Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
12 kB
Datum
14.12.2011
Erstellt
10.02.12, 04:10
Aktualisiert
02.03.12, 04:09
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der 9. Sitzung des Kreistages am 14.12.2011 im Sitzungssaal des
Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 4.1
Lückenschluss A 1
hier: Gemeinsamer Antrag von CDU- und SPD-Fraktion
Mit Ausnahme der Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/DIE
GRÜNEN sprechen sich alle anderen Fraktionen durch ihre
Fraktionsvorsitzenden und weitere Kreistagsmitglieder für die
Annahme des Resolutionsentwurfes aus.
Es sei an der Zeit, das Dauerthema "Lückenschluss der A 1" zu
Ende zu bringen. Eine weitere Verzögerung der Entscheidung,
z. B. durch eine erneute "Naturschutzprüfung mit besonderer
Untersuchungstiefe", sei nicht hinnehmbar. Der jetzige Zustand
sei für die betroffene Bevölkerung untragbar.
Wirtschaftliche Gründe, die Verkehrssicherheit, eine
zukunftsorientierte Verkehrsplanung sprächen für rasches
Handeln.
Allein Fraktionsvorsitzender Grutke und Kreistagsmitglied
Kalnins (beide Bündnis 90/DIE GRÜNEN) sprechen sich im
Namen ihrer Fraktion gegen die Annahme der Resolution aus.
Die Fraktion bezweifele den Nutzen einer Resolution, zumal
das Land NRW nach Recht und Ordnung handele. Ob ein
Lückenschluss der A 1 wirtschaftlichen Nutzen bzw.
wirtschaftliche Vorteile für den Kreis Euskirchen bringe, sei
mehr als zweifelhaft. Unzweifelhaft werde die Fauna und Flora
durch die geplante Baumaßnahme geschädigt. Das Ergebnis
der weiteren Naturschutzprüfung sollte abgewartet werden.
Der Vorsitzende stellt daraufhin folgende Resolution zur
Abstimmung:
Mit großer Verwunderung hat der Kreistag des Kreises
Euskirchen die Nachricht zur Kenntnis genommen, dass das
Land Nordrhein-Westfalen im Zusammenhang mit der
Fortschreibung des Straßenbedarfsplanes den Weiterbau und
Lückenschluss der A 1 zwischen Blankenheim und Dreis-Brück
(Rheinland-Pfalz) erneut in Frage stellt.
Dieser Lückenschluss ist nach Meinung des Kreistages
Euskirchen weiterhin von großer Bedeutung für die gesamte
Eifel und deren struktureller Entwicklung. Die Autobahn A1
gehört bekanntlich zu den wichtigsten Verkehrsadern
Deutschlands.
Durch das fehlende Teilstück von etwa 25 km Länge kommt es
zu einer Verlagerung des Verkehrs, besonders des
Schwerlastverkehrs, auf bereits stark überlastete
Bundesstraßen. Eine Reihe von schweren Unfällen auf den
Nebenstrecken sind die Folge.
Auch sind viele Eifel-Orte vom starken Durchgangsverkehr und
R 5/2011
der damit verbundenen Lärm- und Abgasbelästigung betroffen.
Neben der zu erwartenden Entlastung der Nebenstrecken wäre
ein Lückenschluss aber auch von enormer wirtschaftlicher
Bedeutung für die Eifel-Region.
Grund für die erneute Verzögerung ist die fehlende
Nachhaltigkeit beider Landesregierungen in der Realisierung
des Lückenschlusses.
So hat die neue Landesregierung von Rheinland-Pfalz in ihrem
Koalitionsvertrag festgelegt, dass das Bauvorhaben einer
erneuten "Naturschutzprüfung mit besonderer
Untersuchungstiefe" unterzogen werden soll. Dabei soll auch
die sogenannte "Nullvariante", das heißt also der Verzicht auf
den Lückenschluss, geprüft werden. Die Landesregierung in
NRW nimmt dies kommentarlos zur Kenntnis.
Der Bund hingegen hat als die Ebene, die im Rahmen ihrer
Zuständigkeit für die Finanzierung des Lückenschlusses
aufzukommen hat, eindeutig Position bezogen und sich klar für
einen Weiterbau ausgesprochen.
Der Kreistag Euskirchen fordert aus den vorgenannten Gründen
die Landesregierungen in Düsseldorf und Mainz erneut und
eindringlich auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden
und zügig für den Bau des Lückenschlusses Sorge zu tragen.
Abstimmungsergebnis:
Mit großer Mehrheit dafür
bei 5 Gegenstimmen der
Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN