Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
12 kB
Datum
18.07.2013
Erstellt
29.07.13, 21:17
Aktualisiert
29.07.13, 21:17
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
BESCHLUSS
der 25. Sitzung des Rates (Wahlperiode 2009/2014)
am 18.07.2013:
7.
Anträge der Fraktionen
7.1 Antrag der Fraktionen der CDU, der FDP und Bündnis 90/Die Grünen
hier: Umstieg auf ein differenziertes Volumensystem in der Abfallentsorgung
Eingangs verweist BM Herr Schemmel auf die letzte Sitzung des Ausschusses für Umwelt und
Klimaschutz am 27. Juni 2013 und bittet die Fraktionen anschließend um ihre Stellungnahmen.
RM Herr Hachmeister äußert zunächst seinen persönlichen Unmut hinsichtlich der Vorgehensweise der
SPD-Fraktion in dieser Angelegenheit. So habe die SPD-Fraktion anlässlich der Festlegung des
Sitzungstermins für den Fachausschuss zugesagt, das Thema vor der Sitzung des Fachausschusses in
einer Fraktionssitzung zu besprechen. Letztendlich sei dies jedoch nicht geschehen. Trotzdem habe
man in der Sitzung des Fachausschusses Rücksicht darauf genommen, dass die SPD-Fraktion sich
somit keine Fraktionsmeinung bilden konnte und habe auf eine Abstimmung verzichtet. Der örtlichen
Presse habe er dann allerdings noch vor der geplanten Fraktionssitzung entnehmen müssen, dass sich
die SPD-Fraktion sehr wohl bereits eine Meinung zu der Thematik gebildet habe. Eine Abstimmung in
der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz wäre also durchaus möglich
gewesen, so RM Herr Hachmeister abschließend.
Im Folgenden äußert sich RM Herr Puchert-Blöbaum enttäuscht über die Ausführungen des RM Herrn
Hachmeister. In den damaligen Vorgesprächen habe er bereits darauf hingewiesen, dass er nicht
garantieren könne, dass seine Fraktion vor der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz
eine Fraktionssitzung abhalten könne. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen verweist RM Herr
Puchert-Blöbaum auf den Antrag der Fraktionen der CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen vom 5.
Juni 2013. Selbst, wenn es der SPD-Fraktion möglich gewesen wäre, vor der Fachausschusssitzung
eine Fraktionssitzung abhalten zu können, wäre die dort angegebene Begründung keine Basis für eine
sachlich fundierte Entscheidung gewesen.
Im weiteren Verlauf der Diskussion erklärt RM Herr Meckelmann, dass der Antrag seitens der
Kooperationspartner fristgerecht gestellt worden sei und somit ausreichend Zeit für die Beratung
vorhanden gewesen sei. Im Übrigen sei es sehr verwunderlich, dass die Pressemitteilung der SPDFraktion zum Thema Umstieg auf ein differenziertes Volumensystem noch vor der Fraktionssitzung
erschienen sei. RM Herr Hachmeister fügt ergänzend hinzu, dass die seitens der Verwaltung zur
Verfügung gestellten Unterlagen durchaus eine Grundlage für eine Beratung gewesen seien.
In der sich nun anschließenden Diskussion gibt RM Herr Gräfe für die CDU-Fraktion bekannt, dass
seine Fraktion bereits seit Jahren für den Umstieg werbe. Durch die Umstellung spare die Gemeinde
pro Jahr 40.000 Euro für die Systemtechnik und rund 10.000 Euro für den Windelzuschuss. Selbst,
wenn das Müllaufkommen nach dem Umstieg um 20-25% steige, wäre der Umstieg somit immer noch
kostenneutral. Da die Haushalte nach dem Umstieg zwischen verschiedenen Tonnengrößen wählen
können, wird auch das Ziel der Müllvermeidung weiter verfolgt. Abschließend gibt RM Herr Gräfe zu
bedenken, dass in den vergangenen 15 Jahren keine Gemeinde zum Verwiegesystem gewechselt sei.
Im weiteren Verlauf teilt RM Herr Puchert-Blöbaum für die SPD-Fraktion mit, dass seine Fraktion heute
keine sachlich fundierte Entscheidung treffen könne, da zahlreiche Fakten und Informationen fehlen. Im
Folgenden erinnert RM Herr Puchert-Blöbaum an die Diskussionen und Beratungen anlässlich der
Einführung des Verwiegesystems. Zum damaligen Zeitpunkt hätten umfangreiche Informationen zur
Verfügung gestanden, so habe beispielsweise die Gebührenkalkulation bereits vor der Einführung des
Verwiegesystems vorgelegen. Insgesamt habe seine Fraktion noch viele Fragen, wie u. a.:
• ist die Kostenlast in 3-5 Jahren tatsächlich noch geringer?
• wird die Gartenabfallsammlung komplett gestrichen?
• wie wirkt sich die Wertstofftonne aus?
• wie kann man den Müll entsorgen, der nicht mehr in die Tonne passt?
Zusammenfassend sei festzustellen, dass das Thema vor einer Entscheidung noch länger und
intensiver diskutiert werden müsse. Wenn sich dann herausstelle, dass das Volumensystem besser
oder günstiger sei, sei seine Fraktion durchaus offen für einen Umstieg. Zum jetzigen Zeitpunkt jedoch
frage er sich, so RM Herr Puchert-Blöbaum abschließend, aus welchem Grund man ein erfolgreiches
Modell ohne sachlichen Grund aufgeben müsse.
Im Folgenden legt RM Herr Blöbaum für die FDP-Fraktion dar, dass sich seine Fraktion für den Umstieg
ausspreche. Selbst, wenn das Müllaufkommen steige, so habe man durch die jährlich eingesparten
Kosten doch noch eine Reserve. Darüber hinaus könne man sich durch den Umstieg die positiven
Erfahrungen der lippischen Kommunen mit Volumensystem zunutze machen. Abschließend plädiert RM
Herr Blöbaum dafür, umzusteigen und somit Kosten zu sparen und ein solidarisches System
einzuführen.
Im Laufe der weiteren Diskussion äußern weitere Mitglieder der SPD-Fraktion ihre Bedenken gegen
einen Umstieg und fordern ein Gutachten zur Einführung zum differenzierten Volumensystem. RM Herr
Meckelmann entgegnet daraufhin, dass man heute nun zunächst den Umstieg beschließen solle, um so
den Ausstieg aus dem Verwiegesystem zum 31.12.2013 sicherzustellen. Die weitere Vorgehensweise
hinsichtlich der Umsetzung dieses Beschlusses könne dann zu einem späteren Zeitpunkt erörtert
werden.
RM Herr Hachmeister erinnert daran, dass seine Fraktion bereits vor Jahren beantragt habe, die
Umstiegsmöglichkeiten auf das differenzierte Volumensystem zu prüfen. Es handele sich somit bei der
heutigen Beschlussfassung nicht eine Schnellentscheidung. Im Übrigen werde dem Ziel der
Müllvermeidung durch die unterschiedlichen Tonnengrößen auch beim Volumensystem Rechnung
getragen, so dass das Einsparpotential in Höhe von ca. 50.000 Euro Grund genug für einen Umstieg
sei. Ferner sei ein Anstieg des Müllaufkommens der Gemeinde Leopoldshöhe um 20%, der dann die
jährlichen Verwiegekosten weitgehend neutralisieren würde, nach Ansicht seiner Fraktion nicht zu
erwarten. Er spreche sich deshalb dafür aus, nun umzusteigen und dann die weitere Entwicklung zu
beobachten.
Auf Antrag von RM Herrn Habicht lässt BM Herr Schemmel sodann über den folgenden
Beschlussvorschlag abstimmen:
Beschluss:
Der Rat der Gemeinde Leopoldshöhe beschließt, zum 01.01.2014 vom Verwiegesystem auf das
differenzierte Volumensystem umzusteigen.
Beratungsergebnis:
- 18 Ja-Stimme(n), 13 Nein-Stimme(n), 1 Enthaltung(en) -