Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
336 kB
Datum
01.06.2015
Erstellt
19.06.15, 12:01
Aktualisiert
23.09.15, 12:02
Stichworte
Inhalt der Datei
Euskirchen, 08.06.2015
NIEDERSCHRIFT
über das Ergebnis der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und
Konversion Vogelsang am 01.06.2015 im Sitzungssaal 1 des Kreishauses in Euskirchen,
Jülicher Ring 32
Beginn der Sitzung:
Ende der Sitzung:
17:00 Uhr
19:10 Uhr
Anwesend sind
a) der Vorsitzende
Esser, Johannes, Nettersheim (CDU)
b) die Mitglieder
CDU
Engels, Hans-Josef, Weilerswist
Kolvenbach, Bernd, Euskirchen vertritt Frau Ute Stolz
Mertens, Johannes, Dahlem
Reidt, Josef, Schleiden
Schneider, Hans-Erhard, Euskirchen vertritt Herrn Urban-Josef
Jülich
Schulz, Günther, Mechernich vertritt Herrn Leo Wolter
Wasems, Hans Peter, Blankenheim
Weber, Günter, Euskirchen
Weimbs, Frank, Hellenthal
SPD
Cremer, Franz, Hellenthal
Häger, Norbert, Euskirchen
Heller, Wolfgang, Schleiden vertritt Herrn Thilo Waasem
Hettmer, Heinrich, Zülpich
Maassen, Guido, Mechernich
Schulte, Andreas, Weilerswist
FDP
Dr. Milz, Markus, Bad Münstereifel
van Meenen, Dirk, Euskirchen
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Gierden, Wilfried, Blankenheim vertritt Frau Erika Riedmeier-Fischer
Kalnins, Angela, Zülpich
UWV
Schmitz, Heinz, Mechernich
DIE LINKE
Bell, Thomas, Bad Münstereifel
AfD
-2Hassen, Dieter, Euskirchen
c) von der Verwaltung
Herr Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrates
Herr Kämmerer Hessenius, GB I / 20
Frau Poth, Stabsstellenleiterin 80
Frau Müller, Stab 80, als Protokollführerin
d) Gäste
Herr Joachim Diehl, Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR)
Herr Albert Moritz, Vogelsang IP gGmbH
e) Sonstige
Vertreter der örtlichen Presse
Entschuldigt fehlen:
CDU
Jülich, Urban-Josef, Euskirchen
Stolz, Ute, Kall
Wolter, Leo, Zülpich
SPD
Waasem, Thilo, Bad Münstereifel
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Dr. Riedmeier-Fischer, Erika, Weilerswist
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung und begrüßt die Anwesenden.
A) Öffentliche Sitzung
TOP 1
Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung und der
Beschlussfähigkeit
Der Ausschussvorsitzende stellt die ordnungsgemäße Einladung
und Beschlussfähigkeit des Ausschuss fest.
TOP 2
Feststellung der Tagesordnung
Der Ausschussvorsitzende bittet darum, den gesamten TOP 13
nach TOP 6 zu beraten, da Herr Moritz als Gast anwesend ist.
Außerdem bittet er als Erweiterung der Tagesordnung unter TOP
1 der nichtöffentlichen Sitzung die Z 1 / A 69/2015 mit in die
Beratung aufzunehmen. Die Mitglieder des Ausschusses
stimmen dieser Vorgehensweise zu. Die Tagesordnung wird
einvernehmlich festgestellt.
-3TOP 3
Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR)
Hier: Aktuelle Entwicklungen, Projektaufruf und
Möglichkeiten der Mitwirkung für den Kreis Euskirchen
Der Ausschussvorsitzende begrüßt den Geschäftsführer der
Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH (IRR) und bittet ihn
um einen Sachstandsbericht.
Herr Diehl erläutert die Aktivitäten der IRR anhand eines
PowerPoint-Vortrages. Dieser Vortrag ist der Niederschrift als
Anlage zu TOP 3 beigefügt.
In der nachfolgenden Diskussion äußern die Mitglieder des
Ausschusses im Wesentlichen ihr Bedauern über das Fehlen des
Kreises Euskirchen in der Kartendarstellung der
Handlungsräume der IRR. In diesem Zusammenhang sprechen
sie ihre Sorge darüber aus, dass der Kreis Euskirchen bei den
Aktivitäten der IRR wenig Berücksichtigung finden könnte.
Herr Diehl führt erläuternd aus, dass die Kartendarstellung aus
dem Kernraumgebiet der Gesellschafter des IRR entstanden sei.
Frau Kalnins, Bündnis 90/Die Grünen, fragt, wie die Bürger des
Kreises Euskirchen in den Ideenaufruf eingebunden werden. Herr
Diehl führt aus, dass eine öffentliche Bewerbung des Aufrufes
erfolge. Nach festgelegten Kriterien würde dann eine qualitative
Auswahl für den landesweiten Wettbewerb getroffen.
Auf die Frage von Frau Kalnins bezüglich der zu erwartenden
Ewigkeitskosten in Braunkohlegebieten teilt Herr Diehl mit, dass
diese, anders als bei Steinkohlegebieten, überschaubar seien.
Die Kosten seien vom RWE zu bestreiten und die Landespolitik
habe sich mit der Abwicklung zu beschäftigen.
Zur Frage von Frau Kalnins bezüglich der Rekultivierung erläutert
Herr Diehl, dass die Restseen mit Wasser gefüllt werden
müssen. Frau Kalnins gibt in diesem Zusammenhang die zu
erwartenden klimatischen Veränderungen zu bedenken.
Herr Diehl führt aus, dass er zur Zeit noch nicht sagen könne,
welche Ideen seitens des Kreises Euskirchen eingebracht
werden könnten. Jeder Kreis solle zunächst überlegen, welche
Möglichkeiten in Frage kommen, er nennt hierzu auch das
Stichwort der interkommunalen Zusammenarbeit.
Herr Cremer, SPD-Fraktion, bringt als Idee die Vermarktung der
LEP-Fläche ein, seitens seiner Fraktion würde man es begrüßen,
wenn sich die IRR mit diesem Thema beschäftigen würde.
Herr Kolvenbach, CDU-Fraktion, hinterfragt den perspektivischen
Strukturwandel und die finanziellen Ansätze, welche diesem
dienen sollen. Er fragt, welche finanziellen Mittel der IRR zur
Verfügung stehen, da eine Konzentration auf die bestehenden
Fördertöpfe bereits jetzt vorhanden ist. Außerdem hinterfragt er
das Konstrukt des IRR, da bereits jetzt Regionalrat, LVR und ZV
Region Aachen mit ihren jeweiligen Aufgaben vorhanden sind.
Hinzu komme jetzt noch die IRR und demnächst die
Metropolregion Rheinland. Es könne der Eindruck entstehen,
-4dass hier Parallelstrukturen geschaffen würden. Zum Thema
interkommunale Zusammenarbeit äußert er die Sorge, dass man
damit in Konkurrenz trete und künftig um die Fördertöpfe streite.
Herr Diehl erläutert, dass diese Fragen an die Gesellschafter
weitergegeben werden müssen. Es seien sowohl sechs Kreise
als auch der ZV Region Aachen Gesellschafter der IRR. In der
letzten Versammlung des Zweckverbandes, welche Ende April
diesen Jahres stattfand, habe man die IRR als taugliches Mittel
angesehen.
Es gäbe die Forderung, einen Strukturentwicklungsplan
aufzulegen. Daraufhin könnten entsprechende Projekte initiiert
werden.
Die Gesamtregion müsse sich für einen Strukturwandel
zusammenfinden.
Herr Kolvenbach, CDU-Fraktion, äußert die Befürchtung, dass
am Ende keine entsprechende Förderkulisse für einen
Strukturwandel vorhanden sein könnte. Außerdem hinterfragt er
den Mehrwert für den Kreis Euskirchen, der auch gegenüber den
kreiseigenen Kommunen gerechtfertigt werden müsse.
Herr Diehl merkt an, dass die Fördermöglichkeiten nicht
zunehmen und man sich überlegen müsse, ob man sich
gemeinsam auf bestimmte Projekte einigen könne.
Herr Engels, CDU-Fraktion, sieht in den Aktivitäten des IRR
Entwicklungspotenzial. Seiner Meinung nach solle man sich an
diesem Prozess beteiligen. Außerdem sieht er die Stelle des
Geschäftsführers der IRR mit Herrn Diehl als ideal besetzt an.
Herr Schulte, SPD-Fraktion sieht den Kreis Euskirchen als
Ersatzrad, sowohl bei der IRR als auch der Metropolregion
Rheinland. Seiner Meinung nach bräuchte man eine Region
Nordeifel.
Herr Diehl weist in diesem Zusammenhang auf die Pendler des
Kreises Euskirchen hin, welche in den Raum Bonn und Köln
auspendeln. Für diese gelte es ebenso, die betreffenden Räume
zu stärken.
Herr Reidt, CDU-Fraktion, äußert sich zustimmend zum
Vorschlag von Herrn Cremer bezüglich der Idee der Vermarktung
der LEP-Fläche.
Herr Bell, DIE LINKE, äußert sich kritisch darüber, dass der Kreis
Euskirchen in der als Tischvorlage ausgeteilten Broschüre des
IRR nicht vorkomme. Er erwartet, dass die IRR sich für die
Belange des Kreises Euskirchen einsetzt.
Herr Diehl appelliert an den Kreis Euskirchen, die Chance als
Gesellschafter der IRR zu nutzen und sich aktiv in den
angestrebten Prozess einzubringen.
Herr Poth sagt, er nehme wahr, wie negativ die Kartendarstellung
aufgenommen würde. Seiner Meinung nach müsse es doch
einfach sein, den kompletten Gesellschafterraum auf der Karte
-5abzubilden und sich diese Diskussion zu ersparen.
Herr Heller, SPD-Fraktion, spricht sich dafür aus, den
konstruktiven Vorschlag der IRR anzunehmen und das sich
daraus ergebende Angebot aufzugreifen. Er betrachtet den
Ideenaufruf als Arbeitsauftrag für Verwaltung und Politik.
Herr Diehl teilt mit, dass er gerne für weitere Gespräche zur
Verfügung stehe.
Herr Poth gibt zu bedenken, dass die Zuständigkeit zur
Vermarktung der LEP-Fläche beim Land liegt. Da man sich dort
derzeit im Prozess der Umstrukturierung befinde, sei es fraglich,
ob dieses Thema sich für den Ideenwettbewerb der IRR eigne.
Der Ausschussvorsitzende bedankt sich bei Herrn Diehl für seine
Ausführungen.
TOP 4
Projektaufruf: Erlebnis.NRW-Tourismuswirtschaft stärken
Hier: Projektantrag "Qualitätsoffensive Wandern im Kreis
Euskirchen"
Herr Poth berichtet, dass das Thema auch in der BürgermeisterKonferenz beraten worden sei. Man habe sich hier auf einen
Umlageschlüssel für die Kofinanzierung geeinigt. Zugrunde
liegen sollen hierfür die Wanderwege-Kilometer, welche auf die
jeweilige Kommune entfallen. Dies jedoch unter dem Vorbehalt,
dass eine solche Aufteilung der Kofinanzierung nicht
förderschädlich ist. Die Verwaltung wurde von der BürgermeisterKonferenz autorisiert, den Förderantrag zu stellen. Zunächst
erfolge die Beteiligung am Call, nach evtl. Zuschlag dann die
konkrete Antragstellung.
Frau Kalnins, Fraktion Bündnis 90/Die Grüne fragt nach, ob die
Kofinanzierung des Projektes die Kreisumlage belastet. Herr
Poth erwidert, dass man gemäß der heute getroffenen
Vereinbarung in der Bürgermeister-Konferenz einen Weg suche,
die Kofinanzierung förderunschädlich aufzuteilen und damit die
Kreisumlage nicht zu belasten.
Nachträgliche Protokollnotiz:
In der folgenden Sitzung des Ausschusses am 31.08.2015 merkt
Frau Kalnins unter TOP 4 an, dass ihrerseits die Kreisumlage in
diesem Zusammenhang nicht thematisiert worden sei und bittet
insofern um Korrektur. Hiergegen erhob sich kein Widerspruch.
Frau Kalnins spricht sich dafür aus, die Traumpfade auch im
Kreis Euskirchen zu etablieren.
Frau Poth erläutert hierzu, dass die Traumpfade ein Projekt und
Alleinstellungsmerkmal aus Rheinland-Pfalz seien und somit eine
direkte Ankopplung an dieses Projekt schwierig sein dürfte.
Das jetzt vom Kreis Euskirchen initiierte Projekt stelle aber ein
V 127/2015
-6Pilotprojekt dar, weil dieses auf die jüngst erlassenen neuen
Kriterien des Wanderverbandes ausgerichtet sei und sich sicher
auch zu einer eigenen Marke entwickeln werde.
Herr Cremer, SPD-Fraktion teilt mit, dass die Beschlussvorlage
seine Zustimmung finde und entsprechend umgesetzt werden
sollte. Aus seiner Sicht ist der relativ hohe Marketingansatz
notwenig, um das entstehende Angebot auch entsprechend
bewerben zu können.
Herr Reidt, CDU-Fraktion, schließt sich den Ausführungen von
Herrn Cremer an.
Herr Bell, DIE LINKE, fragt, ob es noch weitere
Fördermöglichkeiten gebe.
Frau Poth erläutert hierzu, dass im Rahmen des Projektaufrufes
begrenzte Mittel zur Verfügung stehen. Viele Regionen haben
Interesse an einer Förderung, eine Jury entscheidet, welche
Region den Zuschlag erhält.
Für den Fall, dass der Förderantrag keinen Zuschlag erhalte,
käme evtl. auch eine Förderung über LEADER in Frage. Da
zwischenzeitlich feststeht, dass sowohl die Zülpicher Börde als
auch die Eifel LEADER-Region geworden sind, müsste man mit
den betreffenden LEADER-Aktionsgruppen über eine
Antragstellung diskutieren.
Anderweitige Finanzierungsquellen sind für Frau Poth zur Zeit
nicht erkennbar.
Auf Nachfrage von Herrn v. Meenen, bestätigt Frau Poth, dass
es sich bei dem in Tabelle 2 aufgeführten Bürgerschaftlichen
Engagement um die Aktivitäten des Eifelvereins handelt.
Herr Heller, SPD-Fraktion, erklärt, er gehe davon aus, dass die
positiven Aspekte der Qualitätsoffensive der Stadt Schleiden mit
in den Prozess einbezogen werden. Dies wird von der
Verwaltung bejaht.
Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und
Konversion Vogelsang empfiehlt folgende Beschlussfassung:
Der Kreistag stimmt der Projektidee inhaltlich zu und beschließt –
im Falle der Projektbewilligung durch das Land NRW – die
Übernahme des Eigenanteils in Höhe von 158.750 € über die
Projektlaufzeit von drei Jahren.
Der Kreistag beauftragt die Verwaltung
a) auf Basis des Ausgabenerstattungsprinzips von 80 % die
Bruttogesamtkosten in Höhe von 793.750,- € gemäß
Tabelle 2 in den Haushaltsjahren 2016 bis 2019
einzustellen.
b) für die Folgekosten (Ersatzbeschaffungen) nach
Projektablauf für einen 15-jährigen Bindungszeitraum (ab
2019) jährlich 11.250 € in die jeweiligen Haushalte
einzustellen.
Der
Kreistag
erklärt
sich
bereit
über
alternative
Projektfinanzierungen zu beraten, sofern die beantragte
-7Förderung über den Wettbewerbsaufruf Erlebnis.NRW nicht
gewährt werden.
Abstimmungsergebnis: einstimmig
TOP 5
Anfrage zu Konzeption und Umsetzung von
Wanderrundwegen nach Art der Traumpfade
F 17/2015
Auf Nachfrage des Ausschussvorsitzenden teilt Herr Hassen,
AfD-Fraktion, mit, dass die Anfrage 17/2015 mit der Vorlage
127/2015 sowie den heutigen Ausführungen hierzu hinreichend
beantwortet worden sei.
TOP 6
Metropolregion Rheinland
Gegen den Vorschlag des Ausschussvorsitzenden, die
Tagesordnungspunkte 6.1 bis 6.3 gemeinsam zu behandeln,
erhebt sich kein Widerspruch.
TOP 6.1
Metropolregion Rheinland - Sachstandsbericht
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
27.05.2015
Info 71/2015
Z1
TOP 6.2
Metropolregion Rheinland
hier: Antrag der FDP-Fraktion
Verwaltungsergänzung
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
A 64/2015
13.05.2015
27.05.2015
Z1
Z2
Die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung,
Tourismus und Konversion Vogelsang beschließen ohne weitere
Diskussion, dass sie sich der Beschlussfassung des
Planungsausschusses vom 27.05.2015 gemäß Z1 zu Info
71/2015, Z2 zu A 64/2015 und Z2 zu A 68/2015 anschließen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig
TOP 6.3
Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes - Schaffung
einer Metropolregion Rheinland
hier: Antrag der CDU-Kreistagsfraktion
Verwaltungsergänzung
19.05.2015
A 68/2015
Z1
-8Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
27.05.2015
Z2
Die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung,
Tourismus und Konversion Vogelsang beschließen ohne weitere
Diskussion, dass sie sich der Beschlussfassung des
Planungsausschusses vom 27.05.2015 gemäß Z1 zu Info
71/2015, Z2 zu A 64/2015 und Z2 zu A 68/2015 anschließen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig
TOP 7
Konversion Vogelsang
Gegen den Vorschlag des Ausschussvorsitzenden, die
Tagesordnungspunkte 7.1 bis 7.4 gemeinsam zu behandeln,
erhebt sich kein Widerspruch.
TOP 7.1
Konversion Vogelsang:
Auswirkungen der Landesentscheidung zur Finanzierung
Forum Vogelsang
Herr Poth teilt mit, dass er in seiner Funktion als
Aufsichtsratsvorsitzender der SEV und in diesem Jahr auch der
Vogelsang IP gGmbH vor Eintritt in die Sachdiskussion einige
grundsätzliche Erläuterungen geben möchte:
Der Standort Vogelsang ist trotz noch nicht vorhandener
Ausstellungen seit fast 10 Jahren ein vielbesuchter Bildungs- und
Tourismusort in der strukturschwachen Eifelregion. Mehr als 1,7
Mio. Menschen haben den Standort bisher besucht und sich über
die NS-Zeit informiert oder haben einfach nur die grandiose
Landschaft im Nationalpark Eifel genossen. Pro Jahr nahmen im
Durchschnitt über 40.000 Menschen an den angebotenen
Bildungsprogrammen teil. Damit stehe der Standort in einer
Reihe mit dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, der
Wewelsburg oder auch dem Obersalzberg bei Berchtesgaden.
Schon heute ist Vogelsang aus der Reihe der Gedenk- und
Erinnerungsorte nicht mehr wegzudenken.
Vom touristischen Aspekt her möchte Herr Poth hier noch einmal
festhalten, dass die Besucher lt. den regelmäßigen
Besucherbefragungen zu 50% „wegen Vogelsang“ in die Region
kommen und damit auch die touristischen Potentiale der Eifel
kennen lernen. Die Wertschöpfung beträgt bei einem
durchschnittlichen Ausgabeverhalten von 20 € bei 1,7 Mio.
Besucher etwa 35 Mio. €.
Bei diesen Zahlen möchte Herr Poth nicht unerwähnt lassen,
dass neben den Aktivitäten der Vogelsang IP gGmbH auch die
Bildungsaktivitäten des DRK zu diesem beeindruckenden
Ergebnis beigetragen haben. Auch der SSV Schleiden reiht sich
hier nahtlos ein, ebenso die Aktivitäten der Kirche im
Nationalpark.
Letztlich ist es gelungen, bisher etwa 40 Arbeitsplätze zu
schaffen und zu verhindern, dass Vogelsang zu einem
V 128/2015
-9Wallfahrtsort der Neonazis geworden ist.
Trotz dieser in den Augen von Herrn Poth absolut positiven
Entwicklungen gelinge es im Kreis Euskirchen immer wieder, die
kritischen Punkte in der Standortentwicklung in den Vordergrund
zu stellen - von der Meinungsbildung in den Medien der
Städteregion Aachen ganz zu schweigen.
Schlagzeilen wie
"Der Großbaustelle gehen die Millionen aus"
"Krise im Nationalpark Eifel"
"…aber ich habe Zweifel, ob wir als Gesellschafter immer
rechtzeitig und umfassend informiert worden sind"
"Mögliche Insolvenz in Vogelsang"
„Wer stopft Millionen Loch in Vogelsang?"
"Die Stimmung in der Bevölkerung ist nicht gut"
mögen sich zwar gut anhören und verkaufen lassen, sind der
Standortentwicklung aber alles andere als zuträglich und machen
es den Verantwortlichen vor Ort noch schwerer, als es ohnehin
schon ist. Deshalb wirbt Herr Poth sehr dafür, dass langsam
wieder die Vorzüge der Standortentwicklung in den Fokus rücken
und gemeinsam daran gearbeitet wird, dass die Besucherzahlen
sich weiter so entwickeln wie es prognostiziert wird.
Im Übrigen ist Herr Poth vom Aufsichtsrat der Vogelsang IP
gGmbH autorisiert, zu erklären, dass der Aufsichtsrat sich von
der Geschäftsführung stets gut informiert gefühlt hat und fühlt.
Alle Risiken und Maßnahmen seien immer im Aufsichtsrat
dargestellt und diskutiert worden. Der Aufsichtsrat hält eine
angemessene Klarstellung und ggf. Zurückweisung
offenkundiger Falschdarstellungen für erforderlich. Dies gilt
insbesondere für die immer wieder behauptete "Nichtinformation"
und die "Vermutung der eingeplanten Förderreserve", die immer
wieder von der Geschäftsführung zurückgewiesen worden seien.
Der Aufsichtsrat stehe voll hinter der Geschäftsführung.
An dieser Feststellung ändere auch die inzwischen vom Land
NRW abgelehnte Förderung der eingetreten Mehrkosten bis zu
einer Höhe von 3 Mio. € nichts.
Die nach der Förderabsage geführten Gespräche mit dem Land
auf unterschiedlichen Ebenen fasst er wie folgt zusammen:
Der Hinweis im Ablehnungsschreiben zur bekannten Deckelung
des ursprünglichen Förderbetrages wurde insofern ergänzt, als
man grundsätzlich keinen Förderzugang zur Städtebauförderung
sehe. Evtl. Ausnahmen seien zwar möglich, aber damit
verbunden, dass eine landesseitig korrespondierende Akquise
von Bundesstädtebaumitteln dann nicht möglich sei. Insofern
wolle man keinen Präzedenzfall schaffen.
Trotzdem sehe man landesseitig die Konversion Vogelsang
weiterhin positiv und erkenne die bisherige Entwicklung an. Im
Übrigen beteilige sich das Land indirekt über die Mietzahlungen
des Landesbetriebes für die Nationalparkausstellung an den
Mehrkosten, deren Höhe man im Übrigen für nachvollziehbar und
- 10 nicht ungewöhnlich halte.
Auch wurde signalisiert, dass es ggf. zusätzliche
Projektförderungen aus anderen Fördertöpfen geben könne.
Eine Rücknahme der Förderabsage wurde grundsätzlich
ausgeschlossen.
Nunmehr gelte es, den bereits definierten „Plan B“ zu realisieren
und der Geschäftsführung die Möglichkeit einzuräumen, die
auflaufenden Mehrkosten durch Kreditaufnahmen zu finanzieren.
Da der aktuell bekannte Mehrkostenbetrag ca. 3,4 Mio. € beträgt,
wird gebeten, nunmehr auch für den Kreis Euskirchen den
Beschluss gem. Vorlage zu fassen und damit die Besicherung
bis zu einem Höchstbetrag von 5 Mio. € zu genehmigen. Damit
wird die Geschäftsführung in die Lage versetzt, die konkreten
Kreditverhandlungen zu führen und die notwendigen noch zu
tätigen Aufträge zur Fertigstellung des Gesamtprojektes zu
vergeben.
Auch wenn die Kreditfinanzierung zu Einsparungen in der
Wirtschaftsplanung der Gesellschaft führen wird, liegt Herrn Poth
viel an der Feststellung, dass die Bildungsarbeit auch weiterhin
auf hohem Niveau betrieben wird. Einzelheiten wird der
Geschäftsführer nachfolgend erläutern.
Herr Poth spricht sich dafür aus, gemeinsam dafür sorgen, dass
das Projekt Forum Vogelsang bis zum Jahresende erfolgreich zu
Ende geführt wird. Gemeinsam sollen die notwendigen
bildungsorientierten und tourismusorientierten Produkte zur
Vermarktung des Standortes geschaffen werden und die
positiven Entwicklungen endlich auch entsprechend positioniert
werden.
Außerdem plädiert er dafür, sich gemeinsam für die Realisierung
der weiteren Konversionsprojekte wie DJH-Projekt und NPVerwaltung einzusetzen.
Abschließend teilt Herr Poth mit, dass er sich auf die baldige
Eröffnung des Forums Vogelsang freue und davon überzeugt
sei, dass dann Vogelsang die prognostizierte überregionale
Bildungs-, Kultur- und Tourismusdestination wird.
Der Ausschussvorsitzende bedankt sich bei Herrn Poth für seine
Ausführungen, begrüßt den Geschäftsführer der Vogelsang IP
gGmbH, Herrn Moritz, und bittet ihn um einen Sachstandsbericht.
Herr Moritz erklärt, dass er der Einladung zur Sitzung gerne
gefolgt sei und teilt mit, dass der Sachstand gegenüber dem
letzten Stand der öffentlichen Verlautbarungen unverändert sei.
Im Folgenden führt er aus:
Zeitschiene:
Der weitere Projektablauf ist in drei Etappen geplant:
Anfang Juli soll ein Geländezugang zum Adlerhof in Abstimmung
- 11 mit dem Bauzustand geöffnet werden. Dies solle parallel zur
Fertigstellung der neuen, vom Kreis Euskirchen realisierten
Bushaltestelle und dem Abschluss der dortigen Restmaßnahmen
erfolgen.
Anfang September soll die Verlagerung der temporären
Besucheranlaufstelle vom Kulturkino zum Adlerhof erfolgen und
zeitgleich die Gastronomie mit dem Namen „Wolkenschmaus“
eröffnet werden. Gleichzeitig solle dann auch die Übergabe der
Ausstellungsräume des Nationalparkzentrums an die
Ausstellungsbauer erfolgen. Für den Einbau der Ausstellung
werden 14 Kalenderwochen (knapp 3,5 Monate) Bauzeit
benötigt, daher resultiert dann auch das Eröffnungsdatum
Anfang Dezember.
Anfang Dezember soll die Gesamteröffnung des neuen Forums
mit Besucherzentrum, den beiden Ausstellungen und dem
Tagungsbetrieb erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt startet dann der
„Normalbetrieb“ am Standort.
Handicaps:
Herr Moritz teilt mit, dass vor Ort zur Zeit ca. 130 Arbeiter,
Bauleiter und Projektleiter tätig seien, allerdings unvermindert
regelmäßige Handicaps die Arbeit vor Ort erschweren. Er nennt
folgende Beispiele:
- Tod eines Sachverständigen (nach Prüfung aber ohne
entsprechende Unterlagen, somit musste eine neue Prüfung
erfolgen),
- Insolvenz der mit den Blitzschutzarbeiten beauftragten Firma,
- Kündigung der Fensterbaufirma (heute Submission
Restgewerk, ca. ¾ des Auftrages),
- Situation am „Adler-Relief“- Teilausbruch Jan/Fe mit weiteren
festgestellten Schäden am Mauerwerk, intensive Einbindung
Denkmalpflege,
- Stahlbauarbeiten Eingangsbau mit einem kurzzeitigen Baustopp
wegen notwendiger Mängelbeseitigungen,
- personelle Probleme bei einzelnen Unternehmen
Zitat aus der Presse:
Zu dem Zitat aus der Presse „In der freien Marktwirtschaft wären
Herr Poth und sein Schalträger weg vom Fenster“ bemerkt Herr
Moritz, dass das Projekt nach seiner Einschätzung in der
Privatwirtschaft schon lange fertig gestellt wäre. Dies alleine
schon wegen der vergabe- und prüfungsrechtlichen
Vereinfachungen und dementsprechend möglichem
Pragmatismus im Krisenfalle.
Außerdem stellt Herr Moritz klar, dass er nicht Angestellter des
Kreises Euskirchen sei. Er als Geschäftsführer sei ein eigenes
Organ der GmbH. Neben der Satzung gelten hierzu die
einschlägigen Regelungen des GmbH-Gesetzes und
Handelsrechts, insbesondere auch im Hinblick auf die
Geschäftsführer-Haftung. Allein Aufsichtsrat und
Gesellschafterversammlung seien im Rahmen der Satzung
- 12 weisungsbefugt. Die GmbH bestehe aus sieben Gesellschaftern.
Dass man eine gewisse Synchronizität der Zielrichtung,
Initiativen, Kommunikation etc. zwischen Geschäftsführung und
jeweiligen Aufsichtsratsvorsitzendem voraussetzen könne,
verstehe sich wohl und sei auch für eine effektive Arbeit der
GmbH mehr als sinnvoll.
Kosten:
Die ihm zur Zeit bekannten Mehrkosten liegen unverändert bei
3,4 Mio. €.
Herr Moritz weist auf folgende Risiken hin:
- Natursteinarbeiten (Adlerrelief mit einer Dimension von 100-200
T€, schon enthalten)
- Maßnahme Stützmauer
- Ggf. weiteres Unvorhergesehenes
- Ausstehende Firmenrechnungen und Schlussrechnungen (ggf.
verdeckte Mengenmehrungen)
- Auswirkungen der Bauzeitverlängerung (Dimension)
- Komplikationen auf Seiten der Firmen (Firmenkonkurs,
Personalausfälle,…)
- Ausschreibungsergebnisse
- Prüfrisiken
Herr Moritz teilt mit, dass das Endergebnis der Gesamtkosten
erst mit dem Schlussverwendungsnachweis vorliegen wird.
Bezüglich der Einsparmöglichkeiten teilt er mit, dass die großen
Dinge schon benannt wurden und jetzt „nur“ noch kleinteilige
Optionen bestünden, die allerdings auch ergriffen werden.
Heutiger Beschlussvorschlag:
Herr Moritz teilt mit, dass die GmbH aufgrund des heute
vorgeschlagenen Beschlusses Handlungsfähigkeit erlangen
würde. Zum einen solle aufbauend darauf kurzfristig ein
entsprechender Beschluss im Aufsichtsrat der GmbH getroffen
werden. Außerdem diene der Beschluss als Grundlage für die
Diskussion und Sicherung der Bankenkonditionen.
Herr Moritz stellt ergänzend fest, dass dieser Beschluss natürlich
kein Freibrief für zusätzliche Ausgaben sei, es finde weiterhin
das Controlling / die Freigabe durch den Aufsichtsrat der
Vogelsang IP gGmbH statt.
Zitat Life-Magazin:
Zu seinem (angeblichen) Zitat aus dem Life-Magazin bezüglich
der Insolvenz der Vogelsang IP gGmbH teilt Herr Moritz mit, dass
dies nicht zutreffend sei und er diese Aussage auch nicht
- 13 getroffen habe. Er habe dies auch gegenüber dem Verlag
klargestellt. Als letzten wichtigen Schritt bezeichnet Herr Moritz
die nun zu treffenden Beschlüsse (s.v. Punkt).
Artikel in Aachener Zeitung:
Zum Artikel in der Aachener Zeitung „Der Großbaustelle gehen
die Millionen aus…
Krise im Nationalpark Eifel: Wer ist für die immer neuen
Probleme auf der früheren NS-Ordensburg Vogelsang
verantwortlich?...“
Herr Moritz führt im Hinblick auf die Schuldfrage, welche ja auch
von den hiesigen Redakteuren schon mehrfach gestellt wurde,
aus, dass i.d.R. nicht der Überbringer der schlechten Botschaft
für diese Schuld trage – dies reklamiere er auch für sich. Die
Gründe und Hintergründe für die Kostensteigerungen seien
ausreichend dargestellt worden. Unvermeidbare und SowiesoKosten wurden dargelegt und waren auch durch
Standardsenkungen etc. nicht mehr kompensierbar.
Außerdem möchte er Folgendes richtig stellen:
- er habe nicht, wie dort zitiert, „…mit Mehrkosten von 7 Mio. €
gerechnet“.
- es habe keine „still und leise“ Maßnahmenstreichung gegeben.
- es habe keine „stillschweigende Einpreisung“ stattgefunden und
auch keinen „abgelehnten Antrag“ gegeben.
Er weist nochmals darauf hin, dass NRW.URBAN im Jahr 2010
den Antrag geprüft habe und zitiert:
„… Projekt … lässt sich im … Kostenrahmen von 35,1 Mio. €
realisieren.“
Weiterhin:
„…die Ermittlung der Flächen und Massen ist korrekt …
Einheitspreise … den aktuellen Marktpreisen 2010
entsprechen…“
Bekanntheit Vogelsang:
Herr Moritz führt aus, dass viele Menschen (gerade auch in
NRW) den Standort noch nicht kennen und demzufolge noch ein
hohes Besucherpotenzial zu erreichen wäre.
In diesem Zusammenhang teilt er mit, dass bezogen auf Umsatz
und offene Geländeführungen der Mai 2015 der stärkste Mai seit
der Öffnung des Geländes gewesen sei. Gegenüber dem Mai
letzten Jahres sei ein Plus von 50 % zu verzeichnen.
Positiv hierfür seien sicher auch die günstig gelegenen
Wochenenden im Mai sowie das Wetter gewesen. Auch die
positive Auswirkung der im WDR ausgestrahlten Dokumentation
„Geheimnisvolle Orte“ sei spürbar gewesen.
- 14 -
Vernetzung / Wertschätzung Erinnerungslandschaft:
Als Beispiel für die Vernetzung / Wertsschätzung in der
Erinnerungslandschaft nennt Herr Moritz den jüngsten Besuch
des Vorstands des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden
Nordrhein zusammen mit dem Sozialdezernat Düsseldorf.
Hieraus haben sich bereits Kooperationsansätze in der „Arbeit
gegen Rechts“ ergeben.
Bildungsangebot:
Herr Moritz führt aus, dass die nunmehr notwendige
Kreditaufnahme durch die Vogelsang IP gGmbH und die damit
verbundenen Kosten in Höhe von 70-100 T€ nicht ohne Spuren
bleiben könnten, aber trotzdem auch weiterhin ein qualifiziertes
und sehr umfängliches Bildungsangebot bleibe. Es seien jedoch
Streichungen bzw. Reduzierungen nötig, insbesondere was
vertiefende Bildungsveranstaltungen und kulturelle Programme
angehe. Außerdem müssten alle bestehenden und künftigen
Vernetzungen und Kontakte unter Kosten-/Nutzen-Aspekten
kritisch geprüft werden. Prioritär müsse mit den gegebenen
Ressourcen die Basis-Arbeit geleistet werden.
Kompensation für verwehrte Mehrförderung:
Im Hinblick auf die von der Landesregierung avisierte
Kompensation der verwehrten Mehrförderung weist Herr Moritz
darauf hin, dass es sich bei vielen Dingen um SowiesoFörderungen handelt. Abschließend teilt er mit, dass aber
sicherlich gerade im Bildungsbereich einige
Unterstützungsmöglichkeiten bestünden, die zu gegebener Zeit
eingefordert werden müssten.
Der Ausschussvorsitzende bedankt sich bei Herrn Moritz für
seine Ausführungen.
Herr Reidt, CDU-Fraktion, teilt mit, dass er die Begründung für
die Ablehnung der Fördermittel nicht nachvollziehen könne.
Seiner Meinung nach hätte es dem Land gut gestanden, die
Fördermittel für dieses überregional bedeutsame Projekt zu
bewilligen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine
landesseitige Förderung einer Jugendherberge am Standort
ebenfalls negativ beschieden wurde. Er nimmt zur Kenntnis, dass
das Land als Kompensation die Förderung anderer Bereiche
zugesagt habe, hier müssten seiner Ansicht nach auch
personelle Maßnahmen (z.B. weitere Lehrerstellen) möglich sein.
Seitens seiner Fraktion möchte man merken, dass das Land in
dieser Angelegenheit tätig wird.
Außerdem äußert er, dass er die Aktivitäten des Landrates in
dieser Angelegenheit beklagenswert und charakterlos finde.
- 15 Frau Kalnins, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellt fest, dass sie
sich über die Ablehnung der Fördermittel nicht gewundert habe,
da die Fördermittel von Beginn an gedeckelt waren.
Sie hofft, dass der Bildungsauftrag nicht leidet. Grundsätzlich sei
man seitens ihrer Fraktion bereit, über die Besicherung der
Kreditaufnahme in Höhe von 3.4 Mio. € zu beraten, nicht aber
über die angegebene Gesamtsumme von 5 Mio. €. Außerdem
mahnt sie die zahlenmäßige Erläuterung der Mehrkosten an.
Der Ausschussvorsitzende weist darauf hin, dass so ein
umfangreiches Projekt zahlenmäßig nicht einfach zu erklären sei.
Seiner Meinung nach hätte man bereits in der Januar-Sitzung
des Ausschusses einen Beschluss zur Besicherung des
Kreditrahmens von 5 Mio. € fassen sollen.
Herr Cremer, SPD-Fraktion führt aus, dass man sich in der
Verantwortung sehe, das Projekt zu einem guten Ende zu
bringen. Er sei der Überzeugung, dass sich noch andere
Fördermöglichkeiten ergeben werden. Die Beschlussvorlage
finde die Zustimmung der SPD-Fraktion.
Herr Bell, DIE LINKE, teilt mit, dass man seitens seiner Fraktion
nur zustimmen könne, wenn die Anteile der Gesellschafter der
Vogelsang IP gGmbH am Verlustausgleich entsprechend der
durch die Kreditaufnahme zu erwartenden Mehrbelastung erhöht
würden. Aus seiner Sicht sei das für die Gesellschafter in einem
tragbaren Rahmen.
Außerdem merkt er an, dass er die Äußerungen über den
Landrat in der Sitzung nicht in Ordnung findet, man habe dies in
einem Gremium anbringen können, bei dem der Landrat
anwesend gewesen wäre.
Herr Kolvenbach, CDU-Fraktion, findet es bezeichnend, dass der
Landrat bei der heutigen Sitzung des Ausschusses nicht
anwesend ist. Er habe erwartet, dass er teilnimmt, aber: Jjeder
setze für sich selbst Prioritäten.
Herr Schulte, SPD-Fraktion, schließt sich Herrn Poth an und
spricht sich dafür aus, einen positiven Weg einzuschlagen.
Herr Dr. Milz, FDP-Fraktion, bittet Herrn Moritz hinsichtlich der
aufzunehmenden Kredite um Prüfung, ob eine längere
Zinsbindung nicht sinnvoller wäre.
Herr Moritz teilt mit, dass die entsprechenden Angebote zur Zeit
eingeholt würden und man in der nächsten Sitzung des
Aufsichtsrats der Vogelsang IP gGmbH die verschiedenen
Varianten intensiv diskutieren werde. In diesem Zusammenhang
wären alle Parameter, u.a. auch die Laufzeit der Zinsbindung,
abschließend zu diskutieren.
Herr Hassen, AfD, spricht sich dafür aus, Vogelsang und den
damit verbundenen Bildungsauftrag durchaus positiv zu sehen,
da sich hier tolle Chancen bieten würden. Er mahnt insbesondere
nicht nur historisch orientierte Angebote an.
Herr Poth führt hierzu aus, dass die Bildungsarbeit in Vogelsang
- 16 bereits sehr innovativ ist.
Außerdem teilt er auf die Nachfrage von Frau Kalnins mit, dass
die Mitglieder des Ausschusses zu gegebener Zeit über die
Zahlen informiert würden.
Herr Schmitz, UWV-Fraktion, teilt mit, dass man sich seitens
seiner Fraktion eine Beratung im Kreisausschuss wünsche und
er sich aus diesem Grund bei der heutigen Abstimmung
enthalten werde. Er wünsche dem Projekt alle Gute.
Die Mitglieder der Ausschusses für Wirtschaftsförderung,
Tourismus und Konversion Vogelsang empfehlen folgende
Beschlussfassung:
Der Kreistag beschließt:
a) über den beschlossenen Rahmen von 3 Mio. € (D8/2014 vom
17.12.2014) hinaus eine Ausfallbürgschaft zugunsten der
Vogelsang IP gGmbH zur Besicherung der zur Finanzierung der
Mehrkosten erforderlich werdenden Kreditaufnahmen in Höhe
von gegebenenfalls bis zu einem Gesamtbetrag von 5 Mio. € zu
übernehmen. Der Höchstbetrag für die zu übernehmende
Ausfallbürgschaft beträgt 1.818.182 €.
b) für die Gewährung der Bürgschaft wird ein einmaliges Entgelt
in Höhe von 9.092 € erhoben, zahlbar binnen eines Monats nach
Unterzeichnung der Bürgschaftsurkunde.
c) die Geschäftsführung und die Gremien der Vogelsang IP
gGmbH werden gebeten, zu prüfen, ob eine Änderung der
Landeshaltung in Bezug auf die Nachfinanzierung bewirkt
werden kann bzw. ob alternative Fördermöglichkeiten in der
Stadtentwicklung o.a. Landesprogrammen, gegebenenfalls auch
Möglichkeiten der Betriebsförderung, gegeben sind.
d) die Geschäftsführung der Vogelsang IP gGmbH zu bitten, dem
Ausschuss für Bildung und Inklusion sowie dem Ausschuss für
Wirtschaftsförderung, Tourismus und Konversion Vogelsang das
Konzept der Bildungsarbeit der Akademie Vogelsang IP unter
Berücksichtigung der neuen Rahmenbedingungen bei nächster
Gelegenheit dezidiert vorzustellen. Hierbei ist das Interesse des
Kreistages an einer qualifizierten und breiten Bildungsarbeit zu
berücksichtigen.
Abstimmungsergebnis: Mit Mehrheit dafür bei 3 Gegenstimmen
(Bündnis 90/Die Grünen und DIE
LINKE) und 1 Enthaltung (UWV)
TOP 7.2
Sachstandsbericht Forum Vogelsang
Siehe Niederschrift zu TOP 7.1
TOP 7.3
Sachstandsbericht Standortentwicklung Vogelsang
- 17 Siehe Niederschrift zu TOP 7.1
TOP 7.4
Förderung Restmittel Vogelsang
hier: Antrag der Fraktionen von CDU und SPD im Kreistag
Euskirchen
A 70/2015
Die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung,
Tourismus und Konversion Vogelsang stimmen dem Antrag
70/2015 zu.
Abstimmungsergebnis: einstimmig
TOP 8
Förderprojekt "Rad- und Wanderbahnhöfe Nordeifel"
Hier: Abschluss des Projektes zum 30.04.2015
Info 72/2015
Die Info wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
TOP 9
Zukunftsinitiative Eifel - Informationen aus den
Handlungsfeldern
Info 73/2015
Die Info wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
TOP 10
Demografie-Initiative Kreis Euskirchen - Studie
Demografiekonzepte in NRW
Info 74/2015
Herr Reidt, CDU-Fraktion, teilt mit, man könne sich freuen, dass
der Kreis Euskirchen für die Herausforderungen des
demografischen Wandels so gut aufgestellt sei.
Herr Cremer, SPD-Fraktion, lobt die Arbeit der Stabsstelle
Struktur- und Wirtschaftsförderung.
Die Info wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
TOP 11
Holz.Cluster Eifel II und III - Sachstandsbericht
Info 75/2015
Die Info wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
TOP 12
Projektaufruf Regio.NRW - Sachstand zum regionalen
Projektantrag
Info 76/2015
- 18 Die Info wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
TOP 13
KlimaExpo.NRW
Info 78/2015
Die Info wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
TOP 14
Mitteilungen der Verwaltung
Es liegen keine weiteren Mitteilungen der Verwaltung vor.
Der Vorsitzende schließt die Sitzung und bedankt sich für die Beteiligung.
Die angeführten Anträge, Vorlagen etc. sind Bestandteil der Originalniederschrift.
gez. Johannes Esser
Vorsitzender
Gesehen:
gez.
i.V. Poth
Landrat
gez. Müller
Schriftführer(in)