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Mitteilung der Verwaltung.pdf

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Daten

Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
Größe
244 kB
Erstellt
02.09.17, 01:07
Aktualisiert
24.01.18, 04:52

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Inhalt der Datei

Mitteilung der Verwaltung Vorlage Nr.: 20171851 Status: öffentlich Datum: 02.08.2017 Verfasser/in: Cordula Feigs Fachbereich: Stadtplanungs- und Bauordnungsamt Bezeichnung der Vorlage: "Innovationsband - Integrierte Stadtentwicklung am RS1" als Beitrag zum Wettbewerb des Landes "StadtUmland.NRW" Bezug: Beratungsfolge: Gremien: Sitzungstermin: Zuständigkeit: Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität 12.09.2017 Kenntnisnahme Ausschuss für Strukturentwicklung 27.09.2017 Kenntnisnahme Wortlaut: 1. Wettbewerb „StadtUmland.NRW“ Die Stadt Bochum hat sich seit 2016 zusammen mit den zehn Anrainerkommunen des Radschnellwegs RS 1 (Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Unna, Kamen, Bergkamen, Hamm und Kreis Unna) unter der Federführung des RVR mit dem „Innovationsband – Integrierte Stadtentwicklung am RS1“ befasst. Aktueller Anlass war der Wettbewerbsaufruf des ehem. Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW (MBWSV) „StadtUmland.NRW – Zukunftskonzepte für Großstädte und ihre Nachbarkommunen im Metropolraum Nordrhein-Westfalen“. Der Aufruf startete Mitte 2016. Prämisse war, dass sich städtebauliche und verkehrspolitische Herausforderungen am besten partnerschaftlich im Verbund von Stadt und Umland bewältigen lassen. Nur wenn Städte und Gemeinden bereit seien, intensiv miteinander zu kooperieren, könne eine erfolgreiche Siedlungs- und Mobilitätspolitik erreicht werden. Insgesamt haben 13 Stadt-Umland-Verbünde (bestehend aus 18 Großstädten, 82 Nachbarkommunen, fünf Landkreisen und 46 Kooperationspartnern wie Nahverkehrsträgern und regionalen Entwicklungsorganisationen) in der ersten Phase eine Bewerbung abgegeben. Aufgabe war es, innovative Wege integrierter und interkommunaler Zusammenarbeit in den Themenfeldern Wohnen, Mobilität und Stadtentwicklung auf zu zeigen. Aus diesen Bewerbungen hat eine fachübergreifende Jury am 21. September 2016 acht Konzepte in die engere Wahl genommen, darunter auch das Konzept „Innovationsband – Integrierte Stadtentwicklung am RS1“. 1 Die acht ausgewählten Zukunftskonzepte wurden in der zweiten Wettbewerbsphase mit Fachleuten diskutiert und weiterentwickelt und am 7. April zur Endabgabe eingereicht. Hierfür haben die jeweiligen Stadtumlandverbünde je 200.000 € erhalten. Der RVR hat in der zweiten Phase gemeinsam mit den zehn RS 1-Anrainerkommunen das gemeinsame Konzept konkretisiert und dieses fristgerecht zum 7. April 2017 eingereicht. Ergänzend konnte dem Zukunftskonzept ein von allen Oberbürgermeistern bzw. Hauptverantwortlichen der Verwaltung der zehn RS 1-Anrainerkommunen, dem Kreis Unna und der RVR-Regionaldirektorin unterzeichneter Letter of Intent als besondere Bekräftigung für dieses Projekt beigefügt werden. Eine fachübergreifende Jury diskutierte und prämierte die eingereichten Konzepte am 10. Mai 2017. Die Jury würdigte die Qualität aller acht eingereichten Zukunftskonzepte, da sie allesamt integrierte Planungsansätze anstatt sektoraler Betrachtungen in den Blick nehmen, neue Stadt-Umland-Kooperationen auf Augenhöhe etablieren, Umlandgemeinden zur Verantwortungsübernahme bewegen und durch interkommunale Strategien neue Kräfte freisetzen. Das „Innovationsband – Integrierte Stadtentwicklung am RS1“ wurde dabei als „Konzept mit Vorbildcharakter“ gewürdigt. Nach Willen des auslobenden Ministeriums sollen die Umlandverbünde weiterhin in ihrer Arbeit unterstützt werden. Die Jury legte der neuen Landesregierung nahe, die entwickelten Prozesse weiter zu fördern und zu unterstützen. Die Konzepte sollten als Vorbild dienen für den integrierten Einsatz der Förderinstrumente im Infrastrukturbereich, bei der Städtebauund der Wohnraumförderung sowie bei Förderangeboten der Mobilität. 2. Regionaler Wettbewerbsbeitrag „Innovationsband – Integrierte Stadtentwicklung am RS1 - vom Infrastrukturprojekt RS 1 zum Innovationsband“ Der zukünftige Radschnellweg Ruhr wird zum Ausgangspunkt für die Suche nach innovativen Ansätzen zur Raum- bzw. Flächenentwicklung entlang der RS 1-Trasse. Mit dem RS 1 als Rückgrat erschließen sich im Einzugsbereich der neuen Infrastruktur Transformationsmöglichkeiten für Bestandsquartiere und bisher untergenutzte oder brach liegende Flächen. Entstehen können Vorzeigequartiere des integrierten Wohnens und Arbeitens – mit einer auf das Fahrrad und den Fußverkehr ausgerichteten Alltagsmobilität im Sinne der „Stadt der kurzen Wege“. Außerdem vergrößert der RS 1 den Aktionsradius für eine Alltagsmobilität per Rad, z. B. im Berufsverkehr und dort ggf. in Kombination mit dem SPNV, zu dem es am RS 1 viele Übergangsknoten gibt. Das Fahrrad gewinnt im Alltagsverkehr in der Metropole Ruhr laufend an Bedeutung und ist im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung im postfossilen Zeitalter ein zukunftsfähiges Verkehrsmittel. Räumlich gesehen bezieht sich das Innovationsband auf einen Korridor von je 2,5 km rechts und links des RS 1, der als „Laborraum“ verstanden werden soll. In diesem Raum soll es darum gehen, Chancen für einen innovativen Stadtumbau zu nutzen, die sich aus den Potenzialen einer am Fahrrad orientierten Mobilität ergeben. Dabei geht es um städtebauliche Aufwertung von „abgehängten“ Quartieren und die Schaffung von neuen Lebensqualitäten orientiert am Fahrrad in bestehenden oder neuen Quartieren. Es sollen attraktive, nutzungsgemischte (inner)städtische Quartiere mit hohen Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum, mit Freiflächen zum Verweilen und Kommunizieren entstehen. Je besser die Quartiere im Innovationsband mit dem RS 1 über gute Fahrradwege und Knoten verbunden sind, je einladender die Fahrbedingungen im Radverkehr sind, umso mehr Menschen werden diese Art der Mobilität nutzen und damit auch die Nutzungsfrequenz der neuen Infrastruktur steigern und den Umweltverbund stärken. 2 Im Rahmen des interkommunalen Beitrages der o.g. Partner ist es das Ziel, sich über diese Herausforderungen und Qualitäten zu verständigen und hier gemeinsame Herangehensweisen zu entwickeln und einen verbindlichen Austausch zu pflegen. Dies dient nicht zuletzt dem Imagegewinn des neuen Infrastrukturbandes. Im Rahmen des Wettbewerbsprozesses wurden mit Unterstützung von externen Planungsbüros gezielt exemplarisch ausgewählte Räume in den Kommunen identifiziert, die für eine solche Entwicklung eine gute Ausgangslage haben und möglichst viele Themenfelder berühren (Intermodalität – Anschluss des RS 1 an den SPNV - beabsichtigte städtebauliche Entwicklung Wohnen/Gewerbe, ggf. Lage in einem Stadterneuerungsgebiet). Beispielräume in Bochum Im Bochumer Stadtgebiet wurden zwei Räume näher betrachtet: Zum Einen der ehemalige Güterbahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid, der sich auch auf Gelsenkirchener Stadtgebiet erstreckt. Hierzu wird zurzeit eine städtebauliche Rahmenplanung in Federführung der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) erarbeitet. Die Trasse des RS 1 ist auf dem Gebiet des ehemaligen Güterbahnhofs Gelsenkirchen-Wattenscheid bereits festgelegt. Bei der weiteren Planung für die Neubebauung empfahl das im Rahmen der Wettbewerbsarbeit beauftragte Büro bgmr, die Landschaft in Szene zu setzen bzw. Landschaftselemente als Kulissenräume zu identifizieren, um ein abwechslungsreiches Raumerlebnis auf dem RS 1 zu erreichen. Als weiterer Raum wurde die langfristig geplante städtebauliche Entwicklung jetziger Bahnflächen in Werne/Langendreer (vgl. Beschlussvorlage 20161593 zum neuen Regionalplan) untersucht und Ideen für ein neues Gewerbe- und Wohnquartier als „Velostadt“, orientiert am RS 1, entwickelt. Vom Büro „Yellow Z“ wurde eine „Neue Mitte“ zwischen den Hochschulen in Dortmund, Bochum und Witten als Wohn- und Lebensstandort für fahrradaffine Menschen im „CampusMilieu“ (z. B. Studierende und Hochschulbeschäftigte) vorgeschlagen. Ziel dieser Überlegung ist eine konsequente Ausrichtung der neuen Wohn- und Gewerbequartiere auf Fahrradmobilität und multimodale Vernetzung im Umweltverbund, mit verringerten Stellplätzen, was neue Qualitäten und Nutzungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum eröffnet. Diese Überlegungen sind zunächst nur als Ideenspeicher zu verstehen, zumal die städtebauliche Entwicklung dieser Bahnflächen voraussichtlich nur auf lange Sicht möglich sein wird. Zunächst stehen die Neuaufstellung des Regionalplans und die Untersuchung zur Trassenführung/Variantenentwicklung im Rahmen der integrierten Machbarkeitsstudie mit dem Ziel einer Verbesserung der Erschließung der Gewerbeflächen in Werne, Langendreer und Somborn, in Verbindung mit Maßnahmen aus dem ISEK Werne/Langendreer-Alter Bahnhof, im Vordergrund. Außerdem ist der Zeitpunkt der Nutzungsaufgabe durch die Bahn derzeit noch nicht klar. Weiteres Vorgehen Unabhängig von einer Förderung durch das Land haben alle Kooperationspartner die Fortsetzung der Zusammenarbeit am interkommunalen Projekt „Innovationsband RS 1“ befürwortet. Zurzeit wird ein Handlungsleitfaden erarbeitet, in dem Hinweise und städtebauliche Kriterien für einen Umgang mit Projekten und Flächen entlang des RS 1 aufgezeigt werden sollen. Dabei dienen auch die in den beiden o.g. Bochumer Beispielräumen entwickelten Ansätze als Basis und Ideenspeicher. Auch weitere Flächen bzw. Vorhaben am RS 1 sind unter diesen Aspekten zu beleuchten und entsprechend zu entwickeln. 3 Der Stadt-Umland-Verbund zum Innovationsband möchte, wie im Wettbewerbsbeitrag vorgesehen, die weitere Zusammenarbeit u.a. mit einem zu gründenden regionalen Fachbeirat unterstützen und den Austausch zu städtebaulichen Vorhaben entlang des RS 1 fördern. Über regionale Konferenzen und lokale Foren sowie lokale Agenten, die vor Ort Kommunikator, Vermittler, Impulsgeber und Netzwerker sein sollen, sollen die Prozesse gestärkt werden. Auch weitere regionale Initiativen wie die Klimametropole Ruhr 2022, die Internationale Gartenausstellung 2027 Metropole Ruhr sowie „Essen – Grüne Hauptstadt Europas“ sind in den weiteren Prozess einzubeziehen. Bochum ist bereits Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der fußgänger- und fahrradfreundlichen Städte NRW. Dies sind gute Voraussetzungen, um das Zukunftsthema Fahrradmobilität noch stärker in aktuelle Planungsprozesse und konkrete Vorhaben zu integrieren. Über den Fortschritt des Projektes und die möglichen konkreten Planungsvorschläge für bestimmte Räume entlang des RS 1 in Bochum, wird die Verwaltung zu gegebener Zeit informieren. Anlagen: 4