Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
10 kB
Datum
09.09.2015
Erstellt
02.10.15, 21:17
Aktualisiert
02.10.15, 21:17
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
BESCHLUSS
der 5. Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz (Wahlperiode 2014/2020)
am 09.09.2015:
5.
Friedhofsangelegenheiten/Friedhofsentwicklung
VA Herr Sunkovsky stellt kurz die Überlegungen der Verwaltung für die Friedhofsentwicklung/
Friedhofsplanung vor.
Dabei sind drei Projekte entwickelt worden, die dem Ausschuss vorgestellt werden:
1. Einführung eines Urnenwandsystems auf dem Friedhof Dahlhausen
2. Umwandlung des „Siekwäldchens“ auf dem Friedhof Leopoldshöhe
Urnenbegräbnisstätte
3. Grabfeldsanierung auf dem Waldfriedhof Dahlhausen
zu
einer
Wald-
Die ersten beiden Projekte stellen aus Sicht der Verwaltung eine interessante Erweiterung des
Angebotes an Bestattungsformen dar. Für die Urnenwand (Kolumbarium) spricht, dass hier auf relativ
geringer Grundfläche eine große Zahl von Urnenbeisetzungen möglich sei, wobei für die Angehörigen
kein Pflegeaufwand bestehe. Urnenbegräbnisse in einem Wald können ebenfalls als attraktive
Alternative zu den bislang üblichen Urnenbestattungen gesehen werden. Gerade diese Form der
Bestattung werde andernorts stark nachgefragt. Ein wichtiges Thema sei hierbei nach wie vor der
anhaltende Trend zu kostengünstigen und pflegefreien oder pflegearmen Grabarten. Dieser Nachfrage,
so die Verwaltung, sollte die Gemeinde mit entsprechenden Angeboten begegnen.
Mit der Grabfeldsanierung böte sich die Möglichkeit, mit überschaubarem Aufwand auf dem Friedhof
Dahlhausen ein Grabfeld mit 50 bis 60 Grabstätten für Erdbestattungen zu schaffen. Aufgrund der
derzeitigen räumlichen Situation und der problematischen Bodenverhältnisse auf dem Friedhof, die eine
Wiederbelegung abgelaufener Grabstellen nur bedingt ermöglichen, ist es aus Sicht der Verwaltung
möglich, mit der Grabfeldsanierung den Bedarf für nach wie vor nachgefragte und damit auch in Zukunft
vorzuhaltende Erdbestattungsgräber auf dem Friedhof Dahlhausen sicherzustellen.
Dabei müsse auch berücksichtigt werden, dass auf dem Friedhof Dahlhausen auf längere Sicht
gesehen aufgrund frei werdender Grabstellen, die nicht unmittelbar neu belegt werden können,
Freiflächen entstehen, die sich negativ auf die Kostenstruktur für die Friedhofsunterhaltung auswirken.
Hier sollte aus Sicht von Herrn Goebel gegengesteuert werden, bis hin zur evtl. Schließung einzelner
Friedhofsteile, um kostenträchtige Überhangflächen zu vermeiden. Unter diesen Vorzeichen sei eine
Wiederbelegung auf dem alten Friedhofsteil ungünstig, weil dies zu einer Zersplitterung führen würde
und die entsprechenden Grabfelder dauerhaft zu erhalten wären.
Herr Goebel nimmt anschließend noch zu den einzelnen Vorhaben Stellung. Er weist dabei auch auf
die Entwicklung durch die zu erwartende Liberalisierung des Bestattungsrechtes hin. Hier sei mit
ziemlicher Sicherheit mit einem Wegfall der Friedhofspflicht bei Urnenbestattungen zu rechnen, wie
dies im Bundesland Bremen bereits der Fall ist. Dadurch könnte die Zahl der Beisetzungen auf
öffentlichen Friedhöfen im ungünstigsten Fall um bis zu 50 % zurückgehen. Diese Entwicklung würde
für die öffentlichen Friedhofsträger eine große Herausforderung darstellen.
Zu den Kosten für die drei Maßnahmen seien derzeit noch keine konkreten Aussagen möglich, da die
Zahlen vorerst auf einer groben Kostenschätzung beruhen. Es sind zu gegebener Zeit noch weitere
konkrete Informationen einzuholen. Insbesondere in Bezug auf die Grabfeldsanierung fehlen derzeit
noch Angaben, u.a. zur Entwässerung. Der hier angesetzte Kostenrahmen in Höhe von ca. 70.000,- €
beruhe auf einem Info-Angebot und einer Schätzung für die Tiefbaumaßnahmen.
Herr Goebel beantwortet anschließend noch Fragen der Ausschussmitglieder hinsichtlich der
Auswirkung dieser Maßnahmen auf die Gebührenkalkulation. Er habe hier aufgrund der geschätzten
Kosten bereits eine überschlägige Ermittlung angestellt, so Herr Goebel. Für eine Beisetzung in der
Urnenwandanlage würden für eine Doppelbelegung Nutzungsgebühren in Höhe von ca. 880,-€
entstehen. Hierbei sei zu berücksichtigen, dass Urnenbeisetzung in der Urnenwandanlage zu
geringerer Nachfrage an anderen Urnenbestattungen führen würde, sodass sich dadurch die
Nutzungsgebühren für die „normalen“ Urnenbestattungsgräber erhöhen würden.
Im Anschluss macht Herr Goebel Ausführungen zur Grabfeldsanierung Dahlhausen.
Auf Wunsch wird der Niederschrift eine Berechnung bzw. Schätzung bezügl. der Grabfeldsanierung
und der Errichtung eines Kolumbariums zur Information beigefügt (Anlage 1).
Im Zusammenhang mit der Friedhofsentwicklung, hält es AM Herr Burkamp für sehr wichtig, jeden
gemeindlichen Friedhof fortzuführen und ggfs. zu erweitern. Die Bürgerinnen und Bürger haben keinen
Bezug zu einem Friedhof in einem anderen Ortsteil. Weiter müsse man den demographischen Wandel
bedenken und berücksichtigen, die Zahl der älteren Menschen steige stetig an.
Von Seiten der Ausschussmitglieder wird begrüßt, dass die Verwaltung, der Nachfrage nach kostengünstigen Alternativ-Bestattungen begegnen will.
Beschluss:
Da weiterer Abstimmungsbedarf besteht, wird der Tagesordnung zunächst in die Fraktionen verwiesen.
AV Herr Hachmeister weist darauf hin, dass in der Sitzung im November eine Entscheidung von Seiten
der Politik getroffen werden müsse.
Beratungsergebnis:
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