Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
15 kB
Datum
02.10.2013
Erstellt
10.10.13, 14:48
Aktualisiert
10.10.13, 14:48
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der 15. Sitzung des Kreisausschusses am 02.10.2013 im Sitzungssaal 1
des Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 8
Weiterführung der Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang
V 68/2013
GmbH (SEV)
Kreisausschussmitglied Kalnins (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
regt an, gemeinsam mit den Mitgliedern des
Wirtschaftsförderungs-ausschusses einen Ortstermin zu
vereinbaren, um sich ein Bild von den Liegenschaften zu
machen, da es nicht nachvollziehbar sei, dass ein Neubau
wirtschaftlicher wäre als die Nutzung der vorhandenen
Gebäude. Da zudem bislang noch keine Gebäude vermarktet
werden konnten, werde man gegen die Weiterführung stimmen.
Fraktionsvorsitzender Reidt (CDU) hält den Ortstermin nur in
Verbindung mit einer dortigen Sitzung für sinnvoll. Zudem
bezweifele er auch, dass es - wie von Herrn Minister Remmel
vorgesehen - nicht möglich sei, die Nationalparkverwaltung in
den bestehenden Gebäuden unterzubringen. Ebenso sei nicht
nachvollziehbar, warum man jetzt zu dem Ergebnis komme,
dass ein Neubau wesentlich günstiger sei als die Unterbringung
in der alten Substanz. Da diese Entscheidung weder mit dem
Denkmalschutz noch mit dem Eigentümer abgestimmt sei und
somit zunächst entsprechende Prüfaufträge notwendig werden,
habe man im Ministerium hierdurch offiziell den Stillstand der
Baufortführung beschlossen und sende somit das völlig falsche
Signal in die Region.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) ist der Meinung, dass
sich der Eigentümer (BIMA) nicht so lange festlegen wolle und
hinterfragt zudem die Erforderlichkeit einer dortigen
Standortentwicklungsgesellschaft, unabhängig von deren
bisherigem Erfolg. Diese Diskussion sei daher auch öffentlich
zu führen.
UWV-Fraktionsvorsitzender Troschke hält die Auffassung des
Ministeriums, dass ein Neubau für ca. 4 Mio. € zu errichten sei
und eine Sanierung das Doppelte kosten solle, für finanziellen
Irrsinn. Er habe den Eindruck, dass kein Geld zur Verfügung
gestellt werden solle und die Entscheidung stehe im völligen
Gegensatz zum Denkmalschutz.
Landrat Rosenke teilt in diesem Zusammenhang mit, dass die
Regierungspräsidentin ebenso überrascht war und diese
Entscheidung auch nicht teilt.
Fraktionsvorsitzender Schulte (SPD) sieht in der Entscheidung
des Ministers eher eine Unterstützung in der Haltung des
Kreises, da somit die Auffassung der Bezirsregierung torpediert
werde, da der Denkmalschutz dann insofern keinen Sinn
mache.
Kreisausschussmitglied Kalnins (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
weist darauf hin, dass das Gutachten lediglich zu dem Ergebnis
komme, dass ein Neubau günstiger wäre. Weitere
Feststellungen seien hierdurch nicht getroffen worden. Insofern
hätten sich vermutlich die Voraussetzungen bezüglich der
Substanz verschlechtert, so dass man hier auch die Arbeit der
Standortent-wicklungsgesellschaft hinterfragen müsse.
Kreisausschussmitglied Herbrand (FDP) ist der Auffassung,
dass man politisch einfach nicht in das Gebäude "Malakoff"
möchte und daher ein Gutachten nach dem anderen erstellen
lasse, bis genau dieses Ergebnis feststehe. Zudem sei es das
völlig falsche Zeichen nach außen an mögliche Investoren,
wenn schon die öffentliche Verwaltung das Gebäude nicht
beziehen möchte.
Kreisausschussmitglied Häger (SPD) bittet um Rückkehr zum
eigentlichen Tagesordnungspunkt und befürwortet ausdrücklich
die Weiterführung der SEV, da die Entwicklung Vogelsangs
noch nicht abgeschlossen sei.
Kreisausschussmitglied Kindler (FDP) erläutert, dass nicht die
SEV sondern der Bund (BIMA) als Eigentümer der Gebäude für
deren Erhaltung zuständig sei, so dass er die Kritik von Frau
Kalnins an der SEV nicht nachvollziehen könne.
Kreisausschussmitglied Kalnins (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
führt aus, dass sie keine Ergebnisse der SEV feststellen könne
und insofern deren Existenz, das Konzept bzw. die Methode zu
hinterfragen sei.
Kreisausschussmitglied Kolvenbach (CDU) schlägt vor, hierzu
den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Herrn Poth, zu hören.
AV Poth hält eine saubere Trennung der angesprochenen
Dinge für äußerst wichtig, um nicht selber den Standort schlecht
zu reden und stellt mit Verweis auf diverse Projekte (Forum
Vogelsang, Kameradschaftshäuser, Sportanlagen,
Transitgebäude) fest, dass dort sehr wohl etwas passiert sei.
Zudem sei die SEV in den Entscheidungsprozess für den
Neubau nicht eingebunden gewesen, so dass deren Grundlage
nicht bekannt sei. Auch sei die SEV nicht für die Verrottung der
Gebäude verantwortlich, da der Bund, vertreten durch die BIMA
Eigentümer sei. Beim Land stehe derzeit die Verlängerung der
Beteiligung von einem Jahr in Rede, der Eigentümer wäre
sogar zu einer Verlängerung von drei bis fünf Jahren bereit.
Ergänzend verweist er auf die bislang gänzlich einstimmigen
Entscheidungen der Gesellschafter und sieht nach Umsetzung
der Leitprojekte Jugendherberge und Nationalparkverwaltung
gute Chancen entsprechende Investoren zu finden. Dabei seien
jedoch die Aspekte des Denkmalschutzes zu berücksichtigen
sowie die in Diskussion stehende 3. Leitentscheidung des
Landes abzuwarten. Bezogen auf das im heutigen Artikel des
Kölner-Stadtanzeigers angesprochene Konzept von Herrn
Schiefelbusch erläutert Herr Poth das bisherige Verfahren und
sieht aufgrund der fehlenden Finanzierung, der fehlenden
Benennung der Investoren und Referenzen nun Herrn
Schiefelbusch in Zugzwang.
Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag anschließend
folgende Beschlussfassung:
Der Kreistag beschließt:
a)
die weitere Beteiligung des Kreises Euskirchen als
Gesellschafter an der "Standortentwicklungsgesellschaft
Vogelsang GmbH (SEV)" um bis zu fünf weitere Jahre.
b)
Die Bereitstellung des Finanzierungsanteils des Kreises
Euskirchen in Höhe von jeweils 81.000 € / a.
c)
Die Zustimmung zur Verlängerung des bestehenden
Gesellschaftsvertrages. Dieser soll, bis auf die
Formulierung über die Dauer der Gesellschaft,
unverändert beibehalten werden.
Die Beschlussfassung erfolgt vorbehaltlich der weiteren
Beteiligung des Landes NRW und der Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben (BIMA) sowie der übrigen kommunalen
Gebietskörperschaften als Gesellschafter an der SEV GmbH.
Abstimmungsergebnis:
Mit Mehrheit dafür,
bei 1 Gegenstimme (Bündnis 90 /
DIE GRÜNEN)