Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
94 kB
Datum
13.12.2017
Erstellt
20.12.17, 16:06
Aktualisiert
20.12.17, 16:06
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Kreistages am 13.12.2017 im Sitzungssaal des
Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 10
Erweiterungsbau Kreishaus
Grundsatzbeschluss
V 389/2017
Fraktionsvorsitzender Reidt (CDU) bittet, den Wortlaut der
Beschlussempfehlung zu ändern und in der Beschlussfassung zu
Absatz 1 das Wort „alsbald“ zu streichen und durch „in der
heutigen Sitzung noch nicht zu treffen“ zu ersetzen. In Absatz 2,
Zeile 2 solle der Zusatz „…mit einer Anzahl von ca. 90
Parkflächen einen Teil der…“ eingefügt werden.
Fraktionsvorsitzender Reiff (FDP) erklärt, dass seitens der FDPFraktion die Notwendigkeit für den Kreishausanbau nach wie vor
nicht gesehen werde. Vor der Beschlussfassung erwarte er
weitere Zwischenergebnisse, insbesondere zur Alternative der
Aufstockung des Blockes C. Die Erweiterung der Parkfläche
werde als dringend notwendig angesehen. Die FDP-Fraktion
beantragt über die Absätze 1 und 2 getrennt abzustimmen.
Fraktionsvorsitzender Grutke (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
hinterfragt die Sinnhaftigkeit des Absatzes 1. Er führt weiter aus,
dass man sich in einem Abstimmungsprozess um
Grundsatzfragen befinde, die sehr ausführlich in der
Arbeitsgruppe EC 21 diskutiert worden seien. Nach wie vor
fehlten die Entscheidungsgrundlagen, wie z.B. die Vorschläge für
Wirtschaftlichkeitsberechnungen und
Amortisationsberechnungen.
Zur Erweiterung der Parkfläche fehle die Einbettung in ein
ganzheitliches Konzept. Es würden Fakten geschaffen, die nur
noch die große Lösung zuließen und die Planungsüberlegungen
einschränkten. Daher werde die Fraktion Bündnis 90/DIE
GRÜNEN der Vorlage nicht zustimmen.
Fraktionsvorsitzender Troschke (UWV) unterstützt den
Änderungsvorschlag der CDU-Fraktion zur Beschlussfassung. Zu
den Parkraumflächen führt er aus, dass er die kurzfristige
Erweiterung für wichtig und richtig halte.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) stellt fest, dass Einigkeit
bestehe, dass zunächst keine Grundsatzentscheidung getroffen
werden solle. Er schlägt daher vor, den Absatz 1 zu streichen und
nur über die Parkraumerweiterung zu beschließen. Herr Bell führt
aus, dass Wirtschaftlichkeitsberechnungen erforderlich seien und
die Alternative einer dezentralen Lösung, inklusive der
wirtschaftlichen Auswirkungen, geprüft werden sollte.
Fraktionsvorsitzender Schulte (SPD) führt aus, dass die offenen
Fragen in Bezug auf das Gesamtkonzept zu viel Unbehagen
führen und dass noch keine Entscheidung getroffen werden
könne. Er stimmt Herrn Bell zu, dass die Abstimmung über
Absatz 1 keinen Sinn mache.
Kreistagsmitglied Kolvenbach (CDU) stellt fest, dass die FDPFraktion bisher keine Gründe für die Ablehnung des
Kreishausanbaus genannt habe.
Weiter stellt Herr Kolvenbach gegenüber dem
Fraktionsvorsitzenden Grutke (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) klar,
dass die inhaltlichen fachlichen Beratungen vorberatend im
Fachausschuss und nicht in der Arbeitsgruppe EC 21 geführt
würden.
Zum Kreishausanbau führt er aus, dass allgemein die Auffassung
vertreten werde, dass noch keine Abstimmung erfolgen könne,
weil noch wesentliche Entscheidungsgrundlagen fehlten.
Auch müsse der Mehrwert durch den Einzug der Bundesagentur
für Arbeit und der finanzielle Nutzen dargelegt werden. Feststehe,
dass im Hinblick auf Kooperationen von Abteilungen und
Aufgabenstellungen, Synergieeffekte entstünden, die dargestellt
werden müssten.
Auch müsse in Bezug auf die Städte und Gemeinden die Frage
diskutiert und geklärt werden, was Kreisumlage belastend sei und
was nicht.
Die CDU-Fraktion gehe den Weg mit, den Absatz 1 zu streichen.
Zur Parkraumsituation stellt Herr Kolvenbach fest, dass durch
den von der Verwaltung aus der Politik aufgegriffenen Vorschlag
zusätzlicher Parkraum geschaffen werde. Diese Lösung sei
unabhängig vom Kreishausanbau zu sehen und damit werde
nicht die große Lösung des Kreishausanbaus präjudiziert.
Abschließend stellt Herr Kolvenbach fest, dass noch erheblicher
Diskussionsbedarf bestehe und die Verwaltung noch
Informationen liefern müsse, bevor ein Grundsatzbeschluss
getroffen werden könne.
Kreistagsmitglied Daniel (UWV) führt zu den Überlegungen von
Fraktionsvorsitzendem Bell (DIE LINKE), über eine dezentrale
Lösung mit Dependancen nachzudenken, aus, dass es logistisch
einfacher und praktikabler sei, alles unter einem Dach zu
platzieren.
Fraktionsvorsitzender Reiff (FDP) fasst zusammen, dass die
FDP-Fraktion Fragen zur Aufstockung des Blockes C als
preiswertere Alternative zum Anbau, zur Digitalisierung und der
damit verbundenen Einsparung von Büroflächen, zu
Raumodellen, wie z.B. der Einrichtung von Großraumbüros, zur
Leitstelle und zur Vermietung gestellt habe. Herr Reiff hinterfragt,
ob es Aufgabe des Kreises sei, als Vermieter aufzutreten. Man
gehe Mietverträge von 15 Jahren ein, aber Risiken von 50
Jahren.
Den Vorschlag, über die Absätze 1 und Absatz 2 getrennt
abzustimmen, habe man gemacht, weil man nicht davon
ausgegangen sei, dass der Absatz 1 zurückgezogen werde. Der
Vorschlag habe sich somit erledigt.
Zur Erweiterung der Parkflächen auf dem westlichen
Kreishausgrundstück erklärt Herr Reiff, dass diese weder die eine
noch die andere Lösung vom Kreishausanbau blockierten und
möglichst schnell benötigt würden.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) erklärt auf den Einwand
von Frau Daniel, dass man sich keine Denkverbote zu
Alternativen auferlegen sollte. Dies vor allem vor dem
Hintergrund, dass es hinsichtlich der Gestaltung von
Arbeitsplätzen viele moderne Fortschritte, wie Digitalisierung,
Telearbeit, Desk Sharing gebe, die zu Einsparungen führen
könnten. Seitens der Verwaltung seien dazu noch keine Zahlen
vorgelegt worden und es läge noch keine mit Zahlen hinterlegte
Erklärung für die Steigerung des Flächenbedarfs vor.
Fraktionsvorsitzender Grutke (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) stimmt
der Streichung des 1. Absatzes der Vorlage zu. Er führt aus, dass
die Parkraumlösung als Teilausfluss aus der Planung der agn zur
großen Lösung zu sehen sei. Beschließe man jetzt über die
Erweiterung der Parkflächen, so stünde diese Fläche bei weiteren
Planungen und evt. alternativen Lösungen zum Kreishausanbau
nicht mehr zur Verfügung und man schränke sich dadurch ein.
Kreistagsmitglied Schmitz (SPD) erklärt, dass er die geführte
Diskussion nicht verstehe. Es sei bereits im Fachausschuss
ausführlich diskutiert worden und die Verwaltung habe eine Z mit
den zu erledigenden Vorgaben vorgelegt. Der Fachausschuss sei
auch mit der Erweiterung des Parkplatzes einverstanden
gewesen, weil die Notwendigkeit dazu erkannt wurde.
Herr Schmitz stellt nochmals klar, dass die Vorberatungen im
Fachausschuss in öffentlicher Sitzung stattfinden und nicht in
einer Arbeitsgruppe der Verwaltung, die andere Aufgaben habe.
Wenn vorbereitende Ausschusssitzungen stattfänden, sollte man
diese auch nutzen, um dort die fachlichen Diskussionen zu
führen.
Kreistagsmitglied Kalnins (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) erklärt,
dass sie an der Ausschusssitzung teilgenommen habe und es
aufgrund der Informationsflut nicht möglich gewesen sei, im
Detail zu diskutieren. Zudem sei nur die große Variante
vorgestellt worden und keine Alternativen, so dass durchaus noch
Redebedarf bestehe. Dazu sollte mit angemessener Vorlaufzeit
eine aussagefähige Vorlage der Verwaltung vorgelegt werden.
Abschließend fasst der Vorsitzende zusammen, dass sich der
Kreistag darauf verständigt habe, den Absatz 1 in der
Beschlussfassung zu streichen und den Absatz 2 um den Zusatz
„mit einer Anzahl von ca. 90 Parkflächen“ zu erweitern. Dann
lässt er über die Vorlage abstimmen.
Der Kreistag beschließt, zur kurzfristigen Erweiterung der
Parkflächen auf dem westlichen Kreishausgrundstück mit einer
Anzahl von ca. 90 Parkflächen einen Teil der für den
Erweiterungsbau veranschlagten Haushaltsmittel einzusetzen
und die im Produkt 01011119 unter der Maßnahmen-Nr.
I111192504 veranschlagten Haushaltsmittel in entsprechender
Höhe zu entsperren.
Abstimmungsergebnis:
Mit Mehrheit dafür, 5 Gegenstimmen
(Bündnis 90 /DIE GRÜNEN)