungsort mit Raum für Kommunikation. Die Potentiale dieser Fläche waren jedoch nicht ausgeschöpft, Angsträume und Flächen
ohne Aufenthaltsqualität prägten den Grüngürtel.
Um eine Aufwertung des Quartiers zu erreichen,
war die attraktive Gestaltung des ca. 800m langen
Grüngürtels wichtig und wurde 2016 realisiert.
Bayernstraße ist ein Anger im „Generationenquartier“ entstanden, der mit Bänken und Sitzsteinen
zum Treffen und Kommunizieren einlädt. Auch hier
wurden neue Bäume gepflanzt.
Die Eingänge von Norden, Süden und aus dem
Wohnquartier wurden gestalterisch hervorgehoben. Sie sind offen, gut einsehbar und barrierefrei.
Einweihung Grüngürtel
Der Grüngürtel ist nun parkähnlich angelegt und
bietet somit eine Naherholungsmöglichkeit für
die Bewohner Goldhammes. Entstanden ist eine
abwechslungsreiche Fläche mit viel Wiese, dem
erneuerten Bolzplatz, einer Hundewiese etc. Der
vorhandene Weg für die Fußgänger und Radfahrer
wurde neu asphaltiert. In den besser besonnten Bereichen wurde ein neuer Fußweg mit einer wassergebundenen Decke angelegt.
Entlang dieses neuen Weges ist der „Naschweg“
entstanden. Verschiedene neu gepflanzte Beerensträucher laden im Sommer zum Naschen ein. Zusammen mit den neu gepflanzten und bestehenden Bäume ergibt sich ein abwechslungsreiches
Bild, insbesondere wenn sie zu unterschiedlichen
Zeiten blühen. Die Fläche soll Fußgänger, Radfahrer, Kinder und Senioren zum Laufen, Fahren,
Sitzen, sich Treffen und Spielen einladen. In der
Stadtteilachse & Wohnstraßen als weitere Bauabschnitte der Rahmenplanung
Ein weiteres Ziel der Rahmenplanung ist die Attraktivierung der die in die Jahre gekommenen
Wohnstraßen in Goldhamme. So ist als zweiter Bauabschnitt der Rahmenplanung ebenfalls mit viel
Bürgerengagement die Planung für die Stadtteilachse Normannenstraße entstanden, die im Jahr
2017 umgesetzt wird. Anstelle eines großen zentralen Platzes in Goldhamme haben sich die Bewohner für eine urbane Stadtteilachse von der „Alten
Post“ an der Ecke zur Kohlenstraße über die Freifläche an der Ecke Eugenstraße, den Kirchvorplatz bis
zum Grüngürtel ausgesprochen, an der sich Begegnungspunkte andocken.
Die Stadtteilachse soll das Quartier beleben und
ein Ort der Begegnung innerhalb des Stadtteiles für
seine Bewohner sein. Die Gestaltung der Stadtteilachse soll als Beispiel dienen, um in den folgenden
Jahren weitere Wohnstraßen in den Bereichen der
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Aufplasterungen und Hochbeete mit neuer Pflasterung und kleineren Begegnungspunkten an den
Kreuzungsbereichen ebenfalls ansprechender zu
gestalten. Für die Planung der Stadtteilachse wurde
ein externes Büro beauftragt. Im Jahr 2016 fanden
verschiedene Planungs- und Abstimmungsrunden
auf politischer und Verwaltungsebene statt. Zurzeit
wird die Planung im Rahmen der Ausführungsplanung konkretisiert.
Unterführung der Alleestraße
Im Rahmen des Stadtumbaus wurde im Jahr 2008
eine Gesamtplanung für die Wattenscheider Straße erarbeitet und in den Folgejahren umgesetzt.
Ergänzend hierzu wurde ein Planungsteam mit der
Entwicklung der Fläche zwischen Goldhamme und
dem Westpark inkl. der Zufahrt zur Jahrhunderthalle beauftragt. Es entstand der so genannte ‚Grüne
Rahmen’ als Teil der Planung für den Westpark, der
den Übergang vom Westend zum Westpark bildet
und die Anbindung des Stadtteils an den Westpark wiederherstellt. Inzwischen können sich dort
Radfahrer und Fußgänger auf einer grünen Promenade am Rande des Westparks bewegen. Um das
Quartier Goldhamme besser an den Westpark und
den Grünen Rahmen anzubinden wurden im Jahr
2014 insgesamt drei Querungsmöglichkeiten über
die Gahlensche Straße sowie die Wattenscheider
Straße errichtet. Diese Querungsmöglichkeiten ermöglichen dem Fuß- und Radverkehr durch eine
optische Hervorhebung, die beiden Hauptverkehrsstraßen sicher zu überqueren.
Als Synergieeffekt wurde zudem die abgängige
Fahrbahndecke der Gahlensche Straße erneuert.
Die Bauarbeiten konnten Ende 2014 abgeschlossen werden.
Die Fortführung des Grünen Rahmens und eine
fußgänger- und radfahrerfreundliche Querungsmöglichkeit der Alleestraße wurden durch die Reaktivierung eines ehemals von ThyssenKrupp genutzten Bahntunnels unter der Alleestraße erreicht.
Der Tunnel wurde an beiden Seiten über Rampen
erschlossen, und ist für Fußgänger von der Wattenscheider Straße zusätzlich über eine Treppe erreichbar. Auf den durch den Rampenbau freigelegten,
großen Wandflächen ist ein Schriftzug in deutscher
und türkischer Schrift zu lesen, welcher durch den
Künstler Marcus Kiel entworfen wurde.
Der Tunnel schließt im Süden an den ebenfalls in
2014 fertig gestellten Verbindungsweg in Richtung
Kohlenstraße an. Damit ist die Lücke zwischen dem
Grünen Rahmen und dem Kreisverkehr an der Kohlenstraße für Radfahrer und Fußgänger geschlossen
worden. Diese Maßnahmen wurden im Rahmen einer Veranstaltung feierlich im November eröffnet.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Grünstreifen Stahlhauser Straße/ Windhausstraße
Im Rahmen des Stadtumbaus wurde der Grünstreifen entlang der Stahlhauser Straße zwischen dem
neuen Fuß- und Radweg, der den Grünen Rahmen
entlang des Westparks mit dem südlichen Kreisverkehr an der Kohlenstraße verbindet, neu gestaltet.
Dieser Grünstreifen war bis dato durch eine große
Mauer, welche die Siedlung Stahlhausen von der
ehem. Krupp Hauptverwaltung getrennt hat, geprägt. Durch den neuen Radweg und sein Begleitgrün ist ein neuer Grünzug entstanden.
Im Jahr 2016 wurde der barrierearme Übergang zur
Baarestraße realisiert. Auch hier wurde die Planung
mit der Beteiligung von Bürgern entwickelt.
Bewohnertreff ‚Alte Post’ in Goldhamme
Ein wichtiger Baustein des Stadtumbaus in Goldhamme ist der neue Bewohnertreff ‘Alte Post’ an
der Normannenstraße/ Ecke Kohlenstraße, welcher
im Spätsommer 2014 eröffnet wurde. Bauherr und
Träger ist die IFAK e.V. Die Kommunikation mit dem
Eigentümer der lange Zeit leer stehenden ‘Alten
Post’ wurde durch das Stadtumbaumanagement
unterstützt. Akteure der sozialen, kulturellen und
gemeinwesenorientierten Arbeit haben hier einen Raum für Austausch, Aktivitäten und Selbstorganisation erhalten. Eine zentrale Aufgabe des
Stadtteiltreffs ‘Alte Post’ besteht darin, die soziale
Infrastruktur in Goldhamme zu verbessern, vorhandene Defizite in Einzelbereichen abzubauen,
zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln
und das soziale Miteinander zu fördern. Vor allem
wird mit geeigneten Angeboten das Alltagsleben
der Familien entlastet, Menschen in ihrer Beteiligung gestärkt, Beschäftigungschancen verbessert,
Räume zur Aktivierung der Potenziale der Erwachsenen geschaffen sowie der Austausch und das Zusammenleben von Kulturen und Generationen unterstützt. In diesem Sinne werden auch die Akteure
und Bewohner als Netzwerkpartner des Stadtteils
in diese Arbeit eingebunden. Die Stadt Bochum
hat aus Fördermitteln der Sozialen Stadt den Umbau des Gebäudes finanziert, die Personal- und Betriebskosten des Bewohnertreffs übernimmt nun
der Träger. Dieses ist möglich, nachdem zwischen
dem Eigentümer und dem Träger ein besonderes
Mietmodell vereinbart wurde.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
In den zwei Jahren des Betriebes hat sich die ‚Alte
Post‘ als Bewohnertreff und Quartierszentrum unentbehrlich gemacht und sich für breite Bevölkerungsschichten etabliert. Durch den Betrieb der
‚Alten Post‘ ist in Goldhamme eine wichtige
Lücke in der sozialintegrativen Arbeit geschlossen
worden.
Im Jahr 2016 erfolgte - im Bezug auf die Rahmenplanung Goldhamme - die Gestaltung des Angers
und des freiraumbezogenen Übergangs in den neu
gestalteten Grüngürtel.
‚Generationenquartier’ Bayernstraße/Kita
In der Bayernstraße, zum Start des Stadtumbaus im
Westend bereits von vielen Bewohnern als Problembereich in Goldhamme benannt, entsteht Stück
für Stück ein neues Generationenquartier für Jung
und Alt. 2007 zum Start des Stadtumbaus wurden
die Übergangswohnheime, zu der Zeit schon von
Vandalismus gezeichnet und baufällig, abgerissen.
Der erste Schritt zur städtebaulichen Entwicklung
war 2008/2009 mit der Planung eines Altenheimes.
Dafür wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt, anschließend konnte 2011 das Alterheim eröffnet werden.
Nach der Baufertigstellung des Gebäudes, wurde
im Jahr 2012 die Bayernstraße als attraktive Anliegerstraße verkehrsberuhigt geplant und saniert.
Für die weitere Umsetzung des Generationenquartiers wurden in den folgenden Jahren - als eine
Maßnahme im Rahmen des Stadtumbaus - durch
ein Umzugsmanagement die restlichen Wohnbaracken und baufälligen Gebäude leer gezogen, und
2014 schließlich abgerissen. Durch die Baureifmachung des Geländes waren somit die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung und den Bau der
Kita geschaffen.
Auf der Fläche der ehemaligen Barracken hat die
AWO eine Kita mit dazugehöriger Freifläche errichtet.
Die Kita soll Beginn 2017 in Betrieb gehen und wird
dazu beitragen, die Versorgungslücke, gerade bei
der U3 Betreuung in Goldhamme zu schließen.
Eigentümermobilisierung
Die Einbeziehung der privaten Hauseigentümer ist
ein wichtiges Ziel des Stadtumbaus. Im Rahmen
des Förderprogramms „Soziale Stadt“ besteht im
Stadtumbaugebiet die Möglichkeit für Haus- und
Grundstückseigentümer, für die Sanierung ihrer
Fassaden sowie die Neugestaltung ihrer Außenanlagen, eine Förderung in Anspruch zu nehmen.
Von dieser Möglichkeit haben bislang mehr als
180 Haus- und Grundstückseigentümer Gebrauch
gemacht. Das Programm wurde im Rahmen des
Stadtumbaus von der Stadt Bochum aufgelegt,
um die Wohnsituation im Westend grundlegend
zu verbessern. Die auf 24 Euro/qm begrenzten Fördermittel können bis zu 50% der zuwendungsfähigen Kosten ausgleichen. Durch die gute Beratung
im Stadtumbaubüro wird den Hauseigentümern
die Antragstellung für die Förderung vereinfacht.
Jeder Eigentümer, der seine Fassadensanierung
durch den Stadtumbau fördern lässt, bekommt
für den Zeitraum der Baumaßnahme ein Banner
zur Verfügung gestellt, welches am Baugerüst
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
befestigt wird. Damit wird die Außenwirkung des
Förderprogramms erhöht und soll noch viele weitere Eigentümer zur Sanierung motivieren. Im
Jahr 2016 konnten weitere Fassaden im Rahmen
des Stadtumbaus saniert werden. Zudem wurden
Hauseigentümer sanierungsbedürftiger Immobilien in Goldhamme angeschrieben, um sie auf die
Fördermaßnahme hinzuweisen.
Fassade vor Neugestaltung
„Problemimmobilien“
Im Jahr 2013/2014 wurde für das Westend, mit dem
Fokus Goldhamme, eine Bestandsaufnahme mit
Daten, Informationen und möglichen Verwertungsstrategien erarbeitet. Dabei haben sich einige sog.
Problemimmobilien in Goldhamme heraus kristallisiert, deren Bauzustand oft mangelhaft ist. Häufig
spielen dabei auch schwierige Eigentumsverhältnisse eine große Rolle. Das Stadtumbaumanagement unterstützte auch im Jahr 2016 potenzielle
Interessenten an diesen Immobilien nach seinen
Möglichkeiten dabei, inhaltliche und immobilienwirtschaftliche Konzepte zu entwickeln und den
Kontakt zu den Eigentümern, bei oft schwierigen
Eigentumsverhältnissen, herzustellen.
Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass dieser
auf Kommunikation und Zusammenarbeit gerichteten Ansatz dazu geführt hat, dass mehrere ehemalige Problemimmobilien mittlerweile saniert
wurden und sich bei anderen konkrete Entwicklungsperspektiven aufgetan haben.
Fassade nach Neugestaltung
Der gute und turnusmäßige Austausch mit dem
‚einzig relevanten’ Wohnungsunternehmen der
Vonovia hat weiter stattgefunden und die Ergebnisse dieser guten Zusammenarbeit lassen sich an
den Gebäudeensembles entlang der Wattenscheider Straße gut ablesen. Hier sind auf der Grundlage eines gemeinsam erarbeiteten Entwurfes ‚alle’
Straßenbegleitenden Gebäude der Vonovia saniert
worden, so dass sich dieser Bereich städtebaulich
deutlich attraktiver zeigt als in der Vergangenheit.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Sozial – Integrative Projekte
Die Stadtteilzeitung DreiViertel
verfügbar, wobei die Webversion darüber hinaus
auch weiterführende und aktuelle Artikel in kürzeren Abständen veröffentlicht.
Die Quartierszeitung „WestendGazette“ hat sieben Jahre lang mit rund 30 Ausgaben den Stadtumbauprozess im Westend begleitet, erstellt vom
Quartiersmanagement und den Bürgern. Nun lebt
die Quartierszeitung seit Ende 2015 als gelungenes
Beispiel für eine Verstetigung des Engagements im
Stadtteil als Stadtteilzeitung „DreiViertel“ weiter.
4. Ausgabe | november 2016 - Januar 2017 | kostenlos
Dreiviertel
Zeitung für das Bochumer Westend
DreiViertel Webversion
Das Westendfest im September auf dem Springerplatz fand dieses Mal im Sonnenschein statt.
FAhrrAd, Freude, Westend
manchmal entdeckt man ja selbst im
eigenen Viertel noch Neuland: Als
im September der neue Grüngürtel
in Goldhamme (zwischen Essener
Straße und Bayernplatz) eingeweiht
wurde, führte dies selbst Menschen
aus der direkten Nachbarschaft zum
ersten Mal an diesen Ort. Und dann
gibt es Orte und Gebäude, an denen wir fast täglich vorbei kommen,
ohne sie besonders zu beachten.
„Warum gibt es im Westend so
viele Bunker?“, fragt ein KinderTheaterprojekt am Thealozzi (S.6).
Es beleuchtet die gemeinschaftliche, schützende Funktion dieser
Gebäude zu Kriegszeiten - und stellt
die Frage, wo wir heute Schutz und
Gemeinschaft finden. Zeitungen jedenfalls lassen sich sehr gut gemeinschaftlich lesen.
Viel Vergnügen dabei wünscht
Ihre Dorte Huneke-Nollmann
die Bessemerstraße hat eine neue
Asphaltdecke und einen großspurigen
radweg.
Mit dem Fahrrad gelangt man seit Mitte Oktober
sicher und bequem durchs Westend: von der Erzbahntrasse im Westpark in den Bochumer Süden nach
Ehrenfeld und Wiemelhausen sowie über die Königsallee weiter nach Stiepel und ins Ruhrtal.
Die rund 1,1 Kilometer lange Bessemerstraße wurde
mit lärmoptimiertem Asphalt ausgestattet, eine breite
Spur gehört den FahrradfahrerInnen.
An der Kreuzung Bessemer-/Alleestraße gelangen
Fahrräder über eine rot markierte Spur komfortabel in
den Westpark und zur Jahrhunderthalle. Die AnwohnerInnen dürfen sich über die reduzierte Lärmbelästigung freuen, für Autos ist in den gekennzeichnetetn
Abschnitten das „gekippte Parken“ erlaubt.
Die Gesamtkosten für
die Sanierung betrugen rund 690.000 €,
zu 90 Prozent gefördert durch Bund und
Land im Rahmen des
Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes.
Bahn frei für FahrradfahrerInnen
„Peter war meine
große Liebe“
Lob und tadel für
den neuen Grünzug in Goldhamme
neue räume: das
neue „Muki“ auf
der rottstraße
im Westend!
DreiViertel Printversion
DreiViertel berichtet über das Alltägliche und das
Besondere im Bochumer Westend, über die Menschen in Goldhamme, Stahlhausen und im Griesenbruch und auch über die Prozesse und Projekte des
Stadtumbaus. Die Stadtteilzeitung erscheint vier
Mal im Jahr und wird von den Quartiershausmeistern an die Haushalte im Westend verteilt und an
frequentierten Orten im Quartier ausgelegt.
Die DreiViertel ist sowohl als Print wie auch
als Webversion (www.dreiviertel-bochum.de)
Unterstützt wird das Projekt durch das Stadterneuerungsprogramm „Soziale Stadt“ und die Stadt Bochum. Die Herausgeberin Dorte Huneke-Nollmann
hat darüber hinaus ein Schwesterprojekt mit einer
Anschubförderung der „Sozialen Stadt“ ins Leben
gerufen. Sie gibt seit Februar 2016 die Zeitschrift
„Neu in Deutschland. Zeitung über Flucht, Liebe
und das Leben“ heraus, die von geflüchteten Frauen und Männern erstellt wird. Die vierteljährlich erscheinende Zeitung wurde im November 2016 mit
dem Deutschen Lesepreis der Stiftung Lesen und
der Commerzbank Stiftung ausgezeichnet und im
bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie
und Toleranz“ des Bündnisses für Demokratie und
Toleranz (BfDT) wurde die Zeitung als „vorbildlich“
ausgezeichnet.
Quartiershausmeister
Zur Verbesserung von Ordnung und Sauberkeit
trägt das Projekt „Quartiershausmeister“ bei, das es
seit acht Jahren gibt. Die positive Resonanz aus der
Bevölkerung und der Träger/Institutionen vor Ort
sowie die Hauptfinanzierung über die Arbeitsagentur haben dies möglich gemacht. Seit 2015 ist die
IFAK e.V. Träger der Quartiershausmeister.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Das Team der Quartiershausmeister besteht aus
drei Personen, die u. a. täglich eine festgelegte
Route im Westend begehen und bei Problemen wie
unrechtmäßiger Müllentsorgung die zuständigen
Ämter benachrichtigen. Des Weiteren unterstützen
sie das Stadtumbaumanagement und die im Westend tätigen Vereine bei Aktionen und Festen. Aber
auch kleinere Säuberungen wie z.B. auf Spielplätzen gehören zu ihren Aufgaben.
durchgeführt. Gemeinsame Aktionen zur interreligiösen und interkulturellen Arbeit zwischen dem
Albert-Schmidt-Haus (Diakonie) und der DITIB-Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Stadtteiltreff
Stahlhausen (IFAK e.V.) haben mehrfach stattgefunden.
Stadtteilprojekt 2016 –
„Das Westend... Nachbarschaft leben –
Willkommen im Westend“
Im März 2016 fand im Stadtteiltreff „Alte Post“ die
Auftaktveranstaltung zu den internationalen Kulturwochen im Westend statt. Wie in den vergangenen Jahren übernahm in diesem Jahr Oberbürgermeister Thomas Eiskirch die Schirmherrschaft
dieses Projektes.
Die erste Oberbürgermeisterin Frau Gabriele Schäfer läutete mit ihrer Eröffnungsrede die Projektzeit
ein.
Integration
Die bundesweit geführten Integrationsdebatten
haben die Bewohner und Akteure des Westends
dazu veranlasst, sich mit dieser Thematik kritisch
und konstruktiv auseinanderzusetzen. So fanden
zahlreiche Gespräche mit einzelnen Bewohnern
mit und ohne Zuwanderungsgeschichte statt, deren Inhalte insbesondere der Umgang miteinander
und die Positionierung dazu waren. Die Stadtverwaltung ist mit Unterstützung der Politik und der
hiesigen Akteure dabei, das Integrationskonzept
der Stadt Bochum Schritt für Schritt umzusetzen.
Das Stadtumbaumanagement geht diesen Weg
mit und nutzt gegebene Strukturen, um die Integration nicht als einseitige Förderung, sondern
beidseitig zu gestalten. Durch die Projektförderung
können neue Strukturen im Westend geschaffen
und Netzwerke erweitert werden. Im Rahmen der
Projektarbeit haben sich Migrantenselbstorganisationen dem Stadtumbauprozess geöffnet. Sowohl
in der Alevitischen Gemeinde als auch in der DITIBMoschee wurden Projekte aus Stadtumbaumitteln
Insgesamt nahmen in der Zeit von März bis September 19 Institutionen mit ihren Projekten teil.
Hierzu gehören Einrichtungen von sozialen Trägern, Kindergärten, Schulen, Jugendtreffs, religiöse
Gemeinschaften, Seniorenzentren und weitere Akteure aus dem Westend. Die Schwerpunktthemen
„Integration und Kultur “ wurden, wie in jedem Jahr,
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
gemeinsam in den stadtteilrelevanten Gremien diskutiert und entwickelt.
Bereits zum achten Mal fand die Projektphase in
Anlehnung an Maßnahmenvorschläge des städtischen Integrationskonzeptes statt. In den letzten
acht Jahren fanden im Rahmen der internationalen
Kulturwochen insgesamt 135 Einzelprojekte statt.
Jährlich werden ca. 500 Kinder, Jugendliche und
Erwachsene durch die Projekte erreicht. Ziel ist es,
die Netzwerkarbeit unter den Einrichtungen im
Stadtumbaugebiet zu verstärken, das soziale Miteinander der Projektnutzer mit und ohne Zuwanderungsgeschichte sowie die Identitätsentwicklung
mit dem Westend zu gestalten. In Zusammenhang
mit Kulturbeiträgen wurden die Themen Integration und Kultur und in diesem Jahr schwerpunktmäßig die Themen „Flucht & Ankommen“ in 19 unterschiedlichen Kunst-, Kultur-, Tanz-, Theater- und
weiteren kreativen Projekten umgesetzt. So gestaltete sich auch die diesjährige Projektphase intergenerativ und interkulturell. Der Abschluss der internationalen Kulturwochen war wie in jedem Jahr
wieder auf dem Westendfest.
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch eröffnete das
diesjährige Westendfest. Es gab allen Grund zu
feiern: zum einen hat das „Zentralmassiv“ den ULI
Award gewonnen, der mit 10.000€ dotierte Preis
wurde zu je 5000€ an die Architekten und an das
Q1 - Haus für Kultur Religion und Soziales übergeben, zum anderen fanden die Projekte aus den
internationalen Kulturwochen im Westend ihren
Abschluss auf dem 9. Westendfest.
9. Westendfest auf dem Springerplatz
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Kommt vorb
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Wir freuen
auf euch.
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SAMSTAG
03. 09. 2016
0 Uhr
14:00–18:0
Es gibt ein buntes Programm
für Kinder und Erwachsene
mit Aufführungen, vielen
Informationsständen, Essen
und Trinken, Spielen und
Mitmachaktionen!
Unter der Schirmherrschaft des
Oberbürgermeisters Herr Thomas Eiskirch
im Rahmen des Stadtumbaus Bochum
Westend, V.i.s.d.P., St. Marienstift GmbH
& die Westendfest AG
Das Westendfest ist ein wichtiger Baustein der
Verstetigung im Westend. Das interkulturelle Fest,
das viele Akteure und Menschen des Quartieres
zusammen bringt, ist es ein wichtiger Bestandteil
des Stadtteillebens und der Vernetzung innerhalb
des Quartiers. Um das Fest langfristig zu erhalten,
ist mit Unterstützung des StadtumbauBüros die
„Westendfest AG“ entstanden, in der viele Akteure
aus dem Quartier gemeinsam das Fest verantwortlich planen, organisieren und durchführen.
In der Verantwortung des Veranstalters hat die St.
Marienstift GmbH alle notwendigen Anträge und
Genehmigungen bereits zum zweiten Mal eingeholt. Am Festtag selber standen die Mitglieder der
„Fest AG“ mit tatkräftiger Unterstützung dem
gesamten Vorhaben bei.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Das Bühnenprogramm war mit unterschiedlichsten
Beiträgen aus den Ergebnissen der Kulturwochen
gefüllt und kam beim Publikum sehr gut an.
An über 30 Ständen konnten Besucher sich
über die Arbeit der Vereine, Institutionen, und
Einrichtungen informieren und bei einigen gab es
Mitmachaktionen für klein und groß.
Im Jahr 2017 wird mit dem 10. Westendfest das Jubiläum gefeiert, welches die
„Westendfest AG“ in Kooperation mit dem
StadtumbauBüro bereits vorbereitet.
Kurzbeschreibung Projekte
„Das Westend... Nachbarschaft Leben –
Willkommen im Westend“
Das Projekt „Farbrausch“ fand in der Alten Post
der IFAK e.V. statt. Die Teilnehmer haben sich
künstlerisch mit dem Thema Flucht & Ankommen
auseinander gesetzt und verschiedene Techniken
im Umgang der Malkunst erlernt.
Ein interkulturelles Tanzprojekt, wurde in diesem
Jahr erneut von der Arnoldschule Bochum und
der OGS Arnoldschule durchgeführt. Unter dem
Titel „Geteilte Lebensfreude verbindet“, sowie
„Lebensfreude kennt keine Grenzen“, fand ein
Kooperationsprojekt statt. Die Kinder haben unter
professioneller Anleitung Tänze und Choreografien
einstudiert. Mit traditionellen Musikstücken wurde
die Vielfalt der Kulturen im Projekt und bei der Aufführung auf dem Westendfest verdeutlicht.
Die Frauen aus dem Stadtteiltreff Stahlhausen der IFAK e.V. haben sich besonders dafür
eingesetzt, dass ein Kreativprojekt für sie auf die
Beine gestellt wird. Daraus entstand das Projekt
„Intergenerative und Interkulturelle Schmuckherstellung“. Unter professioneller Anleitung wurden unterschiedliche Produkte bearbeitet und hergestellt. Eine Besonderheit galt dem Spracherwerb
innerhalb des Projekts. Es wurde großer Wert darauf gelegt innerhalb der Gruppe deutsch zu kommunizieren. Die Vielfalt der Ergebnisse konnten auf
dem Westendfest begutachtet werden.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Im KITT´5 – der IFAK e.V. wurde mit dem „Eine
Welt Kochprojekt“ die kulinarische Vielfalt im
Westend entdeckt.
Das gemeinsame Zubereiten und Verzehren der
internationalen Gerichte hat an vielen Stellen zur
Kommunikation untereinander beigetragen. Die
Teilnehmer haben sich gegenseitig Ihre Erlebnisse
und Geschichten erzählt. Der Austausch trug dazu
bei, sich näher kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.
Das Seniorenbüro Bochum Mitte führte gemeinsam mit den Glückskäfern das Projekt „Ein Herz für
Kinder“ durch. Das ehrenamtliche Patenprojekt
Glückskäfer veranstaltete mit Grundschulkindern
mit Migrationshintergrund Tanznachmittage. Das
Besondere an den Tänzen war, dass als Requisit immer ein großes rotes Herz zum Einsatz kam. Neben
den üblichen Themen trug das Einüben von Tänzen
dazu bei, dass sich die Kinder auf spielerische Weise
mit der deutschen Sprache beschäftigen konnten.
Die Evangelische Kirchengemeinde Bochum
führte in diesem Jahr das Projekt „Der Ziegenwagen – das rollende Atelier“ durch.
Die Künstlerin Dorothee Schäfer - die bereits mehrere kreative Projekte mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt hat -, machte mit einem kreativ gestalteten Bollerwagen auf verschiedenen
Spielplätzen im Bochumer Westend Station. Dort
unterbreitete sie den Anwesenden vielfältige und
attraktive Angebote, sich mit vorgefundenem oder
mitgebrachtem Material handwerklich oder kreativ
zu betätigen.
Die Evangelische Kirchengemeinde Bochum
führte in Kooperation mit dem Kulturhaus Thealozzi ein weiteres Projekt durch. Das Jugend-Theaterprojekt „Die Rechte der Frauen – Frauen im
öffentlichen Leben“ richtete sich an Mädchen
zwischen 11-14 Jahren. Die Teilnehmerinnen sollten durch die Bühnenarbeit – und Begegnungen
auf der Straße – in ihrem Selbstbewusstsein, aber
auch in ihrer Empathiefähigkeit gestärkt werden.
Sie sollten Erfahrungen sammeln und angeregt
werden, gesellschaftliche Verhaltensmuster und
demokratische Grundhaltungen zu reflektieren.
Auf der Bühne des Kulturhauses Thealozzi führten
sie ihr Theaterstück auf.
Weiterhin war die Evangelische Kirchengemeinde Bochum dieses Jahr auf dem Westendfest mit
ihrem „Getränkestand Westendfest“ aktiv.
Für das Westendfest 2016 wurde ein eigener Getränkestand entwickelt und gebaut – daran wirkten
die im Q1 zusammenkommenden Gruppen und
Menschen in unterschiedlicher Weise mit (Integrationskurse, Deutschkurse, evangelische Gemeindegruppen, Kunstkurse etc.).
Die Bewohner aus dem St. Marienstift haben voller Begeisterung an dem Begegnungsprojekt „Zusammen – aber wie?“ teilgenommen.
Dieses Jahr haben die Bewohner des St. Marienstiftes und Bewohner der Flüchtlingsunterkunft eine
Gruppe gebildet, die sich regelmäßig wöchentlich
traf und zunächst auf spielerische Art und Weise in
Interaktion trat. Es wurde gesungen, gebastelt, gespielt.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Beide Seiten konnten so neue soziale Kontakte
knüpfen und diese aufrechterhalten.
„Daheim TV“ hat die Gruppe medial begleitet und
über den Entstehungsprozess sowie die regelmäßigen Treffen und Aktionen einen Kurzfilm gedreht,
der auf dem Westendfest gezeigt wurde.
Das Kulturhaus Thealozzi hat sich mit dem Projekt
„Willkommen Kinder“ speziell mit dem Thema
„Flucht und Kinder“ auseinandergesetzt. Es wurde
mit Flüchtlingskindern, die hier schon leben, zu
dem Thema „Flüchten und Ankommen“ gearbeitet
und ein Willkommensbeitrag entwickelt. Mögliche
Darstellungsformen waren Bilder, Fotos, Tanz und
ähnliche künstlerische Methoden. Dieses bildete
die erste Phase des Projektes.
In der zweiten Projektphase nach den Sommerferien wurden neue Flüchtlingskinder dann von dieser
Gruppe Willkommen geheißen und zusammengeführt, um eine Präsentation für das Stadtteilfest zu
erarbeiten.
Im Caritas-Kindergarten & Familienzentrum St.
Viktoria fand ein weiteres Projekt statt.
„Singen, Tanzen, Trommeln – St. Viktoria sagt
WILLKOMMEN!“ hieß das Projekt, das durch Musik
einen kulturellen Beitrag zum Zusammenleben im
Stadtteil leistete.
Es wurde ein musikalisches Projekt verwirklicht,
indem durch Musik, Tanz, Rhythmus und Klanggeschichten die Kinder auf eine Reise durch verschiedene Länder mitgenommen wurden und ihnen
ein spielerischer Zugang zur eigenen Kreativität
ermöglicht wurde. Die Familien wurden miteinbezogen, indem sie Lieder und Tänze aus ihren Heimatländern mit einbrachten.
Das Projekt wurde auf dem Westendfest durch eine
Fotoausstellung und ein musikalisches Bühnenprogramm dokumentiert.
In diesem Jahr hat sich die Gemeinschaftsgrundschule an der Maarbrücke mit dem Tanzprojekt
„Twirling mit bunten Bändern “ und die OGS an
der Maarbrücke mit dem Musikprojekt „Potpourri Rhythmen“ beteiligt. Projektteilnehmer beider
Projekte waren Kinder der 4. Klasse.
Twirling (drehen) mit bunten Bändern war ein Projekt, das tänzerische und rhythmische Elemente
kombiniert und von rhythmischer Sportsgymnastik mit einen Band („Ribbon“) inspiriert worden ist.
Durch eine Kombination aus einfacher Bewegung
und rhythmischen Einsätzen erlernten die Schüler eine Art Choreographie und präsentierten am
Ende auf der Bühne ein Stück aus einer selbst ausgedachten Choreografie und dem dazu passenden
Rhythmus.
In dem Projekt „Potpourri Rhythmen“ wurde aus
selbst gemachten Trommeln aus recyceltem Material eine Art Percussion Ensemble gebildet. Aus
Rhythmen inspiriert von sämtlichen Kulturen (Lateinamerikanische, Arabische und West Afrikanische) entstanden Stücke, die für Viertklässler leicht
zugänglich waren. Zum Ende des Projektes stellten
die Schüler ihre Instrumente und erlernten Skills
durch ein Stück auf der Bühne vor.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
In dem vom kubo e.V. durchgeführten Projekt „Zufluchtsorte - Hier bin ich Zuhause“ haben Künstler, die teilweise in Wohnheimen und Einrichtungen
für geistig Behinderte leben, mit Mitteln der Malerei und Collage eine Ausstellung gestaltet, die die
eigenen Erfahrungen der Künstler mit dem Thema
„Zuhause und Heimat“ mit den Eindrücken der aus
Krisengebieten geflohenen Menschen verbindet.
Die Besucher des Stadtteilfestes wurden eingeladen, die Ausstellung zu besichtigen und mit den
beteiligten Personen in einen Austausch von Eindrücken und Erfahrungen zu treten.
Die VHS Bochum beteiligte sich dieses Jahr mit
dem Projekt „Mein/en Lieblings... -platz, -bild,
-ort trage ich bei mir“. Schüler des Fachbereichs
SchulabschlussPlus der VHS Bochum und interessierte Menschen aus dem Stadtteil wurden für dieses Projekt zusammengebracht und kooperierten
miteinander.
Ziel war es, Erinnerungen die jeder Mensch in sich
trägt, in Form von Buttons, Schlüsselanhängern,
Notizblöcken etc. in Erinnerungsstücke zu verwandeln, die man immer bei sich tragen kann. Zur Hilfe
nahm man Fotos, Landkarten, Straßenkarten oder
auch Briefmarken.
Das „Katholische Familienzentrum St. Anna“ hat
in dem Projekt “Ankommen und Aufgenommen“
durch Tanz und farblicher Visualisierung das Thema
Zuwanderung in eine bunte Kulisse gestellt. Nach
dem Motto „jeder Mensch ist ein Farbtupfer und so
wird auch unser Leben durch Zuwanderung bunter“ sollten die Ankommenden aufgenommen werden.
Die Kinder führten ihren „bunten“ Tanz, der auf der
Grundlage des Bilderbuches „Kennt ihr Blauland“
unter Einbeziehung der Eltern und der Senioren
aus dem „Haus an der Bayernstraße“ einstudiert
wurde, auf dem Westendfest den Besuchern vor.
Mit Hilfe dieser kreativen Umsetzung wurde eine
Brücke zwischen den hier vor Ort beheimateten
Menschen und denen, die sich hier eine neue Heimat aufbauen wollen, geschlagen.
An einem Stand konnte man einen Eindruck von
diesem kreativen Arbeitsprozess gewinnen.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Projekte des Verfügungsfonds
Projekte der Beiratssitzung im September 2016
Im Jahr 2016 wurden neben dem groß angelegten
Stadtteilprojekt weitere Projektvorhaben durch
den Stadtumbaubeirat bewilligt und umgesetzt.
Der Stadtumbaubeirat setzt sich aus Mitarbeitern
von Akteuren und Institutionen des Quartiers aus
unterschiedlichen Bereichen zusammen. Die Arbeit
dieses Gremiums wird in der Rubrik „Projektstruktur“ beschrieben.
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Projekte der Beiratssitzung im März 2016
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Annette Helmstädter (Kunst im Stadtraum) –
Cache zur Kunst
Ein künstlerisches Projekt für Bewohner*innen des
Westends
Ev. Gemeinde Bochum – Verstetigung für das
Westendfest
Unterstützung für Verstetigung des jährlichen
Westendfests
Ev. Gemeinde Bochum – Plastik oder Skulptur
Bildhauereikurs für die Bewohner*innen des Westends
IFAK e.V. – Quartiershausmeister
Zusätzliche Sauberkeit und Ordnung für das Westend
Kitt’5ive IFAK e.V.– Mädchenprojekt
Partizipationsprojekt für Mädchen aus dem Westend
Alte Post IFAK e.V.– Pop Up
Kreativprojekt für Bewohner*innen aus Goldhamme
Labor e.V. – Netzpolitischer Abend für
Jugendliche
Bildungsveranstaltung zum Thema „Netzpolitik“
St. Marienstift GmbH – 9. Westendfest
Unterstützung für die Veranstaltung des 9. Westendfests
VHS Bochum – Gesund und bunt im Kräutergarten
Unterstützung für die Veranstaltung des
3. Wendenfests
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Diakonisches Werk Bochum e.V. – Handwerkskünste mit Stein, Gips und Ton für Männer aus
dem Westend
Bildhauereikurs für Männer aus dem Westend
Ev. Gemeinde Bochum – Sounds and Songs
Musikalisches Projekt
Ev. Gemeinde Bochum – Öl schwimmt auf Wasser
Malkurs für die Bewohner*innen des Westends
Grundschule an der Maarbrücke – Obstbäume
pflanzen
Bepflanzungsprojekt für den Schulhof
IFAK e.V. – Kreativ kommuniziert
Sprachförderung für Bewohner*innen aus dem
Westend
IFAK e.V. – Talkrunden mit Geflüchteten
Journalistisches Projekt mit Geflüchteten
Kinder-, Jugend-, und Stadtteilzentrum E57 der
IFAK e.V. – Integrations Kicks – professionelles
Fußballtraining
Sportprojekt mit Jugendlichen aus dem Westend
IFAK e.V. – OGS an der Maarbrücke – Wir bauen
Hochbeete und lernen Gärtnern
Bepflanzungsprojekt auf dem Schulgelände
IFAK e.V. – Bildungswerk Pro Integration – Westend by Bike
Fahrradkurs für Bewohner*innen des Westends
IFAK e.V. – Bildungswerk Pro Integration – Kulinarisches Westend
Kochprojekt für Bewohner*innen des Westends
Maarbrücke e.V. mit der Ruhrstadt Gartenmiliz –
Ein Garten für Goldhamme
Bepflanzungsprojekt in Goldhamme
Seniorenbüro Bochum-Mitte – Musik liegt in der
Luft
Tanz und Musikprojekt für Senior*innen aus dem
Westend
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Ehrenamtliches Engagement im Westend
Ein wesentliches Thema bei der Beteiligung von
Bürgern des Westends ist die Förderung bürgerschaftlichen Engagements. Im Jahre 2016 ist es
erneut gelungen, in Kooperation mit dem Kinderbüro der Stadt Bochum mit den Spielplatzpaten für
den Spielplatz an der Thüringer Straße und für den
Gremmepark Spielplatzfeste zu organisieren. Über
Projektmittel des Kinderbüros wurden die notwendigen Materialien beschafft, um ein gelungenes
Fest zu organisieren.
Auch 2016 haben erneut sehr viele Bürger das
StadtumbauBüro aufgesucht, um sich zu informieren, Fragen zu stellen und Rückmeldung über
Ereignisse im Stadtteil zu geben. In vielen dieser
Gespräche wurde deutlich, dass das StadtumbauBüro für die Bürger eine Anlaufstelle geworden ist,
welche sich vertrauensvoll und verbindlich um die
Anliegen der Bewohner kümmert. Sie fühlen sich
ernst genommen und wirken durch eine „Rückmelde-Kultur“ aktiv am Stadtumbauprozess.
StadtumbauTreff
Der StadtumbauTreff ist der monatliche Austausch
zwischen Bewohnern und Stadtumbaubüro. Jeden
1. Donnerstag wurden die Bürger in die „Alte Post“
eingeladen. Zu einigen Terminen wurden externe
Referenten eingeladen. Oft waren es Personen aus
der Verwaltung, die zu lokalen Themen informierten und die Fragen der Bewohner beantworteten.
Das Interesse der Bewohner galt sowohl den sozialen Projekten als auch den geplanten Baumaßnahmen. Zudem wurden Projekte vor Ort besucht und
Stadtteilbegehungen durchgeführt. Doch nicht nur
der Austausch zwischen Verwaltung und Bürgern
wurde hier genutzt. Die Zusammenkunft diente vor
allem dem Kennenlernen von engagierten Bewohnern untereinander.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Projektstruktur
Netzwerk Westend
Westendkonferenz
Neben der kontinuierlichen Einbeziehung der Akteure und ‚Profis’ über Arbeitsgruppen wie den
Stadtumbaubeirat, Jour Fixe oder den unterschiedlichen Arbeitskreisen in den Bereichen Kinder, Jugend und Familie, Soziales, Schule sowie der Wohnungswirtschaft, ist die intensive Beteiligung der
Bewohner bei der Planung und Umsetzung von
Projekten ein zentrales Merkmal des Stadtumbaus
im Westend.
Die Westenkonferenz findet einmal jährlich statt
und ist die wichtige Stadtteilkonferenz für das
Fördergebiet. Dort treffen sich, neben den thematischen Arbeitskreisen, in großer Runde wichtige
Akteure aus verschiedenen Themenbereichen, um
über die Inhalte des Stadtumbauprozesses sowie
über Perspektiven und weitere Vorhaben des Stadtumbaus informiert zu werden und diese zu diskutieren. Nicht zuletzt legt die Konferenz den Schwerpunkt für das kommende Stadtteilprojekt fest.
Jour fixe
Verstetigung
Der Jour fixe stellt die Verbindung zwischen dem
Stadtumbaumanagement und der Verwaltung
(Stadtplanungs- und Bauordnungsamt) her. Die
regelmäßigen Treffen dienen der engen Abstimmung der Vorgehensweise im Stadtumbaugebiet.
Ziel des Städtebauförderprogramms Stadtumbau
West ist die möglichst zügige Durchführung der im
Handlungskonzept definierten Projekte und nicht
die Dauerförderung des Gebietes. Dabei geht es
darum dauerhaft tragfähige Strukturen im Westend aufzubauen und die wichtigen Projektansätze des Stadtumbaus zu verstetigen. Dabei besteht
der Verstetigungsansatz des Stadtumbaus Bochum
Westend aus zwei Säulen.
StadtumbauBeirat
Der Beirat hat sich als Gremium mit beratender
Funktion innerhalb des Stadtumbauprozesses
vierteljährlich getroffen. Er ist für die Vergabe der
Mittel aus dem Verfügungsfonds verantwortlich.
Hier werden die Anträge beraten und abgestimmt.
Aufgrund der guten Diskussionskultur des Beirates, werden die Projekte und deren Nutzen für den
Stadtteil in jeder Sitzung intensiv diskutiert. Zudem
erhält der Beirat in jeder Sitzung einen Sachstandsbericht des Stadtumbaus und diskutiert diesen. Damit dient er als wichtiges Gremium mit Multiplikatorfunktion für das gesamte Westend.
Auch im Jahr 2016 ist der thematische Schwerpunkt auf die Verstetigung und die im Rahmen
der Fortführung des Stadtumbaus mit dem Fokus
Goldhamme erarbeitete Rahmenplanung gelegt
worden.
In den Quartieren Stahlhausen / Griesenbruch und
in Goldhamme wurden im Rahmen des Stadtumbaus zwei sozialintegrative Stadtteilzentren, das
Q1 und die Alte Post errichtet. In diesen Stadtteilzentren arbeiten Gemeinwesenarbeitsträger und
betreiben von dort aus eine sozialraumbezogene,
langfristig gesicherte Arbeit für den Ortsteil. Die
Stadtteilzentren und die dort arbeitenden Institutionen bilden den ersten Pfeiler der Verstetigung.
Den zweiten Pfeiler bilden die aus der intensiven
Netzwerkarbeit abgeleitete Übernahme von quartiersrelevanten ‚Einzelprojekten’ durch die Stadtteilakteure. Beispielhaft sei hier die Stadtteilzeitung
‚DreiViertel’ oder das große jährlich stattfindende
Westendfest genannt.
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Sachstandsbericht Stadtumbaumanagement Bochum Westend 2016
Arbeitskreise
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AG Stadtteilfest:
Zur Vorbereitung und Verstetigung des Stadtteilfestes trifft sich regelmäßig die Stadtteilfest
AG.
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Ordnungspartnerschaft:
Das Stadtumbaumanagement hat an den
Sitzungen der Ordnungspatenschaft teilgenommen. Dabei wurden die Themen aus dem
Stadtteil stets im Gremium vorgetragen und
beraten.
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Sozialraumkonferenz:
Der Stadtumbau nimmt an der regelmäßig
vom Jugendamt organisierten Sozialraumkonferenz sowie an der Bezirkssozialraumkonferenz teil und ist dort mit einem Tagesordnungspunkt Stadtumbau vertreten.
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Politik:
Die Politik ist beratendes Mitglied im Stadtumbaubeirat und erhält zudem einmal jährlich ein
Sachstandsbericht in den zuständigen Ausschüssen und in der Bezirksvertretung Mitte.
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AK Stadtteilschule:
Zu Entwicklung der Grundschule an der Maarbrücke zu einer Stadtteilschule hat sich im
Jahre 2015 ein Arbeitskreis mit verschiedenen
Akteuren und Personen aus der Verwaltung,
der Schule und verschiedenen Einrichtungen
und sozialen Trägern aus dem Quartier gegründet. Ansätze sind die Arbeit der Schule
mit vorhandenen Angeboten im Quartier noch
intensiver zu vernetzen und eine Kooperation
der Akteure zu fördern.
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AK Soziales:
Um stadtteilrelevante Themen mit den entsprechenden Vertretern der Verwaltung zu
besprechen, hat sich im Jahre 2015 ein Arbeitskreis gegründet, der regelmäßig tagt.
•
Bauprojekte:
Zur Vorbereitung und Durchführung der baulich-investiven Projekte trifft sich der Stadtumbau regelmäßig mit Vertretern der Verwaltung
aus den ‚Bauämtern’.
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