Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
26 kB
Datum
18.10.2017
Erstellt
07.11.17, 16:05
Aktualisiert
07.11.17, 16:05
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Kreistages am 18.10.2017 im Sitzungssaal des
Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 11
Planung Erweiterungsbau Kreishaus
hier: Richtungsvorgaben zur Bearbeitung des
Planungsauftrages
Fraktionsvorsitzender Troschke (UWV) bittet darum, bei der
Parkraumlösung nicht nur die ebenerdige Lösung aufzuführen,
weil auch andere Parkflächen zur Verfügung stünden. Um einem
befürchteten Parkchaos während der Bauphase vorzubeugen,
schlägt er vor, im westlichen Bereich hinter den Fraktionsräumen
provisorische Parkplätze zumindest für die Bediensteten zu
schaffen. Er erinnert daran, dass bei der Aufstellung des
Parkraumkonzeptes auch das DRK einzubeziehen sei.
Fraktionsvorsitzender Schulte (SPD) äußert Bedenken, dass
entgegen des Vorschlages des Planungsbüros, die Untersuchung
der Holzbauweise beschlossen werden solle.
Es sei klar, dass der Wunsch eines mehrstöckigen Gebäudes in
Holzrahmenbauweise nicht realisierbar sei und nach den
Ausschreibungsrichtlinien die entsprechenden Holzmaßnahmen
nicht aus dem Kreis Euskirchen geliefert werden können.
Herr Schulte bittet AV Poth um die Zusage, dass die
Hereinnahme der weiteren Planung nicht zu einer zeitlichen
Verzögerung im Planungsprozess und nicht zu erheblichen
Mehrkosten in der Planung führen werde.
AV Poth teilt mit, dass die Thematik Gegenstand der Beratung im
Kreisausschuss gewesen sei. Die Varianten würden betrachtet
und mit dem Planungsbüro sei vereinbart worden, dass die
Entscheidung über die Entwurfsplanung in der Dezembersitzung
2017 des Kreistages fallen solle. Von daher seien keine
Verzögerungen erkennbar.
Kreistagsmitglied Kolvenbach (CDU) stellt fest, dass heute
lediglich ein Prüfungsauftrag erteilt werden solle und damit noch
keine Festlegung auf eine Bauweise verbunden sei. In den
Prüfauftrag sei die Holzbauweise miteinbezogen, weil es eine
Reihe von Kollegen gebe, die sich mit guten Argumenten für eine
Holzbauweise aussprächen. Zudem hätten die Planer in der
Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr
konstatiert, dass eine Holzbauweise unter Beachtung bestimmter
Rahmenbedingungen möglich sei. Daher sei es wichtig, beide
Varianten zu untersuchen, um im Dezember auf Basis valider
Fakten zur Entscheidung zu schreiten.
Fraktionsvorsitzender Reiff (FDP) teilt mit, dass sich an der
grundsätzlichen Ablehnung der FDP gegen die Baumaßnahme
nichts ändern werde. Aus seiner Erfahrung als ehemaliger
Holzhändler heraus erklärt er, dass Gebäude durchaus auch
mehrstöckig in Holz errichtet werden können. Ob dies die
wirtschaftlichste Lösung sei, müsse geprüft werden. Von daher
V 366/2017
sei der in der Vorlage aufgeführte Prüfauftrag beider Varianten
richtig.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) merkt an, dass zunächst
definiert werden müsse, was überhaupt für welche Bedarfe
gebaut werde solle. Erst dann könne man über die verschiedenen
Lösungen nachdenken. Er halte es für falsch, über die Planung
für die große Lösung zu beschließen, ohne zu wissen, ob diese
umgesetzt werde. Daher werde DIE LINKE der Vorlage nicht
zustimmen.
Fraktionsvorsitzender Grutke (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) führt
aus, dass ein generelles Vermarktungskonzept für die Immobilien
benötigt werde. Es seien Grundstücke verkauft worden, die man
jetzt hätte gut gebrauchen können. Er stimmt Herrn Bell zu, dass
die große einheitliche Lösung untersucht werde, die alle
Bausteine umfasse, ohne dass geklärt sei, was man wirklich
wolle und dass dies die wirtschaftlichste Lösung sei.
In der Arbeitsgruppe Energiecontrolling 21 sei die Klärung dieser
Frage vorangetrieben worden, damit man in der
Dezembersitzung eine Entscheidung treffen könne. Letztlich sei
die wirtschaftlichste Lösung gewollt, es stehe aber noch nicht
fest, welche dies ist.
Kreistagsmitglied Weber (CDU) erklärt, dass er den
Ausführungen von Herrn Bell und Herrn Grutke nicht viel
abgewinnen könne. Man sei sich einig gewesen, dass die große
Lösung mit erheblichen Vorteilen verbunden sei. Die große
Lösung sei gewollt und nun sei es der Auftrag des Planungsbüros
zu prüfen, welche Varianten möglich sind, welche nicht und mit
welchen Kosten bei der Holzbauweise zu rechnen wäre. Über die
Wirtschaftsförderung werde versucht, die Verwendung des
Baustoffes Holz durch entsprechende Maßnahmen anzustoßen,
so dass der Kreis Euskirchen geradezu aufgerufen sei, beim
Neubau die Holzbauweise mit prüfen zu lassen. Daher sei die
Vorlage genau richtig.
AV Poth führt aus, dass die Verwaltung in der Vorlage die
Ergebnisse aus der Sondersitzung des Ausschusses für Planung,
Umwelt und Verkehr und dem Kreisausschuss festgehalten und
dem Kreistag zur Entscheidung vorgelegt habe. Im Dezember
werde die Grundsatzentscheidung zu treffen sein. Sollten sich auf
Basis der Untersuchungsergebnisse des Planungsbüros
Abweichungen ergeben, müsse man flexibel sein und sich mit der
neu eintretenden Situation befassen. AV Poth stellt klar, dass die
Vorlage lediglich dazu diene, den Untersuchungsraum des
Planers vertretbar einzugrenzen, um die Kosten nicht ins Uferlose
laufen zu lassen.
Der Kreistag fasst folgenden Beschluss:
Der Kreistag beschließt folgende Richtungsvorgaben zur
Bearbeitung des Planungsauftrages bis zur Detailschärfe HOAI 2
(Vorplanung mit Kostenschätzung):
1. Städtebauliche Anordnung
Der endgültige Gebäudestandort ist im Planungsprozess noch
festzulegen. Dabei sollte es sich um eine Ost- oder
Norderweiterung handeln oder eine Kombination aus beidem.
2. Parkraumlösungen
Es wird eine ebenerdige Lösung bevorzugt. Die Verwaltung wird
gebeten, zusammen mit der Vorlage zur Grundsatzentscheidung
dem Kreistag ein Parkraumkonzept vorzustellen.
3. Variantenvergleich Holz zu konventioneller Bauweise
Die Varianten konventionelle Bauweise und Holzbauweise (hier
sowohl Holz-Hybrid als auch reine Holzbauweise) sind weiter zu
untersuchen.
4. Bürokonzepte/Raumnutzungslösungen
Bevorzugt werden als Rastermaß 1,35 m und als Gebäudebreite
16,50 m.
5. Energie und Versorgungskonzepte
Auszuarbeiten sind die Varianten 1(Geothermie + kleines BHKW)
und 4 (Geothermie + Versorgung aus Bestand); in beiden Fällen
ist die Vorteilhaftigkeit eines Luft-Erdregisters mit zu untersuchen.
Abstimmungsergebnis:
Mit Mehrheit dafür,
7 Gegenstimmen (3 FDP/2 UWV/
2 DIE LINKE)