Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
19 kB
Datum
25.03.2015
Erstellt
10.04.15, 14:50
Aktualisiert
10.04.15, 14:50
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Kreistages am 25.03.2015 im Sitzungssaal des
Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 19
Festlegung der Angebotsstruktur der Tageseinrichtungen
für Kinder im Kreis Euskirchen im Kindergartenjahr 2015/16 D 12/2015
AV Poth erläutert, dass der Rat der Stadt Bad Münstereifel ein
Provisorium am Standort der Kita "Magische 12" für zwei Jahre
mittragen werde, die Kündigung des langjährigen Konsenses
jedoch bestätigt habe. Dies führe für den Kreis als zuständigen
Jugendhilfeträger zu folgenden Konsequenzen:
1. Der Kreis werde zeitnah ein Provisorium für eine 2er-Gruppe
mit zehn U3-Plätzen am dortigen Standort in Modulbauweise für
den Übergangszeitraum von zwei Jahren organisieren.
2. Innerhalb der Zweijahresfrist werde man eine zukunftsfähige
Lösung für die Kernstadt Bad Münstereifel erarbeiten.
3. Nach Ostern werden Gespräche mit den anderen Kommunen
stattfinden, um herauszufinden, welche Auswirkungen insgesamt
die Entscheidung von Bad Münstereifel auf Kreisebene hat.
Kreistagsmitglied Waasem (SPD) begrüßt zunächst, dass es
überhaupt eine Lösung zum 01.08.2015 gebe, um die
Betreuungsplätze sicherstellen zu können. Aus den Zahlen der
Verwaltung könne man ablesen, dass es für Bad Münstereifel ein
Verlustgeschäft sein werde, was der Bürgermeister mittlerweile
auch entsprechend zugestanden habe, wenn auch mit der nicht
nachzuvollziehenden Begründung, dass es so formal korrekt liefe
und der Kreishaushalt damit ehrlicher sei.
UWV-Fraktionsvorsitzender Troschke ist der Auffassung, dass
sich möglicherweise bis zum Herbst einiges verändern werde und
insofern die Diskussion jetzt unnötig sei.
Fraktionsvorsitzender Grutke (Bündnis 90 / DIE GRÜNEN) hält
fest, dass die Aufkündigung des Konsenses schmerzhaft sei und
die Rückzahlung von Bad Münstereifel in Höhe von ca. einer
halben Million Euro - verbunden mit dem Verlust der
Mitgestaltung - einen sehr hohen Preis darstelle. Er hoffe und
gehe davon aus, dass sich die Situation ab September/Oktober
entspannen werde und bitte die Verwaltung kurz um
Zusammenfassung der Erkenntnisse, da bislang noch keine
ausführliche Beratung stattgefunden habe.
Fraktionsvorsitzender Reidt (CDU) bedauert auch die Bad
Münstereifeler Entscheidung, stellt jedoch fest, dass sich dadurch
die Betreuungsqualität der dortigen Kinder nicht verschlechtere.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) führt aus, dass das
Zahlenwerk des Kreises in Bad Münstereifel zwar
wahrgenommen wurde, allerdings leider nicht wirklich ernst
genommen werde, weil man dort mit Verweis auf die Einrichtung
in Rupperath an der Rückzahlungspflicht zweifle. Insofern bitte er
den Kreis, dafür zu sorgen, dass die Zahlen und Inhalte den
Entscheidungsträgern richtig vermittelt werden, damit es nicht
lediglich bei einer Drohkulisse bleibe.
Kreistagsmitglied Bühl (UWV) ist auch der Auffassung, dass man
bis zum Ende des Jahres neue Erkenntnisse habe und man
insofern die Zeit abwarten solle.
Fraktionsvorsitzender Reiff (FDP) spricht sich dafür aus, die Lage
insgesamt etwas zu deeskalieren und die Zeit bis zum Herbst auf
beiden Seiten zu nutzen, um die Dinge in Ruhe zu diskutieren.
AV Poth erläutert, dass man die Situation sehr sorgfältig mit den
Kommunen erörtern und die Politik hierüber entsprechend
informieren werde. Bei den vorgelegten Zahlen handele es sich
zudem um eine überschlägliche Betrachtung, da man die
einzelnen Konditionen nicht kenne. Zunächst sei jedoch wichtig,
dass die Versorgung der Kinder in Bad Münstereifel sichergestellt
sei. In Weilerswist sei die Situation jetzt so, dass die Gemeinde
mehr Kindertagesplätze erwarte als bislang angenommen. Dieser
Auffassung könne sich der Kreis nach Überprüfung anschließen.
Mit der Vorlage gehe es im übrigen darum, die notwendigen
Kindpauschalen, die dem Ministerium zu melden sind,
festzustellen. Sollte die Gruppe nicht zustande kommen,
entstünden auch keine Kosten.
Der Kreistag genehmigt die Dringlichkeitsentscheidung D12/2015
und fasst folgende Beschlüsse:
1. Der Jugendhilfeausschuss stimmt der vorliegenden
Angebotsstruktur für das Kindergartenjahr 2015/16 zu und
beauftragt die Verwaltung, auf dieser Grundlage die für die
Gewährung der Landeszuschüsse notwendigen Kindpauschalen
dem Landschaftsverband zu melden.
2. Der Kreistag stimmt der späteren Deckung der
Mehraufwendungen über eine höhere Inanspruchnahme der
Ausgleichsrücklage zu.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig