Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Anlage 1 NAWA Wahner Heide Jahresbericht 2016.pdf
Größe
1,0 MB
Erstellt
02.06.17, 03:39
Aktualisiert
24.01.18, 05:09
Stichworte
Inhalt der Datei
René Bach/ Dieter Baitz/ Adolf Fischer/
Kurt Glöckner/ Klaus Hanisch/ Herbert
Kostack
Beauftragte für den Außendienst
bei der unteren Landschaftsbehörde
der Stadt Köln, Landschaftswacht
Naturschutzgebiet Wahner Heide
Dienstbezirk VII/ Wahner Heide
07.02.2017
Jahresbericht 2016
für den Zeitraum 01.01.2016 bis 31.12.2016
Zuständigkeitsbereich
Unser Zuständigkeitsbereich im Dienstbezirk VII/ Wahner Heide umfasst die Flächen
südlich der Alten Kölner Str., das sind die Gebiete zwischen der Alten Kölner Str. und
dem Flughafengebiet. Nach Westen erstreckt sich der Bereich bis zum Grengeler
Mauspfad, im Osten bis zu der Offenlandfläche am Parkplatz Radarturm hin. Diese
Flächen werden im folgenden bezeichnet als die Bereiche
Paradeplatz, Maikammer sowie Radarturm.
Nördlich der Alten Kölner Str. betreuen wir die Freiflächen des Bereiches
Geisterbusch.
Das sind die eingezäunten Koppeln, weiterhin die so bezeichneten
Pionierbecken I, II und III
sowie die Freiflächen am
Porzer Weg.
Diensteinsatz
Die Dienstausübung wurde teils gemeinsam, teils einzeln zu Fuß oder mit dem
Fahrrad zu unterschiedlichen Tageszeiten ausgeführt.
Unser Einsatz wurde den Erfordernissen bzw. den vorliegenden Erkenntnissen
entsprechend wie bereits in den Vorjahren schwerpunktmäßig angepasst.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, unsere Einsätze zeitweise intensiver zu betreiben
(insbesondere zu Beginn und auch während der Vogelbrutzeit).
Damit ein regelmäßiger Gedankenaustausch zwischen den Kollegen der
Landschaftswacht der Stadt Köln stattfinden kann, treffen wir uns einmal im Monat
in der Heide, sofern es den Mitgliedern der Landschaftswacht möglich ist.
Allgemeine Situation und Besonderheiten im Betreuungsgebiet
Die allgemeine Situation und Besonderheiten in den einzelnen Gebieten wurden in
den vergangenen Jahresberichten, insbesondere 2006, bereits umfangreich
beschrieben. Hierauf kann verwiesen werden.
Vergleich der allgemeinen Situation 2016 mit 2015
Im Vergleich zu 2015 fanden wir in 2016 vielfach gleiche oder ähnliche Situationen
vor, so dass Teile des Berichtes 2015 auch für 2016 Anwendung finden konnten.
Begegnungen mit Heidebesuchern -allgemeinGespräche mit Heidebesuchern unterschiedlicher Nutzerinteressen verliefen in 2016
in der Regel meist konstruktiv und in der Regel mit positivem Ausgang, obschon bei
vielen Hundehaltern eine leicht säuerliche Miene zu erkennen war. Insgesamt
gesehen fanden jedoch viele nette Gespräche mit Heidebesuchern statt, mit denen wir
Gedankenaustausch über Naturschutz, die Heide allgemein, den Flughafen, den
Hund, das Pferd etc. geführt haben und somit ein guter Kontakt zu den regelmäßigen
Heidebesuchern hergestellt werden konnte. Unser Bestreben ist es, zu allen Gruppen
von Heidebesuchern ein gutes Verhältnis zu entwickeln und dafür zu sorgen, dass
diese sich rücksichtsvoll anderen gegenüber verhalten, ebenfalls, wie es unserer
Aufgabe entspricht, dafür zu sorgen, dass der Bevölkerung das im Kölner Raum
einzigartige Naturschutzgebiet Wahner Heide näher gebracht und der Naturschutz
dort respektiert wird.
Der weitaus größte Teil der Heidebesucher, die wir wegen der einen oder anderen
Sache ansprechen, verhält sich, wie bereits in den Vorjahresberichten zum Ausdruck
gebracht, anständig und einsichtig. Das war auch in 2016 wieder so. In wenigen
Fällen gab es etwas Stress, meist mit uneinsichtigen Hundehaltern. Das Problem liegt
allgemein darin, dass wir es in der Wahner Heide nur zu einem Teil mit regelmäßigen
Besuchern zu tun haben, diese halten sich am ehesten an die Spielregeln. Andererseits
finden wir viele Besucher vor, die die Wahner Heide seltener oder erstmals aufsuchen
und sich noch nicht an die Gepflogenheiten halten, dem Vernehmen nach noch nicht
einmal die Schilder gelesen haben.
Kein Verständnis zeigt die Bevölkerung hingegen nach wie vor für das
Begehungsverbot der Wege im Bereich des Flughafenzaunes und dem letzten Teil der
Unteren Querschneise zum Flughafenzaun hin. Ausführungen hierzu unter
Fußgänger in der Wahner Heide.
Fußgänger in der Wahner Heide
Fußgänger auf den Freiflächen werden in den Bereichen Paradeplatz, Maikammer
und auf der Wiese am Radarturm (hinter dem Parkplatz) öfters angetroffen, aber auch
in der Fläche Pionierbecken II. An schönen Tagen finden auf der Wiese am
Radarturm an und ab Picknick und sonstige Gelage statt.
Die zur Betretung vorgesehenen Wege werden oft nicht eingehalten. Insbesondere
wird das Betretungsverbot der Wege im Bereich des Flughafenzaunes sowie letzter
Teilbereich der Unteren Querschneise von der Bevölkerung überhaupt nicht
akzeptiert und befolgt. Bei diesbezüglichen Gesprächen kam es in der Vergangenheit
zu nicht hinnehmbaren und nicht mehr zumutbaren Situationen wie Beschimpfungen
übelster Art und Bedrohungen. Wir mussten uns daher, wie bereits in den
Vorjahresberichten dargestellt, an den genannten Stellen unsere Überzeugungsarbeit
zurücknehmen. In den früheren Jahresberichten wie auch in weiteren umfangreichen
Schreiben, die von der Stadt Köln unterstützend an die DBU (Eigentümer der Fläche)
weitergegeben wurden, ist auf die Situation hingewiesen worden. Wie gesagt, hatte
sich die Stadt Köln für eine Freigabe der genannten Wegabschnitte, auch gegenüber
der DBU als Eigentümer der Fläche, positioniert. Wir möchten daher nochmals
darauf hinweisen, dass die Angelegenheit nach wie vor im Raume steht und
überdacht werden sollte.
Als Abhilfe wurden seinerzeit Absperrungen eingangs der nicht zugelassenen Wege
angebracht. Diese signalisieren den Heidebesuchern schon, dass sie hier nicht
durchgehen sollen, werden jedoch an allen Stellen ignoriert, indem sie umgegangen
werden. Es haben sich inzwischen Umgehungswege um die Absperrungen gebildet
(siehe Fotos). Eine erneute Absperrung ist noch nicht erfolgt, obschon sich uns die
Frage stellt, ob dieses überhaupt sinnvoll ist, sie wird vermutlich wieder umgangen
werden (siehe Fotos).
Koppel Paradeplatz/ Maikammer
Die zeitweise Einzäunung der Koppeln auf den Freiflächen Paradeplatz/ Maikammer
hat sich nach unserer Auffassung bestens bewährt, was dazu geführt hat, dass die
Natur in diesen Bereichen zur Ruhe kommen konnte und insbesondere bedrohte
Vogelarten in der Brutzeit weitgehend nicht mehr gestört wurden. Gemäß
Untersuchungen brüten in diesem Bereich auch wieder mehr bedrohte Vogelarten,
u.a. auch zwei Brutpaare des Orpheusspötters, wie wir hörten. Wir konnten nicht
feststellen, dass die Flächen durch die Ziegen überweidet waren. Positiv ist zu
werten, dass die Ziegen Blätter der Spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serotina)
teilweise abgefressen haben.
Zu bemerken ist allerdings, dass auf den Koppeln wohl einige Male Hunde gesehen
wurden, auf der Koppel Maikammer konnte von uns ein Hund beobachtet werden,
der die Ziegen jagte, zugebissen hatte er allerdings nicht. Die Halter hatten den Hund
jedoch umgehend zurückgerufen, hatten sich bei uns vielfach entschuldigt und
versichert, dass sie den Hund hier nie wieder frei herumlaufen lassen würden. Da der
Vorfall den Leuten sichtlich sehr unangenehm war bzw. sich sehr einsichtig
verhielten, haben wir von weiteren Maßnahmen abgesehen.
Wir begrüßen es sehr, dass die Flächen im Frühjahr 2017 fest eingezäunt werden
sollen und denken, dass sie so gestaltet werden, dass Hunde dort nicht mehr herein
kommen können.
Hund und Halter
Die Situation in den Konfliktbereichen, insbesondere in den Bereichen Paradeplatz
und Maikammer hat sich im Vergleich zu dem Beginn unserer Tätigkeit in 2006
schon verbessert. Wie gesagt, konnte ein zufriedenstellender Zustand dort mit
Ausnahme der Monate, als die eingezäunte Koppel bestand, nicht richtig erreicht
werden. Das hängt auch damit zusammen, dass diese Bereiche laufend von neuen
Hundehaltern aufgesucht werden. Diese kommen angabegemäß oft nur wenige Male
im Jahr hierher oder sind neu hier. Sie geben meist vor, die Schilder noch nicht
gelesen zu haben. Viele sehen es aber auch nicht ein, dass ihr Hund an die Leine
muss. Das Problem “unangeleinte Hunde“ aber auch “Fußgänger in den Flächen“ im
Bereich Paradeplatz wird wohl nach der vorgesehenen dauerhaften Einzäunung wohl
gelöst sein.
Reitpferde und Reiter
Die große Mehrzahl der Reiter benutzt die ausgeschilderten Reitwege. Wir treffen hin
und wieder Reiter an, die sich nicht an die vorgesehenen Reitwege halten oder sich
nicht zurecht gefunden haben. Insgesamt gesehen bestehen keine größeren Probleme
mit den Reitern.
Beschilderung
Zusatzschilder sind in 2016 wie auch in 2015 nicht mehr abmontiert worden,
nachdem wir 2014 die neu aufgehängten Schilder mit Spezialschrauben angebracht
hatten (abflachende Rundkopfschrauben, bei denen am Schraubenkopf keine
Kontermöglichkeit mehr besteht. Das Gewinde wurde nach dem Festschrauben
verkantet).
Fahrzeuge im Gelände, Schranken und Wegesituation
Seitdem die Schranke Alte Kölner Str./ Untere Querschneise vor einigen Jahren
geschlossen wurde, fahren dort weniger Fahrzeuge in das Gebiet Paradeplatz/
Maikammer ein. Viele Fahrspuren bzw. zerfahrene Wegstellen im Bereich
Paradeplatz/ Maikammer weisen jedoch darauf hin, dass das Gebiet regelmäßig
befahren wird, was leider zur Folge hat, dass die neu angelegte Nordschneise wieder
an einigen Stellen zerfahren wird. Fahrspuren sind eingangs des Wander- und
Reitweges erkennbar, der vom Parkplatz Paradeplatz zur Heide führt.
Regelmäßige Heidebesucher haben berichtet, dass sie des öfteren Polizeiautos dort
gesehen haben.
Wie bereits im Jahresbericht 2014 und 2015 dargestellt, sollte überlegt werden, an der
Einmündung des Wander- und Reitweges, der vom Parkplatz Paradeplatz zur Heide
führt, eine Schranke anzubringen oder einen Baumstamm hinzulegen, der ein
Einfahren verhindert, jedoch noch einen Durchgang für Reiter und Fußgänger zulässt.
Das gleiche gilt für Wegeinmündungen an der Alten Kölner Str. in Richtung
Flughafenzaun, die noch nicht versperrt sind, u.a. auch um wilde Ablagerungen zu
vermeiden (siehe auch bei Müllsituation).
Die Schranke an der Alten Kölner Str./ Rennweg in Richtung Flughafenzaun ist stets
geschlossen, sie wird von den Bediensteten (Bahn etc.) die dort regelmäßig einfahren
immer geschlossen, während die Schranke an der Alten Kölner Str./ Rennweg
(gegenüber Parkplatz Maikammer) nach wie vor vielfach offen stand und von uns
geschlossen wurde. Wie schon 2015 erwähnt, befindet sich neben der Schranke eine
offene Stelle, an der Fahrzeuge einfahren können, sie sollte verengt werden, z.B.
durch Ablegen eines Baumstammes (siehe Foto).
Störungen der Natur
Gravierender Naturfrevel wurde in 2016 im Betreuungsgebiet nicht festgestellt. Hin
und wieder werden Pilz- und Beerensammler angetroffen, die soweit erkennbar
kleinere Mengen an den Wegrändern abpflücken. Hin und wieder laufen Sammler in
den Flächen herum, was nicht geduldet werden konnte.
Darüber hinaus werden ab und an Zweige wie Ginster, Fichte, Weide abgeschnitten.
Ein größerer Schaden für die Natur dürfte damit nicht verbunden sein. Insgesamt hielt
sich nach unserer Auffassung alles noch in Grenzen.
Ansonsten stellen an und ab frei laufende Hunde in den Flächen, ggf. auch laut
bellende Hunde eine Störung in der Natur dar.
Müllsituation
Kleinmüllteile in den Flächen halten sich in Grenzen. Wilde Müllablagerungen incl.
Bauschuttablagerungen an den Parkplätzen Paradeplatz, Rösrather Weg, Maikammer,
Radarturm und am Mauspfad sind jedoch des öfteren zu beobachten.
An diesen Plätzen sammeln wir bei Bedarf den Müll in Müllsäcken ein und stellen
diese wie auch größere Müllteile, sofern möglich, an den Straßenrand. Diese werden
dann mehr oder weniger zeitnah von der AWB abgeholt.
Änderung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit auf der Alten
Kölner Str. (nur Kölner Teil) von 60 km/h auf 80 km/h in 2010
Da wir das Thema Höchstgeschwindigkeit auf der Alten Kölner Straße nach wie vor
für wichtig halten, haben wir hierzu unsere früheren Ausführungen nachstehend
nochmals dargestellt:
Die Erhöhung der Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h auf 80 km/h auf der
Alten Kölner Str. in 2010 konnten wir nicht nachvollziehen. Seitdem wird in diesem
Abschnitt noch mehr gerast als früher. Auf die Gefahren hatte Klaus Hanisch die
Verantwortlichen aufmerksam gemacht, auch auf die Gefahren, die sich für Radfahrer
ergeben. In unseren Jahresberichten haben wir auf das erhöhte Risiko für Heidenutzer
und die Natur hingewiesen. Im Rhein-Sieg-Kreis besteht auf dieser Straße übrigens
weiterhin Tempo 60 km/h.
Herr xxxx gab seinerzeit hierzu an, dass seit längerer Zeit auf diesem
Streckenabschnitt keine nennenswerten Unfälle verzeichnet wurden und die
Begrenzung daher gelockert werden musste.
Inzwischen gab es im Kölner Teil der Alten Kölner Str. einen oder zwei (?)
tödliche Unfälle mit Radfahrern!
Absperrung 1 am Flughafenzaun - inzwischen Umgehungsweg -
Absperrung 2 am Flughafenzaun - inzwischen Umgehungsweg Die Absperrungen werden ignoriert und umgangen.
Schranke gegenüber Parkplatz Maikammer (Alte Kölner Str./ Rennweg) steht häufig offen.
Neben der Schranke gegenüber Parkplatz Paradeplatz kann man eine Stelle
erkennen, wo eine Einfahrt trotz geschlossener Stelle möglich ist (Stelle ist
breiter als auf dem Bild erkennbar). Sie sollte etwas verengt werden, sodass
keine Fahrzeuge mehr einfahren können, Fußgänger und Reiter jedoch noch
vorbei passieren können.