Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
23 kB
Datum
05.04.2017
Erstellt
24.04.17, 13:13
Aktualisiert
25.04.17, 10:12
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Kreistages am 05.04.2017 im Sitzungssaal des
Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 9
Erstellung eines Parkplatz- und
Parkplatzbewirtschaftungskonzeptes
hier: Antrag der Fraktionen SPD und CDU im Kreistag
Euskirchen
Fraktionsvorsitzender Troschke (UWV) äußert sich überrascht
über den vorliegenden Antrag, der Bezug auf die letzte Sitzung
des Kreisausschusses, hier den Verkauf von Teilflächen an das
DRK, nehme. Er bemerkt, dass die Grundlagen für die
Beantragung eines Parkplatz- und
Parkplatzbewirtschaftungskonzeptes nicht ersichtlich seien und
zunächst erarbeitet werden müssten. Dazu müsse geklärt
werden, welche Flächen vorhanden seien, wo die
Grundstücksgrenzen lägen, wo Sonderparkberechtigungen
eingeplant werden müssten und welche Mindesterfordernisse
vorhanden sein sollten. Auch sei unter Parkplatzbewirtschaftung
zu verstehen, dass wohl Parkraum zumindest teilweise gegen
Entgelt zur Verfügung gestellt werde, was nicht besonders
bürgerfreundlich sei.
Weiter sei fraglich, ob es bei der Erstellung eines Parkplatz- und
Parkplatzbewirtschaftungskonzeptes zu einer Fremdvergabe
komme, die wiederum mit Kosten verbunden sei. Außerdem sei
nicht bekannt, wie die Anrainer an einem solchen Konzept
beteiligt würden.
Er halte den Antrag daher für komplett übereilt und voreilig.
Kreistagsmitglied Kolvenbach (CDU) erklärt, dass der Antrag
wohl falsch angekommen sei. Er stellt klar, dass die Verwaltung
mit der Erstellung des Konzeptes beauftragt werden solle und
keine Fremdvergabe vorgesehen sei. Sollte die Erarbeitung mit
Kosten verbunden sein, sei eine Einnahmeposition über den
Verkauf der Teilflächen an das DRK vorhanden. Der Bedarf an
einer solchen Konzeption sei in der Kreisausschusssitzung
gemeinsam dargestellt worden. Die Problematik müsse jetzt einer
Lösung zugeführt und sollte nicht von der Realisierung eines
Kreishausanbaus abhängig gemacht werden.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) stimmt Herrn Kolvenbach
zu. Er ist aber der Meinung, dass in die Konzepterstellung eine
evt. Erweiterung des Kreishauses mit eingezogen werden
müsste, damit auch das künftige Parkproblem Berücksichtigung
finde.
Herr Bell sieht die gleichzeitige Erstellung von Parkplatzkonzept
und Bewirtschaftungskonzept kritisch. Ein
Bewirtschaftungskonzept bedeute, dass später Einnahmen erzielt
werden sollen, die Auswirkungen auf die Nutzer des Parkplatzes
hätten. Er schlägt vor, den Schwerpunkt zunächst auf das
Konzept zum Parkraum zu legen und zu prüfen, ob eine
Bewirtschaftung zwingend erforderlich sei.
A 135/2017
Fraktionsvorsitzender Schulte (SPD) stellt fest, dass die
Diskussionen im Kreisausschuss nicht öffentlich geführt wurden,
so dass es schwierig sei, die Begründung für den Antrag
ausführlicher darzustellen. Herr Schulte kann die Verwunderung
Herrn Troschkes über die Antragstellung nicht verstehen, da das
Parkraumkonzept in der Kreisausschusssitzung immer wieder
gefordert und die Parkplatzbewirtschaftung immer wieder
angesprochen worden seien. Herr Schulte findet es sinnvoll,
Parkplatz- und Parkplatzbewirtschaftungskonzept gleichzeitig zu
erstellen.
Er stellt klar, dass im Antrag keine Forderung erhoben wurde, das
Bürgerinnen und Bürger Parkgebühren zahlen sollten. In allen
Fraktionen bestehe Einigkeit, dass für die chaotische
Parksituation eine Lösung gefunden werden müsse, was nur über
ein entsprechendes Konzept gehe. Erstmals bestehe die
Möglichkeit, die Erstellung eines solchen Konzeptes
haushaltsneutral umzusetzen, so dass diese Gelegenheit genutzt
werden sollte.
Fraktionsvorsitzender Troschke (UWV-Fraktion) stellt klar, dass
er nicht derjenige sei, der die Thematik aus nicht-öffentlicher
Sitzung in den öffentlichen Teil getragen habe, sondern dies
durch den Antrag geschehen sei. Herr Troschke bemerkt, dass
aus dem Antrag kein Arbeitsauftrag an die Verwaltung
hervorgehe, er dies aber so zur Kenntnis nehme.
Weiter bestätigt Herr Troschke, dass Einigkeit darüber bestehe,
eine Lösung für die Parkplatzproblematik zu finden. Dennoch
habe Parkplatzbewirtschaftung mit der Einnahme- und
Ausgabesituation zu tun. Aus seiner Sicht müssten der künftige
Kreishausanbau und die geplante DRK-Erweiterung in das
Konzept mit einbezogen werden.
Herr Troschke schlägt vor, den Antrag in den nächsten
Fachausschuss zu verschieben, um die Grundlagen und
Eckdaten zusammenzustellen. Dann sollte eine Entscheidung
herbeigeführt werden, den Kreishausanbau in die Planung mit
einzubeziehen.
Kreistagsmitglied Kolvenbach (CDU) stellt nochmals klar, dass
mit dem Antrag primär die Verwaltung angesprochen sei. Der
umfassende Auftrag an die Verwaltung enthalte auch die von
Herrn Troschke genannten Teilaspekte. Auf Basis des
Grundsatzbeschlusses solle die Verwaltung Eckdaten erarbeiten
und zu gegebener Zeit sollte man dann das Ergebnis in den
Fachausschüssen, dem Kreisausschuss und Kreistag
besprechen. Er erklärt, dass Parkplatzbewirtschaftungskonzept
nicht automatisch heiße, dass Parkplatzgebühren erhoben
würden. Es gehe um die Erhebung von Folgekosten und deren
Finanzierung.
Der Vorsitzende teilt mit, dass die Verwaltung bereits tätig sei und
mit einem politischen Auftrag die Daten und Fakten, die aus der
Vergangenheit bekannt seien, insbesondere in Verbindung mit
dem Jobticket, vorlegen werde.
Kreistagsmitglied Kalnins (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) äußert sich
verwundert über die Diskussion. Der Auftrag sei klar formuliert
und beinhalte Aspekte, wie Kreishausanbau, Verkauf der
Grundstücksfläche an das DRK, Jobticket, ÖPNV-Anbindung,
Bewirtschaftung der Parkfläche inkl. Gebührenerhebung. Daher
könne sie die Diskussion nicht verstehen.
Der Vorsitzende schlägt vor, in den Antrag der CDU- und SPDFraktion den Auftrag an die Verwaltung zu formulieren, ein
Parkplatz- und Parkplatzbewirtschaftungskonzept zu erstellen.
Die Kreistagsmitglieder sind mit dem Vorschlag einverstanden.
Der Kreistag stimmt dem Antrag 135/2017 der Fraktionen von
SPD und CDU im Kreistag Euskirchen zu und beschließt:
Die Verwaltung wird beauftragt, ein Parkplatz- und
Parkplatzbewirtschaftungskonzept unter Einbeziehung der
Möglichkeiten des derzeitigen ÖPNV-Angebotes (Jobticket für
Mitarbeiter und Prüfung der Anbindung an den Bahnhof
Euskirchen) zu erstellen.
Abstimmungsergebnis: Einstimmig