Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
12 kB
Datum
09.11.2011
Erstellt
08.12.11, 04:08
Aktualisiert
13.12.11, 04:09
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr am
09.11.2011 im Sitzungssaal 1 des Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 6
SozialTicket
V 215/2011
hier: Beschluss des Kreises Euskirchen über die Einführung
des SozialTickets im Kreis Euskirchen und der Übertragung der
entsprechenden Finanzmittel des Landes auf den ZV VRS
Herr Dr. Schmidt–Freitag, Geschäftsführer der VRS GmbH,
stellt anhand einer Präsentation (Anlage II) die
Voraussetzungen, Modellrechnungen und Ergebnisse der
Untersuchung zur Einführung von SozialTickets im Umland des
VRS vor. Zwischenzeitlich seien Gespräche mit den
JobCentern über die administrative Umsetzung geführt worden.
Die dortige Resonanz sei positiv und die JobCenter gingen
davon aus, die Aufgabe ohne Zusatzkosten bewältigen zu
können.
Die Verwaltung ergänzt hierzu, dass die Geschäftsführer der
JobCenter die Aussage getroffen haben, dass die zusätzlichen
Aufgaben mit vorhandenen Ressourcen erledigt werden
könnten. Bis zum Kreistag werde die Verwaltung eine
Ausarbeitung erstellen, aus der der prognostizierte
Personalaufwand und die vorhandenen Potentiale der
JobCenter und der Sozialämter hervorgingen.
Die Fraktion „Die Linke“ hält die vorgeschlagenen Preise für das
SozialTicket für zu hoch und kündigt für den Kreisausschuss
einen Antrag an, der eine Erweiterung des Berechtigtenkreises
auf Wohngeldempfänger und Geringverdiener vorsieht.
Weiterhin soll nach Ansicht der Fraktion „Die Linke“ kein
preisstufenabhängiges Modell greifen, sondern es soll lediglich
ein VRS-weites Monats-Ticket zum Preis von 15 € eingeführt
werden. Das Land solle aufgefordert werden, den erweiterten
Berechtigtenkreis bei der finanziellen Förderung zu
berücksichtigen und das Fördervolumen aufzustocken.
Die SPD-Fraktion sieht den Verkehrsverbund nicht in der
Aufgabe, durch eine stärkere Rabattierung des SozialTickets
soziale Ausgleiche herzustellen. Der Einstieg des Landes in
eine Förderung von SozialTickets sei begrüßenswert. Eine
Förderung der Finanzierung eines größeren
Berechtigtenkreises durch das Land sei aber ausdrücklich nicht
vorgesehen.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fragt an, ob die Zuschläge
für die Nutzung alternativer Bedienungsformen (TaxiBus und
AST) für SozialTicketinhaber in gleicher Höhe wie bisher
anfallen. Dies wird seitens der Verwaltung bejaht.
Herr Dr. Schmidt –Freitag erläutert zu weiteren Fragen der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass die Übertragbarkeit
innerhalb der Bedarfsgemeinschaft möglich sei, die
Mitnahmemöglichkeit jedoch nur zu bestimmten Zeiten bestehe.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert ein Mitspracherecht
der Aufgabenträger für den Fall, dass der VRS eine
Rücknahme des SozialTickets bei Nichtauskömmlichkeit der
Landesmittel plant. Hierzu führt Herr Dr. Schmidt –Freitag aus,
dass eine stetige Beteiligung der Aufgabenträger aus Sicht des
VRS selbstverständlich sei. Davon ausgehend, dass die
Inanspruchnahme des SozialTickets bei Einführung Anfang
2012 erfahrungsgemäß erst gegen Mitte/Ende des Jahres wie
prognostiziert erfolgt, werde voraussichtlich Mitte des Jahres
2013 eine Basis für eine erste Evaluation vorliegen.
Die CDU-Fraktion hält den Vorschlag der Fraktion „Die Linke“
für nicht finanzierbar und erwartet im angekündigten Antrag
konkrete Finanzierungsvorschläge. Sie weist im übrigen darauf
hin, dass Nutzergruppen außerhalb des SozialTicketBerechtigtenkreises im nächsten Jahr durchschnittlich 3,4%
mehr für die Tickets zahlen müssten. Unter Berücksichtigung
dessen sei eine weitere Rabattierung des SozialTickets nicht zu
rechtfertigen.
Bezüglich des Beschlussvorschlages der Verwaltung wird
seitens der CDU-Fraktion die Notwendigkeit der Aufnahme
einer Revisionsklausel gesehen. Die SPD-Fraktion stimmt dem
zu.
Da alle Fraktionen noch Beratungsbedarf sehen, wird von einer
Abstimmung abgesehen und eine Vertagung in den
Kreisausschuss vereinbart.