Daten
Kommune
Wuppertal
Dateiname
Konzept für Personal- und Organisationsentwicklung.pdf
Größe
4,6 MB
Erstellt
05.12.17, 06:00
Aktualisiert
30.01.18, 12:12
Stichworte
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KONZEPT FÜR
PERSONAL- UND
ORGANISATIONSENTWICKLUNG
STADT WUPPERTAL / HAUPT- UND PERSONALAMT
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
3
VORWORT
Um die Handlungsfähigkeit für die kommunale Selbstverwaltung zurückzugewinnen, musste die Stadt Wuppertal in den vergangenen Jahren eine konsequente
Haushaltssanierung betreiben und hat dazu zunächst
das Haushaltssicherungskonzept (HSK 2010 – 2014)
umgesetzt und muss noch bis 2021 die Sparvorgaben
aus dem Haushaltssanierungsplan (HSP 2012 – 2021)
erreichen.
Beide Programme zielen darauf, Kosten zu reduzieren und Einnahmen zu erhöhen. Dies betrifft auch
Andreas Mucke
Dr. Johannes Slawig
Oberbürgermeister
Stadtdirektor
die Personalkosten, die mit insgesamt 225 Mio. Euro
einen der größten Kostenblöcke im städtischen Haus-
Eine qualifizierte Fluktuationsanalyse ist zunächst
halt darstellen. Trotz des Personalabbaus wurde in
die Basis für die bedarfsgerechte Personalpla-
diverse Personalentwicklungsmaßnahmen der Mit-
nung. Nach Jahren des Personalabbaus sind nun
arbeiterinnen und Mitarbeiter investiert (z.B. „Fit
die Personalbindung, Personalqualifizierung und
für Teamleitung“), Maßnahmen zur Steigerung der
Personalgewinnung oberstes Ziel. Dabei tritt die
Attraktivität des Arbeitgebers ergriffen (z.B. Belegplätze
Stadtverwaltung
bei Kindertageseinrichtungen freier Träger) und ein
Unternehmen und muss sich als attraktiver Arbeitgeber
Betriebliches Gesundheitsmanagement installiert. In
am Markt positionieren. Angesichts des hohen Kran-
den kommenden Jahren werden noch weitaus mehr
kenstandes von aktuell 7,32 % ist die Gesundheitsförde-
Maßnahmen ergriffen. Ziel muss es sein, genügend und
rung ein Schwerpunkt der Personalentwicklung. Die
ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung zu
Führungskräfte müssen die persönliche Entwicklung
haben, um die Aufgaben in unserer Verwaltung für die
der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Bürgerinnen und Bürger in Wuppertal wahrnehmen
Fokus haben und diese fördern, um sie zu motivieren
zu können.
und ihren Fähigkeiten entsprechend an den richtigen
in
Konkurrenz
zu
anderen
Stellen einzusetzen.
Die größten Herausforderungen stellen dabei der demografische Wandel (das Durchschnittsalter in der Stadt-
Dieses Konzept für Personal- und Organisations-
verwaltung beträgt derzeit 49,7 Jahre, 1.457 Beschäf-
entwicklung richtet sich zum einen an die Beschäf-
tigte sind zum Stichtag 31.12.2016 51-60 Jahre alt) und
tigten der Stadtverwaltung Wuppertal, um sie über
die Digitalisierung der Arbeitswelt (E-Government)
die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens und
dar. Diesen Herausforderungen wollen wir mit dem
die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten zur in-
vorliegenden Konzept für Personal- und Organisati-
formieren. Zum anderen soll das Konzept Transparenz
onsentwicklung begegnen. Es wird hier der Rahmen
über Maßnahmen schaffen, mit denen die Stadtver-
gesetzt, in dem wir uns in den nächsten Jahren bewegen
waltung Wuppertal gesteuert wird, damit sie auch in
wollen. Das Konzept beinhaltet eine Bestandsaufnahme
Zukunft erfolgreich und effizient ihre veränderten Auf-
und beschreibt die zukünftigen Handlungsfelder sowie
gaben wahrnehmen kann.
Maßnahmen und Ziele, die gemeinsam mit den Führungskräften der Stadtverwaltung erarbeitet wurden.
Andreas Mucke
Dr. Johannes Slawig
Oberbürgermeister
Stadtdirektor
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INHALT
Konzept für Personal- und Organisationsentwicklung in Kürze ............................................................................................ 9
Sieben strategische Ziele des Verwaltungsvorstandes .......................................................................................................... 11
A: Personalentwicklung
I. Demografische Entwicklung ..................................................................................................................................................13
1. Altersstruktur
2. Planbare und unplanbare Fluktuation
3. Fluktuation Führungskräfte
4. Analyse Teilzeitbeschäftigung
II. Personalplanung....................................................................................................................................................................22
1. Personalbedarfsplanung
2. Ausbildungsbedarfsplanung
3. Einsatzplanung nach der Ausbildung
III. Bewirtschaftung des Personalkostenbudgets und VK-Controlling ..................................................................................26
1. Entwicklung des Personalkostenbudgets
2. Steuerung durch Zielvereinbarungen
3. Steuerung durch Stellenwiederbesetzungsverfahren
4. Finanzcontrolling
IV. Personalgewinnung und -bindung ...................................................................................................................................... 30
1. Attraktivität des Arbeitgebers
2. Interne Karrieren
3. Externe Personalgewinnung
4. Akquise Verwaltungskräfte und Fachkräfte
5. Personalbindung bei Beurlaubungen
6. Personalbindung durch Arbeitszeitaufstockungsmöglichkeiten
7. Potenzialanalyse
V. Personalauswahl .................................................................................................................................................................. 40
1. Stellenausschreibungen
2. Geöffnete Ausschreibungen
3. Auswahlverfahren/AC-Verfahren
4. Befristete Hospitation
VI. Ausbildung ........................................................................................................................................................................... 42
1. Bedarf und Übernahme
2. Schüler-Praktika
3. Kooperationen/Austausche
4. Ausbildungstätigkeit
5. Ausbildungsmarketing
6. Erasmus Angebot: Wuppertal goes Europe
7. Begrüßungs- und Ausbildungswoche
VII. Kommunale Fortbildung .................................................................................................................................................... 46
1. Bedarfsorientierung der Angebote
2. Schwerpunkte der Kommunalen Fortbildung
3. Auftragsseminare- und veranstaltungen
4. E-Learning
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
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VIII. Führungskräfteentwicklung...............................................................................................................................................48
1. Orientierung: Mein Führungspotenzial entdecken
2. „Fit für Führung Basics“
3. „Fit für Führung Update“
4. Kollegiale Beratung und Führungskräftezirkel
5. Coaching/Mentoring
IX. Zusammenarbeit und Kommunikation .............................................................................................................................. 51
1. Leitlinien für Führung und Zusammenarbeit
2. Zusammenarbeit mit dem Personalrat
3. Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle für Frau und Mann
4. Jahresgespräche
5. Mitarbeiterforum
6. Führungskräftetreffen und Abteilungsleitungstreffen
7. Willkommenskultur/Begrüßungsmappen
8. Aktive Vernetzung neuer externer Führungskräfte
9. Stabstelle für interne Unternehmenskommunikation
X. Leistung und Motivation ...................................................................................................................................................... 59
1. Leistungsorientierte Bezahlung
2. Betriebliches Vorschlagswesen
3. Beurteilungswesen
XI. Wissensmanagement .......................................................................................................................................................... 62
1. Überlappende Einarbeitung
2. Wissenstransfer
XII. Gleichstellung ......................................................................................................................................................................63
1. Zahlen zur Gleichstellung
2. Frauen in Führung
3. Ziele des Gleichstellungsplans
XIII. Vereinbarkeit von Beruf und Familie ................................................................................................................................ 67
1. Audit berufundfamilie
2. Wiedereinstiegsmanagement
3. Kinderbetreuung
4. Mobiles Arbeiten
XIV. Integration ......................................................................................................................................................................... 71
1. Förderung der Interkulturellen Kompetenz/Erasmus-Programm
2. Berufliche Integration von Migrantinnen und Migranten
XV. Inklusion .............................................................................................................................................................................. 73
1. Praktika und Ausbildungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen
2. Beschäftigungsangebote
3. Arbeitsplatzgestaltung
XVI. Gesundheit ......................................................................................................................................................................... 74
6
B: Organisationsentwicklung
I. Organigramm ......................................................................................................................................................................... 77
II. Steuerung durch Ziele und Kennzahlen .............................................................................................................................. 78
1. Unternehmensziele des Verwaltungsvorstandes
2. Erweiterte Zielvereinbarungen
III. Wesentliche Projekte .......................................................................................................................................................... 80
1. Verwaltungsmodernisierung
- Personal und Organisation
- Digitalisierung
- E-Government
- Strategische Raumplanung
2. Neueinführung der Stellenbewertung nach dem KGSt-Modell für Beamtinnen und Beamte
IV. Hervorgehobene organisatorische Veränderungen ......................................................................................................... 85
1. Zusammenführung Haupt- und Personalamt
2. Haus der Integration
3. Einwohnermeldeamt
V. Übergeordnete Gremien ...................................................................................................................................................... 88
1. Verwaltungsvorstand
2. Bergische Zusammenarbeit
3. Lenkungsausschuss Prozessoptimierung
4. Personalkonferenz
5. Arbeitsschutzausschuss
6. Betriebliche Kommission für LOB
7. Arbeitsgruppe Gesundheit (BGM)
8. Integrationsgremium (BEM)
Impressum ................................................................................................................................................................ 91
Ausblick:
Maßnahmen der Personal- und Organisationsentwicklung in 2018 und 2019 ....................................................................92
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Ausbildungsjahrgang 2017
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
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Konzept für Personal- und Organisationsentwicklung in Kürze
Der demografische Wandel einerseits und die Digitalisierung andererseits werden die nächsten Jahre bestimmen.
Die Frage ist nicht, ob wir diesen Wandel annehmen, sondern wie wir ihn individuell für uns und unsere Mitarbeiter/innen gestalten können. Das Konzept für Personal- und Organisationsentwicklung der Stadt Wuppertal
orientiert sich an strategischen Zielen des Verwaltungsvorstandes: Erhöhung der Ausbildungszahlen, Arbeitgeberattraktivierung zur Personalgewinnung und –bindung, Gesundheitsförderung, Vereinbarkeit von Familie und
Beruf und Frauenförderung.
In den nächsten zehn Jahren, also von 2017 bis 2026, werden 1.766 Mitarbeiter/innen die Stadtverwaltung verlassen.
Das sind rund 46 % der heutigen Belegschaft von 3.831 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
In den Kapiteln zur „Personalplanung“, zur „Personalgewinnung und –bindung“ sowie in dem Kapitel über den
Bereich „Ausbildung“ mit den zahlreichen Unterthemen wird dargestellt, welche Anstrengungen zu unternehmen
sind. Die in den Kapiteln „Zusammenarbeit und Kommunikation“, „Gesundheitsmanagement“, und „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ beschriebenen Instrumente haben einen elementar wichtigen Einfluss auf die oben
genannten Handlungsfelder der Personalgewinnung und -bindung. Darüber hinaus besteht eine große Wechselwirkung zwischen Personalentwicklung einerseits und den organisatorischen Veränderungen, die sich insbesondere durch die Steigerung des Tempos bei der Digitalisierung ergeben werden, andererseits (beschrieben in dem
Kapitel: „Wesentliche Projekte“).
Die quantitative Fluktuationsanalyse wurde fortentwickelt und ist die Basis für die gesteuerte Personalplanung
für die Gesamtverwaltung und die jeweiligen Leistungseinheiten. In dem auf vier Jahre erweiterten Zielvereinbarungszeitraum können auf dieser Grundlage gemeinsam mit den Bereichen individuell gestaltete und langfristig
wirkende Personalplanungs- und Personalentwicklungsmaßnahmen konzipiert werden. Neben neuen Formen
bei der Personalakquise (z.B. geförderte Bundeswehrsoldatinnen und –soldaten mit Verwaltungslehrgang) und
externen Einstellungen von Auszubildenden und Fachkräften gilt es, interne Karrieren zu ermöglichen und
zu fördern. Eine Übersicht über die Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter/innen
und Führungskräfte bei der Stadtverwaltung gibt das Kapitel „Personalgewinnung- und -bindung“. Ein wichtiges
Kommunikations- und Personalentwicklungsinstrument ist das verbindliche Jahresgespräch von Führungskraft
und Mitarbeiter/in, das auch als festes LOB-Ziel verankert ist.
Dem Ausscheiden von über 60 % der Führungskräfte bis zum Jahr 2026 müssen wir mit einem professionellen
Wissensmanagement begegnen. Bei der Neubesetzung der Stellen sollen Frauen in Führungspositionen gefördert
werden. Die Entwicklung des Führungskräftenachwuchses rückt in Anbetracht der Fluktuation noch stärker in
den Fokus als bisher. Hierzu wurde die bewährte Reihe „Fit für Führung“ fortentwickelt und soll weiter ergänzt
werden durch die Instrumente „Begrüßungsmappe für Führungskräfte“, Mentoring, Coaching und kollegiale
Beratung in Führungszirkeln.
Durch die Teilnahme am „Audit berufundfamilie“ konnten mehrere neue Maßnahmen (Kita-Belegplätze für
städtische Beschäftigte, Überarbeitung der Dienstvereinbarung Häusliche Telearbeit) umgesetzt werden, die die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern.
Angesichts der Krankenquote von 7,32% ist das Thema Gesundheitsförderung absolut wichtig. Grundlage für das
Betriebliche Gesundheitsmanagement ist eine verwaltungsweite Mitarbeiterbefragung anhand des Fragebogens
„Work Ability Index“ gemeinsam mit dem „Kurzfragebogen zur Arbeitsfähigkeit“.
10
Neben den Maßnahmen zur Erhöhung der Ausbildungszahlen, Personalgewinnung und –bindung müssen die
Chancen der Digitalisierung genutzt werden. Eine moderne digitalisierte Verwaltung bietet die Chance, den Personalmangel aufzufangen, die Arbeitserledigung für die Mitarbeiter/-innen so einfach wie möglich zu machen, Kosten
zu sparen und die Qualität zu sichern. Gleichzeitig erwarten die Bürger/innen von einer modernen Verwaltung
ganz selbstverständliche digitale Dienstleistungen. Die Themen Organisation und Personal sind eng verzahnt mit
den Themen Digitalisierung, E-Government und strategisches Raumkonzept. Mittel- bis langfristig lassen sich
so auch Einsparungen erzielen. Diese müssen aber vorfinanziert werden. Das bedeutet, dass die Stadtverwaltung
massiv personell und finanziell in die Digitalisierung investieren muss und wird, um möglichst schnelle Erfolge
erzielen zu können. Die städtischen Dienstleistungen sollen nach dem Lebenslagenprinzip (z.B. Umzug, Hochzeit
etc.) angeboten werden. Diese Bürgerorientierung setzt voraus, dass viel mehr als in der Vergangenheit Leistungseinheiten übergreifend gearbeitet wird.
Nicht nur online, auch real sollen Dienstleistungen aus einer Hand angeboten werden. Geplant ist ein Dienstleistungszentrum im jetzigen Heubruchflügel am Rathaus. Seit Januar 2017 bieten das Ressort Zuwanderung und
Integration, das Jobcenter Wuppertal und die Bundesagentur für Arbeit am Standort „Wicküler City“ im „Haus der
Integration“ unter einem Dach ihre Dienstleistungen für Zugewanderte und Geflüchtete an. Dieses Modell muss
auch auf andere Dienstleistungsbereiche der Stadtverwaltung übertragen werden.
Im Einwohnermeldeamt am Steinweg haben bauliche (Wartebereich) und organisatorische Maßnahmen (Umstellung auf Terminsystem) seit Mai 2017 für deutlich spürbare Verbesserungen in den Abläufen des Einwohnermeldeamtes gesorgt.
Das vorliegende Konzept für Personal- und Organisationsentwicklung ist Bestandsaufnahme und Ausblick. Es stellt
einen Prozess dar und wird regelmäßig um weitere Bausteine ergänzt (beispielsweise um Maßnahmenpläne zu
den einzelnen Zielen, die Meilensteine und Messgrößen beinhalten). Jährlich erfolgt ein Statusbericht über den
Umsetzungsgrad der Maßnahmen.
Ein weiterer wichtiger, noch zu erarbeitender Baustein wird die Beschreibung der Aufgaben einer fortlaufenden
Prozess- und Aufgabenoptimierung sein. Denn insbesondere bei den Prozessabläufen muss auch im Hinblick auf
die Digitalisierung, aber auch mit dem Fokus auf die Effizienz und Bürgerfreundlichkeit permanent auf Optimierung hingearbeitet werden.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
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SIEBEN STRATEGISCHE ZIELE
DER ORGANISATIONS- UND PERSONALENTWICKLUNG BIS 2021
Beim Führungskräftetreffen am 10.3.2017 stellte Oberbürgermeister Andreas Mucke die mit den Ressorts-, Amtsund Stadtbetriebsleitungen beginnend bei der Führungskräftetagung im Juni 2016 entwickelten und vom Verwaltungsvorstand im Februar 2017 beschlossenen strategischen Ziele vor. Insgesamt sieben in fünf Handlungsfeldern
sind es und sie geben die Richtung vor, in die die Stadtverwaltung in den nächsten Jahren gehen will:
Handlungsfeld Demografischer Wandel
1. Erhöhung der Ausbildungsplätze
Allgemeiner Verwaltungsdienst: 40 Stellen: jeweils 20 Stellen im g.D. und m.D. (in 2017/2018)
50 Stellen: jeweils 25 Stellen im g.D. und m.D. (in 2021)
Sonderberufe: Erhöhung der Ausbildungsplätze auf der Grundlage einer systematischen Personalbedarfsplanung
unter Einbeziehung der planbaren und unplanbaren Fluktuation
2. Marketingkonzept für die Stadt als attraktive Arbeitgeberin mit der Ausrichtung auf eine vielfaltsorientierte und
auf Chancengleichheit ausgerichtete Personalgewinnung und -entwicklung.
3. Sicherstellung des Wissenstransfers bei Ausscheiden singulärer Wissensträger/innen durch
überlappende Stellenbesetzung und Einarbeitung, sowie Entwicklung von Leitlinien und Instrumenten
eines systematischen Wissensmanagements
Handlungsfeld Gesundheitsförderung
4. Intensivierung der Gesundheitsförderung mit der Zielrichtung, dass sich die Fehlzeiten auf das Niveau der Städte
mit gleicher Einwohnergrößenklasse reduzieren
Handlungsfeld Vereinbarkeit von Beruf und Familie
5. Nachhaltige Umsetzung der Maßnahmen des Audits berufundfamilie und Re-Zertifizierung
durch kontinuierlichen Prozess
Handlungsfeld Frauenförderung
6. 50 % Frauen in Führungspositionen, insbesondere Erhöhung des Frauenanteils in der ersten Führungsebene
Handlungsfeld Digitalisierung
7. Ganzheitliches Konzept für eine E-Government-Strategie und sukzessive Transformation zu einer effektiven,
digitalen Verwaltung
Das Konzept für Personal- und Organisationsentwicklung orientiert sich an den genannten Zielen.
Darüber hinaus soll diese strategische Ausrichtung der Gesamtverwaltung für die einzelnen Geschäftsbereiche
und Leistungseinheiten herunter gebrochen werden. Das geeignete Instrument ist hier die Zielvereinbarung.
Die mit den Leistungseinheiten ab 2018 zu treffenden Zielvereinbarungen sollen im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes fortentwickelt werden und sich über einen größeren, dann 4 Jahre währenden Planungszeitraum erstrecken.
12
A:
PERSONALENTWICKLUNG
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
A:
I. DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG
13
Für die Szenarien und Projektionen der Jahre 2017 bis
2026 wurden darauf aufbauend differenzierte Durchschnitts- bzw. Erfahrungswerte der Jahre 2012 – 2016,
1. ALTERSSTRUKTUR
gesetzliche Regelungen zum Renten-/Versorgungseintrittsalter und bekannte oder zu erwartende Entwick-
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. Deshalb soll hier
lungen berücksichtigt. Die Personalentwicklungsdaten
zunächst mit ein paar Grafiken ein Überblick gegeben
werden jährlich aktualisiert und fortgeschrieben. Sie
werden.
sollen künftig in jährlichen Personalberichten veröf-
Ausgangspunkt des Konzeptes für Personal- und Orga-
fentlicht werden, wobei durch entsprechende Soft-
nisationsentwicklunges ist wie bei der Erstellung des
ware-Ergänzungen der im Haupt- und Personalamt
Personalentwicklungskonzeptes im Jahr 2012 eine Be-
eingesetzten Software (SAP HCM) perspektivisch noch
standsaufnahme. Die einzelnen Darstellungen zeigen
mehr darstellbar sein wird. Die Aufbereitung soll dar-
die große Herausforderung des demografischen Wan-
über hinaus perspektivisch durch entsprechende SAP
dels mit all seinen Facetten auf.
HCM AddOns wesentlich erleichtert werden. So sollen
künftig u.a. verschiedene Beschäftigtenstrukturdaten
In den folgenden Kapiteln wird zu den zentralen Hand-
auch jederzeit ad-hoc zentral und dezentral abrufbar
lungsfeldern beschrieben, welche Personalentwick-
gemacht werden, um das Tempo der Entwicklung auf-
lungsinstrumente bereits fest verankert sind, welche
nehmen zu können.
neu entwickelt bzw. fortgeschrieben wurden und welche nächsten Schritte geplant sind.
Als Basis der Darstellungen zu Strukturen und Entwicklungen liegt für die Beschäftigtendaten das Kalenderjahr 2016 zu Grunde. In der Fortschreibung zu bisher
veröffentlichten Zahlen ist der Blickwinkel fokussiert
auf die Kernverwaltung ohne Eigenbetriebe.
Abb. 1
14
Abb. 2
Abb. 3
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Abb. 4
Abb. 5
15
16
2. PLANBARE UND UNPLANBARE FLUKTUATION
Neben der planbaren Fluktuation durch den Eintritt in
den Ruhestand ist für die Personalbedarfsplanung eine
unplanbare Fluktuation zu prognostizieren, die durch
sonstige Abgänge wie z.B. Kündigungen, Arbeitgeberwechsel etc. entsteht.
Bei Einbeziehung der unplanbaren Fluktuation wird
der enorme Handlungsbedarf noch deutlicher.
Die folgenden grafischen Darstellungen beziehen für
die unplanbare Fluktuation Durchschnittswerte ein,
wobei für jedes im System gesondert geführte Berufsbild, der Durchschnitt der letzten fünf Jahre als Annahme hinterlegt wurde.
Abb. 6
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Abb. 7
Abb. 8
17
18
Abb. 9
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
3. FLUKTUATION FÜHRUNGSKRÄFTE
Die Fluktuation beim Führungspersonal ist weiter exorbitant hoch. Die Entwicklung in den Jahren 2017
bis 2016 setzt das bisherige Bild fort. Vor allem auf
der Ebene unterhalb des Verwaltungsvorstandes steht
ein Generationenwechsel an mit den einhergehenden
Chancen und Risiken im Change-Management. Das
Kapitel zur „Führungskräfteentwicklung“ beschreibt
hier das über viele Jahre gewachsene Engagement der
Verwaltung. Ein besonderer Fokus wird künftig auf
die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen
zu richten sein (vgl. das Kapitel „Gleichstellung“). Aber
auch das Kapitel „Wissensmanagement“ spielt hier eine
große Rolle.
Abb. 10
19
20
4. ANALYSE TEILZEITBESCHÄFTIGUNG
Die Auswirkungen des demografischen Wandels könnten u.a. abgefedert werden durch maximale Ausschöpfung des Potenzials bei den Teilzeitbeschäftigten. Für
das mögliche Zeitkontingent, was theoretisch zur Verfügung stehen könnte, ergeben sich wesentliche Informationen aus den folgenden Grafiken.
Ob Männer oder Frauen, und in welcher Lebensphase
diese ihre Arbeitszeit aufstocken möchten, hängt jedoch
von vielen Faktoren ab. Das Interesse des Arbeitgebers
muss dahin gehen, die Arbeits- und Rahmenbedingungen so günstig wie möglich zu gestalten, damit Beschäftigte mehr Arbeitszeit anbieten können. Die Aufstellung
als familienfreundlicher Arbeitgeber (vgl. das Kapitel
„Vereinbarkeit von Beruf und Familie“) mit den Aspekten wie Teilzeit und Telearbeit, letzteres auch durch
eine voranschreitende Digitalisierung (vgl. das Kapitel
„Wesentliche Projekte“) wird maßgeblich dazu beitragen, hier Kapazitäten für die Verwaltung zu gewinnen.
Die Themen werden in den jeweiligen Kapiteln vertieft.
Abb. 11
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Abb. 12
Abb. 13
21
22
A:
II. PERSONALPLANUNG
1. PERSONALBEDARFSPLANUNG
Der demografische Wandel und die mit den Fluktuationsanalysen aufgezeigten Auswirkungen führen dazu, dass
die Personalbedarfsplanung ganz anders in den Fokus rückt als in der Vergangenheit. Aufgrund des zu verantwortenden Personalabbaus stand die Personalbedarfsplanung bis dato unter anderem Vorzeichen. Auf der Basis einer
zentral angestoßenen Aufgabenanalyse und -priorisierung, sowie der jeweils für die konkreten Leistungseinheiten
erstellten Fluktuationsdaten wurde (und wird weiter mit anderer Schwerpunktsetzung) das Steuerungsinstrument
der Zielvereinbarung zwischen Stadtbetriebs-/Ressort-/Geschäftsbereichsleitung einerseits und dem Stadtdirektor
andererseits eingesetzt.
Durch entsprechende technische Ausstattung wurde die quantitative Fluktuationsanalyse fortentwickelt. Diese
Fluktuationsanalyse ist die Basis, mit deren Hilfe die wichtigsten steuerungsrelevanten Daten zur quantitativen
Personalplanung für die Gesamtverwaltung und die jeweiligen Leistungseinheiten abgeleitet werden können. In
dem auf vier Jahre erweiterten Zielvereinbarungszeitraum können auf dieser Grundlage gemeinsam mit den Bereichen individuell gestaltete und langfristig wirkende Personalplanungs- und Personalentwicklungsmaßnahmen
konzipiert werden.
Neben der quantitativen Betrachtung ist zur optimalen Steuerung von Personalbeschaffung und Einsatzplanung
auch eine qualitative Betrachtung erforderlich, um die Beschäftigten, die „nachwachsen“, optimal einsetzen und
entwickeln zu können. Hier können bereits sehr aussagekräftige Daten zur Verfügung gestellt werden:
Abb. 14
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
23
Abb. 15
Die technischen Möglichkeiten der qualitativen Fluktuationsanalyse sollten jedoch weiter fortentwickelt werden.
So wäre es z.B. wünschenswert, dass im Zuge der weiteren Digitalisierung (E-Recruiting) Qualifikationsprofile
auswertbar im Verfahren geführt werden, um frühzeitig auf notwendige Personalbedarfe reagieren zu können.
Wichtig ist aber, dass durch die handelnden Personen bereits jetzt der Informationsfluss gewährleistet ist zwischen
Die technischen Möglichkeiten der qualitativen Fluktuationsanalyse sollten jedoch weiter fortentwickelt werden.
So wäre es z.B. wünschenswert, dass im Zuge der weiteren Digitalisierung (E-Recruiting) Qualifikationsprofile
auswertbar im Verfahren geführt werden, um frühzeitig auf notwendige Personalbedarfe reagieren zu können.
Wichtig ist aber, dass durch die handelnden Personen bereits jetzt der Informationsfluss gewährleistet ist zwischen
Personalmanagement und Organisation einerseits und den jeweiligen Leistungseinheiten mit ihren Bedarfen bei
den Verwaltungs- und Spezialberufen andererseits. Die Fluktuationsanalysen werden gemeinsam heruntergebrochen auf die jeweiligen Berufssparten, um hier passgenaue Lösungen zu erarbeiten. Best-practice-Beispiele zeigen
wie auf konkrete Bedarfe und den im Gegenzug bestehenden Fachkräftemangel reagiert wurde. Diese sind in dem
Kapitel Personalgewinnung dargestellt.
Ziel einer künftigen Personalbedarfsplanung muss es sein, dass über die quantitative und qualitative Fluktuationsanalyse hinaus eine einheitliche, akzeptierte und einfach handhabbare Methodik entwickelt wird, die sicherstellt,
dass neben den aktuellen Rahmenbedingungen auch die zukünftigen Entwicklungen (z. B. Aufgabenentwicklung,
Fallzahlentwicklungen, aber auch Auswirkungen von E-Government/Digitalisierung, sowie der damit einhergehenden Prozessumgestaltung) systematisch erfasst und in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden.
24
2. AUSBILDUNGSBEDARFSPLANUNG
Der Personalbedarf wird zunächst wesentlich durch die eigene Ausbildung in insgesamt 26 Ausbildungsberufen
gedeckt. In den vergangenen Jahren haben sich die Ausbildungszahlen wie folgt entwickelt (ohne Feuerwehr und
Bau- und Vermessungsoberinspektoren):
Abb. 16
Der Verwaltungsvorstand hat im Februar 2017 die die Erhöhung der Ausbildungsplätze beschlossen:
Für die Jahre 2017/2018: 40 weitere Stellen; jeweils 20 Stellen im gehobenen Dienst und 20 Stellen im mittleren
Dienst der allgemeinen Verwaltung.
Für die Jahre 2019 bis 2021: 50 weitere Stellen; jeweils 25 Stellen im gehobenen Dienst und 25 Stellen im mittleren
Dienst der allgemeinen Verwaltung.
Es gibt drei verschiedene Ausbildungsabschnitte unterjährig, die zu besetzen sind.
Für die folgenden Jahre müssen im Sommer mindestens folgende Ausbildungsplätze vorhanden sein:
Abb. 17
Selbst bei Einhaltung der Vorgaben aus den Zielvereinbarungen (2017 Soll: 50, Ist: 42) ist ersichtlich, dass nicht
ausreichend Ausbildungsplätze für die beschlossene Steigerung vorhanden sind. Hinzu kommt, dass Ausbildungsplätze unterjährig nicht durchgehend besetzt werden können (saisonale Tätigkeiten in der Leistungseinheit, Urlaub
oder Krankheit der Ausbilder/innen, Stellenwechsel…)
Alle Leistungseinheiten sind mit ihrem jeweiligen Anteil aufgefordert, die Lücken zu schließen und mit dazu beizutragen, dass sich noch mehr Beschäftigte finden, die ausbilden können.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Probleme bei der Akquise neuer Ausbilder/innen:
25
3. EINSATZPLANUNG NACH DER AUSBILDUNG
Verpflichtendes zweitägiges Praxisprüferseminar beim
BSI für eine Ausbildung von Bachelor-Studierenden
Bei der Einsatzplanung nach der Ausbildung erfolgt
Räumliche Situation
eine enge Kooperation zwischen der Ausbildungsabtei-
Situation im Team
lung (404.5) und der Abteilung Personal und Organisa-
Mitarbeiter/innen trauen sich diese Aufgabe
tion (404.4). 2016 wurde eine gemeinsame Datenbasis
nicht (alleine) zu
geschaffen, die die Zusammenarbeit und die Abstim-
Gefahr der Mehrbelastung durch Ausbildungstätigkeit
mung über den späteren Einsatz von Auszubildenden
Vorhandene Leistungsanreize (Aufnahme in Stellen-
erleichtert.
beschreibung, Dank für die Ausbilder/innen) nicht
ausreichend
Im gewerblich-technischen Bereich werden die Übernahmewünsche der Leistungseinheiten in enger Ko-
Aufgrund der Bedeutung des Themas Ausbildung müs-
operation von 404.5 mit 404.4 geklärt und bei entspre-
sen die Rahmenbedingungen hier weiter optimiert wer-
chenden freien Stellen umgesetzt.
den. Aktuell hat der Verwaltungsvorstand reagiert und
Richtlinien für Anreize für Ausbildungs- und Dozenten-
Mit allen Auszubildenden im Verwaltungsbereich,
tätigkeit, beispielsweis am Bergischen Studieninstitut,
deren Ausbildung im Sommer endet, werden ein hal-
beschlossen. Dazu gehört u.a., dass das Engagement für
bes Jahr vorher Feedbackgespräche geführt, bei denen
den Nachwuchs künftig mit einem Tag Sonderurlaub
einerseits die Ausbildungsabschnitte reflektiert werden
pro Kalenderjahr honoriert wird.
und zum anderen auch schon Wünsche und Interessen
für den späteren Einsatz abgefragt werden.
Der Einsatz des/der Auszubildenden im letzten Ausbildungsabschnitt erfolgt in der Regel im vorgesehenen
Bereich.
Die passgenaue Zuordnung der Auszubildenden aufgrund der zur Verfügung stehenden Stellen ist nicht
immer möglich. Es gibt weitere Kriterien bei der Einsatzplanung, wie z.B. Berücksichtigung der Ausbildungstätigkeit der Ämter, Ressorts und Stadtbetriebe
oder das übergeordnete Arbeitgeberinteresse aufgrund
aktueller Entwicklungen. Hier sollen Verfahrensschritte mit Kriterien und Zeitfenstern für eine möglichst
transparente Einsatzplanung nach der Ausbildung entwickelt werden.
26
A:
III. BEWIRTSCHAFTUNG DES PERSONALKOSTENBUDGETS
UND VK-CONTROLLING
1. ENTWICKLUNG DES PERSONALKOSTENBUDGETS
Die Stadt Wuppertal hat im Rahmen des Stärkungspaktgesetzes für den Zeitraum 2012 bis 2021 einen Haushaltssanierungsplan aufgestellt. Das zur Verfügung stehende Personalkostenbudget wurde jeweils jährlich festgelegt.
Anders als in anderen vergleichbaren Großstädten in Nordrhein-Westfalen hat die Stadt Wuppertal den durch das
Stärkungspaktgesetz und den Haushaltssanierungsplan vorgegebenen Personalabbau bereits im Wesentlichen
bewältigt. Schon für den Zielvereinbarungszeitraum bis Ende 2017 gilt, dass vielfach keine Maßnahmen wie z.B.
Umsetzungen mehr erforderlich waren, sondern die planbare Fluktuation genutzt werden konnte, um die Einsparvorgabe zu erfüllen.
Zukünftig wird es eine Umkehr der Entwicklung geben: Der demografische Wandel führt dazu, dass die Fluktuation
steigt und mehr Mitarbeiter/innen die Stadtverwaltung verlassen als eingespart werden müssen.
Abb. 18
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
27
2. STEUERUNG DURCH ZIELVEREINBARUNGEN
Zur Steuerung des Personalabbaus hat sich das Instrument der Zielvereinbarungen, die die einzelnen Leistungseinheiten mit dem Stadtdirektor treffen, bewährt.
Der gesamtstädtische VK-Zielwert (VK = Vollzeitkräfte) zum 31.12.2017 beträgt 3.475 VK.
Die zu realisierende verwaltungsweite Einsparvorgabe für den Zielvereinbarungszeitraum 2015-2017 beträgt
107 VK, davon:
90 VK aus Maßnahme 1 des Haushaltssanierungsplanes 2012-2021 sowie
17 VK zur Kompensation von zusätzlichen Mehrbedarfen.
Der VK-Abbau im Rahmen der Zielvereinbarungen 2015-2017 verläuft planmäßig. Von insgesamt 107 VK wurden
bis zum 31.05.2017 bereits 73,55 VK abgebaut. Auch der weitere Abbau von 33,45 VK wird planmäßig umgesetzt.
Im Haushaltsjahr 2018 ist noch eine weitere Einsparung von 30 Vollzeitstellen darzustellen.
Das mit der Bezirksregierung abgestimmte Instrument der Zielvereinbarungen wird weiter zur Steuerung genutzt;
ist jedoch wesentlich erweitert worden:
Zum einen bezieht sich der Zielvereinbarungszeitraum jetzt auf 4 Jahre (2018-2021), um mit den einzelnen Leistungseinheiten mittelfristig planen zu können. Zum anderen soll die künftige Ausrichtung der Organisations- und
Personalentwicklung durch die Zielvereinbarung eine neue Verbindlichkeit erhalten. Zur Stärkung der Flexibilität
innerhalb der Geschäftsbereiche wurde die VK-Einsparvorgabe nur bis auf Geschäftsbereichsebene vorgegeben. Die
Geschäftsbereiche können die VK-Einsparvorgabe durch eigene Priorisierung innerhalb ihrer Leistungseinheiten
verteilen. Das Instrument der Zielvereinbarung und der ständige Austausch zwischen den dezentralen Leistungseinheiten und der zentralen Steuerung durch die Abteilung 404.4 Personalmanagement und Organisation soll dazu
beitragen, rechtzeitig Aufgabenentwicklungen zu identifizieren, um darauf reagieren zu können. Wichtig ist hier,
dass Digitalisierungsprojekte mit organisatorischen und personellen Entwicklungen verzahnt werden.
Es bleibt eine große Herausforderung, weiter wachsende Anforderungen und neue gesetzlich vorgegebene Aufgaben
mit den vorhandenen personellen Ressourcen zu erfüllen.
28
3. STEUERUNG DURCH STELLENWIEDERBESETZUNGSVERFAHREN
Die Stellenwiederbesetzungen werden zentral durch ein elektronisches Wiederbesetzungsverfahren gesteuert.
In der Dienstanweisung zur Regelung der Stellenbesetzungsverfahren sind die Bereiche, die von diesem Genehmigungsprozess ausgenommen sind, einzeln aufgeführt. Alle anderen Anträge auf Nachbesetzungen und auch
auf Stundenaufstockungen sind über die sogenannte Wiederbesetzungsliste zu stellen und werden durch eine
Prüfung des Haupt- und Personalamtes an der mit der jeweiligen Leistungseinheit getroffenen Zielvereinbarung
entlanggeführt.
Es wird die große Herausforderung bleiben, einerseits die Prozesse so zu gestalten, frei werdende Stellen schnellstmöglich bzw. im Einzelfall auch überlappend nach zu besetzen, aber andererseits die Vorgaben der Bezirksregierung
zum Personalkostenbudget einzuhalten.
Die Steuerung über das Stellenwiederbesetzungsverfahren ist wesentlicher Bestandteil, die Genehmigungsfähigkeit
des städtischen Haushaltes für den Bereich des Personalkostenbudgets zu gewährleisten.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
29
4. FINANZCONTROLLING
Die künftige Entwicklung des Personalkostenbudgets ist wie folgt zu prognostizieren:
1. Aufwendungen
Personal- u. Versorgungsaufwendungen
Finanzplanungszeitraum 2018 - 2022
Die vorgenannten Beträge setzen sich wie folgt zusammen:
Finanzplanungszeitraum 2018 - 2022
1) Die Ansätze 2018 ff. berücksichtigen die mit dem HSP beschlossenen Reduzierungen im Umfang von 120 Stellen. Diese wurden durch Zielvereinbarungen mit den Leistungseinheiten konkreten Bereichen zugeordnet. Auch
aufgrund der höheren tariflichen Steigerungen in den vergangenen Jahren (als geplant) müssen in einem Umfang
von 80 bis 90 Stellen Personalkosten durch personalwirtschaftliche Maßnahmen kompensiert werden. Für die
Jahre ab 2019 sind jährliche Tarif-/Besoldungserhöhungen von rd. 1,5 % eingeplant worden.
In den Haushalt sind zusätzlich notwendige Stellen insbesondere für neue Kindertageseinrichtungen (40 bis 136
Stellen im Zeitraum 2018 bis 2022 in Abhängigkeit der voraussichtlichen Fertigstellung), für den Rettungsdienst bei
der Berufsfeuerwehr (40 Stellen), für neue gesetzliche Aufgaben (z. B. Ausweitung UVG) und für Dienstleistungen
gegenüber Eigenbetrieben etc. aufgenommen worden. Diese Stellen sind überwiegend refinanziert; sei es über
anteilige Landeszuwendungen, Rettungsdienstgebühren oder Erstattungen verbundener Unternehmen.
Außerdem sind die dauerhaft notwendigen Stellen zu berücksichtigen, die infolge der starken Flüchtlingszuzüge
2015/2016 zusätzlich geschaffen worden sind.
Link zur Einbringung des 2. Nachtragshaushaltsplans 2017 (Entwurf) und des Haushaltsplan-Entwurfs 2018/2019:
https://www.wuppertal.de/rathaus-buergerservice/finanzen/index.php
30
A:
IV. PERSONALGEWINNUNG
UND -BINDUNG
Telearbeit und Teilzeitmodelle
Gesundheitsmanagement
Europapraktikum während der Ausbildung
Führungskräfteentwicklung durch „Fit für Führung“
1. ATTRAKTIVITÄT DES ARBEITGEBERS
Karrierechancen durch den demografischen Wandel
Für die Stadt Wuppertal ist es wichtig, sich als größter Dienstleister in der Stadt mit rund 5.000 Beschäf-
2. INTERNE KARRIEREN
tigten als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Die
Aktivitäten sind immer wieder auszubauen und auch
Bei der Verwaltung wird großer Wert darauf gelegt, in-
zu bewerben, um auf die Verwaltung aufmerksam zu
terne Personalentwicklung zu gestalten und Karrieren
machen, neue Talente zu gewinnen, und auch dafür zu
zu ermöglichen und zu fördern.
sorgen, dass die Beschäftigten sich mit den vielfältigen
Aufgaben der Verwaltung identifizieren und sich enga-
Allgemeiner Verwaltungsdienst
giert einbringen. Nicht zuletzt sind es die Beschäftig-
Im allgemeinen Verwaltungsdienst gibt es zahlreiche
ten selbst, die für ihren Arbeitgeber Werbung machen
Aufstiegsmöglichkeiten wie die Teilnahme an Ange-
werden, wenn sie zufrieden sind.
stelltenlehrgängen I und II für Tarifbeschäftigte, den
Aufstieg oder auch den prüfungserleichterten Aufstieg
Die neu ins Leben gerufene Netzwerkgruppe Marketing
für Beamtinnen und Beamte in den gehobenen nicht-
(geschäftsbereichsübergreifend, u.a. mit Leitungen von
technischen Verwaltungsdienst. Das Platzangebot in
Haupt- und Personalamts, Ausbildung, Presseamt, in-
den Verwaltungslehrgängen soll künftig verdoppelt
terner Unternehmenskommunikation, Jobcenter, Per-
und Mitarbeiter/innen mit entsprechendem Potenzi-
sonalrat, Gleichstellungsstelle) wird die vielfältigen
al ermutigt werden, von diesen Weiterbildungsmög-
Aktivitäten der Leistungseinheiten im Bereich des
lichkeiten im Sinne des Unternehmens Gebrauch zu
Marketings und der externen Personalgewinnung im
machen. Die Interessen der zugeordneten Leistungs-
ersten Schritt erfassen, um die Präsenz der Stadt als
einheit einerseits und das Gesamtinteresse an einer
attraktive Arbeitgeberin bei Schulen, Hochschulen,
qualifizierten internen Personalentwicklung anderer-
Personalmessen etc. zu professionalisieren.
seits sind klug auszutarieren.
Parallel wird die Werbung für eine Ausbildung bei der
Stadt durch die Marke „Wuppertalent“ vorangetrieben.
Aufbauend auf dem Projekt einer Gruppe von Studierenden, die eine Homepage der Ausbildungsabteilung
entworfen hat, ist nach dem Aufbau des neuen InternetAuftritts der Stadtverwaltung auch eine Website für
Stellenausschreibungen zu erstellen, die potenzielle
Bewerber/innen auf die vielfältigen Berufsbilder und
Karrierechancen neugierig macht.
!
Eine Karriere in den höheren Dienst ist eröffnet durch
die „Richtlinien für den Laufbahnwechsel vom gehobenen Dienst in den höheren Dienst bei der Stadt Wuppertal“. Das von Seiten der Bildungseinrichtungen gelobte
neue „Wuppertaler Modell“ eröffnet mehrere Wege des
Aufstiegs:
Es besteht die Möglichkeit, dass Stellen des höheren
Dienstes, für die es keine internen Bewerbungen aus
dem höheren Dienst gibt, für Bewerber/innen aus dem
Es gilt, herauszuarbeiten und zu vermarkten, was
gehobenen Dienst intern „geöffnet“ werden und als
die Stadtverwaltung Wuppertal für Bewerber/innen
sogenannte „Aufstiegsstellen“ ausgeschrieben werden.
attraktiv macht.
Der/die erfolgreiche Bewerber/in wird bei Antritt der
Dazu gehören beispielsweise:
Stelle im Rahmen der Modularen Qualifizierung auf
den höheren Dienst vorbereitet und kann nach erfolg-
Aufgabenvielfalt
reichem Abschluss des Theorieparts beim Bergischen
Gestaltung des Zusammenlebens in der Stadt
Studieninstitut im Verbund mit den Studieninstituten
Sicherer Arbeitsplatz
Ruhr und Soest sowie einer zehnmonatigen Praxiszeit
Aufbruch durch Digitalisierung
auf der konkreten Stelle des höheren Dienstes entspre-
Ausrichtung auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie/
chend höher eingruppiert bzw. befördert werden.
Pflege
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Darüber hinaus fördert die Stadt eine stellenunabhängige Qualifizierung für den höheren Dienst „auf Vorrat“. Für den Zeitraum 2016 bis 2020 übernimmt die
Stadt für 5 Plätze der Modularen Qualifizierung die
kompletten Kosten und erkennt 50 % der Präsenztage als
Dienstzeit an. Zusätzlich werden 10 Fortbildungstage
mit dem Anspruch auf Weiterbildungsurlaub verrechnet.
Daneben fördert die Stadt in dem gleichen Zeitraum
insgesamt 3 Plätze für ein gelenktes Masterstudium
durch Übernahme von 60 % der Studiengebühren und
durch Freistellung vom Dienst (5 Tage) und Verrechnung weiterer 5 Tage mit dem Anspruch auf Weiterbildungsurlaub im Jahr.
Im Hinblick auf den Aufstieg in den höheren Dienst besteht Einigkeit zwischen Verwaltung und Personalrat,
dass die Zugangsvoraussetzungen noch einmal gemeinsam überprüft werden, da es bisher nur wenige Interessensbekundungen für das gelenkte Masterstudium
gab und sich konkret nur ein Bewerber erfolgreich um
einen solchen geförderten Studienplatz beworben hat.
Technischer Dienst
Für den technischen Dienst besteht auch die Möglichkeit, sich über eine Aufstiegsstelle in den höheren
Dienst zu entwickeln. Aufgrund des jeweils sehr spezifischen Bedarfs besteht nicht die Möglichkeit der Qualifizierung „auf Vorrat“. Die folgende Grafik zeigt einen
groben Überblick über die Abgänge im Technischen
Dienst.
Abb. 19
31
32
Es wird aber auch deutlich, dass mangels weiterer Spezifizierung der konkreten beruflichen Ausrichtung eine
individuelle Betrachtung für jede Leistungseinheit vorgenommen werden muss.
Bereits bisher wurde die persönliche Weiterentwicklung durch den Arbeitgeber punktuell, z.B. durch Freistellungen für die Qualifizierung des Straßenwärters zum Straßenmeister, gefördert. Solche Ansätze sollten dort, wo es
strukturell aufgrund des Fachkräftemangels angezeigt ist, weiterverfolgt werden.
Die Stadtbauoberinspektorenanwärter/innen sowie die Stadtvermessungsoberinspektoranwärter/innen wurden
in den letzten Jahren z.B. durch externe Ausschreibung ausgewählt. Es wird jedoch im Einzelfall Kolleginnen und
Kollegen geben, die sich intern qualifizieren möchten. So konnte eine Kollegin im Ressort 105.2 „Baurecht“, die
über das interne Auswahlverfahren am Laufbahnlehrgang teilgenommen hat, intern entwickelt werden. Entwicklungsperspektiven für Aufgaben des gehobenen Dienstes müssen aufgezeigt und Personal noch mehr als bisher
gezielt gefördert und entwickelt werden.
Als Best-practice-Beispiel für eine interne Personalgewinnung- und entwicklung auf eine konkrete Fluktuation und
auf einen konkret drohenden Fachkräftemangel hin soll aus dem Bereich des Vermessungswesens hier genannt
werden:
Abb. 20
Beispiel: Fluktuation und Personalgewinnung im Ressort 102
Im Jahr 2020 und in den Jahren 2024 ff. zeichnet sich ausweislich der Grafik eine Fluktuation ab mit der Folge,
dass die Qualifikation des/der „Geoinformatikers/der Geomatikerin“ fehlen wird. Da in diesem Berufsfeld Fachkräfte am externen Markt sehr schwer zu akquirieren sind, übernimmt die Stadtverwaltung anteilig die Kosten
des Bachelorstudiums einer Mitarbeiterin an der Hochschule Bochum (Bochum University of Applied Sciences),
um die Kollegin in dieser absehbar benötigten Fachlichkeit zu qualifizieren und weiter an die Stadtverwaltung zu
binden. Das Studium dauert sieben Semester (Regelstudienzeit). Es gliedert sich in Fachstudien an der Hochschule
Bochum und Präsenzzeiten bei der Stadt Wuppertal.
Datenverarbeitungs-Bereich (DV-Bereich)
Eine interne Personalentwicklung wird im DV-Bereich seit Jahren praktiziert. Hier ist ein eigenes Qualifizierungsprogramm konzipiert worden, um eine Karrieremöglichkeit in den gehobenen Dienst zu eröffnen. Durch
den erfolgreichen Wechsel in den gehobenen Dienst sind Stellen im mittleren Dienst nachzubesetzen. Hier sollen
nunmehr die Ausbildungszahlen ebenfalls verdoppelt werden:
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
33
Abb. 21
Die Verwaltung wird sich dafür einsetzen müssen, die Karrieren sowohl im Verwaltungsbereich als auch bei den
Spezialberufen interessant zu gestalten, da sich für Tarifbeschäftigte bei manchen Gehaltsstufen der monetäre
Vorteil zunächst durch die Entgeltordnung in Grenzen hält.
Zum anderen ist der Spagat zu lösen, dass interne, aufwändige Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen immer auch Personalressourcen binden, die bei der engen Personaldecke vielfach in den Leistungseinheiten nicht
ohne weiteres vorhanden sind. Des Weiteren ist bei „Vorfinanzierungsmodellen“ immer auch die Finanzierbarkeit
darzustellen.
3. EXTERNE PERSONALGEWINNUNG
Die externen Stellenausschreibungen zur Gewinnung von externem Personal erfolgen durch die eigene Homepage, die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit und Online-Stellenbörsen wie beispielsweise www.Interamt.de.
Bei Spezialberufen oder herausgehobenen Führungspositionen erfolgt nach Absprache eine Veröffentlichung in
Fachzeitschriften bzw. bundesweiten Printmedien. Die Ausbildungsabteilung ist auf Ausbildungsmessen präsent.
Leistungseinheiten mit Spezialberufen haben Formate zur externen Akquise bei Messen, Hochschulen und Universitäten gefunden.
Die externe Personalgewinnung gewinnt durch den demografischen Wandel einerseits und den Fachkräftemangel
andererseits extrem an Bedeutung, so dass die bisherigen Instrumente hier schrittweise weiter ausgebaut werden
müssen.
Dem Haupt- und Personalamt ist es ein wichtiges Anliegen, in den nächsten zwei Jahren auf ein online-gestütztes
Bewerbungsmanagement (E-Recruiting) umzustellen. Mit einem solchen Portal würde sich die Stadt als innovative
Arbeitgeberin am Markt positionieren. Die Implementierung einer solchen Software würde darüber hinaus zu
einer optimierten Abwicklung des Bewerbermanagements führen und perspektivisch Kapazitäten der Personalreferentinnen und -referenten für ihre originäre Tätigkeit als Personalentwickler/innen freimachen.
34
4. AKQUISE VERWALTUNGSKRÄFTE UND FACHKRÄFTE
Dem demografischen Wandel ist sowohl im Verwaltungsdienst als auch im Bereich der Spezialberufe zu begegnen.
Einzelne Konzepte und Erfahrungen aus der Praxis sollen in diesem Kapitel dargestellt werden.
Herausforderungen im allgemeinen Verwaltungsdienst:
Die Steigerung der Ausbildungszahlen, wie vom Verwaltungsvorstand beschlossen, und der gewollte Ausbau der
internen Personalentwicklung wird im allgemeinen Verwaltungsdienst nicht ausreichen, um den prognostizierten
Bedarf im mittleren und gehobenen Dienst zu decken.
Abb. 22
Beispiel: Bedarf im mittleren allgemeinen Verwaltungsdienst:
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
35
Die folgenden Ansätze sollen für den mittleren allgemeinen Verwaltungsdienst verfolgt werden:
Externe Einstellungen mit gezielter fachlicher Qualifizierung
Hier gibt es für den mittleren allgemeinen Verwaltungsdienst ermutigende Beispiele: In den Bereichen, in denen
gleichzeitig mehrere Bewerber/innen mit verwaltungsnaher Vorqualifikation extern eingestellt wurden, haben
eigene Schulungskonzepte dafür gesorgt, dass diese sich in der jeweiligen Leistungseinheit gut einarbeiten konnten. Beispielhaft sind hier die durch externes Personal verstärkten Bereiche bei der wirtschaftlichen Hilfe für
Flüchtlinge, im Einwohnermeldeamt sowie in der Abteilung Elterngeld und Unterhalt (nach der Änderung des
Unterhaltsvorschussgesetzes) zu nennen. Eine tiefergehende Qualifizierung durch den Angestelltenlehrgang I wird
folgen (auferlegte Lehrgangsverpflichtung).
!
Akquise geförderter Bundeswehrsoldatinnen und –soldaten mit Verwaltungslehrgang
Daneben ist eine Zusammenarbeit mit dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr am Standort in Unna und dem
Südwestfälischen Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Hagen angebahnt. Diese neue Zusammenarbeit
zielt darauf ab, junge engagierte Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in unserer Stadtverwaltung zu entwickeln,
die sich nach ein paar Jahren der Berufstätigkeit bei der Bundeswehr und nach erfolgreicher Teilnahme an einem
Angestelltenlehrgang I oder zusätzlich auch einem Angestelltenlehrgang II für eine Tätigkeit in einer Kommunalverwaltung interessieren. Der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr finanziert die Lehrgänge und in der Regel
ein volles Jahrespraktikum bei der Stadtverwaltung Wuppertal durch Fortzahlung des Soldatensoldes. Für die
Verwaltung fallen somit im ersten Jahr keine Personalkosten an. Die Qualifizierung (Angestelltenlehrgang I) ist
bereits anders als bei der oben beschriebenen Personengruppe abgeschlossen, so dass auch später keine Ressourcen
mehr gebunden werden. Ein erster Jahrespraktikant hat bereits in der Verwaltung seinen Dienst aufgenommen.
!
„Blockmodell“ (Verwaltungslehrgang als Theorieblock vor dem Einsatz in der Verwaltung)
Über die beschriebenen Erfahrungen hinaus ist die Nachwuchsgewinnung über ein sogenanntes „Blockmodell“
geplant. Dieses Konzept sieht vor, dass Bewerber/innen mit einer dreijährigen kaufmännischen Berufsausbildung
befristet eingestellt werden, um zunächst ein Jahr in der Zusammenarbeit mit dem Bergischen Studieninstitut im
Block den Theorieteil für den Angestelltenlehrgang I zu absolvieren. Der Bedarf besteht wie die unten aufgeführte
Grafik zeigt, zumindest in Höhe von jährlich 15 Schüler/innen, die ein Jahr später nach erfolgreichem Abschluss
des Angestelltenlehrgangs I in die Praxis einer Leistungseinheit entlassen werden könnten. Die Kosten belaufen sich
pro Schüler auf rd. 40.000 € pro Jahr mit der Folge, dass die Umsetzung dieses Konzeptes noch unter dem Vorbehalt
der Finanzierbarkeit steht. Einzelheiten werden noch mit dem Personalrat erarbeitet.
36
Abb. 23
Szenarien im mittleren Dienst:
Die Darstellung zeigt auf, dass ungeachtet der Steigerung der Ausbildungszahlen und der internen Personalentwicklung ein Delta besteht, welches – wie hier dargestellt – durch Absolventinnen und Absolventen des Blockmodells
geschlossen werden könnte. Da die Finanzierung zumindest im Haushaltsjahr 2018 kritisch ist, ist dieses Modell
mit der Akquise und Qualifizierung von externen, kaufmännisch ausgebildeten Kräften und der Akquise von Absolventinnen und Absolventen der Verwaltungslehrgänge der Bundeswehr zu kombinieren.
Herausforderungen im Sozial- und Erziehungsdienst:
Eine herausragende Fluktuation im Sozial- und Erziehungsdienst ist für das Berufsbild des/der Erzieher/in festzustellen, aber auch im Bereich der Sozialarbeiter/innen wird ein großer Bedarf entstehen wie die folgenden Zahlen
aufzeigen:
Abb. 24
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
37
!
Stadtbetrieb Tageseinrichtungen für Kinder (202)
Vor dem Hintergrund dieser Fluktuation beschreitet der Stadtbetrieb Tageseinrichtungen für Kinder (202) neue
Wege zur zusätzlichen Personalgewinnung im Sozial- und Erziehungsdienst: Allein die Erhöhung der Plätze für das
Anerkennungsjahr reicht nicht aus, um für den Beruf der Erzieherin/des Erziehers geeignete Interessentinnen und
Interessenten zu finden. Deshalb ist in der Kooperation mit dem Berufskolleg Kohlstraße der Stadt Wuppertal/Fachschule für Sozialpädagogik eine neue praxisintegrierte Ausbildung (PIA) zum/zur „staatlich anerkannten Erzieher/
in“ durch die Verantwortlichen im Stadtbetrieb konzipiert worden. Die praxisintegrierte Ausbildung ermöglicht
es, über drei Jahre hinweg schulisches Wissen mit Praxiserfahrung eng zu verknüpfen. Die Auszubildenden bzw.
Studierenden besuchen von Beginn an abwechselnd an zwei bis drei Tagen wöchentlich die Fachschule bzw. arbeiten in einer Einrichtung des Stadtbetriebes Tageseinrichtungen für Kinder. Anders als bei der üblichen Struktur (2
Jahre Studium, 1 Anerkennungsjahr) werden die Bewerber/innen durch die intensive Einbindung in den Stadtbetrieb, aber auch durch die Auszahlung einer gleichbleibenden Ausbildungsvergütung über den Zeitraum der drei
Jahre anders an den Betrieb herangeführt. Spannend ist, dass sich bei der Auswertung der Bewerbungen bereits
bestätigt hat, dass dieses Modell tatsächlich noch einmal einen anderen Interessentenkreis anspricht, nämlich die
lebenserfahreneren Bewerber/innen, die z.T. schon Erfahrung in anderen Berufsfeldern mitbringen, aber den
jetzt Wunsch hegen, sich der Herausforderung der Bildung und Erziehung von Kindern zu stellen. Die Ausbildung
beginnt im August 2017 mit einer Schulklasse mit 23 Studierenden. Es soll zeitnah gemeinsam überlegt werden,
ob eine eventuelle Ausweitung der Ausbildung für das kommende Schuljahr angezeigt ist.
!
Ressort Zuwanderung und Integration (204)
Das Ressort Zuwanderung und Integration hat ebenfalls die Initiative ergriffen, Personal über ein Duales Studium
an die Verwaltung zu binden. Es begleitet inzwischen sieben Studierende des dualen Studiengangs „Soziale Arbeit“ mit dem Schwerpunkt „Armut und (Flüchtlings-)migration“ der FH Dortmund. Der Studiengang geht über
4 Jahre und umfasst 2,5 Tage Arbeit im Ressort und 2,5 Tage Studium in der Woche. Die Studierenden erhalten
monatlich 1000 € Brutto. Während des Studiums lernen die Studierenden die Verwaltung und das Arbeitsfeld
der sozialen Arbeit kennen. Dafür durchlaufen sie im Ressort im Laufe der Zeit verschiedene Arbeitsfelder, wie
z.B. die Arbeitsmarktintegration EU Zugewanderter und die Integrations- und Flüchtlingsarbeit. Und durch die
Kooperation mit dem Stadtbetrieb Kinder, Jugend und Familie wechseln einige abschließend in den Kinder- und
Jugendbereich des Jugendamtes.
Trotz des vorhandenen und ernst zu nehmenden Aufwandes der Anleitung der Studierenden stellen diese einen
Gewinn dar, weil sie bereits recht früh die Arbeit konkret und praktisch vor Ort unterstützen können, dabei die
Verwaltung und Soziale Arbeit bei der Stadt konkret und praktisch kennenlernen, so dass sie bei Studienabschluss
vollständig eingearbeitete Mitarbeiter/innen sind. Die Stadt gewinnt auf diese Weise kompetente Sozialarbeiter/
innen in einem Arbeitsfeld, für das es schon immer schwierig war, guten Nachwuchs und Fachkräfte zu finden.
Die gewonnenen Fachkräfte sind bei ihrem Abschluss interkulturell und migrationsgesellschaftlich umfassend
geschult. Da die Studierenden alle selbst Zugwanderte sind, aktuell auch aus dem Kreis der Flüchtlinge, trägt das
Duale Studium auch zur Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten und Flüchtlingen mit Hochschulzugangsberechtigung bei.
Ressort Kinder, Jugend und Familie - Jugendamt (208)
Das Ressort Kinder, Jugend und Familie – Jugendamt möchte sich diesen positiven Erfahrungen anschließen. Die
Studienordnungen sehen ein flächendeckendes Anerkennungsjahr für Sozialarbeit nicht mehr vor. Das Jugendamt
wird daher das bisher vorgehaltene Budget einsetzen, um durch neue mehrmonatige Anerkennungsmodule mit
marktüblicher Vergütung Sozialarbeiter als künftige Fachkräfte an die Stadtverwaltung heranzuführen.
Herausforderungen in sonstigen Spezialberufen:
Beispiel: Kulturbüro
Das Kulturbüro hat erstmalig eine Volontärin im Bereich Kulturmanagement eingestellt. Aufgrund des anstehenden
Generationenwechsels soll ein solches Kulturvolontariat auch in der Folge mit einer ein- bis zweijährigen Laufzeit angeboten werden. Für die Einrichtung des ersten Volontariates war eine Refinanzierung aus Projektmitteln
38
möglich. Die Fortsetzung ist unter dem Vorbehalt der Klärung der Finanzierbarkeit geplant, um auch hier bereits
adäquat vorbereitetes Personal für die Jahre aufzubauen, in dem erfahrenes, überall in die Kulturszene der Stadt
hinein vernetztes Personal in den Ruhestand gehen wird.
Erfolgskritisch für diese Modelle der „Vorfinanzierung“ sind die Haushaltssituation und die Deckelung des Personalkostenbudgets, so dass hier sämtliche Refinanzierungsmöglichkeiten der Leistungseinheiten bis hin zur Akquise
von Projektmitteln auszuschöpfen sind.
Die beschriebenen Best-practice-Beispiele können Vorbild sein für andere Bereiche, in denen durch den demografischen Wandel ansonsten große Nachwuchsprobleme entstehen. Durch die neue Ausrichtung der Zielvereinbarungsgespräche auf der Basis der Fluktuationsanalysen bis in das Jahr 2026 besteht die Chance, dass gemeinsam
Bedarfe lokalisiert und die Beteiligung an Dualen Studiengängen geprüft oder andere Modelle der „Vorfinanzierung“
initiiert und gestaltet werden können.
5. PERSONALBINDUNG BEI BEURLAUBUNGEN
Der Stadt Wuppertal ist es wichtig, den Kontakt zu den beurlaubten Kolleginnen und Kollegen zu halten, um sie ans
Unternehmen zu binden und einen erfolgreichen beruflichen Wiedereinstieg zu ermöglichen. Grundsätzlich sollten
die Leistungseinheiten bei längeren Beurlaubungen, zum Beispiel Mutterschutz oder Elternzeit, den Kontakt zu
den beurlaubten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern halten, sie über Neuigkeiten auf dem Laufenden halten oder
z.B. zur Weihnachtsfeier einladen. Im neuen „Leitfaden für werdende Mütter und Väter“ gibt es entsprechende
Anleitungen für die Gespräche zwischen Führungskraft und Mitarbeiter/in (vgl. Kapitel XIII. „Vereinbarkeit von
Beruf und Familie, Wiedereinstiegsmanagement“).
Von zentraler Stelle versorgt die Stabstelle interne Unternehmenskommunikation beim Haupt- und Personalamt
die Kolleginnen und Kollegen regelmäßig per Newsletter mit dem Mitteilungsblatt und interessanten Meldungen
aus dem Intranet. Die Kolleginnen und Kollegen werden vom Haupt- und Personalamt schriftlich vor ihrer Beurlaubung auf das Angebot hingewiesen. Außerdem wird von hier ein enger Kontakt zu den Müttern und Vätern in
Elternzeit gehalten, um sie bei der Kinderbetreuung zu unterstützen.
6. PERSONALBINDUNG DURCH ARBEITSZEITAUFSTOCKUNGSMÖGLICHKEITEN
Der Personalabbau hat teilweise dazu geführt, dass Teilzeitkräfte in ihren Leistungseinheiten ihre Aufstockungswünsche mangels VK-Kapazitäten nicht einlösen konnten. Diese Beschäftigten haben dann im Zweifel auf eine
Aufstockung verzichtet, da sie in eine andere Leistungseinheit hätten wechseln müssen. Diese Engpässe sind stark
rückläufig, da der Stellenabbau nicht mehr im Vordergrund steht. Da sich aber weiterhin solche Konstellationen
ergeben können, legt die neue Dienstanweisung zur Regelung der Stellenbesetzungsverfahren fest, dass bei nicht
in der eigenen Leistungseinheit realisierbaren Arbeitszeitaufstockungswünschen die Führungskraft aufgefordert
ist, eine aufgaben- und leistungseinheitenübergreifende Aufstockung zu unterstützen. Es gibt positive Beispiele,
in denen diese Lösungen gut funktionieren. Für die Sondersituation im Einwohnermeldeamt wurde ein Konzept
erarbeitet, welches Mitarbeiter/innen im mittleren allgemeinen Verwaltungsdienst animieren sollte, für den Sommer das Einwohnermeldeamt als zweites berufliches Standbein zu sehen, um dort den jährlichen Engpass mit
auffangen zu helfen. Nach dem Konzept konnten Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen der Verwaltung
auf diese Weise ihren Aufstockungswunsch realisieren. Die Stundenaufstockung sollte allerdings aufgeteilt werden.
Unterjährig sollten die Interessenten für dieses Modell einmal in der Woche für einen Tag im Einwohnermeldeamt
eingesetzt werden, aber ansonsten die Mehrstunden in der eigenen Leistungseinheit ableisten. In den kritischen
6 bis 8 Wochen vor den Sommerferien sollte eine komplette Abordnung in das Einwohnermeldeamt erfolgen.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
39
Für das Modell hat es leider keine Bewerbungen gegeben, was mehrere Ursachen haben kann. Einmal wird es nicht
mehr so viele unerfüllte Aufstockungswünsche geben. Darüber hinaus erfordert das zweite Standbein eine große
Flexibilität. Aber vermutlich haben es die meisten kritisch gesehen, dass in einer Phase vor den Sommerferien
der eigene Arbeitsplatz verwaist, Rückstände entstehen etc. und auf der anderen Seite ein stressiger Einsatz im
Einwohnermeldeamt erfolgt.
Die Stadt hat als Arbeitgeberin ein großes Interesse daran, das Potenzial der Teilzeitkräfte für das kommende Delta
im demografischen Wandel zu heben.
Die Durchlässigkeit im Einzelfall sollte daher genauso weiter möglich gemacht werden wie der konzeptionelle
Ansatz für Arbeitszeitaufstockungen für einen Bereich, der große Arbeitsspitzen zu verzeichnen hat.
7. POTENZIALANALYSE
Die besonderen Potenziale der Mitarbeiter/innen gilt es zu entdecken, zu fördern und für das Unternehmen nutzbar zu machen. Oftmals sind spezielle berufliche oder auch außerberufliche Kenntnisse und Erfahrungen nicht
bekannt, aber von unschätzbarem Wert. Daher sind vorhandene Ansätze für Potenzialanalysen bis hin zu genau
definierten Instrumenten und methodischem Vorgehen weiterzuentwickeln.
Langjährige Erfahrung im Bereich der Potenzialanalyse besteht durch den Einsatz professioneller AssessmentCenter-Verfahren (AC-Verfahren).
Diese AC-Verfahren kommen in der Stadtverwaltung nicht nur bei Auswahlverfahren hervorgehobener Führungspositionen zum Einsatz, sondern auch zur Lokalisierung von Führungspotenzial, zuletzt bei den Auswahlen zu
der Reihe „Fit für Teamleitung“ in der Form eines Potenzial-AC-Verfahrens.
Der Zugang zum höheren Dienst ist nach den Richtlinien über den Laufbahnwechsel unabhängig von einer Bewerbung auf ein konkretes Amt ebenfalls nur eröffnet nach einer Assessment-Center-Auswahl mit eignungsdiagnostischem Interview, welches sich auf die Abfrage persönlicher Kompetenzen und Potenziale konzentriert. Es
ist gute Tradition, dass das Personalmanagement nach Auswahlverfahren Feedback-Gespräche anbietet. Diese
Gesprächsangebote gehören genauso wie die Jahresgespräche in das Spektrum der Potenzialanalyse .
Mit dem Konzept zur Fortschreibung der „Fit für Führungs-Reihe“ soll die Chance genutzt werden, sich dem Thema
Potenzialanalyse methodisch weiter zu nähern, indem im Anschluss an Angebote wie „Mein Führungspotenzial
entdecken“ qualifizierte Feedback-Gespräche angeboten werden sollen, die sich zur persönlichen Führungskompetenz verhalten (vgl. Kapitel VIII. Führungskräfteentwicklung, Orientierung).
40
A:
V. PERSONALAUSWAHL
2. GEÖFFNETE AUSSCHREIBUNGEN
Wenn eine Stelle aus dem zunächst angesprochenen
1. STELLENAUSSCHREIBUNGEN
Bewerberkreis nicht besetzt werden kann, wird sie
im Hinblick auf die Zugangsvoraussetzungen bei der
Stellenausschreibungen werden von der Leistungsein-
zweiten Stellenausschreibung wie folgt „geöffnet“ aus-
heit vorbereitet und mit dem Haupt- und Personalamt
geschrieben:
abgestimmt, bevor sie intern im inzwischen 14-tägig
erscheinenden Mitteilungsblatt oder ggf. extern aus-
Öffnung einer Stellenausschreibung des „mittleren
geschrieben werden.
allgemeinen Verwaltungsdienstes“ (Stellen ab Entgelt-
Link: http://www.wuppertal.de/stellenangebote
gruppe 5 bis Entgeltgruppe 8 TVöD) für Tarifbeschäftigte, die mindestens in EG 5 oder einer vergleichbaren
Da die Vereinbarkeit von Beruf und Familie große Be-
Entgeltgruppe des TVöD eingruppiert sind aus allen
deutung hat, findet ein Abgleich statt, ob die Stelle auch
Bereichen der Verwaltung und für Tarifbeschäftigte,
in Teilzeit angeboten werden kann und ob sich die Tä-
die zum Zeitpunkt der Stellenausschreibung bereits
tigkeit vom Grundsatz her für Telearbeit eignen könnte.
seit einem Jahr an einem Angestelltenlehrgang I teil-
In der Dienstanweisung zur Regelung der Stellenbe-
nehmen.
setzungsverfahren sind die Leistungseinheiten bzw.
Berufsgruppen (z.B. Erzieherinnen, Bäderbedienstete,
Bewerber/innen, die die Zugangsvoraussetzungen zum
Feuerwehr) aufgeführt, die generell, und zwar auch für
prüfungspflichtigen allgemeinen Verwaltungsdienst
externe Nachbesetzungen, von der Beantragung über
nicht erfüllen, werden zur Teilnahme am Angestellten-
die Wiederbesetzungsliste freigestellt sind. Für alle an-
lehrgang I verpflichtet. Anstelle einer Eingruppierung
deren gilt, dass die Stellen intern auszuschreiben sind.
wird bis zur Erfüllung der Zugangsvoraussetzungen
Die Fluktuationsanalysen bestätigen das sich abzeich-
eine persönliche Zulage nach den Eingruppierungsre-
nende Bild, dass z.B. im mittleren allgemeinen Ver-
gelungen der Entgeltordnung gezahlt.
waltungsdienst wenig bis gar keine Bewegung mehr
ist, da die wenigsten Beschäftigten sich auf gleichem
Öffnung einer Stellenausschreibung des „mittleren all-
Stellenwert verändern möchten und Beschäftigte mit
gemeinen Verwaltungsdienstes“ (Stelle EG 9a TVöD) für
der entsprechenden Ausbildung vielfach schon die End-
Tarifbeschäftigte mit einer mindestens zweijährigen
stufe des mittleren Dienstes erreicht haben.
Tätigkeit in einer Stelle des „mittleren“ prüfungspflich-
Ein wesentliches Ziel der Personalentwicklung ist es,
tigen allgemeinen Verwaltungsdienstes und einer min-
das Potenzial interner Bewerber zu heben. Geeignete
destens zwanzigjährigen Berufserfahrung bei einem
Bewerberinnen und Bewerbern sollen – vorrangig vor
Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes.
einer externen Besetzung – bei Stellennachbesetzungen
durch sogenannte „geöffnete Ausschreibungen“ ihre
Öffnung einer Stellenausschreibung des „gehobenen
Chancen bekommen.
allgemeinen Verwaltungsdienstes“ (Stellen der Besoldungsgruppe A 10, Laufbahngruppe 2, 1.Einstiegsamt
oder Entgeltgruppe 9b und 9c TVöD) für Beschäftigte,
die bereits in einer A 9 + Z Stelle tätig sind und die
entsprechende Zulage erhalten oder diejenigen, die
bereits seit einem Jahr einen Angestelltenlehrgang II
absolvieren.
Anstelle einer Eingruppierung wird bis zur Erfüllung
der Zugangsvoraussetzungen eine persönliche Zulage
nach den Eingruppierungsregelungen der Entgeltordnung gezahlt.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Öffnung einer Stellenausschreibung des „höheren
41
4. BEFRISTETE HOSPITATIONEN
Dienstes“ (Stellen mit dem Stellenwert A 13 und A 14 der
Laufbahngruppe 2, 2. Einstiegsamt bzw. Entgeltgruppe
Die befristete Hospitation ist ein sehr wirkungsvolles
13 und EG 14 TVöD/ Verwaltung und sonstige Berufe)
Instrument der Personalentwicklung, um Beschäftigte
als sogenannte „Aufstiegsstelle“ für Beamtinnen und
zu entwickeln, die in ihrer konkreten Arbeitsumgebung
Beamte der Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt sowie
in eine „Sackgasse“ geraten sind. Beschäftigte, die aus
Tarifbeschäftigte des gehobenen Dienstes. Der Zugang
gesundheitlichen oder aus schwerwiegenden betriebli-
zu diesen Stellen richtet sich nach der „Richtlinie für
chen und/oder persönlichen Gründen umgesetzt wer-
den Aufstieg in den höheren Dienst bei der Stadt Wup-
den müssen, sollen als sogenannte „bevorrechtigt Be-
pertal bei der Stadt Wuppertal“.
schäftigte“ gemäß der Dienstanweisung zur Regelung
der Stellenbesetzungsverfahren auf diese Weise beson-
Öffnung für befristet Beschäftigte: Die zweite interne
ders begleitet werden. Positive Beispiele zeigen, dass es
Stellenausschreibung soll künftig geöffnet werden für
wichtig ist, hier gemeinsam in Beschäftigte zu investie-
befristet Beschäftigte, sofern es diese mit dem entspre-
ren, damit diese in neuer Umgebung ihre Stabilität wie-
chenden Anforderungsprofil bei der Stadt gibt (z.B.
der erlangen bzw. auch an früheres Leistungsvermögen
Juristen, Architekten), bevor die Stelle extern ausge-
wieder anknüpfen können. Während eines befristeten
schrieben wird.
Zeitraumes von bis zu drei Monaten kann – ohne dass
die bisherige Stelle aufgegeben werden muss – der/die
Beschäftigte in einem neuen Arbeitsbereich hospitie-
3. AUSWAHLVERFAHREN/AC-VERFAHREN
ren. Zielrichtung ist eine einvernehmliche und erfolgreiche Umsetzung auf eine gleichwertige, freie und zur
Die Inhalte des Auswahlverfahrens sind festgelegt durch
Wiederbesetzung freigegebene Planstelle am Ende des
die Anforderungskriterien in der Stellenausschreibung,
Hospitationszeitraums. Da der abgebende und der auf-
wobei immer zwischen einem konstitutiven Teil (zwin-
nehmende Bereich Planungssicherheit brauchen, legt
gende Qualifikation) und einem fakultativen Teil (wün-
die neue Dienstanweisung die Rahmenbedingungen
schenswerte Kompetenzen) zu unterscheiden ist. Die
zu den Freihaltefristen und zu den Personalkosten fest.
Auswahl findet durch ein Gremium statt, welches sich
zusammensetzt aus: auswählende Führungskraft aus
der Leistungseinheit, zuständige/r Personalreferent/in,
Vertreter/in des Personalrates, ggf. die Gleichstellungsbeauftragte und ggf. auch die Schwerbehindertenvertreterin.
Für ausgeschriebene Abteilungsleitungen, Ressort-,
Amts- und Stadtbetriebsleitungen erfolgt die Personalauswahl im Rahmen eines Assessment-Center-Verfahrens, welches insbesondere die Führungskompetenzen zum Gegenstand hat. Das Haupt- und Personalamt
blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Durchführung auch umfangreicher Verfahren zurück, deren
nach objektiv nachvollziehbaren Maßstäben gefundene
Ergebnisse innerhalb der Stadtverwaltung auf große
Akzeptanz stoßen.
42
A:
VI. AUSBILDUNG
Einerseits sind Praktika für den ersten Kontakt und
das Bewerberinteresse sehr wichtig. Die personellen
und räumlichen Rahmenbedingungen müssen jedoch
Link: http://www.wuppertal.de/ausbildung
verbessert werden, damit hier noch mehr zukunftsorientiertes Engagement möglich wird.
1. BEDARF UND ÜBERNAHME
Die Zahl der bereitgestellten Ausbildungsplätze wird
3. KOOPERATIONEN/AUSTAUSCHE
vom Verwaltungsvorstand beschlossen. Aufgrund des
demografischen Wandels ist der Bedarf im Verwal-
Im Jahr 2016 wurde ein Kooperationsvertrag mit dem
tungsbereich nicht allein durch Auszubildende zu de-
Jobcenter zur Ausbildung von Verwaltungsfachange-
cken, weil nicht genügend Ausbildungsplätze generiert
stellten und Bachelorstudierenden geschlossen und
werden können. Aus diesem Grund sind derzeit die
damit die bisherige gute Zusammenarbeit besiegelt.
Übernahmechancen nach der Ausbildung bei entspre-
Im Bereich der Servicefachkräfte für Dialogmarketing
chender fachlicher und persönlicher Eignung äußerst
arbeitet die Stadt Wuppertal seit vielen Jahren als Bergi-
gut.
sches ServiceCenter zusammen mit Remscheid und
Im gewerblich-technischen Bereich wird teilweise über
Solingen, das die Bereiche Bestandskundentelefonie,
Bedarf ausgebildet, so dass nur die besten Auszubilden-
Kommunikation und Verkauf, Coaching sowie Team-
den übernommen werden. Das hat den Hintergrund,
leitung/Projektleitung abdeckt .
dass die Stadt Wuppertal als größter Wuppertaler
Arbeitgeber einen entsprechenden Anteil zum Aus-
Mit Remscheid und Solingen gibt es darüber hinaus
bildungsangebot im gewerblich- technischen Bereich
eine Kooperation und einen gemeinsamen Messeauf-
beitragen möchte.
tritt.
Es wird immer wichtiger, neben der Ausbildung auch
flankierende und unterstützende Maßnahmen anzu-
Es finden außerdem regelmäßige Austausche mit den
bieten. So werden neben den Ausbildungsinhalten
Ausbildungsleitungen der Großstädte in NRW (u.a. Düs-
auch Lerncoachings und Seminare (z.B. Verhalten im
seldorf, Dortmund, Duisburg, Oberhausen, Gelsenkir-
Berufsleben, Finanzmanagement für junge Menschen)
chen, Köln, Bonn, Essen) statt.
angeboten.
Eine Kooperation mit einem Ausbildungsträger für
Die fürsorgliche Begleitung während der Ausbildung
Menschen mit kognitiven Einschränkungen ist im Jahr
bewirkt nicht zuletzt auch, dass die Auszubildenden an
2017 geschlossen worden.
das Unternehmen gebunden werden und auch bleiben
Im Marketingbereich ist eine Zusammenarbeit mit
wollen.
ESW und APH angedacht und vorbesprochen.
2. SCHÜLER-PRAKTIKA
Es werden sowohl Schülerpraktika als auch Praktika für
Studierende angeboten. Es gibt allerdings Wartelisten,
weil nicht genügend Praktikumsplätze zur Verfügung
stehen.
Darüber hinaus beteiligt sich die Stadtverwaltung an
der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“,
die zur Erkundung von Berufsfeldern eintägige KurzPraktika als Schnupperangebote vorsieht. In diesem
Kontext stellen viele Leistungseinheiten auch Plätze
für Mädchen und Jungen im Rahmen des Girls´Day
und Boys´Day zur Verfügung, um ihnen den Zugang
zu untypischen Berufen zu ermöglichen.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
4. AUSBILDUNGSTÄTIGKEIT
Die Vielfältigkeit der Ausbildungsberufe spiegelt sich
auch bei der Ausbildungstätigkeit wieder:
43
5. AUSBILDUNGSMARKETING
!
Im Jahr 2016 hat eine Projektgruppe von Studierenden
der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Hagen
ein Marketingkonzept für den Bereich Ausbildung
Gewerblich-technischer Bereich
Im gewerblich-technischen Bereich werden ca. 15 verschiedene Ausbildungsberufe angeboten. Die Auszubildenden sind während der gesamten Ausbildungsdauer
in einem Bereich eingesetzt und werden von dem/der
und einen entsprechenden Flyer entwickelt. Der abgestimmte Flyer ist bereits im September 2016 auf der
Ausbildungsbörse in der Stadthalle verteilt worden.
Eine weitere Empfehlung der Projektgruppe war die
Idee, das Ausbildungsmarketing unter der Marke „Wup-
für den Ausbildungsberuf zuständige/n Ausbilder/in be-
pertalent“ zu professionalisieren.
treut. Nach dem Berufsbildungsgesetz darf nur derjenige
Link: http://www.wuppertalent.de
ausbilden, der auch die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt durch z.B. Ablegung der
Zitat aus der Projektdokumentation:
Meisterprüfung. Die Ausbilder/innen, auf die das nicht
„Die Konzeptidee für den Flyer-Entwurf lässt sich mit
zutrifft, müssen eine Ausbildereignungsprüfung bei einer
dem Neologismus „Wuppertalent“ zusammenfassen.
Kammer oder dem Bergischen Studieninstitut ablegen.
Diese neuartige Wortkombination aus dem Stadtnamen sowie dem positiv besetzten, für eine besonde-
Verwaltungsberufe der Laufbahngruppe 1
re Fähigkeit stehenden, Begriff „Talent“ soll für Auf-
Die Stadt Wuppertal bietet die Ausbildungsberufe Ver-
merksamkeit und Interesse sorgen und auch als eine
waltungswirte für die Laufbahngruppe 1, 2. Einstieg-
Art Alleinstellungsmerkmal im Städtewettbewerb um
samt, Verwaltungsfachangestellte und Verwaltungsfa-
potenzielle Bewerber/innen fungieren. Die Wortneu-
changestellte im Ordnungsdienst an.
schöpfung „Wuppertalent“ lässt zudem einen werbestrategischen Perspektivwechsel erkennen: Der Ansatz-
Bachelor-Studiengang
punkt lautet nicht mehr Vielfältigkeit der Verwaltung,
Mit Umstellung der Ausbildung im gehobenen Verwal-
sondern Vielfältigkeit der Bewerber/innen. Diese sollen
tungsdienst (Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt) auf
als Individuen mit unterschiedlichen „Talenten“ wahr-
den Bachelor-Studiengang wurden neue Bedingungen
genommen werden, denen die Stadtverwaltung mit
an die Ausbildertätigkeit geknüpft. So muss jede/r Aus-
ihrem breiten und qualifizierten Ausbildungsspektrum
bilder/in ein Praxisprüferseminar absolviert haben,
die Möglichkeit bietet, einen für sie passenden Beruf
bevor er/sie als Ausbilder/in eingesetzt werden kann.
zu finden.
Am Ende des Ausbildungsabschnittes (13 Wochen) muss
Dabei soll auch die Formulierung der Bewerberanforde-
der Ausbilder/ die Ausbilderin die Bachelor-Studieren-
rungen sprachlich der Zielgruppe angenähert werden.
den beurteilen und die erforderliche Praxisprüfung
Die geforderten Attribute sollen sich an Fähigkeiten ori-
abnehmen.
entieren, derer sich junge Leute bereits aus der Schule
bewusst sind. Zur Umschreibung sollen unterstützend
Beamtenanwärter/innen im technischen Bereich
prägnante Begriffe, zum Teil der Jugendsprache ent-
Die Beamtenanwärter/innen in den technischen Beru-
stammend, verwendet werden, wie beispielsweise Ma-
fen (Bauoberinspektoranwärter/innen, Stadtvermes-
thebrain, Sprachgenie, Technikfreak, Computernerd
sungsoberinspektoranwärter/innen) werden in den
oder Teamplayer. Auch das Anreden der Bewerber/
jeweiligen Fachdienststellen ausgebildet.
innen mit „Du“ soll eine persönlichere Ebene schaffen.
Die für Jugendliche eher ein „Abstraktum“ darstellende
Stadtverwaltung soll durch die eigenen Wuppertaler
Auszubildenden personifiziert werden. Diese sollen der
Stadtverwaltung als Ausbilderin ein „Gesicht“ verleihen, sodass der Zugang zu der jungen Zielgruppe leichter eröffnet wird. Junge, moderne und sympathische
Auszubildende, die für die Jugendlichen realistische
Identifikationsfiguren verkörpern, sollen diese erreichen und an dem Punkt, an dem sie gerade in ihrem
44
Leben stehen, „abholen“. Die Stadtverwaltung hat als
6.ERASMUS-ANGEBOT:
Arbeitgeber viel Positives zu bieten. Um dies auch in
WUPPERTAL GOES EUROPE
das Bewusstsein junger Menschen zu rufen, soll, wie
oben beschrieben, eine persönlichere sowie zielgruppenorientiertere visuelle werbliche Kommunikation
eingesetzt und vor allem aktiv auf die potenziellen Bewerber zugegangen werden.“
!
Die Stadtverwaltung Wuppertal setzt mit diesem Mobilitätsprojekt eine wichtige und notwendige Dimension
der modernen Personalentwicklung um. Insbesondere
das nachwachsende Personal soll in die Lage versetzt
werden, den internationalen Herausforderungen in
den verschiedenen Aufgabenbereichen unserer Stadtverwaltung gerecht zu werden. Das Erasmus+ Berufsbildungsprojekt „Wuppertal goes Europe“ ermöglicht
Praktika in europäischen Stadtverwaltungen und Unternehmen.
Angeboten wird das Projekt für Auszubildende, Bachelorstudierende, Ausbilder/innen, Ausbildungsbeauftragte sowie Kolleg/innen, die für die Ausbildungsplanung und Personalentwicklung zuständig sind und
umfasst einen maximal 10 bis 20-tägigen Auslandsaufenthalt innerhalb der Projektförderzeit vom 1.12.2016
bis 30.11.2018. Es gibt einen Austausch in viele europäische Stadtverwaltungen oder Unternehmen, wie z.B.in
Braga, Campobasso, Florenz, Malta, Pleven, Stockholm
und Wien.
Die Marke „Wuppertalent“ ist am 15.12.2016 beim
Die Sichtung der Interessensbekundungen nach den
Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen wor-
formellen Voraussetzungen erfolgt gemeinsam durch
den. Zusätzlich hat die Ausbildungsabteilung die
die Ausbildungsleitung, die Europa-Förderung und
Domains „Wuppertalent.de“ und „Wuppertalent.com“
einem/einer Vertreter/in des Gesamtpersonalrates.
gesichert. Beide sind mit dem Ausbildungsangebot der
Stadt Wuppertal verlinkt. Im Sommer 2017 wurden
Die Europa-Förderung führt dann mit allen Interessen-
neue Poster, Werbebanner sowie der Flyer für die Aus-
tinnen und Interessenten, die die Vorauswahlkriterien
schreibungen genutzt.
erfüllen, ein Interview durch. In diesem werden die
Im April 2017 hat eine weitere Projektgruppe von Stu-
Motivation und die Lernziele vertieft sowie erste Prak-
dierenden auch den Internetauftritt für die Ausbildung
tikumsorte vorausgewählt.
gestaltet. Er wird mit dem Relaunch von wuppertal.de
Die abschließende Auswahlentscheidung trifft die Euro-
online gehen.
pa-Förderung unter Beteiligung einer Vertreterin/eines
Vertreters des GPR und der Gleichstellungsstelle. Hierbei sind insbesondere die Kriterien zur Kontingentierung der Teilnehmer/innenplätze zu berücksichtigen.
Bei der Finanzierung handelt es sich um einen Finanzhilfebeitrag (EU Pauschalen) für die Reise und die Unterkunft. Grundsätzlich werden die Kosten für Reise
und Übernachtung damit abgedeckt.
Link: http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/europa/102370100000722955.php
Flyer: http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/medien/pdfs/Info_europe_D_e8_WEB.pdf
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
7. BEGRÜßUNGS- UND AUSBILDUNGSWOCHE
45
Die Kernziele der Ausbildungswoche sind:
Erstellung eines präsentablen Projektergebnisses
Begrüßungswoche
Persönliche Ziele: z.B. Förderung der Konfliktfähig-
Jährlich findet zu Ausbildungsbeginn eine in der Regel
keit, Kompromissbereitschaft, Teamfähigkeit und auch
viertätige Begrüßungswoche mit den neu eingestell-
Erprobung in einem geschützten Rahmen
ten Auszubildenden statt. Ziel der Begrüßungswoche
Kollegialität, Kennenlernen von Auszubildenden
ist es, die Auszubildenden mit dem Arbeitgeber Stadt
in anderen Berufsgruppen, Kontaktpflege
Wuppertal vertraut zu machen. Neben verpflichten-
Berührungsängste abbauen
den Inhalten (Urkundenausgabe und Vereidigung der
Denkanstöße für die Ausbildung
Beamtenanwärter/innen, Verpflichtung auf den Daten-
Umgang mit knappen Ressourcen
schutz, Arbeitssicherheit) lernen die Auszubildenden
verschiedene Bereiche der Stadtverwaltung kennen.
An der Ausbildungswoche nehmen alle Auszubilden-
Zur besseren Vernetzung untereinander wird ebenfalls
den und Anwärter/innen aller Ausbildungsberufe bei-
ein Kontakt zu den Auszubildenden aus den Vorjahren
der Städte zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres,
hergestellt.
sowie die Bachelor-Studierenden des dritten Ausbildungsjahres teil. Ausgenommen sind hier bei der Stadt
Zudem stellen sich die Gremien (Jugend- und Auszubil-
Wuppertal zur Zeit die Brandmeiseranwärter/innen,
dendenvertretung, Personalrat, Gleichstellungsstelle)
die Stadtbauoberinspektoranwärter/innen, die Erzie-
im Rahmen eines interaktiven Programmpunktes vor.
her/innen im Anerkennungsjahr und die Auszubildenden zum/zur Altenpfleger/in.
Ausbildungswoche
Die Ausbildungswoche hat in Wuppertal schon eine
Zeitraum: Montag bis Freitag während der Herbstferien
lange Tradition. Lange Zeit stand der Austausch über
Ort: jedes Jahr im Wechsel Wuppertal und Schwerin
schulische und ausbildungsspezifische Themen im Vor-
Gestaltung: engagierte Teamer/innen (=Ausbilder/in-
dergrund. Seit 1991 hat man durch projektorientiertes
nen)
Arbeiten in Kleingruppen den neu gestellten Anforderungen an die Auszubildenden Rechnung getragen. Seit
Es werden immer aktuelle Themen aufgegriffen. In
1998 wird die Ausbildungswoche als Qualifizierungs-
2017 wurden beispielsweise alle Auszubildenden für
maßnahme im Verbund mit der Partnerstadt Schwerin
die Themen „Behinderung“, „Flüchtlinge“, „Ehrenamt“
durchgeführt. Hintergrund für die Zusammenarbeit ist
sowie „Bürgerbeteiligung“ sensibilisiert.
es, im Rahmen von Projektarbeit den Auszubildenden
Einblicke in eine andere Verwaltung zu geben und die
städtepartnerschaftlichen Beziehungen zu fördern. Viele Jahre nach der Wiedervereinigung geht es auch noch
immer darum Vorurteile abzubauen und den Dialog
zwischen jungen Menschen in den alten und neuen
Bundesländern zu fördern.
46
A:
VII. KOMMUNALE FORTBILDUNG
2. SCHWERPUNKTE
Die Kommunale Fortbildung (KoFo) versteht sich als
Die Aufgaben der Kommunalen Fortbildung liegen
Service- und Beratungsstelle rund um Fragen zu in-
aktuell in folgenden Bereichen:
ternen Qualifizierungsmöglichkeiten. Vor allem die
1. Planung und Organisation eines offenen Pro-
Nachfrage nach Auftragsveranstaltungen als „maßge-
gramms, zugänglich für alle städtischen Beschäftigten
schneiderte“ Angebote für Gruppen und Leistungsein-
2. Beratung, Planung und Organisation von Auftrags-
heiten hat in den vergangenen Jahren zugenommen.
veranstaltungen für einzelne Teilnehmergruppen,
Zusätzlich zeichnen sich die Mitarbeiter/innen durch
Ressorts/Stadtbetriebe, Abteilungen, Teams (siehe 3.)
langjährige Erfahrungen in und mit der Stadtverwal-
3. Konzepterstellung, Planung und Organisation von
tung Wuppertal aus.
verwaltungsübergreifenden Projekten
DER KOMMUNALEN FORTBILDUNG
In folgenden Themenbereichen werden derzeit Veran1. BEDARFSORIENTIERUNG DER ANGEBOTE
staltungen zur Erweiterung der individuellen Fach- und
Methodenkompetenz im offenen Programm geplant:
Für die Unterstützung der Beschäftigten in Fortbil-
Ausbildung
dungsanliegen ist eine Orientierung an den Bedarfen
Betriebliche Gesundheitsförderung
obligatorisch.
Chancengleichheit (in Kooperation mit
der Gleichstellungsstelle)
Die Planung des offenen Programms erfolgt in den
IT-Qualifizierung
Herbstmonaten des Vorjahres. Für die Planung wer-
Kommunikation und Konfliktbewältigung
den genutzt:
Personalführung
systematische Erfassung der Rückmeldungen von
Schriftliche Kommunikation
Seminarteilnehmenden
Selbstmanagement und Arbeitstechniken
Anfragen an die Kommunale Fortbildung durch die
Beschäftigten
Besondere Bedeutung kommt der KoFo im Rahmen
Zielvorgaben der Verwaltungsspitze
der Einführung des flächendeckenden Gesundheits-
Themenwünsche aus Auftragsveranstaltungen
managements bei der Stadtverwaltung (siehe Kapi-
Qualifizierungsbedarfsgespräche in den Leistungs-
tel XVI-Gesundheit) und der Begleitung des Audits
einheiten mit den Fortbildungsverantwortlichen
berufundfamilie zu.
bzw. –beauftragten
Artikel in Fachzeitschriften
Nutzung verschiedener Newsletter
3. AUFTRAGSSEMINARE- UND VERANSTALTUNGEN
eigene Recherche im Internet
Mit ihrem Angebot zur Begleitung von VeränderungsFortbildungserfordernisse, -wünsche und -interessen
prozessen durch Auftragsveranstaltungen möchte die
von einzelnen Gruppen, Ressorts/Stadtbetrieben, Ab-
Kommunale Fortbildung einen Beitrag zur systemati-
teilungen, Teams werden mit den jeweiligen Koopera-
schen Personalentwicklung und Qualifizierung in den
tionspartnerinnen und -partnern in den Leistungsein-
Ressorts und Stadtbetrieben leisten.
heiten vorbesprochen und passgenau geplant (siehe 3.
Für viele Organisations-/Personalentwicklungsprozes-
Auftragsseminare und Veranstaltungen).
se ist eine passgenaue begleitende Qualifizierung der
Beschäftigten einer Leistungseinheit sinnvoller als ein
Seminar aus dem laufenden Programmangebot.
Die Vorteile von Auftragsseminaren liegen insbesondere in:
dem individuellen Zuschnitt der Qualifizierungsinhalte
auf die Bedarfe des Auftraggebers
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
einer oftmals höheren Teilnahmemotivation und
47
4. E-LEARNING
-disziplin
der Möglichkeit, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Mitte 2006 führte die Kommunale Fortbildung
aus nur einer Leistungseinheit/aus einem Aufgaben-
E-Learning als zusätzliche Lernmethode ein, welches
gebiet nach dem Seminarbesuch die kollegiale Unter-
im Vorfeld von einer Projektgruppe, bestehend aus
stützung und Qualitätssicherung fördern
Fachleuten aus den Bereichen IT, Organisationsent-
der Chance, die Veranstaltung(en) flexibel
wicklung, Personalressort, Gesamtpersonalrat und der
zu terminieren
KoFo begleitet wurde. Erstes Thema waren Schulungen
der möglichen Alternative zu Schulungsangeboten
zu Outlook 2003, die im Zeitraum Juni 2006 bis Ende
externer Träger (Erhöhung der Teilnehmerzahl/
2007 in insgesamt 21 E-Learning-Kursen unter tutoriel-
Kostenreduzierung)
ler Begleitung durchgeführt wurden. Mit einem Anteil
von 33 % der insgesamt zu schulenden Personen (über
Auftragsmaßnahmen werden in enger Kooperation mit
350 Mitarbeiter/innen) konnte eine hohe Akzeptanz
den auftraggebenden Leistungseinheiten vorbespro-
dieser Lernmethode verzeichnet werden. Nachfolgend
chen und geplant. In regelmäßigen Treffen erfolgen
wurde das Lernmodul der nordrhein-westfälischen
(Zwischen-) Auswertungen, sodass der Qualifizierungs-
Studieninstitute zum Neuen Kommunalen Finanzma-
prozess gesteuert wird und eine Umsetzungskontrolle
nagement als Nachschlagewerk auf die Lernplattform
erfolgen kann.
gestellt.
Thematische Schwerpunkte bzw. Titel der Qualifizie-
In den darauf folgenden Jahren beabsichtigte die Kom-
rungen waren in den Jahren 2015/2016:
munale Fortbildung weitere Lernmodule auf der Lern-
Mit schwierigen Gesprächspartnern am Telefon
plattform anzubieten. Dieses ließ sich vor allem aus
umgehen
finanziellen nicht (mehr) realisieren. Aufgrund der an-
Effektiver Umgang mit Belastungen an Arbeitsplätzen
gespannten haushaltswirtschaftlichen Situation der
mit viel Bürgerkontakt
Stadt wurde Mitte 2010 der Vertrag mit dem Anbieter
Mit aggressiven Bürger/innen umgehen
der Lernplattform gekündigt.
Deeskalations- und Selbstbehauptungstraining
Lösungsorientiert Herausforderungen meistern
Seit 2015 sind einzelne Lernmodule zu verschiedenen
Veränderungsprozesse erfolgreich gestalten
Themen im offenen Programm der Kommunalen Fort-
Teamentwicklung
bildung zu finden. Diese befinden sich auf externen
Optimale Selbst- und Arbeitsorganisation
Servern. Dabei handelt es sich um ein Tastaturtraining
Konflikte erfolgreich lösen / Konflikte klären trotz Stress
und einen Online-Kurs zur Schreibtischorganisation.
Mit interkultureller Kommunikation sicherer umgehen
Darüber hinaus werden als Blended-Learning-Maßnah-
Mit psychisch Erkrankten souverän umgehen
me ein Lernmodul zur Vorbereitung auf ein Präsenz-
Neu in der Führungsrolle
seminar zum Thema „Führen von Jahresgesprächen“
Situative Führung und Delegation
für Führungskräfte bzw. „Vorbereitung auf ein Jahres-
Alkohol am Arbeitsplatz - eine Herausforderung
gespräch“ für Mitarbeitende angeboten.
für Führungskräfte
Besprechungen professionell moderieren
Die Kommunale Fortbildung beabsichtigt weitere Lern-
Coaching / Mediation / Supervision
module ins Programm zu nehmen.
Ergonomie am Arbeitsplatz
Tabellenkalkulation mit MS-Excel
PC-Grundlagen für pädagogische Mitarbeiter/innen
Bei neuen Themen ist die Kommunale Fortbildung
gern behilflich, geeignete Referenten/innen zu suchen.
48
A:
VIII. FÜHRUNGSKRÄFTEENTWICKLUNG
Vor dem Hintergrund des Demografischen Wandels ist es immer wichtiger, Führungskräftenachwuchs an die
Führungsaufgabe heranzuführen und bei der Arbeit zu unterstützen. Rund 60 Prozent der Führungskräfte (Amts-,
Ressort- und Stadtbetriebsleitungen) verlassen die Stadtverwaltung Wuppertal bis zum Jahr 2026. Es gibt darüber
hinaus viele Führungskräfte auf Teamleitungs- und Abteilungsleitungsebene, die noch keine Qualifizierung erhalten haben oder die nur vereinzelt an Seminaren der Kommunalen Fortbildung (KoFo) teilgenommen haben.
Aus dem Kreis der Führungskräfte, die bereits in der Vergangenheit an den Maßnahmen „Fit für Führung“ teilgenommen haben, gibt es verstärkt Bedarf an Austausch, Aktualisierung der Themen und kollegialer Beratung.
Schulungskonzept „Fit für Führung“
Seit dem Jahr 2000 gibt es bereits die Schulungsreihe „Fit für Führung“. Bis 2015 haben an allen Maßnahmen ca.
360 Führungskräfte teilgenommen. Diese immer weiterentwickelte Erfolgsgeschichte soll fortgeführt und an die
aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Durch die kritische Haushaltssituation konnten nicht immer zeitnah
Schulungen angeboten werden. Hier wird nun anders priorisiert und der entstandene Stau aufgelöst.
Zur Ermittlung des aktuellen Schulungsbedarfs hat im Herbst 2016 eine Abfrage bei den Ressortleitungen stattgefunden, bei der die zu schulenden Teamleitungen mit führungsunterstützenden Aufgaben identifiziert wurden.
Im Ergebnis werden derzeit weitere 55 Teamleiter/innen geschult.
Rückmeldungen aus den Ressorts und Stadtbetrieben ergaben, dass es auch im Kreise der Abteilungsleitungen
Schulungsbedarf gibt. Auch hier wird jetzt nachgeschult.
Bisher waren die Themen der einzelnen Module sehr ähnlich, so dass durch die inzwischen erfolgte berufliche
Weiterentwicklung einiger Teilnehmer/innen bei der Teilnahme am bisherigen „Update“ zu viel wiederholt würde.
Künftig werden die Module aufeinander aufbauen und die Themen je nach Führungsrolle angepasst bzw. vertieft.
Abb. 25
Das überarbeitete Schulungskonzept besteht im Wesentlichen aus den 3 Säulen: Orientierung, Basics und Update.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
49
1. ORIENTIERUNG:
4. KOLLEGIALE BERATUNG
MEIN FÜHRUNGSPOTENZIAL ENTDECKEN
UND FÜHRUNGSKRÄFTEZIRKEL
Die bisherige Maßnahme „Fit für Teamleitung“ wird be-
Aus den Teilnehmer/innen der Basics- und Update-
züglich der Teilenehmer/innen evaluiert, um Erkennt-
Gruppen sollen sich auf eigene Initiative Führungs-
nisse über eine potenzielle Fortführung zu gewinnen.
kräftezirkel bilden, die gemeinsam weiter an Führungs-
Daneben soll es erstmalig ein niederschwelliges Ange-
themen arbeiten und sich in vertrauter Atmosphäre
bot „Mein Führungspotenzial entdecken“ (alternativ
austauschen können. So sollen die jeweiligen Zirkel
auch „Workshop Führung“ oder „Mut zur Führung“)
ein Forum zur Kollegialen Bearbeitung von Fragen,
geben. Das ist ein neuer Ansatz eines niederschwelligen
Herausforderungen und Problemstellungen im Füh-
Angebotes, sich dem Thema Führung anzunähern für
rungsalltag bieten. Damit wird dem Wunsch vergan-
Zögernde, insbesondere aber auch für Frauen, die sich
gener Teilnehmergruppen nach Austausch Rechnung
erfahrungsgemäß zunächst informieren und absichern
getragen. Es können sich daneben aber auch neue Füh-
möchten, ob das Führungsgeschäft eine persönliche
rungskräftezirkel aus interessierten Führungskräften
Entwicklung werden könnte.
bilden.
Im Anschluss an diese „Schnupperangebote“ ist ange-
Die Treffen sollen bis zu viermal jährlich à 2 Stunden
dacht, dass i.R. einer Potenzialanalyse mögliches Füh-
selbstverantwortlich stattfinden und sind in diesem
rungspotenzial lokalisiert wird.
Umfang Dienstzeit.
!
Neben der kollegialen Beratung können auch zu bear2. „FIT FÜR FÜHRUNG BASICS“
beitende Themen aus den Führungskräftetreffen vorgegeben werden. In diesem Fall fungiert eine Führungs-
Die Maßnahme „Fit für Führung Basics“, die inzwi-
kraft aus dem beauftragenden Führungskräftetreffen
schen seit 2008 durchgeführt wird, ist lediglich aktuali-
als „Mentor“ dieses Zirkels und vermittelt, dass die Er-
siert und der Teilnehmerkreis auf Abteilungsleitungen,
gebnisse im Führungskräftetreffen rückgekoppelt und
die bisher noch keine Schulung hatten erweitert wor-
präsentiert werden.
den. Um sicherzustellen, dass schnellstmöglich die o.g.
Führungskräfte geschult werden, sind 2017 bereits die
Bei Bedarf kann eine solche Gruppe nach 1-2 Jahren
Reihen „Fit für Führung Basics“ 11 bis 14 für insgesamt
Gruppenarbeit eine extern moderierte Sitzung zur
ca. 55 Team-/Abteilungsleitungen organisiert worden.
Auffrischung von Themen und Instrumenten sowie
„Fit für Führung Basics“ 15 ist für 2018 angedacht.
zur Weiterentwicklung der methodischen und persönlichen Kompetenzen erhalten.
3. „FIT FÜR FÜHRUNG UPDATE“
Inhaltlich umfasst diese Quzalifizierungsreihe künftig
zum einen die Auffrischung und Aktualisierung der
Inhalte von „Basics“, zum anderen aber auch jeweils
einzelne strategisch wichtige Themen. Damit ist diese
Schulungsreihe dynamisch und kann auf die jeweiligen Bedarfe angepasst werden. Es sollen regelmäßige
Bedarfsabfragen in der Führungskräfterunde erfolgen.
50
5. COACHING/MENTORING
schwer selbst aneignen kann. Bei dem anstehenden
Wechsel von Führungskräften birgt es auch die Chance
Die enorme Fluktuation bei den Führungskräften bis
der Weitergabe von geschriebenen und ungeschriebe-
in das Jahr 2026 und darüber hinaus birgt Chancen
nen Unternehmensregeln an die nächste Generation,
und Risiken. Es ist die große Herausforderung, die neu-
was wiederum in das noch auszuweitende Wissensma-
en Führungsgenerationen im Sinne der Leitlinien für
nagement greift (vgl. Kapitel XI. Wissensmanagement).
Führung und Zusammenarbeit stark zu machen, sich
als Motor für Veränderungsprozesse zu definieren. Veränderungsprozesse müssen immer einhergehen mit
einem klugen Akzeptanzmanagement und einem „gesunden Führen“. Die oben beschriebenen Module der
Reihe „Fit für Führung“ sind ein wertvolles Rüstzeug.
Die Ergänzung um die methodische Anleitung zur
kollegialen Beratung und die Schaffung entsprechend
strukturierter Angebote zum kollegialen Austausch
wird wesentlich dazu beitragen, die Führungskräfteentwicklung nachhaltig zu gestalten (vgl. Kapitel IX.
Zusammenarbeit und Kommunikation).
!
Ein neues Element ist daneben das vom Verwaltungsvorstand beschlossene Führungscoaching. Jede neue
Führungskraft - ob erstmals in der Führungsrolle oder
in geänderter Führungsfunktion - bekommt ein, zunächst auf 5 Zeitstunden begrenztes, Einzelcoaching
finanziert. Es besteht somit Gelegenheit der Reflexion,
der Fehlervermeidung und der persönlichen Kompetenzsteigerung z.B. im Umgang mit Konfliktsituationen.
Für die erfolgreiche Begleitung der Führungskräfte
durch eine Kollegiale Beratung und/oder ein Führungscoaching wird es immer entscheidend darauf ankommen, ob dem Thema Führung bei der Übernahme
neuer Aufgaben auch genügend Zeitressourcen zur
Verfügung stehen. Im Rahmen des Audits berufundfamilie ist das Thema „Zeit für Führung“ als kritische
Größe herausgearbeitet worden. Dem Thema soll im
Rahmen von Führungsveranstaltungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Die Begleitung der Führungskräfte durch ein Mentoring hat es in der Vergangenheit bereits in den allerersten „Fit-für-Führungs-Reihen“ gegeben. Dieses Personalentwicklungsinstrument möchte das Haupt- und
Personalamt wiederbeleben in der Überzeugung, dass
ein Mentoring- Programm das bestehende Konzept der
Führungskräfteentwicklung hervorragend abrunden
könnte. Durch eine/n geschulte/n Mentor/in kann Erfahrungswissen weitergegeben werden, das man sich
durch Bücher oder Fortbildungen in dieser Form nur
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
A:
IX. ZUSAMMENARBEIT
UND KOMMUNIKATION
51
Verstehen ist die Basis einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Wir führen regelmäßig Jahresgespräche und darüber hinaus anlassbezogene Personalgespräche. Die
umfassende und zeitnahe Information der Beschäftig-
1. LEITLINIEN FÜR FÜHRUNG
ten ist die Grundlage für ein mitdenkendes Handeln.
UND ZUSAMMENARBEIT
Wir fragen die Beschäftigten, was ihnen wichtig ist!
!
Die Führungskraft lässt Beschäftigte an Entscheidungs-
Oberbürgermeister Andreas Mucke hat zu Beginn sei-
prozessen nach Möglichkeit partizipieren und erläutert
ner Amtszeit die vorhandenen Leitlinien für Führung
Entscheidungsfindungen, um sie so nachvollziehbarer
und Zusammenarbeit bei der Stadt Wuppertal weiter-
zu machen. Auf die unterschiedlichen Lebensphasen
entwickelt und den Führungskräften auf der Führungs-
und -situationen der Beschäftigten versuchen wir in-
kräftetagung 2016 präsentiert und zur Diskussion ge-
dividuell einzugehen und nach Lösungen zu suchen.
stellt. Folgende Leitlinien wurden verabschiedet:
Vereinbarkeit von Beruf und Familie optimal in Einklang zu bringen, ist unser Ziel.
Unsere Führungskräfte haben gemeinsam mit ihren
Beschäftigten die Aufgabe, innerhalb der gegebenen
Die Gesunderhaltung der Mitarbeiterinnen und Mitar-
Rahmenbedingungen optimale Arbeitsergebnisse im
beiter ist uns wichtig. Die Führungskraft ist sich ihrer
Sinne der am Gemeinwohl orientierten Aufgaben der
Fürsorgepflicht bewusst und kümmert sich um Maß-
Stadtverwaltung zu erreichen. Die Führungskräfte sind
nahmen, die die Gesundheit der Beschäftigten fördern.
gefordert, durch ihre Initiative, Kommunikation und
Steuerung dazu beizutragen, alle Beteiligten gemäß
Führung gibt Rückhalt und Orientierung
ihren Möglichkeiten bestmöglich zusammenzuführen.
Bei der Bewältigung der gestellten Aufgaben gibt die
Nur gemeinsam können wir die Stadtverwaltung für
Führungskraft Orientierung und die erforderliche Un-
die Bürgerinnen und Bürger nach vorn bringen.
terstützung. Eine Führungskraft ist authentisch und
verlässlich in ihren Aussagen und ihrem Tun.
Führung trägt Verantwortung
Konflikte können ein erfolgreiches Zusammenarbeiten
für die Aufgabenerfüllung
stark beeinträchtigen. Führungskräfte wie Beschäftigte
Die Führungskräfte tragen Verantwortung für die Auf-
pflegen daher eine aktive und sachorientierte Kultur im
gabenerfüllung der ihnen übertragenen Bereiche. Sie
Umgang mit Fehlern, Kritik und Meinungsverschie-
setzen Ziele und sind verantwortlich für die Zielerrei-
denheiten. Bei Konflikten mit Außenstehenden stellen
chung.
sich die Führungskräfte vor die Beschäftigten. Mögliche Fehler werden intern besprochen und als Chance
Getroffene Entscheidungen setzen die Führungskräf-
gesehen, Verbesserungen zu initiieren.
te loyal um – denn nach außen treten wir einheitlich
Klare Absprachen und Zuständigkeiten können Miss-
auf. Wir werden trotz der Vielfalt der Aufgaben als eine
verständnisse verhindern. Führung sorgt für eindeu-
Stadtverwaltung wahrgenommen. Die Führungskräfte
tige Kompetenzzuordnungen auch im Hinblick auf die
unterstützen durch ihr Handeln und öffentliches Auf-
verschiedenen Führungsebenen.
treten dieses Bild.
Führung ist Motor für Innovation und Veränderung
Die Führungskräfte sind dafür verantwortlich, dass
In einer sich verändernden Welt müssen sich erfolgrei-
das Handeln ihres Bereiches auf Bürgerfreundlichkeit
che Organisationen ständig verändern und anpassen.
und Serviceorientierung ausgerichtet ist – denn dies
Die Führungskraft schafft ein Klima, in dem Beschäftig-
ist unser Selbstverständnis.
te eigene Ideen und Veränderungsvorschläge einbringen. Sie greift Anregungen der Beschäftigten auf und
Führung sucht das Gespräch
lässt sich auf eine gemeinsame Lösungserarbeitung ein.
Alle Beschäftigten bis hin zum Oberbürgermeister pfle-
Die Führungskraft ist selbst Initiator und Manager für
gen untereinander einen menschlichen, kollegialen
Veränderungen. Auch Leistungseinheiten übergreifen-
und offenen Umgang, der von gegenseitigem Vertrauen,
de Kooperationen werden unterstützt und initiiert.
Respekt und Wertschätzung geprägt ist. Gegenseitiges
52
Bei knappen Ressourcen übernimmt die Führungs-
ernsten Willen zur Einigung verhandelt und es werden
kraft die Verantwortung für Aufgabenkritik, Prozess-
Vorschläge für die Beilegung von Meinungsverschie-
optimierung, und Priorisierung.
denheiten unterbreitet.
Führung motiviert und fördert die Beschäftigten
So gibt es die sogenannten Quartalsgespräche mit
Motivierte Beschäftigte engagieren sich gern. Anerken-
dem Personalrat. Sie finden viermal jährlich zwischen
nung und Wertschätzung sind ebenso wichtig wie die
dem Stadtdirektor, den Büroleitungen des Geschäfts-
Förderung der Initiative und Kreativität. Die Führungs-
bereichs 4 und des Oberbürgermeisters, der Leitung
kraft delegiert und überlässt eigene Handlungs- und
der Personalverwaltung sowie den Vorsitzenden des
Entscheidungsfreiräume. Führung lobt und motiviert
Gesamt- und des Verwaltungspersonalrats statt und
Beschäftigte.
werden bereits zu Jahresbeginn terminiert. Bei Bedarf
werden anlassbezogen weitere Termine vereinbart. Der
Die Weiterentwicklung der Beschäftigten in der eige-
Oberbürgermeister und Vertreter seines Büros führen
nen Leistungseinheit aber auch darüber hinaus in der
ebenfalls regelmäßige Gespräche mit der Vorsitzenden
Gesamtverwaltung wird ausdrücklich gefördert. Wir
des Gesamtpersonalrates und dem Vorsitzenden des
fördern die Stärken unserer Beschäftigten, geben ihnen
Verwaltungspersonalrates.
neue Herausforderungen und setzen sie entsprechend
ihren Fähigkeiten und Erfahrungen optimal und anfor-
Die sogenannten Montags-Treffen mit Vertreter/innen
derungsgerecht ein.
des Haupt- und Personalamtes und des Personalrates
Im Sinne eines lebenslangen Lernens bei sich ständig
finden neben anderen festen Jour-fixe-Terminen zwi-
wandelnden Anforderungen wird Fort- und Weiterbil-
schen Personalratsvertreter/innen einerseits und Ver-
dung ausreichend Raum gegeben und unterstützt.
treter/innen der Aus- und Fortbildungsabteilung und
dem Gesundheitsmanagement andererseits mindes-
Durch eine engagierte Nachwuchsförderung legen wir
tens einmal pro Monat statt.
gemeinsam die Grundlagen für die Zukunft der Stadtverwaltung. Ausbildung hat für uns deshalb einen ho-
Der Personalrat ist darüber hinaus in verschiedenen
hen Stellenwert; Ausbilderinnen und Ausbilder werden
Gremien, Projekt- und Arbeitsgruppen vertreten.
optimal unterstützt und wertgeschätzt.
Auf diese Weise wurden verschiedene unternehmensweite Regelwerke wie z.B. die Einführung des elektronischen Zeiterfassungssystems Atoss oder das Betrieb-
2. ZUSAMMENARBEIT MIT DEM PERSONALRAT
liche Gesundheitsmanagement und zahlreiche andere
Dienstvereinbarungen gemeinsam installiert, die das
Bei der Stadt Wuppertal gibt es eine vertrauensvolle
gedeihliche Zusammenleben in der Stadtverwaltung
Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und dem
regeln.
Personalrat. Wesentliche und prägende unternehmensweite Regelungen sind auf diese Weise gemeinsam auf
Aufgrund der großen Bedeutung für die Zusammen-
den Weg gebracht worden.
arbeit sollen die folgenden Dienstvereinbarungen hier
besonders hervorgehoben werden:
Die Rolle des Personalrates ist im Landespersonalver-
Dienstvereinbarung zur Sicherung des sozialen Frie-
tretungsgesetz im Einzelnen festgelegt. Neben konkret
dens in Verbindung mit weiteren Maßnahmen zur
vorgegebenen Beteiligungsrechten (Mitbestimmung,
Haushaltskonsolidierung, Fortsetzung des Umbaus
Mitwirkung, Anhörung) besteht ein Recht auf frühzeiti-
der Verwaltung und der Umsetzung des Bündnisses
ge und umfassende Information vor Organisationsmaß-
für Arbeit
nahmen, die beteiligungspflichtige Maßnahmen zur
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/medien/
Folge haben. Letzteres ist konkret mit Leben zu füllen.
pdfs/DV_Sicherung_sozialer_Frieden.pdf
Um den regelmäßigen Austausch sicherzustellen, werden zwischen Verwaltung und Personalrat regelmä-
Dienstvereinbarung über das Betriebliche Gesund-
ßig auf verschiedenen Ebenen Gespräche geführt. Die
heitsmanagement (BGM) bei der Stadt Wuppertal
Gespräche sind geprägt von einer konstruktiven At-
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/medien/
mosphäre. Auch bei strittigen Fragen wird mit dem
pdfs/gesundheit_neu.pdf
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
53
Dienstvereinbarung zur Unterstützung eines partner-
Die Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten bei
schaftlichen Umgangs am Arbeitsplatz und fairer Be-
Auswahlverfahren, organisatorischen oder sozialen
wältigung von Konflikten zwischen der Stadt Wupper-
Maßnahmen (z.B. Organisationsverfügungen), arbeits-
tal und dem Gesamtpersonalrat der Stadt Wuppertal
rechtlichen und beamtenrechtlichen Maßnahmen (z.B.
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/medien/
Abmahnungen, Kündigungen), sowie beim Zugang zu
pdfs/mobbing.pdf
verwaltungsweiten Qualifizierungen (wie z.B. „Fit für
Führung“), stellt das Haupt- und Personalamt sicher.
Dienstvereinbarung über die alternierende häusliche
(Tele-)Arbeit bei der Stadtverwaltung Wuppertal
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/medien/
pdfs/DV-Telearbeit-2017.pdf
4. JAHRESGESPRÄCHE
!
Die Basis für eine guten Zusammenarbeit und Aufgabenerfüllung in der gesamten Stadtverwaltung ist eine
3. ZUSAMMENARBEIT MIT DER GLEICHSTELLUNGSSTELLE FÜR FRAU UND MANN
Kultur der regelmäßigen und offenen Kommunikation
zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden.
Die Anforderungen an die Aufgabenerfüllung sind
Die Gleichstellungsbeauftragte (oder ihre Vertreterinnen) unterstützen und beraten die Verwaltung im
Hinblick auf die Ziele des Landesgesetzes zur Gleich-
hoch durch
- den Anspruch der Verwaltung, für die Bürger dieser
Stadt bestmögliche Leistung abzuliefern,
stellung von Frauen und Männern NRW (§§ 17 ff. LGG
- sich immer wieder verändernde rechtliche Rahmen-
NRW) und sind bei allen personellen Maßnahmen zu
bedingungen,
beteiligen. Darunter fallen Stellenausschreibungen,
- die Umwälzungen der Digitalisierung,
Auswahlverfahren und Vorstellungsgespräche, Umset-
- die Herausforderungen des Personalabbaus und des
zungen, Höhergruppierungen, Kündigungen, Eltern-
demografischen Wandels
zeitregelungen genauso wie alle organisatorischen und
- und viele andere Einflüsse.
sozialen Maßnahmen wie z.B. Dienstanweisungen,
Dienstvereinbarungen, Organisationsveränderungen
oder das Thema Fortbildung.
Zur Zielerreichung wird regelmäßig ein Gleichstellungsplan mit Berichtsteil und Maßnahmen erstellt.
Die Gleichstellungsbeauftragte hat ein Widerspruchsrecht (§ 19 LGG NRW).
Hält die Gleichstellungsbeauftragte eine Maßnahme
Das erfordert im Gegenzug ein hohes Maß an Motivati-
für unvereinbar mit dem LGG NRW, anderen Vorschrif-
on, Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft der Mit-
ten zur Gleichstellung von Frau und Mann oder mit
arbeitenden, einhergehend mit eigener Zufriedenheit
dem Gleichstellungsplan, kann sie innerhalb einer
im Job durch Gestaltungs- und Entscheidungsspielräu-
Woche nach ihrer Unterrichtung der Maßnahme wi-
me, mit familiengerechten und gesundheitserhalten-
dersprechen. Die Dienststellenleitung (der/die Ober-
den Arbeitsbedingungen und persönlichen Weiterqua-
bürgermeister/in) entscheidet erneut über die Maß-
lifizierungsperspektiven und Karrierechancen.
nahme. Bis zur erneuten Entscheidung ist der Vollzug
der Maßnahme auszusetzen.
Das Gespräch zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden ist der Schlüssel zum Erfolg, wenn es im Aus-
Bei Projekten der Leistungseinheit, die sich organisato-
tausch gelingt, Potenziale für Veränderungen gemein-
risch auf die Beschäftigten auswirken, sollte die Gleich-
sam zu gestalten. Das strukturierte Jahresgespräch hat
stellungsbeauftragte frühzeitig eingebunden werden,
somit aus gutem Grund einen besonderen Stellenwert.
um von ihrer Beratungsfunktion Gebrauch machen
In einem breit angelegten Prozess unter Einbindung
zu können. Als Orientierung ist eine Checkliste entwi-
auch der zweiten und dritten Führungsebene hat der
ckelt worden, die als Grundlage für die Information der
Verwaltungsvorstand bereits im Sommer 2016 den
Gleichstellungsstelle genutzt werden kann.
„Leitfaden Jahresgespräche“ auf den Weg gebracht.
54
Neben der Alltagskommunikation und sogenannten
5. MITARBEITERFORUM
anlassbezogenen Gesprächen, ist mit dem Leitfaden
Jahresgespräche noch einmal verbindlich festgesetzt,
Seit dem Jahr 2013 findet einmal im Jahr, in der Regel
dass einmal im Jahr ein ausführliches Gespräch ge-
im Herbst, das zweieinhalbstündige Mitarbeiterforum
führt wird (Charakter einer Dienstanweisung). Der
der Stadt Wuppertal im Opernhaus statt. Dort stellt sich
Gesprächsleitfaden deckt viele Themenfelder ab, da-
die Verwaltungsspitze den Fragen der Mitarbeiterin-
runter:
nen und Mitarbeiter. Oberbürgermeister, Stadtdirektor
und Experten informieren über aktuelle Themen wie
Aufgaben und Arbeitssituation
beispielsweise Haushalt, Betriebliches Gesundheitsma-
Zusammenarbeit und Arbeitsumfeld
nagement, E-Government, strategische Raumplanung
Arbeitszufriedenheit und Identifikation
etc. Im Vorfeld (per E-Mail) und während der Veranstal-
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
tung gibt es die Gelegenheit, Fragen an den Oberbür-
Gesundheitsförderung
germeister und den Stadtdirektor zu stellen.
Verbesserungsvorschläge
Qualifikation und Förderung
Zielrichtung ist die gemeinsame Bestandsaufnahme
und die Ausrichtung auf die künftige Zusammenarbeit durch konkrete Vereinbarungen. Es besteht ausdrücklich Gelegenheit des Feedbacks der Führungskraft gegenüber dem Mitarbeiter/der Mitarbeiterin
und umgekehrt ist im Leitfaden angelegt, dass der/die
Mitarbeiter/in der Führungskraft eine Rückmeldung
gibt, ob eine weitergehende Unterstützung durch die
Führungskraft gewünscht bzw. eingefordert wird.
Der Verwaltungsvorstand wird einmal jährlich - beginnend für das Kalenderjahr 2017 - die Erfüllungsquote
der geführten Jahresgespräche abfragen. Darüber hi-
Mitarbeiterforum im Opernhaus
naus soll durch entsprechende Honorierung der flächendeckenden Durchführung der Jahresgespräche im
Diese „face-to-face“-Veranstaltung wird als wertschät-
Rahmen der Leistungsorientierten Bezahlung (LOB)
zende Maßnahme empfunden, weil der Oberbürger-
die Bedeutung dieses zentralen Personalentwicklungs-
meister persönlich einlädt. Die Veranstaltung wird von
instrumentes unterstrichen werden.
der Stabstelle interne Kommunikation im Haupt- und
Personalamt organisiert und moderiert. Da die Plät-
Links:
ze im Opernhaus begrenzt sind (750), wird das Mitar-
Leitfaden Jahresgespräche:
beiterforum seit 2015 live ins Intranet übertragen, so
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/personal-
dass die Kolleginnen und Kollegen die Veranstaltung
verwaltung/medien/pdfs/leitfaden_jahresgespaeche_
bequem am Rechner verfolgen können. Zukünftig ist
stadt_wuppertal_2016_finale_version__2_.pdf
geplant, dass der gesamte Verwaltungsvorstand sich
den Fragen der Mitarbeiter/innen stellt.
Notizen zum Jahresgespräch:
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/dienstvereinbarungen/personal/personalverwaltung.php.
6. FÜHRUNGSKRÄFTETREFFEN
media/718705/notizen_zum_jahresgespaech_25-
UND ABTEILUNGSLEITUNGSTREFFEN
05-2016-Endfassung.pdf
Der Oberbürgermeister lädt regelmäßig, ca. alle sechs
Wochen, die Leitungen der Geschäftsbereiche, Ressorts,
Ämter, Stadt- und Eigenbetriebe und Geschäftsbereichsbüros, die Vorsitzenden des Gesamtpersonalrates und
der Teilpersonalräte und die Schwerbehindertenvertre-
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
55
tung zu den Führungskräftetreffen ein. Die Sitzungen
waltung es als wichtig an, diese Zielgruppe regelmäßig
dauern in der Regel eineinhalb Stunden. Zu Schwer-
einzuladen, um Informationsverluste zu vermeiden
punktthemen, beispielsweise Haushaltsplanung, Per-
und gerade diese Führungskräfte, die eine sogenannte
sonalentwicklung, finden halbtägige Workshops außer-
Sandwichposition haben, wertzuschätzen.
halb des Rathauses statt.
Mitarbeiterforum, Führungskräftetreffen und die Abteilungs- und Teamleitungstreffen werden von der
Stabstelle interne Kommunikation beim Haupt- und
Personalamt organisiert und anlassbezogen auch moderiert.
7. WILLKOMMENSKULTUR /
BEGRÜßUNGSMAPPEN
Ein wichtiger Baustein der Personalentwicklung ist die
Begrüßung und Einarbeitung der neuen Kolleginnen
und Kollegen. Diese sollen sich bei der Stadtverwaltung
wohlfühlen und sich möglichst schnell auf am Arbeitsplatz orientieren.
Es ist bei der Stadt Wuppertal gute Sitte, dass OberbürFührungskräftetagung in Bonn
germeister und Stadtdirektor die neuen Auszubildenden willkommen heißen. Dann folgen die Begrüßungs-
Im Jahr 2016 hat zum ersten Mal seit langer Zeit wieder
und Ausbildungswoche.
eine zweitägige Führungskräftetagung mit Übernach-
Neue Kolleginnen und Kollegen werden in ihren Leis-
tung außerhalb Wuppertals (Bonn) stattgefunden. Diese
tungseinheiten von den Führungskräften begrüßt.
wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Auch für Mitarbeiter/innen, die nach längerer Beur-
als ausgesprochen konstruktiv und effektiv angesehen,
laubung wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, gibt
weil man außerhalb des Alltagsgeschäfts sich intensiv
es ein verwaltungsweites Wiedereinstiegsmanagement
mit diversen Themen beschäftigen konnte. Eine solche
(vgl. Kapitel XIII. „Vereinbarkeit von Beruf und Fami-
zweitägige Tagung soll zukünftig alle zwei Jahre statt-
lie“).
finden, also demnächst wieder in 2018.
Die Führungskräftetreffen haben neben der reinen In-
Begrüßungsmappe für Mitarbeiter/innen
formation zunehmend auch den Charakter von echten
Die Personalverwaltung hat vor ein paar Jahren einen
Arbeitstreffen entwickelt, bei denen viele Themen und
Rahmen für eine Begrüßungsmappe für neue Mitar-
Projekte des Organisations- und Personalentwicklungs-
beiter/innen zur Verfügung gestellt, der jeweils in der
konzeptes, zum Beispiel die Maßnahmen zum demo-
Leistungseinheit ergänzt und dann zur Begrüßung
grafischen Wandel, der Leitfaden Jahresgespräche u.a.,
überreicht wird. Die dezentral anzupassende „Muster-
gemeinsam erarbeitet werden und in die Geschäftsbe-
Begrüßungsmappe“ ist neben der persönlichen Betreu-
reiche rückgekoppelt werden.
ung durch Paten, neben den Einarbeitungskonzepten
der Leistungseinheiten und den vielfältigen Informa-
Im Jahr 2014 fand das erste Abteilungs- und Team-
tionsmöglichkeiten des Intranets (KGSt Portal, Beck-
leitungstreffen statt, zu dem der Oberbürgermeister
online, etc.) eine gute Hilfestellung für ein schnelles
seit 2015 regelmäßig zweimal im Jahr die sogenannte
Einarbeiten und Einleben in der Verwaltung.
zweite Führungsriege (mit Führungs- oder führungsun-
Auch eine Checkliste gehört dazu, mit Dingen, an die
terstützenden Aufgaben) einlädt. Die Themen werden
die Leistungseinheiten denken sollten, wenn sie neue
vorbereitet und Unterlagen im Vorfeld verschickt, weil
Kolleginnen und Kollegen bekommen, damit sie sich
wegen der großen Teilnehmerzahl (ca. 140 Teilnehmer/
bei der Stadt Wuppertal willkommen fühlen.
innen) dieser Austausch mit den Führungskräften keinen Arbeitscharakter hat. Jedoch sieht die Stadtver-
56
VORBEREITUNG AUF DIE ARBEIT ALS FÜHRUNGSKRAFT
Done
l
to do
Vorstellung bei Amtsleitung/Ressortleitung/
Stadtbetriebsleitung/Dezernenten/OB?
l
Kontaktaufnahme zur Vorgängerin/zum Vorgänger
l
Übergabeinterviews mit der Vorgängerin/dem
Vorgänger anhand des „Leitfadens Wissenstransfer“
l
Vor dem ersten Arbeitstag ggf. Kontaktaufnahme zur
Jede Stellenbesetzung - egal ob intern oder extern - ist
untergeordneten Führungsebenen
ein Neuanfang. An die Stelle vertrauter Verhältnisse
(Bsp. Übernahme der Abteilungsleitung und es gibt
treten neue Aufgaben und oftmals ein ganz anderes
eine Teamleitungsebene oder eine Stellvertretung)
Arbeitsumfeld. Damit sind Unsicherheiten, aber auch
viele Chancen, sowohl für den aufnehmenden Bereich,
als auch für die neue Mitarbeiterin/den neuen Mitar-
beiter verbunden.
!
l
Vor dem ersten Arbeitstag Kontaktaufnahme
zum Ressortmanagement /ggf. Geschäftszimmer
l
Vor Antritt sollte man möglichst genau wissen,
Begrüßungsmappe für Führungskräfte
welche Kommunikationsstruktur bisher gelebt wurde
Eine Gruppe von Führungskräften ist dabei, eine ge-
(Besprechungsturnus und Zusammensetzungen,
zielt auf den Neustart einer Führungskraft ausgerich-
auch die Frage: wer schrieb bisher das Protokoll etc.)
tete Begrüßungsmappe zu erstellen. Enthalten ist ein
großer Themenstrauß: Es findet sich z.B. hilfreiches
Informationsmaterial wie eine Stichwortsammlung für
wichtige allgemeine verwaltungsinterne Regelungen.
Zur Vermeidung von Anfängerfehlern gibt es eine aus-
führliche Zusammenstellung der Rechte und Pflichten
im Zusammenhang mit den verschiedenen Aufgaben-
trägern wie Personalrat, Gleichstellungsstelle, Schwer-
behindertenvertretung, Datenschutzbeauftragter, Zen-
trale Revision oder Rechnungsprüfungsamt. Es gibt
jede Menge Tipps und Tricks, auf die die erfahrenen
Führungskräfte hinweisen und eine wertvolle To-doListe für die ersten Schritte in der neuen Funktion.
l
Einführung in neue Funktion durch übergeordnete
Führungskraft (Beschäftigtenversammlung)
l
Vorbereitung auf die Vorstellung der eigenen Ziele
und Akzente
l
Einstand und Gespräche zum Kennenlernen
l
Kenntnis ungeschriebener Regeln und Rituale
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Die Nachwuchsführungskraft kann sich schlau ma-
57
7. Aktive Vernetzung neuer externer Führungskräfte
chen in punkto Audit, Gesundheitsmanagement und
Arbeitssicherheit und findet z.B. alle Ansprechpartner/
Für extern eingestellte Ressort-, Amts- und Stadtbe-
innen für Verfahrenszugriffe.
triebsleitungen ist es eine besondere Herausforderung, sich neu in der Stadtverwaltung zu orientieren.
Vielleicht ist es auch für einen breiteren Personen-
Bisher oblag es den einzelnen Leistungseinheiten
kreis i.R. des Wissensmanagements interessant, dass
bzw. der neuen Führungskraft selbst, Kennenlern-
die Verfahren und die jeweils zuständigen Bereiche
und Orientierungstermine zu organisieren. Dieses
hier einmal komplett gelistet sind (Ansprechpartner/
soll künftig in einem Konzept aufgegriffen werden
innen für das ATOSS- Verfahren der Zeitwirtschaft,
mit der Zielrichtung, dass zunächst für jede neue,
für den Formularserver auch für neue Formularideen,
extern eingestellte Führungskraft der ersten Füh-
die LOB Personaldatenbank, die virtuelle Verwaltung,
rungsebene in dem ersten Jahr ein festes Gerüst von
das Bestellsystem SAP Cat, das Ratsinformationssystem
Kennenlerngesprächen vorgesehen ist. Es soll aus-
Session, die Vergabeplattform und schließlich auch der
drücklich eine Orientierung über den Tellerrand des
für Massenpost durch die Zentraldruckerei beworbene
eigenen Zuständigkeitskreises ermöglicht werden,
Zentraldruck).
um einerseits Verwaltungsabläufe besser verstehen
zu können, und sich andererseits aber auch mit den
Führungskräfte, die zu Beginn auf alle Möglichkeiten
Führungskräften schneller zu vernetzen. Es wird
und Ansprechpartner/innen hingewiesen werden,
noch auszugestalten sein, ob diese Form der Will-
finden sich sicher schneller zurecht und können für
kommenskultur mit dem Thema Mentoring und
ihre Veränderungsideen auf einen Pool von Experten
dem Thema Führungskräftezirkel verknüpft werden
zurückgreifen. Abgerundet wird die Begrüßungsmap-
kann.
pe durch den Interview-Leitfaden für den Führungswechsel, der in der Arbeitsgruppe Wissensmanagement
erarbeitet wird.
Die Begrüßungsmappe ist eine große Chance für gute
Übergänge bei den vielen Führungswechseln, die in
den nächsten Jahren anstehen. Alle Führungskräfte
sind aufgefordert mit dazu beizutragen, dass dieses Instrument mit Leben gefüllt wird und so seine Wirkung
entfalten kann.
Die Übergabe der Begrüßungsmappe soll in einem angemessenen Rahmen erfolgen, um auf diese Weise auch
die Wertschätzung gegenüber der neuen Führungskraft
zum Ausdruck zu bringen. Sobald die Inhalte abschließend feststehen, wird das Haupt- und Personalamt ein
geeignetes Ritual abstimmen.
58
9. STABSTELLE FÜR INTERNE
UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION
Seit Mai 2016 gibt es beim Haupt- und Personalamt
die Stabstelle interne Unternehmenskommunikation,
die von Alexandra Szlagowski wahrgenommen wird.
Frau Szlagowski hat bereits zuvor mit Stundenanteilen beim Presseamt und beim Geschäftsbereich 4 im
Bereich der internen Kommunikation gearbeitet. Sie
ist sowohl dem Oberbürgermeister als auch der Leitung des Haupt- und Personalamtes zugeordnet. Diese
organisatorische Anbindung sorgt für eine enge Verzahnung der Themen und Projekte der Personalentwicklung und der internen Unternehmenskommunikation.
Von hier wird der zielgruppenspezifische (Führungskräfte und Mitarbeiter/innen) Informationsfluss gesteuert und koordiniert:
Face-to-face: Führungskräftetreffen, Abteilungs- und
Teamleitungstreffen, Mitarbeiterforum,
digital: Führungskräfte-Infos, Intranet-Meldungen,
Newsletter für Beurlaubte
Die interne Unternehmenskommunikation ist eng in
die verwaltungsweiten aktuellen Projekte wie Betriebliches Gesundheitsmanagement, Audit berufundfamilie,
E-Government, Verwaltungsmodernisierung, Bürgerbeteiligung etc. eingebunden, um so bei der Kommunikation zu beraten und zu unterstützen (Zeitplan, Inhalte, Moderation von Veranstaltungen etc.). Außerdem ist
eine Vernetzung zur externen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sichergestellt.
Bei der internen Unternehmenskommunikation liegt
die redaktionelle Verantwortung für das Intranet als
Hauptkommunikationsmedium. Sie ist erste Ansprechpartnerin für die Mitarbeiter/innen und Führungskräfte
bei der internen Kommunikation.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
59
A: X: LEISTUNG UND MOTIVATION
1. DIENSTVEREINBARUNG LEISTUNGSORIENTIERTE BEZAHLUNG
Das System der leistungsorientierten Bezahlung (LOB) gemäß § 18 TVöD wird in der Stadtverwaltung Wuppertal
seit dem 1.1.2008 auf der Grundlage der abgeschlossenen Dienstvereinbarung vom Juni 2007 umgesetzt. Damit
sollten ein Leistungsanreiz geschafft und besonderes Engagement belohnt werden.
Aber: Das bisherige System hat sich (nicht nur in Wuppertal) nicht bewährt. Mitarbeiter/innen und Führungskräfte
sind unzufrieden. Es erfolgt keine Differenzierung. 98% der Beschäftigten erreichen die volle Punktzahl. Außerdem
ist das System mit Zielvereinbarungen, LOB-Gesprächen und Plausibilitätskontrolle zu aufwändig.
Tarifrechtlich können wir LOB nicht wieder abschaffen. Das System sollte deshalb vereinfacht, LOB als Steuerungsinstrument erhalten und die tariflichen Vorgaben eingehalten werden.
Ab 1.1.2018 wird es ein neues Bewertungssystem geben, das zunächst auf ein Jahr begrenzt ist, um Erfahrungen
zu sammeln.
Die Neuerungen im Überblick:
Die Verdoppelung der Punktzahl in der bisherigen Systematik bei der Verwirklichung von VV-Zielen entfällt.
Es soll künftig zwei Zielfelder geben, die jeweils mit 50% gewichtet werden: Mit dem ersten Zielfeld wird die Bedeutung der Jahresgespräche hervorgehoben. In dem zweiten Zielfeld ist entweder wie bisher ein individuelles Ziel
möglich, oder die Auswahl aus einem feststehenden Katalog.
1. Zielfeld: Jahresgespräche
2. Zielfeld: Individuelles Ziel oder
Standardziel aus dem Auswahlkatalog
Beschreibung
Der Leitfaden Jahresgespräche sieht vor,
Hier kann entweder ein
dass jährlich zwischen MA und
- individuelles Ziel (auch Vorjahresziele
Führungskraft ein Jahresgespräch zu
und Teamziele sind hier möglich) oder
führen ist.
- ein Standardziel aus dem Katalog
vereinbart werden.
Gewichtung
50% 50%
Bewertungs-
0 (nicht geführt) oder 3 Punkte (geführt),
Individuelles Ziel:
merkmale
bei FK: 3 Punkte, wenn alle oder
1 Punkt für….
mind. 25 Gespräche
2 Punkte für…
(bei großer Führungsspanne) geführt
3 Punkte für…
Ziel aus dem Katalog:
0 Punkte: nicht erfüllt
3 Punkte: erfüllt
60
Bei den individuellen Zielen ist auch eine Kopie eines Vorjahreszieles oder Teamzieles möglich.
Die Katalogziele sind angelehnt an die 7 strategischen Ziele der Organisations- und Personalentwicklung, die der
Verwaltungsvorstand beschlossen hat, u.a.:
• Betreuung von Auszubildenden/Praktikanten,
• Einarbeitung neuer MA,
• Mitwirkung bei der Stadt als attraktiver Arbeitgeber,
• Mitarbeit im dezentralen Steuerungsgremium für das BGM,
• Krankheits-/Elternzeitvertretung …
Im Erprobungsjahr soll versucht werden, die Liste der mit dem Personalrat vereinbarten Katalogziele weiter zu
vervollständigen.
Link: Leistungsorientiertes Entgelt:
http://www.wuppertal-intra.de/arbeitsplatz/lob/102370100000261702.php
2. BETRIEBLICHES VORSCHLAGSWESEN
Das betriebliche Vorschlagswesen (BVW) ist ein mitarbeitereinbeziehendes Optimierungssystem mit dem Ziel, das
Ideenpotenzial aller Mitarbeiter (nicht nur das der Führungskräfte) in einer Organisation zu nutzen.
Im Rahmen des betrieblichen Vorschlagswesens bei der Stadt Wuppertal können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge einreichen und erhalten unter bestimmten Voraussetzungen einen Teil der dadurch
erzielten Einsparungen als Prämie ausgeschüttet.
Die Verbesserungsvorschläge sollen insbesondere darauf ausgerichtet sein:
• die Einnahmen zu erhöhen sowie Sach- und Personalkosten zu reduzieren,
• die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit zu erhöhen,
• die Arbeitsabläufe zu vereinfachen und zu beschleunigen,
• die Arbeitsplätze funktions- und mitarbeitergerechter zu gestalten,
• die Arbeitssicherheit und den Unfallschutz wirksam zu verbessern,
• umweltfreundlichere Arbeitslösungen aufzuzeigen,
• durch den Einsatz maschineller und anderer technischer Hilfsmittel (z. B. Intranet/Internet) oder durch die
bessere Ausnutzung vorhandener Einrichtungen (aus wirtschaftlicher Sicht) die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.
Voraussetzung für die Prämierung eines Verbesserungsvorschlages ist, dass er umgesetzt wird. Neben Geldprämien
kann das Engagement der Ideengeber durch Gewährung von Freizeit, individuell erwünschte Fortbildung oder
Sachprämien gewürdigt werden.
Bedauerlicher Weise liegt die Beteiligungsquote der Mitarbeiter/innen der Stadt Wuppertal zurzeit – wie auch
in anderen Städten – unter 1 %. Ein Projektteam bestehend aus Beschäftigten des Gesamtpersonalrates und der
Organisationsabteilung hat mit der Neukonzipierung des Betrieblichen Vorschlagswesens bei der Stadt Wuppertal
begonnen. Ein Ergebnis steht jedoch noch aus.
Link: Betriebliches Vorschlagswesen:
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/vorschlagswesen/vorschlagswesen.php
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
61
3. BEURTEILUNGSWESEN
Beurteilungen sind eine wichtige Informationsquelle für die Personalführung. Für die Beschäftigten sind sie
gleichzeitig Antrieb zu Motivation und Leistungssteigerung. Die Beurteilungen erfolgen seit vielen Jahren nach
den Richtlinien über die dienstliche Beurteilung der Beamten und Angestellten der Stadtverwaltung Wuppertal
(Beurteilungsrichtlinien), wobei zwischen Beamtinnen und Beamten einerseits und Angestellten andererseits
differenziert wird. Während erstere alle drei Jahre der sogenannten Regelbeurteilung unterliegen und weitere
anlassbezogene Beurteilungen hinzutreten können, unterliegen Angestellte keiner Regelbeurteilung. Angestellte
werden auf eigene Initiative oder aber z.B. auf Initiative des Haupt- und Personalamtes im Falle einer Bewerbung
auf eine andere Stelle anlassbezogen beurteilt.
Der Beurteilungsbogen sieht eine Differenzierung zwischen insgesamt 5 Notenstufen vor.
Das Sollprofil ist für die Einzelkompetenzen in den sechs großen Bewertungskategorien (Fachkenntnisse, Arbeitsverhalten, Intellektuelle Fähigkeiten, Persönlichkeitsaspekte, Sozialverhalten, Führungsverhalten) jeweils konkret
beschrieben, um eine möglichst objektive und gleiche Einschätzung durch die Führungskräfte zu erreichen. Die
Rubrik „Einfallsreichtum“ in der Bewertungskategorie Arbeitsverhalten wird z.B. umschrieben mit:“ Fähigkeit,
durch neue Betrachtungsweise Verbesserungen anzuregen und eigene Ideen einzubringen.“
Aufgrund der besonderen Bedeutung der Ausbildertätigkeit, wird das Engagement auf diesem Feld nunmehr
gesondert abgefragt.
Die Beurteilungen werden als Informationsquelle bei Auswahlverfahren hinzugezogen. Die Stadtverwaltung führt
keine Beförderungslisten wie es u.a. Landesbehörden tun, sondern schreibt konkrete Stellen aus. Vergleichbar
beurteilte Beschäftigte werden zu einem Auswahlverfahren, bei höherwertigen Stellen zu einem AC-Verfahren
eingeladen. In diesen Auswahlverfahren punktet ein Auswahlgremium anhand des festgelegten Anforderungskorridors, so dass am Ende diejenige oder derjenige, der die besten Voraussetzungen mitbringt, in die ausgeschriebene
Stelle eingewiesen wird.
Zwischen Verwaltung und Personalrat besteht Einigkeit, dass das Beurteilungswesen weiter entwickelt werden
sollte. Die Erfahrungen der aktuellen Umstellung des Beurteilungswesens im Jobcenter sollen abgewartet und
einbezogen werden.
62
A: XI. WISSENSMANAGEMENT
Organisation bleibt. Nur so können sich Nachfolger/
1. ÜBERLAPPENDE EINARBEITUNG
arbeiten und können Führungskräfte schneller in ihre
Rolle finden.
innen ohne Fehler und Doppelarbeiten schneller ein-
Die Verwaltung hat in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen damit gemacht, bei Wechseln singulärer Wis-
Der strukturierte Wissenstransfer bietet die Chance der
sensträger überlappende Stellenwiederbesetzungen zu
bewussten Reflexion über Aufgabenzuschnitte und Op-
vereinbaren. Vor diesem Hintergrund soll im Rahmen
timierungsbedarfe. Auf diese Weise verringert er nicht
der Zielvereinbarungsgespräche gezielt auf die Gesamt-
nur die Risiken des demografischen Wandels, sondern
fluktuation einer Leistungseinheit geschaut werden,
leistet auch einen Beitrag zur Qualitätssicherung und
um weit im Vorfeld die Fälle zu lokalisieren, für die
zur Veränderungsbereitschaft der Verwaltung.
eine überlappende Besetzung unerlässlich erscheint.
Da die Sicherstellung des Wissenstransfers nicht im-
Das Wissensmanagement ist sehr umfassend zu sehen
mer auf diese Weise sichergestellt werden kann, sind
und geht weit über den beschriebenen Teilaspekt des
weitere Lösungsansätze bis hin zu einem umfassenden
Wissenstransfers bei Ausscheiden singulärer Wissens-
Wissensmanagementkonzeptes erforderlich. Zum Wis-
träger hinaus. Ein umfassendes Wissensmanagement
senstransfer wird im nächsten Kapitel vorgestellt, was
erfordert die lernende Organisation. Neben dem Wis-
bereits Gestalt annimmt.
senstransfer, ist die Wissensmehrung, d.h. das lebenslange Lernen, und ist die Wissensteilung als permanenter Prozess zu implementieren.
2. WISSENSTRANSFER
!
Der Einstieg in das Thema ist geschafft. Jetzt müssen
Die Fluktuation bei den Führungskräften aber auch
weitere konzeptionelle Schritte folgen. In einem nächs-
bei den zahlreichen Expertenkräften stellt die Verwal-
ten Schritt wird die AG Wissensmanagement auswer-
tung vor enorme Herausforderungen im Bereich des
ten, welche Formen der Wissensdatenbanken bereits
Wissenstransfers. Die Arbeitsgruppe Wissensmanage-
in der Verwaltung existieren, um die Ausrichtung der
ment hat in einer ersten Arbeitsphase einen Interview-
Digitalisierungsprozesse der Verwaltung mit diesem
Leitfaden für Führungswechsel erarbeitet, der sowohl
Blickwinkel mit zu begleiten.
bei überlappender Stellenbesetzung als auch bei Übergängen mit Vakanzen helfen kann, das Wissen in einem
strukturierten Prozess abzufragen und weiterzugeben.
Daneben sind zwei Piloten für einen extern moderierten Wissenstransfer-Prozess bei konkret anstehenden
Führungswechseln auf den Weg gebracht, die im Herbst
2017 ausgewertet werden, um den erarbeiteten Interview-Leitfaden in ein Konzept einbetten zu können.
Themenfelder des erstellten Interview-Leitfadens für
Führungswechsel sind:
• Blick auf das Tätigkeitsfeld
• Wichtige Informationen für die Mitarbeiterführung
• Erläuterung der technikunterstützten Büroorganisation
• Struktur der Papierablage
• Fristen und Termine
• Kommunikationsstruktur und Kontakte
• Ungeschriebene Regeln/Tipps/ Erfahrungen
Die Bedeutung des Wissenstransfers liegt auf der Hand:
Der Mensch geht in den Ruhestand, aber die Organisation muss gewährleisten, dass sein Wissen in der
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
63
A:
XII. GLEICHSTELLUNG
Die Stadt Wuppertal erstellt – in der Federführung durch die Gleichstellungsbeauftragte - regelmäßig einen Gleichstellungsplan (früher: Frauenförderplan), in dem Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern bei
der Stadt Wuppertal veröffentlicht werden. Dieser Gleichstellungsplan wird als separates Dokument veröffentlicht.
Im vorliegenden Personalentwicklungskonzept werden lediglich die Grundlagen für den Gleichstellungsplan
beschrieben.
1. ZAHLEN ZUR GLEICHSTELLUNG
Im Jahr 2016 zählt die Stadtverwaltung Wuppertal inklusive der Eigenbetriebe 4.960 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Frauenanteil liegt mit 2.882 Mitarbeiterinnen bei rund 58 Prozent. Bei Betrachtung der vollzeitäquivalenten Stellen verschiebt sich das Bild bereits ein wenig. Von 4.507 vollzeitäquivalenten Stellen sind rund
55 Prozent weiblich (2.468).
Abb. 26
Unterteilt man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederum in Tarifbeschäftigte und Beamtinnen/Beamte
verschiebt sich die Verteilung von Männern und Frauen ins Gegenteil. Von 3.999 Tarifbeschäftigten sind 2.519
weibliche Beschäftigte; das macht einen Frauenanteil von rund 63 Prozent. Von 961 Beamtinnen/Beamten sind
363 weiblich; der Frauenanteil schrumpft hier auf gerade mal rund 38 Prozent.
Abb. 27
64
1.367 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Teilzeit. Das sind rund 28 Prozent aller 4.960 Beschäftigten.
Der Frauenanteil an den Teilzeitbeschäftigten ist hier erwartungsgemäß hoch und beträgt rund 91 Prozent (1.244).
Der Frauenanteil liegt mit 2.882 Mitarbeiterinnen bei rund 58 Prozent wie bereits beschrieben. Rund 47 Prozent
der weiblichen Beschäftigten arbeiten in Teilzeit! Lediglich rund 6 Prozent der männlichen Beschäftigten (2.078
Mitarbeiter, 42 Prozent gesamt) wählen eine Teilzeitbeschäftigung. Es gibt bei der Stadtverwaltung viele Modelle
der Arbeitszeitgestaltung. Möglich sind sowohl geringe Wochenarbeitszeiten, die Hälfte der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit oder auch vollzeitnahe Arbeitszeitgestaltungen, je nach dienstlichen Belangen bzw. privaten
Erfordernissen.
Abb. 28
2. FÜHRUNGSPOSITIONEN
2016 waren von 114 Führungskräften 40 Frauen. Das macht einen Frauenanteil von 35 Prozent in Führungspositionen. Die 5 Dezernate wurden ausschließlich von Männern geleitet. Abgesehen von den Dezernatsleitungen ist
insgesamt ein positiver Trend zu verzeichnen.
Hinweis: Die Zahlen zu Führungspositionen beinhalten nicht die Eigenbetriebe und haben als Grundlage die
5 Dezernate aus 2016. Die in der Fluktuationsanalyse dargestellte Anzahl der Führungskräfte von insgesamt
120 beinhalten auch Geschäftsbereichsbüroleitungen. Für die Berechnung der Führungskräfte im Gleichstellungsplan werden diese nicht berücksichtigt.
Abb. 29
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
65
Abb. 30
3. ZIELE DES GEICHSTELLUNGSPLANS
Ein an Gleichstellung orientiertes Verwaltungshandeln setzt an folgenden Grundsätzen an:
1. In den Bereichen, in denen das Geschlechterverhältnis nicht ausgewogen ist, ist es das Ziel der Stadtverwaltung
Wuppertal in Zukunft ein paritätisches Verhältnis von Frauen und Männern zu erreichen.
2. Um als Dienstleister für die Bürger/innen und als attraktiver Arbeitgeber fungieren zu können, muss den Beschäftigten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Pflege ermöglicht werden.
3. Um nach innen und außen die an Gleichstellung orientierte Personalpolitik deutlich zu machen, wird sowohl auf
die Anwendung der geschlechtergerechten Sprache nach innen und außen als auch auf die Vermeidung von Diskriminierung und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz geachtet.
4. Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen ist eine umfangreiche Datenanalyse. Die Analyse der geschlechtsspezifischen Daten ergibt weiterhin das Vorliegen einer Unterrepräsentanz von Frauen insbesondere im höheren Dienst
und in Führungspositionen und ihre Überrepräsentanz im Rahmen von Teilzeitarbeit. Gleichzeitig ergibt sich eine
Unterrepräsentanz von Männern in Teilzeitarbeit und in den unteren Gehalts- und Besoldungsgruppen.
5. Um eine möglichst paritätische Verteilung von Frauen und Männern in allen Bereichen der Stadtverwaltung und in
den Eigenbetrieben zu erreichen, werden dezidierte Maßnahmen im Gleichstellungsplan vorgeschlagen. Die Maßnahmen beziehen sich auf die Themen Karrierechancen von Frauen und die Öffnung von „frauentypischen“ Berufen für
junge Männer und die Öffnung von „männertypischen“ Berufen für junge Frauen. Die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie/Pflege für beide Geschlechter wird im Rahmen des Audit berufundfamilie als eigenständiger Maßnahmenkatalog
weiterverfolgt. Die Maßnahmen beziehen sich auch auf die Ansprache von Frauen und Männern / Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern in Formularen und Veröffentlichungen und auf die Vermeidung von Diskriminierung und sexueller
Belästigung am Arbeitsplatz. Die Weiterentwicklung des Gremienberichtes wurde ebenfalls als eigenständige Maßnahme
aufgenommen. Die Maßnahmen zur Veröffentlichung des Gleichstellungsplanes dienen dazu, die Stadt Wuppertal als
attraktiven Arbeitgeber mit Vorbildfunktion zu präsentieren.
Konkrete Umsetzung der Ziele des Gleichstellungsplans:
Die Ziele des Gleichstellungsplans können nur umgesetzt werden, wenn das Thema Gleichstellung in den jeweiligen
Prozessen implementiert ist und auch institutionell dafür gesorgt ist, dass es mitgedacht wird.
• Organisationsveränderungen als ein Mittel zur Erreichung der Zielwerte
Organisationsveränderungen wirken in unterschiedlicher Weise auf die Beschäftigungssituation von Frauen und Männern und somit auf die Erreichbarkeit der Ziele des Gleichstellungsplanes. Beispielweise kann die „Verschlankung“
von Strukturen und Straffung von Abläufen zu mehr Eigenverantwortung oder Gestaltungsmöglichkeiten führen. Sie
kann aber auch zum Abbau von Frauenarbeitsplätzen oder zur Verringerung der Zahl der Beförderungsstellen und
Aufstiegschancen von Frauen oder Männern führen.
66
Der Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen, die Vermeidung struktureller Benachteiligung und die Umsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern kommt vor dem Hintergrund der Fluktuation innerhalb der
Verwaltung eine besondere Bedeutung zu.
Ein „Controlling“ von Organisationsveränderungen hinsichtlich ihrer jeweiligen Auswirkung auf die Geschlechter ist
unerlässlich. Den Organisationsverfügungen ist deshalb eine gesonderte Ausweisung der Auswirkungen auf Frauen
und Männer beizufügen (siehe Gender-Checkliste).
• Stellenausschreibungen und Besetzungsverfahren
Durch die absehbare Fluktuation ergeben sich neue Chancen hinsichtlich der paritätischen Geschlechterverteilung in
der Stadtverwaltung Wuppertal.
Da insbesondere im Bereich der Führungspositionen Frauen unterrepräsentiert sind, ist die Frauenförderung hier
besonders wichtig. Für mehr Frauen in Führung soll im Rahmen des Gleichstellungsplanes und des Konzeptes für
Personal- und Organisationsentwicklung Maßnahmen erarbeitet werden. Ein erster Baustein ist die Erweiterung des
Angebotes der Kommunalen Fortbildung durch niederschwellige Angebote für Frauen, die sich zunächst mit dem
Thema Führung auseinandersetzen möchten (vgl. auch unter Fortentwicklung „Fit für Führung“, Workshop „Mein
Führungspotenzial entdecken“).
• Zielwerte
In der ersten und zweiten Führungsebene beträgt die Zielmarke bis 2021 50 Prozent.
In den Bereichen, in denen noch keine paritätische Verteilung von Männern und Frauen realisiert werden konnte, soll
eine schrittweise Erhöhung des unterrepräsentierten Geschlechts um jeweils 2 Prozent im Abstand von 3 Jahren bis zum
Zielwert 50 Prozent erfolgen. Ist die Zielquote von 50 Prozent erreicht, wird bei den Tarifbeschäftigten eine Zielquote
analog des Frauenanteils in der Verwaltung von 63 Prozent angestrebt.
• Ausbildung
Die Darstellung der neu eingestellten Auszubildenden in den letzten vier Jahren macht deutlich, dass es nach wie vor
Ausbildungsberufe gibt, die von einem Geschlecht besonders bevorzugt werden. Hier werden spezielle – geschlechtsspezifische – Maßnahmen ergriffen, um den Männeranteil in typischen „Frauenberufen“ und den Frauenanteil in
typischen „Männerberufen“ zu erhöhen.
• Transparenz bei der Besetzung von Gremien
Das Landesgleichstellungsgesetz schreibt die Besetzung von wesentlichen Gremien mit einem Mindest-Frauenanteil von
40 Prozent vor. Hierzu sind Verfahrensweisen, wie die Entsendung von mindestens 40 Prozent Frauen oder die alternierende Benennung von Frauen und Männern, wenn nur eine Position besetzt wird, Teil des Landesgleichstellungsgesetzes.
Die Stadt Wuppertal veröffentlicht einmal pro Ratsperiode einen Gremienbericht, in dem die Daten zu Beginn der
neuen Ratsperiode erhoben und den Ratsgremien zur Kenntnis gegeben werden.
• Vermeidung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
Regelungen zur Vermeidung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sind Bestandteil des Frauenförder- bzw. Gleichstellungsplans. Durch das Antidiskriminierungsgesetz ist die Notwendigkeit von Regelungen zum Schutz der Beschäftigten
erneut hervorgehoben worden. Deshalb wurden innerhalb der Verwaltung folgende Maßnahmen ergriffen:
• Handlungsmöglichkeiten gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz sowohl innerhalb als auch außerhalb der Verwaltungen zu veröffentlichen und umzusetzen.
• Aspekte zum Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, zu den Vorgaben des Landesgleichstellungsgesetzes
und des Gleichstellungsplanes in die allgemeinen Schulungsmaßnahmen für (angehende) Führungskräfte zu integrieren.
• Im Rahmen der Schulungen für Führungskräfte ebenfalls auf die Vorgaben des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes zur Prävention von Diskriminierung von Mitarbeiter/innen aufgrund ihres Alters, ihrer ethnischen Zugehörigkeit,
ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts hinzuweisen und auf die Zuständigkeit der AGG-Beschwerdestelle
aufmerksam zu machen.
Mit der Verwaltungsspitze ist abgestimmt, dass die Maßnahmen, die es gegen sexuelle Belästigung bei der Verwaltung
gibt, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Führungskräften transparent gemacht werden.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
67
A: XIII. VEREINBARKEIT VON BERUF
UND FAMILIE
sitioniert sich die Stadtverwaltung (Kernverwaltung
1. AUDIT BERUFUNDFAMILIE
beide Geschlechter nach innen und nach außen.
Die Stadt Wuppertal lässt sich regelmäßig als familien-
Im vorliegenden Konzept für Personal- und Organisati-
orientiertes Unternehmen im Rahmen des Audit be-
onsentwicklung werden erste Ergebnisse der laufenden
rufundfamilie zertifizieren. Mit der Zertifizierung ist
Zertifizierungsperiode aufgegriffen.
und die Eigenbetriebe GMW und KIJU) als attraktiver
Arbeitgeber für unterschiedliche Generationen und
die Definition von Zielen und Maßnahmen verbunden,
die in einer eigenen Zielvereinbarung veröffentlicht
Der Familienbegriff orientiert sich an der Vielfalt der
werden. Neben dem „Gleichstellungsplan“ werden in
Lebenssituationen der Mitarbeiterinnen und Mitar-
den Zielvereinbarungen zum „Audit berufundfamilie“
beiter. Familie ist da, wo Verantwortung für andere
Ziele und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und
Menschen übernommen wird, insbesondere im Hin-
Familie/Pflege sowie einer an Gleichstellung orientier-
blick auf Erziehung, Betreuung und Pflege. Dabei ist
ten Personalpolitik veröffentlicht.
der Leitgedanke, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen,
Die Umsetzung der Ziele im Rahmen des Audit beru-
wenn sie ihr Familien- und Privatleben mit dem Beruf
fundfamilie ist für die Jahre 2017 – 2020 vereinbart.
in Einklang bringen.
Die Ziele und Maßnahmen greifen die Handlungsfelder
Arbeitszeit, Arbeitsort, Information und Kommunika-
Hierbei geht es nicht nur um diejenigen, die (zur Zeit)
tion, Führung, Personalentwicklung und Service für
Familie, Pflege und Beruf miteinander vereinbaren
Familien auf. Der Zertifizierungsstelle ist jährlich ein
(müssen), sondern auch um diejenigen, die eine aus-
Bericht über die Umsetzung vorzulegen.
gewogene Balance zwischen Beruf und Privatleben
anstreben.
Als strategisches Ziel soll das Audit durch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Pflege eine wichtige Vo-
Link:
raussetzung dafür bieten, dass Mitarbeiterinnen und
http://www.wuppertal-intra.de/beruf-und-familie
Mitarbeiter die Leistungsfähigkeit der Verwaltung als
Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt
Wuppertal sicherstellen können.
Mit dem Audit berufundfamilie
werden die vorhandenen vielfältigen
Möglichkeiten zur Unterstützung
der Vereinbarkeit von Beruf und
Familie/Pflege zu einer familien- und
lebensphasenbewussten Personalpolitik
strategisch und konzeptionell
weiterentwickelt.
Dabei geht es konkret um die Systematisierung, die
Weiterentwicklung und den Ausbau von Rahmenbedingungen und Maßnahmen. Es soll Transparenz geschaffen werden über vorhandene und neue Lösungen.
Darüber hinaus soll die Akzeptanz für die Thematik
vor dem Hintergrund betrieblicher Erfordernisse und
damit letztendlich eine familien- und lebensphasenbewusste Arbeitskultur erreicht werden. Damit po-
68
2. WIEDEREINSTIEGSMANAGEMENT
!
gehen dahin, dass insbesondere Mütter schneller in
den Beruf zurückkehren. Diese aus Arbeitgebersicht
Mit einem Leitfaden für werdende Mütter und Väter –
positiv zu sehende Entwicklung ist durch eine gute
der im Audit berufundfamilie erarbeitet wurde – wird
Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen,
der berufliche Wiedereinstieg nach der Elternzeit noch
auch um Überlastungsrisiken durch die Doppelbela-
besser als bisher vorbereitet und begleitet. Für Arbeitge-
stung abzufedern.
ber und Arbeitnehmer/in ist es wichtig, sich frühzeitig
Gedanken zu machen, wie die familiär bedingte Aus-
Es bleibt weiter eine große Aufgabe, vor allem Müttern,
zeit in die berufliche Karriere bei der Stadt Wuppertal
aber auch Vätern während der ersten Jahre der Fami-
eingebettet werden kann. Neue Angebote wie der News-
lienphase eine persönliche Weiterentwicklung auch
letter für Mütter und Väter in Elternzeit oder auch die
im Rahmen einer Teilzeittätigkeit zu ermöglichen. Die
Vermittlung von Kinderbetreuungsplätzen sind in dem
Verwaltung, vertreten durch die jeweils zuständige
Leitfaden genauso aufgeführt wie ausführliche Infor-
Leistungseinheit und das Haupt- und Personalamt ist
mationen zu finanziellen und rechtlichen Aspekten
aufgefordert, Anreize zu bieten, dass Teilzeitkräfte in
bei Mutterschutz und Elternzeit. Führungskraft wie
der Familiensituation lebensphasenorientiert Stunden
Mitarbeitende bekommen den informativen Leitfaden
aufstocken können.
mit den bisher schon verschickten Schreiben zum Mutterschutz durch das Haupt- und Personalamt übersandt
und erhalten auf diese Weise auch den Anstoß, sich mittels des angehängten Gesprächsleitfadens umfassend
über die nächsten Schritte auszutauschen.
Noch während der Schwangerschaft und deutlich vor
dem Eintritt in den Mutterschutz und Beginn der
Elternzeit kann die werdende Mutter/der werdende
Vater in einem Gespräch zur Rückkehrplanung unverbindlich die eigenen Überlegungen für den späteren
beruflichen Wiedereinstieg ansprechen. In der Regel
wird die unmittelbar vorgesetzte Führungskraft dieses Gespräch führen. Daneben besteht aber auch die
Möglichkeit, sich an einen zentralen Ansprechpartner
im Haupt- und Personalamt zu wenden, um denkbare
familiäre Eckdaten zu hinterlegen, die den Personaleinsatz nach der Rückkehr erleichtern können.
Die neue Dienstanweisung zur Regelung der Stellenbesetzungsverfahren sieht jetzt vor, dass für Rückkehrer/
innen die eigene Stelle bis maximal 6 Monate nach dem
Ende der Mutterschutzzeit festgehalten wird, wenn
nicht dienstliche Belange entgegenstehen. Auch die
Rückkehr in Teilzeit auf die bisherige Stelle ist bei einer solchen kurzfristigen Rückkehr ausdrücklich kein
Hindernis, sofern nicht z.B. räumliche Gegebenheiten
unüberwindbare Hindernisse darstellen. Die Zusage
gilt für alle Berufsgruppen mit Ausnahme der Erzieher/
innen und Kinderpfleger/innen im Stadtbetrieb 202.
Auch dies wird im Leitfaden erläutert.
Mit dem Leitfaden für werdende Mütter und Väter wird
die bisher schon gelebte Begleitung durch die Arbeitgeberin intensiviert. Die Erfahrungen der letzten Jahre
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
3. KINDERBETREUUNG
!
69
sächlich die kurze Vorlaufzeit vermutet. Es gab viele
Interessenten, die dank der internen Informationsof-
Im Rahmen der Ziele und Maßnahmen für das Zertifi-
fensive auch an Tageseltern oder in andere Einrichtun-
kat des Audit berufundfamilie bei der Stadtverwaltung
gen vermittelt werden konnten.
Wuppertal ist die Notwendigkeit einer ausreichenden
Der Stadtbetrieb Tageseinrichtungen für Kinder (202)
Kinderbetreuung für die Beschäftigten der Stadtver-
berät Kolleginnen und Kollegen frühzeitig hinsichtlich
waltung als ein wesentliches Thema behandelt worden.
der Möglichkeiten einer wohnort- oder arbeitsortnahen
Die Stadt ist im Rahmen des demografischen Wandels
Kinderbetreuung. Es werden weiterhin Informationen
in der Konkurrenz mit anderen Unternehmen am
rund um das Thema Kinderbetreuung zur Verfügung
Arbeitsmarkt darauf angewiesen, qualifizierte Mitar-
gestellt (Tagesbetreuung, Notfallbetreuung, Babysitter,
beiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und an die
Ferienbetreuung, Freizeitangebote usw.).
Stadtverwaltung zu binden.
Das aktive Beratungs- und Unterstützungsangebot des
Arbeitgebers wird von den Beschäftigten als sehr wert-
Vor diesem Hintergrund gibt es verschiedene Unterstüt-
schätzend wahrgenommen.
zungsangebote, unter anderem: den Beratungsservice
Die Verwaltungsleitung setzt sich daneben für einen
des Stadtbetriebs 202 mit Sonder-Sprechstunden für
zügigen Ausbau der Kinderbetreuungsmaßnahmen
städtische Beschäftigte (freitags, 8 bis 12 Uhr), Beleg-
in der Stadt (U3, schulpflichtige Kinder, Randzeiten-
plätze bei einer Tagesmutter, die Veröffentlichung von
betreuung) ein. Damit wird eine stärkere Partizipati-
Ferienbetreuungsangeboten und zusätzliche Angebote
on von Mitarbeiter/innen am vorhandenen Angebot
städtischer Leistungseinheiten.
ermöglicht und Engpässen in der Kinderbetreuung
entgegengewirkt.
Außerdem hat der Verwaltungsvorstand entschieden,
dass sich die Stadt bei nichtstädtischen Trägern von
Link:
Kinderbetreuungseinrichtungen erstmalig zum Kin-
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/
dergartenjahr 2017/2018 anteilig mit einem Zuschuss
berufundfamilie/betreuung/102370100000589362.php
an den Betriebskosten beteiligt, um im Gegenzug eine
begrenzte Anzahl von Betreuungsplätzen für städtische
Beschäftigte nach eigenen Kriterien belegen zu können.
Die Vergabe der reservierten Belegplätze erfolgt durch
ein transparentes Auswahlverfahren. Dadurch, dass die
Anzahl der Belegplätze begrenzt ist, sollten Eltern mit
entsprechendem Bedarf sich immer auch privat um
einen Betreuungsplatz bemühen.
Konkret gibt es:
• 4 Plätze in Barmen, in der Einrichtung des CVJM
(Wichlinghauser Straße 38 bis 40),
davon 2 Plätze U 3 mit Kindern ab 2 Jahren und 45
Wochenstunden und 2 Plätze U 2 mit Kindern ab 4
Monaten mit 35 Wochenstunden
• 2 Plätze in Elberfeld, in der Einrichtung Kinderland an der Hardt (Friedrich-Storck-Weg 22-24), für U
3 ab 2 Jahre mit 45 Wochenstunden
Zum 1.8.2017 konnten beide Plätze in Elberfeld, aber
nur zwei (ein U2 und ein U3-Platz) von vier Plätzen in
Barmen an städtische Beschäftigte vergeben werden.
Als Ursache für den mangelnden Bedarf wird haupt-
70
4. MOBILES ARBEITEN
!
• Die Dienstvereinbarung legt nunmehr verbindliche Teilnahmevoraussetzungen für Telearbeit fest. So
Schon seit 1997 verfolgen Verwaltung und Gesamt-
muss u.a. die Tätigkeit für Telearbeit geeignet sein und
personalrat das gemeinsame Ziel, sowohl im Interesse
der/die Beschäftigte muss die Selbstorganisation und
der Stadt als auch im Interesse der Beschäftigten, die
Selbstdisziplin mitbringen, die für Telearbeitsplätze
Arbeitsorganisation räumlich und zeitlich flexibler zu
erforderlich sind.
gestalten. Die neue Dienstvereinbarung eröffnet einen
• Zum Antrag auf Telearbeit ist ein Fragebogen zur
flexibleren Umgang und gibt den Rahmen vor, inner-
Gefährdungsbeurteilung für die außerbetriebliche
halb dessen Raum für individuelle Lösungen ist. Die-
Arbeitsstätte zu beantworten. Eine Überprüfung der
ser Aushandlungsprozess zwischen Führungskraft und
Situation vor Ort durch die Arbeitssicherheit entfällt
Mitarbeiter/in, aber auch dem gesamten Team ist ein
damit in der Regel.
Hauptanliegen des Audits berufundfamilie.
• Bei konkurrierenden Anträgen auf Einrichtung eines
Telearbeitsplatzes innerhalb einer Arbeitsgruppe, sol-
Abb. 31
len Beschäftigte bevorzugt werden, die einen sozialen
Grund vorweisen können.
• Ablehnungen von Telearbeit sind künftig nur möglich, wenn mindestens eine der Teilnahmevoraussetzungen nicht erfüllt wird.
• Die häusliche Arbeitszeit ist vom Grundsatz her nicht
an die Regelungen zum Gleitzeitrahmen und zur Kernarbeitszeit gebunden. Das heißt, die Arbeitszeit kann
im Rahmen der zu treffenden Vereinbarung frei verteilt
werden. Die Arbeitszeitgesetze sind dabei allerdings
zwingend einzuhalten (z.B. nicht länger als zehn Stunden, Ruhepause von min. elf Stunden, keine Arbeit an
Sonn- und Feiertagen).
• Es wird eine Schlichtungskommission eingerichtet,
die bei Streitigkeiten vermitteln und entscheiden soll,
sofern nicht Rechte der Personal- und Schwerbehindertenvertretungen betroffen sind
• Telearbeitsplätze werden längstens für drei Jahre ge-
Die Dienstvereinbarung ist ein wichtiger Schritt für
nehmigt, eine Verlängerung kann auf Antrag selbstver-
mehr Arbeitszufriedenheit und Flexibilität, aber auch
ständlich erfolgen.
ein wichtiges Signal im Wettbewerb als innovativer und
sozialer Arbeitgeber. Beschäftigte können möglicher-
Die Telearbeit bewegt sich immer in einem Spannungs-
weise früher aus Beurlaubungen zurückkehren oder
feld zwischen dem Wunsch, als Arbeitgeber vieles mög-
Kolleginnen und Kollegen sind auch in der Familien-
lich zu machen, und der Verpflichtung, als Dienstleis-
phase in der Lage, Arbeitszeit aufzustocken. Herausfor-
ter gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern optimale
derungen in Pflegesituationen lassen sich besser meis-
Leistung zu erbringen. Führungskräfte müssen im
tern und für alle gilt: Fahrtzeiten und Kosten werden
Team aushandeln, welche Kapazitäten für Telearbeit
gespart und die Umwelt wird geschont.
möglich sind, ohne dass es zu Kommunikationsproblemen kommt.
Hier ein Überblick über die Neuerungen der Dienstvereinbarung:
Die Neufassung der DV für Telearbeitsplätze ist ein
Meilenstein in Richtung mobiles Arbeiten. Hier hat in
• Die neue DV Telearbeit ist flexibler geworden: So soll
einem ersten Workshop der berührten Bereiche (Pro-
neben festen Wochentagen auch unregelmäßig stattfin-
jektgruppe Telearbeit, Projektgruppe Audit berufund-
dende Telearbeit ermöglicht werden. Darüber hinaus
familie und Projektgruppe E-Government) der Diskus-
können auch kurzfristige Bedarfe für Telearbeit reali-
sionsprozess bereits begonnen.
siert werden.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
71
A:
XIV. INTEGRATION
2. BERUFLICHE INTEGRATION
1. FÖRDERUNG DER INTERKULTURELLEN
Der demografische Wandel erfordert eine verstärkte
KOMPETENZ BEIM UMGANG
Ansprache aller Menschen in Wuppertal als poten-
MIT MIGRANTINNEN UND MIGRANTEN
zielle Mitarbeiter/innen, um als Verwaltung auch
VON MIGRANTINNEN UND MIGRANTEN
weiterhin kundenorientiert und bürgernah handeln
Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit Menschen
zu können. Dabei kommt der Stadtverwaltung als öf-
mit Respekt zu begegnen und dabei die mögliche Rele-
fentlicher Arbeitgeber eine besondere Bedeutung in
vanz von kulturellen und sozialen Hintergründen im
der Gewährung von Chancengleichheit zu. Unter den
Blick zu behalten. Zunächst geht es um den Umgang
Schulabgängerinnen/-abgängern sind vermehrt Men-
städtischer Beschäftigter mit Kundinnen und Kunden.
schen mit Zuwanderungshintergrund. Diese sind ein
Da es sich hierbei um eine innere Haltung handelt,
großes Potenzial zur Gewinnung neuer Mitarbeite-
müssen die persönlichen und fachlichen Kompetenzen
rinnen und Mitarbeiter. In diesem Sinne müssen die
weiterentwickelt werden. Angestrebt wird nicht die
Strategien der Personalgewinnung und -entwicklung
reine Wissensvermittlung, sondern der angemessene
entsprechend angepasst werden:
Umgang mit einer sich stetig wandelnden Kundschaft,
um professionell handeln zu können.
1. Menschen mit Zuwanderungshintergrund sollen
durch gezielte Ansprache für die Verwaltung inter-
So wurden u.a. bereits in der Vergangenheit von der
essiert werden. Hier sind entsprechende Formate zu
Kommunalen Fortbildung Sprachkurse und in enger
entwickeln.
Zusammenarbeit mit dem Ressort 204 „Zuwanderung
und Integration“ Seminare mit den Schwerpunkten
2. Darüber hinaus sind im Hinblick auf den Personen-
„Interkulturelle Kommunikation“, „Interkulturelles
kreis der Migrantinnen und Migranten – sowohl für
Konfliktmanagement“ und „Kunden/-innen aus mus-
den Ausbildungsbereich als auch bei den externen
limischen Herkunftsländern“ durchgeführt.
Einstellungen – Bewerbungsverfahren bzw. -akquise
entsprechend weiter zu entwickeln.
Um Interkulturelle Kompetenz organisationsweit zu
entwickeln, ist ein kontinuierliches integriertes Vor-
3. Führungskräfte werden für die interkulturelle Per-
gehen inklusive der Verknüpfung von Führungs- und
sonalentwicklung sensibilisiert, um so die Potenziale
Personalentwicklungsmaßnahmen notwendig. Einen
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Migrations-
neuen Beitrag leistet in diesem Zusammenhang das
hintergrund zu erkennen und diese bei der Entwick-
bereits schon an anderer Stelle beschriebene Programm
lung ihrer Potenziale zu unterstützen.
„Wuppertal goes Europe“ im Bereich Ausbildung.
Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 02.05.2016
die Verwaltung beauftragt, Möglichkeiten aufzuzeigen,
wie und in welchen Bereichen Praktikumsplätze für
Flüchtlinge bei der Stadt Wuppertal und ihren Eigenbetrieben und Mehrheitsgesellschaften angeboten werden
können.
Seit Sommer 2016 haben seitens der Ausbildungsleitung mehrere Gespräche mit verschiedenen Bereichen
der Verwaltung zur Klärung der Möglichkeiten stattgefunden.
72
Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) bei der
Kenntnisse für eine Ausbildung im deutschen Aus-
Stadt Wuppertal
bildungssystem noch nicht ganz ausreichen. Bei den
Als neues Instrument, Flüchtlinge im AsylBLG an den
neuen nationalen berufsbezogenen Sprachkursen sind
Spracherwerb und den Arbeitsmarkt heranzuführen,
keine Praktika mehr vorgesehen. Hier wird sehr schnell
wurden so genannte Flüchtlingsintegrationsmaßnah-
(innerhalb von 3 Monaten) von einem Sprachniveau
men (FIM) zugelassen.
zum nächsten geführt. Es bietet sich an, die vorgeschriebene Wartezeit zwischen zwei Kursen jeweils mit einem
Konkrete Ideen waren bereits im Bereich Grünflächen
vierwöchigen Praktikum zu nutzen.
und Forsten, Sport- und Bäderamt sowie der Feuerwehr
vorhanden und Umsetzungsaktivitäten auch teilweise
Weiteres Vorgehen:
schon gestartet.
Praktika sind dann zielführend und sinnvoll, wenn die
Personen ein ausreichendes Sprachlevel (am besten B1
Zwischenzeitlich konnten mit diesem Instrument erste
und besser) vorweisen können. Bei Bedarf steht das Res-
Erfahrungen bei gemeinnützigen Trägern gesammelt
sort 204 mit beiden Teams (204.37 und 204.34) beratend
werden. Sowohl die Beantragung als auch die Einrich-
zur Seite, um in entsprechend passgenaue Kurse zu
tung solcher Plätze sowie der laufende Maßnahmebe-
vermitteln. Die Zahlen der einschlägigen Sprachkurs-
trieb sind mit einem sehr hohen Verwaltungsaufwand
Absolventen steigen derzeit kontinuierlich und somit
verbunden. Eine besondere Schwierigkeit stellen im-
die Zahl derer, die Praktikumsplätze benötigen. Daher
mer wieder die sehr hohen Anforderungen an die Zu-
wird R 204 auf andere Leistungseinheiten und ansäs-
sätzlichkeit dar. Versuche, dennoch solche Anträge von
sige Unternehmen zugehen, um die Einrichtung von
städtischen Einrichtungen für die o.g. Ideen zu stellen,
Praktikumsstellen unterstützend zu begleiten.
scheiterten an der fehlenden Zustimmung des Personalrats, der die Zusätzlichkeit bezweifelt hat.
Praktika
Deutlich bessere Möglichkeiten bietet das Praktikum.
Praktika können bei der Stadtverwaltung Wuppertal relativ unbürokratisch und flexibel angeboten werden. Es
bedarf nur weniger formaler Schritte, damit ein Praktikum begonnen und durchgeführt werden kann. Je nach
Ressort, Abteilung und Arbeitsbereich sind Praktika
von ein paar Tagen, wenigen Wochen oder auch einigen Monaten denkbar und können in Absprache mit
dem jeweiligen Leistungsträger teils auch gefördert /
jedenfalls beratend unterstützt werden.
Der richtige Zeitpunkt für ein Praktikum
Ein idealer Zeitpunkt für Praktika ist ab einem Sprachlevel von B1 (laut europäischem Referenzrahmen
http://www.europaeischer-referenzrahmen.de/). Die
aktuellen so genannten ESF—Kurse, die von B1 nach
B2 bringen, enthalten die Möglichkeit, ein vierwöchiges Praktikum abzuleisten. Hier können sich die
Teilnehmer bereits recht gut verständigen und in den
meisten Arbeitsbereichen inhaltlich folgen sowie bereits vorhandene Kenntnisse zeigen, einbringen und
ausbauen. Zudem sind aufgrund der mit B2 auch im
Schriftsprachlichen erworbenen Kenntnisse dazu geeignet, bei Bedarf in berufsvorbereitende Maßnahmen
(EQ, BOJ etc.) einzumünden, sollten die schulischen
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
73
A:
XV. INKLUSION
Bei der Stadt Wuppertal stellt sich die Situation wie
1. PRAKTIKA UND AUSBILDUNGSMÖGLICHKEITEN
2016 gab es 3 Einsatzorte für Mitarbeitende einer sol-
FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN
chen Maßnahme, die durch die Firma Proviel betreut
folgt dar:
wurden:
Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertreterinnen und
Vertretern der Stadt, der IHK, der Arbeitsagentur, dem
• Aufsichtsdienst im Bereich des Grünen Zoos/ Junior
Beirat der Menschen mit Behinderung und der integ-
Zoos
rativen Schulen sondiert die Möglichkeiten der Ausbil-
• Aufsichtsdienst im Historischen Zentrum
dung von Menschen mit kognitiven Einschränkungen.
• Besetzung der Pforte im ehemaligen Versorgungsamt
Im Jahr 2016 gab es einen Praktikumsplatz für einen
Geplant ist der Einsatz von weiteren Personen in der
Menschen mit kognitiven Einschränkungen im Sozial-
kommunalen Erziehungsberatungsstelle/schulpsycho-
amt. Im August 2017 hat diese Person in Zusammenar-
logischen Beratung für das Einlassmanagement und
beit mit einem Ausbildungsträger, die Ausbildung zum
die Einrichtung von zwei halben Stellen im Bereich
Fachpraktiker für Bürokommunikation begonnen.
der Tageseinrichtungen für Kinder.
Weitere Plätze – auch im gewerblich-technischen
Das Haupt- und Personalamt hat hierzu ein verwal-
Bereich – sind angedacht.
tungseinheitliches Vertragswerk entwickelt.
2. BESCHÄFTIGUNGSANGEBOTE
3. ARBEITSPLATZGESTALTUNG
Die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinde-
Die Fürsorgestelle für Schwerbehinderte der Stadt
rung bei der Stadtverwaltung Wuppertal ist mit 8,45 %
Wuppertal kümmert sich um die behindertengerech-
im Vergleich zu anderen Städten gut.
te Ausstattung von Arbeitsplätzen bei Arbeitgebern im
Stadtgebiet aber auch bei der Stadt Wuppertal. Die Plät-
Betriebsintegrierte Arbeitsplätze (BiAPS )
Die Dienststellen der Verwaltung und die Eigenbetriebe
und Töchter der Stadt sind über die Möglichkeit der
Einstellung von BiAPS informiert.
Ein BiAP hat besondere Vorteile für Menschen mit Behinderung:
• individuelle Begleitung und Beratung durch die Integrationsassistentin und andere pädagogische Fachkräfte der Werkstätten direkt vor Ort im Unternehmen
• die Mitarbeiter/innen sind weiter über die Werkstätten versichert (Sozial-, Haft- und Unfallversicherung)
• ein Vertrag zwischen Unternehmen und den Werkstätten regelt das Gehalt
• individuelle Beratung und Hilfestellung bei der Suche
und Bewerbung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Bonner Werkstätten durch die Integrationsassistentin
• Möglichkeit für Mitarbeiter/innen, eigene Fähigkeiten und Grenzen realistisch ausprobieren und einschätzen zu können
ze werden aus Mitteln der Ausgleichsabgabe finanziert.
74
A:
XVI. GESUNDHEIT
Abb. 32
Abb. 32
Die Stabstelle Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit gibt seit 2015 jährlich einen umfassenden
Gesundheitsbericht heraus, der alle Aktivitäten und
Neuerungen beschreibt.
!
Die Fortentwicklung des seit vielen Jahren in Wuppertal bereits implementierten Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist eng zu verzahnen mit den Aktivitäten
des Personalmanagements.
Daher sollen die drei Säulen des neuen Modells auch
im Rahmen des Konzept für Personal- und Organisationsentwicklunges kurz vorgestellt werden:
1. Als Grundlage für das Betriebliche Gesundheitsmanagement gibt es eine verwaltungsweite Mitarbeiterbefragung. Diese findet allerdings nicht zeitgleich für alle,
sondern sukzessive verteilt auf vier Jahre statt. Grundlage ist der weltweit im Einsatz befindliche Fragebogen
ERSTE SÄULE: Unternehmensweite Befragung im
„Work Ability Index“ gemeinsam mit dem „Kurzfrage-
Turnus von vier Jahren
bogen zur Arbeitsfähigkeit“.
Nach einer Pilotphase soll das Betriebliche Gesundheitsmanagement in die Fläche wirken. In einem Tur-
2. Darüber hinaus gibt es ab 2017 ein zweites Stand-
nus von vier Jahren wird jährlich in bis zu 7 Leistungs-
bein, für das weitere Haushaltsmittel in Höhe von
einheiten eine Beschäftigtenbefragung durchgeführt.
insgesamt 100.000 Euro bereitgestellt werden. Dabei
Mit dem WAI (Work Ability Index) wird die eigene Ar-
werden umsetzungsorientierte, kurzfristige Projekte
beitsfähigkeit eingeschätzt und mit dem Kurzfragebo-
unterstützt. Realisiert werden vor allem Maßnahmen
gen zur Arbeitsanalyse (KFZA) werden Arbeitsplatz und
im Bereich Teambildung und Konfliktmanagement,
Arbeitsbedingungen beurteilt.
Deeskalationstraining und Gewaltprävention sowie
Führungscoaching.
Die Ergebnisse werden anonym erfasst und ausgewertet
und dann den Führungskräften und den Beschäftig-
3. Die bisherigen unternehmensweiten Gesundheitsak-
ten in der Leistungseinheit vorgestellt. Im Anschluss
tionen (z.B. Schwebebahn-Lauf) für die Beschäftigten
daran setzt sich ein dezentrales Steuerungsgremium
werden fortgeführt und ausgedehnt, da sie weithin auf
mit den Handlungsbedarfen auseinander. Der Ar-
positives Echo stoßen und zur gesundheitsfördernden
beitsschutzausschuss tagt künftig zweimal im Jahr als
Unternehmenskultur beitragen.
„Gesundheitsausschuss“, dann unter dem Vorsitz des
Stadtdirektors Dr. Johannes Slawig. Alle Leistungseinheiten, in denen die Befragung durchgeführt wurde,
sind eingeladen, im Gesundheitsausschuss über die
Aktivitäten und auch Bedarfe zu berichten. Für den
strukturierten BGM-Prozess nach den Befragungen
stehen zentrale Mittel zur Verfügung, wenn im Einzelfall z.B. auch der Bedarf einer externen Unterstützung
angezeigt erscheint.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
75
ZWEITE SÄULE: Kurzfristige gesundheitsfördernde
Gesundheitsbericht 2016
Maßnahmen
Im Gesundheitsbericht 2016 geht es vor allem um das
Fortbildungen zum Thema Ergonomie, Teambildung,
flächendeckende Konzept für das Betriebliche Gesund-
Konfliktmanagement, Führungskräftecoaching, Ge-
heitsmanagement, das 2016 erarbeitet und abgestimmt
waltprävention und Deeskalationstraining für einzelne
wurde. Das zentrale BGM-Team wurde personell und fi-
Leistungseinheiten werden über die Kommunale Fort-
nanziell verstärkt. Zum ersten Mal konnten die Fehlzei-
bildung (KoFo) organisiert. Diese mussten in der Ver-
ten für das Jahr 2016 mit Hilfe von ATOSS ausgewertet
gangenheit aus eigenen Fortbildungsmitteln bedient
werden - einfacher und genauer als mit dem bisherigen
werden. Jetzt ist nur noch ein Anteil von 1/4 der Kosten
System. Und endlich auch mit der gleichen Methodik
von der Leistungseinheit (dezentrales Fortbildungsbud-
wie bei der Auswertung des Städtetages. 2015 betrug
get) zu erbringen. Alle Leistungseinheiten - mit Aus-
der Krankenstand in der Gesamtverwaltung 9,93% - im
nahme derjenigen Ressorts, Stadtbetriebe und Ämter,
Vergleich zum Durchschnitt des Städtetages mit 6,73%.
in denen zeitgleich in dem gleichen Kalenderjahr der
2016 ist nach der Umstellung ein Wert von „nur noch“
Befragungsprozess (Säule 1 BGM-Prozess) durchgeführt
7,32% zu verzeichnen (Fehlzeiten Städtetag 2016: 6,83%,
wird - können Bedarfe gegenüber der Kommunalen
bei Städten gleicher Größenordnung: 7,21%).
Fortbildung anmelden und abhängig zur VK-Stärke einen bestimmten Höchstbetrag aus zentralen Mitteln
Dies ist jedoch überhaupt kein Grund zur Entwarnung:
bekommen. Mehr Mittel können nur im Einzelfall zur
Der Krankenstand ist uneingeschränkt besorgniserre-
Verfügung gestellt werden.
gend. Daher müssen weitere Anstrengungen unternehmen werden. Daher ist die Fortentwicklung des Betrieb-
Für einzelne Bereiche, die als gefährdet angesehen wer-
lichen Gesundheitsmanagements richtig und wichtig
den, sind die Deeskalationstrainings kostenfrei. Ein
und hat für die Verwaltungsleitung weiterhin einen
individuelles Führungscoaching von maximal fünf
großen Stellenwert. Daran hat sich nichts geändert.
Stunden wird ebenfalls zentral finanziert.
Der Gesundheitsbericht 2016 kann hier heruntergelaDRITTE SÄULE: Unternehmensweite Gesundheits-
den werden:
aktionen
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/gesund-
Unternehmensweite Wettbewerbe wie der Schwebe-
heitsmanagement/102370100000785932.php
bahn-Lauf oder der Tappa-Gehwettbewerb, Aktionen
wie „Stühle rücken“ wurden in der Vergangenheit
bereits durchgeführt. Zukünftig soll es diese unternehmensweiten Aktionen weiterhin geben und neue
Formate anlassbezogen ausprobiert werden.
Die Aktion „Stühle rücken“ hat deutlich gemacht, dass
die Beschäftigten es als sehr wertschätzend empfinden,
wenn sich der Arbeitgeber zum Thema Ergonomie engagiert. Das Angebot der Kommunalen Fortbildung,
sich am eigenen Arbeitsplatz durch eine Physiotherapeutin beraten zu lassen, wird seitdem noch intensiver
genutzt. Die notwendige kontinuierliche Verbesserung
im Bereich der Büroausstattung, wird mit aufgestocktem Budget fortgesetzt. Die Technikausstattung wird
ebenfalls durch die Digitalisierung noch stärker als bisher in den Fokus rücken.
76
B:
ORGANISATIONSENTWICKLUNG
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
B:
I. ORGANIGRAMM
Abb. 33
77
78
B:
II. STEUERUNG DURCH ZIELE
UND KENNZAHLEN
Ziele und Kennzahlen dienen der Zielerreichung der
Kommune insgesamt, aber auch einzelnen Ebenen oder
auch ausgelagerten Bereichen wie z.B. Eigenbetrieben.
Insbesondere Kennzahlen haben aber auch Grenzen.
1. UNTERNEHMENSZIELE
Sie zeigen nicht „gut“ oder „schlecht“ an. Viele Leistun-
DES VERWALTUNGSVORSTANDES
gen in einer Verwaltung lassen sich einfach nicht physikalisch exakt in Meter, Liter oder Kilogramm messen.
Der Verwaltungsvorstand hat im Februar 2017 sieben
Eine Kennzahlenerhebung bietet nicht zwingend und
strategische Ziele der Organisations- und Personalent-
automatisch die bestmögliche Informationsgrundlage
wicklung beschlossen, die am Anfang des Konzept für
„auf Knopfdruck.“ Trotz Technikunterstützung und
Personal- und Organisationsentwicklunges beschrie-
Institutionalisierung von Informationsflüssen wird
ben sind.
Kommunikation nicht entbehrlich.
Gem. § 4 Gemeindehaushaltsverordnung (GemHVO)
2. ERWEITERTE ZIELVEREINBARUNGEN
dürfen Teilpläne nach Produktbereichen, Produktgruppen/Produkten oder nach den örtlichen Verantwor-
Seit dem Haushaltsplan 2010/2011 sind Ziele und
tungsbereichen aufgestellt werden. In allen drei Fällen
Kennzahlen Controllinginstrumente bei der Stadt
sollen Ziele und Kennzahlen zur Messung der Zieler-
Wuppertal. Sie geben darüber Auskunft, welche Leis-
reichung beschrieben werden. Ziele werden zwischen
tungen und Wirkungen innerhalb der kommunalen
Rat und Verwaltung abgestimmt. Gem. §12 GemHVO
Aufgabenerfüllung erbracht werden. Dem Konzept der
sollen für die gemeindliche Aufgabenerfüllung pro-
Stadt Wuppertal liegt im Wesentlichen das Modell der
duktorientierte Ziele festgelegt sowie Kennzahlen
KGSt zugrunde.
zur Zielerreichung bestimmt werden. Diese Ziele und
Kennzahlen sollen zur Grundlage der Gestaltung der
Ziele und Kennzahlen dienen der Steuerungsunter-
Planung, Steuerung und Erfolgskontrolle des jährlichen
stützung. Sie bringen Sachverhalte auf den Punkt und
Haushalts gemacht werden.
objektivieren sie:
Ziele sind in der Zukunft liegende Soll-Größen, die in
über die Zeit:
einem bestimmten Zeitraum zu erreichen sind.
„Gibt es auffällige Veränderungen zu den Vorjahren?
Sind wir besser geworden? Wie ist der Trend?“
Checkliste:
Ziele müssen SMART sein:
mit anderen (Benchmarking):
„Wie sind wir im Vergleich zu anderen? Wie entwickeln
• Spezifisch, konkret und präzise formuliert
wir uns im Vergleich mit anderen? (Fallen wir zurück,
• Messbar
holen wir auf?)“
• Anspruchsvoll und handlungsleitend
• Realistisch und erreichbar
mit Soll-Werten (Plan-Werten):
• Terminiert
„Haben wir unsere Ziele erreicht? Wie ist die voraussichtliche Entwicklung?“
Darüber hinaus sollen Ziele möglichst positiv formuliert werden.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Kennzahlen bilden in einer Zahl verdichtete, steuerungsrelevante Informationen zu Sachverhalten ab
(z.B. Ergebnisse, Wirkungen, Strukturen, Qualitäten,
Kosten etc.), die mit einem gesetzten Ziel erreicht werden sollen. Sachverhalte werden also numerisch anstatt
nur verbal beschrieben.
Checkliste:
Kennzahlen müssen
• steuerungsrelevant,
• zielbezogen,
• beeinflussbar,
• vergleichbar,
• adressatengerecht,
• dauerhaft verfügbar und
• ökonomisch erhebbar sein.
Link zu den erweiterten Zielvereinbarungen:
http://www.wuppertal-intra.de/anwendungen/
anwendungen/nkf/102370100000261847.php
79
80
B:
III. WESENTLICHE PROJEKTE
Transparenz und eine gute Kommunikation von Beginn an sind in diesem mehrjährigen Prozess unerlässlich, ebenso die Einbindung des Personalrats.
1. VERWALTUNGSMODERNISIERUNG
Personal und Organisation:
Der demografische Wandel führt zu einem Perso-
Aufgrund des demografischen Wandels ist es schwierig,
nalmangel, wie die Fluktuationsanalysen (Kapitel A:
zeitnah und adäquat Stellen zu besetzen. Viele neue
I. Demografische Entwicklung) belegen: Rund 46% der
Verwaltungskräfte und Fachkräfte werden nicht die
heutigen Belegschaft werden die Stadtverwaltung bis
Berufserfahrung ersetzen, die die Pensionäre mit in
zum Jahr 2026 verlassen. Die Digitalisierung kann ei-
den Ruhestand nehmen. Auf der anderen Seite verfü-
nen nennenswerten Beitrag dazu leisten, diesen Perso-
gen sie aber über eine viel größere Technik- und Medi-
nalmangel aufzufangen, erleichtert Arbeitsabläufe für
enkompetenz und haben auch die Erwartung, dass ein
die Mitarbeiter/innen und macht die Verwaltung so
Arbeitgeber sich hier innovativ aufstellt. Diese Nach-
effizienter. Die Digitalisierung und der demografische
wuchskräfte benötigen wegen der mangelnden Routi-
Wandel sind nicht aufzuhalten. Die Frage ist nicht, ob
ne mehr Zeit für die Bearbeitung, sehen sich darüber
die Stadtverwaltung diesen Wandel annimmt, sondern
hinaus in vielen Bereichen mit Aufgabenmehrungen
wie sie ihn individuell für sich und die Mitarbeiter/-in-
konfrontiert, so dass hier zwingend eine Entlastung
nen gestalten kann. Damit folgt die Stadt keiner Mode-
zu erzielen ist.
erscheinung, sondern sie übernimmt Verantwortung
für die Mitarbeiter/-innen und stellt sich zukunftsfähig
Telearbeit und Mobile Arbeit stellen Führungskräfte
auf.
vor neue Herausforderungen: Sie müssen auf Distanz
führen. Nicht die Anwesenheit der Mitarbeiter/innen
Hinzu kommen absehbare Veränderungen in den
ist entscheidend, sondern die Arbeitsergebnisse.
Geschäftsprozessen und gesetzlichen Bestimmungen
(Meldewesen, Kfz-Zulassungen u.a.), Forderungen der
Für die Mitarbeiter/innen wird es entscheidend sein,
Bürger/innen an E-Government (Open Data, Online-
selbstverantwortlich an den eigenen Ergebnissen und
Transaktionen u.a.) und geänderte gesellschaftliche
am erforderlichen Umfeld mitzuwirken (autonomeres
Anforderungen der Mitarbeiter/innen an die Verein-
Arbeiten).
barkeit von Familie und Beruf, flexibles Arbeiten und
Technikunterstützung.
Die Kommunikation ändert sich. Womöglich ergibt sich
Schulungsbedarf für die Erhöhung der Kompetenzen
Die Chancen der Digitalisierung müssen genutzt wer-
im persönlichen Dialog und über digitale Medien.
den, um den Personalmangel aufzufangen, die Arbeits-
Mit Digitalisierung wird es auch notwendig werden, die
erledigung für die Mitarbeiter/-innen so einfach wie
heutige Organisation anzupassen und dort wo nötig zu
möglich zu machen, Kosten zu sparen und die Qualität
verändern. Die dezentrale Organisationsstruktur muss
zu sichern.
eng mit den zentralen Ämtern 402 – Amt für Informationstechnik und 404 – Haupt- und Personalamt verzahnt
Viele bisher getrennt voneinander bearbeitete Themen
und abgestimmt werden.
werden deshalb nun in einem gemeinsamen, verwaltungsweiten Veränderungsprozess „Verwaltungsmo-
Der bisherige Personalabbau hat in vielen Bereichen
dernisierung“ zu einer Gesamtstrategie zusammenge-
dazu geführt, dass durch Prozessoptimierungen und
führt: Personal und Organisation, Digitalisierung und
auch durch Priorisierung bei den zu bewältigenden
E-Government, Raum- und Ressourcen, Wirtschaftlich-
Aufgaben Abläufe verändert und effektiver gestaltet
keit.
wurden. In der dezentral aufgestellten Organisation
haben sich viele Leistungseinheiten in dem eng gesteck-
Zur Umsetzung ist eine Projektstruktur erforderlich,
ten finanziellen und personellen Rahmen engagiert,
die diese unterschiedlichen Themen zusammenführt
um die Digitalisierung ihrer Prozesse voranzubringen.
und alle Geschäftsbereiche beteiligt.
Auf diese Weise sind Bestpractice- Beispiele entstanden,
von denen andere profitieren sollten, so dass hier ein
Querblick wichtig ist. Teilweise entstandene Insellö-
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
81
sungen müssen im Rahmen einer Gesamtstrategie mit
Leitgedanken der Digitalisierung für Verwaltung und
anderen Projekten vernetzt werden. Die Verwaltung
Politik sind:
benötigt möglichst medienbruchfreie digitale Prozesse.
Die Projekte daher sind zu bündeln und die Aktivitäten
• Eine / einheitliche Schnittstellen nach außen:
zusammenzuführen.
„One face to the customer“
• Stärkere Selbstbedienung durch Bürger /
Aus Bürgersicht sollen notwendige Behördengänge mi-
Wirtschaft: „24/7 Self-Service“
nimiert werden, indem Portallösungen etc. die ana-
• Einheitliche Prozesse für die Grundversorgung:
logen Prozesse mehr und mehr ablösen. Die Bürger/
Standards
innen sollen – wo es möglich ist – ihre Anträge und
• Aktive Interaktion mit Bürgern /
den Kontakt mit der Behörde von zu Hause oder mobil
Wirtschaft: Selektive Schlüsselprojekte
online erledigen können. Sollte dennoch ein Behördengang notwendig sein, ist dieser nach dem Lebenslagen-
Gleichzeitig ist die Verwaltungsdigitalisierung der ers-
prinzip (Umzug, Geburt eines Kindes, Eheschließung,
te Schritt zur Digitalisierung der Stadt Wuppertal als
Erbfall etc.) zu organisieren. Diese Bürgerorientierung
Ganzes. Denn nur so lassen sich innovative Ideen im
setzt voraus, dass viel mehr als in der Vergangenheit
Dialog und mit gegenseitiger Unterstützung von Stadt,
Leistungseinheiten übergreifend gearbeitet wird.
Bürgerschaft, Wirtschaft und Wissenschaft realisieren.
Diese Digitalisierungsstrategie muss nun weiter kon-
Dieser ganzheitliche Ansatz bedeutet, dass analoge Pro-
kretisiert werden. Dabei ist klar, dass sich durch die
zesse nicht 1:1 in die digitale Welt überführt werden
Digitalisierung mittel- bis langfristig Einsparungen
können. Ein neues, prozesshaftes Querdenken und
erzielen lassen. Diese müssen aber vorfinanziert wer-
ein neuer strategischer Gesamtblick sind erforderlich.
den. Das bedeutet, dass die Stadtverwaltung massiv
Das Amt für Informationstechnik und das Haupt- und
personell und finanziell in die Digitalisierung inves-
Personalamt werden sich verstärkt einbringen bei der
tieren wird, um möglichst schnelle Erfolge erzielen zu
Analyse der Prozesse der einzelnen Leistungseinhei-
können.
ten und bei der Entwicklung von Sollkonzepten, die
die Einbindung in die Gesamtstrategie mitdenken und
Hierbei wird nicht auf Piloten oder einzelne Vorreiter
die Synergien zu anderen Prozessen der Verwaltung
gesetzt, sondern in allen Bereichen sollen spürbare Ent-
suchen.
lastungen für die Mitarbeiter/innen geschaffen werden,
beispielsweise durch den Zentraldruck und demnächst
Digitalisierung:
Die Digitalisierungsstrategie bis zum Jahr 2030 für die
Stadt Wuppertal ist parallel zum Konzept für Personal- und Organisationsentwicklung entwickelt worden.
Auch hier zeigt sich die Verzahnung der Themen: Die
Digitalisierungsstrategie beinhaltet die E-GovernmentStrategie; beide werden ermöglicht durch die IT-Strategie (technische Grundlagen).
Die Digitalisierung der Verwaltung ist die wesentliche
Basis zur Bewältigung des anstehenden Wandels. Auf
der einen Seite ist die Digitalisierung Ermöglicher, auf
der anderen Seite setzt sie umfassende Veränderungen
in allen Bereichen voraus, um die volle Wirkung entfalten zu können.
die Digitalisierung der Eingangspost.
82
E-Government
erfolgen, soweit datenschutzrechtliche Bedenken dem
In einer geschäftsbereichsübergreifenden Koordinie-
nicht entgegenstehen. Das Open Data-Portal ist seit dem
rungsgruppe wurde ein strategisches Grobkonzept zur
29.08.2016 produktiv. Gestartet wurde mit 27 Daten-
Umsetzung von E-Government in der Stadt Wuppertal
sätzen, inzwischen ist die Zahl auf 52 angewachsen.
entwickelt.
Entsprechend den Leitlinien zum Informationsfreiheitsgesetz, mit denen die Stadt den Umgang mit In-
Neben der konzeptionellen Arbeit haben parallel viele
formationsbegehren erleichtern und fördern möchte,
Aktivitäten stattgefunden:
soll mit dem Angebot ein weiterer Schritt in Richtung
Offenheit und Transparenz gegangen werden. Mit den
Digitalisierung von Geschäftsprozessen
Dateninteressenten im Stadtgebiet wurden Netzwerke
Es erfolgte eine strukturierte Abfrage zum Status quo
gebildet. Es gibt eine konstruktive Zusammenarbeit.
der Digitalisierung, der Digitalisierungs-Erfordernisse
aufgrund gesetzlicher Vorgaben und zum Digitalisie-
Social Media
rungs-Bedarf zwecks Prozessoptimierung. Die Ergeb-
Seit dem 07.03.2016 betreibt die Bürgerbeteiligung ei-
nisse liegen vor und werden derzeit aufbereitet. Sie
nen Twitterkanal. Nach erfolgreicher Pilotierungspha-
werden Grundlage für die nun folgende Priorisierung
se wurde auch durch die Abteilung E-Government am
der Maßnahmen sein.
07.12.2016 ein Twitterkanal OpenData Wuppertal eröff-
Zu einzelnen Maßnahmen wurden bereits die Prozesse
net. Unter der Federführung des Presseamtes wurde ein
aufgenommen, es wird an der Realisierung gearbeitet.
Strategiepapier „Social Media bei der Stadt Wuppertal“
Dazu gehören:
erstellt, eine Dienstanweisung zum Umgang mit Social
· Melderegisterauskunft
Media liegt im Entwurf bereits vor.
· Meldebescheinigung
· Halterauskunft
Internet-Relaunch
· Bewohnerparken
Der neue Internetauftritt wird eine moderne, interak-
· Gewerbean-, -um- und –abmeldung
tive Serviceplattform sein, in einem responsive Design,
· Sondernutzungserlaubnis
d.h. „mobile first“ geeignet für die inzwischen über-
· Führungszeugnis
wiegende Nutzung durch mobile Endgeräte wie Smart-
· Hundesteueranmeldung
phone und Tablets. Diese Serviceplattform wird sich
· Archivleistungen
durch ein integriertes Serviceportal und Bürgerkonten
auszeichnen, darüber hinaus eine Bürgerbeteiligungs-
Projekt digitaler Aktenplan
plattform beinhalten mit Interaktionskomponenten
Mit Beschluss des Lenkungsausschusses Prozess-
zur Durchführung von Umfragen/Votings und Kom-
optimierung und Aufgabenkritik (LA PO/AK) vom
munikation.
02.07.2015 hat die Verwaltung beschlossen, einen an
den Produkthaushalt orientierten Aktenplan zur An-
Normenscreening
wendung zu bringen. Ein entsprechender Projektauf-
Im Rahmen des Gesetzes zur Förderung der elektro-
trag wurde am 06.06.2016 erteilt. Die Projektgruppe,
nischen Verwaltung (eGovG) erfolgte im Januar 2016
die sich aus Vertreter/innen aller Geschäftsbereiche
eine strukturierte Abfrage, gerichtet an alle Leistungs-
zusammensetzt, hat am 27.09.2016 ihre Arbeit aufge-
einheiten, mit dem Auftrag, alle Ortssatzungen und
nommen. Derzeit sind die Pilotbetriebe (Büro OB und
Formulare dahingehend zu überprüfen, ob gefordertes
Presseamt, Stadtarchiv, Servicecenter und E-Govern-
persönliches Erscheinen bzw. Schriftformerfordernis
ment) dabei, ihren detaillierten Aktenplan in dem in-
weiterhin erforderlich ist oder ggf. durch elektronische
zwischen festgelegten Aktenplanrahmen aufzustellen.
Authentifizierung (nPA/eID oder DE-Mail) ersetzt werden kann. Es folgt eine Auswertung unter Beteiligung
Open Data-Portal
des Rechtsamtes, des Rechnungsprüfungsamtes und
Es erfolgte eine strukturierte Abfrage zum vorhande-
der zentralen Revision.
nen Datenbestand in der Stadtverwaltung. Die Ergebnisse werden nun ebenfalls ausgewertet und priorisiert. Es soll eine aktive Bereitstellung der vorhandenen
Daten als offene Daten in unserem Open Data-Portal
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Strategische Raumplanung
2. NEUEINFÜHRUNG
Die Stadtverwaltung verfügt über 23 Gebäude (ohne
DER STELLENBEWERTUNG NACH
Neuanmietung Wicküler City, 15 im Eigentum, 8 ange-
DEM KGST-MODELL
mietet) für insgesamt 2.206 Mitarbeiter/-innen.
FÜR BEAMTINNEN UND BEAMTE
83
Zahlreiche konkrete Umbau- und Sanierungsvorhaben
wie Brandschutzsanierung Rathaus Barmen, Sanie-
Die Stadt Wuppertal bewertet Beamtenstellen nach ei-
rung Heubruchflügel, Umbau Steinweg und die Umge-
nem KGSt-Modell aus dem Jahre 1970, das im Rahmen
staltung Wuppertaler Hof müssen in eine strategische
der Verwaltungsreform der 1990er Jahre auf die dama-
Gesamtplanung eingebettet werden. Jetzt ist der rich-
ligen strukturellen Veränderungen hin angepasst wor-
tige Zeitpunkt zu handeln!
den ist. Eine Aktualisierung des Bewertungsverfahrens
insgesamt fand letztmalig im Jahre 2002 statt.
Im Februar 2017 hat der Rat der Stadt den folgenden
Auftrag erteilt: „Entwicklung eines strategischen Ge-
Das bei der Stadt Wuppertal angewendete spezielle Ver-
bäude- und Raumkonzeptes zur Nutzung der städti-
fahren ist von Bewertungs-Fachleuten für Bewertungs-
schen Verwaltungsgebäude bis zum Jahr 2030“.
Fachleute entwickelt worden. Dem entsprechend sind
die Erläuterungen zu den einzelnen Merkmalreihen
Bei dieser strategischen Raumplanung geht es um weit
und den Bewertungskriterien sehr knapp gehalten. Der
mehr als um Umzüge, Zuordnungen von Personen und
Personenkreis, der die Entstehung des Systems und
Räumen oder Büroeinrichtungen. Es geht um die Ge-
seine Weiterentwicklung kennt und fachlich qualifi-
staltung von neuen, flexiblen und mobilen Arbeitswel-
ziert vermitteln kann, wird zunehmend kleiner. Hinzu
ten.
kommt, dass die im Rahmen der Verwaltungsreform
geschaffenen Organisationsstrukturen, Laufbahnen
Zusammen mit der Digitalisierung können daneben
und Berufsbilder vielfach nicht mehr in ihrer ursprüng-
erhebliche Energie- und CO2-Einsparungen durch Re-
lichen Form gelebt werden, so dass auch aus diesem
duzierung der Gebäude und Flächen erzielt werden.
Grund eine Überarbeitung des Modells bzw. eine andere Auslegung der Kriterien erforderlich würde.
Der digitale Wandel beginnt am Arbeitsplatz. Traditionelle Bürokonzepte müssen daher überdacht und
Daher bietet es sich an, das spezielle Wuppertaler Mo-
Arbeitsumgebungen geschaffen werden, die auf die An-
dell aufgrund der genannten Entwicklungen nicht
forderungen der Digitalisierung und die Bedürfnisse
länger einzusetzen, sondern auf ein anerkanntes und
unserer Mitarbeiter/innen zugeschnitten sind: Dabei
weit verbreitetes analytisches Bewertungsverfahren
kommt es mehr denn je darauf an, dass die Verant-
umzusteigen.
wortlichen aus Bereichen wie Gebäudeverwaltung,
Raumplanung, E-Government, Mobilem Arbeiten, IT,
Das KGSt-Bewertungsmodell ist anerkannt und in den
Organisations- und Personalentwicklung gemeinsam
Kommunen vielfach verbreitet. Ein Wechsel zum aktu-
an einem Strang ziehen.
ellen KGSt-Bewertungsmodell aus dem Jahr 2009 bietet
im Einzelnen folgende Vorteile:
Führungskräfte und Mitarbeiter/innen sind gefordert
und müssen mitgenommen werden. Der offenen und
- die Anwendung von Bewertungskriterien bei Beam-
transparenten Kommunikation kommt daher in die-
tenstellen wird wieder interkommunal vergleichbar
sem Prozess eine besondere Bedeutung zu.
wie es im Tarifbereich selbstverständlich ist,
Als Bestandteil soll am Standort des jetzigen Heubruch-
- es gibt für eine Vielzahl von Stellen/Tätigkeiten Mus-
flügels ein Bürgerhaus entstehen, bei dem nach dem
terbewertungen, die von einem Expertenkreis unter
Lebenslagenprinzip die verschiedenen Frontoffice-
Federführung der KGSt erarbeitet worden sind, mit
Leistungen gebündelt werden.
denen ein Vergleich möglich ist bzw. die als Grundlage
für eine Bewertung dienen können,
Link: VO/0929/16 und Ergänzung. Beschlossen in der
Sitzung des Rates am 20. Februar 2017.
- es gibt umfangreiche Erläuterungen der KGSt zur
https://www.wuppertal.de/rathaus/onlinedienste/ris/
Anwendung des Verfahrens und der einzelnen
vo0050.php?__kvonr=18665&search=1
Bewertungskriterien,
84
- die KGSt bietet – vergleichbar den Angeboten zur
Qualifizierung im Umgang mit dem Tarifrecht –
spezielle Qualifizierungsangebote an,
- das Verfahren ist als gerichtsfest anerkannt,
- die KGSt hat viele Erfahrungen mit der öffentlichen
Verwaltung, insbesondere mit den Kommunen und
reagiert daher auf aktuelle Entwicklungen.
Die neue Systematik erfordert einen erheblichen Schulungsaufwand, der auch die dezentralen Leistungseinheiten einbeziehen muss. Dies ist mit großem Aufwand
und hohen Kosten verbunden, da sicherlich externe
Schulungen besucht werden müssen. Zu beachten ist
der unterschiedliche Wissenstand bei den dezentralen
Stellenbewertenden, der sich durch Fluktuationen in
den letzten Jahren gravierend geändert hat.
Wesentliche Ziele der Stadt Wuppertal bei der Frage
der Stellenbewertung sind die Einheitlichkeit und
Vergleichbarkeit innerhalb der Stadtverwaltung. Ungleichgewichte bei ähnlichen Stelleninhalten sollen
vermieden werden. Die Bewertungen müssen rechtlichen Ansprüchen genügen und „gerichtsfest‘“ sein. Der
Wissensstand der Bewerterinnen und Bewerter muss
aktuell sein und auf diesem Niveau gehalten werden,
damit rechtliche Änderungen berücksichtigt werden.
Um diese Ziele zu erreichen, wird der Übergang auf das
aktuelle KGSt-Modell bei den analytischen Stellenbewertungen mit Unterstützung und Beratung der KGSt
geplant und unter Einbeziehung der Geschäftsbereiche
und des Personalrates umgesetzt
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
85
B:
IV. Hervorgehobene organisatorische
Veränderungen
2. HAUS DER INTEGRATION
In diesem Kapitel sollen beispielhaft hervorgehobene
Integration, das Jobcenter Wuppertal und die Bundes-
organisatorische Veränderungen beschrieben werden.
agentur für Arbeit am Standort „Wicküler City“ unter
Seit Januar 2017 bieten das Ressort Zuwanderung und
einem Dach ihre Dienstleistungen für Zugewanderte
und Geflüchtete an.
1. ZUSAMMENFÜHRUNG
HAUPT- UND PERSONALAMT
Durch die Zusammenlegung des Haupt- und Personalamtes seit Januar 2016 werden Schnittstellen abgebaut.
Leiterin Almuth Salentijn will für ein gemeinsames
Verständnis der organisatorischen und personalwirtschaftlichen Überlegungen und Maßnahmen sorgen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Haupt- und Personalamtes ist die Betreuung der Mitarbeiter/innen in
tarif- und beamtenrechtlichen Fragen sowie die Steuerung der Buchhaltung und Gehaltsabrechnung.
Die schrittweise Verzahnung hat bereits im Herbst 2015
begonnen: Seit dem 15.10.2015 gehören Personal und
Organisation zusammen: Die neue Abteilung, die durch
die Zusammenlegung von Teilen des Personalressorts
(ehemals 404.04) und der Organisationsabteilung (ehe-
Haus der Integration
mals 401.2) entstanden ist, wird geleitet von Thomas
Piqué. Zur Abteilung gehören die Personalreferenten
Aktuell (Stand: 01.10.17) leben 10.272 Flüchtlinge in
und -referentinnen und die Mitarbeiter/innen im Be-
Wuppertal, davon über 7.000 im Rechtskreis SGB II.
reich Organisatoren.
Sie werden – je nach Stand des Asylverfahrens und
Aufenthaltsstatus – von unterschiedlichen öffentlichen
Das vorliegende Konzept für Personal- und Organisati-
Stellen unterstützt. Die Problemlagen gleichen sich:
onsentwicklung ist der beste Beweis dafür, dass die The-
Die Geflüchteten suchen nach einer Wohnung oder be-
men Personal und Organisation zusammengehören.
mühen sich, ihre Familien nach Deutschland zu holen.
Sie möchten möglichst schnell mit einem Sprachkurs
beginnen, ein Praktikum absolvieren, eine Arbeit finden oder ihren Berufsabschluss aus dem Heimatland
anerkennen lassen. Die Stadt Wuppertal hat mit dem
„Haus der Integration“ eine gemeinsame Anlaufstelle
der lokalen Behörden geschaffen, die für die aufenthalts-, leistungs- und arbeitsmarktrechtlichen Fragen
der Zugewanderten und Geflüchteten zuständig sind.
Es beherbergt im ersten Schritt große Teile des städtischen Ressorts für Zuwanderung und Integration, die
Geschäftsstelle „zebera“ des Wuppertaler Jobcenters
und den Integration Point der Bundesagentur für Arbeit. Weitere Leistungseinheiten werden noch folgen.
Die Integration von Geflüchteten in die Gesellschaft
kann nur gelingen, wenn sie als kommunale Gemeinschaftsaufgabe verstanden wird. Mit diesem Ansatz
nimmt Wuppertal bundesweit eine Vorreiterrolle ein.
86
Auch für die Mitarbeiter/innen bietet das „Haus der
3. EINWOHNERMELDEAMT (EMA)
Integration“ erhebliche Vorteile: Zeit- und Informationsverluste werden deutlich reduziert.
Durch organisatorische Neuausrichtungen mit kompletter Umstellung des Laufkundensystems auf ein
100%iges Terminsystem wurden nachhaltige und
spürbare Verbesserungen in den Abläufen des Einwohnermeldeamtes erzielt. Unterstützende bauliche und
technische Maßnahmen im Gebäude am Steinweg 20
sowie ein erweiterter Bürgerservice in den Außenstellen des Einwohnermeldeamtes ergänzten die organisatorischen Maßnahmen. Im Ergebnis konnte die für die
Bürger/innen und Mitarbeiter/innen in den vergangenen Jahren unerträgliche Situation im Wartebereich
mit Schlangenbildung beendet werden.
Der organisatorischen Neuordnung ging eine intensive
Analyse der Ist-Situation voraus. Hier wurden die Fall-
Am 18.01.2017 haben die drei Behördenleiter
zahlen der Zukunft prognostiziert, der entstehende
die gemeinsame Kooperationsvereinbarung
Zeitaufwand errechnet und die entsprechenden Perso-
für das Haus der Integration unterzeichnet.
nalkontingente eingeplant. Für die Mitarbeiter/innen
Franz Heuel, Geschäftsführer Operativ
entstanden deutlich mehr Arbeitsplätze, an denen alle
der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal,
Leistungen für die Bürgerschaft in räumlich entzerrter
Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender
Atmosphäre erbracht werden. Durch die Umorganisa-
der Jobcenter Wuppertal AöR,
tionen konnte zudem eine Ausweitung von 34 auf 45
Jürgen Lemmer, Ressortleiter des städtischen
Wochenstunden Öffnungszeit erreicht werden.
Ressorts Zuwanderung und Integration (v.l.n.r.)
Als Ergebnis ergeben sich erweiterte bürgerfreundliche
Öffnungszeiten, dienstags und donnerstags von 7 bis 18
Die Dienstleistungen im Haus der Integration richten
Uhr, montags und freitags 7 bis 14 Uhr und mittwochs
sich nicht nur unmittelbar an die Geflüchteten selbst,
7 bis 16 Uhr.
sondern auch an Menschen und Organisationen, die sie
unterstützen. Das Jobcenter hat eigens dafür drei Mit-
Außerdem wurden um den Jahreswechsel 2016/2017
arbeiter/innen eingestellt. Sie beraten und informieren
nach erfolgreichen Versuchen, der internen Nachbe-
zuständigkeitsübergreifend Ehrenamtliche, Arbeitge-
setzung von freien Stellen im mittleren allgemeinen
ber, Vereine, Verbände und weitere Organisationen.
Verwaltungsdienst 9 externe Beschäftigte eingestellt.
Zusätzlich wurde eine Service-Hotline für allgemeine
So wurde sichergestellt, dass das engagierte EMA-Team
Auskünfte eingerichtet.
seine wachsenden Aufgaben künftig ohne lange Warteschlangen und Kundenärger wahrnehmen kann.
Durch die Umorganisation konnte in einem Vergleich
der Zeiträume 2016 zu 2017 die durchschnittliche Wartezeit in den Sommermonaten von 80 Minuten auf
7 Minuten gesenkt werden; dies vor dem Hintergrund
deutlich gestiegener Fallzahlen. Die Krankenquote ist
gleichzeitig von 20 % auf 8 % gefallen. Die Gewöhnung
der Bürgerschaft an das 100%ige Termingeschäft gestaltete sich leichter als angenommen; dies auch deshalb weil im Vorfeld medial und in Form von Flyern
umfangreich informiert worden ist. Die Bürger/innen
schätzen die gewonnene Zeit, die sich aus der Termin-
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
treue der Verwaltung ergibt. Voraussetzung für diese
wechselseitige „Vereinbarung“ ist, dass der Bürger auch
alle Unterlagen vollständig mitbringt. Hier erfolgt eine
programmtechnische Führung bei der Terminbuchung
mit anschließender Bestätigung jeder einzelnen mitzubringenden Unterlage. Die Verwaltung hat sich hier am
Prozessablauf bei einer Internetbestellung orientiert.
Parallel wurde der drängende Wunsch aus den Stadtteilen erfüllt und in den Bürgerbüros Cronenberg, Langerfeld, Ronsdorf und Vohwinkel am jeweiligen wöchentlichen Öffnungstag der Vollservice im ausschließlichen
Termingeschäft angeboten. Das heißt: Wie früher können die Bürger/innen in den Stadtteilen alle Produkte
der Meldebehörde, also auch Pässe und Personalausweise, Kinderreisepässe und vorläufige Personalausweise
wieder vor Ort beantragen und abholen.
Im Erdgeschoss am Steinweg, in dem sich vormals die
Besucher drängten und sich lange Warteschlangen bildeten, ist nach dem Umbau ein großzügiger, bürgerfreundlicher Servicebereich entstanden. Der Großteil
der Arbeitsplätze wurde in die erste Etage verlagert.
Hier werden die Bürgerinnen und Bürger in kleineren
und freundlicheren Büros bedient. Auch dem Datenschutz wird nunmehr besser Rechnung getragen.
Die Terminvereinbarung für einen Besuch im Einwohnermeldeamt ist einfach: Sie kann online über
die Homepage www.wuppertal.de, telefonisch über
das Servicecenter oder vor Ort in einem begrenzten
Kontingent an den Terminmarkendruckern erfolgen.
Auch tagesaktuelle Termine können in einem begrenzten Kontingent an den Terminmarkendruckern vereinbart werden. Der Fokus liegt jedoch mit über 80% auf
den Online-Terminen, die problemlos angenommen
werden.
87
88
B:
V. ÜBERGEORDNETE GREMIEN
gastgebende Stadt übernimmt die Organisation und
1. VERWALTUNGSVORSTAND
Es wird kontinuierlich geprüft, ob weitere Kooperatio-
stimmt die Tagesordnung ab.
nen zwischen den drei bergischen Städten möglich sind.
Die Struktur des Verwaltungsvorstandes umfasst den
Hierbei erhält insbesondere die Weiterentwicklung im
Oberbürgermeister, den Stadtdirektor und die Beige-
Rahmen der Digitalisierungsstrategie/E-Government
ordneten der Geschäftsbereiche. An den montäglichen
eine enorme Bedeutung. Im Einzelfall müssen hierbei
Sitzungen nehmen ebenfalls begleitend die Gleichstel-
die Zielsetzungen der Städte, die technischen Vorausset-
lungsbeauftragte, die Leiterin des städtischen Pres-
zungen und der jeweilige Stand des Verfahrens geprüft
seamtes, der Büroleiter des Oberbürgermeisters, der
werden und ein Vorschlag für mögliche Synergieeffekte
Leiter der Wirtschaftförderung sowie der Schriftführer
erarbeitet werden. Dabei stehen die Attraktivität der
teil. Der Verwaltungsvorstand erörtert verwaltungsweit
drei Städte, die zukünftige Leistungsfähigkeit und auch
bedeutende Sachverhalte und stimmt sich hierzu ab,
die Reduzierung von Kosten im Sinne der Haushalts-
d.h. insbesondere auch Gremienvorlagen für den Rat
konsolidierung im Vordergrund.
und seine Ausschüsse. Darüber hinaus werden auch die
Themen für die Pressekonferenz besprochen.
Bergische Steuerungsgruppe
Die Bergische Steuerungsgruppe besteht aus den drei
Die Tagesordnungspunkte für den jeweiligen Montag
Kämmerern und weiteren Verwaltungsmitarbeiterin-
werden vorher in der Mittwochsrunde besprochen so-
nen und -mitarbeitern der drei bergischen Städte Wup-
wie die Themen für die Pressekonferenz angemeldet.
pertal, Remscheid und Solingen. Inhaltich wird über
Teilnehmer/-Innen der Mittwochsrunde sind die Lei-
Themen einer möglichen bergischen Zusammenarbeit
tungen aller Geschäftsbereichsbüros sowie das Pres-
gesprochen, mit dem Ziel, durch gemeinsame Aufgabe-
seamt.
nerledigung Ressourcen zu sparen und Synergien zu
erzielen. In der Sitzung werden Arbeitsaufträge erteilt
Im Intranet kann unter dem nachfolgendem Link so-
und Themen für den Verwaltungsvorstand vorbereitet.
wohl die Geschäftsordnung des Verwaltungsvorstan-
Die Steuerung und das Controlling für die Arbeitsauf-
des sowie die Regeln zur Arbeit der Mittwochsrunde
träge für die Stadt Wuppertal liegen beim Geschäfts-
abgerufen werden.
bereichsbüro 400. Hier erfolgt die verwaltungsinterne
Steuerung und Rückkoppelung in die Bergische Steu-
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/dienstver-
erungsgruppe.
einbarungen/organisation/organisation.php
Die Sitzungen finden in der Regel quartalsweise statt.
Die Federführung für die Sitzungsabwicklung liegt bei
2. BERGISCHE ZUSAMMENARBEIT
der Stadt Solingen.
Bergischer Verwaltungsvorstand
Link:
Der Bergische Verwaltungsvorstand besteht aus den
Dienstvereinbarung zur Interkommunalen Zusam-
drei Verwaltungsvorständen der Städte Wuppertal,
menarbeit der drei Bergischen Großstädte:
Remscheid und Solingen, mit Ausnahme dem Leiter
http://www.wuppertal-intra.de/verwaltung/medien/
der Wirtschaftförderung. Der bergische Verwaltungs-
pdfs/DV_Interkommunale_Zusammenarbeit.pdf
vorstand berät über für das bergische Städtedreieck
bedeutende Sachverhalte und Projekte. Die Zielsetzung
liegt in der offenen Kommunikation, dem gegenseitigen Austausch und der Erarbeitung von Kooperationen.
Darüber hinaus wird auch über relevante Sachverhalte
und wichtige Projekte über die Grenzen des bergischen
Landes hinaus beraten (z.B. Bergische Struktur- und
Wirtschaftsförderungsgesellschaft). Der Bergische Verwaltungsvorstand tagt in der Regel zweimal im Jahr,
rotierend in Wuppertal, Remscheid oder Solingen. Die
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
89
3. LENKUNGSAUSSCHUSS PROZESSOPTIMIE-
lungsleiterin Personalmanagement und Organisation.
RUNG (LA PO)
Aktuelle Besetzung der Personalkonferenz (alphabetisch):
Der Lenkungsausschuss Prozessoptimierung (LA PO)
setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Ge-
Roswitha Bocklage, Gleichstellungsstelle,
schäftsbereiche, des Personalrats und der Gleichstel-
Sabine Fahrenkrog, 206,
lungsstelle zusammen. Vorsitzender des Lenkungsaus-
Gea Kirchner, GPR,
schusses ist der Stadtdirektor.
Ulrike Kurz-Lehn, BGM,
Thomas Piqué, 404,
Die Sitzungen finden drei- bis viermal pro Jahr statt
Ulrich Renziehausen, APH,
und sollen eine Steuerungsfunktion für die wichtigen
Almuth Salentijn, 404,
Projekte innerhalb der Stadt Wuppertal wahrnehmen.
Karoline Schaube, 404,
Der LA PO ist Auftraggeber und Steuerungsgremi-
Renate Schlomski, 212,
um für verwaltungsweite, bedeutende Themen und
Jochen Siegfried, 003,
Projekte der Stadt Wuppertal gesprochen. Besondere
Alexandra Szlagowski, 404,
Bedeutung genießt dabei das Thema E-Government
Michael Telian, Büro OB,
(Standardtagesordnungspunkt). Weitere Themen wer-
Holger Wanzke, 102.
den durch die Geschäftsführung des Ausschusses in
Abstimmung mit dem Vorsitzenden nach Bedeutung
und Aktualität für die Aufbau- und Ablauforganisation
5. ARBEITSSCHUTZAUSSCHUSS
der Stadt Wuppertal festgelegt.
(UND GESUNDHEITSAUSSCHUSS)
Zukünftig wird die Koordination und Verzahnung auch
Der Arbeitsschutzausschuss tagt seit 2017 jeweils in
der anderen strategischen Projekte wie Digitalisierung
etwas anderer Besetzung zweimal jährlich zu Themen
oder strategisches Raumkonzept im Fokus stehen.
des Arbeitsschutzes und zweimal jährlich als „Gesundheitsausschuss“ zur Begleitung der im Turnus von
4 Jahren geplanten unternehmensweiten Beschäftig-
4. PERSONALKONFERENZ
tenbefragung im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Er ist – wie gesetzlich vorgegeben-
Die Personalkonferenz wurde mit der großen Verwal-
besetzt mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern,
tungsreform im Jahr 1996 ins Leben gerufen, um her-
sowie den Betriebsärzten und den Fachkräften für Ar-
ausgehobene Themen aus dem Bereich der Organisa-
beitssicherheit besetzt, wobei weitere Mitglieder – wie
tions- und Personalentwicklung in einem Gremium
z.B. Vertreter der Feuerwehr – hinzugezogen werden.
mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Geschäfts-
Behandelt werden aktuelle Themen des Arbeitsschut-
bereichen und der zentralen Personalverwaltung zu
zes und der Unfallverhütung. Im Gesundheitsaus-
beraten. Der Personalrat ist hier genauso vertreten wie
schuss steht die Gefährdungsbeurteilung psychischer
die Gleichstellungsbeauftragte und die Gesundheits-
Belastungen im Mittelpunkt, die in der Beschäftigten-
managerin. Personalentwicklungsinstrumente mit
befragung zum Betrieblichen Gesundheitsmanage-
verwaltungsweiter Auswirkung und andere unterneh-
ment erfasst wird.
mensweiten Regelungen nehmen häufig ihren Anfang
in diesem Gremium, um dann über einen Austausch
Den Vorsitz übernehmen im Wechsel die Leiterin des
im Führungskräftetreffen unter enger Einbindung des
Haupt- und Personalamtes, Almuth Salentijn, und
Personalrates auf der Zielgeraden als Vorschlag für den
Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig. Geschäftsführerin
Verwaltungsvorstand in eine endgültige Form gegossen
ist Claudia Schneider, Teamleitung Beihilfe.
zu werden.
Aktuelle Mitglieder Arbeitsschutzausschuss (alphabeDie Personalkonferenz tagt monatlich. Die Leitung
tisch):
obliegt der Leiterin des Haupt- und Personalamtes,
Almuth Salentijn. Geschäftsführerin ist Karoline
Diana Christine Berchner, Arbeitsmedizin WSW,
Schaube, Personalreferentin und stellvertretende Abtei-
Thomas Genz, 304,
90
Anke Gurske, Schwerbehindertenvertretung,
7. ARBEITSGRUPPE GESUNDHEIT (BGM)
Ulrike Kurz-Lehn, Gesundheitsmanagerin,
Andreas Ludwigs, GPR,
Die Arbeitsgruppe Gesundheit ist ausweislich der
Dirk Michelsen, 400.32,
Dienstvereinbarung zum Betrieblichen Gesundheits-
Uwe Molitor, 400.32,
management zwischen der Verwaltung und dem Ge-
David Morgenthaler, Arbeitsmedizin WSW,
samtpersonalrat berufen, das Betriebliche Gesundheits-
Dirk Münch, 400.32,
management fortzuentwickeln. Die Arbeitsgruppe tagt
Christian Reeker, 304,
monatlich. Die Leiterin ist die Gesundheitsmanagerin
Almuth Salentijn, 404,
Ulrike Kurz-Lehn.
Claudia Schneider, 404.33,
Thomas Vogelskamp, VPR.
Aktuelle Besetzung der Arbeitsgruppe (alphabetisch):
Aktuelle Mitglieder Gesundheitsausschuss (alphabe-
Roswitha Bocklage, Leiterin Gleichstellungsstelle,
tisch):
Gea Kirchner, GPR,
Frau Bocklage, Frau Berchner (Arbeitsmedizin WSW),
Astrid Klee, VPR,
Frau Gurske, Frau Kirchner, Frau Kurz-Lehn,
Ulrike Kurz-Lehn, Gesundheitsmanagerin,
Herr Michelsen, Herr Morgenthaler (Arbeitsmedizin
Dirk Michelsen, 400.32,
WSW), Herr Piqué, Frau Salentijn, Frau Schaube,
Claudia Roscher, BEM-Beauftragte,
Herr Dr. Slawig, Frau Staab.
Almuth Salentijn, 404,
Mechthild Staab, BGM,
Alexandra Szlagowski, 404.
6. BETRIEBLICHE KOMMISSION FÜR LOB
Die zwischen der Verwaltung und dem Gesamtper-
8. INTEGRATIONSGREMIUM BETRIEBLICHES
sonalrat getroffenen Dienstvereinbarung über das
EINGLIEDERUNGSMANAGEMENT (BEM)
Leistungsentgelt gemäß § 18 TVöD (LOB) sieht als
Schlichtungskommission die sogenannte „Betriebliche
Das Integrationsgremium BEM hat nach der Dienstver-
Kommission“ vor, die im Nachgang zur Punktevergabe
einbarung zum Betrieblichen Eingliederungsmanage-
Beschwerden prüft und bewertet, um dem Oberbürger-
ment die Funktion, das Verfahren zur Umsetzung des
meister einen Entscheidungsvorschlag zu unterbreiten.
BEM fortzuentwickeln und das Thema weiter in der
Die Betriebliche Kommission besteht aus der jährlich
Verwaltung durch entsprechende Veranstaltungsange-
wechselnden Sitzungsleitung sowie sechs Mitgliedern,
bote zu implementieren. Das Gremium tagt monatlich.
die jeweils zur Hälfte vom Arbeitgeber und von der
Die Leitung liegt in den Händen der BEM-Beauftragten
Personalvertretung benannt werden. Geschäftsfüh-
Frau Roscher.
rer ist Reinhard Herrmann, Haupt- und Personalamt. Die Entscheidung über die Beschwerden hat der
Aktuelle Besetzung des Integrationsgremiums
Oberbürgermeister auf den Stadtdirektor übertragen.
(alphabetisch):
Aktuelle Besetzung der Betrieblichen Kommission
Anke Gurske, Schwerbehindertenvertretung,
(alphabetisch):
Astrid Klee, VPR,
Roswitha Bocklage, Gleichstellungsstelle für Frau und
Monika Orzechowski, 404,
Mann
Claudia Roscher, BEM-Beauftragte,
Christina Escher, GPR (Vorsitzende 2017 /
Martina Völker, Gleichstellungsstelle
Vertreterin für Frau Susanne Gerhardts),
Sabine Fahrenkrog, 206,
Stefanie Haubl, GPR,
Reinhard Herrmann, 404,
Andreas Ludwigs, GPR,
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
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IMPRESSUM
Herausgeber: Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
Anschrift: Stadt Wuppertal, 42269 Wuppertal
Bearbeitung:
Almuth Salentijn, Leitung Haupt- und Personalamt
Alexandra Szlagowski, Stabstelle Interne Kommunikation und Projekte
Arbeitsgruppen „Personalentwicklung“ und „Fluktuationsanalysen“ im Haupt- und Personalamt (alphabetisch):
Alexander Engelhard, Leiter der Abteilung Ausbildung
und Kommunale Fortbildung
Heiko Heibel, Leiter der Abteilung Personalabrechnung
und Beihilfe
Reinhard Herrmann, Personaldaten und Verfahren
Kathrin Langensiepen, Organisation
Thomas Piqué, Leiter der Abteilung Personalmanagement und Organisation
Almuth Salentijn, Leitung Haupt- und Personalamt
Karoline Schaube, Stellvertretende Leiterin der Abteilung Personalmanagement und Organisation
Alexandra Szlagowski, Stabstelle Interne Kommunikation und Projekte
Gestaltung: Medienzentrum der Stadt Wuppertal
Fotos: Antje Zeis-Loi und Gerd Neumann, Medienzentrum; Jobcenter Wuppertal AöR; Alexandra Szlagowski
Wir danken allen, die an dem Konzept für Personal- und
Organisationsentwicklung mitgewirkt haben, angefangen mit wertvollen Impulsen zu einzelnen Inhalten, der
wichtigen Mitarbeit bei den Führungskräftetreffen, in
der Personalkonferenz und weiteren Gremien, Projekt-,
und Arbeitsgruppen, der konzeptionellen Mitarbeit bei
zugrundeliegenden Leitfäden, Dienstanweisungen und
Dienstvereinbarungen, der Zurverfügungstellung von
Informationsmaterial bis hin zur Verfassung eigener
Textbeiträge. Und wir freuen uns darauf, die Personalund Organisationsentwicklung in der Stadtverwaltung
in den nächsten Jahren weiter mit viel gemeinsamer
Energie zu gestalten!
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AUSBLICK:
MASSNAHMEN DER PERSONAL- UND
ORGANISATIONSENTWICKLUNG
IN 2018 UND 2019
Führungskräfteentwicklung
„Mein Führungspotenzial entdecken“: Einführung dieses Orientierungsangebotes für potentielle Führungskräfte, insbesondere auch für Frauen und Verbindung
dieses neuen Formates mit der Methodik der Potenzial-
Personalplanung
analyse.
Personalbedarfsplanung: Fortentwicklung der Methodik
der Zielvereinbarung, die neben den aktuellen Rah-
Kollegiale Beratung und Führungskräftezirkel: Wie-
menbedingungen auch zukünftige Entwicklungen
derbelebung dieser Instrumente bei den laufenden
(Aufgaben, Fallzahlen, Digitalisierung, Prozessumge-
„Fit-für-Führungsmaßnahmen“ und Erweiterung der
staltung) einbezieht.
Angebote für den Kreis derjenigen Führungskräfte, für
die Updates geplant sind.
Ausbildungsbedarfsplanung: Steigerung der Auszubil-
dendenzahlen entsprechend VV-Beschluss und Über-
Coaching/Mentoring: Coaching- Angebot für jede neue
windung bestehender Hindernisse (Akquise neuer
Führungskraft wird Bestandteil der Begrüßungsmappe
Ausbilder/innen, Raumproblematik).
für Führungskräfte. Wiederbelebung des Mentorings,
welches bereits in den Jahren 2000 und 2001 Bestandteil
Einsatzplanung nach der Ausbildung: Neue Aufstellung
der „Fit- für-Führungsmaßnahmen“ war.
bei Verteilung der Auszubildenden auf die Leistungseinheiten der Verwaltung.
Leistung und Motivation
Leistungsorientierte Bezahlung: Erprobung eines verPersonalgewinnung und -bindung
einfachten Modells und Ausbau der Katalogziele.
Attraktivität des Arbeitgebers: Professionalisierung der
Arbeitgeberpräsenz auf Recruiting-Messen und Intensivierung der Kontakte zu Schulen durch die Netzwerk-
Wissensmanagement
gruppe Marketing. Neugestaltung der Homepage für
Wissenstransfer: Erweiterung des Interview-Leitfadens
die Stadt als attraktive Arbeitgeberin.
für Führungskräftewechsel um weitere Elemente des
Wissensmanagements durch entsprechende Priorisie-
Interkulturalität: Gezielte Ansprache und Gewinnung
rung in der Arbeitsgruppe Wissensmanagement.
von Menschen mit Migrationshintergrund für die unterschiedlichsten Berufsfelder der Verwaltung.
Gleichstellung
Einführung eines online-gestützten Bewerbungsma-
Frauen in Führung: Erarbeitung eines Konzept für
nagements.
mehr Frauen in Führung.
Akquise Verwaltungskräfte und Fachkräfte: Ausgestaltung des „Blockmodells“ mit dem Bergischen Studien-
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
institut für zusätzlichen Verwaltungsnachwuchs und
Mobiles Arbeiten: Die neu überarbeitete Dienstverein-
Erweiterung der bereits umgesetzten Dualen Studien-
barung häusliche Telearbeit ist ein Meilenstein und
gänge.
soll weitergedacht werden, um auch mobiles Arbeiten
auszudehnen.
Interne Karrieren: Verdoppelung der Angestelltenlehrgänge im Allgemeinen Verwaltungsdienst und Intensivierung der Bemühungen, über die beschriebenen
Integration und Inklusion
Best-practice-Beispiele hinaus in den sonstigen Berufen
Durch den Einstieg über Praktika soll der Weg zur Aus-
Karrieren zu fördern.
bildung bei der Stadt Wuppertal eröffnet werden.
STADT WUPPERTAL / KONZEPT FÜR PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Gesundheitsmanagement
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement wird weiter in die Fläche ausgedehnt, so dass nach 4 Jahren
in sämtlichen Leistungseinheiten die Befragung (WAI
und KfZA) durchgeführt wurde. Leistungseinheiten
werden darüber hinaus zentrale Mittel zur Verfügung
gestellt, um auch kurzfristige gesundheitsfördernde
Maßnahmen umsetzen zu können.
Verwaltungsmodernisierung
Die Umgestaltung der Verwaltung durch Digitalisierung und E-Government wird unter Einbeziehung aller
Geschäftsbereiche und des Personalrates durch eine
noch zu gestaltende Projektstruktur gesteuert, um die
begonnenen und geplanten Projekte (wie z.B. Digitaler
Aktenplan, Digitale Fallakte, Scannen der Eingangspost
etc.) in diesem umfassenden Veränderungsprozess miteinander zu verzahnen.
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November 2017
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www.wuppertal.de
STADT WUPPERTAL / HAUPT- UND PERSONALAMT