Daten
Kommune
Kall
Größe
27 kB
Datum
20.10.2015
Erstellt
06.11.15, 18:08
Aktualisiert
06.11.15, 18:08
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
aus der 4. Sitzung
des Ausschusses für Jugend, Schule, Soziales, Kultur
und Sport der Gemeinde Kall
vom 20.10.2015
ÖFFENTLICHER TEIL
Zu 4.4 Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen und Asylsuchenden in der
Gemeinde Kall
Vorlagen-Nr.: 204/2015
Beschluss:
Der Ausschuss für Jugend, Schule, Soziales, Kultur und Sport empfiehlt dem Rat, folgenden
Beschluss zu fassen:
Die Gemeinde Kall tritt aufgrund der neuen Sachlage mit den kreisangehörigen Kommunen in
Gespräche über eine koordinierte Einführung der Gesundheitskarte für Flüchtlinge auf
Kreisebene ein.
Der Kreis Euskirchen soll dabei als Koordinierungsstelle für das Verfahren tätig werden, damit
schnellstens eine gemeinsame Einführung kreisweit gewährleistet werden kann.
Die Gemeinde Kall tritt an den Kreis Euskirchen heran, damit dieser alle notwendigen Schritte in
die Wege leitet, damit eine Einführung der Gesundheitskarte für Flüchtlinge ab 01.01.2016
eingehalten werden kann.
Alternativ:
Das bisherige Verfahren wird bis auf Weiteres beibehalten.
Beratungsverlauf:
Herr Vermöhlen erläutert den Antrag eingehend.
Herr Dr. Wolter spricht sich gegen die Einführung der Gesundheitskarte aus, da in dem Fall die
bestehende Solidargemeinschaft des Kreises verlassen werde und das Krankheitsrisiko
ausschließlich von der jeweiligen Kommune zu tragen sei; er halte diese Situation für
unzumutbar. Zudem weist er auf bestehende Schwierigkeiten hin, die die Einführung der Karte
mit sich bringe: Ungeachtet des sich erhöhenden Verwaltungsaufwandes sei die Karte wieder
einzuziehen, sobald der Inhaber das Kaller Gemeindegebiet verlasse. Er sehe hier
Schwierigkeiten in der Umsetzung.
Herr Spilles stimmt den vorgenannten Ausführungen zu, darüber hinaus funktioniere das
bisherige System gut. Er gibt zu bedenken, dass mit Einführung der Karte ein 2-KlassenSystem etabliert werde, da die zugewiesenen Flüchtlinge die Karte erhielten, die NotaufnahmeFlüchtlinge hingegen weiterhin einen Krankheitsschein.
Frau Scheuer verliest eine Stellungnahme der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Demnach
spreche sich die Fraktion ebenfalls nicht für die Einführung der Karte aus, da diese keine
Verbesserung gegenüber dem derzeitigen System erkennen ließe, das zudem gut funktioniere.
Des Weiteren erhielten Flüchtlinge damit im Gegensatz zu Hartz-IV-Empfängern
uneingeschränkten Zugang zu Gesundheitsleistungen, was Ungerechtigkeiten hervorrufe.
Bürgermeister Radermacher ergänzt, dass im derzeitigen System keine Probleme bekannt
seien und auch die Gemeinde Hellenthal als Aussteller des Behandlungsscheins die Einführung
der Karte nicht für erforderlich halte. Er betont noch einmal, dass die kreisweit bestehende
Solidargemeinschaft nicht freiwillig verlassen werden solle. Auch der Verwaltungsaufwand, der
im Nachhinein für die Kontrolle der Spitzabrechnung anfiele, sei nicht unerheblich. Er ergänzt,
dass in der Bürgermeisterkonferenz Konsens bestanden habe, das bisherige System
beizubehalten, daher bestehe offenbar keine Aussicht auf eine interkommunale
Handlungsweise.
Herr Vermöhlen modifiziert den vorliegenden Antrag der SPD-Fraktion, wonach der letzte
Absatz entfällt.
Frau Stolz stellt einen Antrag auf Ende der Debatte, über den abgestimmt wird. Dem Antrag
wird mehrheitlich bei 5 Enthaltungen stattgegeben.
Über den modifizierten Beschlussvorschlag laut SPD-Antrag wird abgestimmt, dieser wird
mehrheitlich bei 5 Gegenstimmen abgelehnt.
Auf Bitte von Herrn Vermöhlen wird der beigefügte Eilantrag der SPD-Fraktion Gegenstand der
weiteren Beratungen im Rahmen dieses Tagesordnungspunktes. Herr Vermöhlen verliest den
Antrag.
Die CDU-Fraktion erklärt, sie werde sich nicht an der Beratung beteiligen, da keine Möglichkeit
bestanden habe, den Antrag innerhalb der Fraktion vorzuberaten.
Bürgermeister Radermacher hält die beantragte Informationsveranstaltung für nicht notwendig,
da bereits eine sehr transparente Öffentlichkeitsarbeit stattfinde. Er weist auf gewisse Risiken
hin, die die Abhaltung einer solchen Veranstaltung zwingend mit sich bringe.
Herr Dr. Wolter stimmt dem zu und gibt zu bedenken, dass es evtl. nicht möglich sein werde,
bestimmte Fragen zu beantworten.
Über den Eilantrag wird abgestimmt. Der Antrag wird mit 5 Stimmen mehrheitlich bei 1
Gegenstimme und 6 Enthaltungen angenommen; 5 Ausschussmitglieder beteiligen sich nicht
an der Beratung und Abstimmung.
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schule, Soziales, Kultur und Sport vom 20.10.2015
Seite 2
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schule, Soziales, Kultur und Sport vom 20.10.2015
Seite 3