Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Anlage 1_IHK für den Sozialraum Meschenich und Rondorf.pdf
Größe
11 MB
Erstellt
16.04.17, 05:15
Aktualisiert
24.01.18, 05:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Starke Veedel –Starkes Köln
Impressionen aus dem Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
Starke Veedel – Starkes Köln
Mitwirken, Zusammenhalten, Zukunft gestalten
Integriertes Handlungskonzept für den
Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
Stand 06.06.2016
Juni 2016
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Kontakt / Impressum
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Willy-Brandt-Platz 2
50679 Köln
Telefon 0221 / 221-22267
stadtentwicklung.statistik@stadt-koeln.de
Die Oberbürgermeisterin
Dezernat Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Starke Veedel – Starkes Köln
Mitwirken, Zusammenhalten, Zukunft gestalten
Integriertes Handlungskonzept für den
Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
Stand: 06.06.2016
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Mein Standpunkt
Liebe Bürgerinnen und Bürger
in Meschenich und Rondorf,
angesichts wachsender Armut insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sowie bei älteren
Menschen, Alleinerziehenden, Geringqualifizierten oder Langzeitarbeitslosen ist mir der soziale Ausgleich in unserer Stadt sehr wichtig. lch freue mich deshalb, Ihnen mit diesem lntegrierten Handlungskonzept ein Programm für lhr Veedel vorlegen zu können, das insbesondere die Lebenslage der von Armut bedrohten oder betroffenen Bürgerinnen und Bürger in
den Blick nimmt.
Jede Bürgerin und jeder Bürger soll eine gleichberechtigte Chance haben, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dies ist das Leitbild, auf dem das soziale Handeln unserer Stadtgesellschaft basiert. Dazu gehört die Chance auf Gesundheit, auf eine gute Bildung und Ausbildung ebenso wie die Chance auf einen Arbeitsplatz oder eine angemessene Wohnung in
einem lebenswerten, attraktiven Veedel.
Mit dem Programm und den darin enthaltenen Projekten und Maßnahmen kommen wir diesem Leitbild in den nächsten Jahren hoffentlich ein gutes Stück naher. Das Programm enthalt Maßnahmen zur Verbesserung von Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen
aber auch von Erwachsenen, der Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte,
beschäftigungsfördernde Maßnahmen für Langzeitarbeitslose. Enthalten sind auch Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen und lnvestitionen in die örtliche Infrastruktur, mit denen ihr
Veedel attraktiver werden soll.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich lade Sie herzlich ein, sich zu engagieren und zu beteiligen. Seien Sie dabei, wenn es zum Beispiel um die Gestaltung von Plätzen geht, nutzen Sie
die Fördermöglichkeiten für ihre Kinder oder für sich selbst, wenn es darum geht eine neue
berufliche Perspektiven zu entwickeln.
lhre
Henriette Reker
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Vorwort
Köln ist durch eine starke Vielfalt geprägt.
Jedes Veedel hat ein eigenes Gesicht.
Diese Vielfalt spiegelt nicht nur die unterschiedlichen Entstehungszeiten und Funktionalitäten der einzelnen Stadtteile wider,
sondern auch die Weltoffenheit Kölns.
Die ausgewogene Entwicklung aller Veedel ist Ziel der Kölner Stadtentwicklung.
Dies gilt sowohl für die gebaute Umwelt
als auch für die soziale Balance in der
Stadt. Hierfür müssen wir frühzeitig Maßnahmen ergreifen, damit alle Stadtteile
den „Anschluss behalten“.
Vor diesem Hintergrund beteiligt sich die
Stadt Köln an dem Aufruf „Starke Quartiere – starke Menschen“ des Landes Nordrhein-Westfalen und nutzt so die Chancen
der aktuellen EU-Förderperiode. Im Fokus
stehen dabei Armutsbekämpfung und die
Vermeidung von Ungleichheit.
Die Stellschrauben der Quartiersentwicklung sind dabei vielfältig. Die im Integrierten Handlungskonzept „Starke Veedel –
Starkes Köln“ vorgeschlagenen Maßnahmen widmen sich sowohl der Gestaltung
des öffentlichen Raumes, als auch sozialen Themen wie Prävention, Bildung, Qualifizierung sowie dem Klimaschutz und der
Umweltgerechtigkeit.
Dabei bauen wir auf dem seit 2005 etablierten Programm „Lebenswerte Veedel“
auf, bei dem die elf Sozialräume Kölns im
Mittelpunkt stehen. In den Sozialräumen
ist der Bedarf an unterstützenden Angeboten kontinuierlich besonders hoch.
Unter breiter Beteiligung vor Ort wurde
das Programm „Starke Veedel – Starkes
Köln“ entwickelt, in das sich das vorliegende Integrierte Handlungskonzept für
den Sozialraum Meschenich und Rondorf
einordnet.
Der Sozialraum Meschenich und Rondorf
ist durch eine sehr heterogene Situation
und seine Lage am südlichen Stadtrand
geprägt. Besonders hohe städtebauliche
und sozialintegrative Handlungsbedarfe
werden in der Großwohnsiedlung „Am
Kölnberg“ deutlich. Die weiteren kleinteiliger strukturierten Quartiere im Sozialraum
können bei der Entwicklung des „Kölnbergs“ eine stabilisierende Basis bilden,
wenngleich – z. B. vor dem Hintergrund
der aktuellen Zuwanderungszahlen – auch
hier Unterstützungsbedarfe erkennbar
sind.
Die Quartiersentwicklung in den elf Sozialräumen stellt uns in den kommenden Jahren vor vielschichtige Herausforderungen.
Mit dem vorgesehen Maßnahmenpaket für
den Sozialraum Meschenich und Rondorf
werden die Kräfte aus unterschiedlichen
Handlungsfeldern in einem Ansatz gebündelt. Ich bin mir sicher, dass wir durch diesen integrierten Ansatz der Quartiersentwicklung, einen guten Schritt für die Stadtteile nach vorne machen.
Ihr
Franz-Josef Höing
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Inhaltsverzeichnis
1.
Vorbemerkung ............................................................................................................ 9
2.
Ausgangslage: Die aktuelle EU-Förderperiode und ihre Umsetzung in Köln ........ 9
3.
Projektidee und Zielsetzung .....................................................................................11
4.
Gebietsauswahl und methodische Vorgehensweise ..............................................15
5.
Projektstruktur und Vorgehensweise zur Entwicklung des Programms
„Starke Veedel – Starkes Köln“ ................................................................................19
6.
Bestandsanalyse .......................................................................................................25
6.1
Demographische, soziale und Bildungssituation ...................................................30
6.2
Situation des öffentlichen Raums ..........................................................................33
6.3
Wirtschaftliche Situation ........................................................................................38
6.4
Wohnsituation .......................................................................................................38
6.5
Ökologische und klimatische Situation ..................................................................41
7.
Stärken- und Schwächenanalyse sowie Ableitung der Handlungsbedarfe...........45
8.
Ziele und Handlungsfelder........................................................................................47
9.
Festlegung des Gebietes der „Sozialen Stadt“ Meschenich und Rondorf ............55
10.
Maßnahmen für den Sozialraum ..............................................................................57
10.1
Einbindung der Maßnahmen in die kommunale Präventionskette .........................57
10.2
Maßnahmen im Sozialraum Meschenich und Rondorf ..........................................67
10.3
Handlungsfeld: Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung ...........................................70
10.4
Handlungsfeld 1: Früh ansetzende Hilfen .............................................................81
10.5
Handlungsfeld 2: Öffentlicher Raum ...................................................................129
10.6
Handlungsfeld 3: Wirtschaft und Qualifizierung ...................................................150
10.7
Handlungsfeld 4: Umweltgerechtigkeit – Klimaschutz, Luftreinhaltung und
Lärmminderung ..................................................................................................158
10.8
Handlungsfeld 5: Wohnen ...................................................................................171
11.
Umsetzungsplanung – Organisation und Steuerung............................................181
11.1
12.
Zeit-, Kosten- und Finanzierungsplanung ............................................................183
Anhang .....................................................................................................................189
7
8
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
1. Vorbemerkung
Das vorliegende Integrierte Handlungskonzept (IHK) ist ein Bestandteil des Programms
„Starke Veedel – Starkes Köln“, das insgesamt elf Sozialräume umfasst. Bereits seit 2006 ist
die Stadt Köln in diesen elf Gebieten mit dem Programm "Lebenswerte Veedel – Sozialraumund Bürgerorientierung" aktiv, so dass zahlreiche Vorhaben realisiert oder angestoßen wurden. Die Sozialraumkoordinatorinnen und -koordinatoren sind für die Menschen in den Veedeln mittlerweile zu festen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern geworden.
Ziel des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ ist es, verbesserte Lebensbedingungen
der Menschen im allen elf Sozialräumen des Programmgebiet zu schaffen und auf den Arbeiten des Programms „Lebenswerte Veedel“ aufzubauen. Für das hier vorliegende IHK
„Meschenich und Rondorf“ wird nun ein Sozialraum betrachtet, der Teil eines Gesamtprogramms ist. Zur Herleitung, Beschreibung und Umsetzung der Maßnahmen im Sozialraum
liegt hiermit ein für sich stehendes Konzept vor – alle für den Raum Meschenich und Rondorf
notwendigen Informationen sind im IHK „Meschenich und Rondorf“ enthalten.
2. Ausgangslage: Die aktuelle EU-Förderperiode und ihre Umsetzung in Köln
Die Stadt Köln steht, wie auch viele andere Städte, derzeit vor dem Hintergrund der Globalisierung, der Internationalisierung, der Digitalisierung, des Klimawandels, der Energiewende,
der Zu- und Abwanderungen und des demographischen Wandels vor großen Herausforderungen. Diese globalen strukturellen Entwicklungen werden von einer zunehmenden Einkommenspolarisierung sowie steigenden Anteilen armer und benachteiligter Bevölkerungsgruppen begleitet, die sich räumlich konzentrieren. Zwischen einzelnen Stadtteilen nehmen
strukturelle Ungleichgewichte und eine kleinräumige Polarisierung zu. Die in den letzten Jahren festzustellende zunehmende räumliche Segregation führt folgerichtig dazu, dass die
Quartiersebene in den Fokus der Stadtentwicklung gerät. Das Quartier, in Köln auch Veedel
genannt, ist das direkte Lebensumfeld der Menschen: Hier wohnen und leben sie, treten
miteinander in Beziehung und beteiligen sich somit am Gemeinwesen.
In der neuen Förderperiode der EU-Strukturfonds 2014 bis 2020 hat die Europäische Union
mit der Europa-2020-Strategie die Prioritäten „Intelligentes, nachhaltiges und integratives
Wachstum“ gesetzt und damit fünf Kernziele zu den Themenfeldern „Beschäftigung“, „Forschung und Entwicklung sowie Innovation“, „Klimawandel und Energie“, „Bildung“ sowie
„Armut und soziale Ausgrenzung“ festgelegt. Zur Umsetzung dieser Strategie hat das Land
Nordrhein-Westfalen Operationelle Programme (OP) für die Strukturfonds: Europäischer
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Europäischer Sozialfonds (ESF) sowie Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) erarbeitet. Alle
Operationellen Programme müssen einen Beitrag zur Präventionsstrategie des Landes
Nordrhein-Westfalen leisten. Gemeinsam mit den europaweiten Strategien definieren vier
Leitthemen den Rahmen für den Europäischen Sozialfonds (ESF) und weiterer europäischer
Fördermöglichkeiten 1: Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Themen:
−
−
−
−
1
Früh ansetzende Hilfen („Kein Kind zurücklassen“)
Verbesserung des Übergangs Schule – Beruf („Kein Abschluss ohne Anschluss“ –
Übergang Schule – Beruf Nordrhein-Westfalen)
Integrierte und nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung (zum Beispiel durch städtebauliche, gesundheitsfördernde oder Jugendhilfemaßnahmen)
Armutsbekämpfung
Vergleich http://www.soziale-stadt.Nordrhein-Westfalen.de/downloads/EUStrukturfonds_Okt.2014.pdf (14.08.2015)
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Aus den Operationellen Programmen heraus veröffentlicht das Land Aufrufe, auf die eine
Bewerbung erfolgen kann. Am 10.02.2015 wurde der Aufruf mit dem Thema „Starke Quartiere – starke Menschen“ – Gemeinsamer Aufruf zu den Programmen des EFRE, des ELER
und des ESF (2014 bis 2020) zur präventiven und nachhaltigen Entwicklung von Quartieren
und Ortsteilen sowie zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung“ gestartet. Die Stadt Köln
bewirbt sich mit dem vorliegenden Programm (IHK) „Starke Veedel – Starkes Köln: Mitwirken, zusammenhalten, Zukunft gestalten“ für die neue Europäische Förderperiode.
Die Stadt Köln hat die Europäische Förderphase 2014 bis 2020 und die dahinterliegende
„Europa 2020 Strategie“ zum Anlass genommen, die eigenen städtischen Ziele zu prüfen
und neu aufzustellen. Die von der Europäischen Union aufgestellten Prioritäten und die fünf
Kernziele werden ebenso ausdrücklich unterstützt wie die Präventionsstrategie des Landes.
Der Stadtvorstand, in dem alle Dezernate vertreten sind, hat deshalb das Konzept „Europa
2020 Handlungsprogramm: Kölner Handlungserfordernisse“ als Orientierung der Verwaltung
in zentralen städtischen Handlungsfeldern am 23.09.2014 beschlossen. Dies sind die Bereiche (1) Bildung, (2) Soziale Balance / Quartiersentwicklung, (3) Beschäftigung, (4) Infrastruktur / Mobilität, (5) Klimawandel und nachhaltige Energiewirtschaft, (6) Forschung, Entwicklung und Innovation sowie (7) Kultur / Baukultur / öffentlicher Raum. Diese sieben Handlungsfelder werden in einem fachübergreifenden Prozess umgesetzt. Als wesentliche Ziele
wurden unter anderem die Quartiersentwicklung und die damit angestrebte soziale Balance
in der Stadt und zwischen den Quartieren benannt.
Im Vordergrund des städtischen Handelns stehen damit die benachteiligten Quartiere sowie
die in diesen Quartieren lebenden Bewohnerinnen und Bewohner. Ziel ist, Rahmenbedingungen zu schaffen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort zu entwickeln. Betrachtet werden dabei immer die Gesamtstadt und die
Wechselwirkungen zwischen den Quartieren untereinander. So führt eine Verbesserung der
Lebensbedingungen der Bewohnerinnen und Bewohner belasteter Quartiere auch zur Aufwertung der Gesamtstadt.
Für die Verbesserung der Lebenssituation der Bewohnerinnen und Bewohner ist eine integrierte Betrachtung der verschiedenen Themenfelder der Stadtentwicklung, wie zum Beispiel
Wohnen, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Soziales, Bildung, Gesundheit, Mobilität, Öffentlicher
Raum, Klima, Umwelt und Grün besonders wirkungsvoll. Daher werden auch bestehende
und derzeit in der Entwicklung befindliche Konzepte der Stadt Köln in dem Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ aufgegriffen und dementsprechend Maßnahmen priorisiert und
aneinander angepasst 2. Durch diese integrierte und gesamtstädtische Betrachtung werden
die Verstetigung und die Nachhaltigkeit von Quartiersentwicklungen gesichert, da sie in gesamtstädtische Strategien und Konzepte eingebunden sind und nicht isoliert betrachtet werden.
2
Eine kurze Beschreibung der städtischen Konzepte befindet sich im Kapitel 6 Anhang 1
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
3. Projektidee und Zielsetzung
Mit dem IHK Meschenich und Rondorf knüpft die Stadt Köln an bereits erfolgreich gestartete
Programme zur Verbesserung der Lebenssituation an. Das IHK baut auf dem Programm
„Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“ auf. Das Ziel des Programms „Lebenswerte Veedel“ liegt in der Begründung und Optimierung von Unterstützungsleistungen und der Stärkungen der Selbsthilfekräfte, indem die Zusammenarbeit und Vernetzung aller städtischen Dienststellen, der freien Träger, Verbände und sonstiger Akteure im
Quartier vorangetrieben wird. Dazu wird in jedem Sozialraum eine Sozialraumkoordination
eingesetzt, die – bis auf eine Ausnahme – bei den freien Trägern angesiedelt ist. Sie fungiert
als „Informationsdrehscheibe“ und Bindeglied zwischen Verwaltung, Wirtschaft, Politik, Verbänden und Bewohnerschaft. Sie unterstützt oder initiiert Kooperations- und Vernetzungsstrukturen im Sozialraum, nutzt diese, um besondere Bedarfslagen zu identifizieren, und
entwickelt gemeinsam mit den Diensten und Einrichtungen der freien Träger vor Ort bedarfsgerechte Projekte und Maßnahmen.
Der im Süden von Köln gelegene Sozialraum Meschenich und Rondorf hat sich räumlich aus
einer dörflichen Struktur entwickelt, die seit den 70er Jahren durch die Großwohnsiedlung
„Am Kölnberg“dominiert wird. Circa 4.000 Bewohnerinnen und Bewohner sind in den Hochhäusern des Kölnbergs beheimatet. Hier zeigt sich ein besonders hoher Handlungsdruck
aufgrund der sich dort bündelnden sozialen Problemlagen wie Armut, Arbeitslosigkeit oder
Suchterkrankungen.
Ziel des Integrierten Handlungskonzeptes ist es, den Sozialraum Meschenich und Rondorf
zu stärken, die Armut zu bekämpfen, den sozialen Zusammenhalt auszubauen, Präventionsansätze zu systematisieren und die Lebenssituation der in diesen Quartieren lebenden Menschen nachhaltig zu verbessern. Erwartet werden auch positive Effekte auf die gesamtstädtische Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt in der Gesamtstadt. Dabei verfolgt das
Programm auch das Ziel, strukturelle Verbesserungen bei der Entwicklung und Umsetzung
integrierter Quartiersentwicklung als Strategie der Stadtentwicklung zu erreichen. Dazu gehört die stärkere Entwicklung sozialraumorientierten Denkens in der Verwaltung ebenso, wie
die abgestimmte Zusammenarbeit zwischen den in den Quartieren aktiven Akteuren einerseits und die Abstimmung ihres Handels mit den Dienststellen der Stadt andererseits.
Gleichzeitig ist die Bewohnerschaft von allen an der Programmumsetzung Beteiligten aktiv
einzubinden.
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Karte 1: Lage des Sozialraums Meschenich und Rondorf im Kölner Süden
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Die Umsetzung der Idee der Sozialraumorientierung ist je nach Handlungsfeld in den Dienststellen der Verwaltung unterschiedlich stark ausgeprägt. Bislang ist die Zusammenführung
dieses Ansatzes zu einem gesamtstädtischen, integrierten Handlungsansatz nur teilweise
gelungen. Deshalb hat der Stadtvorstand am 17.03.2015 die sozialräumliche Ausrichtung
des Verwaltungshandelns als verbindliches Handlungsprinzip noch einmal bekräftigt. In derselben Sitzung hat der Stadtvorstand beschlossen, die elf Sozialräume aus dem Programm
„Lebenswerte Veedel“ sowie die diesem Konzept zugrunde liegende Handlungsstrategie der
Quartiersorientierung zur Grundlage der geplanten Integrierten Handlungskonzepte für den
EFRE- / ESF-Aufruf des Landes „Starke Quartiere – Starke Menschen“ zu machen. Die Entwicklung integrierter, sozialraumorientierter Handlungskonzepte ist eine notwendige Aufgabe, die für alle städtischen Dienststellen eine Herausforderung bedeutet. Sie formulieren
auch neue Anforderungen an die Stadtgesellschaft und geben der Stadtverwaltung innovative Anstöße für die Entwicklung neuer, adäquater Angebotsformen und –strukturen.
Die Stadt Köln baut bei der Bearbeitung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ auf
den Erfahrungen aus dem Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020 auf und strebt erstmals
die systematische Erarbeitung und Umsetzung eines integrierten, quartiersorientierten Handlungsansatzes in einem Programmgebiet mit mehreren Sozialräumen an. Diesem Ansatz
liegt die Leitfrage zugrunde, wie erfolgreich Stadtentwicklung aus dem Quartier heraus erfolgen kann, welche Faktoren zum Gelingen beitragen und wie die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv in die Quartiersentwicklung eingebunden werden können.
Zum einen wird erstmalig für elf Sozialräume ein Maßnahmenpaket entwickelt, das in allen
Sozialräumen mit einem vergleichbarem Vorgehen umgesetzt, dabei jedoch explizit auf die
Bedarf und Erfordernisse vor Ort angepasst wird. Dies sind insbesondere Maßnahmen, die
zur Präventionskette 3 gehören. Zum anderen werden zusätzlich gebietsspezifische städtebauliche und sozial-integrative Lösungen passgenau für die Bedürfnisse und Anforderungen
der unterschiedlichen Sozialräume entwickelt. Besonderes Augenmerk wird bei den
sozial-integrativen auf den niedrigschwelligen Zugang zu den Angeboten und ihrer Verknüpfung gelegt. Bei den gebietsspezifischen Maßnahmen werden auch Maßnahmen mit Modellcharakter vorgeschlagen. Eine Übertragbarkeit der dort erzielten Erkenntnisse wird angestrebt.
3
Unter einer kommunalen Präventionskette soll die Gesamtheit der präventiven Hilfsangebote verstanden werden, die biografisch entlang der Bedarfe in den einzelnen Lebensphasen und Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erforderlich sind.
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Karte 2: Übersicht über die elf Sozialräume des Programms "Lebenswerte Veedel Lebenswertes Köln"
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
4. Gebietsauswahl und methodische Vorgehensweise
Die Grundlage für die Auswahl des Sozialraums Meschenich und Rondorf sowie für die weiteren zehn Programmgebiete bildet die bestehende Gebietsabgrenzung des Programms
„Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“ (vergleiche Karte 2). Mit
Hilfe des Monitorings Stadtentwicklung wurde geprüft, ob es sich hierbei tatsächlich um Gebiete mit besonderen Handlungserfordernissen handelt, die im Vergleich zur Gesamtstadt
überdurchschnittlich stark von sozialer Benachteiligung betroffen sind.
Das Monitoring Stadtentwicklung beobachtet systematisch die Entwicklung der Gesamtstadt
Köln und ihrer Teilräume. Betrachtet werden in einer einheitlichen Vorgehensweise (Indexwerte) verschiedene Themenfelder, wie zum Beispiel Soziale Lage, Demographischer Wandel oder Wohnen. Für die Auswahl der elf Sozialräume wird im Folgenden der Index „Soziale
Lage“ zugrunde gelegt, der die wirtschaftlichen, politisch-kulturellen und gesundheitlichen
Aspekte von Benachteiligung berücksichtigt. Er setzt sich zusammen aus verschiedenen
Statistikdaten sowie aus Ergebnissen der Umfrage „Leben in Köln“ und berücksichtigt somit
sowohl „harte“ statistische Daten als auch „subjektive“ Einschätzungen der Befragten.
Der Index wird durch die Vielfalt an Indikatoren der Tatsache gerecht, dass sich Benachteiligung in weit mehr als nur monetären Aspekten widerspiegelt.
Abbildung 1 zeigt die Zusammensetzung des Indexes „Soziale Lage“ für die Gesamtstadt.
Grundlage der Berechnung des Indexes sind die 86 Kölner Stadtteile. Für die vorliegende
räumliche Abgrenzung wurden Stadtteile zusammengefasst, um in etwa gleich große Räume
von 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und Räume mit einer vergleichbaren sozialökonomischen Bevölkerungsstruktur bilden zu können.
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Abbildung 1: Zusammensetzung Index Soziale Lage 4
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Die bestehenden Sozialräume, die im Programm „Lebenswerte Veedel“ enthalten sind, zählen zu den Gebieten mit besonderen Handlungserfordernissen und entsprechen demnach
den im Aufruf „Starke Menschen – Starke Quartiere“ geforderten Kriterien zur Auswahl des
Programmgebietes (vergleiche Karte 3).
Im Sozialraum Meschenich und Rondorf ergibt sich allerdings die Besonderheit, dass der
Teilraum Rondorf durch erkennbar stabilere soziale Kennwerte geprägt ist und im Stadtteil
Meschenich die Handlungsbedarfe insbesondere im Quartier der Großwohnsiedlung „Am
Kölnberg“, eine Hochhaussiedlung aus den 1970er Jahren, deutlich werden. Mit Hilfe des
Monitorings Stadtentwicklung Köln kann dementsprechend nur für den Teilraum Meschenich
der besondere Handlungsbedarf identifiziert werden. Um die dort vorherrschenden vielfältigen sozialen Fragen lösen zu können, ist eine Konzentration des geplanten Maßnahmenpakets auf die Hochhaussiedlung jedoch nicht sinnvoll, da es dort nicht in ausreichendem Umfang Einrichtungen und Angebotsstrukturen (Soziales, Bildung, Arbeitsmarkt) gibt. Bereits bei
der Gebietsabgrenzung zum Programm „Lebenswerte Veedel“ ist der Stadtteil Rondorf in
seiner Funktion als Stabilisierungsraum miteinbezogen worden. Dieser Ansatz hat sich in der
Praxis bewährt und wird daher fortgeführt.
Nicht zuletzt aufgrund der randlichen Lage im Stadtgebiet bildet die gemeinsame Betrachtung mit dem Stadtteil Rondorf eine Entwicklungschance für die Quartiersentwicklung in
Meschenich. Gleichzeitig werden in Rondorf – insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen der Zuwanderung – Unterstützungsangebote im Bereich der Integration
benötigt, so dass insbesondere Maßnahmen des Handlungsfeldes „Früh ansetzende Hilfen“
4
Der Hinweis S verweist auf Statistikdaten, der Hinweis U auf Umfrageergebnisse.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
in Rondorf wirksam werden. Im Ergebnis bildet die gemeinsame Betrachtung als Sozialraum
eine Entwicklungschance. In diesem Fall sogar gerade wegen der heterogenen Ausgangssituation in Verbindung mit der randlichen Lage im Stadtgebiet.
Die Maßnahmen des Integrierten Handlungskonzeptes für den Sozialraum Meschenich und
Rondorf werden von den ermittelten Handlungsbedarfen abgeleitet. Sie sind deshalb überwiegend Teil auf den Kölnberg mit seinen etwa 4.000 Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet, aber ausdrücklich nicht darauf beschränkt.
In der Bestandsanalyse wird der Sozialraum Meschenich und Rondorf ausführlich dargestellt
und mit aussagekräftigen Indikatoren hinsichtlich seiner sozialen, demographischen, ökonomischen, klimatischen, ökologischen und städtebaulichen Situation hinterlegt sowie der Bildungssituation beschrieben, um den Anforderungen des Aufrufes gerecht zu werden.
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Karte 3: Programmgebiet (Sozialräume) „Starke Veedel – Starkes Köln"
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
5. Projektstruktur und Vorgehensweise zur Entwicklung des Programms
„Starke Veedel – Starkes Köln“
Die Erstellung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ und der IHKs für die elf Sozialräume erfolgte unter intensiver Beteiligung der Fach- und Bürgerämter sowie den Sozialraumkoordinatorinnen und Sozialraumkoordinatoren. Die Projektleitung lag bei der Amtsleitung des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik und wurde durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG unterstützt (vergleiche Abbildung 2).
Beteiligt waren die nachfolgend aufgelisteten Dezernate und Fachämter:
Dezernat Oberbürgermeister/-in: Amt des Oberbürgermeisters / der Oberbürgermeisterin,
Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dezernat I Allgemeine Verwaltung, Ordnung und Recht: Bürgeramt Rodenkirchen, Bürgeramt Ehrenfeld, Bürgeramt Nippes, Bürgeramt Chorweiler, Bürgeramt Porz, Bürgeramt Kalk,
Bürgeramt Mülheim, Amt für Personal, Organisation und Innovation
Dezernat II Finanzen: Kämmerei
Dezernat III Wirtschaft und Liegenschaften: Amt für Wirtschaftsförderung
Dezernat IV Dezernat für Bildung, Jugend und Sport: Amt für Schulentwicklung, Amt für Weiterbildung, Familienberatung und Schulpsychologischer Dienst, Sportamt, Amt für Kinder,
Jugend und Familie, Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung
Dezernat V Soziales, Integration und Umwelt: Amt für Soziales und Senioren, Punktdienststelle Diversity, Gesundheitsamt, Amt für Wohnungswesen, Umwelt- und Verbraucherschutzamt, Koordinationsstelle Klimaschutz
Dezernat VI Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr: Amt für Stadtentwicklung und
Statistik, Stadtplanungsamt, Amt für Straßen und Verkehrstechnik, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen
Dezernat VII - Kunst und Kultur: Kulturamt, Stadtbibliothek, Museumsdienst Köln
Zur Projektsteuerung wurde ein Projektteam im Amt für Stadtentwicklung und Statistik eingerichtet. Zur inhaltlichen Bearbeitung wurden die folgenden fünf themenspezifische Arbeitsgruppen gebildet, die dezernats- und ämterübergreifend zusammengearbeitet haben:
−
AG 1: Früh ansetzende Hilfen
−
AG 2: Öffentlicher Raum
−
AG 3: Wirtschaft und Qualifizierung / Wohnen
−
AG 4: Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung
−
AG 5: Sozialraumorientierung als Strategie der Stadtentwicklung
Neben unterschiedlichen Fachämtern haben auch weitere Akteure an der Programmentwicklung und den Arbeitsgruppensitzungen teilgenommen, wie zum Beispiel das Jobcenter, die
stadteigene Wohnungsbaugesellschaft GAG Immobilien AG, die Regionalagentur Köln und
der für die regionale Zusammenarbeit zuständige Verein „Region Köln / Bonn e.V“.
Die in den Arbeitsgruppen erarbeiteten Inhalte wurden regelmäßig in Ämterrunden eingebracht, diskutiert, abgestimmt und die weitere Vorgehensweise festgelegt.
Zur Steuerung des Gesamtprogramms richtete das Amt des Oberbürgermeisters einen Lenkungskreis mit Vertreterinnen und Vertretern der Dezernate ein.
Zusätzlich wurden die Sozialraumkoordinatorinnen und Sozialraumkoordinatoren sowie die
Leitungen der Bürgerämter zu zentralen Veranstaltungen eingeladen und mit in den Diskus-
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
sionsprozess eingebunden. Insbesondere waren sie beteiligt an der Qualifizierung der Bestandsanalyse sowie an der Entwicklung von Maßnahmen.
Abbildung 2: Projektstruktur Stadtverwaltung
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Über diese regelmäßig durchgeführten Sitzungen mit der Projektgruppe, den Arbeitsgruppen, dem Lenkungskreis und den Fachämterrunden wurden anlassbezogen Gespräche mit
weiteren Akteuren geführt, wie zum Beispiel:
−
Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
−
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
−
Fachstelle für sozialraumorientierte Armutsbekämpfung
−
Regionalagentur Köln
−
Bezirksregierung Köln
−
Liga der Wohlfahrtverbände
−
Seniorenvertretung der Stadt Köln
−
Personalrat
−
Steuerungsgremium „Lebenswerte Veedel“
Die verschieden politischen Gremien wurden über Mitteilungen regelmäßig über das Programm und den Programmfortschritt informiert.
Zur inhaltlichen Qualifizierung des Programms fanden zwei Workshops statt.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Erster Workshop am 27. April 2015 – Qualifizierung der Bestandsanalyse
Gegenstand des ersten Workshops, der am 27. April 2015 stattfand, waren die Ergebnisse
der Bestandaufnahme. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Fachdienststellen, dem Jobcenter, der Sozialraumkoordination, den Bürgerämtern und der GAG Immobilien
AG qualifizierten die vorliegenden Ergebnisse, stellten Querbezüge her und zeigten Schnittstellen zu anderen Themenbereichen auf. So wurden die Analyseergebnisse geschärft und
ausdifferenziert. Die Atmosphäre in diesem Workshop war sehr arbeits- und ergebnisorientiert, so dass die Rückmeldungen am Ende des Workshops sehr positiv waren.
Abbildung 3: Rückmeldung der Teilnehmenden aus dem ersten Workshop zur Bestandsanalyse am 27. April 2015
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Abbildung 4: Diskussion zum Sozialraum Meschenich und Rondorf
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
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Zweiter Workshop am 27. Mai 2015 – Qualifizierung der Maßnahmen
Der zweite Workshop fand am 27. Mai 2015 zur Qualifizierung der gemeldeten Maßnahmen
statt. Der Teilnehmerkreis war identisch mit dem des ersten Workshops. Im Vorfeld hatten
die Fachdienststellen, Bürgerämter und Sozialraumkoordinatorinnen und -koordinatoren, die
in den Sozialräumen vernetzt arbeiten, auf der Grundlage einer vorgegebenen Struktur die
Möglichkeit Projektideen einzubringen. Rund 180 Maßnahmen und Projekte konnten somit in
die Vorbereitung des Workshops einfließen. Nicht alle Ideen konnten berücksichtigt werden,
da sie teilweise nicht in dem Förderzeitraum umsetzbar waren, keinen oder nur einen geringen Beitrag zur Zielerreichung leisteten, oder aber nicht ausreichend qualifiziert worden waren. Schlussendlich wurden mehr als 70 Projektideen für die Bewohnerveranstaltung herausgearbeitet. Die Projekte wurden erläutert, qualifiziert, zusammengefasst und in das erarbeitete und abgestimmte Zielsystem eingeordnet. Auch dieser Workshop war von einer hohen Arbeitsintensität und einer großen Bereitschaft zur Zusammenarbeit geprägt.
Abbildung 5: Workshop am 27. Mai 2015
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Auftaktveranstaltung zur Öffentlichkeitsbeteiligung am 1. Juni 2015
Am 1. Juni 2015 fand von 18:00 bis 22:00 Uhr eine öffentliche Bewohnerveranstaltung im
Forum der Volkshochschule statt. Das Ziel lag darin, über das Programm und die geplanten
Projekte zu informieren, dazu Meinungen der Bewohnerschaft einzuholen und weitere Ideen
aufzunehmen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der elf Programmgebiete sowie weitere
Teilnehmende hatten damit die Möglichkeit, an der Erstellung und Qualifizierung des Maßnahmenprogramms für ihren Sozialraum aktiv mitzuwirken. Beworben wurde die Veranstaltung über eine Pressemitteilung, Flyer und Plakate. Rund 250 Teilnehmende haben sich hier
aktiv in das Programm eingebracht, vorhandene Ideen bewertet und Ideen für Maßnahmen
entwickelt.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Abbildung 6: Einladungsplakat für die Öffentlichkeitsbeteiligung am 01. Juni 2015
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Im Rahmen der Veranstaltung wurden nach einer kurzen Einführung an Arbeitstischen, die
nach den einzelnen Sozialräumen aufgeteilt waren, in kleinen Gruppen gearbeitet. Jede
Gruppe verfügte über eine Moderatorin beziehungsweise einen Moderator, deren / dessen
Aufgabe es war, die Ausgangssituation vorzustellen und die Diskussionsergebnisse festzuhalten. Abschließend stellten die Bürgeramtsleitungen zusammen mit den Sozialraumkoordinatorinnen und –koordinatoren die Ergebnisse für den jeweiligen Sozialraum im Plenum vor.
Abbildung 7: Öffentlichkeitsveranstaltung am 01. Juni 2015
Quelle: Stadt Köln (Fotos: Abbis Photodesign)
Die Gesamtveranstaltung wurde durch einen externen Moderator geleitet.
Diese Veranstaltung ist als Auftakt des Beteiligungsverfahrens zu verstehen. Die Beteiligung
wird ein fester Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ sein.
23
24
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Abbildung 8: Öffentlichkeitsveranstaltung am 01. Juni 2015 – Sozialraum Meschenich
und Rondorf
Quelle: Stadt Köln (Fotos: Abbis Photodesign)
Diskriminierungsfreie Auswahl der Maßnahmen
Am 18. Juni, 28. Juli und 25. August 2015 tagte die Zwischengeschaltete Stelle (light) und
nahm eine diskriminierungsfreie Auswahl der Maßnahmen vor. Mitglieder dieser Stelle sind
Vertreterinnen und Vertreter aller Dezernate. Die Leitung des Gremiums lag beim Beigeordneten des Dezernates für Planen, Bauen und Stadtentwicklung, der durch die Leiterin des
Amtes für Stadtentwicklung und Statistik vertreten wurde. Die Auswahl der Maßnahmen
wurde begründet, protokolliert und einvernehmlich beschlossen.
Abbildung 9: Diskriminierungsfreie Auswahl durch die Zwischengeschaltete Stelle
(light)
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Die schriftliche Zusammenstellung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ und der
elf Integrierten Handlungskonzepte für die Sozialräume erfolgte im Amt für Stadtentwicklung
und Statistik. Nach Fertigstellung wurde das Programm von allen Dezernaten mitgezeichnet.
Der für die Erstellung des Programms initiierte Prozess wird im Rahmen der Umsetzung des
Konzeptes fortgesetzt.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
6. Bestandsanalyse 5
Die Bestandsanalyse für den Sozialraum Meschenich und Rondorf nimmt die folgenden
zentralen Handlungsfelder in den Blick:
− Demographische, soziale und Bildungssituation
− Situation des öffentlichen Raums
− Wirtschaftliche Situation
− Wohnsituation
− Ökologische und klimatische Situation
5
Angabe zu den statistischen Werten und Indikatoren (Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik):
−
Die Angaben zur sozialen und demografischen Situation beziehen sich auf das Jahr 2013. Um zeitliche
Entwicklungen darzustellen, wurden zudem die Werte von 2007 in den Steckbrief aufgenommen. (Quelle:
Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik).
− Die Beschreibungen zum öffentlichen Raum entsprechen dem Stand aus dem Jahr 2015.
− Die Ausgangssituation zum Themenbereich Wirtschaft und Wohnen umfassen verschiedene Datengrundlagen:
o Gewerbe- und Industrieflächen; Stand 2015
o Einzelhandel- und Zentrenkonzept, Beschäftigungssituation, Wohnungsbestand der GAG Immobilien
AG, Anteil öffentlich geförderter Wohnungen; jeweils Stand 2013
o Kaufkraftindex; Stand 2007
o Wohnzufriedenheit: Demografie-Umfrage der Stadt Köln, 2009
Die Datengrundlagen zum Themenbereich Klima wurden im Jahr 2013 berechnet, die Daten zu Grün- und Freiflächen stammen aus dem laufend fortgeführten Grünflächenkataster und wurden in 2015 berechnet, die Berechnung der Luftschadstoffe erfolgte ebenfalls in 2015, die Daten zum Verkehrslärm stammen aus dem Jahr 2014.
25
26
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Karte 4: Übersicht mit Quartiersgliederung - Schwerpunkt Qualifizierung und Soziales
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Karte 5: Übersicht mit Quartiersgliederung - Schwerpunkt Bildung
27
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Bevölkerungs- und Sozialstruktur / Bildungsbeteiligung6 im Sozialraum
Bevölkerungs- und Sozialstruktur im Sozialraum: Meschenich und Rondorf
Einwohnerstruktur
Insgesamt
2007
17.567
Migrationshintergrund
(%)
37,1
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Jugendquotient *
Altenquotient
**
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
***
30,1
23,2
1.951
13,3
525
19,0
132
5,0
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
****
*****
51,2
x
Arbeitslose
insgesamt
Quote
998
12,5
Entwicklung
2007 bis '13
-568
2,7
-0,3
2,7
87
1,2
86
4,4
26
0,6
13,4
x
-160
-3,1
2013
16.999
39,8
29,8
25,9
2.038
14,5
611
23,4
158
5,6
64,6
32,1
838
9,4
34,9
23,6
26,8
13,2
30.300
22,2
12.421
6,7
64,9
38,8
51.706
9,5
Stadt Köln
2013
Haushalte
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
7.593
mit Kindern
(%)
26,6
alleinerziehend
17,9
Senioren
21,2
-152
-1,1
1,2
3,7
7.441
25,5
19,1
24,9
18,4
24,1
23,1
* Anteil der Einwohner unter 18 Jahre an den Einwohnern von 18 - unter 65 Jahre
** Anteil der Einwohner ab 65 Jahre an den Einwohnern von 18 - unter 65 Jahre
*** Anteil der Empfänger von Grundsicherung im Alter an allen Einwohnern ab 65 Jahre mit Hauptwohnsitz
**** Anteil der in KiTa, Tagespflege und OGTS betreuten Kinder an allen Kindern unter 10 Jahre
***** Anteil der Gymnasiasten an allen Schülern der Klassen 7 - 9 im Schuljahr 2014 / 2015
Stadt Köln
2013
Statistik des gesamten Sozialraums geringfügig ungünstiger städtischer Durchschnitt, minimale
Zunahme von Bewohnerinnen und Bewohnern mit Migrationshintergrund, konstante Werte bei Leistungsempfängerinnen und -empfängern nach SGB ll, Zunahme bei Kindern / Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaften.
Charakteristik des Sozialraumes (stadträumliche Besonderheiten)
6
Lage im
Stadtgebiet
Bezirk:
Rodenkirchen
Stadtteile:
Meschenich, Rondorf
Siedlungsentwicklung
Stadtteile der südlich linksrheinischen Peripherie außerhalb des Autobahnrings,
Meschenich: Entwicklung entlang der römischen Heeresstraße, dörfliche Entwicklung
mit Hofanlagen und Landarbeiterhäusern, nach 1945 Wachstum durch diverse Siedlungen (Einfamilienhäuser), 1970er Jahren Errichtung der Großsiedlung „Auf dem
Kölnberg“ im Bauherrenmodell, Hochhäuser mit bis zu 26 Etagen und circa 1.300
Wohneinheiten (Verdopplung der Einwohnerschaft). Rondorf: seit 1930er und vermehrt ab den 1990er Jahren Siedlungsentwicklung (Einfamilienhäuser), zuvor Höfe,
Eingemeindung 1975.
Nahversorgung
Nahversorgungszentrum Meschenich: Brühler Landstraße, Potenzialfläche für fehlenden Vollsortimenter im Bereich Brühler Landstraße / Am Kölnberg vorhanden, zunehmende Leerstände. Nahversorgungszentrum Rondorf entlang der Rodenkirchener
Straße und Rondorfer Hauptstraße, Vollsortimenter in leicht abseitiger Lage.
Anbindung
ÖPNV,
MIV
Öffentlicher Personennahverkehr: ausschließlich mit Bussen erreichbar (Dauer Fahrt
Meschenich - Hauptbahnhof Köln circa. 45 Minuten, Shuttlebusanbindung an den
Bahnhof Hürth-Kalscheuren, motorisierter Individualverkehr: B 51 durchquert
Meschenich (Verbindung der angrenzend endenden BAB A553 mit dem ContainerTerminal Eifeltor) Ortsumgehung (Planfeststellungsverfahren ab 2010), hohe Lärmbelastung durch LKW trotz eingeführtem Tempo 30 und Nachtfahrverbot für LKW.
Grün /
Freizeit
Stadtteile als abgegrenzte Siedlungskörper in einer von landwirtschaftlichen Nutzung
geprägten Umgebung, benachbart Baggerseen und Kiesgruben (zum Teil Landschaftsschutzgebiete), öffentliche Grünfläche in Rondorf.
angrenzende Sozialräume:
keine
Fläche:
400 ha
Eine differenzierte Darstellung der Bildungsbeteiligung kann dem Anhang entnommen werden (vergleiche Kapitel 6 Anhang 13)
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Gewerbe
Keine größeren Bereiche gewerblicher Nutzung, benachbart Landwirtschaft, Kiesabbau (zwischen Meschenich und Immendorf bis 2029), Containerterminal Eifeltor benachbart.
soziale
Akteure
Diverse Träger von Beratungsangeboten in Meschenich (räumlich unbefriedigende
Unterbringung, Haus der Familie in Rondorf, jedoch keine Jugendeinrichtung in Rondorf, bürgerschaftliches Engagement, diverse Bürgervereine in Meschenich und Rondorf, SüdArt (Künstlernetzwerk), unzureichende ärztliche Versorg.
Kita /
Schulen
Privatinternat St. George`s School in Rondorf, diverse Grundschulen und Kindertagesstätten, keine weiterführenden Schulen.
Stabilisierungsmaßnahmen
Sozialraumkoordination
Caritas-Zentrum Meschenich, Sozialraum seit 2007, Koordinierung von Präventionsmaßnahmen und Hilfeangeboten, Vernetzung von unterschiedlichen Akteuren, Initiieren von Maßnahmen (Beispielweise Stadtteilmütter, Beratungsangebote, Feste).
Städtische.
Maßnahmen
2009 Ratsbeschluss zur Einleitung der Vorbereitenden Untersuchungen gemäß § 141
BauGB für Köln Meschenich, Reduktion der Geschwindigkeit auf 30 km / h (seit September 2013) und Nachtfahrverbot für LKW (seit Mai 2014), Sperrbezirk (seit 2010),
Shuttelbus zum Bahnhof Kalscheuren ab 2015 geplant, (Beschluss im September
2013), Regionale 2010 Projekt Regio Grün tangiert Meschenich (Auskiesung)
Private
Maßnahmen
Mangelnde Investitionen in der Großsiedlung „Auf dem Kölnberg“.
Fazit
Diverse Handlungsbedarfe im Quartier Kölnberg und im Stadtteil Meschenich: Infrastruktur (Nahversorgung, Ortsumgehung, Radwege, Kiesabbau, Verkehrskonzept Kölnberg, Leerstand Ladenlokale, öffentlicher Personennahverkehr, Versammlungsraum am Kölnberg und weiteres), Migration /
Integration (Ankommensstadtteil zurzeit Neu-EU Bürgerinnen und -Bürger), Armut und Gesundheit
(Angebote im Bereich Suchterkrankung), Kinder- und Jugendgesundheit (Adipositas, Zahngesundheit und ähnliches), Ernährung, Verschuldung, Altersarmut, mehr Beteiligung und Teilhabe schwach
ausgeprägte Selbstorganisation der Bewohnerschaft (fehlende Mieterräte und Bewohnerräte,
Wohnumfeldverbesserung), Arbeit und Beschäftigung. Angebote für Kinder Jugendliche und Familien (zum Beispiel aufsuchendes Angebot für Jugendliche).
29
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
30
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
6.1
Demographische, soziale und Bildungssituation
Die Handlungsbedarfe für den Sozialraum Meschenich und Rondorf werden insbesondere
bei kleinräumiger Betrachtung deutlich, wobei sich eine Zweiteilung des Raumes zeigt. Während der Stadtteil Rondorf – mit einem unter dem städtischen Durchschnitt liegenden Anteil
der Arbeitslosen und Leistungsbeziehenden und einem vergleichsweise niedrigen Anteil der
Bewohnerinnen und Bewohner mit Migrationshintergrund durch eine insgesamt stabile Sozialstruktur gekennzeichnet ist, weisen die Indikatoren im Stadtteil Meschenich auf deutliche
soziale Problemlagen und Benachteiligungen hin.
Im Ergebnis zeigt sich, dass sich die sozialen Problemlagen im Sozialraum Meschenich und
Rondorf deutlich im Bereich der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ bündeln. Das Quartier
besteht aus neun Gebäuden mit bis zu 26 Etagen und in der Summe 1.318 Wohneinheiten.
In der Siedlung leben etwa 4.100 Menschen mit 60 verschiedenen Nationalitäten. Das Gebiet ist durch eine besonders junge Bevölkerungsstruktur mit einem äußerst hohen Anteil an
Personen mit Migrationshintergrund geprägt. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Bevölkerung auf Transfereinkommen angewiesen ist. Bei den unter 15-Jährigen leben über die Hälfte der Kinder in einem Haushalt mit SGB II-Bezug. Nahezu jeder Vierte ist zudem von Arbeitslosigkeit betroffen. Bei Menschen mit psychischen Problemen und Suchterkrankungen
ist der Hilfebedarf hoch. Der große Integrationsbedarf wird durch die Funktion des Quartiers
als „Ankommensstadtteil“ noch erhöht.
Die weiteren Quartiere in Meschenich sind durch eine vergleichsweise stabile Ausgangssituation geprägt, wobei die unmittelbar an den „Kölnberg“ angrenzenden Quartiere wie NeuMeschenich höhere Werte bei den Personen mit Migrationshintergrund und Leistungsbeziehern verzeichnen. In diesen angrenzenden Quartiere gilt es genauer zu beobachten, wie sich
diese Werte entwickeln.
Aufgrund der aktuellen Herausforderungen um die Integration von Neuzugewanderten werden auch Unterstützungsbedarfe im Stadtteil Rondorf deutlich, wenngleich dem Stadtteil innerhalb des Sozialraums eher eine stabilisierende Funktion zukommt.
Bevölkerungsstruktur
Insgesamt leben rund 17.000 Personen im Sozialraum, davon rund 9.500 im Stadtteil Rondorf und 7.600 im Stadtteil Meschenich. Prägend für den Sozialraum ist die hohe kulturelle
Vielfalt, wobei auch an dieser Stelle auf kleinräumiger Ebene deutliche Unterschiede zu verzeichnen sind. So liegt der Durchschnittswert der Bewohnerinnen und Bewohner mit Migrationshintergrund für den Sozialraum mit 39,8 Prozent nur geringfügig über dem städtischen
Durchschnitt von 35 Prozent. Im Stadtteil Meschenich liegt der Anteil allerdings bei 59 Prozent, bei den unter 18-Jährigen sogar bei 74,1 Prozent. Dies ist vor allem auf den hohen
Anteil der Personen mit Migrationshintergrund im Quartier „Am Kölnberg“ zurückzuführen.
Hier beläuft sich der Anteil auf 87,4 Prozent.
Auch der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer liegt sowohl im Sozialraum (23 Prozent)
als auch im Stadtteil Meschenich (39,1 Prozent) über dem städtischen Durchschnitt (17,2
Prozent).
Neuzugewanderte
In jüngerer Vergangenheit hat sich die Debatte um die Integration von Neuzugewanderten
vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ereignisse in verschiedenen Krisen- und
Kiegsregionen mit daraus resultierendem starkem Flüchtlingszustrom wieder verstärkt. Auch
im Sozialraum Meschenich und Rondorf sind nennenswerte Zuwanderungen zu verzeichnen.
In den Jahren 2013 und 2014 sind 670 Ausländerinnen und Ausländer, davon 146 Personen
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
zwischen 15 und 26 Jahren, zugezogen (Gesamtstadt 8.158 Personen, davon 2.265 zwischen 15 und 26 Jahren). Die Gruppe der Neuzugewanderten ist dabei sehr heterogen, so
dass sie spezifische Unterstützungsbedarfe bei der Integration vor Ort benötigt und damit
eine Zielgruppe mit eigenen Bedarfen bildet. Zu nennen sind hier beispielsweise Alltagsstrukturierung, Sprachförderung, Hilfe bei Behördengängen und psychologische Betreuung
bei traumatischen Erlebnissen.
Die Akteure vor Ort sehen sich mit der wachsenden Herausforderung konfrontiert, dass
Meschenich als ein „Ankommensstadtteil“ fungiert und mit der Integrationsleistung in dem
ohnehin durch soziale Problemlagen betroffenen Quartieren überlastet und überfordert ist.
Die fachlich zuständigen Ämter der Stadtverwaltung setzten sich bereits intensiv mit dieser in
ihrer Intensität neuen Entwicklung und Herausforderung auseinander. Sie haben im Jahr
2014 auf Grundlage einer weitgehenden Bedarfsanalyse einen gemeinsamen „Handlungsrahmen Zuwanderung“ mit einem Maßnahmenpaket entwickelt, das eng an den größten Bedarfen anknüpft. Dabei wird auch außerhalb des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
auf die bisherigen Erfahrungen aufgebaut. So wurden im Rahmen von MÜLHEIM 2020 gute
Erfahrungen mit dem Sprachförderprojekt DemeK (Deutsch in mehrsprachigen Klassen) gemacht.
Vor diesem Hintergrund nimmt auch die Integrationsleistung im Stadtteil Rondorf zu. Unmittelbar im Sozialraum finden sich zwei Flüchtlingsunterkünfte sowie eine weitere, die direkt an
das Gebiet angrenzt. Die Stadt Köln bietet für diese Zielgruppen bereits verschiedenste Unterstützungs- und Integrationsangebote an. Zu nennen sind hier beispielsweise Maßnahmen
wie das „Auszugsmanagement“, welches dabei unterstützt Flüchtlingen eine neue Wohnperspektive zu bieten, die Integration zu erleichtern und so auch neue Kapazitäten für weitere
für Köln zugewiesene Flüchtlinge zu schaffen. Aufgrund des hohen Handlungsdrucks werden
dennoch weitere Unterstützungsangebote vor Ort notwendig sein. Insbesondere aufgrund
der randlichen Lage des Stadtteils können vorhandene Angebote im Kölner Stadtgebiet
schwerer erreicht werden, so dass Angebote zur Verbesserung der Integration vor Ort ansetzen müssen. Exemplarisch hervorzuheben sind Angebote zur Sprachförderung sowie
Kinder- und Jugendarbeit.
Abbildung 10: Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Rondorf
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
31
32
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Haushaltsstruktur
Die Haushaltsstruktur im Sozialraum ist durch einen vergleichsweise hohen Anteil an Familienhaushalten geprägt (Sozialraum 25,5 Prozent; nur Meschenich 26,8 Prozent; Stadt Köln
18,4 Prozent), was sich auch in der vergleichsweise jungen Bevölkerungsstruktur widerspiegelt (Jugendquotient Sozialraum 29,8; Stadt Köln 23,6). Analog hierzu ist der Anteil der Einpersonenhaushalte vergleichsweise gering (Sozialraum 34,8 Prozent; nur Meschenich 34,6
Prozent; Stadt Köln 50,1 Prozent).
Sozialstruktur
Ein Blick auf die Sozialstruktur zeigt, dass erhebliche Handlungsbedarfe im Stadtteil
Meschenich erkennbar sind, insbesondere im Quartier „Am Kölnberg“.
Während die Anteile der Transferbezieherinnen und -bezieher im Stadtteil Rondorf unterhalb
des städtischen Durchschnitts liegen und damit der gesamte Sozialraum nur geringfügig vom
städtischen Durchschnitt nach oben abweicht, zeigen sich größere Abweichungen im Stadtteil Meschenich. Jeder Vierte bezieht im Stadtteil Meschenich SGB II-Leistungen, wobei der
Anteil der unter 15-Jährigen sogar bei 36,6 Prozent liegt (Stadt Köln: 13,2 Prozent; unter 15
Jährige 22,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 15 Prozent (Stadt Köln: 9,5 Prozent).
Auch der Anteil der Personen, die Grundsicherung im Alter beziehen liegt mit 10,7 Prozent
über dem städtischen Durchschnitt von 6,7 Prozent. Im Quartier „Am Kölnberg“ verschärft
sich dieses Bild noch einmal erheblich (41,7 Prozent SGB II-Bezieherinnen und -bezieher,
40,7 Prozent bekommen Grundsicherung).
Eine geringe gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Teilhabe spiegelt sich unter anderem in der geringen Wahlbeteiligung im Stadtteil Meschenich wider. So lag die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl 2014 bei 32,2 Prozent und bei der Oberbürgermeisterwahl sogar
lediglich bei 24,6 Prozent (Rondorf: Landtagswahl 53,1 Prozent, Oberbürgermeisterwahl
45,9 Prozent; Stadt Köln: Landtagswahl 49,7 Prozent, Oberbürgermeisterwahl: 40,3 Prozent).
Diese geringe Wahlbeteiligung kann auch Indikator für geringe Bildungsteilhabe und subjektiv empfundene fehlende Mitwirkungsmöglichkeiten sein. Daher kommt den aktivierenden
Unterstützungsangeboten im Bereich Prävention, Bildung und Qualifizierung eine hohe Bedeutung zu. Sie bilden durch eine niedrigschwellige Willkommensstruktur – auch in Verbindung mit der Sozialraumkoordination – eine gute Grundlage für die Entwicklung von Kooperationspartnerschaften zum Aufbau einer Präventionskette. Sie eröffnen Zugänge zu und für
Menschen, die für das „Regelsystem“ und unterstützende Angebotsstrukturen häufig schwer
erreichbar sind.
Soziale Infrastruktur
Im Sozialraum Meschenich und Rondorf sind bereits eine Vielzahl von Angeboten etabliert,
auf die mit diesem Programm aufgebaut wird. Zu nennen sind insbesondere:
− im Bereich der Regelangebote der Bildungs- und sozialen Infrastruktur: Kitas, Familienzentren, Grundschulen, Jugendangebote, Migrationsberatung, Jobbörse, Interkulturelles Zentrum, Flüchtlingseinrichtung,
− sowie Ergänzungsangebote im Bereich der Bildungs- und sozialen Infrastruktur:
Frühförderung, Familienberatung, Jugendmigrationsdienst, Sozialberatung, Beratung
/ Vermittlung in Arbeit, Kleiderkammer, Lebensmittelausgabe.
Von den Akteuren vor Ort werden allerdings erhebliche Defizite in der Versorgung sowie
Ausgestaltung von Begegnungsräumen gesehen.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Hinzu kommt, dass zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner gesundheitliche und soziale
Problemlagen aufweisen, die nicht selten zu einer Sucht- oder einer psychischen Erkrankung
führen. Auch hier findet eine Konzentration im Quartier „Am Kölnberg“ statt. Teilweise halten
sich die Menschen mit Suchtproblematik im öffentlichen Raum auf und konsumieren dort
legale wie auch illegale Drogen. Nicht selten leben die Betroffenen aber auch sehr zurückgezogen, entziehen sich zunehmend familiärer Verantwortung und / oder vermeiden den direkten Kontakt nach außen. Darüber hinaus gibt es im öffentlichen Raum Beschaffungsprostitution. Gegenwärtig gibt es ambulante Angebote vor Ort (in einer Wohnung 3 mal pro Woche),
die auf harm reduction 7 ausgerichtet sind. Die vorhandenen Angebote sollen als Teil der
Präventionskette gezielt in die im Rahmen des Programms vorgesehenen Maßnahmen eingebunden werden und bilden eine „Brücke“ zum weitergehenden Hilfesystem.
6.2
Situation des öffentlichen Raums
Ein Ziel der Stadtentwicklung in Köln ist es, durch die Verbesserung des öffentlichen Raumes und die Gestaltung des unmittelbareren Wohnumfeldes, lebendige, bunte und generationsgerechte Quartiere für und mit den Kölnerinnen und Kölner zu schaffen. Dies umfasst
auch die Inwertsetzung bislang untergenutzter Flächen. Durch die Schaffung von Räumen
mit „guter“ Aufenthaltsqaulität soll auch soziale Ausgrenzung vermieden und abgebaut werden. Insbesondere für einkommensschwächere Haushalte stellt das unmittelbare Wohnumfeld, aufgrund ihrer geringeren Mobilität, einen zentralen Bezugspunkt dar.
Wohnumfeld
Im öffentlichen Raum zeigen sich die Problemlagen vorwiegend im Bereich der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“. Im Wohnumfeld befinden sich private, wenig gestaltete und durch
Buschwerk unübersichtliche, nicht zu nutzende Freiflächen mit ungünstigen und unübersichtlichen Zugängen in die Großwohnanlage. Es existiert ein marodes Parkhaus, das einen zusätzlichen Angstraum darstellt. Die Nutzung des Außengeländes ist wegen der vorhandenen
Müllproblematik kaum möglich. Müll ist ein Umweltthema mit mannigfaltiger sozialer Reichweite. Für Menschen, die in prekären sozialen Verhältnissen leben, hat der Umweltschutz –
und damit die Müllvermeidung – kaum Priorität. Vielen Menschen mit Migrationshintergrund
ist zudem das hiesige System der Müllvermeidung und -entsorgung häufig fremd. Hier findet
die vorhandene Information nicht den Weg zu den Menschen. Achtlos weggeworfener Müll
wird häufig als Akt unsozialen Verhaltens wahrgenommen, der in Wohngebieten Konflikte
nach sich ziehen kann. Auch für die Entwicklung der lokalen Ökonomie kann ein ungepflegtes Umfeld einen Standortnachteil bedeuten.
Der Eingang zum alten Ortskern von Meschenich wird durch dem Kampshofs mit dem Einmündungsbereich von der Alten Fischenicher Straße in die Brühler Landstraße (Bundesstraße 51) sowie dem westlich versetzt liegenden Abzweig der Straße „An der Fuhr“ gebildet. Als
zentrales Bindeglied der einzelnen Siedlungsbereiche und dem historischen Zentrum des
Stadtteils wird er den aktuellen Herausforderungen nicht gerecht. Insbesondere durch die
geplante Ansiedlung von öffentlichen Nutzungen mit starkem Publikumsverkehr (Kita, Polizei) im derzeit ungenutzten und denkmalgeschützten Kampshof ist eine Umgestaltung der
unmittelbar angrenzenden und fast ausschließlich dem Kraftfahrzeug-Verkehr dienenden
Verkehrsflächen dringend erforderlich.
7
Schadensminimierung der mit der Drogeneinnahme verbundenen Risiken und Gesundheitsgefährdungen unter anderem Spritzentausch, kostenlose Kleidung, Waschmöglichkeit, Verpflegung zum
Selbstkostenpreis, Kurzinformationen
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34
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Abbildung 11: Situation am Ortseingang Meschenich
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Darüber hinaus fehlen Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten im öffentlichen Raum. Die aktuell
ausschließlich auf den motorisierten Verkehr ausgerichteten Straßenverkehrsflächen mit
umfänglichen, teilweise freilaufenden Abbiegespuren führen seit Jahren zu sich stetig verschärfenden Nutzungskonflikten mit den wichtigen Aufenthalts- und Fußwegebeziehungen
der Anwohnerinnen und Anwohner innerhalb des Ortsteils. Ausgehend von örtlichen Planungsvorstellungen – auch im Zusammenhang mit einer geplanten Ortsumgehung Meschenich – bietet sich hier die Möglichkeit zur partizipativen Entwicklung für eine den zukünftigen
Anforderungen gerecht werdende Umplanung.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Abbildung 12: Situation in der Ortsmitte Meschenichs (B 51)
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Begegnungsräume
Als zentrale Begegnungsorte existieren im Sozialraum das Haus der Familie in Rondorf und
das Jugendzentrum Meschenich. Von den Akteuren vor Ort wird ein hoher Bedarf für weitere
öffentliche Begegnungsmöglichkeiten gesehen. Eine Begegnungsstätte mit Café, kleinem
Veranstaltungssaal, Gruppenräumen, Möglichkeiten zur Beratung könnten zu einem lebendigeren Sozialraum beitragen, in dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbstbestimmt und
bedarfsgerecht Partizipation und Teilhabe leben. Unter der Bezeichnung „Bürgerplaza“ hat
die Verwaltung eine Idee für Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten eines Sozialraumes, eines Stadtteiles oder eines Quartiers entwickelt. Die Verwaltung strebt in Kooperation verschiedener Ämter und Akteure eine Optimierung dieser Möglichkeiten in sozialschwachen Stadtteilen wie Meschenich an. Die Idee geht davon aus, dass die Ermöglichungsstruktur in einem Quartier der Fokus ist, unter dem ein lebenswerter, ein lebendiger,
ein von Gemeinsinn erfüllter, kurz: ein Stadtteil in sozialer Balance entstehen kann. Neben
den ökonomischen Faktoren, der Infrastruktur, gutem und bezahlbarem Wohnraum sind in
besonderer Weise Begegnungsmöglichkeiten für die Menschen das, was den lebendigen
Stadtteil ausmacht. Die Bürgerplaza ermöglicht auf niederschwellige Weise soziale Kontakte,
ist Ort selbstbestimmter Freizeitgestaltung und vermittelt bedarfsgerecht Hilfestellungen, pädagogische Angebote, kulturelle Impulse und eine persönliche Identifikation mit der Umwelt.
Sie übernimmt im Stadtteil die Funktion des „Ambosses“, auf dem eine wirksame Präventionskette geschmiedet wird. Charakter und Zielsetzung einer Bürgerplaza erfordert eine abgestimmte, organisierte, strukturierte und ressortübergreifende Zusammenarbeit. So können
die bereitgestellten Ressourcen zweckmäßig und effizient genutzt werden. Dabei spielt die
35
36
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Gewinnung der Bewohnerinnen und Bewohner als engagierte Partner vor Ort eine herausragende Rolle.
Spiel- und Bewegungsräume
Um den jungen Menschen im unmittelbaren Wohnumfeld alters- und bedarfsgerechte Spiel-,
Kommunikations- und Bewegungsräume und damit adäquate Entwicklungsmöglichkeiten
anbieten zu können, ist die Neuerrichtung von attraktiven, qualitativ guten und bedarfsorientierten sportlichen Angeboten dringend erforderlich. Kinder und Jugendliche verbringen einen
nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit im öffentlichen Raum. Sie bewegen sich aufgrund fehlender Möglichkeiten nicht nur auf den offiziell ausgewiesenen Flächen. Aufgrund des gegebenen Bedarfs sind verstärkt niederschwellige, kostenfreie Angebote für jeden ohne Ausgrenzung im öffentlichen Raum bereitzustellen. Aufgrund des hohen Anteils an Kindern und
Jugendlichen und aufgrund der drei geplanten Flüchtlingsunterkünfte im Stadtteil Rondorf
besteht akut ein hoher Bedarf für Spiel- und Bewegungsräume. Als Potenzialfläche steht
eine Fläche an der Alten Kölnstraße zur Verfügung.
Mobilität
Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr im Sozialraum erfolgt ausschließlich über
Busse. Eine Busverbindung besteht zum Haltepunkt des Schienenpersonennahverkehrs
(SPNV) in Hürth-Kalscheuren.
Der Sozialraum Meschenich und Rondorf weist im Modal Split einen Radverkehrsanteil von
rund 10 Prozent auf und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt im Stadtgebiet Köln.
Handlungsbedarf bestehen somit im Ausbau der Fahrradwegeverbindungen von Meschenich
in die benachbarten Stadtteile, in die Kölner Innenstadt, in den Kölner Süden sowie in die
Nachbarkommunen Brühl und Wesseling. Das geplante Wohnbauvorhaben Rondorf NordWest könnte den Anteil des Radverkehrs noch erhöhen. Ein Ausbau der Radwege zwischen
den Stadtteilen Meschenich und Rondorf würde die stärkere Zusammenführung der beiden
Stadtteile begünstigen.
Radverkehrsanlagen mit Netzbezug befinden sich hauptsächlich entlang der Brühler Straße
(Bundesstraße 51). Diese Anlage entspricht jedoch nicht mehr den heutigen Anforderungen.
Zusätzlich kann einigen Wirtschaftswegen eine Netzfunktion zugeordnet werden. Die Bödingerstraße (Kreisstraße 31) und die Zaunhofstraße (K15) weisen gar keine Radverkehrsanlagen auf.
Ein touristisches Radwegenetz wurde im Rahmen der RegioGrün auch für den Kölner Süden
geschaffen. Jedoch ist dieses Radwegenetz vordringlich auf den Freizeitverkehr ausgerichtet. Das Radschnellwegkonzept der Region Rheinland weist auf der Achse in den Kölner
Süden sowie in die Nachbarkommunen Brühl und Wesseling eine mögliche Radschnellwegeverbindung aus. Dieses Konzept wurde auf dem Treffen der linksrheinischen Bürgermeister (Februar 2013) als Gesamtkonzeption beschlossen.
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Karte 6: Straßenanbindung des Sozialraums Meschenich und Rondorf
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
6.3
Wirtschaftliche Situation
Gewerbe und Industrie
Gewerbe- und Industrieflächen bilden einen wesentlichen Ansatzpunkt für die Ansiedlung der
örtlichen Arbeitsplatz schaffenden Betriebe und tragen damit maßgeblich zur wirtschaftlichen
Dynamik in den Sozialräumen bei. Größere gewerbliche Nutzungen sind in Meschenich und
Rondorf nicht vorhanden. Kleinstbetriebe wie zum Beispiel Handwerker sind im Gebiet angesiedelt und bieten potenzielle Arbeitsplätze. Aufgrund seiner peripheren Lage in einem durch
Landwirtschaft geprägten Umfeld, sind zudem landwirtschaftliche Betriebe und Kiesabbaugruben vorhanden.
Beschäftigungssituation
Die prekäre Beschäftigungssituation der Bewohnerinnen und Bewohner in Teilen des Sozialraumes drückt sich auch in der vergleichsweise geringen Quote der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus. Zwar konnte der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe im Zeitraum von 2007 bis 2013 um 6 Prozent gesteigert werden, bleibt aber hinter der gesamtstädtischen Entwicklung (+ 14 Prozent) zurück. Bei detaillierter Betrachtung wird deutlich, dass
der Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen (Sozialraum 41,9 Prozent;
Stadt Köln 49,1 Prozent) und der Personen unter 25 Jahren (Sozialraum 25,1 Prozent; Stadt
Köln 29,8 Prozent) unter dem städtischen Durchschnitt liegt, wobei die Quote der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländerinnen und Ausländer besonders auffällig ist und
mit 26,2 Prozent deutlich unter der Quote der Gesamtstadt (38,3 Prozent) liegt.
In Verbindung mit dem hohen Anteil an Arbeitslosen und Leistungsbeziehenden zeigen sich
insbesondere „Am Kölnberg“ Bedarfe im Bereich der Qualifizierung. Insgesamt benötigen
viele Bewohnerinnen und Bewohner zunächst heranführende, niedrigschwellige Unterstützungsangebote.
Versorgung
In den Stadtteilen Meschenich und Rondorf ist jeweils ein Nahversorgungszentrum vorhanden. Wobei das Nahversorgungszentrum von Meschenich durch eine hohe Verkehrsbelastung, zunehmende Leerstände von Ladenlokalen und fehlende Aufenthaltsqualitäten geprägt
ist. Es sind deutliche Abwärtstendenzen erkennbar. Zudem ist die fußläufige Erreichbarkeit in
einzelnen Siedlungsbereichen (Meschenich-Süd, Rondorf-West) nicht gegeben.
Zusätzliche Bedarfe ergeben sich allerdings durch das derzeit entwickelte Wohnungsbauprojekt Rondorf Nord-West mit circa 900 Wohneinheiten. Hierbei handelt es sich um eine der
letzten großen Wohnbaulandreserven im Kölner Süden, die der Stadt gemäß der Darstellung
im Flächennutzungsplan noch zur Verfügung stehen. Zudem sind weitere Wohnbauflächen
in der Diskussion. Voraussetzung für die neuen Wohnprojekte ist die Herstellung der notwendigen Infrastruktur mit Erschließungsstraßen und ÖPNV-Anschluss. Somit besteht Handlungsbedarf im Bereich der Verkehrsführung entlang der Kapellenstraße und die Rondorfer
Hauptstraße und bei der Stärkung der Aufenthaltsqualität sowie der Ertüchtigung im Geschäfts- und Dienstleistungssektor.
6.4
Wohnsituation
Gebäudestruktur und -Zustand
Deutliche Instandhaltungsmängel zeigen sich in der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“. Dies
betrifft den schlechten Zustand von Fassaden, Fenstern, den Wohnungen und des Wohnumfeldes und trägt dazu bei, dass sich am „Kölnberg“ soziale Probleme konzentrieren. Die
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Hochhäuser mit bis zu 26 Etagen und rund 1.300 Wohneinheiten sind im Besitz verschiedener Privateigentümer.
Abbildung 13: Ansicht der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“
Abbildung 14: Eindrücke zur Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
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Der übrige Sozialraum ist durch kleinteilige Gebäudestrukturen, teilweise mit dörflichem Charakter geprägt. Größere sichtbare Mängel bei der Instandhaltung sind hier nicht festzustellen.
Abbildung 15: Kleinteilige Wohnbebauung im Stadtteil Rondorf
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Eigentümerstruktur
Der Sozialraum Meschenich und Rondorf ist durch einen hohen Anteil an privaten Einzeleigentümerinnen und –eigentümern geprägt, so dass zur Verbesserung der Wohn- und
Wohnumfeldsituation die Eigentümermobilisierung einen hohen Stellenwert einnimmt.
Insbesondere das sozial benachteiligte Wohnquartier „Am Kölnberg“ weist eine hohe Anzahl
verschiedener und wechselnder Eigentümerinnen und Eigentümer auf, was unter anderem
unzureichende Betreuung und Unterhaltung der Bestände zur Folge hat. Ein größerer Wohnungsbestandshalter, wie zum Beispiel die GAG in Kalk (Wohndialog), welcher auf der
Grundlage bestehender oder vorangegangener Zusammenarbeit als (Kooperations-) Partner
zu mobilisieren wäre, ist hier nicht vergleichbar vorhanden. Die GAG Immobilien AG hat im
Sozialraum nur einen vergleichsweise geringen Bestand von rund 330 Wohneinheiten.
Das Fehlen vom größeren Bestandshaltern bedeutet, dass zunächst eine Ansprache und
Recherche der verschiedenen und zum Großteil nicht bekannten Eigentümerinnen und Eigentümer und der generelle Aufbau von Dialogstrukturen erfolgen muss. Auf dieser Basis
kann das Ziel einer gemeinsamen Adressaufwertung des Quartiers verfolgt werden.
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Abbildung 16: Wohnungsbestand der GAG Immobilen AG im Stadtteil Rondorf
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Öffentlich geförderter Wohnungsbau
Der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen liegt in den beiden zugehörigen Stadtteilen mit
6,2 Prozent (Rondorf) beziehungsweise 0,9 Prozent (Meschenich) am Gesamtwohnungsbestand unter dem städtischen Durchschnitt (7,4 Prozent).
Wohnzufriedenheit
Die Ergebnisse der Demographieumfrage 2009 bezüglich der Wohnzufriedenheit zeigen,
dass der überwiegende Teil der Bewohnerschaft mit der eigenen Wohnung zufrieden ist.
Etwa die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner geben an mit ihrem Wohnumfeld zufrieden zu sein, ein Wert, der deutlich unter dem städtischen Durchschnitt liegt. Zudem handelt
es sich auch hierbei um eine Gesamtbetrachtung des heterogenen Sozialraums, so dass
anzunehmende Extremwerte einzelner Quartiere abgemildert werden.
6.5
Ökologische und klimatische Situation
Für eine nachhaltige und präventive Stadtentwicklung sind der Klimaschutz sowie der Erhalt
beziehungsweise die Förderung guter Umweltbedingungen zentral. Insbesondere Städte
sind durch ihren hohen Versiegelungsgrad sowie höhere Umweltbelastungen durch Verkehr
und Industrie besonders von Klimafolgen, wie zum Beispiel Hitzeperioden, aber auch von
schlechten Umweltbedingungen, wie mangelnde Grün- und Erholungsflächen, Lärm- oder
Luftschadstoffbelastung betroffen 8.
Die kombinierte Betrachtungsweise von ökologischen, klimatischen sowie sozialen und gesundheitlichen Aspekten wird in Deutschland seit einigen Jahren verstärkt unter dem Stich-
8
Die im Folgenden durchgeführten flächenbezogenen Analysen und Berechnungen beziehen sich
ausschließlich auf bewohnte Stadtquartiere. Größere Gewerbe- oder Grünflächen wurden aus der
Berechnung herausgenommen, um die Werte nicht zu verzerren.
41
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wort „Umweltgerechtigkeit“ 9 diskutiert. Im Vordergrund des Ansatzes steht dabei das präventive Ziel, umweltbezogene gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden und zu beseitigen. Weiter verfolgt wird der Gedanke auch im Zusammenhang mit der „Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen“ und dem damit verbunden integrativen Ansatz zum Abbau von
sozialen Ungleichheiten zwischen den verschiedenen Stadtquartieren.
Grün- und Freiflächen
Der Sozialraum verfügt über eine im Vergleich zur Gesamtstadt gute Versorgung mit Grünund Freiflächen. Jeder Einwohnerin und jedem Einwohner stehen rechnerisch rund 15 m²
Grün- und Freiflächen zur Verfügung. Dieser Wert erhöht sich auf circa 105 m² je Einwohnerin und Einwohner, bei einem Radius von zusätzlichen 500 m um den Sozialraum. Hinzu
kommen angrenzende landwirtschaftliche Flächen, die zum Teil ebenfalls Erholungsfunktionen übernehmen. Die Zahl der Straßenbäume in Meschenich und Rondorf ist mit 16,6 Bäumen je Straßenkilometer hingegen unterdurchschnittlich.
Der Schwerpunkt der Maßnahmen im Handlungsfeld „ökologische und klimatische Situation“
für den Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt daher nicht auf der Schaffung neuer Grünflächen im Sozialraum, sondern in den Bereichen Lärmschutz und Reduzierung der Luftemissionen, Umweltbildung sowie der Anpassung an den Klimawandel. Dies wird im Folgenden näher erläutert:
Lärm- und Schadstoffbelastung
In einer dicht besiedelten Stadt wie Köln ist die Hauptquelle der Luftemission der Straßenverkehr. Kritische Belastungen werden im Wesentlichen für die Luftschadstoffe Feinstaub
und Stickstoffoxide festgestellt 10. Der Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt außerhalb
der 2008 eingeführten und 2012 erweiterten Umweltzone.
Lärm stellt insbesondere in großen Städten ein zentrales Umweltproblem dar. Bei der hier
durchgeführten Analyse der Sozialräume wurden nicht alle Lärmbelastungen betrachtet,
sondern nur solche Bereiche, die erhebliche Belastungen aufweisen. Zumeist wurde bei den
nachfolgenden Auswertungen auf die in Nordrhein-Westfalen im Zusammenhang mit der EUUmgebungslärmrichtlinie definierten Auslösewerte Bezug genommen 11. Gegenstand dieser
Richtlinie sind Straßen-, Flug- und Schienenverkehrslärm sowie durch Industrieanlagen und
große Hafenanlagen ausgelöster Lärm.
In Screeningberechnungen wurden bezüglich der Schadstoffbelastungen die Hauptdurchgangsstraßen als Belastungsschwerpunkte identifiziert. Im Stadtteil Rondorf zeigen sich die
Rodenkirchener Straße zwischen Autobahnunterführung und Habichtstraße sowie zwischen
Hahnenstraße und Kapellenstraße als Schwerpunkte der Luftbelastung. Weiterhin zeigen die
Berechnungen für die Kapellenstraße zwischen Rodenkirchener Straße und Büdingerstraße
eine hohe Belastung auf. Für den Stadtteil Meschenich liegt für die Brühler Landstraße zwi-
9
„Umweltgerechtigkeit wird als normatives Leitbild verstanden, das auf die Vermeidung und den Abbau der sozialräumlichen Konzentration gesundheitsrelevanter Umweltbelastungen sowie die Gewährleistung eines sozialräumlich gerechten Zugangs zu Umweltressourcen ausgerichtet ist.“ Böhme, C.,
Preuß, Th. u. C. Bunge (2014): Umweltgerechtigkeit im städtischen Raum – Erfolgsfaktoren für eine
Implementierung im kommunalen Handeln. Umid 2, S. 5-10, S. 6.
10
Erläuterungen zur Erhebung von Luftqualität und Schadstoffbelastung können dem Kapitel 6
Anhang 8 bis 11 entnommen werden.
11
Erläuterungen zur Erhebung von Lärmbelastungen nach EU-Umgebungslärmrichtlinie können dem
Kapitel 6 Anhang 11 entnommen werden.
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schen den Straßen Auf der Ronne und der Alten Fischenicher Straße eine hohe Belastung
vor. Messungen mittels eines Passivsammlers bestätigen diesen Hinweis und stellen an dieser Stelle Überschreitungen des Grenzwertes der 39. Verordnung zur Durchführung des
Bundes-Immissionschutzgesetzes (39. BImSchV) fest. Entlang der Brühler Landstraße zeigt
sich zudem eine hohe Lärmbelastung. Ziel ist es daher eine Reduzierung der verkehrsbedingten Luftschadstoffbelastung, indem auf stark befahrenen Straßenzügen eine Verstetigung des Verkehrs herbeigeführt wird.
Stadtklima
Durch eine systematische Untersuchung des Kölner Stadtklimas wird deutlich, dass es zukünftig in Köln heißer wird und Wetterextreme (Starkregenereignisse) zunehmen werden.
Daher ist es wichtig frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um sich an den nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandel anzupassen. Die Betroffenheit oder Anfälligkeit eines Stadtgebietes
ergibt sich zum einen aus der klimatischen Belastung (zum Beispiel durch Hitze) und zum
anderen aus der Sensitivität der dortigen Stadtbewohnerinnen und -bewohner. So löst zum
Beispiel eine hohe Wärmebelastung je nach Anteil der anfälligen Personengruppe über 65
Jahre (Sensitivität) eine intensive Betroffenheit eines Stadtteils aus.
Die Zahl der Sommertage wird bis Mitte des Jahrhunderts für das Stadtgebiet Köln im Vergleich zu den derzeitigen klimatischen Verhältnissen, um 30 bis 70 Prozent zunehmen und
die Zahl der heißen Tage kann sich verdoppeln. In den dicht bebauten Stadtquartieren gibt
es nur wenige wirksame Maßnahmen entsprechende Kühlpunkte zu schaffen. Durch die
Versickerung von Regenwasser vor Ort und der damit möglichen Verdunstung bei Hitzeereignissen, könnte die Entsiegelung und Bepflanzung von gepflasterten und betonierten Stellplätze, Höfe, Vorgärten oder Garagenauffahrten zur klimatische Abmilderung beitragen. Der
Anteil versiegelter Fläche beträgt im Sozialraum Meschenich und Rondorf 31 Prozent und
bietet daher Entsiegelungspotenziale, die es noch genauer zu definieren gilt.
Meschenich und Rondorf zeichnet sich zukünftig durch eine vergleichsweise geringe Wärmebelastung aus. Hier leben keine Einwohnerinnen und Einwohner in sehr hoch belasteten
Gebieten. Mehr als ein Drittel leben in klimaaktiven Gebieten, was den höchsten Wert in dieser Kategorie unter den elf Sozialräumen darstellt. Dennoch wirkt sich auch der Klimawandel
und die Zunahme an Tagen mit hohen Temperaturen im Sozialraum Meschenich und Rondorf aus, so dass frühzeitig über den richtigen Umgang mit Hitze, insbesondere (Klein-) Kinder sowie ältere und gesundheitlich eingeschränkte Menschen, informiert werden müssen.
Bei Hitzeperioden wurden höhere Sterberaten gemessen und das wärmere Stadtklima führt
zu erhöhten gesundheitlichen Belastungen und Risiken. Auch die Empfindlichkeit der Menschen gegenüber Hitze bestimmt die Höhe dieser Risiken. Zusätzlich führen Hilfebedürftigkeit und soziale Vereinsamung oft dazu, dass Maßnahmen wie zum Beispiel ausreichende
Flüssigkeitsversorgung und -aufnahme unterlassen werden.
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Abbildung 17: Übersichtskarte zur Lärm-, Schadstoff- und Wärmebelastung
Quelle: Stadt Köln, Umwelt- und Verbraucherschutzamt
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7. Stärken- und Schwächenanalyse sowie Ableitung der Handlungsbedarfe
In der Gesamtschau ergeben sich im Sozialraum Meschenich und Rondorf deutliche Handlungsbedarfe über alle Handlungsfelder hinweg, wobei die heterogene Ausgangssituation im
Sozialraum beachtet werden muss. Es wird deutlich, dass sich die Problemlagen vor allem
auf das im Stadtteil Meschenich liegende Quartier „Am Kölnberg“ konzentrieren und dass
diese in Teilen auf den Sozialraum ausstrahlen.
Tabelle 1: Stärken-Schwächen-Analyse und Ableitung der Handlungsbedarfe im Sozialraum Meschenich und Rondorf
IstAnalyse
Stärken / Potenziale
Schwächen / Gefahren
Handlungsbedarf
Demographische,
soziale und
Bildungssituation
Vielzahl an vorhandenen Unterstützungsangeboten
bieten Anknüpfungspunkte
Hoher multipler sozialer
Problemdruck
Optimierung präventiver integrierter Angebotsstrukturen mit Lückenschluss, speziell für Kinder
und Jugendliche
Heterogene Ausgangssituation.
Quartiere mit geringerem Handlungsdruck können stabilisierend wirken
„Ankommens“-Stadtteil mit
einem hohen Anteil an Bewohnerinnen und Bewohnern mit Migrationshintergrund und Neuzugewanderte
Hoher Anteil an SGB II
Bezieherinnen und Beziehern und Langzeitarbeitslosen
Aktivierung und Empowerment,
vor allem von SGB II Bezieherinnen und Beziehern sowie Langzeitarbeitslosen
Verbesserung und Sicherung der
Teilhabechancen, Präventive Angebotsstrukturen
Integration / Sprachförderung
Verbesserter Zugang zu Bildungsangeboten
Wirtschaft
und Wohnen
Anknüpfung an vorhandene Strukturen
wie Jobcenter möglich
Sanierungsstau am „Kölnberg“
Geringe Zufriedenheit mit
der Wohnumgebung
Sehr geringer Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in Meschenich,
insbesondere bei Frauen,
jungen Menschen und Ausländerinnen und Ausländern
Vernachlässigung des
Wohnumfeldes, insbesondere rund um den „Kölnberg“
Qualifizierung von jungen Erwachsenen und Verbesserung
des Überganges Schule / Ausbildung / Beruf
Unterstützung bei der Integration
von langzeitarbeitslosen Menschen
Dialog beziehungsweise Aufbau
von Kooperationsstrukturen mit
den Wohnungsmarktakteuren
(Gebiet „Kölnberg“)
Aktivierung und Empowerment der
Bewohnerinnen und Bewohner
(Gebiet „Kölnberg“)
Stärkung des Verantwortungsbewusstseins der Bewohnerinnen
und Bewohner für ihr Wohnquartier / Verbesserung des Wohnumfeldes (Gebiet „Kölnberg“)
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
IstAnalyse
Stärken / Potenziale
Schwächen / Gefahren
Handlungsbedarf
Ökologische / klimatische
Situation
Gute Grünversorgung
Spiel- und Bewegungsflächen für Kinder und Jugendliche nicht ausreichend
Spiel- und Bewegungsräume
schaffen
Gebiet grenzt an
Freiräume landwirtschaftlicher Nutzung,
Baggerseen und
Kiesgruben
Öffentliche Grünflächen in Rondorf
Informations- und Beratungsangebote zum Klimawandel schaffen
Die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner des
Sozialraumes ist von Wärmebelastung betroffen
Höchster Anteil klimaaktiver Flächen
Öffentlicher
Raum
umgebende Gebiete
(Rondorf) als stabilisierenden Faktor
Potenzialfläche zur
Ergänzung des Nahversorgungszentrums nördlich des
Quartiers „Am Kölnberg“ vorhanden
Erscheinungsbild des öffentlichen Raums / Wohnumfeld („Am Kölnberg“) –
Problemkonzentration im
Sozialraum
Unzureichende Anbindung
an das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs
(ÖPNV)
Mangelnde Radwegeverbindung
Mangel an Begegnungsräumen
Private, nicht zu nutzende
Freiflächen mit ungünstigen
und unübersichtlichen Zugängen in die Großwohnanlage „Am Kölnberg“
Müllproblematik
Angsträume
Zusätzliche Versorgungsbedarfe in Rondorf durch
Flächenausweisungen
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung (Müllproblematik)
Verbesserung der Anbindung an
das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) an die
Bahnhaltestelle in Hürth und das
Radwegenetz
Schaffung von Begegnungsräumen
Entwicklung von Mobilisierungsstrategien und Handlungsszenarien für die Großwohnsiedlung „Am
Kölnberg“
Umgestaltung der bestehenden
Einkaufsstraße in Rondorf
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8. Ziele und Handlungsfelder
Den Rahmen für die Ziele des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ und damit auch
für den Sozialraum Meschenich und Rondorf bildet das im Aufruf des Landes NordrheinWestfalen vom 10.02.2015 „Starke Quartiere – starke Menschen“ enthaltene Ziel der nachhaltigen Quartiersentwicklung sowie der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens „…will die Armutsvorbeugung und die Entwicklung von
Präventionsketten unterstützen, mit denen die unterschiedlichen Zielgruppen erreicht, Hilfen
insbesondere im Lebens- und Sozialraum der Menschen angeboten und die Lebenslagen
berücksichtigt werden. Dabei soll insbesondere die frühzeitige Förderung von Kindern und
Familien in den Blick genommen werden.“ (vergleiche Aufruf des Landes NordrheinWestfalen vom 10.02.2015, Seite 4).
Die im Aufruf des Landes enthaltenen Ziele, die in der Bestandsanalyse identifizierten Stärken und Schwächen sowie die sich daraus ergebenden Handlungsbedarfe bilden die Grundlage für die Zielsetzung für das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“. Daher wird folgendes Leitziel festgelegt:
„Verbesserte Lebensbedingungen der Menschen im Programmgebiet“
Dieses Leitziel entspricht dem des Programms „Lebenswerte Veedel“, knüpft gleichzeitig an
die vom Stadtvorstand beschlossenen „Europa-2020-Strategie“ der Stadt Köln an und gibt
die langfristige Zielrichtung für das Programmgebiet vor.
Die Operationalisierung des Leitziels für die strategische und für die operative Ebene erfolgt
durch einen Top-Down-Ansatz. Die sich aus der Stärken-Schwächen-Analyse ergebenden
Schwerpunkte für Handlungsbedarfe und -prioritäten wurden mit den Entwicklungsvorgaben
des Leitziels des Programms gespiegelt, so dass sich im Ergebnis folgende fünf Handlungsfelder, die das Programm themenspezifisch ausrichten, ergeben:
1. Früh ansetzende Hilfen
2. Wirtschaft und Qualifizierung
3. Wohnen
4. Öffentlicher Raum
5. Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung
Bevor für diese Handlungsfelder die strategischen und operativen Ziele erarbeitet werden
konnten, wurden die aus dem Aufruf vorgegebenen Querschnittsziele, die für das gesamte
Programm gelten und beachtet werden müssen, in das Zielsystem eingebracht. Hierbei handelt es sich um folgende Ziele:
−
Gleichstellung von Männern und Frauen
−
Nichtdiskriminierung (Chancengleichheit / Barrierefreiheit)
−
Nachhaltigkeit
Die Stadt Köln hat diese Querschnittsziele um zwei weitere ergänzt, nämlich um das Ziel
„Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung“ sowie das Ziel „Sozialraumorientierte Stadtentwicklung“. Dabei geht es um die Frage, wie Stadtentwicklung aus dem Quartier heraus unter Beteiligung der dort aktiven Akteure und lebenden Menschen erfolgen kann. Ziel ist, die sozialraumorientierte Ausrichtung des Handelns sowohl in der Verwaltung als auch bei den Akteuren und den unterschiedlichen Zielgruppen in den Sozialräumen zu verankern. Der Zielgruppenbezug steht dabei im Mittelpunkt des Handelns. Die Umsetzung dieser Querschnittsziele
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im Programm „Starke Veedel - Starkes Köln“ bedeutet einen Paradigmenwechsel in der
Stadtentwicklung und berücksichtigt gleichzeitig alle Querschnittsziele des Aufrufs. Insbesondere die Nachhaltigkeit wird durch die aktivierende und teilnehmende Form der Stadtentwicklung gefördert.
Im nächsten Schritt wurden für die fünf Handlungsfelder strategische Ziele festgelegt. Sie
beschreiben den angestrebten Zustand, der in den fünf Handlungsfeldern erreicht werden
soll.
Tabelle 2: Handlungsfelder und Strategische Ziele
Nr.
Handlungsfeld
Strategische Ziele
1
Früh ansetzende Hilfen
− Verbesserte Bildungsstrukturen und erhöhtes (Aus-) Bildungsniveau
− Verbesserte gesundheitliche Situation
2
Wirtschaft und Qualifizierung
− Gefestigte und verbesserte Erwerbsfähigkeit sowie erhöhte
Erwerbstätigkeit
− Strukturell verbesserte wirtschaftliche Situation
3
Wohnen
− Lebenswertes und ökologisch gerecht gestaltetes Wohnund Lebensumfeld
− Gefestigte und gestärkte Wohnfunktion
4
Öffentlicher Raum
− Lebenswertes und ökologisch gerecht gestaltetes Wohnund Lebensumfeld
5
Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung
und Lärmminderung
− Lebenswertes und ökologisch gerecht gestaltetes Wohnund Lebensumfeld
− Umweltgerechteres und klimaangepasstes Leben
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Um die strategischen Ziele für die Entwicklung von Maßnahmen zu operationalisieren, wurden insgesamt 14 operative Ziele definiert. Sie können nicht trennscharf für die einzelnen
Handlungsfelder festgelegt werden, da sie aufgrund des integrativen Ansatzes ihre Wirkung
vielfach über mehrere Handlungsfelder hinweg entfalten. Die strategischen Ziele hingegen
können – bis auf eine Ausnahme (Lebenswertes und ökologisch gerecht gestaltetes Wohnund Lebensumfeld) – eindeutig einem Handlungsfeld zugeordnet werden.
Deshalb sind die operativen Ziele im Zielsystem mehreren Handlungsfeldern zugeordnet
(vergleiche Abbildung 11). Besonders deutlich wird der integrative Ansatz bei den Handlungsfeldern „Früh ansetzende Hilfen“ und „Wirtschaft und Qualifizierung“. Hier wirken die
operativen Ziele in der Regel in beiden Handlungsfeldern. Dies entspricht dem Ziel, im Programmgebiet Meschenich und Rondorf eine Präventionskette aufzubauen. Ähnliche starke
Zielwirkungszusammenhänge sind auch bei den Handlungsfeldern „Öffentlicher Raum“ und
„Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung“ festzustellen. Die
operativen Ziele dieser beiden Handlungsfelder wirken darüber hinaus auch noch im Handlungsfeld „Wohnen“.
Um die festgelegten Ziele erreichen zu können, wurden Maßnahmen für die Handlungsfelder
entwickelt, die einen Beitrag zur Zielerreichung leisten. Die Zielfestlegung wird in der ausführlichen Maßnahmenbeschreibung deutlich. Zusätzlich werden Ziele für jede konkrete
Maßnahme definiert, deren Erreichung durch festgelegte Indikatoren über ein Controlling
gemessen wird. Sowohl die maßnahmenbezogenen Ziele als auch die entsprechende Zuordnung der Maßnahmen zu den operativen Zielen sind in den Maßnahmenbeschreibungen
dokumentiert.
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Die Entwicklung des Zielsystems erfolgte in Abstimmung mit den involvierten Fachämtern.
Damit sind alle relevanten fachlichen Anforderungen in der Strategie- und Zieldiskussion
berücksichtigt. Das Zielsystem bildet den Konsens für die zukünftige Entwicklung des Sozialraumes und ist damit Grundlage für alle notwendigen im Integrierten Handlungskonzept enthaltenen Maßnahmen.
Für das gesamte Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ ergibt sich das folgende Zielsystem (vergleiche Abbildung 18).
Die für den Sozialraum Meschenich und Rondorf vorgesehenen Maßnahmen bilden entsprechend der örtlichen Bedarfssituation einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des IHKs (vergleiche Abbildung 19).
Auf Grundlage der abgeleiteten spezifischen Handlungsbedarfe werden nicht in jedem Sozialraum Maßnahmen zu allen Zielen umgesetzt. Die folgende Übersicht verdeutlicht, zu welchen operativen Zielen die Handlungsansätze Meschenich und Rondorf einen besonderen
Beitrag liefern (grün hervorgehoben).
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Abbildung 18 : Zielsystem des Programms „Starke Veedel - Starkes Köln"
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
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Abbildung 19:Sozialraum Meschenich und Rondorf: Beitrag der Maßnahmen zur Erreichung der operativen Ziele
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
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9. Festlegung des Gebietes der „Sozialen Stadt“ Meschenich und Rondorf
Der Sozialraum Meschenich und Rondorf weist durchgängig soziale Missstände und
Problemlagen auf, deren Verringerung oder Behebung durch geeignete Maßnahmen zur
Stabilisierung und Aufwertung im öffentlichen Interesse - und besonders auch im Interesse
der dort lebenden Menschen - liegt. Dem besonderen Entwicklungsbedarf dieses Sozialraumes wird mit dem vorliegenden Integrierten Handlungskonzept durch eine aufeinander abgestimmte Bündelung von investiven und sonstigen Maßnahmen entsprochen.
Damit erfüllt der Sozialraum die grundlegenden Anforderungen des Besonderen Städtebaurechts im Baugesetzbuch zur Festlegung von Gebieten der „Sozialen Stadt“ gemäß
§ 171e Baugesetzbuch (BauGB).
Der Einsatz und die Absicherung staatlicher Fördermittel im Sozialraum Meschenich und
Rondorf erfordert die Festlegung einer geeigneten „Fördergebietskulisse“ gemäß Baugesetzbuch. Aufgrund der Ausgangslage, den Entwicklungszielen und dem integrierten Maßnahmen- beziehungsweise Handlungskonzept ist hierfür die Festlegung des Sozialraums als
Gebiete der „Sozialen Stadt“ geeignet und zielführend. Die Alternativen des Baugesetzbuches – Sanierungsgebiete beziehungsweise Stadtumbaugebiete – sind nicht entsprechend
anwendbar.
Nachdem Nordrhein-Westfalen bereits 1994 Gebiete der „Sozialen Stadt“ für „Stadtteile mit
besonderem Erneuerungsbedarf“ in der landesseitigen Städtebauförderung eingeführt hat,
wurde dieser Gebietstypus als „Fördergebietskulisse“ 2004 mit einer Novellierung des Städtebaurechts mit dem neuen § 171e „Maßnahmen der Sozialen Stadt“ ins Baugesetzbuch
eingefügt. Bezüglich des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ sind neue Gebiete der
„Sozialen Stadt“ durch Ratsbeschluss festzulegen. Dies gilt auch für den Sozialraum
Meschenich und Rondorf.
Unmittelbare finanzielle Auswirkungen ergeben sich aus der Festlegung der Gebiete der
„Sozialen Stadt“ gemäß § 171e BauGB nicht. Diese Festlegung ist vielmehr eine Voraussetzung für die Inanspruchnahme insbesondere von Bundesmitteln, jedoch ohne Ansprüche
hierauf zu manifestieren. In § 171e Absatz 6 Baugesetzbuch heißt es, das die §§ 164a und
164b (Einsatz von Städtebauförderungsmitteln) im „Soziale-Stadt-Gebiet“ entsprechend anzuwenden sind, womit ein Einsatz von Städtebauförderungsmitteln wie in Sanierungsgebieten ermöglicht wird.
Der Beschluss über die Gebietsfestlegungen ist ortüblich bekanntzumachen. Rechtliche Wirkungen für die ansässige Bevölkerung, Eigentümer, Wirtschaft und sonstige Personen im
festgelegten Gebiet ergeben sich (im Unterschied zur förmlichen Festlegung eines Sanierungsgebietes nach § 142 Baugesetzbuch) nicht.
Entsprechend den Maßgaben des § 171e Baugesetzbuch folgt die Abgrenzung des Gebietes
der „Sozialen Stadt“ für den Sozialraum Meschenich und Rondorf den räumlichen Festlegungen des städtischen Programms „Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“. Großflächige Gewerbe- und Industriegebiete ohne strukturelle Umbrüche wurden dementsprechend bei der Gebietsabgrenzung grundsätzlich nicht berücksichtigt. Außerdem wurden teilweise die Grenzen der Sozialräume in der Abgrenzung der Gebiete der „Sozialen Stadt“ arrondierend begradigt. Aus dem Gebiet des Sozialraums werden dabei die im
Wesentlichen landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgenommen. Das so abgegrenzte Soziale-Stadt-Gebiet Meschenich und Rondorf ist rund 311 ha groß.
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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Karte 7: Gebiet der „Sozialen Stadt“ Meschenich und Rondorf
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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10.
Maßnahmen für den Sozialraum
Abgeleitet aus der Stärken-Schwächen-Analyse und den daraus resultierenden Handlungsbedarfen konzentrieren sich die Maßnahmen räumlich auf das Gebiet „Am Kölnberg“. Inhaltlich liegen die Maßnahmenschwerpunkte aufgrund der besonderen städtebaulichen und sozialen Anforderungen im Bereich von vertiefenden Untersuchungen und Prävention –hier in
den Themenfeldern „Früh ansetzende Hilfe“ und „Qualifizierung beziehungsweise Erhöhung
der Beschäftigungsfähigkeit“ durch niedrigschwellige Angebote und im Handlungsfeld Wohnen. Die damit verbundenen Angebotsstrukturen sind überwiegend gebietsübergreifend angelegt.
10.1
Einbindung der Maßnahmen in die kommunale Präventionskette
Bei allen ausgewählten Maßnahmen des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ wurde
darauf geachtet, dass nur solche vorgeschlagen werden, die einen Beitrag zur Präventionskette leisten und bestehende Lücken schließen. Unter der kommunalen Präventionskette soll
die Gesamtheit der präventiven Hilfsangebote verstanden werden, die biografisch entlang
der Bedarfe in den einzelnen Lebensphasen von Kindern, Jugendlichen sowie Erwachsenen
aller Altersgruppen erforderlich sind. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf die einzelnen
Schnittstellen im Hilfesystem zu legen. Diese Übergänge gilt es unter besonderer Beachtung
der Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger zu gestalten.
Zentral ist dabei die zielgruppenspezifische Betrachtung. So werden beispielweise die im
Rahmen der Bedarfsanalyse festgestellten Unterstützungsnotwendigkeiten für Kinder und
Jugendliche in den Maßnahmen zu früh ansetzenden Hilfen berücksichtigt, die Zielgruppe
der Seniorinnen und Senioren wird unter anderem durch die Aktivierungsmaßnahme wie
„Zuhause im Veedel“ (Projekt Nummer 5.0.2) unterstützt.
Bereits bestehende Präventionsansätze
In der Stadt Köln gibt es bereits eine Vielzahl an Präventionsangeboten für Kinder und Jugendliche. Diese reichen von der Kindertagesbetreuung der unter 3-Jährigen über die Offene
Ganztagsschule im Primarbereich bis hin zu weiterführenden gebundenen Ganztagsschulen.
In diesen Bereichen hat die Stadt Köln in den vergangenen Jahren erhebliche auch finanzielle Anstrengungen unternommen mit dem Ziel, die Betreuungsquote deutlich zu erhöhen.
Darüber hinaus verfügt die Stadt Köln über umfassende Hilfesysteme in verschiedenen
Handlungsfeldern (zum Beispiel Weiterbildung/Grundbildung, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung, Freizeit, Integrations-, Gesundheits- und Sportförderung), die sich an verschiedene Zielgruppen richten (Kinder und Jugendliche, Familien, kranke und behinderte
Menschen, Seniorinnen und Senioren, Flüchtlinge und Zuwanderer, Arbeitslose, Wohnungslose und vom Wohnungsverlust bedrohte Menschen, Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger, Eltern und Alleinerziehende). Die bestehenden Hilfesysteme sind durchweg
präventiv ausgerichtet.
Für gerechte Bildungs- und Zukunftschancen verfolgt die Stadt Köln eine „Doppelstrategie“:
1. Es wird entschieden in die Regelsysteme der Bildung investiert, um die Bildungs- und
Entwicklungschancen aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu verbessern.
2. Die Stadt Köln kommt der zentralen Maxime städtischer Armutsbekämpfung in einem
sozialräumlichen Bezug, „Ungleiches ungleich behandeln“, auch mit Blick auf das
Handlungsfeld „Bildung, Jugend und Sport“ nach und fördert gerade solche Einrichtungen und Angebote noch einmal verstärkt, die vielen Kindern und Jugendlichen in
prekären sozialen Lebenslagen verbesserte Bildungs- und Entwicklungschancen eröffnen.
58
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Mit Blick auf die Präventionskette lässt sich festhalten, dass es in der Stadt Köln eine Vielzahl guter Ansätze gibt. Dass über die entsprechende Bundesinitiative in Köln etablierte
„Netzwerk frühe Hilfen“ mit seinen Kinderwillkommensbesuchen und Familienhebammen
kann als das erste Glied der kommunalen Präventionskette der Stadt Köln angesehen werden. Das in Köln umgesetzte Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ stellt einen
weiteren Baustein im Wirkungsbereich des Übergangs von der Schule in den Beruf dar. In
Köln werden des Weiteren die Bausteine „Kindertagesbetreuung – Familienzentren, plusKITA, Sprachförderung“ und „Ganztagsschulen – Offene Ganztagsschulen im Primarbereich
und gebundene Ganztagsschulen im Sekundarbereich“ stark akzentuiert, zum einen in ihrer
Breitenwirkung für alle Kölner Eltern und Kinder, zum anderen „in der Tiefe“ zur Verbesserung von Bildungschancen in Stadtgebieten mit erhöhtem Armuts- und Bildungsrisiko.
Schulsozialarbeit wird – wie angeführt – (als knappes Gut) insbesondere nach Kriterien der
sozialen Benachteiligung, der Inklusion und der Integration eingesetzt.
Auch im Arbeitsfeld „Senioren“ ist die Präventionskette seit langem etabliert. Wichtige Kettenglieder sind beispielsweise: offene Mitmach-Angebote in Bürgerzentren und SeniorenNetzwerken, Informationsarbeit über das Monatsmagazin „KölnerLeben“ oder eine Informationskarte („rote Info-Karte“) für alle neun Stadtbezirke mit allen wichtigen Informationen zu
Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Seniorinnen und Senioren, verschiedenste
Formen der Beratung, Angebote in der Wohnung, Entlastungsangebote für pflegende Angehörige, Stationäre Hilfen sowie Hospize. Die Kettenglieder vernetzen sich an sogenannten
„Runden Tischen“ in den Bezirken. Hier besteht Intensivierungsbedarf.
Dem Thema Gesundheit als Grundlage für Bildungschancen sowie sozialer und beruflicher
Teilhabe wird in Köln ebenfalls ein hoher Stellenwert eingeräumt. So gibt es ein differenziertes Angebot an Gesundheitsförderung und ein sehr breit aufgestelltes ambulantes und stationäres Versorgungssystem. Die Stadt Köln begleitet und unterstützt seit Jahren kontinuierlich die Weiterentwicklung sowie die Abstimmung und Evaluation der Gesundheitsförderprojekte in Köln, unter anderem im Rahmen der kommunalen Gesundheitskonferenz sowie in
ressortübergreifender Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit mit anderen Schwerpunkten
wie Kinder und Jugendhilfe, Schule, Soziales, Seniorinnen und Senioren. Bei Kindern wird
zum Beispiel „Gruppenprophylaxe“ für die Zahngesundheit in Kindertageseinrichtungen und
Schulen vom Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes im Auftrag
des „Kölner Arbeitskreis Zahngesundheit“ durchgeführt. Darüber hinaus wurden von der
Stadt Köln, dort wo an Nahtstellen zum Versorgungssystem Lücken auftreten, sozialkompensatorische Angebote eingerichtet, wie beispielsweise im Rahmen der oben erwähnten
Frühen Hilfen. Diese Angebote sind niedrigschwellig konzipiert und erreichen gezielt auch
Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Ebenso gibt es bedarfsorientiert Einrichtungen für
Erwachsene wie beispielsweise sozialpsychiatrische Angebote, Suchtberatungsstellen und
Präventionsangebote für Seniorinnen und Senioren.
Trotz dieses bereits engmaschig angelegten Systems der Gesundheitsförderung leben in
Köln Menschen, die davon noch nicht erreicht werden und daher gezielt Angebote wie zugehende Hilfen oder Gesundheitslotsen benötigen, um mit dieser Unterstützung der Weg in das
System der Gesundheitsförderung und -versorgung und zu dem für sie geeigneten Angebot
zu finden.
Im Bereich der Arbeitsmarktintegration bestehen vielfältige Angebote für die unterschiedlichen Zielgruppen, die immer wieder überprüft und an sich verändernde Bedarfslagen angepasst werden. Neue Beratungsansätze des Jobcenters Köln wie z.B. der „Work First Ansatz“
bei „befit4job“, einem 6-wöchigen Intensivprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene,
sozialraumorientierte Beratung wie bei „U25 Hotspot Chorweiler“ oder das U25-Angebot
„moDUle“ bieten Jugendlichen individuelle Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Integration in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt. Weitere beispielhafte Angebote für Jugendliche
sind die Jugendbüros, die Fachberatung, Joblinge, die Joblotsen U25 und ein Eingliederungscoaching. Zudem setzt jeder der Jobcenter-Standorte in den Stadtbezirken auf Netz-
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
59
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
werkarbeit im Sozialraum, um die Jugendlichen dort bestmöglich zu erreichen. Dabei geht es
neben der Integration in den Arbeitsmarkt auch um soziale Integration. Für die Zielgruppe
der Alleinerziehenden werden spezifische Beratungsangebote und Maßnahmen vorgehalten,
z. B. „Alleinerziehende im Aufbruch“, Umschulungsbegleitung, Projekte für alleinerziehende
Migrantinnen sowie das Projekt ‚NAVI‘ (Nachhaltige Aktivierung-Vermittlung-Integration) für
Erziehende. Für Langzeitleistungsbeziehende mit multiplen Vermittlungshemmnissen (z.B.
fehlende Qualifikation, gesundheitliche oder familiäre Probleme, fehlende Motivation) gibt es
weitere, zum Teil sehr niedrigschwellige Angebote, die eng mit den kommunalen Eingliederungsleistungen nach § 16a SGB II verbunden sind. Das ganze Bündel der Maßnahmen wird
individuell und passgenau genutzt und je nach Bedarf auf längere Zeit als Förderkette angelegt, um die Integrationsfähigkeit schrittweis zu verbessern mit dem Ziel, die Hilfebedürftigkeit zu verringern oder zu überwinden.
Entwicklung einer Gesamtstrategie für eine kommunale Präventionskette
Trotz des großen Engagements der Stadt im Präventionsbereich ist Armut mit ihren unterschiedlichen Ausprägungsformen und Folgewirkungen insbesondere bei Kindern, Jugendlichen sowie Seniorinnen und Senioren im Programmgebiet weiterhin überdurchschnittlich
hoch. Die bislang auf- und ausgebauten präventiven Hilfsangebote haben offenbar Lücken,
die mit dem vorliegenden Integrierten Handlungskonzept „Starke Veedel – Starkes Köln“
geschlossen werden sollen. Tabelle 3 zeigt die zentralen Bausteine der Kölner Präventionskette, untergliedert nach Zielgruppen, zentralen Handlungsfeldern, wichtigen Partnern, Angebotsstrukturen und Lücken, auf.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
60
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Tabelle 3: Zentrale Bausteine der Kölner Präventionskette
Zentrale Bausteine der Kölner Präventionskette (1)
Zielgruppen /
Lebenslagen
Zentrale
Handlungsfelder
Wichtige
Partner
Angebotsstrukturen
Lücken
0 bis 3 (Kita)
Gesunde Kinder, Frühe
Förderung
Familie, Familienzentren,
Frühförderung,
Gesundheitsamt, Jugendamt
Frühe Hilfen, Clearingstelle - Gesunde Zukunft für Kinder in
Köln, Jusch, Familienhebamme, KiWi, Hilfen
zur Erziehung,
Frühförderung, Kita
U-3, Sprachliche Entwicklung
Prävention durch
Information, Erreichbarkeit der Zielgruppen, Sprach-und Kulturmittler
3 bis 6 (Kita)
Altersgerechte
Entwicklung,
Förderung der
Erziehungskompetenz
Familie, Familienzentren,
Frühförderung,
Gesundheitsamt, Jugendamt
Kindertagesstätten,
Frühe Bildung,
Sprachförderung,
Übergang Kita /
Grundschule, Hilfen
zur Erziehung, Schuleingangsuntersuchung
Prävention durch
Information, Erreichbarkeit der Zielgruppen, Sprach-und Kulturmittler
6 bis 10
(Grundschule)
Erfolgreicher
Bildungsteilhabe, Gesundheitserziehung, gesundheitliche
Teilhabe
Familie, Schule,
OGS, Jugendamt, Freizeitträger, Gesundheitsamt
Schuleingangsuntersuchung, Sprachförderung, Elternmitwirkung
in der Schule, Übergang Grundschule Sek
I, Hilfen zur Erziehung,
Gesunde Ernährung,
Lernpaten (intergenerative Angebote), OGS
plus Träger im Umfeld
Schule
Prävention durch
Information, adressatengerechte
Erziehungshilfen,
Bildungsberatung und
Gesundheitsförderung, Sprach- und
Kulturmittler
10 bis 16
(Sek. I)
Erfolgreicher
Bildungsteilhabe und Erweiterung der
Teilhabechancen
Familie, Schule,
OGS, Jugendamt, Freizeitträger
Elternmitwirkung in der
Schule, Hilfen zur Erziehung, Freizeitangebote, Suchtprävention,
Berufswahlorientierung, KAoA, Übergang
Schule / Ausbildung,
Lernpaten (intergenerative Angebote), OGS
plus Träger im Umfeld
Schule
Prävention durch
Information, adressatengerechte
Erziehungshilfen,
Bildungsberatung und
gesundheitliche
Prävention, unter anderem Suchtprävention, Sprach- und Kulturmittler
16 bis 19
(Sek. II)
Erfolgreicher
Bildungsteilhabe und Erweiterung der
Teilhabechancen
Familie, Schule,
Jugendamt,
Freizeitträger,
Soziale lokale
Netzwerke
Zusammenarbeit
Schule / Eltern, Hilfen
zur Erziehung, Freizeitangebote, Suchtprävention, Berufswahlorientierung,
KAoA, Übergang
Schule / Ausbildung
Prävention durch
Information, adressatengerechte
Erziehungshilfen,
Bildungsberatung und
gesundheitliche
Prävention, unter anderem Suchtprävention, Sprach- und Kulturmittler
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
61
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Zentrale Bausteine der Kölner Präventionskette (2)
Zielgruppen /
Lebenslagen
Zentrale
Handlungsfelder
Wichtige
Partner
Angebotsstrukturen
Lücken
19 bis 34 (junges Erwachsenenalter)
Übergang
Schule / Beruf,
Berufsausbildung, Studium
und Einstieg in
den Beruf,
Familiengründung, Gesundheitsförderung
Schule, KAoA,
Kammern, Lokale Ökonomie,
Weiterbildungsträger, Jobcenter
Bildungsberatung,
KAoA, Praktikum, duale Ausbildung, IHK,
HWK, Berufsbezogene
Sprachförderung,
Grundbildungsträger,
Bürgerzentren
Prävention durch
Information, Grundbildung, AusbildungsQualifizierungs- und
Berufsberatung, Stärkung soziale Netzwerke, gesundheitliche
Prävention
34 bis 65 (Erwachsenenalter, Familienphase)
Förderung der
Erziehungskompetenz,
Erwerbstätigkeit, Lebenslanges Lernen
Jobcenter, Qualifizierungsträger, Familienzentren, Weiterbildungsträger,
Arbeitslosenzentren,
Schuldnerberatung
Bildungsberatung,
Beschäftigungsförderung, Qualifizierungsträger, Gesundheitsförderung, Bürgerzentren
Grundbildung,
Qualifizierungs- und
Berufsberatung, Stärkung soziale Netzwerke, Aktivierung / Empowerment, Erziehungshilfen, gesundheitliche Prävention
65 bis 80 (Ruhestand)
Bürgerschaftliches Engagement, Kultur, Sport,
Bildung, Freizeit, Gesundheit
Diverse Dienstleister im Quartier, Familie/
Nachbarschaft,
Anbieter von
Sport, Kultur,
Bildung, Gesundheit, Beratung, Information
Soziale Netzwerke,
Freizeitträger,
Gesundheitsförderung,
Lebenslanges Lernen,
Barrierefreiheit,
Begegnungsräume,
SeniorenNetzwerke,
VHS, Bürgerzentren,
Selbsthilfegruppen,
Initiativen, Projekte,
Seniorenberatung
Prävention durch
Information, Soziale
Netzwerke, altersgerechte Lern- und
Gesundheitsförderung, Intergenerative
Win-Win Strukturen,
gesundheitliche Prävention, Prävention für
mobilitätseingeschränkte Menschen,
Menschen mit geringer Rente / Transfereinkommen und anders teilhabeeingeschränkter Menschen, Steuerung und
Vernetzung der Präventionskette
80 und älter
Selbständiges
Leben mit
Unterstützung,
Pflege/ Gesundheit, Teilhabe
Familie, Nachbarschaft, Kranken- und Pflegekassen, Amt
für Soziales und
Senioren, Wohlfahrtsverbände
und andere
Dienstleister,
Gesundheitssystem
Haushaltsnahe Dienstleistung, häusliche
Pflege, Seniorenberatung/Pflegeberatung/
Wohnraumanpassungsberatung und
andere Dienstleistungen zum selbständigen Leben, gerontopsychiatrische
Beratung
Prävention für hausgebundene und pflegebedürftige
Menschen, Steuerung
und Vernetzung der
Präventionskette
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
62
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Bislang fehlt eine konsequente, ganzheitliche Analyse möglicher Lücken beziehungsweise
Optimierungsbedarfe in der Präventionskette und die Etablierung einer kommunalen Gesamtstrategie. Die vorangestellten Beispiele zeigen, dass sich durch das Trägerengagement
im Verbund mit den Angeboten des Regelsystems ein starkes Angebotsprofil entwickeln lassen kann. Hierfür sollen die Voraussetzungen geschaffen werden.
Durch eine Neuorientierung der Hilfesysteme sollen bislang voneinander getrennt erbrachte
Leistungen und Angebote aufeinander abgestimmt und koordiniert werden. Ziel ist es eine
durchgängige Förderung und Unterstützung zu gestalten, bei denen die einzelnen Angebote
sinnvoll miteinander verknüpft und Wirkungszusammenhänge aufgezeigt werden können –
unabhängig davon, wer sie erbringt.
Hierzu gehören unter anderem:
−
Präventive Leistungen im Bereich der Frühen Hilfen
−
Unterstützungen im Übergang Schule und Beruf
−
Beratungsleistungen für Familien
−
Präventive Angebote in den Bereichen Sport und Freizeit
−
Gesundheitsförderung, zum Beispiel Angebote für Menschen mit Sucherkrankung
und junge Erwachsene mit psychischen Erkrankungen oder Ernährung
−
Unterstützung und Aktivierung von Seniorinnen und Senioren zum Beispiel Seniorennetzwerke
−
Verbesserung der Integration
−
Beschäftigungsförderung
Abbildung 20 zeigt die Themenfelder und Zielgruppen der Präventionskette in Köln sowie die
einzubindenden Akteure.
Ein wichtiger Ansatzpunkt für Verbesserungen der bestehenden Ansätze der Kölner Präventionskette wird in den Bereichen der „Bildungsberatung“ beziehungsweise allgemein im Bereich der niedrigschwelligen, zugehenden Unterstützungsleistungen für Eltern und Familien
gesehen. Diese sind in Verbindung mit Grundbildungs- und Alphabetisierungsangeboten für
Eltern beziehungsweise Erwachsene sowie in den Bereichen einer proaktiven offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Gestaltung offen zugänglicher, attraktiver Sport-, Spiel- und Bewegungsräume sowie der Unterstützung von Seniorinnen und Senioren zu sehen. Ein weiterer zentraler Baustein ist die Qualifizierung und Professionalisierung des Systems, mit denen
das armutssensible und präventiv wirkende Denken und Handeln von Fachkräften in Bildungsinstitutionen verstärkt werden soll.
Die Idee besteht darin, im Rahmen des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ systematisch-strukturbildende Schwerpunkte zu setzen und Einzelmaßnahmen, die sich wechselseitig ergänzen, entsprechend zu „clustern“. Die benannten, neu als Bausteine der Präventionskette zu qualifizierenden Themen „Bildungsberatung“, „Jugendarbeit“, „Sport und Bewegung“ und „Qualifizierung“ haben grundsätzlich das Potenzial, die Präventionskette insgesamt engmaschiger zu weben und gewinnbringend weiter zu entwickeln, da die Maßnahmen
für unterschiedliche Altersgruppen und Bildungssettings übergreifend wirken können.
Die Entwicklung dieser Präventionsstrategie soll - ausgehend von den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner - als Prozess gestaltet werden. Für die dafür erforderliche Aktivierung der Bewohnerschaft im Programmgebiet sind im Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ mehrere Maßnahmenvorschläge in verschiedenen Handlungsfeldern enthalten.
Sie können für den anstehenden Prozess der sozialraumorientierten integrierten Stadtentwicklung genutzt werden. Bei diesem Prozess handelt es sich um einen Paradigmenwechsel
in der Stadtentwicklung, der darin besteht, die Stadt weniger aus der Angebotsperspektive
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
zu entwickeln, sondern vielmehr die Sozialräume und die darin lebenden Menschen sowie
die Akteure in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Diese Veränderung des Blickwinkels
kommt auch in dem Beschluss des Stadtvorstandes der Stadt Köln vom 17.03.2015 zum
Ausdruck, mit dem die sozialräumliche Ausrichtung des Verwaltungshandelns als Handlungsmaxime für die Verwaltung festgelegt wurde.
Ausblick
Nach Auskunft der Koordinierungsstelle beim Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur
und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen stehen die Weiterführung und Ausweitung des
Landesprogramms „Kein Kind zurück lassen! Kommunen in NRW beugen vor“ (Kekiz) in
einer zweiten Phase unmittelbar bevor. Mit Beschluss vom 26.04.2016 befürwortet der
Stadtvorstand eine Teilnahme der Stadt Köln an der geplanten zweiten Phase von Kekiz und
sieht die Vorbereitung einer Bewerbung auf den etwa zur Jahresmitte erwarteten Aufruf des
Landes vor. Damit das Programm in Köln mit Rückenwind und Verbindlichkeit starten könnte, wird parallel die Erstellung einer Beschlussvorlage für den Rat der Stadt Köln vorbereitet.
63
64
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Abbildung 20: Themenfelder und Zielgruppen der Präventionskette in Köln
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
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66
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
67
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
10.2
Maßnahmen im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Maßnahmen im Sozialraum Meschenich
und Rondorf. Eine detailliertere Maßnahmenbeschreibung findet sich in den folgenden Maßnahmenblättern
Tabelle 4: Übersicht der Maßnahmen im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Nummer
Maßnahme
0.0.1
Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung im Sozialraum Meschenich und Rondorf
0.0.2
Prozessbegleitende Evaluation im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Handlungsfeld 1: Früh ansetzende Hilfen
Nummer
Maßnahme
1.0.5
Integration auch von zugewanderten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit
Flüchtlingsstatus in die bestehenden Regelsysteme durch aufsuchende mobile Arbeit im
Sozialraum Meschenich und Rondorf
1.0.7
Qualifizierungsoffensive Offene Kinder- und Jugendarbeit Köln in Meschenich und Rondorf
1.0.12
Sprachförderangebote für neu eingereiste Jugendliche und junge Erwachsene zwischen
16 und 25 Jahren mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen im Rahmen von Jugendintegrationskursen im Sozialraum Meschenich und Rondorf
1.0.16
Zugehende Hilfe zur Überleitung ins Regelsystem und Entwicklung einer beruflichen Perspektive für junge Menschen mit psychischen Problemen bis 27 Jahre in allen Sozialräumen; hier für den Sozialraum Meschenich und Rondorf
1.0.17
Kölner Bildungsberatungszentrum einschließlich Stadtteileltern im Sozialraum Meschenich
und Rondorf
1.0.19
Übergänge begleiten: Angebote der Familienbildung mit Schwerpunkt Kooperation mit
Kita, Familienzentren, Schulen im Primarbereich und SEK 1, Trägern des Offenen Ganztags im Sozialraum Meschenich und Rondorf
1.0.20
Gemeinsam für Grundbildung im Veedel im Sozialraum Meschenich und Rondorf
1.0.21
Ferienschulen im Sozialraum Meschenich und Rondorf
1.0.26
Willkommen und Ankommen in Köln im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
68
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Handlungsfeld 2: Öffentlicher Raum
Nummer
Maßnahme
2.0.4
Spiel- und Bewegungsräume in den Veedeln
Sozialraum Meschenich und Rondorf: Weiterentwicklung Spielplatz Alte Kölnstraße
2.8.3
Aufbau einer Begegnungsstätte im Sozialraum Meschenich und Rondorf – Machbarkeitsstudie
2.8.3 a
Bau einer Begegnungsstätte im Sozialraum Meschenich und Rondorf
2.8.3 b
Entwicklung und Errichtung einer Interimsbegegnungsstätte
2.8.5
Machbarkeitsstudie zur Radschnellwegverbindung in den Kölner Süden (Sozialraum
Meschenich und Rondorf)
2.8.5 a
Radschnellwegverbindung in den Kölner Süden (Sozialraum Meschenich und Rondorf)
2.8.6
„Vertiefende Untersuchung Kölnberg“
2.8.6 a
Neugestaltung des öffentlichen Bereichs „Ortseingang Meschenich“
2.8.7
Umgestaltung der Kapellenstraße und der Rondorfer Hauptstraße in Köln-Rondorf
Handlungsfeld 3: Wirtschaft und Qualifizierung
Nummer
Maßnahme
3.0.1
„CheckPraxis“ – Schule und Praxis im Dialog für Schülerinnen und Schüler aus dem Sozialraum Meschenich und Rondorf
3.8.2
Jobcoach im Sozialraum Meschenich und Rondorf mit Schwerpunkt Kölnberg
Handlungsfeld 4: Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung
Nummer
Maßnahme
4.0.2
Offen für Regen: „Grüne Höfe, grüne Plätze
Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf
4.0.4
Aufbau eines Hitzewarn- und Informationssystems. Informationsmaterial für die Bevölkerung zum Thema Hitzeentwicklung im Zuge des Klimawandels
Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf
4.0.6
Maßnahmen zur Verstetigung des Verkehrs / Umwelt-sensitive Verkehrssteuerung auf der
Brühler Landstraße
Sozialraum Meschenich und Rondorf
4.0.9
Maßnahmen rund um eine Leitart zur Verbesserung der Identifikation der Bürgerinnen und
Bürger mit ihrem Sozialraum und gleichzeitiger Erhöhung der Biodiversität sowie der Aufenthaltsqualität im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Handlungsfeld 5: Wohnen
Nummer
Maßnahme
5.0.2
„Zuhause im Veedel – Aktivierung, Beteiligung und Wohnumfeldpflege im Quartier – Am
Kölnberg“
Mieter- /Nachbarschaftsarbeit und Quartiershausmeister
5.0.3
Haus,- Hof- und Fassadenprogramm im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
69
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
10.3
Handlungsfeld: Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Laufende Nummer 0.0.1 Handlungsfeld: Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Maßnahme
Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung im Sozialraum
Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Am südlichen Stadtrand gelegen, ist der Sozialraum geprägt
durch sehr unterschiedliche Gebietstypen, zum einen Quartiere
mit dörflicher Siedlungsstruktur, zum anderen die Großwohnsiedlung „Am Köln Berg“ in Meschenich. Die Großwohnsiedlung entstand in den 70er Jahren und umfasst bis zu 26 Geschosse. Hier
konzentrieren sich bauliche Missstände, Verschmutzungen des
Wohnumfeldes und soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit, Armut,
Verschuldung und Suchtprobleme. Der Anteil an Menschen mit
Migrationshintergrund (87,4 %), die Zahlen der SGB II- Bezieherinnen und Bezieher (41,7 %) sowie die Zahlen der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung (40,7 %) sind dementsprechend hoch. Die Hochhaussiedlung fungiert als Ankommens Stadtteil“, der von permanenten Zu- und Fortzügen geprägt
ist. Zudem stellen die drei geplanten Flüchtlingsunterkünfte in
Rondorf den Sozialraum mit Blick auf Schaffung von Integrationsangeboten und Ausgestaltung des friedlichen Zusammenlebens unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen vor weitere Herausforderungen.
Aufgrund einer oftmals geringen Teilhabe der Bewohnerinnen
und Bewohner an unterschiedlichen Lebensbereichen und den
damit einhergehenden Netzwerkstrukturen wird die hohe Bedeutung von Unterstützungs- und Beratungsangeboten sowie der
Aktivierung der Bewohnerschaft im Sozialraum Meschenich und
Rondorf deutlich. Auch die Imageaufwertung des Sozialraums
stellt eine große Herausforderung dar. Ein positiveres Bild ist für
die Entwicklung des Sozialraums von großer Bedeutung.
Im Sozialraum Meschenich und Rondorf besteht bereits ein vielseitiges Hilfesystemen, welches unmittelbare Auswirkungen auf
die Quartiersentwicklung nimmt. Mit Hilfe einer „Bestandserhebung und eines Schnittstellenmanagements“ sollen die vorhandenen Strukturen in den Blick genommen werden, um so potenzielle Lücken aufzeigen zu können.
Schnittstelle zur Sozialraumkoordination:
Mit dem Programm „Lebenswerte Veedel“ wird bereits seit 2006
in elf Sozialräumen konsequent ein integriertes sozialraumorientiertes Handlungskonzept verfolgt.
Die Sozialraumkoordinatoren sind organisatorisch bei den Bürgerämtern angebunden. Mit der Koordination in den Sozialräumen
sind zehn freie Träger beauftragt, eine Koordination erfolgt in
städtischer Trägerschaft. Diese arbeiten nach den methodischen
Prinzipien der sozialraumorientierten Arbeit: 1. Orientierung an
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
71
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
den Bedarfen und Interessen der Wohnbevölkerung, 2. Nutzung
der Stärken und Potenziale der Menschen sowie der Ressourcen
des Sozialraums, 3. Stärkung von Selbsthilfe, Eigeninitiative und
Teilhabe, 4. Erschließung von zusätzlichen externen Ressourcen, 5. Zielgruppen und bereichsübergreifende Ansätze, 6. Kooperation und Vernetzung der Aktivitäten und Angebote im Sozialraum.
Die Sozialraumkoordination nimmt seit Jahren erfolgreich eine
aktive Koordinationsfunktion wahr und arbeitet aktiv an der Sicherung und dem Ausbau der Netzwerke in den Sozialräumen.
Die Umsetzung des Maßnahmenprogramms „Starke Veedel –
Starkes Köln“ in den Sozialräumen kann durch die elf vorhandenen Sozialraumkoordinatorinnen/Sozialraumkoordinatoren nicht
zusätzlich geleistet werden. Durch das Programm „Starke Veedel
– Starkes Köln“ entsteht ein neuer Koordinierungs- und Abstimmungsaufwand. Die Akzeptanz und Implementierung des Handlungsprogramms kann in den Sozialräumen aber nur gelingen,
wenn Bewohnerschaft und Akteure für dieses Programm sensibilisiert werden und Zugangsstrukturen genutzt werden. Die Maßnahme „Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung“ soll in
enger Abstimmung mit den Sozialraumkoordinationen die Umsetzung des Maßnahmenprogrammes sichern. Zum einen in den
spezifischen Themenbereichen – hier insbesondere der Aufbau
von Präventionsketten – sowie zum anderen bei Bedarf – seien
dies problematische Wohnquartiere und Nachbarschaften oder
auch notleidende Einkaufsstraßen.
Die wesentlichen Aufgaben des Quartiermanagements zur Umsetzung des Programms sind demnach in enger Abstimmung mit
der Sozialraumkoordination und den institutionellen Akteuren vor
Ort.
In der Praxis ergibt sich vor Ort ein Team aus der Bürgeramtsleitung, der Sozialraumkoordination und der Programmsteuerung
„Starke Veedel – Starkes Köln“, welches mit Blick auf die umzusetzenden Maßnahmen um weitere Akteure ergänzt wird.
Bürgeramtsleitung
Steuerungsfunktion
Sozialraumkoordination
Vernetzung vor Ort
Programmsteuerung
„Starke Veedel – Starkes Köln“
72
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Projektbeschreibung
Das „Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung“ setzt an
den oben genannten Herausforderungen und Bedarfslagen an.
Die Maßnahme geht der Frage nach, wie erfolgreich Stadtentwicklung aus dem Quartier heraus erfolgen kann, welche Faktoren zum Gelingen beitragen und wie die Bewohnerinnen und
Bewohner aktiv in die Quartiersentwicklung eingebunden werden
können. Entsprechend dieser vielschichtigen Fragestellung, setzt
sich das „Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung“ aus
vier unterschiedlichen Projektbausteinen zusammen:
−
Quartiersmanagement
−
Verfügungsfonds
−
Bestandserhebung und Schnittstellenmanagement
−
Öffentlichkeitsarbeit
−
Das „Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung“
bündelt diese Projektbausteine unter einem Dach, die jeweils darauf abzielen, die Quartiersentwicklung im Sinne
der sozialraumorientierten Stadtentwicklung umzusetzen.
Dabei bildet die Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der weiteren ortsansässigen Akteure den
Schwerpunkt des „Büros für Quartiersmanagement und
Aktivierung“.
Die genannten Projektbausteine mit hohem aktivierendem Charakter bedürfen einer zentralen Steuerung und Vernetzung, die
durch die Zusammenführung des „Büros für Quartiersmanagement und Aktivierung“ gewährleistet wird. Es wird eine gemeinsame räumliche Verortung vorgenommen.
Die einzelnen Projektbausteine stehen jeweils für sich als inhaltlich selbständige Maßnahmen, die auch von unterschiedlichen
Projektträgern umgesetzt werden können. Bei der Maßnahmenumsetzung wird jedoch vorausgesetzt, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Projektbausteinen erfolgt
und Wechselwirkungen berücksichtigt werden.
Projektbaustein: Quartiersmanagement
Im Rahmen des integrierten Handlungsprogramms „Starke Veedel – Starkes Köln“ sind für den Sozialraum Meschenich und
Rondorf insgesamt 22 Maßnahmen geplant, die einen neuen und
zusätzlichen Koordinierungsaufwand für den Sozialraum auslösen, der durch die schon bestehenden Strukturen der Sozialraumkoordination nicht gedeckt werden kann. Das Quartiersmanagement übernimmt die Aufgabe, die maßnahmenumsetzenden
Träger in Abstimmung mit der Sozialraumkoordination bei den
Zugängen zu den Zielgruppen und bei der Akquise der Teilnehmenden im Sinne eines „One-face-to the-customer“ zu unterstützen. Darüber hinaus stellt das Quartiersmanagement die Vernet-
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
zung der Maßnahmen sicher.
Das Quartiersmanagement ist Ansprechpartner und Lotse für alle
Belange des Sozialraumbezogenen Programms und bildet die
Schnittstelle in die Verwaltung, es dient somit als lokal verortete
Kommunikationsdrehscheibe und Informationsvermittlung. Es
sensibilisiert die Bewohnerschaft und die lokalen Akteure für das
Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“, nutzt die vorhandenen Zugangsstrukturen und sichert somit den Erfolg des Integrierten Handlungsprogramms. Neben der Ansprache der Bewohnerschaft wird das Quartiersmanagement auch zentraler
Ansprechpartner für die weiteren lokalen Akteure sein. Insbesondere mit Blick auf die Situation „Am Kölnberg“ wird die Ansprache und Mobilisierung der Wohnungseigentümer eine wesentliche Rolle spielen. Hierfür ist eine enge Kooperation mit der
Sozialraumkoordination sowie der Vernetzung mit dem Quartiershausmeister (Modul B „Zuhause im Veedel“ 5.0.2) und der
Maßnahme „Vertiefende Untersuchung zum Kölnberg“ (2.8.6)
wichtig. Darüber hinaus soll auch das geplante Haus, -Hof- und
Fassadenprogramm im Sozialraum entsprechende Beachtung
finden. Im Projektbaustein „Verfügungsfonds“ wird das Quartiersmanagement unterstützend und begleitend mitwirken, die
Maßnahme „Bestandserhebung und Schnittstellenmanagement“
wird ebenfalls durch das Quartiersmanagement unterstützt.
Vor dem Hintergrund des politischen Interesses am Gesamtprogramm wird die Gremienarbeit ebenfalls ein Aufgabenfeld des
Quartiersmanagers darstellen.
Für die Erbringung der Leistungen wird zusätzliche Expertise und
Ressourceneinsatz benötigt, so dass eine Ausschreibung vorgesehen ist.
Projektbaustein: Verfügungsfonds
Der Verfügungsfonds bietet finanzielle Unterstützung für die Umsetzung von Projektideen im Sozialraum Meschenich und Rondorf. Bewohnerinnen und Bewohner, Träger vor Ort sowie Vereine, Arbeitsgruppen und –kreise etc. können Anträge für die Förderung von Projektideen beantragen. Voraussetzung ist dabei,
dass die Ideen einen inhaltlichen Bezug zum Sozialraum haben
und in die Bedarfslage vor Ort passen. Mit Hilfe des Verfügungsfonds soll somit das bürgerschaftliche Engagement mobilisiert
werden.
Der Verfügungsfonds dient dazu, die städtebaulichen Maßnahmen im Sozialraum zu flankieren und die Beteiligungsprozesse
vorzubereiten. Beispielsweise könnten Beteiligungsmaßnahmen
wie Malwettbewerbe zur Gestaltung des Spielplatzes (2.0.4) oder
Nachbarschaftsfeste und Begegnungstage zur Mieter- und Eigentümeraktivierung umgesetzt werden, bei denen konkrete Bezüge zu den städtebaulichen Maßnahmen entstehen. Die Richtlinien des Verfügungsfonds werden dementsprechend ausgestaltet.
Im Rahmen des „Verfügungsfonds“ – ein niedrigschwelliges Akti-
73
74
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
vierungsinstrument – übernimmt das Quartiersmanagement beispielsweise die Aufgabe, Bewohnerinnen und Bewohner sowie
weitere Sozialraumakteure für eine Antragstellung zum Verfügungsfonds zu motivieren und sie bei der Umsetzung ihrer Ideen
und Vorstellung zu unterstützen.
Förderanträge zum Verfügungsfonds sind an das im Sozialraum
verortete Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung zu stellen. Potenzielle Anträge werden dort zunächst auf grundsätzliche
Förderfähigkeit geprüft und dann in enger Abstimmung mit der
Sozialraumkoordination inhaltlich bewertet und bei Bedarf priorisiert. Hierfür wird durch das Quartiersmanagement eine Arbeitsgruppe zur fachlichen (Vor-) Bewertung der Anträge eingerichtet.
Die letztendliche Beschlussfassung von Förderanträgen erfolgt
durch einen Veedelsbeirat, der als Entscheidungsgremium für
den Sozialraum Meschenich und Rondorf einzurichten ist. Die
operative Abwicklung des Verfügungsfonds erfolgt in Arbeitsteilung zwischen dem Quartiersmanagement und der zentralen
Koordinierungsstelle beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik.
Projektbaustein: Bestandserhebung und Schnittstellenmanagement
Der Projektbaustein bildet die Basis des Prozesses einer „Stadtentwicklung aus dem Quartier heraus“. Im Mittelpunkt steht dabei
zunächst die Schaffung von Grundlagen für die Umsetzung des
Prozesses zur Sozialraumorientierten Stadtentwicklung. Die umfasst die Analyse der lokalen Akteurs- und Angebotsstruktur, die
Ableitung der Handlungsbedarfe und das Aufzeigen von Schnittstellen. Auf den Erkenntnissen aufbauend, erfolgt die detaillierte
Umsetzungskonzeption des Prozesses und das Wissensmanagement (laufende Bereitstellung der Informationen für alle Akteure im Programmgebiet).
Im Rahmen des Projektbausteins „Bestandserhebung und
Schnittstellenmanagement“ zeigt das Quartiersmanagement die
Zugänge zu den ortsansässigen Akteuren auf und benennt Angebote und Systeme.
Für die Erbringung der Leistungen wird zusätzliche Expertise
und Ressourceneinsatz benötigt, so dass eine Ausschreibung
vorgesehen ist.
Projektbaustein Öffentlichkeitsarbeit
Der Projektbaustein setzt sich aus unterschiedlichen Instrumenten der Öffentlichkeitsarbeit und Medienarbeit zusammen. Es
wird ein Strategie- und Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsarbeit und zur „Vermarktung“ des Programms erarbeitet. Der
Schwerpunkt liegt dabei in den Themen Beteiligung, Mitwirkung
und Aktivierung. Ziel ist es die unterschiedlichen Zielgruppen
niederschwellig und bedarfsgerecht zu erreichen und die dafür
erforderlichen Instrumente zu entwickeln. Darüber hinaus wird
auf die klassischen Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit zurück-
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
gegriffen, um das Programm zu kommunizieren.
Für die Erbringung der Leistungen wird zusätzliche Expertise
und Ressourceneinsatz benötigt, so dass eine Ausschreibung
vorgesehen ist.
Zielgruppe
Ziele
Die Zielgruppe ist sehr breit aufgestellt. Die Maßnahme kommt
insbesondere den unterschiedlichen Teilgruppen der Bewohnerinnen und Bewohnern im Sozialraum zugute. Aber auch die
Verwaltung, Träger, Politik, sonstige staatliche Institutionen auf
kommunaler Ebene, Sozialraumkoordinatorinnen und –
koordinatoren, weitere (organisierte) lokale Akteure und Interessensvertretungen sind in die Zielgruppe inbegriffen.
Projektbaustein: Quartiersmanagement
Querschnittsziele
− Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Operative Ziele
− Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume
− Verbesserte Aktivierung der Mieter am Wohnort
Projektziele
− Das Quartiersmanagement zielt darauf ab die Bewohnerschaft des Sozialraumes zu erreichen, zu aktivieren und
zu unterstützen. Es handelt sich um eine niedrigschwellige und aktivierende Maßnahme zur Verbesserung von
Teilhabe und Mitwirkung. Ziel ist es, über die Maßnahmen
des Integrierten Handlungsprogramms „Starke Veedel –
Starkes Köln“ die Verantwortung der Bewohnerinnen und
Bewohner sowie weiterer Akteure für das „eigene“ Veedel
langfristig zu stärken, zu stabilisieren und selbsttragende
Strukturen auszubauen. Darüber hinaus werden folgende
Ziele verfolgt:
o Koordination und Bündelung der im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes vorgesehenen Bewohnerbeteiligungen und –aktivierungen sowie weiterer
Akteure vor Ort in Abstimmung mit der Sozialraumkoordination
o Intensivierung des nachbarschaftlichen, bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements durch den
Verfügungsfonds
o Verbesserung der Vernetzung und Kooperation der Akteure im Sozialraum in Bezug auf die im Integrierten
Gesamtprogramm, „Starke Veedel – Starkes Köln“
verankerten Maßnahmen
Projektbaustein: Verfügungsfonds
Querschnittsziele
− Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Projektziele
− Mit dem Verfügungsfonds wird das Ziel verfolgt, Bewohnerinnen und Bewohner sowie lokale Akteure des Sozial-
75
76
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
raumes aktiv in die Quartiersentwicklung einzubeziehen.
Im Focus steht die Intensivierung des nachbarschaftlichen, bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements. Die kurzfristige und unkomplizierte Umsetzung einer Vielzahl von kleinen Projekten und Maßnahmen soll
zur Verbesserung des Miteinanders im Sozialraum führen. Forciert werden soll insbesondere eine Verbesserung
in der Kommunikation und Vernetzung innerhalb der Bürgerschaft des Sozialraumes Meschenich und Rondorf
sowie eine Stärkung der Kooperation der Akteure untereinander.
Projektbaustein: „Bestandsanalyse und
management“
Querschnittsziele
− Sozialraumorientierte Stadtentwicklung
Schnittstellen-
Projektziele
− Im Sozialraum Meschenich und Rondorf werden bereits
eine Vielzahl an Aktivitäten und Maßnahmen wirksam,
stehen in der Praxis aber oftmals zu stark nebeneinander.
Mit dem Baustein „Bestandsanalyse und Schnittstellenmanagement“ sollen im Sinne einer sozialraumorientierten Handlungsweise, die Maßnahmen vor Ort vernetzt
werden und vorhandene Lücken über ergänzende Maßnahmen geschlossen und Dopplungen aufgezeigt werden. Ziel ist es die Zusammenarbeit in allen Fachbereichen der Verwaltung sowie mit der Bürgerschaft und den
weiteren Akteuren vor Ort zu stärken. Dabei knüpft der
Prozess bei den bestehenden Strukturen sowie den Aktivitäten und Angeboten der Akteure vor Ort an, die bereits
eine Vielzahl an laufenden Maßnahmen umsetzen.
Projektbaustein: Öffentlichkeitsarbeit
Querschnittsziele
−
−
Verbesserte Teilhabe- und Mitwirkung
Operative Ziele
−
−
Verbesserte Aktivierung der Mieter am Wohnort
Stärker unterstützte und entwickelte Wohnadresse
Projektziele
−
−
Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist es, einen aktiven Prozess
zur Konsens- und Imageentwicklung zu initiieren, in dessen Vordergrund die Entwicklung eines neuen positiven
„Stadtteil-Gefühls" steht.
Eine breit ausgerichtete Öffentlichkeitsarbeit dient darüber hinaus der Information und Aktivierung der Akteure
im Sozialraum Meschenich und Rondorf. Sie richten sich
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Indikatoren
im Wesentlichen an Bewohnerinnen und Bewohner, Multiplikatoren und Unternehmen sowie weitere Akteure und
verfolgt dabei das Ziel, das Programm und die damit verbundenen Maßnahmen bekannt zu machen und eine positive Aufbruchsstimmung im Sozialraum zu erzeugen.
− Die Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit setzten bei der
Beteiligung und Aktivierung von Bevölkerung und Akteuren vor Ort an und bilden einen wichtigen Beitrag zur Mitgestaltung des Programms durch die Bewohnerschaft.
Projektbaustein: Quartiersmanagement
− Bekanntheit, Akzeptanz und praktische Annahme des
Quartiersmanagements bei der Bewohnerschaft
− Anzahl der Teilnehmenden bei den durchgeführten Veranstaltungen
Projektbaustein: Verfügungsfonds
− Anzahl der beantragten Maßnahme
− Anzahl der durchgeführten Maßnahmen
− Anzahl der beteiligten Personen
Projektbaustein: „Bestandsanalyse und Schnittstellenmanagement“
− Anzahl der Prozessbeteiligten
− Anzahl der entwickelten bedarfsorientierten Angebote im
Konsens
− Anzahl der beteiligten Dienststellen in der Verwaltung
− Anzahl der Zielgruppen, die im Prozess erreicht wurden
− Subjektive Einschätzung des Prozesses durch die Prozessbeteiligten
Projektbaustein: Öffentlichkeitsarbeit
−
Kosten
Anzahl der Veröffentlichungen (Flyer, Artikel, etc.)
Verfügungsfonds: 178.489,50 €
Quartiersmanagement: 282.576,00 €
Öffentlichkeitsarbeit: 150.661,00 €
Bestandserhebung und Schnittstellenmanagement: 52.360,00 €
Gesamtkosten: 664.086,50 €
Davon 2017: 108.333,50 €
Davon 2018: 191.796,00 €
Davon 2019: 183.942,00 €
Davon 2020: 180.015,00 €
77
78
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Projektlaufzeit / Zeitraum
Für alle Arbeitsmodule ist prozessbegleitend eine Projektlaufzeit
von 42 Monate vorgesehen. Da die Maßnahme einen wichtigen
Rahmen für das Gesamtprogramm bildet und ihr eine wichtige
Grundlage für die Erarbeitung und Implementierung einer sozialraumbezogenen Arbeitsweise zukommt, ist die Maßnahme von
Beginn an bis zum Abschluss des Programms vorzusehen.
01.01.2017 bis 30.06.2020
Projektverantwortlicher
Stadt Köln: Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Förderung
Städtebauförderung
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer 0.0.2 Handlungsfeld: Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Maßnahme
Prozessbegleitende Evaluation im Sozialraum Meschenich und
Rondorf
Inhalt
Projektbeschreibung
Die Evaluation bildet einen wichtigen Beitrag zur Bewertung,
Qualifizierung und Weiterentwicklung der Programmumsetzung
im Sozialraum Meschenich und Rondorf. Sie ist prozessbegleitend angelegt und nimmt das gesamte Maßnahmenpaket im Sozialraum Meschenich und Rondorf in den Blick. Dabei wird besonders die Wirkung der städtebaulichen Maßnahmen betrachtet
und im Sinne des integrierten Ansatzes der Quartiersentwicklung
vor allem Beteiligungs- und Aktivierungsprozesse in den Mittelpunkt gestellt.
Die Evaluation ist zunächst auf den Sozialraum Meschenich und
Rondorf ausgerichtet. Im Kontext des Programms „Starke Veedel
– Starkes Köln“ findet die Bündelung und Vernetzung der Ergebnisse aus den einzelnen Sozialräumen statt und wird im laufenden Prozess in die einzelnen Sozialräume zurückgespiegelt.
Somit zeigt die Evaluation frühzeitig die Wirkung der Maßnahmen im Sozialraum wie auch im Kontext des Gesamtprogramms
auf und notwendige Veränderungen können eingeleitet werden.
Vorgehen und Methode
Die Evaluation ist prozessbegleitend und damit formativ angelegt. Sie verfolgt das Ziel laufend Bewertungen über den Prozess
zu erhalten und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Einerseits
muss hierfür auf konkreten Daten aufgebaut werden, die im
Rahmen des Controllings erhoben werden. Aus diesem Grund ist
eine Beteiligung beim Aufbau des Controllings sicherzustellen.
Andererseits erfolgt die Bewertung des Prozesses im Rahmen
von diskursiven Prozessen, wie Workshops, Einzelgesprächen,
World-Cafes u. ä.
Die prozessbegleitende Evaluation nimmt ein breites Spektrum
an Themen in den Fokus. Eine parallele Bearbeitung aller Themen ist in der erforderlichen Intensität nicht möglich. Aus diesem
Grund ist vorgesehen, Schwerpunkte zu unterschiedlichen Zeithorizonten zu setzten. Die konkrete Abfolge ist im Rahmen des
Prozesses festzulegen.
Parallel hierzu ist eine kontinuierliche Selbstevaluation im Rahmen der Einzelmaßnahmen vorgesehen. Die Träger der Einzelmaßnahmen werden bei der Selbstevaluation unterstützt und
qualifiziert (z. B. über Leitfragen, Erhebung von Kennwerten), so
dass der laufende Prozess kontinuierlich bewertet und die Ergebnisse in die „prozessbegleitende Evaluation“ zurück gespiegelt werden können. Die Ergebnisse bilden einen elementaren
Beitrag für die Gesamtevaluation.
Die Gesamtsteuerung der Maßnahme „prozessbegleitende Evaluation“ sowie die Einbindung in das gesamte Maßnahmenpro-
79
80
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
gramm liegen bei der zentralen Koordinierungsstelle der Stadtverwaltung (Amt für Stadtentwicklung und Statistik). Auch das
Controlling wird im Aufgabenbereich der zentralen Koordinationsstelle der Stadt Köln umgesetzt. Es wird sichergestellt, dass
eine enge Zusammenarbeit zwischen Evaluation und Controlling
erfolgt und Wechselwirkungen berücksichtigt werden.
Für die Erbringung der Leistungen der einzelnen Module wird
zusätzliche externe Expertise und Ressourceneinsatz benötigt,
so dass eine Ausschreibung der Leistungen vorgesehen ist. Bietergemeinschaften können zugelassen werden.
Zielgruppe
Die Maßnahme kommt allen im Sozialraum adressierten Zielgruppen zugute. Die Zielgruppe ist dabei sehr breit aufgestellt
von der Verwaltung über Träger, Politik, sonstige staatliche Institutionen auf kommunaler Ebene, Sozialraum-koordinatorinnen
und immer -koordinatoren bis hin zu weiteren (organisierten)
Akteuren und Interessensvertretungen im Quartier sowie Bewohnerinnen und Bewohner.
Ziele
Querschnittsziel
− Sozialraumorientierte Stadtentwicklung
Projektziele
Die Evaluation verfolgt das Ziel laufend Bewertungen über den
Prozess zu erhalten und Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Die Qualifizierung und Weiterentwicklung der Programmumsetzung steht im Fokus der Evaluation
Indikatoren
−
−
Kosten
Anzahl der durchgeführten Methoden (Expertengespräche, World Café, etc.)
Bereitstellung von Zwischenergebnissen
Kalkulierte Tagessätze Brutto: je 1.130,50 €
39 Tage: 44.089,50 €
Gesamtkosten für den Sozialraum: 44.089,50 €
davon 2017: 11.305,00 €
davon 2018: 11.305,00 €
davon 2019: 11.305,00 €
davon 2020: 10.174,50 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
42 Monate
(01.01.2017 bis 30.06.2020)
Projektverantwortlicher
Stadt Köln: Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Förderung
Städtebauförderung
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
10.4
Handlungsfeld 1: Früh ansetzende Hilfen
Lfd. Nr.1.0.5
Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen
Maßnahme
Integration von zugewanderten Kindern, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen mit Flüchtlingsstatus in die bestehenden Regelsysteme durch aufsuchende mobile Arbeit im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Die gesellschaftliche Situation im Sozialraum Meschenich und
Rondorf ist durch den überdurchschnittlich hohen Anteil von
Menschen mit Migrationshintergrund und schlechten Perspektiven auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt geprägt. Dies wirkt
sich auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil
spürbar aus. Geringe Akzeptanz von kulturellen Unterschieden,
eine latente Feindlichkeit dem anderen gegenüber, Selbstbezug
und Abgrenzung auf die eigene Herkunftsgruppe sind vor allem
in sozial benachteiligten Familien, unabhängig von der jeweiligen
Nationalität, auszumachen. Durch aufsuchende Jugendarbeit soll
hier insbesondere die Zielgruppe mit Flüchtlingsstatus niederschwellig erreicht und in die bestehenden Regelsysteme integriert werden.
Die Anbindung insbesondere der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Jugendeinrichtungen und Schulen, die
Bindung von Kapazitäten an Integrationsleistungen (z.B. Sprachkurse, familienunterstützende Angebote) und die aktive Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen sind nur ein Teil der örtlichen Herausforderungen. Hier gilt, wie generell in der Offenen
Kinder- und Jugendarbeit, eine adäquate Planung und Bereitstellung von adressatengerechten Angeboten mit dem Ziel der Integration von jungen Flüchtlingen in die bestehenden Regelangebote.
Projektbeschreibung
Neben Gesprächs- und Beratungsangeboten vor Ort beinhaltet
die mobile aufsuchende Arbeit insbesondere eine Unterstützung
der Jugendlichen bei der Umsetzung ihrer Wünsche und Interessen im Freizeitbereich, Kulturbereich und Bildungsbereich
Im Rahmen von Gemeinwesenarbeit ist die Mobile Arbeit mit
unterschiedlichen Institutionen im Stadtgebiet wie Schulen, Vereinen und Kirchen, sowie der städtischen Streetwork etc. vernetzt.
Die Angebote in mobiler und aufsuchender Arbeit können für die
heranwachsenden Flüchtlinge z.B. vor einer Flüchtlingsunterkunft oder auf einem öffentlichen Spiel- oder Bolzplatz stattfinden. Es handelt sich dabei um niederschwellige Spiel-, Sportund Kreativangebote, die zumeist gemeinsam mit Kindern und
Jugendlichen aus dem Stadtteil durchgeführt werden.
81
82
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Zielgruppe
Sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
mit Flüchtlingsstatus im Alter von 10 bis 25 Jahren.
Ziele
Übergeordnetes Ziel Mobiler Jugendarbeit ist die Integration und
die Verbesserung der Lebenswelt Jugendlicher. In Hinblick auf
den öffentlichen Raum gilt es insbesondere, Prozesse der Ausgrenzung, Vorverurteilung und Stigmatisierung von Jugendlichen
zu verhindern oder zu verringern. Entsprechend ist die Förderung gesellschaftlicher Akzeptanz und Toleranz gegenüber Jugend und Jugendkultur und umgekehrt zu fördern.
Ziel der Projekte ist, insbesondere die Zielgruppen der nicht angebundenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Flüchtlingsstatus zu erreichen und diesen den Zugang zur Infrastruktur
des Sozialraumes und damit der gesellschaftlichen Teilhabe zu
ermöglichen, um ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern
(Heranführung an die Regelsysteme). Aufgrund der individuellen
Multiproblemlagen der Zielgruppe ist eine individuelle Begleitung
des Einzelnen nötig.
Nachhaltiges Wirken und Veränderung von Verhaltensweisen
und Ansichten durch eine frühzeitige Unterstützung der Kinder,
Jugendlichen und Familien durch Beziehungsarbeit, Beratung,
Information und Begleitung; Verbesserung der Integration in den
Stadtteil und darüber hinaus ist ein weiteres Ziel.
Eine Vernetzung und Einbindung in bestehende Strukturen vor
Ort, z.B. in die Jugendeinrichtung, den Sportverein etc. wird zusätzlich angestrebt.
Indikatoren
-
Kosten
Anzahl der Kontakte differenziert nach Zielgruppen,
Dokumentation der Themen von Jugendlichen und ihrer
Bearbeitung,
Zahl der Vermittlungen zu sonstigen unterstützenden Angeboten/ Kooperationspartnern,
Zahl der Vermittlung in Qualifizierungsangebote oder
Ausbildung
Vermittlung in bestehende Institutionen
Für das Projekt im Sozialraumgebiet Meschenich und Rondorf
werden folgende Kosten angesetzt:
Personalkosten:
1 Stelle Projektleitung kleine und mittlere Projekte
86.460 € pro Jahr / 172.920 € für 2 Jahre
Sachkosten:
Sachkosten enthalten Honorar- und Materialkosten
40.800 € pro Jahr / 81.600 € für 2 Jahre
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Gesamtkosten:
254.520 €
Davon 2017: 127.260 €
Davon 2018: 127.260 €
Projektlaufzeit/
Laufzeit 24 Monate
Zeitraum
01. 2017 bis 12.2018
Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung
abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme
Projektverantwortlicher
Stadt Köln: Amt für Kinder, Jugend und Familie, Abteilung Kinderinteressen und Jugenförderung
Förderung
ESF-Einzelprojekt
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht
erkennbar.
Bemerkung
Das mobile Angebot wird in enger Abstimmung mit den Akteuren
im Sozialraum konzipiert.
83
84
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Lfd. Nr. 1.0.7
Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen
Maßnahme
Qualifizierungsoffensive Offene Kinder- und Jugendarbeit
Köln in Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Die Abfrage bei Trägern der freien Jugendhilfe in der Stadt Köln
zu Handlungsnotwendigkeiten im Handlungsfeld „Früh ansetzende Hilfen“ hat als einen wichtigen Handlungsbedarf das
Thema „Professionalisierung des Systems durch Qualifizierung“
ergeben. Dies gilt aufgrund der spezifischen Ausgangslage auch
für den Sozialraum Meschenich und Rondorf.
Dabei sind sowohl Setting-interne Qualifizierungsangebote innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe als auch Setting- übergreifende Angebote mit kooperierenden Systemen wie Kita, Familienzentren, Schule, Übergangssystem Schule / Beruf, Prävention
als Bedarfe genannt worden.
Entsprechende übergreifende Qualifizierungsangebote sind bisher nicht verfügbar, bieten aber große Chancen hinsichtlich der
Optimierung von Präventionsketten durch besser aufeinander
ausgerichtete Teilsysteme.
Gleichzeitig soll über die Qualifizierungsoffensive ein Beitrag zur
Fachkräftesicherung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
geleistet werden. Es sollen sowohl die vorhandenen Fachkräftepotenziale gestärkt und weiterentwickelt werden, als auch Aufstiegsmöglichkeiten der Beschäftigen zu Fachkräften durch Fortbildungen verbessert werden.
Projektbeschreibung
Im Rahmen des Projektes soll eine Qualifizierungsoffensive realisiert werden, die sozialräumliche Bezüge – hier für den Sozialraum Meschenich und Rondorf – ebenso wie eine gesamtstädtische Ausrichtung umfasst. Die Qualifizierungsinhalte lassen sich
dabei in fachübergreifende Themen (z.B. Projektmanagement)
und fachspezifische Inhalte (z.B. Kindeswohl) unterscheiden.
Um über die Setting-übergreifenden Qualifizierungen einen Beitrag zur Stärkung der sozialräumlichen Präventionsketten zu erreichen, wird innerhalb des Curriculums ein Schwerpunkt in der
Durchführung von Qualifizierungen in den Sozialräumen unter
Einbeziehung der jeweils vor Ort aktiven Kooperationspartner
liegen. Setting-interne Qualifizierungen werden zentral umgesetzt.
Die Umsetzung des Projektes erfolgt in den folgenden Arbeitspaketen:
−
Ermittlung des Qualifizierungsbedarfes aller relevanten
Akteure
−
Entwicklung eines bedarfsgerechten Qualifizierungskonzeptes
−
Umsetzung und Durchführung des Qualifizierungskon-
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
zeptes
−
Evaluierung der durchgeführten Qualifizierung
Der Projektstart erfolgt analog zu der Gesamtstrategie der Stadt
Köln im Integrierten Handlungskonzept Starke Veedel –Starkes
Köln zunächst in Form einer Pilotphase in den folgenden Sozialräumen .
−
Mülheim-Nord / Keupstr. + Buchheim /Buchforst
−
Meschenisch / Rondorf
−
Blumenberg / Chorweiler / Seeberg Nord
Nach sechs Monaten Projektlaufzeit erfolgt die Ausweitung der
Qualifizierungsoffensive auf die weiteren Sozialräume:
−
Porz-Ost / Finkenberg / Gremberghoven / Eil
−
Bickendorf / Westend / Ossendorf
−
Bilderstöckchen
−
Bocklemünd / Mengenich
−
Höhenberg / Vingst
−
Ostheim / Neubrück
−
Humboldt / Gremberg / Kalk
Durch diese zweistufige Vorgehensweise wird sichergestellt, dass
die in der Pilotphase gewonnenen Erkenntnisse zeitnah auf alle
Sozialräume übertragen werden können.
Die Übertragung auf alle 11 Sozialräume ist zwingend erforderlich, da angesichts der dezentralen, bezirklich ausgerichteten
Strukturen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Köln nur so
sichergestellt werden kann, dass das gesamte System und nicht
nur einzelne Akteure qualifiziert werden.
Mögliche Themenschwerpunkte der Qualifizierungsoffensive auf
der Grundlage der Bedarfsabfrage:
−
Armutssensibles Handeln in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
−
Sprachförderung
−
Anerkennung und Sichtbarmachung Non-formaler Bildungsprozesse
−
Interkulturelles Lernen
−
Netzwerken und Projektmanagement
−
Berufswahlorientierung in der Jugendarbeit
−
Primärpräventive Suchtberatung
−
Bewegung, Ernährung und Stressregulation in Kinder-
85
86
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
und Jugendeinrichtungen
Zielgruppe
Ziele
−
Digitalisierung und Medienpädagogische Präventionsarbeit
−
Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung
−
Ökologische Bildung (z.B. Urban Gardening)
−
Kulturelle Bildung
−
Inklusion
−
Beschäftigte in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in
Köln
−
Erzieherinnen und Erzieher in Kitas und Familienzentren
−
Lehrkräfte im Primar- und Sekundarbereich
−
Träger des Offenen Ganztags
−
Träger im Übergangssystem Schule / Beruf
−
Träger im Präventionsbereich
Operative Ziele
−
Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen
−
Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich
Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen
−
Verbesserung Übergangsmanagement –Frühe Bildung,
Schule, Beruf, Arbeitsmarkt
−
Stärkung der vorhandenen Fachkräftepotenziale und
Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit als Fachkräfte
durch Fortbildungen
Projektziele
− Kompetenzstärkung der handelnden Akteure durch
Vermittlung praxisrelevanter Fortbildungsinhalte
− Stärkung der sozialräumlichen und gesamtstädtischen Präventionsstrukturen durch bessere Kenntnisse über die Arbeitsfelder benachbarter Professionen
und damit einhergehend weitere wissensbasierte
Vernetzung aller Akteure
− Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Indikatoren
−
Anzahl der durchgeführten Setting-internen und übergreifenden Qualifizierungen
−
Anzahl der Teilnehmenden
−
Relevanz der Qualifizierungsinhalte für die berufliche
Praxis (auf der Grundlage der TeilnehmendenBefragung)
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
87
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Kosten für den
Sozialraum
Meschenich und
Rondorf
Kosten
Kosten für 11 Sozialräume
pro Jahr
2 Jahre
Stellenanteile
für den
Sozialraum
anteilige
Kosten
Personalkosten
1 Stelle Koordination
(Projektleitung kleine Projekte)
86.460 €
172.920 €
0,09
15.720 €
0,5 Stelle Assistenz
29.490 €
58.980 €
0,05
5.362 €
Personalkosten gesamt: 231.900 €
231.900 €
-
21.082 €
Davon Haushaltsjahr 2017:
115.950 €
-
10.541 €
Davon Haushaltsjahr 2018:
115.950 €
-
10.541 €
Sachkosten
Honorare Dozentinnen und Dozenten
-
22.500 €
45.000 €
Materialien für Fortbildungen
3.000 €
6.000 €
-
545 €
Raummieten für Fortbildungen
6.500 €
13.000 €
-
1.182 €
64.000 €
-
5.818 €
Davon Haushaltsjahr 2017:
32.000 €
-
2.909 €
Davon Haushaltsjahr 2018:
32.000 €
-
2.909 €
Sachausgaben gesamt:
Gesamtkosten
4.091 €
26.900 €
295.900 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
Davon Haushaltsjahr 2017:
147.950
Davon Haushaltsjahr 2018:
147.950
-
13.450 €
13.450 €
2 Jahre / 24 Monate
01.01.2017 – 31.12.2018
Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung
abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme.
Projektverantwortlicher
Förderung
Stadt Köln: Amt für Kinder, Jugend und Familie / Offene Kinderund Jugendarbeit
−
ESF
−
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind
nicht erkennbar.
88
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer. Nr.
1.0.12
Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen
Maßnahme
Sprachförderangebote für neu eingereiste Jugendliche und
junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren mit keinen
oder geringen Deutschkenntnissen im Rahmen von Jugendintegrationskursen im Sozialraum Meschenich und
Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Zunehmend reisen Jugendliche ab 16 Jahren neu zu, entweder
als Flüchtlinge mit ungesichertem Aufenthaltsstatus oder vielfach aus Südosteuropa.
In der Regel verfügen sie weder über Schulabschlüsse noch
über die erforderlichen Deutschkenntnisse, um Schulabschlüsse
in absehbarer Zeit erreichen zu können.
Durch die geringen Deutschkenntnisse besteht darüber hinaus
ein sehr erschwerter Zugang zu Praktikumsplätzen oder gar zum
Arbeitsmarkt.
In den Sozialraum Meschenich und Rondorf sind in 2013 / 2014
insgesamt 146 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16
und 25 Jahren neu zugewandert 12. Die Chancen auf kurzfristige
Aufnahme in ein Regelsystem zur Verbesserung der Bildungsund Berufsperspektive sind der Zielgruppe entweder nicht kurzfristig möglich oder strukturell nicht zugänglich. Den persönlichen und gesellschaftlichen Folgen fehlender Perspektiven kann
mit dem kurzfristig zugänglichen Angebot der Jugendintegrationskurse präventiv begegnet werden.
Projektbeschreibung
Projekt-/Aufgabenbeschreibung
Der Zugang zu bestehenden Jugendintegrationskursen wird den
Jugendlichen ermöglicht, die keinen Anspruch auf eine BAMF(Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) geförderte Maßnahme
haben, und nicht im Regelsystem Schule einen Platz finden. Zur
Teilnahme erteilt das Kommunale Integrationszentrum (KI) Köln
einen Gutschein für den Jugendintegrationskursträger, der entsprechend seine Kosten von ca. 3.000 €/ Teilnehmendem abrechnet. Vorangegangen ist eine Einzelfallprüfung und
-entscheidung durch das KI Köln.
Bestehende Jugendintegrationskurse werden durch diese Maß-
12
Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation ist in der Gesamtschau für die Sozialräume ein deutlicher Anstieg dieser Bevölkerungsgruppe zur verzeichnen. So sind 2015 insgesamt 184 Jugendliche
und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren nach Meschenich und Rondorf zugewandert.
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
nahme für die beschriebene Zielgruppe geöffnet.
Die Maßnahme ist ein wirksamer Teil der Präventionskette im
Bereich (Aus-) Bildung und Beruf.
In 3 obligatorischen Modulen á 300 Std. werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in die Lage versetzt, mit der
Sprache und den Lebensverhältnissen im Bundesgebiet so vertraut zu werden, dass sie ohne Hilfe oder Vermittlung Dritter in
allen Angelegenheiten des täglichen Lebens selbstständig handeln können.
Sie
−
werden durch fachliche Kenntnisse auf ein zukünftiges
Weiterlernen in einer schulischen oder beruflichen Bildungseinrichtung oder in einem Betrieb vorbereitet
−
werden mit dem Ziel der Ausbildungs- und Berufsvorbereitung mit dem Schul- und Ausbildungssystem vertraut
gemacht
−
erwerben und erweitern Allgemeinwissen zu verschiedenen Bereichen des Lebens in Deutschland wie Gesundheitswesen, Alkohol- und Drogenprävention,
Ein Orientierungskurs über 60 Std. vermittelt Kenntnisse und
Verständnis zu deutschen rechtsstaatlichen Zusammenhängen,
Rechten, Pflichten und zu interkultureller Kompetenz.
Während des Jugendintegrationskurses werden die Teilnehmenden durch Jugendmigrationsdienste und die Kursträger
selbst beraten. Der Übergang in weiter führende Bildung und
Ausbildung bzw. den Beruf soll nahtlos gesichert werden.
Zielgruppe
Neu Zugewanderte zwischen 16 und 25 Jahren ohne Anspruch
auf BAMF- finanzierte Jugendintegrationskurse, die entweder im
Sozialraum wohnen, einen Jugendintegrationskurs besuchen
können oder dort ihre sozialen Bezüge haben.
Ziele
Verbesserung der Integrationschancen in das Schul- und Ausbildungssystem und in den Arbeitsmarkt.
Indikatoren
Zahl der von der Zielgruppe abgeschlossenen Jugendintegrationskurse
Kosten
Sachkosten
Die Kosten für einen Jugendintegrationskurs belaufen sich aktuell auf 3,10 €/Std. Für 960 Std. ergeben sich Gesamtkosten von
2.976 € pro Kursplatz.
Für 20 angestrebte Plätze /Jahr im Sozialraum betragen die Projektkosten 59.520 €/Jahr, auf 2 Jahre sind dies 119.040 €.
89
90
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Personalkosten
Mit der Projektabwicklung ist ein zusätzlicher Personalmehrbedarf verbunden. Als Teilprojekt ergänzend zu den Sozialräumen
Blumenberg/Chorweiler/Seeberg und Buchheim/Buchforst/Mülheim-Nord/Keupstr. entfallen 20% einer halben Stelle „Projektmitarbeit“ ( ½ von 74.940 €/Jahr) auf diesen
Sozialraum mit zusätzlich 7.494 €/Jahr und 14.988 € auf die Projektlaufzeit.
Gesamtkosten 134.028
Davon 2017: 67.014
Davon 2018: 67.014
Projektlaufzeit/
24 Monate / 2 Jahre
Zeitraum
01.01.2017 - 31.12.2018
Eine Fortführung über den 31.12.2018 hinaus ist möglich und
grundsätzlich gewünscht. Eine Weiterentwicklung der Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer
modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der
Maßnahme.
Projektverantwortlicher
Förderung
Stadt Köln: Punktdienststelle Diversity, Kommunales Integrationszentrum
−
ESF B1.2 Armutszuwanderung ggfs. als Einzelprojekte
zur Integration
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind
nicht erkennbar.
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Laufende Nummer 1.0.16
Handlungsfeld Früh ansetzende Hilfen
Maßnahme
Zugehende Hilfe zur Überleitung ins Regelsystem und Entwicklung einer beruflichen Perspektive für junge Menschen
mit psychischen Problemen bis 27 Jahre in allen Sozialräumen; hier für den Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Die elf Sozialräume
−
Bickendorf, Westend und Ossendorf
−
Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord
−
Höhenberg und Vingst
−
Ostheim und Neubrück
−
Mülheim-Nord und Keupstr
−
Buchheim und Buchforst
−
Porz Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil
−
Meschenich und Rondorf
−
Bilderstöckchen
−
Bocklemünd / Mengenich
−
Humboldt / Gremberg und Kalk
weisen sich durch wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche
Benachteiligung aus. Hier leben gehäuft Familien mit niedrigem
sozialen Status und Multiproblemlagen. Viele junge Menschen
bis 27 Jahre werden aufgrund von ganz unterschiedlichen Problemen daran gehindert, eine eigene Lebensperspektive insbesondere im Hinblick auf eine berufliche Zukunftsgestaltung zu
entwickeln. Ihnen fällt es schwer, die altersüblichen Entwicklungsschritte zu gehen. Sie ziehen sich zurück und vermeiden
den direkten Kontakt zu anderen Menschen oder verhalten sich
aggressiv und abweisend. Oft werden auch Alkohol beziehungsweise illegale Drogen konsumiert. Ursache eines solches
Verhaltens können psychiatrische sowie weitere Beeinträchtigungen oder Erkrankungen sein, die als solche meist (noch)
nicht diagnostiziert sind. Dieses müsste aber frühzeitig erkannt
und bei der weiteren schulischen oder beruflichen Planung berücksichtigt werden. Unter Umständen wäre parallel (oder vorgeschaltet) eine Behandlung / Therapie erforderlich, um eine
berufliche Perspektive überhaupt in Angriff nehmen zu können.
Diese jungen Menschen benötigen daher eine gezielte Unterstützung von Menschen, die ihre Bedürfnisse erkennen, über
sozialpsychiatrische Kenntnisse verfügen und eng mit dem psychiatrischen Hilfesystem zusammenarbeiten.
Erfahrungswerte belegen, dass die jungen Menschen, die in einem sozial benachteiligten Umfeld leben und zusätzlich eine
psychische Beeinträchtigung aufweisen, einen sehr niedrigschwelligen Zugang benötigen, um im Regelsystem anzu-
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
kommen. Daher wird eine zugehende Hilfe benötigt. Der sozialpsychiatrische Ansatz hat dabei das Ziel, junge Menschen mit
psychischen Problemen niedrigschwellig in ihren Alltagskompetenzen zu stärken, die Betroffenen langfristig in das Regelsystem anzubinden und den Übergang zu begleiten.
Die aufsuchende Hilfe zeichnet sich dabei durch ein zugehendes
und stark akzeptierendes Angebot aus, das immer dann erforderlich ist, wenn Komm-Strukturen einer Beratungsstelle nicht
greifen. In der Praxis bedeutet dies, dass die jungen Menschen
überwiegend zu Hause aufgesucht werden, da sie häufig sozial
zurückgezogen leben, keinen Peergroups angehören, weder die
Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene noch entsprechende Institutionen nutzen oder sich an bekannten Hotspots
ihrer Altersgruppe in der Stadt aufhalten.
Diese Situation ist auch im Sozialraum Meschenich und Rondorf
zu beobachten.
Schnittstellen zu Regelangeboten und Anknüpfungsmöglichkeiten
−
Bildungseinrichtungen wie Schulen, insbesondere die
Schulsozialarbeit, sonstige städtische Einrichtungen, Jobcenter U25 und alle Akteure in den Sozialräumen vor Ort
sind wichtige Kooperationspartner, da sie häufig Hinweise
auf die Personen der bedürftigen Zielgruppe erhalten oder in direktem Kontakt mit den Personen stehen (zum
Beispiel Schulen, Kompetenzagenturen) Insbesondere
bei vermuteten oder bestehenden psychiatrischen Problemlagen kann das hier dargestellte Angebot von den Kooperationspartnern hinzugezogen werden beziehungsweise eine Vermittlung erfolgen.
−
Mit dem Jobcenter U25 gibt es im Rahmen der einzelfallbezogenen Begleitung eine enge Zusammenarbeit, unter anderem wenn es um die Entwicklung einer beruflichen Perspektive geht. Sollte sich bei der Beratung eines
Jugendlichen / jungen Erwachsenen durch das Jobcenter U25 eine sozialpsychiatrische Problematik abzeichnen, besteht im Rahmen der Kooperation die Möglichkeit,
eine einzelfallbezogene Begleitung durch die hier dargestellte Maßnahme einzuleiten.
−
Streetwork der Jugendhilfe (siehe auch Maßnahme
1.05)
Im Gegensatz zu dem hier dargestellten Angebot 1.0.16
besteht die Zielgruppe von Streetwork in der Regel aus
Kindern und Jugendlichen, die sich an bekannten Hotpots
aufhalten und sich dort mit Gleichgesinnten der Peergroup treffen. Daher sind im überwiegenden Fall die Zielgruppe von Streetwork und die Zielgruppe des hier dar-
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gestellten Angebots nicht identisch. Wenn sich jedoch bei
der einzelfallbezogenen Begleitung eines Jugendlichen /
jungen Erwachsenen im Rahmen von Streetwork eine sozialpsychiatrische Problematik abzeichnet, besteht im
Rahmen der Kooperation beider Maßnahmen die Möglichkeit, dass die einzelfallbezogene Begleitung entsprechend an die hier dargestellte Maßnahme übergeleitet
wird.
−
Gesundheitsamt
Es gibt eine enge fachliche Kooperation des Angebots
1.0.16 mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes. Das Angebot 1.0.16 ergänzt das bestehende Regelangebot. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist
ein stadtweites Angebot, das Hilfen und Beratung für Erwachsene mit einer psychischen Erkrankung nach dem
ÖGD und Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei
psychischen Krankheiten (PsychKG). vorhält (zum Beispiel in Krisensituationen). Es handelt sich dabei in der
Regel nicht um eine intensivierte und längerfristige Begleitung, sondern um eine situative Hilfestellung für ausschließlich erwachsene Menschen. Das hier neu benötigte Angebot richtet sich hingegen auch an minderjährige
junge Menschen mit in der Altersphase benötigten spezifischen Hilfestellungen – sobald der Bedarf auftritt oder
bekannt
wird.
In der Praxis zeigt sich, dass eine Kontaktaufnahme zu
diesen jungen Menschen mit der beschriebenen Problematik überaus schwierig ist. Ihnen ist selbst nicht bewusst, dass gegebenenfalls psychische Problemlagen
vorliegen. Daher sehen sie keinen Grund, einen Fachdienst wie den Sozialpsychiatrischen Dienst oder einen
niedergelassene Fachärztin / einen Facharzt aufzusuchen. Die Angehörigen nehmen die Situation meist deutlicher wahr. Ihnen ist aufgrund ihrer persönlichen Betroffenheit und (in der Regel) fehlender Fachkenntnisse jedoch nicht möglich, die Jugendlichen beziehungsweise
jungen Erwachsenen zu motivieren, aktiv Hilfe zu suchen.
Meist vergeht sehr viel Zeit, so dass die Betroffenen erst
viel zu spät Zugang zum Hilfesystem finden. In der Zwischenzeit ist unter Umständen keine gezielte Perspektivplanung erfolgt oder Ausbildungs- oder Schulabbrüche
passiert, da keine helfenden Maßnahmen begonnen worden sind. Eine Erfahrung, die sehr frustrierend für die jungen Menschen ist und im Zuge einer umfassenden Hilfeplanung vermieden werden könnten. Die hier beschriebe-
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
ne Maßnahme, eine aufsuchende, speziell auf junge
Menschen und schulische / berufliche Orientierung ausgerichteten Hilfe mit einem besonders niedrigschwelligen
Ansatz ist daher geeignet, einen Kontaktaufbau schrittweise einzuleiten. Darüber hinaus kann durch die Spezialisierung und den intensiven Kontakt zu Schnittstellen,
beispielsweise mit dem Jobcenter U25, wirksamere und
zielgerichtete Hilfen angeboten werden. Aufgrund der
Vernetzung des hier beschriebenen Angebots in den Sozialräumen und entsprechenden Institutionen wie zum
Beispiel den Schulen, ist es unter anderem möglich, die
betroffenen jungen Menschen überhaupt kennenzulernen.
Dadurch kann frühzeitig präventiv eingeschritten und die
Chronifizierung einer eventuell bestehenden Erkrankung
vermieden werden.
Projektbeschreibung
− Intensiv abholende und stark akzeptierendes Hilfsangebot, sprichwörtlich abholende Begleitung beispielsweise
beim Verlassen der Wohnung oder bei der Kontaktherstellung mit anderen Menschen, die eine sehr akzeptierende und langsam aufbauende Hilfe notwendig macht
und auf einer vertrauensvollen Beziehung beruht.
−
Stärkung der Alltagskompetenzen und somit langfristig
Anbindung an die Regelangebote. Dabei ist es von größter Wichtigkeit, dass dieser Prozess kontinuierlich verläuft
und sich an den individuellen Bedürfnissen jedes Einzelnen orientiert.
Beispielhafte Aufgabendarstellung
− Herstellung einer vertrauensvollen Kontakts im Rahmen
aufsuchender Tätigkeit
−
Entwicklung einer individuellen realistischen Perspektive,
insbesondere im Bereich Tagesstrukturierung, Beschäftigung, Ausbildung
Gestaltung des Übergangs zwischen Schule und Beruf
− Hilfe im Kontakt zum Jobcenter U 25 und anderen Institutionen
−
Anbindung an die Angebote des gesundheitlichen Regelsystems
Diese Maßnahme hat einen modellhaften Ansatz, der erstmalig
in Köln erprobt wird.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Es kann dabei auf Erfahrungen bereits durchgeführter Projekte
in anderen Städten, zum Beispiel „Achtung-Fertig-Los!“ in Velbert, mit ähnlichen Zielsetzungen zurückgegriffen werden.
Zielgruppe
Junge Menschen mit psychischen Problemen bis 27 Jahre
Ziele
Operative Ziele
− Neu geschaffenen, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen
−
Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich
Bildung, Gesundheit und Arbeitsvermittlungen mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen
Projektziele
Indikatoren
−
Die jungen Menschen finden durch die neue bedarfsgerechte aufsuchende Angebotsstruktur, die die psychische
Problematik berücksichtigt, den Zugang zu den Angeboten gesundheitlicher Versorgung und sonstiger Regelangebote.
−
Unter Berücksichtigung der psychischen Problematik
werden individuelle Ziele mit der Perspektive beruflicher
und / oder sozialer Teilhabe vereinbart und umgesetzt.
−
Durch Vernetzung des Angebots mit anderen Angeboten
wie zum Beispiel Veedelscenter (3.0.7), U25, Jobcenter,
Schulsozialarbeit (siehe oben) wird der Übergang für die
Betroffenen ins Regelsystem erleichtert.
−
Im Projektzeitraum sollen mindestens 40 junge Menschen
aus den elf Sozialräumen mit psychischen Problemlagen
begleitet und je in mindestens ein Angebot vermittelt werden, das einen weiteren Schritt in Hinblick auf die berufliche Perspektive bedeutet. Dieses Angebot kann je nach
individueller Problemlage im gesundheitlichen, schulischen, ausbildungs-, qualifizierungs- und/oder berufsbezogenen Bereich liegen.
−
Anzahl erreichter und beratener Personen
−
Anzahl von Vermittlungen in Hilfen oder Maßnahmen
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Kosten
Personalkosten
2 Vollzeitkräfte (Sozialarbeit / Sozialpädagogik) jeweils für das
links- und rechtsrheinische Köln, herausgehobene Projektmitarbeit 81.300,00 € x 2 = 162.600,00 € pro Jahr / 325.200,00 € für 2
Jahre
Kosten für die 11 Sozialräume:
Sozialraum
Anteil
Personalkosten
in %
im 1.Jahr
in Euro
im 2.Jahr
in Euro
gesamt
Bickendorf, Westend und
Ossendorf
15
24.390
24.390
48.780
Blumenberg, Chorweiler
und Seeberg-Nord
15
24.390
24.390
48.780
Höhenberg und Vingst
10
16.260
16.260
32.520
Ostheim und Neubrück
5
8.130
8.130
16.260
Mülheim-Nord und Keupstr
5
8.130
8.130
16.260
Buchheim und Buchforst
5
8.130
8.130
16.260
Porz Ost, Finkenberg,
Gremberghoven und Eil
5
8.130
8.130
16.260
Meschenich und Rondorf
5
8.130
8.130
16.260
Bilderstöckchen
10
16.260
16.260
32.520
Bocklemünd / Mengenich
5
8.130
8.130
16.260
Humboldt / Gremberg und
Kalk
20
32.520
32.520
65.040
Gesamt
100
162.600
162.600
325.200
Gesamtkosten: 325.200,00 €
Davon Haushaltsjahr 2017: 162.600,00 €
Davon Haushaltsjahr 2018: 162.600,00 €
Gesamtkosten für den Sozialraum Meschenich und Rondorf: 16.260,00 €
Davon Haushaltsjahr 2017: 8.130,00 €
Davon Haushaltsjahr 2018: 8.130,00 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
2 Jahre / 24 Monate
01.01.2017 bis 31.12.2018
Projektverantwortlicher
Stadt Köln, Gesundheitsamt
Förderung
ESF
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Bemerkung
Angabe des Fachamtes:
Der Zugang zur Zielgruppe erfolgt über das Thema Gesundheit,
nicht über das Thema Pädagogik. Die Zielgruppe befindet sich
jedoch im Übergang zum Erwachsensein, daher fließen je nach
Entwicklungstand auch pädagogische Elemente in die Begleitung ein.
Die Besonderheit des Angebots besteht darin, dass hier Menschen erreicht werden, die neben möglichen psychosozialen
Defiziten eine psychische Problematik aufweisen. Diese Menschen benötigen ein sozialpsychiatrisch ausgerichtetes Angebot,
da rein pädagogische Ansätze nicht mehr greifen.
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Laufende Nummer
1.0.17
Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen
Maßnahme
Kölner Bildungsberatungszentrum einschließlich Stadtteileltern im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Bildungsberatung ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung und Umsetzung von ressortübergreifenden Präventionsketten und Strategien gegen Armut und soziale Ausgrenzung, da sie Menschen zur Selbsthilfe und eigenverantwortlichen
Lebensgestaltung befähigt. Bildungsberatung ist somit ein
Schlüssel für die Verbesserung der Integration benachteiligter
gesellschaftlicher Gruppen in Arbeit, Bildung und in die Gemeinschaft.
Dabei wird das Verständnis der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zugrunde gelegt, welche Bildungsberatung als eine Dienstleistung zur Unterstützung
von Individuen jeden Alters bei Bildungs- Ausbildungs- oder Berufsentscheidungen definiert.
(OECD, 2004)
Anhand der sozio-ökonomischen Eckwerte im Sozialraum
Meschenich und Rondorf wird – wie auch in den weiteren zehn
Kölner Sozialräumen – deutlich, dass der Bedarf an Angeboten
zur Bildungs- und Sozialberatung über dem städtischen Durchschnitt liegt. Die Erfahrung zeigt zudem, dass insbesondere für
den niederschwelligen Zugang entsprechende Angebote in Form
von einer Orientierungsberatung und Lotsenfunktion in Verbindung mit aufsuchender Beratung und Begleitung erforderlich sind,
damit bildungsbenachteiligte Menschen in prekären Lebenslagen
erreicht werden.
Mit dieser Maßnahme wird ein quartiersbezogener und niederschwelliger Bildungsberatungsansatz im Veedel geschaffen. Das
Angebot bildet eine „Türöffner Funktion“ in Richtung Regelangebot.
Projektbeschreibung
Modul 1: Bildungsberatungszentrum
Basierend auf den Erfahrungen des Bildungsberatungszentrums
Mülheim wird zur nachhaltigen Verbesserung des Zugangs zu
Bildungs(beratungs)angeboten für bildungsbenachteiligte Zielgruppen der Aufbau und Betrieb eines träger- und Setting übergreifenden Bildungsberatungszentrums (BB-Zentrum) mit vier
Standorten als zentrale „Anlaufstellen“ im Sozialraum vorgesehen.
Vorgesehen ist der Aufbau der Bildungsberatungszentren an folgenden vier Standorten:
- Mülheim-Nord / Keupstr. + Buchheim /Buchforst
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
-
-
Meschenich / Rondorf
Blumenberg / Chorweiler / Seeberg Nord / Bickendorf /
Westend / Ossendorf / Bilderstöckchen / Bocklemünd /
Mengenich
Höhenberg / Vingst / Ostheim / Neubrück / Humboldt /
Gremberg / Kalk / Porz-Ost / Finkenberg / Gremberghoven / Eil
Durch diese räumliche Verteilung ist die gute Erreichbarkeit für
alle Sozialräumen sichergestellt.
Nach Priorisierung der zentralen Beratungsanliegen in Form einer
Orientierungsberatung durch die Beratenden (zum Beispiel Kita /
Schule, Ausbildung, Familie, Gesundheit, Arbeit) begleiten die
Stadtteileltern dann bei der Kontaktaufnahme mit den Unterstützungsstrukturen des Regelsystems, übersetzen und helfen beim
Ausfüllen von Formularen.
Die zentralen Beratungsinfrastrukturen profitieren dabei von den
Zugängen der Stadtteileltern in bestimmte Communities / Zielgruppen und den Ressourcen für Begleitung und Übersetzungen.
Die Stadtteileltern profitieren von dem Erfahrungsaustausch mit
den Beratenden und der Anbindung an eine zentrale Infrastruktur,
die auch von ihnen genutzt werden kann.
Gleichzeitig können Beratende und Stadtteileltern einzelfallbezogene Fragen gemeinsam klären und gemeinsam Fortbildungen
wahrnehmen.
Grundprinzipien des BB-Zentrums
−
Die Arbeit des BB-Zentrums ist vernetzt mit den relevanten Akteuren im Einzugsbereich, auf gesamtstädtischer,
Landes- und Bundesebene
−
Beratung ist kostenlos für Ratsuchende
−
Beratungsformen sind Präsensberatung, telefonische Beratung, Online Beratung sowie aufsuchende niedrigschwellige Beratung durch Stadtteileltern
−
Beratende sind fachlich qualifiziert und nehmen an einem
Weiterbildungsprogramm teil
−
Beratung erfolgt trägerneutral und qualitätsgesichert
−
Öffnungszeiten sind zielgruppenorientiert
−
Zugangswege sind niederschwellig
−
Datenschutz ist sichergestellt
−
Zugang ist möglichst barrierefrei
−
Gender Mainstreaming und interkulturelle MainstreamingPrinzipien werden in der Beratung angewandt
99
100
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Organisationsstruktur
Ein BB-Zentrum ist in gut erreichbarer Lage an zentrale Versorgungsstrukturen und Bildungssettings (Familienzentren, Ganztagsschulen, Jugendeinrichtungen, Bezirksrathäuser, Bürgerzentren) angebunden.
Durch die Anbindung an bestehende Infrastrukturen werden Synergieeffekte genutzt und eine bestmögliche Erreichbarkeit für die
Bewohnerinnen und Bewohner sichergestellt.
Das BB-Zentrum ist von seiner Konzeption her als offene Service-Infrastruktur angelegt, in der Beraterinnen und Berater Beratungsanfragen an die jeweils fachkompetenten Stellen vor Ort
oder auf gesamtstädtischer Ebene weiterleiten. Der Lotsenfunktion kommt eine hohe Bedeutung zu und durch die Klärung von
Beratungsanliegen wird die Funktion einer Orientierungs- oder
Erstberatung nach dem Subsidiaritätsprinzip erfüllt.
Zu Fragestellungen, zu denen bisher keine oder nicht ausreichende Beratungsinfrastrukturen verfügbar sind, erbringen die
BB-Zentren selber die erforderlichen Beratungsleistungen.
Ziel ist es, ein umfassendes Bildungsberatungsangebot entlang
der Lebensbiografie für alle Bewohnerinnen und Bewohner vorzuhalten.
Als Stammpersonal sind in jedem BB-Zentrum 1,5 bis 2 feste
Beratende tätig. Ergänzt wird das Beratungsangebot durch Honorarkräfte. Alle Kooperationspartner verpflichten sich zur Einhaltung von Mindest-Qualitätsstandards in der Beratung entsprechend den Vorgaben des Kölner Netzwerkes Qualität in Beratung
(QiB Köln).
Im Rahmen eines Qualitätsmanagements werden Beratungen
dokumentiert und bewertet, Kunden befragt und Fortbildungen
sowie Zertifizierungen ermöglicht. Dies bildet die Grundlage für
ein Monitoringsystem, welches als Frühwarnsystem eingesetzt
wird.
Es ist geplant, einen Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern der
Stadt Köln, Beratungsstellen, Wissenschaft und Wirtschaft zur
Begleitung die Arbeit des BB-Zentrums einzurichten.
Das BB-Zentrum bietet durch die Bereitstellung einer räumlich /
technischen Infrastruktur einen infrastrukturellen und organisatorischen Rahmen für die folgenden Setting übergreifenden Handlungsfelder.
−
(Aufsuchende) Bildungsberatung entlang der Bildungskette
−
Frühkindliche Bildung
−
Jugendhilfe/ Offene Kinder- und Jugendarbeit
−
Familienbildung
−
Weiterbildung und Qualifizierung
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
−
Beratung zur beruflichen Entwicklung
−
Beratung zu Grundbildung und Alphabetisierung
−
Beratung zu Sprachförderung
−
Beratung von südosteuropäischen Armutszugewanderten
−
Gesundheitsbildung und Prävention
Kooperationsstrukturen für folgende Arbeitsschwerpunkte sollen
in der ersten Projektphase etabliert werden:
−
Schullaufbahnberatung
−
Übergang Schule / Beruf und Studium
−
Ehrenamt und Seniorenbildung
−
Beratung für Soziales (Leistungsbezug, Wohnen, Schuldnerberatung)
Modul 2: Stadtteileltern
Eine Besonderheit des BB-Zentrums ist die Einbindung des Teilprojektes „Stadtteileltern“, durch das die Sicherstellung niedrigschwelliger Zugänge in die Zielgruppen gewährleistet wird.
Hierfür werden die bestehenden „Stadtteilmütter-Projekte“ zu
einem Stadtteileltern-Projekt weiterentwickelt. Auf Grundlage der
Erfahrungen aus dem Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020
wird sich an den beiden folgenden Prinzipien orientiert:
−
Keine Beschränkung der Stadtteileltern auf Migrationshintergrund
−
Verstärkte Einbeziehung von Männern als Stadtteilväter
Innovativ an dem Vorhaben ist insbesondere die Weiterentwicklung der bisherigen Stadtteilmütter-Projekte in ein dreistufiges
Qualifizierungsmodell mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit
durch Arbeitsmarktintegration:
−
Qualifizierung zur Stadtteilmutter / zum Stadtteilvater
Die Qualifizierung der Stadtteileltern erfolgt durch die VHS
Köln und hat einen zeitlichen Umfang von 6 Monaten und
ca. 20 Unterrichtseinheiten / Woche. Vermittelt werden
Kenntnisse in den Bereichen Bildung, Gesundheit und
Soziales sowie Basiswissen in der Beratung. Die Stadtteileltern unterstützen Familien in Fragen zu diesen Themen und fungieren als Lotsen zu Fachberatungsstellen
und dem Regelsystem.
−
Praxiseinsatz als Stadtteileltern (18 bis 24 Monate)
Stadtteileltern informieren in vielen Sprachen über Fördermöglichkeiten ihrer Kinder in der Schule, nennen Ansprechpersonen für eine familiäre Unterstützung und beraten bei gesundheitlichen Themen oder beim Übergang
102
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Schule und Beruf. Sie leisten in ihrem Veedel praktische
Integrationsarbeit
−
Berufsbezogene Anschlussqualifizierung in den ersten
Arbeitsmarkt (6 bis 12 Monate), z.B.
o Betreuung und Versorgung von pflegebedürftigen
Menschen
o Haushaltsnahe Dienstleistungen
o Alltagsassistenz – z.B. in Wohngruppen für Demenzkranke
o Pädagogische Hilfskraft, z.B. für den Einsatz in einer Offenen Ganztagsschule
o Verwaltungsassistenz im Gesundheitswesen/ Patientenlotsin
Es erfolgt eine dezentrale Koordination der Stadtteileltern durch
kooperierende Träger an insgesamt acht Standorten, wobei einige Sozialräume für das Stadtteileltern-Projekt zusammengefasst
werden. An diese vier Standorte werden die acht Stadtteilelternprojekte, die von Trägern vor Ort koordiniert werden, angebunden, so dass eine Kombination aus „Komm“-Strukturen und aufsuchender Arbeit realisiert wird.
Durch die enge Kooperation zwischen den Beratenden und den
Stadtteileltern werden Beratungs- und Begleitungsangebote wirksam miteinander verbunden.
Es ist geplant, dass die Universität zu Köln / Humanwissenschaftliche Fakultät wird das Projekt „Stadtteileltern“ wissenschaftlich
unter der Fragestellung begleiten, welche Auswirkungen der Einsatz von Stadtteileltern auf Wissensbestände und Verhaltensmuster der begleitenden Familien hat.
Abgrenzung und Verbindung des Projektes zu den bestehenden Strukturen
Das Projekt etabliert eine Verweis- und Lotsenstruktur, durch die
der Regelbetrieb der Kölner Beratungslandschaft gestärkt wird
und Menschen, die bisher Beratungsangebote in den Bereichen
Bildung, Soziales und Gesundheit nicht oder nur in unzureichendem Maße in Anspruch genommen haben, an diese Strukturen
herangeführt werden.
Das Projekt schließt insbesondere mit seinen aufsuchenden und
dezentralen Beratungsformaten Lücken in der gesamtstädtischen
Regelangebotsstruktur und wirkt gleichzeitig auf der infrastrukturellen Ebene durch die Einbindung der beratenden Einrichtungen
niedrigschwellige quartiersbezogener Beratungsnetzwerke, die
auf Dauer angelegt sind.
Die enge Kooperation mit den Projekten Grundbildung im Veedel
(vergleiche Projektnummer 1.0.20), Familienbildung sowie den
Arbeitsmarktakteuren, den Kompetenzagenturen und Bildungs-
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
trägern im Sozialraum ist wesentlicher Projektbestandteil.
Dies gilt auch für die Kooperation mit bestehenden Beratungsnetzwerken wie z.B. Netzwerk früher Hilfen, NEIS, AK Vernetzte
Beratung, Netzwerke der Weiterbildung, etc.
Zielgruppe
Ziele
Bildungsbenachteiligte
−
Erwachsene
−
Familien
−
Kinder und Jugendliche
Operative Ziele
−
Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich
Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen
−
Verbessertes Übergangsmanagement – Frühe Bildung,
Schule, Beruf, Arbeitsmarkt
−
Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen
und / oder Arbeitsplätze
Projektziele
Mit dem BB-Zentrum (Modul 1) soll im Sozialraum eine trägerund projektübergreifende Beratungsinfrastruktur aufgebaut werden, um so benachteiligte Sozialräume und bildungsbenachteiligte Bewohnerinnen und Bewohner, besonders von Armut Betroffene wie Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Menschen
mit Migrationshintergrund zu erreichen, zu stabilisieren und zu
unterstützen.
Im Themenkomplex „Stadtteileltern“ (Modul 2) stehen zudem folgende Ziele im Vordergrund:
−
Verbesserung der Bildungs- und Entwicklungschancen
von Kindern in den durch Stadtteileltern unterstützten Familien
−
Verbesserung der Grundbildungs- und Erziehungskompetenzen von Eltern in den durch Stadtteileltern unterstützten Familien
−
Verbesserung der Arbeitsmarktchancen der Stadtteileltern
Das Projekt schließt mit seinen Beratungsangeboten Lücken in
der Regelangebotsstruktur und wirkt gleichzeitig auf der infrastrukturellen Ebene durch die Schaffung niedrigschwelliger quartiersbezogener Unterstützungsstrukturen, die auf Dauer angelegt
sind.
Damit entspricht das Projekt der in Prioritätsachse 4: Nachhaltige
Stadt- und Quartiersentwicklung / Prävention unter IP 9 (b) formulierten Zielsetzung „Verbesserung der Integration benachteiligter
gesellschaftlicher Gruppen in Arbeit, Bildung und in die Gemein-
104
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
schaft“ (Ziel 11) in vollem Umfang und leistet einen wesentlichen
Beitrag zur Erreichung dieser Zielsetzung.
Indikatoren
Kosten
−
Anzahl der erfolgten Beratungen
−
Anzahl der erreichten Ratsuchenden nach Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, Status, Beratungsanlass
−
Anzahl der erfolgten Vermittlungen an dritte Stellen
−
Anzahl der durchgeführten Informationsveranstaltungen
−
Anzahl der durchgeführten Weiterbildungen
−
Anzahl der durch Stadtteileltern erreichten Familien
−
Veränderung von Wissensbeständen und Verhaltensweisen bei den unterstützten Familien (Erziehungskompetenz, Orientierungswissen, Integration)
−
Anzahl der in den ersten Arbeitsmarkt vermittelten Stadtteileltern
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
105
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Projektlaufzeit / Zeitraum
Projektlaufzeit Kölner Bildungsberatungszentrum: 36 Monate / 3
Jahre 01.01.2017 bis 31.12.2019
Projektlaufzeit Stadtteileltern: 36 Monate / 3 Jahre
01.01.2017 bis 31.12.2019
Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung
abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme.
Projektverantwortlicher
Stadt Köln: Amt für Weiterbildung in Kooperation mit Amt für Kinder, Jugend und Familie
Förderung
EFRE
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht
erkennbar.
Bemerkung
165.000 € Drittmittel für das Teilprojekt Stadtteileltern werden
durch eine Stiftung bereitgestellt. Eine schriftliche Finanzierungszusage liegt vor.
106
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Lfd. Nr. 1.0.19
Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen
Maßnahme
Übergänge begleiten: Angebote der Familienbildung mit
Schwerpunkt Kooperation mit Kita, Familienzentren, Schulen im Primarbereich und SEK 1, Trägern des Offenen Ganztags im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Die Familie ist für jedes Individuum die erste und gleichzeitig
nachhaltigste Sozialisationsinstitution. Als zentraler Ort des Aufwachsens und der Identitätsbildung stellt sie für Kinder den gesellschaftlichen Mikrokosmos kultureller Leitbilder dar. Jeder
Mensch erfährt in der Familie soziale Normen, Geborgenheit und
intensive Beziehung. Familie symbolisiert den Wunsch nach persönlichem Glück. Jeder Mensch hat eine Familie, jeder braucht
sie von Geburt an bis ins hohe Alter.
−
−
−
Bislang wurden keine vergleichbaren Ansätze auf gesamtstädtischer Ebene realisiert.
Das Projekt wurde in der AG § 78 SGB VIII Familienbildung entwickelt.
Projektspezifische Einwohnerdaten der Jugendhilfeplanung (Stand 31.12.2014) begründen den räumlichen Bedarf für den Sozialraum Meschenich und Rondorf:
Kölnberg
Einwohner insges. 3221, 0-3jährige 128, 3-6jährige 141, 610jährige 169, 10-15jährige 227, 0-15jährige gesamt 665, Einwohner mit Migrationshintergrund 2832, Haushalte mit Kindern
370, Alleinerziehende 63, Arbeitslosenquote insgesamt 24,1%
Meschenich neu und alt
Einwohner insges.4321, 0-3jährige 214, 3-6jährige 72, 610jährige 84, 10-15jährige 259, 0-15jährige gesamt 661, Einwohner mit Migrationshintergrund 806, Haushalte mit Kindern
169, Alleinerziehende 73, Arbeitslosenquote insgesamt 10,0
Rondorf
Einwohner insges.9445, 0-3jährige 88, 3-6jährige 370, 610jährige 355, 10-15jährige 446, 0-15jährige gesamt 1257, Einwohner mit Migrationshintergrund 2411, Haushalte mit Kindern
1026, Alleinerziehende 203, Arbeitslosenquote insgesamt 4,5%
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
107
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Projektbeschreibung
Eingebettet in lokale Strukturen wird ein breit gefächertes Unterstützungssystem aufgebaut, das Familien fördert und aktivierende Impulse im Gemeinwesen setzt. Damit werden sowohl Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern gefördert als
auch Eltern und Familien unterstützt.
Unabhängig von der sozialen und kulturellen Herkunft werden
allen Kinder und Jugendlichen positive Zukunftschancen eröffnet.
Bildung und Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und ihren
Eltern werden von Geburt bis zur Ausbildung gefördert. Jedes
Kind soll körperlich und seelisch gesund im Arbeitsleben ankommen.
Es wird eine Präventionskette (weiter-)entwickelt, die bereits bestehende Maßnahmen und weitere notwendige Maßnahmen einschließt und miteinander verbindet. Mit dieser Präventionskette
werden Schutzfaktoren gefördert und Risikofaktoren vermindert.
Die Präventionskette muss die verschiedenen Stationen und Einflussfaktoren in der Entwicklung der Kinder in den Blick nehmen.
Risikoanfällig sind vor allem Übergänge zwischen den einzelnen
Lebens- und Erziehungsphasen (Transitionen). Hier setzen die
Familienbildungsangebote an.
Methoden
Offene Sprechstunden, Eltern-Kind-Kurse, Elternkompetenztrainings, Elternseminare, Elterncafés, Nachbarschaftshilfen und
haushaltsnahe Dienstleistungen, Elternbildungsprogramme „Griff
bereit“, „Rucksack in der Kita“ und „Rucksack in der Grundschule“, FuN (Familie und Nachbarschaft) sowie Qualifizierungen für
Erzieherinnen, Lehrerinnen und Mitarbeiterinnen im offenen
Ganztag.
Durchgeführt werden die Projekte von Mitarbeiterinnen der Familienbildung, die eine Zusatzqualifikation zur Elternbegleiterin (Elternchance II) erfolgreich abgeschlossen haben. Sie verfügen
über interkulturelle Kompetenz und sind in der Lage, niedrigschwellige Zugänge zu erschließen mit den besonderen
Schwerpunkten:
- Elternkompetenz stärken: Bedeutung von Bildung, individueller Förderung und Bildungsverläufen vermitteln
- Bildungsoptionen eröffnen: Angebote zur Bildungsbegleitung und -beratung einrichten
- Schulwahl begleiten: Eltern bei diesen Entscheidungen
Information anbieten
- Diagnose stellen: Fähigkeiten von Kindern einschätzen
und nach Bedarf Familien an andere Dienste vermitteln
- Zusammenarbeit verbessern: Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Familien und Fachkräften in
Kinderbetreuung und Schule fördern
- Innovative Familienbildung etablieren: neue Formen und
Inhalte der Eltern- und Familienbildung einrichten
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
108
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
-
Netzwerke bilden: Zusammenarbeit mit anderen elternund kindbezogenen Einrichtungen stärken
Die Angebote werden bei Bedarf bei interkultureller Zusammensetzung der Teilnehmenden mit einer Doppeldozentur (muttersprachliche Fähigkeiten und Deutsch) durchgeführt, um sprachliche Barrieren und Kommunikationshindernisse zu minimieren.
Die Angebote „Griff bereit“, „Rucksack in der Kita“ und „Rucksack
in der Grundschule“ basieren auf dem peer-to-peer Ansatz, die
Evaluation der Angebote belegt ihre Wirksamkeit. Diese drei Angebote werden in enger Abstimmung mit dem KI (Kommunales
Integrationszentrum) als Fachdienststelle durchgeführt.
Ein wichtiger Aspekt bei den Angeboten für Familien ist die gegenseitige soziale Unterstützung, die Erfahrungen der gemeinsam verbrachten (Lern-) Zeit und der Austausch im Rahmen einer geschützten Gruppe.
Dienste und Angebote werden gebündelt, die Familien dringend
benötigen. Hierzu zählen Bildung, Erziehung und Betreuung. Ein
Beispiel für die Umsetzung der Präventionskette in Absprache
mit der Sozialraumkoordination:
Angebote für Schwangerschaft, Geburt, Mutterschutzzeit
-
Ganzheitliche Geburtsvorbereitung,
-
Begleitung bei der Geburt und Nachsorge
Angebote im 1. Lebensjahr
-
Babynest,
-
Elterncafé 1. Lebensjahr,
-
Elternstart NRW,
-
Guter Start mit Baby ( haushaltsnahe Dienstleitung)
Angebote im 2. bis 6. Lebensjahr
-
Elterncafé,
-
Griffbereit,
-
Gesund aufwachsen,
-
Rucksack in der Kita,
-
Eltern-Kind-Gruppen
Angebote im 6. bis 10. Lebensjahr
-
Elternbegleiterinnen (Elternchance II),
-
Rucksack in der Grundschule,
-
Elterntraining (starke Eltern-starke Kinder, FuN),
-
Eltern-Kind-Gruppen,
-
Ferienschule
Angebote ab dem 10. Lebensjahr
-
Elterncafés,
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
109
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
-
Eltern-Kind-Gruppen,
-
Elterntrainings, Elternwerkstätten,
-
Rucksack in der Grundschule
-
Elternbegleiterinnen (Elternchance II),
-
Ferienschule
Die Projekte sind mit der Sozialraumkoordination vorabbesprochen. Über Familienzentren und Kitas, die bereits am Programm
„Rucksack“ teilnehmen hinaus, bestehen im Sozialraum bereits
Kontakte zu folgenden Einrichtungen, mit denen im Projekt kooperiert werden soll:
-
Deutscher Kinderschutzbund (Träger KIWI
-
Zentrum für Frühförderung gGmbH
-
Kita Trinkebergstr.
-
Kita Brühler Landstr
-
Kita Auf der Fuhr
-
Kita Petersbergstr.
-
Caritas-Beratungszentrum
-
Sozialraumkoordination,
-
Beratung für Migranten,
-
Internationale Familienberatung,
-
Beratung für Familien aus Süd-Ost-Europa,
-
AK Kindergesundheit.
Darüber hinaus sollen weitere Kooperationspartner gewonnen
werden.
Die Organisationsstruktur des Projektes gliedert sich in drei Bereiche: Steuerung im Fachamt, im Sozialraum und Umsetzung im
Sozialraum
Zur Gewährleistung der ordnungsgemäßen Durchführung und
Abwicklung des Moduls ist es notwendig, in einer Organisationseinheit die administrativen Aufgaben des Projektes zu bündeln
und den Informationsfluss zu sichern.
Die Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt wird koordiniert und das
Projekt nach außen vertreten.
Zu diesen Aufgaben zählen die Geschäftsführung für das Projekt:
-
Mittelbewirtschaftung
-
Vergaben
-
Verträge
-
Controlling
-
Evaluation, Dokumentation,
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
110
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
-
Erstellen von Zwischen- und Endberichten
-
Koordination von Arbeitsgruppen
-
Vertretung des Projektes nach außen
-
Öffentlichkeitsarbeit für das Gesamtprojekt
Zielgruppe
Kinder, junge Erwachsene in der Familiengründungsphase, Mütter und Väter in prekären Lebenslagen, Bezugspersonen und
Nachbarschaften
Ziele
Operative Ziele
-
-
Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich
Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen
Verbessertes Übergangsmanagement – Frühe Bildung,
Schule, Beruf, Arbeitsmarkt
Neue bedarfsgerechte Angebotsstrukturen entwickeln unter Berücksichtigung bewährter evaluierter Ansätze
Projektziele
Bei den gesetzten Zielen muss berücksichtigt werden, dass Familien eine heterogene Zielgruppe sind, die sich differenziert
durch eine Vielfalt von divergierenden Bildungsbarrieren, Partnerschaftskonstellationen, ethnischen Abstammungen und unterschiedlichen ökonomischen Grundlagen unterscheiden.
-
-
-
-
Entwicklung einer förderlichen Beziehung zwischen Eltern
und Kindern
Entwicklung einer Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften.
Vermittlung von Kompetenzen, die Erwachsene und Kinder brauchen, um unter den gegenwärtigen Bedingungen
von Gesellschaft, Arbeit und Kindheit „Familie zu leben“
und die mit Familie verbundenen Aufgaben sicher, gelassen und mit Freude zu erfüllen.
Aktivierung und Beteiligung von Eltern
Deswegen wird die Beteiligungsbereitschaft der Eltern an
den Bildungs- und Erziehungsprozessen ihrer Kinder gefördert. Es entsteht für die Familien eine sichtbare Verbindlichkeit und Verlässlichkeit der Angebote: Niederschwellige familienstärkende und – unterstützende Angebote und Hilfen für Eltern, Kinder und Jugendliche aller
Altersstufen.
Gesundheitsförderung
Die Familie ist der früheste und aussichtsreichste Ort für
die Prägung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen. Sie
ist ebenso der Ort, an dem Fehlentwicklungen erkannt
und alternative Lösungen entwickelt werden können. Vor
diesem Hintergrund trägt die Gesundheitsförderung zu
einer positiven Veränderung der Lebensqualität von Familien bei, unterstützt die Entwicklung eines ganzheitlichen Körper-bewusstseins und ermutigt, neue Handlungsalternativen umzusetzen.
„Hilfe zur Selbsthilfe“ durch Information, Unterstützung
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
und Begleitung
Indikatoren
Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
Anzahl der durchgeführten Angebote,
Evaluation durch regelmäßige Teilnehmerbefragung
Kosten
Personalkosten
1 Stelle Projektleitung großer Projekte
93.540,00 € pro Jahr / 187.080,00€ für 2 Jahre
Bei einem Stundenumfang von 10 Std./Woche:
23.985 € pro Jahr ./. 47.969€ für 2 Jahre
1 Stelle herausgehobene Projektmitarbeit
81.300 € pro Jahr / 162.600 € für 2 Jahre
Bei einem Stundenumfang von 10 Stunden
20.846 € pro Jahr ./. 41.692 € für 2 Jahre
1 Stelle Assistenz
58.980 € pro Jahr ./. 117.960 € für 2 Jahre
Bei einem Stundenumfang von 10 Std./Woche
15.123 € pro Jahr ./. 30.246 € für 2 Jahre
Personalkosten gesamt:
59.954 € pro Jahr ./. 119.908 € für 2 Jahre
Davon Haushaltsjahr Hj. 2017: 59.954 €
Davon Haushaltsjahr Hj. 2018: 59.954 €
Sachausgaben
Sachkostenbudget Marketing / Öffentlichkeitsarbeit (ggf. über
Querschnittsbudget)
6.250 € pro Jahr ./. 12.500 € für 2 Jahre
Davon Haushaltsjahr Hj. 2017: 6.250 €
Davon Haushaltsjahr Hj. 2018: 6.250 €
111
112
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Programmkosten
5 Angebote pro Jahr
Kosten je Angebot durchschnittlich insgesamt 6.820€
6.620 € Honorarkosten
200€ Materialkosten
Honorarkosten 33.100€ pro Jahr ./. 66.200€ für 2 Jahre
Materialkosten 1.000€ pro Jahr ./. 2.000€ für 2 Jahre
Kosten insgesamt 34.100 pro Jahr ./. 68.200 für 2 Jahre
Davon Haushaltsjahr Hj. 2017: 34.100 €
Davon Haushaltsjahr Hj. 2018: 34.100 €
Gesamtkosten
100.304 € pro Jahr / 200.608 € für 2 Jahre
Projektlaufzeit / Zeitraum
01.01.2017 bis 31.12.2018 (24 Monate)
Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung
abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme.
Projektverantwortlicher
Förderung
Stadt Köln: Amt für Kinder, Jugend und Familie, Abteilung Kinderinteressen und Jugendförderung
−
ESF
−
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind
nicht erkennbar.
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht
erkennbar.
Bemerkung
Im Bereich früher Hilfen und der Bekämpfung von Armut werden
die Angebote mit den Akteuren im Sozialraum zielgruppenspezifisch nach Bedarf entwickelt, soweit sie nicht bereits im Vorfeld
abgestimmt wurden.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
113
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Lfd. Nr.1.0.20
Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen
Maßnahme
Gemeinsam für Grundbildung im Veedel im Sozialraum
Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Aktuellen Studien zufolge leben in Köln mehr als 100.000 funktionale Analphabetinnen und Analphabeten (ca. 16% der Deutsch
sprechenden Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.) Davon sind
max. fünf von hundert als Lernende in Alphabetisierungskursen
angemeldet. Die Erfahrung zeigt, dass erfolgreiche Präventionsund Interventionsstrategien heterogene Zielgruppen und Problemlagen berücksichtigen müssen, wobei Grundbildung eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe ist, die nicht nur im
Alphakurs stattfindet. Mit dieser Maßnahme wird ein quartiersbezogener und niederschwelliger Ansatz geschaffen. Das Angebot
bildet eine „Türöffner Funktion“ in Richtung Regelangebot.
Vor diesem Hintergrund haben die Stadt Köln, die Universität zu
Köln und die Lernende Region – Netzwerk Köln e.V. im Sommer
2014 das Kölner Zentrum für Grundbildung und Prävention ins
Leben gerufen.
Die Arbeitsschwerpunkte des Zentrums sind:
−
Netzwerkarbeit unterstützen
−
Angebotsstrukturen weiterentwickeln
−
Zugangswege erschließen und systematisch nutzen
−
Präventionsstrategien etablieren
Arbeitsgrundlage sind die Empfehlungen des Landesbeirates für
die gemeinwohlorientierte Weiterbildung in NRW zum Thema
Alphabetisierung und Grundbildung, wobei im Rahmen des Projektes „Gemeinsam für Grundbildung im Veedel“ die folgenden
Empfehlungen von besonderer Bedeutung sind:
−
„Eine Grundbildungsoffensive zu initiieren
−
Grundbildung als Aufgabe von Schule zu fokussieren
−
Ressortübergreifendes Einbeziehen von Familie, vorschulischen Einrichtungen, Schulen, Arbeitswelt, Verbraucherschutz und politischer Bildung
−
Neue Zugänge und Formate zu ermöglichen…“
Es ist davon auszugehen, dass in den 11 Kölner Sozialräumen
und damit auch im Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ der
Anteil der funktionalen Analphabeten noch einmal deutlich über
dem städtischen Durchschnitt liegt.
Auch wenn hinsichtlich der Korrelation zwischen Grundbildungsdefiziten und wirtschaftlicher, politisch-kultureller und gesundheitlicher Benachteiligung die Datenlage noch nicht befriedigend ist,
114
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
zeigen vorliegende aktuelle Studien, dass Grundbildungsdefizite
in einem zirkulären Wirkungszusammenhang Ursache und Folge
dieser Benachteiligungsformen sind.
So weist die leo. – Level-One Studie (leo.-Studie) zur Literalität
von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus deutliche
Übereinstimmungen zwischen wirtschaftlicher Benachteiligung
und funktionalem Analphabetismus auf, andere Studien kommen
für politisch-kulturelle und gesundheitliche Benachteiligung und
Grundbildungsdefizite ebenfalls zu stark ausgeprägten Zusammenhängen („Literacy changes Lives" des National Literacy
Trust, 2008).
Funktionaler Analphabetismus „ist gegeben, wenn die schriftsprachlichen Kompetenzen von Erwachsenen niedriger sind als
diejenigen, die minimal erforderlich sind und als selbstverständlich vorausgesetzt werden, um den jeweiligen gesellschaftlichen
Anforderungen gerecht zu werden und gesellschaftliche Teilhabe
zu garantieren.“ (Q: Alphabund 2010)
Aktuelle Studien wie LEO Level One (2011) und PIAAC (2012)
sehen dabei eine hohe Korrelation zwischen fehlenden grundlegenden Kompetenzen und Arbeitslosigkeit / SGB II-Bezug, prekären Lebensverhältnissen, Überschuldung, Armuts- und Krankheitsrisiko und Bildungsbenachteiligung in Familienstrukturen.
Dabei ist, ähnlich wie bereits bei PISA, das erzielte Kompetenzniveau in hohem Maße abhängig von der sozialen Herkunft.
Projektbeschreibung
Aufgabenverständnis:
Durch die Verbindung von Praxis und Forschung im Bereich
Grundbildung und Prävention soll die gemeinsame Entwicklung
und kontinuierliche Bewertung der Wirkung von Interventionen
ermöglicht und Grundbildungsarbeit als partizipativ geplante Hilfe
zur Selbsthilfe und effektive und effiziente Intervention etabliert
werden.
Grundbildung umfasst in unserem Verständnis „Kompetenzen in
den Grunddimensionen kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe, wie Rechenfähigkeit (Numeracy), Grundfähigkeiten im ITBereich (Computer Literacy), Medienkompetenz (Media Literacy),
Gesundheitsbildung (Health Literacy), Finanzielle Grundbildung
(Financial Literacy) und Soziale Grundkompetenzen (Social Literacy).“ (Q: Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2012)
Damit ist Grundbildung eine Fähigkeit, die über die Lese- /
Schreibkompetenzen hinausgeht, diese aber beinhaltet:
Basierend auf den Erfahrungen der langjährigen Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit der VHS Köln und der Projekte
PAGES und CURVE, die im Rahmen des Bundesprogramms
alphabund umgesetzt wurden, wird angestrebt, als Heranführungsstruktur zu den klassischen Alphabetisierungskursen und
unter Bezugnahme auf den oben zitierten umfassenden Grundbildungsbegriff, sozialräumlich verortete Grundbildungsangebote
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
115
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
zu den Themen
−
Lese- und Schreibkompetenzen (Literacy)
−
Rechenfähigkeit (Numeracy)
−
Grundfähigkeiten im IT-Bereich (Computer Literacy),
−
Medienkompetenz (Media Literacy)
−
Gesundheitsbildung (Health Literacy)
−
Finanzielle Grundbildung (Financial Literacy)
−
Soziale Grundkompetenzen (Social Literacy)
zu entwickeln und umzusetzen.
Umsetzung:
Die Umsetzung des Projektes erfolgt in allen 11 Kölner Sozialräumen, da die Bedarfslagen in Bezug auf verbesserte Grundbildungskompetenzen vergleichbar sind.
Dabei wurde der im Monitoring Stadtentwicklung der Stadt Köln
verwendete Index „Soziale Lage“ zu Grunde gelegt, der für die 11
Kölner Sozialräume besondere Handlungserfordernisse im gesamtstädtischen Vergleich ausweist.
Der Projektstart erfolgt analog zu der Gesamtstrategie der Stadt
Köln im Integrierten Handlungskonzept Starke Veedel –Starkes
Köln zunächst in Form einer Pilotphase in den folgenden Sozialräumen.
- Mülheim-Nord / Keupstr. + Buchheim /Buchforst
- Meschenich / Rondorf
- Blumenberg / Chorweiler / Seeberg Nord
Nach sechs Monaten Projektlaufzeit erfolgt die Ausweitung des
Angebotes auf die weiteren Sozialräume:
- Porz-Ost / Finkenberg / Gremberghoven / Eil
- Bickendorf / Westend / Ossendorf
- Bilderstöckchen
- Bocklemünd / Mengenich
- Höhenberg / Vingst
- Ostheim / Neubrück
- Humboldt / Gremberg / Kalk
Durch diese zweistufige Vorgehensweise wird sichergestellt, dass
die in der Pilotphase gewonnenen Erkenntnisse zeitnah auf alle
Sozialräume übertragen werden können und Strategien der Teilnehmendengewinnung und Formatentwicklung zunächst in einer
Teilgruppe erprobt werden können, bevor sie in der Fläche umgesetzt werden.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
116
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Geplante Vorgehensweise
−
Gewinnung von Lernenden für Grundbildungsangebote
−
T 0-Befragung: Erhebung der vorhandenen Wissensbestände und Verhaltensweisen der Lernenden
−
Entwicklung von modularen Curricula für die unterschiedlichen Literacy-Dimensionen
−
Umsetzung der Curricula in Kursen in den jeweiligen Sozialräumen
−
T 1-Befragung: Veränderung der Wissensbestände und
Verhaltensweisen der Lernenden
−
Erarbeitung von Handreichungen für Dozentinnen und
Dozenten als Grundlage einer Übernahme der CurriculaInhalte in den Regelbetrieb wie z.B. in Alphabetisierungskurse und in beschäftigungsfördernde Maßnahmen
Abgrenzung des ESF-Einzelprojektes zu den Programmen
der ESF-Förderung
Ausschlaggebend für das Vorhaben ist die Tatsache, dass über
die bestehenden Alphabetisierungskurse nur max. 5 % der funktionalen Analphabeten erreicht werden.
Gründe hierfür liegen u.a. in den zentralen Angebotsstrukturen,
umfangreichen Curricula, Mindestteilnehmendenzahlen sowie
verfügbaren Lernorten und Lernzeiten.
Das Projekt „Grundbildung im Veedel“ ist den klassischen Alphabetisierungskursen als
-
niedrigschwelliges
dezentrales
inhaltlich differenziertes
Grundbildungsangebot vorgeschaltet und dient der Heranführung
der Lernenden an die Regelstrukturen durch neue Angebote.
Diese Angebote unterscheiden sich in Umfang und Format deutlich von Alphabetisierungskursen im Regelangebot, da sie bei
geringem Umfang der Lerneinheiten modular aufgebaut sind und
darauf abzielen, kurzfristige Lernerfolge zu vermitteln. Grundbildungsangebote bieten eine Brücke, um auch wieder Zugänge zu
Angeboten der Regelsysteme zu finden, etwa das Nachholen von
Schul- oder Berufsabschlüssen oder die Teilnahme an Beratungs- und Bildungsangeboten.
Erreichung der Zielgruppen:
Die Gewinnung der Teilnehmenden erfolgt durch eine enge Kooperation mit den sozialräumlichen Strukturen vor Ort, die gleichzeitig auch als Lernorte in das Projekt eingebunden werden. Beispielhaft seien hier genannt:
- Kitas / Familienzentren
- Schulen
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
117
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
-
Jugendeinrichtungen
Bürgerzentren
Migrantenorganisationen, z.B. Moscheevereine
Interkulturelle Zentren
Beratungsinfrastrukturen vor Ort
Weitere Zugangsstrukturen und Lernorte werden im Projekt identifiziert und für die Grundbildungsarbeit aktiviert.
Des Weiteren erfolgt eine Kooperation mit Stadtteileltern- und
Integrationslotsen-Projekten, um Teilnehmende für die Kursangebote durch aufsuchende Strukturen zu gewinnen.
Ergänzt wird die die Teilnehmendengewinnung durch eine enge
Kooperation mit Kölner Beratungsservice und Kölner Veedelscenter (KVC), den Arbeitsmarktakteuren, den Kompetenzagenturen
und Bildungsträgern. Etabliert wird eine Verweis- und Lotsenstruktur, durch die Bildungs- und Sozialberatung auf Grundbildungsangebote verweist und umgekehrt aus Grundbildungsteilnahme in Bildungs- und Beratungsangebote vermittelt.
Zielgruppe
Ziele
Bildungsbenachteiligte Bürgerinnen und Bürger mit Grundbildungsdefiziten in den 11 Sozialräume:
−
Erwachsene
−
Familien und
−
Jugendliche / Junge Erwachsene
Operatives Ziel
−
Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich
Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen
Projektziel
- Mit dem Projekt „Gemeinsam für Grundbildung im Veedel“
soll im Programmgebiet der elf Sozialräume eine Grundbildungsoffensive gestartet werden, um so benachteiligte
Stadtteile und bildungsbenachteiligte Bewohnerinnen und
Bewohner, besonders von Armut Betroffene wie Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Migrationshintergrund durch die Möglichkeit des Erwerbs von alltagsbezogenen Grundbildungskenntnissen zu stabilisieren
und zu unterstützen.
- Das Projekt schließt mit seinen Grundbildungsformaten
Lücken in der Regelangebotsstruktur und wirkt gleichzeitig
auf der infrastrukturellen Ebene durch die Schaffung niedrigschwelliger quartiersbezogener Grundbildungsnetzwerke, die auf Dauer angelegt sind.
- Damit entspricht das Projekt der in Prioritätsachse 4:
Nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung / Prävention
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
unter IP 9 (b) formulierten Zielsetzung „Verbesserung der
Integration benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen in
Arbeit, Bildung und in die Gemeinschaft“ (Ziel 11) in vollem Umfang und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Zielsetzung.
Indikatoren
−
Anzahl der entwickelten Grundbildungsformate
−
Anzahl der erreichten Lernenden nach Geschlecht, Alter,
Migrationshintergrund, Status (Kursteilnahmen)
−
Anzahl der realisierten Angebote
−
Anzahl der durchgeführten Informationsveranstaltungen
−
Anzahl der durchgeführten Weiterbildungen für Dozentinnen und Dozenten
−
Anzahl der durchgeführten Weiterbildungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Kosten
Projektlaufzeit / Zeitraum
Laufzeit 24 Monate
01. 2017 bis 12.2018
Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung
abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Projektverantwortlicher
Stadt Köln: Amt für Weiterbildung
Es ist geplant das Projekt in Kooperation mit Universität zu Köln
und Lernende Region – Netzwerk Köln e.V. (Kölner Zentrum für
Grundbildung und Prävention) umzusetzen
Förderung
ESF
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht
erkennbar.
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer
1.0.21
Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen
Maßnahme
Ferienschulen im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Sprache ist das Medium und der Schlüssel zum Lernen in allen
Fächern. Entsprechende Kompetenzen bilden eine Voraussetzung für den Schulerfolg. Die Herausforderung in mehrsprachigen Klassen besteht darin, alle Kinder so zu unterstützen, dass
sie die Schulsprache Deutsch möglichst gut und auch schnell
beherrschen. Ferienschulen sind ein geeignetes Instrument, den
Schulerfolg neu zugewanderter und sozial benachteiligter Kinder
zu fördern.
Projektbeschreibung
Im Rahmen des Projekts sollen 22 Ferienschulen an Grundschulen im Programmgebiet der elf Sozialräume angeboten werden.
Hierüber können bis zu 600 Schülerinnen und Schüler erreicht
werden.
Das Projekt setzt bei den Erfahrungen des Strukturförderprogramms MÜLHEIM 2020 an. Hier konnten in der Zeit von 2011
bis 2014 alle Grundschulen im Programmgebiet der elf Sozialräume mit einem vergleichbaren modularen Konzept für eine Zusammenarbeit in dem Thema „Sprachförderung“ gewonnen werden.
Der Projektstart erfolgt analog zu der Gesamtstrategie der Stadt
Köln im Integrierten Handlungskonzept „Starke Veedel –Starkes
Köln“ zunächst in Form einer viermonatigen Pilotphase in den
folgenden Sozialräumen.
- Mülheim-Nord / Keupstr. sowie Buchheim /Buchforst
- Meschenich / Rondorf
- Blumenberg / Chorweiler / Seeberg Nord
Nach der Durchführung von je einer Ferienschule in den vier Pilotstandorten erfolgt die Ausweitung des Angebotes auf die weiteren Sozialräume:
- Porz-Ost / Finkenberg / Gremberghoven / Eil
- Bickendorf / Westend / Ossendorf
- Bilderstöckchen
- Bocklemünd / Mengenich
- Höhenberg / Vingst
- Ostheim / Neubrück
- Humboldt / Gremberg / Kalk
Durch diese zweistufige Vorgehensweise wird sichergestellt, dass
die in der Pilotphase gewonnenen Erkenntnisse zeitnah auf alle
Sozialräume übertragen werden können und didaktische und
organisatorische Konzepte zunächst in einer Teilgruppe erprobt
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
werden können, bevor sie in der Fläche umgesetzt werden.
Es ist davon auszugehen, dass in den 11 Kölner Sozialräume
und damit auch im Sozialraum Meschenich und Rondorf der Anteil an Grundschulkindern mit besonderem Sprachförderbedarf
noch einmal deutlich über dem städtischen Durchschnitt liegt, da
der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund höher und die sozio-ökonomische Lage der Familien
schwieriger ist als in der Gesamtstadt.
Während der Schulferien (Ostern / Sommer / Herbst) können
Schülerinnen und Schüler mit Sprachförderbedarf an ihrer
Grundschule an einer kostenlosen Ferienmaßnahme teilnehmen,
die auf die Verbesserung der Sprachkompetenzen in der Muttersprache und in der deutschen Sprache ausgerichtet ist. Während
der Maßnahme werden die Kinder in Kleingruppen (sechs Kinder)
von je zwei Lehramtsstudentinnen und -studenten betreut. Die
Sprachförderung basiert auf der DemeK Methode.
Charakteristisches Kennzeichen der Ferienschule ist die Verbindung von spielpädagogischen Elementen mit lebendiger Sprachfördertätigkeit zur Verbesserung der alltags- und bildungssprachlichen Kompetenzen.
Den Abschluss der Ferienschule bildet am letzten Tag ein Abschlussfest, zu dem auch die Eltern und Geschwisterkinder eingeladen werden.
Im Rahmen des Ferienschulen-Konzeptes werden die teilnehmenden Grundschulen hinsichtlich der Optimierungsmöglichkeiten für erfolgreiche mehrsprachige Unterrichtskonzepte beraten
und unterstützt, so dass die Wirkung der Ferienschulen im Schulalltag aufgegriffen und fortgeführt werden kann.
Abgrenzung des Vorhabens zu Regelangeboten
Bereits im Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020 konnten Ferienschulen nur durch die damals verfügbare Förderung realisiert
werden, da keine anderen Finanzierungsmöglichkeiten verfügbar
waren.
Vergleichbare kompetenzorientierte Angebote wie der TalentCAMPus im Bundesprogramm „Kultur macht stark“ richten sich an
Schülerinnen und Schüler in der Sek. 1, haben nicht den klaren
Fokus auf Sprachförderung und können somit nicht übertragen
oder zur Finanzierung herangezogen werden.
Ferienschulen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Konzeption
und Umsetzung erheblich von den Regelangeboten im Offenen
Ganztag, da entsprechende Betreuungsschlüssel und organisatorische Voraussetzungen im schulischen Regelbetrieb nicht realisiert werden können. Gleichwohl wirken die Ferienschulen durch
die vermittelten Kompetenzen in den schulischen Alltag und geben in Kombination mit den Beratungsangeboten wichtige Impulse für mehrsprachigen Unterricht in den beteiligten Grundschulen.
122
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Zielgruppen
Schülerinnen und Schüler der beteiligten Grundschulen
Beteiligte Grundschulen in den 11 Sozialräumen
Lehramtsstudentinnen und -studenten
Ziele
Operatives Ziel
−
Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen
und / oder Arbeitsplätze
Projektziele
Sprachliche Kompetenzen erweisen sich zunehmend als grundlegende Qualifikation für eine vollständige Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Ziel des Projektes ist es,
mit einem umfassenden modularen Konzept die sprachliche
Kompetenz von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte und Kindern aus sozial schwachen Familien zu fördern. Sprachförderung
versteht sich im Rahmen der Projektumsetzung in einem doppelten Sinne:
−
als Förderung der Bildungssprache Deutsch im Deutschund Fachunterricht, da viele Schülerinnen und Schüler
auch während der Schulzeit noch Deutschlerner sind
−
als Förderung der Herkunftssprachen (Schriftsprache) in
Koordination mit dem Erwerb der deutschen Sprache als
Anknüpfen an den Stärken der mehrsprachig aufwachsenden Migrantinnen und Migranten
Ein weiteres Ziel ist die frühzeitige und umfassende Vermittlung
von Praxiswissen für Lehramtsstudentinnen und –studenten, die
in den Ferienschulen erfolgt.
Indikatoren
−
Anzahl der beteiligten Grundschulen
−
Anzahl der erreichten Schülerinnen und Schüler
−
Anzahl der zum Einsatz kommenden Lehramtsstudentinnen und -studenten
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
123
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Kosten
Projektlaufzeit / Zeitraum
24 Monate / 2 Jahre
01.01.2017 bis 31.12.2018
Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung
abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme
Projektverantwortlicher
Stadt Köln: Amt für Weiterbildung in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum.
Es ist geplant, die positiven Umsetzungserfahrungen aus dem
Strukturförderprogram MÜLHEIM 2020 mit den Kooperationspartnern Lernende Region – Netzwerk Köln e.V., Zentrum für
Mehrsprachigkeit und Integration (ZMI) sowie dem Institut für
Deutsche Sprache und Literatur II der Universität zu Köln umzusetzen.
Förderung
−
Gegebenenfalls geeignetes Landesprogramm des MFLJS
oder MSW oder des BAMF (Sprachkurse)
−
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind
nicht erkennbar.
124
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer
1.0.26
Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen
Maßnahme
Willkommen und Ankommen in Köln im Sozialraum
Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Köln ist die viert-größte Stadt Deutschlands. Aufgrund ihrer
Strukturen vor allem aber durch ihr tolerantes und offenes
Stadtbild verfügt die Stadt über eine hohe Anziehungskraft sowohl bei Studierenden, Alleinlebenden, Familien und Personen
aus dem Um- und Ausland. Aus diesem Grund zählt Köln auch
zu einer der wachsenden Städte Deutschlands.
Ein Faktor ist unter anderem der seit vielen Jahren anhaltende
Zuzug von EU-Bürgerinnen und Bürger. An der Spitze der Kölner aus EU-Mitgliedsstaaten standen zum Stichtag 31.12.2015
Italiener (18.745), Polen (9.632) und Griechen (5.776). Bezüglich dieser Staatsangehörigen ist in den vergangenen Jahren ein
moderater und relativ linearer Anstieg der Einwohnerzahlen zu
verzeichnen.
Seit dem EU-Beitritt von Bulgarien und Rumänien im Jahr 2007
ist die Zahl der gemeldeten EU-Bürgerinnen und Bürger aus den
beiden Staaten deutlicher als bei allen anderen Zuwanderern
aus den EU-Mitgliedsstaaten gestiegen. Zum 31.12.2015 hat
sich die Zahl auf insgesamt 10.497 Menschen erhöht (6.548
Bulgaren, 3.949 Rumänen). Dazu gibt es in Köln eine nicht
quantifizierbare Anzahl an EU-Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere aus den beiden genannten Staaten, die nicht gemeldet
sind, sich aber sowohl vorübergehend als auch regelmäßig in
Köln aufhalten. Schon anhand der Meldedaten über Zuzüge und
Fortzüge lassen sich hohe Fluktuationsquoten nachvollziehen,
die 2014 bei rund 51 Prozent, in den Jahren 2011 bis 2013 sogar zwischen 65 und 70 Prozent lagen.
Der Zuzug von Zugewanderten konzentriert sich nicht auf einige
wenige Quartiere, sondern verteilt sich über das ganze Stadtgebiet. Besonders betroffen sind dabei zwangsläufig die Gebiete
und Quartiere, die mit vergleichsweise hohen Arbeitslosenquoten und entsprechend hohen Anteilen von Transferleistungsempfängerinnen und -empfängern, noch relativ preisgünstigem
Wohnungsbestand zu den benachteiligten Stadtteilen und vierteln in Köln gehören. Hierzu zählt auch der Sozialraum
Meschenich und Rondorf.
Die Freizügigkeit innerhalb der EU gründet für alle EUBürgerinnen und -Bürger auf dem Recht zur Arbeitssuche und
dem Aufenthaltsrecht sowohl zur Arbeitssuche als auch für die
Dauer der Beschäftigung in jedem EU-Mitgliedsland.
Menschen, die in ihren Herkunftsländern eine schulische Bildung
und eine berufliche Qualifizierung erfahren haben, finden sich
auf dem hiesigen Arbeitsmarkt relativ gut zurecht und könnten
sich und ihre Familien oft selbstständig finanzieren und ernähren. Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrung sind zum
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
125
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Teil dennoch ursächlich für den schwierigen zuweilen perspektivlosen Zugang zum hiesigen Arbeitsmarkt. Insbesondere Frauen aus den benannten Zuzugsländern sind von Diskriminierung
und Ausgrenzung betroffen. Studien zu folge, erfahren gerade
Frauen aus Sinti und Roma Familien häufiger Diskriminierung
aufgrund von Zuschreibungen, die diesen Personen gegenüber
getroffen werden, als andere. Zugänge in den Arbeits- aber auch
Wohnungsmarkt sind erschwert, da sowohl Arbeitgeber als auch
Wohnungseigentümer häufig zurückschrecken, Familien aus
EU-Ost-Ländern eine Wohnung zu vermieten beziehungsweise
einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz anzubieten. Somit kann
davon ausgegangen werden, dass qualifizierte Personen aus
den beschriebenen Gründen, einen deutlich schwereren Start in
das hiesige System haben, als andere.
Die aktuelle Zuwanderungssituation weist aber eben auch eine
große Anzahl von Menschen auf, die in ihren Herkunftsländern
bereits großer Not ausgesetzt waren, ohne Zugang zu Bildung,
adäquat bezahlter Beschäftigung, Gesundheitsversorgung und
menschenwürdigen Wohnbedingungen. Die Menschen ohne
echte Perspektive auf dem hiesigen Arbeitsmarkt sichern ihren
täglichen Lebensunterhalt unter anderem durch Gelegenheitsarbeiten, Sammeln von Schrott und Flaschen, Verwertung von
Sperrmüll aber auch durch Bettelei oder persönliche Verdingung
bis hin zu Prostitution.
Um den daraus heraus resultierenden Anforderungen begegnen
zu können, hat die Stadt Köln das ESF-Projekt „Willkommen in
Köln“ im Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2015 durchgeführt. Im
Zentrum aller Aktivitäten stand die nachhaltige Integration der
Zuwanderinnen und Zuwanderer aus Südosteuropa in den Arbeitsmarkt und das soziale Umfeld. Schwerpunkte des Projektes
waren der Aufbau von Begegnungs- und Beratungsstellen sowie
die Durchführung von Sprachkursen. Die Verbindung von aufsuchender Beratungstätigkeit und fester Beratungsstelle als Anlaufpunkt erwies sich als erfolgreiche Strategie für die Teilnehmendengewinnung und die Umsetzung der Beratungsarbeit. Die
Vielzahl der multiplen Vermittlungshemmnisse der Zugewanderten (Wohnsituation, Krankenversicherungsschutz, soziale Absicherung, Schulden) verzögerte jedoch eine schnelle Integration
in den hiesigen Arbeitsmarkt. Im Fokus stand daher erst einmal
der Abbau dieser Hemmnisse. Die Beratungen wurden dann
Zug um Zug mit arbeitsaktivierenden Maßnahmen kombiniert.
Die Unterstützungs- und Beratungsangebote konzentrierten sich
in diesem Projekt im Wesentlichen auf die Stadtteile Ehrenfeld,
Kalk und Mülheim.
Das Ministerium für Arbeit und Soziales NRW fördert für ein weiteres Jahr arbeitsmarktliche Projekte im Kontext der Zuwanderung aus Südosteuropa. In dem Folgeprojekt „Weiterentwicklung
Willkommen in Köln“ werden in 2016 die Erkenntnisse aus der
zweijährigen Projektumsetzungsphase aufgegriffen und weiterentwickelt. Die Maßnahmen im Projekt konzentrieren sich auch
hier auf die Stadtteile Ehrenfeld, Kalk und Mülheim.
Im Rahmen der neuen ESF-Förderphase in Nordrhein-Westfalen
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
wird das Projekt „Willkommen und Ankommen in Köln“ ab 2017
die guten Ansätze aus den beiden vorangegangen Projekten
aufgreifen und auf den bisher nicht berücksichtigten Sozialraum
Meschenich und Rondorf übertragen. Im zukünftigen Projekt ist
der zentrale Inhalt die Arbeitsmarktintegration sowie die Themenfelder Diskriminierung, Ausgrenzung und Vorurteile gegenüber der beschriebenen Zielgruppe. Denn die Unterstützung und
Mobilisierung der ankommenden Personen ist nicht ausreichend. Ein Zusammenspiel zwischen der Aufnahme- und Ankommenden-Gesellschaft muss forciert werden, um eine zielführende und erfolgreiche Integration für alle Beteiligten zu erlangen.
Niedrigschwellige Unterstützung, die im Vorfeld der Arbeitsmarktintegration erforderlich ist, erhalten die Menschen ab dem
01.01.2016 über Angebote, die aus dem Europäischen Hilfsfonds finanziert werden. Die Angebote aus dem EHAP sollen
den Menschen bei der Bewältigung des Alltags in Deutschland
helfen, sie für Beratungsstrukturen des regulären Hilfesystems
sensibilisieren und an diese heranführen sowie bei der Überwindung von sprachlichen Schwierigkeiten unterstützen. Das ESFProjekt als Schnittstelle knüpft hier an zwei Stellen an. Zum einen unterstützt es die Zugewanderten bei der Arbeitsmarktintegration. Die Zugewanderten verfügen über sehr unterschiedliche Ausgangssituationen im Hinblick auf ihre Chancen der Integration in den Arbeitsmarkt. Sowohl der Bildungs- beziehungsweise der Ausbildungsstand, die tatsächliche Arbeitserfahrung als auch der arbeitsrechtliche Status sind sehr vielfältig. In
der Regel sind die Sprachkompetenzen der deutschen Sprache
für eine schnelle Integration in Beschäftigung zu gering. Bestehende Potenziale, Fähigkeiten und Kenntnisse müssen identifiziert werden. Ebenso wichtig ist die Förderung der Sprachkompetenz. Zum anderen wird ein Schwerpunkt des Projektes auf
die Öffnung von Betrieben und Ausbildungseinrichtungen sowie
Ämtern und Dienststellen gelegt. Im Rahmen von Diversity wird
sowohl die Zielgruppe als auch die Aufnahmegesellschaft als
Zielgruppe betrachtet. Wie beschrieben, haben Erfahrungen gezeigt, dass Integrationsmaßnahmen eindimensional nicht zielführend sind, deshalb fokussiert Willkommen und Ankommen in
Köln alle Beteiligten gleichermaßen.
Projektbeschreibung
Das Projekt „Willkommen und Ankommen in Köln“ setzt hier mit
einem sogenannten integrierten Konzept, einer Kombination aus
Kompetenzfeststellung, Sprachförderung, Beratung und Begleitung abgestimmt auf die Zielgruppe, sowie Öffentlichkeitsarbeit,
Schulungen, Begegnung und Austausch an beide Zielgruppen
(Arbeitnehmerinnen und –nehmer sowie Arbeitgeberinnen und geber) gerichtet, an.
Das Ziel der Arbeitsmarktintegration soll in enger Abstimmung
mit maßgeblichen Kölner Arbeitsmarktakteuren und anderen mit
der Zielgruppe vertrauten Institutionen wie zum Beispiel Jobcen-
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
127
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
ter, Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer Migrantenselbsthilfeorganisationen, Antidiskriminierungsstellen und
weitere erreicht werden durch:
1. Zielgruppensensible Beratung
2. Kompetenzfeststellung im Rahmen der arbeitsmarktlichen
Integration
3. Sprachkurse
4. Gewinnung von Arbeitgeberinnen und -gebern zur Qualifizierung der Zielgruppe (Kombination von einem Praktikum und auf den Job ausgerichtete Sprachkurs)
5. Begleitung in bestehenden Beschäftigungsverhältnissen
6. Anerkennung von ausländischen Bildungs- und Berufsabschlüssen
7. Fachberatung für berufliche Abschlüsse
8. Begleitung vor und nach Anerkennung von Abschlüssen
9. Rechte und Pflichten von Arbeitnehmerinnen und nehmern
10. Coaching im Rahmen der dauerhaften Integration
11. Begegnung und Austausch sowie Sensibilisierung auf
beiden Seiten
Zielgruppe
Ziele
12. Vermittlung der Projektteilnehmenden in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungs- beziehungsweise in Ausbildungsverhältnisse
13. Aufbau einer Unterstützungsstruktur für die Zugewanderten als auch die Arbeitgeber der Zielgruppe
− Personen aus der EU mit Schwerpunkt Süd-Osteuropa
−
im Alter zwischen 18 und 55 Jahren
−
Frauen und Männer zu gleichen Anteilen
Operative Ziele
−
Schaffung von bedarfsgerechten Angebotsstrukturen und
/ oder Arbeitsplätzen
−
Vernetzte Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich
Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen
−
Verstärkte Arbeitsmarktintegration von Armut Bedrohten /
Betroffenen
Projektziele
−
Aktivierung, Heranführung und Integration in den Arbeitsmarkt, und den Sozialraum
−
Konzeption eines umfassenden Begleitprogramms
−
Qualifikation durch ausbildungsähnliche Strukturen und
Sprachkurse
128
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Indikatoren
Kosten
−
Abbau von Vorurteilen und Diskriminierung
−
Anzahl der Fortbildungsveranstaltungen
−
Anzahl der Teilnehmenden
−
Anzahl Personen, die mit Abschlüssen qualifiziert wurden
−
Anzahl Personen Vermittlungen in den Arbeitsmarkt
Personal und Sachkosten (Summen)
Pro Jahr
Projektleitung mittlere Projekte 1/3 Stelle Pauschale
Herausgehobene Projektmitarbeit 1/3 Stelle Pauschale
Gesamt:
28.820 €
27.100 €
55.920 €
für 2 Jahre
57.640 €
54.200 €
111.840 €
Weiterleitung an Träger
Herausgehobene Projektmitarbeit, 1 Stelle Pauschale
Öffentlichkeitsarbeit
Qualifikation der Akteure vor Ort
Qualifikation der Teilnehmenden
Gesamt
81.300 €
10.000 €
10.000 €
40.000 €
162.600 €
20.000 €
20.000 €
80.000 €
141.300 €
282.600 €
Gesamtkosten 394.440 €
Davon 2017: 197.220 €
Davon 2018: 197.220 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
24 Monate / 2 Jahre
01.01.2017 bis 31.12.2018
Eine Übertragung dieser Maßnahme auf andere Sozialräume
sowie eine Weiterentwicklung sind denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig
vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme.
Projektverantwortlicher
Förderung
Stadt Köln: Punktdienststelle Diversity
−
ESF, B 1 im Rahmen der Einzelfallentscheidung
−
Der Eigenanteil der Stadt Köln wird durch die Stellung
von Personal erbracht.
−
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind
nicht erkennbar.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
129
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
10.5
Handlungsfeld 2: Öffentlicher Raum
Laufende Nummer
2.0.4
Handlungsfeld: Öffentlicher Raum
Maßnahme
Spiel- und Bewegungsräume in den Veedeln
Sozialraum Meschenich und Rondorf: Weiterentwicklung
Spielplatz Alte Kölnstraße
Einrichtung von Angeboten zum Skaten, BMXen und anderen
Trendsportarten sowie Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für
Kinder und Jugendliche in den Sozialräumen
Inhalt
Ausgangslage
Laut Rankingliste der Spielplatzbedarfsplanung der Stadt Köln
verfügt allein der Stadtteil Meschenich mit einem Flächenfehlbedarf von insgesamt 10388 m². unter Berücksichtigung von Einwohnerdichte und Anteil an Mehrfamilienhäusern sowie Anzahl
und Anteil der hier lebenden Kinder und Jugendlichen über eine
der höchsten Prioritäten aller 86 Kölner Stadtteile. Meschenich
liegt in diesem Stadtteilranking auf Platz 31.
Meschenich ist ein Kölner Stadtteil, der stadtweit und darüber
hinaus vorrangig durch die Hochhaussiedlung „Kölnberg“ und die
dortige Vielzahl an vorhandenen multiplen Problemlagen bekannt
ist.
Ein enorm hoher Handlungsbedarf ergibt sich aus den vorhandenen Bevölkerungsstrukturen sowie den gegebenen familiären und
sozialen Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen. In der
Siedlung leben über 4.000 Menschen aus etwa 70 Ländern und
Kulturen, kinderreiche Familien sind hier keine Ausnahme. Soziale Verelendung, Gewalt und Isolation sind im alltäglichen Miteinander kontinuierlich präsent.
Im Sozialraum Meschenich und Rondorf sind 19,2 % der Bewohner/innen unter 18 Jahre alt. Im gesamten Kölner Stadtgebiet
sind es 15,7%. Es handelt sich folglich um einen Sozialraum mit
signifikant hoher Kinderzahl.
Neben einem hohen Fehlbedarf an ausgebauten öffentlichen
Spiel- und Bolzplatzflächen (Quantitative Bewertung) ist auch die
Qualität auf den sechs öffentlichen Spiel- und Bolzplatzflächen im
Stadtteil Meschenich von geringer Wertigkeit.
Um den jungen Menschen im unmittelbaren Wohnumfeld altersund bedarfsgerechte Spiel-, Kommunikations- und Bewegungsräume und damit adäquate Entwicklungsmöglichkeiten anbieten
zu können, ist die Herrichtung bzw.Neuerrichtung von attraktiven,
qualitativ guten und bedarfsorientierten, sportlichen Angeboten
dringend erforderlich.
Kinder und Jugendliche verbringen einen nicht unerheblichen Teil
ihrer Freizeit im öffentlichen Raum. Sie bewegen sich dabei aufgrund fehlender Möglichkeiten nicht nur auf den offiziell ausgewiesenen Flächen. Aufgrund des gegebenen Bedarfs sind verstärkt niederschwellige, kostenfreie Angebote für jeden ohne
130
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Ausgrenzung im öffentlichen Raum bereitzustellen.
Projektbeschreibung
Rollsportarten haben in Köln eine lange Tradition und werden
aktuell stark nachgefragt. Unterschiedliche bewegungsorientierte
Räume zur Ausübung von Trendsportarten wie Inlinern, Skaten
und BMXen, die auch als (de-)zentrale Jugendtreffpunkte mit
Aufenthaltsqualität zum Treffen, Chillen und Kommunizieren genutzt werden können, sind bedarfsgerecht herzurichten. Weitere
Trendsportarten wie zum Beispiel Parcours oder Work Out erfreuen sich großer Beliebtheit.
Entsprechend des Bedarfes ist folgende Fläche für einen projektbezogenen Umbau vorgesehen:
Sozialraum Meschenich und Rondorf: Fläche an der Alten
Kölnstraße
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
131
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Der öffentliche Spielplatz Alte Köln Straße in Köln-Meschenich ist
komplett herzurichten. Die ehemals vorhandenen Spielgeräte
mussten zum größten Teil demontiert werden, da sie seitens der
Abteilung für Pflege und Wartung nicht mehr zu erhalten waren.
Da sich der Spielplatz in unmittelbarer Nähe zum Kölnberg befindet, würde dieser nach einer Herrichtung von Kindern aller Altersstufen genutzt. Auch ein Bewegungsangebot für Jugendliche
würde hier gut angenommen werden.
An der Planung der Maßnahmen werden die in den Sozialräumen
lebenden Kinder und Jugendlichen sowie die interessierte Bewohnerschaft beteiligt. Nur auf diese Weise kann eine bedarfsgerechte Gestaltung erreicht werden.
Zielgruppe
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
132
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Ziele
Operative Ziele
−
Erschlossene und bedarfsgerecht weiterentwickelte Flächen für neue Nutzungen
−
Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume
Projektziel
− Zeitnahe Bereitstellung öffentlicher Spiel- und Bewegungsflächen mit hohem Bewegungs- und Aufenthaltswert
für Kinder, Jugendliche, Familien sowie andere in dem
Sozialraum lebende Menschen
Indikatoren
−
Schaffung der Voraussetzungen für eine höhere Lebensund Aufenthaltsqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraumes
−
Anzahl neu errichteter Spiel- und Bewegungsangebote
−
Umgestaltete Fläche in m²
−
Teilnehmende an den Kinder-, Jugend- und Bürgerbeteiligungen
−
Kosten
Sachkosten / Baukosten
−
Sozialraum Meschenich und Rondorf: Kostenschätzung
140.000 €
Davon:
Projektlaufzeit / Zeitraum
2017:
23.333,33 €
2018:
79.666,67 €
2019:
26.666,67 €
2020:
10.333,33 €
36 Monate / 3 Jahre
01.07.2017 bis 30.06.2020
Projektverantwortlicher
Förderung
Stadt Köln: Amt für Kinder, Jugend und Familie
−
EFRE
−
Kofinanzierung durch Städtebauförderung
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
133
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer 2.8.3
Handlungsfeld: Öffentlicher Raum
Maßnahme
Aufbau einer Begegnungsstätte im Sozialraum Meschenich
und Rondorf
Machbarkeitsstudie
Inhalt
Ausgangslage
Der Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt im äußersten südlichen Kölner Stadtrand. Er wird besonders durch die Hochhaussiedlung „Am Kölnberg“ dominiert und stigmatisiert. Der Stadtteil
teilt sich in die vier Quartiere: Alt-Meschenich, Neu-Meschenich,
Kölnberg und Rondorf auf.
Im Sozialraum bündeln sich soziale Problemlagen insbesondere
im Bereich der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“. Das Gebiet ist
durch eine besonders junge Bevölkerungsstruktur mit einem äußerst hohen Anteil an Personen mit Migrationshintergrunds (87,4
% – Stadtdurchschnitt: 34,9 %) geprägt. Hinzu kommt, dass ein
Großteil der Bevölkerung auf Transfereinkommen angewiesen ist
(41,7% SGB II-Bezieherinnen und Bezieher, 40,7% Empfangende
von Grundsicherung). Bei den unter 15-Jährigen leben über die
Hälfte der Kinder in einem Haushalt mit SGB II-Bezug. Nahezu
jeder Vierte ist zudem von Arbeitslosigkeit betroffen. Hinzu
kommt, dass der Hilfebedarf bei psychischen Problemen und
Suchterkrankungen hoch ist. Der große Integrationsbedarf wird
durch die Funktion des Quartiers als „Ankommensstadtteil“ noch
erhöht.
Im Sozialraum Meschenich und Rondorf finden sich kaum Einkaufsmöglichkeiten. Ein Schreibwarenladen mit Postannahme,
zwei große Discounter und zwei Bäcker bilden die Einkaufsmöglichkeiten für die Bewohner und Bewohnerinnen. Begegnungsräume, die auch für Veranstaltungen genutzt werde könnten, fehlen gänzlich. Durch die heterogene Gesamtsituation der in Teilen
dörflich geprägten Sozialstruktur und der Fokussierung großer
sozialer Problemlagen in der Großwohnsiedlung am Kölnberg
sind daher stadträumliche und soziale Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation erforderlich. Insbesondere die stigmatisierten
Bewohner und Bewohnerinnen der Großwohnsiedlung „Kölnberg“
gilt es in den Stadtteil zu integrieren.
Eine öffentliche Begegnungsstätte mit Café / Mittagstisch (evtl. als
Beschäftigungsprojekt), kleinem Veranstaltungssaal, Gruppenräumen, Möglichkeiten zur Beratung und als Treffpunkt soll zu
einem lebendigen Sozialraum beitragen, in dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbstbestimmt und bedarfsgerecht Partizipation und Teilhabe leben. Für alle Generationen des Sozialraums
gilt es Angebote und Leistungen im sozial-kulturellen Bereich zu
entwickeln.
Bei der Auswahl des Standortes der Begegnungsstätte ist darauf
zu achten, dass dieser nicht nur von den Bewohnerinnen und Be-
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
wohnern der Hochhaussiedlung, sondern auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern aus Alt- und Neu-Meschenich sowie aus
Rondorf akzeptiert wird. Die zukünftigen Angebote und Leistungen sollten sich auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung auf alle Bereiche des Sozialraums positiv auswirken und
von dessen Bewohnerinnen und Bewohnern angenommen werden. Nur dann kann eine Begegnungsstätte ihre integrativen Möglichkeiten entfalten und zur Entwicklung eines lebendigen Gemeinwohls beitragen.
Die Idee der Bürgerplaza
Die Bürgerplaza ist die Bezeichnung für Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten eines Sozialraumes, eines Stadtteiles
oder eines Quartiers. Die Sozialverwaltung strebt in Kooperation
mit anderen Ämtern und Akteuren eine Optimierung dieser Möglichkeiten in sozial-schwachen Stadtteilen an.
Die Idee geht davon aus, dass die Ermöglichungsstruktur in einem Quartier der Fokus ist, unter dem ein lebenswerter, ein lebendiger, ein von Gemeinsinn erfüllter, kurz: ein Stadtteil in sozialer Balance entstehen kann. Neben den ökonomischen Faktoren,
der Infrastruktur, gutem und bezahlbarem Wohnraum sind in besonderer Weise Begegnungsmöglichkeiten für die Menschen das,
was den lebendigen Stadtteil ausmacht. Die Begegnung ist der
Hebel, durch den die Bewohnerschaft selbstbestimmt und bedarfsgerecht Partizipation und Teilhabe leben.
Die Bürgerplaza ermöglicht auf niederschwellige Weise soziale
Kontakte, ist Ort selbstbestimmter Freizeitgestaltung und vermittelt bedarfsgerecht Hilfestellungen, pädagogische Angebote, kulturelle Impulse und eine persönliche Identifikation mit der Umwelt.
Sie übernimmt im Stadtteil die Funktion des Ambosses, auf dem
eine wirksame Präventionskette geschmiedet wird.
Charakter und Zielsetzung einer Bürgerplaza erfordert eine abgestimmte, organisierte, strukturierte und ressortübergreifende
Zusammenarbeit. So können die bereitgestellten Ressourcen
zweckmäßig und effizient genutzt werden. Dabei spielt die Gewinnung der Bewohnerinnen und Bewohner als engagierte Partner vor Ort eine herausragende Rolle.
Projektbeschreibung
Die Machbarkeitsstudie soll für den Sozialraum Meschenich und
Rondorf erkunden, welcher Standort für eine Begegnungsstätte im
Sinne der oben skizzierten Bürgerplaza geeignet ist oder ob sich
bereits vorhandenen Objekte für eine Begegnungsstätte eignen.
Erwartet wird ein konkreter Umsetzungsvorschlag (Standort, Baulichkeit, Nutzungs-, Betriebs- und Finanzkonzept) für eine Begegnungsstätte. Die Bewohnerschaft und die Akteure aus dem Sozialraum sind in den Prozess der Planung und Erstellung der
Machbarkeitsstudie einzubeziehen.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
135
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Ziele der Studie sind:
−
Ermittlung der konkreten Bedarfslage unter Berücksichtigung der vorhandenen Infra- und Angebotsstruktur
−
Entwicklung eines inhaltlichen Nutzungskonzeptes unter
Beteiligung der Sozialraumakteure und der Bewohnerschaft für unterschiedliche Zielgruppen und Nutzungszwecke
Erstellung eines funktionalen Raumnutzungskonzeptes
mit seinen pädagogischen, kulturellen, freizeitbezogenen,
sozialen und betreuungsorientierten Wirkungen / Aufgaben
−
−
Erstellung von Standortvorschlägen unter Berücksichtigung der Erreichbarkeit sowie der zur Verfügung stehenden baulich räumlichen Ressourcen (Neubau / Bestand)
−
Entwicklung eines Trägerkonzeptes / Betreibermodells unter Beteiligung der Bewohnerschaft, Verwaltung und Sozialraumakteuren
−
Finanzierungskonzept zum Betreibermodell
Die Machbarkeitsstudie soll auch Antworten auf folgende Fragen
finden:
−
Wo liegen die Risiken bei der Durchführung?
−
Welche hauptamtlichen Ressourcen benötigt die Begegnungsstätte, welche Ressourcen können bürgerschaftlich
organisiert und gewonnen werden?
−
Wie hoch sind die zu veranschlagenden Kosten (Planung,
Konzeptentwicklung beziehungsweise Miete, Betreiberkosten)?
−
Gibt es bezogen auf eine Begegnungsstätte im Sozialraum
noch andere Alternativen?
−
Sind die zur Verfügung stehenden Ressourcen in personeller und finanzieller Sicht langfristig ausreichend (Nachhaltigkeit)?
Zielgruppe
Bewohnerschaft und Akteure des Sozialraumes Meschenich und
Rondorf
Ziele
Querschnittsziel:
− Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Operative Ziele
−
Erschlossene und bedarfsgerecht weiterentwickelte Flächen für neue Nutzungen
−
Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume
136
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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Projektziele
Indikatoren
−
Ein geeigneter Standort für eine Begegnungsstätte ist gefunden
−
Das Raumkonzept für die Begegnungsstätte ist entwickelt
−
Ein wirtschaftlich tragfähiges Betreibermodell ist entwickelt
Vorliegen der umfassenden Machbarkeitsstudie zur weiteren Beratung in Politik, Verwaltung und Bürgerschaft
Anzahl der beteiligten Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraumes
Anteil der beteiligten Akteure
Kosten
Tagessatz: 1.000 € (brutto)
80 Tagessätze á 1.000 €
Gesamtkosten: 80.000 €
Davon 2017: 5.000 €
Davon 2018: 25.000 €
Davon 2019: 50.000 €
Für die Entwicklung und Errichtung einer Interimsbegegnungsstätte (2.8.3b) werden 250.000 € kalkuliert. Es ist beabsichtigt für das STEP 2017 einen Antrag für den Bau der Interimsbegegnungsstätte zu stellen.
Für den Aufbau der Begegnungsstätte (2.8.3a) werden
3.000.000 € kalkuliert. Der Bau erfolgt nach der laufenden EUFörderperiode nach entsprechendem Ratsbeschluss.
Projektlaufzeit / Zeitraum
30 Monate / 2,5 Jahr
01.01.2017 bis 30.06.2019
Projektverantwortlicher
Förderung
Bemerkungen
Stadt Köln: Amt für Soziales und Senioren
−
Städtebauförderung
Von Anfang an sollten alle Akteure und die Bewohnerschaft des
Sozialraumes eingebunden werden.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
137
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer 2.8.5 Handlungsfeld: Öffentlicher Raum
Maßnahme
Machbarkeitsstudie zur Radschnellwegverbindung in den
Kölner Süden (Sozialraum Meschenich und Rondorf)
Inhalt
Ausgangslage
−
Die beiden Stadtteile Meschenich und Rondorf sind bezüglich des Fahrradverkehrs nur bedingt für den Berufsund Alltagsverkehr an die Kölner Innenstadt angebunden.
−
Radverkehrsanlagen mit Netzbezug befinden sich hauptsächlich entlang der Brühler Straße (Bundesstraße 51).
Diese Anlage entspricht jedoch nicht mehr den heutigen
Anforderungen. Zusätzlich können einigen Wirtschaftswegen eine Netzfunktion zugeordnet werden. Die Bödingerstraße (Kreisstraße 31) und die Zaunhofstraße (Kreisstraße 15) weisen gar keine Radverkehrsanlagen auf.
−
Der Sozialraum Meschenich und Rondorf weißt im Modal
Split einen Radverkehrsanteil von rund 10 Prozent auf
und liegen damit deutlich unter dem Durchschnitt der
Stadt Köln.
−
Das geplante Wohnbauvorhaben Rondorf Nord West
könnte den Anteil des Radverkehrs noch erhöhen
−
Ein touristisches Radwegenetz wurde im Rahmen der
RegioGrün auch für den Kölner Süden geschaffen. Jedoch ist dieses Radwegenetz vordringlich auf den Freizeitverkehr ausgerichtet.
−
Insgesamt fehlt eine attraktive und bedarfsgerechte Radschnellwegeverbindung in den Kölner Süden und in die
Nachbarkommunen Brühl und Wesseling.
−
Das Radschnellwegkonzept der Region Rheinland weißt
auf dieser Achse eine mögliche Radschnellwegeverbindung aus. Dieses Konzept wurde auf dem Treffen der
linksrheinischen Bürgermeister (Februar 2013) als Gesamtkonzeption beschlossen.
Projektbeschreibung
−
Förderung des Radverkehrs im Sozialraum Meschenich
und Rondorf
−
Verbesserung der Radwegeverbindung für den Berufsverkehr in Richtung Kölner Innenstadt und den angrenzenden Gewerbegebieten
−
Berücksichtigung und sichere Führung von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern zur Herstellung eines Netzschlusses in Nord-Südrichtung
−
geradlinige Führung des Radverkehrs auf der kreuzenden
Veloroute von der Kölner Innenstadt in den Kölner Süden
und den Nachbarkommunen Brühl und Wesseling
138
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Zielgruppe
Ziele
−
Anwohnerinnen und Anwohner des Sozialraumes
Meschenich und Rondorf
−
Berufspendler aus dem Kölner Süden in die angrenzenden Gewerbegebiete (Rodenkirchen, Godorf, Wesseling)
−
Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer in und aus dem
Kölner Süden
Operative Ziele
−
aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume
−
Geminderte und gemilderte Umweltbelastungen
Projektziele
Indikatoren
Kosten
−
Radverkehrsqualitäten verbessern und stärker vernetzen
−
Erhöhung des Radverkehrsanteils durch Verlagerung
vom motorisierten Individualverkehr
−
Länge der Radschnellwegeverbindung in km
Sachkosten
Vorgeschaltete Machbarkeitsstudie: 63.000 €
Gesamtkosten Machbarkeitsstudie 63.000 €
Davon 2016: 12.000 €
Davon 2017: 40.000 €
Davon 2018: 11.000 €
Geschätzte Baukosten
Nachrichtlich: Radschnellwegverbindung Meschenich und Rondorf im Vollumbau 8,5 km x 1 Millionen € pro km: 8.500.000 €
(Baukosten). Der Bau erfolgt nach der laufenden EUFörderperiode nach entsprechendem Ratsbeschluss.
Projektlaufzeit / Zeitraum
24 Monate / 2 Jahre
01.07.2016 bis 30.06.2018
Projektverantwortlicher
Förderung
Stadt Köln: Amt für Straßen und Verkehrstechnik
−
EFRE
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
139
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer
Handlungsfeld: Öffentlicher Raum
2.8.6
Maßnahme
„Vertiefende Untersuchung Kölnberg“
Inhalt
Ausgangslage
Die Anfang der 1970er Jahren vor der Eingemeindung nach
Köln am nördlichen Rand des Stadtteils Meschenich freifinanziert errichtete Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ besteht aus
vier Gebäudekomplexen mit bis zu 26 Stockwerken und umfasst
insgesamt 1.300 Wohneinheiten. Der Gesamtkomplex weist sowohl städtebauliche Missstände als auch deutliche bauliche Instandhaltungsmängel und ganz erhebliche Modernisierungserfordernisse auf. Aufgrund der abseitigen Lage im Stadtgebiet,
der unzureichenden öffentlichen Erschließung und der städtebaulichen und baulichen Mängel ist die Großwohnsiedlung bereits langjährig durch eine einseitige Sozialstruktur der Bewohnerschaft gekennzeichnet. Mit der Großwohnsieldung verbinden
sich außerdem Beobachtungen bzw. polizeiliche Feststellungen
zur gewerbsmäßigen Prostitution und zum Umschlag illegaler
Drogen. Obwohl die Bewohnerschaft aufgrund des angespannten Kölner Wohnungsmarktes nur auf geringe kostengünstige
Wohnalternativen zurückgreifen kann, ist die Großwohnsiedlung
auch Durchzugsgebiet mit häufigen Bewohnerwechseln.
Als besonders schwierig zur Behebung dieser Missstände erweist sich die kleinteilige und überwiegend unübersichtliche Eigentümerstruktur, zu denen unter anderem ausländische Immobilienfonds zählen. Eine aktivierende Ansprache und eine Mobilisierung dieser Eigentümer stellt daher eine besondere Herausforderung dar.
140
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Ein wesentliches Ziel der Untersuchung ist es, eine Erneuerungs- und Stabilisierungsstrategie für die Großwohnsiedlung zu
erstellen, die darauf ausgerichtet ist, die Siedlung zu „normalisieren“, d.h. städtebaulich und baulich an zeitgemäße Standards
heranzuführen und so für breitere Schichten der Bevölkerung
akzeptabel zu machen. Damit die langjährige Stigmatisierung
der Bewohnerschaft beendet werden kann, ist das Ansehen des
Quartiers ganz erheblich aufzuwerten. Da der Schlüssel hierzu
in der Eigentümerschaft liegt, ist diese zunächst vollständig zu
ermitteln.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach preiswertem Wohnraum in
der Stadt Köln sind die Wohnstandortalternativen für die etwa
4.000 Bewohnerinnen und Bewohner des Kölnbergs sehr gering.
Um umfangreichere bauliche Veränderungen vornehmen zu
können – hierbei sind auch Rückbaumaßnahmen zu prüfen – ist
jedoch eine zumindest temporäre Wohnstandortalternative
zwingende Voraussetzung.
Daher muss die Erneuerungsstrategie die bestehende Bevölkerungsstruktur berücksichtigt und für diese sozialverträgliche Lösungen anbieten.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
141
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Hinzu kommen Nutzungs- und Gestaltungsprobleme im Ortseingang Meschenichs rund um die Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“. Der Bereich am Kampshof mit dem Einmündungsbereich
von der Alten Fischenicher Straße in die Brühler Landstraße
(Bundesstraße 51) sowie dem westlich versetzt liegenden Abzweig der Straße „An der Fuhr“ kann als zentrales Bindeglied
der einzelnen Siedlungsteile und dem historischen Zentrum des
Stadtteils den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Insbesondere durch die geplante Ansiedlung von öffentlichen Nutzungen mit starkem Publikumsverkehr (Kita, Polizei) im
derzeit ungenutzten und denkmalgeschützten Kampshof ist eine
Umgestaltung der unmittelbar angrenzenden und fast ausschließlich dem Kraftfahrzeug-Verkehr dienenden Verkehrsflächen unumgänglich, die derzeit noch von den Verkehrsmengen
des Durchgangsverkehrs bestimmt sind Hierdurch setzt sich die
Großwohnsiedlung auch räumlich deutlich vom historischen
Siedlungsbereich und Ortszentrum Meschenich ab. Eine stärkere Einbindung in den gewachsenen Stadtteil ist dringlich.
Es fehlt an Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten im öffentlichen
Raum. Die aktuell ausschließlich auf den motorisierten Verkehr
ausgerichteten Straßenverkehrsflächen mit umfänglichen, teilweise freilaufenden Abbiegespuren führen seit Jahren zu sich
stetig verschärfenden Nutzungskonflikten mit den wichtigen Aufenthalts- und Fußwegebeziehungen der Anwohnerinnen und
Anwohner innerhalb des Ortsteils. Der Zugang zu den neuen
Gemeinschaftsnutzungen im Bereich des Kamphofs ist ohne
Umbau dieses Ortseingangsbereiches nicht ungehindert möglich.
142
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Gestaltungsmöglichkeiten des Ortseingangs ergeben sich vor
allem durch die derzeit in Abstimmung befindlichen Planungen
zur Ortsumgehung in Meschenich, welche zu einer verkehrlichen
Entlastung im Bereich des Ortseingangs beitragen wird. Die weiteren Entwicklungen sind bei der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie einzubeziehen (ggf. in Szenarien). Erstes Ziel muss hier
die Rückgewinnung von Flächen mit Aufenthaltsqualität sein.
Die Ortsumgehung ist Gegenstand eines laufenden Planfeststellungsverfahrens. Die Planung sieht einen größeren Knotenpunkt
vor, der den Schwerpunkt des Verkehrs nördlich an Meschenich
vorbeiführt. Zurzeit stehen vier Varianten zur Diskussion.
Ausgehend von örtlichen Planungsvorstellungen bietet sich hier
die Möglichkeit zur partizipativen Entwicklung für eine den zukünftigen Anforderungen gerecht werdende Umplanung. Als
Planungsgrundlage soll in einem ersten Schritt mit einer umfänglichen Öffentlichkeitsbeteiligung (im Rahmen von Workshops)
eine entsprechende Machbarkeitsstudie erstellt werden.
Projektbeschreibung
Modul 1: Vertiefende Untersuchung
Die vertiefende Untersuchung der Großwohnsiedlung Am Kölnberg hat das Ziel, eine Erneuerungs- und Stabilisierungsstrategie zu entwickeln, die die städtebaulichen Missstände und baulichen Mängel der Großwohnsiedlung mittel- bis längerfristig behebt und über eine Aufwertung des Komplexes diesen für breitere Schichten der Bevölkerung attraktiviert.
Hierzu sind folgende Arbeitsschritte umzusetzen:
−
−
−
−
−
Komplette Erfassung und Darstellung der Eigentümerstruktur
Wege zur aktivierenden Ansprache und Mobilisierung der
Eigentümer (dieser Baustein bildet den Schwerpunkt der
Maßnahme, z. B. Aktivierung durch die Maßnahme 5.0.3
Hof-, Haus- und Fassadenprogramm)
Entwicklung und Bewertung von alternativen Szenarien
zur langfristigen Umgestaltung und Aufwertung des Kölnbergs unter Berücksichtigung des Stadtteils Meschenich
Zusammenfassendes Entwicklungskonzept auf der
Grundlage des vorgeschlagenen Erneuerungsszenariums
mit Darstellung der Erneuerungsstrategie
Ableitung von kurz-, mittel- und langfristig greifenden Planungs- und Handlungsempfehlungen und Darstellung der
Umsetzungserfordernisse.
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie „Neugestaltung des öffentlichen Raums“ fließen mit in die Untersuchung ein.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Erfahrungen aus anderen Kommunen (wie Bergheim Südwest,
Dortmund Kielstraße, Gladbeck Schwechater Straße) sollen in
den Prozess der Eigentümeraktivierung und -mobilisierung einbezogen werden.
Modul 2: Partizipative Neugestaltung des öffentlichen Raums
„Ortseingang Meschenich und Nahbereich Kölnberg“
Ziel dieser Maßnahme ist es, den von Köln gesehenen Ortseingang der heutigen B 51/Brühler Landfstraße in Höhe der Großwohnanlage ‚Am Kölnberg‘ und dem Baudenkmal Kampshof
nach Herausnahme des Durchgangsverkehrs aufzuwerten, insbesondere durch eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Die absehbare Realisierung der Ortsumgehung Meschenich als Verbindung zwischen der A 563 und dem GVZ Eifeltor ist Voraussetzung des Moduls 2.
Hierzu sind in der Machbarkeitsstudie folgende Planungsschritte
erforderlich:
−
−
−
−
Feststellung der Anforderungen an den öffentlichen Raum
aus den angrenzenden Nutzungen und den verkehrlichen
Erfordernissen unter Beteiligung der betroffenen Nachbarschaften
Erarbeitung möglichst alternativer Gestaltungskonzepte
mit den betroffenen Anwohnern, Eigentümern und Gewerbetreibenden
Konsensuale Verständigung auf eine Neugestaltung des
nördlichen Ortseingangsbereiches mit Lageaufwertung für
die angrenzenden Nutzungen und verbesserten Aufenthaltsqualitäten
Erstellung einer Entwurfsplanung samt Kostenberechnung und Zeit-Maßnahmen-Planung zur Umsetzung
Dabei ist die besondere Situation im Umfeld der Großwohnsiedlung Kölnberg zu beachten.
Die Neugestaltung des öffentlichen Bereichs bildet einen ersten
Beitrag zur Aufwertung des Quartiers. Dennoch ist eine Umgestaltung der Großwohnsiedlung und des unmittelbaren Wohnumfeldes zur Verbesserung der Lebenssituation der Bewohnerinnen
und Bewohner unerlässlich. Sowohl die Großwohnsiedlung als
auch das Umfeld sind in Privatbesitz und durch eine Vielzahl von
Einzeleigentümer geprägt, deren Struktur bislang nicht vollständig bekannt ist. Daher steht die Umgestaltung in engem Zusammenhang mit der Maßnahme „Vertiefende Untersuchung Kölnberg“, die sich mit der strukturellen Verbesserung der Großwohnsiedlung befasst.
In die Umgestaltung sollen zudem aktuelle Aspekte der Freiraumgestaltung, insbesondere der Entsiegelung, im Hinblick auf
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
stadtklimatische Herausforderungen (Klimawandel: Hitze, Starkregen) mit einfließen.
Zielgruppe
Eigentümer der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“
Bewohnerinnen und Bewohner
Ziele
Modul 1:
Querschnittsziel
−
−
Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Nachhaltigkeit
Operative Ziele
−
−
−
−
Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume
Stärker unterstützt und entwickelte Wohnadresse
Verbesserte Vernetzung und Kooperation der Wohnungsmarktakteure
Klärung bzw. Definition von Maßnahmen zur Beseitigung
der städtebaulichen Missstände und baulichen Mängel
bzw. Modernisierungsrückstände und deren Umsetzungsmöglichkeiten
Projektziele
−
−
−
Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen der
Bewohnerinnen und Bewohner des Kölnbergs
Herstellung bzw. Förderung einer ausgeglichenen Bewohnerstruktur
Verbesserung des Stadtteilimages
Modul 2:
Querschnittsziel
−
Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Operative Ziele
−
−
−
Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume
Erschlossene und bedarfsgerecht weiterentwickelte Flächen für neue Nutzungen
Geminderte und gemilderte Umweltbelastungen
Projektziele
−
−
−
−
Erhöhung der Verweildauer und Aufenthaltsqualität durch
verbesserte Nutzungsmöglichkeiten
höhere Lebensqualität
Verbesserung der Integrations- und Kommunikationsmöglichkeiten durch Begegnungsräume
Stärkung der lokalen Identität
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
145
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
−
−
−
−
Indikatoren
Verbesserung des Mikroklimas durch Entsiegelung, Erhöhung des Grünanteils
Belebung und Stärkung des Einzelhandelsangebotes im
Nahversorgungszentrum
geringere Verwahrlosungstendenzen
wohnortnahe Freiraumqualitäten
Modul 1:
−
−
Vorliegen der umfassenden Machbarkeitsstudie zur weiteren Beratung in Politik, Verwaltung und Bürgerschaft
Anzahl der beteiligten Akteure
Modul 2:
−
Kosten
zu bearbeitende Fläche rund 4.000 bis 5.000 qm
Sachkosten
Modul 1:
Kosten Machbarkeitsstudie: 350.000 €
Modul 2:
Kosten Machbarkeitsstudie: 190.000 €
Durchführung Beteiligung / Workshops: 10.000 €
Gesamtkosten 550.000 €
Davon 2017: 70.000 €
Davon 2018: 170.000 €
Davon 2019: 170.000 €
Davon 2020: 140.000 €
Alle Angaben grobe Schätzungen, da aktueller Planungsstand
noch keine genaue Kostenermittlung zulässt.
Die Stadt Köln wird die Maßnahme ausschreiben und nach
Auswertung einen entsprechenden Auftrag erteilen.
Für die Neugestaltung des öffentlichen Bereichs werden
4.000.000 € kalkuliert. Der Bau erfolgt nach der laufenden
EU-Förderperiode nach entsprechendem Ratsbeschluss.
Projektlaufzeit / Zeitraum
36 Monate / 3 Jahre
01.07.2017 bis 31.06.2020
146
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Projektverantwortung
Förderung
Stadt Köln: Amt für Stadtentwicklung und Statistik
−
Städtebauförderung
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer
Handlungsfeld: Öffentlicher Raum
2.8.7
Maßnahme
Umgestaltung der Kapellenstraße und der Rondorfer Hauptstraße in Köln-Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Derzeit wird das Wohnungsbauprojekt Rondorf Nord-West mit
circa 900 Wohneinheiten entwickelt. Hierbei handelt es sich um
eine der letzten großen Wohnbaulandreserven im Kölner Süden,
die der Stadt gemäß der Darstellung im Flächennutzungsplan
noch zur Verfügung stehen. Diese neue Planung bedingt auch,
dass die Husarenstraße als Haupterschließungsstraße ausgebaut werden muss und nach einer Kreuzung mit der Kapellenstraße eine Fortführung der Straße bis zur Bödinger Straße notwendig wird. Gleichzeitig ist vorgesehen, parallel zu dieser Straßenführung eine Freihaltetrasse für eine Standbahnlinienverlängerung bis nach Meschenich zu trassieren.
Ziel ist es auch, westlich von Rondorf den Ortsrand durch weitere
Wohnbauflächen neu zu definieren. Hierzu soll eine städtebauliche Abrundung des Ortsrandes erfolgen, die circa 300 weitere
Wohneinheiten ermöglicht.
Voraussetzung für das neue Wohnprojekt ist die Herstellung der
notwendigen Infrastruktur mit Erschließungsstraßen und ÖPNVAnschluss. Ziel ist es, eine integrierte oder auch separat geführte
Entlastungsstraße zu trassieren, die vom Weißdornweg kommend auf die Husarenstraße abschwenkt und dann über die Kapellenstraße bis zur Bödinger Straße geführt wird. Bedingung
hierfür ist, die heute stark belasteten innerörtlichen Straßen im
Ortskern zu entlasten und verkehrsberuhigt auszubauen.
Projektbeschreibung
Ziel der Planung ist es, die Kapellenstraße und die Rondorfer
Hauptstraße nach der Inbetriebnahme der bereits oben beschriebenen Entlastungsstraße vom Durchgangsverkehr weitestgehend zu entlasten. Der zur Verfügung stehende Raum soll den
Bürgern vor Ort stärker zur Verfügung gestellt und die Aufenthaltsqualität gestärkt werden.
Ziel ist es auch den Geschäfts- und Dienstleistungssektor in den
bezeichneten Straßen zu stärken.
Das Entlastungspotential im Ortskern wird bei Annahme der Netzergänzung mit 30-50% der Bestandsverkehre angenommen.
Zu berücksichtigen ist, dass die Kapellenstraße und die Rondor-
148
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
fer Hauptstraße Landesstraßen sind. Daher ist auch eine Umstufung als Gemeindestraße in Abstimmung mit dem Landesbetrieb
NRW und eine Ausweisung einer alternativen Führung für die
Landesstraße erforderlich.
Zielgruppe
Ziele
alle Ortsansässigen des Stadtteils
−
−
−
−
Indikatoren
Kosten
−
−
Erhöhte Aufenthaltsqualität durch verbessertes stadträumliches und funktionales Erscheinungsbild
Verkehrsreduzierung
Verkehrsberuhigung
Verbesserung der Nutzbarkeit für Nutzer der vorhandenen Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe
Anzahl und Art der Verkehrsteilnehmer vorher / nachher
Anzahl und Art der Nutzerinnen und Nutzer vorher /
nachher
Sachkosten [netto]:
Planungskosten: 300.000 €
Baukosten:
1.500.000 €
Gesamtkosten 1.800.000 €
Leistungsphasen 1-3 ab 2017:
Davon 2017: 70.000 € (Planungskosten)
Davon 2018: 70.000 € (Planungskosten)
Davon 2019: 70.000 € (Planungskosten)
Leistungsphasen 4-9 ab 2020:
Davon 2020: 590.000 € (90.000 € Planungskosten)
Davon 2021: 500.000 €
Davon 2022: 500.000 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
60 Monate / 5 Jahre
01.07.2017 bis 30.06.2022
Projektverantwortung
Stadt Köln: Stadtplanungsamt in Kooperation mit dem Amt für
Straßen und Verkehrstechnik, dem Amt für Landschaftspflege
und Grünflächen und dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
149
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Förderung
Bemerkung
−
Städtebauförderung
Das Vorhaben ist Teil einer Gesamtmaßnahme zur Aufwertung
des öffentlichen Raums
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
150
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
10.6
Handlungsfeld 3: Wirtschaft und Qualifizierung
Lfd. Nr. 3.0.1
Handlungsfeld: Qualifizierung / Lokale Ökonomie
Maßnahme
„CheckPraxis“ – Schule und Praxis im Dialog für Schülerinnen und Schüler aus dem Sozialraum Meschenich und
Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Im Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt der Anteil an Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) mit 29,8 % sehr deutlich über dem städtischen Durchschnitt (15,7 %). Knapp 40 %
der Bewohner haben einen Migrationshintergrund. Die SGB II
Quote liegt mit 14,5 % etwas höher als der Gesamtwert von
13,2 % bezogen auf ganz Köln. Insbesondere in den Hochhäusern „Auf dem Kölnberg“ findet sich eine wesentliche höhere
Konzentration der SGB II Beziehenden und Familien mit Multiproblemlagen. Damit einher geht eine unterdurchschnittliche
Bildungsbeteiligung. Weniger als ein Drittel der Kinder besuchen
ein Gymnasium, das zudem nur außerhalb des Sozialraumes zu
erreichen ist.
Als eine Folge der Lebensumstände findet ein hoher Anteil der
Jugendlichen nur erschwert Zugang in den Ausbildungsmarkt.
Dazu kommt, dass sie keine Kenntnis über das breite Spektrum
an möglichen Ausbildungsberufen haben und zudem oft eine
Schwellenangst, die Betriebe zu besuchen und mit ihnen Kontakt
aufzunehmen.
Projektbeschreibung
Mit dem Angebot checkPraxis wird eine Lücke im Angebot berufsvorbereitender Maßnahmen geschlossen, die trotz KAoA
noch existiert. In Abgrenzung zu anderen Berufsinformationstagen und Ausbildungsmessen hat sich checkPraxis einige Maximen gesetzt, die im Veranstaltungskonzept realisiert werden:
Klasse statt Masse: Unternehmen, die im Sozialraum agieren
und auf Nachwuchssuche sind, schließen sich dem checkPraxisNetzwerk an und lernen interessierte Schülerinnen und Schüler
intensiver kennen. Ziel von checkPraxis ist es ausdrücklich, das
Bewerberpotential in Schulen für Unternehmen ausfindig zu machen und die Unternehmen in ihrer Nachwuchsentwicklung zu
fördern. So sollen interessierte und engagierte Schülerinnen und
Schüler die Chance bekommen, Unternehmen und deren Personalentscheider kennen zu lernen. Im Umkehrschluss können
Unternehmen auch Potenziale der Jugendlichen erkennen und
für ihr Unternehmen nutzen.
Viele Unternehmen besetzen ihre Ausbildungsplätze auch heute
noch über langwierige und kostenintensive Einstellungsverfahren, die letztendlich auch nicht gewährleisten können, dass die
Ausbildung letztendlich zum Erfolg führt. Für Unternehmen kann
das Engagement im Sozialraum mit individuellen und kompetenzorientierten Förder- und Ausbildungsstrategien die bessere
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
151
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Alternative sein.
Maßgeschneidert statt beliebig: Damit die quartiersbezogenen
Unternehmen, die vorgestellten Berufe und die Schülerinnen und
Schüler gut zusammen passen ist das Workshopprogramm auf
die jeweilige Zielgruppe abgestimmt.
Konkret statt schwammig: klare und einfache Zielsetzung der
Veranstaltung. Alle Unternehmen bringen echte Chancen für die
Schülerinnen und Schüler mit. Es geht um Ferienjobs, Praktikumsplätze und vor allem um die Ausbildung im jeweils nächsten
Jahr.
Teamwork statt Einzelkämpfertum: Der Zusammenschluss birgt
Synergieeffekte und bündelt Kräfte. Jede Veranstaltung wird im
checkPraxis-Netzwerk ausgewertet, damit die Erfahrungen in die
Planung der nächsten Veranstaltung einfließen.
Interessiert statt unfreiwillig: Eine Besonderheit der Maßnahme
stellt die Freiwilligkeit der Teilnahme dar. Nicht ganze Klassen
und Stufen sind Zielgruppe von checkPraxis sondern einzelne
Schülerinnen und Schüler, die sich freiwillig und selbstständig
anmelden und im Vorfeld auf die Ausbildungsangebote vorbereitet werden. Die Jugendlichen melden sich in eigener Initiative
und selbständig zu den Workshop-Nachmittagen an, die außerhalb der Schulen und in der Freizeit stattfinden. Das gewährleistet, dass die teilnehmenden Jugendlichen eine hohes Interesse
und Motivation mitbringen.
Im Rahmen der geplanten Maßnahme wird den Jugendlichen
die Möglichkeit geboten, in direkten Kontakt mit Unternehmen zu
kommen und sich an praktischen Übungen über Berufsinhalte zu
informieren. Bei dem Projekt informieren quartiersbezogene und
ausbildende Unternehmen im Rahmen von WorkshopVeranstaltungen praxisnah über Art und Inhalt der von Ihnen
angebotenen Ausbildungsberufe und zeichnen die Berufswege
auf. Dabei bieten Ausbilderinnen und Ausbilder aus den Betrieben, oft auch in Begleitung von ihren Auszubildenden, praktische
berufsbezogene Übungen an, bei denen die Jugendlichen ihre
Fertigkeiten für das jeweilige Berufsfeld ausprobieren können.
Bei Bedarf kann der Workshop auch in das Unternehmen gelegt
und dort durchgeführt werden. Die Unternehmen haben so die
Möglichkeit, sich ein persönliches Bild von den jungen Menschen
zu machen und damit eine eventuelle Vorauswahl für ein längeres Praktikum oder auch eine Ausbildung zu treffen.
Die erforderliche Kooperationsstruktur mit Unternehmen wird
durch persönliche Ansprache durch den Träger erfolgen. Dabei
wird auf das bereits bestehende Unternehmensnetzwerk zurückgegriffen, dem neue Unternehmen hinzugefügt werden. In den
Schulen erfolgt die Ansprache über Kontaktaufnahme zu den
StuBos die checkPraxis aus anderen Zusammenhängen schon
kennen.
152
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Operative Bausteine des Projekts:
−
Akquise und Information der quartiersbezogenen Ausbildungsbetriebe für das Projektgebiet Meschenich und
Rondorf.
−
Akquise und Information interessierten Schülerinnen und
Schüler aus dem Projektgebiet Meschenich und Rondorf.
−
Planung, Organisation, und Durchführung von checkPraxis-Netzwerktreffen.
−
Webseite mit Darstellung der Angebote, Informationen
und Anmeldungsformular für den Sozialraum Meschenich
und Rondorf.
−
Zahlenmäßige Auswertung und Evaluation der Veranstaltungen.
−
Teilnahmebescheinigung: die Schülerinnen und Schüler
erhalten eine Urkunde für ihre Bewerbungsmappe, den
BerufswahlpassPlus.
Als Ergänzungsangebot zu den bereits bestehenden Berufsfeldorientierungen aus dem Landesprogramm KAoA und bestehenden Angeboten der Kammern wendet sich das Projekt gezielt an
Schulabgängerinnen und Schulabgänger der Sekundarstufe I
und II ab der Jahrgangsstufe 9 aus dem Fördergebiet Meschenich und Rondorf. Im Gegensatz zur Berufsfelderkundung die
bereits in der Jahrgangsstufe 8 durchgeführt wurde, konkretisiert
checkPraxis die gewonnenen Erkenntnisse und konkretisiert die
Kontaktaufnahme zu den quartierbezogenen Ausbildungsbetrieben in Richtung Praktikum und duale Ausbildung.
Eine Besonderheit im Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt
darin, das hier keine weiterführenden Schulen im Sekundarbereich I und II vorhanden sind. Die Schülerinnen und Schüler aus
dem Fördergebiet besuchen zum überwiegenden Teil die Gemeinschaftshauptschule Ringelnatzstraße in Köln-Rodenkirchen
und die Gesamtschule Rodenkirchen sowie die Europaschule in
Köln-Zollstock. Der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern
muss demzufolge an den Schulen außerhalb des Projektgebietes
erfolgen. Zudem ist es sinnvoll die Jugendzentrumseinrichtung in
Meschenich zu beteiligen.
Die Kontakte zu Ausbildungsunternehmen aus dem checkPraxisNetzwerk sollen auch verstärkt zur Bereitstellung von Angeboten
im Landesprogramm KaoA genutzt werden. So werden Unternehmen, die durch checkPraxis in ihrer Nachwuchsentwicklung
gestärkt werden, aufgefordert, zusätzliche Angebote zum Beispiel im Bereich der Berufsfelderkundung zu entwickeln und in
die Datenbank einpflegen.
Eine Überschneidung mit dem Bundesprogramm „Komm auf
Tour“ ist weder inhaltlich, noch durch die unterschiedliche Zielgruppe möglich. „Komm auf Tour“ wendet sich an Jugendliche
der Jahrgangsstufen 7 und unterstützt diese spielerisch bei der
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
153
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Entdeckung ihrer Talente und dient der gesundheitlichen Aufklärung.
Zielgruppe
Schülerinnen und Schüler (ab Jahrgang 9) aus dem Sozialraum
Meschenich und Rondorf
Quartiersbezogene Ausbildungsbetriebe für den Sozialraum
Meschenich und Rondorf
Ziele
Operative Ziele:
−
Verbessertes Übergangsmanagement - Frühe Bildung,
Schule, Beruf, Arbeitsmarkt
−
Neu geschaffene und bedarfsgerechte Angebotsstrukturen und/oder Ausbildungsplätze
−
Vernetzte Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich
Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen
Projektziele:
Indikatoren
−
Berufsinformation: die Teilnehmer setzen sich praxisnah
mit verschiedenen Ausbildungsberufen in ihrem Umfeld
auseinander.
−
Networking: Personalverantwortliche, Auszubildende und
Schüler lernen sich persönlich kennen.
−
Vermittlung: die Unternehmen sind auf Nachwuchssuche
und bringen konkrete Angebote für Ferienjobs, Praktikumsplätze und / oder Ausbildungsplätze mit.
−
Förderung der Nachwuchsentwicklung der quartierbezogenen Ausbildungsbetriebe durch Netzwerkbildung und
handlungsorientierte Angebotsstrukturen
−
Erweiterung des Bewerberspektrums für Unternehmen im
Sozialraum Meschenich und Rondorf
−
Stärkung der unternehmerischen Verantwortung für den
Sozialraum Meschenich und Rondorf
−
Ziel ist es, möglichst vielen Jugendlichen aus dem Sozialraum Meschenich und Rondorf das breite Spektrum an
Ausbildungsberufen in ihrer Umgebung nahe zu bringen
−
Durch Kontakt zu Unternehmen einen vertieften Einblick
in das Berufsleben und die dort bestehenden Anforderungen zu erhalten.
−
Zahl der teilnehmenden Jugendlichen aus dem Sozialraum Meschenich und Rondorf
−
Zahl der teilnehmenden quartiersbezogenen Unternehmen für den Sozialraum Meschenich und Rondorf
154
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Kosten
Basis für die Berechnung:
Es sind zwei Veranstaltungen à drei Tage geplant.
Für die Durchführung aller oben genannten Projektbausteine
wird von einem Arbeitsumfang von einem Monat ausgegangen.
Die Veranstaltungen werden innerhalb von 24 Monaten durchgeführt.
Personalkosten für eine Veranstaltung
Stelle Projekt MA (1.5.3.1.3)
6.789 €
Stelle Assistenz (1.5.3.1.5)
2.955 €
Summe:
9.744 €
Personalkosten für zwei Veranstaltungen:
Sachkosten (Plakate, Flyer, Internet,
Raummieten/Catering)
Sachkosten für zwei Jahre:
Gesamtkosten für zwei Veranstaltungen
19.488 €
3.354 €/Jahr
6.708 €
26.196 €
davon:
2017: 6.549 €
2018: 13.098 €
2019: 6.549 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
01.07.2017 - 30.06.2019
Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung
abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme.
Projektverantwortlicher
Stadt Köln: Amt für Wirtschaftsförderung, Abteilung 804 Arbeitsmarktförderung
Förderung
ESF
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurde geprüft und sind nicht
erkennbar
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
155
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer 3.8.2 Handlungsfeld: Wirtschaft und Qualifizierung
Maßnahme
Inhalt
Jobcoach im Sozialraum Meschenich und Rondorf mit
Schwerpunkt Kölnberg
Ausgangslage
Im Sozialraum Meschenich/ Kölnberg besteht eine SGB II-Quote
in Höhe von 41,7 Prozent (Stadt Köln: 13,2 %) Es besteht somit
ein hoher Bedarf an Unterstützung bei der Integration von langzeitarbeitslosen Menschen, die mit heranführenden, niedrigschwelligen Angeboten zielgruppengerecht umgesetzt werden
soll.
Die Erfahrungen aus dem Strukturförderprogramm MÜLHEIM
2020, in dem Vorläuferprojekte zur vorgeschlagenen Maßnahme
sehr erfolgreich umgesetzt werden konnten, zeigen, dass mit
einer das JobBörsen-Programm ergänzenden und auf die Zielgruppe zugeschnittenen, individuellen und passgenauen Beratungsleistung eine Steigerung der Arbeitsfähigkeit beziehungsweise die Integration in Arbeit zu erreichen ist. Die Teilnehmenden durchlaufen parallel sowohl das JobBörsen-Programm als
auch die Maßnahme Jobcoach.
Projektbeschreibung
In das Jobcoach - Projekt werden ausschließlich Personen mit
besonderer Hilfebedürftigkeit aufgenommen. Diese zeigt sich in
schweren Vermittlungshemmnissen und multiplen Problemlagen,
die beispielsweise von fehlender Kinderbetreuung, Schulden/Suchtproblematiken, gesundheitlichen Einschränkungen, fehlende Schul- und Berufsabschlüsse, bis zu unzureichenden
Sprachkenntnissen und Arbeitslosigkeit von mehr als 5 Jahren
reichen.
Hier bedarf es einer über das Beratungsangebot des Jobcenters
und des Jobbörsenprogramms hinausgehenden intensiven Betreuung und Unterstützung.
Der Jobcoach berät nicht nur bei berufsbezogenen sondern auch
bei familiären und/oder persönlichen, finanziellen oder gesundheitlichen Themen. Hierzu muss ein besonderes persönliches
Vertrauensverhältnis aufgebaut werden.
Mittels personenbezogenen Profilings und Coaching soll den
Teilnehmenden ein Weg eröffnet werden, an dem am Schluss
die Integration in den Arbeitsmarkt steht. Die Teilnehmenden
werden motiviert, dieses Ziel in erreichbaren Teilschritten mit
professioneller Begleitung und Unterstützung anzugehen. Durch
die zusätzliche Nutzung des gesamten Kölner Hilfesystems (zum
Beispiel Kinderbetreuung, Offener Ganztag), und insbesondere
der im Sozialraum bestehenden Hilfeangebote (zum Beispiel
Fachdienst für Integration und Migration, Familienberatung,
Haushaltsberatung, Jugendmigrationsdienst), sollen die individuell bestehenden Arbeitsvermittlungshemmnisse abgebaut werden. Um die erfolgreichen Vermittlungen langfristig zu sichern,
156
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
werden sowohl die Teilnehmenden als auch der Arbeitgeber
nach Aufnahme des Beschäftigungsverhältnisses weiterhin begleitet. Durch telefonischen oder persönlichen Kontakt können
drohende oder auftretende Probleme bereits frühzeitig erkannt
und durch Einleitung entsprechender Schritte behoben werden.
Die Jobcoaches akquirieren auf der Basis der Profile der Teilnehmerinnen und Teilnehmer entweder selbst Stellen bei Arbeitgebern beziehungsweise greifen auf Stellen zu, die bereits in den
JobBörsen vorliegen. Es erfolgt ein Profilabgleich mit den Bewerberkompetenzen und den arbeitsplatzbezogenen Rahmenbedingungen. Es wird angestrebt, dass die Jobcoaches entsprechend der Profile der Teilnehmenden auch selbst Arbeitsstellen
akquirieren.
Mit der Unterstützung des Jobcoaches wird die eigentlichen Arbeitsvermittlungen dann in der JobBörse durchführt.
Die hohe Hilfebedürftigkeit erfordert, dass die Teilnehmer im Projekt Jobcoach nicht nur wie im JobBörsen-Programm für 3 Monate zugewiesen werden, sondern für mindestens 6 Monate mit
einer Verlängerungsmöglichkeit von weiteren 3 Monaten.
Zielgruppe
Ziele
Indikatoren
Kosten
Zudem ist die intensive Beratung nur mit einem Betreuungsschlüssel von 1 : 25 zu leisten, der weder im JobbörsenProgramm noch im Beratungsangebot des Jobcenters vorgesehen ist.
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach dem SGB II ab 25 Jahren, vorrangig aus den Kundenprofilgruppen des Jobcenters
Förderprofil und Entwicklungsprofil mit schweren Vermittlungshemmnissen
Operative Ziele
− Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen
und / oder Arbeitsplätze
− Die von Armut Bedrohten / Betroffenen sind in stärkerem
Maße in den Arbeitsmarkt integriert
Projektziel
− Eingliederung in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis durch individuelles Coaching und
passgenaue Arbeitsplatzakquise - oder nachrangig
− Eingliederung in eine geringfügige Beschäftigung und
Begleitung von Existenzgründungen
− Anzahl der Vermittlungen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
− Anzahl der Vermittlungen in eine geringfügige Beschäftigung und Existenzgründung
Personalkosten
• 2 Vollzeitkräfte Projektmitarbeit: 74.940 € pro Jahr
• 10% Projektleitung kleiner Projekte (100% = 86.460 €): 8.646
€ pro Jahr
Personalkosten für 2 Jahre
317.052 €
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
157
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Sachkosten
Sachkosten z Bsp. für Öffentlichkeitarbeit, Material: 17.000 € pro
Jahr
Sachkosten für 2 Jahre
Gesamtkosten
Projektlaufzeit / Zeitraum
34.000 €
351.052 €
Davon 2017: 175.526 €
Davon 2018: 175.526 €
24 Monate / 2 Jahre
01.01.2017 bis 31.12.2018
Eine Weiterentwicklung der Maßnahme ist denkbar. Die konkrete
Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme
Projektverantwortlicher
Stadt Köln: Amt für Soziales und Senioren.
Förderung
ESF- Einzelmaßnahme
Bemerkung
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht
erkennbar.
Die Maßnahme erfordert eine enge Zusammenarbeit mit der vor
Ort tätigen JobBörse Meschenich (Träger: Jugendhilfe Köln e.V.)
Es ist geplant die Maßnahme als ESF-Einzelmaßnahme zur Förderung anzumelden. Für Einzelprojekte endet die Förderphase
voraussichtlich am 31.12.2017. Das Projekt ist aber auf eine
langfriste Wirkung ausgelegt. Es ist geplant mit Blick auf die
Nachhaltigkeit einen Folgeantrag zu stellen
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
158
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
10.7
Handlungsfeld 4: Umweltgerechtigkeit – Klimaschutz, Luftreinhaltung und
Lärmminderung
Lfd. Nummer 4.0.2
Handlungsfeld: Klimaschutz / Umweltgerechtigkeit
Maßnahme
Offen für Regen: „Grüne Höfe, grüne Plätze
Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Die Stadt Köln hat das Projekt „Klimawandelgerechte Metropole
Köln“, zusammen mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz NRW, dem Deutschen Wetterdienst und den
Stadtentwässerungsbetrieben Köln durchgeführt und die Ergebnisse in der Studie: „Fachbericht 50: Klimawandelgerechte Metropole Köln - Abschlussbericht“ publiziert. Die Studie hat deutlich
gezeigt, dass es zukünftig in Köln heißer wird und dass Wetterextreme zunehmen werden. Schon jetzt besteht eine deutliche
Aufheizung (Wärmeinsel) der dicht bebauten Stadtteile gegenüber dem Umland mit Temperaturdifferenzen von bis zu 10 Grad.
In der Zukunft werden die heißen Tage, mit Temperaturen von
über 30 °C und die Sommertage, mit Temperaturen von über
25 C in Köln deutlich zunehmen.
Dabei können Maximaltemperaturen von über 40 °C erreicht
werden. Die Zahl der Sommertage wird bis Mitte des Jahrhunderts für das Stadtgebiet Köln im Vergleich zu den derzeitigen
klimatischen Verhältnissen, um 30 bis 70 Prozent zunehmen und
die Zahl der heißen Tage kann sich sogar verdoppeln.
In den dicht bebauten Stadtquartieren gibt es nur wenige wirksame Maßnahmen entsprechende Kühlpunkte im Stadtgebiet zu
schaffen.
Durch die Versickerung von Regenwasser vor Ort und der damit
möglichen Verdunstung bei Hitzeereignissen, könnten unzählige
gepflasterte und betonierte Stellplätze, Höfe, Vorgärten oder Garagenauffahrten durch Entsiegelung und Bepflanzung wieder zur
klimatische Abmilderung der Hitzebelastung beitragen.
Projektbeschreibung
Es gibt zwei Ansätze die parallel verfolgt werden: Entsiegelung
von privaten oder von öffentlichen Flächen.
In einem ersten Schritt sollte in den Quartieren eine Bestandsaufnahme die möglichen potentiellen Flächen erheben, die für
eine Entsiegelung zur Verfügung stehen könnten.
In einem weiteren Schritt sollte die Entsiegelung und Bepflanzung der Flächen durchgeführt werden. Dies könnte durch eine
Förderung der Entsiegelungsmaßnahmen für private und gewerbliche Eigentümer erfolgen. Möglich wäre zum Beispiel eine
Förderquote von 20 € pro entsiegeltem m². Mit einer entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit in den Quartieren sollte für die
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
159
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Maßnahme geworben werden.
Zudem besteht ein integrativer Ansatz, da die Maßnahme durch
einen Träger des 2. Arbeitsmarktes durchgeführt werden kann.
Neben privaten Flächen sollen auch öffentliche Flächen (zum
Beispiel Plätze) entsiegelt werden. Hier sind mögliche Synergieeffekte mit anderen EFRE-Projekten zu prüfen, bei denen im
Rahmen von Gestaltungsmaßnahmen auch Flächen entsiegelt
werden.
Mit der Entsiegelung ist auch eine ökologische Revitalisierung
der Flächen durchzuführen. Denkbar ist hier die gezielte Zusammenarbeit mit den Wohnungsbaugesellschaften in den Sozialräumen.
Neben der Regenwasserversickerung vor Ort könnten aus vollversiegelten Hinterhöfen grüne Oasen entstehen, die den Bewohnern nicht nur eine Verbesserte Aufenthaltsqualität bieten,
sondern auch das Bewusstsein für den Klimawandel und Natur
stärken.
Zielgruppe
Alle Bewohnerinnen und Bewohner
Ziele
Operative Ziele
−
Verbesserte Umweltbildung und -beratung sowie umweltbewusstere Lebensweise
−
Geminderte und gemilderte Umweltbelastungen
Projektziele
Indikatoren
Kosten
−
Anzahl der sensibilisierten Bewohnerinnen und Bewohner für das Thema „Klimaanpassung / Hitze“
−
Flächenentsiegelung
−
Entsiegelte Fläche in m²
−
Begrünte Fläche in m²
−
Anzahl der beteiligten Bewohnerinnen und Bewohner
Sachkosten
Pro m² entsiegelter Fläche fallen Kosten in Höhe von 25 - 40 €
an. Hinzu kommen Planungskosten in Höhe von 20 Prozent.
Kostenvolumen 30.000€
Es fallen Kosten für Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von 10.000 €
an. Die Kosten zur Bestandsaufnahme sind im Gesamtvolumen
enthalten. Berücksichtigt werden in der Kostenkalkulationen sowohl Maßnahmen für private als auch für öffentliche Flächen.
Personalkosten
Eine halbe Stelle E13: 43.050€
160
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Geschätzte Gesamtkosten 83.050 €
Davon 2017: 29.350 €
Davon 2018: 29.350 €
Davon 2019: 24.350 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
36 Monate / 3 Jahre
01.01.2017 bis 31.12.2019
Projektverantwortlicher
Stadt Köln: Umwelt- und Verbraucherschutzamt
Förderung
Städtebauförderung / EFRE
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
161
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Lfd. Nr. 4.0.4
Handlungsfeld: Klimaschutz / Umweltgerechtigkeit
Maßnahme
Aufbau eines Hitzewarn- und Informationssystems. Informationsmaterial für die Bevölkerung zum Thema Hitzeentwicklung im Zuge des Klimawandels
Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Die Stadt Köln hat das Projekt „Klimawandelgerechte Metropole
Köln“, zusammen mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz NRW, dem Deutschen Wetterdienst und den
Stadtentwässerungsbetrieben Köln durchgeführt und die Ergebnisse in der Studie: „Fachbericht 50: Klimawandelgerechte Metropole Köln - Abschlussbericht“ publiziert. Die Studie hat deutlich
gezeigt, dass es zukünftig in Köln wärmer wird und die Wetterextreme zunehmen werden. Schon jetzt besteht eine deutliche
Aufheizung (Wärmeinsel) der dicht bebauten Stadtteile gegenüber dem Umland mit Temperaturdifferenzen von bis zu 10 °C.
In der Zukunft werden die heißen Tage, mit Temperaturen von
über 30°C und die Sommertage, mit Temperaturen von über
25°C in Köln deutlich zunehmen. Dabei können Maximaltemperaturen von über 40°C erreicht werden. Die Zahl der Sommertage wird bis Mitte des Jahrhunderts für das Stadtgebiet Köln im
Vergleich zu den derzeitigen klimatischen Verhältnissen, um 30
bis 70 Prozent zunehmen und die Zahl der heißen Tage kann
sich sogar verdoppeln.
Die zunehmende Aufheizung der Stadtquartierte bei lang anhaltenden sommerlichen Hitzeereignissen trifft besonders Kleinkinder, Kranke und ältere Menschen. Aber auch bei gesunden Menschen kann Hitze zu Erschöpfung und eingeschränkter Leistungsfähigkeit führen.
Bei Hitzeperioden wurden höhere Sterberaten gemessen und
das wärmere Stadtklima führt zu erhöhten gesundheitlichen Belastungen und Risiken. Auch die Empfindlichkeit der Menschen
gegenüber Hitze bestimmt die Höhe dieser Risiken.
Zusätzlich führen Hilfebedürftigkeit und soziale Vereinsamung oft
dazu, dass Maßnahmen wie z. B. ausreichende Flüssigkeitsversorgung und Flüssigkeitsaufnahme unterlassen werden.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bietet auf seiner Internetseite
und als Handy-App eine Hitzewarnung an. Dieser Dienst kann
auch von Altenpflegeeinrichtungen genutzt werden.
Projektbeschreibung
Ziel ist es, durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit die Bewohnerschaft in den unterschiedlichen Stadtvierteln zu erreichen, die
alters- und situationsbedingt diese webbasierte Technik nicht
nutzen können. Diese Zielgruppe soll nicht nur eine Vorwarnung
für Hitzeereignisse bekommen, sondern auch eine entsprechen-
162
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
de Verhaltensänderung bzw. Vorsorge betreiben.
So sollte zum Beispiel ein alter Mensch dazu angehalten werden,
in besonders belasteten Hitzetagen sein Trinkverhalten zu ändern, oder die junge Mutter könnte in der Mittagszeit mit ihrem
Kind den Schattenplatz aufsuchen.
Die Kampagne sollte neben allgemeinverständlichen Informationen verschiedene Medien bedienen. Gerade alte Menschen, ggf.
in Einrichtungen, benutzen andere Medien als junge Mütter von
Kleinkindern. Die Information sollte über verschiedene Kommunikationswege verbreitet werden. Hierbei sollten auch neue Wege
eingeschlagen werden.
Hierzu ergeben sich in den Stadtteilen mehrere Fragestellungen:
−
Wie wird die Hitzewarnung des DWD in den Einrichtungen an die Bewohnerinnen und Bewohner kommuniziert
und wie wirkt sich die Hitzewarnung auf das Verhalten
aus?
−
Wie werden ältere Bewohnerinnen und Bewohner erreicht, die nicht in einer Einrichtung leben?
−
Welche Möglichkeiten gibt es, das Thema Stadtklima /
Hitzeentwicklung zu kommunizieren?
−
Was sind geeignete Kommunikationsmedien?
−
Welche Verhaltensänderungen stellen sich ein?
Mit Hilfe von Multiplikatoren soll das Thema an die Zielgruppe
kommuniziert werden. Hier werden gezielt nicht nur Träger im
Bereich Altenpflege angesprochen, sondern diverse andere, um
das Wissen auf breiter Basis zu kommunizieren.
Mögliche Multiplikatoren sind:
−
Diverse soziale und kirchliche Träger,
−
Pflegedienste,
−
Grundschulen,
−
Sozialraumkoordinatoren,
−
Anlaufstellen,
−
Gemeinden, Soziale Netzwerke, Mittler
Geplant ist das Themenfeld „Informationsfluss der HitzeWarnung in der Einrichtung“, bzw. „Erreichbarkeit von alleinlebenden älteren Menschen“ durch die Universität Bonn (Prof. Kistemann, Institut für Hygiene & Public Health) im Rahmen von
gesundheitsgeographischen Masterarbeiten untersuchen zu lassen.
Mögliche Maßnahmen sind:
−
Medien: Die Information kann über einen einfachen Flyer
erfolgen, aber auch durch Medien wie Handy-Apps, oder
das Internetz.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
163
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
−
Ausgabe von Trinkflaschen
−
Gedrucktes Informationsmaterial
−
Internet / App
−
Veranstaltungen: Geplant ist an zentralen Orten in den
Sozialräumen Thementage und Informationskampagnen
nach dem Motto „bleib cool“ durchzuführen. Diese sollen
an heißen Sommertagen den Aspekt Gesundheitsvorsorge spielerisch erlebbar machen. Eine Trinktheke des
Versorgungsunternehmens RheinEnergie gibt Trinkwasser aus, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Kinder (und Erwachsene) können mit Feuerwehrschläuchen und Wasserspielen Abkühlung finden. Durch
gezielte Ausgabe von Trinkflaschen an ältere Leute werden diese erreicht.
Das Thema Klimawandel und die damit verbundene Hitzeentwicklung kann in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt in
die Grundschulen transportiert werden.
Alte Menschen in Einrichtungen könnten auch über eine „Hitzeampel“ entsprechend informiert werden.
Zielgruppe
Alle Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere
Ziele
Operatives Ziel
−
Verbesserte Umweltbildung und –beratung sowie umweltbewusstere Lebensweise
Projektziele
Indikatoren
Kosten
−
Veränderte Einstellung zum Thema Umweltbelastung
und Hitze,
−
Sensibilisierung für das Thema Hitzewelle
−
Anzahl der Website-Besuche (Klicks)
−
Anzahl der durchgeführten Beratungsgespräche
Personalkosten
Halbe Stelle E13 beim Umwelt-und Verbraucherschutzamt:
43.050 €
Die Darstellung der Personalkosten erfolgt nur nachrichtlich. Diese Kosten werden nicht in die Förderung eingebracht.
Sachkosten
Wissenschaftliche Analyse durch die Uni Bonn. 4.000 € für 2
Studierende für jeweils 0,5 Jahre
Supervision
Separate, isolierte Internetpräsenz:
4.000 €
6.000€
164
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Veranstaltungen und Infokampagne
in den Sozialräumen vor Ort
20.000€
Flyer, Informationsmaterial, Trinkflaschen
20.000€
Sachkosten gesamt: 54.000 €
Gesamtkosten 54.000 €
Davon 2017: 20.000 €
Davon 2018: 20.000 €
Davon 2019: 14.000 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
36 Monate / 3 Jahre
01.01.2017 bis 31.12.2019
Projektverantwortlicher
Förderung
Stadt Köln: Umwelt-und Verbraucherschutzamt in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln, der RheinEnergie
und der Universität Bonn, Institut für Hygiene und Öffentliche
Gesundheit
−
BUMB-Programm (Klima), BMBF
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
165
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Lfd. Nr. 4.0.6
Handlungsfeld: Klimaschutz / Umweltgerechtigkeit
Maßnahme
Maßnahmen zur Verstetigung des Verkehrs / Umweltsensitive Verkehrssteuerung auf der Brühler Landstraße
Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Anhand des auf Kölner Stadtgebiet durch das Landesumweltamt
betriebenen Luftschadstoffmessnetzes liegen Erkenntnisse vor,
dass an allen Messstationen Überschreitungen der Grenzwerte
der 39. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) festzustellen sind. Hierbei steht der Verkehr als wesentliche Emissionsquelle im Vordergrund. Der Luftreinhalteplan der Stadt Köln
hat mit der Umweltzone bereits eine wesentliche Maßnahme zur
Reduzierung der Luftschadstoffbelastung umgesetzt. Darüber
hinaus sind noch weitere Maßnahmen erforderlich.
Projektbeschreibung
Ziel des Projektes ist die Reduzierung der verkehrsbedingten
Luftschadstoffbelastung, indem auf stark befahrenen Straßenzügen für eine Verstetigung des Verkehrs gesorgt wird d.h. die Anfahr- und Bremsvorgänge werden verringert. Es wird eine Wirksamkeitsuntersuchung für die Analyse immissionsreduzierender
Maßnahmen beauftragt. Es werden geeignete Maßnahmen zur
Verstetigung des Verkehrs (bspw. Ausbau von Kreisverkehren,
Geschwindigkeitsbegrenzung) bzw. zur Verkehrsreduzierung
geprüft. Auf Grundlage der Wirksamkeitsuntersuchung werden
die für den jeweiligen Belastungsschwerpunkt herausgestellten
Maßnahmen im weiteren Verfahren der Luftreinhaltung aufgenommen.
Die Umsetzung der Maßnahme ist für die am stärksten belasteten Straßenabschnitte (Brühler Landstraße) im Sozialraum
Meschenich und Rondorf vorgesehen.
Zielgruppe
Die Maßnahme betrifft die Bewohnerinnen und Bewohner des
genannten Sozialraums, die am Straßenverkehr beteiligt sind.
Ziele
Operatives Ziel
−
Geminderte und gemilderte Umweltbelastungen
Projektziel
Indikatoren
−
Verstetigung des Verkehrs
−
−
Geringerer Stauanteil
Reduzierung der Luftschadstoffbelastung, indem die
Messergebnisse für Feinstaub bzw. Stickstoffdioxid reduziert werden. Dies kann an der Messstation an der
Brühler Landstraße abgelesen werden.
166
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Kosten
Geschätzte Gesamtkosten: 40.000 €
2017: 10.000 €
2018: 20.000 €
2019: 10.000 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
01.2017 bis 12.2019
Projektverantwortlicher
Stadt Köln Umwelt- und Verbraucherschutzamt
Förderung
−
EFRE
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
167
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer 4.0.9 Handlungsfeld: Umweltgerechtigkeit – Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung
Maßnahmen
Maßnahmen rund um eine Leitart zur Verbesserung der Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Sozialraum
und gleichzeitiger Erhöhung der Biodiversität sowie der
Aufenthaltsqualität im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Es ist schon lange bekannt, dass lebendige Tiere eine besondere Wirkung bei Menschen in Bezug auf Identifikation und eigene
Wahrnehmung erzielen. Das sich Kümmern um andere Lebewesen, die geeignete Hilfe bereitwillig annehmen, führt dabei oft zu
einer Steigerung des Selbstwertgefühls und kann dazu beitragen, Aggressionen gegen sich und das Umfeld in Fürsorge umzuwandeln.
Darüber hinaus stellt die Verbesserung der Biodiversität eine
wichtige Aufgabe in Zeiten des Artenschwundes und des Klimawandels dar, denen es mit geeigneten Mitteln entgegenzusteuern gilt. Da die Stadt Köln die Deklaration „Biodiversität in Kommunen“ unterzeichnet hat und damit eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Berücksichtigung der Artenvielfalt in allen Handlungsbereichen eingegangen ist, besteht hier konkreter Handlungsbedarf, zumal die Kommune bei dem Wettbewerb „Biodiversität in Kommunen“ sehr schlecht abgeschnitten hat.
Projekte zur gezielten Förderung von Arten, die als Sympathieträger gelten, sind dabei besonders geeignet, sowohl dem sozialen, als auch dem ökologischen Aspekt gerecht zu werden.
Projektbeschreibung
Es wird eine geeignete Art ausgewählt, für die Schutzmaßnahmen relativ einfach auch durch die Bürger umzusetzen sind.
Durch den Aufbau einer Internetseite mit allen Informationen
rund um diese Tierart und der Darstellung möglicher Schutzmaßnahmen sollen alle BürgerInnen informiert werden.
Aktionen vor Ort sollen dabei nicht nur bleibende Strukturen
schaffen sondern unter Mitwirken der BürgerInnen erfolgen, so
dass eine Identifikation möglich wird. Denkbar sind hier, adäquat
zum Spatzenprojekt, Maßnahmenkonzeption und Umsetzung an
Schulen und KITAs zur Lebensraumgestaltung, die Entwicklung
von Flyern zum Schutz der Art sowie die Auslobung eines Fotowettbewerbs zu der Art mit anschließender Kalendererstellung.
Die Entwicklung und die Abgabe von Saatgut als direkte oder
indirekte Nahrungsgrundlage sowie die Anleitung für Fortpflanzungsstätten sollen das Projekt abrunden.
Durch die Entwicklung eines Kinderlesebuches soll darüber hinaus das Erlebte weiter gefestigt werden und mit einer Förderung
168
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
im Bereich Lesekompetenz verbunden werden.
Wichtig ist, dass die gewählte Art zum einen als Sympathieträger
wahrgenommen wird, aber auch noch so häufig vorkommt, dass
eine Beobachtung durch die Bewohnerinnen und Bewohner ohne
großen Aufwand möglich ist. Die Habitate sollten dabei geeignet
sein, auch anderen Arten zu helfen.
Durch die Anlage eines beschilderten Lehrpfades soll die Leitart
und ihr Lebensraum darüber hinaus für alle erlebbar werden.
Aus dem Spatzenprojekt liegen bereits eine ganze Reihe von
Erfahrungen vor, die im Rahmen eines neuen Projektes genutzt
werden könnten.
Als mögliche Arten könnten der Igel oder Wildbienen gewählt
werden.
Zum Nachweis der Populationsstärkung könnte eine Kartierung
vor Beginn und nach Ablauf der Projektzeit in Bezug auf die gewählte Art in den Projekträumen durchgeführt werden
Zielgruppe
Bewohnerinnen und Bewohner aller Altersstufen einschließlich
gemeinnütziger Vereine und Wohnungsbaugesellschaften
Ziele
Querschnittsziel
−
Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Operative Ziele
−
Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich
Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen
−
Verbesserte Umweltbildung und – beratung sowie umweltbewusstere Lebensweise
Projektziele
Indikatoren
−
Identifizierung der Bewohnerschaft mit der gewählten Art
−
Verbesserung des Lebensumfeldes durch die Erweiterung oder naturnähere Gestaltung von Grünbereichen
−
Verbesserung der Wertschätzung naturnaher Strukturen
−
Wissenserweiterung über ökologische Zusammenhänge
durch Aktionen und Informationen rund um die gewählte
Art
−
Verbesserung der Population der gewählten Art
−
Anzahl der verteilten Kalender
−
Anzahl der angelegten Habitatstrukturen
−
Nutzung des Lehrpfades
−
Anzahl der Einsätze des Kinderlesebuches an den
Grundschulen
−
Anzahl der Population der Leitart
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
169
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Kosten
Personal und Sachkosten (Summen)
2016:
− Schulprojekte an einer Pilotschule oder anderen Einrichtung zur Schaffung geeigneter Habitate:
o Honorarkosten: 24 Arbeitsstunden a 30 € ergibt 720 €
Materialkosten: 250 €
2017:
−
−
−
−
−
−
Abgabe von Nisthilfen und Saatgut zur Schaffung geeigneter Lebensgrundlagen für die Art durch interessierte
BürgerInnen: 5.000 € (Materialkosten, Verteilung und Design)
Schulprojekte an 1 Pilotschule oder anderen Einrichtung
zur Schaffung geeigneter Habitate:
o Honorarkosten: 24 Arbeitsstunden a 30 € ergibt 720 €
o Materialkosten: 250 €
Sicherung der Nachhaltigkeit der Aktion an der ersten
Schule durch Einsatz der erstellten Materialien (Ausstellung, Internetseite, Arbeitsheft und Kinderlesebuch). 6
Stunden a 30 €; gesamt: 180,- €
Erstellung eines Lehrpfades an einem außerschulischen
Lernort: 7.000 €
Entwicklung eines Arbeitsheftes zur Nutzung des Lehrpfades: 5.000 €
Entwicklung eines Kinderlesebuches zur gewählten Art
als Leseheft für die Grundschule: 7.000 €
2018:
−
−
−
−
Schaffung geeigneter Habitate im Wohnumfeld als Gemeinschaftsaktion unter Anleitung von Fachleuten aus
dem Naturschutz an einer Örtlichkeit:
o Honorarkosten: 24 Arbeitsstunden a 30 € ergibt 720 €
Materialkosten: 500 €
Sicherung der Nachhaltigkeit der Aktion an der zweiten
Schule durch Einsatz der erstellten Materialien (Ausstellung, Internetseite, Arbeitsheft und Kinderlesebuch). 6
Stunden a 30 €; gesamt: 180 €
Erstellung von Unterrichtsmaterialien für Schulen zu
Schutz und Hilfe für die gewählte Leitart in Zusammenarbeit mit der Universität als Kooperationsvertrag: 6.000 €
Druck und Layout der Arbeitsmappe: 10.000 €
2019:
− Abschlussbericht
170
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Gesamtkosten: 43.520 €
Davon 2016: 970 €
Davon 2017: 25.150 €
Davon 2018: 17.400 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
36 Monate / 3 Jahre
01.07.2016 bis 30.06.2019
Projektverantwortlicher
Förderung
Stadt Köln, Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit den lokalen Naturschutzverbänden, Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und gegebenenfalls Wohnungsbaugesellschaften
−
EU-Förderprogramm LIFE
−
Gegebenenfalls Natur- und Umweltschutzakademie
(MKULNV)
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
171
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
10.8
Handlungsfeld 5: Wohnen
Laufende Nummer 5.0.2 Handlungsfeld: Wohnen
Maßnahme
„Zuhause im Veedel – Aktivierung, Beteiligung und Wohnumfeldpflege im Quartier – Am Kölnberg“
Mieter- /Nachbarschaftsarbeit und Quartiershausmeister
Inhalt
Ausgangslage
Wohnen bedeutet zu Hause sein, sich wohl fühlen, aktiv am Leben im Stadtviertel beteiligt sein. Die Wohnung, das direkte
Wohnumfeld und die unmittelbare Nachbarschaft sind für die
Bewohnerinnen und Bewohner wichtig und bei der Integration
unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen zentrale Ansatzpunkte.
Dies trifft besonders für sozial belastete Quartiere zu, in denen
meist viele Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind.
In der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ aus den 1970er Jahren
leben rund 4.000 Personen. Die Sozialstruktur zeigt, dass der
Anteil sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen hier besonders hoch ist. Gleichzeitig weisen die Gebäude deutliche bauliche Mängel und erhebliche Sanierungsrückstände auf. Dies wird
begünstigt durch die kleinteilige Struktur der Eigentümerinnen
und Eigentümer, zu denen unter anderem ausländische Immobilienfonds zählen. Durch die Überlagerung von sozialer Benachteiligung der Bewohnerschaft und einer unterdurchschnittlichen
Qualität der Wohn- und Lebensbedingungen werden Handlungsbedarfe insbesondere im Wohnumfeld der Großwohnsiedlung
deutlich. Gerade zahlreiche „Zwischenräume“, die nicht klar einzelnen Eigentümer zuzuordnen sind oder deren Eigentümer sich
aus verschiedenen Gründen nicht angemessen kümmern (können), weisen sichtbare Spuren von Verwahrlosung auf, die sich
dann negativ auf das Verhalten im und das Verantwortungsbewusstsein für das Wohnumfeld rückkoppeln können (BrokenWindows-Effekt) und in diesem Sinne stigmatisierte Adressen
manifestieren.
Folgende Merkmale sind in der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ besonders hervorzuheben:
−
räumliche Konzentration von Armut / Abhängigkeit von
Transferleistungen
−
hoher Anteil an Langzeitarbeitslosen
−
strukturelle Mängel der Wohnungen, des Umfelds und der
Lage
−
negatives Image
−
geringe Identifikation der Wohnbevölkerung mit dem
Quartier
172
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Projektbeschreibung
Das Projekt „Zuhause im Veedel“ setzt gleichzeitig bei den Lebenslagen der Quartiersbewohnerinnen und -bewohnern (Modul
A) und bei der Pflege des direkten Wohnumfeldes (Modul B) an.
So kann durch eine frühzeitige und sichtbare Verbesserung der
„Wohnadresse“ eine Kultur der Eigenverantwortlichkeit (wieder-)
initiiert, -etabliert und verstetigt werden.
Zur Sicherung der Nachhaltigkeit sind die Akteure der Wohnungswirtschaft frühzeitig und kontinuierlich in den Prozess einzubeziehen. Hier besteht eine Schnittstelle zur Arbeit des Quartiersmanagers (vergleiche Maßnahme 0.0.1), der im Rahmen der
Programmkoordination vor Ort Dialoge mit den institutionellen
und privatwirtschaftlichen Akteuren initiiert. Durch die kleinteilige
Eigentümerstruktur gestaltet sich die Ansprache und Mobilisierung der Eigentümer jedoch schwierig. Deshalb nimmt die „Vertiefende Untersuchung Kölnberg“ (vergleiche Maßnahme 2.8.6)
die Eigentümerstruktur und Möglichkeiten der Ansprache und
Mobilisierung in den Blick. Der Erfahrungsaustausch zwischen
den Maßnahmen wird sichergestellt.
Ebenso ist eine enge Zusammenarbeit mit der Sozialraumkoordination und dem Quartiersmanagement in dem Sozialraum
Meschenich und Rondorf sicherzustellen. Das Quartiersmanagement zielt darauf ab, die Bewohnerschaft des Sozialraums
zu erreichen, zu aktivieren und zu unterstützen, dadurch Barrieren abzubauen und den Netzwerkgedanken zu stärken. Somit
erfolgt in diesem Kontext bereits eine Ansprache der Bewohnerschaft. Die Situation im Umfeld der Großwohnsiedlung “Am
Kölnberg“ erfordert jedoch eine intensivere Betrachtung. Hier
leben überwiegend sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen,
die eher artikulationsschwach sind und mit besonders niederschwellig angelegten Methoden angesprochen und aktiviert werden müssen. Dies erfolgt im Rahmen dieser Maßnahme.
Modul A – Aktivierung und Beteiligung im Quartier
Das ausgewählte Quartier ist durch erhebliche soziale Problemlagen gekennzeichnet. Eine Verbesserung der dortigen Lebensbedingungen kann nur durch ein integriertes Handeln erreicht
werden, bei dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbst eine
entscheidende Rolle spielen. Nicht für sie, sondern mit ihnen
sollen Veränderungen geplant und umgesetzt werden.
Aufgabe im Rahmen von Modul A wird sein, in Zusammenarbeit
mit möglichst vielen Betroffenen die Lebensqualität vor Ort zu
steigern, die das Quartier beeinträchtigenden strukturellen Probleme zu erkunden, sie konstruktiv und lösungsorientiert aufzugreifen und Partizipationsprozesse zu ermöglichen. Schwerpunkte sind die sozialen Lebensverhältnisse und der persönliche Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie die konkrete
Aktivierung der Menschen in ihrer Lebenswelt. Die Soziale Arbeit
knüpft an den konkret festgestellten Interessen, Aktivitäten und
Bedürfnislagen der Bewohnerschaft an und entwickelt daraus
bedarfsgerechte Beratungs-, Aktivierungs- und Unterstützungs-
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
173
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
leistungen für das Quartier.
Die Aktivierungsaufgabe lässt sich folgendermaßen konkretisieren:
−
Kontinuierliche Präsenz im Quartier
−
Durchführung einer aktivierenden Bewohnerbefragung
(nach Möglichkeit mehrsprachig) zur Herausarbeitung von
Handlungsbedarfen aus Sicht der Bewohnerinnen und
Bewohner vor Ort in Zusammenarbeit mit der Sozialraumkoordination und dem Quartiersmanagement (vergleiche Projekt Nummer 0.0.1).
−
Erkundung der Interessen, Ressourcen und Bedarfslagen
im Quartier durch Methoden aufsuchender Arbeit.
−
Soziale Aktivierung der Wohnbevölkerung durch die Organisation von Versammlungen, Stadtteilfesten, kulturellen Veranstaltungen, Informationsangeboten und Aktionen, Gebiets- und Gebäudebegehungen mit der Sozialraumkoordination und dem Quartiersmanagement und
dem Quartiershausmeister (vergleiche Modul B)
−
Aufbau von Selbstbestimmungsgremien wie Mieterräten
−
Schaffung von Mitwirkungsmöglichkeiten am sozialen und
kulturellen Leben im Quartier
−
Verbesserung der Lebensbedingungen durch Maßnahmen zur Aufwertung des Quartiers und Erhöhung der Sicherheit in Zusammenarbeit mit dem Quartiershausmeister (vergleiche Modul B)
−
Erhöhung der Teilhabechancen in den Bereichen Beschäftigung, Bildung und Gesundheit (Schnittstelle zu den
Projekten Nummer 3.0.6)
−
Vertretung der Interessen der Wohnbevölkerung (Lobbyarbeit für das Quartier)
−
Nach Auslauf der Förderung sollen die geschaffenen
Strukturen der Mieter- und Bewohnerbeteiligung verstetigt
werden. Das Maß der weiterhin erforderlichen professionellen Unterstützung soll durch eine wissenschaftliche
Begleitung ermittelt werden.
Modul B – Quartiershausmeister
Die Aufgabenwahrnehmung „Quartiershausmeister“ konnte
bereits im Rahmen des Wohndialoges in Kalk-Nord (Montag Stiftung – Urbane Räume, Projekt Kalkschmiede) große Erfolge und
stadtweite Beachtung aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass der
Quartiershausmeister, überwiegend in Zusammenarbeit mit den
Bewohnerinnen und Bewohnern, durch seine Präsenz und Tätigkeit nachweislich zur Verbesserung des Wohnumfeldes, beitragen konnte. Er kümmert sich dabei insbesondere um die so-
174
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
genannten „Zwischenräume“, sein Einsatzgebiet ist explizit nicht
auf den Grundstücken der Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer.
Ergänzend zu Modul A soll im Quartier „Am Kölnberg“ daher ein
Quartiershausmeister eingesetzt werden.
Der Einsatz eines Quartiershausmeisters erfolgt aufgrund der
augenscheinlichen und akuten Handlungsbedarfe im Wohnumfeld (zum Beispiel Müllablagerungen) und der deutlichen Formulierung des Bedarfs durch Bewohnerinnen und Bewohner und
Akteure des Gebiets (im Rahmen der begleitenden Workshops
zur Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes). Der Bedarf spiegelt sich auch in der geringen Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Wohnumfeld (Demographieumfrage).
Folgende Aufgaben übernimmt der Quartiershausmeister in den
Quartieren:
−
Der Quartiershausmeister hat die Aufgabe, für die Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier ansprechbar zu
sein und sie bei den alltäglichen Fragen des Zusammenlebens zu unterstützen. Voraussetzung ist daher, dass die
Person entsprechend im Quartier anerkannt ist. Unabdingbar sind neben handwerklichen daher auch soziale
und kommunikative Fähigkeiten.
−
Zu den konkreten Aufgaben zählen: Örtliche Präsenz (aktiver Kümmerer vor Ort, regelmäßige Überprüfung des
Quartiers auf Missstände und deren Behebung), die Information und der Dialog mit den Bewohnerinnen und
Bewohnern sowie die Verbesserung der Sauberkeit im öffentlichen Raum (gemeinsam mit den Bewohnerinnen
und Bewohnern)
Zielgruppe
Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier
Ziele
Modul A
Querschnittsziel
−
Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung
Operative Ziele
−
Stärker unterstützte und entwickelte Wohnadressen
−
Verbesserte Aktivierung der Mieter am Wohnort
Projektziele
−
Ziel der aktivierenden Mieter- und Nachbarschaftsarbeit
ist es, allen in dem Quartier lebenden Menschen, unabhängig von der persönlichen Lebenssituation, der Herkunft, der sozialen Stellung und materiellen Leistungsfähigkeit die Möglichkeit zur Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben zu eröffnen und damit einer Verfestigung von Armut und sozialer Ausgrenzung vorzubeugen.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
175
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Durch die Aktivierung und Beteiligung werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers ihre Interessen vertreten, ihre Rechte als Mieterinnen und Mieter sowie als
Bewohnerinnen und Bewohner wahrnehmen, sich bürgerschaftlich engagieren können und aktiv in die Gestaltung ihrer Wohnumwelt einbringen.
Modul B
Operative Ziele
−
Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen
und / oder Arbeitsplätze
−
Stärker unterstützte und entwickelte Wohnadresse
−
Verbesserte Umweltbildung und -beratung sowie umweltbewusstere Lebensweise
Projektziele
Indikatoren
−
Bildung eines neuen Verantwortungsbewusstseins der
Bewohnerinnen und Bewohner für ihr Quartier und Verbesserung der Lebensbedingungen
−
Personalrekrutierung und -qualifizierung aus dem Quartier (Der Quartiershausmeister ist auch dem Sozialraum
zu rekrutieren).
Modul A
−
Anzahl der befragten Bewohnerinnen und Bewohner im
Rahmen der aktivierenden Befragung
−
Anzahl der initiierten Aktivitäten und Projekte in der Bewohnerschaft
−
Anzahl der aufgebauten Anlaufstellen und Kommunikationsräume im Quartier
−
Anzahl der aufgebauten beziehungsweise unterstützten
Mieterinitiativen und Mieterräte
−
Anzahl der aufgebauten spezifischen Beratungsangebote
(Mieterberatung)
−
Anzahl der durchgeführten und dokumentierten Mietertreffen
Modul B
−
Rekrutierung des Quartiershausmeisters aus dem Sozialraum Meschenich/Rondorf“
−
Anzahl der Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes (Sichtbare Verbesserung des Wohnumfeldes)
−
Anzahl der initiierten, wohnumfeldbezogenen Aktivitäten
176
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
und Projekte in der Bewohnerschaft
Kosten
Modul A: Personalkosten für und das Quartier „Am Kölnberg“
(externe Vergabe)
1 Stelle S 15: 70.500 € pro Jahr
für 3 Jahre: 211.500,00€
Personalkosten Modul A: 211.500,00 €
Modul A: Sachkosten für das Quartier „Am Kölnberg“
Kostenermittlung für 3 Jahre:
Raumkosten: 16.737 €
Einrichtungsgegenstände: 1.422 €
Geschäftskosten: 3.828 €
Fernsprechkosten: 1.038 €
IT-Kosten: 15.306 €
Sachkosten Modul A: 38.331 €
Modul A: Aktivierungsbudget
Aktivierende Befragung: 6.500,00 €
Mieterprojekte: 3.750,00 €
Wissenschaftliche Begleitung: 7.500,00 €
Beteiligungsverfahren: 5.625,00 €
Aktivierungsbudget Modul A: 23.375 €
Gesamtkosten Modul A: 273.206 €
davon 2018: 91.069 €
davon 2019: 91.069 €
davon 2020: 91.069 €
Modul B: Personalkosten für das Quartier „Am Kölnberg“
1 Stelle Assistenz: 58.980 € pro Jahr
für 2 Jahre: 202.020 €
Personalkosten Modul B: 117.960 €
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
177
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Modul B: Sachkosten für das Quartier „Am Kölnberg“
Kleine Maßnahmen zur Steigerung des Wohnumfeldes: 2.000 €
pro Jahr
für 4 Jahre: 8.000 €
Sachkosten Modul B: 8.000 €
Gesamtkosten Modul B: 125.960 €
davon 2018: 62.980 €
davon 2019: 62.980 €
Gesamtkosten Modul A und B: 399.166 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
Modul A: 01.01.2018 – 31.12..2020
36 Monate / 3 Jahre
Modul B: 01.01.2018 bis 31.12.2019
24 Monate / 2 Jahre
Nach Auslauf der Förderung sollen die geschaffenen Strukturen
der Mieter- und Bewohnerbeteiligung verstetigt werden. Das Maß
der weiterhin erforderlichen professionellen Unterstützung soll
durch die wissenschaftliche Begleitung ermittelt werden.
Eine Weiterentwicklung der Maßnahmen ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme.
Projektverantwortlicher
Förderung
Stadt Köln: Amt für Soziales und Senioren (Modul A), Amt für
Stadtentwicklung und Statistik (Modul B)
−
Modul A: Städtebauförderung
−
Modul B: ESF
Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht
erkennbar.
178
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Laufende Nummer 5.0.3 Handlungsfeld: Wohnen
Maßnahme
Haus,- Hof- und Fassadenprogramm im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Inhalt
Ausgangslage
Am südlichen Stadtrand gelegen, ist der Sozialraum Meschenich
und Rondorf durch sehr unterschiedliche Gebietstypen geprägt:
Zum einen Quartiere mit dörflicher Siedlungsstruktur, zum anderen die Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ in Meschenich. Hier
konzentrieren sich bauliche Missstände, Verschmutzungen des
Wohnumfeldes und soziale Probleme. Besonders deutlich zeigen
sich hier auch Instandhaltungsmängel wie etwa der schlechte
Zustand von Fassaden und Fenstern sowie des Wohnumfeldes.
Der Sozialraum Meschenich und Rondorf ist durch einen hohen
Anteil an privaten Einzeleigentümerinnen und -eigentümern geprägt, so dass zur Verbesserung der Wohn- und Wohnumfeldsitauation die Eigentümermobilisierung einen hohen Stellenwert
einnimmt. Insbesondere das Wohnquartier „Am Kölnberg“ weist
eine hohe Anzahl verschiedener und wechselnder Eigentümerinnen und Eigentümer auf.
Projektbeschreibung
Das Fassadenprogramm soll dazu anregen, nachhaltige Verbesserungen an Wohnhäusern oder am unmittelbaren Wohnumfeld
vorzunehmen. Die Wohn- und Aufenthaltsqualität im Sozialraum
soll verbessert werden.
Grundlage der Förderung bildet die Förderrichtlinie Stadterneuerung von 2008 (Teil II, Förderbestimmungen für die städtebauliche Sanierung und Entwicklung, Ziffer 11.2 Profilierung und
Standortaufwertung). Demnach können Maßnahmen zur Fassadenverbesserung, Begrünung, Herrichtung und Gestaltung von
Hof- und Gartenflächen sowie Maßnahmen an Außenwänden
und Dächern gefördert werden. Zuwendungsfähig sind 50% der
Ausgaben, höchstens jedoch 60 Euro je qm umgestalteter Fläche.
Durch die Erneuerung der Ansichtsflächen von Wohngebäuden
werden Innenhof und Straßenseite deutlich aufgewertet. Das
Förderprogramm bietet Mietern und Eigentümern von Wohnimmobilien und gemischt genutzten Immobilien Unterstützung bei
Verschönerungsmaßnahmen für Fassaden und Innenhöfe. Ein
attraktiver Stadtteil stärkt das gemeinsame Miteinander von Bewohnerinnen und Bewohnern. Vor diesem Hintergrund sind Verschönerungs- und Verbesserungsmaßnahmen im von vielen sozialen Problemlagen betroffenen Sozialraum Meschenich und
Rondorf von besonderer Bedeutung.
Zielgruppe
−
Hauseigentümer
−
Eigentümergemeinschaften
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
−
Ziele
Mieter und Nutzungsberechtigte
Operatives Ziel
− Stärker unterstützte und entwickelte Wohnadressen
Projektziele
Indikatoren
Kosten
−
Die Wohn- und Aufenthaltsqualität im Sozialraum soll
verbessert werden
−
Aufwertung des Wohnumfeldes
−
Stärkung des Miteinanders der Bewohnerschaft durch ein
attraktiveres Wohnumfeld
−
Steigerung der privaten Investitionen im Sozialraum
−
Anzahl der Interessentenanfragen zum Programm
−
Anzahl der durchgeführten Beratungen
−
Gesamtkosten für den Sozialraum: 255.568,00€
Davon 2017: 42.595,00 €
Davon 2018: 85.189,00 €
Davon:2019: 85.189,00 €
Davon: 2020: 42.595,00 €
Projektlaufzeit / Zeitraum
36 Monate / 3 Jahre
01.07.2017 bis 30.06.2020
Projektverantwortlicher
−
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Förderung
−
Städtebauförderung
Bemerkung
Der Baustein „Entsiegelung“ der im Rahmen der Förderrichtlinie
Stadterneuerung in Teil II, Ziffer 11.2 Satz (1) mit aufgeführt wird,
soll innerhalb des Haus- Hof – und Fassadenprogramms explizit
nicht gefördert werden, da die Stadt Köln das Thema „Entsiegelung“ im Rahmen der Maßnahme 4.0.2 „Grüne Höfe, Grüne Plätze“ sowohl für private als auch für öffentliche Flächen zur Förderung anbietet. Eine entsprechende Anpassung wird in der zu
erarbeitenden Richtlinie zum Haus, Hof- und Fassadenprogramm
erfolgen.
180
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
11.
Umsetzungsplanung – Organisation und Steuerung
Bereits in der Phase der Konzepterstellung wurden mit Blick auf die Umsetzung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Arbeitsstrukturen aufgebaut, an denen für die Umsetzungsphase angeknüpft werden soll. Die Eckpunkte zu Strukturen und Verfahren sind mit
Nennung der an der Umsetzung beteiligten Akteure und ihrer Rollen in der nachfolgenden
Abbildung dargestellt.
Abbildung 21: Organisationsmodel zur Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes „Starke Veedel – Starkes Köln“
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Das daraus abgeleitete Organisationsmodell bildet zunächst die organisatorische Ausgangsstruktur der Stadt Köln in der Vorbereitungsphase für die Umsetzung der Maßnahmen. Diese
Vorbereitungsphase dient der Planung und Durchführung aller für die Umsetzung erforderlichen Arbeiten (siehe unten).
Im Rahmen einer Prozesssteuerung sollen die bei der Evaluation von MÜLHEIM 2020 erkannten Optimierungspotenziale einer zentralen Steuerung bei dezentraler Umsetzung berücksichtigt werden, um die erforderlichen Strukturen und Verfahren auf die Anforderungen
des neuen Programm „Starke Veedel - Starkes Köln“ möglichst effizient umzusetzen. Dies
beinhaltet zum Beispiel die Vermeidung von Doppelstrukturen und Redundanzen in der Aufgabenwahrnehmung, die Steigerung der Arbeitseffizienz, eine Optimierung der Ressourcen
und des Know-hows der Beteiligten sowie der integrierten, ämterübergreifenden Zusammenarbeit. Ziel ist es, mit Beginn der Umsetzungsphase ein optimales Organisationsmodell implementiert zu haben oder zeitnah zu entwickeln.
182
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Als zentrales Entscheidungs- und Steuerungsgremium des neuen Programms ist ein Lenkungskreis vorgesehen. Dieser ist hochrangig besetzt und trifft alle für die Planung und
Durchführung des Programms wesentlichen Entscheidungen.
Die für die Vorbereitung der Umsetzungsphase erforderlichen Arbeiten übernimmt das Steuerungsteam in Zusammenarbeit mit den Fach- und Bürgerämtern. Das Steuerungsteam
bündelt Erfahrungen, z.B. zu den Themen Projektsteuerung, Bürgerbeteiligung, Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen, Förderung und Vergabe.
Um die Fragestellungen aus den Sozialräumen unkompliziert zu bündeln, wird für jeden Sozialraum eine konkrete Ansprechperson benannt, die zum einen die aktuellen Belange regelt
und zum anderen die Schnittstelle zum Gesamtprogramm bildet.
In der Vorbereitungsphase kümmert sich der koordinierende Bereich des Steuerungsteams
insbesondere um die Vorbereitung der Antragstellungen von Fördermitteln für das neue Programm. Weiterhin wird der begonnene Prozess der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung,
dem im neuen Programm eine hohe Bedeutung zukommt, weitergeführt und durch Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die durch die Fachämter zu erstellenden Konzepte und darauf aufbauenden Leistungsbeschreibungen dienen als Grundlage späterer
Ausschreibungen.
Eine entscheidende Bedeutung für den erfolgreichen Abschluss der Vorbereitungsphase ist
der intensiven und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen dem koordinierenden Steuerungsteam und den Dezernaten / Fachämtern beizumessen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sind im Bedarfsfall die Grundlagen für die Erweiterung des Steuerungsteams um zentrale Steuerungs- und Koordinationsaufgaben für die Umsetzungsphase zu entwickeln. Darüber hinaus werden die Fragen einer künftigen, förderfähigen Einbindung von Externen beziehungsweise von Beschäftigten der Fachämter abgestimmt.
Parallel dazu erfolgt auch ein Austausch mit den Bürgeramtsleitungen und der Sozialraumkoordination über die Weiterentwicklung und zielgerichtete Ergänzung der vorhandenen
Strukturen in den Sozialräumen um die Koordination der Maßnahmen des IHKs sicherzustellen. Dabei wird insbesondere das Quartiersmanagement die örtliche Sozialraumkoordination
sinnvoll unterstützen und entlasten. In enger Kooperation mit den Akteuren vor Ort soll die
Umsetzung der Maßnahmen unterstützt und insbesondere die Abwicklung des Verfügungsfonds begleitet werden.
Für den Erfolg des Programms wird die prozessbegleitende Entwicklung der Umsetzungsstruktur von entscheidender Bedeutung sein. Ziel ist es auf aktuelle Anforderungen reagieren
zu können und ein zentrales Schnittstellenmanagement aufzubauen.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
183
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
11.1
Zeit-, Kosten- und Finanzierungsplanung
Tabelle 5: Zeit-, Maßnahmen- und Finanzierungsplanung
Handlungsfeld
Nr.
Maßnahme
Gebietsbezug
Gesamtkosten
für den Sozialraum Meschenich und Rondorf
übergreifend
0.0.1
Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung im
Sozialraum Meschenich und Rondorf
übergreifend (alle Sozialräume)
664.086,50 €
übergreifend
0.0.2
Prozessbegleitende Evaluation im Sozialraum
Meschenich und Rondorf
übergreifend (alle Sozialräume)
44.089,50 €
Früh ansetzende
Hilfen
1.0.5
Integration auch von zugewanderten Kindern, Juübergreifend (alle Sozialgendlichen und jungen Erwachsenen mit Flüchträume)
lingsstatus in die bestehenden Regelsysteme durch
aufsuchende mobile Arbeit im Sozialraum Meschenich und Rondorf
254.520 €
Früh ansetzende
Hilfen
1.0.7
Qualifizierungsoffensive Offene Kinder- und Jugendarbeit Köln in Meschenich und Rondorf
übergreifend (alle Sozialräume)
Früh ansetzende
Hilfen
1.0.12
Sprachförderangebote für neu eingereiste Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25
Jahren mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen im Rahmen von Jugendintegrationskursen im
Sozialraum Meschenich und Rondorf
Früh ansetzende
Hilfen
Finanzierung aus
2017
2018
2019
2020
Städtebauförderung
108.333,50 €
191.796,00 €
183.942,00 €
180.015,00 €
Städtebauförderung
11.305,00 €
11.305,00 €
11.305,00 €
10.174,50 €
ESF
127.260 €
127.260 €
26.900 €
ESF
13.450 €
13.450 €
übergreifend (alle Sozialräume)
134.028 €
ESF
67.014 €
67.014 €
1.0.16
Zugehende Hilfe zur Überleitung ins Regelsystem
übergreifend (alle Sozialund Entwicklung einer beruflichen Perspektive für
räume)
junge Menschen mit psychischen Problemen bis 27
Jahre in allen Sozialräumen; hier für den Sozialraum Meschenich und Rondorf
16.260 €
ESF
8.130 €
8.130 €
Früh ansetzende
Hilfen
1.0.17
Kölner Bildungsberatungszentrum einschließlich
Stadtteileltern im Sozialraum Meschenich und
Rondorf
übergreifend (alle Sozialräume)
302.227 €
108.924 €
96.651 €
Früh ansetzende
Hilfen
1.0.19
Übergänge begleiten: Angebote der Familienbildung mit Schwerpunkt Kooperation mit Kita, Familienzentren, Schulen im Primarbereich und SEK 1,
Trägern des Offenen Ganztags im Sozialraum
Meschenich und Rondorf
übergreifend (alle Sozialräume)
200.608 €
100.304 €
100.304 €
EFRE
ESF
2016
96.651 €
184
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Handlungsfeld
Nr.
Maßnahme
Gebietsbezug
Früh ansetzende
Hilfen
1.0.20
Gemeinsam für Grundbildung im Veedel im Sozialraum Meschenich und Rondorf
übergreifend (alle Sozialräume)
68.571 € ESF
34.285 €
34.285 €
Früh ansetzende
Hilfen
1.0.21
Ferienschulen im Sozialraum Meschenich und
Rondorf
übergreifend (alle Sozialräume)
23.391 € gegebenenfalls geeignetes Landesprogramm des
MFKJKS oder MSW
oder des BAMF
(Sprachkurse)
11.695 €
11.695 €
Früh ansetzende
Hilfen
1.0.26
Willkommen und Ankommen in Köln im Sozialraum übergreifend (alle SozialMeschenich und Rondorf
räume)
394.440 €
ESF
Öffentlicher Raum
2.0.4
Spiel- und Bewegungsräume in den Veedeln
übergreifend (alle Sozialräume)
140.000 €
EFRE mit Kofinanzierung über Städtebauförderung
Sozialraum Meschenich und Rondorf: Weiterentwicklung Spielplatz Alte Kölnstraße
Gesamtkosten
für den Sozialraum Meschenich und Rondorf
Finanzierung aus
Öffentlicher Raum
2.8.3
Aufbau einer Begegnungsstätte im Sozialraum
Meschenich und Rondorf – Machbarkeitsstudie
Meschenich und Rondorf
80.000 €
Städtebauförderung
Öffentlicher Raum
2.8.3 a
Bau einer Begegnungsstätte im Sozialraum
Meschenich und Rondorf
Meschenich und Rondorf
3.000.000 €
Städtebauförderung
Öffentlicher Raum
2.8.3 b
Entwicklung und Errichtung einer Interimsbegegnungsstätte
Meschenich und Rondorf
250.000 €
Städtebauförderung
Öffentlicher Raum
2.8.5
Machbarkeitsstudie zur Radschnellwegverbindung
in den Kölner Süden (Sozialraum Meschenich und
Rondorf)
Meschenich und Rondorf
63.000 €
EFRE
Öffentlicher Raum
2.8.5 a
Radschnellwegverbindung in den Kölner Süden
(Sozialraum Meschenich und Rondorf)
Meschenich und Rondorf
8.500.000 €
EFRE
Öffentlicher Raum
2.8.6
„Vertiefende Untersuchung Kölnberg“
Meschenich und Rondorf
550.000 €
Städtebauförderung
Öffentlicher Raum
2.8.6 a
Neugestaltung des öffentlichen Bereichs „Ortseingang Meschenich“
Meschenich und Rondorf
4.000.000 €
Städtebauförderung
Öffentlicher Raum
2.8.7
Umgestaltung der Kapellenstraße und der Rondorfer Hauptstraße in Köln-Rondorf
Meschenich und Rondorf
1.800.000 €
Städtebauförderung
2016
2017
2018
2019
2020
10.333,33 €
197.220 €
197.220 €
23.333,33 €
79.666,67 €
26.666,67 €
5.000 €
25.000 €
50.000 €
250.000 €
12.000 €
40.000 €
11.000 €
70.000 €
170.000 €
170.000 €
70.000 €
70.000 €
70.000 €
140.000 €
590.000 €
(weitere Kosten
nach 2020)
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Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
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als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Handlungsfeld
Nr.
Maßnahme
Gebietsbezug
Wirtschaft und Quali- 3.0.1
fizierung
„CheckPraxis“ – Schule und Praxis im Dialog für
Schülerinnen und Schüler aus dem Sozialraum
Meschenich und Rondorf
übergreifend
Wirtschaft und Quali- 3.8.2
fizierung
Jobcoach im Sozialraum Meschenich und Rondorf
mit Schwerpunkt Kölnberg
Meschenich und Rondorf
Umweltgerechtigkeit
- Klimaschutz, Luftreinhaltung und
Lärmminderung
4.0.2
Offen für Regen: „Grüne Höfe, grüne Plätze
übergreifend
Umweltgerechtigkeit
- Klimaschutz, Luftreinhaltung und
Lärmminderung
4.0.4
Gesamtkosten
für den Sozialraum Meschenich und Rondorf
Finanzierung aus
2016
2017
2018
2019
6.549 €
26.196 €
ESF
6.549 €
13.098 €
351.052 €
ESF
175.526 €
175.526 €
83.050 €
EFRE
29.350 €
29.350 €
24.350 €
übergreifend
54.000 €
BMUB-Programm
(Klima), BMBF
20.000 €
20.000 €
14.000 €
übergreifend
40.000 €
EFRE
10.000 €
20.000 €
10.000 €
25.150 €
17.400 €
2020
Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Aufbau eines Hitzewarn- und Informationssystems.
Informationsmaterial für die Bevölkerung zum
Thema Hitzeentwicklung im Zuge des Klimawandels
Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Umweltgerechtigkeit
- Klimaschutz, Luftreinhaltung und
Lärmminderung
4.0.6
Umweltgerechtigkeit
- Klimaschutz, Luftreinhaltung und
Lärmminderung
4.0.9
Maßnahmen rund um eine Leitart zur Verbesserung der Identifikation der Bürgerinnen und Bürger
mit ihrem Sozialraum und gleichzeitiger Erhöhung
der Biodiversität sowie der Aufenthaltsqualität im
Sozialraum Meschenich und Rondorf
übergreifend
43.520 €
EU-Förderprogramm
LIFE oder MKULNV
Wohnen
5.0.2
„Zuhause im Veedel – Aktivierung, Beteiligung und
Wohnumfeldpflege im Quartier – Am Kölnberg“
übergreifend
399.166 €
Städtebauförderung
für Modul A,
Maßnahmen zur Verstetigung des Verkehrs / Umwelt-sensitive Verkehrssteuerung auf der Brühler
Landstraße
Sozialraum Meschenich und Rondorf
Mieter- /Nachbarschaftsarbeit und Quartiershausmeister
Wohnen
5.0.3
Haus,- Hof- und Fassadenprogramm im Sozialraum Meschenich und Rondorf
970 €
154.049 €
154.049 €
91.069 €
85.189,00 €
85.189,00 €
42.595,00 €
ESF für Modul B
übergreifend (alle Sozialräume)
255.568,00 €
Städtebauförderung
42.595,00 €
188
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
189
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
12.
Anhang
Anhang 1: Städtische Konzepte
Themenfeld: Früh ansetzende Hilfe
Kölner Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft (2012)
Das in 23 Arbeitsgruppen in einem zweijährigen Arbeits- und Beteiligungsprozess formulierte
Kölner Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft bildet die zentrale Leitlinie für
die kommunale Integrationsarbeit der nächsten Jahre. Es geht von dem Grundsatz aus, dass
nur eine integrierte und für Veränderung offene Stadtgesellschaft erfolgreich und für alle gewinnbringend die Herausforderungen der globalisierten Zukunft bewältigen kann. Daneben
fußt es im Sinne des Inklusions- und Genderansatzes auf dem Grundgedanken, dass Verschiedenheit der Normalfall ist und dass jeder einzelne Mensch in seiner Besonderheit akzeptiert werden und seine Potenziale einbringen können soll.
Ein Drittel der in Köln lebenden Menschen hat aktuell, mit steigender Tendenz, einen sogenannten Zuwanderungshintergrund. Statistisch gesehen ist feststellbar, dass sowohl selbst
Zugewanderte als auch Menschen mit erkennbarem familiärem Zuwanderungshintergrund
im Durchschnitt sozial und wirtschaftlich schlechter gestellt sind als die sogenannte Mehrheitsgesellschaft. Insofern gilt: „Integration ist eine dauerhafte politische und gesellschaftliche Aufgabe, die alle in der Stadt (im Land) lebenden Menschen betrifft. Ziel der im Konzept
beschriebenen präventiven und „nachholenden“ Maßnahmen zur Integrationsförderung ist
es, den Kölnerinnen und Kölnern mit Zuwanderungshintergrund eine gleichberechtigte Teilhabe am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben zu ermöglichen und für Toleranz, Akzeptanz und wechselseitigen Respekt zwischen den Bevölkerungsgruppen zu werben.
Das ergänzende "Interkulturelle Maßnahmenprogramm - Maßnahmenempfehlungen" ist die
Zusammenstellung von Ideen zur Weiterentwicklung des Prozesses der Integration. Es befindet sich aktuell (Stand: Juni 2015) in der politischen Beratung.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/soziales/integration/konzept-zur-staerkung-derintegrativen-stadtgesellschaft
−
Handlungskonzept Behindertenpolitik (2009)
In Köln leben mehr als 100.000 Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung und
weitere rund 50.000 Menschen mit einer Behinderung von 20 bis 40 Prozent. Nicht nur für
sie sind barrierefreie und inklusive Strukturen und Angebote notwendig. Auch alle anderen ganz gleich, ob sie in Köln wohnen oder die Stadt nur kurzfristig besuchen - profitieren davon. So ist bekannt, dass eine barrierefrei zugängliche Umwelt für etwa 10 Prozent der Bevölkerung zwingend erforderlich, für etwa 30 bis 40 Prozent notwendig und für 100 Prozent
komfortabel ist, also ein Qualitätsmerkmal darstellt.
Die Aufgabe des Handlungskonzeptes ist es, die Informationen über die Lebenssituation von
Menschen mit Behinderungen in Köln zu verbessern, den Blick für Stärken und Schwächen
der Kölner Behindertenpolitik und der bestehenden Hilfesysteme zu schärfen, kurz- und mittelfristige Ziele zu entwickeln, einen Maßnahmenplan abzustimmen, der zukünftig als Leitfaden für eine koordinierte und zielorientierte Behindertenpolitik in Köln dient.
Der 1. Folgebericht legt den Fokus auf die Situation von Menschen mit Behinderung in dem
Bewusstsein, dass die Bedeutung von Inklusion sehr viel umfassender ist. Die Maßnahmen
zum Abbau von Barrieren und zur Förderung einer uneingeschränkten Teilhabe von Men-
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
190
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
schen mit Behinderung zeigen jedoch, dass sie die Teilhabe aller Menschen erleichtern und
damit wichtige Schritte zu einer inklusiven Entwicklung sind.
Um das Engagement einzelner Menschen, Organisationen und Betriebe zu würdigen und
bekannt zu machen, wird in 2015 zum siebten Mal der Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik (KIB) ausgeschrieben.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/soziales/behinderung/handlungskonzept-zurkoelner-behindertenpolitik
−
−
„Plan für ein seniorenfreundliches Köln“ (2002)
Aktuell gibt es in Köln mehr als 40 SeniorenNetzwerke in den Kölner Stadtteilen. Bereits im
Oktober 2002 gingen die ersten SeniorenNetzwerke in den Stadtteilen mit Meschenich, Poll
und Kalk an den Start. Prozessbegleitende politisch gewählte Gremien sind
−
Integrationsrat
−
StadtArge Behindertenpolitik
−
StadtArge Seniorenpolitik
Zentrale und präventiv wirkende Zielsetzungen der Netzwerke sind:
−
das Leben in der Gemeinschaft zu fördern,
−
Selbstverantwortung der Seniorinnen und Senioren zu stärken,
−
Beteiligung von älteren Menschen am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen,
−
Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe anzuregen,
−
Bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen und
−
altersspezifische Angebote in Bildung, Kultur, Freizeit und Sport zu.
Weitere Informationen unter:
http://www.seniorennetzwerke-koeln.de/snw/snw_web.nsf/id/pa_startseite.html
−
Seniorenfreundliches Köln – Weiterentwicklung der Seniorenarbeit 2015-2015 (September 2014)
Köln ist eine Stadt in der die Zahl alter und hochaltriger Menschen kontinuierlich zunimmt.
Das seniorenfreundliche Köln will sich in seinen Angebotsstrukturen darauf einstellen. Es soll
sich auszeichnen durch:
−
bedarfsgerechte und gut erreichbare, barrierefrei zugängliche Information und
Beratung,
−
vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten Engagement und Selbsthilfe bereiter Seniorinnen und Senioren,
−
integrierte und passgenaue Angebote, die ein selbständiges Leben in der eigenen Wohnung such im hohen Alter und mit Handicaps ermöglichen,
−
ein in der Öffentlichkeit verankertes Bewusstsein für die Lebenssituation und Bedürfnisse alternder Menschen.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
191
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Eckpfeiler der kommunalen Seniorenarbeit sind die in den Stadtbezirken wirkenden Programme: Seniorenberatung, Senioren / Netzwerke, Entlastungsdienste für Menschen mit
Demenz und ihre Angehörigen und haushaltsnahe Dienstleistungen
−
Rahmenkonzept der Kölner Bürgerhäuser und Bürgerzentren
Ausgehend von städtischen Konzepten wie Leitbild der Stadt Köln, Leitlinien für ein soziales
Köln etc. und übergeordneten Arbeitsprinzipien wie Prävention, Integration, Inklusion/Barrierefreiheit und Gender Mainstreaming arbeiten die Kölner Bürgerhäuser/-zentren
nach der vom Rat 2007 verabschiedeten Rahmenkonzeption.
Leitziele der Bürgerhäuser und Bürgerzentren:
Die Bürgerhäuser und Bürgerzentren haben eine wesentliche Funktion in der Schaffung von
Möglichkeiten zur Begegnung der Menschen. Sie bieten eine Infrastruktur sowohl zu eigenaktivem Handeln als auch zu konsumtiven Verhalten. Als lebendiger und offener Treffpunkt
fördern sie den sozialen, kulturellen und politischen Dialog der Menschen.
Die Bürgerhäuser und Bürgerzentren beteiligen sich mit ihren Angeboten aktiv an der Gestaltung des Stadtteils und des Stadtbezirks mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität
für die Bevölkerung. Sie fördern die Integration aller Kulturen und sozialer Schichten, sowie
die Verbindung zwischen den Generationen.
Die Bürgerhäuser und Bürgerzentren verfolgen das Ziel möglichst viele Menschen zu aktivieren, um eigenverantwortliches Handeln zu erreichen und/oder für ehrenamtliches Engagement zu motivieren.
Die Bürgerhäuser und Bürgerzentren sind Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger im
Stadtteil und im Stadtbezirk. Sie bilden eine Informationsplattform in Verbindung mit Beratungsleistungen.
Die Leitziele der Bürgerhäuser und Bürgerzentren werden im Rahmen von Handlungsfeldern
umgesetzt:
− Handlungsfeld Kultur
− Handlungsfeld Erziehung, Bildung und Qualifizierung
− Handlungsfeld Beratung
− Handlungsfeld Sozialraumorientierte Gemeinwesenarbeit
− Handlungsfeld bürgerschaftliches und gesellschaftspolitisches Engagement
− Handlungsfeld Ökologie
− Handlungsfeld Gesundheitsförderung
Die Handlungsfelder können je nach Ausrichtung der Einrichtung und den Gegebenheiten
"vor Ort" eingeschränkt oder durch weitere inhaltliche Schwerpunkte ergänzt bzw. erweitert
werden wie z.B. Wohnen, gesellschaftspolitische Bildung usw.
Mit 11 der 14 Kölner Bürgerhäuser/-zentren werden jährlich auf Grundlage der Rahmenkonzeption Ziel- und Leistungsvereinbarungen abgeschlossen
192
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
„Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung Köln 2011“
Der Rat der Stadt Köln hat im Herbst 2011 die „Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung Köln 2011“ beschlossen und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt. Es
handelt sich hierbei um ein strategisches Rahmenkonzept, mit dem Ziele, Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven für gerechte Bildungs- und Zukunftschancen von Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen beschrieben und Lösungsansätze erörtert werden.
Das Konzept verfolgt eine lebenslaufbezogene Perspektive auf die Bildungsbereiche, sieht
Kinderarmut, Inklusion und Integration als zentrale Herausforderungen und erörtert sozialräumliche Ansätze zur Verbesserung von Lebensverhältnissen und Bildungschancen. Die
vorgeschlagenen Lösungen sind in öffentlichen Sitzungen aller neun Bezirksvertretungen mit
einem um Bildungsakteure vor Ort erweiterten Teilnehmerkreis ausführlich erörtert worden.
Die zahlreichen wertvollen Anregungen, Hinweise und Vorschläge sind in die Planungen
aufgenommen worden. Vor diesem Hintergrund sind in den Folgejahren Konkretisierungsund Teilpläne entwickelt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt worden, zum Beispiel
die „Spielplatzbedarfsplanung der Stadt Köln 2011“, der „Inklusionsplan für Kölner Schulen
2012“, die „Konkretisierung der Schulentwicklungsplanung Köln 2012“, die halbjährlichen
„Statusberichte zum Ausbau der Kindertagesbetreuung in Köln“ (seit 2011), die „Schulentwicklungsplanung für die städtischen Berufskollegs und Weiterbildungskollegs in Köln 2015“
oder die „Kinder- und Jugendförderplanung Köln 2015 – 2020“ (in Vorbereitung). Die Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung der Stadt Köln wird in einer Publikation
des Ministeriums für Arbeit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (2011) „Moderne
Sozialplanung“ als Beispiel „guter Praxis“ vorgestellt. Besondere Erwähnung finden unter
anderem der gewählte Planungsansatz einer „local governance“ und dass den Planungen
unterliegende Indikatorenmodell der Sozialraumanalyse mit seinen zu Indizes zusammen
gefassten Bildungs- und Sozialindikatoren auf kleinräumiger Ebene von Stadtteilen und
Stadtvierteln Kölns.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/jugendhilfebericht_2011.pdf
Kölner Bildungsbericht – Bildungsmonitoring 2012
Der Kölner Bildungsbericht schafft Transparenz im Bildungsgeschehen und stellt aussagefähige „Daten für Taten“ zur Verfügung. Er widmet sich besonders zentralen Fragestellungen
wie den Übergängen zwischen den Schulformen bis hin zur Ausbildung und in den Beruf.
Außerdem wird der sprachlichen Bildung in frühen Lebensphasen, dem informellen Lernen
und der Bildungsberatung besonderer Stellenwert eingeräumt. Dabei richtet sich der Blick
immer auch auf die Stadtbezirke und Stadtteile Kölns, beispielsweise um deutlich zu machen, wo Kinder und Jugendliche unter erschwerten Bedingungen aufwachsen, die die Bildungsbeteiligung und den Bildungserfolg beeinträchtigen können. Auch für Köln lässt sich
nachweisen, dass Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in hohem Maße von der
sozialen Herkunft abhängen und entsprechend sozialräumlich stark unterschiedlich verteilt
sind. Gleichzeitig wird im Bildungsbericht beispielhaft aufgezeigt, dass präventive Maßnahmen wirksam sind. So konnte für die sprachliche Bildung und Förderung im Elementarbereich nachgewiesen werden, dass der Sprachförderbedarf geringer ist, je länger ein Kind
eine Kindertageseinrichtung bereits besucht. Besonders auffällig waren die Ergebnisse bei
Kindern mit Migrationshintergrund: mit jedem zusätzlichen Jahr in der Kita halbiert sich nahezu der Anteil, der Sprachförderung benötigt.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/bildungsbericht2012-barrierefrei.pdf
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
193
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Bildungsstrategie der Stadt Köln
Für gerechte Bildungs- und Zukunftschancen verfolgt die Stadt Köln eine „Doppelstrategie“:
Erstens wird entschieden in die Regelsysteme der Bildung investiert, um die Bildungs- und
Entwicklungschancen aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu verbessern. Zweitens
kommt die Stadt der zentralen Maxime städtischer Armutsbekämpfung in einem sozialräumlichen Bezug, „Ungleiches ungleich behandeln“, auch mit Blick auf das Handlungsfeld „Bildung, Jugend und Sport“ nach und fördert gerade solche Einrichtungen und Angebote noch
einmal verstärkt, die vielen Kindern und Jugendlichen in prekären sozialen Lebenslagen verbesserte Bildungs- und Entwicklungschancen eröffnen.
Es gibt in Köln eine Vielzahl von Präventionsangeboten für Kinder und Jugendliche. Im Folgenden sollen beispielhaft zwei „große Blöcke“, die gleichsam zentrale Bausteine der kommunalen Präventionskette in Köln darstellen, ausführlicher dargestellt werden. Mit Blick auf
die Bildung von Kindern und Jugendlichen haben insbesondere der Ausbau der Kindertagesbetreuung und die schulische Ganztagsbildung einen ausgesprochen hohen bildungsund gesellschaftspolitischen Stellenwert: Für die Eltern spielt eine flexible und qualitativ
hochwertige Kinderbetreuung eine zentrale Rolle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
(Betreuungsaspekt). Für die Kinder selbst ergeben sich verbesserte Bildungschancen, insbesondere wenn sie aus benachteiligten Familien kommen (Bildungsaspekt).
−
Im laufenden Kindergartenjahres 2014/15 liegt die Versorgungsquote der Kindertagesbetreuung für unter 3-Jährige in Köln stadtweit bei 40% und hat sich damit seit
dem Kindergartenjahr 2006/07 verfünffacht. Die Versorgungsquote für die 3-jährigen
und älteren Kinder in Köln mit Kindergartenplätzen liegt bei 100%. Vor dem Hintergrund zukünftig voraussichtlich weiter stark steigender Geburten- und Kinderzahlen in
Köln und einer weiter zunehmenden gesellschaftlichen Akzeptanz der Betreuung von
Kleinkindern bestehen weiterhin erhöhte Ausbaubedarfe in der Kindertagesbetreuung. Dies dokumentieren auch die Ergebnisse einer jüngst als Vollerhebung durchgeführten, mehrsprachigen Befragung aller rund 30.000 Eltern mit unter 3-jährigen Kindern in Köln, nach der der gesamtstädtische Bedarf U3 bei 52% liegt.
−
Im Schuljahr 2014 / 2015 sind in Köln stadtweit 26.500 Plätze im Bereich der Offenen
Ganztagsschule im Primarbereich (OGS) an 155 Offenen Ganztagsschulen eingerichtet. Die gesamtstädtische Versorgungsquote liegt aktuell bei 75%. Auf der Grundlage aktueller Bedarfsabfragen und -analysen soll die Zahl der OGS-Plätze im nächsten Schuljahr 2015 /2 016 stadtweit auf 27.900 erhöht werden. Die Versorgungsquote
liegt dann bei 78%. Der freiwillige kommunale Anteil an der Finanzierung des offenen
Ganztags im Schuljahr 2014 / 2015 beträgt rd. 17 Millionen Euro.
−
Im Schuljahr 2014 / 2015 sind in Köln insgesamt 60 weiterführende Schulen gebundene Ganztagsschulen. Der Anteil der Ganztagsplätze an den Plätzen in den Eingangsklassen der weiterführenden Schulen in Köln liegt aktuell bei 65%. Im nächsten
Schuljahr werden sich zwei weitere Schulen zu Ganztagsschulen weiterentwickeln.
Die Versorgungsquote steigt dann auf 68%.
−
Gerade Kindertageseinrichtungen, die besonders vielen Kindern aus sozial benachteiligten Lebensverhältnissen verbesserte Bildungschancen eröffnen, werden in Köln
zu Familienzentren weiterentwickelt und / oder erhalten zusätzliche finanzielle Förderungen als plusKITA-Einrichtungen und Kindertageseinrichtungen mit zusätzlicher
Sprachförderung nach KiBiz. Im Kindergartenjahr 2014 / 2015 gibt es in Köln insgesamt 108 Familienzentren, weitere 6 werden im nächsten Kindergartenjahr dazu
kommen. Familienzentren in Köln sind entsprechend den Empfehlungen des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
(„Kleinräumige Auswahlkriterien zur Förderung von Kindertageseinrichtungen und
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
194
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Familienzentren mit besonderem Unterstützungsbedarf – Hinweise für Städte, Kreise
und Gemeinden“) überwiegend in Stadtgebieten mit erhöhtem Armuts- und Bildungsrisiko eingerichtet.
−
Seit dem Kindergartenjahr 2014 / 2015 werden zudem insgesamt 128 Kindertageseinrichtungen in Köln als plusKITA-Einrichtungen und 401 Kindertageseinrichtungen
als Einrichtungen mit zusätzlicher Sprachförderung nach den §§ 16a und b in Verbindung mit 21a und b KiBiz gefördert. Weitere 45 Kindertageseinrichtungen werden
analog der plusKITA-Idee mit freiwilligen städtischen Mitteln gefördert, wodurch die
„Bildungsgerechtigkeitsmittel“ des Landes verstärkt werden.
−
50 Grundschulen, die nach einem Sozialindex der Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung ausgewählt wurden, erhalten erhöhte, noch über die regelmäßig geleisteten, freiwilligen städtischen Leistungen hinausgehende OGS-Fördermittel. Im Rahmen dieser Sozialindizierung wurden wohnortbezogene Schülerdaten mit kleinräumigen Informationen zu Anzahl und Anteil der Kinder im Grundschulalter, die in SGB IIBedarfsgemeinschaften leben, so miteinander verknüpft, dass eine Abschätzung des
Armuts- und Bildungsrisikos der Schülerschaft jeder Grundschule in Köln ermöglicht
wird.
−
Der Einsatz von Schulsozialarbeitern in Schulen folgt ebenfalls nach Kriterien der sozialen Benachteiligung, der Inklusion und der Integration. Aktuell werden in Köln von
kommunaler Seite insgesamt 132 Stellen Schulsozialarbeit eingesetzt. Hier kommen
zum Teil freiwillige städtische Fördermittel zum Einsatz, zum Teil – nach Auslaufen
der Mittel im Rahmen des Bildungspaketes – Fördermittel des Landes.
Mit seinen Versorgungsquoten in den Bereichen Kindertagesbetreuung für unter 3-Jährige,
Offene Ganztagsschule im Primarbereich und Ganztag in der Sekundarstufe I belegt Köln im
interkommunalen Vergleich in Nordrhein-Westfalen vordere Plätze. Hierin und auch in die
erhöhte Förderung von Bildungsinstitutionen in Stadtgebieten mit erhöhtem Armuts- und Bildungsrisiko gehen – neben Landesförderungen – erhebliche städtische Eigenmittel ein. Die
gesamten Aufwendungen des Dezernates für Bildung, Jugend und Sport liegen bei über 1
Milliarde Euro, wobei nur ein Viertel des Betrags durch Erträge, beispielsweise auch Landesfördermittel, gegen finanziert ist.
Neben der Förderung von Bildungschancen im Kontext von Kindertageseinrichtungen und
Schule, die vorgehend beispielhaft skizziert wurde, unternimmt das Bildungsdezernat der
Stadt Köln weitere erhebliche Anstrengungen in vielen Handlungs- und Bildungsbereichen
unter anderem in den Bereichen Familienberatung, Weiterbildung / Grundbildung / Volkshochschule, Kinder- und Jugendarbeit und Sportförderung. Trotz der beschriebenen Anstrengungen und Investitionen in den Bildungsbereich ist mit Blick auf hohe Kinderarmutsquoten gerade in den elf Sozialräumen in Köln gleichwohl festzuhalten, dass die aktuellen
und zukünftigen Herausforderungen für gelingendes Aufwachsen und gleiche Bindungschancen für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiterhin sehr groß sind.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/bildung-und-schule/
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
195
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Kulturförderung
Die Stadt Köln hat ein hohes Selbstverständnis als Kulturstadt anerkannt zu sein. Als größte
Stadt in Nordrhein-Westfalen bietet sich daher ein sehr vielfältiges und aktives Bild der Kulturszene. Die Kulturförderung versteht sich in diesem Sinne auch als Querschnittsaufgabe,
deren Wirkung in dem ersten Kulturbericht zu den Jahren 2013 und 2014 13 ausführlich beschrieben ist. Die folgende Bestandsanalyse der Kulturförderung in Köln bezieht ausschließlich auf die institutionalisierte Kulturförderung.
Die institutionalisierte Kulturförderung, die von der Stadt angeboten wird umfasst alle Bereiche der Hochkultur mit Oper, Schauspiel, Gürzenich-Orchester, Puppenspiele und Museen
sowie der Stadtbibliothek. Darüber hinaus ist das Historische Archiv dort angebunden. Die
städtischen Angebote haben einen sehr starken räumlichen Bezug zum Innenstadtbereich
und direkt angrenzenden Stadtteilen Kalk und Mülheim. Ein Angebot in den Sozialräumen
findet sich Mülheim-Nord und Keupstraße mit den Depots 1 und 2 der Städtischen Bühnen,
Kalk mit der Halle Kalk sowie in Chorweiler und Neubrück, in denen Stadtteilbibliotheken
vorhanden sind 14.
Neben der institutionalisierten Kulturförderung werden die Angebote der „freien Szene“ in
den Sparten Bildende Kunst, Literatur, Theater, Tanz, Film, Musik, Popmusik und Interkultur
finanziell unterstützt. Die Förderung konzentriert sich auf professionalisierte Angebote von
Kultur in den unterschiedlichen Sparten und grenzt sich damit bewusst gegen das ausschließlich räumlich orientierte Angebot der „Veedelskultur“ ab. Die Förderung der „freien
Szene“ wird wiederum in die Förderung von Kulturinstitutionen mit festen Spielstätten und in
die Projektförderung differenziert, die sich sowohl auf Künstlerförderung (Einzelpersonen),
als auch auf Ensembles und Gruppen und auch auf Projekte in den Spielstätten beziehen
kann. Darüber hinaus werden Ateliers für Bildende Künstler und Proberäume für Gruppen
der Popkultur angeboten.
Der räumliche Bezug der institutionalisierten Kulturförderung von Spielstätten spiegelt sich
ebenfalls mit einem deutlichen Schwerpunkt in der Innenstadt sowie auch in Ehrenfeld, Kalk
und Sülz / Klettenberg. Die Nutzung von Ateliers und Proberäumen ist in den Sozialräumen
Meschenich und Rondorf, Humboldt /Gremberg und Kalk und angrenzend an die Sozialräumen Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord und Bocklemünd / Mengenich vorhanden.
Der Ausbau des kulturellen Angebotes in den Sozialräumen ist ein wichtiger Baustein für
Verbesserung der Integration benachteiligter Gruppen in Arbeit, Bildung und in die Gemeinschaft. Ziel ist auch, durch die Einbindung der Kulturförderung in die Handlungsfelder und
Maßnahmen in den Programmgebieten, die Kulturstadt Köln noch stärker auf die Randgebiete des Stadtgebietes auszuweiten.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/koelner-kulturbericht
13
14
Weitere Erläuterungen zum Kulturbericht der Stadt Köln können dem Anhang entnommen werden
Eine Übersichtskarte zur Lage städtischer kultureller Einrichtungen (Museen, Ateliers/proberäumen,
Theater und Kulturinstituten) findet sich im ersten Abschnitt der Bestandsanalyse (Themenfeld: Demographische und soziale Situation). Eine genauere Übersicht über die Lage der Einrichtungen kann
den Karten für jeden Sozialraum im 2.1.1 entnommen werden.
196
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Themenfeld: Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung
Klimaschutzkonzept - Zum Schutz des Klimas und der Bewohnerinnen und Bewohner
der Stadt Köln
Das Integrierte Klimaschutzkonzept umfasst übergreifend den gesamten Energie- und Mobilitätsbereich. Für die Erstellung des "Integrierten Klimaschutzkonzept Köln" wurden Aufträge
in Höhe von 197.308 Euro erteilt. Mit dem Konzept liegt für Köln ein Programm vor, das bei
ganzheitlicher Umsetzung erheblich dazu beiträgt, den begonnenen Klimaschutzprozess der
Stadt Köln fortzusetzen und den Verpflichtungen aus dem Bürgermeisterkonvent nachzukommen, nämlich einer 20-prozentigen Steigerung der Energieeffizienz, einer 20prozentigen Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und einer 20-prozentigen Senkung
der CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020. Das Konzept mit dem gesamten Energie- und Mobilitätsbereich hat der Rat der Stadt Köln im April 2014 zur Kenntnis genommen. Das Konzept leistet darüber hinaus einen Beitrag, die selbst auferlegten CO2-Minderungsziele zu
erreichen und ergänzt das Kooperationsprojekt „Smart City Cologne“. Mit einem Beschluss
hat der Rat 13 konkrete Maßnahmen aus dem Gesamtkonzept, für 2014 zur weiteren schnellen Bearbeitung und Einzelbeschlussfassungen auf den Weg gebracht und ermöglicht es
weitere Fördermittel von Bund und Europäischer Union zu beantragen.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/umwelt-tiere/klima/integrierte-klimaschutzkonzepteenergie-und-verkehr
Freiflächensystem der Stadt Köln
Köln verfügt über ein gesamtstädtisches Freiflächensystem, das auf die Planungen von Fritz
Schumacher in den 1920er Jahren zurückgeht. Die nachfolgenden Generationen haben kontinuierlich auf dieser Zielformulierung aufgebaut, ohne diese in Frage zu stellen. Heute ist
dieses gesamtstädtische Freiflächensystem mit seinen wesentlichen Elementen, dem Innerer und Äußerer Grüngürtel und den verbindenden radialen Grünzügen, ein wesentliches
Element der Stadtstruktur, das sowohl aus klimatischer, ökologischer als auch erholungsfunktionaler Sicht von großer Bedeutung ist.
In den zurückliegenden Jahren konnten hierauf aufbauend weitergehende Ziele formuliert
werden um das Freiflächensystem weiter zu entwickeln und weiter zu qualifizieren. Die Ausweisung von Kompensationsflächenpools in den radial vom Äußeren Grüngürtel zur Stadtgrenze führenden Grünzügen, die Weiterentwicklung in die Region (RegioGrün) und die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für den Äußeren Grüngürtel sowie die geplante Verlängerung des Inneren Grüngürtels sind als vorausschauende Strategie vor dem Hintergrund
der wachsenden Stadt und des Klimawandels zu verstehen.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/projekte/regiogruen
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/projekte/
Stadtklima in Köln
Die Stadt Köln hat das Projekt „Klimawandelgerechte Metropole Köln“, zusammen mit dem
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NORDRHEIN-WESTFALEN, dem
Deutschen Wetterdienst und den Stadtentwässerungsbetrieben Köln durchgeführt und die
Ergebnisse in der Studie: „Fachbericht 50: Klimawandelgerechte Metropole Köln - Abschlussbericht“ publiziert. Die Studie hat deutlich gezeigt, dass es zukünftig in Köln heißer
wird und dass Wetterextreme (Starkregenereignisse) zunehmen werden. Daher ist es wichtig
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
197
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um sich an den nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandel
anzupassen.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass schon heute eine deutliche Aufheizung (Wärmeinsel) der dicht bebauten Stadtteile und der Innenstadt gegenüber dem Umland besteht. Die im
Rahmen der Studie durchgeführten Messungen zeigten Temperaturdifferenzen von bis zu 10
Grad.
In der Zukunft werden die heißen Tage, mit Temperaturen von über 30°C und die Sommertage, mit Temperaturen von über 25°C in Köln deutlich zunehmen.
Dabei können Maximaltemperaturen von über 40°C erreicht werden. Die Zahl der Sommertage wird bis Mitte des Jahrhunderts für das Stadtgebiet Köln im Vergleich zu den derzeitigen klimatischen Verhältnissen, um 30 bis 70 Prozent zunehmen und die Zahl der heißen
Tage kann sich sogar verdoppeln.
Planungshinweiskarte:
Die Planungshinweiskarte zeigt für das gesamte Stadtgebiet auf, welche zukünftige Wärmebelastung zu erwarten ist. Sie gibt Hinweise welche Gebiete besonders vom Klimawandel
betroffen sein werden und welche wichtigen Kaltluftentstehungsgebiete im Stadtgebiet noch
vorhanden sind. Sie gilt als wichtige Grundlage für Auswertungen zur Betroffenheit einzelnen
Stadtteile beziehungsweise -bezirke.
Mit der Darstellung
−
der Anzahl der heißen Tage für die Periode 2021 bis 2050 (als Maß für die zu erwartende Wärmebelastung),
−
der Verteilung der Grünzüge in der Stadt (als potentielle Frisch- und Kaltluftproduktionsflächen),
−
den Kaltluftflüssen (als Maß für die Möglichkeit der Verminderung der innerstädtischen Wärmebelastung),
−
der Windrose (woher weht der Wind wie häufig?),
werden in der Planungshinweiskarte Größen zusammengeführt, welche die siedlungsklimatische Situation und das Leben der Menschen in der Stadt beschreiben. Dadurch hilft diese
Karte, die Empfindlichkeit der Flächen bei Nutzungsänderungen und den resultierenden klimatischen Folgen erkennen und bewerten zu können.
Die Flächen der hoch und sehr hoch belasteten Gebiete können hierbei als klimatische Sanierungsgebiete eingestuft werden, in denen sich Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas aufdrängen, während die klimaaktiven, beziehungsweise sehr klimaaktiven Flächen
eine sehr hohe Empfindlichkeit bei nutzungsändernden Eingriffen, Versiegelung und Bebauungsverdichtungen aufweisen. Diese beiden Klassen sollten als „Stadtklimatische Ausgleichsflächen“ in ihrer klimatischen Funktion erhalten bleiben.
Wichtige Eckpunkte einer klimawandelgerechten Planung sind die Freihaltung von Kaltluftentstehungsgebieten und Frischluftschneisen, die Durchgrünung der Stadt, aber auch die
Berücksichtigung der Belange des Klimawandels bei Planverfahren.
Betroffenheit:
Der Stadtbewohner befindet sich in permanentem Austausch mit seinem urbanen Umfeld.
Bewegt er sich im Freien, zum Beispiel in der Innenstadt zum Einkaufen, zum Spazierengehen im Park oder ist er mit dem Rad unterwegs zum Arbeitsplatz, so wirken auf ihn die Lufttemperatur, die Luftfeuchte, die Luftströmung und die Sonnenstrahlung ein. Im Gegensatz
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
198
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
zum Aufenthalt im Freien ergeben sich beim Aufenthalt in Gebäuden andere Situationen.
Hier werden Wohlbefinden sowie Wärmestress wesentlich durch die Innenraumtemperatur
und Luftfeuchte in den Räumen bestimmt. Einerseits lassen sich durch technische Einrichtungen wie Klimaanlagen optimale Innenraumtemperaturen erreichen. Andererseits können
durch das hohe Wärmespeichervermögen der Gebäudehülle insbesondere nachts hohe
Wärmebelastungen auftreten, falls keine entsprechenden Hilfsmittel vorhanden sind.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/umwelt-tiere/klima/das-projektklimawandelgerechte-metropole-koeln
Themenfeld Wirtschaft und Qualifizierung / Wohnen:
Stadtentwicklungskonzept Wohnen und Handlungskonzept Preiswerter Wohnungsbau
/ Kooperatives Baulandmodell
Das am 11.02.2014 vom Rat beschlossene Stadtentwicklungskonzept (StEK) Wohnen sowie
das im Vorgriff bereits am 02.11.2010 beschlossene Handlungskonzept Preiswerter Wohnraum formulieren u. a. spezifische Ziele und Leitlinien der Kölner Wohnungspolitik, die auch
auf das Integrierte Handlungskonzept EFRE anzuwenden sind:
−
Ziel 3: Sicherung und Neubau öffentlich geförderter Wohnungen
−
Ziel 4: Anpassung der Wohnungsbestände gemäß der Anforderungen des demographischen Wandels und des Klimawandels
−
Ziel 5: Nachhaltig angelegte Wohnungspolitik
−
Ziel 6: Steigerung der Wohnzufriedenheit
−
Ziel 7: Abschluss einer Vereinbarung mit der Wohnungswirtschaft zur partnerschaftlichen Lösung der bevorstehenden Aufgaben in Neubau und Bestand
−
Leitlinie 2: Innenentwicklung vor Außenentwicklung
−
Leitlinie 3: Sozialen Ausgleich unterstützen – soziale Schieflagen vermeiden
−
Leitlinie 4: Partnerschaftliche Quartiersentwicklung fördern
Zur Erreichung der Ziele und Leitlinien der Kölner Wohnungspolitik wird zurzeit ein Handlungsprogramm mit 22 Maßnahmen in acht Handlungsfeldern umgesetzt. Insbesondere der
mit dem Konzept begonnene, intensive Dialog mit der Wohnungswirtschaft ist eine wichtige
Voraussetzung für quartierbezogenen Partnerschaften, die sich im EFRE Handlungsprogramm wiederfinden.
Der Rat der Stadt Köln hat zudem am 17.12.2013 den Beschluss zum Kooperativen Baulandmodell Köln gefasst, um die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums in Köln anzukurbeln. Das Kooperative Baulandmodell Köln nimmt diejenigen, die von einer Bodenwertsteigerung profitieren, in die Pflicht, einen definierten Teil der geplanten Wohneinheiten für den
geförderten Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen und sich stärker als bisher an den Folgekosten der Bauleitplanung zu beteiligen.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/stadtentwicklung/wohnen
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
199
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Einzelhandels- und Zentrenkonzept (EHZK)
Das EHZK wurde am 17.12.2013 vom Rat der Stadt Köln beschlossen. Er ist die wesentliche
Handlungsgrundlage zur Sicherung und Stärkung des Kölner Zentrensystems, als Rückgrat
der räumlich-funktionalen Ordnung der Stadt sowie zur Sicherung einer Wohnortnahen Nahversorgung. Das EHZK definiert für alle 80 Kölner Geschäftszentren konkrete Handlungsempfehlungen bezüglich Ausstattung, Branchenmix und enthält Aussagen bezüglich Handlungserfordernissen für unterversorgte Bereiche. Wesentliche Aussagen des EHZK sind in
den Zentrenpässen der Programmgebiete wiedergegeben.
Weitere Informationen unter:
http://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/stadtentwicklung/versorgung/einzelhandelsund-zentrenkonzept-1
Stadtentwicklungskonzept Wirtschaft
Vor dem Hintergrund eines verstärkten Wettbewerbs um Betriebe, gerade auch des produzierenden Gewerbes, steigt die Bedeutung von geeigneten Konzepten die es ermöglichen,
frühzeitig und angemessen auf die verschiedenen Bedarfe an Fläche und Infrastruktur zu
reagieren. Den Wirtschaftsstandort Köln langfristig zu stabilisieren und zu stärken ist das Ziel
des in Planung befindlichen Stadtentwicklungskonzeptes Wirtschaft.
Wesentlicher Bestandteil ist dabei die Herausarbeitung der Flächenbedarfe, Flächenpotenziale und ihrer Verfügbarkeit sowie die Darstellung von Konflikten der Flächennutzung in Bezug auf Freiraum, Gewerbe-, Wohn- und Einzelhandelsnutzung. Die Herausforderung ist
dabei die verschiedenen Interessen und Bedarfe an Fläche nachhaltig und ressourcenschonend zu erfüllen.
Themenfeld Öffentlicher Raum / städtebauliche Situation:
−
teilräumliche Entwicklungsplanungen (Rechtsrheinische Entwicklungskonzept Teilraum Nord, Handlungsprogramm Rechtsrheinische Perspektiven)
−
Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Köln
−
Stadtentwicklungskonzept Wohnen
−
Handlungskonzept zur Kölner Behindertenpolitik
−
Köln Mobil 2015
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
200
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 2: Anteil der Radfahrerinnen und Radfahrer in den elf Sozialräumen
Sozialräume
Stadtteile
Anteil Fahrradnutzung am
Anteil aller Wege in %
Bickendorf, Westend und Ossendorf
Bickendorf
7
Ossendorf
16
Bilderstöckchen
Bilderstöckchen
8
Blumenberg, Chorweiler und SeebergNord
Blumenberg
7
Chorweiler
7
Seeberg
7
Bocklemünd / Mengenich
Bocklemünd / Mengenich
3
Buchheim und Buchforst
Buchheim
5
Buchforst
6
Höhenberg
5
Vingst
7
Kalk
9
Humboldt / Gremberg
8
Meschenich
6
Rondorf
9
Mülheim-Nord und Keupstraße
Mülheim
8
Ostheim und Neubrück
Ostheim
4
Neubrück
14
Porz
6
Finkenberg
k.A.
Gremberghoven
9
Eil
9
gesamt
12
Höhenberg und Vingst
Humboldt / Gremberg und Kalk
Meschenich und Rondorf
Porz-Ost,
und Eil
Stadt Köln
Finkenberg,
Gremberghoven
Quelle: Haushaltsbefragung zum Verkehrsverhalten, 2006
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
201
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 3: Anteil an Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern am Gesamtbestand sowie
Wohneinheiten der GAG (Stand 2013)
Programmgebiet
Stadt Köln
Anteil
Ein- und Zweifamilienhäuser
Anteil Mehrfamilienhäuser
GAG-Bestand
(Wohneinheiten)
Bickendorf, Westend und Ossendorf
61%
39%
4.345
Bilderstöckchen
45%
55%
795
Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord
59%
41%
1.918
Bocklemünd / Mengenich
68%
32%
1.332
Buchheim und Buchforst
40%
60%
3.501
Höhenberg und Vingst
29%
71%
4.535
Humboldt / Gremberg und Kalk
14%
86%
2.799
Meschenich und Rondorf
86%
14%
332
Mülheim-Nord und Keupstraße
24%
76%
800
Ostheim und Neubrück
70%
30%
1.438
Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil
68%
32%
32
Stadt Köln
59%
41%
41.601
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
202
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 4: Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen in Prozent in den einzelnen
Stadtteilen der elf Sozialräume
Anteil an öffentl. geförderten Wohnungen (Typ
A) 2013 in Prozent
81,9
30,7
Stadt Köln
10,713,2 7,4
Finkenberg
Eil
Gremberghoven
Neubrück
Ostheim
0 1,1
Porz
13,9
8,5
Mülheim
0,9
Meschenich
Rondorf
Kalk
Humboldt- Gremberg
Höhenberg
Vingst
Buchheim
Buchforst
Bocklemünd/…
Seeberg
25,7
20,725,9
12
10,8
7,1 10,211,2 6,2
Chorweiler
Blumenberg
Bilderstöckchen
Ossendorf
Bickendorf
28,6
22,1
22
11,1
-
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
203
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 5: Kaufkraftindex nach Stadtteilen in den elf Sozialräumen
-
11
10 9
8
7
6
5
4
3
2
1
Kaufkraftindex
Bickendorf
Ossendorf
Bilderstöckchen
Blumenberg
Chorweiler
Bocklemünd / Mengenich
Buchheim
Buchforst
Höhenberg
Vingst
Humboldt-Gremberg
Kalk
Meschenich
Rondorf
Mülheim-Nord / Keupstr.
Ostheim
Neubrück
Porz
Finkenberg
Eil
Stadt Köln
85
90
95
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
100
105
110
115
204
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 6: Wohnzufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrer Wohnungen und ihrem Wohnumfeld im Programmgebiet (2009)
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
205
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 7: Anteil an Grünflächen pro Einwohner im Programmgebiet (m² je Einwohner)
Sozialraum
Kleingartenanlage
Kinderspielplatz
Grünanlage
Friedhof
Landschafts-plan sonstiges
Forst
Grün
+
Fors get
samt
Bickendorf, Westend und Ossendorf
1,7
2,1
5,8
0,0
0,0
0,0
0,0
5,8
9,6
Bilderstöckchen
0,0
Blumenberg, Chorweiler und SeebergNord
0,7
0,7
0,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,7
1,4
2,2
8,9
0,0
0,0
0,0
3,3
12,2
15,1
Bocklemünd / Mengenich
0,0
1,0
4,8
1,9
0,0
0,0
11,5
16,3
20,1
Buchheim und Buchforst
0,0
1,0
4,5
0,0
0,0
0,5
0,0
4,5
5,5
Höhenberg und Vingst
0,8
1,2
2,4
0,0
0,0
0,0
1,2
3,6
5,9
Humboldt / Gremberg und Kalk
1,1
1,1
2,3
0,0
0,0
0,0
0,0
2,3
4,6
Meschenich und Rondorf
0,6
1,2
3,0
0,6
0,0
0,0
9,7
12,7
15,2
Mülheim-Nord und Keupstraße
0,0
1,8
0,9
0,0
0,0
0,0
0,0
0,9
2,8
Ostheim und Neubrück
1,0
Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven
und Eil
0,0
Durchschnitt Köln
1,0
2,0
0,0
0,0
0,5
2,0
3,9
6,9
1,3
1,7
26 m²
0,4
0,0
0,0
0,4
2,2
3,9
60m²
Quelle: Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
206
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
207
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anteil an Grünflächen an der Gesamtfläche im Programmgebiet (in %)
Sozialraum
Kleingartenanlage
Kinderspielplatz
Grünanlage
Friedhof
Landschaftsplan
Forst
Grün
+
Forst
sonstiges
gesamt
Bickendorf, Westend und Ossendorf
0,6
0,1
0,7
0,1
0,1
0,0
0,1
0,8
1,7
Bilderstöckchen
0,9
Blumenberg, Chorweiler und SeebergNord
0,1
0,1
1,0
0,2
0,0
0,0
0,0
1,0
2,3
0,1
0,9
0,0
0,0
0,0
0,7
1,6
1,8
Bocklemünd / Mengenich
0,0
0,0
0,2
0,1
0,1
0,0
1,3
1,4
1,7
Buchheim und Buchforst
0,2
0,0
0,3
0,1
0,0
0,0
0,1
0,4
0,8
Höhenberg und Vingst
Humboldt / Gremberg und Kalk
0,2
0,0
0,2
0,1
0,0
0,0
0,5
0,6
1,0
0,2
0,1
0,4
0,3
0,0
0,0
0,3
0,7
1,3
Meschenich und Rondorf
0,1
0,0
0,1
0,1
0,2
0,1
0,4
0,6
1,1
Mülheim-Nord und Keupstraße
0,1
0,1
0,4
0,2
0,0
0,0
0,0
0,4
0,8
Ostheim und Neubrück
0,1
Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven
und Eil
0,1
0,0
0,2
0,0
0,0
0,0
0,3
0,5
0,7
0,1
0,2
0,2
0,0
0,0
0,2
0,4
0,8
Quelle: Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
208
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
209
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anteil an Grünflächen pro Einwohnerin und Einwohner im Sozialraum (m² je Einwohnerin und Einwohner) 500m Pufferzone
Sozialraum
Kleingartenanlage
Kinderspielplatz
Grünanlage
LandschaftsFriedhof plan
Forst
Grün
+Fors get
samt
Bickendorf, Westend und Ossendorf
59,2
8,3
75,4
13,7
13,7
0,0
7,5
82,9
177,9
Bilderstöckchen
46,1
Blumenberg, Chorweiler und SeebergNord
9,2
5,0
51,1
7,9
0,0
0,0
0,0
51,1
110,2
6,7
66,5
0,4
0,7
0,0
49,9
116,4
133,4
Bocklemünd / Mengenich
3,8
4,8
52,7
41,2
44,1
1,0
414,9
467,6
562,4
Buchheim und Buchforst
25,6
4,5
38,1
12,5
0,0
4,0
19,0
57,1
103,7
Höhenberg und Vingst
Humboldt / Gremberg und Kalk
32,9
7,5
29,7
11,5
0,0
0,8
79,3
109,0
161,7
8,3
4,0
15,5
10,0
0,0
0,0
13,2
28,6
50,9
Meschenich und Rondorf
8,5
3,0
13,3
6,7
20,0
10,9
42,4
55,8
104,9
Mülheim-Nord und Keupstraße
4,6
5,5
23,9
12,0
0,0
0,0
1,8
25,7
47,8
7,8
41,7
0,0
1,5
3,9
68,6
110,3
153,9
6,0
17,3
13,8
0,0
2,2
13,4
30,6
57,8
Ostheim und Neubrück
29,9
Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven
und Eil
5,2
Quelle: Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
sonstiges
210
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
211
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 8: Von Lärmbelastung besonders betroffene Bereiche im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Sozialraum
Straßenverkehr
Deutsche Bahn AG
Meschenich und Rondorf Belastungsachsen
− Brühler Landstraße zwischen
Weststraße und Schulstraße
− Brühler Landstraße in Teilbereichen von Höningen
− Zaunhofstraße zwischen Alte
Kölnstraße und Am Kradepool
− Rodenkirchener Straße von
Adlerstraße bis BAB 555
− Straßenzug Rondorfer zwischen Hauptstraße / Kapellenstraße von Am Höfchen
bis Bödinger Hof
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
HGK und KVB
Flugverkehr
BImSchG Anlage
Auf den südöstlichen
Bereich von Rondorf
wirken Immissionen aus
den südlich / südöstlich
gelegenen IVU-Anlagen
und Hafenanlage ein.
212
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
213
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 9: Luftqualität und Schadstoffbelastung
Laut 39. BImSchV gelten folgende Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit:
−
NO2: der über ein Kalenderjahr gemittelte Immissionsgrenzwert liegt bei 40 µg pro
m3; der über eine volle Stunde gemittelte Immissionsgrenzwert beträgt 200 µg pro
m3, bei 18 zugelassenen Überschreitungen im Kalenderjahr.
−
PM10:der über ein Kalenderjahr gemittelte Immissionsgrenzwert liegt bei 40 µg pro
m3; der über den Tag gemittelte Immissionsgrenzwert beträgt 50 µg pro m3, bei 35
zugelassenen Überschreitungen im Kalenderjahr.
In die Berechnung sind alle Straßen mit einem DTV-Wert (durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung) von über 4000 Kfz / 24h berücksichtigt. Weiterhin sind alle Gebäude bis zu
einer Entfernung von 35 m zur Straßenmitte eingeflossen. Die Konzentrationen sind im Ergebnis in einer Immissionshöhe von 1,5 m an der Gebäudefassade dargestellt. Da es sich
um ein Screening und keine Detailbetrachtung handelt, können die Ergebnisse lediglich als
Hinweis auf eine problematische Belastung gewertet werden.
Bei Überschreitungen von Grenzwerten werden Ursachenanalysen durchgeführt und es sind
Luftreinhaltepläne aufzustellen, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität
festgelegt werden. Eine Maßnahme für das Kölner Stadtgebiet ist die Einführung der Umweltzone. Aus einer stadtweiten Screeningberechnung der Kfz-bedingten Luftschadstoffe
wurde die Belastung für die Sozialräume ausgewertet. Die Immissionsbelastung wurde sowohl für Feinstaub (PM10) als auch für Stickstoffdioxid (NO2) berechnet, wobei in der
Schlussbetrachtung lediglich der Luftschadstoff Stickstoffdioxid als problematische Größe mit
den häufigsten Überschreitungen herangezogen wurde.
Zum Messen der Luftschadstoffbelastung gibt es im Jahr 2015 in Köln 5 kontinuierliche
Messstellen und 11 Passivsammler. Davon befindet sich direkt im Sozialraum Meschenich,
nördlich der Brühler Landstraße, ein Passivsammler, der die Stickstoffdioxidbelastung erfasst.
Nachfolgend werden für den Sozialraum Meschenich und Rondorf die aktuellen Schwerpunkte der Luftbelastung, auf Basis der Screening-Ergebnisse, dargestellt. Als Schwerpunkte werden dabei lediglich diejenigen Straßen einbezogen, die in der Screeningberechnung
eine Stickstoffdioxidbelastung von über 40µg pro m³ erzielten und damit Hinweise auf eine
problematische Belastung geben.
Meschenich und Rondorf
Für den Sozialraum Meschenich und Rondorf lassen sich, auf Basis der Screeningberechnungen, die Hauptdurchgangsstraßen als Belastungsschwerpunkte identifizieren. Im Stadtteil
Rondorf ergibt sich die Rodenkirchener Straße zwischen Autobahnunterführung und Habichtstraße sowie zwischen Hahnenstraße und Kapellenstraße als Schwerpunkt der Luftbelastung. Weiterhin zeigen die Berechnungen für die Kapellenstraße zwischen Rodenkirchener Straße und Büdingerstraße eine hohe Belastung an. Für den Stadtteil Meschenich liegt
für die Brühler Landstraße zwischen der Straße Auf der Ronne und der Alten Fischenicher
Straße eine hohe Belastung vor. Messungen mittels eines Passivsammlers bestätigen diesen Hinweis, und stellen an dieser Stelle Überschreitungen des Grenzwertes der 39. BImSchV fest.
214
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 10: Erläuterungen zur Erhebung der Lärmbelastung nach Europäischer Umgebungslärmrichtlinie
Außer für die Lärmvorsorge (Planfeststellungsverfahren) gibt es in Deutschland jedoch keine
gesetzlich festgelegten Grenzwerte. Ebenso sind das Berechnungsverfahren und die Definition einer erheblichen Belastung in Deutschland nicht einheitlich, sondern je nach Emittent
und Verfahren unterschiedlich. Vorrangig wurde daher bei den nachfolgenden Auswertungen
auf die Kartierung nach EU-Umgebungslärmrichtlinie zurückgegriffen, bei der, basierend auf
einem innerhalb der Europäischen Union (EU) einheitlichen Verfahren, die Ermittlung der
Belastung durch Umgebungslärm erfolgt und die als eine wesentliche Informationsgrundlage
über gegebene Lärmbelastungen anzusehen ist. Neben Lärmkarten mit flächigen Darstellungen der Lärmbelastungen werden bei dieser Kartierung auch die Lärmbelastungen an
Gebäudefassenden erfasst. In einem weiteren Schritt werden mit Hilfe dieser Fassadenbelastungen die Lärmbelastungen der Einwohner der Gebäude ermittelt.
Unter Umgebungslärm werden gemäß der EU-Richtlinie belästigende und gesundheitsschädliche Geräusche im Freien, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden und
die von Verkehrsmitteln wie dem Straßenverkehr, den Eisenbahnen, Flugzeugen, sowie von
Industriegeländen und großen Häfen ausgehen, verstanden. Sport-, Freizeit- und Nachbarschaftslärm, Lärm durch Tätigkeiten innerhalb von Wohnungen und Lärm am Arbeitsplatz
werden nicht durch die EU-Umgebungslärm-Richtlinie erfasst.
Auslösewerte wurden mit Runderlass des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) vom 07.02.2008) definiert: „Lärmprobleme im
Sinne des § 47 d Absatz 1 BImSchG liegen auf jeden Fall vor, wenn an Wohnungen, Schulen, Krankenhäusern oder anderen schutzwürdigen Gebäuden ein LDEN von 70 dB(A) oder
ein LNight von 60 dB(A) erreicht oder überschritten wird. Dies gilt nicht in Gewerbe- oder
Industriegebieten nach §§ 8 und 9 der Baunutzungsverordnung sowie in Gebieten nach § 34
Absatz 2 des Baugesetzbuches mit entsprechender Eigenart.“ Für den Fluglärm sind
Schutzziele für die Lärmaktionsplanung in rechtsverbindlicher Weise in § 14 des Gesetzes
zum Schutz gegen Fluglärm geregelt. Vor diesem Hintergrund hat das MUNLV für Fluglärm
die Auslösewerte von 65 dB(A) (LDEN) und 55 dB(A) (LNight) definiert.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 11: Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote
215
216
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
217
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 12: Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 an städtischen allgemeinbildenden Schulen am Wohnort (Schuljahr 2014 /
2015)
absolut
Sozialraum / Stadt
Quoten in Prozent
InsHaupt- Real- Gesamt- Gymna- Förder- Haupt- Real- Gesamt- Gymna- Fördergesamt schule schule schule
sium
schule schule schule schule
sium
schule
Bickendorf, Westend und Ossendorf
811
145
295
80
261
30
17,9
36,4
9,9
32,2
3,7
Bilderstöckchen
456
96
117
68
138
37
21,1
25,7
14,9
30,3
8,1
Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord
970
204
249
255
201
61
21,0
25,7
26,3
20,7
6,3
Bocklemünd / Mengenich
286
60
64
80
48
34
21,0
22,4
28,0
16,8
11,9
Buchheim und Buchforst
554
90
159
131
167
7
16,2
28,7
23,6
30,1
1,3
Höhenberg und Vingst
773
163
207
197
166
40
21,1
26,8
25,5
21,5
5,2
1.013
257
309
173
221
53
25,4
30,5
17,1
21,8
5,2
Meschenich und Rondorf
355
29
102
101
114
9
8,2
28,7
28,5
32,1
2,5
Mülheim-Nord und Keupstr.
353
107
77
101
46
22
30,3
21,8
28,6
13,0
6,2
Ostheim und Neubrück
700
151
228
94
189
38
21,6
32,6
13,4
27,0
5,4
Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil
774
113
238
189
184
50
14,6
30,7
24,4
23,8
6,5
7.045
1.415 2.045
1.469
1.735
381
20,1
29,0
20,9
24,6
5,4
23.129
3.098 5.450
4.669
8.975
937
13,4
23,6
20,2
38,8
4,1
Humboldt / Gremberg und Kalk
Summe Sozialräume
Stadt Köln
Quelle: Stadt Köln, Amt für Schulentwicklung und Amt für Stadtentwicklung und Statistik (Statistisches Informationssystem)
218
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
219
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Anhang 13: Bevölkerungs- und Sozialstruktur in den Quartieren
Sozialraum Meschenich und Rondorf
Bevölkerungs- und Sozialstruktur der Quartiere
im Sozialraum Meschenich und Rondorf
Jugendquotient
Altenquotient
Quote
Betreuungsquote U10
Gymnasiastenquote
Entwicklung 2007 - ’13
Anteil der Einwohner unter 18 Jahre an den Einwohnern von 18 – unter 65 Jahre
Anteil der Einwohner ab 65 Jahre an den Einwohnern von 18 - unter 65 Jahre
Anteil der Empfänger von Grundsicherung im Alter an allen Einwohnern ab 65 Jahre mit Hauptwohnsitz
Anteil der in KiTa, Tagespflege und OGTS betreuten Kinder an allen Kindern unter 10 Jahre
Anteil der Gymnasiasten an allen Schülern der Klassen 7 - 9 im Schuljahr 2014/15
Angabe in Prozentpunkten
Rondorf-Mitte
Einwohnerstruktur
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Arbeitslose
Insgesamt
Migrationshintergrund
(%)
Jugendquotient
Altenquotient
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
insgesamt
Quote
2007
2.086
14,1
21,7
32,3
70
4,3
11
4,9
7
1,6
52,8
x
x
x
Entwicklung
2007 bis '13
72
6,5
2,6
1,5
27
1,4
19
6,3
10
2,1
15,3
x
x
x
2013
2.158
20,6
24,3
33,8
97
5,7
30
11,2
17
3,7
68,1
30,3
50
4,6
Haushalte
1.056
mit Kindern
(%)
18,8
alleinerziehend
19,2
31
0,6
-1,7
1,1
1.087
19,4
17,5
30,9
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
Senioren
29,8
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
Alter Teil von Rondorf, enthält Nahversorgungszentrum, hauptsächlich Einfamilienhausbebauung, geringfügige Anteile mit Geschosswohnungsbau, Datenprofil unauffällig, hoher Altenquotient, weitere Gewinnung von Ehrenamtlichen.
Hochkirchen
Einwohnerstruktur
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Arbeitslose
Insgesamt
Migrationshintergrund
(%)
Jugendquotient
Altenquotient
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
insgesamt
Quote
2007
2.370
19,1
27,9
36,8
69
3,8
16
5,0
5
0,9
47,7
x
x
x
Entwicklung
2007 bis '13
2
4,3
-0,5
1,4
-19
-1,0
-7
-2,0
4
0,7
24,6
x
x
x
2013
2.372
23,4
27,4
38,2
50
2,8
9
3,0
9
1,6
72,3
39,5
47
4,0
Haushalte
1.116
mit Kindern
(%)
22,8
alleinerziehend
19,3
3
0,6
0,2
3,3
1.119
23,4
19,5
32,2
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
Senioren
28,9
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
Hauptsächlich Wohnbebauung aus den 1950er und 1960er Jahren, im Wesentlichen
Ein- und Zweifamilienhausbebauung, (Errichtung einer temporären Unterkunft für
Flüchtlinge geplant), Ausbau des ehrenamtlichen Engagements, sehr hoher Altenquotient, überdurchschnittlich gute soziale Lage.
Rondorf-West
Einwohnerstruktur
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Insgesamt
Migrationshintergrund
(%)
Jugendquotient
Altenquotient
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
Arbeitslose
insgesamt
Quote
2007
1.327
20,6
27,2
46,5
61
6,4
12
7,4
.
0,6
43,1
x
x
x
Entwicklung
2007 bis '13
-50
6,6
6,2
5,7
-1
0,2
10
4,0
.
1,1
27,0
x
x
x
2013
1.277
27,2
33,4
52,2
60
6,6
22
11,4
6
1,7
70,1
36,0
34
6,0
Haushalte
612
mit Kindern
(%)
23,9
alleinerziehend
20,5
-28
0,9
-0,5
4,4
584
24,8
20,0
39,2
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
Senioren
34,8
Überwiegend Wohnbebauung aus den 1950er und 1960er Jahren, zum Teil auch
Geschosswohnungsbau (Hochhäuser), Ausbau des ehrenamtlichen Engagements,
ausgesprochen hoher Altenquotient.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
220
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Rondorf-Ost
Einwohnerstruktur
Insgesamt
Migrationshintergrund
(%)
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Jugendquotient
Altenquotient
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
Arbeitslose
insgesamt
Quote
2007
3.471
25,6
38,9
14,6
184
5,9
51
7,6
14
4,3
57,8
x
x
x
Entwicklung
2007 bis '13
-261
1,0
-11,1
4,7
-41
-0,7
-7
2,3
9
1,2
14,6
x
x
x
2013
3.210
26,6
27,8
19,3
143
5,2
44
9,9
23
5,5
72,4
47,0
74
4,1
Haushalte
1.337
mit Kindern
(%)
39,9
alleinerziehend
18,6
-12
-9,9
3,3
4,1
1.325
30,0
21,9
19,1
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
Senioren
15,0
Überwiegend Wohnbebauung jüngeren Entstehungsdatums (ab 1970er Jahre), zum
Teil auch Geschosswohnungsbau (unauffällige Bewohnerschaft), Ausbau des ehrenamtlichen Engagements, Datenprofil unauffällig.
Höningen
Einwohnerstruktur
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Insgesamt
Migrationshintergrund
(%)
Jugendquotient
Altenquotient
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
Arbeitslose
insgesamt
Quote
x
2007
353
15,6
15,8
39,0
22
8,6
.
3,7
.
1,1
58,8
x
x
Entwicklung
2007 bis '13
54
6,3
6,5
-7,7
14
2,6
.
10,9
.
0,1
-2,0
x
x
x
2013
407
21,9
22,3
31,3
36
11,2
7
14,6
.
1,2
56,8
.
15
7,7
Haushalte
189
mit Kindern
(%)
13,2
alleinerziehend
12,0
10
8,4
8,9
0,6
199
21,6
20,9
27,1
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
Senioren
26,5
Splittersiedlung Höningen, Baggerseen und Friedhof sind ausgenommen aus Sozialraum, Renaturierungsmaßnahmen in einem räumlich weiter gefassten Bereich denkbar
(analog Regionale 2010 Projekt), Sperrbezirksverordnung greift, hoher Altenquotient,
unbewohnter Außenbereich Teil des Quartiers.
Alt-Meschenich
Einwohnerstruktur
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Insgesamt
Migrationshintergrund
(%)
Jugendquotient
Altenquotient
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
Arbeitslose
insgesamt
Quote
2007
2.230
23,2
26,6
31,7
136
7,8
41
13,5
4
0,9
47,2
x
x
x
Entwicklung
2007 bis '13
48
6,5
1,1
1,7
1
-0,2
10
1,9
2
0,4
20,7
x
x
x
2013
2.278
29,7
27,7
33,4
137
7,6
51
15,4
6
1,3
67,9
15,2
53
4,7
Haushalte
1.028
mit Kindern
(%)
23,4
alleinerziehend
19,5
15
-1,5
-3,3
2,4
1.043
21,9
16,2
28,1
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
Senioren
25,7
Diverse kleinere Baulücken zur Ergänzung des Wohnungsbaus vorhanden, Ein- und
Zweifamilienhäuser aus den 1950er und 1960er Jahren, soziale Infrastruktur (Grundschule, Kindergärten, Sportplatz), sehr gering bewohnter Außenbereich nahe Neu Engeldorfer
Hof, Landwirtschaftliche Nutzung, Reithalle, Kiesgruben außerhalb des Sozialraums, hier
Renaturierungsmaßnahmen denkbar (analog Regionale 2010 Projekt), allerdings weitere
Abkiesung bis 2029.
Meschenich-Mitte
Einwohnerstruktur
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Insgesamt
Migrationshintergrund
(%)
Jugendquotient
Altenquotient
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
Arbeitslose
insgesamt
Quote
2007
590
22,7
24,9
34,6
40
8,8
10
12,8
4
3,1
60,9
x
x
x
Entwicklung
2007 bis '13
-29
4,9
1,3
-5,9
8
1,7
1
1,0
.
-1,2
5,1
x
x
x
2013
561
27,6
26,2
28,7
48
10,5
11
13,8
.
1,9
66,0
29,4
29
9,8
Haushalte
275
mit Kindern
(%)
20,4
alleinerziehend
21,4
-12
0,1
-6,6
-1,4
263
20,5
14,8
27,0
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
Senioren
28,4
Zum Teil einfache historische Bebauung (Landarbeiterhäuser), enthält NVZ, zum Teil
Leerstand der Ladenlokale, zunehmender Verfall des Kampshofes (hier Nutzungskonzept
erforderlich) und diverser Wohngebäude, Unterstützung privater Eigentümer und Maßnahmen zur Wohnumfeldgestaltung erforderlich, Datenprofil unauffällig.
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
221
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Neu-Meschenich
Einwohnerstruktur
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Insgesamt
Migrationshintergrund
(%)
Jugendquotient
Altenquotient
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
Arbeitslose
insgesamt
Quote
x
2007
1.461
46,7
37,5
15,6
201
15,5
57
20,1
6
4,0
37,4
x
x
Entwicklung
2007 bis '13
-14
6,4
-6,2
2,2
-16
-0,9
-2
3,0
5
2,4
34,9
x
x
x
2013
1.447
53,1
31,3
17,8
185
14,6
55
23,1
11
6,4
72,3
21,1
82
10,4
Haushalte
564
mit Kindern
(%)
31,7
alleinerziehend
16,8
13
-2,9
1,9
4,6
577
28,8
18,7
20,6
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
Senioren
16,0
Überwiegend Ein- und Zweifamilienhausbebauung, hauptsächlich jüngeren Entstehungsdatums (ab 1970er Jahre), südlich des Kölnbergs auch Geschosswohnungsbau, Am
Magerhof soziale Einrichtungen mit problematischer Bewohnerschaft vorhanden, Ausbau
des ehrenamtlichen Engagements, hoher Jugendquotient im Quartier.
Kölnberg
Einwohnerstruktur
Empfänger
Grundsicherung
SGBII Empfänger
Insgesamt
Migrationshintergrund
(%)
Jugendquotient
Altenquotient
Insgesamt
Quote
unter 15
Jahre
Quote unter
15 Jahre
Insgesamt
Quote
Kinderbetreuung
Bildungsteilhabe
Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote
Arbeitslose
insgesamt
Quote
x
2007
3.679
87,5
29,9
7,2
1.168
33,7
326
47,2
89
46,6
54,9
x
x
Entwicklung
2007 bis '13
-390
-0,1
7,9
2,0
114
8,0
56
6,7
-6
-5,9
-3,5
x
x
x
2013
3.289
87,4
37,8
9,2
1.282
41,7
382
53,9
83
40,7
51,4
22,2
454
23,8
Haushalte
1.416
mit Kindern
(%)
27,5
alleinerziehend
13,9
-172
3,7
4,7
5,3
1.244
31,2
18,6
10,9
Insgesamt
2007
Entwicklung
2007 bis '13
2013
Senioren
5,6
Großsiedlung aus den 1970er Jahren, diverse Eigentümer, unübersichtliche Bewohnerschaft, Bausubstanz und Wohnumfeld in zum Teil in sehr schlechtem Zustand, Datenprofil weit auffälliger als der übrigen Quartiere des Sozialraums, hier sehr große Handlungsbedarfe sozial, räumlich und baulich vorhanden.
222
Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“
als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“
Ausländerinnen und Ausländer
Einwohner mit Migrationshintergrund
Einwohner unter 18 Jahre
mit Migrationshintergrund
Haushalte
Einpersonenhaushalte
Familienhaushalte
Anteil Alleinerziehende an
allen Familienhaushalten
Sozialleistungsbezug SGB II
SGBII Quote
SGBII Quote bei unter 15-Jährigen
Sozialleistungsbezug SGB XII
Quote Grundsicherung im Alter
Quote Grundsicherung
bei Erwerbsminderung
Arbeitslosigkeit
Arbeitslosenquote
Jugendarbeitslosenquote
Bilderstöckchen
Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord
Bocklemünd / Mengenich
Buchheim und Buchforst
Höhenberg und Vingst
Humbold / Gremberg und Kalk
Meschenich und Rondorf
davon Meschneich
Mülheim-Nord und Keupstraße
Ostheim und Neubrück
Porz-Ost, Finkenberg, Gremberhoven und Eil
Köln
Jahr 2013
Angaben als prozentualer Anteil
Einwohner
unter 3-Jährige
3 bis unter 6-Jährige
6 bis unter 10-Jährige
unter 18-Jährige
18 bis unter 28-Jährige
28 bis unter 65-Jährige
ab 65-Jährige
Bickendorf, Westend und Ossendorf
Anhang 14: Datenprofil der Sozialräume im Handlungsfeld Frühe Hilfen
3,2
3,3
4,3
19,9
13,1
52,4
14,6
3,6
3,3
4,2
20,1
14,6
49,1
16,2
3,3
3,8
5,1
22,5
14,3
47,7
15,5
2,9
2,9
4,4
18,9
11,3
46,4
23,3
3,1
3,1
3,9
17,9
14,4
51,1
16,6
3,6
3,5
4,2
19,4
14,6
49,5
16,5
3,2
3,0
3,6
16,6
17,8
51,5
14,0
2,6
3,1
4,1
19,2
11,5
52,8
16,6
3,1
3,6
4,8
21,6
12,5
53,1
16,0
3,4
3,3
4,6
19,6
17,3
51,6
11,5
3,5
3,8
4,7
21,4
12,9
45,9
19,7
3,2
3,2
4,7
19,9
12,0
48,4
19,6
2,9
2,7
3,4
15,7
13,5
53,1
17,8
21,5 26,1 32,3 20,2 26,2 30,7 33,9 23,0 39,1 46,4 26,7 25,7 17,2
43,4 49,1 74,5 40,1 50,6 56,3 57,2 39,8 59,0 64,3 58,0 54,8 34,9
58,1 66,0 81,6 58,7 70,1 75,3 81,2 53,4 74,1 81,5 74,5 73,1 49,7
42,3 41,7 26,1 40,4 47,2 44,3 53,4 34,8 34,6 52,4 35,6 35,7 50,1
25,5 25,5 32,9 23,3 21,1 24,0 18,4 25,5 26,8 20,9 27,6 24,7 18,4
29,2 23,7 25,4 30,0 27,4 29,1 29,3 19,1 17,8 33,6 26,0 23,5 24,1
19,4 19,6 29,9 27,3 23,9 27,5 25,3 14,5 25,0 37,3 31,2 24,9 13,2
30,3 31,8 44,7 46,1 36,8 42,3 39,9 23,4 36,6 53,2 47,2 38,3 22,2
11,1
1,3
7,7 30,1 10,3 10,2 11,4 13,0
5,6 10,7 16,9 12,2 11,0
6,7
1,0
0,7
1,5 1,0
0,8
9,4 15,0 25,2 17,6 14,9
6,9 12,5 17,9 11,9 11,2
9,5
6,5
2,0
1,4
1,3
1,5
1,4
11,7 11,5 15,7 16,1 15,7 16,9 17,2
6,5 8,3 10,1 8,0 11,2 9,9 9,0
1,1
2,2
Kinderbetreuung in Kita/Tagespflege
unter 3-Jährige mit Migrationshintergrund 47,6 49,6 73,9 57,0 54,6 67,5 68,5 38,6 54,9 65,3 65,5 49,0 35,1
3 bis unter 6-Jährige
mit Migrationshintergrund
59,4 69,8 83,6 61,5 71,1 77,0 81,9 55,0 72,3 80,1 80,7 73,7 50,2
unter 6-Jährige Kinder
darunter beitragsbefreit
47,2 53,1 70,7 65,6 59,4 69,1 69,8 39,2 60,1 77,9 70,9 52,7 33,2
beitragsbefreit mit Migrationshintergrund 62,4 60,2 70,6 72,2 64,8 71,2 73,4 57,7 72,7 81,6 74,6 62,4 51,6
Hilfen zur Erziehung
Anteil laufender Hilfen nach
§§27 bis 35 SGB VIII an allen Einwohnern
mit Haupwohnung unter 21 Jahren
2,6
3,3
2,4
5,1
3,6
2,8
Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik
3,0
2,8
4,1
5,5
2,4 2,0
2