Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1: Geschäftsbericht des Fachbereichs Kultur 2016.pdf
Größe
5,8 MB
Erstellt
05.10.17, 12:52
Aktualisiert
29.01.18, 07:36
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1 zu GD 330/17
2016 | kultur | BERICHT
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kulturetat
Kulturverwaltung - Organigramm
Kulturabteilung
Musikschule Ulm
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Stadtbibliothek Ulm
Stadthaus Ulm
Theater Ulm
Ulmer Museum
Impressum
Bildnachweis
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19
31
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51
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71
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84
2
2016 | kultur | BERICHT
Vorwort
Vorwort
„Wie sieht die Kulturpolitik von morgen aus?“ - so
lautete die zentrale Frage der Kulturentwicklungsplanung, die im Jahr 2016 im Rahmen des abteilungsübergreifenden, partizipativen Prozesses thematisiert wurde. Dabei lag der Fokus bei allen Beteiligten - den zahlreichen freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern, den gemeinnützig tätigen Akteuren, der Vielzahl der aktiven Vereine mit ihrem
großen ehrenamtlichen Engagement und den städtischen Einrichtungen - auf der kulturellen Zukunft
und Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Gemeinsames
Ziel ist, die Kultur in Ulm weiterhin lebendig zu halten und nachhaltig zu gestalten. Wie facettenreich
die Herausforderungen für die Kulturszene und die
Kulturschaffenden sind, zeigte der Prozess der Kulturentwicklungsplanung klar auf. Es wurde aber
auch deutlich, wie vielfältig die Kulturlandschaft der
Stadt Ulm ist und wie gut die Kulturschaffenden
untereinander sowie zur Verwaltung vernetzt sind.
Der 9. Deutsche Orchesterwettbewerb konnte im
Jahr 2016 in Ulm unter dem Motto „GemEINSAME
SPITZE“ ausgetragen werden. Die besten Orchester
aus ganz Deutschland sind nach Ulm gereist, sodass
vom 30.04. bis zum 08.05.2016 4500 Musizierende
in 115 Ensembles spielten. Zuvor mussten sich die
teilnehmenden Formationen in den 15 ausgeschriebenen Kategorien auf Landesebene für die Teilnahme qualifizieren. Diese rundum gelungene Veranstaltung mit Strahlkraft weit über Ulm hinaus wurde
hervorragend organisiert von der Musikschule Ulm
gemeinsam mit dem Deutschen Musikrat und der
Unterstützung durch die Kulturabteilung.
Die Stadtbibliothek feierte im Jahr 2016 ihr 500jähriges Jubiläum und lud in diesem Zuge zu über
100 Jubiläumsveranstaltungen in der Zentralbibliothek, in den Stadtteilen und im Bücherbus ein. Die
Veranstaltungen waren gleichermaßen an junge wie
erwachsene Geburtstagsgäste gerichtet und fanden
in der Zentralbibliothek, in den Stadtteilen und im
Bücherbus statt. Mit insgesamt über 800 Veranstaltungen hat die Stadtbibliothek 2016 einen neuen
Jahresrekord erreicht.
Rekordverdächtig verlief es auch im Stadthaus. Dort
konnte mit der Ausstellung der Portraits afrikanischer Wildtiere von Nick Brandt ein echter Erfolg
gefeiert werden: die bestbesuchte Ausstellung seit
12 Jahren. Stolze 30.782 Besucher konnten alleine
in dieser Ausstellung gezählt werden.
Das Stadtarchiv stand bereits 2016 im Zeichen des
Ulmer Reformationsjubiläums 2017. Am 31. Oktober 2016 begannen die Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum, die im Jahr 2017 in zahlreichen
Aktionen, Aktivitäten und Veranstaltungen in der
ganzen Stadt ihre Fortsetzung finden.
Die Spielzeit 2016/2017 des Theater Ulm war vollgepackt mit Highlights: zum einen konnte im Rahmen des Theatersommers auf der Wilhelmsburg die
Oper „Aida“ aufgeführt werden - zum letzten Mal
unter der Intendanz von Andreas von Studnitz an
dieser einzigartigen Freiluftspielstätte. Zeitgleich
wurden die 23. Baden-Württembergischen Theatertage am Theater Ulm ausgetragen. 19 Theater zeigten an 10 Tagen 30 Vorstellungen und präsentierten
dem Ulmer Publikum damit einen grandiosen Querschnitt aus unserem Bundesland.
Das Museum Ulm stellt die Weichen, um für die
nächsten Jahre gut aufgestellt zu sein. Daher hat
das Museum die Vermittlung an Kinder und Jugendliche in den Fokus gerückt und erstmals in 2016
neben zahlreichen anderen städtischen Häusern an
dem Projekt „Kultur auf der Spur“ teilgenommen.
Auch in Zukunft soll diese Zielgruppe besonders
angesprochen werden.
Aus dem Prozess der Kulturentwicklungsplanung
stehen viele Anknüpfungsmöglichkeiten und konkrete Maßnahmen im Raum, die nun engagiert angegangen werden können. Daneben gibt es weitere
zukunftsträchtige Projekte wie die künftige Belebung der Wilhelmsburg sowie die Planung eines
zentralen Kunstdepots, die im Jahr 2017 neben dem
alltäglichen Geschäft aller Abteilungen ihre Fortführung finden werden.
Sie sehen: Der Fachbereich Kultur stellt sich aktiv
dem Wandel der Zeit.
Iris Mann
Bürgermeisterin Fachbereiche
Kultur, Bildung und Soziales
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2016 | kultur | BERICHT
Kulturetat
Kulturetat
Nettoressourcenbedarf
Finanzhaushalt
Diesem Bericht liegen die Rechnungsergebnisse des
Kalenderjahres 2016 zu Grunde. Der Ergebnishaushalt der Stadt Ulm, der die Aufwendungen und Erträge der laufenden Verwaltungstätigkeit abbildet,
erwirtschaftet 2016 ein ordentliches Ergebnis von
51 Mio. Euro (2015: 13,8 Mio. Euro). Der Gesamtnettoressourcenbedarf aller Fachbereiche beträgt
rund 250,1 Mio. Euro (ohne allgemeine Finanzmittel), der Nettoressourcenbedarf des Fachbereichs
Kultur beläuft sich 2016 auf 30,2 Mio. Euro. Dies
entspricht 12,1 Prozent des Gesamtnettoressourcenbedarfs.
Finanzmittel für Investitionen, wie z.B. Sanierungen,
Neubauten und größere Anschaffungen, sind dem
Finanzhaushalt zugeordnet. Im Jahr 2016 beliefen
sich die Auszahlungen für Investitionstätigkeiten
(ohne allgemeine Finanzmittel) auf 118,1 Mio. Euro
(Vorjahr 73,5 Mio. Euro). Im Kulturbereich wurden
2016 rd. 2,1 Mio. Euro investiert, dies entspricht 1,8
Prozent der Gesamtauszahlungen für Investitionstätigkeiten. Darin sind insbesondere Investitionen für
die Sanierung des Theaters enthalten. Desweiteren
wurden im Finanzhaushalt in den einzelnen Abteilungen Kleinmaßnahmen getätigt.
Die Stadt Ulm hat im Zuge der Verwaltungsreform
und Umstellung auf das neue kommunale Haushaltsrecht (NKHR) alle Aufwendungen dem Profitcenter zugeordnet, für das sie entstanden sind. Das
heißt, die oben genannten Summen im Kulturbereich beziehen sich nicht ausschließlich auf die
künstlerische Arbeit, sondern beinhalten sämtliche
im Zusammenhang mit kulturellen Produktionen
entstehenden Kosten inklusive des Gebäudeunterhalts, der Infrastruktur sowie der Dienstleistungen
anderer städtischer Abteilungen wie z.B. Betreuung
der EDV. Diese werden über interne Rechnungsstellungen dem jeweiligen Budget belastet.
Seit 1995 verfügen die städtischen Kultureinrichtungen Bibliothek, Musikschule, Stadthaus und Ulmer
Museum durch eine Sondervereinbarung mit der
Finanzverwaltung über weitgehende Eigenständigkeit für Planung und Bewirtschaftung ihrer jeweiligen Budgets. Sie unterliegen nicht der Budgetverantwortung der Fachbereichsleitung. Einen nicht
unerheblichen Teil des Budgets erwirtschaften die
Einrichtungen und Abteilungen über Eigeneinnahmen und Drittmittel. Im Zusammenhang mit den
Konsolidierungsmaßnahmen der letzten Jahre ist der
finanzielle Spielraum für die Institutionen stark zurückgegangen. Herausragende Projekte mit überregionaler Strahlkraft werden daher über sogenannte
Sonderfaktoren finanziert, die projektbezogen beantragt werden müssen, da dies aus dem regulären
Budget nicht möglich ist.
Die Aufstellung der Einzelbudgets ist jeweils im entsprechenden Kapitel zu den Einrichtungen zu finden. Die Erläuterungen im Bereich Kulturförderung
(Zuwendungen) finden sich im Bericht der Kulturabteilung. Die Rechnungsergebnisse des Kalenderjahres 2016 im Finanzhaushalt stellen sich für die Abteilungen wie folgt dar:
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2016 | kultur | BERICHT
Kulturetat
Zuschussbedarf
Aufwendungen 2016
Zuschussbedarf 2016
(inkl. kalkulatorischer
Übersicht Fachbereich Kultur
Stadtarchiv
Stadtbibliothek
Musikschule
Stadthaus
Theater Ulm
Ulmer Museum
Kulturabteilung Kulturförderung
Kulturabteilung Projekte
Kulturabteilung inkl. Fachbereichsleitung
Sonstiges
Summe Fachbereich Kultur
Kosten)
in T €
in T €
2.010
5.313
3.852
2.458
21.136
3.784
1.486
865
1.065
909
42.879
1.957
4.923
2.162
1.837
12.098
3.253
1.486
850
797
870
30.234
Anteil am
Kulturetat
6,47%
16,28%
7,15%
6,08%
40,01%
10,76%
4,91%
2,81%
2,64%
2,88%
100%
Anteil des Zuschussbedarfs am Kulturetat
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2016 | kultur | BERICHT
Organigramm
Kulturverwaltung der Stadt Ulm
Organigramm
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2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
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2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Kulturabteilung
Geschäftsbericht 2016
Die Kulturabteilung versteht sich als Bindeglied,
Mittler und Ansprechpartner der freien und städtischen Kulturträger, der Politik und der Bürgerschaft.
Die Abteilung wirkt federführend bei der städtischen
Kulturentwicklungsplanung, vermittelt und moderiert als ein Knotenpunkt im Netzwerk der lokalen
Kulturszene und organisiert kulturelle Schwerpunktveranstaltungen. Sie fördert und unterstützt partnerschaftlich Künstler und Kultureinrichtungen und
setzt mit eigenen Aktivitäten Impulse in der Ulmer
Kulturlandschaft.
Organigramm
Leitung
100%
Sabrina Neumeister
Geschäftszimmer,
Geschäftsstelle AKK
Assistenz Fachbereich Kultur
Zentrales Trainee-Programm
Übergreifende Projektarbeit für Fachbereich (50%)
Assistenz Leitung KA (50%)
bis 01.07.: Verena Miller
ab 01.07.: Diana Riederer
50%
Dagmar Stark
Referentin für Kulturmarketing
100%
bis 31.08.: Katharina Tenta
ab 19.09.: Marianne Wolff
befristet bis 31.12.2017
Sachgebiet Kulturförderung
und Geschäftsstelle Stadtverband für Musik u. Gesang
Leitung
64%
Carolin Mayer
Sachgebiet Projekte, Veranstaltungen, Kommunikation
Leitung
100%
bis 01.02.: N.N.
ab 01.02.: Sebastian Huber
Sachbearbeitung
50%
Dagmar Stark
Sachbearbeitung
100%
Christian Pfeifer
Sachbearbeitung
25%
bis 12.07.: Lena Palesch
ab 01.04.: Natascha Bruns
Auszubildende
bis 18.07.: Stefanie Kraus
ab 01.09.: Michel Salzenberg
Junge Bühne im Alten Theater
und Bildungsnetzwerk Ulm/NeuUlm
50% + 25% für das Projekt Bildungsnetzwerk U/NU angesiedelt bei BS
bis 12.07.: Lena Palesch
ab 01.04.: Natascha Bruns
Erläuterung:
reguläre Arbeitsverhältnisse,
aus dem Budget finanziert
je 1-2 PraktikantInnen
befristete Arbeitsverhältnisse,
außerhalb des Budgets finanziert
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2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Das Aufgabenfeld gliedert sich im Wesentlichen in
folgende, ineinander greifende Bereiche:
Kulturprojekte
Projekte zu Themenjahren und
Kooperationsprojekte
Kulturförderung
Finanzielle und strukturelle Zuwendungen,
Förderpreise, Beratung und Sachleistungen
Kulturmarketing/Kulturvermittlung
Kampagnen und Projekte
Kulturkonzeption
Planung und Umsetzung übergreifender,
konzeptioneller Prozesse
Kulturkoordination
Übergreifende Themen des Fachbereichs,
Gremienarbeit, Partner der freien Szene
Eintrittsbändern der hervorragende Stand des Vorjahres bestätigt werden konnte. Darüber hinaus
freute sich das Organisationsteam, dass an 15 Veranstaltungsorten auch ein Kinderprogramm am
Nachmittag angeboten werden konnte, welches von
397 Kindern besucht wurde.
Wie in den vergangenen Jahren war die Partizipation benachteiligter Menschen am kulturellen Leben
dem Organisationsteam der Kulturnacht ein Anliegen. Der Kulturloge wurden erneut kostenlose Eintrittsbänder angeboten und über den Flüchtlingsrat
wurde gezielt Kontakt zu Ehrenamtlichen hergestellt, welche mit Flüchtlingsgruppen die Kulturnacht
besuchten.
Kultur- und Kooperationsprojekte
Die 9. Auflage der „Ulmer Denkanstöße“ befasste
sich vom 16. bis 19. März 2016 mit dem Thema
„Scheitern – na und?“. Das Veranstaltungsformat
mit Impulsvorträgen, Diskussionen und einem kulturellen Rahmenprogramm ist eine Kooperation der
Kulturabteilung und des Humboldt-Studienzentrums
der Universität Ulm mit Unterstützung der Stiftung
Kunst und Kultur der Sparda-Bank BW.
16. Kulturnacht 17. September 2016
Organisiert wurde die Veranstaltung in bewährter
Form von einem Team aus Verantwortlichen der
Kulturverwaltung der Städte Ulm und Neu-Ulm und
Vertretern der freien Kulturszene. Die zahlreichen
zusätzlichen Helferinnen und Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Der Aktionstag „Ohne
Auto - mobil“ war wiederum Partner der Kulturnacht und ermöglichte eine kostenlose Nutzung von
Bussen und Bahnen.
Podiumsdiskussion bei der Eröffnung der 9. Auflage der „Ulmer
Denkanstöße“
Die lokale Kulturszene präsentierte bei der „16. Kulturnacht Ulm/Neu-Ulm“ ihrem Publikum an über
90 Veranstaltungsorten und 115 Veranstaltungen
ein facettenreiches Programm. Trotz der schlechten
Witterung wurde die Kulturnacht von 10.035 Personen besucht, wobei besonders bei den ermäßigten
„7x7“, die Plattform für die lokale Kultur- und Kreativwirtschafts-Szene, erfuhr auch in der 5. Auflage
wieder regen Zuspruch. Die Kooperation zwischen
Kulturabteilung, Wirtschaftsförderung, Film Commission Region Ulm, Popbastion und Roxy hat sich
bewährt.
Für die Umsetzung des 9. Deutschen Orchesterwettbewerbs 2016, zu dem 115 Ensembles mit
4.500 Musizierenden erwartet wurden, unterstützte
die Kulturabteilung die Musikschule und den Deut9
2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
schen Musikrat umfangreich bei der Vorplanung
und Organisation, z.B. im Rahmen der Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit und der logistischen Planung.
Unter Federführung der Kulturabteilung und in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, dem Donauschwäbischen Zentralmuseum und der Koordinierungsstelle Internationale Stadt wurde das seit
2013 laufende Forschungsprojekt „Migrationsgeschichte nach Ulm ab 1945“ fortgesetzt.
Die Publikation ist für Ende 2017 geplant.
Im Jahr 2016 fand der vierte „A-Cappella-Award
Ulm“ statt. Acht Vokalensembles aus dem deutschsprachigen Raum stellten sich ohne Instrumentalbegleitung, live und vor Publikum am 9. Oktober 2016
der Kritik einer dreiköpfigen Fachjury. Als Sieger des
Abends gingen Quintense aus Leipzig von der Bühne. Die junge Vokalgruppe die sich erst im vergangenen Jahr gegründet hatte, überzeugte die Jury mit
ihrer musikalisch hohen Qualität, ihrer Originalität
und Feinfühligkeit. Neben 3.000 € Preisgeld, bekamen die jungen Leipziger das Angebot, am 26. Januar 2017 im Roxy Ulm ein Preisträgerkonzert zu
geben. Der zweite Preis und der Publikumspreis ging
an Unduzo aus Freiburg, die bereits zu den etablierteren Gruppen gehören, welche sich in Ulm präsentierten. Veranstaltet wurde der A-Cappella-Award
2016 von der Kulturabteilung der Stadt Ulm in Kooperation mit livekonzepte Michael Köstner.
über große Distanzen mit motorgetriebenen Flugzeugen realisiert werden könnten. Unter dem Motto
„Vision Donauflug“ verfolgt der Berblinger Wettbewerb das Ziel, 2020 einen Langstrecken-Flug von
der Donauquelle bis zur Mündung ins Schwarze
Meer möglichst emissions- und geräuscharm zu
ermöglichen.
Preisverleihung des Berblinger Preises 2016 mit den Preisträgern
Der erste Preis des Berblinger Wettbewerbes 2016
ging mit einem Preisgeld von 23.000 € an das Team
vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart für das Projekt „ECO4“. Zusätzlich wurden zwei
Sonderpreise vergeben. Die Kulturabteilung koordinierte die internationale Ausschreibung, Jurysitzungen, eine Jury-Klausurtagung und setzte neben
Maßnahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
den Festakt der Preisvergabe um. Für 2020 ist zum
250. Geburtstag Berblingers ein Themenjahr in Planung sowie die Umsetzung des Donauflugs von der
Quelle bis zur Mündung.
Kulturförderung
Die Gewinnergruppe Quintense beim 4. A-Cappella-Award
Im Rahmen eines öffentlichen Festaktes verlieh
Oberbürgermeister Gunter Czisch am Freitag den
11. November 2016 im Foyer des Ulmer Rathauses
den mit 25.000 € dotierten Berblinger Preis 2016
im Namen der Stadt Ulm. Gesucht waren Ideen, die
aufzeigen, wie zukünftig umweltschonende Flüge
Ziel der städtischen Kulturförderung ist die nachhaltige Entwicklung der Ulmer Kulturlandschaft – einerseits durch die Sicherung und den Ausbau der Infrastruktur, andererseits indem neuen Projekten und
Initiativen die Chance zur Umsetzung gegeben wird.
Dies gilt sowohl für die Förderung von Spitzenkultur
als auch für die Förderung in der Breite.
Die zeitgemäße Kulturförderung wird in den nächsten Jahren vorangetrieben und weiter ausgebaut.
Die Liste der finanziell Geförderten findet sich im
Anhang.
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2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Strukturelle Förderung
Im Jahr 2016 wurden 22 Einrichtungen und Vereine
strukturell gefördert. Weitere elf Einrichtungen erhielten in den Bereichen Kinder- und Jugendtheater,
Musik und Tanz eine institutionelle Förderung. Einmal jährlich berichtet die Kulturabteilung hierzu im
Kulturausschuss.
Im Stadtverband für Musik und Gesang Ulm e.
V. (SMG) sind 70 Ulmer musik- und gesangtreibende Vereine zusammengeschlossen. Die Geschäftsstelle liegt bei der Kulturabteilung. Diese umfasst
zahlreiche Verwaltungsaufgaben, wie die Abwicklung von 54 Zuschussanträgen für besondere Anlässe und 70 für laufende Zuschüsse. Aus Mitteln der
„Förderkasse Teutonia“ wurden elf Anträge gefördert.
Das „Jugendkonzert“ 2016 war wieder ein großer
Erfolg. 150 junge Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sänger begeisterten im Kornhaus.
Im ersten Halbjahr hat die Kulturabteilung die „Junge Bühne im Alten Theater“ weiter koordiniert.
Nachdem im April 2016 im Kulturausschuss die institutionelle Förderung der „Jungen Ulmer Bühne“
(JUB) als Fusion aus dem „Theater an der Donau“
und dem „jungen akademietheater“ bewilligt wurde, nahm diese ab September den Platz der „Jungen
Bühne im Alten Theater“ ein.
Die JUB hat somit die Erstellung und den Versand
des Spielplans und auch die Ticket-Reservierungen
selbst übernommen. Ebenso werden die Gastspiele
seitdem durch die JUB koordiniert, die durch den
direkten Kontakt in die Kinder- und JugendtheaterSzene hochrangige Ensembles und Produktionen
nach Ulm holen kann. Im Dezember hat so das belgische Ensemble „Compagnie Sac à Dos“ mit seinem Stück „La fille de la lune“ das Publikum im
Alten Theater begeistert.
Die Phase der Zusammenführung der beiden Ulmer
Theater-Ensembles zur JUB wurde durch die Kulturabteilung sehr eng begleitet, u.a. durch mehrere
gemeinsame Gespräche mit der Fachjury für Kinderund Jugendtheater.
Das große Interesse der Vereine an der Teilnahme
bei den „Serenadenkonzerte am Fischerplätzle“
nimmt ebenfalls ständig zu und der rege Besucherzuspruch bestätigt dieses bewährte Format in der
Schwörwoche. Wetterbedingt mussten an drei Veranstaltungstagen die Auftritte abgesagt werden.
Im Herbst organisierte die Geschäftsstelle wieder ein
„Herbstseminar“ für ihre Verbandsmitglieder.
Die Themen waren: „Wie mache ich aufmerksam
auf mich“, moderiert von Herrn David S. Vogel und
„Jugendarbeit im Kinder- und Jugendchor am Beispiel Lehrer Lerchen“, von Herrn Fabian Bosbach.
Institutionelle Förderung und Projektförderung
Mit Blick auf die Spartenförderung in den Bereichen
Kinder- und Jugendtheater, Musik und Tanz liegt die
Umsetzung der Förderrichtlinien, die Betreuung der
drei externen Fachjurys, die Beratung und Unterstützung der Antragsteller und der Geförderten ebenso
in den Händen der Kulturabteilung wie die Abwicklung der Zuschussvergabe.
2016 wurden im Rahmen der Kinder- und Jugendtheaterförderung drei Ensembles institutionell
sowie fünf Ensembles über Projektmittel gefördert.
Gastspiel „Gute Nacht Gorilla“ vom Theater Mär
2016 lagen die zu verwaltenden Belegungstage am
Alten Theater wieder bei rd. 300 Tagen. Als Betreiber einer Spielstätte ohne Hausmeister oder
sonstiges Personal ist das Theater eine immerwährende Baustelle für die Kulturabteilung. Wie komplex die Lage ist, zeigte die Gefährdungsbeurteilung,
die in enger Zusammenarbeit mit den Abteilungen
Arbeitsschutz, Gebäudemanagement und Stadtplanung, Umwelt, Baurecht Ende 2015 durchgeführt
wurde: Handlungsbedarf wurde einerseits mit Blick
auf die Vermietungsstruktur, andererseits hinsichtlich der baulichen Struktur festgestellt.
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2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Die Umsetzung der Vorgaben aus der Gefährdungsbeurteilung wurde 2016 weiter verfolgt. Auch das
an die Versammlungsstättenverordnung BW angepasste Mietverfahren wurde eingeführt und wird
seitdem - auch in enger Zusammenarbeit mit den
beteiligten Dienstleistungsunternehmen und der
Feuerwehr - weiter optimiert.
Die damit nun klar geregelten Verantwortlichkeiten
von Betreiber und Mietern vereinfachen nicht nur
den alltäglichen Betrieb, sondern sorgen auch für
mehr Sicherheit bei den Veranstaltungen im Alten
Theater.
Die enge Betreuung des Alten Theaters mit der Umsetzung von baulichen Maßnahmen und Reparaturen dauert jedoch an, da sich ständig neue Herausforderungen ergeben.
Die Fördermittel in der Sparte Tanz wurden für die
institutionelle Förderung zweier Ensembles und für
ein Projekt vergeben. Die Kulturabteilung förderte
erstmals im laufenden Jahr kleinere Sonderprojekte
aus anteiligen Mitteln der jährlichen Projektförderung.
Möglichkeit sich mit einer Vertreterin aus der Fachjury Musik auszutauschen. Zum 2. Ulmer ProjectMentoring-Day ist geplant, die Fachjury aller Sparten
anwesend zu haben.
Im Bereich Musik konnten sechs Einrichtungen institutionell und vier per Projektförderung unterstützt
werden.
Anfang des Jahres wurde die Ausdehnung des kulturpunkt ulm forciert, da Ende des Jahres 2015 die
Öffnung der Dachmarke für nicht städtische Kultureinrichtungen und -akteure beschlossen wurde (GD
468/15). In diesem Rahmen wurden das kulturpunkt-Signet und die Richtlinien zur Verwendung
des Logos überarbeitet.
Für die Förderung für Kulturelle Vorhaben (Allgemeine Projektförderung) wurden 17 Anträge
gestellt, 11 Projekte konnten realisiert werden.
Service-/Dienstleistung
Im „Ulmer Kulturfenster“ können Kulturschaffende aus Ulm unter bestimmten Voraussetzungen ihre
Kulturveranstaltungen auf den 42 Kultursäulen der
Firma WALL kostenfrei bewerben. Die Kulturabteilung koordiniert die Belegungsplanung und organisiert die Abwicklung mit den Veranstaltern und
WALL. 2016 zeigte einmal mehr, dass das Platzangebot die Nachfrage nicht mehr decken kann. Durch
die steigende Zahl der Anfragen und die Notwendigkeit der individuellen Beratung wächst der Betreuungsaufwand stetig.
Kulturvermittlung/Kulturmarketing
kulturpunkt ulm
Die digitale Antragsstellung über die städtische
Homepage wurde sehr gut angenommen und wird
zukünftig weiter ausgebaut.
Erstmals fand der Ulmer Project-Mentoring-Day
am 25.10.2016 im Roxy statt. Die Informationsveranstaltung ist eine Serviceleistung im Bereich der
städtischen Kulturförderung. Mentorinnen und
Mentoren vonseiten der Stadtverwaltung und aus
der Kulturszene berieten zu den unterschiedlichsten
Fragestellungen aus den Bereichen Projektmanagement, Finanzplanung, Fördermöglichkeiten, kulturelle Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. Für eine individuelle Beratung zu bestimmten Themenfeldern
konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
vor Ort zu Gesprächsterminen anmelden. Des Weiteren wurde ein Rahmenprogramm mit Impulsvorträgen angeboten. Die Kulturschaffenden konnten
sich so nicht nur über die Fördermöglichkeiten seitens der Stadt informieren, sondern erhielten auch
wertvolle Impulse für Ihre Arbeit. Auch bestand die
Aktionswoche (21. - 28.5.2016) kulturpunkt ulm öffnet Welten
Mit seinen neuen Mitgliedern rollte der kulturpunkt
ulm den roten Teppich aus und beteiligte sich an der
bundesweiten Initiative "Kultur öffnet Welten". In
der Aktionswoche (21. - 28.5.2016) gestalteten alle
kulturpunkte ein spannendes und abwechslungsreiches Programm in einer eigens aufgebauten kultur12
2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
punkt-Lounge auf dem Münsterplatz sowie weitere
Veranstaltungen in den eigenen Häusern. Gemeinsam mit dem Theater Ulm initiierte bspw. die Kulturabteilung das Pilotprojekt „Augen zu und Ohren
auf. Theater neu erleben!“, um Aufführungen mit
Audiodeskription anzubieten.
Mitgehbörse Ulm
Seit April 2015 ist das deutschlandweit einmalige
Pilotprojekt „Mitgehbörse Ulm“ online und stößt
auf Zuspruch. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Geschäftsberichts zählt das Portal über 1.750
Mitglieder.
Zur weiteren Mitgliedergewinnung wurde im Herbst
2016 eine Imagekampagne umgesetzt mit guter
Resonanz. Weiter positiv zu bewerten ist die Patentanmeldung der Mitgehbörse als nationale Wortmarke. Laufend wird über die Referentin für Kulturmarketing Nutzer-Support angeboten. Sie ist zudem
Ansprechpartnerin für die Kulturlotsinnen und Kulturlotsen. Durch den gemeinsamen Austausch können weitere Ideen zur Optimierung gewonnen werden.
Kulturelle Bildung
In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Bildung
und Sport/Bildungsbüro der Stadt Ulm wurden 2016
diverse Projekte im Bereich der kulturellen Bildung
fortgeführt:
Die Stadt Ulm wurde 2015 als eine von zehn Städten des Landes vom Ministerium für Kultus, Jugend
und Sport Baden-Württemberg für das Projekt „Kulturagenten für kreative Schulen BadenWürttemberg“ ausgewählt. Seit September 2015
begleitet der Kulturagent fünf Ulmer Schulen. Er
verfolgt das Ziel, passgenaue, tragfähige Strukturen
für Kulturelle Bildung an den Schulen zu entwickeln.
2016 wurden die Ideen der Schulen in „Kulturfahrplänen“ festgehalten und zusätzliche Fördermittel
akquiriert. Personell ist der Arbeitsplatz des Kulturagenten bei der Kulturabteilung angegliedert. Die
Stadt unterstützt seine Arbeit finanziell wie strukturell und es besteht ein ständiger enger Austausch
mit dem Kulturagenten.
Das unter der Federführung der Kulturabteilung und
des Bildungsbüros entwickelte Projekt „Der Kultur
auf der Spur“ wurde im Schuljahr 2015/2016 zum
ersten Mal durchgeführt. Fünf Ulmer Kultureinrichtungen öffnen dabei Ulmer Grundschulkindern ihre
Türen und führen mit ihnen kulturelle Bildungsprojekte durch.
Nach erfolgreichem Auftakt mit zwei Schulen und
großer Begeisterung auf allen Seiten der Beteiligten
wurde das Projekt im Schuljahr 2016/2017 auf vier
Schulen erweitert und fortgeführt.
Die Koordinierung von Ablaufplänen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Abrechnung, Kommunikation
unter den Beteiligten sowie Akteurinnen und Akteuren u. V. m. liegt dabei vollständig bei der Kulturabteilung und dem Bildungsbüro (Abteilung Bildung
und Sport).
Im Zuge des abteilungs- und städteübergreifenden
Projekts „Bildungsnetzwerk Ulm/Neu-Ulm“
(BNW) wurde 2016 der sechste Fachtag erstmals
erfolgreich in die Bildungsmesse Ulm integriert.
Im Sommer wurde im Rahmen einer Klausurtagung
ein neues Veranstaltungsformat für das BNW entwickelt, das Ende 2016 noch initiiert und vorbereitet
wurde und 2017 zum ersten Mal durchgeführt wird.
Bei der 2016 durchgeführten Ulmer Kulturentwicklungsplanung lag ein Schwerpunkt auf dem Thema
der Kulturellen Bildung. Zusammen mit der Abteilung Bildung und Sport/Bildungsbüro wurde hierzu
bereits im Sommer ein enger Austausch eingestimmt, um die Umsetzung der Ergebnisse aus der
Kulturentwicklungsplanung vorzubereiten.
Kulturkonzeption
„Die Wilhelmsburg 2016 bis 2018“
Das Projekt „Wilhelmsburg – die Stadt in der Festung" wird im Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert. Im Rahmen des Projekts werden erste bauliche und inhaltliche Weichen
für eine zukünftige Belebung und Nutzung der Wilhelmsburg gestellt. Die Kulturabteilung bringt federführend die inhaltliche Entwicklung voran und setzt
drei „aktive Phasen“ um. Den Auftakt machte der
„Open Space: Wilhelmsburg 2016". Bestandteil
waren verschiedene partizipative Formate und Veranstaltungen, um zum einen weiter im Dialog mit
den Bürgerinnen und Bürgern zu bleiben und zum
anderen aktuelle Fragestellungen im Entwicklungsprozess näher zu beleuchten. Folgendes wurde umgesetzt:
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2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
- 21.05.2016, Informations- und Beteiligungsaktion
zum Tag der Städtebauförderung
- 05.06.2016, Informations- und Beteiligungsaktion
zum Tag der Festung
- 20.09.2016, Expertenhearing "Open Space:
Wilhelmsburg"
- 21.09.2016, Workshop "Open Space:
Wilhelmsburg"
- Umfrage zu den Nutzungsszenarien und -bausteinen für die Wilhelmsburg über die Wibu-App
Informations- und Beteiligungsaktion zum Tag der Städtebauförderung am Münsterplatz
Des Weiteren wurde durch die Kulturabteilung eine
Machbarkeitsstudie auf Basis des Nutzungskonzepts
von Weeber+Partner (2015) in Auftrag gegeben und
die Projektförderung im Bereich Kultur für die zweite Phase, den "Project Space: Wilhelmsburg 2017",
ausgeschrieben.
Um den Prozess von Beginn an auf eine breite Basis
zu stellen, wurde ein Beirat ins Leben gerufen, der
die Kulturentwicklungsplanung begleitet hat. Dieser
KEP-Beirat setzte sich aus Akteuren der Ulmer Kulturszene, Vertretern des Gemeinderats sowie Experten aus den Bereichen Tourismus, Bildung und Internationales zusammen.
Der Prozessablauf im Überblick:
- 15.12.2015: Konstituierende Sitzung des
KEP-Beirats
- Januar 2016: Fertigstellung der Kulturanalyse
- 28.01.2016: Workshop »Zukunftsstadt 2030«
- 22.03.2016: Sitzung des KEP-Beirats
- April 2016: Auswertung der Experteninterviews
- 21.04.2016: Erster Workshop der Kulturentwicklungsplanung im Roxy
- Juni 2016: Auswertung der qualitativen
Netzwerkanalyse
- 27.06.2016: Zweiter Workshop der Kulturentwicklungsplanung im Zentrum für Gestaltung HfG
- 19.07.2016: Sitzung des KEP-Beirats
- September 2016: Quantitative Netzwerkanalyse
und Geo-Mapping der kulturellen Infrastruktur
- 27.09.2016: Dritter Workshop der Kulturentwicklungsplanung im Kornhaus
- 14.10.2016: Sitzung des KEP-Beirats
- 09.12.2016: Sitzung des Fachbereichsausschuss
Kultur – Beschluss über den Abschlussbericht und
Weichenstellung ab 2017
Kulturentwicklungsplanung Ulm
Im Dezember 2016 wurde der Abschlussbericht der
Kulturentwicklungsplanung (KEP) mit den neuen
kulturpolitischen Leitlinien vom Fachbereichsausschuss Kultur (GD 457/16) einstimmig zur Kenntnis
genommen und die Verwaltung beauftragt, die darin enthaltenen Maßnahmen sowie das Starter-Kit
sukzessive anzugehen. Die Kulturentwicklungsplanung wurde unterstützt vom bundesweit tätigen
Netzwerk Kulturberatung unter Leitung von Dr. Patrick S. Föhl und der Stuttgarter Agentur Kulturgold.
Der Abschlussbericht ist ein Ergebnis aus einem vorangegangenen breit angelegten partizipativen Prozess. Bestandteile waren die Durchführung von Experteninterviews, Erstellung einer Netzwerkanalyse
mit Stärken und Schwächen der Kultur in Ulm und
mehrere Workshops mit Kulturakteuren der Stadt.
Zweiter KEP-Workshop am 27.06.2016 im Zentrum für Gestaltung HfG
Das Ende des Beteiligungsprozesses zur Kulturentwicklungsplanung ist gleichzeitig der Startschuss für
die konkrete Umsetzung der Ergebnisse, dies sollte
als work-in-progress verstanden werden. Schritt für
Schritt werden die Ergebnisse umgesetzt und die
dafür erforderlichen finanziellen und personellen
14
2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Ressourcen themenspezifisch beantragt. Die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen ist dezentral zu
verstehen. Dies bedeutet, dass alle Beteiligte aufgerufen sind, sich mit dem vorliegenden Bericht, seinen Zielsetzungen und Schwerpunkten zu beschäftigen und Impulse oder Anregungen für ihr jeweiliges Aktionsfeld aufzunehmen und weiterzuentwickeln.
Kulturkoordination
Übergreifende Themen im FB Kultur
Die Kulturabteilung koordiniert den vorliegenden
Geschäftsbericht des Fachbereichs Kultur.
Quartalsweise wird eine Übersicht mit Veranstaltungs-Highlights des Fachbereichs zusammengeführt und an Gemeinderat und Medienvertreter
versandt.
Des Weiteren kümmert sich die Kulturabteilung um
übergreifende Belange, wie z. B. den Bedarf an
Depot-, Magazin- und Lagerräumen.
Übergreifende Themen in Ulm
Bereits seit mehreren Jahren beschäftigt man sich in
Ulm mit dem Thema Depotbedarfe und seit 2015
gibt es die Anträge der Fraktionen sich einem
„Zentralen Kunstdepot“ zu nähern. Am 8. April
2016 wurde im Fachbereichsausschuss Kultur der
Grundsatzbeschluss (GD 130/16) zur Errichtung eines zentralen Kunstdepots gefasst und die Verwaltung beauftragt, die weiteren Planungsschritte zügig
voranzutreiben. Auf dieser Basis wurde von der
Verwaltung gemeinsam mit einem Depotexperten
ein Grundlagenpapier erarbeitet, das anschließend
mit den Interessenten bzw. potenziellen Nutzern
abgestimmt wurde, wie auch die Flächenbedarfe der
einzelnen Einrichtungen. Zeitgleich lief die Suche
nach einem geeigneten Standort. Hierzu wurden
zahlreiche mögliche Standorte besichtigt und auf
ihre Eignung geprüft. Dies beinhaltete auch die Einschätzung durch die fachlichen Experten. Die Kulturabteilung hat die Leitung des Projekts inne, welches 2017 seine Fortführung findet.
Gremienarbeit
In der städtischen Projektgruppe zum Relaunch des
städtischen Internet- und Mitarbeiterportals arbeitet
die Referentin für Kulturmarketing in allen Projektstufen mit und vertritt dort sowohl den Fachbereich
Kultur als auch den Fachbereich Bildung und Sport.
Die Leiterin der Kulturabteilung vertritt zudem die
Ulmer Interessen in der Arbeitsgemeinschaft der
Kulturämter im Städtetag Baden-Württemberg, sowie im neuen Netzwerk Kultur Bodensee/ Oberschwaben.
Freie Kulturszene
Der Arbeitskreis Kultur (AKK) bündelt als Zusammenschluss städtischer und freier Kulturträger deren
gemeinsame Interessen und vertritt diese im Dialog
mit Verwaltung und Politik und gegenüber der Öffentlichkeit. Die Geschäftsstelle ist in der Kulturabteilung angesiedelt, die Leiterin der Kulturabteilung
ist Mitglied des Sprecherrats. Hier werden jährlich
vier Sitzungen und die dazugehörigen Sprecherratstreffen organisiert.
Im Konzept zur Kulturentwicklungsplanung wurde
im Handlungsfeld "Zeigemäße Kulturpolitik und
aktivierendes Kulturmanagement auf den Weg bringen" festgehalten, für den AKK eine konkrete Zielund Aufgabenbeschreibung sowie eindeutige Funktionszuweisungen zu erstellen. Hierzu wird es 2017
moderierte Workshops mit dem Sprecherrat geben.
Ressourcen
Personal
Die Kulturabteilung verfügt laut Stellenplan über 7
Stellen. Teilweise sind diese Stellen zeitlich befristet
und zentral finanziert oder müssen aus Projektmitteln gestemmt werden.
Dazu gehören: Eine Kollegin im Bereich Kulturmarketing/ Kulturvermittlung (befristet bis 12.2017) und
eine Kollegin aus dem zentralen Programm „Nachwuchsführungskräfte“ (befristet bis 02.2019) sowie
ein*e Auszubildende*r Veranstaltungskauffrau/ kaufmann.
Ohne diese zusätzlichen Kräfte wären eine Realisierung der zahlreichen Projekte sowie die Betreuung
von Themen, die den Fachbereich betreffen, nicht
möglich. Die Erledigung aller Aufgaben war und ist
trotzdem nur durch äußerst engagierten Einsatz aller
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich.
Als unverzichtbar erwies sich die zusätzliche Mitarbeit der Auszubildenden, von Praktikantinnen und
15
2016 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Praktikanten und zahlreichen temporären externen
Helferinnen und Helfern. 2016 absolvierten insgesamt 8 junge Menschen ein Praktikum und erhielten
Einblick in die facettenreiche Arbeit einer Kulturverwaltung.
In 2016 ermöglichten folgende Drittmittel (Sachund Barmittel) von Sponsoren, Stiftungen, Landeszuschüssen die Realisierung der Projekte:
Finanzen
A-Cappella-Award 2016
Zur Durchführung von eigenen Projekten und
Beteiligungen (im Folgenden mit * gekennzeichnet)
stehen der Kulturabteilung keine freien Finanzmittel
zur Verfügung. Deshalb ist die Abteilung jeweils auf
die projektbezogene Genehmigung von Sonderfaktoren durch den Gemeinderat sowie die Akquise
von Drittmitteln angewiesen.
Die Stadt Ulm stellte folgende Mittel zur Verfügung:
Ist in Euro
Ist in Euro
Kulturnacht Ulm/Neu-Ulm 2016
37.000
Nutzungskonzept Wilhelmsburg
80.000
Gesamtertrag
Ausblick
38.000
Berblinger Wettbewerb 2016
54.000
Kulturentwicklungsplanung
162.000
88.000
Zentrales Kunstdepot
3.900
Migrationsgeschichte
17.000
Nutzungskonzept Wilhelmsburg
80.000
Ulmer Denkanstöße 2016*
15.000
Internationales Donaufest 2016*
320.000
Jubiläum 10 Jahre Donaufest*
47.000
Donau-Jugendcamp 2016*
10.000
Donau-Pop-Camp 2016*
30.000
Gesamtaufwendungen
120.000
Für die Bereitstellung der projektgebundenen Mittel
aus dem kommunalen Haushalt sowie für die Unterstützung von privater Seite sei allen Unterstützerinnen und Unterstützern ganz herzlich gedankt.
A-Cappella-Award 2016
Zentrales Kulturmarketing 2016
(inkl. Personal)
3.000
864.900
Kulturentwicklungsplanung Ulm: Umsetzung
der Maßnahmen
Zentrales Kunstdepot: Planung und Durchführung der weiteren Schritte zur Errichtung eines
zentralen Kunstdepots
Inhaltliche Weiterentwicklung der Wilhelmsburg
in den Jahren 2016 bis 2018 im Rahmen des
Bundesförderprogrammes „Nationale Projekte
des Städtebaus“
Fortführung und Weiterentwicklung des zentralen Kulturmarketings
Fortführung des Forschungsauftrags „Migration
nach Ulm nach 1945"
Vorbereitungen Berblinger Jahr 2020 anlässlich
des 250. Geburtstags von Albrecht Berblinger
Vergabe des Förderpreises Junge Ulmer Kunst
2017
Betreuung der Probephase der JUB
Fortführung bewährter Formate wie der Ulmer
Denkanstöße, Kulturnacht Ulm/Neu-Ulm, Förderpreisvergaben und Berblinger Wettbewerb
Fortführung der o.g. Kooperationsprojekte und
Formate
16
Anhang
Übersicht Zuschussempfänger, Rechnungsergebnis 2016
Übersicht: Zuschussempfänger 2016
Struktuelle Förderung: Programm-/ Betriebs-/ und Mietkostenzuschuss
- Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Bezirksverband Ulm e. V.
- Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm e. V.
Ergebnis
%-Gesamt2016 in € zuschussbetrag
39.800
2,7%
104.100
7,1%
16.500
1,1%
9.500
0,7%
920
0,1%
- Theaterwerkstatt
3.090
0,2%
- T.Ü.S.A.D. Verein zur Förderung der Theaterkunst e. V.
3.068
0,2%
- Europäische Donauakademie
- Förderkreis Bundesfestung Ulm e. V.
- Freie Theatergruppen Mietkostenzuschuss (interne Verrechnung)
- Kradhalle
- Galerie Sebastianskapelle Ulm e. V.
- Internationales Jugendcamp i. R. Donaufest, zweijähriger Turnus
5.220
0,4%
10.000
0,7%
- Künstlergilde Ulm e. V.
10.000
0,7%
- Kunstverein Ulm e. V.
55.000
3,8%
- Landsmannschaft der Banater Schwaben
8.000
0,5%
- Museumsverein Ulm-Söflingen e. V.
4.500
0,3%
22.000
1,5%
- Popbastion
- Radio free FM (interne Verrechnung)
5.000
0,3%
- ROXY gGmbH
282.900
19,4%
- Stadtverband für Musik und Gesang Ulm e. V. Zuschüsse gem. Richtlinie
237.515
16,3%
- Theater in der Westentasche (inkl. interne Verrechnung 38.000 €)
59.600
4,1%
- T.Ü.S.A.D. Verein zur Förderung der Theaterkunst e. V.
20.300
1,4%
1.500
0,1%
- Ulmer Autoren 81 e. V.
- Ulmer Paradekonzerte e. V.
8.300
0,6%
51.500
3,5%
958.313
65,7%
135.900
9,3%
- Erstes Ulmer Kasperletheater
11.500
0,8%
- Theater an der Donau
60.100
4,1%
207.500
14,2%
5.000
0,3%
8.000
0,5%
- Verein zur Förderung der Freien Kultur Ulm e.V. Ulmer Zelt
Zwischensumme strukturelle Förderung
Spartenförderung: Institutionelle Förderung und Projektförderung auf Basis der
jeweiligen Richtlinie
Anmerkung: Ergebnis Projektförderung entspricht dem Beschluss Gemeinderat (inkl. Mittelumschichtungen und exklusiv
Verw altungskosten Jury)
Institutionell:
- akademietheater ulm e. V.
Zwischensumme
Kinder- und
Jugendtheater
Projektförderung:
- Erstes Ulmer Kasperletheater / 14. BW-Figurenspiele
- Serrando / Die Bootschaft
- Theater an der Donau / Märchenjurte
- junges akademietheater / Spatzenwiese
- Kinder-Theater-Werkstatt
Zwischensumme
Kulturelle Bildung
- Junge Bühne im Alten Theater
Zwischensumme
Zwischensumme Kinder- und Jugendtheater
4.000
0,3%
15.000
1,0%
5.000
0,3%
37.000
2,5%
18.514
1,3%
18.514
1,3%
263.014
18,0%
17
Ergebnis
%-Gesamt2016 in € zuschussbetrag
Institutionell:
- Alte Musik Ulm e. V.
- Förderverein Wiblinger Kantorei e. V.
- KunstWerk e. V.
1,4%
5.600
0,4%
7.000
0,5%
10.000
0,7%
- Sommerliche Ulmer Musiktage e. V.
4.500
0,3%
- Verein für moderne Musik Ulm/Neu-Ulm e. V.
6.000
0,4%
53.100
3,6%
2.500
0,2%
2.200
0,2%
6.000
0,4%
10.000
0,7%
20.700
1,4%
73.800
5,1%
50.000
3,4%
30.000
2,1%
80.000
5,5%
10.000
0,7%
14.421
1,0%
24.421
1,7%
104.421
7,2%
5.000
0,3%
2.000
0,1%
15.882
1,1%
4.000
0,3%
- Atelier Kochbeck, Schmid / Cote d'Azur
- TheaterWerkstatt e.V. / Astoria
2.960
0,2%
4.500
0,3%
- KunstWerk e.V. / Wortschatz-Übungen
- Ariane Müller / Klein Kunst Bühne
6.000
0,4%
4.000
0,3%
- Christian Keller / La scena della Tosca
- Griesbadgalerie / Café Beirut
2.000
0,1%
10.000
0,7%
2.500
0,2%
58.842
4,0%
500. 077
34, 3%
1.458.390
100%
- Scherer-Ensemble
Musik
20.000
Zwischensumme
Projektförderung:
- Verein für moderne Musik Ulm/Neu-Ulm e. V. / 40 Jahre Jazz in Ulm
- Livekonzepte, Köstner / "Joo kraus meets…"
- Markus Romes / "Ankommen"
- AG Der kleine Prinz / Familienmusical "Der kleine Prinz"
Zwischensumme
Zwischensumme Musik zusätzliche Mittel (dauerhafter Sonderfaktor ab 2014)
Institutionell:
- Domenico Strazzeri, Strada Compagnia Danza
- Tanzfestival Ulm Moves
Tanz
Zwischensumme
Projektförderung:
- Underground Movement e. V. / "Universal Language"
- Sonderprojekte
Zwischensumme
Zwischensumme Förderung Tanz
Projektförderung:
- Vorstatttheater / Wendepunkte
- Florian Schröder / Been There, Seen That
- Heyoka-Theater / La couleur du blé
- Andreas Kullick / Spielraum EM
Allgemein
- Haydar Süslü HDB / Deutsch-Türkische Wochen
Zwischensumme Allgemeine Projektförderung (s. Anmerkung)
Zwischensumme Spartenförderung: institutionelle Förderung und Projektförderung
Gesamtsumme
Erklärung: BV = Budgetvereinbarung
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2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
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2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
Musikschule der Stadt Ulm
Geschäftsbericht Schuljahr 2016/17
Aufgaben und Angebote
Aufgaben
Die Musikschule der Stadt Ulm ist eine Bildungseinrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Sie ist Ort des Musizierens, der Musikerziehung und
der Musikpflege, Ort der Kunst und der Kultur und
Ort für Bildung und Begegnung.
Die Musikschule legt mit qualifiziertem Fachunterricht die Grundlage für eine lebenslange Beschäftigung mit Musik. Sie eröffnet ihren Schülerinnen und
Schülern Möglichkeiten zum qualitätvollen gemeinschaftlichen Musizieren in der Musikschule, in den
allgemeinbildenden Schulen, in der Familie oder in
den vielfältigen Formen des Laienmusizierens. Besonders begabte Schülerinnen und Schüler können
eine spezielle Förderung bis hin zur Vorbereitung
auf ein Berufsstudium erhalten.
Angebote
Die Unterrichtsangebote der Musikschule lassen sich
gliedern in Grund-/Elementarfächer, instrumentale/vokale Hauptfächer, Ensemble- und Ergänzungsfächer, Studienvorbereitende Ausbildung sowie die
Unterrichtsangebote für Erwachsene, ergänzt durch
Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen und
Vereinen.
Über das Förderprogramm des Landes BadenWürttemberg „Singen-Bewegen-Sprechen“ ist die
Musikschule an derzeit 14 Kindertagesstätten vor
Ort; Eltern-Kind-Kurse und Musikalische Früherziehung für Kinder im Vorschulalter werden in mehreren Stadtteilen angeboten.
Für Sonderschulen bietet die Musikschule durch
Lehrkräfte vor Ort eine auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Schüler/innen bzw. Gruppen
abgestimmte Musikausbildung durch für diesen
Bereich besonders geschulte Fachkräfte an.
Grundschulkinder finden in ihrer Schule über die
Fächer Blockflöte-Grundausbildung, BlockflöteHauptfach sowie Klassenmusizieren Plus einen
wohnortnahen Zugang zu aktivem Musizieren. Als
kompetenter Partner im Bereich der musikalischkulturellen Bildung kooperiert die Musikschule derzeit mit 3 Ganztagesgrundschulen.
Der Hauptfachunterricht, als Einzel- oder Gruppenunterricht, die Ensemble- und Ergänzungsfächer
sowie Chöre und Orchester finden überwiegend in
den musikschuleigenen Gebäuden (Stadtbad,
Marktplatz 19, und Klostermühle, Klosterhof 18)
statt.
Übersicht:
Elementare Musikpädagogik
(2 - 10-jährige Kinder)
- Musikalische Orientierungsstufe
(6 - 10-jährige Kinder)
- Instrumental- und Vokalunterricht in Unter-,
Mittel- und Oberstufe
- Instrumentalunterricht für Menschen mit Behinderung
- Ensemblespiel, Orchester, Chöre
- Kammermusik
- Allgemeine Musiklehre/Musiktheorie Fächer
- Projektbezogener Unterricht
- Bildungskooperationen
- Studienvorbereitende Ausbildung
Zugang
Umfangreiche Sozial-, Geschwister- und Mehrfächerermäßigungen gewährleisten einen schrankenlosen Zugang zu den Angeboten der Musikschule.
Um dem zentralen Ziel der Musikschule, dem gemeinsamen Musizieren, gerecht zu werden, ist der
Ergänzungsfachunterricht und damit der Zugang zu
den zahlreichen Ensembles der Musikschule für
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2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
Schülerinnen und Schüler, die ein instrumentales
oder vokales Hauptfach belegen, kostenfrei.
Aktuell bestehen folgende Bildungskooperationen
im schulischen Ganztag:
Die Musikschule unterstützt die musikalischen Aktivitäten in den Schulen und zahlreichen Musikvereinen und Ensembles der Stadt. Daher haben zusätzlich zur Ulmer Bevölkerung auch Auswärtige Zugang
zu den Angeboten der Musikschule, sofern sie eine
Ulmer Schule oder Ausbildungsstätte besuchen oder
Mitglied in einem musik- oder gesangstreibenden
Verein der Stadt sind. Seit Februar 2016 können
auch auswärtige Schülerinnen und Schüler ohne
diese Voraussetzungen mit Genehmigung der Schulleitung in die Musikschule der Stadt Ulm aufgenommen werden (s. auch Punkt 4.5. der aktuellen
Unterrichts- und Entgeltordnung).
Albrecht-Berblinger-Grundschule:
- Singklassen
Elementares Sing- und Musizierangebot für
Schüler/innen der 1. Jahrgangsstufe
Chorangebot für Schüler/innen der Jahrgangsstufen 2 bis 4
Mit der Musikschule Neu-Ulm besteht eine Kooperationsvereinbarung. Schülerinnen und Schüler, die ein
Unterrichtsfach belegen wollen, das entweder ausschließlich in Neu-Ulm beziehungsweise ausschließlich in Ulm angeboten wird, können den Unterricht
der jeweiligen anderen Musikschule besuchen.
Aufführung der musikalischen Früherziehung
Aktuelle Entwicklungen
Als kompetenter Partner für kulturelle Bildung entwickelt die Musikschule Konzepte für Kooperationsprojekte mit allgemeinbildenden Schulen, wobei die
Ganztagesgrundschule dabei im besonderen Fokus
steht. Mit neu entwickelten Unterrichtsangeboten
vor Ort in der Schule und integriert in den Ganztagesablauf sollen auch Kinder und Familien erreicht
werden, die sonst möglicherweise nicht an den Angeboten der Musikschule partizipieren könnten.
Martin-Schaffner-Grundschule:
- Perkussionsklassen
Verbindliches Angebot für alle Schüler der Klassenstufe drei, integriert in den Fächerkanon der
Grundschule im Vormittag.
Planung für Schuljahr 2017/2018:
Ein weiteres elementares oder instrumentales Angebot im Umfang von zwei Wochenstunden.
Friedrichsau-Grundschule:
- Singklassen
Als verbindliches Angebot für alle Schülerinnen
und Schüler der Klassen eins bis drei im "gebundenen Ganztag".
- Bläserprojekt
Als fakultatives Angebot ab Klasse zwei
mit dem Ziel, in der Grundschule ein Blasorchester aufzubauen und die Friedrichsau-Schule
zu einer musizierenden Grundschule zu entwickeln.
Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler
lernen in der zweiten Klasse in einer ersten Phase bis Weihnachten die Blas- und Spieltechnik
aller angebotenen Instrumente kennen: Querflöte, Klarinette, Oboe, Fagott, Trompete und
Posaune. Es werden selbstverständlich speziell
für dieses Alter entwickelte kindgerechte Instrumente verwendet. Nach Weihnachten wählen die Kinder "ihr" Instrument und erarbeiten
im Gruppenunterricht die ersten Töne und Lieder, lernen elementare musiktheoretische Inhalte und auch, wie man zu Hause übt.
In der dritten und vierten Klasse wird der Instrumentalunterricht in Kleingruppen fortgesetzt und das gemeinsame Musizieren in einer
zusätzlichen Stunde "Blasorchester" geübt.
Lehrkräfte der Musikschule erteilen den Unterricht in der Grundschule, integriert in den Tagesablauf des schulischen Unterrichts.
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2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
Veranstaltungen, Workshops und
Projekte
Klassenmusizieren Plus in der Jörg-Syrlin Grundschule
"Der Kultur auf der Spur":
Instrumente kennenlernen und selbst ausprobieren,
andere Kinder und Jugendliche im Unterricht erleben, selbst einen Sprech-Rap auf der großen Bühne
im Konzertsaal aufführen - all diese musikalischen
Erfahrungen können Kinder bei diesem von KA initiierten kulturabteilungsübergreifenden Projekt in der
Musikschule machen.
Im Schuljahr 2016-2017 waren Gruppen der Albrecht-Berblinger-Grundschule, der Eduard-Mörike
Schule, der Martin-Schaffner Grundschule sowie der
Spitalhofschule beteiligt.
Auf Initiative von KA wurde das Projekt zur Teilnahme am Wettbewerb „Kinder zum Olymp“ angemeldet und erreichte zur großen Freude aller die
Endrunde.
Veranstaltungen sind elementarer Bestandteil des
pädagogischen Konzepts der Musikschule: Denn
Auftreten und das Präsentieren des Gelernten auf
der Bühne ist den Wenigsten in die Wiege gelegt
und will gelernt sein! Gleichzeitig sind die Veranstaltungen das Fenster der Musikschule zur Öffentlichkeit: Hier stellt die Musikschule die Qualität ihrer
Ausbildung unter Beweis, gleichzeitig bieten die
meist kostenfreien Veranstaltungen die Möglichkeit,
sich ungezwungen und unverbindlich über die Aktivitäten der Musikschule zu informieren.
Daher bietet die Musikschule eine große Anzahl von
Veranstaltungen und Konzertreihen in unterschiedlichen Formaten an - die Statistik 2016 weist die
stattliche Anzahl von über 200 Einzelveranstaltungen aus.
Dazu gehören unter anderem:
- Klassenvorspiele
- Fachbereichsvorspiele/Schülerpodium
- "Früh übt sich"
- Kammerkonzerte
- Konzerte speziell für erwachsene Schüler/innen
- Dozentenkonzerte
- Themenkonzerte
- Musikalische Umrahmungen bei öffentlichen
und privaten Anlässen
- Chor- und Orchesterkonzerte aus den Abteilungen "Schulmusik" und "Vereinsmusik"
Veranstaltungshighlights im Schuljahr
2016/2017
- "Musikalisches Dinner"
im Rahmen der Kulturnacht 2016 konnte sich
die Musikschule über ein volles Haus freuen.
- "Vorhang auf"
Zum informativen und unterhaltsamen Gesprächskonzert mit Schülerinnen, Schülern und
Lehrkräften sowie den Freunden der Musikschule e.V. war am 16. November eingeladen.
„Kultur auf der Spur“: wie entsteht ein Ton im Flügel?
- "Jazz and more"
Workshop mit dem Jazz and more collective am
18. Januar 2017 für die Big Band des Schubart
Gymnasium und Schülerinnen und Schüler der
Musikschule mit Abschlusskonzert im Saal der
Musikschule.
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2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
- Ulmer Komponisten
Dozenten der Musikschule waren am 14. Februar 2017 als Komponisten und Interpreten ihrer eigenen Werke im vollbesetzten Konzertsaal
der Musikschule zu hören.
Flötenbau im Urgeschichtlichen Museum in
Blaubeuren
- Rock-, Pop-, Jazznacht im JAM
Bands der Musikschule Ulm, der Musikschule
Neu-Ulm, der Popbastion und des Berta-vonSuttner-Gymnasiums groovten am 22. März im
JAM.
- "Konzert im Gewächshaus"
Am 15. Mai 2017 konzertierten Ensembles mit
erwachsenen Schülerinnen und Schülern in der
Gärtnerei Gairing.
Workshop Flötenbau im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren
Wie wohl die berühmte, hier in der Region entdeckte Schwanenknochenflöte vor ca. 35.000 Jahren
hergestellt wurde, so ganz ohne Computer und
modernes Werkzeug? - das erkundeten 138 Schülerinnen und Schüler des Fachbereichs Blockflöte bei
einem Workshoptag im Urgeschichtlichen Museum
in Blaubeuren am 25. März 2017. Mit Schabern und
Schneidwerkzeugen aus Stein lernten sie nicht nur,
ihre eigene Flöte aus Bambusrohr zu bauen, sondern
bekamen auch noch jede Menge interessante Einblicke in das Leben der Eiszeitmenschen. Und die
selbstgebauten Flöten wurden sogar am Tag der
offenen Tür im Konzert in der Musikschule präsentiert.
Probe für den Band-Auftritt
Workshops
Stimmwerkstatt
Unter dem Motto „Stimme in guter Stimmung!“
fanden sich am 18. Februar 2017 ca. 60 junge und
ältere Sängerinnen und Sänger in der Musikschule
zusammen, um sich in Theorie und Praxis mit den
Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Stimme zu beschäftigen und dabei in den von Gesangslehrkräften
geleiteten Workshops und im offenen Singen viel
Spaß zu haben. Am Abend wurde das Erarbeitete
dann im gemeinsamen Abschlusskonzert präsentiert.
Wie die selbst gebaute Flöte wohl klingt?
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2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
Workshop Jazz-Klavier
„Groovig“ geht es zu am 25. Juni 2017 beim Workshop Jazzklavier mit Philipp Moehrke. Patterns, Licks
und Motive für die Improvisation am Klavier werden
ebenso erarbeitet wie die Schulung des Körpergefühls durch Body Percussion und die Interpretation
von Akkordsymbolen in allen Stilen.
Jugend musiziert
Der bundesweite Wettbewerb "Jugend musiziert"
wird unter der Trägerschaft des Deutschen Musikrats in 3 Etappen auf regionaler, Landes- und Bundesebene ausgetragen. 1. Preisträger der jeweiligen
Ebene werden ab einer bestimmten Altersstufe in
die nächste Runde weitergeleitet. Um dem pädagogischen Anspruch und dem Fördergedanken gerecht
zu werden, werden die Preise nach einem
Punktesystem leistungsbewertend, aber nicht konkurrierend vergeben.
Die Musikschule der Stadt Ulm ist Ausrichterin des
Regionalwettbewerbs für das Einzugsgebiet Stadt
Ulm, Alb-Donau-Kreis und Kreis Biberach. Die Finanzierung teilen sich die beteiligten Kommunen. Ausgeschrieben in diesem Jahr waren in der Solowertung Klavier, Harfe, Gesang, Drumset (Pop) und
Gitarre (Pop) sowie in der Ensemblewertung Streicher und Bläser, Akkordeon-Kammermusik und
Neue Musik.
Erfreulicherweise stieg die Teilnehmerzahl im Jahr
2017 wieder an, nachdem in den Jahren nach Einführung des achtjährigen Gymnasiums zunächst ein
deutlicher Rückgang der Teilnehmerzahlen zu verzeichnen war. Von den insgesamt rund 204 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die in den bisherigen zwei Stufen des Wettbewerbs sehr erfolgreich
waren, kamen 74 aus der Stadt Ulm.
Der Bundeswettbewerb mit rund 2500 jungen Musikerinnen und Musikern findet dieses Jahr vom 1. 8. Juni in Paderborn statt.
Bereits seit über 50 Jahren verbindet der Wettbewerb Jugend musiziert die musikalische Breiten- und
Spitzenförderung und motiviert junge Menschen,
sich im gemeinsamen Musizieren mit anderen zu
messen. Mit viel pädagogischem Einfühlungsvermögen und hoher fachlich-künstlerischer Kompetenz
bereiten zahlreiche Lehrkräfte die Schülerinnen und
Schüler auf die Teilnahme am Wettbewerb vor und
vermitteln dabei in allererster Linie die Freude an der
Musik und insbesondere am Musizieren in der Gemeinschaft. Somit liegt der größte Gewinn für die
Teilnehmenden - unabhängig von möglichen Preisen
- bereits in der Vorbereitung auf den Wettbewerbstag. Der Wettbewerb selbst bietet eine gute Möglichkeit, das eigene Können unter Beweis zu stellen
und dabei viele persönliche Erfahrungen zu sammeln. Für einige Schüler und Schülerinnen aus unserer Musikschule war er in der Vergangenheit auch
Impulsgeber für den Weg in eine musikalische Karriere.
Großensembles
Durch die Abteilungen "Vereinsmusik" und
"Schulmusik" fest in der Struktur der Musikschule
verankert sind die großen Ensembles, die wesentlich
zur öffentlichen Ausstrahlung der Musikschule beitragen.
Junge Bläserphilharmonie Ulm
Einen 1. Preis mit 21 bis 25 Punkten erhielten im
Regionalwettbewerb
64 Schüler und Schülerinnen der Musikschule, 41 davon wurden zum Landeswettbewerb weitergeleitet.
Einen 1. Preis im Landeswettbewerb und die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb erreichten
25 Schülerinnen und Schüler.
Jahreskonzert der Jungen Bläserphilharmonie Ulm
Nach ihrem hervorragenden Abschneiden beim
Deutschen Orchesterwettbewerb im Mai 2016 - die
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2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
jbu erspielte sich in ihrer Kategorie mit 23,4 von 25
möglichen Punkten das zweitbeste Ergebnis - wurde
die "Konzertsaison" 2016/2017 mit dem Sparkassenkonzert in Langenau am 08.10.2016 eröffnet. Es
folgten u.a. das Jahreskonzert am 22. Oktober sowie im November 2016 die Eröffnung des Weihnachtsmarkts und im Dezember 2016 - gemeinsam
mit den Ulmer Spatzen - zwei Weihnachtskonzerte
in der Pauluskirche und eine Aufnahme des Orchesters durch den SWR.
Am 18.03.2017 fand im Kornhaus das Jugendkonzert statt und bis zum Schuljahresende wird die
JUBU u.a. am 08.07.2017 im Sparkassenkonzert in
Westernheim, am 23.07.2017 im Paradekonzert
und am 24.07.2017 zur Eröffnung der Schwörfeier
zu hören sein.
Abschließender Höhepunkt des Schuljahres 2016/17
wird eine zu Beginn der Sommerferien geplante 14tägige Reise des Orchesters nach Südafrika sein.
Ulmer Spatzen Chor
Am 01.07.2016 gestaltete der Jugendchor gemeinsam mit dem Philharmonischen Kinderchor Dresden
ein Konzert in der Heilig-Geist-Kirche Ulm und verabschiedete sich am 24.07.2017 in Blaubeuren mit
einem von der Sparkasse veranstalteten gemeinsamen Konzert mit dem Little Skylark Children’s Choir
aus China in die Ferien.
Ulmer Spatzenchor Jahreskonzert
Weitere ausgewählte Höhepunkte im Schuljahr
2016/17 waren die Konzert-Tournee nach Köln,
Ilbenstadt, Bad Salzhausen und Sinzig (28.10.06.11.2016) mit fünf erfolgreichen Konzerten, von
denen das Konzert im Kölner Dom besonders nachhaltig wirkte, sowie - nach den zwei Weihnachtskonzerten in der Pauluskirche - der Auftritt des
Jungendchors beim SWR Fernsehen in Baden-Baden
in der Sendung Kaffee oder Tee am 23.12.2016.
Am 13.11.2017 kam der Film vom Konzert der Ulmer Spatzen in Peking im Xinedome Ulm im Rahmen der Ulmer Filmtage zur Ausstrahlung.
17 junge Chorsängerinnen wirkten bei der vom 13.15.01.2017 durchgeführten Fachtagung Gesang in
Ochsenhausen mit. Am 24.03.2017 folgte ein SoloLiederabend in der Musikschule Ulm und am
20.05.2017 präsentierten die Ulmer Spatzen in ihrem Jahreskonzert ihre neue CD „The Rhythm of
life“. Ein weiteres herausragendes Ereignis des zweiten Schulhalbjahres stellt die für Juni 2017 geplante
10tägige Konzerttournee nach Metz, Nancy, Rouen,
Paris (Notre-Dame) dar.
St. Georgs-Chorknaben
Neben einer Vielzahl von Auftritten in und um Ulm
hatte für den Chor das am 03.10.2016 veranstaltete
Konzert im Rahmen des Reger-Zyklus ebenso besondere Bedeutung wie der Fernsehauftritt des Chores im SWR im Advent. Am 31.03.2017 traten die
Chorknaben zugunsten der Ulmer Bürgerstiftung
auf und gaben Ende April 2017 beim Knabenchortreffen in Würzburg ein gemeinsames Konzert mit
den Kölner Domsingknaben. Im Globe Theater findet am 26.06.2017 beim Euromusiquefestival der
nächste Auftritt statt, bevor der Chor gemeinsam
mit den Queen’s Six von Schloss Windsor im Konzert
am 17.07.2017 in St. Georg das Schuljahr 2016/17
ausklingen lässt.
Sinfonietta des Humboldt-Gymnasiums
Im Schuljahr 2016/2017 nahm die Sinfonietta am
14.01.2017 in der Kategorie C – Werke für größere
Ensembles (Chöre und Orchester) - am Händelwettbewerb in Karlsruhe teil und begeisterte Publikum
und Jury gleichermaßen. Die Musiker und Musikerinnen der Sinfonietta wurden mit einem ersten
Preis ausgezeichnet und präsentierten ihr Wettbewerbsprogramm am 26.02.2017 im Preisträgerkonzert der Händelgesellschaft Karlsruhe e.V. im Kleinen Haus des Staatstheaters in Karlsruhe.
Am 14.05.2017 spielte die Sinfonietta ihr Jahreskonzert im Kaisersaal in Ottobeuren und am 16. und
18.05.2017 in der Martin-Luther-Kirche in Ulm. Auf
dem Programm standen die Suiten Nr. 2 und Nr.3
aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel,
das Konzert für Violine und Orchester e-Moll von
Felix Mendelssohn Bartholdy (Solistin Madita Oser)
und die Sinfonie Nr. 3 – Eroica – von Ludwig van
Beethoven.
25
2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
Struktur
26
2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
Statistik
Zum Stichtag 31.3.2017 wurden an der Musikschule der Stadt Ulm 2.759 Schülerinnen und Schüler in 3.444
Fachbelegungen unterrichtet. 99 (darunter 35 festangestellte) Lehrkräfte erteilten insgesamt 1.530 Jahreswochenstunden an 44 Unterrichtsstandorten.
Schülerzahlen
851
30,8 %
900
877
31,8 %
800
700
600
485
17,6 %
500
301
10,9 %
400
300
117
4,2 %
111
4,0 %
200
17
0,6 %
100
0
bis 5 Jahre
Elementarstufe
6 bis 9 Jahre
Primarstufe
10 bis 14 Jahre
Sekundarstufe I
15 bis 18 Jahre
Sekundarstufe II
19 bis 25 Jahre
Erwachsene
26 bis 60 Jahre
Erwachsene
ab 61 Jahre
Erwachsene
Musikschule vor Ort - die Unterrichtsstandorte
Mit ihren Angeboten ist die Musikschule in vielen Stadtteilen in Ulm präsent:
Stadtteil
Stadtmitte
Unterrichtsstätte
1 Stadtbad
2 Katholischer Kindergarten St. Antonius
Unterrichtsangebot
Musik erleben, Musikalische Früherziehung,
Trommelissimo, Instrumentenkarussell,
Blockflöte-Hauptfach, Violine, Viola, Cello,
Kontrabass, Trompete, Posaune, Waldhorn,
Tuba, Querflöte, Klarinette, Saxophon,
Oboe, Fagott, Klavier, Gesang, Schlagzeug,
Gitarre, Harfe, Allgemeine Musiklehre, Studienvorbereitende Ausbildung, Kammermusik, Ensembles und Orchester, Tanzwerkstatt, Tanztraining für Erwachsene,
Ulmer Spatzen Chor, Junge Bläserphilharmonie Ulm, St.-Georgs-Chorknaben
Singen-Bewegen-Sprechen
27
2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
3 Katholischer Kindergarten St. Michael zu den
Wengen
4 Michelsberg-Grundschule
Singen-Bewegen-Sprechen
5 Martin-Schaffner-Grundschule
6 Ulrich-von-Ensingen-Realschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
Percussionsklasse
Schlagzeug, Trommelissimo
7 Humboldt-Gymnasium
Streicher- und Bläserklassen
8 St.-Georgs-Kirche
St.-Georgs-Chorknaben, Orgel
9 Klostermühle
10 Katholischer Kindergarten St. Maria
Musik erleben, Musikalische Früherziehung,
Musikalische Grundausbildung,
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach, Violine, Viola, Cello, Trompete, Posaune, Waldhorn, Querflöte, Klarinette,
Saxophon, Oboe, Fagott, Klavier, Gitarre,
Ensemble- und Ergänzungsfächer
Singen-Bewegen-Sprechen
Oststadt
11 Evangelischer Kindergarten Regenbogen
12 Kindertagesstätte Wielandstraße
13 Friedrichsau-Grundschule
Singen-Bewegen-Sprechen
Singen-Bewegen-Sprechen
Singklassen, Bläserprojekt
Weststadt
14 Kindertagesstätte Schillerstraße
15 Kindergarten Heilig Geist
Singen-Bewegen-Sprechen
Singen-Bewegen-Sprechen
16 Albrecht-Berblinger-Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
Singklassen
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
Söflingen
17 Bildungshaus Ulmer Spatz
18 Jörg-Syrlin-Grundschule
19 Grundschule St. Hildegard
Böfingen
Eselsberg
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach,
Klassenmusizieren Plus
Blockflöte Hauptfach
20 Eduard-Mörike-Schule
21 Eichenplatz Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
22 Gustav-Werner-Schule
Grundausbildung an Förderschulen
23 Evangelische Kindertagesstätte Lukas
24 Kindertagesstätte Johann-Stockar-Weg
Singen-Bewegen-Sprechen
Singen-Bewegen-Sprechen
25 Kindertagesstätte Ruländerweg 1
Singen-Bewegen-Sprechen
26 Katholische Kindertagesstätte St. Franziskus
27 Gemeindezentrum St. Klara
28 Betriebskindergarten Universität Ulm
Singen-Bewegen-Sprechen
Musikalische Früherziehung
Musikalische Früherziehung
29 Adalbert-Stifter-Grund- und Werkrealschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
30 Hans-Multscher-Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
31 Maria-Sybilla-Merian-Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach, Klassenmusizieren Plus
28
2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
Wiblingen
Ortsteile
32 Hans-Zulliger-Schule
Grundausbildung an Förderschulen
33 Kindertagesstätte Reutlinger Straße
34 Regenbogenschule
Singen-Bewegen-Sprechen
Blockflöte-Hauptfach, Klavier
35 Grundschule am Tannenplatz
Klavier
36 Albert-Einstein-Gymnasium
Gitarre
37 Kindertagesstätte Adlergasse, Grimmelfingen
38 Grundschule Grimmelfingen
Singen-Bewegen-Sprechen
Musikalische Früherziehung,
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
39 Riedlen-Grundschule DonaustettenGögglingen
40 Grundschule Unterweiler
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
41 Gutenberg-Grundschule Jungingen
Musikalische Früherziehung,
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
42 Schönenberg-Grundschule Lehr
Musikalische Früherziehung
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
Klassenmusizieren Plus
Klarinette, Saxophon
43 Grundschule Ermingen
44 Musikerheim Ermingen
Budgetentwicklung
Die Finanzsituation der Musikschule ist mit dem
vergleichsweise hohen Budgetübertrag sehr solide.
Dieser hängt vor allem mit der dynamischen Personalentwicklung in der Musikschule zusammen:
Die Stellen für Lehrkräfte sind mittlerweile im Rahmen des Möglichen nahezu vollständig besetzt,
durch den Wechsel in der Schulleitung und die
Wahl der bisherigen Stellvertreterin zur Leiterin ist
derzeit die Stelle der Stellvertretung vakant. Vor
dem Hintergrund der notwendigen weiteren inhaltlich-organisatorischen Entwicklung der Schule ist
mittelfristig mit einem schrittweisen Abbau des
Übertrags zu rechnen.
Die im Rahmen eines Personalentwicklungsplans für
die Musikschule der Stadt Ulm im Gemeinderat am
15.11.2013 (GD 430/13) beschlossene partielle
Umwandlung von Lehraufträgen auf Honorarbasis
in TVöD-Stellen ist mittlerweile nahezu abgeschlossen. Entsprechend des Stufenplans wurden in den
Jahren 2014 bis 2016 Lehraufträge im Umfang von
je zwei Vollzeitstellen, im Jahr 2017 von einer Vollzeitstelle umgewandelt, die letzte Besetzung im
Umfang von 0,79% folgt bis Jahresende.
Ziel war zum einen, im Hinblick auf sozialversicherungs- und arbeitsrechtliche Fragen eine Anglei-
chung des TVÖD-Beschäftigtenanteils an den Landesdurchschnitt (Baden-Württemberg 77,1% in
2013) zu erreichen. Zum anderen können kompetente und engagierte Lehrkräfte durch die Festanstellung besser an die Musikschule gebunden werden. Perspektivisch trägt eine größere Zahl fester
Anstellungsverhältnisse vor dem Hintergrund zunehmenden Fachkräftemangels auch wesentlich
dazu bei, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Musikschule der Stadt Ulm zu erhöhen.
In folgenden Fächern wurden größere Lehraufträge
umgewandelt:
2014: Klavier und Gitarre (3 Lehrkräfte)
2015: Schlagzeug (mit Fachbereichsleitung)
und Blockflöte (2 Lehrkräfte)
2016: Oboe (mit Fachbereichsleitung Holz
bläser), Gitarre und Gesang (3 Lehrkräfte)
2017: Elementare Musikpädagogik (mit
optionalem Zusatzfach) (2 Lehrkräfte)
Durch die erfolgreiche Umsetzung des Personalentwicklungsplans konnte der Anteil der durch
festangestellte Lehrkräfte erteilten Unterrichtsstunden von 37,48 % (01.01.2013) auf 50,8%
(01.01.2017) erhöht werden.
29
2016 | kultur | BERICHT
Musikschule
Budgetentwicklung Musikschule der Stadt Ulm
PRC 2630-550
1. FINANZDATEN
2014
2015
2016
2016
2017
Ergebnis
Ergebnis
Plan
Ergebnis
Plan
T€
T€
T€
T€
T€
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Kostenerstattungen
Sonstige ordentl. Erträge
254
1.348
34
19
1
270
1.341
13
20
1
265
1.408
4
15
2
302
1.367
5
15
1
265
1.408
4
15
2
Ordentliche Erträge
1.656
1.646
1.694
1.690
1.694
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
-1.575
-1.201
-47
-32
-1.634
-1.156
-48
-34
-1.997
-1.199
-42
-36
-1.734
-1.163
-40
-38
-2.044
-1.044
-39
-32
Ordentliche Aufwendungen
-2.855
-2.871
-3.274
-2.975
-3.159
Ordentliches Ergebnis
-1.199
-1.225
-1.580
-1.285
-1.465
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
-827
-7
-926
-6
-948
-13
-872
-5
-970
-13
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-834
-932
-960
-877
-983
-2.033
-2.157
-2.541
-2.162
-2.448
-1.410
-1.342
-1.478
-1.373
-1.621
-1.445
68
337
-25
380
0 *)
380
-10
370
176
370
-9
537
2.584
3.305
1.503
787
719
1.353
222
2.572
3.236
1.498
839
667
1.440
263
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss
Bereinigtes Budget - budgetrelevant Rechnungsergebnis - budgetrelevant Budgetüberschuss/-defizit lfd. Jahr
Budgetüberschuss/-defizit Vorjahr
Budgetüberschuss Vorjahr-Verwendung
Budgetübertrag
Leistungsziele
Schüler
Belegungen
Jahreswochenstunden
Zuschuss/ Schüler (in €)
Zuschuss/ Belegung (in €)
Zuschuss/ Jahreswochenstd. (in €)
Konzerte, Veranstaltungen
2.550
3.300
1.520
960
742
1.611
220
2.707
3.391
1.513
798
638
1.429
227
2.550
3.300
1.520
959
741
1.609
220
30
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
31
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Geschäftsbericht 2016
Darstellung der Institution
Das Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm ist
Gedächtnis der Stadt sowie zentrale Anlaufstelle für
Fragen und Forschungen zur Ulmer Geschichte. Es
zählt zu den bedeutendsten deutschen Stadtarchiven und verwahrt die Überlieferung zur Geschichte
Ulms seit seinen Anfängen, darunter 6.000 lfd. Meter Akten, mehr als 10.000 reichsstädtische Urkunden seit dem 12. Jahrhundert, eine geschlossene
Serie der Ratsprotokolle seit dem Jahr 1501, eine
weltweit einmalige Sammlung gotischer Münsterrisse sowie ca. 150.000 Fotografien und ca. 450.000
Negative. Die historischen Bestände und die Dauerausstellung sind im Schwörhaus (mit Magazin im
Weinhof 15) untergebracht, die neueren Aktenbestände in der Außenstelle Pionierkaserne.
Die gesetzlichen Aufgaben des Stadtarchivs umfassen die Bewertung und Übernahme von Unterlagen
zur Ulmer Geschichte mit bleibendem Wert (einschließlich elektronischer Unterlagen), deren dauerhafte und sichere Verwahrung, konservatorische
Behandlung, Erschließung, Zugänglichmachung und
Bereitstellung, die Erteilung von Auskünften, die
Erforschung der Stadtgeschichte sowie die Beratung
von städtischen Stellen bei der Verwaltung ihrer
Unterlagen. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem auch die schriftliche und bildliche Dokumentation der Stadtentwicklung und des Stadtbildes, die
Förderung von Forschungen zur Ulmer Stadtgeschichte sowie die historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
und Projekte zur historischen Öffentlichkeitsarbeit
und Ulmer Stadtgeschichte.
Gesetzlicher Pflichtauftrag
Das Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm ist
die einzige Kultureinrichtung der Stadt Ulm, die auf
einem gesetzlichen Pflichtauftrag beruht. In § 7
(Kommunales Archivgut) Absatz 1 des Gesetzes
über die Pflege und Nutzung von Archivgut in Baden-Württemberg (Landesarchivgesetz BadenWürttemberg) heißt es dazu: „Die Gemeinden und
Landkreise verwahren, erhalten und erschließen
Unterlagen von bleibendem Wert im Sinne von § 2
Abs. 3 mit den entsprechenden Amtsdrucksachen
als Archivgut in eigenen Archiven; sie sollen das
Archivgut nutzbar machen.“ Dies bedeutet, dass
Gemeinden und Landkreise verpflichtet sind, Archive
einzurichten und durch geeignete fachliche Betreuung sicherzustellen, dass Unterlagen von bleibendem Wert gemäß Landesarchivgesetz als Archivgut
erhalten, erschlossen und nutzbar gemacht werden.
Rechtliche Grundlagen
Gesetz über die Pflege und Nutzung von Archivgut in Baden-Württemberg (Landesarchivgesetz
Baden-Württemberg) vom 27.07.1987 (GBl. S.
230) i.d.F.v. 17.12.2015 (GBl. S. 1201), § 7
Gemeindeordnung für Baden-Württemberg
i.d.F.v. 24.07.2000 (GBl. S. 581), § 4
Satzung für das Stadtarchiv Ulm vom 20.07.2017
Das Haus der Stadtgeschichte präsentiert im Gewölbesaal des Schwörhauses eine Dauerausstellung zur
Ulmer Stadtgeschichte und thematisch orientierte
historische Wechselausstellungen, veröffentlicht
Publikationen zur Geschichte von Stadt und Region,
stellt archivpädagogische Angebote für Schülerinnen
und Schüler bereit und organisiert Veranstaltungen
32
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Organigramm
Sachstandsbericht
Start des Digitalen Archivs
2016 wurde das „Digitale Handlungskonzept“ des
Hauses der Stadtgeschichte eingeführt, das sowohl
die Archivierung von digital entstandenen Unterlagen als auch die Digitalisierung von Archivalien umfasst. Für die technische Archivierung digitaler Unterlagen wurde gemeinsam mit ZS/T das vom Landesarchiv Baden-Württemberg entwickelte und erprobte Programm DIMAG („Digitales Magazin“)
gewählt, das auf archivische Bedürfnisse zugeschnitten ist und auf einer Installation in den regionalen
Rechenzentren basiert.
2016 fand der offizielle Start des Projektes zur Einführung des DIMAG in der Stadt Ulm statt und für
2017 ist die Übernahme von Dateien des Gewerberegisters im Echtbetrieb geplant. Als technischer
Dienstleister für die Datenhaltung ist das Rechenzentrum der Kommunalen Informationsverarbeitung
Reutlingen-Ulm (KIRU) beauftragt worden. Damit
hat im Stadtarchiv Ulm das Zeitalter der digitalen
Archivierung begonnen. Für die Online-Stellung von
Archivalien wurde das Programm Findbuch.net beschafft, das im November 2016 freigeschaltet wur33
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
de. In dieser Online-Datenbank sind ca. 145.000
Archivalieneinheiten erfasst, zu ca. 5.000
Archivalieneinheiten sind auch Digitalisate vorhanden und online einsehbar. Pro Monat greifen derzeit
etwa 500 Benutzer auf Findbuch.net zu. Mit dem
Relaunch des städtischen Internetauftritts erhält das
Haus der Stadtgeschichte-Stadtarchiv Ulm eine eigene Microsite. Die Inhalte wurden an die neuen
Vorgaben angepasst und auf die neue Website
übertragen.
Projekt "Erschließung und Inventarisierung"
Um Archivbestände im Internet bereitzustellen, sind
zunächst die datenbankmäßige Erfassung und die
Online-Stellung von Erschließungsinformationen
(Metadaten) zu den Archivalien erforderlich. Am 1.
September 2016 wurde mit der Erfassung des zentralen reichsstädtischen Urkundenbestandes in einer
Datenbank begonnen. Damit wird Dank der Unterstützung des Fachbereichs Kultur (Sitzung vom 17.
April 2015) eine der wichtigsten RückgratÜberlieferungen zur Ulmer Geschichte mit wertvollen
Urkunden vom 12. bis zum 18. Jahrhundert für die
Forschung zugänglich, so dass bislang unbekannte
Erkenntnisse zur Stadtgeschichte zu Tage gefördert
werden können. Diese Erschließung bildet die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass die Urkunden
auch nach dem Vorbild des Staatsarchivs Ludwigsburg digitalisiert und ins Internet gestellt werden
können. Die Möglichkeit der Förderung durch Drittmittel wird derzeit geprüft.
Neuerworbene Kaiserurkunde aus dem Familienarchiv Nübling
Besucherfrequenz und interkulturelle Teilhabe
2016 konnte das Haus der Stadtgeschichte seinen
Besucherrekord zum zweiten Mal in Folge nochmals
übertreffen. Mit insgesamt 14.703 Besucherinnen
und Besuchern haben so viele Menschen das Archiv
besucht wie noch nie zuvor. Gegenüber dem bereits
sehr guten Vorjahr wurde erneut eine Steigerung
um 13 Prozent erzielt, ohne dass im Haus der Stadtgeschichte besonders publikumsträchtige Veranstaltungen stattgefunden hätten. Es wäre jedoch vermessen zu erwarten, dass ständig derart hohe Besucherzahlen erreicht werden können.
Zu den besonderen Anliegen des Hauses der Stadtgeschichte gehört die interkulturelle Vermittlung
seiner Inhalte. Wie in der Vergangenheit, so wurden
auch 2016 in Zusammenarbeit mit der vh Ulm wieder mehrere Orientierungskurse für Deutschlernende an der vh durch die Dauerausstellung des Hauses
der Stadtgeschichte geführt. Auf diese Weise sollen
Zugewanderte, die über grundlegende Deutschkenntnisse verfügen, mit der Geschichte und Besonderheiten ihrer neuen Heimatstadt ebenso wie mit
den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen
in Deutschland vertraut gemacht werden. Bislang
beruhen die Führungen auf dem freiwilligen Engagement Einzelner und der Leitung des Hauses der
Stadtgeschichte, weil die Bedeutung für die Integration als übergeordnetes Ziel angesehen wird. Dennoch muss der Klarheit wegen betont werden, dass
diese Aktivitäten im Budget und in der Personalausstattung von AR nicht abgedeckt sind. Ihre Zukunft
ist daher offen, und eine Ausweitung des Angebots
aufgrund der personellen Möglichkeiten nicht realisierbar.
Führung eines Orientierungskurses der vh Ulm durch das Haus
der Stadtgeschichte
Teatro International, die Theatergruppe an der vh
Ulm, die aus Deutschlernenden aus verschiedenen
Ländern besteht, trat mit dem Stück „Andernorts“
am 19. und 20. Februar sowie am 7., 8. und 9. Ok34
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
tober im Haus der Stadtgeschichte auf. Unter der
Leitung von Claudia Schoeppl befassten sich die
Darstellenden mit der Geschichte der Menschen, die
seit 1945 in die Bundesrepublik Deutschland kamen,
mit ihren Hoffnungen, Ängsten, Erinnerungen, Geschichten und ihren Erfahrungen, die sie bei ihrer
Ankunft machten und machen. In der Broschüre
„Interkultur für alle“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
wurde Teatro International als Best-Practice-Beispiel
aufgeführt.
von Thomas Müller statt. Das Thema des bundesweiten Wettbewerbs lautete „Gott und die Welt.
Religion macht Geschichte“, anwesend waren auch
Vertreter verschiedener Religionen.
Erneut muss allerdings betont werden, dass das
Haus der Stadtgeschichte über keine feste pädagogische Stelle verfügt. Die Lehrer-Deputatstunden für
die archivpädagogische Arbeit im Haus der Stadtgeschichte sind in den vergangenen Jahren vom Land
auf ein Minimum von einer Stunde in der Woche
gekürzt worden und die völlige Streichung durch
das Kultusministerium ist zu befürchten. Es besteht
keine Planungssicherheit über ein Jahr hinaus. Eine
qualifizierte archivpädagogische Betreuung von
Schulklassen erfordert jedoch ausgebildetes Fachpersonal. Eine sichere, dauerhafte Fundierung des
pädagogischen Angebots wäre erforderlich, weil
sonst dessen Fortbestand nicht gewährleistet werden kann.
Archivalienerwerb
Aufführung von „Teatro International“ im Haus der Stadtgeschichte
Pädagogische Arbeit mit Schulklassen
Erneut konnte aufgrund des Engagements von Lehrerinnen und Lehrern sowie der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Hauses der Stadtgeschichte das
archivpädagogische Programm des Hauses der
Stadtgeschichte fortgesetzt werden. Auch 2016
wurden Workshops, thematische Führungen und
Kurse für Schulklassen angeboten, unter anderem
zu den Themen „Industrialisierung“, „Revolution
von 1848/49“, „Ulm im Nationalsozialismus – die
sog. Gleichschaltung 1933“, „Ulmer Musikgeschichte“, „Schwörbrief und Schwörmontag“ und „Religion in der Ulmer Stadtgeschichte“. Am 8. Oktober
2016 besuchte eine Gruppe von Referendarinnen
und Referendaren des Seminars Weingarten den
Workshop „Lernort Archiv“ im Haus der Stadtgeschichte.
Am 13. Juli 2016 fand im Haus der Stadtgeschichte
in Kooperation mit der Körber-Stiftung die regionale
Auftaktveranstaltung zum Geschichtswettbewerb
des Bundespräsidenten mit einer Fortbildungsveranstaltung für Lehrerinnen und Lehrer unter Leitung
Durch einen großen Glücksfall war es zum Jahresende 2016 möglich, von einer angesehenen
Autographenhandlung in New York einen Brief Albert Einsteins aus Privatbesitz zu erwerben. In dem
Brief vom 20. März 1946, der an den aus Ulm
stammenden und in die USA emigrierten Verwandten Leopold Hirsch gerichtet ist, kommentiert Einstein die am 21. Juli 1945 erfolgte Rückbenennung
der Fichte- zur Einsteinstraße.
Frau Bürgermeisterin Mann bei der Vorstellung des Familienarchivs Nübling
Publikationen und Ausstellungen
Am 7. Dezember 2016 wurde vom Haus der
Stadtgeschichte das Buch „Ulms Straßennamen:
35
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Geschichte und Erklärung“ von Dr. Wolf-Henning
Petershagen als Band 15 in der Reihe „Dokumentation“ der „Forschungen zur Geschichte der
Stadt Ulm“ herausgegeben.
dem Institut für Baugeschichte des KIT Karlsruhe
sowie den Instituten für Geschichte, Theorie und
Ethik der Medizin der Universität Ulm und der Universität Düsseldorf wurde 2016 fortgesetzt. Im Zentrum standen dabei die Vorbereitung der Aktivitäten
für das Reformationsjubiläum 2017, das von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Projekt „Das reichsstädtisch-territoriale Netzwerk
des Arztes Johann Franc (1649-1725) und der medizinische Markt in Ulm um 1700 im Spiegel zeitgenössischer Patientenjournale“, und das ebenfalls von
der DFG finanzierte Projekt „Das Netzwerk gotischer
Bauhütten – die zentrale Rolle der Ulmer Bauhütte“.
Vorstellung des Buches von Wolf-Henning Petershagen im
Haus der Stadtgeschichte
Die Gewerkschaft ver.di eröffnete am 25. August
2016 im Haus der Stadtgeschichte die Ausstellung
„Eine gewerkschaftlich-industrielle Zeitreise“ zur
Geschichte der Buchdrucker, ihrer Gewerkschaften
und ihres Brauchtums anlässlich der Gründung des
Verbands Deutscher Buchdrucker vor 150 Jahren.
Ulmer Geschichtspreis
Das Haus der Stadtgeschichte war maßgeblich an
der Auslobung des Ulmer Geschichtspreises der Museumsgesellschaft Ulm für hervorragende Arbeiten
zur Ulmer Stadtgeschichte und an der Auswahl der
preiswürdigen Arbeiten beteiligt. Die Preisverleihung
fand am 15. November 2016 zum dritten Mal im
Haus der Museumsgesellschaft statt; die beiden
Preisträgerinnen waren Dr. Stephanie Armer (Universität Augsburg) für ihre Doktorarbeit „Friedenswahrung, Krisenmanagement und Konfessionalisierung. Religion und Politik im Spannungsfeld von Rat,
Geistlichen und Gemeinde in der Reichsstadt Ulm
1554-1629“ und Ingrun Klaiber (Universität Tübingen) für ihre Doktorarbeit „Krieg in der Stadt: Ulm
zwischen Französischer Revolution und Wiener Kongress“.
Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung
Die enge Zusammenarbeit mit dem Fachbereich
Geschichtswissenschaft und dem Institut für Evangelische Kirchengeschichte der Universität Tübingen,
Exkursion von Studierenden der Universität Tübingen ins Haus
der Stadtgeschichte
Ausblick
Ulmer Reformationsgeschichte 2017
Die Reichsstädte waren Motoren für die frühe evangelische Bewegung. Im schwäbischen Raum spielte
dabei Ulm als Vorbild für den Konfessionswechsel,
durch seine Positionen auf Reichs- und Städtetagen
und bei der Neuordnung des Kirchenwesens eine
maßgebliche Rolle. Besonders spannend war die
charakteristische Breite der religiösen Strömungen in
Ulm zu Beginn der Reformationszeit. Sie erfährt in
den Ulmer Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum unter dem Motto der „Vielstimmigkeit der
Reformation“ besondere Aufmerksamkeit. Ein umfangreiches Programm an Aktivitäten und Veranstaltungen wurde gemeinsam vom Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm, der Volkshochschule
Ulm, dem Ulmer Museum, der Universität Tübingen
(Lehrstuhl Prof. Dr. Volker Leppin), der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Ulm und der Prälatur Ulm der Evangelischen Landeskirche erarbeitet
und ist unter www.reformation.ulm.de zu finden.
36
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Das Ulmer Konzept überzeugte auch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien,
Staatsministerin Professor Monika Grütters, die das
Projekt mit einer namhaften Summe unterstützt und
in ihrer Presseerklärung zur Ausschüttung das Ulmer
Beispiel besonders erwähnt hat.
Bereits am 31. Oktober 2016 begannen die Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum mit einer
Predigt unseres Kooperationspartners Prof. Dr. Volker Leppin (Universität Tübingen) im Ulmer Münster.
Sie wurden 2017 fortgesetzt mit der wissenschaftlichen Tagung „Vielstimmige Reformation in den
Jahren 1530-1548“ am 18. und 19. Mai 2017 im
Stadthaus und im Haus der Begegnung. Insgesamt
16 Fachleute des In- und Auslandes befassten sich
unter großer Anteilnahme eines breiten Publikums
mit der Vielfalt der reformatorischen Strömungen im
Süden des Alten Reiches von 1530 bis 1548.
An die Tagung schloss sich am 28. Juni 2017 eine
Vortragsreihe an der vh Ulm an, die noch bis zum
25. Oktober fünf Vorträge von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu unterschiedlichen Aspekten der Reformationsgeschichte
präsentiert.
Am 28. Juli 2017 wurde die Ausstellung „Vielstimmige Reformation“ zur Reformation in Ulm im
Münster eröffnet. Sie ist noch bis zum 31. Oktober
2017 mit Standorten im Münster, im Haus der
Stadtgeschichte, im Ulmer Museum sowie mit Stelen
an Erinnerungsorten im Stadtgebiet zu sehen. In der
Ausstellung geht es um die Rolle der Reichsstadt
Ulm als städtisches Zentrum der Reformation in
Schwaben. Dabei werden Fragen behandelt, die
Reformation verstehbar machen sollen: Wer wollte
die Reformation und wer waren die Reformatoren?
Wie verlief die Reformation in Ulm und was bedeutete diese für den Alltag der Bevölkerung? Welche
Konsequenzen hatte dies für das Stadtregiment und
die städtische Politik?
Begleitet wurde die Ausstellung durch Veranstaltungen mit Musik aus der Reformationszeit sowie
Workshops und pädagogische Veranstaltungen zum
Thema Reformation in Ulm. Ebenfalls Teil des Programms waren Exkursionen des Hauses der Begegnung und des Evangelischen Bundes Württemberg
zu Orten, die enge Bezüge zur Reformation in Ulm
aufwiesen: Nach Straßburg, Basel, Konstanz und
Augsburg.
Auftritt des „Scherer-Ensembles“ mit historischer Musik im
Haus der Stadtgeschichte
Vorläufig abgeschlossen sind die durch Mittel der
Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg und der
Stadt Ulm unterstützten Erschließungsarbeiten an
den Reformationsakten; wir hoffen, dass auch die
letzten Bände noch verzeichnet werden können. Das
Forschungsprojekt „Vielfalt der reformatorischen
Strömungen in der Reichsstadt Ulm 1531-1548“ ist
bereits weit vorangeschritten.
Neben diesem Programm der Stadt Ulm und ihren
Partnern zum Reformationsjubiläum gab es eine
Vielzahl von Veranstaltungen, Aktionen und Aktivitäten, die von anderen Akteuren durchgeführt wurden, so von der Evangelischen Kirche Deutschlands
(EKD), von Unità dei Christiani e.V., der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Ulm/Neu-Ulm, vom
Donauschwäbischen Zentralmuseum und von einzelnen Kirchengemeinden. Nicht vergessen werden
sollten auch die vielen thematischen Führungen zur
Reformation, die von der Ulm/Neu-Ulm-Touristik
angeboten wurden.
Kennzahlen 2016
Beschäftigte:
Vollzeitstellen:
Teilzeitstellen:
Auszubildende:
9
10
1
Standorte:
Schwörhaus (Weinhof 12 und 15) – Hauptdienststelle
Pionierkaserne (Basteistraße 46) – Außenstelle und
Magazin für moderne Akten
37
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Jahresübersicht 2016:
Stadtarchiv Ulm
Erfassung von Unterlagen /
Fotoaufnahmen
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Übernommene Unterlagen
(lfd. Meter)
Fotoaufnahmen (Bilddokumentation)
193,7*
58
101,5
77,32
65,14
65,16
24.247
28.320
25.556
25.539
24.436
27.133
* Übernahme Standesamtsregister, Grundstücksverkehrsakten, Ortsarchiv Eggingen
Archivbenutzer/innen
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Zahl der Benutzer/innen
Benutzungstage
Öffnungszeiten Lesesaal
Schwörhaus / Woche (in
Std.)
Öffnungszeiten Lesesaal
Pionierkaserne / Woche (in
Std.)
Zahl der vorgelegten Archivalien
Kopien und Rückvergrößerungen von Archivalien
Anzahl Benutzerberatungen
pro Jahr mündlich
Anzahl Benutzerberatungen
pro Jahr schriftlich
1.034
2.035
41
957
1.755
41
920
1.749
41
1.030
1.814
41
1.022
1.545
41
1.010
1.980
41
15
15
15
15
15
15
33.615
33.186
32.801
33.720
31.747
33.174
98.479
64.973
64.722
70.618
59.285
63.010
9.437
9.953
10.862
11.072
9.416
10.404
3.350
2.826
3.025
3.055
3.588
3.652
38
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Publikationen und Ausstellungsbesucher/innen
Herausgabe selbständiger
Publikationen / DVDs (mit
Zeitschrift Ulm und Oberschwaben)
Zahl der Ausstellungsbesucher
der Dauerausstellung im
Schwörhaus
Zahl der Dauerausstellungen
Zahl der Wechselausstellungen
Öffnungszeiten der Dauerausstellung im Schwörhaus /
Woche (in Std.)
Vortragsveranstaltungen,
Buchpräsentationen, Fortbildungsveranstaltungen, Workshops und Vernissagen
2011
2012
2013
2014
2015
2016
4
3
3
3
4
1
9.965
8.174
9.332
11.505
11.978
13.693
2
4/1*
2
2/1*
2
3/3*
2
3/1*
2
2
2
1
36
30**
36***
36
36
36
38
37
36
33
27
37
*Wechselausstellungen/Beteiligungen an weiteren Ausstellungen an anderen Standorten
**Konsolidierungsmaßnahme: Stellenstreichung Aufsichtsstelle
***Erneute Öffnung an Sonntagen ab 6.7.2013
Archivbenutzer/innen und
Ausstellungsbesucher/innen
zusammen
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Archivbenutzer/innen und
Ausstellungsbesucher/innen
zusammen
10.999
9.131
10.252
12.535
13.000
14.703
39
2016 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Budgetentwicklung Archiv
PRC 2521-530
1. FINANZDATEN
2014
2015
2016
2016
2017
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Sonstige ordentl. Erträge
19
30
3
0
27
29
7
0
0
31
11
0
20
25
7
2
51
31
12
0
Ordentliche Erträge
53
62
42
54
93
-866
-191
-41
-40
-895
-240
-40
-43
-982
-101
-30
-43
-965
-124
-32
-41
-994
-163
-30
-41
Ordentliche Aufwendungen
-1.137
-1.218
-1.157
-1.161
-1.228
Ordentliches Ergebnis
-1.084
-1.156
-1.115
-1.108
-1.135
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
-537
-300
-480
-285
-700
-270
-585
-264
-746
-244
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-838
-765
-969
-849
-990
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss
-1.922
-1.921
-2.085
-1.957
-2.126
Leistungsziele
Öffnungszeiten Lesesaal / Woche (in Std.)
Zahl der Archivbenutzer
Zahl der Ausstellungsbesucher
41
1.030
11.505
41
1.022
11.978
41
1.000
10.000
41
1.010
13.693
41
1.000
10.000
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
40
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
41
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Stadtbibliothek Ulm
Geschäftsbericht 2016
Einleitung
Der Fachbereichsausschuss Kultur des Ulmer Gemeinderates hat die Zielkonzeption 2022 der Stadtbibliothek am 27. November 2015 zustimmend zur
Kenntnis genommen (GD 443/15). An diesen Zielen
orientiert sich die zukünftige Arbeit der Stadtbibliothek.
In den Diagrammen des Geschäftsberichtes sind
zwei Basisjahre grau unterlegt: Das Jahr 2005 als
erstes komplettes Geschäftsjahr in der Glaspyramide
sowie das Jahr 2002 als das am weitesten zurückliegende Jahr, zu dem alle heute relevanten Indikatoren vorliegen.
Organisationszweck
Die Stadtbibliothek Ulm versteht sich als Treffpunkt
für Bildung und Kultur für alle - vor Ort und im
Internet. Ihr Motto ist Alle haben Fragen - wir haben
Antworten. Die Stadtbibliothek ist mit ihrer 500jährigen Geschichte eine der ältesten Stadtbibliotheken in Deutschland und heute die kulturelle städtische Institution mit der größten Breitenwirkung.
Die Stadtbibliothek besteht aus der Zentralbibliothek
(inklusive Kinderbibliothek), der Fahrbibliothek sowie
den Stadtteilbibliotheken Böfingen, Eselsberg, Weststadt und Wiblingen.
Als öffentliche Bibliothek ist es ihre Aufgabe, erstens
für die gesamte Ulmer Bürgerschaft sowie zweitens
für die Bevölkerung des oberzentralen Einzugsbereichs
1. Informationen zugänglich zu machen,
2. Lese-, Sprach-, Medien- und Informationskompetenz zu vermitteln,
3. Lebenslanges Lernen sowie die Aus-, Fort- und
Weiterbildung zu unterstützen,
4. Freizeitgestaltung und kulturelle Teilhabe zu
fördern,
5. Wissenschaft und Forschung zu unterstützen
und das kulturelle Erbe zu bewahren
Während die Zentralbibliothek mit ihren speziellen
Angeboten sowohl den Grundbedarf als auch den
gehobenen weiterführenden Bedarf berücksichtigt,
sind die Stadtteilbibliotheken für die Abdeckung des
Grundbedarfs zuständig. In dieser Funktion sind sie,
wie auch die Zentralbibliothek, wichtiger Bestandteil
der sozialraumorientierten Stadtpolitik. Die Stadtbibliothek ist Teil der lokalen und regionalen Bibliothekslandschaft.
Organigramm
42
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Budgetergebnis und Budgetübertrag
Einnahmen entsprechend der Budgetabrechnung:
IST (Ergebnis)
PLAN
389.185 €
384.800 €
Benutzungsgebühren
Wesentlich für die Einnahmen sind die Benutzungsgebühren. Diese setzen sich zusammen aus den
Ausleihgebühren sowie den Mahn-, Säumnis- und
sonstigen Gebühren.
Die Entwicklung dieser Gebühren geht aus der folgenden Tabelle hervor:
Die Stadtbibliothek ist eine pilotbudgetierte Einrichtung. Bei einem bereinigten Grundbudget von
2.904.925 € (Plan) betrug der tatsächliche Zuschussbedarf im Geschäftsjahr 2.909.048 € (Ist).
Damit wurde im Ergebnis ein ausgeglichener Haushaltsabschluss erzielt. Nach Anrechnung des Überschusses aus dem Jahr 2015 ist ein positiver Budgetübertrag von 38.000 € in das Jahr 2017 festzustellen. Bei den Personalkosten erreichte die Stadtbibliothek im Berichtsjahr durch mehrere einmalige
Faktoren einen Überschuss von 47.000 € und konnte dadurch ein Defizit von 51.000 € im Sachmittelbudget ausgleichen. Die aktuell insgesamt positive
Budgetlage ermöglicht der Stadtbibliothek die eigene Finanzierung einer befristeten IuK-Stelle für die
Online-Offensive der Jahre 2017 und 2018 (GD
260/16), was gleichzeitig wiederum den Bibliothekshaushalt schmälern wird.
Ausleihgebühren
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
Benutzungsgebühren
insgesamt
191.898 €
196.206 €
197.408 €
200.067 €
200.035 €
203.767 €
178.115 €
152.919 €
150.685 €
154.537 €
143.490 €
125.488 €
104.730 €
Mahn-,
Säumnisund sonst.
Gebühren
120.481 €
128.190 €
137.461 €
136.452 €
146.154 €
152.292 €
142.468 €
136.531 €
138.924 €
143.882 €
126.310 €
127.816 €
84.707 €
68.676 €
65.412 €
134.088 €
312.379 €
324.396 €
334.869 €
336.519 €
346.189 €
356.059 €
320.583 €
289.450 €
289.608 €
298.419 €
269.800 €
253.304 €
189.437 €
(Neubau)
2002
(Basisjahr)
Aufgrund der Gebührenerhöhung ab Juli 2010
(Haushaltskonsolidierung) sind die Einnahmen aus
Benutzungsgebühren zunächst stark gestiegen. Allerdings sind dadurch auch aktive Benutzer weggeblieben und diese Gebühren wiederum rückläufig.
Zusätzlich spielen der Nutzungsrückgang bei der
kostenpflichtigen DVD-Ausleihe sowie die bei der
Onleihe nicht anfallenden Mahn- und Säumnisgebühren eine Rolle. Seit April 2015 erinnert die
Stadtbibliothek im Sinne der Bürgerorientierung und
Kundenbindung per E-Mail an das nahende Leihfristende, was wie angekündigt zu einem weiteren
Rückgang der Säumnis- und Mahngebühren führt
(GD 431/14).
43
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Sonstige Einnahmen
Die sonstigen Einnahmen (Verkauf, Kopierer, Miete,
Ersatz von Personalausgaben, Vermischtes, Zuweisungen) liegen bei 76.806 €. Die Mieteinnahme für
das Sommertheater des Theaters in der Westentasche (10.000,00 €), die in der Budgetberechnung
neutralisiert wird, ist von den sonstigen Einnahmen
noch abzuziehen.
Dank des Gemeinderatsbeschlusses zur Erhöhung
des Medienetats im Rahmen der Zielkonzeption
2022 sowie durch die diesjährige Aufstockung aus
dem Budgetplus der Stadtbibliothek entspricht der
Erwerbungsetat erstmals seit langem der fachlichen
Empfehlung - das Jahr 2016 war hier hervorragend.
Um den Bestand dauerhaft aktuell und attraktiv zu
halten gilt es nun, weiterhin ein hohes Niveau zu
fahren.
Medienetat
Die Mittel für den Medienkauf teilen sich im Ergebnishaushalt auf die folgenden Kostenarten auf:
Anschaffung
Medien
Zeitschriften
PLAN
399.800 €
IST
441.298 €
36.000 €
35.797 €
435.800 €
477.095 €
(inkl. ausleihfertige Bearbeitung +
Buchbinder)
(inkl. Amtsbücherei)
Im Bibliothekswesen hat sich ein Berechnungsverfahren etabliert, womit eine jährliche Empfehlung,
quasi ein Sollwert, für den Erwerbungsetat errechnet werden kann (zuletzt Bundesvereinigung der
deutschen Bibliotheks- und Informationsverbände
2009):
(5 % vom aktiven Ausleihbestand zuzüglich
Umsatz in Prozent) x Durchschnittspreis
Empfehlungen Medienetat: 454.502 €
Ausgaben Ulm Medienetat: 477.095 €
Budget 2017 (Plan)
Die Budgetvereinbarung wurde um ein Jahr verlängert und gilt nun bis einschließlich 2017.
Ordentliche Erträge
Ordentliche Aufwendungen
Ordentliches Ergebnis
Kalkulatorisches Ergebnis
Nettoressourcenbedarf
375 T €
- 2.993 T €
- 2.618 T €
- 1.997 T €
- 4.615 T €
Nicht enthalten ist der Budgetübertrag 2016 in
Höhe von 38.000 €.
44
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Zielvorgaben
Nachfolgend wird hinsichtlich ausgewählter Leistungsziele der Stand PLAN und IST dargestellt und anschließend
näher ausgeführt.
Prod. Nr
Produktbezeichnung
27.20
Bibliotheken
Ausleihen gesamt
- davon Ausleihen vor Ort
- davon Ausleihen onleiheulm.de
Ausleihen je Einwohner
Medienbestand gesamt
- davon Freihand
Umschlag (Freihandausleihe/Bestand (jährlich))
Öffnungsstunden
Besuche gesamt
Besuche je Einwohner
Aktive Nutzer
Veranstaltungen/Führungen
Online-Zugriffe (Seitenzugriffe)
Online-Zugriffe je Einwohner
Bei den nutzungsbezogenen Indikatoren sind zwei
Aspekte hervorzuheben:
1. Gemessen an der Ulmer Einwohnerzahl gehört
die Stadtbibliothek im Vergleich zu anderen
Großstadtbibliotheken zur baden-württembergischen Spitzengruppe. Die hohe Nutzung
und Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern
ist beeindruckend.
2017
Ansatz
2016
Ansatz
2016
Ergebnis
1.100.000
980.000
120.000
9,1
580.000
330.000
3,3
5.300
580.000
4,8
20.000
600
470.000
4,0
1.150.000
1.050.000
100.000
9,5
580.000
370.000
3,1
5.300
580.000
4,9
20.000
500
470.000
4,0
1.098.813
990.950
107.863
9,0
598.179
345.514
3,2
5.322
557.747
4,5
26.995
804
-------
2. Seit der deutlichen Steigerung nach Eröffnung
der neuen Zentralbibliothek im Jahr 2004 macht
sich ein schleichender Nutzungsrückgang bemerkbar. Dafür sind sowohl gesellschaftliche Ursachen als auch direkt bibliotheksbezogene
Gründe (z. B. Entgelterhöhung 2010; Medienetat
regelmäßig unterhalb der fachlichen Empfehlungen; Reduzierung der Böfinger Öffnungszeiten
um 50 % seit 2012) anzuführen.
Ausleihen
Bemerkung
2009: 7-monatige Schließung der Zweigstelle Wiblingen wegen Umbau
2012: Reduzierung der Öffnungszeiten Böfingen um 50 %, 2-wöchiger Ausfall der Fahrbibliothek
2013: 3-wöchige Schließung der Zweigstelle Böfingen wegen Umbau
45
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Gegenüber dem Vorjahr (1.089.991) stieg die Gesamtausleihe auf 1.098.813 und damit um 1 %.
Wie ist nun die Ausleihentwicklung in den einzelnen
Bibliotheken im Vergleich zum Vorjahr?
Zentrale (Erwachsene)
Zentrale (Kinder)
Böfingen
Eselsberg
Weststadt
Wiblingen
Bücherbus
- 1,69
+ 1,90
+ 0,18
+ 3,66
- 2,36
+ 15,14
- 1,62
%
%
%
%
%
%
%
gültigen Bibliotheksausweis besitzen oder besessen
haben. Unter anderem werden dadurch nun die
Kunden, die ausschließlich die Online-Angebote der
Stadtbibliothek per Bibliotheksausweis nutzen, besser abgebildet.
Die Stadtbibliothek Ulm belegt damit bei den Großstadtbibliotheken in Baden-Württemberg den 1.
Platz in puncto Nutzererreichung (bezogen auf die
Einwohnerzahl).
Wendet man ein letztes Mal die alte Definition an,
war es ein sehr stabiles Jahr (19.994 Nutzer in 2016
zu 20.050 Nutzern in 2015).
An der Gesamtausleihe ist die Onleihe mit 107.863
Ausleihen beteiligt.
Onleihe
Im September 2011 wurde die onleiheulm.de gestartet. Seitdem können die Inhaber eines gültigen
Bibliotheksausweises eBooks, eAudios (Hörbücher),
eVideos, ePapers und eMusic orts- und zeitunabhängig befristet herunterladen.
Die Ausleihtendenz ist mit Blick auf das Berichtsjahr
(107.863) im Vergleich zum Vorjahr (99.982) weiterhin steigend.
Die ursprünglichen Mittel in Höhe von jährlich
20.000 € wurden durch Beschluss des Kulturausschusses (GD 136/13) angesichts der hohen Nachfrage ab 2014 bis zunächst 2018 auf 47.000 € erhöht.
Aktive Nutzer
Die beeindruckende Steigerung auf fast 27.000 aktive Nutzer 2016 im Verhältnis zu lediglich 20.000
Kunden im Jahr 2015 fußt auf einer Neudefinition in
der amtlichen Deutschen Bibliotheksstatistik. Bildete
der Indikator bisher das haptische Ausleihen ab,
erfasst er nun alle Nutzer, die im Berichtsjahr einen
Besuche
Neben der "aktiven Benutzung" dient der Treffpunkt Stadtbibliothek vielfältigen anderen Zwecken
- die Präsenznutzung ist in den oben genannten
Zahlen nicht enthalten. Es handelt sich dabei um
Benutzungstätigkeiten wie etwa das Lesen von Tageszeitungen und Zeitschriften, das Recherchieren in
den Auskunftsbeständen, Internetnutzung, das Einholen von mündlichen Fachauskünften, der Besuch
von Veranstaltungen und die Besichtigung von Ausstellungen, die Erledigung von Hausaufgaben, Klau46
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
surenvorbereitung etc. Diese Nutzungen sind in den
Besuchszahlen enthalten.
Zentralbibliothek
Stadtteilbibliotheken (inkl. Bus)
Insgesamt
397.317 Besuche
160.430 Besuche
ca. 560.000 Besuche
Damit erreicht die Stadtbibliothek wieder mehr Besucher als alle anderen städtischen Kultureinrichtungen. Allerdings ist ein Rückgang um rund 20.000
Besuche im Vergleich zum Vorjahr festzustellen. Vor
allem die Nutzung der Stadtteilbibliothek Eselsberg
ist auf ~ 30.000 Besuche eingebrochen (2015: ~
43.000 Besuche), da sich die Erreichbarkeit sowohl
per Bus als auch per Auto deutlich verschlechtert hat
(Baustellen Straßenbahn + Fernwärme).
Die Internetseiten der Stadtbibliothek sind die mit
am häufigsten konsultierten Seiten der Stadt Ulm.
Für das Berichtsjahr liegen wegen des Relaunches
der städtischen Websites leider keine Zugriffszahlen
vor. Hervorzuheben sind außerdem verschiedene
Online-Datenbanken, die gut genutzt werden und
wiederum nicht in die Ausleihzahlen einfließen.
die Bibliotheksbenutzung, die sich vor allem an Kinder und Jugendliche richten, wurde eine Vielzahl
von kleineren Veranstaltungen insbesonders in den
Stadtteilbibliotheken und in der Kinderbibliothek
durchgeführt. Die Veranstaltungen haben einen
außerordentlichen bibliothekspädagogischen Stellenwert. Sie führen in die Bibliothek ein, senken die
Schwellenangst und dienen der Vermittlungsarbeit
der Bibliotheken.
Veranstaltungen für Kinder:
Veranstaltungen für Erwachsene:
Ausstellungen:
Sonstige Veranstaltungen:
Einführungen in die Bibliothek:
Insgesamt
447
36
44
2
275
804
Besondere Ereignisse
Veranstaltungen
Am 1. April 1516 vermachte der Münsterpfarrer
Ulrich Krafft seine Buchsammlung dem Ulmer Rat
als Grundstock für eine städtische Bibliothek. Mit
diesem Gründungsdatum besitzt Ulm eine der
ältesten Stadtbibliotheken in Deutschland und verfügt mit einem historischen Altbestand von
inzwischen ~ 50.000 Büchern über einen entsprechenden kulturellen Schatz.
Mit 804 Veranstaltungen erreichte die Stadtbibliothek ihr bestes Ergebnis überhaupt. Dies bedeutet,
dass neben der Bestandspflege und Bestandsvermittlung durchschnittlich an jedem Öffnungstag
mehr als 2 Veranstaltungen stattfanden. Dies ist nur
mit hochmotivierten und engagierten Kolleginnen
und Kollegen möglich.
Zum 500-jährigen Bestehen im Jahr 2016 waren die
über 100 Jubiläumsveranstaltungen gleichermaßen
der Geschichte der Stadtbibliothek und ihrem wertvollen Altbestand wie ihrer Gegenwart und Zukunft
gewidmet, fanden in der Zentralbibliothek, in den
Stadtteilen und im Bücherbus statt und richteten
sich an junge wie erwachsene Geburtstagsgäste.
Dabei war der Stadtbibliothek ein partizipativer Ansatz wichtig: So haben am Jubiläum rund 60 institutionelle Partner sowie zahlreiche Bürgerinnen und
Bürger (z. B. bei Vorleseaktionen für Kinder) mitgewirkt. Ein großer Dank gilt dem Gemeinderat der
Stadt Ulm für ein Jubiläumsbudget von 120.000 €.
Hinzu kommen Drittmittel in Höhe von 17.500 €,
die die Bibliotheksgesellschaft Ulm e. V., die Sparkasse Ulm, die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm und
die Wieland-Werke AG dankenswerterweise zur
Verfügung gestellt haben.
Die hohe Zahl ist insbesonders den Kinderveranstaltungen zu verdanken. Neben den Einführungen in
Durch das große Jubiläum ist erneut der Stellenwert
der Stadtbibliothek als Treffpunkt für Bildung und
Kultur für alle deutlich geworden und auch ihre
große Tradition ins Bewusstsein vieler Bürgerinnen
47
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
und Bürger gerückt. So soll auch weiterhin "nach
dem testamentarischen Willen Kraffts die Bibliothek
letztlich zur Quelle der Belehrung und Vernünftigkeit für die ganze Reichsstadt werden: eine Stadtbibliothek, die ihren Namen verdient und dazu beiträgt, dass in der Stadt eine wahrhaft inspirierte
Vernunft regiert" (aus dem Festvortrag von Prof. Dr.
Berndt Hamm vom 1. April 2016).
Weitere Informationen und Impressionen findet man
in GD 017/17 und unter
500jahrestadtbibliothekulm.wordpress.com .
Kontinuierlich beschäftigt die Stadtbibliothek die
Personalentwicklung im Zeichen eines Generationenwandels - bis 2022 wird rund ein Drittel des
Kollegiums in den Ruhestand gehen. Eine wichtige
Weichenstellung im Geschäftsjahr war die Neubesetzung der vom Gemeinderat im Rahmen der Zielkonzeption 2022 geschaffenen bibliothekspädagogischen Stabsstelle im April sowie die Nachbesetzung der Leitung der Kinderbibliothek im August.
Damit kann die für die Stadtbibliothek wesentliche
Aufgabe, Kindern Sprach-, Lese- und Medienkompetenzen zu vermitteln, unter Volldampf ausgebaut
werden.
In puncto Digitale Bibliothek wurden im Jahr 2016
mit dem RFID-Projekt (GD 270/15) und der OnlineOffensive (GD 260/16) zwei große Innovationen
vorangetrieben: 2017 erfolgen erste Umsetzungen.
Auch die Stadtbibliothek hat im Jahr 2016 viele geflüchtete Menschen willkommen geheißen. Zum
Beispiel wurde am 30. März, koordiniert durch die
Stadtteilbibliothek Weststadt, die Lern- und Leseecke "Bücher sagen Willkommen" für Flüchtlinge in
der Gemeinschaftsunterkunft Römerstrasse eröffnet.
Das Projekt "Bücher sagen Willkommen" ist eine
Initiative des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der LitCam und der Frankfurter Buchmesse.
Dadurch soll Flüchtlingen und Asylbewerbern die
Möglichkeit geboten werden, sich mit den gespendeten Büchern, Spielen und Sprachlernprogrammen
zu beschäftigen. Inzwischen findet wöchentlich ein
Vorlese- und Bastelangebot in der Römerstrasse für
Kinder und Eltern im Zusammenspiel von Stadtteilbibliothek, "Abenteuer Lesen" und dem Evangelischen Diakonieverband Ulm/Alb-Donau statt.
Die Bibliotheksgesellschaft unterstützte die Stadtbibliothek als Förderverein im Berichtsjahr mit einer
Spende von 8.500 €. Außerdem unterstützte die Dr.
Rosemarie-Wildermuth-Stiftung die Arbeit der
Stadtbibliothek.
Fazit
Die Stadtbibliothek Ulm blickt auf eine 500-jährige
Geschichte zurück und ist heute die kulturelle städtische Institution mit der größten Breitenwirkung. Ihre
Stellung in der Stadt Ulm sowie im baden-württembergischen Bibliothekswesen ist auch eine Verpflichtung für die Zukunft. Um das hohe Nutzungsniveau
zu wahren und in die Zukunft zu führen, bedarf es
einer finanziellen Ausstattung, die entsprechende
Gestaltungsspielräume ermöglicht. Die Stadtbibliothek wird durch die Fortentwicklung und Umsetzung ihrer Zielkonzeption weiterhin zukunfts- und
bürgerorientiert agieren.
48
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Anlage
Bemerkung
2009: 7-monatige Schließung der Zweigstelle Wiblingen wegen
Umbau
2012: Reduzierung der Öffnungszeiten Böfingen um 50 %; 2wöchiger Ausfall der Fahrbibliothek
2013: 3-wöchige Schließung der Zweigstelle Böfingen wegen Umbau
49
2016 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Budgetentwicklung Stadtbibliothek Ulm
PRC 2720-560
1. FINANZDATEN
2014
2015
2016
2016
2017
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Kostenerstattungen
Sonstige ordentl. Erträge
16
335
58
0
12
6
324
37
1
8
31
325
24
0
6
19
312
51
2
4
31
325
14
0
6
Ordentliche Erträge
421
377
385
390
375
-2.009
-482
-169
-184
-2.009
-530
-175
-182
-2.159
-549
-160
-287
-2.145
-574
-161
-258
-2.187
-552
-50
-204
Ordentliche Aufwendungen
-2.845
-2.897
-3.155
-3.137
-2.994
Ordentliches Ergebnis
-2.424
-2.520
-2.770
-2.747
-2.618
-1.624
-445
-1.633
-419
-1.749
-400
-1.792
-385
-1.652
-345
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-2.069
-2.052
-2.149
-2.176
-1.997
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss 1 )
-4.493
-4.572
-4.919
-4.923
-4.616
-2.599
-2.571
28
-10
18
-2.709
-2.673
36
18
-2
52
1.100.474
621.274
19.815
5.344
594.231
--672
1.089.991
608.882
20.050
5.321
580.172
--699
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
Bereinigtes Budget - budgetrelevant Rechnungsergebnis - budgetrelevant Budgetüberschuss/-defizit lfd. Jahr
Budgetüberschuss/-defizit Vorjahr
Budgetüberschuss Vorjahr-Verwendung
Budgetübertrag
Leistungsziele
Ausleihen
Medienbestand
Aktive Nutzer
Öffnungsstunden
Besuche
Online Zugriffe (Seitenzugriffe)
Veranstaltungen / Führungen
-2.905
-2.909
-4
52
-10
38
1.150.000
580.000
20.000
5.300
580.000
470.000
500
1.098.813
598.179
26.995
5.322
557.747
--804
1.100.000
580.000
20.000
5.300
580.000
470.000
600
50
2016 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
51
2016 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
Stadthaus Ulm
Geschäftsbericht 2016
Kommunalpolitische Ziele und Aufgaben des
Stadthauses
Der städtebauliche Spannungsbogen auf dem
Münsterplatz wird programmatisch ins Innere des
Richard Meier-Baus übersetzt: Das Untergeschoss ist
den Wurzeln in der Münsterplatzgeschichte
gewidmet. Der verpachtete Bereich betont den Charakter des Stadthauses als Erweiterung des Münsterplatzes mit Café, Läden und Dienstleistungen.
Überwiegend öffentliche Veranstaltungen sowie
Ausstellungen spiegeln gesellschaftliche Gegenwart.
Und nicht zuletzt ist der Richard Meier-Bau eine
architektonische Sehenswürdigkeit.
„Architektonisch und programmatisch ist das Stadthaus ein Ort, an dem Ulmer Kultur wie unter einem Brennglas stattfindet: An sieben Tagen in der
Woche steht das Stadthaus bei konsequent freiem
Eintritt in die Ausstellungen allen Menschen offen.“
Florian Arnold in ARTMAPP, Sommer 2015
Stadthaus Leiterin
Karla Nieraad
100%
Stellv. Leitung
Öffentlichkeitsarbeit
und Organisation
Dr. Sabine Presuhn
100 %
Organisation
Gastveranstalter
Christine
Schaumlöffel
60 %
Reinigungsteam
Mira Bajic 50 %
Sofija Haberkern
50%
Beba Söll 50 %
Finanzen,
Verwaltung
Ines Belgomri
100 %
Techniker
Christos
Kalokerinos
100 %
Technischer
Leiter
Paul Stauber
100 %
Techniker
Franz Nägele
100 %
Sekretariat
Sabine Schwarz
100 %
Aufsichten
Natalia Gerasimenko
100 %
Uwe Kristall 100 %
Astrid Businger 75 %
Hermann Punzet 75 %
Derya Eren 50 %
Magdalena Flint 50 %
Stefan Hörr 50 %
Werkverträge
Projektleitungen
Tommi Brem
Jürgen Grözinger
Dr. Raimund Kast
Dr. Katharina Menzel-Ahr
Wiebke Ratzeburg
Annette Schellenberg
Nik Schölzel a. G.
Werkverträge
Fundraising
Andrea
Kreuzpointner
Kinderprojekte
Katrin
Schwager
Social Media
Ralf
Grimminger
53
Rückblick 2016
Ausstellungen
Ein schöner Erfolg war zu Jahresbeginn - neben den
letzten, sich nach 2016 hineinziehenden Ausstellungen zum Thema „Turm“ von Reiner Leist aus New
York und Alejandro Cegarra aus Caracas - die sehr
gut frequentierte Kabinettausstellung der Ulmer
Fotografin Nadja Wollinsky (vgl. Geschäftsbericht
2015).
gang zu Drag-Kings und Drag-Queens der Berliner
Subkultur. Das popkulturelle Phänomen Conchita
Wurst wurde in den einfühlsamen Fotos von Reiner
Riedler (*1968) betrachtet. Ingo Taubhorn (*1957)
zeigte seinen Fotoklassiker „In den Kleidern meiner
Mutter“. Mehrere weitere Fotografen und Videokünstlerinnen nahmen teil. Die Ausstellung erreichte
über 7.000 Besucher. (Projektleitung: Wiebke Ratzeburg)
Erfolgreichste Ausstellung des Stadthauses in
den letzten zwölf Jahren
Geprägt wurde 2016, ein Jahr starker Fotografieausstellungen, insbesondere von den Porträts afrikanischer Wildtiere von Nick Brandt (*1966). Allein
30.782 Besucher zählte das Stadthaus in dieser Ausstellung. Damit war es die erfolgreichste Ausstellung
des Stadthauses in den letzten zwölf Jahren. Über
500 Kataloge wurden verkauft, so viel wie noch nie
in einer Ausstellung des Stadthauses. In den Gästebüchern finden sich Hunderte begeisterte Einträge
(vgl. S. 57). 2.100 Euro spendeten Besucher direkt
für Nick Brandts Stiftung "Big Life Foundation", die
sich den Erhalt der afrikanischen Tierwelt und des
dortigen Ökosystems zum Ziel gesetzt hat. (Projektleitung: Dr. Raimund Kast)
Cross Dressing - Museumstag 2016 mit Melody de Monroe
Aus der Sicht unterschiedlicher Fotografinnen und
Fotografen beleuchtete die Ausstellung Cross Dressing im Frühjahr Fragen nach der Definition und
Rollenzuteilung der Geschlechter. Pepa Hristova
(*1977) gelangen seltene Einblicke in das Leben
albanischer Frauen, die aus sozialen Gründen die in
ihrer Gesellschaft lebenslang nicht mehr revidierbare
Entscheidung getroffen haben, als Männer zu leben,
und Annette Frick (*1957) hatte persönlichen Zu-
Eine kleine Sensation war die Entdeckung der zwölf
historischen Ulm-Fotografien des Felix Alexander Oppenheim (1819-1898), die zu den ältesten
fotografischen Ansichten von Ulm zählen. Die Fotos
aus dem Innenraum des Münsters sind sogar die
ältesten bekannten überhaupt (Projektleitung: Dr.
Raimund Kast, Ausstellungsgestaltung: Tommi
Brem). Das Stadthaus gab dazu zwei Bände in der
Reihe „edition stadthaus“ heraus: „Felix Alexander
Oppenheim und seine Ulm-Fotografien aus dem
Jahr 1856“ mit Beiträgen von Ludger Derenthal und
Raimund Kast und „Ich habe mich entschlossen,
jetzt hervorzutreten“ von Karla Nieraad über Gräfin
Sophie von Hatzfeldt, in deren Leben F. A. Oppenheim eine denkwürdige Rolle spielte.
53
reichsausschuss Kultur am 23. Juni 2017, GD
210/17.
Kleinere Projekte ergänzten das Programm: Über
vier Monate lief im Saalfoyer die Ausstellung Was in
Ulm normal ist – oder auch nicht, eine Kooperation von Südwest Presse und Stadthaus, die zeigte,
wie in Ulm lebende Geflüchtete uns vertraute, doch
ihnen völlig fremde, „typische“ Ulmer Szenen interpretieren (Projektleitung: Karla Nieraad).
F. A. Oppenheim: Ulm Marktplatz mit Hauptwache, 1856
Begonnen noch 2016 lief nach 2017 die Präsentation der Klassischen Quilts der Amischen aus der
Sammlung Schlumberger hinein (Projektleitung:
Dr. Katharina Ahr), die erstmals mit dem selten zu
sehenden schwarzweiß-Fotoklassiker The Amish
von Timm Rautert (*1940) gezeigt wurden (Projektleitung: Tommi Brem). Eine Kombination, die
Fotografieliebhaber und Quilt-Begeisterte gleichermaßen anzog und darüber hinaus einen Blick in das
weltabgewandte Leben der täuferischprotestantischen, wegen religiöser Verfolgung aus
dem deutschsprachigen Europa einst in die USA
ausgewanderten Amischen gewährte.
Unterirdisch! - Was unter dem Münsterplatz
verborgen lag
Ein wichtiger Schritt war 2016 die Neueröffnung der
konzeptionell und formal komplett überarbeiteten
Dauerausstellung zur Geschichte und Archäologie
des Ulmer Münsterplatzes. Entstanden ist ein Informationsknotenpunkt, der, ausgehend von den Grabungsergebnissen auf dem zentralen Münsterplatz,
auf die einschlägigen Orte zur Vertiefung der Ulmer
Stadtgeschichte hinführt (Projektleitung: Dr. Sabine
Presuhn). Vgl. ausführlichen Bericht an den Fachbe-
Auf Initiative des Ulmer Bündnisses gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution wurde die
Ausstellung Ohne Glanz und Glamour über Prostitution und Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung, parallel zum Internationalen Donaufest terminiert, gezeigt. Gisela und Ira Dentlers zum Münsterturmjubiläum im Vorjahr entstandene, fantasievoll
kreative Ulmer Bürgerkette konnte noch bis in den
September 2016 hinein betrachtet werden. Im Untergeschoss wurde ein künstlerisch-visionäres Modell
des seit 1949 bestehenden palästinensischen Flüchtlingscamps Qalandia von Wafa Hourani (*1979) im
Rahmen der von der Griesbadgalerie veranstalteten
Ausstellungsserie „Café Beirut“ gezeigt. Und zum
Jahreswechsel machte das Stadthaus in Ergänzung
zur Ausstellung der Klassischen Quilts und der Fotos
aus dem Leben der Amischen (siehe oben) die zuvor
im Rahmen des „Café Beirut“ präsentierte Fotoserie
Stitching my Syria back von Mohamad Khayata
(*1985) einem breiten Publikum zugänglich (Projektleitung: Tommi Brem).
Festival „neue musik im stadthaus“
Die Entscheidung, das Festival seit 2014 biennal
auszurichten, hat sich bewährt. Das Festivalthema
54
BEAUTYbroken lotete eine Bandbreite musikalischer Einflüsse des 20. Jahrhunderts – von Claude
Debussy bis zu HipHop – und Grenzen zum gesprochenen Wort und zur Bildenden Kunst aus. Wichtige
Kooperationspartner waren das Theater Ulm, das
mit einem der Figur der "Lulu" gewidmeten Abend
im Stadthaus zu Gast war, und das Münster mit
einer sphärisch anmutenden Late Night. Schülerinnen und Schüler der Musikschule studierten selbst
ausgesuchte Stücke ein, die sie zunächst als
„schön“ oder „nicht schön“ empfanden, und trugen damit zu jedem Konzert einen eigenen Prolog
bei. Stargast des Festivals war der 86-jährige Komponist Dieter Schnebel, von dem ein Stück uraufgeführt wurde. Auch wenn „neue Musik“ nicht
Mainstream-kompatibel ist und nur eine begrenzte
Besucherzahl erreicht, ist das Festival als Impuls im
Kulturleben der Stadt Ulm und für Ulms kulturelle
Ausstrahlung nicht hoch genug zu schätzen. (Projektleitung: Jürgen Grözinger)
Der Förderverein Freunde der neuen Musik im
Stadthaus Ulm e.V. stimmte in Kooperation mit
dem Mephisto Kino mit Filmen auf das Festival ein.
Kontinuierlich stärkt der Verein mit rd. 80 Mitgliedern dem Festival den Rücken.
Kooperationen
Tanz
Durch die seit 2001 kontinuierliche Förderung des
freien Tanzes, insbesondere der Strado Compagnia
Danza von Domenico Strazzeri (*1965), und die
kulturpolitische Schwerpunktsetzung der Stadt für
den freien Tanz seit 2013, kann die Strado
Compagnia Danza aktuell zwei Produktionen pro
Jahr im Stadthaus herausbringen.
Im Sommer 2016 waren drei zusätzliche Gastchoreografen - Minka-Marie Heiß, Alessio Damiani und
Paolo Fossa - eingeladen, mit Domenico Strazzeri
Stücke unter dem Obertitel Heaven zu erarbeiten.
Ein großer Erfolg war die zum Jahresende uraufgeführte, von Strazzeri choreografierte Performance
My Name is... zum Thema Alzheimer-Demenz.
Diese berührte das Publikum so stark, dass sie 2017
wiederaufgenommen wird.
Verein für moderne Musik
Kontinuität in der Kooperation pflegt das Stadthaus
auch mit dem Verein für moderne Musik. 2016 feierte er sein 40-jähriges Jubiläum, zu dem er Stars
der Internationalen Jazz-Szene wie den Chicagoer Posaunisten Ray Anderson, den jungen französischen Akkordeonisten Vincent Peirani, den polnischen Trompeter Tomasz Stanko oder den legendären Bassisten Dave Holland nach Ulm holen konnte.
klassisch!
Die 2013 von Südwest Presse und Stadthaus ins
Leben gerufene Konzertreihe für Liebhaber der klassischen Kammermusik ist längst zum Selbstläufer
geworden. Eine Programmgruppe steht für die Konzeption und internationale Interpreten: Jürgen
Kanold (Feuilletonchef der Südwest Presse) mit Susanne Rudolph, Henning Reinholz und Dr. Burkhard
Schäfer.
Weitere Kooperationen
Mit der Astronomischen Arbeitsgruppe Ulm wurde
wieder eine von Vorträgen flankierte Himmelsbeobachtung auf der Dachterrasse organisiert. Diese
Zusammenarbeit wird weitergeführt. Der Museumstag und die Kulturnacht werden als permanente
Kooperationen fortgeführt. Seit Bestehen des Stadthauses ist auch das Humboldt-Studienzentrum für
Philosophie und Geisteswissenschaften der Universität Ulm kontinuierlicher Partner, und der ebenso
lange schon bestehende Daueranziehungspunkt
Südwest Presse Forum ist in dieser Aufzählung nicht
zu vergessen.
Punktuelle Kooperationen wie etwa mit den
Wiblinger Bachtagen oder im Rahmen der Jungen
Ulmer Kunst kommen hinzu.
Buchveröffentlichung
Dauerhaft ist die Mitwirkung des Stadthauses im
Arbeitskreis 27. Januar, die Gedenkveranstaltung an
die Opfer des Holocaust wird alljährlich im Stadthaus durchgeführt. Aktuell war das von der Stadt
Ulm, vom Stadthaus und vom Verlag Klemm + Oelschläger getragene, 2016 erschienene Buch "Nach
dem Schweigen" (englischsprachige Ausgabe "Af55
ter the Silence") das Thema des 27. Januar. Herausgegeben wurde es von Lillian Gewirtzman, die als
Mädchen im Ulmer Displaced Persons Camp gelebt
hat, und von Karla Nieraad. Es enthält viele Bezüge
zu Ulm, aber auch zum Leben der jüdischen Nachfahren in New York. In den USA ist das Buch ebenfalls auf dem Markt.
haussaal als Plattform zu nutzen.
2016 häuften sich mehrtägige Buchungen, etwa
durch die freie Tanzinitiative Moving Rhizomes mit
dem Projekt „Before I die“, das in Ulm lebenden
Geflüchteten eine Bühne gab, durch das Landesturnfest oder die „Highlights der Physik“ (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dt. Physikalische Gesellschaft, Universität Ulm).
Vermittlung
Auf Initiative des Technischen Leiters des Stadthauses, Paul Stauber, und in Zusammenarbeit mit dem
Gebäudemanagement sind im Sommer 2016 die 63
Strahler im Stadthaussaal durch hocheffiziente LEDBeleuchtungstechnik ersetzt worden. Dadurch werden künftig pro Jahr 15.000 kw/h Strom eingespart bzw. über die nächsten 20 Jahre rd. 176
Tonnen CO2 weniger ausgestoßen. Diese Maßnahme wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert.
Kontinuierlich steigenden Umfang nimmt unter den
Aktivitäten des Stadthauses die Vermittlung an
Kinder ein. Zahlreiche Angebote gab es auch 2016
wieder zu den Schwerpunktausstellungen und zur
Bienenterrasse, die sich über die letzten vier Jahre
verstetigt hat. In der Kulturnacht und am Museumstag wurden gezielte Kinderprogramme angeboten.
Zudem ist das Stadthaus am Ferienexpress und an
dem übergreifenden Vermittlungsprojekt „Der Kultur auf der Spur“ mit Grundschulen beteiligt. (Projektleitung: Katrin Schwager, bei Bienenterrasse mit
Franz Nägele/Imker und Annette Schellenberg/Bepflanzung)
Zur Ausstellung der afrikanischen Tierporträts von
Nick Brandt hat das Stadthaus mit einer 10. Klasse
des Hans und Sophie Scholl-Gymnasiums
Erklärfilme über die Bedrohung der afrikanischen Tierwelt produziert. Dieses Projekt wurde
vom Innovationsfonds Kunst Baden-Württemberg
gefördert. Die Filme waren Bestandteil der Ausstellung und sind weiterhin auf den iPods zu sehen, die
auch den in Zusammenarbeit mit dem Schulzentrum
St. Hildegard entwickelten Audioguide von Kindern für Kinder enthalten. Neben überraschenden
Erläuterungen und Klangelementen ist in jenem
auch ein Telefoninterview mit Richard Meier zu hören, das die Schülerinnen in englischer Sprache führten. (Projektleitung Erklärfilme und Audioguide:
Andrea Kreuzpointner)
Veranstaltungsforum
Kultur und Soziales, Wissenschaft und Wirtschaft,
Medien und Politik werden im Stadthaus vermittelt
und diskutiert, nicht selten unter Beteiligung prominenter Persönlichkeiten aus der ganzen Republik. In
185 Gastveranstaltungen - Kongresse und Präsentationen, Empfänge und Konzerte, Podiumsdiskussionen und Vorträge - mit rd. 33.600 Besuchern präsentierten sich wieder namhafte Unternehmen und
Institutionen. Gestaffelte Mietkonditionen erlauben
es auch gemeinnützigen und kulturellen lokalen
Organisationen und kleinen Initiativen, den Stadt-
ServiceQualität Deutschland
Mit seinem vielfältigen Angebot versteht sich das
Stadthaus als Dienstleistungsbetrieb, der kontinuierlich an einem angemessenen Qualitätsmanagement
arbeitet. Im Sinne einer professionellen Weiterentwicklung hat sich das Stadthaus im Herbst 2016 der
Initiative ServiceQualität Deutschland e.V. (SQD)
angeschlossen, getragen von verschiedenen tourismus- und gastgewerbenahen Verbänden aller Bundesländer. SQD bietet ein dreistufiges System für
nachhaltige Optimierung von Dienstleistungen an.
Der bereits entstandene Maßnahmenkatalog, der
alle Bereiche des Stadthausangebots umfasst, wurde
mit einem Prüfbericht anerkannt und die Zertifizierung für drei Jahre ausgesprochen. In diesen drei
Jahren werden die Maßnahmen nachprüfbar von
Arbeitsgruppen abgearbeitet, aktualisiert und weiterentwickelt, bei gleichzeitiger Dokumentation an
die SQD. Die für Organisation und Gastveranstaltungen zuständige Stadthaus-Mitarbeiterin Christine
Schaumlöffel hat nach SQD-Schulung die Federführung des Prozesses übernommen. Das gesamte
Stadthaus-Team ist eingebunden.
Budget- und Besucherentwicklung
Zielvorgaben 2016
Die Gesamtbesucherzahl (Ausstellungen, Veranstaltungen, Führungen) liegt mit rd. 198.000 deutlich
über dem Vorjahr.
56
Die Besucherzahlen des Stadthauses sind stets
schwankend, Abweichungen nach oben wie nach
unten die Regel. Sie hängen von der Art und Anzahl
der im Saal gebuchten Gastveranstaltungen ab, von
der Anzahl der Gruppenbuchungen bei Stadtführungen und von der alljährlich etwas schwankenden
Anzahl an Stadttouristen. Durch den freien Eintritt
und die weiteren breit gefächerten Maßnahmen zur
Teilhabe am Stadthaus-Programm können v.a. Ausschläge nach oben naturgemäß stärker sein als dort,
wo mehr Barrieren zu überwinden sind.
Natürlich hängt die Besucherzahl auch vom Ausstellungsprogramm ab: Die Portraits afrikanischer Wildtiere von Nick Brandt und die Neueröffnung der
Dauerausstellung zur Geschichte und Archäologie
des Münsterplatzes haben 2016 bemerkenswert
viele Menschen angezogen.
Von den 15% internationalen Besuchern kamen die
meisten aus dem umliegenden Ländern Schweiz und
Österreich sowie aus Frankreich, Italien, Belgien und
den Niederlanden. Aber auch Gäste aus Nordamerika (Kanada, USA), Afrika (Zimbabwe, Südafrika) und
Asien (China, Hongkong, Nepal) waren in der Ausstellung.
Die ebenfalls rd. 350 Gästebucheinträge aus dem
gleichen Zeitraum sind zu 20% nicht in deutscher
Sprache verfasst worden, was den vergleichsweise
hohen Anteil an internationalem Publikum bestätigt.
10% der Einträge waren auf Englisch, daneben weitere auf Französisch und Italienisch. Auch skandinavische Länder waren durch schwedische, norwegische und dänische Einträge vertreten.
Stichprobenartige Erfassung der regionalen,
überregionalen und internationalen Ausstellungsbesucher
In der Sommerferienzeit 2016 hat das Stadthaus
stichprobenartig vier Wochen lang rd. 350 Besucher
der „Nick Brandt-Ausstellung“, die an der Katalogkasse etwas gekauft haben, nach ihrer Herkunft
befragt. Erwartungsgemäß kamen 85% aus
Deutschland, mehrheitlich aus Baden-Württemberg
und Bayern.
Zielvorgabe
Besucher Ergebnis
Besucher
Ausstellungen
1 Eigenpräsentation (Dauerausstellung)
4 Kooperationen
9 Eigenpräsentation inkl.
Dauerausstellung*
3 Kooperationen/Übernahmen
87.286
Besucher Ausstellungen gesamt
98.044
10.758
*2016 Sanierung UG, Dauerausstellung
ab September geöffnet
80.000 inkl. Teilnehmer Führungen
(ohne Ausstellungsführungen)
156.418
Veranstaltungen
15 Eigenveranstaltungen in zwei Veranstaltungsreihen und im Rahmen von Ausstellungen
1.000 77 Eigenveranstaltungen, auch i.R. von
Ausstellungen (inkl. Ausstellungsführungen)
2.155
50 Kooperationen inkl. Begleitprogramme
Ausstellungen
4.000 55 Kooperationen inkl. Begleitprogramme
Ausstellungen (inkl. Ausstellungsführungen)
6.199
185 Gastveranstaltungen inkl. Begleitprogramme Gastausstellungen
Gesamtbesucherzahl
20.000 185 Gastveranstaltungen
33.628
25.000
41.982
105.000
198.400
57
Rechnungsergebnis 2016
Hierzu wird auf die Übersicht in der Anlage
"Budgetentwicklung" verwiesen.
Budgetübertrag aus 2015
Ergebnis 2016
Budgetübertrag nach 2017
63.000 €
32.000 €
95.000 €
Kommentar Einnahmen:
2016 erwirtschaftete das Stadthaus ordentliche Erträge in Höhe von rd. 621.180 Euro und somit eine
Einnahmesollüberschreitung von 209.580 Euro.
Anmerkung: Einnahmesollüberschreitungen wurden
stets erwirtschaftet, um die Projekte des jeweiligen
Folgejahres zu finanzieren. Seit 2016 stehen im
Haushaltsplan um 46.000 Euro erhöhte Ausgaben
einem um dieselbe Summe erhöhten Einnahmesoll
gegenüber. Budgetüberträge dürfen somit künftig
geringer ausfallen, müssen jedoch weiterhin erwirtschaftet werden, um das Programm zu finanzieren.
Die Einnahmesollüberschreitung 2016 kam im Wesentlichen durch folgende Faktoren zustande:
- Die Einnahmen aus Saalvermietungen liegen um
rd. 20.000 Euro über dem Soll.
- Es wurden Drittmittel von rd. 66.000 Euro eingeworben (ohne Sachspenden/ -sponsoring und direkt über Kooperationspartner abgerechnete Beiträge), die im Wesentlichen auf die Ausstellungen
„Nick Brandt“, „Unterirdisch“, „Torre David“ und
die historischen Ulm-Fotos des „Felix Alexander
Oppenheim“ entfielen sowie auf das Festival
„neue musik“, zu dem der Verein der Freunde
10.000 Euro beitrug.
- Rd. 98.000 Euro Mehreinnahmen verteilen sich auf
Verkäufe in Ausstellungen (darunter allein rd.
31.400 Euro bei „Nick Brandt“), Nebenkostennachzahlungen sowie Vermischte Einnahmen (z.B.
Anzeigen) und WC-Nutzungsgebühr.
hat sich schleichend akkumuliert, weil sich die
reale Höhe der Personalkosten – bedingt etwa
durch die Altersstruktur der Beschäftigten – von
dem bei Abschluss des Budgetvertrages zugrunde
gelegten Durchschnittswert entfernt hat. Eine kleine Abteilung mit über viele Jahre hoher Personalkontinuität kann gegen diese Entwicklung grundsätzlich nicht steuernd eingreifen.
Zwischenbericht 2017
Das 1. Quartal 2017 ließ sich gut an (Redaktionsschluss der Vorlage 31.5.2017): An ordentlichen
Erträgen wurden 31% des Jahressolls erreicht, die
Aufwendungen liegen mit 28% des Jahresbudgets
im Plan. Die Besucherzahl liegt um rd. 12.000 über
dem ersten Vorjahresquartal.
Ausstellungen
Ab März konnte das Stadthaus Bilder aus Nordkorea der Ausnahmefotografen Nathalie Daoust,
Reinhard Krause und Julia Leeb zeigen, die durch die
tagesaktuelle politische Lage noch mehr Brisanz
bekamen (Projektleitung: Karla Nieraad und Andrea
Kreuzpointner) und ungewöhnlich viele Menschen
anzogen (bei Redaktionsschluss bereits 15.000 Besucher).
Die parallel laufende Ausstellung über den „Nischenkünstler“ Bruce Bickford (*1947), der für
seine Knetanimationen zu Musikclips bei den Fans
von Frank Zappa bekannt wurde, entwickelte sich zu
einem weiteren Besuchermagneten (Projektleitung:
Tommi Brem) und löste sogar eine kleine Lawine an
TV-Berichterstattung aus: ARD/ZDF-Morgenmagazin,
ARD-Nachtmagazin, Tagesschau, 3sat Kulturzeit,
SWR-Landesschau, SWR-Kulturmagazin „Kunscht“
berichteten, dazu Regio TV auf lokaler Ebene und
sogar weltweit die Deutsche Welle. Die Ausstellung
war zudem so terminiert, dass die Besucher des Internationalen Trickfilmfestivals Stuttgart die Möglichkeit hatten, Bruce Bickfords Original-Exponate
erstmals in Europa ausgestellt zu sehen.
Kommentar Ausgaben:
Den Erträgen stehen für ordentliche Aufwendungen
Mehrausgaben von rd. 239.000 Euro gegenüber.
- Hiervon flossen rd. 180.000 Euro planmäßig und
abgesichert durch den Budgetübertrag in
Sachausgaben, v.a. in den Vollzug des Programms 2016 und Vorlaufkosten für 2017.
- Rd. 50.000 Euro mehr an Personalkosten beinhalten zum einen 10.000 Euro an Zuschlägen für
Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit der Aufsichten
und Reinigungskräfte. Die weitere - in Relation
zum Stadthausbudget inzwischen sehr hohe und
immer weiter steigende - Summe von 40.000 Euro
58
Ausblick 2017 und 2018
Im Sommer 2017 läuft als Kooperation von Stadtmuseum Tübingen und Stadthaus Ulm eine große
Schau von Herlinde Koelbl (*1939), eine der wichtigsten deutschen Fotografinnen. Nicht nur ihre
Klassiker, auch jüngste Reportagearbeiten aus dem
Jahr 2016 sowie bis dato noch gar nicht gezeigte
Arbeiten werden ausgestellt (Projektleitung: Karla
Nieraad, Andrea Kreuzpointner).
Wie unser natürlicher und unser urbaner Lebensraum ineinander ein- und übergreifen, ist ein sich
wie ein roter Faden durch viele Jahresprogramme
ziehendes Thema des Stadthauses, dem sich auch
die Schau Tiere in der Stadt im zweiten Halbjahr
2017 wieder widmen wird. Es geht dann nicht nur
um den Biber in Ulm, auch um Rehe und Papageienschwärme als Bewohner japanischer Städte, um
Wildschweine und Füchse in Berlin oder Graureiher
in Amsterdam. (Projektleitung: Dr. Raimund Kast,
Annette Schellenberg)
2018: 25 Jahre Stadthaus
Im November 2018 jährt sich die Eröffnung des
Stadthauses zum 25. Mal. Das ganze Jahr wird unter
dem Motto „25 Jahre Stadthaus“ stehen. International hochkarätige Künstler wie z.B. der MagnumStar Martin Parr und genauso Themen mit besonders breiter Verortung in Ulm wie etwa eine Schau
von zehn Ulmer und regionalen Fotografinnen und
Fotografen zum Motto Ulm Moves werden sich
durch das Jahr spannen. Und auch Ausstellungen zu
politisch brisanten Themen, die über den Tellerrand der westlichen Welt hinausblicken, werden
wieder im Programm zu finden sein. Im April 2018
steht das Festival neue musik im stadthaus, mittlerweile biennal ausgerichtet,
wieder an. Und Jürgen Grözinger, Raimund Kast, Domenico Strazzeri und Karla
Nieraad – die „längst gedienten“ freien
wie festen Beschäftigten des Stadthauses
– erarbeiten im Team eine Ausstellung
zum Thema Licht (Arbeitstitel), die zum
Geburtstag im November 2018 eröffnet
werden soll.
den das Stadthaus aufsuchenden Gäste zu erreichen, ist das Ziel dieser Maßnahme.
Resümee
Das Stadthausprogramm richtet sich am Gegenwartsbezug und einem weitgefassten Kulturbegriff
aus. Themenorientierte Ausstellungen gehen Hand
in Hand mit einer Vielzahl von Veranstaltungen zu
den für unsere Gesellschaft relevanten Themen. So
erfüllt das Stadthaus seine Funktion als demokratisches Bürgerforum. Sich den Fragen der Zeit zu
widmen und dabei auch auf andere Kulturen oder
Kontinente zu blicken, sind Leitmaximen des Stadthauses.
Die Ausstellungen müssen sich an der Architektur
messen lassen und sowohl überregionale Aushängeschilder als auch für ein möglichst breites Spektrum
von Ulmerinnen und Ulmern attraktiv sein.
Mit diesem Konzept ist das Stadthaus ein stabiler,
sehr gut vernetzter Kulturträger in Ulm sowie gleichermaßen eines der gefragtesten Häuser für zeitgenössische Fotografie in Süddeutschland und kann
mit großer Zuversicht und Freude in das 25. Jahr
seines Bestehens gehen.
Der Dialog mit den Besuchern, ob aus Ulm oder
international, das Netzwerk der freien und festen
Mitarbeiter, die Qualität des Programms, die Betreuung der Pächter und Gastveranstalter sowie die
Öffentlichkeitsarbeit sind tragende Säulen des Betriebes. Ihre Stabilität gewinnen sie durch das beispielhafte Engagement der Beschäftigten.
Aufwertung des Eingangsbereiches
In Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement arbeitet das Stadthaus an
der Aufwertung seines bis dato eher
unwirtlichen Eingangsbereiches: Ruhe
und Übersicht hineinzubringen, um eine
erhöhte Aufenthaltsqualität mit Mehrwert
für die aus den unterschiedlichsten Grün59
Budgetentwicklung Stadthaus
PRC 2810-570
1. FINANZDATEN
2014
2015
2016
2016
2017
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Sonstige ordentl. Erträge
27
9
410
6
75
18
446
7
2
14
394
2
66
34
515
6
7
14
396
2
Ordentliche Erträge
452
546
412
621
418
-746
-279
-8
-768
-428
-8
-41
-38
-743
-184
-12
-8
-40
-799
-410
-8
-8
-40
-761
-229
-12
-8
-37
-1.074
-1.242
-986
-1.264
-1.047
-623
-696
-575
-643
-629
-1.590
-1
-1.149
-1
-1.272
-6
-1.193
-1
-964
-6
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-1.591
-1.150
-1.279
-1.194
-971
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss
-2.214
-1.847
-1.853
-1.837
-1.600
-731
-740
-9
124
115
-784
-836
-52
115
63
58
68
149
8
4
0
194.435
49
91
155
10
3
0
168.999
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Transferaufwendungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Ordentliche Aufwendungen
Ordentliches Ergebnis
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
Bereinigtes Budget - budgetrelevant Rechnungsergebnis - budgetrelevant Budgetüberschuss/-defizit lfd. Jahr
Budgetüberschuss/-defizit Vorjahr
Budgetübertrag
Leistungsziele
Veranstaltungen (eigene)
Veranstaltungen (Kooperationen)
Gastveranstaltungen
Ausstellungen (eigene inkl. Dauerausst.)
Ausstellungen (Kooperationen)
Ausstellungen (Gast)
Besucher
-803
-771
32
63
95
15
50
185
1
4
0
104.600
77
55
185
9
3
0
198.400
15
50
185
1
4
0
104.600
60
2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
61
2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Theater Ulm
Geschäftsbericht Spielzeit 2016/2017
MUSIKTHEATER
Das Oeuvre von Giacomo Puccini erfreut sich seit
Jahren besonderer Wertschätzung beim Ulmer
Publikum, so auch seine sonst eher nur am Rande
wahrgenommene Oper MANON LESCAUT, die im
Musiktheater den Saisonauftakt darstellte.
Donizettis Klassiker L‘ELISIR D’AMORE führte als
zweite Opernpremiere der Saison in eine Welt, in
der man sich an jeden Zipfel Hoffnung klammern
musste. Der inszenatorische Brückenschlag zwischen
der Liebesgeschichte im Gewand der opera buffa
und der unfreiwillig skurrilen Tragikomik jüngerer
Momente der deutschen Geschichte gelang mit
spielerischer Leichtigkeit. L‘ELISIR D’AMORE war
schon zu Lebzeiten Gaetano Donizettis einer seiner
größten Erfolge und auch in Ulm sparte das
Publikum nicht mit Applaus.
Theater Ulm, sondern auch die meistbesuchte
Produktion der ganzen Spielzeit.
1890 uraufgeführt im Mariinskij-Theater in St. Petersburg steht Tschaikowskys Oper PIQUE DAME
nach der gleichnamigen Erzählung von Alexander
Puschkin heute oft im Theaterschatten seiner
Ballettmusiken. Sehr zu Unrecht, wie auch die Ulmer
Neuinszenierung wieder einmal unter Beweis stellen
konnte.
Oper PIQUE DAME
Musical SPAMALOT
Völlig in die skurrile Welt der Comedy führte
MONTY PYTHON'S SPAMALOT. Das Musical von
Eric Idle und John du Prez adaptiert die Kinolegende
RITTER DER KOKOSNUSS für die Bühne und
vereinigt so den berühmt absurden Humor der
britischen Komikertruppe mit der genuinen
Absurdität des gesungenen Theaters. SPAMALOT
war nicht nur eine umjubelte Musical-Premiere am
Zu einem echten Überraschungserfolg geriet die
gewiss anspruchsvollste Musiktheaterproduktion der
Spielzeit 16/17: LULU. Begegnet man doch noch
immer vielfach der Musik Alban Bergs mit Skepsis. In
Ulm jedoch übertraf die neue LULU sogar die
Besucherzahlen klassischer Operntitel. Die
Einbeziehung der Ballettcompagnie trug einen nicht
unerheblichen Teil zum großen Erfolg dieser
Produktion bei.
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2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Oper LULU
Oper AIDA
Mit Mozarts LA CLEMENZA DI TITO zeigte die alte
opera seria noch einmal Kraft und das einzig
zulässige Paradigma eines mit unumschränkter
Machtfülle gekrönten Herrschers: Den milden, den
gnädigen, den verzeihenden Tyrannen, der politisch
triumphiert und persönlich scheitert. Diese
musikalische Fabel bewies ihre künstlerische und
gesellschaftspolitische Aktualität nicht nur durch
den inszenatorischen Zugriff auf der Ulmer Bühne,
sondern auch durch die risikoreichen Entwicklungen
im weltpolitischen Maßstab.
Die Spielzeit 2017/2018 beginnt mit einem
Klassiker der Operngeschichte, den man fast ein
Jahrhundert in Deutschland nur unter falschem Titel
kannte: FAUST von Charles Gounod – hierzulande
immer noch als „MARGUERITE“ oder
„MARGARETHE“ populär. Im Zentrum steht eben
nicht der Sinnsucher, der Gott herausfordernde
Zweifler Faust, sondern das ergreifende Schicksal
der „weggeworfenen Frau“, der gesellschftlich
geächteten unehelichen Mutter, der verzweifelten
Geliebten, der auf der Schwelle zum Wahnsinn
stehenden Kindsmörderin.
Nachdem SPAMALOT für Kassenrekorde und
Begeisterungsstürme sorgte, wird es auch
2017/2018 originalen Spaß aus dem United Kingdom geben. Allerdings werden diesmal die
Stammväter der musikalischen Komödie Britanniens
bemüht – das weltweit berühmteste Duo der
englischen Operette Gilbert & Sullivan. THE PIRATES
OF PENZANCE gehört zu ihren größten Erfolgen.
Denn was kommt dabei heraus, wenn ehrenvolle
Piraten, ein unmoralischer General mit seinen stark
blondierten Töchtern und eine Schar königstreuer
britischer Bobbies aufeinandertreffen? Eine herrlich
absurde Operette des englischen Erfolgsduos.
NABUCCO von Giuseppe Verdi komplettiert die
Reihe nahezu aller großen Opern des italienischen
Großmeisters, die die Ulmer Bühne in den
vergangenen 12 Jahren gezeigt hat. Mit seiner
dritten Oper wird Verdi nicht nur als
Opernkomponist berühmt, sondern auch als Patriot
von seinen Landsleuten gefeiert.
Eine ganz besondere Herausforderung für das Ensemble und Orchester stellt – auch an größeren
Häusern – der wahrscheinlich erste Klassiker des 20.
Jahrhunderts dar: ELEKTRA von Richard Strauss und
Hugo von Hofmannsthal. Auf der Basis von
Oper LA CLEMENZA DI TITO
AIDA, Verdis großes Schaustück und
psychologisches Kammerspiel um Treue, Verrat und
liebende Konsequenz eignete sich wie nur wenige
Opern ideal für das Open-Air-Großformat, nach
dem der Innenhof der Wilhelmsburg als
Theaterbühne verlangt. AIDA war das letzte Projekt,
das das Theater Ulm unter der Intendanz von Andreas von Studnitz an dieser zur festen Größe des
Ulmer Kultursommers gewachsenen Open-AirSpielstätte umgesetzt hat.
63
2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Hofmannsthals subtiler Sprachbehandlung zeichnet
Strauss mit seiner mutigen Klangsprache von
höchster Expressivität messerscharfe
Charakterporträts, die den gellenden Schrei der
Verzweiflung ebenso kennen wie die erschütternde
Zärtlichkeit.
Antonio Vivaldis Oper MOTEZUMA ist nicht nur eine
Rarität in der Stoffwahl, sondern auch eine sehr
späte Wiederentdeckung durch die Musikforschung
im späten 20. Jahrhundert. Einen der ersten und
brutalsten Kolonisationsfeldzüge, die Zerstörung des
Atzteken-Reiches unter Motezuma nahm sich der
umjubelte venezianische Opernkomponist 1733 zum
Thema. Erst 1999 wurden große Teile der
Handschrift wiederentdeckt und für die Musikpraxis
erschlossen.
Zwei weitere Werke zusammengefasst zu einem
Abend runden den intensiven Blick des Ulmer
Musiktheaters auf das frühe 20. Jahrhundert ab. Mit
dem expressionistischen Frühwerk DIE GLÜCKLICHE
HAND beginnt Arnold Schönberg, mit einem
synästhetischen Konzept der Neukombination von
Handlung, Farbe, Raum und Musik neue Klang- und
Erzählweisen für das Musiktheater zu erschließen.
1934 bis 1936 geht Carl Orff mit CARMINA
BURANA, seiner Adaption der „Lieder aus
Benediktbeuren“, angesichts des faschistischen
Drucks in die innere Emigration und besinnt sich auf
die ältesten Wurzeln der Musikgeschichte. Eine
assoziativ entwickelte szenische Installation will
diesem Spannungsverhältnis zwischen
enthusiastischem Aufbruchsgeist und innerer Emigration deutscher Kunst nachgehen.
Zum Abschluss der Saison rockt das Ulmer
Musiktheater richtig los: ROCK OF AGES ist ein mit
zahlreichen Pop-Klassikern gefülltes Musical über die
Hard-Rock-Ära der frühen 1980er. Mit einer
gehörigen Portion Sex, Drugs and Rock'n'Roll und
der richtigen Menge an berührender Love-Story
begeistert das Musical seit 2005 nicht nur die
Massen am New Yorker Broadway. Mehrmals war
das Musical für den Tony Award nominiert und
wurde 2012 mit Tom Cruise sogar verfilmt. Das
Theater Ulm hat für ROCK OF AGES als erste Bühne
die Rechte für die deutschsprachige Erstaufführung
bekommen.
einen mit sich und der Welt hadernden Salonlöwen
mit dem gesamten Schauspielensemble, erweitert
um einige Gäste wie Walter von Have und Andreas
Bittl in der prunkvollen Ausstattung von Britta
Lammers.
Schauspiel PLATONOW oder DIE VATERLOSEN
Heike Franks Inszenierung der Science Fiction–
Komödie AB JETZT von Alan Ayckbourne
thematisierte sowohl die Familienprobleme in Folge
einer gescheiterten Ehe, als auch unseren Umgang
mit Technik. Wäre ein perfekter Roboter die bessere
Lebensgefährtin und Mutter?
Intendant Andreas von Studnitz setze KÖNIG LEAR
in starken Bilden in Szene. Lear muss entdecken,
dass er ohne die Königswürde, die er seinen
undankbaren Töchtern vererbt hat, ein schwacher
Mensch ist, angewiesen auf die Hilfe anderer.
Shakespeares Stück ist eine bewegende Parabel auf
die Verletzlichkeit des Menschen und die
Zerbrechlichkeit des Glücks – Heiner Stadelmann
vermochte in der Titelrolle anzurühren und zu
begeistern.
SCHAUSPIEL
Die Sparte Schauspiel startete im Großen Haus mit
Tschechows PLATONOW oder DIE VATERLOSEN.
Oliver Haffner inszenierte den großen Stoff um
Schauspiel KÖNIG LEAR
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2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Zum Abschluss der Saison wurde im Großen Haus
das französische Erfolgsstück VATER von Florian
Zeller geboten. Die ergreifende Geschichte eines
Mannes (gespielt vom ehemaligen EnsembleMitglied Karl Heinz Glaser), der an Alzheimer
erkrankt ist, wird wie ein Thriller erzählt, anfänglich
mischen sich auch heitere Töne in die zunehmend
tragische Geschichte.
Spiele 2012 entgegenfiebern, im Hyde-Park unter
dem Titel LIVE 8 das größte Benefiz-Konzert der
Welt über die Bühne geht, der G8-Gipfel im
benachbarten Schottland für Gesprächsstoff sorgt –
und ein Selbstmordattentat in der U-Bahn 52
Menschen in den Tod reißt. Dass alle Figuren, nicht
nur der Attentäter, dem Reiz der Gewaltausübung
in unterschiedlichen Graden erliegen, machte diesen
Abend hitzig, streitbar, intensiv.
An den großen Erfolg der vergangenen Spielzeit
konnte der zweite Fall von KRIPO ULM anknüpfen.
Das Drehbuch für THEATERBLUT schrieb Michael
Sommer, Regie führte Kripo-Vater Daniel Grünauer.
Der Mix aus Bühnenszenen und Einspielern, die
durch eine verbesserte Kamera einen großen
Qualitätszuwachs verzeichneten (Kamera: Cornelius
Bierer), riss die Zuschauer im stets ausverkauften
Podium ein ums andere Mal mit.
Schauspiel VATER
Das Podium begrüßte die Ulmer auch in dieser
Saison mit einem anspruchsvollen Reigen
vorwiegend zeitgenössischer Texte in intimer
Atmosphäre. Murat Yeginer inszenierte Edward
Albees DIE ZIEGE ODER WER IST SYLVIA? Das Stück
erzählt aufwühlend und am Rande zur Absurdität
von einem Ehe- und Familienkonflikt, der sich
anhand einer Affäre der Hauptfigur Martin mit einer
Ziege entspinnt.
DIE ERZÄHLUNG DER MAGD ZERLINE schildert die
Intrigen einer einfachen Magd am Vorabend des
Zweiten Weltkrieges, mit denen sie das
Machtgefälle gegenüber den Personen
auszugleichen sucht, die aus höheren sozialen
Schichten in ihrem Haus verkehren. Schauspielerisch
unterstützt wurde Ulla Willick von Andreas von
Studnitz, der den Abend auch inszenierte.
Als (post)modernen Klassiker gab es Heiner Müllers
QUARTETT in der Regie von Avishai Milstein zu
sehen. Eine bild- und klanggewaltige Inszenierung,
bei der die sexualisierten Wünsche und Träume der
Figuren die Leere der verkommenen Gesellschaft des
Ancien Regime ebenso spiegeln wie die Apokalypse
nach dem Dritten Weltkrieg.
Intensive Diskussionen löste Simon Stephens‘
PORNOGRAPHIE in der Regie von Katja Langenbach
aus. Der Text spielt im Sommer 2005 in London, wo
die Menschen dem Zuschlag für die Olympischen
Schauspiel KRIPO ULM
Als Deutschsprachige Erstaufführung zeigte das
Theater Ulm Saphia Azzeddines ZORNGEBETE in der
Inszenierung von Uta Rauwald. In dem Text geht es
um eine junge Frau, die sich ihren Weg aus einem
konservativ-muslimischen Dorf bahnt und dabei in
ständigem Dialog mit Allah steht.
Für allseitiges Vergnügen beim Publikum sorgte das
Live-Hörspiel DER MITTERNACHTSVAMPIR, das Fabian Gröver für die Podium.bar nach dem
gleichnamigen Groschenroman von Jason Dark
inszenierte. Der ebenso trashige wie komische
Abend bekam viele Lacher und johlenden Applaus.
Die Wiederaufnahme des Liederabends ZU MÜDE
UM SCHLAFEN ZU GEHEN, bei der Tini Prüfert Songs
von Hildegard Knef interpretiert, wurde wie schon in
den Spielzeiten zuvor vom Publikum grandios
aufgenommen – ebenso wie die von der jungen
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2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Carmen Stürmer inszenierte Nachtschicht 1913: DER
SOMMER DES JAHRHUNDERTS.
12 Schauspielpremieren stehen in der Saison
2017/2018 auf dem Programm: 5 im Großen Haus,
7 im Podium. Intendant Andreas von Studnitz eröffnet seine letzte Spielzeit mit DOGVILLE nach dem
Film von Lars von Trier. Im Dezember folgt ein großer Klassiker im Großen Haus: DER GEIZIGE von
Molière. Ein außergewöhnliches Erlebnis verspricht
DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS nach einem Hörspiel
von Wolfram Lotz zu werden. Von Studnitz inszeniert den wilden, absurd-komischen Text als Reise
durch den Bühnenraum – ungewöhnliche Perspektiven eröffnen sich dem Zuschauer. Für Hans Henny
Jahnns KRÖNUNG RICHARDS III. konnte der Regisseur Jasper Brandis wieder gewonnen werden. Den
Abschluss für das Schauspiel-Ensemble bildet Oliver
Haffners Inszenierung des französischen BoulevardMeisterwerks DER FLOH IM OHR.
Im Podium steht eine Mischung aus unterhaltsamkomischen (von DER VORNAME bis LORIOT) und
bewegend-nachdenklichen Stoffen (wie DAS
SCHNEEVERBRANNTE DORF und DER WEIBSTEUFEL)
auf dem Programm.
BALLETT
Musik von Henryk Mikolay Goreckis 3. Sinfonie;
Gastchoreograf Gustavo Ramirez Sansano zeigt
seine Choreografien 2 & 1 FOR MR. B nach Musik
von Luis Felipe Serrano und EL BESO ("Der Kuss")
nach einer musikalischen Kompilation verschiedener
Zarzuelas aus dem 19. Jahrhundert.
Zahlreiche Gastspiele u.a. zu verschiedenen BallettGalas ergänzten die umfangreichen Jahresplan der
Ballettcompagnie.
Nach dem Erfolg von SCHWANENSEE kann es für
Ballettdirektor Roberto Scafati und seine Compagnie
in der Spielzeit 2017/2018 nur eine Fortsetzung
geben: DORNRÖSCHEN – ebenfalls einer der ganz
großen Klassiker der Ballettliteratur, ebenfalls mit
Musik von Peter Tschaikowsky. Ganz der
romantischen Tradition folgend verbindet sich auch
in DORNRÖSCHEN die Welt der Feen und Geister
mit den Menschenschicksalen auf allegorische,
symbolträchtige Weise.
Für eine zweite Ballett-Premiere unter dem Titel
ACQUA im Großen Haus des Theaters Ulm arbeiten
zwei Exponenten der Ulmer Kulturszene für eine
Uraufführung erstmals zusammen: Der Komponist
Jürgen Grözinger und Ballettdirektor Roberto
Scafati. Eine weitere Choreografie steuert zu diesem
Abend der Gastchoreograf Gustavo Ramìrez
Sansanso bei.
Dass es unter den Tänzern und Tänzerinnen der
Ulmer Ballettcompagnie ausgewiesene
Choreografen-Talente gibt, ist längst kein
Geheimnis mehr. Eine experimentelle Plattform ist
die Reihe JUNGE CHOREOGRAFEN ganz sicher –
vielleicht sogar eine Talentschmiede für die
Ballettchefs von morgen.
Ballett KLANG: ICH UND ES
Die Ballettsaison begann mit KLANG: ICH UND ES –
einer choreografischen Reise durch die Welten der
fünf klassischen Sinne. Musiker Friedrich Glorian
unterstützte Roberto Scafatis choreografisches
Konzept dabei mit ebenso archaischen Klängen wie
neuesten Mitteln der elektronischen Live-Musik.
Im Großen Haus vereinigte der neue Ballettabend
gleich drei verschiedene Choreografien:
Ballettdirektor Roberto Scafati erarbeitet unter dem
Titel SINFONIA eine tänzerische Uraufführung zur
Ballett LA SINFONIA DEL BESO
66
2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
KONZERT
Der Ulmer Bruckner-Zyklus, der mit den späten
Sinfonien vor einigen Jahren im Münster begonnen
hatte, fand im 1. PHILHARMONISCHEN KONZERT
dieser Saison zu einem vorläufigen Ende. Unter der
sensiblen Stabführung von GMD Timo Handschuh
wurde mit Anton Bruckners 3. SINFONIE noch
einmal deutlich, wie eng die musikalische Beziehung
des Kirchenmusikers Bruckner zu seinem Vorbild
Richard Wagner war. Programmatisch eröffnete
auch Wagners Ouvertüre zu TANNHÄUSER dem
Konzert, das der großen Nachfrage wegen gleich an
zwei Terminen gespielt wurde.
Mit zwei Gastkünstlern konnte das 2.
PHILHARMONISCHEN KONZERT aufwarten: Cheryl
Swoboda brachte mit ihrer Viola das Publikum zum
Staunen und der Dirigent Johannes Klumpp sorgte
für wertvolle neue Impulse am Pult der
Philharmoniker. Neben Béla Bartóks VIOLAKONZERT
standen Tschaikowskys ROMEO UND JULIAOUVERTÜRE und die im amerikanischen Exil
entstandene 3. SINFONIE von Sergej Rachmaninow
auf dem Programm.
Zum 190. Todesjahr Ludwig van Beethovens gab es
im 3. PHILHARMONISCHEN KONZERT Beethoven
pur: die EROICA-SINFONIE und das berühmte
VIOLINKONZERT mit dem Solisten Laurent Albrecht
Breuninger – und das erneut an gleich zwei
Terminen.
Einen Hauch von Wiener Fin de Siècle konnte das
Publikum im 4. PHILHARMONISCHEN KONZERT
erhaschen. Richard Strauss' DON JUAN eröffnete in
großer Besetzung den Abend, der mit Mahlers
RÜCKERT-LIEDERN und der Mezzosopranistin I
Chiao Shih zu großer Intimität fand. Eine wahre
Rarität ergänzte das Gesamtbild: die 2. SINFONIE
von Alexander Zemlinsky.
Das 5. PHILHARMONISCHE KONZERT im CCU war
ein Abend der zarteren und "parfümierten" Töne:
Maria Rosendorfsky sang LES NUITS D'ÉTÉ von Hector Berlioz und der Cellist Mikael Samsonov
trumpfte nach der träumerischen ÉLÉGIE von Gabriel
Fauré mit 1. CELLOKONZERT von Camille SaintSaëns auf. Maurice Ravels RAPSODIE ESPAGNOLE
setzte einen effektvollen Schlusspunkt. Danach gab
es für das begeisterte Publikum gleich zwei
Zugaben: Mikael Samsonov ließ die Ulmer mit einer
wahnwitzigen LAMENTAZIONE den Atem anhalten
und für das populäre Blumenduett aus Léo Delibes
LAKMÉ gesellte sich überraschend noch I Chiao Shih
zu ihrer Soprankollegin Maria Rosendorfsky.
Zusätzlich erweiterten 12 spannende
KAMMERKONZERTE, die von den Musikern des
Philharmonischen Orchesters gestaltet wurden, das
breite Konzertangebot – von Barockmusik bis hin zu
zeitgenössischen Klängen und heißen
Tangonächten. Auch ein KAMMERKONZERT, das
speziell für Kinder konzipiert war, fand großen
Anklang.
Zehn ausverkaufte Vorstellungen des beliebten
NEUJAHRSKONZERTS waren der Höhepunkt der
Jahreswende. Auch die traditionsreiche ULMER
BENEFIZ-GALA, die das Philharmonische Orchester
im Zusammenspiel mit dem Heeresmusikkorps Ulm
– und gleich zwei Dirigenten am Pult – gestaltete
durfte im Spielplan natürlich nicht fehlen. Ergänzend
waren auch das alljährliche SCHWÖRKONZERT,
sowie das traditionsreiche PARADE- und
GLACISKONZERT ein wichtiger Publikumsmagnet.
Die Saison 2017/2018 hält auch im Konzertbereich
eine attraktive Mischung aus bekannten und beliebten Formaten bereit. Die fünf PHILHARMONISCHEN
KONZERTE beinhalten sowohl populäre Klassiker als
auch reizvolle Raritäten – und zudem stehen dem
Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm zahlreiche Gesangs- und Instrumentalsolisten zur Seite. So
wird der international gefragte Cellist Maximilian
Hornung wird im 4. PHILHARMONISCHEN KONZERT
seine Kunst mit virtuosen Werken von Carl Philipp
Emanuel Bach und Joseph Haydn unter Beweis stellen, I Chiao Shih singt Wagners WESENDONCKLIEDER und im 125. Todesjahr von Pjotr Iljitsch
Tschaikowsky stehen gleich zwei Solisten auf der
Bühne des CCU mit Tschaikowskys berühmten VIOLINKONZERT, der NUSSKNACKER-SUITE und Szenen
aus der Oper EUGEN ONEGIN. Neben beliebten
Werken des großen Sinfonikers Jean Sibelius, einer
Beethoven- und einer Mozart-Sinfonie gibt es auch
Einiges zu entdecken, wie die SINFONIA DA REQUIEM von Benjamin Britten oder das KLAVIERKONZERT
von Francis Poulenc mit dem Ulmer Pianisten Janis
Pfeifer – eine Hommage an zwei große Klassiker des
20. Jahrhunderts.
10 KAMMERKONZERTE, ein KINDERKONZERT und
diverse Sonderkonzerte bereichern den Konzertspielplan der Spielzeit 2017/2018. So eröffnet ein
KONZERT IN DER PAULUSKIRCHE die außerhäuslichen Aktivitäten des Philharmonischen Orchesters.
Und ab dem 1. Januar 2018 hält das beliebte NEUJAHRSKONZERT an vielen Abenden wieder zahlreiche Gute-Laune-Juwelen und Überraschungen von
Johann Strauß bis John Williams bereit. Wie in je67
2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
dem Jahr darf auch die ULMER BENEFIZ-GALA zugunsten mukoviszidosekranker Kinder und Jugendlicher der Region Ulm nicht fehlen, ebenso wenig das
traditionsreiche PARADE- & GLACISKONZERT unter
freien Himmel und das SCHWÖRKONZERT im Ulmer
Münster.
JUNGES FORUM
Als Weihnachtsmärchen kam diese Saison Maike
Krauses Version der BREMER STADTMUSIKANTEN
nach den Gebrüdern Grimm auf die Bühne. Mit
aufwändigen Videoprojektionen wurde der Weg der
verstoßenen, einsamen Tiere in die Freiheit erzählt
und der Wert der Freundschaft gefeiert.
Das KINDERKONZERT im Podium brachte in dieser
Spielzeit die GESCHICHTE VON BABAR, DEM
KLEINEN ELEFANTEN von Francis Poulenc zu Gehör.
Und nicht nur die Kinder ließen sich von der
lebendigen und anrührenden Geschichte
verzaubern.
Zum Abschluss hatte Roland Schimmelpfennigs
Stück DIE BIENE IM KOPF Premiere. Die Regisseurin
Annelore Sarbach brachte die Geschichte eines
Schulkindes auf die Bühne, für das jeder Tag aufs
Neue eine große Herausforderung darstellt, weil
seine Eltern sich eher um ihren Alkohol kümmern als
um ihr Kind. Entstanden ist ein spielerischer und
lebendiger Abend gestaltet mit viel Witz und
erfrischender Spielfreude, der Jung und Alt
gleichermaßen berührte.
Schauspiel DIE BIENE IM KOPF
erweckten Teilnehmende aller Altersklassen unter
professioneller Leitung Kindergeschichten zum
Leben. Der erste Teil bestand aus Gruselgeschichten
zu Halloween und wurde in der Podium.bar von
Kindern und Eltern bejubelt. Der zweite Teil aus
Kinderkrimis wurde im Podium gespielt. Als Spielort
für den dritten (Tierisch Spezial) und vierten Teil
(Papa, benimm dich - Weltkindertag Spezial)
fungierten die Räumlichkeiten der Stadtbibliothek
Ulm, welche als Kooperationspartner das Projekt
unterstützte.
Der Jugendclub Schauspiel spielte unter der Leitung
von Martin Borowski und Julia Baukus eine eigene
Adaption von DON QUIJOTE. Die 13 Jugendlichen
spielten im April und Mai insgesamt fünf
Vorstellungen und freuten sich über tolle Kritiken in
den Zeitungen. Dabei wurde deutlich, dass gutes
Theater und spannende Geschichten nicht nur von
Profis gezeigt werden können.
Dem stehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
des Jugendclubs Musiktheater in Nichts nach. Unter
der Leitung von Benjamin Künzel und Helen Willis
zeigten sie mit der Seifen-Operette OMMAS
ACHTZIGSTER, dass die Schlager- und
Operettenlieder von Paul Lincke sich alles andere als
angestaubt anhören. Voller Spiel- und Singfreude
gaben die Jugendlichen ihr Bestes und sorgten
ebenfalls für ausverkaufte Vorstellungen im Podium
und begeisterte Kritiken.
Zum vierten Mal in Folge kooperierte das JUNGE
FORUM mit dem Heyoka-Theater. Zustande kam das
integrative Theaterprojekt WURZELN - EINE
AHNENREISE, das den Auftakt der Trilogie
WURZELN, STAMM UND TRIEBE bildet. Dabei
beschäftigten sich Menschen mit Behinderungen,
Menschen mit psychischen Krankheiten,
Laiendarsteller und Profis mit den eigenen leiblichen
und ideellen Vorfahren.
Während der Theatertage fungierte das JUNGE FORUM als Gastgeber des Arbeitskreises der Kinderund Jugendtheater Baden-Württemberg , dessen
Mitglied es auch ist. Neun Tage lang tagten
dreizehn Theater aus dem ganzen Bundesland in
Ulm, tauschten sich aus, diskutierten, besuchten
Workshops und spielten ihre Produktionen vor. Als
Beitrag des JUNGEN FORUMS zu dem Festival wurde
DIE BIENE IM KOPF von Roland Schimmelpfennig
gezeigt.
Den Auftakt der partizipativen Projekte im JUNGEN
FORUM bildete die szenische Lesereihe LESEN UND
LESEN LASSEN. In vier verschiedenen Projekten
68
2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
23. BADEN-WÜRTTEMBERGISCHE
THEATERTAGE
Zusätzlich zum Theatersommer auf der Wilhelmsburg war ein weiteres Großprojekt zu stemmen. Das
Theater Ulm wurde nach 2003 wieder zum Gastgeber der Baden-Württembergischen Theatertage. 19
Theater zeigten an 10 Tagen 30 Vorstellungen und
präsentierten dem Ulmer Publikum damit einen
grandiosen Querschnitt des Bundeslandes.
69
2016 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Budgetentwicklung Ulmer Theater
Da das Theaterjahr vom Kalenderjahr abweicht, sind in dieser Darstellung die Zahlen des Theaterjahres jeweils vom 01.09. - 31.08. dargestellt
und entsprechen deshalb nicht den Zahlen des Haushaltsjahres, die dem Kalenderjahr vom 01.01.-31.12. entsprechen.
2012/2013
2013/2014
2014/2015
1. FINANZDATEN Spielzeit (vom 1.09. - 31.08.)
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
2015/2016
Plan 2015/2016
anteilig
T€
Ergebnis
T€
Erträge
Laufende Zuwendungen (ohne Landeszuweisung)
123
4.369
159
4.514
95
4.625
127
4.486
170
4.750
3.826
3.156
4.236
3.208
3.408
239
19
8.575
286
30
8.145
185
36
9.177
87
14
7.922
250
61
8.639
-13.135
-13.520
-13.895
-14.148
-14.137
-2.066
-60
-810
-16.071
-1.737
-96
-680
-16.033
-2.028
-92
-822
-16.837
-1.609
-79
-630
-16.466
-1.682
-166
-666
-16.650
Ordentliches Ergebnis
-7.496
-7.889
-7.660
-8.544
-8.011
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-3.078
-13
-3.091
-3.478
-17
-3.495
-3.318
-22
-3.339
-4.180
-13
-4.193
-4.051
-34
-4.085
-10.587
-11.383
-10.999
-12.736
-12.096
3.472
3.294
4.499
4.110
-7.911
-7.705
8.237
7.985
(z.B. Sponsoring, Spenden, Zuschuss Neu-Ulm)
Zuweisungen vom Land
Benutzungsgebühren und ähnliche Abgaben
(z.B. Eintrittseinnahmen)
Privatrechtliche Leistungsentgelte
(v.a. Einnahmen aus Abstechern)
Sonst. ordentliche Erträge
Ordentliche Erträge
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
(z.B. Bewirtschaftung, Betrieb, Ausstattung, Lizenzen/Konzess.)
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Ordentliches Aufwendungen
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss
davon nicht budgetrelevante Kosten:
Kalkulatorische Kosten, Steuerungsumlage,
Service-ILV, Budgetbereinigungen etc.
Bereinigter Budgetzuschuss / Festgelegtes
Zuschussbudget des Theaters:
2. Für das Theaterjahr wurde folgendes Budget festgelegt bzw. abgerechnet:
Budgetbemessung Plan 2015/2016
abzgl. nicht budgetrelevante Kosten Plan 2015/2016
Festgelegtes Zuschussbudget Plan 2015/2016 (bereinigter Budgetzuschuss)
12.736 T€
-4.499 T€
8.237 T€
Abrechnung in T€
Ergebnis der laufenden Spielzeit in T€ (gerundet auf T€)
Budgetübertrag aus Vorjahr
abzgl. Korrekturen vorherige Spielzeit + bisherige Verwendung Budgetübertrag
Übertrag in nächste Spielzeit in T€
3. Leistungskennzahlen
Auslastung im Großen Haus
Aufführungen im Großen Haus u. Wilhelmsburg
Besucher gesamt
Zuschuss/Besucher (€)
2012/2013
Ergebnis
72%
253
201.465
53
2013/2014
Ergebnis
76%
222
178.974
64
2014/2015
Ergebnis
71%
247
205.553
54
7.985
252
325,5
-56
522
2015/2016
Plan anteilig
Ergebnis
80%
250
200.000
64
77%
225
175.938
69
70
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
71
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Ulmer Museum
Geschäftsbericht 2016
Aufgaben und Ziele
und spannender Werkkomplex des deutschen Impressionisten aufgearbeitet und inventarisiert werden.
Besonderen Stellenwert legten wir 2016 auf den
Bereich der Kunstvermittlung. So konnten wir durch
Kreativkurse für Erwachsene, Sonderführungen,
Vorträge, Aktivbereiche in den Sonderausstellungen
und durch intensive Kooperationen mit Schulen die
Vermittlung von Kunst an unterschiedliche Zielgruppen neue Besucherinnen und Besucher gewinnen.
Im Jahr 2016 stand die unerschöpfliche und spannende Auseinandersetzung mit den wertvollen
Sammlungsbeständen im Fokus unserer Arbeit. Seit
Januar gibt es einen Ausstellungsbereich, der sich
gänzlich der Kunst aus Ulm und der Kunst für Ulm
widmet. Auch kleinere Kabinettausstellungen zu
Wilhelm Luib und Martin Scheible würdigten zwei
einzigartige Ulmer Künstler. Im Sommer konnte mit
einer Präsentation zu Max Arthur Stremel ein großer
O rga nigra mm Ulme r Mus e um
S ta nd: 2016
Mus e ums le itung
Volonta ria t
Museumsdirektorin: Dr. Gabriele Holthuis (bis Juni 2016)
nicht besetzt
Dr. Stefanie Dathe (ab Dez. 2016)
S a mmlung und Fors chung
Ve rmittlung, Be s uche rdie ns te
Ve rw a ltung, Inne re Die ns te
Archä ologie
Ö f f e ntlichk e its a rbe it
Fina nze n, P e rs ona l
Kurt Wehrberger
Marco Hompes (ab April 2016)
S e k re ta ria t
Brigitte Strahl, Anna Seybold
Alte Kuns t
O rga nis a tion, Führunge n,
S ta dtge s chichte
Ve ra ns ta ltunge n
Re gis tra r
Dr. Eva Leistenschneider
Catarina Stönner
Esther Siegmund-Heineke
Kuns t vom 19. bis
Be s uche r-Auf s ichts die ns t,
Archivie rung/ Dok ume nta tion
21. Ja hrhunde rt
Ka s s e
Sabrina Stoppe (MU)
Dr. Gabriele Holthuis (bis Juni 2016)
Dr. Stefanie Dathe (ab Dez. 2016)
Gabriele Leutenegger (Ltg. MU)
Christiane Wachsmann (HfG)
Uwe Riedel (Ltg. KHW)
Hf G-Archiv
22 Aufsichtskräfte
T e chnik , W e rk s ta tt
Dr. Martin Mäntele (Leitg.)
Helge Schmid
Christiane Wachsmann
Manfred Paller
Marcela Quijano
Mus e ums -S hop
Re s ta urie rung,
W e rk s ta tt
Evamaria Popp
Karin Barth u. a.
Ha us die ns te durch GM
Jürgen Oehme, Christa Büchele
MU = Museum/HfG-Archiv, KHW = Kunsthalle Weishaupt
Stefanie Bosch
72
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Rückblick 2016
Sonderausstellungen 2016
MACK. Das Licht meiner Farben
11.09.2015 bis 10.01.2016
Das zentrale künstlerische Thema von Heinz Mack
ist das Licht. Trotz dieser allgegenwärtigen Auseinandersetzung mit der Wirkung und der Darstellung
von Licht sowie dem Zusammenspiel von Licht, Farbe und Material ist sein Gesamtwerk außerordentlich vielseitig. Diesen beiden Aspekten, der starken
Präsenz des Lichtes in so unterschiedlichen Ausdrucksformen wie der Malerei, dem Relief oder der
Skulptur trug die Sonderausstellung im Ulmer Museum "Heinz Mack. Das Licht meiner Farben" Rechnung. Im gesamten Erdgeschoss des Museums,
sprich in so unterschiedlichen Räumen wie dem
hochmodernen Fried-Bau, den historischen Gewölben des Kiechelhauses und dem Parterre des Ehinger Stadels, entfalten die Arbeiten von Heinz Mack
ihre besondere Wirkung.
Kunst aus Ulm - Kunst für Ulm!
Impressionen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
Seit 16.1.2016
Unter den Themenschwerpunkten "Ulmer Münster,
Stillleben und Landschaft" zeigte und zeigt das Ulmer Museum Bilder von Hans Gassebner, Wilhelm
Geyer, Hermann Geyer, Adolf Schwenk, Adolf Silberberger, Wilhelm Luib, Lisa Bayer-Jatzlau, Adolf
Hoelzel, Paul Kleinschmidt, Thomas Witzke, Christopher Lehmpfuhl, Albert Unseld und Markus Brunetti,
die im direkten Zusammenhang mit der Donaustadt
stehen. Zu sehen sind Außen- und Innenansichten
des Ulmer Münsters, Ansichten von Ulm, Albansichten, Dorf- und Flusslandschaften. Fast alle Werke
stammen aus der Sammlung des Ulmer Museums.
Fünf Dauerleihgaben bereichern die Präsentation.
am Beispiel der Religionen in Süddeutschland am
Vorabend der Reformation.
Die Schau mit 80 seltenen Exponaten aus zehn Ländern zu besuchen stellte beispielhaft die wechselhaften Beziehungen und kulturellen Austauschprozesse
zwischen den Religionen am Vorabend der Reformation dar. Das Ulmer Museum wollte mit der Schau
ein Zeichendes toleranten Miteinanders der Religionen setzen.
Aus der Ausstellung „Glaubensfragen“ im Museum Ulm
Am Anfang der Kunst - Art at the Start
06.07.2016 bis 11.09.2016
Vor 40.000 Jahren stießen Eiszeitjäger flussaufwärts
entlang der Donau auf die Schwäbische Alb vor. Als
Unterschlupf dienten ihnen die Höhlen im UrDonautal. Dort schufen sie erstmals kleine Kunstwerke, Figuren aus Mammutelfenbein sowie Musikinstrumente - ein entscheidender Sprung in der kulturellen Entwicklung des Menschen – der "weltkultur-sprung".Die Ausstellung präsentierte Repliken
der einzigartigen Funde und vermittelte zahlreiche,
wichtige Informationen in textlicher und virtueller
Form.
Glaubensfragen. Chatrooms auf dem Weg in
die Neuzeit
28.02.2016 bis 03.07.2016
Die multikulturelle Gesellschaft ist keine Neuheit
unserer Gegenwart, sondern eine Realität, in der wir
schon lange leben. Die Gemeinschaftsausstellung
„Glaubensfragen“ vom Ulmer Museum und dem
Museum of the Bible, Washington D.C. widmete
sich diesem bis heute aktuellen Thema, dargestellt
Blick in die Ausstellung „Am Anfang der Kunst“
73
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Wilhelm Luib (1916 – 1986). Zum 100. Geburtstag
3.6. bis 20.11.2016
In diesem Jahr wäre der Söflinger Maler und Grafiker Wilhelm Luib 100 Jahre alt geworden. Ihm zu
Ehren hat das Ulmer Museum ein Kabinett mit ausgewählten Arbeiten eingerichtet.
„Schloss Vingaker Schweden 1954/1955“ von Wilhelm Luib
Landschaft und Interieur
Der Impressionist Max Arthur Stremel
31.7. bis 23.10.2016
Zeit seines Lebens suchte der 1859 im sächsischen
Zittau geborene Maler Max Arthur Stremel nach
immer neuen künstlerischen Ausdrucksformen und
erprobte verschiedene zeichnerische und malerische
Techniken. Einen wichtigen Einfluss auf sein Schaffen hatte dabei die Kunst des Impressionismus, die
er als einer der Ersten in Deutschland propagierte.
Seine Kunst ist charakteristisch für die deutsche
Ausprägung dieses Stils, die sich zwar am französischen Vorbild orientiert, jedoch in Farbgebung,
Malweise und Bildthemen durchaus eigene Wege
beschreitet.
Die Ausstellung zeigte Gemälde und Papierarbeiten
aus den Ulmer Sammlungsbeständen und ermöglichte einen faszinierenden Einblick in das Leben und
das Werk Max Arthur Stremels.
Martin Scheible
Die Heilige Familie mit Ochs, Esel und Hund
25.11.2016 bis 08.01.2017
Seit 1992 wird jedes Jahr zur Weihnachtszeit im
Ulmer Münster die hölzerne Krippe Martin Scheibles
aufgestellt. Der aus Neu-Ulm stammende Bildhauer
schuf das aus Lindenholz geschnitzte, 26-figurige
Ensemble im Jahr 1923. Lediglich die zentralen Personen - Maria, Josef und das Jesuskind - ersetzte er
elf Jahre später durch neuere Versionen. Das Ulmer
Museum präsentierte im Advent 2016 eine besondere Leihgabe: die Urfassung der zentralen Figurengruppe. Zusammen mit weiteren bildhauerischen
Arbeiten, Zeichnungen und Porträts aus der Sammlung des Museums zeigte die Kabinettausstellung
das facettenreiche Werk des Meisters der Ulmer
Krippe.
Kunst erleben
Stiftung Sammlung Kurt Fried
19. November 2016 - 23. April 2017
Rede von Ingrid Fried bei der Ausstellungseröffnung der Stiftung
Sammlung Kurt Fried
Ährenleserinnen in Flandern, 1891 (links), Am Strand in Bad
Hegot 1889 (rechts)
Nach Stationen in Belgien, München, Südtirol und
Dresden ließ sich Stremel 1918 in Ulm nieder, wo er
bis zu seinem Tod im Juni 1928 lebte und aktives
Mitglied der Künstlergilde war.
Wie kein Zweiter hat der Journalist und Verleger
Kurt Fried (1906-1981) das Kunst- und Kulturleben
in Baden-Württemberg nach 1945 befördert und
mitgeprägt. Seine über die Jahre zusammengetragene, hochkarätige Sammlung schenkte er 1978
dem Ulmer Museum. Diese über 400 Kunstwerke
umfassende Sammlung wurde seit 1991 zum ersten
Mal nahezu vollständig in einer großen Sonderausstellung gezeigt.
74
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Ein Sitz für den Priester
Spätgotische Kunst aus dem Ulmer Münster
23.10.2016 bis 26.02.2017
Zur spätmittelalterlichen Ausstattung des Ulmer
Münsterchors gehörte ein reich geschmückter Sitz
für den Priester und seine beiden Diakone. Auf diesem auch als Vespertolium bezeichneten Möbel
nahmen die Zelebranten während der Liturgie Platz.
Das Ulmer Vespertolium, das südlich des Hochaltars
an der Chorwand aufgestellt war, bildete zusammen
mit dem berühmten Chorgestühl und dem früheren
Hochaltarretabel ein künstlerisches Ensemble. All
diese Werke waren Teil der Ausstattungskampagne,
mit welcher der Rat der Stadt Ulm seit Ende der
1460er Jahre den Chor des Münsters neu gestalten
ließ. Das Vespertolium entstand als letztes Objekt
dieser Auftragsserie. Bereits 1475 hatte Jörg Syrlins
gleichnamiger Sohn einen Entwurf vorgelegt, der
sich im Stadtarchiv erhalten hat. 1482-84 erfolgte
die Ausführung. Syrlin fertigte die Schreinerarbeiten
des Möbels; ein namentlich nicht bekannter Bildschnitzer ergänzte sie mit drei hölzernen Figuren
eines alttestamentarischen Priesters und seiner Gehilfen. Das Vespertolium existierte im Münster noch
bis ins späte 17. oder frühe 18. Jahrhundert; erst
dann wurde es aus unbekannten Gründen entfernt.
Erhalten sind heute lediglich die drei geschnitzten
Figuren.
Das Ulmer Museum stellte die Figuren und die Entwurfszeichnung in einer Studio-Ausstellung vor.
Weitere Werke zeigten den Schöpfer der Figuren,
den "Meister des Ulmer Vespertoliums", als einen
wichtigen Bildhauer der Ulmer Spätgotik.
Horst Antes Grüne Figur, 1978
Besucher und Veranstaltungen
Im Jahr 2016 fanden über 33.898 Besucherinnen
und Besucher den Weg ins Ulmer Museum und ins
HfG-Archiv. 4.500 Besuche waren hierbei in der
Sonderschau zu Max Arthur Stremel zu verzeichnen.
Durch experimentelle neue Vermittlungs- und Veranstaltungsformate konnten neue Besuchergruppen
erschlossen werden.
Öffentlichkeitsarbeit
Das Ulmer Museum pflegte 2016 die Kontakte zu
der lokalen und internationalen Presselandschaft.
Noch stärker als in den Vorjahren konnten SocialMedia-Plattformen wie Facebook genutzt werden
und mit einem eigenen Instagram-Auftritt wurde ein
neues Medium erschlossen. Der Newsletter und die
Quartalsprogramme blieben unverändert stark.
Berichterstattung
Die Ausstellungsaktivitäten und herausragende Objekte der Sammlungen fanden ihren Niederschlag in
regionalen wie überregionalen Medien. Dazu gehören nicht nur Beiträge in Zeitungen, Magazinen oder
anderen Printmedien, sondern auch regelmäßige
Berichterstattungen in Funk und Fernsehen.
Museumspädagogik und Kunstvermittlung
Die Vermittlung von Kunst und Kultur an Interessierte jeglicher Alterstufen spielte auch im Jahr 2016
eine übergeordnete Rolle. Insgesamt konnten 216
Führungen angeboten werden, davon 89 für Schulund Kindergartengruppen. 1.154 Besucherinnen
und Besucher nahmen an gebuchten, 714 an öffentlichen Führungen teil. Zusätzlich fanden 120
Führungen im HfG Archiv statt.
2016 nahm das Ulmer Museum erstmals auch an
dem Projekt „Kultur auf der Spur“teil, einer Zusammenarbeit zwischen Ulmer Kultureinrichtungen
und Ganztagsschulen. Im Rahmen des Kulturagentenprogramms konnte eine Kooperation mit der
Meinloh-Grundschule aufgebaut werden. Gemeinsam mit dem Kepler-Gymnasium wurde das Projekt
„Lieblingsbilder in der Sammlung Fried“ durchgeführt.
75
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Auch die Individualbesucherinnen und -besucher
rückten stärker in den Fokus. So wurde zu jeder
Ausstellung ein eigener Kreativbereich eingerichtet.
Zudem gab es zu großen Sonderausstellungen ein
eigenes Rätselheft für Kinder und Museumsquizes
innerhalb der Dauerausstellungen. Zur Kulturnacht
wurde erstmals eine Museumsschnitzeljagd veranstaltet, die großen Anklang fand. Dieser Bereich soll
in Zukunft noch stärkere Beachtung finden. Gleiches
gilt für die Familien. Denn Kunstgenuss soll auch ein
Gemeinschaftserlebnis für Kinder und Eltern sein.
Mit den Planungen des ersten Vater-Kind-Tags für
2017 oder einer Neuausrichtung des Ferienexpresses, der 2017 vom Ulmer Museum angestoßen wurde, soll dem gemeinschaftlichen Erlebnis eine gesonderte Aufmerksamkeit zukommen.
Neben der Vermittlung an Kinder und Jugendliche
spielten auch neue Formate für Erwachsene eine
große Rolle in der programmatischen Ausrichtung
des Ulmer Museums. Kreativworkshops für Erwachsene ermöglichten Besucherinnen und Besuchern
gestalterische Zugänge zu mitunter komplexen
Kunstwerken. Die neue Reihe „Wer hat Angst vor
moderner Kunst?“ erfreute sich besonderer Beliebtheit. Hierbei ging und geht es darum, sich intensiv
nur einem einzigen Kunstwerk zu widmen und es im
Gespräch zu erschließen. Manche Termine waren
mit über 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
überproportional gut besucht.
Auch Vorträge im Rahmen von Sonderausstellungen
waren 2016 wieder von großer Bedeutung.
Freunde und Sponsoren
Freunde des Ulmer Museums e.V.
Der Freundeskreis des Ulmer Museums mit seinen
750 Mitgliedern fördert und unterstützt vielfältige
Bereiche und Aktivitäten des Museums.
Museumsshop
Durch das Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte der Shop auch 2016
wieder ein breites Angebot an Büchern, Postkarten,
Spielen, Mobiles und Geschenken anbieten. Seit
Ende des Jahres werden vermehrt auch Künstlereditionen angeboten, die einer stärker Profilschärfung
dienen.
Sponsoring
Ohne unsere Förderer, Sponsorinnen und Sponsoren
wäre die Arbeit in der Museumspädagogik, in der
Realisierung anspruchsvoller Sonderausstellungen
sowie beim Erwerb neuer Kunstwerke kaum möglich gewesen. Namentlich wurden unsere Aktivitäten
gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, der
Ernst von Siemens-Kunststiftung, der Kulturstiftung
der Länder, der Kunststiftung Werner Schneider, der
Sparkasse Ulm, den Wieland-Werke AG sowie den
Freunden des Ulmer Museums.
Restaurierungen
Zwei Restauratorinnen teilen sich eine Planstelle mit
den Schwerpunkten Alte beziehungsweise Neue
Kunst. Sie betreuen die Sammlungen und Ausstellungen sowie die Ausleihe von Kunstwerken zu Ausstellungen in aller Welt.
Ein Aufgabenschwerpunkt lag auch 2017 in der
restauratorischen Abwicklung der Wechselausstellungen, wozu die Betreuung des Auf- und Abbaus,
die Mithilfe bei der Verpackung der Objekte und die
Kontrolle bzw. das Erstellen der Ein- und Ausgangsprotokolle für die Sonderausstellungen "Glaubensfragen: Chatrooms auf dem Weg in die Neuzeit"
und "Landschaft und Interieur. Der Impressionist
Max Arthur Stremel"gehörten. Letzterer ging eine
Kontrolle und Digitalisierung des Bestandes unter
Beteiligung der Restaurierungsabteilung voraus.
Alte Sammlung
Das Steindepot in Räumen der Wilhelmsburg musste
wegen Baumaßnahmen unter restauratorischer Betreuung in neue Räume umgezogen werden.
Die drei wieder aufgefundenen Skulpturen aus dem
ehemaligen Priestersitz des Ulmer Münsters kamen
als Leihgaben in das Museum, wurden konserviert,
technologisch untersucht und für die Ausstellung
"Ein Sitz für den Priester. Spätgotische Kunst aus
dem Ulmer Münster"vorbereitet. Gleichzeitig nahmen die technologischen Forschungen an weiteren
Werken des Vespertolium-Meisters Arbeitszeit in
Anspruch ebenso wie Konservierungs- und Reinigungsmaßnahmen an derzeit deponierten Werken
der Ulmer Spätgotik.
Eine weitere Aufgabe war selbstverständlich wieder
die Überwachung von relativer Luftfeuchte, Temperatur und UV-Schutz in den Schauräumen, den
Räumen der Sonderausstellungen und der Depots.
76
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an
Objekten aus Stein und Papier, die aus dem Haus
gegeben wurden, mussten betreut und koordiniert
werden.
turverluste war erfolgreich. 2017 soll diese Stelle
besetzt werden.
Moderne
Insgesamt 38 Exponate der Stiftung Sammlung Kurt
Fried wurden für eine Ausleihe an die Berliner
Dependence des Auktionshauses Ketterer vorbereitet und protokolliert. Die Werke waren dort in der
Ausstellung "Zu Gast bei Ketterer Kunst Berlin: Die
Stiftung Sammlung Kurt Fried" zu sehen. Nach
Rückkehr der Leihgaben wurde im Zuge der Vorbereitung der Ausstellung "Kunst erleben. Die Stiftung
Sammlung Kurt Fried" im Ulmer Museum eine Inventur der kompletten Sammlung sowie der Dauerleihgaben aus dem Besitz von Inge Fried durchgeführt. Sämtliche Exponate wurden konservierend
behandelt und teilweise neu gerahmt. Einige Objekte wurden zusätzlich verglast oder mittels Acrylglashauben vor Zugriff gesichert.
Außerdem wurde die bereits in den vergangenen
Jahren vorgenommene Reinigung und Desinfektion
der Gemälde aus dem ehemals schimmelbefallenen
Kellerdepot weitergeführt.
Im Jahr 2016 wurden 393 Kunstwerke für Sonderausstellungen im Ulmer Museum ausgeliehen und
zusätzlich rund 600 eigene Exponate gezeigt. Ins
Ausland, u.a. nach Paris, London, Mailand und Colmar wurden 279 Objekte verliehen. An Museen und
Ausstellungen innerhalb Deutschlands wurden 294
Exponate ausgeliehen, u.a. nach Berlin, Stuttgart,
Weimar, Trier, Wolfsburg, Karlsruhe, Bremen,
Mannheim, München und Biberach.
HfG
Für die Ausstellung "The Ulm Model" in der Raven
Row Galerie in London waren insgesamt 244 Exponate vorzubereiten und zu protokollieren.
Digitale Inventarisierung
In der ersten Hälfte des Jahres wurde das Vergabeverfahren zur Einführung einer neuen Software für
Inventarisierung und Sammlungsmanagement
durchgeführt. Den Zuschlag erhielt imdas pro der
Joanneum Research Forschungsgesellschaft aus
Graz. In der zweiten Jahreshälfte widmete sich das
Projektteam, das aus MitarbeiterInnen des Ulmer
Museums, HfG-Archivs und ZS/T besteht, den notwendigen Softwarekonfigurationen sowie der umfangreichen Datenbereinigung und -migration. Dabei waren die Aufbereitung und Prüfung der heterogenen Datenbestände von Ulmer Museum und
HfG-Archiv (ca. 47.000 Datensätze) enorm komplex
und viel zeitaufwändiger als zuvor angenommen.
Der Abschluss des Projekts mit der offiziellen Softwareabnahme steht für Mitte 2017 an.
Provenienzforschung
Der Antrag zur Förderung einer eigenen Stelle für
Provenienzforschung beim Deutschen Zentrum Kul-
Leihgaben
Erwerbungen und Schenkungen
Auch bei der Erweiterung der Sammlung war das
Ulmer Museum erfolgreich, u.a. mit dem Gemälde
Ohne Titel, Chromatische Konstellation, 2014, von
Heinz Mack. Zum Münsterjubiläum wurden einige
Werke gekauft und als Geschenk erhalten z. B. das
Münsterbild in 21 Teilen von 12 Kölner und Ulmer
Künstlern.
Abbildungsgenehmigungen und
Rechercheanfragen
Im Jahr 2016 wurden 55 Abbildungsgenehmigungen erteilt, davon allein über 23 zur altsteinzeitlichen Löwenmensch-Skulptur und ca. 75 Abbildungsgenehmigungen für den Ausstellungskatalog
angefragt. Außerdem haben der Registrar und die
Kuratoren über 100 Rechercheanfragen zu allen
Sammlungsbereichen bearbeitet.
HfG-Archiv
Archivbetrieb
Durch den Umzug an den historischen Ort, jedoch
vor allem durch die sukzessive Veröffentlichung der
Findbücher auf der Website des HfG-Archivs ist die
Zahl der Archivbesucher und -nutzer stetig angestiegen. Überwiegend kommen Besucher aus dem
überregionalen deutschen Bereich, das Ausland ist
von Australien, Japan, China, über die Schweiz,
Großbritannien bis hin zu den USA und Lateinamerika präsent. Zu Recherche-Zwecken nutzten 2016
rund 250 Gäste das HfG-Archiv.
77
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Leihverkehr 2016
An die 380 Leihgaben gingen zu Ausstellungen im
In- und Ausland. Nachstehend die Orte und Leihnehmer:
- Bad Waldsee, Bad Waldsee, Museum im
Kornhaus: „Otl Aicher – FotoGrafik. Die
Welt im Blick des Gestalters“, 03.04. –
26.06.2016 (in Zusammenarbeit mit dem
HfG-Archiv, das alle Leihgaben stellte)
- Konstanz, Wissensturm, Kulturzentrum am
Münster: „50 Jahre Universität Konstanz“,
02.06. – 16.07.2016
- Mailand, Triennale: „XXI Century: Design after Design“, XXI Esposizione Internazionale,
02.04. – 21.09.2016
- London, Raven Row: „The Ulm Model“,
06.10. – 18.12.2016
- Bremen, Wilhelm Wagenfeld Haus; „Stapeln.
Ein Prinzip der Moderne“, 07.11.2016 –
05.5.2017
- Wolfsburg, Kunstmuseum: „This was Tomorrow. Die Erfindung der Pop Art in Großbritannien“, 17.10.2016 – 03.03.2017
Reprogenehmigungen
Zusätzlich zu den Bildanfragen, die im Rahmen des
Leihverkehrs anfallen, waren circa 10 bis 15 Bildanfragen unterschiedlichen Umfangs zu beantworten.
Darunter fallen auch die Anfragen, für Werke aus
dem Aicher-Nachlass, für den die Urheberrechte bei
der Familie Aicher liegen.
Ausstellungen 2016 im Studio HfG
Russische Avantgarde 1917-1933
Graphik und Plakate aus der Merrill C. Berman
Collection, New York
8.11.2015 bis 10.01.2016
Als Sammler erkundete Merrill C. Berman seit den
früher 1970er Jahren Neuland. In einer Zeit als angewandte Grafik wie Filmplakate, Buchumschläge,
kommerzielle oder politische Werbung auf wenig
Interesse stieß, begann der New Yorker Finanzanalyst eine eminente Kollektion zusammenzutragen.
Für Ulm wählte Merrill C. Berman einen repräsentativen Querschnitt von russischer Avantgarde-Grafik
aus der Zeit zwischen 1917 und 1933 aus.
Die Präsentation entstand in Kooperation mit der vh
ulm. Anlass war der Semesterschwerpunkt „Von
Russland zur Sowjetunion zu Russland“. Vor einigen
Jahren erwarb Merrill C. Berman die von Otl Aicher
für die vh ulm entworfenen Plakate. Seither besteht
der Kontakt in die Donaustadt.
Geschmackssachen:
Formen, Normen, Kaffeekanne
05.02.2016 bis 08.05.2016
Das Studio HfG zeigte unter dem Titel „Geschmackssachen: Formen, Normen, Kaffeekanne“
das Ergebnis eines auf drei Semester angelegten
Kooperationsprojektes. Beteiligt waren Studierende
der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd,
des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen und das HfGArchiv Ulm. Als Ziel galt es eine Ausstellung mit Designobjekten und Alltagsdingen aus drei ganz unterschiedlich zugeschnittenen Sammlungen zu
kuratieren. Zur Verfügung standen die Sammlung
des HfG-Archivs Ulm, jene des Archivs für Alltagskultur des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische
Kulturwissenschaft der Universität Tübingen und das
Archiv Gestaltungs Praxis des an der HfG Ulm ausgebildeten Gestalters Hans (Nick) Roericht, das seit
2014 im HfG-Archiv Ulm verwahrt wird. In sieben
Ensembles aus rund 30 Objekten entstanden ungewohnte Ding-Konstellationen, die verschiedenartige
Lesarten für die HfG Ulm, ihre Entwürfe und die
Objekte aus den beiden anderen Sammlungen anboten.
Das Kooperationsprojekt sollte die angehenden Ausstellungsgestalter und -kuratoren zusammenbringen, die Besonderheiten des jeweils anderen Berufs
veranschaulichen und erste Praxiserfahrung vermitteln sowie in den Umgang mit Archivbeständen
einführen. Bei der Eröffnung mit weit über 300 Personen konnte das HfG-Archiv ein überwiegend junges Publikum auf den Kuhberg locken. Die FAZ rezensierte die Präsentation am 1. März 2016.
Gardena-Design.System.Marke
Mit Leidenschaft für den Garten
21.05.2016 bis 03.10.2016
Wie Produkt- und Grafikdesign zum Erfolg einer
Marke beitragen können, das lässt sich am Beispiel
von der Weltmarke Gardena illustrieren. Mit der
Steckkupplung hatten die Gestalter, zunächst Dieter
Raffler und später Franco Clivio, beide noch Studierende an der HfG Ulm, gemeinsam mit den
Gardena-Gründern ein Grundprinzip entwickelt, das
als Basis für ein ganzes System an Gartengeräten
diente. Es kam ab 1968 als Original Gardena System
auf den Markt. In einer gemeinsam mit der Gardena
78
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
GmbH konzipierten Ausstellung präsentierte das
Studio HfG die Geschichte der Marke Gardena, von
den 1960er Jahren bis hin zu aktuellen Produkten.
Die Kosten übernahm weitgehend die Firma
Gardena. Mit dieser Präsentation konnte das HfGArchiv neue Besuchergruppen erschließen, die sich
primär über das Interesse für die Marke und den
Garten für das Thema begeistern ließen.
Leihgaben
The Ulm Model: Die erste HfG-Ausstellung in
Großbritannien überhaupt
Im Dezember 2013 fand der erste Kontakt per Email
statt, im Dezember 2014 kam es zum ersten Treffen
mit Alex Sainsbury, dem Direktor der privaten, nicht
kommerziellen Galerie Raven Row in London. Im
Oktober 2016 eröffnete die erste Ausstellung zur
HfG Ulm in Großbritannien überhaupt. Gemeinsam
mit dem Kurator Dr. Peter Kapos richtete Alex
Sainsbury die Ausstellung „The Ulm Model“ ein,
deren Leihgaben überwiegend aus dem HfG-Archiv
stammten. Die Eröffnung lockte mehr als 300 Besucher ins Londoner East End, sie war mit über 8000
Besuchern in zwei Monaten eine der erfolgreichsten
Präsentationen von Raven Row überhaupt. Es erschienen zahlreiche Rezensionen, nicht nur in der
Designpresse. Neben einem Artikel in der Financial
Times am 6. Oktober 2017, brachte die Süddeutsche Zeitung am 9. November 2016 eine Rezension.
Förderung
Projekt „Gestaltung ausstellen“
2016 konnte das HfG-Archiv eine bedeutende Förderung einwerben. Die VolkswagenStiftung Hannover bewilligte den Antrag eines auf 4 Jahre angelegten Forschungs- und Ausstellungsprojekts zum
Thema: „Gestaltung ausstellen: Von Ulm bis
Montréal“. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms „Forschung an mittleren und kleinen
Museen“ mit bis zu 448.4+00 € finanziert werden.
Das HfG-Archiv Ulm ist eine von bundesweit neun
Einrichtungen, die in dieser Förderrunde erfolgreich
waren. Mit dabei sind universitäre Partner: Prof. Dr.
Thomas Hensel, Lehrstuhl für Kunst- und Designtheorie, Fakultät für Gestaltung, Hochschule Pforzheim und Prof. Dr. Steffen Siegel, Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Fotografie, Folkwang Universität der Künste, Essen. Das Projekt beginnt im
April 2017.
Ausstellungen
Die Ausstellung „Geschmackssachen“ wurde unterstützt vom Unibund Tübingen e.V und der Stiftung
LBBW Stuttgart, außerdem von allen beteiligten
Institutionen, insbesondere auch durch Sachleistungen. So führte die HfG Schwäbisch Gmünd sämtliche Bauten in ihren Werkstätten aus und übernahm
einen Großteil der Materialkosten. Viele der Studierenden haben beim Ausstellungsauf- und -abbau
angepackt, wodurch die Kosten erheblich gesenkt
werden konnten.
Die Gardena-Ausstellung wurde bis auf die Drucksachen komplett von der Firma finanziert.
Veranstaltungen 2016
Das HfG-Archiv beteiligten sich am Internationalen
Museumstag am 22. Mai 2016, am
Tag der offenen Tür / Tag des offenen Denkmals in
Kooperation mit der Stiftung HfG, am 11. September 2016 und der Ulm / Neu-Ulmer Kulturnacht am
17. September 2016. Die zu diesen Anlässen angebotenen Führungen waren allesamt gut besucht.
Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass
späte Termine, d.h. nach 19/20 Uhr, weniger nachgefragt werden, was unter Umständen mit der mageren Busverbindung zusammenhängt. Am meisten
Publikum kam zu Terminen tagsüber am Wochenende.
Medienresonanz
Das HfG-Archiv verfügt über eine eigene Website
und bedient Facebook bei den Social Media. Dort
war für die Ausstellung „Geschmackssachen“ eine
Art Countdown bis zur Eröffnung der Ausstellung
eingestellt. Diese Ausstellung wurde auch in der FAZ
besprochen. Die von Raven Row kuratierte Präsentation in London erfuhr ein großes Presseecho, neben
der Designpresse (Print und online) auch in der Financial Times und der Süddeutschen Zeitung. Die
Zeitschrift „Schöner Wohnen“ brachte im Mai-Heft
einen Artikel zum Design der 1950er Jahre mit vielen Beispielen der HfG Ulm.
Vorschau 2017
Aktionen und Kooperationen
Ausstellungen
Die Ausstellung „Stiftung Sammlung Kurt Fried.
Kunst erleben“ wird noch bis April laufen. In diesem
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2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Zusammenhang werden noch zahlreiche
Sonderfühungen, Vorträge und Veranstaltungen
stattfinden. Parallel laufen die Planungen für die
ersten Ausstellungen der neuen Museumsleiterin Dr.
Stefanie Dathe, die am 1. Dezember 2016 ihr Amt
angetreten hat. Im Mai werden parallel zwei Ausstellungen eröffnet. Eine widmet sich Walt Disney
und den deutschen Märchenmalern, die zweite
nimmt die einzigartige Kunst- und Wunderkammer
Christoph Weickmanns zum Ausgangspunkt, um
dem Phänomen der Wunderkammer nachzuspüren
und die Weickmannsche Sammlung in ein neues,
adäquates Licht zu rücken. Unter dem Titel
„Ewarten Sie Wunder!“ werden auch zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler Werke beisteuern,
die auch in den Bereichen der Dauerausstellungen
zu sehen sein werden. Im Herbst steht das Schaffen
des deutschen Malers Adolf Hölzel im Fokus einer
Ausstellung. Der Meister des Freskos in der Ulmer
Pauluskirche gilt als Wegbereiter der Abstraktion in
Deutschland. Im Winter stehen dann die Funde der
Trassengrabungen zum Bahnbau innerhalb des Projekts Stuttgart 21 im Fokus. 41 Minuten, so der
Obertitel, wird den Weg entlang der neuen ICEStrecke durch archäologische Funde beleuchten. Als
Zwischenspiele werden im Anschluss an die DisneySchau im neu eröffneten Grafik-Kabinett eine Sonderausstellungen zum 10. Geburtstag des Ulmer
Sammlers Kurt Deschler zu sehen sein sowie ein
Präsentation zu Ottmar Hörl.
kunsthalle weishaupt
Seit 2007 präsentiert die kunsthalle weishaupt die
Sammlung des Unternehmerehepaares Siegfried
und Jutta Weishaupt mit internationaler Kunst von
der Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Leitung obliegt der Direktorin Kathrin
Weishaupt-Theopold. Das Ulmer Museum organisiert die Aufsichten, den Kassendienst und die
Hausmeisterin und gestaltet das museumspädagogische Begleitprogramm. Als Ausgleich dafür und für
die Aufgaben des Gebäudemanagements erhält die
Stadt Ulm die Eintrittsgelder.
Programm
Spot an!
Lichtkunst von Flavin, Kowanz, Morellet,
Nannucci u.a.
04.10.2015 bis 10.04.2016
Passend zur dunklen Jahreszeit erstrahlten die Räume der kunsthalle weishaupt in den bunten Farben
faszinierender Lichtkunstwerke aus der Sammlung.
Die Bandbreite reichte von raumgreifenden Installationen, über konkrete Formen bis hin zu versteckten
Morsezeichen und Botschaften in Neonschrift.
Gerold Miller
24.04. bis 02.10.2016
Mit über 70 großformatigen Arbeiten aus allen
Werkphasen – ein Großteil davon aus den eigenen
Beständen – präsentierte die kunsthalle weishaupt
den Berliner Künstler Gerold Miller erstmals mit einer umfassenden institutionellen Soloschau im süddeutschen Raum. Neben den frühen Anlagen und
aktuelleren Serien wie Monoform und set, wurden
mit der Verstärker genannten Werkreihe erstmalig
freistehende Skulpturen im Raum vorgestellt.
BEN WILLIKENS. Die Anmaßung der Räume und
Orte
Werke aus fünf Jahrzehnten
16.10.2016 bis 26.03.2017
Bekannt ist Ben Willikens für seine menschenleeren
Raumansichten, die er perspektivisch perfekt und in
feinen Graunuancen auf die Leinwand zaubert. In
der von Götz Adriani kuratierten Retrospektive präsentierte die kunsthalle weishaupt umfangreich das
Werk des Künstlers. Gezeigt wurden rund 70 Arbeiten von den 1970er Jahren bis heute, die einen Einblick in diese einzigartige und charakteristische Bilderwelt geben und Entwicklungen in fünf Jahrzehnten künstlerischen Schaffens veranschaulichen
Besucher
Inklusive sämtlicher Sonderveranstaltungen konnte
die kunsthalle weishaupt rund 21.042 Besucherinnen und Besucher verzeichnen. Es fanden 269 Führungen statt. Davon entfallen 76 Führungen auf
Schüler- und Kindergartengruppen, 121 auf private
Gruppen, 72 auf öffentliche Führungen.
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2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Ausblick 2017
Best of 10 Jahre
Seit 9. April 2017
Nach zwei vergangenen Einzelausstellungen in Folge
tritt anlässlich des Kunsthallen-Jubiläums in 2017
wieder die Sammlung mit einigen ihrer Herzstücke
und in ihrer ganzen Bandbreite in den Vordergrund.
Trotzdem die Werkauswahl für die Jubiläumsausstellung wie ein Querschnitt durch den Gesamtbestand
anmutet, wird sie sich tatsächlich vorrangig auf Erwerbungen aus der frühen Zeit der Sammlertätigkeit
konzentrieren. Von der konkreten Kunst, die den
Beginn der Sammlung markiert, über die ZEROGruppe hin zur amerikanischen Farbfeldmalerei und
Pop-Art versammeln sich große Künstlernamen wie
Josef Albers, Mark Rothko, Keith Haring und Andy
Warhol in dieser ganz besonderen Sammlungspräsentation.
81
2016 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Budgetentwicklung Ulmer Museum
PRC 2520-520
1. FINANZDATEN
2014
2015
2016
2016
2017
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
93
126
83
169
104
113
25
157
185
34
85
410
133
158
191
Ordentliche Erträge
302
386
367
528
482
-1.271
-216
-63
-117
-1.312
-434
-66
-137
-1.309
-212
-63
-96
-1.283
-506
-57
-130
-1.421
-289
-47
-106
Ordentliche Aufwendungen
-1.667
-1.948
-1.681
-1.977
-1.863
Ordentliches Ergebnis
-1.365
-1.562
-1.314
-1.449
-1.382
-1.104
-804
-1.176
-765
-1.083
-730
-1.097
-708
-1.161
-639
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-1.907
-1.940
-1.813
-1.805
-1.800
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss
-3.272
-3.503
-3.127
-3.253
-3.182
Bereinigtes Budget - budgetrelevant Rechnungsergebnis - budgetrelevant Budgetüberschuss/-defizit lfd. Jahr
Defizitabdeckung aus FINHH - Ausnahme!
Budgetüberschuss/-defizit Vorjahr
Budgetübertrag
-1.774
-1.806
-86
53
-280
-313
-1.967
-2.022
-55
42
-313
-326
Leistungsziele
Sonderausstellungen
Besucher Sonderausstellungen
Besucher ständige Schausammlungen
Gesamtbesucher
Zuschuss/ Besucher (€)
4
19.842
15.431
35.273
93
8
24.052
15.448
39.500
89
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
-1.821
-1.905
-84
0
-326
-410
6
25.000
15.000
45.000
70
8
17.421
16.447
33.898
96
6
25.000
15.000
40.000
80
82
2016 | kultur | BERICHT
Impressum
Impressum
Herausgegeben von
Stadt Ulm
Gesamtredaktion und Kontakt
Kulturabteilung
Ron Lux, Diana Riederer
Frauenstraße 19
89073 Ulm
Telefon 0731 161-4700
kultur@ulm.de
www.ulm.de
Für die Beiträge der jeweiligen Einrichtungen zeichnen diese selbst verantwortlich.
83
2016 | kultur | BERICHT
Impressum
Bildnachweise:
Titelbild:
Gestaltung: Bertsche + Spiegel
Einzelne Bilder von oben nach unten: Die Gewinnergruppe Quintense beim 4. A-Cappella-Award (Foto: Stadt Ulm),
Musikalische Früherziehung (Foto: Musikschule Ulm), „Teatro International“ im Haus der Stadtgeschichte (Foto: Stadtarchiv Ulm), Bücherbusfest 2016 auf dem Münsterplatz (Foto: Stadtarchiv Ulm), Eröffnung der Ausstellung von Nick
Brandt (Foto: Tamina Lahusen), "MANON" (Foto: Jochen Klenk), Pressefoto Museum Ulm (Foto: Nik Schölzel)
Titel der einzelnen Abteilungen:
S. 7: Erster Workshop der Kulturentwicklungsplanung am 21.04.2016 im ROXY Ulm (Foto: Justina Wilhelm)
S. 19: "Kultur auf der Spur": Kinder des Kooperationsprokjekts entdecken Instrumente in der Musikschule (Foto: Musikschule der Stadt Ulm)
S. 31: Auftritt von Teatro International im Haus der Stadtgeschichte am 19.2.2016 (Foto: Stadtarchiv Ulm)
S. 41: Festakt 500 Jahre Stadtbibliothek Ulm (Foto: Stadtarchiv Ulm)
S. 51: Ines Meißner in „My name is...“ (Foto: Nik Schölzel)
S. 61: SPAMALOT mit Sidonie von Krosigk und Timo Ben Schöfer (Foto: Hermann Posch)
S. 71: Der Löwenmensch im Museum Ulm (Foto: Yvonne Mühleis)
weitere Bilder:
Kulturabteilung:
S. 9 links: R. Grass
S. 9 rechts: Stadtarchiv Ulm
S. 10 links: Stadt Ulm
S. 10 rechts: Stadtarchiv Ulm
S. 11: Daniel Wolcke
S. 12: Bertsche+Spiegel
S. 14 links: Stadt Ulm
S. 14 rechts: Justina Wilhelm
Musikschule:
S. 21, 22 links unten, 23 links: Stadt Ulm
S. 22 links oben: Annette Schumm-Schmidt
S. 23 rechts oben und unten: Lou Ellersiek
S. 24: Ralf Hinz
S. 25: Tim Pietzcker
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm:
S. 34, S. 35, S. 36, S. 37: Stadtarchiv Ulm
Stadtbibliothek Ulm:
S. 43, S. 46 links, S. 47: Stadtarchiv Ulm
S. 46 rechts: Veit Mette
Stadthaus Ulm:
S. 53 links: Tamina Lahusen
S. 53 rechts: B. Landherr
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2016 | kultur | BERICHT
Impressum
S: 54 links oben: Felix Alexander Oppenheim, Ulm Marktplatz mit Hauptwache, 1856
S. 54 links unten: Armin Buhl
S. 54 rechts: Lars Schwerdtfeger
S. 55: Rainer Zimmermann
S. 58: Screenshot Stadthaus
S. 59: Ines Belgomri (Museumstag 2017)
Theater Ulm:
S. 62 links, S. 65 rechts, S. 66 links und rechts: Hermann Posch
S. 62 rechts, S. 63 links unten: Ilja Mess
S. 63 links oben, S. 63 rechts, S. 64 rechts oben und unten: Jochen Klenk
S. 65 links, S. 68: Martin Kaufhold
Ulmer Museum:
S. 73 oben: Oleg Kuchar
S. 73 unten, S. 74 alle: Museum Ulm
S. 75: Ingeborg Schmatz
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