Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
84 kB
Datum
22.09.2016
Erstellt
14.10.16, 10:45
Aktualisiert
14.10.16, 10:45
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
BESCHLUSS
der 11. Sitzung des Rates (Wahlperiode 2014/2020)
am 22.09.2016:
14. Felix-Fechenbach-Gesamtschule
hier: Mehrkosten im Rahmen der energetischen Sanierung
Eingangs dieses Tagesordnungspunktes verweist BM Herr Schemmel zunächst auf die letzte Sitzung
des Betriebsausschusses Immobilien und Gebäudemanagement am 14. September 2016. Da
zwischenzeitlich deutlich geworden sei, dass die ursprüngliche Kalkulation nicht gehalten werden
könne, habe der zuständige Architekt in der letzten Sitzung des vorgenannten Ausschusses über
denkbare Einsparmöglichkeiten informiert. Letztendlich belaufe sich das vorgeschlagene
Einsparpotential auf 240.000 Euro, so BM Herr Schemmel abschließend.
In der sich nun anschließenden Diskussion fragt RM Herr Hachmeister nach, ob die vorgeschlagenen
Einsparungen bezüglich der Fenster mit der Schule abgestimmt seien und stellt sodann fest, dass sich
die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gegen die Einsparungen im Bereich der Dachsanierung
ausspreche, da das dann verwendete Material im Rahmen einer zukünftigen Sanierung als Sondermüll
entsorgt werden müsse und sodann zu hohen Entsorgungskosten führe. Im Übrigen, so RM Herr
Hachmeister weiter, werden nicht die Energiesparwerte wie bei der ursprünglichen Variante erreicht.
BM Herr Schemmel erwidert sodann, dass die Änderungen mit der Schule abgesprochen seien und die
Werte der Energiesparverordnung auch weiterhin eingehalten würden. RM Herr Hachmeister stellt im
Folgenden fest, dass es trotzdem wünschenswert sei, die Vorgaben der Energiesparverordnung nicht
nur einzuhalten, sondern zu verbessern.
Im weiteren Verlauf der Diskussion merkt RM Herr Puchert-Blöbaum an, dass sich der beauftragte
Architekt aufgrund seiner Erfahrung im Markt besser auskennen müsse. Darüber hinaus hätte er die
Politik bereits früher informieren müssen. Seine Fraktion spreche sich dafür aus, das Einsparpotential
i.H.v. 240.000 Euro auszuschöpfen. Des Weiteren müsse nun dafür gesorgt werden, dass der
Schulbetrieb ordnungsgemäß aufrechterhalten werden könne.
RM Herr Meckelmann zeigt sich für die CDU-Fraktion fassungslos. Als es um die Vergabe der
Sanierungsarbeiten gegangen sei, habe man – trotz Bauchschmerzen - auf die Empfehlung der
Verwaltung vertraut und das Architektenbüro gewählt, das schon beim Bau der Mensa der FelixFechenbach-Gesamtschule die Kostenschätzungen nicht eingehalten habe. Mittlerweile liege man bei
den Kosten zur Sanierung der Schule bereits 20 % über den Schätzungen, wobei die Maßnahme noch
nicht einmal begonnen worden sei. Darüber hinaus dürfe nicht vergessen werden, dass es in der
Zukunft noch weitere Unwägbarkeiten geben könne. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen weist RM
Herr Meckelmann darauf hin, dass der Haushalt für das Jahr 2017 bereits im Vorfeld Steuererhöhungen
vorsehe. Dazu komme die Entwicklung der Kreisumlage sowie die Tatsache, dass die Schätzungen zu
den Gewerbesteuereinnahmen bisher nie erreicht wurden. Klar sei jedoch, dass man die Bürgerinnen
und Bürger der Gemeinde Leopoldshöhe nicht noch weiter belasten dürfe. Im weiteren Verlauf verweist
RM Herr Meckelmann auf die Dezembersitzungen des Ausschusses für Immobilien und
Gebäudemanagement bzw. des Rates. Dort habe man die energetische Sanierung inklusive der
Zusatzmaßnahmen nur unter der Voraussetzung beschlossen, dass die Gesamtkosten der Sanierung
auf einen Gesamtbetrag von unter 4 Mio. Euro gedeckelt werden. Darüber hinaus sei fraglich, warum
erst jetzt über die Mehrkosten informiert werde, obwohl die Submission bereits im März erfolgt sei.
Generell solle juristisch geprüft werden, ob man das Architektenbüro für die Mehrkosten belangen
könne. Abschließend schlägt RM Herr Meckelmann vor, die Zusatzmaßnahmen „Innenrenovierung
Lehrerzimmer“ und „Innenhofsanierung Ost“ zu verschieben. Darüber hinaus solle die Verwaltung
zusagen, dass die Kosten zur Pausen-WC Sanierung bzw. Erweiterung die veranschlagten 120.000
Euro nicht übersteigen werden und des Weiteren keine Folgekosten entstehen werden.
Im Folgenden weist RM Herr Hachmeister darauf hin, dass sich seine Fraktion bereits seinerzeit für
einen Wettbewerb ausgesprochen habe, da man den Architekten nicht als zuverlässig angesehen
habe.
RM Graf von der Schulenburg stellt fest, dass das Einsparpotential i.H.v. 240.000 € das Minimum sein
müsse. Des Weiteren fordere er eine „Manndeckung“ für den Architekten. Darüber hinaus müsse die
Verwaltung zukünftig darauf achten, dass die Politik frühzeitig informiert werde. Im Übrigen teile er die
Auffassung der CDU-Fraktion, dass juristisch geprüft werden solle, ob man das Architektenbüro für die
Mehrkosten belangen könne. Im weiteren Verlauf spricht sich RM Herr Puchert-Blöbaum für die SPDFraktion dafür aus, das seitens des Architekten vorgeschlagene Einsparpotential auszuschöpfen und
die übrigen Zusatzmaßnahmen wie ursprünglich geplant durchzuführen. RM Frau Bode appelliert
sodann an die übrigen Ratsmitglieder, die geplanten Einsparungen im Rahmen der Dachsanierung
nochmals zu überdenken. Zwar würden die gesetzlichen Vorgaben auch im Falle der vorgeschlagenen
Einsparungen eingehalten, dennoch solle man in die Zukunft schauen und hier keine Einsparungen
vornehmen. RM Herr Puchert-Blöbaum entgegnet sodann, dass sich die Mehrkosten für das Dach
jedoch nicht amortisieren würden und er sich deshalb nach wie vor dagegen ausspreche.
BM Herr Schemmel erklärt im Folgenden, dass er den Ärger bezüglich der Kostensteigerungen
zweifellos teile, dennoch dürfe nicht vergessen werden, dass in einen alten Bestand investiert werde
und dieshäufig Unwägbarkeiten mit sich bringe. Im Übrigen erwarte die Gemeinde Leopoldshöhe in der
Zukunft sicherlich noch einiges in Sachen Ausstattung der Schulen. Beispielhaft erwähnt er hier u. a.
eine polnische Schule, die eine Leopoldshöher Delegation unlängst besucht habe und die über eine
deutlich bessere technische Ausstattung verfüge. Wenn die Gemeinde Leopoldshöhe gegenüber
anderen Schulen konkurrenzfähig bleiben wolle, müsse nun auch etwas dafür getan werden. Darüber
hinaus sei es im Moment jedoch wichtig, die Handlungsfähigkeit der Schule zu erhalten. In der weiteren
Diskussion werden mögliche Beschlussfassungen erörtert. RM Herr Puchert-Blöbaum beantragt, über
die Einsparungen als Gesamtpaket zu beschließen. RM Herr Hachmeister hingegen fordert eine
Einzelabstimmung, da sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zwar gegen die Einsparungen im
Bereich der Dachsanierung ausspreche, die übrigen Einsparmaßnahmen jedoch mittrage. BM Herr
Schemmel lässt sodann über den weitergehenden Antrag des RM Herrn Puchert-Blöbaum abstimmen:
Beschluss:
Der Rat beschließt Einsparungen in Höhe von 240.000 Euro. Im Einzelnen handelt es sich um folgende
Einsparungen:
- Dach: 59.500 € zzgl. 15 % Baunebenkosten
- Fenster: 56.000 € zzgl. 15 % Baunebenkosten
- Fassade: 48.500 € zzgl. 15 % Baunebenkosten
- Brüstungen: 15.000 € zzgl. 15 % Baunebenkosten
- Technikgewerke / diverse Aufträge: 30.000 € zzgl. 15 % Baunebenkosten.
Beratungsergebnis:
- 26 Ja-Stimme(n), 4 Nein-Stimme(n), 0 Enthaltung(en) -
RM Herr Meckelmann beantragt sodann für die CDU-Fraktion, die Innenrenovierung des
Lehrerzimmers (ca. 150.000 €) sowie die Innenhofsanierung Ost (ca. 350.000 €) in den dritten
Bauabschnitt (2018) zu verschieben. BM Herr Schemmel lässt sodann über diesen Antrag abstimmen:
Beschluss:
Die Innenrenovierung des Lehrerzimmers (ca. 150.000 €) und die Innenhofsanierung Ost (ca. 350.000
€) werden in den dritten Bauabschnitt (2018) verschoben.
Beratungsergebnis:
Mehrheitlich dagegen
Damit wurde der Antrag der CDU-Fraktion auf Verschiebung der o. g. Maßnahmen abgelehnt.
Beschluss:
Abschließend fasst der Rat sodann folgenden Beschluss:
Den überplanmäßigen Aufwendungen i.H.v. 640.000 € wird gemäß § 83 Abs. 2 GO NRW zugestimmt.
Die Deckung wird über eine entsprechende Kreditaufnahme im Rahmen des Wirtschaftsplanes 2017
des Kommunalen Gebäudemanagements gewährleistet.
Beratungsergebnis:
Mehrheitlich dafür