Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
12 kB
Datum
09.11.2011
Erstellt
08.12.11, 04:08
Aktualisiert
13.12.11, 04:09
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr am
09.11.2011 im Sitzungssaal 1 des Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 8.3
Schienenstrecke Euskirchen - Düren
hier: Sachstandsdarstellung
Herr Stock vom Büro IVV, Aachen, präsentiert (Anlage III) die
wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hält insbesondere für
Pendler eine Durchbindung zwischen Aachen und Bonn für
attraktiver als einen Inselbetrieb zwischen Euskirchen und
Düren, der einen Umstieg in Euskirchen und Düren erforderlich
macht. Herr Stock legt hierzu dar, dass für den Nutzer in erster
Linie die Reisezeiten von Bedeutung seien. Bei einem
Inselbetrieb seien die Reisezeiten nur geringfügig länger als bei
den untersuchten Durchbindungsvarianten, da auch bei einer
Durchbindung dieselben Trassenfreiräume genutzt werden
müssten. Im übrigen bestünden gute Übergangszeiten. Eine
Durchbindung könne zwar unter Umständen zu Einsparungen
von Fahrzeugen, an anderer Stelle aber auch zu zusätzlichen
Infrastrukturkosten führen. Nach Abwägung der Vor- und
Nachteile aller Varianten habe man einen Inselbetrieb
empfohlen.
In der anschließenden Diskussion stellt Herr Sistenich als
Geschäftsführer der NVR GmbH zunächst die derzeitige
Finanzierungssituation im NVR dar. Danach gilt das
Grundprinzip, dass die Kreise und kreisfreien Städte als ÖPNVAufgabenträger nicht über eine Umlage an den Kosten des
Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) beteiligt werden.
Ziel des NVR sei daher, alle jetzigen und zukünftigen SPNVLeistungen, also auch die der Dieselnetzausschreibung (ab
Dez. 2013) und der Ausschreibung des Euregionetzes (ab
2016), die über vertragliche Verpflichtungen zwischen dem
NVR und den Schienenverkehrsunternehmen festgeschrieben
sind bzw. werden, aus den vom Land zur Verfügung gestellten
Regionalisierungsmitteln zu finanzieren. Für Neuverkehre seien
nach jetzigem Stand beim Land keine zusätzlichen Gelder
eingeplant.
Eine Infrastrukturförderung für die Strecke durch den NVR sei
grundsätzlich möglich. Dies setze jedoch die vorherige
Aufnahme in den Verkehrsinfrastrukturbedarfsplan des Landes
voraus. Erst danach könne auch die Frage nach einer
Betriebskostenförderung aufgeworfen werden.
Es sei geplant, in den Nahverkehrsplan des NVR die
Empfehlung einer schnellstmöglichen Reaktivierung
aufzunehmen.
Die CDU-Fraktion begrüßt die Bestrebungen des NVR und hält
Info 98/2011
ebenfalls eine schnelle Verwirklichung der Reaktivierung für
wünschenswert.
Die Verwaltung erläutert ergänzend, dass eine Reaktivierung
der Strecke insofern beim Kreis Euskirchen zu Kosten führe, als
dass das Eisenbahninfrastrukturunternehmen, das den Erwerb
oder die Pacht des Abschnittes Euskirchen – Zülpich plant, eine
finanzielle Beteiligung des Kreises einfordert, die in etwa bei
28.000 € jährlich liegt.
Zur Finanzierung eines Betriebes anlässlich der LAGA 2014 in
Zülpich erklärt Herr Sistenich, dass aus den in der Info
geschilderten Gründen keine Infrastrukturkostenförderung
möglich sei. Für eine Betriebskostenförderung aus
Regionalisierungsmitteln müsste ebenfalls zunächst die
Zustimmung des Landes vorliegen.
Geprüft werde daher, eine Weiterführung der Unterstützung des
Bürgerbahnbetriebes durch den NVR in anderer Form zu
ermöglichen. Eine Finanzierung eines werktäglichen SPNVVerkehrs übersteige aber in jedem Fall die Möglichkeiten des
NVR.
Die Verwaltung bittet in diesem Zusammenhang um Prüfung,
ob die LAGA 2014 nicht als Sonderverkehr, wie bei einigen
Großveranstaltungen üblich, durch den NVR finanziert werden
könne.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hält für die LAGA 2014 die
Anbindung über Düren statt über Euskirchen für effektiver. Auch
wird die Auffassung vertreten, dass der SPNV-Betrieb nicht am
Wochenende, sondern werktags erfolgen solle, da unter der
Woche mit größerer ÖPNV-Nachfrage zu rechnen sei.
Der Vorsitzende stellt dar, dass ein sukzessives Abarbeiten der
erforderlichen Schritte notwendig sei. Zunächst müsse es
gelingen, die Verbandsversammlung des NVR zu überzeugen
und eine Verankerung im NVP zu bewirken. Im nächsten Schritt
müssten Gespräche mit dem Land geführt werden, um eine
Höherstufung im Verkehrsinfrastrukturbedarfsplan und damit
die grundsätzliche Investitions- und Betriebsmittelförderung zu
ermöglichen. Anschließend könne über Umfang und
Finanzierung eines Sonderverkehrs zur LAGA 2014 und
schließlich über eine Vollreaktivierung entschieden werden.
Der Antrag der SPD (A 71/2011) wird zur Abstimmung gestellt:
Abstimmungsergebnis:
bei 3 Gegenstimmen mehrheitlich dafür