Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
138 kB
Datum
21.10.2015
Erstellt
04.11.15, 04:06
Aktualisiert
04.11.15, 04:06
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Kreistages am 21.10.2015 im Sitzungssaal des
Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 11
Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) GmbH
– Finanzierung der IRR GmbH bis einschließlich 2018
V 158/2015
Der Vorsitzende teilt mit, dass hierzu am Freitag eine Sitzung
stattfinden werde.
Fraktionsvorsitzender Reiff (FDP) führt aus, dass seine Fraktion
zwar zustimmen werde, aber wenn man sich sämtliche Gremien
im Raum Aachen, die sich mit Wirtschaftsförderung beschäftigen,
ansehe, müsse man sich die Frage stellen, ob dies nicht zu einer
Selbstbeschäftigungsorganisation werde, die auch schlanker
hätte realisiert werden können.
Kreistagsmitglied Kolvenbach (CDU) verweist auf seine
vorherigen Ausführungen und dass auch hier die Kosten steigen
ohne den konkreten Gegenwert zu kennen. Auch der Termin der
Hauptverwaltungsbeamten im Ministerium sei größtenteils ohne
Ergebnis geblieben. Zudem zeichne sich als Alternative derzeit
ab, dass es keine zusätzlichen Fördertöpfe gebe, sondern die
bestehenden auf mehr Teilnehmer aufgeteilt werden sollen. Der
Anteil am Kuchen würde somit kleiner. Dies kann und dürfe nicht
das Ergebnis sein und daher werde man sich auch hiermit und
mit der Existenz der IRR ebenfalls im Rahmen der
Haushaltsberatungen zu befassen haben. Insofern sei der
Landrat beauftragt, dafür Sorge zu tragen, dass es entweder eine
auskömmliche Finanzierung für diese Aufgaben gebe oder
deutlich zu machen, dass der Kreis Euskirchen ansonsten aus
dem Konstrukt IRR aussteige.
Der Vorsitzende erwidert, dass die Hauptverwaltungsbeamten
genau dies sehr deutlich gegenüber dem Staatssekretär geäußert
hätten.
Kreistagsmitglied Schmitz (SPD) stellt fest, dass die IRR von
einem Aufsichtsrat geleitet werde, in dem keine Politiker, sondern
ausschließlich Hauptverwaltungsbeamte vertreten seien. Dies sei
äußerst kritisch zu sehen und der Ärger sei vorprogrammiert.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) sieht in den
Hauptverwaltungsbeamten auch politisch und demokratisch
legitimierte Personen, so dass dieses Argument nicht wirklich
nachvollziehbar sei. Dennoch teile er die Bedenken und stelle
sich die Frage, warum man dann nicht bereits jetzt aussteige
ohne weiteres Geld aufwenden zu müssen. Er werde der Vorlage
jedenfalls nicht zustimmen.
UWV-Fraktionsvorsitzender Troschke hält einen Ausstieg zum
jetzigen Zeitpunkt für falsch. Man sehe die Entwicklungen
ebenfalls sehr kritisch und müsse prüfen, wie und in welchem
Umfang man davon profitieren könne. Er erinnere in dem
Zusammenhang an die Prime Site Rhine Region, die entwickelt
werden müsse und bitte die Verwaltung zu prüfen, mit welchen
Anträgen, Initiativen o.ä. man diese Region entwickeln könne.
Man sollte den Weg also zunächst mitgehen und die sich
bietenden Möglichkeiten nutzen aber dann zu gegebener Zeit
entscheiden, ob eine Fortführung sinnvoll erscheint.
Kreistagsmitglied Weber (CDU) schließt sich seinen Vorrednern
an und hält ebenfalls einen Ausstieg zum jetzigen Zeitpunkt für
falsch, da man ansonsten überhaupt keine Möglichkeit mehr
habe, die entsprechenden Fördertöpfe anzuzapfen.
Kreistagsmitglied Kalnins (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) teilt mit,
dass man die Verlängerung zwar mittragen werde, allerdings die
IRR auch sehr kritisch sehe, da der Kreis Euskirchen schon bei
der Vorstellung der IRR nicht wahrgenommen wurde. Letztlich
mache man sich bezogen auf die Förderanträge in der Region
Aachen und der IRR hier auch selbst Konkurrenz, was ein großes
Problem darstelle. Insofern sei die Sinnhaftigkeit durchaus zu
hinterfragen.
Fraktionsvorsitzender Schulte (SPD) sieht die einheitliche
Meinung als deutliches Signal in Richtung Aachen, dass der Kreis
Euskirchen nicht bereit ist, weiter an diversen Stellen immer mehr
Geld auszugeben. Wichtig sei es daher, wie von Herrn
Kolvenbach bereits erläutert, dass man bis zu den
Haushaltsberatungen ein Gesamtkonzept habe, aus dem
hervorgehe, was man an Ausgaben in die Regio stecke und was
man absehbar an Rückflüssen von dort zu erwarten habe. Dann
sei man in der Lage über mögliche Austritte entsprechend zu
entscheiden.
Kreistagsmitglied Kolvenbach (CDU) ergänzt, dass genau diese
Diskussion auch in anderen Gebietskörperschaften geführt
werde, allerdings würden diese umso dezenter, je näher man an
das Zentrum, nämlich die Städteregion und die Stadt Aachen
heran komme.
Der Vorsitzende stellt anschließend die Vorlage zur Abstimmung.
Der Kreistag beschließt:
a)
Mittel für einen jährlichen Gesellschafterzuschuss gem. §
20 Abs. 2 Gesellschaftsvertrag (Geschäftsbereich 1
“Netzwerkaktivitäten/ Betrieb der Geschäftsstelle“) in
Höhe von max. 12.000€/Jahr über das Jahr 2017 hinaus
auch in 2018 bereitzustellen.
b)
dass anteilige Projektfinanzierungen im Sinne des
Geschäftsbereiches 2 „Projekte im Bereich der
Strukturentwicklung“ (§ 20 Abs. 3 Gesellschaftsvertrag)
darüber hinaus einer gesonderten Beschlussfassung
durch den Kreistag bedürfen.
Abstimmungsergebnis:
Mit Mehrheit dafür,
bei 1 Gegenstimme (DIE LINKE)