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Anlage 1_IHK für den Sozialraum Meschenich und Rondorf.pdf

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Daten

Kommune
Köln
Dateiname
Anlage 1_IHK für den Sozialraum Meschenich und Rondorf.pdf
Größe
11 MB
Erstellt
16.04.17, 05:15
Aktualisiert
24.01.18, 05:07

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Inhalt der Datei

Starke Veedel –Starkes Köln Impressionen aus dem Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ Starke Veedel – Starkes Köln Mitwirken, Zusammenhalten, Zukunft gestalten Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ Stand 06.06.2016 Juni 2016 2 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Kontakt / Impressum Amt für Stadtentwicklung und Statistik Willy-Brandt-Platz 2 50679 Köln Telefon 0221 / 221-22267 stadtentwicklung.statistik@stadt-koeln.de Die Oberbürgermeisterin Dezernat Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr Amt für Stadtentwicklung und Statistik Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Starke Veedel – Starkes Köln Mitwirken, Zusammenhalten, Zukunft gestalten Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ Stand: 06.06.2016 3 4 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Mein Standpunkt Liebe Bürgerinnen und Bürger in Meschenich und Rondorf, angesichts wachsender Armut insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sowie bei älteren Menschen, Alleinerziehenden, Geringqualifizierten oder Langzeitarbeitslosen ist mir der soziale Ausgleich in unserer Stadt sehr wichtig. lch freue mich deshalb, Ihnen mit diesem lntegrierten Handlungskonzept ein Programm für lhr Veedel vorlegen zu können, das insbesondere die Lebenslage der von Armut bedrohten oder betroffenen Bürgerinnen und Bürger in den Blick nimmt. Jede Bürgerin und jeder Bürger soll eine gleichberechtigte Chance haben, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dies ist das Leitbild, auf dem das soziale Handeln unserer Stadtgesellschaft basiert. Dazu gehört die Chance auf Gesundheit, auf eine gute Bildung und Ausbildung ebenso wie die Chance auf einen Arbeitsplatz oder eine angemessene Wohnung in einem lebenswerten, attraktiven Veedel. Mit dem Programm und den darin enthaltenen Projekten und Maßnahmen kommen wir diesem Leitbild in den nächsten Jahren hoffentlich ein gutes Stück naher. Das Programm enthalt Maßnahmen zur Verbesserung von Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aber auch von Erwachsenen, der Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, beschäftigungsfördernde Maßnahmen für Langzeitarbeitslose. Enthalten sind auch Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen und lnvestitionen in die örtliche Infrastruktur, mit denen ihr Veedel attraktiver werden soll. Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich lade Sie herzlich ein, sich zu engagieren und zu beteiligen. Seien Sie dabei, wenn es zum Beispiel um die Gestaltung von Plätzen geht, nutzen Sie die Fördermöglichkeiten für ihre Kinder oder für sich selbst, wenn es darum geht eine neue berufliche Perspektiven zu entwickeln. lhre Henriette Reker Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Vorwort Köln ist durch eine starke Vielfalt geprägt. Jedes Veedel hat ein eigenes Gesicht. Diese Vielfalt spiegelt nicht nur die unterschiedlichen Entstehungszeiten und Funktionalitäten der einzelnen Stadtteile wider, sondern auch die Weltoffenheit Kölns. Die ausgewogene Entwicklung aller Veedel ist Ziel der Kölner Stadtentwicklung. Dies gilt sowohl für die gebaute Umwelt als auch für die soziale Balance in der Stadt. Hierfür müssen wir frühzeitig Maßnahmen ergreifen, damit alle Stadtteile den „Anschluss behalten“. Vor diesem Hintergrund beteiligt sich die Stadt Köln an dem Aufruf „Starke Quartiere – starke Menschen“ des Landes Nordrhein-Westfalen und nutzt so die Chancen der aktuellen EU-Förderperiode. Im Fokus stehen dabei Armutsbekämpfung und die Vermeidung von Ungleichheit. Die Stellschrauben der Quartiersentwicklung sind dabei vielfältig. Die im Integrierten Handlungskonzept „Starke Veedel – Starkes Köln“ vorgeschlagenen Maßnahmen widmen sich sowohl der Gestaltung des öffentlichen Raumes, als auch sozialen Themen wie Prävention, Bildung, Qualifizierung sowie dem Klimaschutz und der Umweltgerechtigkeit. Dabei bauen wir auf dem seit 2005 etablierten Programm „Lebenswerte Veedel“ auf, bei dem die elf Sozialräume Kölns im Mittelpunkt stehen. In den Sozialräumen ist der Bedarf an unterstützenden Angeboten kontinuierlich besonders hoch. Unter breiter Beteiligung vor Ort wurde das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ entwickelt, in das sich das vorliegende Integrierte Handlungskonzept für den Sozialraum Meschenich und Rondorf einordnet. Der Sozialraum Meschenich und Rondorf ist durch eine sehr heterogene Situation und seine Lage am südlichen Stadtrand geprägt. Besonders hohe städtebauliche und sozialintegrative Handlungsbedarfe werden in der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ deutlich. Die weiteren kleinteiliger strukturierten Quartiere im Sozialraum können bei der Entwicklung des „Kölnbergs“ eine stabilisierende Basis bilden, wenngleich – z. B. vor dem Hintergrund der aktuellen Zuwanderungszahlen – auch hier Unterstützungsbedarfe erkennbar sind. Die Quartiersentwicklung in den elf Sozialräumen stellt uns in den kommenden Jahren vor vielschichtige Herausforderungen. Mit dem vorgesehen Maßnahmenpaket für den Sozialraum Meschenich und Rondorf werden die Kräfte aus unterschiedlichen Handlungsfeldern in einem Ansatz gebündelt. Ich bin mir sicher, dass wir durch diesen integrierten Ansatz der Quartiersentwicklung, einen guten Schritt für die Stadtteile nach vorne machen. Ihr Franz-Josef Höing 5 6 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Inhaltsverzeichnis 1. Vorbemerkung ............................................................................................................ 9 2. Ausgangslage: Die aktuelle EU-Förderperiode und ihre Umsetzung in Köln ........ 9 3. Projektidee und Zielsetzung .....................................................................................11 4. Gebietsauswahl und methodische Vorgehensweise ..............................................15 5. Projektstruktur und Vorgehensweise zur Entwicklung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ ................................................................................19 6. Bestandsanalyse .......................................................................................................25 6.1 Demographische, soziale und Bildungssituation ...................................................30 6.2 Situation des öffentlichen Raums ..........................................................................33 6.3 Wirtschaftliche Situation ........................................................................................38 6.4 Wohnsituation .......................................................................................................38 6.5 Ökologische und klimatische Situation ..................................................................41 7. Stärken- und Schwächenanalyse sowie Ableitung der Handlungsbedarfe...........45 8. Ziele und Handlungsfelder........................................................................................47 9. Festlegung des Gebietes der „Sozialen Stadt“ Meschenich und Rondorf ............55 10. Maßnahmen für den Sozialraum ..............................................................................57 10.1 Einbindung der Maßnahmen in die kommunale Präventionskette .........................57 10.2 Maßnahmen im Sozialraum Meschenich und Rondorf ..........................................67 10.3 Handlungsfeld: Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung ...........................................70 10.4 Handlungsfeld 1: Früh ansetzende Hilfen .............................................................81 10.5 Handlungsfeld 2: Öffentlicher Raum ...................................................................129 10.6 Handlungsfeld 3: Wirtschaft und Qualifizierung ...................................................150 10.7 Handlungsfeld 4: Umweltgerechtigkeit – Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung ..................................................................................................158 10.8 Handlungsfeld 5: Wohnen ...................................................................................171 11. Umsetzungsplanung – Organisation und Steuerung............................................181 11.1 12. Zeit-, Kosten- und Finanzierungsplanung ............................................................183 Anhang .....................................................................................................................189 7 8 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 1. Vorbemerkung Das vorliegende Integrierte Handlungskonzept (IHK) ist ein Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“, das insgesamt elf Sozialräume umfasst. Bereits seit 2006 ist die Stadt Köln in diesen elf Gebieten mit dem Programm "Lebenswerte Veedel – Sozialraumund Bürgerorientierung" aktiv, so dass zahlreiche Vorhaben realisiert oder angestoßen wurden. Die Sozialraumkoordinatorinnen und -koordinatoren sind für die Menschen in den Veedeln mittlerweile zu festen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern geworden. Ziel des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ ist es, verbesserte Lebensbedingungen der Menschen im allen elf Sozialräumen des Programmgebiet zu schaffen und auf den Arbeiten des Programms „Lebenswerte Veedel“ aufzubauen. Für das hier vorliegende IHK „Meschenich und Rondorf“ wird nun ein Sozialraum betrachtet, der Teil eines Gesamtprogramms ist. Zur Herleitung, Beschreibung und Umsetzung der Maßnahmen im Sozialraum liegt hiermit ein für sich stehendes Konzept vor – alle für den Raum Meschenich und Rondorf notwendigen Informationen sind im IHK „Meschenich und Rondorf“ enthalten. 2. Ausgangslage: Die aktuelle EU-Förderperiode und ihre Umsetzung in Köln Die Stadt Köln steht, wie auch viele andere Städte, derzeit vor dem Hintergrund der Globalisierung, der Internationalisierung, der Digitalisierung, des Klimawandels, der Energiewende, der Zu- und Abwanderungen und des demographischen Wandels vor großen Herausforderungen. Diese globalen strukturellen Entwicklungen werden von einer zunehmenden Einkommenspolarisierung sowie steigenden Anteilen armer und benachteiligter Bevölkerungsgruppen begleitet, die sich räumlich konzentrieren. Zwischen einzelnen Stadtteilen nehmen strukturelle Ungleichgewichte und eine kleinräumige Polarisierung zu. Die in den letzten Jahren festzustellende zunehmende räumliche Segregation führt folgerichtig dazu, dass die Quartiersebene in den Fokus der Stadtentwicklung gerät. Das Quartier, in Köln auch Veedel genannt, ist das direkte Lebensumfeld der Menschen: Hier wohnen und leben sie, treten miteinander in Beziehung und beteiligen sich somit am Gemeinwesen. In der neuen Förderperiode der EU-Strukturfonds 2014 bis 2020 hat die Europäische Union mit der Europa-2020-Strategie die Prioritäten „Intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum“ gesetzt und damit fünf Kernziele zu den Themenfeldern „Beschäftigung“, „Forschung und Entwicklung sowie Innovation“, „Klimawandel und Energie“, „Bildung“ sowie „Armut und soziale Ausgrenzung“ festgelegt. Zur Umsetzung dieser Strategie hat das Land Nordrhein-Westfalen Operationelle Programme (OP) für die Strukturfonds: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Europäischer Sozialfonds (ESF) sowie Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) erarbeitet. Alle Operationellen Programme müssen einen Beitrag zur Präventionsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen leisten. Gemeinsam mit den europaweiten Strategien definieren vier Leitthemen den Rahmen für den Europäischen Sozialfonds (ESF) und weiterer europäischer Fördermöglichkeiten 1: Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Themen: − − − − 1 Früh ansetzende Hilfen („Kein Kind zurücklassen“) Verbesserung des Übergangs Schule – Beruf („Kein Abschluss ohne Anschluss“ – Übergang Schule – Beruf Nordrhein-Westfalen) Integrierte und nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung (zum Beispiel durch städtebauliche, gesundheitsfördernde oder Jugendhilfemaßnahmen) Armutsbekämpfung Vergleich http://www.soziale-stadt.Nordrhein-Westfalen.de/downloads/EUStrukturfonds_Okt.2014.pdf (14.08.2015) 9 10 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Aus den Operationellen Programmen heraus veröffentlicht das Land Aufrufe, auf die eine Bewerbung erfolgen kann. Am 10.02.2015 wurde der Aufruf mit dem Thema „Starke Quartiere – starke Menschen“ – Gemeinsamer Aufruf zu den Programmen des EFRE, des ELER und des ESF (2014 bis 2020) zur präventiven und nachhaltigen Entwicklung von Quartieren und Ortsteilen sowie zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung“ gestartet. Die Stadt Köln bewirbt sich mit dem vorliegenden Programm (IHK) „Starke Veedel – Starkes Köln: Mitwirken, zusammenhalten, Zukunft gestalten“ für die neue Europäische Förderperiode. Die Stadt Köln hat die Europäische Förderphase 2014 bis 2020 und die dahinterliegende „Europa 2020 Strategie“ zum Anlass genommen, die eigenen städtischen Ziele zu prüfen und neu aufzustellen. Die von der Europäischen Union aufgestellten Prioritäten und die fünf Kernziele werden ebenso ausdrücklich unterstützt wie die Präventionsstrategie des Landes. Der Stadtvorstand, in dem alle Dezernate vertreten sind, hat deshalb das Konzept „Europa 2020 Handlungsprogramm: Kölner Handlungserfordernisse“ als Orientierung der Verwaltung in zentralen städtischen Handlungsfeldern am 23.09.2014 beschlossen. Dies sind die Bereiche (1) Bildung, (2) Soziale Balance / Quartiersentwicklung, (3) Beschäftigung, (4) Infrastruktur / Mobilität, (5) Klimawandel und nachhaltige Energiewirtschaft, (6) Forschung, Entwicklung und Innovation sowie (7) Kultur / Baukultur / öffentlicher Raum. Diese sieben Handlungsfelder werden in einem fachübergreifenden Prozess umgesetzt. Als wesentliche Ziele wurden unter anderem die Quartiersentwicklung und die damit angestrebte soziale Balance in der Stadt und zwischen den Quartieren benannt. Im Vordergrund des städtischen Handelns stehen damit die benachteiligten Quartiere sowie die in diesen Quartieren lebenden Bewohnerinnen und Bewohner. Ziel ist, Rahmenbedingungen zu schaffen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort zu entwickeln. Betrachtet werden dabei immer die Gesamtstadt und die Wechselwirkungen zwischen den Quartieren untereinander. So führt eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Bewohnerinnen und Bewohner belasteter Quartiere auch zur Aufwertung der Gesamtstadt. Für die Verbesserung der Lebenssituation der Bewohnerinnen und Bewohner ist eine integrierte Betrachtung der verschiedenen Themenfelder der Stadtentwicklung, wie zum Beispiel Wohnen, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Soziales, Bildung, Gesundheit, Mobilität, Öffentlicher Raum, Klima, Umwelt und Grün besonders wirkungsvoll. Daher werden auch bestehende und derzeit in der Entwicklung befindliche Konzepte der Stadt Köln in dem Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ aufgegriffen und dementsprechend Maßnahmen priorisiert und aneinander angepasst 2. Durch diese integrierte und gesamtstädtische Betrachtung werden die Verstetigung und die Nachhaltigkeit von Quartiersentwicklungen gesichert, da sie in gesamtstädtische Strategien und Konzepte eingebunden sind und nicht isoliert betrachtet werden. 2 Eine kurze Beschreibung der städtischen Konzepte befindet sich im Kapitel 6 Anhang 1 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 3. Projektidee und Zielsetzung Mit dem IHK Meschenich und Rondorf knüpft die Stadt Köln an bereits erfolgreich gestartete Programme zur Verbesserung der Lebenssituation an. Das IHK baut auf dem Programm „Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“ auf. Das Ziel des Programms „Lebenswerte Veedel“ liegt in der Begründung und Optimierung von Unterstützungsleistungen und der Stärkungen der Selbsthilfekräfte, indem die Zusammenarbeit und Vernetzung aller städtischen Dienststellen, der freien Träger, Verbände und sonstiger Akteure im Quartier vorangetrieben wird. Dazu wird in jedem Sozialraum eine Sozialraumkoordination eingesetzt, die – bis auf eine Ausnahme – bei den freien Trägern angesiedelt ist. Sie fungiert als „Informationsdrehscheibe“ und Bindeglied zwischen Verwaltung, Wirtschaft, Politik, Verbänden und Bewohnerschaft. Sie unterstützt oder initiiert Kooperations- und Vernetzungsstrukturen im Sozialraum, nutzt diese, um besondere Bedarfslagen zu identifizieren, und entwickelt gemeinsam mit den Diensten und Einrichtungen der freien Träger vor Ort bedarfsgerechte Projekte und Maßnahmen. Der im Süden von Köln gelegene Sozialraum Meschenich und Rondorf hat sich räumlich aus einer dörflichen Struktur entwickelt, die seit den 70er Jahren durch die Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“dominiert wird. Circa 4.000 Bewohnerinnen und Bewohner sind in den Hochhäusern des Kölnbergs beheimatet. Hier zeigt sich ein besonders hoher Handlungsdruck aufgrund der sich dort bündelnden sozialen Problemlagen wie Armut, Arbeitslosigkeit oder Suchterkrankungen. Ziel des Integrierten Handlungskonzeptes ist es, den Sozialraum Meschenich und Rondorf zu stärken, die Armut zu bekämpfen, den sozialen Zusammenhalt auszubauen, Präventionsansätze zu systematisieren und die Lebenssituation der in diesen Quartieren lebenden Menschen nachhaltig zu verbessern. Erwartet werden auch positive Effekte auf die gesamtstädtische Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt in der Gesamtstadt. Dabei verfolgt das Programm auch das Ziel, strukturelle Verbesserungen bei der Entwicklung und Umsetzung integrierter Quartiersentwicklung als Strategie der Stadtentwicklung zu erreichen. Dazu gehört die stärkere Entwicklung sozialraumorientierten Denkens in der Verwaltung ebenso, wie die abgestimmte Zusammenarbeit zwischen den in den Quartieren aktiven Akteuren einerseits und die Abstimmung ihres Handels mit den Dienststellen der Stadt andererseits. Gleichzeitig ist die Bewohnerschaft von allen an der Programmumsetzung Beteiligten aktiv einzubinden. 11 12 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Karte 1: Lage des Sozialraums Meschenich und Rondorf im Kölner Süden Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Die Umsetzung der Idee der Sozialraumorientierung ist je nach Handlungsfeld in den Dienststellen der Verwaltung unterschiedlich stark ausgeprägt. Bislang ist die Zusammenführung dieses Ansatzes zu einem gesamtstädtischen, integrierten Handlungsansatz nur teilweise gelungen. Deshalb hat der Stadtvorstand am 17.03.2015 die sozialräumliche Ausrichtung des Verwaltungshandelns als verbindliches Handlungsprinzip noch einmal bekräftigt. In derselben Sitzung hat der Stadtvorstand beschlossen, die elf Sozialräume aus dem Programm „Lebenswerte Veedel“ sowie die diesem Konzept zugrunde liegende Handlungsstrategie der Quartiersorientierung zur Grundlage der geplanten Integrierten Handlungskonzepte für den EFRE- / ESF-Aufruf des Landes „Starke Quartiere – Starke Menschen“ zu machen. Die Entwicklung integrierter, sozialraumorientierter Handlungskonzepte ist eine notwendige Aufgabe, die für alle städtischen Dienststellen eine Herausforderung bedeutet. Sie formulieren auch neue Anforderungen an die Stadtgesellschaft und geben der Stadtverwaltung innovative Anstöße für die Entwicklung neuer, adäquater Angebotsformen und –strukturen. Die Stadt Köln baut bei der Bearbeitung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ auf den Erfahrungen aus dem Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020 auf und strebt erstmals die systematische Erarbeitung und Umsetzung eines integrierten, quartiersorientierten Handlungsansatzes in einem Programmgebiet mit mehreren Sozialräumen an. Diesem Ansatz liegt die Leitfrage zugrunde, wie erfolgreich Stadtentwicklung aus dem Quartier heraus erfolgen kann, welche Faktoren zum Gelingen beitragen und wie die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv in die Quartiersentwicklung eingebunden werden können. Zum einen wird erstmalig für elf Sozialräume ein Maßnahmenpaket entwickelt, das in allen Sozialräumen mit einem vergleichbarem Vorgehen umgesetzt, dabei jedoch explizit auf die Bedarf und Erfordernisse vor Ort angepasst wird. Dies sind insbesondere Maßnahmen, die zur Präventionskette 3 gehören. Zum anderen werden zusätzlich gebietsspezifische städtebauliche und sozial-integrative Lösungen passgenau für die Bedürfnisse und Anforderungen der unterschiedlichen Sozialräume entwickelt. Besonderes Augenmerk wird bei den sozial-integrativen auf den niedrigschwelligen Zugang zu den Angeboten und ihrer Verknüpfung gelegt. Bei den gebietsspezifischen Maßnahmen werden auch Maßnahmen mit Modellcharakter vorgeschlagen. Eine Übertragbarkeit der dort erzielten Erkenntnisse wird angestrebt. 3 Unter einer kommunalen Präventionskette soll die Gesamtheit der präventiven Hilfsangebote verstanden werden, die biografisch entlang der Bedarfe in den einzelnen Lebensphasen und Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erforderlich sind. 13 14 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Karte 2: Übersicht über die elf Sozialräume des Programms "Lebenswerte Veedel Lebenswertes Köln" Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 4. Gebietsauswahl und methodische Vorgehensweise Die Grundlage für die Auswahl des Sozialraums Meschenich und Rondorf sowie für die weiteren zehn Programmgebiete bildet die bestehende Gebietsabgrenzung des Programms „Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“ (vergleiche Karte 2). Mit Hilfe des Monitorings Stadtentwicklung wurde geprüft, ob es sich hierbei tatsächlich um Gebiete mit besonderen Handlungserfordernissen handelt, die im Vergleich zur Gesamtstadt überdurchschnittlich stark von sozialer Benachteiligung betroffen sind. Das Monitoring Stadtentwicklung beobachtet systematisch die Entwicklung der Gesamtstadt Köln und ihrer Teilräume. Betrachtet werden in einer einheitlichen Vorgehensweise (Indexwerte) verschiedene Themenfelder, wie zum Beispiel Soziale Lage, Demographischer Wandel oder Wohnen. Für die Auswahl der elf Sozialräume wird im Folgenden der Index „Soziale Lage“ zugrunde gelegt, der die wirtschaftlichen, politisch-kulturellen und gesundheitlichen Aspekte von Benachteiligung berücksichtigt. Er setzt sich zusammen aus verschiedenen Statistikdaten sowie aus Ergebnissen der Umfrage „Leben in Köln“ und berücksichtigt somit sowohl „harte“ statistische Daten als auch „subjektive“ Einschätzungen der Befragten. Der Index wird durch die Vielfalt an Indikatoren der Tatsache gerecht, dass sich Benachteiligung in weit mehr als nur monetären Aspekten widerspiegelt. Abbildung 1 zeigt die Zusammensetzung des Indexes „Soziale Lage“ für die Gesamtstadt. Grundlage der Berechnung des Indexes sind die 86 Kölner Stadtteile. Für die vorliegende räumliche Abgrenzung wurden Stadtteile zusammengefasst, um in etwa gleich große Räume von 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und Räume mit einer vergleichbaren sozialökonomischen Bevölkerungsstruktur bilden zu können. 15 16 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 1: Zusammensetzung Index Soziale Lage 4 Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Die bestehenden Sozialräume, die im Programm „Lebenswerte Veedel“ enthalten sind, zählen zu den Gebieten mit besonderen Handlungserfordernissen und entsprechen demnach den im Aufruf „Starke Menschen – Starke Quartiere“ geforderten Kriterien zur Auswahl des Programmgebietes (vergleiche Karte 3). Im Sozialraum Meschenich und Rondorf ergibt sich allerdings die Besonderheit, dass der Teilraum Rondorf durch erkennbar stabilere soziale Kennwerte geprägt ist und im Stadtteil Meschenich die Handlungsbedarfe insbesondere im Quartier der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“, eine Hochhaussiedlung aus den 1970er Jahren, deutlich werden. Mit Hilfe des Monitorings Stadtentwicklung Köln kann dementsprechend nur für den Teilraum Meschenich der besondere Handlungsbedarf identifiziert werden. Um die dort vorherrschenden vielfältigen sozialen Fragen lösen zu können, ist eine Konzentration des geplanten Maßnahmenpakets auf die Hochhaussiedlung jedoch nicht sinnvoll, da es dort nicht in ausreichendem Umfang Einrichtungen und Angebotsstrukturen (Soziales, Bildung, Arbeitsmarkt) gibt. Bereits bei der Gebietsabgrenzung zum Programm „Lebenswerte Veedel“ ist der Stadtteil Rondorf in seiner Funktion als Stabilisierungsraum miteinbezogen worden. Dieser Ansatz hat sich in der Praxis bewährt und wird daher fortgeführt. Nicht zuletzt aufgrund der randlichen Lage im Stadtgebiet bildet die gemeinsame Betrachtung mit dem Stadtteil Rondorf eine Entwicklungschance für die Quartiersentwicklung in Meschenich. Gleichzeitig werden in Rondorf – insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen der Zuwanderung – Unterstützungsangebote im Bereich der Integration benötigt, so dass insbesondere Maßnahmen des Handlungsfeldes „Früh ansetzende Hilfen“ 4 Der Hinweis S verweist auf Statistikdaten, der Hinweis U auf Umfrageergebnisse. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ in Rondorf wirksam werden. Im Ergebnis bildet die gemeinsame Betrachtung als Sozialraum eine Entwicklungschance. In diesem Fall sogar gerade wegen der heterogenen Ausgangssituation in Verbindung mit der randlichen Lage im Stadtgebiet. Die Maßnahmen des Integrierten Handlungskonzeptes für den Sozialraum Meschenich und Rondorf werden von den ermittelten Handlungsbedarfen abgeleitet. Sie sind deshalb überwiegend Teil auf den Kölnberg mit seinen etwa 4.000 Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet, aber ausdrücklich nicht darauf beschränkt. In der Bestandsanalyse wird der Sozialraum Meschenich und Rondorf ausführlich dargestellt und mit aussagekräftigen Indikatoren hinsichtlich seiner sozialen, demographischen, ökonomischen, klimatischen, ökologischen und städtebaulichen Situation hinterlegt sowie der Bildungssituation beschrieben, um den Anforderungen des Aufrufes gerecht zu werden. 17 18 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Karte 3: Programmgebiet (Sozialräume) „Starke Veedel – Starkes Köln" Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 5. Projektstruktur und Vorgehensweise zur Entwicklung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Die Erstellung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ und der IHKs für die elf Sozialräume erfolgte unter intensiver Beteiligung der Fach- und Bürgerämter sowie den Sozialraumkoordinatorinnen und Sozialraumkoordinatoren. Die Projektleitung lag bei der Amtsleitung des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik und wurde durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG unterstützt (vergleiche Abbildung 2). Beteiligt waren die nachfolgend aufgelisteten Dezernate und Fachämter: Dezernat Oberbürgermeister/-in: Amt des Oberbürgermeisters / der Oberbürgermeisterin, Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dezernat I Allgemeine Verwaltung, Ordnung und Recht: Bürgeramt Rodenkirchen, Bürgeramt Ehrenfeld, Bürgeramt Nippes, Bürgeramt Chorweiler, Bürgeramt Porz, Bürgeramt Kalk, Bürgeramt Mülheim, Amt für Personal, Organisation und Innovation Dezernat II Finanzen: Kämmerei Dezernat III Wirtschaft und Liegenschaften: Amt für Wirtschaftsförderung Dezernat IV Dezernat für Bildung, Jugend und Sport: Amt für Schulentwicklung, Amt für Weiterbildung, Familienberatung und Schulpsychologischer Dienst, Sportamt, Amt für Kinder, Jugend und Familie, Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung Dezernat V Soziales, Integration und Umwelt: Amt für Soziales und Senioren, Punktdienststelle Diversity, Gesundheitsamt, Amt für Wohnungswesen, Umwelt- und Verbraucherschutzamt, Koordinationsstelle Klimaschutz Dezernat VI Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr: Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Stadtplanungsamt, Amt für Straßen und Verkehrstechnik, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen Dezernat VII - Kunst und Kultur: Kulturamt, Stadtbibliothek, Museumsdienst Köln Zur Projektsteuerung wurde ein Projektteam im Amt für Stadtentwicklung und Statistik eingerichtet. Zur inhaltlichen Bearbeitung wurden die folgenden fünf themenspezifische Arbeitsgruppen gebildet, die dezernats- und ämterübergreifend zusammengearbeitet haben: − AG 1: Früh ansetzende Hilfen − AG 2: Öffentlicher Raum − AG 3: Wirtschaft und Qualifizierung / Wohnen − AG 4: Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung − AG 5: Sozialraumorientierung als Strategie der Stadtentwicklung Neben unterschiedlichen Fachämtern haben auch weitere Akteure an der Programmentwicklung und den Arbeitsgruppensitzungen teilgenommen, wie zum Beispiel das Jobcenter, die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft GAG Immobilien AG, die Regionalagentur Köln und der für die regionale Zusammenarbeit zuständige Verein „Region Köln / Bonn e.V“. Die in den Arbeitsgruppen erarbeiteten Inhalte wurden regelmäßig in Ämterrunden eingebracht, diskutiert, abgestimmt und die weitere Vorgehensweise festgelegt. Zur Steuerung des Gesamtprogramms richtete das Amt des Oberbürgermeisters einen Lenkungskreis mit Vertreterinnen und Vertretern der Dezernate ein. Zusätzlich wurden die Sozialraumkoordinatorinnen und Sozialraumkoordinatoren sowie die Leitungen der Bürgerämter zu zentralen Veranstaltungen eingeladen und mit in den Diskus- 19 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 20 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ sionsprozess eingebunden. Insbesondere waren sie beteiligt an der Qualifizierung der Bestandsanalyse sowie an der Entwicklung von Maßnahmen. Abbildung 2: Projektstruktur Stadtverwaltung Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Über diese regelmäßig durchgeführten Sitzungen mit der Projektgruppe, den Arbeitsgruppen, dem Lenkungskreis und den Fachämterrunden wurden anlassbezogen Gespräche mit weiteren Akteuren geführt, wie zum Beispiel: − Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen − Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen − Fachstelle für sozialraumorientierte Armutsbekämpfung − Regionalagentur Köln − Bezirksregierung Köln − Liga der Wohlfahrtverbände − Seniorenvertretung der Stadt Köln − Personalrat − Steuerungsgremium „Lebenswerte Veedel“ Die verschieden politischen Gremien wurden über Mitteilungen regelmäßig über das Programm und den Programmfortschritt informiert. Zur inhaltlichen Qualifizierung des Programms fanden zwei Workshops statt. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Erster Workshop am 27. April 2015 – Qualifizierung der Bestandsanalyse Gegenstand des ersten Workshops, der am 27. April 2015 stattfand, waren die Ergebnisse der Bestandaufnahme. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Fachdienststellen, dem Jobcenter, der Sozialraumkoordination, den Bürgerämtern und der GAG Immobilien AG qualifizierten die vorliegenden Ergebnisse, stellten Querbezüge her und zeigten Schnittstellen zu anderen Themenbereichen auf. So wurden die Analyseergebnisse geschärft und ausdifferenziert. Die Atmosphäre in diesem Workshop war sehr arbeits- und ergebnisorientiert, so dass die Rückmeldungen am Ende des Workshops sehr positiv waren. Abbildung 3: Rückmeldung der Teilnehmenden aus dem ersten Workshop zur Bestandsanalyse am 27. April 2015 Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Abbildung 4: Diskussion zum Sozialraum Meschenich und Rondorf Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 21 22 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Zweiter Workshop am 27. Mai 2015 – Qualifizierung der Maßnahmen Der zweite Workshop fand am 27. Mai 2015 zur Qualifizierung der gemeldeten Maßnahmen statt. Der Teilnehmerkreis war identisch mit dem des ersten Workshops. Im Vorfeld hatten die Fachdienststellen, Bürgerämter und Sozialraumkoordinatorinnen und -koordinatoren, die in den Sozialräumen vernetzt arbeiten, auf der Grundlage einer vorgegebenen Struktur die Möglichkeit Projektideen einzubringen. Rund 180 Maßnahmen und Projekte konnten somit in die Vorbereitung des Workshops einfließen. Nicht alle Ideen konnten berücksichtigt werden, da sie teilweise nicht in dem Förderzeitraum umsetzbar waren, keinen oder nur einen geringen Beitrag zur Zielerreichung leisteten, oder aber nicht ausreichend qualifiziert worden waren. Schlussendlich wurden mehr als 70 Projektideen für die Bewohnerveranstaltung herausgearbeitet. Die Projekte wurden erläutert, qualifiziert, zusammengefasst und in das erarbeitete und abgestimmte Zielsystem eingeordnet. Auch dieser Workshop war von einer hohen Arbeitsintensität und einer großen Bereitschaft zur Zusammenarbeit geprägt. Abbildung 5: Workshop am 27. Mai 2015 Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Auftaktveranstaltung zur Öffentlichkeitsbeteiligung am 1. Juni 2015 Am 1. Juni 2015 fand von 18:00 bis 22:00 Uhr eine öffentliche Bewohnerveranstaltung im Forum der Volkshochschule statt. Das Ziel lag darin, über das Programm und die geplanten Projekte zu informieren, dazu Meinungen der Bewohnerschaft einzuholen und weitere Ideen aufzunehmen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der elf Programmgebiete sowie weitere Teilnehmende hatten damit die Möglichkeit, an der Erstellung und Qualifizierung des Maßnahmenprogramms für ihren Sozialraum aktiv mitzuwirken. Beworben wurde die Veranstaltung über eine Pressemitteilung, Flyer und Plakate. Rund 250 Teilnehmende haben sich hier aktiv in das Programm eingebracht, vorhandene Ideen bewertet und Ideen für Maßnahmen entwickelt. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 6: Einladungsplakat für die Öffentlichkeitsbeteiligung am 01. Juni 2015 Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Im Rahmen der Veranstaltung wurden nach einer kurzen Einführung an Arbeitstischen, die nach den einzelnen Sozialräumen aufgeteilt waren, in kleinen Gruppen gearbeitet. Jede Gruppe verfügte über eine Moderatorin beziehungsweise einen Moderator, deren / dessen Aufgabe es war, die Ausgangssituation vorzustellen und die Diskussionsergebnisse festzuhalten. Abschließend stellten die Bürgeramtsleitungen zusammen mit den Sozialraumkoordinatorinnen und –koordinatoren die Ergebnisse für den jeweiligen Sozialraum im Plenum vor. Abbildung 7: Öffentlichkeitsveranstaltung am 01. Juni 2015 Quelle: Stadt Köln (Fotos: Abbis Photodesign) Die Gesamtveranstaltung wurde durch einen externen Moderator geleitet. Diese Veranstaltung ist als Auftakt des Beteiligungsverfahrens zu verstehen. Die Beteiligung wird ein fester Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ sein. 23 24 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 8: Öffentlichkeitsveranstaltung am 01. Juni 2015 – Sozialraum Meschenich und Rondorf Quelle: Stadt Köln (Fotos: Abbis Photodesign) Diskriminierungsfreie Auswahl der Maßnahmen Am 18. Juni, 28. Juli und 25. August 2015 tagte die Zwischengeschaltete Stelle (light) und nahm eine diskriminierungsfreie Auswahl der Maßnahmen vor. Mitglieder dieser Stelle sind Vertreterinnen und Vertreter aller Dezernate. Die Leitung des Gremiums lag beim Beigeordneten des Dezernates für Planen, Bauen und Stadtentwicklung, der durch die Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik vertreten wurde. Die Auswahl der Maßnahmen wurde begründet, protokolliert und einvernehmlich beschlossen. Abbildung 9: Diskriminierungsfreie Auswahl durch die Zwischengeschaltete Stelle (light) Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Die schriftliche Zusammenstellung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ und der elf Integrierten Handlungskonzepte für die Sozialräume erfolgte im Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Nach Fertigstellung wurde das Programm von allen Dezernaten mitgezeichnet. Der für die Erstellung des Programms initiierte Prozess wird im Rahmen der Umsetzung des Konzeptes fortgesetzt. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 6. Bestandsanalyse 5 Die Bestandsanalyse für den Sozialraum Meschenich und Rondorf nimmt die folgenden zentralen Handlungsfelder in den Blick: − Demographische, soziale und Bildungssituation − Situation des öffentlichen Raums − Wirtschaftliche Situation − Wohnsituation − Ökologische und klimatische Situation 5 Angabe zu den statistischen Werten und Indikatoren (Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik): − Die Angaben zur sozialen und demografischen Situation beziehen sich auf das Jahr 2013. Um zeitliche Entwicklungen darzustellen, wurden zudem die Werte von 2007 in den Steckbrief aufgenommen. (Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik). − Die Beschreibungen zum öffentlichen Raum entsprechen dem Stand aus dem Jahr 2015. − Die Ausgangssituation zum Themenbereich Wirtschaft und Wohnen umfassen verschiedene Datengrundlagen: o Gewerbe- und Industrieflächen; Stand 2015 o Einzelhandel- und Zentrenkonzept, Beschäftigungssituation, Wohnungsbestand der GAG Immobilien AG, Anteil öffentlich geförderter Wohnungen; jeweils Stand 2013 o Kaufkraftindex; Stand 2007 o Wohnzufriedenheit: Demografie-Umfrage der Stadt Köln, 2009 Die Datengrundlagen zum Themenbereich Klima wurden im Jahr 2013 berechnet, die Daten zu Grün- und Freiflächen stammen aus dem laufend fortgeführten Grünflächenkataster und wurden in 2015 berechnet, die Berechnung der Luftschadstoffe erfolgte ebenfalls in 2015, die Daten zum Verkehrslärm stammen aus dem Jahr 2014. 25 26 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Karte 4: Übersicht mit Quartiersgliederung - Schwerpunkt Qualifizierung und Soziales Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Karte 5: Übersicht mit Quartiersgliederung - Schwerpunkt Bildung 27 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 28 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Bevölkerungs- und Sozialstruktur / Bildungsbeteiligung6 im Sozialraum Bevölkerungs- und Sozialstruktur im Sozialraum: Meschenich und Rondorf Einwohnerstruktur Insgesamt 2007 17.567 Migrationshintergrund (%) 37,1 Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Jugendquotient * Altenquotient ** Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote *** 30,1 23,2 1.951 13,3 525 19,0 132 5,0 Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote **** ***** 51,2 x Arbeitslose insgesamt Quote 998 12,5 Entwicklung 2007 bis '13 -568 2,7 -0,3 2,7 87 1,2 86 4,4 26 0,6 13,4 x -160 -3,1 2013 16.999 39,8 29,8 25,9 2.038 14,5 611 23,4 158 5,6 64,6 32,1 838 9,4 34,9 23,6 26,8 13,2 30.300 22,2 12.421 6,7 64,9 38,8 51.706 9,5 Stadt Köln 2013 Haushalte Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 7.593 mit Kindern (%) 26,6 alleinerziehend 17,9 Senioren 21,2 -152 -1,1 1,2 3,7 7.441 25,5 19,1 24,9 18,4 24,1 23,1 * Anteil der Einwohner unter 18 Jahre an den Einwohnern von 18 - unter 65 Jahre ** Anteil der Einwohner ab 65 Jahre an den Einwohnern von 18 - unter 65 Jahre *** Anteil der Empfänger von Grundsicherung im Alter an allen Einwohnern ab 65 Jahre mit Hauptwohnsitz **** Anteil der in KiTa, Tagespflege und OGTS betreuten Kinder an allen Kindern unter 10 Jahre ***** Anteil der Gymnasiasten an allen Schülern der Klassen 7 - 9 im Schuljahr 2014 / 2015 Stadt Köln 2013 Statistik des gesamten Sozialraums geringfügig ungünstiger städtischer Durchschnitt, minimale Zunahme von Bewohnerinnen und Bewohnern mit Migrationshintergrund, konstante Werte bei Leistungsempfängerinnen und -empfängern nach SGB ll, Zunahme bei Kindern / Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaften. Charakteristik des Sozialraumes (stadträumliche Besonderheiten) 6 Lage im Stadtgebiet Bezirk: Rodenkirchen Stadtteile: Meschenich, Rondorf Siedlungsentwicklung Stadtteile der südlich linksrheinischen Peripherie außerhalb des Autobahnrings, Meschenich: Entwicklung entlang der römischen Heeresstraße, dörfliche Entwicklung mit Hofanlagen und Landarbeiterhäusern, nach 1945 Wachstum durch diverse Siedlungen (Einfamilienhäuser), 1970er Jahren Errichtung der Großsiedlung „Auf dem Kölnberg“ im Bauherrenmodell, Hochhäuser mit bis zu 26 Etagen und circa 1.300 Wohneinheiten (Verdopplung der Einwohnerschaft). Rondorf: seit 1930er und vermehrt ab den 1990er Jahren Siedlungsentwicklung (Einfamilienhäuser), zuvor Höfe, Eingemeindung 1975. Nahversorgung Nahversorgungszentrum Meschenich: Brühler Landstraße, Potenzialfläche für fehlenden Vollsortimenter im Bereich Brühler Landstraße / Am Kölnberg vorhanden, zunehmende Leerstände. Nahversorgungszentrum Rondorf entlang der Rodenkirchener Straße und Rondorfer Hauptstraße, Vollsortimenter in leicht abseitiger Lage. Anbindung ÖPNV, MIV Öffentlicher Personennahverkehr: ausschließlich mit Bussen erreichbar (Dauer Fahrt Meschenich - Hauptbahnhof Köln circa. 45 Minuten, Shuttlebusanbindung an den Bahnhof Hürth-Kalscheuren, motorisierter Individualverkehr: B 51 durchquert Meschenich (Verbindung der angrenzend endenden BAB A553 mit dem ContainerTerminal Eifeltor) Ortsumgehung (Planfeststellungsverfahren ab 2010), hohe Lärmbelastung durch LKW trotz eingeführtem Tempo 30 und Nachtfahrverbot für LKW. Grün / Freizeit Stadtteile als abgegrenzte Siedlungskörper in einer von landwirtschaftlichen Nutzung geprägten Umgebung, benachbart Baggerseen und Kiesgruben (zum Teil Landschaftsschutzgebiete), öffentliche Grünfläche in Rondorf. angrenzende Sozialräume: keine Fläche: 400 ha Eine differenzierte Darstellung der Bildungsbeteiligung kann dem Anhang entnommen werden (vergleiche Kapitel 6 Anhang 13) Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Gewerbe Keine größeren Bereiche gewerblicher Nutzung, benachbart Landwirtschaft, Kiesabbau (zwischen Meschenich und Immendorf bis 2029), Containerterminal Eifeltor benachbart. soziale Akteure Diverse Träger von Beratungsangeboten in Meschenich (räumlich unbefriedigende Unterbringung, Haus der Familie in Rondorf, jedoch keine Jugendeinrichtung in Rondorf, bürgerschaftliches Engagement, diverse Bürgervereine in Meschenich und Rondorf, SüdArt (Künstlernetzwerk), unzureichende ärztliche Versorg. Kita / Schulen Privatinternat St. George`s School in Rondorf, diverse Grundschulen und Kindertagesstätten, keine weiterführenden Schulen. Stabilisierungsmaßnahmen Sozialraumkoordination Caritas-Zentrum Meschenich, Sozialraum seit 2007, Koordinierung von Präventionsmaßnahmen und Hilfeangeboten, Vernetzung von unterschiedlichen Akteuren, Initiieren von Maßnahmen (Beispielweise Stadtteilmütter, Beratungsangebote, Feste). Städtische. Maßnahmen 2009 Ratsbeschluss zur Einleitung der Vorbereitenden Untersuchungen gemäß § 141 BauGB für Köln Meschenich, Reduktion der Geschwindigkeit auf 30 km / h (seit September 2013) und Nachtfahrverbot für LKW (seit Mai 2014), Sperrbezirk (seit 2010), Shuttelbus zum Bahnhof Kalscheuren ab 2015 geplant, (Beschluss im September 2013), Regionale 2010 Projekt Regio Grün tangiert Meschenich (Auskiesung) Private Maßnahmen Mangelnde Investitionen in der Großsiedlung „Auf dem Kölnberg“. Fazit Diverse Handlungsbedarfe im Quartier Kölnberg und im Stadtteil Meschenich: Infrastruktur (Nahversorgung, Ortsumgehung, Radwege, Kiesabbau, Verkehrskonzept Kölnberg, Leerstand Ladenlokale, öffentlicher Personennahverkehr, Versammlungsraum am Kölnberg und weiteres), Migration / Integration (Ankommensstadtteil zurzeit Neu-EU Bürgerinnen und -Bürger), Armut und Gesundheit (Angebote im Bereich Suchterkrankung), Kinder- und Jugendgesundheit (Adipositas, Zahngesundheit und ähnliches), Ernährung, Verschuldung, Altersarmut, mehr Beteiligung und Teilhabe schwach ausgeprägte Selbstorganisation der Bewohnerschaft (fehlende Mieterräte und Bewohnerräte, Wohnumfeldverbesserung), Arbeit und Beschäftigung. Angebote für Kinder Jugendliche und Familien (zum Beispiel aufsuchendes Angebot für Jugendliche). 29 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 30 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 6.1 Demographische, soziale und Bildungssituation Die Handlungsbedarfe für den Sozialraum Meschenich und Rondorf werden insbesondere bei kleinräumiger Betrachtung deutlich, wobei sich eine Zweiteilung des Raumes zeigt. Während der Stadtteil Rondorf – mit einem unter dem städtischen Durchschnitt liegenden Anteil der Arbeitslosen und Leistungsbeziehenden und einem vergleichsweise niedrigen Anteil der Bewohnerinnen und Bewohner mit Migrationshintergrund durch eine insgesamt stabile Sozialstruktur gekennzeichnet ist, weisen die Indikatoren im Stadtteil Meschenich auf deutliche soziale Problemlagen und Benachteiligungen hin. Im Ergebnis zeigt sich, dass sich die sozialen Problemlagen im Sozialraum Meschenich und Rondorf deutlich im Bereich der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ bündeln. Das Quartier besteht aus neun Gebäuden mit bis zu 26 Etagen und in der Summe 1.318 Wohneinheiten. In der Siedlung leben etwa 4.100 Menschen mit 60 verschiedenen Nationalitäten. Das Gebiet ist durch eine besonders junge Bevölkerungsstruktur mit einem äußerst hohen Anteil an Personen mit Migrationshintergrund geprägt. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Bevölkerung auf Transfereinkommen angewiesen ist. Bei den unter 15-Jährigen leben über die Hälfte der Kinder in einem Haushalt mit SGB II-Bezug. Nahezu jeder Vierte ist zudem von Arbeitslosigkeit betroffen. Bei Menschen mit psychischen Problemen und Suchterkrankungen ist der Hilfebedarf hoch. Der große Integrationsbedarf wird durch die Funktion des Quartiers als „Ankommensstadtteil“ noch erhöht. Die weiteren Quartiere in Meschenich sind durch eine vergleichsweise stabile Ausgangssituation geprägt, wobei die unmittelbar an den „Kölnberg“ angrenzenden Quartiere wie NeuMeschenich höhere Werte bei den Personen mit Migrationshintergrund und Leistungsbeziehern verzeichnen. In diesen angrenzenden Quartiere gilt es genauer zu beobachten, wie sich diese Werte entwickeln. Aufgrund der aktuellen Herausforderungen um die Integration von Neuzugewanderten werden auch Unterstützungsbedarfe im Stadtteil Rondorf deutlich, wenngleich dem Stadtteil innerhalb des Sozialraums eher eine stabilisierende Funktion zukommt. Bevölkerungsstruktur Insgesamt leben rund 17.000 Personen im Sozialraum, davon rund 9.500 im Stadtteil Rondorf und 7.600 im Stadtteil Meschenich. Prägend für den Sozialraum ist die hohe kulturelle Vielfalt, wobei auch an dieser Stelle auf kleinräumiger Ebene deutliche Unterschiede zu verzeichnen sind. So liegt der Durchschnittswert der Bewohnerinnen und Bewohner mit Migrationshintergrund für den Sozialraum mit 39,8 Prozent nur geringfügig über dem städtischen Durchschnitt von 35 Prozent. Im Stadtteil Meschenich liegt der Anteil allerdings bei 59 Prozent, bei den unter 18-Jährigen sogar bei 74,1 Prozent. Dies ist vor allem auf den hohen Anteil der Personen mit Migrationshintergrund im Quartier „Am Kölnberg“ zurückzuführen. Hier beläuft sich der Anteil auf 87,4 Prozent. Auch der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer liegt sowohl im Sozialraum (23 Prozent) als auch im Stadtteil Meschenich (39,1 Prozent) über dem städtischen Durchschnitt (17,2 Prozent). Neuzugewanderte In jüngerer Vergangenheit hat sich die Debatte um die Integration von Neuzugewanderten vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ereignisse in verschiedenen Krisen- und Kiegsregionen mit daraus resultierendem starkem Flüchtlingszustrom wieder verstärkt. Auch im Sozialraum Meschenich und Rondorf sind nennenswerte Zuwanderungen zu verzeichnen. In den Jahren 2013 und 2014 sind 670 Ausländerinnen und Ausländer, davon 146 Personen Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ zwischen 15 und 26 Jahren, zugezogen (Gesamtstadt 8.158 Personen, davon 2.265 zwischen 15 und 26 Jahren). Die Gruppe der Neuzugewanderten ist dabei sehr heterogen, so dass sie spezifische Unterstützungsbedarfe bei der Integration vor Ort benötigt und damit eine Zielgruppe mit eigenen Bedarfen bildet. Zu nennen sind hier beispielsweise Alltagsstrukturierung, Sprachförderung, Hilfe bei Behördengängen und psychologische Betreuung bei traumatischen Erlebnissen. Die Akteure vor Ort sehen sich mit der wachsenden Herausforderung konfrontiert, dass Meschenich als ein „Ankommensstadtteil“ fungiert und mit der Integrationsleistung in dem ohnehin durch soziale Problemlagen betroffenen Quartieren überlastet und überfordert ist. Die fachlich zuständigen Ämter der Stadtverwaltung setzten sich bereits intensiv mit dieser in ihrer Intensität neuen Entwicklung und Herausforderung auseinander. Sie haben im Jahr 2014 auf Grundlage einer weitgehenden Bedarfsanalyse einen gemeinsamen „Handlungsrahmen Zuwanderung“ mit einem Maßnahmenpaket entwickelt, das eng an den größten Bedarfen anknüpft. Dabei wird auch außerhalb des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ auf die bisherigen Erfahrungen aufgebaut. So wurden im Rahmen von MÜLHEIM 2020 gute Erfahrungen mit dem Sprachförderprojekt DemeK (Deutsch in mehrsprachigen Klassen) gemacht. Vor diesem Hintergrund nimmt auch die Integrationsleistung im Stadtteil Rondorf zu. Unmittelbar im Sozialraum finden sich zwei Flüchtlingsunterkünfte sowie eine weitere, die direkt an das Gebiet angrenzt. Die Stadt Köln bietet für diese Zielgruppen bereits verschiedenste Unterstützungs- und Integrationsangebote an. Zu nennen sind hier beispielsweise Maßnahmen wie das „Auszugsmanagement“, welches dabei unterstützt Flüchtlingen eine neue Wohnperspektive zu bieten, die Integration zu erleichtern und so auch neue Kapazitäten für weitere für Köln zugewiesene Flüchtlinge zu schaffen. Aufgrund des hohen Handlungsdrucks werden dennoch weitere Unterstützungsangebote vor Ort notwendig sein. Insbesondere aufgrund der randlichen Lage des Stadtteils können vorhandene Angebote im Kölner Stadtgebiet schwerer erreicht werden, so dass Angebote zur Verbesserung der Integration vor Ort ansetzen müssen. Exemplarisch hervorzuheben sind Angebote zur Sprachförderung sowie Kinder- und Jugendarbeit. Abbildung 10: Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Rondorf Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 31 32 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Haushaltsstruktur Die Haushaltsstruktur im Sozialraum ist durch einen vergleichsweise hohen Anteil an Familienhaushalten geprägt (Sozialraum 25,5 Prozent; nur Meschenich 26,8 Prozent; Stadt Köln 18,4 Prozent), was sich auch in der vergleichsweise jungen Bevölkerungsstruktur widerspiegelt (Jugendquotient Sozialraum 29,8; Stadt Köln 23,6). Analog hierzu ist der Anteil der Einpersonenhaushalte vergleichsweise gering (Sozialraum 34,8 Prozent; nur Meschenich 34,6 Prozent; Stadt Köln 50,1 Prozent). Sozialstruktur Ein Blick auf die Sozialstruktur zeigt, dass erhebliche Handlungsbedarfe im Stadtteil Meschenich erkennbar sind, insbesondere im Quartier „Am Kölnberg“. Während die Anteile der Transferbezieherinnen und -bezieher im Stadtteil Rondorf unterhalb des städtischen Durchschnitts liegen und damit der gesamte Sozialraum nur geringfügig vom städtischen Durchschnitt nach oben abweicht, zeigen sich größere Abweichungen im Stadtteil Meschenich. Jeder Vierte bezieht im Stadtteil Meschenich SGB II-Leistungen, wobei der Anteil der unter 15-Jährigen sogar bei 36,6 Prozent liegt (Stadt Köln: 13,2 Prozent; unter 15 Jährige 22,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 15 Prozent (Stadt Köln: 9,5 Prozent). Auch der Anteil der Personen, die Grundsicherung im Alter beziehen liegt mit 10,7 Prozent über dem städtischen Durchschnitt von 6,7 Prozent. Im Quartier „Am Kölnberg“ verschärft sich dieses Bild noch einmal erheblich (41,7 Prozent SGB II-Bezieherinnen und -bezieher, 40,7 Prozent bekommen Grundsicherung). Eine geringe gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Teilhabe spiegelt sich unter anderem in der geringen Wahlbeteiligung im Stadtteil Meschenich wider. So lag die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl 2014 bei 32,2 Prozent und bei der Oberbürgermeisterwahl sogar lediglich bei 24,6 Prozent (Rondorf: Landtagswahl 53,1 Prozent, Oberbürgermeisterwahl 45,9 Prozent; Stadt Köln: Landtagswahl 49,7 Prozent, Oberbürgermeisterwahl: 40,3 Prozent). Diese geringe Wahlbeteiligung kann auch Indikator für geringe Bildungsteilhabe und subjektiv empfundene fehlende Mitwirkungsmöglichkeiten sein. Daher kommt den aktivierenden Unterstützungsangeboten im Bereich Prävention, Bildung und Qualifizierung eine hohe Bedeutung zu. Sie bilden durch eine niedrigschwellige Willkommensstruktur – auch in Verbindung mit der Sozialraumkoordination – eine gute Grundlage für die Entwicklung von Kooperationspartnerschaften zum Aufbau einer Präventionskette. Sie eröffnen Zugänge zu und für Menschen, die für das „Regelsystem“ und unterstützende Angebotsstrukturen häufig schwer erreichbar sind. Soziale Infrastruktur Im Sozialraum Meschenich und Rondorf sind bereits eine Vielzahl von Angeboten etabliert, auf die mit diesem Programm aufgebaut wird. Zu nennen sind insbesondere: − im Bereich der Regelangebote der Bildungs- und sozialen Infrastruktur: Kitas, Familienzentren, Grundschulen, Jugendangebote, Migrationsberatung, Jobbörse, Interkulturelles Zentrum, Flüchtlingseinrichtung, − sowie Ergänzungsangebote im Bereich der Bildungs- und sozialen Infrastruktur: Frühförderung, Familienberatung, Jugendmigrationsdienst, Sozialberatung, Beratung / Vermittlung in Arbeit, Kleiderkammer, Lebensmittelausgabe. Von den Akteuren vor Ort werden allerdings erhebliche Defizite in der Versorgung sowie Ausgestaltung von Begegnungsräumen gesehen. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Hinzu kommt, dass zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner gesundheitliche und soziale Problemlagen aufweisen, die nicht selten zu einer Sucht- oder einer psychischen Erkrankung führen. Auch hier findet eine Konzentration im Quartier „Am Kölnberg“ statt. Teilweise halten sich die Menschen mit Suchtproblematik im öffentlichen Raum auf und konsumieren dort legale wie auch illegale Drogen. Nicht selten leben die Betroffenen aber auch sehr zurückgezogen, entziehen sich zunehmend familiärer Verantwortung und / oder vermeiden den direkten Kontakt nach außen. Darüber hinaus gibt es im öffentlichen Raum Beschaffungsprostitution. Gegenwärtig gibt es ambulante Angebote vor Ort (in einer Wohnung 3 mal pro Woche), die auf harm reduction 7 ausgerichtet sind. Die vorhandenen Angebote sollen als Teil der Präventionskette gezielt in die im Rahmen des Programms vorgesehenen Maßnahmen eingebunden werden und bilden eine „Brücke“ zum weitergehenden Hilfesystem. 6.2 Situation des öffentlichen Raums Ein Ziel der Stadtentwicklung in Köln ist es, durch die Verbesserung des öffentlichen Raumes und die Gestaltung des unmittelbareren Wohnumfeldes, lebendige, bunte und generationsgerechte Quartiere für und mit den Kölnerinnen und Kölner zu schaffen. Dies umfasst auch die Inwertsetzung bislang untergenutzter Flächen. Durch die Schaffung von Räumen mit „guter“ Aufenthaltsqaulität soll auch soziale Ausgrenzung vermieden und abgebaut werden. Insbesondere für einkommensschwächere Haushalte stellt das unmittelbare Wohnumfeld, aufgrund ihrer geringeren Mobilität, einen zentralen Bezugspunkt dar. Wohnumfeld Im öffentlichen Raum zeigen sich die Problemlagen vorwiegend im Bereich der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“. Im Wohnumfeld befinden sich private, wenig gestaltete und durch Buschwerk unübersichtliche, nicht zu nutzende Freiflächen mit ungünstigen und unübersichtlichen Zugängen in die Großwohnanlage. Es existiert ein marodes Parkhaus, das einen zusätzlichen Angstraum darstellt. Die Nutzung des Außengeländes ist wegen der vorhandenen Müllproblematik kaum möglich. Müll ist ein Umweltthema mit mannigfaltiger sozialer Reichweite. Für Menschen, die in prekären sozialen Verhältnissen leben, hat der Umweltschutz – und damit die Müllvermeidung – kaum Priorität. Vielen Menschen mit Migrationshintergrund ist zudem das hiesige System der Müllvermeidung und -entsorgung häufig fremd. Hier findet die vorhandene Information nicht den Weg zu den Menschen. Achtlos weggeworfener Müll wird häufig als Akt unsozialen Verhaltens wahrgenommen, der in Wohngebieten Konflikte nach sich ziehen kann. Auch für die Entwicklung der lokalen Ökonomie kann ein ungepflegtes Umfeld einen Standortnachteil bedeuten. Der Eingang zum alten Ortskern von Meschenich wird durch dem Kampshofs mit dem Einmündungsbereich von der Alten Fischenicher Straße in die Brühler Landstraße (Bundesstraße 51) sowie dem westlich versetzt liegenden Abzweig der Straße „An der Fuhr“ gebildet. Als zentrales Bindeglied der einzelnen Siedlungsbereiche und dem historischen Zentrum des Stadtteils wird er den aktuellen Herausforderungen nicht gerecht. Insbesondere durch die geplante Ansiedlung von öffentlichen Nutzungen mit starkem Publikumsverkehr (Kita, Polizei) im derzeit ungenutzten und denkmalgeschützten Kampshof ist eine Umgestaltung der unmittelbar angrenzenden und fast ausschließlich dem Kraftfahrzeug-Verkehr dienenden Verkehrsflächen dringend erforderlich. 7 Schadensminimierung der mit der Drogeneinnahme verbundenen Risiken und Gesundheitsgefährdungen unter anderem Spritzentausch, kostenlose Kleidung, Waschmöglichkeit, Verpflegung zum Selbstkostenpreis, Kurzinformationen 33 34 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 11: Situation am Ortseingang Meschenich Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Darüber hinaus fehlen Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten im öffentlichen Raum. Die aktuell ausschließlich auf den motorisierten Verkehr ausgerichteten Straßenverkehrsflächen mit umfänglichen, teilweise freilaufenden Abbiegespuren führen seit Jahren zu sich stetig verschärfenden Nutzungskonflikten mit den wichtigen Aufenthalts- und Fußwegebeziehungen der Anwohnerinnen und Anwohner innerhalb des Ortsteils. Ausgehend von örtlichen Planungsvorstellungen – auch im Zusammenhang mit einer geplanten Ortsumgehung Meschenich – bietet sich hier die Möglichkeit zur partizipativen Entwicklung für eine den zukünftigen Anforderungen gerecht werdende Umplanung. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 12: Situation in der Ortsmitte Meschenichs (B 51) Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Begegnungsräume Als zentrale Begegnungsorte existieren im Sozialraum das Haus der Familie in Rondorf und das Jugendzentrum Meschenich. Von den Akteuren vor Ort wird ein hoher Bedarf für weitere öffentliche Begegnungsmöglichkeiten gesehen. Eine Begegnungsstätte mit Café, kleinem Veranstaltungssaal, Gruppenräumen, Möglichkeiten zur Beratung könnten zu einem lebendigeren Sozialraum beitragen, in dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbstbestimmt und bedarfsgerecht Partizipation und Teilhabe leben. Unter der Bezeichnung „Bürgerplaza“ hat die Verwaltung eine Idee für Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten eines Sozialraumes, eines Stadtteiles oder eines Quartiers entwickelt. Die Verwaltung strebt in Kooperation verschiedener Ämter und Akteure eine Optimierung dieser Möglichkeiten in sozialschwachen Stadtteilen wie Meschenich an. Die Idee geht davon aus, dass die Ermöglichungsstruktur in einem Quartier der Fokus ist, unter dem ein lebenswerter, ein lebendiger, ein von Gemeinsinn erfüllter, kurz: ein Stadtteil in sozialer Balance entstehen kann. Neben den ökonomischen Faktoren, der Infrastruktur, gutem und bezahlbarem Wohnraum sind in besonderer Weise Begegnungsmöglichkeiten für die Menschen das, was den lebendigen Stadtteil ausmacht. Die Bürgerplaza ermöglicht auf niederschwellige Weise soziale Kontakte, ist Ort selbstbestimmter Freizeitgestaltung und vermittelt bedarfsgerecht Hilfestellungen, pädagogische Angebote, kulturelle Impulse und eine persönliche Identifikation mit der Umwelt. Sie übernimmt im Stadtteil die Funktion des „Ambosses“, auf dem eine wirksame Präventionskette geschmiedet wird. Charakter und Zielsetzung einer Bürgerplaza erfordert eine abgestimmte, organisierte, strukturierte und ressortübergreifende Zusammenarbeit. So können die bereitgestellten Ressourcen zweckmäßig und effizient genutzt werden. Dabei spielt die 35 36 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Gewinnung der Bewohnerinnen und Bewohner als engagierte Partner vor Ort eine herausragende Rolle. Spiel- und Bewegungsräume Um den jungen Menschen im unmittelbaren Wohnumfeld alters- und bedarfsgerechte Spiel-, Kommunikations- und Bewegungsräume und damit adäquate Entwicklungsmöglichkeiten anbieten zu können, ist die Neuerrichtung von attraktiven, qualitativ guten und bedarfsorientierten sportlichen Angeboten dringend erforderlich. Kinder und Jugendliche verbringen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit im öffentlichen Raum. Sie bewegen sich aufgrund fehlender Möglichkeiten nicht nur auf den offiziell ausgewiesenen Flächen. Aufgrund des gegebenen Bedarfs sind verstärkt niederschwellige, kostenfreie Angebote für jeden ohne Ausgrenzung im öffentlichen Raum bereitzustellen. Aufgrund des hohen Anteils an Kindern und Jugendlichen und aufgrund der drei geplanten Flüchtlingsunterkünfte im Stadtteil Rondorf besteht akut ein hoher Bedarf für Spiel- und Bewegungsräume. Als Potenzialfläche steht eine Fläche an der Alten Kölnstraße zur Verfügung. Mobilität Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr im Sozialraum erfolgt ausschließlich über Busse. Eine Busverbindung besteht zum Haltepunkt des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Hürth-Kalscheuren. Der Sozialraum Meschenich und Rondorf weist im Modal Split einen Radverkehrsanteil von rund 10 Prozent auf und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt im Stadtgebiet Köln. Handlungsbedarf bestehen somit im Ausbau der Fahrradwegeverbindungen von Meschenich in die benachbarten Stadtteile, in die Kölner Innenstadt, in den Kölner Süden sowie in die Nachbarkommunen Brühl und Wesseling. Das geplante Wohnbauvorhaben Rondorf NordWest könnte den Anteil des Radverkehrs noch erhöhen. Ein Ausbau der Radwege zwischen den Stadtteilen Meschenich und Rondorf würde die stärkere Zusammenführung der beiden Stadtteile begünstigen. Radverkehrsanlagen mit Netzbezug befinden sich hauptsächlich entlang der Brühler Straße (Bundesstraße 51). Diese Anlage entspricht jedoch nicht mehr den heutigen Anforderungen. Zusätzlich kann einigen Wirtschaftswegen eine Netzfunktion zugeordnet werden. Die Bödingerstraße (Kreisstraße 31) und die Zaunhofstraße (K15) weisen gar keine Radverkehrsanlagen auf. Ein touristisches Radwegenetz wurde im Rahmen der RegioGrün auch für den Kölner Süden geschaffen. Jedoch ist dieses Radwegenetz vordringlich auf den Freizeitverkehr ausgerichtet. Das Radschnellwegkonzept der Region Rheinland weist auf der Achse in den Kölner Süden sowie in die Nachbarkommunen Brühl und Wesseling eine mögliche Radschnellwegeverbindung aus. Dieses Konzept wurde auf dem Treffen der linksrheinischen Bürgermeister (Februar 2013) als Gesamtkonzeption beschlossen. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Karte 6: Straßenanbindung des Sozialraums Meschenich und Rondorf Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 37 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 38 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 6.3 Wirtschaftliche Situation Gewerbe und Industrie Gewerbe- und Industrieflächen bilden einen wesentlichen Ansatzpunkt für die Ansiedlung der örtlichen Arbeitsplatz schaffenden Betriebe und tragen damit maßgeblich zur wirtschaftlichen Dynamik in den Sozialräumen bei. Größere gewerbliche Nutzungen sind in Meschenich und Rondorf nicht vorhanden. Kleinstbetriebe wie zum Beispiel Handwerker sind im Gebiet angesiedelt und bieten potenzielle Arbeitsplätze. Aufgrund seiner peripheren Lage in einem durch Landwirtschaft geprägten Umfeld, sind zudem landwirtschaftliche Betriebe und Kiesabbaugruben vorhanden. Beschäftigungssituation Die prekäre Beschäftigungssituation der Bewohnerinnen und Bewohner in Teilen des Sozialraumes drückt sich auch in der vergleichsweise geringen Quote der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus. Zwar konnte der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe im Zeitraum von 2007 bis 2013 um 6 Prozent gesteigert werden, bleibt aber hinter der gesamtstädtischen Entwicklung (+ 14 Prozent) zurück. Bei detaillierter Betrachtung wird deutlich, dass der Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen (Sozialraum 41,9 Prozent; Stadt Köln 49,1 Prozent) und der Personen unter 25 Jahren (Sozialraum 25,1 Prozent; Stadt Köln 29,8 Prozent) unter dem städtischen Durchschnitt liegt, wobei die Quote der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländerinnen und Ausländer besonders auffällig ist und mit 26,2 Prozent deutlich unter der Quote der Gesamtstadt (38,3 Prozent) liegt. In Verbindung mit dem hohen Anteil an Arbeitslosen und Leistungsbeziehenden zeigen sich insbesondere „Am Kölnberg“ Bedarfe im Bereich der Qualifizierung. Insgesamt benötigen viele Bewohnerinnen und Bewohner zunächst heranführende, niedrigschwellige Unterstützungsangebote. Versorgung In den Stadtteilen Meschenich und Rondorf ist jeweils ein Nahversorgungszentrum vorhanden. Wobei das Nahversorgungszentrum von Meschenich durch eine hohe Verkehrsbelastung, zunehmende Leerstände von Ladenlokalen und fehlende Aufenthaltsqualitäten geprägt ist. Es sind deutliche Abwärtstendenzen erkennbar. Zudem ist die fußläufige Erreichbarkeit in einzelnen Siedlungsbereichen (Meschenich-Süd, Rondorf-West) nicht gegeben. Zusätzliche Bedarfe ergeben sich allerdings durch das derzeit entwickelte Wohnungsbauprojekt Rondorf Nord-West mit circa 900 Wohneinheiten. Hierbei handelt es sich um eine der letzten großen Wohnbaulandreserven im Kölner Süden, die der Stadt gemäß der Darstellung im Flächennutzungsplan noch zur Verfügung stehen. Zudem sind weitere Wohnbauflächen in der Diskussion. Voraussetzung für die neuen Wohnprojekte ist die Herstellung der notwendigen Infrastruktur mit Erschließungsstraßen und ÖPNV-Anschluss. Somit besteht Handlungsbedarf im Bereich der Verkehrsführung entlang der Kapellenstraße und die Rondorfer Hauptstraße und bei der Stärkung der Aufenthaltsqualität sowie der Ertüchtigung im Geschäfts- und Dienstleistungssektor. 6.4 Wohnsituation Gebäudestruktur und -Zustand Deutliche Instandhaltungsmängel zeigen sich in der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“. Dies betrifft den schlechten Zustand von Fassaden, Fenstern, den Wohnungen und des Wohnumfeldes und trägt dazu bei, dass sich am „Kölnberg“ soziale Probleme konzentrieren. Die Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Hochhäuser mit bis zu 26 Etagen und rund 1.300 Wohneinheiten sind im Besitz verschiedener Privateigentümer. Abbildung 13: Ansicht der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ Abbildung 14: Eindrücke zur Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 39 40 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Der übrige Sozialraum ist durch kleinteilige Gebäudestrukturen, teilweise mit dörflichem Charakter geprägt. Größere sichtbare Mängel bei der Instandhaltung sind hier nicht festzustellen. Abbildung 15: Kleinteilige Wohnbebauung im Stadtteil Rondorf Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Eigentümerstruktur Der Sozialraum Meschenich und Rondorf ist durch einen hohen Anteil an privaten Einzeleigentümerinnen und –eigentümern geprägt, so dass zur Verbesserung der Wohn- und Wohnumfeldsituation die Eigentümermobilisierung einen hohen Stellenwert einnimmt. Insbesondere das sozial benachteiligte Wohnquartier „Am Kölnberg“ weist eine hohe Anzahl verschiedener und wechselnder Eigentümerinnen und Eigentümer auf, was unter anderem unzureichende Betreuung und Unterhaltung der Bestände zur Folge hat. Ein größerer Wohnungsbestandshalter, wie zum Beispiel die GAG in Kalk (Wohndialog), welcher auf der Grundlage bestehender oder vorangegangener Zusammenarbeit als (Kooperations-) Partner zu mobilisieren wäre, ist hier nicht vergleichbar vorhanden. Die GAG Immobilien AG hat im Sozialraum nur einen vergleichsweise geringen Bestand von rund 330 Wohneinheiten. Das Fehlen vom größeren Bestandshaltern bedeutet, dass zunächst eine Ansprache und Recherche der verschiedenen und zum Großteil nicht bekannten Eigentümerinnen und Eigentümer und der generelle Aufbau von Dialogstrukturen erfolgen muss. Auf dieser Basis kann das Ziel einer gemeinsamen Adressaufwertung des Quartiers verfolgt werden. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 16: Wohnungsbestand der GAG Immobilen AG im Stadtteil Rondorf Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Öffentlich geförderter Wohnungsbau Der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen liegt in den beiden zugehörigen Stadtteilen mit 6,2 Prozent (Rondorf) beziehungsweise 0,9 Prozent (Meschenich) am Gesamtwohnungsbestand unter dem städtischen Durchschnitt (7,4 Prozent). Wohnzufriedenheit Die Ergebnisse der Demographieumfrage 2009 bezüglich der Wohnzufriedenheit zeigen, dass der überwiegende Teil der Bewohnerschaft mit der eigenen Wohnung zufrieden ist. Etwa die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner geben an mit ihrem Wohnumfeld zufrieden zu sein, ein Wert, der deutlich unter dem städtischen Durchschnitt liegt. Zudem handelt es sich auch hierbei um eine Gesamtbetrachtung des heterogenen Sozialraums, so dass anzunehmende Extremwerte einzelner Quartiere abgemildert werden. 6.5 Ökologische und klimatische Situation Für eine nachhaltige und präventive Stadtentwicklung sind der Klimaschutz sowie der Erhalt beziehungsweise die Förderung guter Umweltbedingungen zentral. Insbesondere Städte sind durch ihren hohen Versiegelungsgrad sowie höhere Umweltbelastungen durch Verkehr und Industrie besonders von Klimafolgen, wie zum Beispiel Hitzeperioden, aber auch von schlechten Umweltbedingungen, wie mangelnde Grün- und Erholungsflächen, Lärm- oder Luftschadstoffbelastung betroffen 8. Die kombinierte Betrachtungsweise von ökologischen, klimatischen sowie sozialen und gesundheitlichen Aspekten wird in Deutschland seit einigen Jahren verstärkt unter dem Stich- 8 Die im Folgenden durchgeführten flächenbezogenen Analysen und Berechnungen beziehen sich ausschließlich auf bewohnte Stadtquartiere. Größere Gewerbe- oder Grünflächen wurden aus der Berechnung herausgenommen, um die Werte nicht zu verzerren. 41 42 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ wort „Umweltgerechtigkeit“ 9 diskutiert. Im Vordergrund des Ansatzes steht dabei das präventive Ziel, umweltbezogene gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden und zu beseitigen. Weiter verfolgt wird der Gedanke auch im Zusammenhang mit der „Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen“ und dem damit verbunden integrativen Ansatz zum Abbau von sozialen Ungleichheiten zwischen den verschiedenen Stadtquartieren. Grün- und Freiflächen Der Sozialraum verfügt über eine im Vergleich zur Gesamtstadt gute Versorgung mit Grünund Freiflächen. Jeder Einwohnerin und jedem Einwohner stehen rechnerisch rund 15 m² Grün- und Freiflächen zur Verfügung. Dieser Wert erhöht sich auf circa 105 m² je Einwohnerin und Einwohner, bei einem Radius von zusätzlichen 500 m um den Sozialraum. Hinzu kommen angrenzende landwirtschaftliche Flächen, die zum Teil ebenfalls Erholungsfunktionen übernehmen. Die Zahl der Straßenbäume in Meschenich und Rondorf ist mit 16,6 Bäumen je Straßenkilometer hingegen unterdurchschnittlich. Der Schwerpunkt der Maßnahmen im Handlungsfeld „ökologische und klimatische Situation“ für den Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt daher nicht auf der Schaffung neuer Grünflächen im Sozialraum, sondern in den Bereichen Lärmschutz und Reduzierung der Luftemissionen, Umweltbildung sowie der Anpassung an den Klimawandel. Dies wird im Folgenden näher erläutert: Lärm- und Schadstoffbelastung In einer dicht besiedelten Stadt wie Köln ist die Hauptquelle der Luftemission der Straßenverkehr. Kritische Belastungen werden im Wesentlichen für die Luftschadstoffe Feinstaub und Stickstoffoxide festgestellt 10. Der Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt außerhalb der 2008 eingeführten und 2012 erweiterten Umweltzone. Lärm stellt insbesondere in großen Städten ein zentrales Umweltproblem dar. Bei der hier durchgeführten Analyse der Sozialräume wurden nicht alle Lärmbelastungen betrachtet, sondern nur solche Bereiche, die erhebliche Belastungen aufweisen. Zumeist wurde bei den nachfolgenden Auswertungen auf die in Nordrhein-Westfalen im Zusammenhang mit der EUUmgebungslärmrichtlinie definierten Auslösewerte Bezug genommen 11. Gegenstand dieser Richtlinie sind Straßen-, Flug- und Schienenverkehrslärm sowie durch Industrieanlagen und große Hafenanlagen ausgelöster Lärm. In Screeningberechnungen wurden bezüglich der Schadstoffbelastungen die Hauptdurchgangsstraßen als Belastungsschwerpunkte identifiziert. Im Stadtteil Rondorf zeigen sich die Rodenkirchener Straße zwischen Autobahnunterführung und Habichtstraße sowie zwischen Hahnenstraße und Kapellenstraße als Schwerpunkte der Luftbelastung. Weiterhin zeigen die Berechnungen für die Kapellenstraße zwischen Rodenkirchener Straße und Büdingerstraße eine hohe Belastung auf. Für den Stadtteil Meschenich liegt für die Brühler Landstraße zwi- 9 „Umweltgerechtigkeit wird als normatives Leitbild verstanden, das auf die Vermeidung und den Abbau der sozialräumlichen Konzentration gesundheitsrelevanter Umweltbelastungen sowie die Gewährleistung eines sozialräumlich gerechten Zugangs zu Umweltressourcen ausgerichtet ist.“ Böhme, C., Preuß, Th. u. C. Bunge (2014): Umweltgerechtigkeit im städtischen Raum – Erfolgsfaktoren für eine Implementierung im kommunalen Handeln. Umid 2, S. 5-10, S. 6. 10 Erläuterungen zur Erhebung von Luftqualität und Schadstoffbelastung können dem Kapitel 6 Anhang 8 bis 11 entnommen werden. 11 Erläuterungen zur Erhebung von Lärmbelastungen nach EU-Umgebungslärmrichtlinie können dem Kapitel 6 Anhang 11 entnommen werden. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ schen den Straßen Auf der Ronne und der Alten Fischenicher Straße eine hohe Belastung vor. Messungen mittels eines Passivsammlers bestätigen diesen Hinweis und stellen an dieser Stelle Überschreitungen des Grenzwertes der 39. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionschutzgesetzes (39. BImSchV) fest. Entlang der Brühler Landstraße zeigt sich zudem eine hohe Lärmbelastung. Ziel ist es daher eine Reduzierung der verkehrsbedingten Luftschadstoffbelastung, indem auf stark befahrenen Straßenzügen eine Verstetigung des Verkehrs herbeigeführt wird. Stadtklima Durch eine systematische Untersuchung des Kölner Stadtklimas wird deutlich, dass es zukünftig in Köln heißer wird und Wetterextreme (Starkregenereignisse) zunehmen werden. Daher ist es wichtig frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um sich an den nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandel anzupassen. Die Betroffenheit oder Anfälligkeit eines Stadtgebietes ergibt sich zum einen aus der klimatischen Belastung (zum Beispiel durch Hitze) und zum anderen aus der Sensitivität der dortigen Stadtbewohnerinnen und -bewohner. So löst zum Beispiel eine hohe Wärmebelastung je nach Anteil der anfälligen Personengruppe über 65 Jahre (Sensitivität) eine intensive Betroffenheit eines Stadtteils aus. Die Zahl der Sommertage wird bis Mitte des Jahrhunderts für das Stadtgebiet Köln im Vergleich zu den derzeitigen klimatischen Verhältnissen, um 30 bis 70 Prozent zunehmen und die Zahl der heißen Tage kann sich verdoppeln. In den dicht bebauten Stadtquartieren gibt es nur wenige wirksame Maßnahmen entsprechende Kühlpunkte zu schaffen. Durch die Versickerung von Regenwasser vor Ort und der damit möglichen Verdunstung bei Hitzeereignissen, könnte die Entsiegelung und Bepflanzung von gepflasterten und betonierten Stellplätze, Höfe, Vorgärten oder Garagenauffahrten zur klimatische Abmilderung beitragen. Der Anteil versiegelter Fläche beträgt im Sozialraum Meschenich und Rondorf 31 Prozent und bietet daher Entsiegelungspotenziale, die es noch genauer zu definieren gilt. Meschenich und Rondorf zeichnet sich zukünftig durch eine vergleichsweise geringe Wärmebelastung aus. Hier leben keine Einwohnerinnen und Einwohner in sehr hoch belasteten Gebieten. Mehr als ein Drittel leben in klimaaktiven Gebieten, was den höchsten Wert in dieser Kategorie unter den elf Sozialräumen darstellt. Dennoch wirkt sich auch der Klimawandel und die Zunahme an Tagen mit hohen Temperaturen im Sozialraum Meschenich und Rondorf aus, so dass frühzeitig über den richtigen Umgang mit Hitze, insbesondere (Klein-) Kinder sowie ältere und gesundheitlich eingeschränkte Menschen, informiert werden müssen. Bei Hitzeperioden wurden höhere Sterberaten gemessen und das wärmere Stadtklima führt zu erhöhten gesundheitlichen Belastungen und Risiken. Auch die Empfindlichkeit der Menschen gegenüber Hitze bestimmt die Höhe dieser Risiken. Zusätzlich führen Hilfebedürftigkeit und soziale Vereinsamung oft dazu, dass Maßnahmen wie zum Beispiel ausreichende Flüssigkeitsversorgung und -aufnahme unterlassen werden. 43 44 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 17: Übersichtskarte zur Lärm-, Schadstoff- und Wärmebelastung Quelle: Stadt Köln, Umwelt- und Verbraucherschutzamt Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 45 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 7. Stärken- und Schwächenanalyse sowie Ableitung der Handlungsbedarfe In der Gesamtschau ergeben sich im Sozialraum Meschenich und Rondorf deutliche Handlungsbedarfe über alle Handlungsfelder hinweg, wobei die heterogene Ausgangssituation im Sozialraum beachtet werden muss. Es wird deutlich, dass sich die Problemlagen vor allem auf das im Stadtteil Meschenich liegende Quartier „Am Kölnberg“ konzentrieren und dass diese in Teilen auf den Sozialraum ausstrahlen. Tabelle 1: Stärken-Schwächen-Analyse und Ableitung der Handlungsbedarfe im Sozialraum Meschenich und Rondorf IstAnalyse Stärken / Potenziale Schwächen / Gefahren Handlungsbedarf Demographische, soziale und Bildungssituation Vielzahl an vorhandenen Unterstützungsangeboten bieten Anknüpfungspunkte Hoher multipler sozialer Problemdruck Optimierung präventiver integrierter Angebotsstrukturen mit Lückenschluss, speziell für Kinder und Jugendliche Heterogene Ausgangssituation. Quartiere mit geringerem Handlungsdruck können stabilisierend wirken „Ankommens“-Stadtteil mit einem hohen Anteil an Bewohnerinnen und Bewohnern mit Migrationshintergrund und Neuzugewanderte Hoher Anteil an SGB II Bezieherinnen und Beziehern und Langzeitarbeitslosen Aktivierung und Empowerment, vor allem von SGB II Bezieherinnen und Beziehern sowie Langzeitarbeitslosen Verbesserung und Sicherung der Teilhabechancen, Präventive Angebotsstrukturen Integration / Sprachförderung Verbesserter Zugang zu Bildungsangeboten Wirtschaft und Wohnen Anknüpfung an vorhandene Strukturen wie Jobcenter möglich Sanierungsstau am „Kölnberg“ Geringe Zufriedenheit mit der Wohnumgebung Sehr geringer Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in Meschenich, insbesondere bei Frauen, jungen Menschen und Ausländerinnen und Ausländern Vernachlässigung des Wohnumfeldes, insbesondere rund um den „Kölnberg“ Qualifizierung von jungen Erwachsenen und Verbesserung des Überganges Schule / Ausbildung / Beruf Unterstützung bei der Integration von langzeitarbeitslosen Menschen Dialog beziehungsweise Aufbau von Kooperationsstrukturen mit den Wohnungsmarktakteuren (Gebiet „Kölnberg“) Aktivierung und Empowerment der Bewohnerinnen und Bewohner (Gebiet „Kölnberg“) Stärkung des Verantwortungsbewusstseins der Bewohnerinnen und Bewohner für ihr Wohnquartier / Verbesserung des Wohnumfeldes (Gebiet „Kölnberg“) Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 46 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ IstAnalyse Stärken / Potenziale Schwächen / Gefahren Handlungsbedarf Ökologische / klimatische Situation Gute Grünversorgung Spiel- und Bewegungsflächen für Kinder und Jugendliche nicht ausreichend Spiel- und Bewegungsräume schaffen Gebiet grenzt an Freiräume landwirtschaftlicher Nutzung, Baggerseen und Kiesgruben Öffentliche Grünflächen in Rondorf Informations- und Beratungsangebote zum Klimawandel schaffen Die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraumes ist von Wärmebelastung betroffen Höchster Anteil klimaaktiver Flächen Öffentlicher Raum umgebende Gebiete (Rondorf) als stabilisierenden Faktor Potenzialfläche zur Ergänzung des Nahversorgungszentrums nördlich des Quartiers „Am Kölnberg“ vorhanden Erscheinungsbild des öffentlichen Raums / Wohnumfeld („Am Kölnberg“) – Problemkonzentration im Sozialraum Unzureichende Anbindung an das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) Mangelnde Radwegeverbindung Mangel an Begegnungsräumen Private, nicht zu nutzende Freiflächen mit ungünstigen und unübersichtlichen Zugängen in die Großwohnanlage „Am Kölnberg“ Müllproblematik Angsträume Zusätzliche Versorgungsbedarfe in Rondorf durch Flächenausweisungen Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung (Müllproblematik) Verbesserung der Anbindung an das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) an die Bahnhaltestelle in Hürth und das Radwegenetz Schaffung von Begegnungsräumen Entwicklung von Mobilisierungsstrategien und Handlungsszenarien für die Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ Umgestaltung der bestehenden Einkaufsstraße in Rondorf Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 8. Ziele und Handlungsfelder Den Rahmen für die Ziele des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ und damit auch für den Sozialraum Meschenich und Rondorf bildet das im Aufruf des Landes NordrheinWestfalen vom 10.02.2015 „Starke Quartiere – starke Menschen“ enthaltene Ziel der nachhaltigen Quartiersentwicklung sowie der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens „…will die Armutsvorbeugung und die Entwicklung von Präventionsketten unterstützen, mit denen die unterschiedlichen Zielgruppen erreicht, Hilfen insbesondere im Lebens- und Sozialraum der Menschen angeboten und die Lebenslagen berücksichtigt werden. Dabei soll insbesondere die frühzeitige Förderung von Kindern und Familien in den Blick genommen werden.“ (vergleiche Aufruf des Landes NordrheinWestfalen vom 10.02.2015, Seite 4). Die im Aufruf des Landes enthaltenen Ziele, die in der Bestandsanalyse identifizierten Stärken und Schwächen sowie die sich daraus ergebenden Handlungsbedarfe bilden die Grundlage für die Zielsetzung für das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“. Daher wird folgendes Leitziel festgelegt: „Verbesserte Lebensbedingungen der Menschen im Programmgebiet“ Dieses Leitziel entspricht dem des Programms „Lebenswerte Veedel“, knüpft gleichzeitig an die vom Stadtvorstand beschlossenen „Europa-2020-Strategie“ der Stadt Köln an und gibt die langfristige Zielrichtung für das Programmgebiet vor. Die Operationalisierung des Leitziels für die strategische und für die operative Ebene erfolgt durch einen Top-Down-Ansatz. Die sich aus der Stärken-Schwächen-Analyse ergebenden Schwerpunkte für Handlungsbedarfe und -prioritäten wurden mit den Entwicklungsvorgaben des Leitziels des Programms gespiegelt, so dass sich im Ergebnis folgende fünf Handlungsfelder, die das Programm themenspezifisch ausrichten, ergeben: 1. Früh ansetzende Hilfen 2. Wirtschaft und Qualifizierung 3. Wohnen 4. Öffentlicher Raum 5. Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung Bevor für diese Handlungsfelder die strategischen und operativen Ziele erarbeitet werden konnten, wurden die aus dem Aufruf vorgegebenen Querschnittsziele, die für das gesamte Programm gelten und beachtet werden müssen, in das Zielsystem eingebracht. Hierbei handelt es sich um folgende Ziele: − Gleichstellung von Männern und Frauen − Nichtdiskriminierung (Chancengleichheit / Barrierefreiheit) − Nachhaltigkeit Die Stadt Köln hat diese Querschnittsziele um zwei weitere ergänzt, nämlich um das Ziel „Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung“ sowie das Ziel „Sozialraumorientierte Stadtentwicklung“. Dabei geht es um die Frage, wie Stadtentwicklung aus dem Quartier heraus unter Beteiligung der dort aktiven Akteure und lebenden Menschen erfolgen kann. Ziel ist, die sozialraumorientierte Ausrichtung des Handelns sowohl in der Verwaltung als auch bei den Akteuren und den unterschiedlichen Zielgruppen in den Sozialräumen zu verankern. Der Zielgruppenbezug steht dabei im Mittelpunkt des Handelns. Die Umsetzung dieser Querschnittsziele 47 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 48 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ im Programm „Starke Veedel - Starkes Köln“ bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Stadtentwicklung und berücksichtigt gleichzeitig alle Querschnittsziele des Aufrufs. Insbesondere die Nachhaltigkeit wird durch die aktivierende und teilnehmende Form der Stadtentwicklung gefördert. Im nächsten Schritt wurden für die fünf Handlungsfelder strategische Ziele festgelegt. Sie beschreiben den angestrebten Zustand, der in den fünf Handlungsfeldern erreicht werden soll. Tabelle 2: Handlungsfelder und Strategische Ziele Nr. Handlungsfeld Strategische Ziele 1 Früh ansetzende Hilfen − Verbesserte Bildungsstrukturen und erhöhtes (Aus-) Bildungsniveau − Verbesserte gesundheitliche Situation 2 Wirtschaft und Qualifizierung − Gefestigte und verbesserte Erwerbsfähigkeit sowie erhöhte Erwerbstätigkeit − Strukturell verbesserte wirtschaftliche Situation 3 Wohnen − Lebenswertes und ökologisch gerecht gestaltetes Wohnund Lebensumfeld − Gefestigte und gestärkte Wohnfunktion 4 Öffentlicher Raum − Lebenswertes und ökologisch gerecht gestaltetes Wohnund Lebensumfeld 5 Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung − Lebenswertes und ökologisch gerecht gestaltetes Wohnund Lebensumfeld − Umweltgerechteres und klimaangepasstes Leben Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Um die strategischen Ziele für die Entwicklung von Maßnahmen zu operationalisieren, wurden insgesamt 14 operative Ziele definiert. Sie können nicht trennscharf für die einzelnen Handlungsfelder festgelegt werden, da sie aufgrund des integrativen Ansatzes ihre Wirkung vielfach über mehrere Handlungsfelder hinweg entfalten. Die strategischen Ziele hingegen können – bis auf eine Ausnahme (Lebenswertes und ökologisch gerecht gestaltetes Wohnund Lebensumfeld) – eindeutig einem Handlungsfeld zugeordnet werden. Deshalb sind die operativen Ziele im Zielsystem mehreren Handlungsfeldern zugeordnet (vergleiche Abbildung 11). Besonders deutlich wird der integrative Ansatz bei den Handlungsfeldern „Früh ansetzende Hilfen“ und „Wirtschaft und Qualifizierung“. Hier wirken die operativen Ziele in der Regel in beiden Handlungsfeldern. Dies entspricht dem Ziel, im Programmgebiet Meschenich und Rondorf eine Präventionskette aufzubauen. Ähnliche starke Zielwirkungszusammenhänge sind auch bei den Handlungsfeldern „Öffentlicher Raum“ und „Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung“ festzustellen. Die operativen Ziele dieser beiden Handlungsfelder wirken darüber hinaus auch noch im Handlungsfeld „Wohnen“. Um die festgelegten Ziele erreichen zu können, wurden Maßnahmen für die Handlungsfelder entwickelt, die einen Beitrag zur Zielerreichung leisten. Die Zielfestlegung wird in der ausführlichen Maßnahmenbeschreibung deutlich. Zusätzlich werden Ziele für jede konkrete Maßnahme definiert, deren Erreichung durch festgelegte Indikatoren über ein Controlling gemessen wird. Sowohl die maßnahmenbezogenen Ziele als auch die entsprechende Zuordnung der Maßnahmen zu den operativen Zielen sind in den Maßnahmenbeschreibungen dokumentiert. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Die Entwicklung des Zielsystems erfolgte in Abstimmung mit den involvierten Fachämtern. Damit sind alle relevanten fachlichen Anforderungen in der Strategie- und Zieldiskussion berücksichtigt. Das Zielsystem bildet den Konsens für die zukünftige Entwicklung des Sozialraumes und ist damit Grundlage für alle notwendigen im Integrierten Handlungskonzept enthaltenen Maßnahmen. Für das gesamte Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ ergibt sich das folgende Zielsystem (vergleiche Abbildung 18). Die für den Sozialraum Meschenich und Rondorf vorgesehenen Maßnahmen bilden entsprechend der örtlichen Bedarfssituation einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des IHKs (vergleiche Abbildung 19). Auf Grundlage der abgeleiteten spezifischen Handlungsbedarfe werden nicht in jedem Sozialraum Maßnahmen zu allen Zielen umgesetzt. Die folgende Übersicht verdeutlicht, zu welchen operativen Zielen die Handlungsansätze Meschenich und Rondorf einen besonderen Beitrag liefern (grün hervorgehoben). 49 50 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 18 : Zielsystem des Programms „Starke Veedel - Starkes Köln" Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 51 52 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 53 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 19:Sozialraum Meschenich und Rondorf: Beitrag der Maßnahmen zur Erreichung der operativen Ziele Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 54 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 55 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 9. Festlegung des Gebietes der „Sozialen Stadt“ Meschenich und Rondorf Der Sozialraum Meschenich und Rondorf weist durchgängig soziale Missstände und Problemlagen auf, deren Verringerung oder Behebung durch geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung und Aufwertung im öffentlichen Interesse - und besonders auch im Interesse der dort lebenden Menschen - liegt. Dem besonderen Entwicklungsbedarf dieses Sozialraumes wird mit dem vorliegenden Integrierten Handlungskonzept durch eine aufeinander abgestimmte Bündelung von investiven und sonstigen Maßnahmen entsprochen. Damit erfüllt der Sozialraum die grundlegenden Anforderungen des Besonderen Städtebaurechts im Baugesetzbuch zur Festlegung von Gebieten der „Sozialen Stadt“ gemäß § 171e Baugesetzbuch (BauGB). Der Einsatz und die Absicherung staatlicher Fördermittel im Sozialraum Meschenich und Rondorf erfordert die Festlegung einer geeigneten „Fördergebietskulisse“ gemäß Baugesetzbuch. Aufgrund der Ausgangslage, den Entwicklungszielen und dem integrierten Maßnahmen- beziehungsweise Handlungskonzept ist hierfür die Festlegung des Sozialraums als Gebiete der „Sozialen Stadt“ geeignet und zielführend. Die Alternativen des Baugesetzbuches – Sanierungsgebiete beziehungsweise Stadtumbaugebiete – sind nicht entsprechend anwendbar. Nachdem Nordrhein-Westfalen bereits 1994 Gebiete der „Sozialen Stadt“ für „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ in der landesseitigen Städtebauförderung eingeführt hat, wurde dieser Gebietstypus als „Fördergebietskulisse“ 2004 mit einer Novellierung des Städtebaurechts mit dem neuen § 171e „Maßnahmen der Sozialen Stadt“ ins Baugesetzbuch eingefügt. Bezüglich des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ sind neue Gebiete der „Sozialen Stadt“ durch Ratsbeschluss festzulegen. Dies gilt auch für den Sozialraum Meschenich und Rondorf. Unmittelbare finanzielle Auswirkungen ergeben sich aus der Festlegung der Gebiete der „Sozialen Stadt“ gemäß § 171e BauGB nicht. Diese Festlegung ist vielmehr eine Voraussetzung für die Inanspruchnahme insbesondere von Bundesmitteln, jedoch ohne Ansprüche hierauf zu manifestieren. In § 171e Absatz 6 Baugesetzbuch heißt es, das die §§ 164a und 164b (Einsatz von Städtebauförderungsmitteln) im „Soziale-Stadt-Gebiet“ entsprechend anzuwenden sind, womit ein Einsatz von Städtebauförderungsmitteln wie in Sanierungsgebieten ermöglicht wird. Der Beschluss über die Gebietsfestlegungen ist ortüblich bekanntzumachen. Rechtliche Wirkungen für die ansässige Bevölkerung, Eigentümer, Wirtschaft und sonstige Personen im festgelegten Gebiet ergeben sich (im Unterschied zur förmlichen Festlegung eines Sanierungsgebietes nach § 142 Baugesetzbuch) nicht. Entsprechend den Maßgaben des § 171e Baugesetzbuch folgt die Abgrenzung des Gebietes der „Sozialen Stadt“ für den Sozialraum Meschenich und Rondorf den räumlichen Festlegungen des städtischen Programms „Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“. Großflächige Gewerbe- und Industriegebiete ohne strukturelle Umbrüche wurden dementsprechend bei der Gebietsabgrenzung grundsätzlich nicht berücksichtigt. Außerdem wurden teilweise die Grenzen der Sozialräume in der Abgrenzung der Gebiete der „Sozialen Stadt“ arrondierend begradigt. Aus dem Gebiet des Sozialraums werden dabei die im Wesentlichen landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgenommen. Das so abgegrenzte Soziale-Stadt-Gebiet Meschenich und Rondorf ist rund 311 ha groß. 56 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Karte 7: Gebiet der „Sozialen Stadt“ Meschenich und Rondorf Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 57 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 10. Maßnahmen für den Sozialraum Abgeleitet aus der Stärken-Schwächen-Analyse und den daraus resultierenden Handlungsbedarfen konzentrieren sich die Maßnahmen räumlich auf das Gebiet „Am Kölnberg“. Inhaltlich liegen die Maßnahmenschwerpunkte aufgrund der besonderen städtebaulichen und sozialen Anforderungen im Bereich von vertiefenden Untersuchungen und Prävention –hier in den Themenfeldern „Früh ansetzende Hilfe“ und „Qualifizierung beziehungsweise Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit“ durch niedrigschwellige Angebote und im Handlungsfeld Wohnen. Die damit verbundenen Angebotsstrukturen sind überwiegend gebietsübergreifend angelegt. 10.1 Einbindung der Maßnahmen in die kommunale Präventionskette Bei allen ausgewählten Maßnahmen des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ wurde darauf geachtet, dass nur solche vorgeschlagen werden, die einen Beitrag zur Präventionskette leisten und bestehende Lücken schließen. Unter der kommunalen Präventionskette soll die Gesamtheit der präventiven Hilfsangebote verstanden werden, die biografisch entlang der Bedarfe in den einzelnen Lebensphasen von Kindern, Jugendlichen sowie Erwachsenen aller Altersgruppen erforderlich sind. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf die einzelnen Schnittstellen im Hilfesystem zu legen. Diese Übergänge gilt es unter besonderer Beachtung der Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Zentral ist dabei die zielgruppenspezifische Betrachtung. So werden beispielweise die im Rahmen der Bedarfsanalyse festgestellten Unterstützungsnotwendigkeiten für Kinder und Jugendliche in den Maßnahmen zu früh ansetzenden Hilfen berücksichtigt, die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren wird unter anderem durch die Aktivierungsmaßnahme wie „Zuhause im Veedel“ (Projekt Nummer 5.0.2) unterstützt. Bereits bestehende Präventionsansätze In der Stadt Köln gibt es bereits eine Vielzahl an Präventionsangeboten für Kinder und Jugendliche. Diese reichen von der Kindertagesbetreuung der unter 3-Jährigen über die Offene Ganztagsschule im Primarbereich bis hin zu weiterführenden gebundenen Ganztagsschulen. In diesen Bereichen hat die Stadt Köln in den vergangenen Jahren erhebliche auch finanzielle Anstrengungen unternommen mit dem Ziel, die Betreuungsquote deutlich zu erhöhen. Darüber hinaus verfügt die Stadt Köln über umfassende Hilfesysteme in verschiedenen Handlungsfeldern (zum Beispiel Weiterbildung/Grundbildung, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung, Freizeit, Integrations-, Gesundheits- und Sportförderung), die sich an verschiedene Zielgruppen richten (Kinder und Jugendliche, Familien, kranke und behinderte Menschen, Seniorinnen und Senioren, Flüchtlinge und Zuwanderer, Arbeitslose, Wohnungslose und vom Wohnungsverlust bedrohte Menschen, Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger, Eltern und Alleinerziehende). Die bestehenden Hilfesysteme sind durchweg präventiv ausgerichtet. Für gerechte Bildungs- und Zukunftschancen verfolgt die Stadt Köln eine „Doppelstrategie“: 1. Es wird entschieden in die Regelsysteme der Bildung investiert, um die Bildungs- und Entwicklungschancen aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu verbessern. 2. Die Stadt Köln kommt der zentralen Maxime städtischer Armutsbekämpfung in einem sozialräumlichen Bezug, „Ungleiches ungleich behandeln“, auch mit Blick auf das Handlungsfeld „Bildung, Jugend und Sport“ nach und fördert gerade solche Einrichtungen und Angebote noch einmal verstärkt, die vielen Kindern und Jugendlichen in prekären sozialen Lebenslagen verbesserte Bildungs- und Entwicklungschancen eröffnen. 58 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Mit Blick auf die Präventionskette lässt sich festhalten, dass es in der Stadt Köln eine Vielzahl guter Ansätze gibt. Dass über die entsprechende Bundesinitiative in Köln etablierte „Netzwerk frühe Hilfen“ mit seinen Kinderwillkommensbesuchen und Familienhebammen kann als das erste Glied der kommunalen Präventionskette der Stadt Köln angesehen werden. Das in Köln umgesetzte Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ stellt einen weiteren Baustein im Wirkungsbereich des Übergangs von der Schule in den Beruf dar. In Köln werden des Weiteren die Bausteine „Kindertagesbetreuung – Familienzentren, plusKITA, Sprachförderung“ und „Ganztagsschulen – Offene Ganztagsschulen im Primarbereich und gebundene Ganztagsschulen im Sekundarbereich“ stark akzentuiert, zum einen in ihrer Breitenwirkung für alle Kölner Eltern und Kinder, zum anderen „in der Tiefe“ zur Verbesserung von Bildungschancen in Stadtgebieten mit erhöhtem Armuts- und Bildungsrisiko. Schulsozialarbeit wird – wie angeführt – (als knappes Gut) insbesondere nach Kriterien der sozialen Benachteiligung, der Inklusion und der Integration eingesetzt. Auch im Arbeitsfeld „Senioren“ ist die Präventionskette seit langem etabliert. Wichtige Kettenglieder sind beispielsweise: offene Mitmach-Angebote in Bürgerzentren und SeniorenNetzwerken, Informationsarbeit über das Monatsmagazin „KölnerLeben“ oder eine Informationskarte („rote Info-Karte“) für alle neun Stadtbezirke mit allen wichtigen Informationen zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Seniorinnen und Senioren, verschiedenste Formen der Beratung, Angebote in der Wohnung, Entlastungsangebote für pflegende Angehörige, Stationäre Hilfen sowie Hospize. Die Kettenglieder vernetzen sich an sogenannten „Runden Tischen“ in den Bezirken. Hier besteht Intensivierungsbedarf. Dem Thema Gesundheit als Grundlage für Bildungschancen sowie sozialer und beruflicher Teilhabe wird in Köln ebenfalls ein hoher Stellenwert eingeräumt. So gibt es ein differenziertes Angebot an Gesundheitsförderung und ein sehr breit aufgestelltes ambulantes und stationäres Versorgungssystem. Die Stadt Köln begleitet und unterstützt seit Jahren kontinuierlich die Weiterentwicklung sowie die Abstimmung und Evaluation der Gesundheitsförderprojekte in Köln, unter anderem im Rahmen der kommunalen Gesundheitskonferenz sowie in ressortübergreifender Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit mit anderen Schwerpunkten wie Kinder und Jugendhilfe, Schule, Soziales, Seniorinnen und Senioren. Bei Kindern wird zum Beispiel „Gruppenprophylaxe“ für die Zahngesundheit in Kindertageseinrichtungen und Schulen vom Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes im Auftrag des „Kölner Arbeitskreis Zahngesundheit“ durchgeführt. Darüber hinaus wurden von der Stadt Köln, dort wo an Nahtstellen zum Versorgungssystem Lücken auftreten, sozialkompensatorische Angebote eingerichtet, wie beispielsweise im Rahmen der oben erwähnten Frühen Hilfen. Diese Angebote sind niedrigschwellig konzipiert und erreichen gezielt auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Ebenso gibt es bedarfsorientiert Einrichtungen für Erwachsene wie beispielsweise sozialpsychiatrische Angebote, Suchtberatungsstellen und Präventionsangebote für Seniorinnen und Senioren. Trotz dieses bereits engmaschig angelegten Systems der Gesundheitsförderung leben in Köln Menschen, die davon noch nicht erreicht werden und daher gezielt Angebote wie zugehende Hilfen oder Gesundheitslotsen benötigen, um mit dieser Unterstützung der Weg in das System der Gesundheitsförderung und -versorgung und zu dem für sie geeigneten Angebot zu finden. Im Bereich der Arbeitsmarktintegration bestehen vielfältige Angebote für die unterschiedlichen Zielgruppen, die immer wieder überprüft und an sich verändernde Bedarfslagen angepasst werden. Neue Beratungsansätze des Jobcenters Köln wie z.B. der „Work First Ansatz“ bei „befit4job“, einem 6-wöchigen Intensivprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene, sozialraumorientierte Beratung wie bei „U25 Hotspot Chorweiler“ oder das U25-Angebot „moDUle“ bieten Jugendlichen individuelle Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Integration in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt. Weitere beispielhafte Angebote für Jugendliche sind die Jugendbüros, die Fachberatung, Joblinge, die Joblotsen U25 und ein Eingliederungscoaching. Zudem setzt jeder der Jobcenter-Standorte in den Stadtbezirken auf Netz- Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 59 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ werkarbeit im Sozialraum, um die Jugendlichen dort bestmöglich zu erreichen. Dabei geht es neben der Integration in den Arbeitsmarkt auch um soziale Integration. Für die Zielgruppe der Alleinerziehenden werden spezifische Beratungsangebote und Maßnahmen vorgehalten, z. B. „Alleinerziehende im Aufbruch“, Umschulungsbegleitung, Projekte für alleinerziehende Migrantinnen sowie das Projekt ‚NAVI‘ (Nachhaltige Aktivierung-Vermittlung-Integration) für Erziehende. Für Langzeitleistungsbeziehende mit multiplen Vermittlungshemmnissen (z.B. fehlende Qualifikation, gesundheitliche oder familiäre Probleme, fehlende Motivation) gibt es weitere, zum Teil sehr niedrigschwellige Angebote, die eng mit den kommunalen Eingliederungsleistungen nach § 16a SGB II verbunden sind. Das ganze Bündel der Maßnahmen wird individuell und passgenau genutzt und je nach Bedarf auf längere Zeit als Förderkette angelegt, um die Integrationsfähigkeit schrittweis zu verbessern mit dem Ziel, die Hilfebedürftigkeit zu verringern oder zu überwinden. Entwicklung einer Gesamtstrategie für eine kommunale Präventionskette Trotz des großen Engagements der Stadt im Präventionsbereich ist Armut mit ihren unterschiedlichen Ausprägungsformen und Folgewirkungen insbesondere bei Kindern, Jugendlichen sowie Seniorinnen und Senioren im Programmgebiet weiterhin überdurchschnittlich hoch. Die bislang auf- und ausgebauten präventiven Hilfsangebote haben offenbar Lücken, die mit dem vorliegenden Integrierten Handlungskonzept „Starke Veedel – Starkes Köln“ geschlossen werden sollen. Tabelle 3 zeigt die zentralen Bausteine der Kölner Präventionskette, untergliedert nach Zielgruppen, zentralen Handlungsfeldern, wichtigen Partnern, Angebotsstrukturen und Lücken, auf. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 60 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Tabelle 3: Zentrale Bausteine der Kölner Präventionskette Zentrale Bausteine der Kölner Präventionskette (1) Zielgruppen / Lebenslagen Zentrale Handlungsfelder Wichtige Partner Angebotsstrukturen Lücken 0 bis 3 (Kita) Gesunde Kinder, Frühe Förderung Familie, Familienzentren, Frühförderung, Gesundheitsamt, Jugendamt Frühe Hilfen, Clearingstelle - Gesunde Zukunft für Kinder in Köln, Jusch, Familienhebamme, KiWi, Hilfen zur Erziehung, Frühförderung, Kita U-3, Sprachliche Entwicklung Prävention durch Information, Erreichbarkeit der Zielgruppen, Sprach-und Kulturmittler 3 bis 6 (Kita) Altersgerechte Entwicklung, Förderung der Erziehungskompetenz Familie, Familienzentren, Frühförderung, Gesundheitsamt, Jugendamt Kindertagesstätten, Frühe Bildung, Sprachförderung, Übergang Kita / Grundschule, Hilfen zur Erziehung, Schuleingangsuntersuchung Prävention durch Information, Erreichbarkeit der Zielgruppen, Sprach-und Kulturmittler 6 bis 10 (Grundschule) Erfolgreicher Bildungsteilhabe, Gesundheitserziehung, gesundheitliche Teilhabe Familie, Schule, OGS, Jugendamt, Freizeitträger, Gesundheitsamt Schuleingangsuntersuchung, Sprachförderung, Elternmitwirkung in der Schule, Übergang Grundschule Sek I, Hilfen zur Erziehung, Gesunde Ernährung, Lernpaten (intergenerative Angebote), OGS plus Träger im Umfeld Schule Prävention durch Information, adressatengerechte Erziehungshilfen, Bildungsberatung und Gesundheitsförderung, Sprach- und Kulturmittler 10 bis 16 (Sek. I) Erfolgreicher Bildungsteilhabe und Erweiterung der Teilhabechancen Familie, Schule, OGS, Jugendamt, Freizeitträger Elternmitwirkung in der Schule, Hilfen zur Erziehung, Freizeitangebote, Suchtprävention, Berufswahlorientierung, KAoA, Übergang Schule / Ausbildung, Lernpaten (intergenerative Angebote), OGS plus Träger im Umfeld Schule Prävention durch Information, adressatengerechte Erziehungshilfen, Bildungsberatung und gesundheitliche Prävention, unter anderem Suchtprävention, Sprach- und Kulturmittler 16 bis 19 (Sek. II) Erfolgreicher Bildungsteilhabe und Erweiterung der Teilhabechancen Familie, Schule, Jugendamt, Freizeitträger, Soziale lokale Netzwerke Zusammenarbeit Schule / Eltern, Hilfen zur Erziehung, Freizeitangebote, Suchtprävention, Berufswahlorientierung, KAoA, Übergang Schule / Ausbildung Prävention durch Information, adressatengerechte Erziehungshilfen, Bildungsberatung und gesundheitliche Prävention, unter anderem Suchtprävention, Sprach- und Kulturmittler Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 61 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Zentrale Bausteine der Kölner Präventionskette (2) Zielgruppen / Lebenslagen Zentrale Handlungsfelder Wichtige Partner Angebotsstrukturen Lücken 19 bis 34 (junges Erwachsenenalter) Übergang Schule / Beruf, Berufsausbildung, Studium und Einstieg in den Beruf, Familiengründung, Gesundheitsförderung Schule, KAoA, Kammern, Lokale Ökonomie, Weiterbildungsträger, Jobcenter Bildungsberatung, KAoA, Praktikum, duale Ausbildung, IHK, HWK, Berufsbezogene Sprachförderung, Grundbildungsträger, Bürgerzentren Prävention durch Information, Grundbildung, AusbildungsQualifizierungs- und Berufsberatung, Stärkung soziale Netzwerke, gesundheitliche Prävention 34 bis 65 (Erwachsenenalter, Familienphase) Förderung der Erziehungskompetenz, Erwerbstätigkeit, Lebenslanges Lernen Jobcenter, Qualifizierungsträger, Familienzentren, Weiterbildungsträger, Arbeitslosenzentren, Schuldnerberatung Bildungsberatung, Beschäftigungsförderung, Qualifizierungsträger, Gesundheitsförderung, Bürgerzentren Grundbildung, Qualifizierungs- und Berufsberatung, Stärkung soziale Netzwerke, Aktivierung / Empowerment, Erziehungshilfen, gesundheitliche Prävention 65 bis 80 (Ruhestand) Bürgerschaftliches Engagement, Kultur, Sport, Bildung, Freizeit, Gesundheit Diverse Dienstleister im Quartier, Familie/ Nachbarschaft, Anbieter von Sport, Kultur, Bildung, Gesundheit, Beratung, Information Soziale Netzwerke, Freizeitträger, Gesundheitsförderung, Lebenslanges Lernen, Barrierefreiheit, Begegnungsräume, SeniorenNetzwerke, VHS, Bürgerzentren, Selbsthilfegruppen, Initiativen, Projekte, Seniorenberatung Prävention durch Information, Soziale Netzwerke, altersgerechte Lern- und Gesundheitsförderung, Intergenerative Win-Win Strukturen, gesundheitliche Prävention, Prävention für mobilitätseingeschränkte Menschen, Menschen mit geringer Rente / Transfereinkommen und anders teilhabeeingeschränkter Menschen, Steuerung und Vernetzung der Präventionskette 80 und älter Selbständiges Leben mit Unterstützung, Pflege/ Gesundheit, Teilhabe Familie, Nachbarschaft, Kranken- und Pflegekassen, Amt für Soziales und Senioren, Wohlfahrtsverbände und andere Dienstleister, Gesundheitssystem Haushaltsnahe Dienstleistung, häusliche Pflege, Seniorenberatung/Pflegeberatung/ Wohnraumanpassungsberatung und andere Dienstleistungen zum selbständigen Leben, gerontopsychiatrische Beratung Prävention für hausgebundene und pflegebedürftige Menschen, Steuerung und Vernetzung der Präventionskette Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 62 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Bislang fehlt eine konsequente, ganzheitliche Analyse möglicher Lücken beziehungsweise Optimierungsbedarfe in der Präventionskette und die Etablierung einer kommunalen Gesamtstrategie. Die vorangestellten Beispiele zeigen, dass sich durch das Trägerengagement im Verbund mit den Angeboten des Regelsystems ein starkes Angebotsprofil entwickeln lassen kann. Hierfür sollen die Voraussetzungen geschaffen werden. Durch eine Neuorientierung der Hilfesysteme sollen bislang voneinander getrennt erbrachte Leistungen und Angebote aufeinander abgestimmt und koordiniert werden. Ziel ist es eine durchgängige Förderung und Unterstützung zu gestalten, bei denen die einzelnen Angebote sinnvoll miteinander verknüpft und Wirkungszusammenhänge aufgezeigt werden können – unabhängig davon, wer sie erbringt. Hierzu gehören unter anderem: − Präventive Leistungen im Bereich der Frühen Hilfen − Unterstützungen im Übergang Schule und Beruf − Beratungsleistungen für Familien − Präventive Angebote in den Bereichen Sport und Freizeit − Gesundheitsförderung, zum Beispiel Angebote für Menschen mit Sucherkrankung und junge Erwachsene mit psychischen Erkrankungen oder Ernährung − Unterstützung und Aktivierung von Seniorinnen und Senioren zum Beispiel Seniorennetzwerke − Verbesserung der Integration − Beschäftigungsförderung Abbildung 20 zeigt die Themenfelder und Zielgruppen der Präventionskette in Köln sowie die einzubindenden Akteure. Ein wichtiger Ansatzpunkt für Verbesserungen der bestehenden Ansätze der Kölner Präventionskette wird in den Bereichen der „Bildungsberatung“ beziehungsweise allgemein im Bereich der niedrigschwelligen, zugehenden Unterstützungsleistungen für Eltern und Familien gesehen. Diese sind in Verbindung mit Grundbildungs- und Alphabetisierungsangeboten für Eltern beziehungsweise Erwachsene sowie in den Bereichen einer proaktiven offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Gestaltung offen zugänglicher, attraktiver Sport-, Spiel- und Bewegungsräume sowie der Unterstützung von Seniorinnen und Senioren zu sehen. Ein weiterer zentraler Baustein ist die Qualifizierung und Professionalisierung des Systems, mit denen das armutssensible und präventiv wirkende Denken und Handeln von Fachkräften in Bildungsinstitutionen verstärkt werden soll. Die Idee besteht darin, im Rahmen des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ systematisch-strukturbildende Schwerpunkte zu setzen und Einzelmaßnahmen, die sich wechselseitig ergänzen, entsprechend zu „clustern“. Die benannten, neu als Bausteine der Präventionskette zu qualifizierenden Themen „Bildungsberatung“, „Jugendarbeit“, „Sport und Bewegung“ und „Qualifizierung“ haben grundsätzlich das Potenzial, die Präventionskette insgesamt engmaschiger zu weben und gewinnbringend weiter zu entwickeln, da die Maßnahmen für unterschiedliche Altersgruppen und Bildungssettings übergreifend wirken können. Die Entwicklung dieser Präventionsstrategie soll - ausgehend von den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner - als Prozess gestaltet werden. Für die dafür erforderliche Aktivierung der Bewohnerschaft im Programmgebiet sind im Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ mehrere Maßnahmenvorschläge in verschiedenen Handlungsfeldern enthalten. Sie können für den anstehenden Prozess der sozialraumorientierten integrierten Stadtentwicklung genutzt werden. Bei diesem Prozess handelt es sich um einen Paradigmenwechsel in der Stadtentwicklung, der darin besteht, die Stadt weniger aus der Angebotsperspektive Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ zu entwickeln, sondern vielmehr die Sozialräume und die darin lebenden Menschen sowie die Akteure in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Diese Veränderung des Blickwinkels kommt auch in dem Beschluss des Stadtvorstandes der Stadt Köln vom 17.03.2015 zum Ausdruck, mit dem die sozialräumliche Ausrichtung des Verwaltungshandelns als Handlungsmaxime für die Verwaltung festgelegt wurde. Ausblick Nach Auskunft der Koordinierungsstelle beim Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen stehen die Weiterführung und Ausweitung des Landesprogramms „Kein Kind zurück lassen! Kommunen in NRW beugen vor“ (Kekiz) in einer zweiten Phase unmittelbar bevor. Mit Beschluss vom 26.04.2016 befürwortet der Stadtvorstand eine Teilnahme der Stadt Köln an der geplanten zweiten Phase von Kekiz und sieht die Vorbereitung einer Bewerbung auf den etwa zur Jahresmitte erwarteten Aufruf des Landes vor. Damit das Programm in Köln mit Rückenwind und Verbindlichkeit starten könnte, wird parallel die Erstellung einer Beschlussvorlage für den Rat der Stadt Köln vorbereitet. 63 64 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Abbildung 20: Themenfelder und Zielgruppen der Präventionskette in Köln Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 65 66 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 67 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 10.2 Maßnahmen im Sozialraum Meschenich und Rondorf Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Maßnahmen im Sozialraum Meschenich und Rondorf. Eine detailliertere Maßnahmenbeschreibung findet sich in den folgenden Maßnahmenblättern Tabelle 4: Übersicht der Maßnahmen im Sozialraum Meschenich und Rondorf Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Nummer Maßnahme 0.0.1 Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung im Sozialraum Meschenich und Rondorf 0.0.2 Prozessbegleitende Evaluation im Sozialraum Meschenich und Rondorf Handlungsfeld 1: Früh ansetzende Hilfen Nummer Maßnahme 1.0.5 Integration auch von zugewanderten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Flüchtlingsstatus in die bestehenden Regelsysteme durch aufsuchende mobile Arbeit im Sozialraum Meschenich und Rondorf 1.0.7 Qualifizierungsoffensive Offene Kinder- und Jugendarbeit Köln in Meschenich und Rondorf 1.0.12 Sprachförderangebote für neu eingereiste Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen im Rahmen von Jugendintegrationskursen im Sozialraum Meschenich und Rondorf 1.0.16 Zugehende Hilfe zur Überleitung ins Regelsystem und Entwicklung einer beruflichen Perspektive für junge Menschen mit psychischen Problemen bis 27 Jahre in allen Sozialräumen; hier für den Sozialraum Meschenich und Rondorf 1.0.17 Kölner Bildungsberatungszentrum einschließlich Stadtteileltern im Sozialraum Meschenich und Rondorf 1.0.19 Übergänge begleiten: Angebote der Familienbildung mit Schwerpunkt Kooperation mit Kita, Familienzentren, Schulen im Primarbereich und SEK 1, Trägern des Offenen Ganztags im Sozialraum Meschenich und Rondorf 1.0.20 Gemeinsam für Grundbildung im Veedel im Sozialraum Meschenich und Rondorf 1.0.21 Ferienschulen im Sozialraum Meschenich und Rondorf 1.0.26 Willkommen und Ankommen in Köln im Sozialraum Meschenich und Rondorf Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 68 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Handlungsfeld 2: Öffentlicher Raum Nummer Maßnahme 2.0.4 Spiel- und Bewegungsräume in den Veedeln Sozialraum Meschenich und Rondorf: Weiterentwicklung Spielplatz Alte Kölnstraße 2.8.3 Aufbau einer Begegnungsstätte im Sozialraum Meschenich und Rondorf – Machbarkeitsstudie 2.8.3 a Bau einer Begegnungsstätte im Sozialraum Meschenich und Rondorf 2.8.3 b Entwicklung und Errichtung einer Interimsbegegnungsstätte 2.8.5 Machbarkeitsstudie zur Radschnellwegverbindung in den Kölner Süden (Sozialraum Meschenich und Rondorf) 2.8.5 a Radschnellwegverbindung in den Kölner Süden (Sozialraum Meschenich und Rondorf) 2.8.6 „Vertiefende Untersuchung Kölnberg“ 2.8.6 a Neugestaltung des öffentlichen Bereichs „Ortseingang Meschenich“ 2.8.7 Umgestaltung der Kapellenstraße und der Rondorfer Hauptstraße in Köln-Rondorf Handlungsfeld 3: Wirtschaft und Qualifizierung Nummer Maßnahme 3.0.1 „CheckPraxis“ – Schule und Praxis im Dialog für Schülerinnen und Schüler aus dem Sozialraum Meschenich und Rondorf 3.8.2 Jobcoach im Sozialraum Meschenich und Rondorf mit Schwerpunkt Kölnberg Handlungsfeld 4: Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung Nummer Maßnahme 4.0.2 Offen für Regen: „Grüne Höfe, grüne Plätze Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf 4.0.4 Aufbau eines Hitzewarn- und Informationssystems. Informationsmaterial für die Bevölkerung zum Thema Hitzeentwicklung im Zuge des Klimawandels Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf 4.0.6 Maßnahmen zur Verstetigung des Verkehrs / Umwelt-sensitive Verkehrssteuerung auf der Brühler Landstraße Sozialraum Meschenich und Rondorf 4.0.9 Maßnahmen rund um eine Leitart zur Verbesserung der Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Sozialraum und gleichzeitiger Erhöhung der Biodiversität sowie der Aufenthaltsqualität im Sozialraum Meschenich und Rondorf Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Handlungsfeld 5: Wohnen Nummer Maßnahme 5.0.2 „Zuhause im Veedel – Aktivierung, Beteiligung und Wohnumfeldpflege im Quartier – Am Kölnberg“ Mieter- /Nachbarschaftsarbeit und Quartiershausmeister 5.0.3 Haus,- Hof- und Fassadenprogramm im Sozialraum Meschenich und Rondorf Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 69 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 70 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 10.3 Handlungsfeld: Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Laufende Nummer 0.0.1 Handlungsfeld: Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Maßnahme Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Am südlichen Stadtrand gelegen, ist der Sozialraum geprägt durch sehr unterschiedliche Gebietstypen, zum einen Quartiere mit dörflicher Siedlungsstruktur, zum anderen die Großwohnsiedlung „Am Köln Berg“ in Meschenich. Die Großwohnsiedlung entstand in den 70er Jahren und umfasst bis zu 26 Geschosse. Hier konzentrieren sich bauliche Missstände, Verschmutzungen des Wohnumfeldes und soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit, Armut, Verschuldung und Suchtprobleme. Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund (87,4 %), die Zahlen der SGB II- Bezieherinnen und Bezieher (41,7 %) sowie die Zahlen der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung (40,7 %) sind dementsprechend hoch. Die Hochhaussiedlung fungiert als Ankommens Stadtteil“, der von permanenten Zu- und Fortzügen geprägt ist. Zudem stellen die drei geplanten Flüchtlingsunterkünfte in Rondorf den Sozialraum mit Blick auf Schaffung von Integrationsangeboten und Ausgestaltung des friedlichen Zusammenlebens unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen vor weitere Herausforderungen. Aufgrund einer oftmals geringen Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner an unterschiedlichen Lebensbereichen und den damit einhergehenden Netzwerkstrukturen wird die hohe Bedeutung von Unterstützungs- und Beratungsangeboten sowie der Aktivierung der Bewohnerschaft im Sozialraum Meschenich und Rondorf deutlich. Auch die Imageaufwertung des Sozialraums stellt eine große Herausforderung dar. Ein positiveres Bild ist für die Entwicklung des Sozialraums von großer Bedeutung. Im Sozialraum Meschenich und Rondorf besteht bereits ein vielseitiges Hilfesystemen, welches unmittelbare Auswirkungen auf die Quartiersentwicklung nimmt. Mit Hilfe einer „Bestandserhebung und eines Schnittstellenmanagements“ sollen die vorhandenen Strukturen in den Blick genommen werden, um so potenzielle Lücken aufzeigen zu können. Schnittstelle zur Sozialraumkoordination: Mit dem Programm „Lebenswerte Veedel“ wird bereits seit 2006 in elf Sozialräumen konsequent ein integriertes sozialraumorientiertes Handlungskonzept verfolgt. Die Sozialraumkoordinatoren sind organisatorisch bei den Bürgerämtern angebunden. Mit der Koordination in den Sozialräumen sind zehn freie Träger beauftragt, eine Koordination erfolgt in städtischer Trägerschaft. Diese arbeiten nach den methodischen Prinzipien der sozialraumorientierten Arbeit: 1. Orientierung an Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 71 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ den Bedarfen und Interessen der Wohnbevölkerung, 2. Nutzung der Stärken und Potenziale der Menschen sowie der Ressourcen des Sozialraums, 3. Stärkung von Selbsthilfe, Eigeninitiative und Teilhabe, 4. Erschließung von zusätzlichen externen Ressourcen, 5. Zielgruppen und bereichsübergreifende Ansätze, 6. Kooperation und Vernetzung der Aktivitäten und Angebote im Sozialraum. Die Sozialraumkoordination nimmt seit Jahren erfolgreich eine aktive Koordinationsfunktion wahr und arbeitet aktiv an der Sicherung und dem Ausbau der Netzwerke in den Sozialräumen. Die Umsetzung des Maßnahmenprogramms „Starke Veedel – Starkes Köln“ in den Sozialräumen kann durch die elf vorhandenen Sozialraumkoordinatorinnen/Sozialraumkoordinatoren nicht zusätzlich geleistet werden. Durch das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ entsteht ein neuer Koordinierungs- und Abstimmungsaufwand. Die Akzeptanz und Implementierung des Handlungsprogramms kann in den Sozialräumen aber nur gelingen, wenn Bewohnerschaft und Akteure für dieses Programm sensibilisiert werden und Zugangsstrukturen genutzt werden. Die Maßnahme „Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung“ soll in enger Abstimmung mit den Sozialraumkoordinationen die Umsetzung des Maßnahmenprogrammes sichern. Zum einen in den spezifischen Themenbereichen – hier insbesondere der Aufbau von Präventionsketten – sowie zum anderen bei Bedarf – seien dies problematische Wohnquartiere und Nachbarschaften oder auch notleidende Einkaufsstraßen. Die wesentlichen Aufgaben des Quartiermanagements zur Umsetzung des Programms sind demnach in enger Abstimmung mit der Sozialraumkoordination und den institutionellen Akteuren vor Ort. In der Praxis ergibt sich vor Ort ein Team aus der Bürgeramtsleitung, der Sozialraumkoordination und der Programmsteuerung „Starke Veedel – Starkes Köln“, welches mit Blick auf die umzusetzenden Maßnahmen um weitere Akteure ergänzt wird. Bürgeramtsleitung Steuerungsfunktion Sozialraumkoordination Vernetzung vor Ort Programmsteuerung „Starke Veedel – Starkes Köln“ 72 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Projektbeschreibung Das „Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung“ setzt an den oben genannten Herausforderungen und Bedarfslagen an. Die Maßnahme geht der Frage nach, wie erfolgreich Stadtentwicklung aus dem Quartier heraus erfolgen kann, welche Faktoren zum Gelingen beitragen und wie die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv in die Quartiersentwicklung eingebunden werden können. Entsprechend dieser vielschichtigen Fragestellung, setzt sich das „Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung“ aus vier unterschiedlichen Projektbausteinen zusammen: − Quartiersmanagement − Verfügungsfonds − Bestandserhebung und Schnittstellenmanagement − Öffentlichkeitsarbeit − Das „Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung“ bündelt diese Projektbausteine unter einem Dach, die jeweils darauf abzielen, die Quartiersentwicklung im Sinne der sozialraumorientierten Stadtentwicklung umzusetzen. Dabei bildet die Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der weiteren ortsansässigen Akteure den Schwerpunkt des „Büros für Quartiersmanagement und Aktivierung“. Die genannten Projektbausteine mit hohem aktivierendem Charakter bedürfen einer zentralen Steuerung und Vernetzung, die durch die Zusammenführung des „Büros für Quartiersmanagement und Aktivierung“ gewährleistet wird. Es wird eine gemeinsame räumliche Verortung vorgenommen. Die einzelnen Projektbausteine stehen jeweils für sich als inhaltlich selbständige Maßnahmen, die auch von unterschiedlichen Projektträgern umgesetzt werden können. Bei der Maßnahmenumsetzung wird jedoch vorausgesetzt, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Projektbausteinen erfolgt und Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Projektbaustein: Quartiersmanagement Im Rahmen des integrierten Handlungsprogramms „Starke Veedel – Starkes Köln“ sind für den Sozialraum Meschenich und Rondorf insgesamt 22 Maßnahmen geplant, die einen neuen und zusätzlichen Koordinierungsaufwand für den Sozialraum auslösen, der durch die schon bestehenden Strukturen der Sozialraumkoordination nicht gedeckt werden kann. Das Quartiersmanagement übernimmt die Aufgabe, die maßnahmenumsetzenden Träger in Abstimmung mit der Sozialraumkoordination bei den Zugängen zu den Zielgruppen und bei der Akquise der Teilnehmenden im Sinne eines „One-face-to the-customer“ zu unterstützen. Darüber hinaus stellt das Quartiersmanagement die Vernet- Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ zung der Maßnahmen sicher. Das Quartiersmanagement ist Ansprechpartner und Lotse für alle Belange des Sozialraumbezogenen Programms und bildet die Schnittstelle in die Verwaltung, es dient somit als lokal verortete Kommunikationsdrehscheibe und Informationsvermittlung. Es sensibilisiert die Bewohnerschaft und die lokalen Akteure für das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“, nutzt die vorhandenen Zugangsstrukturen und sichert somit den Erfolg des Integrierten Handlungsprogramms. Neben der Ansprache der Bewohnerschaft wird das Quartiersmanagement auch zentraler Ansprechpartner für die weiteren lokalen Akteure sein. Insbesondere mit Blick auf die Situation „Am Kölnberg“ wird die Ansprache und Mobilisierung der Wohnungseigentümer eine wesentliche Rolle spielen. Hierfür ist eine enge Kooperation mit der Sozialraumkoordination sowie der Vernetzung mit dem Quartiershausmeister (Modul B „Zuhause im Veedel“ 5.0.2) und der Maßnahme „Vertiefende Untersuchung zum Kölnberg“ (2.8.6) wichtig. Darüber hinaus soll auch das geplante Haus, -Hof- und Fassadenprogramm im Sozialraum entsprechende Beachtung finden. Im Projektbaustein „Verfügungsfonds“ wird das Quartiersmanagement unterstützend und begleitend mitwirken, die Maßnahme „Bestandserhebung und Schnittstellenmanagement“ wird ebenfalls durch das Quartiersmanagement unterstützt. Vor dem Hintergrund des politischen Interesses am Gesamtprogramm wird die Gremienarbeit ebenfalls ein Aufgabenfeld des Quartiersmanagers darstellen. Für die Erbringung der Leistungen wird zusätzliche Expertise und Ressourceneinsatz benötigt, so dass eine Ausschreibung vorgesehen ist. Projektbaustein: Verfügungsfonds Der Verfügungsfonds bietet finanzielle Unterstützung für die Umsetzung von Projektideen im Sozialraum Meschenich und Rondorf. Bewohnerinnen und Bewohner, Träger vor Ort sowie Vereine, Arbeitsgruppen und –kreise etc. können Anträge für die Förderung von Projektideen beantragen. Voraussetzung ist dabei, dass die Ideen einen inhaltlichen Bezug zum Sozialraum haben und in die Bedarfslage vor Ort passen. Mit Hilfe des Verfügungsfonds soll somit das bürgerschaftliche Engagement mobilisiert werden. Der Verfügungsfonds dient dazu, die städtebaulichen Maßnahmen im Sozialraum zu flankieren und die Beteiligungsprozesse vorzubereiten. Beispielsweise könnten Beteiligungsmaßnahmen wie Malwettbewerbe zur Gestaltung des Spielplatzes (2.0.4) oder Nachbarschaftsfeste und Begegnungstage zur Mieter- und Eigentümeraktivierung umgesetzt werden, bei denen konkrete Bezüge zu den städtebaulichen Maßnahmen entstehen. Die Richtlinien des Verfügungsfonds werden dementsprechend ausgestaltet. Im Rahmen des „Verfügungsfonds“ – ein niedrigschwelliges Akti- 73 74 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ vierungsinstrument – übernimmt das Quartiersmanagement beispielsweise die Aufgabe, Bewohnerinnen und Bewohner sowie weitere Sozialraumakteure für eine Antragstellung zum Verfügungsfonds zu motivieren und sie bei der Umsetzung ihrer Ideen und Vorstellung zu unterstützen. Förderanträge zum Verfügungsfonds sind an das im Sozialraum verortete Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung zu stellen. Potenzielle Anträge werden dort zunächst auf grundsätzliche Förderfähigkeit geprüft und dann in enger Abstimmung mit der Sozialraumkoordination inhaltlich bewertet und bei Bedarf priorisiert. Hierfür wird durch das Quartiersmanagement eine Arbeitsgruppe zur fachlichen (Vor-) Bewertung der Anträge eingerichtet. Die letztendliche Beschlussfassung von Förderanträgen erfolgt durch einen Veedelsbeirat, der als Entscheidungsgremium für den Sozialraum Meschenich und Rondorf einzurichten ist. Die operative Abwicklung des Verfügungsfonds erfolgt in Arbeitsteilung zwischen dem Quartiersmanagement und der zentralen Koordinierungsstelle beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Projektbaustein: Bestandserhebung und Schnittstellenmanagement Der Projektbaustein bildet die Basis des Prozesses einer „Stadtentwicklung aus dem Quartier heraus“. Im Mittelpunkt steht dabei zunächst die Schaffung von Grundlagen für die Umsetzung des Prozesses zur Sozialraumorientierten Stadtentwicklung. Die umfasst die Analyse der lokalen Akteurs- und Angebotsstruktur, die Ableitung der Handlungsbedarfe und das Aufzeigen von Schnittstellen. Auf den Erkenntnissen aufbauend, erfolgt die detaillierte Umsetzungskonzeption des Prozesses und das Wissensmanagement (laufende Bereitstellung der Informationen für alle Akteure im Programmgebiet). Im Rahmen des Projektbausteins „Bestandserhebung und Schnittstellenmanagement“ zeigt das Quartiersmanagement die Zugänge zu den ortsansässigen Akteuren auf und benennt Angebote und Systeme. Für die Erbringung der Leistungen wird zusätzliche Expertise und Ressourceneinsatz benötigt, so dass eine Ausschreibung vorgesehen ist. Projektbaustein Öffentlichkeitsarbeit Der Projektbaustein setzt sich aus unterschiedlichen Instrumenten der Öffentlichkeitsarbeit und Medienarbeit zusammen. Es wird ein Strategie- und Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsarbeit und zur „Vermarktung“ des Programms erarbeitet. Der Schwerpunkt liegt dabei in den Themen Beteiligung, Mitwirkung und Aktivierung. Ziel ist es die unterschiedlichen Zielgruppen niederschwellig und bedarfsgerecht zu erreichen und die dafür erforderlichen Instrumente zu entwickeln. Darüber hinaus wird auf die klassischen Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit zurück- Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ gegriffen, um das Programm zu kommunizieren. Für die Erbringung der Leistungen wird zusätzliche Expertise und Ressourceneinsatz benötigt, so dass eine Ausschreibung vorgesehen ist. Zielgruppe Ziele Die Zielgruppe ist sehr breit aufgestellt. Die Maßnahme kommt insbesondere den unterschiedlichen Teilgruppen der Bewohnerinnen und Bewohnern im Sozialraum zugute. Aber auch die Verwaltung, Träger, Politik, sonstige staatliche Institutionen auf kommunaler Ebene, Sozialraumkoordinatorinnen und – koordinatoren, weitere (organisierte) lokale Akteure und Interessensvertretungen sind in die Zielgruppe inbegriffen. Projektbaustein: Quartiersmanagement Querschnittsziele − Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Operative Ziele − Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume − Verbesserte Aktivierung der Mieter am Wohnort Projektziele − Das Quartiersmanagement zielt darauf ab die Bewohnerschaft des Sozialraumes zu erreichen, zu aktivieren und zu unterstützen. Es handelt sich um eine niedrigschwellige und aktivierende Maßnahme zur Verbesserung von Teilhabe und Mitwirkung. Ziel ist es, über die Maßnahmen des Integrierten Handlungsprogramms „Starke Veedel – Starkes Köln“ die Verantwortung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie weiterer Akteure für das „eigene“ Veedel langfristig zu stärken, zu stabilisieren und selbsttragende Strukturen auszubauen. Darüber hinaus werden folgende Ziele verfolgt: o Koordination und Bündelung der im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes vorgesehenen Bewohnerbeteiligungen und –aktivierungen sowie weiterer Akteure vor Ort in Abstimmung mit der Sozialraumkoordination o Intensivierung des nachbarschaftlichen, bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements durch den Verfügungsfonds o Verbesserung der Vernetzung und Kooperation der Akteure im Sozialraum in Bezug auf die im Integrierten Gesamtprogramm, „Starke Veedel – Starkes Köln“ verankerten Maßnahmen Projektbaustein: Verfügungsfonds Querschnittsziele − Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Projektziele − Mit dem Verfügungsfonds wird das Ziel verfolgt, Bewohnerinnen und Bewohner sowie lokale Akteure des Sozial- 75 76 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ raumes aktiv in die Quartiersentwicklung einzubeziehen. Im Focus steht die Intensivierung des nachbarschaftlichen, bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements. Die kurzfristige und unkomplizierte Umsetzung einer Vielzahl von kleinen Projekten und Maßnahmen soll zur Verbesserung des Miteinanders im Sozialraum führen. Forciert werden soll insbesondere eine Verbesserung in der Kommunikation und Vernetzung innerhalb der Bürgerschaft des Sozialraumes Meschenich und Rondorf sowie eine Stärkung der Kooperation der Akteure untereinander. Projektbaustein: „Bestandsanalyse und management“ Querschnittsziele − Sozialraumorientierte Stadtentwicklung Schnittstellen- Projektziele − Im Sozialraum Meschenich und Rondorf werden bereits eine Vielzahl an Aktivitäten und Maßnahmen wirksam, stehen in der Praxis aber oftmals zu stark nebeneinander. Mit dem Baustein „Bestandsanalyse und Schnittstellenmanagement“ sollen im Sinne einer sozialraumorientierten Handlungsweise, die Maßnahmen vor Ort vernetzt werden und vorhandene Lücken über ergänzende Maßnahmen geschlossen und Dopplungen aufgezeigt werden. Ziel ist es die Zusammenarbeit in allen Fachbereichen der Verwaltung sowie mit der Bürgerschaft und den weiteren Akteuren vor Ort zu stärken. Dabei knüpft der Prozess bei den bestehenden Strukturen sowie den Aktivitäten und Angeboten der Akteure vor Ort an, die bereits eine Vielzahl an laufenden Maßnahmen umsetzen. Projektbaustein: Öffentlichkeitsarbeit Querschnittsziele − − Verbesserte Teilhabe- und Mitwirkung Operative Ziele − − Verbesserte Aktivierung der Mieter am Wohnort Stärker unterstützte und entwickelte Wohnadresse Projektziele − − Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist es, einen aktiven Prozess zur Konsens- und Imageentwicklung zu initiieren, in dessen Vordergrund die Entwicklung eines neuen positiven „Stadtteil-Gefühls" steht. Eine breit ausgerichtete Öffentlichkeitsarbeit dient darüber hinaus der Information und Aktivierung der Akteure im Sozialraum Meschenich und Rondorf. Sie richten sich Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Indikatoren im Wesentlichen an Bewohnerinnen und Bewohner, Multiplikatoren und Unternehmen sowie weitere Akteure und verfolgt dabei das Ziel, das Programm und die damit verbundenen Maßnahmen bekannt zu machen und eine positive Aufbruchsstimmung im Sozialraum zu erzeugen. − Die Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit setzten bei der Beteiligung und Aktivierung von Bevölkerung und Akteuren vor Ort an und bilden einen wichtigen Beitrag zur Mitgestaltung des Programms durch die Bewohnerschaft. Projektbaustein: Quartiersmanagement − Bekanntheit, Akzeptanz und praktische Annahme des Quartiersmanagements bei der Bewohnerschaft − Anzahl der Teilnehmenden bei den durchgeführten Veranstaltungen Projektbaustein: Verfügungsfonds − Anzahl der beantragten Maßnahme − Anzahl der durchgeführten Maßnahmen − Anzahl der beteiligten Personen Projektbaustein: „Bestandsanalyse und Schnittstellenmanagement“ − Anzahl der Prozessbeteiligten − Anzahl der entwickelten bedarfsorientierten Angebote im Konsens − Anzahl der beteiligten Dienststellen in der Verwaltung − Anzahl der Zielgruppen, die im Prozess erreicht wurden − Subjektive Einschätzung des Prozesses durch die Prozessbeteiligten Projektbaustein: Öffentlichkeitsarbeit − Kosten Anzahl der Veröffentlichungen (Flyer, Artikel, etc.) Verfügungsfonds: 178.489,50 € Quartiersmanagement: 282.576,00 € Öffentlichkeitsarbeit: 150.661,00 € Bestandserhebung und Schnittstellenmanagement: 52.360,00 € Gesamtkosten: 664.086,50 € Davon 2017: 108.333,50 € Davon 2018: 191.796,00 € Davon 2019: 183.942,00 € Davon 2020: 180.015,00 € 77 78 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Projektlaufzeit / Zeitraum Für alle Arbeitsmodule ist prozessbegleitend eine Projektlaufzeit von 42 Monate vorgesehen. Da die Maßnahme einen wichtigen Rahmen für das Gesamtprogramm bildet und ihr eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung und Implementierung einer sozialraumbezogenen Arbeitsweise zukommt, ist die Maßnahme von Beginn an bis zum Abschluss des Programms vorzusehen. 01.01.2017 bis 30.06.2020 Projektverantwortlicher Stadt Köln: Amt für Stadtentwicklung und Statistik Förderung Städtebauförderung Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 0.0.2 Handlungsfeld: Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Maßnahme Prozessbegleitende Evaluation im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Projektbeschreibung Die Evaluation bildet einen wichtigen Beitrag zur Bewertung, Qualifizierung und Weiterentwicklung der Programmumsetzung im Sozialraum Meschenich und Rondorf. Sie ist prozessbegleitend angelegt und nimmt das gesamte Maßnahmenpaket im Sozialraum Meschenich und Rondorf in den Blick. Dabei wird besonders die Wirkung der städtebaulichen Maßnahmen betrachtet und im Sinne des integrierten Ansatzes der Quartiersentwicklung vor allem Beteiligungs- und Aktivierungsprozesse in den Mittelpunkt gestellt. Die Evaluation ist zunächst auf den Sozialraum Meschenich und Rondorf ausgerichtet. Im Kontext des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ findet die Bündelung und Vernetzung der Ergebnisse aus den einzelnen Sozialräumen statt und wird im laufenden Prozess in die einzelnen Sozialräume zurückgespiegelt. Somit zeigt die Evaluation frühzeitig die Wirkung der Maßnahmen im Sozialraum wie auch im Kontext des Gesamtprogramms auf und notwendige Veränderungen können eingeleitet werden. Vorgehen und Methode Die Evaluation ist prozessbegleitend und damit formativ angelegt. Sie verfolgt das Ziel laufend Bewertungen über den Prozess zu erhalten und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Einerseits muss hierfür auf konkreten Daten aufgebaut werden, die im Rahmen des Controllings erhoben werden. Aus diesem Grund ist eine Beteiligung beim Aufbau des Controllings sicherzustellen. Andererseits erfolgt die Bewertung des Prozesses im Rahmen von diskursiven Prozessen, wie Workshops, Einzelgesprächen, World-Cafes u. ä. Die prozessbegleitende Evaluation nimmt ein breites Spektrum an Themen in den Fokus. Eine parallele Bearbeitung aller Themen ist in der erforderlichen Intensität nicht möglich. Aus diesem Grund ist vorgesehen, Schwerpunkte zu unterschiedlichen Zeithorizonten zu setzten. Die konkrete Abfolge ist im Rahmen des Prozesses festzulegen. Parallel hierzu ist eine kontinuierliche Selbstevaluation im Rahmen der Einzelmaßnahmen vorgesehen. Die Träger der Einzelmaßnahmen werden bei der Selbstevaluation unterstützt und qualifiziert (z. B. über Leitfragen, Erhebung von Kennwerten), so dass der laufende Prozess kontinuierlich bewertet und die Ergebnisse in die „prozessbegleitende Evaluation“ zurück gespiegelt werden können. Die Ergebnisse bilden einen elementaren Beitrag für die Gesamtevaluation. Die Gesamtsteuerung der Maßnahme „prozessbegleitende Evaluation“ sowie die Einbindung in das gesamte Maßnahmenpro- 79 80 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ gramm liegen bei der zentralen Koordinierungsstelle der Stadtverwaltung (Amt für Stadtentwicklung und Statistik). Auch das Controlling wird im Aufgabenbereich der zentralen Koordinationsstelle der Stadt Köln umgesetzt. Es wird sichergestellt, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Evaluation und Controlling erfolgt und Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Für die Erbringung der Leistungen der einzelnen Module wird zusätzliche externe Expertise und Ressourceneinsatz benötigt, so dass eine Ausschreibung der Leistungen vorgesehen ist. Bietergemeinschaften können zugelassen werden. Zielgruppe Die Maßnahme kommt allen im Sozialraum adressierten Zielgruppen zugute. Die Zielgruppe ist dabei sehr breit aufgestellt von der Verwaltung über Träger, Politik, sonstige staatliche Institutionen auf kommunaler Ebene, Sozialraum-koordinatorinnen und immer -koordinatoren bis hin zu weiteren (organisierten) Akteuren und Interessensvertretungen im Quartier sowie Bewohnerinnen und Bewohner. Ziele Querschnittsziel − Sozialraumorientierte Stadtentwicklung Projektziele Die Evaluation verfolgt das Ziel laufend Bewertungen über den Prozess zu erhalten und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Die Qualifizierung und Weiterentwicklung der Programmumsetzung steht im Fokus der Evaluation Indikatoren − − Kosten Anzahl der durchgeführten Methoden (Expertengespräche, World Café, etc.) Bereitstellung von Zwischenergebnissen Kalkulierte Tagessätze Brutto: je 1.130,50 € 39 Tage: 44.089,50 € Gesamtkosten für den Sozialraum: 44.089,50 € davon 2017: 11.305,00 € davon 2018: 11.305,00 € davon 2019: 11.305,00 € davon 2020: 10.174,50 € Projektlaufzeit / Zeitraum 42 Monate (01.01.2017 bis 30.06.2020) Projektverantwortlicher Stadt Köln: Amt für Stadtentwicklung und Statistik Förderung Städtebauförderung Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 10.4 Handlungsfeld 1: Früh ansetzende Hilfen Lfd. Nr.1.0.5 Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen Maßnahme Integration von zugewanderten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Flüchtlingsstatus in die bestehenden Regelsysteme durch aufsuchende mobile Arbeit im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Die gesellschaftliche Situation im Sozialraum Meschenich und Rondorf ist durch den überdurchschnittlich hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund und schlechten Perspektiven auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt geprägt. Dies wirkt sich auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil spürbar aus. Geringe Akzeptanz von kulturellen Unterschieden, eine latente Feindlichkeit dem anderen gegenüber, Selbstbezug und Abgrenzung auf die eigene Herkunftsgruppe sind vor allem in sozial benachteiligten Familien, unabhängig von der jeweiligen Nationalität, auszumachen. Durch aufsuchende Jugendarbeit soll hier insbesondere die Zielgruppe mit Flüchtlingsstatus niederschwellig erreicht und in die bestehenden Regelsysteme integriert werden. Die Anbindung insbesondere der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Jugendeinrichtungen und Schulen, die Bindung von Kapazitäten an Integrationsleistungen (z.B. Sprachkurse, familienunterstützende Angebote) und die aktive Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen sind nur ein Teil der örtlichen Herausforderungen. Hier gilt, wie generell in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, eine adäquate Planung und Bereitstellung von adressatengerechten Angeboten mit dem Ziel der Integration von jungen Flüchtlingen in die bestehenden Regelangebote. Projektbeschreibung Neben Gesprächs- und Beratungsangeboten vor Ort beinhaltet die mobile aufsuchende Arbeit insbesondere eine Unterstützung der Jugendlichen bei der Umsetzung ihrer Wünsche und Interessen im Freizeitbereich, Kulturbereich und Bildungsbereich Im Rahmen von Gemeinwesenarbeit ist die Mobile Arbeit mit unterschiedlichen Institutionen im Stadtgebiet wie Schulen, Vereinen und Kirchen, sowie der städtischen Streetwork etc. vernetzt. Die Angebote in mobiler und aufsuchender Arbeit können für die heranwachsenden Flüchtlinge z.B. vor einer Flüchtlingsunterkunft oder auf einem öffentlichen Spiel- oder Bolzplatz stattfinden. Es handelt sich dabei um niederschwellige Spiel-, Sportund Kreativangebote, die zumeist gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus dem Stadtteil durchgeführt werden. 81 82 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Zielgruppe Sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Flüchtlingsstatus im Alter von 10 bis 25 Jahren. Ziele Übergeordnetes Ziel Mobiler Jugendarbeit ist die Integration und die Verbesserung der Lebenswelt Jugendlicher. In Hinblick auf den öffentlichen Raum gilt es insbesondere, Prozesse der Ausgrenzung, Vorverurteilung und Stigmatisierung von Jugendlichen zu verhindern oder zu verringern. Entsprechend ist die Förderung gesellschaftlicher Akzeptanz und Toleranz gegenüber Jugend und Jugendkultur und umgekehrt zu fördern. Ziel der Projekte ist, insbesondere die Zielgruppen der nicht angebundenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Flüchtlingsstatus zu erreichen und diesen den Zugang zur Infrastruktur des Sozialraumes und damit der gesellschaftlichen Teilhabe zu ermöglichen, um ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern (Heranführung an die Regelsysteme). Aufgrund der individuellen Multiproblemlagen der Zielgruppe ist eine individuelle Begleitung des Einzelnen nötig. Nachhaltiges Wirken und Veränderung von Verhaltensweisen und Ansichten durch eine frühzeitige Unterstützung der Kinder, Jugendlichen und Familien durch Beziehungsarbeit, Beratung, Information und Begleitung; Verbesserung der Integration in den Stadtteil und darüber hinaus ist ein weiteres Ziel. Eine Vernetzung und Einbindung in bestehende Strukturen vor Ort, z.B. in die Jugendeinrichtung, den Sportverein etc. wird zusätzlich angestrebt. Indikatoren - Kosten Anzahl der Kontakte differenziert nach Zielgruppen, Dokumentation der Themen von Jugendlichen und ihrer Bearbeitung, Zahl der Vermittlungen zu sonstigen unterstützenden Angeboten/ Kooperationspartnern, Zahl der Vermittlung in Qualifizierungsangebote oder Ausbildung Vermittlung in bestehende Institutionen Für das Projekt im Sozialraumgebiet Meschenich und Rondorf werden folgende Kosten angesetzt: Personalkosten: 1 Stelle Projektleitung kleine und mittlere Projekte 86.460 € pro Jahr / 172.920 € für 2 Jahre Sachkosten: Sachkosten enthalten Honorar- und Materialkosten 40.800 € pro Jahr / 81.600 € für 2 Jahre Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Gesamtkosten: 254.520 € Davon 2017: 127.260 € Davon 2018: 127.260 € Projektlaufzeit/ Laufzeit 24 Monate Zeitraum 01. 2017 bis 12.2018 Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme Projektverantwortlicher Stadt Köln: Amt für Kinder, Jugend und Familie, Abteilung Kinderinteressen und Jugenförderung Förderung ESF-Einzelprojekt Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. Bemerkung Das mobile Angebot wird in enger Abstimmung mit den Akteuren im Sozialraum konzipiert. 83 84 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Lfd. Nr. 1.0.7 Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen Maßnahme Qualifizierungsoffensive Offene Kinder- und Jugendarbeit Köln in Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Die Abfrage bei Trägern der freien Jugendhilfe in der Stadt Köln zu Handlungsnotwendigkeiten im Handlungsfeld „Früh ansetzende Hilfen“ hat als einen wichtigen Handlungsbedarf das Thema „Professionalisierung des Systems durch Qualifizierung“ ergeben. Dies gilt aufgrund der spezifischen Ausgangslage auch für den Sozialraum Meschenich und Rondorf. Dabei sind sowohl Setting-interne Qualifizierungsangebote innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe als auch Setting- übergreifende Angebote mit kooperierenden Systemen wie Kita, Familienzentren, Schule, Übergangssystem Schule / Beruf, Prävention als Bedarfe genannt worden. Entsprechende übergreifende Qualifizierungsangebote sind bisher nicht verfügbar, bieten aber große Chancen hinsichtlich der Optimierung von Präventionsketten durch besser aufeinander ausgerichtete Teilsysteme. Gleichzeitig soll über die Qualifizierungsoffensive ein Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit geleistet werden. Es sollen sowohl die vorhandenen Fachkräftepotenziale gestärkt und weiterentwickelt werden, als auch Aufstiegsmöglichkeiten der Beschäftigen zu Fachkräften durch Fortbildungen verbessert werden. Projektbeschreibung Im Rahmen des Projektes soll eine Qualifizierungsoffensive realisiert werden, die sozialräumliche Bezüge – hier für den Sozialraum Meschenich und Rondorf – ebenso wie eine gesamtstädtische Ausrichtung umfasst. Die Qualifizierungsinhalte lassen sich dabei in fachübergreifende Themen (z.B. Projektmanagement) und fachspezifische Inhalte (z.B. Kindeswohl) unterscheiden. Um über die Setting-übergreifenden Qualifizierungen einen Beitrag zur Stärkung der sozialräumlichen Präventionsketten zu erreichen, wird innerhalb des Curriculums ein Schwerpunkt in der Durchführung von Qualifizierungen in den Sozialräumen unter Einbeziehung der jeweils vor Ort aktiven Kooperationspartner liegen. Setting-interne Qualifizierungen werden zentral umgesetzt. Die Umsetzung des Projektes erfolgt in den folgenden Arbeitspaketen: − Ermittlung des Qualifizierungsbedarfes aller relevanten Akteure − Entwicklung eines bedarfsgerechten Qualifizierungskonzeptes − Umsetzung und Durchführung des Qualifizierungskon- Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ zeptes − Evaluierung der durchgeführten Qualifizierung Der Projektstart erfolgt analog zu der Gesamtstrategie der Stadt Köln im Integrierten Handlungskonzept Starke Veedel –Starkes Köln zunächst in Form einer Pilotphase in den folgenden Sozialräumen . − Mülheim-Nord / Keupstr. + Buchheim /Buchforst − Meschenisch / Rondorf − Blumenberg / Chorweiler / Seeberg Nord Nach sechs Monaten Projektlaufzeit erfolgt die Ausweitung der Qualifizierungsoffensive auf die weiteren Sozialräume: − Porz-Ost / Finkenberg / Gremberghoven / Eil − Bickendorf / Westend / Ossendorf − Bilderstöckchen − Bocklemünd / Mengenich − Höhenberg / Vingst − Ostheim / Neubrück − Humboldt / Gremberg / Kalk Durch diese zweistufige Vorgehensweise wird sichergestellt, dass die in der Pilotphase gewonnenen Erkenntnisse zeitnah auf alle Sozialräume übertragen werden können. Die Übertragung auf alle 11 Sozialräume ist zwingend erforderlich, da angesichts der dezentralen, bezirklich ausgerichteten Strukturen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Köln nur so sichergestellt werden kann, dass das gesamte System und nicht nur einzelne Akteure qualifiziert werden. Mögliche Themenschwerpunkte der Qualifizierungsoffensive auf der Grundlage der Bedarfsabfrage: − Armutssensibles Handeln in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit − Sprachförderung − Anerkennung und Sichtbarmachung Non-formaler Bildungsprozesse − Interkulturelles Lernen − Netzwerken und Projektmanagement − Berufswahlorientierung in der Jugendarbeit − Primärpräventive Suchtberatung − Bewegung, Ernährung und Stressregulation in Kinder- 85 86 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ und Jugendeinrichtungen Zielgruppe Ziele − Digitalisierung und Medienpädagogische Präventionsarbeit − Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung − Ökologische Bildung (z.B. Urban Gardening) − Kulturelle Bildung − Inklusion − Beschäftigte in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Köln − Erzieherinnen und Erzieher in Kitas und Familienzentren − Lehrkräfte im Primar- und Sekundarbereich − Träger des Offenen Ganztags − Träger im Übergangssystem Schule / Beruf − Träger im Präventionsbereich Operative Ziele − Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen − Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen − Verbesserung Übergangsmanagement –Frühe Bildung, Schule, Beruf, Arbeitsmarkt − Stärkung der vorhandenen Fachkräftepotenziale und Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit als Fachkräfte durch Fortbildungen Projektziele − Kompetenzstärkung der handelnden Akteure durch Vermittlung praxisrelevanter Fortbildungsinhalte − Stärkung der sozialräumlichen und gesamtstädtischen Präventionsstrukturen durch bessere Kenntnisse über die Arbeitsfelder benachbarter Professionen und damit einhergehend weitere wissensbasierte Vernetzung aller Akteure − Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Indikatoren − Anzahl der durchgeführten Setting-internen und übergreifenden Qualifizierungen − Anzahl der Teilnehmenden − Relevanz der Qualifizierungsinhalte für die berufliche Praxis (auf der Grundlage der TeilnehmendenBefragung) Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 87 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Kosten für den Sozialraum Meschenich und Rondorf Kosten Kosten für 11 Sozialräume pro Jahr 2 Jahre Stellenanteile für den Sozialraum anteilige Kosten Personalkosten 1 Stelle Koordination (Projektleitung kleine Projekte) 86.460 € 172.920 € 0,09 15.720 € 0,5 Stelle Assistenz 29.490 € 58.980 € 0,05 5.362 € Personalkosten gesamt: 231.900 € 231.900 € - 21.082 € Davon Haushaltsjahr 2017: 115.950 € - 10.541 € Davon Haushaltsjahr 2018: 115.950 € - 10.541 € Sachkosten Honorare Dozentinnen und Dozenten - 22.500 € 45.000 € Materialien für Fortbildungen 3.000 € 6.000 € - 545 € Raummieten für Fortbildungen 6.500 € 13.000 € - 1.182 € 64.000 € - 5.818 € Davon Haushaltsjahr 2017: 32.000 € - 2.909 € Davon Haushaltsjahr 2018: 32.000 € - 2.909 € Sachausgaben gesamt: Gesamtkosten 4.091 € 26.900 € 295.900 € Projektlaufzeit / Zeitraum Davon Haushaltsjahr 2017: 147.950 Davon Haushaltsjahr 2018: 147.950 - 13.450 € 13.450 € 2 Jahre / 24 Monate 01.01.2017 – 31.12.2018 Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme. Projektverantwortlicher Förderung Stadt Köln: Amt für Kinder, Jugend und Familie / Offene Kinderund Jugendarbeit − ESF − Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. 88 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer. Nr. 1.0.12 Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen Maßnahme Sprachförderangebote für neu eingereiste Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen im Rahmen von Jugendintegrationskursen im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Zunehmend reisen Jugendliche ab 16 Jahren neu zu, entweder als Flüchtlinge mit ungesichertem Aufenthaltsstatus oder vielfach aus Südosteuropa. In der Regel verfügen sie weder über Schulabschlüsse noch über die erforderlichen Deutschkenntnisse, um Schulabschlüsse in absehbarer Zeit erreichen zu können. Durch die geringen Deutschkenntnisse besteht darüber hinaus ein sehr erschwerter Zugang zu Praktikumsplätzen oder gar zum Arbeitsmarkt. In den Sozialraum Meschenich und Rondorf sind in 2013 / 2014 insgesamt 146 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren neu zugewandert 12. Die Chancen auf kurzfristige Aufnahme in ein Regelsystem zur Verbesserung der Bildungsund Berufsperspektive sind der Zielgruppe entweder nicht kurzfristig möglich oder strukturell nicht zugänglich. Den persönlichen und gesellschaftlichen Folgen fehlender Perspektiven kann mit dem kurzfristig zugänglichen Angebot der Jugendintegrationskurse präventiv begegnet werden. Projektbeschreibung Projekt-/Aufgabenbeschreibung Der Zugang zu bestehenden Jugendintegrationskursen wird den Jugendlichen ermöglicht, die keinen Anspruch auf eine BAMF(Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) geförderte Maßnahme haben, und nicht im Regelsystem Schule einen Platz finden. Zur Teilnahme erteilt das Kommunale Integrationszentrum (KI) Köln einen Gutschein für den Jugendintegrationskursträger, der entsprechend seine Kosten von ca. 3.000 €/ Teilnehmendem abrechnet. Vorangegangen ist eine Einzelfallprüfung und -entscheidung durch das KI Köln. Bestehende Jugendintegrationskurse werden durch diese Maß- 12 Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation ist in der Gesamtschau für die Sozialräume ein deutlicher Anstieg dieser Bevölkerungsgruppe zur verzeichnen. So sind 2015 insgesamt 184 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren nach Meschenich und Rondorf zugewandert. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ nahme für die beschriebene Zielgruppe geöffnet. Die Maßnahme ist ein wirksamer Teil der Präventionskette im Bereich (Aus-) Bildung und Beruf. In 3 obligatorischen Modulen á 300 Std. werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in die Lage versetzt, mit der Sprache und den Lebensverhältnissen im Bundesgebiet so vertraut zu werden, dass sie ohne Hilfe oder Vermittlung Dritter in allen Angelegenheiten des täglichen Lebens selbstständig handeln können. Sie − werden durch fachliche Kenntnisse auf ein zukünftiges Weiterlernen in einer schulischen oder beruflichen Bildungseinrichtung oder in einem Betrieb vorbereitet − werden mit dem Ziel der Ausbildungs- und Berufsvorbereitung mit dem Schul- und Ausbildungssystem vertraut gemacht − erwerben und erweitern Allgemeinwissen zu verschiedenen Bereichen des Lebens in Deutschland wie Gesundheitswesen, Alkohol- und Drogenprävention, Ein Orientierungskurs über 60 Std. vermittelt Kenntnisse und Verständnis zu deutschen rechtsstaatlichen Zusammenhängen, Rechten, Pflichten und zu interkultureller Kompetenz. Während des Jugendintegrationskurses werden die Teilnehmenden durch Jugendmigrationsdienste und die Kursträger selbst beraten. Der Übergang in weiter führende Bildung und Ausbildung bzw. den Beruf soll nahtlos gesichert werden. Zielgruppe Neu Zugewanderte zwischen 16 und 25 Jahren ohne Anspruch auf BAMF- finanzierte Jugendintegrationskurse, die entweder im Sozialraum wohnen, einen Jugendintegrationskurs besuchen können oder dort ihre sozialen Bezüge haben. Ziele Verbesserung der Integrationschancen in das Schul- und Ausbildungssystem und in den Arbeitsmarkt. Indikatoren Zahl der von der Zielgruppe abgeschlossenen Jugendintegrationskurse Kosten Sachkosten Die Kosten für einen Jugendintegrationskurs belaufen sich aktuell auf 3,10 €/Std. Für 960 Std. ergeben sich Gesamtkosten von 2.976 € pro Kursplatz. Für 20 angestrebte Plätze /Jahr im Sozialraum betragen die Projektkosten 59.520 €/Jahr, auf 2 Jahre sind dies 119.040 €. 89 90 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Personalkosten Mit der Projektabwicklung ist ein zusätzlicher Personalmehrbedarf verbunden. Als Teilprojekt ergänzend zu den Sozialräumen Blumenberg/Chorweiler/Seeberg und Buchheim/Buchforst/Mülheim-Nord/Keupstr. entfallen 20% einer halben Stelle „Projektmitarbeit“ ( ½ von 74.940 €/Jahr) auf diesen Sozialraum mit zusätzlich 7.494 €/Jahr und 14.988 € auf die Projektlaufzeit. Gesamtkosten 134.028 Davon 2017: 67.014 Davon 2018: 67.014 Projektlaufzeit/ 24 Monate / 2 Jahre Zeitraum 01.01.2017 - 31.12.2018 Eine Fortführung über den 31.12.2018 hinaus ist möglich und grundsätzlich gewünscht. Eine Weiterentwicklung der Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der Maßnahme. Projektverantwortlicher Förderung Stadt Köln: Punktdienststelle Diversity, Kommunales Integrationszentrum − ESF B1.2 Armutszuwanderung ggfs. als Einzelprojekte zur Integration Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 91 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 1.0.16 Handlungsfeld Früh ansetzende Hilfen Maßnahme Zugehende Hilfe zur Überleitung ins Regelsystem und Entwicklung einer beruflichen Perspektive für junge Menschen mit psychischen Problemen bis 27 Jahre in allen Sozialräumen; hier für den Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Die elf Sozialräume − Bickendorf, Westend und Ossendorf − Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord − Höhenberg und Vingst − Ostheim und Neubrück − Mülheim-Nord und Keupstr − Buchheim und Buchforst − Porz Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil − Meschenich und Rondorf − Bilderstöckchen − Bocklemünd / Mengenich − Humboldt / Gremberg und Kalk weisen sich durch wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Benachteiligung aus. Hier leben gehäuft Familien mit niedrigem sozialen Status und Multiproblemlagen. Viele junge Menschen bis 27 Jahre werden aufgrund von ganz unterschiedlichen Problemen daran gehindert, eine eigene Lebensperspektive insbesondere im Hinblick auf eine berufliche Zukunftsgestaltung zu entwickeln. Ihnen fällt es schwer, die altersüblichen Entwicklungsschritte zu gehen. Sie ziehen sich zurück und vermeiden den direkten Kontakt zu anderen Menschen oder verhalten sich aggressiv und abweisend. Oft werden auch Alkohol beziehungsweise illegale Drogen konsumiert. Ursache eines solches Verhaltens können psychiatrische sowie weitere Beeinträchtigungen oder Erkrankungen sein, die als solche meist (noch) nicht diagnostiziert sind. Dieses müsste aber frühzeitig erkannt und bei der weiteren schulischen oder beruflichen Planung berücksichtigt werden. Unter Umständen wäre parallel (oder vorgeschaltet) eine Behandlung / Therapie erforderlich, um eine berufliche Perspektive überhaupt in Angriff nehmen zu können. Diese jungen Menschen benötigen daher eine gezielte Unterstützung von Menschen, die ihre Bedürfnisse erkennen, über sozialpsychiatrische Kenntnisse verfügen und eng mit dem psychiatrischen Hilfesystem zusammenarbeiten. Erfahrungswerte belegen, dass die jungen Menschen, die in einem sozial benachteiligten Umfeld leben und zusätzlich eine psychische Beeinträchtigung aufweisen, einen sehr niedrigschwelligen Zugang benötigen, um im Regelsystem anzu- 92 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ kommen. Daher wird eine zugehende Hilfe benötigt. Der sozialpsychiatrische Ansatz hat dabei das Ziel, junge Menschen mit psychischen Problemen niedrigschwellig in ihren Alltagskompetenzen zu stärken, die Betroffenen langfristig in das Regelsystem anzubinden und den Übergang zu begleiten. Die aufsuchende Hilfe zeichnet sich dabei durch ein zugehendes und stark akzeptierendes Angebot aus, das immer dann erforderlich ist, wenn Komm-Strukturen einer Beratungsstelle nicht greifen. In der Praxis bedeutet dies, dass die jungen Menschen überwiegend zu Hause aufgesucht werden, da sie häufig sozial zurückgezogen leben, keinen Peergroups angehören, weder die Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene noch entsprechende Institutionen nutzen oder sich an bekannten Hotspots ihrer Altersgruppe in der Stadt aufhalten. Diese Situation ist auch im Sozialraum Meschenich und Rondorf zu beobachten. Schnittstellen zu Regelangeboten und Anknüpfungsmöglichkeiten − Bildungseinrichtungen wie Schulen, insbesondere die Schulsozialarbeit, sonstige städtische Einrichtungen, Jobcenter U25 und alle Akteure in den Sozialräumen vor Ort sind wichtige Kooperationspartner, da sie häufig Hinweise auf die Personen der bedürftigen Zielgruppe erhalten oder in direktem Kontakt mit den Personen stehen (zum Beispiel Schulen, Kompetenzagenturen) Insbesondere bei vermuteten oder bestehenden psychiatrischen Problemlagen kann das hier dargestellte Angebot von den Kooperationspartnern hinzugezogen werden beziehungsweise eine Vermittlung erfolgen. − Mit dem Jobcenter U25 gibt es im Rahmen der einzelfallbezogenen Begleitung eine enge Zusammenarbeit, unter anderem wenn es um die Entwicklung einer beruflichen Perspektive geht. Sollte sich bei der Beratung eines Jugendlichen / jungen Erwachsenen durch das Jobcenter U25 eine sozialpsychiatrische Problematik abzeichnen, besteht im Rahmen der Kooperation die Möglichkeit, eine einzelfallbezogene Begleitung durch die hier dargestellte Maßnahme einzuleiten. − Streetwork der Jugendhilfe (siehe auch Maßnahme 1.05) Im Gegensatz zu dem hier dargestellten Angebot 1.0.16 besteht die Zielgruppe von Streetwork in der Regel aus Kindern und Jugendlichen, die sich an bekannten Hotpots aufhalten und sich dort mit Gleichgesinnten der Peergroup treffen. Daher sind im überwiegenden Fall die Zielgruppe von Streetwork und die Zielgruppe des hier dar- Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 93 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ gestellten Angebots nicht identisch. Wenn sich jedoch bei der einzelfallbezogenen Begleitung eines Jugendlichen / jungen Erwachsenen im Rahmen von Streetwork eine sozialpsychiatrische Problematik abzeichnet, besteht im Rahmen der Kooperation beider Maßnahmen die Möglichkeit, dass die einzelfallbezogene Begleitung entsprechend an die hier dargestellte Maßnahme übergeleitet wird. − Gesundheitsamt Es gibt eine enge fachliche Kooperation des Angebots 1.0.16 mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes. Das Angebot 1.0.16 ergänzt das bestehende Regelangebot. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein stadtweites Angebot, das Hilfen und Beratung für Erwachsene mit einer psychischen Erkrankung nach dem ÖGD und Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG). vorhält (zum Beispiel in Krisensituationen). Es handelt sich dabei in der Regel nicht um eine intensivierte und längerfristige Begleitung, sondern um eine situative Hilfestellung für ausschließlich erwachsene Menschen. Das hier neu benötigte Angebot richtet sich hingegen auch an minderjährige junge Menschen mit in der Altersphase benötigten spezifischen Hilfestellungen – sobald der Bedarf auftritt oder bekannt wird. In der Praxis zeigt sich, dass eine Kontaktaufnahme zu diesen jungen Menschen mit der beschriebenen Problematik überaus schwierig ist. Ihnen ist selbst nicht bewusst, dass gegebenenfalls psychische Problemlagen vorliegen. Daher sehen sie keinen Grund, einen Fachdienst wie den Sozialpsychiatrischen Dienst oder einen niedergelassene Fachärztin / einen Facharzt aufzusuchen. Die Angehörigen nehmen die Situation meist deutlicher wahr. Ihnen ist aufgrund ihrer persönlichen Betroffenheit und (in der Regel) fehlender Fachkenntnisse jedoch nicht möglich, die Jugendlichen beziehungsweise jungen Erwachsenen zu motivieren, aktiv Hilfe zu suchen. Meist vergeht sehr viel Zeit, so dass die Betroffenen erst viel zu spät Zugang zum Hilfesystem finden. In der Zwischenzeit ist unter Umständen keine gezielte Perspektivplanung erfolgt oder Ausbildungs- oder Schulabbrüche passiert, da keine helfenden Maßnahmen begonnen worden sind. Eine Erfahrung, die sehr frustrierend für die jungen Menschen ist und im Zuge einer umfassenden Hilfeplanung vermieden werden könnten. Die hier beschriebe- 94 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ ne Maßnahme, eine aufsuchende, speziell auf junge Menschen und schulische / berufliche Orientierung ausgerichteten Hilfe mit einem besonders niedrigschwelligen Ansatz ist daher geeignet, einen Kontaktaufbau schrittweise einzuleiten. Darüber hinaus kann durch die Spezialisierung und den intensiven Kontakt zu Schnittstellen, beispielsweise mit dem Jobcenter U25, wirksamere und zielgerichtete Hilfen angeboten werden. Aufgrund der Vernetzung des hier beschriebenen Angebots in den Sozialräumen und entsprechenden Institutionen wie zum Beispiel den Schulen, ist es unter anderem möglich, die betroffenen jungen Menschen überhaupt kennenzulernen. Dadurch kann frühzeitig präventiv eingeschritten und die Chronifizierung einer eventuell bestehenden Erkrankung vermieden werden. Projektbeschreibung − Intensiv abholende und stark akzeptierendes Hilfsangebot, sprichwörtlich abholende Begleitung beispielsweise beim Verlassen der Wohnung oder bei der Kontaktherstellung mit anderen Menschen, die eine sehr akzeptierende und langsam aufbauende Hilfe notwendig macht und auf einer vertrauensvollen Beziehung beruht. − Stärkung der Alltagskompetenzen und somit langfristig Anbindung an die Regelangebote. Dabei ist es von größter Wichtigkeit, dass dieser Prozess kontinuierlich verläuft und sich an den individuellen Bedürfnissen jedes Einzelnen orientiert. Beispielhafte Aufgabendarstellung − Herstellung einer vertrauensvollen Kontakts im Rahmen aufsuchender Tätigkeit − Entwicklung einer individuellen realistischen Perspektive, insbesondere im Bereich Tagesstrukturierung, Beschäftigung, Ausbildung Gestaltung des Übergangs zwischen Schule und Beruf − Hilfe im Kontakt zum Jobcenter U 25 und anderen Institutionen − Anbindung an die Angebote des gesundheitlichen Regelsystems Diese Maßnahme hat einen modellhaften Ansatz, der erstmalig in Köln erprobt wird. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 95 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Es kann dabei auf Erfahrungen bereits durchgeführter Projekte in anderen Städten, zum Beispiel „Achtung-Fertig-Los!“ in Velbert, mit ähnlichen Zielsetzungen zurückgegriffen werden. Zielgruppe Junge Menschen mit psychischen Problemen bis 27 Jahre Ziele Operative Ziele − Neu geschaffenen, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen − Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich Bildung, Gesundheit und Arbeitsvermittlungen mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen Projektziele Indikatoren − Die jungen Menschen finden durch die neue bedarfsgerechte aufsuchende Angebotsstruktur, die die psychische Problematik berücksichtigt, den Zugang zu den Angeboten gesundheitlicher Versorgung und sonstiger Regelangebote. − Unter Berücksichtigung der psychischen Problematik werden individuelle Ziele mit der Perspektive beruflicher und / oder sozialer Teilhabe vereinbart und umgesetzt. − Durch Vernetzung des Angebots mit anderen Angeboten wie zum Beispiel Veedelscenter (3.0.7), U25, Jobcenter, Schulsozialarbeit (siehe oben) wird der Übergang für die Betroffenen ins Regelsystem erleichtert. − Im Projektzeitraum sollen mindestens 40 junge Menschen aus den elf Sozialräumen mit psychischen Problemlagen begleitet und je in mindestens ein Angebot vermittelt werden, das einen weiteren Schritt in Hinblick auf die berufliche Perspektive bedeutet. Dieses Angebot kann je nach individueller Problemlage im gesundheitlichen, schulischen, ausbildungs-, qualifizierungs- und/oder berufsbezogenen Bereich liegen. − Anzahl erreichter und beratener Personen − Anzahl von Vermittlungen in Hilfen oder Maßnahmen 96 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Kosten Personalkosten 2 Vollzeitkräfte (Sozialarbeit / Sozialpädagogik) jeweils für das links- und rechtsrheinische Köln, herausgehobene Projektmitarbeit 81.300,00 € x 2 = 162.600,00 € pro Jahr / 325.200,00 € für 2 Jahre Kosten für die 11 Sozialräume: Sozialraum Anteil Personalkosten in % im 1.Jahr in Euro im 2.Jahr in Euro gesamt Bickendorf, Westend und Ossendorf 15 24.390 24.390 48.780 Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord 15 24.390 24.390 48.780 Höhenberg und Vingst 10 16.260 16.260 32.520 Ostheim und Neubrück 5 8.130 8.130 16.260 Mülheim-Nord und Keupstr 5 8.130 8.130 16.260 Buchheim und Buchforst 5 8.130 8.130 16.260 Porz Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil 5 8.130 8.130 16.260 Meschenich und Rondorf 5 8.130 8.130 16.260 Bilderstöckchen 10 16.260 16.260 32.520 Bocklemünd / Mengenich 5 8.130 8.130 16.260 Humboldt / Gremberg und Kalk 20 32.520 32.520 65.040 Gesamt 100 162.600 162.600 325.200 Gesamtkosten: 325.200,00 € Davon Haushaltsjahr 2017: 162.600,00 € Davon Haushaltsjahr 2018: 162.600,00 € Gesamtkosten für den Sozialraum Meschenich und Rondorf: 16.260,00 € Davon Haushaltsjahr 2017: 8.130,00 € Davon Haushaltsjahr 2018: 8.130,00 € Projektlaufzeit / Zeitraum 2 Jahre / 24 Monate 01.01.2017 bis 31.12.2018 Projektverantwortlicher Stadt Köln, Gesundheitsamt Förderung ESF Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 97 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Bemerkung Angabe des Fachamtes: Der Zugang zur Zielgruppe erfolgt über das Thema Gesundheit, nicht über das Thema Pädagogik. Die Zielgruppe befindet sich jedoch im Übergang zum Erwachsensein, daher fließen je nach Entwicklungstand auch pädagogische Elemente in die Begleitung ein. Die Besonderheit des Angebots besteht darin, dass hier Menschen erreicht werden, die neben möglichen psychosozialen Defiziten eine psychische Problematik aufweisen. Diese Menschen benötigen ein sozialpsychiatrisch ausgerichtetes Angebot, da rein pädagogische Ansätze nicht mehr greifen. 98 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 1.0.17 Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen Maßnahme Kölner Bildungsberatungszentrum einschließlich Stadtteileltern im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Bildungsberatung ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung und Umsetzung von ressortübergreifenden Präventionsketten und Strategien gegen Armut und soziale Ausgrenzung, da sie Menschen zur Selbsthilfe und eigenverantwortlichen Lebensgestaltung befähigt. Bildungsberatung ist somit ein Schlüssel für die Verbesserung der Integration benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen in Arbeit, Bildung und in die Gemeinschaft. Dabei wird das Verständnis der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zugrunde gelegt, welche Bildungsberatung als eine Dienstleistung zur Unterstützung von Individuen jeden Alters bei Bildungs- Ausbildungs- oder Berufsentscheidungen definiert. (OECD, 2004) Anhand der sozio-ökonomischen Eckwerte im Sozialraum Meschenich und Rondorf wird – wie auch in den weiteren zehn Kölner Sozialräumen – deutlich, dass der Bedarf an Angeboten zur Bildungs- und Sozialberatung über dem städtischen Durchschnitt liegt. Die Erfahrung zeigt zudem, dass insbesondere für den niederschwelligen Zugang entsprechende Angebote in Form von einer Orientierungsberatung und Lotsenfunktion in Verbindung mit aufsuchender Beratung und Begleitung erforderlich sind, damit bildungsbenachteiligte Menschen in prekären Lebenslagen erreicht werden. Mit dieser Maßnahme wird ein quartiersbezogener und niederschwelliger Bildungsberatungsansatz im Veedel geschaffen. Das Angebot bildet eine „Türöffner Funktion“ in Richtung Regelangebot. Projektbeschreibung Modul 1: Bildungsberatungszentrum Basierend auf den Erfahrungen des Bildungsberatungszentrums Mülheim wird zur nachhaltigen Verbesserung des Zugangs zu Bildungs(beratungs)angeboten für bildungsbenachteiligte Zielgruppen der Aufbau und Betrieb eines träger- und Setting übergreifenden Bildungsberatungszentrums (BB-Zentrum) mit vier Standorten als zentrale „Anlaufstellen“ im Sozialraum vorgesehen. Vorgesehen ist der Aufbau der Bildungsberatungszentren an folgenden vier Standorten: - Mülheim-Nord / Keupstr. + Buchheim /Buchforst Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ - - Meschenich / Rondorf Blumenberg / Chorweiler / Seeberg Nord / Bickendorf / Westend / Ossendorf / Bilderstöckchen / Bocklemünd / Mengenich Höhenberg / Vingst / Ostheim / Neubrück / Humboldt / Gremberg / Kalk / Porz-Ost / Finkenberg / Gremberghoven / Eil Durch diese räumliche Verteilung ist die gute Erreichbarkeit für alle Sozialräumen sichergestellt. Nach Priorisierung der zentralen Beratungsanliegen in Form einer Orientierungsberatung durch die Beratenden (zum Beispiel Kita / Schule, Ausbildung, Familie, Gesundheit, Arbeit) begleiten die Stadtteileltern dann bei der Kontaktaufnahme mit den Unterstützungsstrukturen des Regelsystems, übersetzen und helfen beim Ausfüllen von Formularen. Die zentralen Beratungsinfrastrukturen profitieren dabei von den Zugängen der Stadtteileltern in bestimmte Communities / Zielgruppen und den Ressourcen für Begleitung und Übersetzungen. Die Stadtteileltern profitieren von dem Erfahrungsaustausch mit den Beratenden und der Anbindung an eine zentrale Infrastruktur, die auch von ihnen genutzt werden kann. Gleichzeitig können Beratende und Stadtteileltern einzelfallbezogene Fragen gemeinsam klären und gemeinsam Fortbildungen wahrnehmen. Grundprinzipien des BB-Zentrums − Die Arbeit des BB-Zentrums ist vernetzt mit den relevanten Akteuren im Einzugsbereich, auf gesamtstädtischer, Landes- und Bundesebene − Beratung ist kostenlos für Ratsuchende − Beratungsformen sind Präsensberatung, telefonische Beratung, Online Beratung sowie aufsuchende niedrigschwellige Beratung durch Stadtteileltern − Beratende sind fachlich qualifiziert und nehmen an einem Weiterbildungsprogramm teil − Beratung erfolgt trägerneutral und qualitätsgesichert − Öffnungszeiten sind zielgruppenorientiert − Zugangswege sind niederschwellig − Datenschutz ist sichergestellt − Zugang ist möglichst barrierefrei − Gender Mainstreaming und interkulturelle MainstreamingPrinzipien werden in der Beratung angewandt 99 100 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Organisationsstruktur Ein BB-Zentrum ist in gut erreichbarer Lage an zentrale Versorgungsstrukturen und Bildungssettings (Familienzentren, Ganztagsschulen, Jugendeinrichtungen, Bezirksrathäuser, Bürgerzentren) angebunden. Durch die Anbindung an bestehende Infrastrukturen werden Synergieeffekte genutzt und eine bestmögliche Erreichbarkeit für die Bewohnerinnen und Bewohner sichergestellt. Das BB-Zentrum ist von seiner Konzeption her als offene Service-Infrastruktur angelegt, in der Beraterinnen und Berater Beratungsanfragen an die jeweils fachkompetenten Stellen vor Ort oder auf gesamtstädtischer Ebene weiterleiten. Der Lotsenfunktion kommt eine hohe Bedeutung zu und durch die Klärung von Beratungsanliegen wird die Funktion einer Orientierungs- oder Erstberatung nach dem Subsidiaritätsprinzip erfüllt. Zu Fragestellungen, zu denen bisher keine oder nicht ausreichende Beratungsinfrastrukturen verfügbar sind, erbringen die BB-Zentren selber die erforderlichen Beratungsleistungen. Ziel ist es, ein umfassendes Bildungsberatungsangebot entlang der Lebensbiografie für alle Bewohnerinnen und Bewohner vorzuhalten. Als Stammpersonal sind in jedem BB-Zentrum 1,5 bis 2 feste Beratende tätig. Ergänzt wird das Beratungsangebot durch Honorarkräfte. Alle Kooperationspartner verpflichten sich zur Einhaltung von Mindest-Qualitätsstandards in der Beratung entsprechend den Vorgaben des Kölner Netzwerkes Qualität in Beratung (QiB Köln). Im Rahmen eines Qualitätsmanagements werden Beratungen dokumentiert und bewertet, Kunden befragt und Fortbildungen sowie Zertifizierungen ermöglicht. Dies bildet die Grundlage für ein Monitoringsystem, welches als Frühwarnsystem eingesetzt wird. Es ist geplant, einen Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Köln, Beratungsstellen, Wissenschaft und Wirtschaft zur Begleitung die Arbeit des BB-Zentrums einzurichten. Das BB-Zentrum bietet durch die Bereitstellung einer räumlich / technischen Infrastruktur einen infrastrukturellen und organisatorischen Rahmen für die folgenden Setting übergreifenden Handlungsfelder. − (Aufsuchende) Bildungsberatung entlang der Bildungskette − Frühkindliche Bildung − Jugendhilfe/ Offene Kinder- und Jugendarbeit − Familienbildung − Weiterbildung und Qualifizierung Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 101 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ − Beratung zur beruflichen Entwicklung − Beratung zu Grundbildung und Alphabetisierung − Beratung zu Sprachförderung − Beratung von südosteuropäischen Armutszugewanderten − Gesundheitsbildung und Prävention Kooperationsstrukturen für folgende Arbeitsschwerpunkte sollen in der ersten Projektphase etabliert werden: − Schullaufbahnberatung − Übergang Schule / Beruf und Studium − Ehrenamt und Seniorenbildung − Beratung für Soziales (Leistungsbezug, Wohnen, Schuldnerberatung) Modul 2: Stadtteileltern Eine Besonderheit des BB-Zentrums ist die Einbindung des Teilprojektes „Stadtteileltern“, durch das die Sicherstellung niedrigschwelliger Zugänge in die Zielgruppen gewährleistet wird. Hierfür werden die bestehenden „Stadtteilmütter-Projekte“ zu einem Stadtteileltern-Projekt weiterentwickelt. Auf Grundlage der Erfahrungen aus dem Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020 wird sich an den beiden folgenden Prinzipien orientiert: − Keine Beschränkung der Stadtteileltern auf Migrationshintergrund − Verstärkte Einbeziehung von Männern als Stadtteilväter Innovativ an dem Vorhaben ist insbesondere die Weiterentwicklung der bisherigen Stadtteilmütter-Projekte in ein dreistufiges Qualifizierungsmodell mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit durch Arbeitsmarktintegration: − Qualifizierung zur Stadtteilmutter / zum Stadtteilvater Die Qualifizierung der Stadtteileltern erfolgt durch die VHS Köln und hat einen zeitlichen Umfang von 6 Monaten und ca. 20 Unterrichtseinheiten / Woche. Vermittelt werden Kenntnisse in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales sowie Basiswissen in der Beratung. Die Stadtteileltern unterstützen Familien in Fragen zu diesen Themen und fungieren als Lotsen zu Fachberatungsstellen und dem Regelsystem. − Praxiseinsatz als Stadtteileltern (18 bis 24 Monate) Stadtteileltern informieren in vielen Sprachen über Fördermöglichkeiten ihrer Kinder in der Schule, nennen Ansprechpersonen für eine familiäre Unterstützung und beraten bei gesundheitlichen Themen oder beim Übergang 102 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Schule und Beruf. Sie leisten in ihrem Veedel praktische Integrationsarbeit − Berufsbezogene Anschlussqualifizierung in den ersten Arbeitsmarkt (6 bis 12 Monate), z.B. o Betreuung und Versorgung von pflegebedürftigen Menschen o Haushaltsnahe Dienstleistungen o Alltagsassistenz – z.B. in Wohngruppen für Demenzkranke o Pädagogische Hilfskraft, z.B. für den Einsatz in einer Offenen Ganztagsschule o Verwaltungsassistenz im Gesundheitswesen/ Patientenlotsin Es erfolgt eine dezentrale Koordination der Stadtteileltern durch kooperierende Träger an insgesamt acht Standorten, wobei einige Sozialräume für das Stadtteileltern-Projekt zusammengefasst werden. An diese vier Standorte werden die acht Stadtteilelternprojekte, die von Trägern vor Ort koordiniert werden, angebunden, so dass eine Kombination aus „Komm“-Strukturen und aufsuchender Arbeit realisiert wird. Durch die enge Kooperation zwischen den Beratenden und den Stadtteileltern werden Beratungs- und Begleitungsangebote wirksam miteinander verbunden. Es ist geplant, dass die Universität zu Köln / Humanwissenschaftliche Fakultät wird das Projekt „Stadtteileltern“ wissenschaftlich unter der Fragestellung begleiten, welche Auswirkungen der Einsatz von Stadtteileltern auf Wissensbestände und Verhaltensmuster der begleitenden Familien hat. Abgrenzung und Verbindung des Projektes zu den bestehenden Strukturen Das Projekt etabliert eine Verweis- und Lotsenstruktur, durch die der Regelbetrieb der Kölner Beratungslandschaft gestärkt wird und Menschen, die bisher Beratungsangebote in den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit nicht oder nur in unzureichendem Maße in Anspruch genommen haben, an diese Strukturen herangeführt werden. Das Projekt schließt insbesondere mit seinen aufsuchenden und dezentralen Beratungsformaten Lücken in der gesamtstädtischen Regelangebotsstruktur und wirkt gleichzeitig auf der infrastrukturellen Ebene durch die Einbindung der beratenden Einrichtungen niedrigschwellige quartiersbezogener Beratungsnetzwerke, die auf Dauer angelegt sind. Die enge Kooperation mit den Projekten Grundbildung im Veedel (vergleiche Projektnummer 1.0.20), Familienbildung sowie den Arbeitsmarktakteuren, den Kompetenzagenturen und Bildungs- Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 103 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ trägern im Sozialraum ist wesentlicher Projektbestandteil. Dies gilt auch für die Kooperation mit bestehenden Beratungsnetzwerken wie z.B. Netzwerk früher Hilfen, NEIS, AK Vernetzte Beratung, Netzwerke der Weiterbildung, etc. Zielgruppe Ziele Bildungsbenachteiligte − Erwachsene − Familien − Kinder und Jugendliche Operative Ziele − Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen − Verbessertes Übergangsmanagement – Frühe Bildung, Schule, Beruf, Arbeitsmarkt − Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen und / oder Arbeitsplätze Projektziele Mit dem BB-Zentrum (Modul 1) soll im Sozialraum eine trägerund projektübergreifende Beratungsinfrastruktur aufgebaut werden, um so benachteiligte Sozialräume und bildungsbenachteiligte Bewohnerinnen und Bewohner, besonders von Armut Betroffene wie Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen, zu stabilisieren und zu unterstützen. Im Themenkomplex „Stadtteileltern“ (Modul 2) stehen zudem folgende Ziele im Vordergrund: − Verbesserung der Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern in den durch Stadtteileltern unterstützten Familien − Verbesserung der Grundbildungs- und Erziehungskompetenzen von Eltern in den durch Stadtteileltern unterstützten Familien − Verbesserung der Arbeitsmarktchancen der Stadtteileltern Das Projekt schließt mit seinen Beratungsangeboten Lücken in der Regelangebotsstruktur und wirkt gleichzeitig auf der infrastrukturellen Ebene durch die Schaffung niedrigschwelliger quartiersbezogener Unterstützungsstrukturen, die auf Dauer angelegt sind. Damit entspricht das Projekt der in Prioritätsachse 4: Nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung / Prävention unter IP 9 (b) formulierten Zielsetzung „Verbesserung der Integration benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen in Arbeit, Bildung und in die Gemein- 104 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ schaft“ (Ziel 11) in vollem Umfang und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Zielsetzung. Indikatoren Kosten − Anzahl der erfolgten Beratungen − Anzahl der erreichten Ratsuchenden nach Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, Status, Beratungsanlass − Anzahl der erfolgten Vermittlungen an dritte Stellen − Anzahl der durchgeführten Informationsveranstaltungen − Anzahl der durchgeführten Weiterbildungen − Anzahl der durch Stadtteileltern erreichten Familien − Veränderung von Wissensbeständen und Verhaltensweisen bei den unterstützten Familien (Erziehungskompetenz, Orientierungswissen, Integration) − Anzahl der in den ersten Arbeitsmarkt vermittelten Stadtteileltern Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 105 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Projektlaufzeit / Zeitraum Projektlaufzeit Kölner Bildungsberatungszentrum: 36 Monate / 3 Jahre 01.01.2017 bis 31.12.2019 Projektlaufzeit Stadtteileltern: 36 Monate / 3 Jahre 01.01.2017 bis 31.12.2019 Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme. Projektverantwortlicher Stadt Köln: Amt für Weiterbildung in Kooperation mit Amt für Kinder, Jugend und Familie Förderung EFRE Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. Bemerkung 165.000 € Drittmittel für das Teilprojekt Stadtteileltern werden durch eine Stiftung bereitgestellt. Eine schriftliche Finanzierungszusage liegt vor. 106 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Lfd. Nr. 1.0.19 Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen Maßnahme Übergänge begleiten: Angebote der Familienbildung mit Schwerpunkt Kooperation mit Kita, Familienzentren, Schulen im Primarbereich und SEK 1, Trägern des Offenen Ganztags im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Die Familie ist für jedes Individuum die erste und gleichzeitig nachhaltigste Sozialisationsinstitution. Als zentraler Ort des Aufwachsens und der Identitätsbildung stellt sie für Kinder den gesellschaftlichen Mikrokosmos kultureller Leitbilder dar. Jeder Mensch erfährt in der Familie soziale Normen, Geborgenheit und intensive Beziehung. Familie symbolisiert den Wunsch nach persönlichem Glück. Jeder Mensch hat eine Familie, jeder braucht sie von Geburt an bis ins hohe Alter. − − − Bislang wurden keine vergleichbaren Ansätze auf gesamtstädtischer Ebene realisiert. Das Projekt wurde in der AG § 78 SGB VIII Familienbildung entwickelt. Projektspezifische Einwohnerdaten der Jugendhilfeplanung (Stand 31.12.2014) begründen den räumlichen Bedarf für den Sozialraum Meschenich und Rondorf: Kölnberg Einwohner insges. 3221, 0-3jährige 128, 3-6jährige 141, 610jährige 169, 10-15jährige 227, 0-15jährige gesamt 665, Einwohner mit Migrationshintergrund 2832, Haushalte mit Kindern 370, Alleinerziehende 63, Arbeitslosenquote insgesamt 24,1% Meschenich neu und alt Einwohner insges.4321, 0-3jährige 214, 3-6jährige 72, 610jährige 84, 10-15jährige 259, 0-15jährige gesamt 661, Einwohner mit Migrationshintergrund 806, Haushalte mit Kindern 169, Alleinerziehende 73, Arbeitslosenquote insgesamt 10,0 Rondorf Einwohner insges.9445, 0-3jährige 88, 3-6jährige 370, 610jährige 355, 10-15jährige 446, 0-15jährige gesamt 1257, Einwohner mit Migrationshintergrund 2411, Haushalte mit Kindern 1026, Alleinerziehende 203, Arbeitslosenquote insgesamt 4,5% Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 107 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Projektbeschreibung Eingebettet in lokale Strukturen wird ein breit gefächertes Unterstützungssystem aufgebaut, das Familien fördert und aktivierende Impulse im Gemeinwesen setzt. Damit werden sowohl Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern gefördert als auch Eltern und Familien unterstützt. Unabhängig von der sozialen und kulturellen Herkunft werden allen Kinder und Jugendlichen positive Zukunftschancen eröffnet. Bildung und Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern werden von Geburt bis zur Ausbildung gefördert. Jedes Kind soll körperlich und seelisch gesund im Arbeitsleben ankommen. Es wird eine Präventionskette (weiter-)entwickelt, die bereits bestehende Maßnahmen und weitere notwendige Maßnahmen einschließt und miteinander verbindet. Mit dieser Präventionskette werden Schutzfaktoren gefördert und Risikofaktoren vermindert. Die Präventionskette muss die verschiedenen Stationen und Einflussfaktoren in der Entwicklung der Kinder in den Blick nehmen. Risikoanfällig sind vor allem Übergänge zwischen den einzelnen Lebens- und Erziehungsphasen (Transitionen). Hier setzen die Familienbildungsangebote an. Methoden Offene Sprechstunden, Eltern-Kind-Kurse, Elternkompetenztrainings, Elternseminare, Elterncafés, Nachbarschaftshilfen und haushaltsnahe Dienstleistungen, Elternbildungsprogramme „Griff bereit“, „Rucksack in der Kita“ und „Rucksack in der Grundschule“, FuN (Familie und Nachbarschaft) sowie Qualifizierungen für Erzieherinnen, Lehrerinnen und Mitarbeiterinnen im offenen Ganztag. Durchgeführt werden die Projekte von Mitarbeiterinnen der Familienbildung, die eine Zusatzqualifikation zur Elternbegleiterin (Elternchance II) erfolgreich abgeschlossen haben. Sie verfügen über interkulturelle Kompetenz und sind in der Lage, niedrigschwellige Zugänge zu erschließen mit den besonderen Schwerpunkten: - Elternkompetenz stärken: Bedeutung von Bildung, individueller Förderung und Bildungsverläufen vermitteln - Bildungsoptionen eröffnen: Angebote zur Bildungsbegleitung und -beratung einrichten - Schulwahl begleiten: Eltern bei diesen Entscheidungen Information anbieten - Diagnose stellen: Fähigkeiten von Kindern einschätzen und nach Bedarf Familien an andere Dienste vermitteln - Zusammenarbeit verbessern: Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Familien und Fachkräften in Kinderbetreuung und Schule fördern - Innovative Familienbildung etablieren: neue Formen und Inhalte der Eltern- und Familienbildung einrichten Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 108 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ - Netzwerke bilden: Zusammenarbeit mit anderen elternund kindbezogenen Einrichtungen stärken Die Angebote werden bei Bedarf bei interkultureller Zusammensetzung der Teilnehmenden mit einer Doppeldozentur (muttersprachliche Fähigkeiten und Deutsch) durchgeführt, um sprachliche Barrieren und Kommunikationshindernisse zu minimieren. Die Angebote „Griff bereit“, „Rucksack in der Kita“ und „Rucksack in der Grundschule“ basieren auf dem peer-to-peer Ansatz, die Evaluation der Angebote belegt ihre Wirksamkeit. Diese drei Angebote werden in enger Abstimmung mit dem KI (Kommunales Integrationszentrum) als Fachdienststelle durchgeführt. Ein wichtiger Aspekt bei den Angeboten für Familien ist die gegenseitige soziale Unterstützung, die Erfahrungen der gemeinsam verbrachten (Lern-) Zeit und der Austausch im Rahmen einer geschützten Gruppe. Dienste und Angebote werden gebündelt, die Familien dringend benötigen. Hierzu zählen Bildung, Erziehung und Betreuung. Ein Beispiel für die Umsetzung der Präventionskette in Absprache mit der Sozialraumkoordination: Angebote für Schwangerschaft, Geburt, Mutterschutzzeit - Ganzheitliche Geburtsvorbereitung, - Begleitung bei der Geburt und Nachsorge Angebote im 1. Lebensjahr - Babynest, - Elterncafé 1. Lebensjahr, - Elternstart NRW, - Guter Start mit Baby ( haushaltsnahe Dienstleitung) Angebote im 2. bis 6. Lebensjahr - Elterncafé, - Griffbereit, - Gesund aufwachsen, - Rucksack in der Kita, - Eltern-Kind-Gruppen Angebote im 6. bis 10. Lebensjahr - Elternbegleiterinnen (Elternchance II), - Rucksack in der Grundschule, - Elterntraining (starke Eltern-starke Kinder, FuN), - Eltern-Kind-Gruppen, - Ferienschule Angebote ab dem 10. Lebensjahr - Elterncafés, Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 109 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ - Eltern-Kind-Gruppen, - Elterntrainings, Elternwerkstätten, - Rucksack in der Grundschule - Elternbegleiterinnen (Elternchance II), - Ferienschule Die Projekte sind mit der Sozialraumkoordination vorabbesprochen. Über Familienzentren und Kitas, die bereits am Programm „Rucksack“ teilnehmen hinaus, bestehen im Sozialraum bereits Kontakte zu folgenden Einrichtungen, mit denen im Projekt kooperiert werden soll: - Deutscher Kinderschutzbund (Träger KIWI - Zentrum für Frühförderung gGmbH - Kita Trinkebergstr. - Kita Brühler Landstr - Kita Auf der Fuhr - Kita Petersbergstr. - Caritas-Beratungszentrum - Sozialraumkoordination, - Beratung für Migranten, - Internationale Familienberatung, - Beratung für Familien aus Süd-Ost-Europa, - AK Kindergesundheit. Darüber hinaus sollen weitere Kooperationspartner gewonnen werden. Die Organisationsstruktur des Projektes gliedert sich in drei Bereiche: Steuerung im Fachamt, im Sozialraum und Umsetzung im Sozialraum Zur Gewährleistung der ordnungsgemäßen Durchführung und Abwicklung des Moduls ist es notwendig, in einer Organisationseinheit die administrativen Aufgaben des Projektes zu bündeln und den Informationsfluss zu sichern. Die Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt wird koordiniert und das Projekt nach außen vertreten. Zu diesen Aufgaben zählen die Geschäftsführung für das Projekt: - Mittelbewirtschaftung - Vergaben - Verträge - Controlling - Evaluation, Dokumentation, Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 110 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ - Erstellen von Zwischen- und Endberichten - Koordination von Arbeitsgruppen - Vertretung des Projektes nach außen - Öffentlichkeitsarbeit für das Gesamtprojekt Zielgruppe Kinder, junge Erwachsene in der Familiengründungsphase, Mütter und Väter in prekären Lebenslagen, Bezugspersonen und Nachbarschaften Ziele Operative Ziele - - Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen Verbessertes Übergangsmanagement – Frühe Bildung, Schule, Beruf, Arbeitsmarkt Neue bedarfsgerechte Angebotsstrukturen entwickeln unter Berücksichtigung bewährter evaluierter Ansätze Projektziele Bei den gesetzten Zielen muss berücksichtigt werden, dass Familien eine heterogene Zielgruppe sind, die sich differenziert durch eine Vielfalt von divergierenden Bildungsbarrieren, Partnerschaftskonstellationen, ethnischen Abstammungen und unterschiedlichen ökonomischen Grundlagen unterscheiden. - - - - Entwicklung einer förderlichen Beziehung zwischen Eltern und Kindern Entwicklung einer Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften. Vermittlung von Kompetenzen, die Erwachsene und Kinder brauchen, um unter den gegenwärtigen Bedingungen von Gesellschaft, Arbeit und Kindheit „Familie zu leben“ und die mit Familie verbundenen Aufgaben sicher, gelassen und mit Freude zu erfüllen. Aktivierung und Beteiligung von Eltern Deswegen wird die Beteiligungsbereitschaft der Eltern an den Bildungs- und Erziehungsprozessen ihrer Kinder gefördert. Es entsteht für die Familien eine sichtbare Verbindlichkeit und Verlässlichkeit der Angebote: Niederschwellige familienstärkende und – unterstützende Angebote und Hilfen für Eltern, Kinder und Jugendliche aller Altersstufen. Gesundheitsförderung Die Familie ist der früheste und aussichtsreichste Ort für die Prägung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen. Sie ist ebenso der Ort, an dem Fehlentwicklungen erkannt und alternative Lösungen entwickelt werden können. Vor diesem Hintergrund trägt die Gesundheitsförderung zu einer positiven Veränderung der Lebensqualität von Familien bei, unterstützt die Entwicklung eines ganzheitlichen Körper-bewusstseins und ermutigt, neue Handlungsalternativen umzusetzen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ durch Information, Unterstützung Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ und Begleitung Indikatoren Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Anzahl der durchgeführten Angebote, Evaluation durch regelmäßige Teilnehmerbefragung Kosten Personalkosten 1 Stelle Projektleitung großer Projekte 93.540,00 € pro Jahr / 187.080,00€ für 2 Jahre Bei einem Stundenumfang von 10 Std./Woche: 23.985 € pro Jahr ./. 47.969€ für 2 Jahre 1 Stelle herausgehobene Projektmitarbeit 81.300 € pro Jahr / 162.600 € für 2 Jahre Bei einem Stundenumfang von 10 Stunden 20.846 € pro Jahr ./. 41.692 € für 2 Jahre 1 Stelle Assistenz 58.980 € pro Jahr ./. 117.960 € für 2 Jahre Bei einem Stundenumfang von 10 Std./Woche 15.123 € pro Jahr ./. 30.246 € für 2 Jahre Personalkosten gesamt: 59.954 € pro Jahr ./. 119.908 € für 2 Jahre Davon Haushaltsjahr Hj. 2017: 59.954 € Davon Haushaltsjahr Hj. 2018: 59.954 € Sachausgaben Sachkostenbudget Marketing / Öffentlichkeitsarbeit (ggf. über Querschnittsbudget) 6.250 € pro Jahr ./. 12.500 € für 2 Jahre Davon Haushaltsjahr Hj. 2017: 6.250 € Davon Haushaltsjahr Hj. 2018: 6.250 € 111 112 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Programmkosten 5 Angebote pro Jahr Kosten je Angebot durchschnittlich insgesamt 6.820€ 6.620 € Honorarkosten 200€ Materialkosten Honorarkosten 33.100€ pro Jahr ./. 66.200€ für 2 Jahre Materialkosten 1.000€ pro Jahr ./. 2.000€ für 2 Jahre Kosten insgesamt 34.100 pro Jahr ./. 68.200 für 2 Jahre Davon Haushaltsjahr Hj. 2017: 34.100 € Davon Haushaltsjahr Hj. 2018: 34.100 € Gesamtkosten 100.304 € pro Jahr / 200.608 € für 2 Jahre Projektlaufzeit / Zeitraum 01.01.2017 bis 31.12.2018 (24 Monate) Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme. Projektverantwortlicher Förderung Stadt Köln: Amt für Kinder, Jugend und Familie, Abteilung Kinderinteressen und Jugendförderung − ESF − Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. Bemerkung Im Bereich früher Hilfen und der Bekämpfung von Armut werden die Angebote mit den Akteuren im Sozialraum zielgruppenspezifisch nach Bedarf entwickelt, soweit sie nicht bereits im Vorfeld abgestimmt wurden. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 113 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Lfd. Nr.1.0.20 Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen Maßnahme Gemeinsam für Grundbildung im Veedel im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Aktuellen Studien zufolge leben in Köln mehr als 100.000 funktionale Analphabetinnen und Analphabeten (ca. 16% der Deutsch sprechenden Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.) Davon sind max. fünf von hundert als Lernende in Alphabetisierungskursen angemeldet. Die Erfahrung zeigt, dass erfolgreiche Präventionsund Interventionsstrategien heterogene Zielgruppen und Problemlagen berücksichtigen müssen, wobei Grundbildung eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe ist, die nicht nur im Alphakurs stattfindet. Mit dieser Maßnahme wird ein quartiersbezogener und niederschwelliger Ansatz geschaffen. Das Angebot bildet eine „Türöffner Funktion“ in Richtung Regelangebot. Vor diesem Hintergrund haben die Stadt Köln, die Universität zu Köln und die Lernende Region – Netzwerk Köln e.V. im Sommer 2014 das Kölner Zentrum für Grundbildung und Prävention ins Leben gerufen. Die Arbeitsschwerpunkte des Zentrums sind: − Netzwerkarbeit unterstützen − Angebotsstrukturen weiterentwickeln − Zugangswege erschließen und systematisch nutzen − Präventionsstrategien etablieren Arbeitsgrundlage sind die Empfehlungen des Landesbeirates für die gemeinwohlorientierte Weiterbildung in NRW zum Thema Alphabetisierung und Grundbildung, wobei im Rahmen des Projektes „Gemeinsam für Grundbildung im Veedel“ die folgenden Empfehlungen von besonderer Bedeutung sind: − „Eine Grundbildungsoffensive zu initiieren − Grundbildung als Aufgabe von Schule zu fokussieren − Ressortübergreifendes Einbeziehen von Familie, vorschulischen Einrichtungen, Schulen, Arbeitswelt, Verbraucherschutz und politischer Bildung − Neue Zugänge und Formate zu ermöglichen…“ Es ist davon auszugehen, dass in den 11 Kölner Sozialräumen und damit auch im Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ der Anteil der funktionalen Analphabeten noch einmal deutlich über dem städtischen Durchschnitt liegt. Auch wenn hinsichtlich der Korrelation zwischen Grundbildungsdefiziten und wirtschaftlicher, politisch-kultureller und gesundheitlicher Benachteiligung die Datenlage noch nicht befriedigend ist, 114 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ zeigen vorliegende aktuelle Studien, dass Grundbildungsdefizite in einem zirkulären Wirkungszusammenhang Ursache und Folge dieser Benachteiligungsformen sind. So weist die leo. – Level-One Studie (leo.-Studie) zur Literalität von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus deutliche Übereinstimmungen zwischen wirtschaftlicher Benachteiligung und funktionalem Analphabetismus auf, andere Studien kommen für politisch-kulturelle und gesundheitliche Benachteiligung und Grundbildungsdefizite ebenfalls zu stark ausgeprägten Zusammenhängen („Literacy changes Lives" des National Literacy Trust, 2008). Funktionaler Analphabetismus „ist gegeben, wenn die schriftsprachlichen Kompetenzen von Erwachsenen niedriger sind als diejenigen, die minimal erforderlich sind und als selbstverständlich vorausgesetzt werden, um den jeweiligen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden und gesellschaftliche Teilhabe zu garantieren.“ (Q: Alphabund 2010) Aktuelle Studien wie LEO Level One (2011) und PIAAC (2012) sehen dabei eine hohe Korrelation zwischen fehlenden grundlegenden Kompetenzen und Arbeitslosigkeit / SGB II-Bezug, prekären Lebensverhältnissen, Überschuldung, Armuts- und Krankheitsrisiko und Bildungsbenachteiligung in Familienstrukturen. Dabei ist, ähnlich wie bereits bei PISA, das erzielte Kompetenzniveau in hohem Maße abhängig von der sozialen Herkunft. Projektbeschreibung Aufgabenverständnis: Durch die Verbindung von Praxis und Forschung im Bereich Grundbildung und Prävention soll die gemeinsame Entwicklung und kontinuierliche Bewertung der Wirkung von Interventionen ermöglicht und Grundbildungsarbeit als partizipativ geplante Hilfe zur Selbsthilfe und effektive und effiziente Intervention etabliert werden. Grundbildung umfasst in unserem Verständnis „Kompetenzen in den Grunddimensionen kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe, wie Rechenfähigkeit (Numeracy), Grundfähigkeiten im ITBereich (Computer Literacy), Medienkompetenz (Media Literacy), Gesundheitsbildung (Health Literacy), Finanzielle Grundbildung (Financial Literacy) und Soziale Grundkompetenzen (Social Literacy).“ (Q: Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2012) Damit ist Grundbildung eine Fähigkeit, die über die Lese- / Schreibkompetenzen hinausgeht, diese aber beinhaltet: Basierend auf den Erfahrungen der langjährigen Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit der VHS Köln und der Projekte PAGES und CURVE, die im Rahmen des Bundesprogramms alphabund umgesetzt wurden, wird angestrebt, als Heranführungsstruktur zu den klassischen Alphabetisierungskursen und unter Bezugnahme auf den oben zitierten umfassenden Grundbildungsbegriff, sozialräumlich verortete Grundbildungsangebote Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 115 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ zu den Themen − Lese- und Schreibkompetenzen (Literacy) − Rechenfähigkeit (Numeracy) − Grundfähigkeiten im IT-Bereich (Computer Literacy), − Medienkompetenz (Media Literacy) − Gesundheitsbildung (Health Literacy) − Finanzielle Grundbildung (Financial Literacy) − Soziale Grundkompetenzen (Social Literacy) zu entwickeln und umzusetzen. Umsetzung: Die Umsetzung des Projektes erfolgt in allen 11 Kölner Sozialräumen, da die Bedarfslagen in Bezug auf verbesserte Grundbildungskompetenzen vergleichbar sind. Dabei wurde der im Monitoring Stadtentwicklung der Stadt Köln verwendete Index „Soziale Lage“ zu Grunde gelegt, der für die 11 Kölner Sozialräume besondere Handlungserfordernisse im gesamtstädtischen Vergleich ausweist. Der Projektstart erfolgt analog zu der Gesamtstrategie der Stadt Köln im Integrierten Handlungskonzept Starke Veedel –Starkes Köln zunächst in Form einer Pilotphase in den folgenden Sozialräumen. - Mülheim-Nord / Keupstr. + Buchheim /Buchforst - Meschenich / Rondorf - Blumenberg / Chorweiler / Seeberg Nord Nach sechs Monaten Projektlaufzeit erfolgt die Ausweitung des Angebotes auf die weiteren Sozialräume: - Porz-Ost / Finkenberg / Gremberghoven / Eil - Bickendorf / Westend / Ossendorf - Bilderstöckchen - Bocklemünd / Mengenich - Höhenberg / Vingst - Ostheim / Neubrück - Humboldt / Gremberg / Kalk Durch diese zweistufige Vorgehensweise wird sichergestellt, dass die in der Pilotphase gewonnenen Erkenntnisse zeitnah auf alle Sozialräume übertragen werden können und Strategien der Teilnehmendengewinnung und Formatentwicklung zunächst in einer Teilgruppe erprobt werden können, bevor sie in der Fläche umgesetzt werden. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 116 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Geplante Vorgehensweise − Gewinnung von Lernenden für Grundbildungsangebote − T 0-Befragung: Erhebung der vorhandenen Wissensbestände und Verhaltensweisen der Lernenden − Entwicklung von modularen Curricula für die unterschiedlichen Literacy-Dimensionen − Umsetzung der Curricula in Kursen in den jeweiligen Sozialräumen − T 1-Befragung: Veränderung der Wissensbestände und Verhaltensweisen der Lernenden − Erarbeitung von Handreichungen für Dozentinnen und Dozenten als Grundlage einer Übernahme der CurriculaInhalte in den Regelbetrieb wie z.B. in Alphabetisierungskurse und in beschäftigungsfördernde Maßnahmen Abgrenzung des ESF-Einzelprojektes zu den Programmen der ESF-Förderung Ausschlaggebend für das Vorhaben ist die Tatsache, dass über die bestehenden Alphabetisierungskurse nur max. 5 % der funktionalen Analphabeten erreicht werden. Gründe hierfür liegen u.a. in den zentralen Angebotsstrukturen, umfangreichen Curricula, Mindestteilnehmendenzahlen sowie verfügbaren Lernorten und Lernzeiten. Das Projekt „Grundbildung im Veedel“ ist den klassischen Alphabetisierungskursen als - niedrigschwelliges dezentrales inhaltlich differenziertes Grundbildungsangebot vorgeschaltet und dient der Heranführung der Lernenden an die Regelstrukturen durch neue Angebote. Diese Angebote unterscheiden sich in Umfang und Format deutlich von Alphabetisierungskursen im Regelangebot, da sie bei geringem Umfang der Lerneinheiten modular aufgebaut sind und darauf abzielen, kurzfristige Lernerfolge zu vermitteln. Grundbildungsangebote bieten eine Brücke, um auch wieder Zugänge zu Angeboten der Regelsysteme zu finden, etwa das Nachholen von Schul- oder Berufsabschlüssen oder die Teilnahme an Beratungs- und Bildungsangeboten. Erreichung der Zielgruppen: Die Gewinnung der Teilnehmenden erfolgt durch eine enge Kooperation mit den sozialräumlichen Strukturen vor Ort, die gleichzeitig auch als Lernorte in das Projekt eingebunden werden. Beispielhaft seien hier genannt: - Kitas / Familienzentren - Schulen Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 117 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ - Jugendeinrichtungen Bürgerzentren Migrantenorganisationen, z.B. Moscheevereine Interkulturelle Zentren Beratungsinfrastrukturen vor Ort Weitere Zugangsstrukturen und Lernorte werden im Projekt identifiziert und für die Grundbildungsarbeit aktiviert. Des Weiteren erfolgt eine Kooperation mit Stadtteileltern- und Integrationslotsen-Projekten, um Teilnehmende für die Kursangebote durch aufsuchende Strukturen zu gewinnen. Ergänzt wird die die Teilnehmendengewinnung durch eine enge Kooperation mit Kölner Beratungsservice und Kölner Veedelscenter (KVC), den Arbeitsmarktakteuren, den Kompetenzagenturen und Bildungsträgern. Etabliert wird eine Verweis- und Lotsenstruktur, durch die Bildungs- und Sozialberatung auf Grundbildungsangebote verweist und umgekehrt aus Grundbildungsteilnahme in Bildungs- und Beratungsangebote vermittelt. Zielgruppe Ziele Bildungsbenachteiligte Bürgerinnen und Bürger mit Grundbildungsdefiziten in den 11 Sozialräume: − Erwachsene − Familien und − Jugendliche / Junge Erwachsene Operatives Ziel − Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen Projektziel - Mit dem Projekt „Gemeinsam für Grundbildung im Veedel“ soll im Programmgebiet der elf Sozialräume eine Grundbildungsoffensive gestartet werden, um so benachteiligte Stadtteile und bildungsbenachteiligte Bewohnerinnen und Bewohner, besonders von Armut Betroffene wie Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Migrationshintergrund durch die Möglichkeit des Erwerbs von alltagsbezogenen Grundbildungskenntnissen zu stabilisieren und zu unterstützen. - Das Projekt schließt mit seinen Grundbildungsformaten Lücken in der Regelangebotsstruktur und wirkt gleichzeitig auf der infrastrukturellen Ebene durch die Schaffung niedrigschwelliger quartiersbezogener Grundbildungsnetzwerke, die auf Dauer angelegt sind. - Damit entspricht das Projekt der in Prioritätsachse 4: Nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung / Prävention 118 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ unter IP 9 (b) formulierten Zielsetzung „Verbesserung der Integration benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen in Arbeit, Bildung und in die Gemeinschaft“ (Ziel 11) in vollem Umfang und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Zielsetzung. Indikatoren − Anzahl der entwickelten Grundbildungsformate − Anzahl der erreichten Lernenden nach Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, Status (Kursteilnahmen) − Anzahl der realisierten Angebote − Anzahl der durchgeführten Informationsveranstaltungen − Anzahl der durchgeführten Weiterbildungen für Dozentinnen und Dozenten − Anzahl der durchgeführten Weiterbildungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Kosten Projektlaufzeit / Zeitraum Laufzeit 24 Monate 01. 2017 bis 12.2018 Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Projektverantwortlicher Stadt Köln: Amt für Weiterbildung Es ist geplant das Projekt in Kooperation mit Universität zu Köln und Lernende Region – Netzwerk Köln e.V. (Kölner Zentrum für Grundbildung und Prävention) umzusetzen Förderung ESF Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. 119 120 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 1.0.21 Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen Maßnahme Ferienschulen im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Sprache ist das Medium und der Schlüssel zum Lernen in allen Fächern. Entsprechende Kompetenzen bilden eine Voraussetzung für den Schulerfolg. Die Herausforderung in mehrsprachigen Klassen besteht darin, alle Kinder so zu unterstützen, dass sie die Schulsprache Deutsch möglichst gut und auch schnell beherrschen. Ferienschulen sind ein geeignetes Instrument, den Schulerfolg neu zugewanderter und sozial benachteiligter Kinder zu fördern. Projektbeschreibung Im Rahmen des Projekts sollen 22 Ferienschulen an Grundschulen im Programmgebiet der elf Sozialräume angeboten werden. Hierüber können bis zu 600 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Das Projekt setzt bei den Erfahrungen des Strukturförderprogramms MÜLHEIM 2020 an. Hier konnten in der Zeit von 2011 bis 2014 alle Grundschulen im Programmgebiet der elf Sozialräume mit einem vergleichbaren modularen Konzept für eine Zusammenarbeit in dem Thema „Sprachförderung“ gewonnen werden. Der Projektstart erfolgt analog zu der Gesamtstrategie der Stadt Köln im Integrierten Handlungskonzept „Starke Veedel –Starkes Köln“ zunächst in Form einer viermonatigen Pilotphase in den folgenden Sozialräumen. - Mülheim-Nord / Keupstr. sowie Buchheim /Buchforst - Meschenich / Rondorf - Blumenberg / Chorweiler / Seeberg Nord Nach der Durchführung von je einer Ferienschule in den vier Pilotstandorten erfolgt die Ausweitung des Angebotes auf die weiteren Sozialräume: - Porz-Ost / Finkenberg / Gremberghoven / Eil - Bickendorf / Westend / Ossendorf - Bilderstöckchen - Bocklemünd / Mengenich - Höhenberg / Vingst - Ostheim / Neubrück - Humboldt / Gremberg / Kalk Durch diese zweistufige Vorgehensweise wird sichergestellt, dass die in der Pilotphase gewonnenen Erkenntnisse zeitnah auf alle Sozialräume übertragen werden können und didaktische und organisatorische Konzepte zunächst in einer Teilgruppe erprobt Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 121 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ werden können, bevor sie in der Fläche umgesetzt werden. Es ist davon auszugehen, dass in den 11 Kölner Sozialräume und damit auch im Sozialraum Meschenich und Rondorf der Anteil an Grundschulkindern mit besonderem Sprachförderbedarf noch einmal deutlich über dem städtischen Durchschnitt liegt, da der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund höher und die sozio-ökonomische Lage der Familien schwieriger ist als in der Gesamtstadt. Während der Schulferien (Ostern / Sommer / Herbst) können Schülerinnen und Schüler mit Sprachförderbedarf an ihrer Grundschule an einer kostenlosen Ferienmaßnahme teilnehmen, die auf die Verbesserung der Sprachkompetenzen in der Muttersprache und in der deutschen Sprache ausgerichtet ist. Während der Maßnahme werden die Kinder in Kleingruppen (sechs Kinder) von je zwei Lehramtsstudentinnen und -studenten betreut. Die Sprachförderung basiert auf der DemeK Methode. Charakteristisches Kennzeichen der Ferienschule ist die Verbindung von spielpädagogischen Elementen mit lebendiger Sprachfördertätigkeit zur Verbesserung der alltags- und bildungssprachlichen Kompetenzen. Den Abschluss der Ferienschule bildet am letzten Tag ein Abschlussfest, zu dem auch die Eltern und Geschwisterkinder eingeladen werden. Im Rahmen des Ferienschulen-Konzeptes werden die teilnehmenden Grundschulen hinsichtlich der Optimierungsmöglichkeiten für erfolgreiche mehrsprachige Unterrichtskonzepte beraten und unterstützt, so dass die Wirkung der Ferienschulen im Schulalltag aufgegriffen und fortgeführt werden kann. Abgrenzung des Vorhabens zu Regelangeboten Bereits im Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020 konnten Ferienschulen nur durch die damals verfügbare Förderung realisiert werden, da keine anderen Finanzierungsmöglichkeiten verfügbar waren. Vergleichbare kompetenzorientierte Angebote wie der TalentCAMPus im Bundesprogramm „Kultur macht stark“ richten sich an Schülerinnen und Schüler in der Sek. 1, haben nicht den klaren Fokus auf Sprachförderung und können somit nicht übertragen oder zur Finanzierung herangezogen werden. Ferienschulen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Konzeption und Umsetzung erheblich von den Regelangeboten im Offenen Ganztag, da entsprechende Betreuungsschlüssel und organisatorische Voraussetzungen im schulischen Regelbetrieb nicht realisiert werden können. Gleichwohl wirken die Ferienschulen durch die vermittelten Kompetenzen in den schulischen Alltag und geben in Kombination mit den Beratungsangeboten wichtige Impulse für mehrsprachigen Unterricht in den beteiligten Grundschulen. 122 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Zielgruppen Schülerinnen und Schüler der beteiligten Grundschulen Beteiligte Grundschulen in den 11 Sozialräumen Lehramtsstudentinnen und -studenten Ziele Operatives Ziel − Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen und / oder Arbeitsplätze Projektziele Sprachliche Kompetenzen erweisen sich zunehmend als grundlegende Qualifikation für eine vollständige Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Ziel des Projektes ist es, mit einem umfassenden modularen Konzept die sprachliche Kompetenz von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte und Kindern aus sozial schwachen Familien zu fördern. Sprachförderung versteht sich im Rahmen der Projektumsetzung in einem doppelten Sinne: − als Förderung der Bildungssprache Deutsch im Deutschund Fachunterricht, da viele Schülerinnen und Schüler auch während der Schulzeit noch Deutschlerner sind − als Förderung der Herkunftssprachen (Schriftsprache) in Koordination mit dem Erwerb der deutschen Sprache als Anknüpfen an den Stärken der mehrsprachig aufwachsenden Migrantinnen und Migranten Ein weiteres Ziel ist die frühzeitige und umfassende Vermittlung von Praxiswissen für Lehramtsstudentinnen und –studenten, die in den Ferienschulen erfolgt. Indikatoren − Anzahl der beteiligten Grundschulen − Anzahl der erreichten Schülerinnen und Schüler − Anzahl der zum Einsatz kommenden Lehramtsstudentinnen und -studenten Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 123 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Kosten Projektlaufzeit / Zeitraum 24 Monate / 2 Jahre 01.01.2017 bis 31.12.2018 Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme Projektverantwortlicher Stadt Köln: Amt für Weiterbildung in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum. Es ist geplant, die positiven Umsetzungserfahrungen aus dem Strukturförderprogram MÜLHEIM 2020 mit den Kooperationspartnern Lernende Region – Netzwerk Köln e.V., Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration (ZMI) sowie dem Institut für Deutsche Sprache und Literatur II der Universität zu Köln umzusetzen. Förderung − Gegebenenfalls geeignetes Landesprogramm des MFLJS oder MSW oder des BAMF (Sprachkurse) − Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. 124 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 1.0.26 Handlungsfeld: Früh ansetzende Hilfen Maßnahme Willkommen und Ankommen in Köln im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Köln ist die viert-größte Stadt Deutschlands. Aufgrund ihrer Strukturen vor allem aber durch ihr tolerantes und offenes Stadtbild verfügt die Stadt über eine hohe Anziehungskraft sowohl bei Studierenden, Alleinlebenden, Familien und Personen aus dem Um- und Ausland. Aus diesem Grund zählt Köln auch zu einer der wachsenden Städte Deutschlands. Ein Faktor ist unter anderem der seit vielen Jahren anhaltende Zuzug von EU-Bürgerinnen und Bürger. An der Spitze der Kölner aus EU-Mitgliedsstaaten standen zum Stichtag 31.12.2015 Italiener (18.745), Polen (9.632) und Griechen (5.776). Bezüglich dieser Staatsangehörigen ist in den vergangenen Jahren ein moderater und relativ linearer Anstieg der Einwohnerzahlen zu verzeichnen. Seit dem EU-Beitritt von Bulgarien und Rumänien im Jahr 2007 ist die Zahl der gemeldeten EU-Bürgerinnen und Bürger aus den beiden Staaten deutlicher als bei allen anderen Zuwanderern aus den EU-Mitgliedsstaaten gestiegen. Zum 31.12.2015 hat sich die Zahl auf insgesamt 10.497 Menschen erhöht (6.548 Bulgaren, 3.949 Rumänen). Dazu gibt es in Köln eine nicht quantifizierbare Anzahl an EU-Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere aus den beiden genannten Staaten, die nicht gemeldet sind, sich aber sowohl vorübergehend als auch regelmäßig in Köln aufhalten. Schon anhand der Meldedaten über Zuzüge und Fortzüge lassen sich hohe Fluktuationsquoten nachvollziehen, die 2014 bei rund 51 Prozent, in den Jahren 2011 bis 2013 sogar zwischen 65 und 70 Prozent lagen. Der Zuzug von Zugewanderten konzentriert sich nicht auf einige wenige Quartiere, sondern verteilt sich über das ganze Stadtgebiet. Besonders betroffen sind dabei zwangsläufig die Gebiete und Quartiere, die mit vergleichsweise hohen Arbeitslosenquoten und entsprechend hohen Anteilen von Transferleistungsempfängerinnen und -empfängern, noch relativ preisgünstigem Wohnungsbestand zu den benachteiligten Stadtteilen und vierteln in Köln gehören. Hierzu zählt auch der Sozialraum Meschenich und Rondorf. Die Freizügigkeit innerhalb der EU gründet für alle EUBürgerinnen und -Bürger auf dem Recht zur Arbeitssuche und dem Aufenthaltsrecht sowohl zur Arbeitssuche als auch für die Dauer der Beschäftigung in jedem EU-Mitgliedsland. Menschen, die in ihren Herkunftsländern eine schulische Bildung und eine berufliche Qualifizierung erfahren haben, finden sich auf dem hiesigen Arbeitsmarkt relativ gut zurecht und könnten sich und ihre Familien oft selbstständig finanzieren und ernähren. Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrung sind zum Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 125 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Teil dennoch ursächlich für den schwierigen zuweilen perspektivlosen Zugang zum hiesigen Arbeitsmarkt. Insbesondere Frauen aus den benannten Zuzugsländern sind von Diskriminierung und Ausgrenzung betroffen. Studien zu folge, erfahren gerade Frauen aus Sinti und Roma Familien häufiger Diskriminierung aufgrund von Zuschreibungen, die diesen Personen gegenüber getroffen werden, als andere. Zugänge in den Arbeits- aber auch Wohnungsmarkt sind erschwert, da sowohl Arbeitgeber als auch Wohnungseigentümer häufig zurückschrecken, Familien aus EU-Ost-Ländern eine Wohnung zu vermieten beziehungsweise einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz anzubieten. Somit kann davon ausgegangen werden, dass qualifizierte Personen aus den beschriebenen Gründen, einen deutlich schwereren Start in das hiesige System haben, als andere. Die aktuelle Zuwanderungssituation weist aber eben auch eine große Anzahl von Menschen auf, die in ihren Herkunftsländern bereits großer Not ausgesetzt waren, ohne Zugang zu Bildung, adäquat bezahlter Beschäftigung, Gesundheitsversorgung und menschenwürdigen Wohnbedingungen. Die Menschen ohne echte Perspektive auf dem hiesigen Arbeitsmarkt sichern ihren täglichen Lebensunterhalt unter anderem durch Gelegenheitsarbeiten, Sammeln von Schrott und Flaschen, Verwertung von Sperrmüll aber auch durch Bettelei oder persönliche Verdingung bis hin zu Prostitution. Um den daraus heraus resultierenden Anforderungen begegnen zu können, hat die Stadt Köln das ESF-Projekt „Willkommen in Köln“ im Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2015 durchgeführt. Im Zentrum aller Aktivitäten stand die nachhaltige Integration der Zuwanderinnen und Zuwanderer aus Südosteuropa in den Arbeitsmarkt und das soziale Umfeld. Schwerpunkte des Projektes waren der Aufbau von Begegnungs- und Beratungsstellen sowie die Durchführung von Sprachkursen. Die Verbindung von aufsuchender Beratungstätigkeit und fester Beratungsstelle als Anlaufpunkt erwies sich als erfolgreiche Strategie für die Teilnehmendengewinnung und die Umsetzung der Beratungsarbeit. Die Vielzahl der multiplen Vermittlungshemmnisse der Zugewanderten (Wohnsituation, Krankenversicherungsschutz, soziale Absicherung, Schulden) verzögerte jedoch eine schnelle Integration in den hiesigen Arbeitsmarkt. Im Fokus stand daher erst einmal der Abbau dieser Hemmnisse. Die Beratungen wurden dann Zug um Zug mit arbeitsaktivierenden Maßnahmen kombiniert. Die Unterstützungs- und Beratungsangebote konzentrierten sich in diesem Projekt im Wesentlichen auf die Stadtteile Ehrenfeld, Kalk und Mülheim. Das Ministerium für Arbeit und Soziales NRW fördert für ein weiteres Jahr arbeitsmarktliche Projekte im Kontext der Zuwanderung aus Südosteuropa. In dem Folgeprojekt „Weiterentwicklung Willkommen in Köln“ werden in 2016 die Erkenntnisse aus der zweijährigen Projektumsetzungsphase aufgegriffen und weiterentwickelt. Die Maßnahmen im Projekt konzentrieren sich auch hier auf die Stadtteile Ehrenfeld, Kalk und Mülheim. Im Rahmen der neuen ESF-Förderphase in Nordrhein-Westfalen 126 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ wird das Projekt „Willkommen und Ankommen in Köln“ ab 2017 die guten Ansätze aus den beiden vorangegangen Projekten aufgreifen und auf den bisher nicht berücksichtigten Sozialraum Meschenich und Rondorf übertragen. Im zukünftigen Projekt ist der zentrale Inhalt die Arbeitsmarktintegration sowie die Themenfelder Diskriminierung, Ausgrenzung und Vorurteile gegenüber der beschriebenen Zielgruppe. Denn die Unterstützung und Mobilisierung der ankommenden Personen ist nicht ausreichend. Ein Zusammenspiel zwischen der Aufnahme- und Ankommenden-Gesellschaft muss forciert werden, um eine zielführende und erfolgreiche Integration für alle Beteiligten zu erlangen. Niedrigschwellige Unterstützung, die im Vorfeld der Arbeitsmarktintegration erforderlich ist, erhalten die Menschen ab dem 01.01.2016 über Angebote, die aus dem Europäischen Hilfsfonds finanziert werden. Die Angebote aus dem EHAP sollen den Menschen bei der Bewältigung des Alltags in Deutschland helfen, sie für Beratungsstrukturen des regulären Hilfesystems sensibilisieren und an diese heranführen sowie bei der Überwindung von sprachlichen Schwierigkeiten unterstützen. Das ESFProjekt als Schnittstelle knüpft hier an zwei Stellen an. Zum einen unterstützt es die Zugewanderten bei der Arbeitsmarktintegration. Die Zugewanderten verfügen über sehr unterschiedliche Ausgangssituationen im Hinblick auf ihre Chancen der Integration in den Arbeitsmarkt. Sowohl der Bildungs- beziehungsweise der Ausbildungsstand, die tatsächliche Arbeitserfahrung als auch der arbeitsrechtliche Status sind sehr vielfältig. In der Regel sind die Sprachkompetenzen der deutschen Sprache für eine schnelle Integration in Beschäftigung zu gering. Bestehende Potenziale, Fähigkeiten und Kenntnisse müssen identifiziert werden. Ebenso wichtig ist die Förderung der Sprachkompetenz. Zum anderen wird ein Schwerpunkt des Projektes auf die Öffnung von Betrieben und Ausbildungseinrichtungen sowie Ämtern und Dienststellen gelegt. Im Rahmen von Diversity wird sowohl die Zielgruppe als auch die Aufnahmegesellschaft als Zielgruppe betrachtet. Wie beschrieben, haben Erfahrungen gezeigt, dass Integrationsmaßnahmen eindimensional nicht zielführend sind, deshalb fokussiert Willkommen und Ankommen in Köln alle Beteiligten gleichermaßen. Projektbeschreibung Das Projekt „Willkommen und Ankommen in Köln“ setzt hier mit einem sogenannten integrierten Konzept, einer Kombination aus Kompetenzfeststellung, Sprachförderung, Beratung und Begleitung abgestimmt auf die Zielgruppe, sowie Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen, Begegnung und Austausch an beide Zielgruppen (Arbeitnehmerinnen und –nehmer sowie Arbeitgeberinnen und geber) gerichtet, an. Das Ziel der Arbeitsmarktintegration soll in enger Abstimmung mit maßgeblichen Kölner Arbeitsmarktakteuren und anderen mit der Zielgruppe vertrauten Institutionen wie zum Beispiel Jobcen- Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 127 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ ter, Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer Migrantenselbsthilfeorganisationen, Antidiskriminierungsstellen und weitere erreicht werden durch: 1. Zielgruppensensible Beratung 2. Kompetenzfeststellung im Rahmen der arbeitsmarktlichen Integration 3. Sprachkurse 4. Gewinnung von Arbeitgeberinnen und -gebern zur Qualifizierung der Zielgruppe (Kombination von einem Praktikum und auf den Job ausgerichtete Sprachkurs) 5. Begleitung in bestehenden Beschäftigungsverhältnissen 6. Anerkennung von ausländischen Bildungs- und Berufsabschlüssen 7. Fachberatung für berufliche Abschlüsse 8. Begleitung vor und nach Anerkennung von Abschlüssen 9. Rechte und Pflichten von Arbeitnehmerinnen und nehmern 10. Coaching im Rahmen der dauerhaften Integration 11. Begegnung und Austausch sowie Sensibilisierung auf beiden Seiten Zielgruppe Ziele 12. Vermittlung der Projektteilnehmenden in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungs- beziehungsweise in Ausbildungsverhältnisse 13. Aufbau einer Unterstützungsstruktur für die Zugewanderten als auch die Arbeitgeber der Zielgruppe − Personen aus der EU mit Schwerpunkt Süd-Osteuropa − im Alter zwischen 18 und 55 Jahren − Frauen und Männer zu gleichen Anteilen Operative Ziele − Schaffung von bedarfsgerechten Angebotsstrukturen und / oder Arbeitsplätzen − Vernetzte Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen − Verstärkte Arbeitsmarktintegration von Armut Bedrohten / Betroffenen Projektziele − Aktivierung, Heranführung und Integration in den Arbeitsmarkt, und den Sozialraum − Konzeption eines umfassenden Begleitprogramms − Qualifikation durch ausbildungsähnliche Strukturen und Sprachkurse 128 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Indikatoren Kosten − Abbau von Vorurteilen und Diskriminierung − Anzahl der Fortbildungsveranstaltungen − Anzahl der Teilnehmenden − Anzahl Personen, die mit Abschlüssen qualifiziert wurden − Anzahl Personen Vermittlungen in den Arbeitsmarkt Personal und Sachkosten (Summen) Pro Jahr Projektleitung mittlere Projekte 1/3 Stelle Pauschale Herausgehobene Projektmitarbeit 1/3 Stelle Pauschale Gesamt: 28.820 € 27.100 € 55.920 € für 2 Jahre 57.640 € 54.200 € 111.840 € Weiterleitung an Träger Herausgehobene Projektmitarbeit, 1 Stelle Pauschale Öffentlichkeitsarbeit Qualifikation der Akteure vor Ort Qualifikation der Teilnehmenden Gesamt 81.300 € 10.000 € 10.000 € 40.000 € 162.600 € 20.000 € 20.000 € 80.000 € 141.300 € 282.600 € Gesamtkosten 394.440 € Davon 2017: 197.220 € Davon 2018: 197.220 € Projektlaufzeit / Zeitraum 24 Monate / 2 Jahre 01.01.2017 bis 31.12.2018 Eine Übertragung dieser Maßnahme auf andere Sozialräume sowie eine Weiterentwicklung sind denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme. Projektverantwortlicher Förderung Stadt Köln: Punktdienststelle Diversity − ESF, B 1 im Rahmen der Einzelfallentscheidung − Der Eigenanteil der Stadt Köln wird durch die Stellung von Personal erbracht. − Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 129 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 10.5 Handlungsfeld 2: Öffentlicher Raum Laufende Nummer 2.0.4 Handlungsfeld: Öffentlicher Raum Maßnahme Spiel- und Bewegungsräume in den Veedeln Sozialraum Meschenich und Rondorf: Weiterentwicklung Spielplatz Alte Kölnstraße Einrichtung von Angeboten zum Skaten, BMXen und anderen Trendsportarten sowie Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in den Sozialräumen Inhalt Ausgangslage Laut Rankingliste der Spielplatzbedarfsplanung der Stadt Köln verfügt allein der Stadtteil Meschenich mit einem Flächenfehlbedarf von insgesamt 10388 m². unter Berücksichtigung von Einwohnerdichte und Anteil an Mehrfamilienhäusern sowie Anzahl und Anteil der hier lebenden Kinder und Jugendlichen über eine der höchsten Prioritäten aller 86 Kölner Stadtteile. Meschenich liegt in diesem Stadtteilranking auf Platz 31. Meschenich ist ein Kölner Stadtteil, der stadtweit und darüber hinaus vorrangig durch die Hochhaussiedlung „Kölnberg“ und die dortige Vielzahl an vorhandenen multiplen Problemlagen bekannt ist. Ein enorm hoher Handlungsbedarf ergibt sich aus den vorhandenen Bevölkerungsstrukturen sowie den gegebenen familiären und sozialen Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen. In der Siedlung leben über 4.000 Menschen aus etwa 70 Ländern und Kulturen, kinderreiche Familien sind hier keine Ausnahme. Soziale Verelendung, Gewalt und Isolation sind im alltäglichen Miteinander kontinuierlich präsent. Im Sozialraum Meschenich und Rondorf sind 19,2 % der Bewohner/innen unter 18 Jahre alt. Im gesamten Kölner Stadtgebiet sind es 15,7%. Es handelt sich folglich um einen Sozialraum mit signifikant hoher Kinderzahl. Neben einem hohen Fehlbedarf an ausgebauten öffentlichen Spiel- und Bolzplatzflächen (Quantitative Bewertung) ist auch die Qualität auf den sechs öffentlichen Spiel- und Bolzplatzflächen im Stadtteil Meschenich von geringer Wertigkeit. Um den jungen Menschen im unmittelbaren Wohnumfeld altersund bedarfsgerechte Spiel-, Kommunikations- und Bewegungsräume und damit adäquate Entwicklungsmöglichkeiten anbieten zu können, ist die Herrichtung bzw.Neuerrichtung von attraktiven, qualitativ guten und bedarfsorientierten, sportlichen Angeboten dringend erforderlich. Kinder und Jugendliche verbringen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit im öffentlichen Raum. Sie bewegen sich dabei aufgrund fehlender Möglichkeiten nicht nur auf den offiziell ausgewiesenen Flächen. Aufgrund des gegebenen Bedarfs sind verstärkt niederschwellige, kostenfreie Angebote für jeden ohne 130 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Ausgrenzung im öffentlichen Raum bereitzustellen. Projektbeschreibung Rollsportarten haben in Köln eine lange Tradition und werden aktuell stark nachgefragt. Unterschiedliche bewegungsorientierte Räume zur Ausübung von Trendsportarten wie Inlinern, Skaten und BMXen, die auch als (de-)zentrale Jugendtreffpunkte mit Aufenthaltsqualität zum Treffen, Chillen und Kommunizieren genutzt werden können, sind bedarfsgerecht herzurichten. Weitere Trendsportarten wie zum Beispiel Parcours oder Work Out erfreuen sich großer Beliebtheit. Entsprechend des Bedarfes ist folgende Fläche für einen projektbezogenen Umbau vorgesehen: Sozialraum Meschenich und Rondorf: Fläche an der Alten Kölnstraße Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 131 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Der öffentliche Spielplatz Alte Köln Straße in Köln-Meschenich ist komplett herzurichten. Die ehemals vorhandenen Spielgeräte mussten zum größten Teil demontiert werden, da sie seitens der Abteilung für Pflege und Wartung nicht mehr zu erhalten waren. Da sich der Spielplatz in unmittelbarer Nähe zum Kölnberg befindet, würde dieser nach einer Herrichtung von Kindern aller Altersstufen genutzt. Auch ein Bewegungsangebot für Jugendliche würde hier gut angenommen werden. An der Planung der Maßnahmen werden die in den Sozialräumen lebenden Kinder und Jugendlichen sowie die interessierte Bewohnerschaft beteiligt. Nur auf diese Weise kann eine bedarfsgerechte Gestaltung erreicht werden. Zielgruppe Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene 132 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Ziele Operative Ziele − Erschlossene und bedarfsgerecht weiterentwickelte Flächen für neue Nutzungen − Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume Projektziel − Zeitnahe Bereitstellung öffentlicher Spiel- und Bewegungsflächen mit hohem Bewegungs- und Aufenthaltswert für Kinder, Jugendliche, Familien sowie andere in dem Sozialraum lebende Menschen Indikatoren − Schaffung der Voraussetzungen für eine höhere Lebensund Aufenthaltsqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraumes − Anzahl neu errichteter Spiel- und Bewegungsangebote − Umgestaltete Fläche in m² − Teilnehmende an den Kinder-, Jugend- und Bürgerbeteiligungen − Kosten Sachkosten / Baukosten − Sozialraum Meschenich und Rondorf: Kostenschätzung 140.000 € Davon: Projektlaufzeit / Zeitraum 2017: 23.333,33 € 2018: 79.666,67 € 2019: 26.666,67 € 2020: 10.333,33 € 36 Monate / 3 Jahre 01.07.2017 bis 30.06.2020 Projektverantwortlicher Förderung Stadt Köln: Amt für Kinder, Jugend und Familie − EFRE − Kofinanzierung durch Städtebauförderung Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 133 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 2.8.3 Handlungsfeld: Öffentlicher Raum Maßnahme Aufbau einer Begegnungsstätte im Sozialraum Meschenich und Rondorf Machbarkeitsstudie Inhalt Ausgangslage Der Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt im äußersten südlichen Kölner Stadtrand. Er wird besonders durch die Hochhaussiedlung „Am Kölnberg“ dominiert und stigmatisiert. Der Stadtteil teilt sich in die vier Quartiere: Alt-Meschenich, Neu-Meschenich, Kölnberg und Rondorf auf. Im Sozialraum bündeln sich soziale Problemlagen insbesondere im Bereich der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“. Das Gebiet ist durch eine besonders junge Bevölkerungsstruktur mit einem äußerst hohen Anteil an Personen mit Migrationshintergrunds (87,4 % – Stadtdurchschnitt: 34,9 %) geprägt. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Bevölkerung auf Transfereinkommen angewiesen ist (41,7% SGB II-Bezieherinnen und Bezieher, 40,7% Empfangende von Grundsicherung). Bei den unter 15-Jährigen leben über die Hälfte der Kinder in einem Haushalt mit SGB II-Bezug. Nahezu jeder Vierte ist zudem von Arbeitslosigkeit betroffen. Hinzu kommt, dass der Hilfebedarf bei psychischen Problemen und Suchterkrankungen hoch ist. Der große Integrationsbedarf wird durch die Funktion des Quartiers als „Ankommensstadtteil“ noch erhöht. Im Sozialraum Meschenich und Rondorf finden sich kaum Einkaufsmöglichkeiten. Ein Schreibwarenladen mit Postannahme, zwei große Discounter und zwei Bäcker bilden die Einkaufsmöglichkeiten für die Bewohner und Bewohnerinnen. Begegnungsräume, die auch für Veranstaltungen genutzt werde könnten, fehlen gänzlich. Durch die heterogene Gesamtsituation der in Teilen dörflich geprägten Sozialstruktur und der Fokussierung großer sozialer Problemlagen in der Großwohnsiedlung am Kölnberg sind daher stadträumliche und soziale Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation erforderlich. Insbesondere die stigmatisierten Bewohner und Bewohnerinnen der Großwohnsiedlung „Kölnberg“ gilt es in den Stadtteil zu integrieren. Eine öffentliche Begegnungsstätte mit Café / Mittagstisch (evtl. als Beschäftigungsprojekt), kleinem Veranstaltungssaal, Gruppenräumen, Möglichkeiten zur Beratung und als Treffpunkt soll zu einem lebendigen Sozialraum beitragen, in dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbstbestimmt und bedarfsgerecht Partizipation und Teilhabe leben. Für alle Generationen des Sozialraums gilt es Angebote und Leistungen im sozial-kulturellen Bereich zu entwickeln. Bei der Auswahl des Standortes der Begegnungsstätte ist darauf zu achten, dass dieser nicht nur von den Bewohnerinnen und Be- 134 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ wohnern der Hochhaussiedlung, sondern auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern aus Alt- und Neu-Meschenich sowie aus Rondorf akzeptiert wird. Die zukünftigen Angebote und Leistungen sollten sich auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung auf alle Bereiche des Sozialraums positiv auswirken und von dessen Bewohnerinnen und Bewohnern angenommen werden. Nur dann kann eine Begegnungsstätte ihre integrativen Möglichkeiten entfalten und zur Entwicklung eines lebendigen Gemeinwohls beitragen. Die Idee der Bürgerplaza Die Bürgerplaza ist die Bezeichnung für Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten eines Sozialraumes, eines Stadtteiles oder eines Quartiers. Die Sozialverwaltung strebt in Kooperation mit anderen Ämtern und Akteuren eine Optimierung dieser Möglichkeiten in sozial-schwachen Stadtteilen an. Die Idee geht davon aus, dass die Ermöglichungsstruktur in einem Quartier der Fokus ist, unter dem ein lebenswerter, ein lebendiger, ein von Gemeinsinn erfüllter, kurz: ein Stadtteil in sozialer Balance entstehen kann. Neben den ökonomischen Faktoren, der Infrastruktur, gutem und bezahlbarem Wohnraum sind in besonderer Weise Begegnungsmöglichkeiten für die Menschen das, was den lebendigen Stadtteil ausmacht. Die Begegnung ist der Hebel, durch den die Bewohnerschaft selbstbestimmt und bedarfsgerecht Partizipation und Teilhabe leben. Die Bürgerplaza ermöglicht auf niederschwellige Weise soziale Kontakte, ist Ort selbstbestimmter Freizeitgestaltung und vermittelt bedarfsgerecht Hilfestellungen, pädagogische Angebote, kulturelle Impulse und eine persönliche Identifikation mit der Umwelt. Sie übernimmt im Stadtteil die Funktion des Ambosses, auf dem eine wirksame Präventionskette geschmiedet wird. Charakter und Zielsetzung einer Bürgerplaza erfordert eine abgestimmte, organisierte, strukturierte und ressortübergreifende Zusammenarbeit. So können die bereitgestellten Ressourcen zweckmäßig und effizient genutzt werden. Dabei spielt die Gewinnung der Bewohnerinnen und Bewohner als engagierte Partner vor Ort eine herausragende Rolle. Projektbeschreibung Die Machbarkeitsstudie soll für den Sozialraum Meschenich und Rondorf erkunden, welcher Standort für eine Begegnungsstätte im Sinne der oben skizzierten Bürgerplaza geeignet ist oder ob sich bereits vorhandenen Objekte für eine Begegnungsstätte eignen. Erwartet wird ein konkreter Umsetzungsvorschlag (Standort, Baulichkeit, Nutzungs-, Betriebs- und Finanzkonzept) für eine Begegnungsstätte. Die Bewohnerschaft und die Akteure aus dem Sozialraum sind in den Prozess der Planung und Erstellung der Machbarkeitsstudie einzubeziehen. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 135 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Ziele der Studie sind: − Ermittlung der konkreten Bedarfslage unter Berücksichtigung der vorhandenen Infra- und Angebotsstruktur − Entwicklung eines inhaltlichen Nutzungskonzeptes unter Beteiligung der Sozialraumakteure und der Bewohnerschaft für unterschiedliche Zielgruppen und Nutzungszwecke Erstellung eines funktionalen Raumnutzungskonzeptes mit seinen pädagogischen, kulturellen, freizeitbezogenen, sozialen und betreuungsorientierten Wirkungen / Aufgaben − − Erstellung von Standortvorschlägen unter Berücksichtigung der Erreichbarkeit sowie der zur Verfügung stehenden baulich räumlichen Ressourcen (Neubau / Bestand) − Entwicklung eines Trägerkonzeptes / Betreibermodells unter Beteiligung der Bewohnerschaft, Verwaltung und Sozialraumakteuren − Finanzierungskonzept zum Betreibermodell Die Machbarkeitsstudie soll auch Antworten auf folgende Fragen finden: − Wo liegen die Risiken bei der Durchführung? − Welche hauptamtlichen Ressourcen benötigt die Begegnungsstätte, welche Ressourcen können bürgerschaftlich organisiert und gewonnen werden? − Wie hoch sind die zu veranschlagenden Kosten (Planung, Konzeptentwicklung beziehungsweise Miete, Betreiberkosten)? − Gibt es bezogen auf eine Begegnungsstätte im Sozialraum noch andere Alternativen? − Sind die zur Verfügung stehenden Ressourcen in personeller und finanzieller Sicht langfristig ausreichend (Nachhaltigkeit)? Zielgruppe Bewohnerschaft und Akteure des Sozialraumes Meschenich und Rondorf Ziele Querschnittsziel: − Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Operative Ziele − Erschlossene und bedarfsgerecht weiterentwickelte Flächen für neue Nutzungen − Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume 136 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Projektziele Indikatoren − Ein geeigneter Standort für eine Begegnungsstätte ist gefunden − Das Raumkonzept für die Begegnungsstätte ist entwickelt − Ein wirtschaftlich tragfähiges Betreibermodell ist entwickelt Vorliegen der umfassenden Machbarkeitsstudie zur weiteren Beratung in Politik, Verwaltung und Bürgerschaft Anzahl der beteiligten Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraumes Anteil der beteiligten Akteure Kosten Tagessatz: 1.000 € (brutto) 80 Tagessätze á 1.000 € Gesamtkosten: 80.000 € Davon 2017: 5.000 € Davon 2018: 25.000 € Davon 2019: 50.000 € Für die Entwicklung und Errichtung einer Interimsbegegnungsstätte (2.8.3b) werden 250.000 € kalkuliert. Es ist beabsichtigt für das STEP 2017 einen Antrag für den Bau der Interimsbegegnungsstätte zu stellen. Für den Aufbau der Begegnungsstätte (2.8.3a) werden 3.000.000 € kalkuliert. Der Bau erfolgt nach der laufenden EUFörderperiode nach entsprechendem Ratsbeschluss. Projektlaufzeit / Zeitraum 30 Monate / 2,5 Jahr 01.01.2017 bis 30.06.2019 Projektverantwortlicher Förderung Bemerkungen Stadt Köln: Amt für Soziales und Senioren − Städtebauförderung Von Anfang an sollten alle Akteure und die Bewohnerschaft des Sozialraumes eingebunden werden. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 137 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 2.8.5 Handlungsfeld: Öffentlicher Raum Maßnahme Machbarkeitsstudie zur Radschnellwegverbindung in den Kölner Süden (Sozialraum Meschenich und Rondorf) Inhalt Ausgangslage − Die beiden Stadtteile Meschenich und Rondorf sind bezüglich des Fahrradverkehrs nur bedingt für den Berufsund Alltagsverkehr an die Kölner Innenstadt angebunden. − Radverkehrsanlagen mit Netzbezug befinden sich hauptsächlich entlang der Brühler Straße (Bundesstraße 51). Diese Anlage entspricht jedoch nicht mehr den heutigen Anforderungen. Zusätzlich können einigen Wirtschaftswegen eine Netzfunktion zugeordnet werden. Die Bödingerstraße (Kreisstraße 31) und die Zaunhofstraße (Kreisstraße 15) weisen gar keine Radverkehrsanlagen auf. − Der Sozialraum Meschenich und Rondorf weißt im Modal Split einen Radverkehrsanteil von rund 10 Prozent auf und liegen damit deutlich unter dem Durchschnitt der Stadt Köln. − Das geplante Wohnbauvorhaben Rondorf Nord West könnte den Anteil des Radverkehrs noch erhöhen − Ein touristisches Radwegenetz wurde im Rahmen der RegioGrün auch für den Kölner Süden geschaffen. Jedoch ist dieses Radwegenetz vordringlich auf den Freizeitverkehr ausgerichtet. − Insgesamt fehlt eine attraktive und bedarfsgerechte Radschnellwegeverbindung in den Kölner Süden und in die Nachbarkommunen Brühl und Wesseling. − Das Radschnellwegkonzept der Region Rheinland weißt auf dieser Achse eine mögliche Radschnellwegeverbindung aus. Dieses Konzept wurde auf dem Treffen der linksrheinischen Bürgermeister (Februar 2013) als Gesamtkonzeption beschlossen. Projektbeschreibung − Förderung des Radverkehrs im Sozialraum Meschenich und Rondorf − Verbesserung der Radwegeverbindung für den Berufsverkehr in Richtung Kölner Innenstadt und den angrenzenden Gewerbegebieten − Berücksichtigung und sichere Führung von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern zur Herstellung eines Netzschlusses in Nord-Südrichtung − geradlinige Führung des Radverkehrs auf der kreuzenden Veloroute von der Kölner Innenstadt in den Kölner Süden und den Nachbarkommunen Brühl und Wesseling 138 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Zielgruppe Ziele − Anwohnerinnen und Anwohner des Sozialraumes Meschenich und Rondorf − Berufspendler aus dem Kölner Süden in die angrenzenden Gewerbegebiete (Rodenkirchen, Godorf, Wesseling) − Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer in und aus dem Kölner Süden Operative Ziele − aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume − Geminderte und gemilderte Umweltbelastungen Projektziele Indikatoren Kosten − Radverkehrsqualitäten verbessern und stärker vernetzen − Erhöhung des Radverkehrsanteils durch Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr − Länge der Radschnellwegeverbindung in km Sachkosten Vorgeschaltete Machbarkeitsstudie: 63.000 € Gesamtkosten Machbarkeitsstudie 63.000 € Davon 2016: 12.000 € Davon 2017: 40.000 € Davon 2018: 11.000 € Geschätzte Baukosten Nachrichtlich: Radschnellwegverbindung Meschenich und Rondorf im Vollumbau 8,5 km x 1 Millionen € pro km: 8.500.000 € (Baukosten). Der Bau erfolgt nach der laufenden EUFörderperiode nach entsprechendem Ratsbeschluss. Projektlaufzeit / Zeitraum 24 Monate / 2 Jahre 01.07.2016 bis 30.06.2018 Projektverantwortlicher Förderung Stadt Köln: Amt für Straßen und Verkehrstechnik − EFRE Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 139 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer Handlungsfeld: Öffentlicher Raum 2.8.6 Maßnahme „Vertiefende Untersuchung Kölnberg“ Inhalt Ausgangslage Die Anfang der 1970er Jahren vor der Eingemeindung nach Köln am nördlichen Rand des Stadtteils Meschenich freifinanziert errichtete Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ besteht aus vier Gebäudekomplexen mit bis zu 26 Stockwerken und umfasst insgesamt 1.300 Wohneinheiten. Der Gesamtkomplex weist sowohl städtebauliche Missstände als auch deutliche bauliche Instandhaltungsmängel und ganz erhebliche Modernisierungserfordernisse auf. Aufgrund der abseitigen Lage im Stadtgebiet, der unzureichenden öffentlichen Erschließung und der städtebaulichen und baulichen Mängel ist die Großwohnsiedlung bereits langjährig durch eine einseitige Sozialstruktur der Bewohnerschaft gekennzeichnet. Mit der Großwohnsieldung verbinden sich außerdem Beobachtungen bzw. polizeiliche Feststellungen zur gewerbsmäßigen Prostitution und zum Umschlag illegaler Drogen. Obwohl die Bewohnerschaft aufgrund des angespannten Kölner Wohnungsmarktes nur auf geringe kostengünstige Wohnalternativen zurückgreifen kann, ist die Großwohnsiedlung auch Durchzugsgebiet mit häufigen Bewohnerwechseln. Als besonders schwierig zur Behebung dieser Missstände erweist sich die kleinteilige und überwiegend unübersichtliche Eigentümerstruktur, zu denen unter anderem ausländische Immobilienfonds zählen. Eine aktivierende Ansprache und eine Mobilisierung dieser Eigentümer stellt daher eine besondere Herausforderung dar. 140 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Ein wesentliches Ziel der Untersuchung ist es, eine Erneuerungs- und Stabilisierungsstrategie für die Großwohnsiedlung zu erstellen, die darauf ausgerichtet ist, die Siedlung zu „normalisieren“, d.h. städtebaulich und baulich an zeitgemäße Standards heranzuführen und so für breitere Schichten der Bevölkerung akzeptabel zu machen. Damit die langjährige Stigmatisierung der Bewohnerschaft beendet werden kann, ist das Ansehen des Quartiers ganz erheblich aufzuwerten. Da der Schlüssel hierzu in der Eigentümerschaft liegt, ist diese zunächst vollständig zu ermitteln. Aufgrund der hohen Nachfrage nach preiswertem Wohnraum in der Stadt Köln sind die Wohnstandortalternativen für die etwa 4.000 Bewohnerinnen und Bewohner des Kölnbergs sehr gering. Um umfangreichere bauliche Veränderungen vornehmen zu können – hierbei sind auch Rückbaumaßnahmen zu prüfen – ist jedoch eine zumindest temporäre Wohnstandortalternative zwingende Voraussetzung. Daher muss die Erneuerungsstrategie die bestehende Bevölkerungsstruktur berücksichtigt und für diese sozialverträgliche Lösungen anbieten. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 141 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Hinzu kommen Nutzungs- und Gestaltungsprobleme im Ortseingang Meschenichs rund um die Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“. Der Bereich am Kampshof mit dem Einmündungsbereich von der Alten Fischenicher Straße in die Brühler Landstraße (Bundesstraße 51) sowie dem westlich versetzt liegenden Abzweig der Straße „An der Fuhr“ kann als zentrales Bindeglied der einzelnen Siedlungsteile und dem historischen Zentrum des Stadtteils den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Insbesondere durch die geplante Ansiedlung von öffentlichen Nutzungen mit starkem Publikumsverkehr (Kita, Polizei) im derzeit ungenutzten und denkmalgeschützten Kampshof ist eine Umgestaltung der unmittelbar angrenzenden und fast ausschließlich dem Kraftfahrzeug-Verkehr dienenden Verkehrsflächen unumgänglich, die derzeit noch von den Verkehrsmengen des Durchgangsverkehrs bestimmt sind Hierdurch setzt sich die Großwohnsiedlung auch räumlich deutlich vom historischen Siedlungsbereich und Ortszentrum Meschenich ab. Eine stärkere Einbindung in den gewachsenen Stadtteil ist dringlich. Es fehlt an Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten im öffentlichen Raum. Die aktuell ausschließlich auf den motorisierten Verkehr ausgerichteten Straßenverkehrsflächen mit umfänglichen, teilweise freilaufenden Abbiegespuren führen seit Jahren zu sich stetig verschärfenden Nutzungskonflikten mit den wichtigen Aufenthalts- und Fußwegebeziehungen der Anwohnerinnen und Anwohner innerhalb des Ortsteils. Der Zugang zu den neuen Gemeinschaftsnutzungen im Bereich des Kamphofs ist ohne Umbau dieses Ortseingangsbereiches nicht ungehindert möglich. 142 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Gestaltungsmöglichkeiten des Ortseingangs ergeben sich vor allem durch die derzeit in Abstimmung befindlichen Planungen zur Ortsumgehung in Meschenich, welche zu einer verkehrlichen Entlastung im Bereich des Ortseingangs beitragen wird. Die weiteren Entwicklungen sind bei der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie einzubeziehen (ggf. in Szenarien). Erstes Ziel muss hier die Rückgewinnung von Flächen mit Aufenthaltsqualität sein. Die Ortsumgehung ist Gegenstand eines laufenden Planfeststellungsverfahrens. Die Planung sieht einen größeren Knotenpunkt vor, der den Schwerpunkt des Verkehrs nördlich an Meschenich vorbeiführt. Zurzeit stehen vier Varianten zur Diskussion. Ausgehend von örtlichen Planungsvorstellungen bietet sich hier die Möglichkeit zur partizipativen Entwicklung für eine den zukünftigen Anforderungen gerecht werdende Umplanung. Als Planungsgrundlage soll in einem ersten Schritt mit einer umfänglichen Öffentlichkeitsbeteiligung (im Rahmen von Workshops) eine entsprechende Machbarkeitsstudie erstellt werden. Projektbeschreibung Modul 1: Vertiefende Untersuchung Die vertiefende Untersuchung der Großwohnsiedlung Am Kölnberg hat das Ziel, eine Erneuerungs- und Stabilisierungsstrategie zu entwickeln, die die städtebaulichen Missstände und baulichen Mängel der Großwohnsiedlung mittel- bis längerfristig behebt und über eine Aufwertung des Komplexes diesen für breitere Schichten der Bevölkerung attraktiviert. Hierzu sind folgende Arbeitsschritte umzusetzen: − − − − − Komplette Erfassung und Darstellung der Eigentümerstruktur Wege zur aktivierenden Ansprache und Mobilisierung der Eigentümer (dieser Baustein bildet den Schwerpunkt der Maßnahme, z. B. Aktivierung durch die Maßnahme 5.0.3 Hof-, Haus- und Fassadenprogramm) Entwicklung und Bewertung von alternativen Szenarien zur langfristigen Umgestaltung und Aufwertung des Kölnbergs unter Berücksichtigung des Stadtteils Meschenich Zusammenfassendes Entwicklungskonzept auf der Grundlage des vorgeschlagenen Erneuerungsszenariums mit Darstellung der Erneuerungsstrategie Ableitung von kurz-, mittel- und langfristig greifenden Planungs- und Handlungsempfehlungen und Darstellung der Umsetzungserfordernisse. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie „Neugestaltung des öffentlichen Raums“ fließen mit in die Untersuchung ein. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 143 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Erfahrungen aus anderen Kommunen (wie Bergheim Südwest, Dortmund Kielstraße, Gladbeck Schwechater Straße) sollen in den Prozess der Eigentümeraktivierung und -mobilisierung einbezogen werden. Modul 2: Partizipative Neugestaltung des öffentlichen Raums „Ortseingang Meschenich und Nahbereich Kölnberg“ Ziel dieser Maßnahme ist es, den von Köln gesehenen Ortseingang der heutigen B 51/Brühler Landfstraße in Höhe der Großwohnanlage ‚Am Kölnberg‘ und dem Baudenkmal Kampshof nach Herausnahme des Durchgangsverkehrs aufzuwerten, insbesondere durch eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Die absehbare Realisierung der Ortsumgehung Meschenich als Verbindung zwischen der A 563 und dem GVZ Eifeltor ist Voraussetzung des Moduls 2. Hierzu sind in der Machbarkeitsstudie folgende Planungsschritte erforderlich: − − − − Feststellung der Anforderungen an den öffentlichen Raum aus den angrenzenden Nutzungen und den verkehrlichen Erfordernissen unter Beteiligung der betroffenen Nachbarschaften Erarbeitung möglichst alternativer Gestaltungskonzepte mit den betroffenen Anwohnern, Eigentümern und Gewerbetreibenden Konsensuale Verständigung auf eine Neugestaltung des nördlichen Ortseingangsbereiches mit Lageaufwertung für die angrenzenden Nutzungen und verbesserten Aufenthaltsqualitäten Erstellung einer Entwurfsplanung samt Kostenberechnung und Zeit-Maßnahmen-Planung zur Umsetzung Dabei ist die besondere Situation im Umfeld der Großwohnsiedlung Kölnberg zu beachten. Die Neugestaltung des öffentlichen Bereichs bildet einen ersten Beitrag zur Aufwertung des Quartiers. Dennoch ist eine Umgestaltung der Großwohnsiedlung und des unmittelbaren Wohnumfeldes zur Verbesserung der Lebenssituation der Bewohnerinnen und Bewohner unerlässlich. Sowohl die Großwohnsiedlung als auch das Umfeld sind in Privatbesitz und durch eine Vielzahl von Einzeleigentümer geprägt, deren Struktur bislang nicht vollständig bekannt ist. Daher steht die Umgestaltung in engem Zusammenhang mit der Maßnahme „Vertiefende Untersuchung Kölnberg“, die sich mit der strukturellen Verbesserung der Großwohnsiedlung befasst. In die Umgestaltung sollen zudem aktuelle Aspekte der Freiraumgestaltung, insbesondere der Entsiegelung, im Hinblick auf 144 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ stadtklimatische Herausforderungen (Klimawandel: Hitze, Starkregen) mit einfließen. Zielgruppe Eigentümer der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ Bewohnerinnen und Bewohner Ziele Modul 1: Querschnittsziel − − Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Nachhaltigkeit Operative Ziele − − − − Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume Stärker unterstützt und entwickelte Wohnadresse Verbesserte Vernetzung und Kooperation der Wohnungsmarktakteure Klärung bzw. Definition von Maßnahmen zur Beseitigung der städtebaulichen Missstände und baulichen Mängel bzw. Modernisierungsrückstände und deren Umsetzungsmöglichkeiten Projektziele − − − Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen der Bewohnerinnen und Bewohner des Kölnbergs Herstellung bzw. Förderung einer ausgeglichenen Bewohnerstruktur Verbesserung des Stadtteilimages Modul 2: Querschnittsziel − Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Operative Ziele − − − Aufgewertete und vernetzte Begegnungs- und Lebensräume Erschlossene und bedarfsgerecht weiterentwickelte Flächen für neue Nutzungen Geminderte und gemilderte Umweltbelastungen Projektziele − − − − Erhöhung der Verweildauer und Aufenthaltsqualität durch verbesserte Nutzungsmöglichkeiten höhere Lebensqualität Verbesserung der Integrations- und Kommunikationsmöglichkeiten durch Begegnungsräume Stärkung der lokalen Identität Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 145 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ − − − − Indikatoren Verbesserung des Mikroklimas durch Entsiegelung, Erhöhung des Grünanteils Belebung und Stärkung des Einzelhandelsangebotes im Nahversorgungszentrum geringere Verwahrlosungstendenzen wohnortnahe Freiraumqualitäten Modul 1: − − Vorliegen der umfassenden Machbarkeitsstudie zur weiteren Beratung in Politik, Verwaltung und Bürgerschaft Anzahl der beteiligten Akteure Modul 2: − Kosten zu bearbeitende Fläche rund 4.000 bis 5.000 qm Sachkosten Modul 1: Kosten Machbarkeitsstudie: 350.000 € Modul 2: Kosten Machbarkeitsstudie: 190.000 € Durchführung Beteiligung / Workshops: 10.000 € Gesamtkosten 550.000 € Davon 2017: 70.000 € Davon 2018: 170.000 € Davon 2019: 170.000 € Davon 2020: 140.000 € Alle Angaben grobe Schätzungen, da aktueller Planungsstand noch keine genaue Kostenermittlung zulässt. Die Stadt Köln wird die Maßnahme ausschreiben und nach Auswertung einen entsprechenden Auftrag erteilen. Für die Neugestaltung des öffentlichen Bereichs werden 4.000.000 € kalkuliert. Der Bau erfolgt nach der laufenden EU-Förderperiode nach entsprechendem Ratsbeschluss. Projektlaufzeit / Zeitraum 36 Monate / 3 Jahre 01.07.2017 bis 31.06.2020 146 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Projektverantwortung Förderung Stadt Köln: Amt für Stadtentwicklung und Statistik − Städtebauförderung Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 147 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer Handlungsfeld: Öffentlicher Raum 2.8.7 Maßnahme Umgestaltung der Kapellenstraße und der Rondorfer Hauptstraße in Köln-Rondorf Inhalt Ausgangslage Derzeit wird das Wohnungsbauprojekt Rondorf Nord-West mit circa 900 Wohneinheiten entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine der letzten großen Wohnbaulandreserven im Kölner Süden, die der Stadt gemäß der Darstellung im Flächennutzungsplan noch zur Verfügung stehen. Diese neue Planung bedingt auch, dass die Husarenstraße als Haupterschließungsstraße ausgebaut werden muss und nach einer Kreuzung mit der Kapellenstraße eine Fortführung der Straße bis zur Bödinger Straße notwendig wird. Gleichzeitig ist vorgesehen, parallel zu dieser Straßenführung eine Freihaltetrasse für eine Standbahnlinienverlängerung bis nach Meschenich zu trassieren. Ziel ist es auch, westlich von Rondorf den Ortsrand durch weitere Wohnbauflächen neu zu definieren. Hierzu soll eine städtebauliche Abrundung des Ortsrandes erfolgen, die circa 300 weitere Wohneinheiten ermöglicht. Voraussetzung für das neue Wohnprojekt ist die Herstellung der notwendigen Infrastruktur mit Erschließungsstraßen und ÖPNVAnschluss. Ziel ist es, eine integrierte oder auch separat geführte Entlastungsstraße zu trassieren, die vom Weißdornweg kommend auf die Husarenstraße abschwenkt und dann über die Kapellenstraße bis zur Bödinger Straße geführt wird. Bedingung hierfür ist, die heute stark belasteten innerörtlichen Straßen im Ortskern zu entlasten und verkehrsberuhigt auszubauen. Projektbeschreibung Ziel der Planung ist es, die Kapellenstraße und die Rondorfer Hauptstraße nach der Inbetriebnahme der bereits oben beschriebenen Entlastungsstraße vom Durchgangsverkehr weitestgehend zu entlasten. Der zur Verfügung stehende Raum soll den Bürgern vor Ort stärker zur Verfügung gestellt und die Aufenthaltsqualität gestärkt werden. Ziel ist es auch den Geschäfts- und Dienstleistungssektor in den bezeichneten Straßen zu stärken. Das Entlastungspotential im Ortskern wird bei Annahme der Netzergänzung mit 30-50% der Bestandsverkehre angenommen. Zu berücksichtigen ist, dass die Kapellenstraße und die Rondor- 148 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ fer Hauptstraße Landesstraßen sind. Daher ist auch eine Umstufung als Gemeindestraße in Abstimmung mit dem Landesbetrieb NRW und eine Ausweisung einer alternativen Führung für die Landesstraße erforderlich. Zielgruppe Ziele alle Ortsansässigen des Stadtteils − − − − Indikatoren Kosten − − Erhöhte Aufenthaltsqualität durch verbessertes stadträumliches und funktionales Erscheinungsbild Verkehrsreduzierung Verkehrsberuhigung Verbesserung der Nutzbarkeit für Nutzer der vorhandenen Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe Anzahl und Art der Verkehrsteilnehmer vorher / nachher Anzahl und Art der Nutzerinnen und Nutzer vorher / nachher Sachkosten [netto]: Planungskosten: 300.000 € Baukosten: 1.500.000 € Gesamtkosten 1.800.000 € Leistungsphasen 1-3 ab 2017: Davon 2017: 70.000 € (Planungskosten) Davon 2018: 70.000 € (Planungskosten) Davon 2019: 70.000 € (Planungskosten) Leistungsphasen 4-9 ab 2020: Davon 2020: 590.000 € (90.000 € Planungskosten) Davon 2021: 500.000 € Davon 2022: 500.000 € Projektlaufzeit / Zeitraum 60 Monate / 5 Jahre 01.07.2017 bis 30.06.2022 Projektverantwortung Stadt Köln: Stadtplanungsamt in Kooperation mit dem Amt für Straßen und Verkehrstechnik, dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen und dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 149 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Förderung Bemerkung − Städtebauförderung Das Vorhaben ist Teil einer Gesamtmaßnahme zur Aufwertung des öffentlichen Raums Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 150 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 10.6 Handlungsfeld 3: Wirtschaft und Qualifizierung Lfd. Nr. 3.0.1 Handlungsfeld: Qualifizierung / Lokale Ökonomie Maßnahme „CheckPraxis“ – Schule und Praxis im Dialog für Schülerinnen und Schüler aus dem Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Im Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt der Anteil an Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) mit 29,8 % sehr deutlich über dem städtischen Durchschnitt (15,7 %). Knapp 40 % der Bewohner haben einen Migrationshintergrund. Die SGB II Quote liegt mit 14,5 % etwas höher als der Gesamtwert von 13,2 % bezogen auf ganz Köln. Insbesondere in den Hochhäusern „Auf dem Kölnberg“ findet sich eine wesentliche höhere Konzentration der SGB II Beziehenden und Familien mit Multiproblemlagen. Damit einher geht eine unterdurchschnittliche Bildungsbeteiligung. Weniger als ein Drittel der Kinder besuchen ein Gymnasium, das zudem nur außerhalb des Sozialraumes zu erreichen ist. Als eine Folge der Lebensumstände findet ein hoher Anteil der Jugendlichen nur erschwert Zugang in den Ausbildungsmarkt. Dazu kommt, dass sie keine Kenntnis über das breite Spektrum an möglichen Ausbildungsberufen haben und zudem oft eine Schwellenangst, die Betriebe zu besuchen und mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Projektbeschreibung Mit dem Angebot checkPraxis wird eine Lücke im Angebot berufsvorbereitender Maßnahmen geschlossen, die trotz KAoA noch existiert. In Abgrenzung zu anderen Berufsinformationstagen und Ausbildungsmessen hat sich checkPraxis einige Maximen gesetzt, die im Veranstaltungskonzept realisiert werden: Klasse statt Masse: Unternehmen, die im Sozialraum agieren und auf Nachwuchssuche sind, schließen sich dem checkPraxisNetzwerk an und lernen interessierte Schülerinnen und Schüler intensiver kennen. Ziel von checkPraxis ist es ausdrücklich, das Bewerberpotential in Schulen für Unternehmen ausfindig zu machen und die Unternehmen in ihrer Nachwuchsentwicklung zu fördern. So sollen interessierte und engagierte Schülerinnen und Schüler die Chance bekommen, Unternehmen und deren Personalentscheider kennen zu lernen. Im Umkehrschluss können Unternehmen auch Potenziale der Jugendlichen erkennen und für ihr Unternehmen nutzen. Viele Unternehmen besetzen ihre Ausbildungsplätze auch heute noch über langwierige und kostenintensive Einstellungsverfahren, die letztendlich auch nicht gewährleisten können, dass die Ausbildung letztendlich zum Erfolg führt. Für Unternehmen kann das Engagement im Sozialraum mit individuellen und kompetenzorientierten Förder- und Ausbildungsstrategien die bessere Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 151 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Alternative sein. Maßgeschneidert statt beliebig: Damit die quartiersbezogenen Unternehmen, die vorgestellten Berufe und die Schülerinnen und Schüler gut zusammen passen ist das Workshopprogramm auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt. Konkret statt schwammig: klare und einfache Zielsetzung der Veranstaltung. Alle Unternehmen bringen echte Chancen für die Schülerinnen und Schüler mit. Es geht um Ferienjobs, Praktikumsplätze und vor allem um die Ausbildung im jeweils nächsten Jahr. Teamwork statt Einzelkämpfertum: Der Zusammenschluss birgt Synergieeffekte und bündelt Kräfte. Jede Veranstaltung wird im checkPraxis-Netzwerk ausgewertet, damit die Erfahrungen in die Planung der nächsten Veranstaltung einfließen. Interessiert statt unfreiwillig: Eine Besonderheit der Maßnahme stellt die Freiwilligkeit der Teilnahme dar. Nicht ganze Klassen und Stufen sind Zielgruppe von checkPraxis sondern einzelne Schülerinnen und Schüler, die sich freiwillig und selbstständig anmelden und im Vorfeld auf die Ausbildungsangebote vorbereitet werden. Die Jugendlichen melden sich in eigener Initiative und selbständig zu den Workshop-Nachmittagen an, die außerhalb der Schulen und in der Freizeit stattfinden. Das gewährleistet, dass die teilnehmenden Jugendlichen eine hohes Interesse und Motivation mitbringen. Im Rahmen der geplanten Maßnahme wird den Jugendlichen die Möglichkeit geboten, in direkten Kontakt mit Unternehmen zu kommen und sich an praktischen Übungen über Berufsinhalte zu informieren. Bei dem Projekt informieren quartiersbezogene und ausbildende Unternehmen im Rahmen von WorkshopVeranstaltungen praxisnah über Art und Inhalt der von Ihnen angebotenen Ausbildungsberufe und zeichnen die Berufswege auf. Dabei bieten Ausbilderinnen und Ausbilder aus den Betrieben, oft auch in Begleitung von ihren Auszubildenden, praktische berufsbezogene Übungen an, bei denen die Jugendlichen ihre Fertigkeiten für das jeweilige Berufsfeld ausprobieren können. Bei Bedarf kann der Workshop auch in das Unternehmen gelegt und dort durchgeführt werden. Die Unternehmen haben so die Möglichkeit, sich ein persönliches Bild von den jungen Menschen zu machen und damit eine eventuelle Vorauswahl für ein längeres Praktikum oder auch eine Ausbildung zu treffen. Die erforderliche Kooperationsstruktur mit Unternehmen wird durch persönliche Ansprache durch den Träger erfolgen. Dabei wird auf das bereits bestehende Unternehmensnetzwerk zurückgegriffen, dem neue Unternehmen hinzugefügt werden. In den Schulen erfolgt die Ansprache über Kontaktaufnahme zu den StuBos die checkPraxis aus anderen Zusammenhängen schon kennen. 152 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Operative Bausteine des Projekts: − Akquise und Information der quartiersbezogenen Ausbildungsbetriebe für das Projektgebiet Meschenich und Rondorf. − Akquise und Information interessierten Schülerinnen und Schüler aus dem Projektgebiet Meschenich und Rondorf. − Planung, Organisation, und Durchführung von checkPraxis-Netzwerktreffen. − Webseite mit Darstellung der Angebote, Informationen und Anmeldungsformular für den Sozialraum Meschenich und Rondorf. − Zahlenmäßige Auswertung und Evaluation der Veranstaltungen. − Teilnahmebescheinigung: die Schülerinnen und Schüler erhalten eine Urkunde für ihre Bewerbungsmappe, den BerufswahlpassPlus. Als Ergänzungsangebot zu den bereits bestehenden Berufsfeldorientierungen aus dem Landesprogramm KAoA und bestehenden Angeboten der Kammern wendet sich das Projekt gezielt an Schulabgängerinnen und Schulabgänger der Sekundarstufe I und II ab der Jahrgangsstufe 9 aus dem Fördergebiet Meschenich und Rondorf. Im Gegensatz zur Berufsfelderkundung die bereits in der Jahrgangsstufe 8 durchgeführt wurde, konkretisiert checkPraxis die gewonnenen Erkenntnisse und konkretisiert die Kontaktaufnahme zu den quartierbezogenen Ausbildungsbetrieben in Richtung Praktikum und duale Ausbildung. Eine Besonderheit im Sozialraum Meschenich und Rondorf liegt darin, das hier keine weiterführenden Schulen im Sekundarbereich I und II vorhanden sind. Die Schülerinnen und Schüler aus dem Fördergebiet besuchen zum überwiegenden Teil die Gemeinschaftshauptschule Ringelnatzstraße in Köln-Rodenkirchen und die Gesamtschule Rodenkirchen sowie die Europaschule in Köln-Zollstock. Der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern muss demzufolge an den Schulen außerhalb des Projektgebietes erfolgen. Zudem ist es sinnvoll die Jugendzentrumseinrichtung in Meschenich zu beteiligen. Die Kontakte zu Ausbildungsunternehmen aus dem checkPraxisNetzwerk sollen auch verstärkt zur Bereitstellung von Angeboten im Landesprogramm KaoA genutzt werden. So werden Unternehmen, die durch checkPraxis in ihrer Nachwuchsentwicklung gestärkt werden, aufgefordert, zusätzliche Angebote zum Beispiel im Bereich der Berufsfelderkundung zu entwickeln und in die Datenbank einpflegen. Eine Überschneidung mit dem Bundesprogramm „Komm auf Tour“ ist weder inhaltlich, noch durch die unterschiedliche Zielgruppe möglich. „Komm auf Tour“ wendet sich an Jugendliche der Jahrgangsstufen 7 und unterstützt diese spielerisch bei der Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 153 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Entdeckung ihrer Talente und dient der gesundheitlichen Aufklärung. Zielgruppe Schülerinnen und Schüler (ab Jahrgang 9) aus dem Sozialraum Meschenich und Rondorf Quartiersbezogene Ausbildungsbetriebe für den Sozialraum Meschenich und Rondorf Ziele Operative Ziele: − Verbessertes Übergangsmanagement - Frühe Bildung, Schule, Beruf, Arbeitsmarkt − Neu geschaffene und bedarfsgerechte Angebotsstrukturen und/oder Ausbildungsplätze − Vernetzte Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen Projektziele: Indikatoren − Berufsinformation: die Teilnehmer setzen sich praxisnah mit verschiedenen Ausbildungsberufen in ihrem Umfeld auseinander. − Networking: Personalverantwortliche, Auszubildende und Schüler lernen sich persönlich kennen. − Vermittlung: die Unternehmen sind auf Nachwuchssuche und bringen konkrete Angebote für Ferienjobs, Praktikumsplätze und / oder Ausbildungsplätze mit. − Förderung der Nachwuchsentwicklung der quartierbezogenen Ausbildungsbetriebe durch Netzwerkbildung und handlungsorientierte Angebotsstrukturen − Erweiterung des Bewerberspektrums für Unternehmen im Sozialraum Meschenich und Rondorf − Stärkung der unternehmerischen Verantwortung für den Sozialraum Meschenich und Rondorf − Ziel ist es, möglichst vielen Jugendlichen aus dem Sozialraum Meschenich und Rondorf das breite Spektrum an Ausbildungsberufen in ihrer Umgebung nahe zu bringen − Durch Kontakt zu Unternehmen einen vertieften Einblick in das Berufsleben und die dort bestehenden Anforderungen zu erhalten. − Zahl der teilnehmenden Jugendlichen aus dem Sozialraum Meschenich und Rondorf − Zahl der teilnehmenden quartiersbezogenen Unternehmen für den Sozialraum Meschenich und Rondorf 154 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Kosten Basis für die Berechnung: Es sind zwei Veranstaltungen à drei Tage geplant. Für die Durchführung aller oben genannten Projektbausteine wird von einem Arbeitsumfang von einem Monat ausgegangen. Die Veranstaltungen werden innerhalb von 24 Monaten durchgeführt. Personalkosten für eine Veranstaltung Stelle Projekt MA (1.5.3.1.3) 6.789 € Stelle Assistenz (1.5.3.1.5) 2.955 € Summe: 9.744 € Personalkosten für zwei Veranstaltungen: Sachkosten (Plakate, Flyer, Internet, Raummieten/Catering) Sachkosten für zwei Jahre: Gesamtkosten für zwei Veranstaltungen 19.488 € 3.354 €/Jahr 6.708 € 26.196 € davon: 2017: 6.549 € 2018: 13.098 € 2019: 6.549 € Projektlaufzeit / Zeitraum 01.07.2017 - 30.06.2019 Eine Weiterentwicklung dieser Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme. Projektverantwortlicher Stadt Köln: Amt für Wirtschaftsförderung, Abteilung 804 Arbeitsmarktförderung Förderung ESF Vorrangige Fördermöglichkeiten wurde geprüft und sind nicht erkennbar Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 155 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 3.8.2 Handlungsfeld: Wirtschaft und Qualifizierung Maßnahme Inhalt Jobcoach im Sozialraum Meschenich und Rondorf mit Schwerpunkt Kölnberg Ausgangslage Im Sozialraum Meschenich/ Kölnberg besteht eine SGB II-Quote in Höhe von 41,7 Prozent (Stadt Köln: 13,2 %) Es besteht somit ein hoher Bedarf an Unterstützung bei der Integration von langzeitarbeitslosen Menschen, die mit heranführenden, niedrigschwelligen Angeboten zielgruppengerecht umgesetzt werden soll. Die Erfahrungen aus dem Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020, in dem Vorläuferprojekte zur vorgeschlagenen Maßnahme sehr erfolgreich umgesetzt werden konnten, zeigen, dass mit einer das JobBörsen-Programm ergänzenden und auf die Zielgruppe zugeschnittenen, individuellen und passgenauen Beratungsleistung eine Steigerung der Arbeitsfähigkeit beziehungsweise die Integration in Arbeit zu erreichen ist. Die Teilnehmenden durchlaufen parallel sowohl das JobBörsen-Programm als auch die Maßnahme Jobcoach. Projektbeschreibung In das Jobcoach - Projekt werden ausschließlich Personen mit besonderer Hilfebedürftigkeit aufgenommen. Diese zeigt sich in schweren Vermittlungshemmnissen und multiplen Problemlagen, die beispielsweise von fehlender Kinderbetreuung, Schulden/Suchtproblematiken, gesundheitlichen Einschränkungen, fehlende Schul- und Berufsabschlüsse, bis zu unzureichenden Sprachkenntnissen und Arbeitslosigkeit von mehr als 5 Jahren reichen. Hier bedarf es einer über das Beratungsangebot des Jobcenters und des Jobbörsenprogramms hinausgehenden intensiven Betreuung und Unterstützung. Der Jobcoach berät nicht nur bei berufsbezogenen sondern auch bei familiären und/oder persönlichen, finanziellen oder gesundheitlichen Themen. Hierzu muss ein besonderes persönliches Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Mittels personenbezogenen Profilings und Coaching soll den Teilnehmenden ein Weg eröffnet werden, an dem am Schluss die Integration in den Arbeitsmarkt steht. Die Teilnehmenden werden motiviert, dieses Ziel in erreichbaren Teilschritten mit professioneller Begleitung und Unterstützung anzugehen. Durch die zusätzliche Nutzung des gesamten Kölner Hilfesystems (zum Beispiel Kinderbetreuung, Offener Ganztag), und insbesondere der im Sozialraum bestehenden Hilfeangebote (zum Beispiel Fachdienst für Integration und Migration, Familienberatung, Haushaltsberatung, Jugendmigrationsdienst), sollen die individuell bestehenden Arbeitsvermittlungshemmnisse abgebaut werden. Um die erfolgreichen Vermittlungen langfristig zu sichern, 156 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ werden sowohl die Teilnehmenden als auch der Arbeitgeber nach Aufnahme des Beschäftigungsverhältnisses weiterhin begleitet. Durch telefonischen oder persönlichen Kontakt können drohende oder auftretende Probleme bereits frühzeitig erkannt und durch Einleitung entsprechender Schritte behoben werden. Die Jobcoaches akquirieren auf der Basis der Profile der Teilnehmerinnen und Teilnehmer entweder selbst Stellen bei Arbeitgebern beziehungsweise greifen auf Stellen zu, die bereits in den JobBörsen vorliegen. Es erfolgt ein Profilabgleich mit den Bewerberkompetenzen und den arbeitsplatzbezogenen Rahmenbedingungen. Es wird angestrebt, dass die Jobcoaches entsprechend der Profile der Teilnehmenden auch selbst Arbeitsstellen akquirieren. Mit der Unterstützung des Jobcoaches wird die eigentlichen Arbeitsvermittlungen dann in der JobBörse durchführt. Die hohe Hilfebedürftigkeit erfordert, dass die Teilnehmer im Projekt Jobcoach nicht nur wie im JobBörsen-Programm für 3 Monate zugewiesen werden, sondern für mindestens 6 Monate mit einer Verlängerungsmöglichkeit von weiteren 3 Monaten. Zielgruppe Ziele Indikatoren Kosten Zudem ist die intensive Beratung nur mit einem Betreuungsschlüssel von 1 : 25 zu leisten, der weder im JobbörsenProgramm noch im Beratungsangebot des Jobcenters vorgesehen ist. Erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach dem SGB II ab 25 Jahren, vorrangig aus den Kundenprofilgruppen des Jobcenters Förderprofil und Entwicklungsprofil mit schweren Vermittlungshemmnissen Operative Ziele − Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen und / oder Arbeitsplätze − Die von Armut Bedrohten / Betroffenen sind in stärkerem Maße in den Arbeitsmarkt integriert Projektziel − Eingliederung in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis durch individuelles Coaching und passgenaue Arbeitsplatzakquise - oder nachrangig − Eingliederung in eine geringfügige Beschäftigung und Begleitung von Existenzgründungen − Anzahl der Vermittlungen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung − Anzahl der Vermittlungen in eine geringfügige Beschäftigung und Existenzgründung Personalkosten • 2 Vollzeitkräfte Projektmitarbeit: 74.940 € pro Jahr • 10% Projektleitung kleiner Projekte (100% = 86.460 €): 8.646 € pro Jahr  Personalkosten für 2 Jahre 317.052 € Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 157 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Sachkosten Sachkosten z Bsp. für Öffentlichkeitarbeit, Material: 17.000 € pro Jahr  Sachkosten für 2 Jahre  Gesamtkosten Projektlaufzeit / Zeitraum 34.000 € 351.052 € Davon 2017: 175.526 € Davon 2018: 175.526 € 24 Monate / 2 Jahre 01.01.2017 bis 31.12.2018 Eine Weiterentwicklung der Maßnahme ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme Projektverantwortlicher Stadt Köln: Amt für Soziales und Senioren. Förderung ESF- Einzelmaßnahme Bemerkung Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. Die Maßnahme erfordert eine enge Zusammenarbeit mit der vor Ort tätigen JobBörse Meschenich (Träger: Jugendhilfe Köln e.V.) Es ist geplant die Maßnahme als ESF-Einzelmaßnahme zur Förderung anzumelden. Für Einzelprojekte endet die Förderphase voraussichtlich am 31.12.2017. Das Projekt ist aber auf eine langfriste Wirkung ausgelegt. Es ist geplant mit Blick auf die Nachhaltigkeit einen Folgeantrag zu stellen Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 158 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 10.7 Handlungsfeld 4: Umweltgerechtigkeit – Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung Lfd. Nummer 4.0.2 Handlungsfeld: Klimaschutz / Umweltgerechtigkeit Maßnahme Offen für Regen: „Grüne Höfe, grüne Plätze Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Die Stadt Köln hat das Projekt „Klimawandelgerechte Metropole Köln“, zusammen mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, dem Deutschen Wetterdienst und den Stadtentwässerungsbetrieben Köln durchgeführt und die Ergebnisse in der Studie: „Fachbericht 50: Klimawandelgerechte Metropole Köln - Abschlussbericht“ publiziert. Die Studie hat deutlich gezeigt, dass es zukünftig in Köln heißer wird und dass Wetterextreme zunehmen werden. Schon jetzt besteht eine deutliche Aufheizung (Wärmeinsel) der dicht bebauten Stadtteile gegenüber dem Umland mit Temperaturdifferenzen von bis zu 10 Grad. In der Zukunft werden die heißen Tage, mit Temperaturen von über 30 °C und die Sommertage, mit Temperaturen von über 25 C in Köln deutlich zunehmen. Dabei können Maximaltemperaturen von über 40 °C erreicht werden. Die Zahl der Sommertage wird bis Mitte des Jahrhunderts für das Stadtgebiet Köln im Vergleich zu den derzeitigen klimatischen Verhältnissen, um 30 bis 70 Prozent zunehmen und die Zahl der heißen Tage kann sich sogar verdoppeln. In den dicht bebauten Stadtquartieren gibt es nur wenige wirksame Maßnahmen entsprechende Kühlpunkte im Stadtgebiet zu schaffen. Durch die Versickerung von Regenwasser vor Ort und der damit möglichen Verdunstung bei Hitzeereignissen, könnten unzählige gepflasterte und betonierte Stellplätze, Höfe, Vorgärten oder Garagenauffahrten durch Entsiegelung und Bepflanzung wieder zur klimatische Abmilderung der Hitzebelastung beitragen. Projektbeschreibung Es gibt zwei Ansätze die parallel verfolgt werden: Entsiegelung von privaten oder von öffentlichen Flächen. In einem ersten Schritt sollte in den Quartieren eine Bestandsaufnahme die möglichen potentiellen Flächen erheben, die für eine Entsiegelung zur Verfügung stehen könnten. In einem weiteren Schritt sollte die Entsiegelung und Bepflanzung der Flächen durchgeführt werden. Dies könnte durch eine Förderung der Entsiegelungsmaßnahmen für private und gewerbliche Eigentümer erfolgen. Möglich wäre zum Beispiel eine Förderquote von 20 € pro entsiegeltem m². Mit einer entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit in den Quartieren sollte für die Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 159 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Maßnahme geworben werden. Zudem besteht ein integrativer Ansatz, da die Maßnahme durch einen Träger des 2. Arbeitsmarktes durchgeführt werden kann. Neben privaten Flächen sollen auch öffentliche Flächen (zum Beispiel Plätze) entsiegelt werden. Hier sind mögliche Synergieeffekte mit anderen EFRE-Projekten zu prüfen, bei denen im Rahmen von Gestaltungsmaßnahmen auch Flächen entsiegelt werden. Mit der Entsiegelung ist auch eine ökologische Revitalisierung der Flächen durchzuführen. Denkbar ist hier die gezielte Zusammenarbeit mit den Wohnungsbaugesellschaften in den Sozialräumen. Neben der Regenwasserversickerung vor Ort könnten aus vollversiegelten Hinterhöfen grüne Oasen entstehen, die den Bewohnern nicht nur eine Verbesserte Aufenthaltsqualität bieten, sondern auch das Bewusstsein für den Klimawandel und Natur stärken. Zielgruppe Alle Bewohnerinnen und Bewohner Ziele Operative Ziele − Verbesserte Umweltbildung und -beratung sowie umweltbewusstere Lebensweise − Geminderte und gemilderte Umweltbelastungen Projektziele Indikatoren Kosten − Anzahl der sensibilisierten Bewohnerinnen und Bewohner für das Thema „Klimaanpassung / Hitze“ − Flächenentsiegelung − Entsiegelte Fläche in m² − Begrünte Fläche in m² − Anzahl der beteiligten Bewohnerinnen und Bewohner Sachkosten Pro m² entsiegelter Fläche fallen Kosten in Höhe von 25 - 40 € an. Hinzu kommen Planungskosten in Höhe von 20 Prozent. Kostenvolumen 30.000€ Es fallen Kosten für Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von 10.000 € an. Die Kosten zur Bestandsaufnahme sind im Gesamtvolumen enthalten. Berücksichtigt werden in der Kostenkalkulationen sowohl Maßnahmen für private als auch für öffentliche Flächen. Personalkosten Eine halbe Stelle E13: 43.050€ 160 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Geschätzte Gesamtkosten 83.050 € Davon 2017: 29.350 € Davon 2018: 29.350 € Davon 2019: 24.350 € Projektlaufzeit / Zeitraum 36 Monate / 3 Jahre 01.01.2017 bis 31.12.2019 Projektverantwortlicher Stadt Köln: Umwelt- und Verbraucherschutzamt Förderung Städtebauförderung / EFRE Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 161 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Lfd. Nr. 4.0.4 Handlungsfeld: Klimaschutz / Umweltgerechtigkeit Maßnahme Aufbau eines Hitzewarn- und Informationssystems. Informationsmaterial für die Bevölkerung zum Thema Hitzeentwicklung im Zuge des Klimawandels Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Die Stadt Köln hat das Projekt „Klimawandelgerechte Metropole Köln“, zusammen mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, dem Deutschen Wetterdienst und den Stadtentwässerungsbetrieben Köln durchgeführt und die Ergebnisse in der Studie: „Fachbericht 50: Klimawandelgerechte Metropole Köln - Abschlussbericht“ publiziert. Die Studie hat deutlich gezeigt, dass es zukünftig in Köln wärmer wird und die Wetterextreme zunehmen werden. Schon jetzt besteht eine deutliche Aufheizung (Wärmeinsel) der dicht bebauten Stadtteile gegenüber dem Umland mit Temperaturdifferenzen von bis zu 10 °C. In der Zukunft werden die heißen Tage, mit Temperaturen von über 30°C und die Sommertage, mit Temperaturen von über 25°C in Köln deutlich zunehmen. Dabei können Maximaltemperaturen von über 40°C erreicht werden. Die Zahl der Sommertage wird bis Mitte des Jahrhunderts für das Stadtgebiet Köln im Vergleich zu den derzeitigen klimatischen Verhältnissen, um 30 bis 70 Prozent zunehmen und die Zahl der heißen Tage kann sich sogar verdoppeln. Die zunehmende Aufheizung der Stadtquartierte bei lang anhaltenden sommerlichen Hitzeereignissen trifft besonders Kleinkinder, Kranke und ältere Menschen. Aber auch bei gesunden Menschen kann Hitze zu Erschöpfung und eingeschränkter Leistungsfähigkeit führen. Bei Hitzeperioden wurden höhere Sterberaten gemessen und das wärmere Stadtklima führt zu erhöhten gesundheitlichen Belastungen und Risiken. Auch die Empfindlichkeit der Menschen gegenüber Hitze bestimmt die Höhe dieser Risiken. Zusätzlich führen Hilfebedürftigkeit und soziale Vereinsamung oft dazu, dass Maßnahmen wie z. B. ausreichende Flüssigkeitsversorgung und Flüssigkeitsaufnahme unterlassen werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bietet auf seiner Internetseite und als Handy-App eine Hitzewarnung an. Dieser Dienst kann auch von Altenpflegeeinrichtungen genutzt werden. Projektbeschreibung Ziel ist es, durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit die Bewohnerschaft in den unterschiedlichen Stadtvierteln zu erreichen, die alters- und situationsbedingt diese webbasierte Technik nicht nutzen können. Diese Zielgruppe soll nicht nur eine Vorwarnung für Hitzeereignisse bekommen, sondern auch eine entsprechen- 162 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ de Verhaltensänderung bzw. Vorsorge betreiben. So sollte zum Beispiel ein alter Mensch dazu angehalten werden, in besonders belasteten Hitzetagen sein Trinkverhalten zu ändern, oder die junge Mutter könnte in der Mittagszeit mit ihrem Kind den Schattenplatz aufsuchen. Die Kampagne sollte neben allgemeinverständlichen Informationen verschiedene Medien bedienen. Gerade alte Menschen, ggf. in Einrichtungen, benutzen andere Medien als junge Mütter von Kleinkindern. Die Information sollte über verschiedene Kommunikationswege verbreitet werden. Hierbei sollten auch neue Wege eingeschlagen werden. Hierzu ergeben sich in den Stadtteilen mehrere Fragestellungen: − Wie wird die Hitzewarnung des DWD in den Einrichtungen an die Bewohnerinnen und Bewohner kommuniziert und wie wirkt sich die Hitzewarnung auf das Verhalten aus? − Wie werden ältere Bewohnerinnen und Bewohner erreicht, die nicht in einer Einrichtung leben? − Welche Möglichkeiten gibt es, das Thema Stadtklima / Hitzeentwicklung zu kommunizieren? − Was sind geeignete Kommunikationsmedien? − Welche Verhaltensänderungen stellen sich ein? Mit Hilfe von Multiplikatoren soll das Thema an die Zielgruppe kommuniziert werden. Hier werden gezielt nicht nur Träger im Bereich Altenpflege angesprochen, sondern diverse andere, um das Wissen auf breiter Basis zu kommunizieren. Mögliche Multiplikatoren sind: − Diverse soziale und kirchliche Träger, − Pflegedienste, − Grundschulen, − Sozialraumkoordinatoren, − Anlaufstellen, − Gemeinden, Soziale Netzwerke, Mittler Geplant ist das Themenfeld „Informationsfluss der HitzeWarnung in der Einrichtung“, bzw. „Erreichbarkeit von alleinlebenden älteren Menschen“ durch die Universität Bonn (Prof. Kistemann, Institut für Hygiene & Public Health) im Rahmen von gesundheitsgeographischen Masterarbeiten untersuchen zu lassen. Mögliche Maßnahmen sind: − Medien: Die Information kann über einen einfachen Flyer erfolgen, aber auch durch Medien wie Handy-Apps, oder das Internetz. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 163 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ − Ausgabe von Trinkflaschen − Gedrucktes Informationsmaterial − Internet / App − Veranstaltungen: Geplant ist an zentralen Orten in den Sozialräumen Thementage und Informationskampagnen nach dem Motto „bleib cool“ durchzuführen. Diese sollen an heißen Sommertagen den Aspekt Gesundheitsvorsorge spielerisch erlebbar machen. Eine Trinktheke des Versorgungsunternehmens RheinEnergie gibt Trinkwasser aus, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Kinder (und Erwachsene) können mit Feuerwehrschläuchen und Wasserspielen Abkühlung finden. Durch gezielte Ausgabe von Trinkflaschen an ältere Leute werden diese erreicht. Das Thema Klimawandel und die damit verbundene Hitzeentwicklung kann in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt in die Grundschulen transportiert werden. Alte Menschen in Einrichtungen könnten auch über eine „Hitzeampel“ entsprechend informiert werden. Zielgruppe Alle Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere Ziele Operatives Ziel − Verbesserte Umweltbildung und –beratung sowie umweltbewusstere Lebensweise Projektziele Indikatoren Kosten − Veränderte Einstellung zum Thema Umweltbelastung und Hitze, − Sensibilisierung für das Thema Hitzewelle − Anzahl der Website-Besuche (Klicks) − Anzahl der durchgeführten Beratungsgespräche Personalkosten Halbe Stelle E13 beim Umwelt-und Verbraucherschutzamt: 43.050 € Die Darstellung der Personalkosten erfolgt nur nachrichtlich. Diese Kosten werden nicht in die Förderung eingebracht. Sachkosten Wissenschaftliche Analyse durch die Uni Bonn. 4.000 € für 2 Studierende für jeweils 0,5 Jahre Supervision Separate, isolierte Internetpräsenz: 4.000 € 6.000€ 164 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Veranstaltungen und Infokampagne in den Sozialräumen vor Ort 20.000€ Flyer, Informationsmaterial, Trinkflaschen 20.000€ Sachkosten gesamt: 54.000 € Gesamtkosten 54.000 € Davon 2017: 20.000 € Davon 2018: 20.000 € Davon 2019: 14.000 € Projektlaufzeit / Zeitraum 36 Monate / 3 Jahre 01.01.2017 bis 31.12.2019 Projektverantwortlicher Förderung Stadt Köln: Umwelt-und Verbraucherschutzamt in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln, der RheinEnergie und der Universität Bonn, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit − BUMB-Programm (Klima), BMBF Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 165 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Lfd. Nr. 4.0.6 Handlungsfeld: Klimaschutz / Umweltgerechtigkeit Maßnahme Maßnahmen zur Verstetigung des Verkehrs / Umweltsensitive Verkehrssteuerung auf der Brühler Landstraße Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Anhand des auf Kölner Stadtgebiet durch das Landesumweltamt betriebenen Luftschadstoffmessnetzes liegen Erkenntnisse vor, dass an allen Messstationen Überschreitungen der Grenzwerte der 39. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) festzustellen sind. Hierbei steht der Verkehr als wesentliche Emissionsquelle im Vordergrund. Der Luftreinhalteplan der Stadt Köln hat mit der Umweltzone bereits eine wesentliche Maßnahme zur Reduzierung der Luftschadstoffbelastung umgesetzt. Darüber hinaus sind noch weitere Maßnahmen erforderlich. Projektbeschreibung Ziel des Projektes ist die Reduzierung der verkehrsbedingten Luftschadstoffbelastung, indem auf stark befahrenen Straßenzügen für eine Verstetigung des Verkehrs gesorgt wird d.h. die Anfahr- und Bremsvorgänge werden verringert. Es wird eine Wirksamkeitsuntersuchung für die Analyse immissionsreduzierender Maßnahmen beauftragt. Es werden geeignete Maßnahmen zur Verstetigung des Verkehrs (bspw. Ausbau von Kreisverkehren, Geschwindigkeitsbegrenzung) bzw. zur Verkehrsreduzierung geprüft. Auf Grundlage der Wirksamkeitsuntersuchung werden die für den jeweiligen Belastungsschwerpunkt herausgestellten Maßnahmen im weiteren Verfahren der Luftreinhaltung aufgenommen. Die Umsetzung der Maßnahme ist für die am stärksten belasteten Straßenabschnitte (Brühler Landstraße) im Sozialraum Meschenich und Rondorf vorgesehen. Zielgruppe Die Maßnahme betrifft die Bewohnerinnen und Bewohner des genannten Sozialraums, die am Straßenverkehr beteiligt sind. Ziele Operatives Ziel − Geminderte und gemilderte Umweltbelastungen Projektziel Indikatoren − Verstetigung des Verkehrs − − Geringerer Stauanteil Reduzierung der Luftschadstoffbelastung, indem die Messergebnisse für Feinstaub bzw. Stickstoffdioxid reduziert werden. Dies kann an der Messstation an der Brühler Landstraße abgelesen werden. 166 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Kosten Geschätzte Gesamtkosten: 40.000 € 2017: 10.000 € 2018: 20.000 € 2019: 10.000 € Projektlaufzeit / Zeitraum 01.2017 bis 12.2019 Projektverantwortlicher Stadt Köln Umwelt- und Verbraucherschutzamt Förderung − EFRE Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 167 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 4.0.9 Handlungsfeld: Umweltgerechtigkeit – Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung Maßnahmen Maßnahmen rund um eine Leitart zur Verbesserung der Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Sozialraum und gleichzeitiger Erhöhung der Biodiversität sowie der Aufenthaltsqualität im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Es ist schon lange bekannt, dass lebendige Tiere eine besondere Wirkung bei Menschen in Bezug auf Identifikation und eigene Wahrnehmung erzielen. Das sich Kümmern um andere Lebewesen, die geeignete Hilfe bereitwillig annehmen, führt dabei oft zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls und kann dazu beitragen, Aggressionen gegen sich und das Umfeld in Fürsorge umzuwandeln. Darüber hinaus stellt die Verbesserung der Biodiversität eine wichtige Aufgabe in Zeiten des Artenschwundes und des Klimawandels dar, denen es mit geeigneten Mitteln entgegenzusteuern gilt. Da die Stadt Köln die Deklaration „Biodiversität in Kommunen“ unterzeichnet hat und damit eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Berücksichtigung der Artenvielfalt in allen Handlungsbereichen eingegangen ist, besteht hier konkreter Handlungsbedarf, zumal die Kommune bei dem Wettbewerb „Biodiversität in Kommunen“ sehr schlecht abgeschnitten hat. Projekte zur gezielten Förderung von Arten, die als Sympathieträger gelten, sind dabei besonders geeignet, sowohl dem sozialen, als auch dem ökologischen Aspekt gerecht zu werden. Projektbeschreibung Es wird eine geeignete Art ausgewählt, für die Schutzmaßnahmen relativ einfach auch durch die Bürger umzusetzen sind. Durch den Aufbau einer Internetseite mit allen Informationen rund um diese Tierart und der Darstellung möglicher Schutzmaßnahmen sollen alle BürgerInnen informiert werden. Aktionen vor Ort sollen dabei nicht nur bleibende Strukturen schaffen sondern unter Mitwirken der BürgerInnen erfolgen, so dass eine Identifikation möglich wird. Denkbar sind hier, adäquat zum Spatzenprojekt, Maßnahmenkonzeption und Umsetzung an Schulen und KITAs zur Lebensraumgestaltung, die Entwicklung von Flyern zum Schutz der Art sowie die Auslobung eines Fotowettbewerbs zu der Art mit anschließender Kalendererstellung. Die Entwicklung und die Abgabe von Saatgut als direkte oder indirekte Nahrungsgrundlage sowie die Anleitung für Fortpflanzungsstätten sollen das Projekt abrunden. Durch die Entwicklung eines Kinderlesebuches soll darüber hinaus das Erlebte weiter gefestigt werden und mit einer Förderung 168 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ im Bereich Lesekompetenz verbunden werden. Wichtig ist, dass die gewählte Art zum einen als Sympathieträger wahrgenommen wird, aber auch noch so häufig vorkommt, dass eine Beobachtung durch die Bewohnerinnen und Bewohner ohne großen Aufwand möglich ist. Die Habitate sollten dabei geeignet sein, auch anderen Arten zu helfen. Durch die Anlage eines beschilderten Lehrpfades soll die Leitart und ihr Lebensraum darüber hinaus für alle erlebbar werden. Aus dem Spatzenprojekt liegen bereits eine ganze Reihe von Erfahrungen vor, die im Rahmen eines neuen Projektes genutzt werden könnten. Als mögliche Arten könnten der Igel oder Wildbienen gewählt werden. Zum Nachweis der Populationsstärkung könnte eine Kartierung vor Beginn und nach Ablauf der Projektzeit in Bezug auf die gewählte Art in den Projekträumen durchgeführt werden Zielgruppe Bewohnerinnen und Bewohner aller Altersstufen einschließlich gemeinnütziger Vereine und Wohnungsbaugesellschaften Ziele Querschnittsziel − Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Operative Ziele − Vernetze Beratungs- und Angebotsstrukturen im Bereich Bildung mit bedarfsgerechten Zugängen und Angebotsformen − Verbesserte Umweltbildung und – beratung sowie umweltbewusstere Lebensweise Projektziele Indikatoren − Identifizierung der Bewohnerschaft mit der gewählten Art − Verbesserung des Lebensumfeldes durch die Erweiterung oder naturnähere Gestaltung von Grünbereichen − Verbesserung der Wertschätzung naturnaher Strukturen − Wissenserweiterung über ökologische Zusammenhänge durch Aktionen und Informationen rund um die gewählte Art − Verbesserung der Population der gewählten Art − Anzahl der verteilten Kalender − Anzahl der angelegten Habitatstrukturen − Nutzung des Lehrpfades − Anzahl der Einsätze des Kinderlesebuches an den Grundschulen − Anzahl der Population der Leitart Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 169 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Kosten Personal und Sachkosten (Summen) 2016: − Schulprojekte an einer Pilotschule oder anderen Einrichtung zur Schaffung geeigneter Habitate: o Honorarkosten: 24 Arbeitsstunden a 30 € ergibt 720 € Materialkosten: 250 € 2017: − − − − − − Abgabe von Nisthilfen und Saatgut zur Schaffung geeigneter Lebensgrundlagen für die Art durch interessierte BürgerInnen: 5.000 € (Materialkosten, Verteilung und Design) Schulprojekte an 1 Pilotschule oder anderen Einrichtung zur Schaffung geeigneter Habitate: o Honorarkosten: 24 Arbeitsstunden a 30 € ergibt 720 € o Materialkosten: 250 € Sicherung der Nachhaltigkeit der Aktion an der ersten Schule durch Einsatz der erstellten Materialien (Ausstellung, Internetseite, Arbeitsheft und Kinderlesebuch). 6 Stunden a 30 €; gesamt: 180,- € Erstellung eines Lehrpfades an einem außerschulischen Lernort: 7.000 € Entwicklung eines Arbeitsheftes zur Nutzung des Lehrpfades: 5.000 € Entwicklung eines Kinderlesebuches zur gewählten Art als Leseheft für die Grundschule: 7.000 € 2018: − − − − Schaffung geeigneter Habitate im Wohnumfeld als Gemeinschaftsaktion unter Anleitung von Fachleuten aus dem Naturschutz an einer Örtlichkeit: o Honorarkosten: 24 Arbeitsstunden a 30 € ergibt 720 € Materialkosten: 500 € Sicherung der Nachhaltigkeit der Aktion an der zweiten Schule durch Einsatz der erstellten Materialien (Ausstellung, Internetseite, Arbeitsheft und Kinderlesebuch). 6 Stunden a 30 €; gesamt: 180 € Erstellung von Unterrichtsmaterialien für Schulen zu Schutz und Hilfe für die gewählte Leitart in Zusammenarbeit mit der Universität als Kooperationsvertrag: 6.000 € Druck und Layout der Arbeitsmappe: 10.000 € 2019: − Abschlussbericht 170 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Gesamtkosten: 43.520 € Davon 2016: 970 € Davon 2017: 25.150 € Davon 2018: 17.400 € Projektlaufzeit / Zeitraum 36 Monate / 3 Jahre 01.07.2016 bis 30.06.2019 Projektverantwortlicher Förderung Stadt Köln, Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit den lokalen Naturschutzverbänden, Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und gegebenenfalls Wohnungsbaugesellschaften − EU-Förderprogramm LIFE − Gegebenenfalls Natur- und Umweltschutzakademie (MKULNV) Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 171 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 10.8 Handlungsfeld 5: Wohnen Laufende Nummer 5.0.2 Handlungsfeld: Wohnen Maßnahme „Zuhause im Veedel – Aktivierung, Beteiligung und Wohnumfeldpflege im Quartier – Am Kölnberg“ Mieter- /Nachbarschaftsarbeit und Quartiershausmeister Inhalt Ausgangslage Wohnen bedeutet zu Hause sein, sich wohl fühlen, aktiv am Leben im Stadtviertel beteiligt sein. Die Wohnung, das direkte Wohnumfeld und die unmittelbare Nachbarschaft sind für die Bewohnerinnen und Bewohner wichtig und bei der Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen zentrale Ansatzpunkte. Dies trifft besonders für sozial belastete Quartiere zu, in denen meist viele Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind. In der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ aus den 1970er Jahren leben rund 4.000 Personen. Die Sozialstruktur zeigt, dass der Anteil sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen hier besonders hoch ist. Gleichzeitig weisen die Gebäude deutliche bauliche Mängel und erhebliche Sanierungsrückstände auf. Dies wird begünstigt durch die kleinteilige Struktur der Eigentümerinnen und Eigentümer, zu denen unter anderem ausländische Immobilienfonds zählen. Durch die Überlagerung von sozialer Benachteiligung der Bewohnerschaft und einer unterdurchschnittlichen Qualität der Wohn- und Lebensbedingungen werden Handlungsbedarfe insbesondere im Wohnumfeld der Großwohnsiedlung deutlich. Gerade zahlreiche „Zwischenräume“, die nicht klar einzelnen Eigentümer zuzuordnen sind oder deren Eigentümer sich aus verschiedenen Gründen nicht angemessen kümmern (können), weisen sichtbare Spuren von Verwahrlosung auf, die sich dann negativ auf das Verhalten im und das Verantwortungsbewusstsein für das Wohnumfeld rückkoppeln können (BrokenWindows-Effekt) und in diesem Sinne stigmatisierte Adressen manifestieren. Folgende Merkmale sind in der Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ besonders hervorzuheben: − räumliche Konzentration von Armut / Abhängigkeit von Transferleistungen − hoher Anteil an Langzeitarbeitslosen − strukturelle Mängel der Wohnungen, des Umfelds und der Lage − negatives Image − geringe Identifikation der Wohnbevölkerung mit dem Quartier 172 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Projektbeschreibung Das Projekt „Zuhause im Veedel“ setzt gleichzeitig bei den Lebenslagen der Quartiersbewohnerinnen und -bewohnern (Modul A) und bei der Pflege des direkten Wohnumfeldes (Modul B) an. So kann durch eine frühzeitige und sichtbare Verbesserung der „Wohnadresse“ eine Kultur der Eigenverantwortlichkeit (wieder-) initiiert, -etabliert und verstetigt werden. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit sind die Akteure der Wohnungswirtschaft frühzeitig und kontinuierlich in den Prozess einzubeziehen. Hier besteht eine Schnittstelle zur Arbeit des Quartiersmanagers (vergleiche Maßnahme 0.0.1), der im Rahmen der Programmkoordination vor Ort Dialoge mit den institutionellen und privatwirtschaftlichen Akteuren initiiert. Durch die kleinteilige Eigentümerstruktur gestaltet sich die Ansprache und Mobilisierung der Eigentümer jedoch schwierig. Deshalb nimmt die „Vertiefende Untersuchung Kölnberg“ (vergleiche Maßnahme 2.8.6) die Eigentümerstruktur und Möglichkeiten der Ansprache und Mobilisierung in den Blick. Der Erfahrungsaustausch zwischen den Maßnahmen wird sichergestellt. Ebenso ist eine enge Zusammenarbeit mit der Sozialraumkoordination und dem Quartiersmanagement in dem Sozialraum Meschenich und Rondorf sicherzustellen. Das Quartiersmanagement zielt darauf ab, die Bewohnerschaft des Sozialraums zu erreichen, zu aktivieren und zu unterstützen, dadurch Barrieren abzubauen und den Netzwerkgedanken zu stärken. Somit erfolgt in diesem Kontext bereits eine Ansprache der Bewohnerschaft. Die Situation im Umfeld der Großwohnsiedlung “Am Kölnberg“ erfordert jedoch eine intensivere Betrachtung. Hier leben überwiegend sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen, die eher artikulationsschwach sind und mit besonders niederschwellig angelegten Methoden angesprochen und aktiviert werden müssen. Dies erfolgt im Rahmen dieser Maßnahme. Modul A – Aktivierung und Beteiligung im Quartier Das ausgewählte Quartier ist durch erhebliche soziale Problemlagen gekennzeichnet. Eine Verbesserung der dortigen Lebensbedingungen kann nur durch ein integriertes Handeln erreicht werden, bei dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbst eine entscheidende Rolle spielen. Nicht für sie, sondern mit ihnen sollen Veränderungen geplant und umgesetzt werden. Aufgabe im Rahmen von Modul A wird sein, in Zusammenarbeit mit möglichst vielen Betroffenen die Lebensqualität vor Ort zu steigern, die das Quartier beeinträchtigenden strukturellen Probleme zu erkunden, sie konstruktiv und lösungsorientiert aufzugreifen und Partizipationsprozesse zu ermöglichen. Schwerpunkte sind die sozialen Lebensverhältnisse und der persönliche Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie die konkrete Aktivierung der Menschen in ihrer Lebenswelt. Die Soziale Arbeit knüpft an den konkret festgestellten Interessen, Aktivitäten und Bedürfnislagen der Bewohnerschaft an und entwickelt daraus bedarfsgerechte Beratungs-, Aktivierungs- und Unterstützungs- Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 173 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ leistungen für das Quartier. Die Aktivierungsaufgabe lässt sich folgendermaßen konkretisieren: − Kontinuierliche Präsenz im Quartier − Durchführung einer aktivierenden Bewohnerbefragung (nach Möglichkeit mehrsprachig) zur Herausarbeitung von Handlungsbedarfen aus Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort in Zusammenarbeit mit der Sozialraumkoordination und dem Quartiersmanagement (vergleiche Projekt Nummer 0.0.1). − Erkundung der Interessen, Ressourcen und Bedarfslagen im Quartier durch Methoden aufsuchender Arbeit. − Soziale Aktivierung der Wohnbevölkerung durch die Organisation von Versammlungen, Stadtteilfesten, kulturellen Veranstaltungen, Informationsangeboten und Aktionen, Gebiets- und Gebäudebegehungen mit der Sozialraumkoordination und dem Quartiersmanagement und dem Quartiershausmeister (vergleiche Modul B) − Aufbau von Selbstbestimmungsgremien wie Mieterräten − Schaffung von Mitwirkungsmöglichkeiten am sozialen und kulturellen Leben im Quartier − Verbesserung der Lebensbedingungen durch Maßnahmen zur Aufwertung des Quartiers und Erhöhung der Sicherheit in Zusammenarbeit mit dem Quartiershausmeister (vergleiche Modul B) − Erhöhung der Teilhabechancen in den Bereichen Beschäftigung, Bildung und Gesundheit (Schnittstelle zu den Projekten Nummer 3.0.6) − Vertretung der Interessen der Wohnbevölkerung (Lobbyarbeit für das Quartier) − Nach Auslauf der Förderung sollen die geschaffenen Strukturen der Mieter- und Bewohnerbeteiligung verstetigt werden. Das Maß der weiterhin erforderlichen professionellen Unterstützung soll durch eine wissenschaftliche Begleitung ermittelt werden. Modul B – Quartiershausmeister Die Aufgabenwahrnehmung „Quartiershausmeister“ konnte bereits im Rahmen des Wohndialoges in Kalk-Nord (Montag Stiftung – Urbane Räume, Projekt Kalkschmiede) große Erfolge und stadtweite Beachtung aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass der Quartiershausmeister, überwiegend in Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, durch seine Präsenz und Tätigkeit nachweislich zur Verbesserung des Wohnumfeldes, beitragen konnte. Er kümmert sich dabei insbesondere um die so- 174 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ genannten „Zwischenräume“, sein Einsatzgebiet ist explizit nicht auf den Grundstücken der Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer. Ergänzend zu Modul A soll im Quartier „Am Kölnberg“ daher ein Quartiershausmeister eingesetzt werden. Der Einsatz eines Quartiershausmeisters erfolgt aufgrund der augenscheinlichen und akuten Handlungsbedarfe im Wohnumfeld (zum Beispiel Müllablagerungen) und der deutlichen Formulierung des Bedarfs durch Bewohnerinnen und Bewohner und Akteure des Gebiets (im Rahmen der begleitenden Workshops zur Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes). Der Bedarf spiegelt sich auch in der geringen Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Wohnumfeld (Demographieumfrage). Folgende Aufgaben übernimmt der Quartiershausmeister in den Quartieren: − Der Quartiershausmeister hat die Aufgabe, für die Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier ansprechbar zu sein und sie bei den alltäglichen Fragen des Zusammenlebens zu unterstützen. Voraussetzung ist daher, dass die Person entsprechend im Quartier anerkannt ist. Unabdingbar sind neben handwerklichen daher auch soziale und kommunikative Fähigkeiten. − Zu den konkreten Aufgaben zählen: Örtliche Präsenz (aktiver Kümmerer vor Ort, regelmäßige Überprüfung des Quartiers auf Missstände und deren Behebung), die Information und der Dialog mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie die Verbesserung der Sauberkeit im öffentlichen Raum (gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern) Zielgruppe Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier Ziele Modul A Querschnittsziel − Verbesserte Teilhabe und Mitwirkung Operative Ziele − Stärker unterstützte und entwickelte Wohnadressen − Verbesserte Aktivierung der Mieter am Wohnort Projektziele − Ziel der aktivierenden Mieter- und Nachbarschaftsarbeit ist es, allen in dem Quartier lebenden Menschen, unabhängig von der persönlichen Lebenssituation, der Herkunft, der sozialen Stellung und materiellen Leistungsfähigkeit die Möglichkeit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu eröffnen und damit einer Verfestigung von Armut und sozialer Ausgrenzung vorzubeugen. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 175 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Durch die Aktivierung und Beteiligung werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers ihre Interessen vertreten, ihre Rechte als Mieterinnen und Mieter sowie als Bewohnerinnen und Bewohner wahrnehmen, sich bürgerschaftlich engagieren können und aktiv in die Gestaltung ihrer Wohnumwelt einbringen. Modul B Operative Ziele − Neu geschaffene, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen und / oder Arbeitsplätze − Stärker unterstützte und entwickelte Wohnadresse − Verbesserte Umweltbildung und -beratung sowie umweltbewusstere Lebensweise Projektziele Indikatoren − Bildung eines neuen Verantwortungsbewusstseins der Bewohnerinnen und Bewohner für ihr Quartier und Verbesserung der Lebensbedingungen − Personalrekrutierung und -qualifizierung aus dem Quartier (Der Quartiershausmeister ist auch dem Sozialraum zu rekrutieren). Modul A − Anzahl der befragten Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen der aktivierenden Befragung − Anzahl der initiierten Aktivitäten und Projekte in der Bewohnerschaft − Anzahl der aufgebauten Anlaufstellen und Kommunikationsräume im Quartier − Anzahl der aufgebauten beziehungsweise unterstützten Mieterinitiativen und Mieterräte − Anzahl der aufgebauten spezifischen Beratungsangebote (Mieterberatung) − Anzahl der durchgeführten und dokumentierten Mietertreffen Modul B − Rekrutierung des Quartiershausmeisters aus dem Sozialraum Meschenich/Rondorf“ − Anzahl der Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes (Sichtbare Verbesserung des Wohnumfeldes) − Anzahl der initiierten, wohnumfeldbezogenen Aktivitäten 176 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ und Projekte in der Bewohnerschaft Kosten Modul A: Personalkosten für und das Quartier „Am Kölnberg“ (externe Vergabe) 1 Stelle S 15: 70.500 € pro Jahr für 3 Jahre: 211.500,00€ Personalkosten Modul A: 211.500,00 € Modul A: Sachkosten für das Quartier „Am Kölnberg“ Kostenermittlung für 3 Jahre: Raumkosten: 16.737 € Einrichtungsgegenstände: 1.422 € Geschäftskosten: 3.828 € Fernsprechkosten: 1.038 € IT-Kosten: 15.306 € Sachkosten Modul A: 38.331 € Modul A: Aktivierungsbudget Aktivierende Befragung: 6.500,00 € Mieterprojekte: 3.750,00 € Wissenschaftliche Begleitung: 7.500,00 € Beteiligungsverfahren: 5.625,00 € Aktivierungsbudget Modul A: 23.375 € Gesamtkosten Modul A: 273.206 € davon 2018: 91.069 € davon 2019: 91.069 € davon 2020: 91.069 € Modul B: Personalkosten für das Quartier „Am Kölnberg“ 1 Stelle Assistenz: 58.980 € pro Jahr für 2 Jahre: 202.020 € Personalkosten Modul B: 117.960 € Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 177 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Modul B: Sachkosten für das Quartier „Am Kölnberg“ Kleine Maßnahmen zur Steigerung des Wohnumfeldes: 2.000 € pro Jahr für 4 Jahre: 8.000 € Sachkosten Modul B: 8.000 € Gesamtkosten Modul B: 125.960 € davon 2018: 62.980 € davon 2019: 62.980 € Gesamtkosten Modul A und B: 399.166 € Projektlaufzeit / Zeitraum Modul A: 01.01.2018 – 31.12..2020 36 Monate / 3 Jahre Modul B: 01.01.2018 bis 31.12.2019 24 Monate / 2 Jahre Nach Auslauf der Förderung sollen die geschaffenen Strukturen der Mieter- und Bewohnerbeteiligung verstetigt werden. Das Maß der weiterhin erforderlichen professionellen Unterstützung soll durch die wissenschaftliche Begleitung ermittelt werden. Eine Weiterentwicklung der Maßnahmen ist denkbar. Die konkrete Fortführung ist im Rahmen einer modularen Betrachtung abhängig vom Evaluationsergebnis der vorgesehenen Maßnahme. Projektverantwortlicher Förderung Stadt Köln: Amt für Soziales und Senioren (Modul A), Amt für Stadtentwicklung und Statistik (Modul B) − Modul A: Städtebauförderung − Modul B: ESF Vorrangige Fördermöglichkeiten wurden geprüft und sind nicht erkennbar. 178 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Laufende Nummer 5.0.3 Handlungsfeld: Wohnen Maßnahme Haus,- Hof- und Fassadenprogramm im Sozialraum Meschenich und Rondorf Inhalt Ausgangslage Am südlichen Stadtrand gelegen, ist der Sozialraum Meschenich und Rondorf durch sehr unterschiedliche Gebietstypen geprägt: Zum einen Quartiere mit dörflicher Siedlungsstruktur, zum anderen die Großwohnsiedlung „Am Kölnberg“ in Meschenich. Hier konzentrieren sich bauliche Missstände, Verschmutzungen des Wohnumfeldes und soziale Probleme. Besonders deutlich zeigen sich hier auch Instandhaltungsmängel wie etwa der schlechte Zustand von Fassaden und Fenstern sowie des Wohnumfeldes. Der Sozialraum Meschenich und Rondorf ist durch einen hohen Anteil an privaten Einzeleigentümerinnen und -eigentümern geprägt, so dass zur Verbesserung der Wohn- und Wohnumfeldsitauation die Eigentümermobilisierung einen hohen Stellenwert einnimmt. Insbesondere das Wohnquartier „Am Kölnberg“ weist eine hohe Anzahl verschiedener und wechselnder Eigentümerinnen und Eigentümer auf. Projektbeschreibung Das Fassadenprogramm soll dazu anregen, nachhaltige Verbesserungen an Wohnhäusern oder am unmittelbaren Wohnumfeld vorzunehmen. Die Wohn- und Aufenthaltsqualität im Sozialraum soll verbessert werden. Grundlage der Förderung bildet die Förderrichtlinie Stadterneuerung von 2008 (Teil II, Förderbestimmungen für die städtebauliche Sanierung und Entwicklung, Ziffer 11.2 Profilierung und Standortaufwertung). Demnach können Maßnahmen zur Fassadenverbesserung, Begrünung, Herrichtung und Gestaltung von Hof- und Gartenflächen sowie Maßnahmen an Außenwänden und Dächern gefördert werden. Zuwendungsfähig sind 50% der Ausgaben, höchstens jedoch 60 Euro je qm umgestalteter Fläche. Durch die Erneuerung der Ansichtsflächen von Wohngebäuden werden Innenhof und Straßenseite deutlich aufgewertet. Das Förderprogramm bietet Mietern und Eigentümern von Wohnimmobilien und gemischt genutzten Immobilien Unterstützung bei Verschönerungsmaßnahmen für Fassaden und Innenhöfe. Ein attraktiver Stadtteil stärkt das gemeinsame Miteinander von Bewohnerinnen und Bewohnern. Vor diesem Hintergrund sind Verschönerungs- und Verbesserungsmaßnahmen im von vielen sozialen Problemlagen betroffenen Sozialraum Meschenich und Rondorf von besonderer Bedeutung. Zielgruppe − Hauseigentümer − Eigentümergemeinschaften Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 179 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ − Ziele Mieter und Nutzungsberechtigte Operatives Ziel − Stärker unterstützte und entwickelte Wohnadressen Projektziele Indikatoren Kosten − Die Wohn- und Aufenthaltsqualität im Sozialraum soll verbessert werden − Aufwertung des Wohnumfeldes − Stärkung des Miteinanders der Bewohnerschaft durch ein attraktiveres Wohnumfeld − Steigerung der privaten Investitionen im Sozialraum − Anzahl der Interessentenanfragen zum Programm − Anzahl der durchgeführten Beratungen − Gesamtkosten für den Sozialraum: 255.568,00€ Davon 2017: 42.595,00 € Davon 2018: 85.189,00 € Davon:2019: 85.189,00 € Davon: 2020: 42.595,00 € Projektlaufzeit / Zeitraum 36 Monate / 3 Jahre 01.07.2017 bis 30.06.2020 Projektverantwortlicher − Amt für Stadtentwicklung und Statistik Förderung − Städtebauförderung Bemerkung Der Baustein „Entsiegelung“ der im Rahmen der Förderrichtlinie Stadterneuerung in Teil II, Ziffer 11.2 Satz (1) mit aufgeführt wird, soll innerhalb des Haus- Hof – und Fassadenprogramms explizit nicht gefördert werden, da die Stadt Köln das Thema „Entsiegelung“ im Rahmen der Maßnahme 4.0.2 „Grüne Höfe, Grüne Plätze“ sowohl für private als auch für öffentliche Flächen zur Förderung anbietet. Eine entsprechende Anpassung wird in der zu erarbeitenden Richtlinie zum Haus, Hof- und Fassadenprogramm erfolgen. 180 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 181 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 11. Umsetzungsplanung – Organisation und Steuerung Bereits in der Phase der Konzepterstellung wurden mit Blick auf die Umsetzung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Arbeitsstrukturen aufgebaut, an denen für die Umsetzungsphase angeknüpft werden soll. Die Eckpunkte zu Strukturen und Verfahren sind mit Nennung der an der Umsetzung beteiligten Akteure und ihrer Rollen in der nachfolgenden Abbildung dargestellt. Abbildung 21: Organisationsmodel zur Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes „Starke Veedel – Starkes Köln“ Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Das daraus abgeleitete Organisationsmodell bildet zunächst die organisatorische Ausgangsstruktur der Stadt Köln in der Vorbereitungsphase für die Umsetzung der Maßnahmen. Diese Vorbereitungsphase dient der Planung und Durchführung aller für die Umsetzung erforderlichen Arbeiten (siehe unten). Im Rahmen einer Prozesssteuerung sollen die bei der Evaluation von MÜLHEIM 2020 erkannten Optimierungspotenziale einer zentralen Steuerung bei dezentraler Umsetzung berücksichtigt werden, um die erforderlichen Strukturen und Verfahren auf die Anforderungen des neuen Programm „Starke Veedel - Starkes Köln“ möglichst effizient umzusetzen. Dies beinhaltet zum Beispiel die Vermeidung von Doppelstrukturen und Redundanzen in der Aufgabenwahrnehmung, die Steigerung der Arbeitseffizienz, eine Optimierung der Ressourcen und des Know-hows der Beteiligten sowie der integrierten, ämterübergreifenden Zusammenarbeit. Ziel ist es, mit Beginn der Umsetzungsphase ein optimales Organisationsmodell implementiert zu haben oder zeitnah zu entwickeln. 182 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Als zentrales Entscheidungs- und Steuerungsgremium des neuen Programms ist ein Lenkungskreis vorgesehen. Dieser ist hochrangig besetzt und trifft alle für die Planung und Durchführung des Programms wesentlichen Entscheidungen. Die für die Vorbereitung der Umsetzungsphase erforderlichen Arbeiten übernimmt das Steuerungsteam in Zusammenarbeit mit den Fach- und Bürgerämtern. Das Steuerungsteam bündelt Erfahrungen, z.B. zu den Themen Projektsteuerung, Bürgerbeteiligung, Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen, Förderung und Vergabe. Um die Fragestellungen aus den Sozialräumen unkompliziert zu bündeln, wird für jeden Sozialraum eine konkrete Ansprechperson benannt, die zum einen die aktuellen Belange regelt und zum anderen die Schnittstelle zum Gesamtprogramm bildet. In der Vorbereitungsphase kümmert sich der koordinierende Bereich des Steuerungsteams insbesondere um die Vorbereitung der Antragstellungen von Fördermitteln für das neue Programm. Weiterhin wird der begonnene Prozess der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung, dem im neuen Programm eine hohe Bedeutung zukommt, weitergeführt und durch Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die durch die Fachämter zu erstellenden Konzepte und darauf aufbauenden Leistungsbeschreibungen dienen als Grundlage späterer Ausschreibungen. Eine entscheidende Bedeutung für den erfolgreichen Abschluss der Vorbereitungsphase ist der intensiven und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen dem koordinierenden Steuerungsteam und den Dezernaten / Fachämtern beizumessen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sind im Bedarfsfall die Grundlagen für die Erweiterung des Steuerungsteams um zentrale Steuerungs- und Koordinationsaufgaben für die Umsetzungsphase zu entwickeln. Darüber hinaus werden die Fragen einer künftigen, förderfähigen Einbindung von Externen beziehungsweise von Beschäftigten der Fachämter abgestimmt. Parallel dazu erfolgt auch ein Austausch mit den Bürgeramtsleitungen und der Sozialraumkoordination über die Weiterentwicklung und zielgerichtete Ergänzung der vorhandenen Strukturen in den Sozialräumen um die Koordination der Maßnahmen des IHKs sicherzustellen. Dabei wird insbesondere das Quartiersmanagement die örtliche Sozialraumkoordination sinnvoll unterstützen und entlasten. In enger Kooperation mit den Akteuren vor Ort soll die Umsetzung der Maßnahmen unterstützt und insbesondere die Abwicklung des Verfügungsfonds begleitet werden. Für den Erfolg des Programms wird die prozessbegleitende Entwicklung der Umsetzungsstruktur von entscheidender Bedeutung sein. Ziel ist es auf aktuelle Anforderungen reagieren zu können und ein zentrales Schnittstellenmanagement aufzubauen. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 183 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 11.1 Zeit-, Kosten- und Finanzierungsplanung Tabelle 5: Zeit-, Maßnahmen- und Finanzierungsplanung Handlungsfeld Nr. Maßnahme Gebietsbezug Gesamtkosten für den Sozialraum Meschenich und Rondorf übergreifend 0.0.1 Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung im Sozialraum Meschenich und Rondorf übergreifend (alle Sozialräume) 664.086,50 € übergreifend 0.0.2 Prozessbegleitende Evaluation im Sozialraum Meschenich und Rondorf übergreifend (alle Sozialräume) 44.089,50 € Früh ansetzende Hilfen 1.0.5 Integration auch von zugewanderten Kindern, Juübergreifend (alle Sozialgendlichen und jungen Erwachsenen mit Flüchträume) lingsstatus in die bestehenden Regelsysteme durch aufsuchende mobile Arbeit im Sozialraum Meschenich und Rondorf 254.520 € Früh ansetzende Hilfen 1.0.7 Qualifizierungsoffensive Offene Kinder- und Jugendarbeit Köln in Meschenich und Rondorf übergreifend (alle Sozialräume) Früh ansetzende Hilfen 1.0.12 Sprachförderangebote für neu eingereiste Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen im Rahmen von Jugendintegrationskursen im Sozialraum Meschenich und Rondorf Früh ansetzende Hilfen Finanzierung aus 2017 2018 2019 2020 Städtebauförderung 108.333,50 € 191.796,00 € 183.942,00 € 180.015,00 € Städtebauförderung 11.305,00 € 11.305,00 € 11.305,00 € 10.174,50 € ESF 127.260 € 127.260 € 26.900 € ESF 13.450 € 13.450 € übergreifend (alle Sozialräume) 134.028 € ESF 67.014 € 67.014 € 1.0.16 Zugehende Hilfe zur Überleitung ins Regelsystem übergreifend (alle Sozialund Entwicklung einer beruflichen Perspektive für räume) junge Menschen mit psychischen Problemen bis 27 Jahre in allen Sozialräumen; hier für den Sozialraum Meschenich und Rondorf 16.260 € ESF 8.130 € 8.130 € Früh ansetzende Hilfen 1.0.17 Kölner Bildungsberatungszentrum einschließlich Stadtteileltern im Sozialraum Meschenich und Rondorf übergreifend (alle Sozialräume) 302.227 € 108.924 € 96.651 € Früh ansetzende Hilfen 1.0.19 Übergänge begleiten: Angebote der Familienbildung mit Schwerpunkt Kooperation mit Kita, Familienzentren, Schulen im Primarbereich und SEK 1, Trägern des Offenen Ganztags im Sozialraum Meschenich und Rondorf übergreifend (alle Sozialräume) 200.608 € 100.304 € 100.304 € EFRE ESF 2016 96.651 € 184 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 185 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Handlungsfeld Nr. Maßnahme Gebietsbezug Früh ansetzende Hilfen 1.0.20 Gemeinsam für Grundbildung im Veedel im Sozialraum Meschenich und Rondorf übergreifend (alle Sozialräume) 68.571 € ESF 34.285 € 34.285 € Früh ansetzende Hilfen 1.0.21 Ferienschulen im Sozialraum Meschenich und Rondorf übergreifend (alle Sozialräume) 23.391 € gegebenenfalls geeignetes Landesprogramm des MFKJKS oder MSW oder des BAMF (Sprachkurse) 11.695 € 11.695 € Früh ansetzende Hilfen 1.0.26 Willkommen und Ankommen in Köln im Sozialraum übergreifend (alle SozialMeschenich und Rondorf räume) 394.440 € ESF Öffentlicher Raum 2.0.4 Spiel- und Bewegungsräume in den Veedeln übergreifend (alle Sozialräume) 140.000 € EFRE mit Kofinanzierung über Städtebauförderung Sozialraum Meschenich und Rondorf: Weiterentwicklung Spielplatz Alte Kölnstraße Gesamtkosten für den Sozialraum Meschenich und Rondorf Finanzierung aus Öffentlicher Raum 2.8.3 Aufbau einer Begegnungsstätte im Sozialraum Meschenich und Rondorf – Machbarkeitsstudie Meschenich und Rondorf 80.000 € Städtebauförderung Öffentlicher Raum 2.8.3 a Bau einer Begegnungsstätte im Sozialraum Meschenich und Rondorf Meschenich und Rondorf 3.000.000 € Städtebauförderung Öffentlicher Raum 2.8.3 b Entwicklung und Errichtung einer Interimsbegegnungsstätte Meschenich und Rondorf 250.000 € Städtebauförderung Öffentlicher Raum 2.8.5 Machbarkeitsstudie zur Radschnellwegverbindung in den Kölner Süden (Sozialraum Meschenich und Rondorf) Meschenich und Rondorf 63.000 € EFRE Öffentlicher Raum 2.8.5 a Radschnellwegverbindung in den Kölner Süden (Sozialraum Meschenich und Rondorf) Meschenich und Rondorf 8.500.000 € EFRE Öffentlicher Raum 2.8.6 „Vertiefende Untersuchung Kölnberg“ Meschenich und Rondorf 550.000 € Städtebauförderung Öffentlicher Raum 2.8.6 a Neugestaltung des öffentlichen Bereichs „Ortseingang Meschenich“ Meschenich und Rondorf 4.000.000 € Städtebauförderung Öffentlicher Raum 2.8.7 Umgestaltung der Kapellenstraße und der Rondorfer Hauptstraße in Köln-Rondorf Meschenich und Rondorf 1.800.000 € Städtebauförderung 2016 2017 2018 2019 2020 10.333,33 € 197.220 € 197.220 € 23.333,33 € 79.666,67 € 26.666,67 € 5.000 € 25.000 € 50.000 € 250.000 € 12.000 € 40.000 € 11.000 € 70.000 € 170.000 € 170.000 € 70.000 € 70.000 € 70.000 € 140.000 € 590.000 € (weitere Kosten nach 2020) 186 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 187 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Handlungsfeld Nr. Maßnahme Gebietsbezug Wirtschaft und Quali- 3.0.1 fizierung „CheckPraxis“ – Schule und Praxis im Dialog für Schülerinnen und Schüler aus dem Sozialraum Meschenich und Rondorf übergreifend Wirtschaft und Quali- 3.8.2 fizierung Jobcoach im Sozialraum Meschenich und Rondorf mit Schwerpunkt Kölnberg Meschenich und Rondorf Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung 4.0.2 Offen für Regen: „Grüne Höfe, grüne Plätze übergreifend Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung 4.0.4 Gesamtkosten für den Sozialraum Meschenich und Rondorf Finanzierung aus 2016 2017 2018 2019 6.549 € 26.196 € ESF 6.549 € 13.098 € 351.052 € ESF 175.526 € 175.526 € 83.050 € EFRE 29.350 € 29.350 € 24.350 € übergreifend 54.000 € BMUB-Programm (Klima), BMBF 20.000 € 20.000 € 14.000 € übergreifend 40.000 € EFRE 10.000 € 20.000 € 10.000 € 25.150 € 17.400 € 2020 Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf Aufbau eines Hitzewarn- und Informationssystems. Informationsmaterial für die Bevölkerung zum Thema Hitzeentwicklung im Zuge des Klimawandels Maßnahme im Sozialraum Meschenich und Rondorf Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung 4.0.6 Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung 4.0.9 Maßnahmen rund um eine Leitart zur Verbesserung der Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Sozialraum und gleichzeitiger Erhöhung der Biodiversität sowie der Aufenthaltsqualität im Sozialraum Meschenich und Rondorf übergreifend 43.520 € EU-Förderprogramm LIFE oder MKULNV Wohnen 5.0.2 „Zuhause im Veedel – Aktivierung, Beteiligung und Wohnumfeldpflege im Quartier – Am Kölnberg“ übergreifend 399.166 € Städtebauförderung für Modul A, Maßnahmen zur Verstetigung des Verkehrs / Umwelt-sensitive Verkehrssteuerung auf der Brühler Landstraße Sozialraum Meschenich und Rondorf Mieter- /Nachbarschaftsarbeit und Quartiershausmeister Wohnen 5.0.3 Haus,- Hof- und Fassadenprogramm im Sozialraum Meschenich und Rondorf 970 € 154.049 € 154.049 € 91.069 € 85.189,00 € 85.189,00 € 42.595,00 € ESF für Modul B übergreifend (alle Sozialräume) 255.568,00 € Städtebauförderung 42.595,00 € 188 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 189 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ 12. Anhang Anhang 1: Städtische Konzepte Themenfeld: Früh ansetzende Hilfe Kölner Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft (2012) Das in 23 Arbeitsgruppen in einem zweijährigen Arbeits- und Beteiligungsprozess formulierte Kölner Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft bildet die zentrale Leitlinie für die kommunale Integrationsarbeit der nächsten Jahre. Es geht von dem Grundsatz aus, dass nur eine integrierte und für Veränderung offene Stadtgesellschaft erfolgreich und für alle gewinnbringend die Herausforderungen der globalisierten Zukunft bewältigen kann. Daneben fußt es im Sinne des Inklusions- und Genderansatzes auf dem Grundgedanken, dass Verschiedenheit der Normalfall ist und dass jeder einzelne Mensch in seiner Besonderheit akzeptiert werden und seine Potenziale einbringen können soll. Ein Drittel der in Köln lebenden Menschen hat aktuell, mit steigender Tendenz, einen sogenannten Zuwanderungshintergrund. Statistisch gesehen ist feststellbar, dass sowohl selbst Zugewanderte als auch Menschen mit erkennbarem familiärem Zuwanderungshintergrund im Durchschnitt sozial und wirtschaftlich schlechter gestellt sind als die sogenannte Mehrheitsgesellschaft. Insofern gilt: „Integration ist eine dauerhafte politische und gesellschaftliche Aufgabe, die alle in der Stadt (im Land) lebenden Menschen betrifft. Ziel der im Konzept beschriebenen präventiven und „nachholenden“ Maßnahmen zur Integrationsförderung ist es, den Kölnerinnen und Kölnern mit Zuwanderungshintergrund eine gleichberechtigte Teilhabe am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben zu ermöglichen und für Toleranz, Akzeptanz und wechselseitigen Respekt zwischen den Bevölkerungsgruppen zu werben. Das ergänzende "Interkulturelle Maßnahmenprogramm - Maßnahmenempfehlungen" ist die Zusammenstellung von Ideen zur Weiterentwicklung des Prozesses der Integration. Es befindet sich aktuell (Stand: Juni 2015) in der politischen Beratung. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/soziales/integration/konzept-zur-staerkung-derintegrativen-stadtgesellschaft − Handlungskonzept Behindertenpolitik (2009) In Köln leben mehr als 100.000 Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung und weitere rund 50.000 Menschen mit einer Behinderung von 20 bis 40 Prozent. Nicht nur für sie sind barrierefreie und inklusive Strukturen und Angebote notwendig. Auch alle anderen ganz gleich, ob sie in Köln wohnen oder die Stadt nur kurzfristig besuchen - profitieren davon. So ist bekannt, dass eine barrierefrei zugängliche Umwelt für etwa 10 Prozent der Bevölkerung zwingend erforderlich, für etwa 30 bis 40 Prozent notwendig und für 100 Prozent komfortabel ist, also ein Qualitätsmerkmal darstellt. Die Aufgabe des Handlungskonzeptes ist es, die Informationen über die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen in Köln zu verbessern, den Blick für Stärken und Schwächen der Kölner Behindertenpolitik und der bestehenden Hilfesysteme zu schärfen, kurz- und mittelfristige Ziele zu entwickeln, einen Maßnahmenplan abzustimmen, der zukünftig als Leitfaden für eine koordinierte und zielorientierte Behindertenpolitik in Köln dient. Der 1. Folgebericht legt den Fokus auf die Situation von Menschen mit Behinderung in dem Bewusstsein, dass die Bedeutung von Inklusion sehr viel umfassender ist. Die Maßnahmen zum Abbau von Barrieren und zur Förderung einer uneingeschränkten Teilhabe von Men- Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 190 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ schen mit Behinderung zeigen jedoch, dass sie die Teilhabe aller Menschen erleichtern und damit wichtige Schritte zu einer inklusiven Entwicklung sind. Um das Engagement einzelner Menschen, Organisationen und Betriebe zu würdigen und bekannt zu machen, wird in 2015 zum siebten Mal der Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik (KIB) ausgeschrieben. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/soziales/behinderung/handlungskonzept-zurkoelner-behindertenpolitik − − „Plan für ein seniorenfreundliches Köln“ (2002) Aktuell gibt es in Köln mehr als 40 SeniorenNetzwerke in den Kölner Stadtteilen. Bereits im Oktober 2002 gingen die ersten SeniorenNetzwerke in den Stadtteilen mit Meschenich, Poll und Kalk an den Start. Prozessbegleitende politisch gewählte Gremien sind − Integrationsrat − StadtArge Behindertenpolitik − StadtArge Seniorenpolitik Zentrale und präventiv wirkende Zielsetzungen der Netzwerke sind: − das Leben in der Gemeinschaft zu fördern, − Selbstverantwortung der Seniorinnen und Senioren zu stärken, − Beteiligung von älteren Menschen am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, − Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe anzuregen, − Bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen und − altersspezifische Angebote in Bildung, Kultur, Freizeit und Sport zu. Weitere Informationen unter: http://www.seniorennetzwerke-koeln.de/snw/snw_web.nsf/id/pa_startseite.html − Seniorenfreundliches Köln – Weiterentwicklung der Seniorenarbeit 2015-2015 (September 2014) Köln ist eine Stadt in der die Zahl alter und hochaltriger Menschen kontinuierlich zunimmt. Das seniorenfreundliche Köln will sich in seinen Angebotsstrukturen darauf einstellen. Es soll sich auszeichnen durch: − bedarfsgerechte und gut erreichbare, barrierefrei zugängliche Information und Beratung, − vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten Engagement und Selbsthilfe bereiter Seniorinnen und Senioren, − integrierte und passgenaue Angebote, die ein selbständiges Leben in der eigenen Wohnung such im hohen Alter und mit Handicaps ermöglichen, − ein in der Öffentlichkeit verankertes Bewusstsein für die Lebenssituation und Bedürfnisse alternder Menschen. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 191 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Eckpfeiler der kommunalen Seniorenarbeit sind die in den Stadtbezirken wirkenden Programme: Seniorenberatung, Senioren / Netzwerke, Entlastungsdienste für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen und haushaltsnahe Dienstleistungen − Rahmenkonzept der Kölner Bürgerhäuser und Bürgerzentren Ausgehend von städtischen Konzepten wie Leitbild der Stadt Köln, Leitlinien für ein soziales Köln etc. und übergeordneten Arbeitsprinzipien wie Prävention, Integration, Inklusion/Barrierefreiheit und Gender Mainstreaming arbeiten die Kölner Bürgerhäuser/-zentren nach der vom Rat 2007 verabschiedeten Rahmenkonzeption. Leitziele der Bürgerhäuser und Bürgerzentren: Die Bürgerhäuser und Bürgerzentren haben eine wesentliche Funktion in der Schaffung von Möglichkeiten zur Begegnung der Menschen. Sie bieten eine Infrastruktur sowohl zu eigenaktivem Handeln als auch zu konsumtiven Verhalten. Als lebendiger und offener Treffpunkt fördern sie den sozialen, kulturellen und politischen Dialog der Menschen. Die Bürgerhäuser und Bürgerzentren beteiligen sich mit ihren Angeboten aktiv an der Gestaltung des Stadtteils und des Stadtbezirks mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität für die Bevölkerung. Sie fördern die Integration aller Kulturen und sozialer Schichten, sowie die Verbindung zwischen den Generationen. Die Bürgerhäuser und Bürgerzentren verfolgen das Ziel möglichst viele Menschen zu aktivieren, um eigenverantwortliches Handeln zu erreichen und/oder für ehrenamtliches Engagement zu motivieren. Die Bürgerhäuser und Bürgerzentren sind Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil und im Stadtbezirk. Sie bilden eine Informationsplattform in Verbindung mit Beratungsleistungen. Die Leitziele der Bürgerhäuser und Bürgerzentren werden im Rahmen von Handlungsfeldern umgesetzt: − Handlungsfeld Kultur − Handlungsfeld Erziehung, Bildung und Qualifizierung − Handlungsfeld Beratung − Handlungsfeld Sozialraumorientierte Gemeinwesenarbeit − Handlungsfeld bürgerschaftliches und gesellschaftspolitisches Engagement − Handlungsfeld Ökologie − Handlungsfeld Gesundheitsförderung Die Handlungsfelder können je nach Ausrichtung der Einrichtung und den Gegebenheiten "vor Ort" eingeschränkt oder durch weitere inhaltliche Schwerpunkte ergänzt bzw. erweitert werden wie z.B. Wohnen, gesellschaftspolitische Bildung usw. Mit 11 der 14 Kölner Bürgerhäuser/-zentren werden jährlich auf Grundlage der Rahmenkonzeption Ziel- und Leistungsvereinbarungen abgeschlossen 192 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ „Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung Köln 2011“ Der Rat der Stadt Köln hat im Herbst 2011 die „Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung Köln 2011“ beschlossen und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt. Es handelt sich hierbei um ein strategisches Rahmenkonzept, mit dem Ziele, Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven für gerechte Bildungs- und Zukunftschancen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen beschrieben und Lösungsansätze erörtert werden. Das Konzept verfolgt eine lebenslaufbezogene Perspektive auf die Bildungsbereiche, sieht Kinderarmut, Inklusion und Integration als zentrale Herausforderungen und erörtert sozialräumliche Ansätze zur Verbesserung von Lebensverhältnissen und Bildungschancen. Die vorgeschlagenen Lösungen sind in öffentlichen Sitzungen aller neun Bezirksvertretungen mit einem um Bildungsakteure vor Ort erweiterten Teilnehmerkreis ausführlich erörtert worden. Die zahlreichen wertvollen Anregungen, Hinweise und Vorschläge sind in die Planungen aufgenommen worden. Vor diesem Hintergrund sind in den Folgejahren Konkretisierungsund Teilpläne entwickelt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt worden, zum Beispiel die „Spielplatzbedarfsplanung der Stadt Köln 2011“, der „Inklusionsplan für Kölner Schulen 2012“, die „Konkretisierung der Schulentwicklungsplanung Köln 2012“, die halbjährlichen „Statusberichte zum Ausbau der Kindertagesbetreuung in Köln“ (seit 2011), die „Schulentwicklungsplanung für die städtischen Berufskollegs und Weiterbildungskollegs in Köln 2015“ oder die „Kinder- und Jugendförderplanung Köln 2015 – 2020“ (in Vorbereitung). Die Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung der Stadt Köln wird in einer Publikation des Ministeriums für Arbeit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (2011) „Moderne Sozialplanung“ als Beispiel „guter Praxis“ vorgestellt. Besondere Erwähnung finden unter anderem der gewählte Planungsansatz einer „local governance“ und dass den Planungen unterliegende Indikatorenmodell der Sozialraumanalyse mit seinen zu Indizes zusammen gefassten Bildungs- und Sozialindikatoren auf kleinräumiger Ebene von Stadtteilen und Stadtvierteln Kölns. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/jugendhilfebericht_2011.pdf Kölner Bildungsbericht – Bildungsmonitoring 2012 Der Kölner Bildungsbericht schafft Transparenz im Bildungsgeschehen und stellt aussagefähige „Daten für Taten“ zur Verfügung. Er widmet sich besonders zentralen Fragestellungen wie den Übergängen zwischen den Schulformen bis hin zur Ausbildung und in den Beruf. Außerdem wird der sprachlichen Bildung in frühen Lebensphasen, dem informellen Lernen und der Bildungsberatung besonderer Stellenwert eingeräumt. Dabei richtet sich der Blick immer auch auf die Stadtbezirke und Stadtteile Kölns, beispielsweise um deutlich zu machen, wo Kinder und Jugendliche unter erschwerten Bedingungen aufwachsen, die die Bildungsbeteiligung und den Bildungserfolg beeinträchtigen können. Auch für Köln lässt sich nachweisen, dass Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in hohem Maße von der sozialen Herkunft abhängen und entsprechend sozialräumlich stark unterschiedlich verteilt sind. Gleichzeitig wird im Bildungsbericht beispielhaft aufgezeigt, dass präventive Maßnahmen wirksam sind. So konnte für die sprachliche Bildung und Förderung im Elementarbereich nachgewiesen werden, dass der Sprachförderbedarf geringer ist, je länger ein Kind eine Kindertageseinrichtung bereits besucht. Besonders auffällig waren die Ergebnisse bei Kindern mit Migrationshintergrund: mit jedem zusätzlichen Jahr in der Kita halbiert sich nahezu der Anteil, der Sprachförderung benötigt. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/bildungsbericht2012-barrierefrei.pdf Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 193 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Bildungsstrategie der Stadt Köln Für gerechte Bildungs- und Zukunftschancen verfolgt die Stadt Köln eine „Doppelstrategie“: Erstens wird entschieden in die Regelsysteme der Bildung investiert, um die Bildungs- und Entwicklungschancen aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu verbessern. Zweitens kommt die Stadt der zentralen Maxime städtischer Armutsbekämpfung in einem sozialräumlichen Bezug, „Ungleiches ungleich behandeln“, auch mit Blick auf das Handlungsfeld „Bildung, Jugend und Sport“ nach und fördert gerade solche Einrichtungen und Angebote noch einmal verstärkt, die vielen Kindern und Jugendlichen in prekären sozialen Lebenslagen verbesserte Bildungs- und Entwicklungschancen eröffnen. Es gibt in Köln eine Vielzahl von Präventionsangeboten für Kinder und Jugendliche. Im Folgenden sollen beispielhaft zwei „große Blöcke“, die gleichsam zentrale Bausteine der kommunalen Präventionskette in Köln darstellen, ausführlicher dargestellt werden. Mit Blick auf die Bildung von Kindern und Jugendlichen haben insbesondere der Ausbau der Kindertagesbetreuung und die schulische Ganztagsbildung einen ausgesprochen hohen bildungsund gesellschaftspolitischen Stellenwert: Für die Eltern spielt eine flexible und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung eine zentrale Rolle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Betreuungsaspekt). Für die Kinder selbst ergeben sich verbesserte Bildungschancen, insbesondere wenn sie aus benachteiligten Familien kommen (Bildungsaspekt). − Im laufenden Kindergartenjahres 2014/15 liegt die Versorgungsquote der Kindertagesbetreuung für unter 3-Jährige in Köln stadtweit bei 40% und hat sich damit seit dem Kindergartenjahr 2006/07 verfünffacht. Die Versorgungsquote für die 3-jährigen und älteren Kinder in Köln mit Kindergartenplätzen liegt bei 100%. Vor dem Hintergrund zukünftig voraussichtlich weiter stark steigender Geburten- und Kinderzahlen in Köln und einer weiter zunehmenden gesellschaftlichen Akzeptanz der Betreuung von Kleinkindern bestehen weiterhin erhöhte Ausbaubedarfe in der Kindertagesbetreuung. Dies dokumentieren auch die Ergebnisse einer jüngst als Vollerhebung durchgeführten, mehrsprachigen Befragung aller rund 30.000 Eltern mit unter 3-jährigen Kindern in Köln, nach der der gesamtstädtische Bedarf U3 bei 52% liegt. − Im Schuljahr 2014 / 2015 sind in Köln stadtweit 26.500 Plätze im Bereich der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich (OGS) an 155 Offenen Ganztagsschulen eingerichtet. Die gesamtstädtische Versorgungsquote liegt aktuell bei 75%. Auf der Grundlage aktueller Bedarfsabfragen und -analysen soll die Zahl der OGS-Plätze im nächsten Schuljahr 2015 /2 016 stadtweit auf 27.900 erhöht werden. Die Versorgungsquote liegt dann bei 78%. Der freiwillige kommunale Anteil an der Finanzierung des offenen Ganztags im Schuljahr 2014 / 2015 beträgt rd. 17 Millionen Euro. − Im Schuljahr 2014 / 2015 sind in Köln insgesamt 60 weiterführende Schulen gebundene Ganztagsschulen. Der Anteil der Ganztagsplätze an den Plätzen in den Eingangsklassen der weiterführenden Schulen in Köln liegt aktuell bei 65%. Im nächsten Schuljahr werden sich zwei weitere Schulen zu Ganztagsschulen weiterentwickeln. Die Versorgungsquote steigt dann auf 68%. − Gerade Kindertageseinrichtungen, die besonders vielen Kindern aus sozial benachteiligten Lebensverhältnissen verbesserte Bildungschancen eröffnen, werden in Köln zu Familienzentren weiterentwickelt und / oder erhalten zusätzliche finanzielle Förderungen als plusKITA-Einrichtungen und Kindertageseinrichtungen mit zusätzlicher Sprachförderung nach KiBiz. Im Kindergartenjahr 2014 / 2015 gibt es in Köln insgesamt 108 Familienzentren, weitere 6 werden im nächsten Kindergartenjahr dazu kommen. Familienzentren in Köln sind entsprechend den Empfehlungen des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen („Kleinräumige Auswahlkriterien zur Förderung von Kindertageseinrichtungen und Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 194 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Familienzentren mit besonderem Unterstützungsbedarf – Hinweise für Städte, Kreise und Gemeinden“) überwiegend in Stadtgebieten mit erhöhtem Armuts- und Bildungsrisiko eingerichtet. − Seit dem Kindergartenjahr 2014 / 2015 werden zudem insgesamt 128 Kindertageseinrichtungen in Köln als plusKITA-Einrichtungen und 401 Kindertageseinrichtungen als Einrichtungen mit zusätzlicher Sprachförderung nach den §§ 16a und b in Verbindung mit 21a und b KiBiz gefördert. Weitere 45 Kindertageseinrichtungen werden analog der plusKITA-Idee mit freiwilligen städtischen Mitteln gefördert, wodurch die „Bildungsgerechtigkeitsmittel“ des Landes verstärkt werden. − 50 Grundschulen, die nach einem Sozialindex der Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung ausgewählt wurden, erhalten erhöhte, noch über die regelmäßig geleisteten, freiwilligen städtischen Leistungen hinausgehende OGS-Fördermittel. Im Rahmen dieser Sozialindizierung wurden wohnortbezogene Schülerdaten mit kleinräumigen Informationen zu Anzahl und Anteil der Kinder im Grundschulalter, die in SGB IIBedarfsgemeinschaften leben, so miteinander verknüpft, dass eine Abschätzung des Armuts- und Bildungsrisikos der Schülerschaft jeder Grundschule in Köln ermöglicht wird. − Der Einsatz von Schulsozialarbeitern in Schulen folgt ebenfalls nach Kriterien der sozialen Benachteiligung, der Inklusion und der Integration. Aktuell werden in Köln von kommunaler Seite insgesamt 132 Stellen Schulsozialarbeit eingesetzt. Hier kommen zum Teil freiwillige städtische Fördermittel zum Einsatz, zum Teil – nach Auslaufen der Mittel im Rahmen des Bildungspaketes – Fördermittel des Landes. Mit seinen Versorgungsquoten in den Bereichen Kindertagesbetreuung für unter 3-Jährige, Offene Ganztagsschule im Primarbereich und Ganztag in der Sekundarstufe I belegt Köln im interkommunalen Vergleich in Nordrhein-Westfalen vordere Plätze. Hierin und auch in die erhöhte Förderung von Bildungsinstitutionen in Stadtgebieten mit erhöhtem Armuts- und Bildungsrisiko gehen – neben Landesförderungen – erhebliche städtische Eigenmittel ein. Die gesamten Aufwendungen des Dezernates für Bildung, Jugend und Sport liegen bei über 1 Milliarde Euro, wobei nur ein Viertel des Betrags durch Erträge, beispielsweise auch Landesfördermittel, gegen finanziert ist. Neben der Förderung von Bildungschancen im Kontext von Kindertageseinrichtungen und Schule, die vorgehend beispielhaft skizziert wurde, unternimmt das Bildungsdezernat der Stadt Köln weitere erhebliche Anstrengungen in vielen Handlungs- und Bildungsbereichen unter anderem in den Bereichen Familienberatung, Weiterbildung / Grundbildung / Volkshochschule, Kinder- und Jugendarbeit und Sportförderung. Trotz der beschriebenen Anstrengungen und Investitionen in den Bildungsbereich ist mit Blick auf hohe Kinderarmutsquoten gerade in den elf Sozialräumen in Köln gleichwohl festzuhalten, dass die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für gelingendes Aufwachsen und gleiche Bindungschancen für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiterhin sehr groß sind. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/bildung-und-schule/ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 195 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Kulturförderung Die Stadt Köln hat ein hohes Selbstverständnis als Kulturstadt anerkannt zu sein. Als größte Stadt in Nordrhein-Westfalen bietet sich daher ein sehr vielfältiges und aktives Bild der Kulturszene. Die Kulturförderung versteht sich in diesem Sinne auch als Querschnittsaufgabe, deren Wirkung in dem ersten Kulturbericht zu den Jahren 2013 und 2014 13 ausführlich beschrieben ist. Die folgende Bestandsanalyse der Kulturförderung in Köln bezieht ausschließlich auf die institutionalisierte Kulturförderung. Die institutionalisierte Kulturförderung, die von der Stadt angeboten wird umfasst alle Bereiche der Hochkultur mit Oper, Schauspiel, Gürzenich-Orchester, Puppenspiele und Museen sowie der Stadtbibliothek. Darüber hinaus ist das Historische Archiv dort angebunden. Die städtischen Angebote haben einen sehr starken räumlichen Bezug zum Innenstadtbereich und direkt angrenzenden Stadtteilen Kalk und Mülheim. Ein Angebot in den Sozialräumen findet sich Mülheim-Nord und Keupstraße mit den Depots 1 und 2 der Städtischen Bühnen, Kalk mit der Halle Kalk sowie in Chorweiler und Neubrück, in denen Stadtteilbibliotheken vorhanden sind 14. Neben der institutionalisierten Kulturförderung werden die Angebote der „freien Szene“ in den Sparten Bildende Kunst, Literatur, Theater, Tanz, Film, Musik, Popmusik und Interkultur finanziell unterstützt. Die Förderung konzentriert sich auf professionalisierte Angebote von Kultur in den unterschiedlichen Sparten und grenzt sich damit bewusst gegen das ausschließlich räumlich orientierte Angebot der „Veedelskultur“ ab. Die Förderung der „freien Szene“ wird wiederum in die Förderung von Kulturinstitutionen mit festen Spielstätten und in die Projektförderung differenziert, die sich sowohl auf Künstlerförderung (Einzelpersonen), als auch auf Ensembles und Gruppen und auch auf Projekte in den Spielstätten beziehen kann. Darüber hinaus werden Ateliers für Bildende Künstler und Proberäume für Gruppen der Popkultur angeboten. Der räumliche Bezug der institutionalisierten Kulturförderung von Spielstätten spiegelt sich ebenfalls mit einem deutlichen Schwerpunkt in der Innenstadt sowie auch in Ehrenfeld, Kalk und Sülz / Klettenberg. Die Nutzung von Ateliers und Proberäumen ist in den Sozialräumen Meschenich und Rondorf, Humboldt /Gremberg und Kalk und angrenzend an die Sozialräumen Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord und Bocklemünd / Mengenich vorhanden. Der Ausbau des kulturellen Angebotes in den Sozialräumen ist ein wichtiger Baustein für Verbesserung der Integration benachteiligter Gruppen in Arbeit, Bildung und in die Gemeinschaft. Ziel ist auch, durch die Einbindung der Kulturförderung in die Handlungsfelder und Maßnahmen in den Programmgebieten, die Kulturstadt Köln noch stärker auf die Randgebiete des Stadtgebietes auszuweiten. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/koelner-kulturbericht 13 14 Weitere Erläuterungen zum Kulturbericht der Stadt Köln können dem Anhang entnommen werden Eine Übersichtskarte zur Lage städtischer kultureller Einrichtungen (Museen, Ateliers/proberäumen, Theater und Kulturinstituten) findet sich im ersten Abschnitt der Bestandsanalyse (Themenfeld: Demographische und soziale Situation). Eine genauere Übersicht über die Lage der Einrichtungen kann den Karten für jeden Sozialraum im 2.1.1 entnommen werden. 196 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Themenfeld: Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung Klimaschutzkonzept - Zum Schutz des Klimas und der Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Köln Das Integrierte Klimaschutzkonzept umfasst übergreifend den gesamten Energie- und Mobilitätsbereich. Für die Erstellung des "Integrierten Klimaschutzkonzept Köln" wurden Aufträge in Höhe von 197.308 Euro erteilt. Mit dem Konzept liegt für Köln ein Programm vor, das bei ganzheitlicher Umsetzung erheblich dazu beiträgt, den begonnenen Klimaschutzprozess der Stadt Köln fortzusetzen und den Verpflichtungen aus dem Bürgermeisterkonvent nachzukommen, nämlich einer 20-prozentigen Steigerung der Energieeffizienz, einer 20prozentigen Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und einer 20-prozentigen Senkung der CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020. Das Konzept mit dem gesamten Energie- und Mobilitätsbereich hat der Rat der Stadt Köln im April 2014 zur Kenntnis genommen. Das Konzept leistet darüber hinaus einen Beitrag, die selbst auferlegten CO2-Minderungsziele zu erreichen und ergänzt das Kooperationsprojekt „Smart City Cologne“. Mit einem Beschluss hat der Rat 13 konkrete Maßnahmen aus dem Gesamtkonzept, für 2014 zur weiteren schnellen Bearbeitung und Einzelbeschlussfassungen auf den Weg gebracht und ermöglicht es weitere Fördermittel von Bund und Europäischer Union zu beantragen. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/umwelt-tiere/klima/integrierte-klimaschutzkonzepteenergie-und-verkehr Freiflächensystem der Stadt Köln Köln verfügt über ein gesamtstädtisches Freiflächensystem, das auf die Planungen von Fritz Schumacher in den 1920er Jahren zurückgeht. Die nachfolgenden Generationen haben kontinuierlich auf dieser Zielformulierung aufgebaut, ohne diese in Frage zu stellen. Heute ist dieses gesamtstädtische Freiflächensystem mit seinen wesentlichen Elementen, dem Innerer und Äußerer Grüngürtel und den verbindenden radialen Grünzügen, ein wesentliches Element der Stadtstruktur, das sowohl aus klimatischer, ökologischer als auch erholungsfunktionaler Sicht von großer Bedeutung ist. In den zurückliegenden Jahren konnten hierauf aufbauend weitergehende Ziele formuliert werden um das Freiflächensystem weiter zu entwickeln und weiter zu qualifizieren. Die Ausweisung von Kompensationsflächenpools in den radial vom Äußeren Grüngürtel zur Stadtgrenze führenden Grünzügen, die Weiterentwicklung in die Region (RegioGrün) und die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für den Äußeren Grüngürtel sowie die geplante Verlängerung des Inneren Grüngürtels sind als vorausschauende Strategie vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt und des Klimawandels zu verstehen. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/projekte/regiogruen http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/projekte/ Stadtklima in Köln Die Stadt Köln hat das Projekt „Klimawandelgerechte Metropole Köln“, zusammen mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NORDRHEIN-WESTFALEN, dem Deutschen Wetterdienst und den Stadtentwässerungsbetrieben Köln durchgeführt und die Ergebnisse in der Studie: „Fachbericht 50: Klimawandelgerechte Metropole Köln - Abschlussbericht“ publiziert. Die Studie hat deutlich gezeigt, dass es zukünftig in Köln heißer wird und dass Wetterextreme (Starkregenereignisse) zunehmen werden. Daher ist es wichtig Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 197 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um sich an den nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandel anzupassen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass schon heute eine deutliche Aufheizung (Wärmeinsel) der dicht bebauten Stadtteile und der Innenstadt gegenüber dem Umland besteht. Die im Rahmen der Studie durchgeführten Messungen zeigten Temperaturdifferenzen von bis zu 10 Grad. In der Zukunft werden die heißen Tage, mit Temperaturen von über 30°C und die Sommertage, mit Temperaturen von über 25°C in Köln deutlich zunehmen. Dabei können Maximaltemperaturen von über 40°C erreicht werden. Die Zahl der Sommertage wird bis Mitte des Jahrhunderts für das Stadtgebiet Köln im Vergleich zu den derzeitigen klimatischen Verhältnissen, um 30 bis 70 Prozent zunehmen und die Zahl der heißen Tage kann sich sogar verdoppeln. Planungshinweiskarte: Die Planungshinweiskarte zeigt für das gesamte Stadtgebiet auf, welche zukünftige Wärmebelastung zu erwarten ist. Sie gibt Hinweise welche Gebiete besonders vom Klimawandel betroffen sein werden und welche wichtigen Kaltluftentstehungsgebiete im Stadtgebiet noch vorhanden sind. Sie gilt als wichtige Grundlage für Auswertungen zur Betroffenheit einzelnen Stadtteile beziehungsweise -bezirke. Mit der Darstellung − der Anzahl der heißen Tage für die Periode 2021 bis 2050 (als Maß für die zu erwartende Wärmebelastung), − der Verteilung der Grünzüge in der Stadt (als potentielle Frisch- und Kaltluftproduktionsflächen), − den Kaltluftflüssen (als Maß für die Möglichkeit der Verminderung der innerstädtischen Wärmebelastung), − der Windrose (woher weht der Wind wie häufig?), werden in der Planungshinweiskarte Größen zusammengeführt, welche die siedlungsklimatische Situation und das Leben der Menschen in der Stadt beschreiben. Dadurch hilft diese Karte, die Empfindlichkeit der Flächen bei Nutzungsänderungen und den resultierenden klimatischen Folgen erkennen und bewerten zu können. Die Flächen der hoch und sehr hoch belasteten Gebiete können hierbei als klimatische Sanierungsgebiete eingestuft werden, in denen sich Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas aufdrängen, während die klimaaktiven, beziehungsweise sehr klimaaktiven Flächen eine sehr hohe Empfindlichkeit bei nutzungsändernden Eingriffen, Versiegelung und Bebauungsverdichtungen aufweisen. Diese beiden Klassen sollten als „Stadtklimatische Ausgleichsflächen“ in ihrer klimatischen Funktion erhalten bleiben. Wichtige Eckpunkte einer klimawandelgerechten Planung sind die Freihaltung von Kaltluftentstehungsgebieten und Frischluftschneisen, die Durchgrünung der Stadt, aber auch die Berücksichtigung der Belange des Klimawandels bei Planverfahren. Betroffenheit: Der Stadtbewohner befindet sich in permanentem Austausch mit seinem urbanen Umfeld. Bewegt er sich im Freien, zum Beispiel in der Innenstadt zum Einkaufen, zum Spazierengehen im Park oder ist er mit dem Rad unterwegs zum Arbeitsplatz, so wirken auf ihn die Lufttemperatur, die Luftfeuchte, die Luftströmung und die Sonnenstrahlung ein. Im Gegensatz Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 198 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ zum Aufenthalt im Freien ergeben sich beim Aufenthalt in Gebäuden andere Situationen. Hier werden Wohlbefinden sowie Wärmestress wesentlich durch die Innenraumtemperatur und Luftfeuchte in den Räumen bestimmt. Einerseits lassen sich durch technische Einrichtungen wie Klimaanlagen optimale Innenraumtemperaturen erreichen. Andererseits können durch das hohe Wärmespeichervermögen der Gebäudehülle insbesondere nachts hohe Wärmebelastungen auftreten, falls keine entsprechenden Hilfsmittel vorhanden sind. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/umwelt-tiere/klima/das-projektklimawandelgerechte-metropole-koeln Themenfeld Wirtschaft und Qualifizierung / Wohnen: Stadtentwicklungskonzept Wohnen und Handlungskonzept Preiswerter Wohnungsbau / Kooperatives Baulandmodell Das am 11.02.2014 vom Rat beschlossene Stadtentwicklungskonzept (StEK) Wohnen sowie das im Vorgriff bereits am 02.11.2010 beschlossene Handlungskonzept Preiswerter Wohnraum formulieren u. a. spezifische Ziele und Leitlinien der Kölner Wohnungspolitik, die auch auf das Integrierte Handlungskonzept EFRE anzuwenden sind: − Ziel 3: Sicherung und Neubau öffentlich geförderter Wohnungen − Ziel 4: Anpassung der Wohnungsbestände gemäß der Anforderungen des demographischen Wandels und des Klimawandels − Ziel 5: Nachhaltig angelegte Wohnungspolitik − Ziel 6: Steigerung der Wohnzufriedenheit − Ziel 7: Abschluss einer Vereinbarung mit der Wohnungswirtschaft zur partnerschaftlichen Lösung der bevorstehenden Aufgaben in Neubau und Bestand − Leitlinie 2: Innenentwicklung vor Außenentwicklung − Leitlinie 3: Sozialen Ausgleich unterstützen – soziale Schieflagen vermeiden − Leitlinie 4: Partnerschaftliche Quartiersentwicklung fördern Zur Erreichung der Ziele und Leitlinien der Kölner Wohnungspolitik wird zurzeit ein Handlungsprogramm mit 22 Maßnahmen in acht Handlungsfeldern umgesetzt. Insbesondere der mit dem Konzept begonnene, intensive Dialog mit der Wohnungswirtschaft ist eine wichtige Voraussetzung für quartierbezogenen Partnerschaften, die sich im EFRE Handlungsprogramm wiederfinden. Der Rat der Stadt Köln hat zudem am 17.12.2013 den Beschluss zum Kooperativen Baulandmodell Köln gefasst, um die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums in Köln anzukurbeln. Das Kooperative Baulandmodell Köln nimmt diejenigen, die von einer Bodenwertsteigerung profitieren, in die Pflicht, einen definierten Teil der geplanten Wohneinheiten für den geförderten Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen und sich stärker als bisher an den Folgekosten der Bauleitplanung zu beteiligen. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/stadtentwicklung/wohnen Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 199 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Einzelhandels- und Zentrenkonzept (EHZK) Das EHZK wurde am 17.12.2013 vom Rat der Stadt Köln beschlossen. Er ist die wesentliche Handlungsgrundlage zur Sicherung und Stärkung des Kölner Zentrensystems, als Rückgrat der räumlich-funktionalen Ordnung der Stadt sowie zur Sicherung einer Wohnortnahen Nahversorgung. Das EHZK definiert für alle 80 Kölner Geschäftszentren konkrete Handlungsempfehlungen bezüglich Ausstattung, Branchenmix und enthält Aussagen bezüglich Handlungserfordernissen für unterversorgte Bereiche. Wesentliche Aussagen des EHZK sind in den Zentrenpässen der Programmgebiete wiedergegeben. Weitere Informationen unter: http://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/stadtentwicklung/versorgung/einzelhandelsund-zentrenkonzept-1 Stadtentwicklungskonzept Wirtschaft Vor dem Hintergrund eines verstärkten Wettbewerbs um Betriebe, gerade auch des produzierenden Gewerbes, steigt die Bedeutung von geeigneten Konzepten die es ermöglichen, frühzeitig und angemessen auf die verschiedenen Bedarfe an Fläche und Infrastruktur zu reagieren. Den Wirtschaftsstandort Köln langfristig zu stabilisieren und zu stärken ist das Ziel des in Planung befindlichen Stadtentwicklungskonzeptes Wirtschaft. Wesentlicher Bestandteil ist dabei die Herausarbeitung der Flächenbedarfe, Flächenpotenziale und ihrer Verfügbarkeit sowie die Darstellung von Konflikten der Flächennutzung in Bezug auf Freiraum, Gewerbe-, Wohn- und Einzelhandelsnutzung. Die Herausforderung ist dabei die verschiedenen Interessen und Bedarfe an Fläche nachhaltig und ressourcenschonend zu erfüllen. Themenfeld Öffentlicher Raum / städtebauliche Situation: − teilräumliche Entwicklungsplanungen (Rechtsrheinische Entwicklungskonzept Teilraum Nord, Handlungsprogramm Rechtsrheinische Perspektiven) − Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Köln − Stadtentwicklungskonzept Wohnen − Handlungskonzept zur Kölner Behindertenpolitik − Köln Mobil 2015 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 200 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 2: Anteil der Radfahrerinnen und Radfahrer in den elf Sozialräumen Sozialräume Stadtteile Anteil Fahrradnutzung am Anteil aller Wege in % Bickendorf, Westend und Ossendorf Bickendorf 7 Ossendorf 16 Bilderstöckchen Bilderstöckchen 8 Blumenberg, Chorweiler und SeebergNord Blumenberg 7 Chorweiler 7 Seeberg 7 Bocklemünd / Mengenich Bocklemünd / Mengenich 3 Buchheim und Buchforst Buchheim 5 Buchforst 6 Höhenberg 5 Vingst 7 Kalk 9 Humboldt / Gremberg 8 Meschenich 6 Rondorf 9 Mülheim-Nord und Keupstraße Mülheim 8 Ostheim und Neubrück Ostheim 4 Neubrück 14 Porz 6 Finkenberg k.A. Gremberghoven 9 Eil 9 gesamt 12 Höhenberg und Vingst Humboldt / Gremberg und Kalk Meschenich und Rondorf Porz-Ost, und Eil Stadt Köln Finkenberg, Gremberghoven Quelle: Haushaltsbefragung zum Verkehrsverhalten, 2006 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 201 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 3: Anteil an Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern am Gesamtbestand sowie Wohneinheiten der GAG (Stand 2013) Programmgebiet Stadt Köln Anteil Ein- und Zweifamilienhäuser Anteil Mehrfamilienhäuser GAG-Bestand (Wohneinheiten) Bickendorf, Westend und Ossendorf 61% 39% 4.345 Bilderstöckchen 45% 55% 795 Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord 59% 41% 1.918 Bocklemünd / Mengenich 68% 32% 1.332 Buchheim und Buchforst 40% 60% 3.501 Höhenberg und Vingst 29% 71% 4.535 Humboldt / Gremberg und Kalk 14% 86% 2.799 Meschenich und Rondorf 86% 14% 332 Mülheim-Nord und Keupstraße 24% 76% 800 Ostheim und Neubrück 70% 30% 1.438 Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil 68% 32% 32 Stadt Köln 59% 41% 41.601 Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 202 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 4: Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen in Prozent in den einzelnen Stadtteilen der elf Sozialräume Anteil an öffentl. geförderten Wohnungen (Typ A) 2013 in Prozent 81,9 30,7 Stadt Köln 10,713,2 7,4 Finkenberg Eil Gremberghoven Neubrück Ostheim 0 1,1 Porz 13,9 8,5 Mülheim 0,9 Meschenich Rondorf Kalk Humboldt- Gremberg Höhenberg Vingst Buchheim Buchforst Bocklemünd/… Seeberg 25,7 20,725,9 12 10,8 7,1 10,211,2 6,2 Chorweiler Blumenberg Bilderstöckchen Ossendorf Bickendorf 28,6 22,1 22 11,1 - Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 203 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 5: Kaufkraftindex nach Stadtteilen in den elf Sozialräumen - 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Kaufkraftindex Bickendorf Ossendorf Bilderstöckchen Blumenberg Chorweiler Bocklemünd / Mengenich Buchheim Buchforst Höhenberg Vingst Humboldt-Gremberg Kalk Meschenich Rondorf Mülheim-Nord / Keupstr. Ostheim Neubrück Porz Finkenberg Eil Stadt Köln 85 90 95 Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 100 105 110 115 204 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 6: Wohnzufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrer Wohnungen und ihrem Wohnumfeld im Programmgebiet (2009) Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 205 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 7: Anteil an Grünflächen pro Einwohner im Programmgebiet (m² je Einwohner) Sozialraum Kleingartenanlage Kinderspielplatz Grünanlage Friedhof Landschafts-plan sonstiges Forst Grün + Fors get samt Bickendorf, Westend und Ossendorf 1,7 2,1 5,8 0,0 0,0 0,0 0,0 5,8 9,6 Bilderstöckchen 0,0 Blumenberg, Chorweiler und SeebergNord 0,7 0,7 0,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,7 1,4 2,2 8,9 0,0 0,0 0,0 3,3 12,2 15,1 Bocklemünd / Mengenich 0,0 1,0 4,8 1,9 0,0 0,0 11,5 16,3 20,1 Buchheim und Buchforst 0,0 1,0 4,5 0,0 0,0 0,5 0,0 4,5 5,5 Höhenberg und Vingst 0,8 1,2 2,4 0,0 0,0 0,0 1,2 3,6 5,9 Humboldt / Gremberg und Kalk 1,1 1,1 2,3 0,0 0,0 0,0 0,0 2,3 4,6 Meschenich und Rondorf 0,6 1,2 3,0 0,6 0,0 0,0 9,7 12,7 15,2 Mülheim-Nord und Keupstraße 0,0 1,8 0,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,9 2,8 Ostheim und Neubrück 1,0 Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil 0,0 Durchschnitt Köln 1,0 2,0 0,0 0,0 0,5 2,0 3,9 6,9 1,3 1,7 26 m² 0,4 0,0 0,0 0,4 2,2 3,9 60m² Quelle: Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 206 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 207 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anteil an Grünflächen an der Gesamtfläche im Programmgebiet (in %) Sozialraum Kleingartenanlage Kinderspielplatz Grünanlage Friedhof Landschaftsplan Forst Grün + Forst sonstiges gesamt Bickendorf, Westend und Ossendorf 0,6 0,1 0,7 0,1 0,1 0,0 0,1 0,8 1,7 Bilderstöckchen 0,9 Blumenberg, Chorweiler und SeebergNord 0,1 0,1 1,0 0,2 0,0 0,0 0,0 1,0 2,3 0,1 0,9 0,0 0,0 0,0 0,7 1,6 1,8 Bocklemünd / Mengenich 0,0 0,0 0,2 0,1 0,1 0,0 1,3 1,4 1,7 Buchheim und Buchforst 0,2 0,0 0,3 0,1 0,0 0,0 0,1 0,4 0,8 Höhenberg und Vingst Humboldt / Gremberg und Kalk 0,2 0,0 0,2 0,1 0,0 0,0 0,5 0,6 1,0 0,2 0,1 0,4 0,3 0,0 0,0 0,3 0,7 1,3 Meschenich und Rondorf 0,1 0,0 0,1 0,1 0,2 0,1 0,4 0,6 1,1 Mülheim-Nord und Keupstraße 0,1 0,1 0,4 0,2 0,0 0,0 0,0 0,4 0,8 Ostheim und Neubrück 0,1 Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil 0,1 0,0 0,2 0,0 0,0 0,0 0,3 0,5 0,7 0,1 0,2 0,2 0,0 0,0 0,2 0,4 0,8 Quelle: Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 208 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 209 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anteil an Grünflächen pro Einwohnerin und Einwohner im Sozialraum (m² je Einwohnerin und Einwohner) 500m Pufferzone Sozialraum Kleingartenanlage Kinderspielplatz Grünanlage LandschaftsFriedhof plan Forst Grün +Fors get samt Bickendorf, Westend und Ossendorf 59,2 8,3 75,4 13,7 13,7 0,0 7,5 82,9 177,9 Bilderstöckchen 46,1 Blumenberg, Chorweiler und SeebergNord 9,2 5,0 51,1 7,9 0,0 0,0 0,0 51,1 110,2 6,7 66,5 0,4 0,7 0,0 49,9 116,4 133,4 Bocklemünd / Mengenich 3,8 4,8 52,7 41,2 44,1 1,0 414,9 467,6 562,4 Buchheim und Buchforst 25,6 4,5 38,1 12,5 0,0 4,0 19,0 57,1 103,7 Höhenberg und Vingst Humboldt / Gremberg und Kalk 32,9 7,5 29,7 11,5 0,0 0,8 79,3 109,0 161,7 8,3 4,0 15,5 10,0 0,0 0,0 13,2 28,6 50,9 Meschenich und Rondorf 8,5 3,0 13,3 6,7 20,0 10,9 42,4 55,8 104,9 Mülheim-Nord und Keupstraße 4,6 5,5 23,9 12,0 0,0 0,0 1,8 25,7 47,8 7,8 41,7 0,0 1,5 3,9 68,6 110,3 153,9 6,0 17,3 13,8 0,0 2,2 13,4 30,6 57,8 Ostheim und Neubrück 29,9 Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil 5,2 Quelle: Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, Amt für Stadtentwicklung und Statistik sonstiges 210 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 211 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 8: Von Lärmbelastung besonders betroffene Bereiche im Sozialraum Meschenich und Rondorf Sozialraum Straßenverkehr Deutsche Bahn AG Meschenich und Rondorf Belastungsachsen − Brühler Landstraße zwischen Weststraße und Schulstraße − Brühler Landstraße in Teilbereichen von Höningen − Zaunhofstraße zwischen Alte Kölnstraße und Am Kradepool − Rodenkirchener Straße von Adlerstraße bis BAB 555 − Straßenzug Rondorfer zwischen Hauptstraße / Kapellenstraße von Am Höfchen bis Bödinger Hof Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik HGK und KVB Flugverkehr BImSchG Anlage Auf den südöstlichen Bereich von Rondorf wirken Immissionen aus den südlich / südöstlich gelegenen IVU-Anlagen und Hafenanlage ein. 212 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 213 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 9: Luftqualität und Schadstoffbelastung Laut 39. BImSchV gelten folgende Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit: − NO2: der über ein Kalenderjahr gemittelte Immissionsgrenzwert liegt bei 40 µg pro m3; der über eine volle Stunde gemittelte Immissionsgrenzwert beträgt 200 µg pro m3, bei 18 zugelassenen Überschreitungen im Kalenderjahr. − PM10:der über ein Kalenderjahr gemittelte Immissionsgrenzwert liegt bei 40 µg pro m3; der über den Tag gemittelte Immissionsgrenzwert beträgt 50 µg pro m3, bei 35 zugelassenen Überschreitungen im Kalenderjahr. In die Berechnung sind alle Straßen mit einem DTV-Wert (durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung) von über 4000 Kfz / 24h berücksichtigt. Weiterhin sind alle Gebäude bis zu einer Entfernung von 35 m zur Straßenmitte eingeflossen. Die Konzentrationen sind im Ergebnis in einer Immissionshöhe von 1,5 m an der Gebäudefassade dargestellt. Da es sich um ein Screening und keine Detailbetrachtung handelt, können die Ergebnisse lediglich als Hinweis auf eine problematische Belastung gewertet werden. Bei Überschreitungen von Grenzwerten werden Ursachenanalysen durchgeführt und es sind Luftreinhaltepläne aufzustellen, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität festgelegt werden. Eine Maßnahme für das Kölner Stadtgebiet ist die Einführung der Umweltzone. Aus einer stadtweiten Screeningberechnung der Kfz-bedingten Luftschadstoffe wurde die Belastung für die Sozialräume ausgewertet. Die Immissionsbelastung wurde sowohl für Feinstaub (PM10) als auch für Stickstoffdioxid (NO2) berechnet, wobei in der Schlussbetrachtung lediglich der Luftschadstoff Stickstoffdioxid als problematische Größe mit den häufigsten Überschreitungen herangezogen wurde. Zum Messen der Luftschadstoffbelastung gibt es im Jahr 2015 in Köln 5 kontinuierliche Messstellen und 11 Passivsammler. Davon befindet sich direkt im Sozialraum Meschenich, nördlich der Brühler Landstraße, ein Passivsammler, der die Stickstoffdioxidbelastung erfasst. Nachfolgend werden für den Sozialraum Meschenich und Rondorf die aktuellen Schwerpunkte der Luftbelastung, auf Basis der Screening-Ergebnisse, dargestellt. Als Schwerpunkte werden dabei lediglich diejenigen Straßen einbezogen, die in der Screeningberechnung eine Stickstoffdioxidbelastung von über 40µg pro m³ erzielten und damit Hinweise auf eine problematische Belastung geben. Meschenich und Rondorf Für den Sozialraum Meschenich und Rondorf lassen sich, auf Basis der Screeningberechnungen, die Hauptdurchgangsstraßen als Belastungsschwerpunkte identifizieren. Im Stadtteil Rondorf ergibt sich die Rodenkirchener Straße zwischen Autobahnunterführung und Habichtstraße sowie zwischen Hahnenstraße und Kapellenstraße als Schwerpunkt der Luftbelastung. Weiterhin zeigen die Berechnungen für die Kapellenstraße zwischen Rodenkirchener Straße und Büdingerstraße eine hohe Belastung an. Für den Stadtteil Meschenich liegt für die Brühler Landstraße zwischen der Straße Auf der Ronne und der Alten Fischenicher Straße eine hohe Belastung vor. Messungen mittels eines Passivsammlers bestätigen diesen Hinweis, und stellen an dieser Stelle Überschreitungen des Grenzwertes der 39. BImSchV fest. 214 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 10: Erläuterungen zur Erhebung der Lärmbelastung nach Europäischer Umgebungslärmrichtlinie Außer für die Lärmvorsorge (Planfeststellungsverfahren) gibt es in Deutschland jedoch keine gesetzlich festgelegten Grenzwerte. Ebenso sind das Berechnungsverfahren und die Definition einer erheblichen Belastung in Deutschland nicht einheitlich, sondern je nach Emittent und Verfahren unterschiedlich. Vorrangig wurde daher bei den nachfolgenden Auswertungen auf die Kartierung nach EU-Umgebungslärmrichtlinie zurückgegriffen, bei der, basierend auf einem innerhalb der Europäischen Union (EU) einheitlichen Verfahren, die Ermittlung der Belastung durch Umgebungslärm erfolgt und die als eine wesentliche Informationsgrundlage über gegebene Lärmbelastungen anzusehen ist. Neben Lärmkarten mit flächigen Darstellungen der Lärmbelastungen werden bei dieser Kartierung auch die Lärmbelastungen an Gebäudefassenden erfasst. In einem weiteren Schritt werden mit Hilfe dieser Fassadenbelastungen die Lärmbelastungen der Einwohner der Gebäude ermittelt. Unter Umgebungslärm werden gemäß der EU-Richtlinie belästigende und gesundheitsschädliche Geräusche im Freien, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden und die von Verkehrsmitteln wie dem Straßenverkehr, den Eisenbahnen, Flugzeugen, sowie von Industriegeländen und großen Häfen ausgehen, verstanden. Sport-, Freizeit- und Nachbarschaftslärm, Lärm durch Tätigkeiten innerhalb von Wohnungen und Lärm am Arbeitsplatz werden nicht durch die EU-Umgebungslärm-Richtlinie erfasst. Auslösewerte wurden mit Runderlass des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) vom 07.02.2008) definiert: „Lärmprobleme im Sinne des § 47 d Absatz 1 BImSchG liegen auf jeden Fall vor, wenn an Wohnungen, Schulen, Krankenhäusern oder anderen schutzwürdigen Gebäuden ein LDEN von 70 dB(A) oder ein LNight von 60 dB(A) erreicht oder überschritten wird. Dies gilt nicht in Gewerbe- oder Industriegebieten nach §§ 8 und 9 der Baunutzungsverordnung sowie in Gebieten nach § 34 Absatz 2 des Baugesetzbuches mit entsprechender Eigenart.“ Für den Fluglärm sind Schutzziele für die Lärmaktionsplanung in rechtsverbindlicher Weise in § 14 des Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm geregelt. Vor diesem Hintergrund hat das MUNLV für Fluglärm die Auslösewerte von 65 dB(A) (LDEN) und 55 dB(A) (LNight) definiert. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 11: Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote 215 216 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 217 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 12: Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 an städtischen allgemeinbildenden Schulen am Wohnort (Schuljahr 2014 / 2015) absolut Sozialraum / Stadt Quoten in Prozent InsHaupt- Real- Gesamt- Gymna- Förder- Haupt- Real- Gesamt- Gymna- Fördergesamt schule schule schule sium schule schule schule schule sium schule Bickendorf, Westend und Ossendorf 811 145 295 80 261 30 17,9 36,4 9,9 32,2 3,7 Bilderstöckchen 456 96 117 68 138 37 21,1 25,7 14,9 30,3 8,1 Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord 970 204 249 255 201 61 21,0 25,7 26,3 20,7 6,3 Bocklemünd / Mengenich 286 60 64 80 48 34 21,0 22,4 28,0 16,8 11,9 Buchheim und Buchforst 554 90 159 131 167 7 16,2 28,7 23,6 30,1 1,3 Höhenberg und Vingst 773 163 207 197 166 40 21,1 26,8 25,5 21,5 5,2 1.013 257 309 173 221 53 25,4 30,5 17,1 21,8 5,2 Meschenich und Rondorf 355 29 102 101 114 9 8,2 28,7 28,5 32,1 2,5 Mülheim-Nord und Keupstr. 353 107 77 101 46 22 30,3 21,8 28,6 13,0 6,2 Ostheim und Neubrück 700 151 228 94 189 38 21,6 32,6 13,4 27,0 5,4 Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil 774 113 238 189 184 50 14,6 30,7 24,4 23,8 6,5 7.045 1.415 2.045 1.469 1.735 381 20,1 29,0 20,9 24,6 5,4 23.129 3.098 5.450 4.669 8.975 937 13,4 23,6 20,2 38,8 4,1 Humboldt / Gremberg und Kalk Summe Sozialräume Stadt Köln Quelle: Stadt Köln, Amt für Schulentwicklung und Amt für Stadtentwicklung und Statistik (Statistisches Informationssystem) 218 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 219 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Anhang 13: Bevölkerungs- und Sozialstruktur in den Quartieren Sozialraum Meschenich und Rondorf Bevölkerungs- und Sozialstruktur der Quartiere im Sozialraum Meschenich und Rondorf Jugendquotient Altenquotient Quote Betreuungsquote U10 Gymnasiastenquote Entwicklung 2007 - ’13 Anteil der Einwohner unter 18 Jahre an den Einwohnern von 18 – unter 65 Jahre Anteil der Einwohner ab 65 Jahre an den Einwohnern von 18 - unter 65 Jahre Anteil der Empfänger von Grundsicherung im Alter an allen Einwohnern ab 65 Jahre mit Hauptwohnsitz Anteil der in KiTa, Tagespflege und OGTS betreuten Kinder an allen Kindern unter 10 Jahre Anteil der Gymnasiasten an allen Schülern der Klassen 7 - 9 im Schuljahr 2014/15 Angabe in Prozentpunkten Rondorf-Mitte Einwohnerstruktur Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Arbeitslose Insgesamt Migrationshintergrund (%) Jugendquotient Altenquotient Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote insgesamt Quote 2007 2.086 14,1 21,7 32,3 70 4,3 11 4,9 7 1,6 52,8 x x x Entwicklung 2007 bis '13 72 6,5 2,6 1,5 27 1,4 19 6,3 10 2,1 15,3 x x x 2013 2.158 20,6 24,3 33,8 97 5,7 30 11,2 17 3,7 68,1 30,3 50 4,6 Haushalte 1.056 mit Kindern (%) 18,8 alleinerziehend 19,2 31 0,6 -1,7 1,1 1.087 19,4 17,5 30,9 Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 Senioren 29,8 Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote Alter Teil von Rondorf, enthält Nahversorgungszentrum, hauptsächlich Einfamilienhausbebauung, geringfügige Anteile mit Geschosswohnungsbau, Datenprofil unauffällig, hoher Altenquotient, weitere Gewinnung von Ehrenamtlichen. Hochkirchen Einwohnerstruktur Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Arbeitslose Insgesamt Migrationshintergrund (%) Jugendquotient Altenquotient Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote insgesamt Quote 2007 2.370 19,1 27,9 36,8 69 3,8 16 5,0 5 0,9 47,7 x x x Entwicklung 2007 bis '13 2 4,3 -0,5 1,4 -19 -1,0 -7 -2,0 4 0,7 24,6 x x x 2013 2.372 23,4 27,4 38,2 50 2,8 9 3,0 9 1,6 72,3 39,5 47 4,0 Haushalte 1.116 mit Kindern (%) 22,8 alleinerziehend 19,3 3 0,6 0,2 3,3 1.119 23,4 19,5 32,2 Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 Senioren 28,9 Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote Hauptsächlich Wohnbebauung aus den 1950er und 1960er Jahren, im Wesentlichen Ein- und Zweifamilienhausbebauung, (Errichtung einer temporären Unterkunft für Flüchtlinge geplant), Ausbau des ehrenamtlichen Engagements, sehr hoher Altenquotient, überdurchschnittlich gute soziale Lage. Rondorf-West Einwohnerstruktur Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Insgesamt Migrationshintergrund (%) Jugendquotient Altenquotient Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote Arbeitslose insgesamt Quote 2007 1.327 20,6 27,2 46,5 61 6,4 12 7,4 . 0,6 43,1 x x x Entwicklung 2007 bis '13 -50 6,6 6,2 5,7 -1 0,2 10 4,0 . 1,1 27,0 x x x 2013 1.277 27,2 33,4 52,2 60 6,6 22 11,4 6 1,7 70,1 36,0 34 6,0 Haushalte 612 mit Kindern (%) 23,9 alleinerziehend 20,5 -28 0,9 -0,5 4,4 584 24,8 20,0 39,2 Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 Senioren 34,8 Überwiegend Wohnbebauung aus den 1950er und 1960er Jahren, zum Teil auch Geschosswohnungsbau (Hochhäuser), Ausbau des ehrenamtlichen Engagements, ausgesprochen hoher Altenquotient. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 220 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Rondorf-Ost Einwohnerstruktur Insgesamt Migrationshintergrund (%) Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Jugendquotient Altenquotient Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote Arbeitslose insgesamt Quote 2007 3.471 25,6 38,9 14,6 184 5,9 51 7,6 14 4,3 57,8 x x x Entwicklung 2007 bis '13 -261 1,0 -11,1 4,7 -41 -0,7 -7 2,3 9 1,2 14,6 x x x 2013 3.210 26,6 27,8 19,3 143 5,2 44 9,9 23 5,5 72,4 47,0 74 4,1 Haushalte 1.337 mit Kindern (%) 39,9 alleinerziehend 18,6 -12 -9,9 3,3 4,1 1.325 30,0 21,9 19,1 Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 Senioren 15,0 Überwiegend Wohnbebauung jüngeren Entstehungsdatums (ab 1970er Jahre), zum Teil auch Geschosswohnungsbau (unauffällige Bewohnerschaft), Ausbau des ehrenamtlichen Engagements, Datenprofil unauffällig. Höningen Einwohnerstruktur Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Insgesamt Migrationshintergrund (%) Jugendquotient Altenquotient Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote Arbeitslose insgesamt Quote x 2007 353 15,6 15,8 39,0 22 8,6 . 3,7 . 1,1 58,8 x x Entwicklung 2007 bis '13 54 6,3 6,5 -7,7 14 2,6 . 10,9 . 0,1 -2,0 x x x 2013 407 21,9 22,3 31,3 36 11,2 7 14,6 . 1,2 56,8 . 15 7,7 Haushalte 189 mit Kindern (%) 13,2 alleinerziehend 12,0 10 8,4 8,9 0,6 199 21,6 20,9 27,1 Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 Senioren 26,5 Splittersiedlung Höningen, Baggerseen und Friedhof sind ausgenommen aus Sozialraum, Renaturierungsmaßnahmen in einem räumlich weiter gefassten Bereich denkbar (analog Regionale 2010 Projekt), Sperrbezirksverordnung greift, hoher Altenquotient, unbewohnter Außenbereich Teil des Quartiers. Alt-Meschenich Einwohnerstruktur Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Insgesamt Migrationshintergrund (%) Jugendquotient Altenquotient Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote Arbeitslose insgesamt Quote 2007 2.230 23,2 26,6 31,7 136 7,8 41 13,5 4 0,9 47,2 x x x Entwicklung 2007 bis '13 48 6,5 1,1 1,7 1 -0,2 10 1,9 2 0,4 20,7 x x x 2013 2.278 29,7 27,7 33,4 137 7,6 51 15,4 6 1,3 67,9 15,2 53 4,7 Haushalte 1.028 mit Kindern (%) 23,4 alleinerziehend 19,5 15 -1,5 -3,3 2,4 1.043 21,9 16,2 28,1 Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 Senioren 25,7 Diverse kleinere Baulücken zur Ergänzung des Wohnungsbaus vorhanden, Ein- und Zweifamilienhäuser aus den 1950er und 1960er Jahren, soziale Infrastruktur (Grundschule, Kindergärten, Sportplatz), sehr gering bewohnter Außenbereich nahe Neu Engeldorfer Hof, Landwirtschaftliche Nutzung, Reithalle, Kiesgruben außerhalb des Sozialraums, hier Renaturierungsmaßnahmen denkbar (analog Regionale 2010 Projekt), allerdings weitere Abkiesung bis 2029. Meschenich-Mitte Einwohnerstruktur Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Insgesamt Migrationshintergrund (%) Jugendquotient Altenquotient Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote Arbeitslose insgesamt Quote 2007 590 22,7 24,9 34,6 40 8,8 10 12,8 4 3,1 60,9 x x x Entwicklung 2007 bis '13 -29 4,9 1,3 -5,9 8 1,7 1 1,0 . -1,2 5,1 x x x 2013 561 27,6 26,2 28,7 48 10,5 11 13,8 . 1,9 66,0 29,4 29 9,8 Haushalte 275 mit Kindern (%) 20,4 alleinerziehend 21,4 -12 0,1 -6,6 -1,4 263 20,5 14,8 27,0 Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 Senioren 28,4 Zum Teil einfache historische Bebauung (Landarbeiterhäuser), enthält NVZ, zum Teil Leerstand der Ladenlokale, zunehmender Verfall des Kampshofes (hier Nutzungskonzept erforderlich) und diverser Wohngebäude, Unterstützung privater Eigentümer und Maßnahmen zur Wohnumfeldgestaltung erforderlich, Datenprofil unauffällig. Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ 221 als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Neu-Meschenich Einwohnerstruktur Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Insgesamt Migrationshintergrund (%) Jugendquotient Altenquotient Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote Arbeitslose insgesamt Quote x 2007 1.461 46,7 37,5 15,6 201 15,5 57 20,1 6 4,0 37,4 x x Entwicklung 2007 bis '13 -14 6,4 -6,2 2,2 -16 -0,9 -2 3,0 5 2,4 34,9 x x x 2013 1.447 53,1 31,3 17,8 185 14,6 55 23,1 11 6,4 72,3 21,1 82 10,4 Haushalte 564 mit Kindern (%) 31,7 alleinerziehend 16,8 13 -2,9 1,9 4,6 577 28,8 18,7 20,6 Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 Senioren 16,0 Überwiegend Ein- und Zweifamilienhausbebauung, hauptsächlich jüngeren Entstehungsdatums (ab 1970er Jahre), südlich des Kölnbergs auch Geschosswohnungsbau, Am Magerhof soziale Einrichtungen mit problematischer Bewohnerschaft vorhanden, Ausbau des ehrenamtlichen Engagements, hoher Jugendquotient im Quartier. Kölnberg Einwohnerstruktur Empfänger Grundsicherung SGBII Empfänger Insgesamt Migrationshintergrund (%) Jugendquotient Altenquotient Insgesamt Quote unter 15 Jahre Quote unter 15 Jahre Insgesamt Quote Kinderbetreuung Bildungsteilhabe Betreuungs- Gymnasiquote U10 astenquote Arbeitslose insgesamt Quote x 2007 3.679 87,5 29,9 7,2 1.168 33,7 326 47,2 89 46,6 54,9 x x Entwicklung 2007 bis '13 -390 -0,1 7,9 2,0 114 8,0 56 6,7 -6 -5,9 -3,5 x x x 2013 3.289 87,4 37,8 9,2 1.282 41,7 382 53,9 83 40,7 51,4 22,2 454 23,8 Haushalte 1.416 mit Kindern (%) 27,5 alleinerziehend 13,9 -172 3,7 4,7 5,3 1.244 31,2 18,6 10,9 Insgesamt 2007 Entwicklung 2007 bis '13 2013 Senioren 5,6 Großsiedlung aus den 1970er Jahren, diverse Eigentümer, unübersichtliche Bewohnerschaft, Bausubstanz und Wohnumfeld in zum Teil in sehr schlechtem Zustand, Datenprofil weit auffälliger als der übrigen Quartiere des Sozialraums, hier sehr große Handlungsbedarfe sozial, räumlich und baulich vorhanden. 222 Integriertes Handlungskonzept für den Sozialraum „Meschenich und Rondorf“ als Bestandteil des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ Ausländerinnen und Ausländer Einwohner mit Migrationshintergrund Einwohner unter 18 Jahre mit Migrationshintergrund Haushalte Einpersonenhaushalte Familienhaushalte Anteil Alleinerziehende an allen Familienhaushalten Sozialleistungsbezug SGB II SGBII Quote SGBII Quote bei unter 15-Jährigen Sozialleistungsbezug SGB XII Quote Grundsicherung im Alter Quote Grundsicherung bei Erwerbsminderung Arbeitslosigkeit Arbeitslosenquote Jugendarbeitslosenquote Bilderstöckchen Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord Bocklemünd / Mengenich Buchheim und Buchforst Höhenberg und Vingst Humbold / Gremberg und Kalk Meschenich und Rondorf davon Meschneich Mülheim-Nord und Keupstraße Ostheim und Neubrück Porz-Ost, Finkenberg, Gremberhoven und Eil Köln Jahr 2013 Angaben als prozentualer Anteil Einwohner unter 3-Jährige 3 bis unter 6-Jährige 6 bis unter 10-Jährige unter 18-Jährige 18 bis unter 28-Jährige 28 bis unter 65-Jährige ab 65-Jährige Bickendorf, Westend und Ossendorf Anhang 14: Datenprofil der Sozialräume im Handlungsfeld Frühe Hilfen 3,2 3,3 4,3 19,9 13,1 52,4 14,6 3,6 3,3 4,2 20,1 14,6 49,1 16,2 3,3 3,8 5,1 22,5 14,3 47,7 15,5 2,9 2,9 4,4 18,9 11,3 46,4 23,3 3,1 3,1 3,9 17,9 14,4 51,1 16,6 3,6 3,5 4,2 19,4 14,6 49,5 16,5 3,2 3,0 3,6 16,6 17,8 51,5 14,0 2,6 3,1 4,1 19,2 11,5 52,8 16,6 3,1 3,6 4,8 21,6 12,5 53,1 16,0 3,4 3,3 4,6 19,6 17,3 51,6 11,5 3,5 3,8 4,7 21,4 12,9 45,9 19,7 3,2 3,2 4,7 19,9 12,0 48,4 19,6 2,9 2,7 3,4 15,7 13,5 53,1 17,8 21,5 26,1 32,3 20,2 26,2 30,7 33,9 23,0 39,1 46,4 26,7 25,7 17,2 43,4 49,1 74,5 40,1 50,6 56,3 57,2 39,8 59,0 64,3 58,0 54,8 34,9 58,1 66,0 81,6 58,7 70,1 75,3 81,2 53,4 74,1 81,5 74,5 73,1 49,7 42,3 41,7 26,1 40,4 47,2 44,3 53,4 34,8 34,6 52,4 35,6 35,7 50,1 25,5 25,5 32,9 23,3 21,1 24,0 18,4 25,5 26,8 20,9 27,6 24,7 18,4 29,2 23,7 25,4 30,0 27,4 29,1 29,3 19,1 17,8 33,6 26,0 23,5 24,1 19,4 19,6 29,9 27,3 23,9 27,5 25,3 14,5 25,0 37,3 31,2 24,9 13,2 30,3 31,8 44,7 46,1 36,8 42,3 39,9 23,4 36,6 53,2 47,2 38,3 22,2 11,1 1,3 7,7 30,1 10,3 10,2 11,4 13,0 5,6 10,7 16,9 12,2 11,0 6,7 1,0 0,7 1,5 1,0 0,8 9,4 15,0 25,2 17,6 14,9 6,9 12,5 17,9 11,9 11,2 9,5 6,5 2,0 1,4 1,3 1,5 1,4 11,7 11,5 15,7 16,1 15,7 16,9 17,2 6,5 8,3 10,1 8,0 11,2 9,9 9,0 1,1 2,2 Kinderbetreuung in Kita/Tagespflege unter 3-Jährige mit Migrationshintergrund 47,6 49,6 73,9 57,0 54,6 67,5 68,5 38,6 54,9 65,3 65,5 49,0 35,1 3 bis unter 6-Jährige mit Migrationshintergrund 59,4 69,8 83,6 61,5 71,1 77,0 81,9 55,0 72,3 80,1 80,7 73,7 50,2 unter 6-Jährige Kinder darunter beitragsbefreit 47,2 53,1 70,7 65,6 59,4 69,1 69,8 39,2 60,1 77,9 70,9 52,7 33,2 beitragsbefreit mit Migrationshintergrund 62,4 60,2 70,6 72,2 64,8 71,2 73,4 57,7 72,7 81,6 74,6 62,4 51,6 Hilfen zur Erziehung Anteil laufender Hilfen nach §§27 bis 35 SGB VIII an allen Einwohnern mit Haupwohnung unter 21 Jahren 2,6 3,3 2,4 5,1 3,6 2,8 Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik 3,0 2,8 4,1 5,5 2,4 2,0 2