Daten
Kommune
Hürtgenwald
Größe
1,6 MB
Erstellt
12.02.15, 12:01
Aktualisiert
12.02.15, 12:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Konfliktanalyse zu Auswirkungen des MTB-Sports
auf dem Gelände des Mountainbike-Parcours
Vossenack-Simonskall (Kreis Düren, NRW) auf die
dortige Wildkatzenpopulation
zur Einarbeitung in die Artenschutzprüfung (ASP)
© Wieselfilm 2012
im Auftrag der
Kreisverwaltung Düren
Stand: Juli 2014
Bearbeitung: Manfred Trinzen
Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
INHALT
Seite
1. EINLEITUNG
1
2. METHODEN und PROJEKTGEBIET
2
2.1 Korridormodell
2.2 Projektgebiet
3. ÖKOLOGIE UND SCHUTZSTATUS DER WILDKATZE
4
3.1 Ökologie & Verhalten
3.2 Schutzstatus der Wildkatze und Bedeutung von „Störungen“
4. ERGEBNISSE
8
4.1 Einschätzung des Vorkommens der Wildkatze
4.2 Darstellung großflächiger Wechselbeziehungen (Korridormodell)
5. BEWERTUNG
5.1 Ursachen, Wirkungen und generelle Bewertung von Störwirkungen
5.2 Einschätzung der Auswirkungen des Vorhabens auf die Wildkatze
11
5.3 Konfliktfelder & Empfehlungen
6. LITERATUR
17
Manfred Trinzen
Dokumentation-Forschung-Gutachten
In der Jennenbach 37
D-54608 Buchet
mtrinzen@t-online.de
+49-6555-900623
mobil +49-160-92322634
Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
1. Einleitung
Die Spezies Freizeitmensch ist immer häufiger in Wald und Landschaft anzutreffen.
Nicht nur, weil es mehr Menschen gibt, sondern weil diese Menschen auch immer mehr
Freizeit zur Verfügung haben und diese gerne draußen in der Natur verbringen. Doch
nicht die Zahl der Menschen ist das Hauptproblem, sondern ihre Ansprüche. Der moderne Freizeitmensch ist anspruchsvoll und beansprucht auch immer mehr Platz für seine Aktivitäten (PRO NATURA 2010).
Zu den traditionellen Aktivitäten wie Wandern, Tourenskifahren, Segelfliegen, Kanufahren oder Klettern kamen laufend neue hinzu, die sich rasch ausgebreitet haben wie
das Mountainbiken, Snowboarden (Freeriden), Schneeschuhwandern, Riverrafting,
Canyoning und Hängegleiten (Fliegen mit Deltas und Gleitschirmen), um nur einige wenige zu erwähnen. Dabei sind die traditionellen Aktivitäten zahlenmäßig nicht etwa
zurückgegangen, im Gegenteil, die meisten von ihnen haben in jüngster Zeit ebenfalls
einen starken Aufschwung erlebt. Offensichtlich haben immer mehr Menschen das Bedürfnis, ihre Freizeit in der Natur zu verbringen. Es gibt keine Jahreszeit mehr, in der
nicht zahlreiche Menschen sich sportlich draussen betätigen. Die Gebiete, in denen die
Freizeitaktivitäten ausgeübt werden, sind gleichzeitig auch Lebensraum der Wildtiere
(INGOLD 2006).
MountainbikerInnen empfinden die Begegnungen mit anderen NutzerInnen oft als störend,
da sie ihr Tempo drosseln und ihre Fahrt unterbrechen müssen. Sie bevorzugen deshalb
Strecken zur alleinigen Nutzung ohne andere Besuchergruppen (MOREY et al. 2002). Somit
sind sie in Wäldern insgesamt gesehen eine der problematischsten Besuchergruppen, besonders wenn die Besucherdichte sehr hoch ist.
Andererseits haben MountainbikerInnen laut einer umfassenden österreichischen Studie in
der Regel eine positive Einstellung zur Natur und nehmen sie nicht nur als Hintergrund wahr
(nach DRABOSENIG 2011). Die FahrerInnen weisen eine vielfältigere soziodemographische
Zusammensetzung auf als erwartet. Auch nach GOEFT & ALDER (2000) sind sich MountainbikerInnen über die Auswirkungen ihres Sports auf die Umwelt bewusst und befürworten Verhaltensregeln. HEER et al. (2003) bestätigen dies und beschreiben außerdem, dass MountainbikerInnen ein recht großes biologisches und ökologisches Wissen über den Wald als
Lebensraum haben.
Mountainbiken ist als Sportart ernst zu nehmen und nicht zu vernachlässigen. Der Bedarf an
Mountainbikestrecken ist da und somit müssen legale Strecken und Fahrmöglichkeiten für
die SportlerInnen geschaffen werden. Außerdem ist der Mountainbiketourismus ein Teil der
touristischen Wertschöpfung in der Region und bewirkt wirtschaftliches Wachstum.
Mountainbiken hat negative Auswirkungen auf die Umwelt, doch wie bei allen anderen Freizeitsportarten auch kommt es auf die Ausführung an. Die individuellen Verhaltensweisen der
einzelnen SportlerInnen bestimmen inwieweit eine Sportart umweltverträglich ist. Die Folgen
für Wildtiere sind ein komplexer Themenbereich, aber besonders Off-road fahren hat schwerwiegende Folgen (DRABOSENIG 2011).
Durch das hohe Tempo und den Überraschungsmoment, da MountainbikerInnen sich leise
nähern (CESSFORD 1995), können heftige Fluchtreaktionen provoziert werden (MARGRAF
1999, TAYLOR UND KNIGHT 2003, INGOLD 2005, MARION & W IMPEY 2007). Es kommt in der
Regel zu Beeinträchtigungen beidseits der Wege. Im Tageverlauf ist es problematisch, wenn
es zu Überschneidungen mit Hauptaktivitätszeiten der Tiere kommt, aber auch wenn sie
während ihrer Ruhephasen gestört werden..
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
2. METHODEN und PROJEKTGEBIET
2.1 Korridormodell
2.2 Projektgebiet
2.1. Korridormodell
Aufbauend auf den Ergebnissen von Wildkatzen-Telemetrie-Studien in der Eifel, wurde ein
Modell entwickelt, das es erlaubt, die Eignung einer Landschaft für Wildkatzen von wenigen
großflächig digital verfügbaren Parametern abzuleiten (KLAR et al. 2008). Einen signifikanten
Einfluss auf die Raumnutzung der Wildkatzen haben demnach: die Nähe zum Wald, zu
Bachläufen und zu Wiesen (gering=positiv) sowie der Abstand zu Siedlungsflächen, Straßen
und Einzelhäusern (gering=negativ). Mit Hilfe einer logistischen Gleichung kann das Modell
für jeden Punkt in der Landschaft, für den die Konstellation der oben genannten sechs Landschaftsvariablen bekannt ist, einen Präferenzwert berechnen. Eine so bewertete HabitatEignungs-Karte enthält für jede Grid-Zelle einen Wert (p) zwischen 0 (von Wildkatzen gemieden) und 1 (von Wildkatzen bevorzugt).
Für die Modellierung der Wildkatzenwege wurden sogenannte Cost-Distance-Analysen verwendet. Mit Hilfe von Cost-Distance-Analysen kann die jeweils günstigste Verbindung zwischen einem Start- und einem Zielpunkt ermittelt werden. Im Rahmen der Modellierung wurde ein sogenanntes statistisches Habitatmodell als Grundlage verwendet (siehe KLAR 2009,
im Auftrag des BUND NRW). Die durch Telemetrie ermittelten Habitateignungswerte wurden
dabei direkt als Widerstandswerte für die Cost-Distance-Analyse verwendet. Der Vorteil einer
solchen Modellierung liegt darin, dass die Widerstandswerte in direktem Zusammenhang mit
der tatsächlichen Präferenz für bestimmte Habitate durch die betrachtete Tierart stehen und
ist nicht von der Einschätzung des Bearbeiters abhängig.
Im Vorfeld werden dazu auf Basis eines Raster-Datensatzes der Landschaft Widerstandswerte zugewiesen. Diese Widerstandwerte beschreiben die „Kosten“ (z.B. in Form von Energie), die bei der Querung eines Landnutzungstyps (einer Rasterzelle) entstehen. Daraus
kann dann der günstigste Weg von einem Start- zu einem Zielpunkt abgeleitet werden.
Beispiel: Für eine Wildkatze ist Wald relativ einfach zu durchqueren, Agrarlandschaft hingegen hat einen hohen Widerstand. Ausgehend von einem Startpunkt können so die kumulierten „Kosten“ bis zu jedem beliebigen Endpunkt berechnet werden. Verwendet wurde hier ein
weitläufiges Modell, das die gesamte Eifel in NRW abbildet.
In der vorliegenden Konfliktanalyse wird zudem davon ausgegangen, dass der Planungsraum und die Region um den Buhlert und das Kalltal derzeit flächig von Wildkatzen genutzt
werden. Auf zeit- und kostenintensive Nachweise von Wildkatzen im Planungsraum wurde
daher bewusst verzichtet.
Eine konkrete Aussage darüber, ob oder wann ein Korridor tatsächlich genutzt wird, erlaubt
die Modellierung nicht.
2.2 Projektgebiet
Das Projektgebiet befindet sich in NRW, Kreis Düren (Eifel) nördlich von Simonskall. Das
gesamte Gebiet ist bisher nur von einem hangparallelen (befahrbaren) Weg durchzogen.
Wenige recht steile Pfade queren den Hang. Weitere Wege befinden sich am oberen Waldrand (Umgebung Kletterpark) und im Kalltal (K36, Zufahrtstrasse nach Simonskall mit Weiterführung nach Vossenack). Insgesamt ist der Erschließungsgrad des Gebietes sehr gering.
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
Abb. 1 Übersichtskarte des Projektgebietes mit Streckenverlauf
Abb. 2 Forstbetriebskarte des Projektgebietes
Die Waldstruktur ist nicht einförmig. Nadel- und
Laubwald wechseln parzellig. Die steilen Hänge
mit trocken-warmen Standorten bieten günstige
Strukturen für Wildkatzen.
Der Deckungsgrad der Vegetation am Boden ist
durch die lückigen Bestände insbesondere im
Nadelholz vergleichsweise hoch, was ebenfalls
den Ansprüchen der Wildkatze entgegen kommt.
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
3. ÖKOLOGIE UND SCHUTZSTATUS DER WILDKATZE
3.1 Ökologie & Verhalten
3.2 Schutzstatus der Wildkatze
3.1 Ökologie und Verhalten
Primärer Lebensraum der Wildkatze ist und bleibt in Mittelgebirgsregionen der Wald, obwohl
Waldränder und angrenzende Wiesen zur Nahrungssuche gegenüber geschlossenen Forsten bevorzugt werden (SCHRÖPFER 2012). Der früherem Annahme, die Wildkatze würde sich
fast ausschließlich in Laubwäldern aufhalten, stehen neuere Untersuchungsergebnisse
(auch aus der Eifel) anhand besenderter Wildkatzen entgegen, die eine Nutzung ganz unterschiedlicher Waldformen und Altersklassen belegen. So werden insbesondere auch Nadelwälder von der Art genutzt, speziell im Winter bei hoher Schneelage. Besonders geeignet für
Wildkatzen sind Strukturen, die entweder hohe Dynamik oder hohe Stabilität (Windwurfflächen versus Altholzbestände mit Totholz) aufweisen. Im Gegensatz zu den Ergebnissen anderer Untersuchungen ergab die Auswertung von Daten der im Artenschutzprojekt NRW
telemetrisch untersuchten Wildkatzen eine intensive Nutzung von an den Wald angrenzenden Grünland (fette Wiesen = fette Wühlmäuse). Sie nutzen allerdings Waldrandbereiche
überproportional, wobei vor allem die weiblichen Tiere an dieses Habitat besonders gebunden sind (HÖTZEL et al. 2007). Die Attraktivität von Waldrandbereichen, zur Migration vor
allem entlang von Bachläufen oder zur Nahrungssuche, wurde in neueren Studien vielfach
bestätigt (z.B. TRINZEN 2009, KLAR 2010, MENTZEL 2011)1.
Vergleichende Studien im Nordosten Frankreichs, Landschaften, die den deutschen Mittelgebirgen ähneln, untersucht die speziellen Bedürfnisse der Wildkatze ebenfalls (SORDELLO
2012)2. Auch diese Studie betont die besondere Bedeutung des Übergangssaums zwischen
gehölzgeprägten Habitaten und angrenzendem Offenland. Ferner haben Telemetriestudien
gezeigt, dass die Waldinnen- und -außensäume die Orte sind, die von der Wildkatze zur
Jagd am intensivsten genutzt werden.
Mit den Mittelgebirgen besiedelt die Wildkatze in erster Linie einen Landschaftstyp, der relativ komplex und nicht ausschließlich von Wäldern geprägt ist, da die Art auch strukturreiche
und störungsarme Übergangslebensräume benötigt.
Alle in den letzten Jahren durchgeführten Untersuchungen bestätigen die großen Raumansprüche von Wildkatzen in Mittelgebirgslandschaften (Kuder weit über 2000 ha, Kätzinnen
400-500 ha). Eine von der Biologischen Station im Kreis Euskirchen e.V. durchgeführte Telemetriestudie mit 10 besenderten Wildkatzen im Grenzbereich zu RLP und Belgien ergab,
dass Kätzinnen bevorzugt die zentralen inneren, also ruhigeren und ungestörten Waldberei1
Corridors should be rich of covering structures; linear structures like hedgerows or overgrown watercoursesare adequate. In our study areas in Rhineland-Palatinate linear structures like watercourses
with dense riverrine vegetation within non forested areas were often used by wildcats. Klar 2010, p.51
2
). Le chat forestier est donc le témoin d’un certain type de paysage, relativement complexe, qui n’est
pas exclusivement forestier. (…) La préservation du chat forestier doit donc passer par la prise en
compte de cette complexité paysagère qu’exige cette espèce (Sordello 2012, p. 5).
Les études télémétriques ont par ailleurs montré que les lieux où le chat forestier chasse le plus sont
les lisières intérieuresou extérieures des forêts. L’habitat peut ainsi s’étendre sur plusieurs petites
forêts à la condition celles-ci soient raccordées les unes aux autres par des haies ou des structures de
fonctions comparables qui permettent cet effet « lisière » (Sordello 2012, p. 6
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
che nutzen (THIEL 2004, TRINZEN 2006). Dies wird als Hinweis auf die besondere Störungsempfindlichkeit während der Jungenaufzucht (Bereich der Wurf- und Aufzuchtplätze) gewertet. Baumhöhlen im stehenden (Blitzeinschlag, abgedrehte Kronen) oder liegenden Totholz
(Faulhöhlen) werden als ideal für die Jungenaufzucht (Wurflager) angesehen. Überlappungen mit den Streifgebieten anderer Kätzinnen sind weniger ausgeprägt als dies bei den Kudern der Fall ist.
Ihre Tagesruheplätze suchten die Tiere - Kätzinnen wie Kuder - überwiegend auf strukturreichen Flächen größerer Waldgebiete; häufig genutzte Biotopstrukturen sind dort vor allem
Altholzbestände mit reichlich Unterwuchs, Windwurfflächen sowie Waldsaumbereiche mit
Heckenbewuchs - schwerpunktmäßig in Bachtälern und Quellbereichen. Diese Ruheplätze
lagen in der Regel am Boden, möglicherweise in Ermangelung geeigneter Strukturen wie
geräumigen großen Baumhöhlen. Im Sommer ruhten sie tagsüber auch in ungemähten Wiesen. In relativ ungestörten deckungsreichen (Wald-) Gebieten ist eine hohe Tagaktivität von
Wildkatzen nachgewiesen. Insbesondere für Kätzinnen, die Junge zu versorgen haben, reichen die wenigen Nachtstunden im Sommer nicht aus.
Es deutete sich bereits in dieser Studie an, dass in guten Wildkatzengebieten nicht nur die
großen geschlossenen Waldgebiete besiedelt werden3. Offenland wurde hier, da Wiesen mit
hohem Nahrungsangebot angrenzten, weitaus stärker genutzt als dies aus anderen Studien
bisher bekannt war. Regelmäßig entfernten sich Wildkatzen bei der Nahrungssuche über
einen Kilometer von geschlossenen Waldgebieten.
Erste Ergebnisse einer im Grenzraum Niederlande, Belgien, Deutschland durchgeführten
Telemetriestudie deuten darauf hin, dass die Offenlandnutzung (speziell Wiesen) bei sehr
hohem Besucherdruck eingeschränkt sein kann (Janssen mdl.
In Übereinstimmung mit einer vom LANUV/MKULNV (2013) in Auftrag gegebenen Studie
zum planerischen Umgang mit FFH-Anhang-IV-Arten werden nachfolgend aufgeführte Habitatelemente / Faktoren als bedeutsam für die Art erachtet:
Baumhöhlen, Baumstubben / Wurzelteller, Holzstöße, Dickungen usw. werden zur
Geheckanlage präferiert (KNAPP et al. 2000, GÖTZ & ROTH 2006).
Nahrungs- und deckungsreiche Waldstrukturen allgemein, wie strukturreiche Laubmischwälder mit Lichtungen sowie hohem Grenzlinienanteil, Windwürfe und Sukzessionsflächen (dort ist die Dichte der Beutetiere hoch)
Nahrungs- und deckungsreiche Offenlandbereiche: Wiesen, Bachläufe (PIECHOCKI
1990). Auch intensiv bewirtschaftete Wiesen vor allem in Waldnähe (hohe Beutetierdichte); Nahrungshabitate können im Offenland bis zu mehreren Kilometern Entfer-
3
Since the first studies in central Europe were published it was thought that the wildcat was mainly a
forest species and so its occurrence would depend on the presence of large forests (Guggisberg,
1975; Parent, 1975; Ragni, 1978; Schauenberg,1981; Stahl & Leger, 1992). However, as previously
discussed (Lozano et al., 2003), the apparent importance of forests for wildcats in those central regions of the continent can be explained by the lack of alternative environments (see also Klar et al.,
2008). Thus in many places wildcats simply live where they can, it being incorrect to derive general
rules about habitat preferencesand try to apply them to areas with different availability of habitats. On
the basis of this erroneous extrapolation, the "forest hypothesis" spread. (…) Available evidence therefore seems to confirm that the "forest hypothesis" is based on an incomplete habitat survey (…). Taking all these studies into account, it appears that although the wildcat can live in forests, this is not the
preferred habitat if alternative environments are available – especially scrublands in Mediterranean
areas– and therefore the species can not be considered a true forest species.” LOZANO 2010, p. 147148
5
Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
nung zu geschlossenen Waldgebieten liegen, unter Umständen auch relativ siedlungsnah
Landwirtschaftliche Nutzflächen (Wiesen) / Offenlandflächen / Bachbegleitvegetationen können wegen guten Beutetierangebots einen guten, strukturreichen Wildkatzenlebensraum darstellen
Von ruhenden Wildkatzen werden undurchdringliche Dickungen bevorzugt
(SCHRÖDER 2004, HERRMANN mdl.).
Von besonderer Bedeutung bei Arten mit großen Raumansprüchen sind Vernetzungsaspekte. Als Mindestgröße für eine intakte Wildkatzenpopulation gelten ca. 2.000 km² störungsarme und weitgehend unzerschnittene Waldfläche (vgl. KNAPP et al. 2000).
3.2 Schutzstatus der Wildkatze und die Bedeutung von „erheblicher Störung“
In der Flora-Fauna-Habitat RICHTLINIE - (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai
1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen ABl. L 206 vom 22.7.1992, S. 7) sowie RICHTLINIE 97/62/EG DES RATES vom 27. Oktober 1997 zur Anpassung der Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt, zuletzt geändert durch die Richtlinie 2006/105/EG (ABl. L 363 vom
20.12.2006, S. 368) - ist die Wildkatze in Anhang IV aufgeführt als „streng zu schützende Art
von gemeinschaftlichem Interesse“.
In § 6 BNatSchG wird die Ermittlung und Bewertung von Veränderungen geregelt, wie in
Artikel 12 der FFH Richtlinie gefordert.
Die Wildkatze zählt nach dem Bundesnaturschutzgesetz (Gesetz über Naturschutz und
Landschaftspflege, Fassung vom 29.07.2009 (BGBl. I S. 2542), in Kraft getreten am
01.03.2010 zu den besonders geschützten Arten. Dies bedeutet ein Fang- oder Tötungsverbot von aus der Natur entnommenen Exemplaren, jede absichtliche Störung der Art und jede
Beschädigung oder Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten.
Im Gesetzestext wird das Verbot der erheblichen Störung nicht auf bestimmt Räume oder
Habitate beschränkt, sondern zeitbezogen definiert (BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2: während
der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten).
Nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG liegt eine erhebliche Störung dann vor, wenn sich durch
die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert. Der Gesetzgeber hat also das Störungsverbot nicht absolut gefasst, sondern relativ. In der Begründung zum Änderungsentwurf (BT-Drs. 16/5100, S. 11) wird ausgeführt: „Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist insbesondere dann anzunehmen, wenn die Überlebenschancen, der Bruterfolg oder die Reproduktionsfähigkeit vermindert werden, wobei dies artspezifisch für den jeweiligen Einzelfall untersucht und beurteilt werden muss.“
Nach ROTH & ULBRICHT (2006) in Verbindung mit STOCK et al. (1994) sind Störungen Ereignisse, die ausgelöst durch einen natürlichen oder anthropogenen Störreiz [...] bei einem Tierindividuum eine (messbare) Veränderung auf physiologischer Ebene [...] oder eine (sichtbare) Verhaltensänderung [...] bewirken [...], wenn – abhängig von der Bezugsebene – eine
nicht kompensierbare nachteilige Wirkung für Individuum, Population, Biozönose oder Ökosystem feststellbar ist. Der Begriff „kompensierbar“ ist dabei nicht im üblichen Sinne der
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
Kompensation von Eingriffsfolgen durch Maßnahmen zu verstehen, sondern bezieht sich auf
die Eigenkompensation der betroffenen Systeme. Nachteilige Wirkungen reichen „von
stressbedingten körperlichen Schädigungen [...] und Veränderungen des Raum-Zeit-Musters
bis zum vollständigen Verlust von Lebensraumen durch die Entwertung von Nahrungsflächen, Brutstätten oder Ruhezonen (ROTH & ULBRICHT 2006).
Der neu eingeführte Begriff der „lokalen Population“ wiederum wurde nicht im Gesetz selbst
definiert. In der Begründung zum Änderungsentwurf (BT-Drs. 16/5100, S. 11) steht: Eine
lokale Population umfasst diejenigen (Teil-)Habitate und Aktivitätsbereiche der Individuen
einer Art, die in einem für die Lebens(-raum)ansprüche der Art ausreichenden räumlichfunktionalen Zusammenhang stehen. 4 Mit dieser Vorgehensweise und Begründung hat der
Gesetzgeber aus fachlicher Sicht nicht gerade wenige Probleme für die Praxis aufgeworfen
und auch bereits bestehende nicht wirklich zu lösen vermocht. So ist der Begriff der „lokalen
Population“ im wissenschaftlichen Sprachgebrauch der Ökologie bzw. der Naturschutzforschung anders belegt (z.B. HANSKI & GILPIN 1997), als er im Kontext des Verbotes des § 44
Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG zweifellos zu verstehen ist. Wie aus oben angeführtem Zitat der Gesetzesbegründung erkennbar ist, umfasst die dortige Definition auch die artspezifischen
räumlich-funktionalen Zusammenhänge und Teilhabitate in einem umfangreicheren Sinne,
während im wissenschaftlichen Sprachgebrauch eher auf ein einzelnes Habitat-Patch mit
nahezu identischen Umweltbedingungen und hoher Wahrscheinlichkeit der Fortpflanzung.
Die Planungspraxis zeigt, dass Störung für weit verbreitete und häufige Arten vielfach nicht
als relevanter Wirkfaktor wahrgenommen wird, weil trotz laufender Zunahme potenzieller
Störquellen und –intensitäten (z.B. Straßendichte, Verkehrsstärke, Windparks) Arten keine
(Anmerkung: zeitnahe!) Abnahme zu verzeichnen ist, die zu einer bundes- oder landesweiten Gefährdungseinstufung geführt hätte (ROTH & ULBRICHT 2006).
4 Versuch einer Definition für die Wildkatze: Teilpopulation in einem geschlossen besiedelten Waldbereich, der nicht weiter als 2 km durch Offenland oder andere Barrieren (Siedlung) von anderen von
Wildkatzen besiedelten Bereichen getrennt ist, siehe MKUNLV 2012.
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
4. ERGEBNISSE
4.1 Einschätzung des Vorkommens der Wildkatze
4.2 Darstellung großflächiger Wechselbeziehungen (Korridormodell)
4.1 Einschätzung des Vorkommens der Wildkatze
Die Eifel beherbergt die wohl größte autochthone Wildkatzenpopulation Deutschlands. Sie
stellt zusammen mit den angrenzenden (Teil-)Populationen in Belgien, Luxemburg und
Nordostfrankreich die zentrale mitteleuropäische Population dar.
Die Population in der Nordeifel ist vergleichsweise gut untersucht (TRINZEN 2000, 2006,
2009, KLAR 2003, 2008, 2009, THIEL 2004). Da die Art derzeit allgemein eine Ausbreitung
erfährt, ist in den kommenden Jahren mit einer Verschiebung der Verbreitungsgrenze insbesondere nach Norden zu rechnen.
4.2 Raumbewertung mittels Habitatmodell
B
Abb. 3 Verbreitung der Wildkatze in der nördlichen Eifel und im Grenzraum zu Belgien Darstellung aufgrund der Daten der Biologischen Station von 2000 (rot: Kernraum, blau: besiedelt, gelb: Randzone; grün: Waldgebiete, Karte ohne Maßstab)
Die Europäische Wildkatze kommt in der Nordeifel in allen größeren Waldgebieten vor (s.
Karte Abb. 3). Besiedelt werden insbesondere Bad Münstereifeler Wald, Schmidtheimer
Wald, Kermeter, Schleidener Wald, Buhlert, Hürtgenwald und der Waldgürtel entlang der
Belgischen Grenze von Losheim bis um Aachener Stadtwald. Das Vorkommen ist durch Totfunde belegt. Eine Bestandshochrechnung aus dem Jahr 2000 für die Nordeifel (Kreise Euskirchen, Düren, Aachen) ergibt mindestens 200-250 Tiere, davon etwa ein Viertel im Kreis
Düren. Für die gesamte Eifel dürfte die Zahl der Wildkatzen bei etwa 1000 plus x liegen. Mit
den angrenzenden Gebieten in RLP und Belgien, Luxemburg und Nordostfrankreich stellt die
Eifelpopulation heute das größte Vorkommen der Art in Mitteleuropa dar.
Das Projektgebiet befindet sich in einem als Kernraum der Verbreitung ausgewiesenen
Gebiet.
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
4.2 Darstellung großflächiger Wechselbeziehungen (Korridormodell)
Das Projektgebiet umfasst ausschließlich Bereiche, die im Modell als günstiger Lebensraum
für die Wildkatze dargestellt werden können. Größere Waldbereiche werden dabei nicht weiter nach Baumartenzusammensetzung/Altersstruktur differenziert, sie gelten grundsätzlich
als geeigneter Lebensraum. Im Offenland sind es waldnahe Wiesenbereiche und Gewässerbegleitstreifen die insbesondere im Sommerhalbjahr als günstige Nahrungshabitate anzusehen sind.Das Kalltal weist beide Strukturen auf und ist zudem relativ naturnah. Beide Hangseiten sind aufgrund ihrer Steilheit relativ gering erschlossen und wenig gestört.
Abb. 4: Lage des Projektraums, Darstellung der Hauptkorridore im Nordeifelraum
(rot: Hauptkorridor, dunkelgrün: Wald, hellgrün: Wiesen, gelb: Ackerland, grau: Siedlung blau: Bäche)
Arten mit großen Raumansprüchen, wie die Wildkatze, benötigen, um überlebensfähige „lokale Populationen“1 aufzubauen und zu erhalten, vergleichsweise riesige Flächen. Diese sind
in der heutigen Kulturlandschaft in der Regel zerschnitten. Diesem Umstand trägt das Korridormodell „Wildkatze“ Rechnung, indem es die am besten geeigneten Verbindungswege in
der Landschaft darstellt.
1 Versuch einer Definition für die Wildkatze: Teilpopulation in einem geschlossen besiedelten Waldbereich, der nicht weiter als 2 km durch Offenland oder andere Barrieren (Siedlung) von anderen von
Wildkatzen besiedelten Bereichen getrennt ist (siehe MKUNLV 2012).
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
Der Planungsbereich tangiert keinen der im Korridormodell dargestellten regionalen oder
überregionalen (Wander-)Korridore der Wildkatze direkt. Der nächste berechnete Korridor
verläuft im Bereich des Buhlert, erfahrungsgemäß auch im Kalltal direkt. Das Modell stellt
das Kalltal aufgrund der Nähe zu Simonskall und der hinführenden Kreisstraße jedoch nicht
dar. Dieser Korridor ist die einzige Anbindung nach Nordosten. Ein weiterer Korridor quert
das Kalltal westlich von Simonskall und verbindet den Bereich des Buhlert mit den nördlich
angrenzenden Waldgebieten. Dieser liegt aber außerhalb des Planungsgebietes.
Abb. 5: Lage des Projektraums, Darstellung im Modell mit Hauptkorridoren
(rot: Hauptkorridor, dunkelgrün: Wald, hellgrün: Pufferbereich, grau: Siedlung, blau: Gewässer/Bäche)
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
5. BEWERTUNG
5.1 Ursachen, Wirkungen und Bewertung von Störwirkungen
5.2 Einschätzung der Auswirkungen des Vorhabens auf die Wildkatze
5.3 Konfliktfelder & Empfehlungen
5.1 Ursachen, Auswirkungen und Bewertung von Störwirkungen
Die Natur als Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzen verlangt gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt. Die verstärkte Nutzung der Natur durch Freizeitaktivitäten und
Sportausübung kann insbesondere für Wildtiere ... ein Problem darstellen (O.I.T.A.F.). So
oder ähnlich allgemein wird in der Regel die Situation und die Problematik der zunehmenden
Inanspruchnahme der Landschaft durch Freizeitaktivitäten dargestellt. Fast alle in diesem
Kontext vorgenommenen Untersuchungen beziehen sich auf einige wenige Arten (Rothirsch,
Gams, Steinbock, Birkhuhn, Auerhuhn) und wurden unter ganz speziellen Bedingungen,
meist im Alpenraum, durchgeführt (INGOLD 2005, 2006, zusammenfassende Darstellung für
Mountainbiking in DRABOSENIG 2011). Diese sind mit der Situation in Mittelgebirgslandschaften nur bedingt vergleichbar. Erfahrungen mit dem Betrieb von vergleichbaren Anlagen in
Wildkatzengebieten liegen bisher nicht vor. Allerdings sind die zu erwartenden Mechanismen
und die zu beantwortenden Fragen für fast alle Tierarten dieselben.
Wie reagieren also die Tiere gegenüber den verschiedenen Freizeitaktivitäten und wovon
hängen die Reaktionen ab? Inwieweit ist Gewöhnung möglich? Welches sind die möglichen weitergehenden Folgen von Betrieb und wie ist das Einflusspotenzial der diversen Aktivitäten? Unter welchen Bedingungen sind Einschränkungen angebracht und wie können die
Tiere vor negativen Einflüssen seitens der Freizeitaktivitäten geschützt werden? (INGOLD
2006)
Da es um komplexe Vorgänge und Zusammenhänge geht, lassen sich viele Fragen nicht mit
ja/nein beantworten. Hierzu gehören Prozesse des tierischen Verhaltens, der Ökologie und
Populationsbiologie, welche durch menschliche Aktivitäten ausgelöst oder beeinflusst werden können. Ebenso gehören die Bedingungen und Faktoren dazu, welche solche Prozesse beeinflussen. Und ferner umfasst das Thema ein breites Spektrum möglicher Auswirkungen.
Nicht immer müssen menschliche Aktivitäten zu Konflikten oder negativen Konsequenzen
führen (und damit zu einer eigentlichen „Störung“ im engeren Sinn, s.u.). Aber besonders im
Bereich der touristisch-sportlichen Freizeitaktivitäten ist häufig ein gewisses Konfliktpotenzial
vorhanden (BAFU 2009).
Der Begriff „Störung“ wird in der Biologie, der Naturschutzpraxis, der Umgangssprache und
im Gesetz teilweise unterschiedlich verwendet. Dadurch entstehen leider häufig Missverständnisse und Unklarheiten. Für die Praxis ist zu empfehlen, den Begriff im Sinne der folgenden Definition zu verwenden.
Als Störung werden die negativen Auswirkungen bezeichnet, welche ein Ereignis auf
ein oder mehrere Tiere hat. Das auslösende Ereignis als solches – ohne Berücksichtigung
der Folgen – ist noch keine Störung. Ein Ereignis als solches hat höchstens ein Konfliktpotenzial (nach BAFU 2009)!
Eine Störung wird also verursacht durch ein externes Ereignis (in diesem Fall menschliche
Aktivität), löst eine Veränderung des Zustands des Tiers aus (z.B. Verhaltensänderung,
Ortswechsel, Stress) und hat negative Konsequenzen für ein Tier zur Folge!
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
Direkte/unmittelbare Reaktionen
An erster Stelle stehen stets Verhaltens- und/oder physiologische Änderungen (z.B. Flucht,
Verlassen des Nests, Zu- oder Abnahme der Herzschlagfrequenz, Ausschüttung von Stresshormonen). Im Sinne der Früherkennung können solche Änderungen als Hinweis auf ungünstige Bedingungen oder auf einen potenziellen Konflikt gewertet werden. Sie stellen aber
noch keine Störung dar!
Die direkte Reaktion beeinflussende Faktoren (nach BAFU 2009).
Die Auswirkungen von Freizeitaktivitäten hängen entscheidend von ihrem räumlichen Auftreten ab. Die Wirkung von Betrieb auf Wegen, Straßen, Routen und bei touristischen Anlagen
wird oft unterschätzt. Erfolgen sie abseits im Gelände, ist ihre Wirkung wesentlich stärker als
auf Wegen, Straßen oder Routen. Generell gilt dass:
Tiere reagieren empfindlicher gegenüber nicht kanalisiert auftretenden Ereignissen
Tiere sich vor kanalisierten Aktivitäten verziehen (für Nichtschweizer: entziehen) können, bis sie unbehelligt bleiben
Begegnungen an heiklen Orten auftreten können (Brutplatz, Rückzugsort)
jedes neue Ereignis eine wiederholte, sich verstärkende Wirkung haben kann
kurz nacheinander oder wiederholt auftretende Ereignisse die Reaktion meist verstärken
Beeinflussende Faktoren bei mittelfristigen Veränderungen & langfristige Folgen
Wenn ein Tier ein Gebiet wegen Betrieb verlässt und an einem andern Ort ebenso
gute Bedingungen vorfindet, resultiert für das Individuum kein Nachteil1.
Für den Bestand als Ganzes bedeutet dies aber einen Verlust an Lebensraum.
Gewisse Tiere kommen mit dem Betrieb in einem Gebiet zurecht, falls eine Rückkehr
nach einem vorübergehenden Ausweichen in den ruhigen Tagesrand- oder Nachtstunden möglich ist. Das tageszeitliche Auftreten der Freizeitaktivitäten ist deshalb
von Bedeutung.
Saisonale Unterschiede
Wenn Tiere im Winter weniger heftig reagieren als im Sommer, könnte der Eindruck
entstehen, sie würden im Winter mehr ertragen. Sie nehmen aber im Winter lediglich
ein größeres Risiko in Kauf, weil für sie das Energiesparen im Vordergrund steht.
Müssen sie im letzten Augenblick ... flüchten oder die schützende Schneehöhle
fluchtartig verlassen und wegfliegen, ist der Energieverlust beträchtlich.
Gewöhnung / Sensitivierung
Ob sich Tiere gewöhnen können, hängt von vielen Bedingungen ab, z.B. von art- und
gebietsspezifischen Eigenheiten. Wiederholte Ereignisse ohne negative Folgen für
die Tiere können zu einer Gewöhnung führen.
Bedrohliche Situationen können aber auch zur Sensitivierung führen, d.h. zu einer
verstärkten Reaktion. Das Gewöhnungsvermögen darf jedenfalls nicht überschätzt
werden.
Für eine geringe oder grosse Scheu der Tiere in einem Gebiet kann Gewöhnung oder
Sensitivierung verantwortlich sein. Viele andere Faktoren spielen aber auch eine Rolle. Es ist deshalb oft nicht von vornherein klar, weshalb die Tiere auf eine Freizeitaktivität in einem Gebiet stark, auf dieselbe in einem anderen Gebiet schwächer reagieren (BAFU 2009).
DRABOSENIG (2011) hat die möglichen Einflüsse auf Individuen und Populationen zusammengefasst. Die Einflüsse von Freizeitaktivitäten auf Wildtiere umfassen dabei vier Ebenen
(siehe auch BEALE & MONAGHAN 2004, BUCKLEY 2004, INGOLD 2005):
1 diese Einschätzung wird nicht geteilt, sie ist zudem in der Praxis kaum überprüfbar
12
Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
I
Verhaltensänderungen:
Fluchtreaktion
Verringerte Nahrungsaufnahme
Verlassen der Jungen
Warnrufe
II
Physiologische Änderungen:
Zu- oder Abnahme der Herzschlagfrequenz (Flucht vorbereiten oder verstecken)
Ausschüttung von Stresshormonen
III Folgen für Individuen
Erhöhte energetische Kosten
Konditionelle Einbußen
Verminderter Fortpflanzungserfolg
Direkte Mortalität (Kollisionen)
Folgen für die Population einer Art
• Rückgang
• Veränderungen in Dichte, Aufbau und Verteilung
IV Auswirkung auf die Lebensgemeinschaft
Ein für die Population einer Art bedeutsames Szenario könnte so aussehen: Die durch die
ständigen Störungen verursachte verminderte Nahrungsaufnahme sowie die vermehrte Bewegung der Wildtiere führen zu einem erhöhten Energieverbrauch, welcher sich in konditionellen Einbußen und rückwirkend in einer verminderten Jungenbetreuung sowie erhöhten
Jungenverlusten bei der Fortpflanzung auswirkt... Dieser verminderte Fortpflanzungserfolg,
hervorgerufen durch die ständigen Fluchtreaktionen, ... hat erhebliche Folgen für die Population einer Art und kann zu deren Rückgang führen.... Wenn die Wildtiere sich anpassen, zum
Beispiel durch verstärkte Nahrungsaufnahme in der Nacht oder eine veränderte Raumnutzung, führt das zu einem Schrumpfen des Gesamtlebensraumes und verminderten verfügbaren Ressourcen (DRABOSENIG 2011).
Die individuellen Verhaltensweisen der einzelnen SportlerInnen bestimmen stark, inwieweit
das Mountainbiking umweltverträglich ist (GISSLER 2001). Besonders hohe negative Effekte
sind von Fahrten abseits der Wege (Off-road fahren) zu erwarten. Was diesen Sport von
anderen landgebundenen Sportarten zudem unterscheidet sind die Geschwindigkeit, insbesondere die der „Annäherung“, verbunden mit einem Kollisionsrisiko und die fast ausschließliche Bindung an den Wald.
5.2 Einschätzung der Auswirkungen des Vorhabens auf die Wildkatze
Über die bisher beschriebenen Fakten hinaus liegen Erfahrungen mit dem Betrieb von vergleichbaren Anlagen in Wildkatzengebieten bisher nicht vor. Prognosen sind also mit einer
nicht unerheblichen Unsicherheit behaftet. Eine Differenzierung der Prognose bezogen auf
die unterschiedlichen Streckenverläufe erfolgte nicht.
Vorbelastung: Das Kalltal ist derzeit einem hohen Druck von „freien“ Mountainbikern ausgesetzt. Mit dem Mountainbike-Parcour soll ein Angebot geschaffen werden, das insbesondere
das Off road Biking reduziert, gleichzeitig aber auch ein touristisch attraktives Angebot bietet.
Die Einschätzung der Auswirkungen auf die Wildkatze ist daher auch vor dem Hintergrund
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
der derzeit starken „wilden“ Nutzung (auch Off road) der Waldgebiete zu sehen. Es besteht
die begründete Hoffnung, daß es durch Schaffung eines interessanten Angebots und die
Zusammenarbeit aller Gruppierungen zu einer deutlichen Reduzierung der Vorbelastung
kommen kann.
Bau & Betrieb: Durch den Bau und langfristigen Betrieb der Anlage (als Vergleichsanlage
wurde der Mountainbike-Park in Winterberg/Sauerland betrachtet) sind Störungen im oben
beschriebenen Sinn für die residenten Wildkatzen durchaus zu erwarten. Wie diese im Einzelfall aussehen und ist nicht wirklich vorhersagbar, eine generelle Meidung der unmittelbaren Streckenbereiche während des Betriebs kann aber als sicher angenommen werden. Es
wird allerdings auch erwartet, dass sich die Tiere, auch die dort lebenden Wildkatzen, in
einem gewissen Umfang an die Aktivitäten im engen Umfeld bzw. im direkten Bereich der
ausgewiesenen Strecken gewöhnen. Die in ruhigen Waldgebieten zu beobachtende Tagaktivität sollte im unmittelbaren Bereich der Anlage deutlich reduziert sein. Auf die unterschiedliche individuelle Reaktion einzelner Tiere wurde bereits hingewiesen. So ist für einzelne sensiblere Tiere oder bei (zufällig) häufiger Störung eines Tieres auch eine Sensitivierung nicht
auszuschließen.
Störungen beziehen sich im Betrieb fast ausschließlich auf die direkte Betriebszeit an sich
(z.B. Monate März bis Oktober und täglich von 10 bis 18 Uhr). Da auch der Shuttle Service
nur innerhalb dieser Zeiträume stattfindet, sind die Störungen zeitlich begrenzt. Allerdings
fallen die zu erwartenden Störungen vor allem ins Sommerhalbjahr, die Wurf- und Aufzuchtzeit (März-August) der Wildkatze. Dies bedeutet eine intensive Störwirkung und Beeinträchtigung während der gesamten Jungenaufzucht im Gebiet. Der Wirkraum wird in dem steilen
Gelände aber als vergleichsweise gering eingeschätzt. Beidseits der Strecken sind aber
mindestens 50m als Totalverlust an Lebensraum anzusehen (cave: während der Betriebszeit). Der eigentliche Bereich der Störwirkung dürfte im Vergleich mit anderen Arten und anderen Geländeformen zwischen 50m bis maximal 250m betragen. Die Intensität der Störwirkung ist insbesondere abhängig von Geländeformation, Deckungsgrad der Vegetation und
Verhalten des Störers, Bei einer starken Konzentration von Strecken ist allerdings auch mit
„Totalverlusten“ an für Wildkatzen tagsüber nutzbaren Bereichen (Tagesschlafplätze) zu
rechnen. Diese stehen dann auch nicht als Reproduktionsräume zur Verfügung. Da während
der Ranz (Paarungszeit) im Jan./Feb. der Betrieb ruht, sind keine negativen Auswirkungen
auf das Paarungsverhalten zu erwarten.
Auf Populationsebene werden die Störungen während der Errichtung („Bauphase“) als relativ
gering bzw. zeitlich und räumlich begrenzt angesehen, sofern sie in unkritischen Zeiten, also
z.B. im Herbst durchgeführt werden (siehe auch 5.3). Ein erheblicher negativer Einfluss
durch die „Anlagen“ an sich, sofern sie kein Verletzungspotential darstellen (siehe 5.3), wird
nicht gesehen.
Tötungsrisiko: Im „Extremfall“ kann es zu Kollisionen mit hohem Verletzungsrisiko für beide
Parteien und zu tödlichen Verletzungen von Wildkatzen kommen. Insbesondere unerfahrene
Jungkatzen sind gefährdet (siehe 5.3). Von einem signifikant erhöhten Tötungsrisiko durch
Bau und Betrieb ist bei Einhaltung der unter 5.3 beschriebenen Maßnahmen aber nicht auszugehen.
Die direkte Gefährdung von Wildkatzen, z.B. durch die Zunahme des Besucherverkehrs
(Straßenverkehr allgemein, da z.B. nicht alle Besucher in der kritischen Phase, der Dämmerung abfahren. Der Shuttle Service zwischen Vossenack und Simonskall, der nur während
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
der täglichen Betriebszeiten) wird als wenig bedeutsam eingestuft, da eine zeitliche Beschränkung auf die Tagesstunden bzw. eine Entzerrung stattfindet.
Korridore: Der Planungsbereich tangiert keinen im Korridormodell dargestellten regionalen
oder überregionalen (Wander-)Korridor der Wildkatze. Wie bereits erwähnt, lässt sich § 44
des BNatSchG auf den Sachverhalt bestehender Korridore nicht wirklich sinnvoll anwenden.
Die im BNatSchG aufgestellte Forderung der Beibehaltung des Erhaltungszustands mit Blick
auf die lokale Population, greift hier also nur bedingt. Trotzdem wird sie als wesentlicher Bestandteil im Verbund der Vorkommen der Wildkatze gesehen. Im Projektgebiet verläuft der
berechnete Korridor im Bereich des Buhlert, erfahrungsgemäß auch im Kalltal direkt. Ein
weiterer Korridor quert das Kalltal westlich von Simonskall und verbindet den Bereich des
Buhlert mit den nördlich angrenzenden Waldgebieten. Dieser liegt aber außerhalb des Planungsgebietes Eine populationsrelevante Unterbrechung der Verbindung ist, solange die
Möglichkeit das Kalltal bzw. den Buhlert zu durchwandern bersteht, nicht erkennbar bzw. im
Umkehrschluss nicht von entscheidender Bedeutung.
Bewertung: Sind in Anhang IVa der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten oder europäische Vogelarten betroffen, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 3 und im
Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeinträchtigungen wild lebender Tiere auch
gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 1 nicht vor, soweit die ökologische Funktion der von
dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen
Zusammenhang weiterhin erfüllt wird.
Es ist zu erwarten, dass dies weitgehend der Fall sein wird. Das nächtliche Zeitfenster reicht
zur vollständigen Erhaltung der Funktionen zwar nicht aus, insbesondere um die ökologische
Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten
im räumlichen Zusammenhang weiterhin vollumfänglich zu erfüllen. Der räumliche Zusammenhang wird hier dahingehend interpretiert, dass von konkreten Störungen betroffene Tiere
innerhalb ihres Streifgebietes in der Regel „Ausweichmöglichkeiten“ finden, auf jeden Fall
aber der Populationsverbund erhalten bleibt.
Da die Auswirkungen auf einige wenige Tiere insgesamt, und bezüglich der Fortpflanzung
auf 1-2 weibliche Tiere maximal beschränkt sind, ist nicht von einem erheblichen negativen
Einfluss auf die lokale Population auszugehen. Nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG liegt eine
erhebliche Störung nur dann vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der
lokalen Population einer Art verschlechtert2.
5.3 Konfliktfelder & Empfehlungen
Für das Planungsgebiet sowie für die angrenzenden Bereiche (Kalltal) wird eine hohe Vorbelastung durch „individuelles“ Mountainbiking beschrieben. Off-road Mountainbiking ist ein
ernstes Problem, das in der Planung oft nicht konkret bedacht wird. Die Kanalisierung auf
ausgebaute Strecken kann daher positive Auswirkungen haben, wenn es gelingt einen Großteil dieser Aktivitäten aufzufangen. Dennoch kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass
der Betrieb eine Zunahme der Off-road Aktivitäten in der Umgebung herbeiführt.
2 erhebliche Störungen sind nicht auf bestimmte Räume oder Habitate beschränkt, sondern zeitbezogen definiert (BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2)
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
Besonders kritische Phasen sind der Eröffnungszeitraum des Parcours im Frühjahr (bei einem relativ späten Termin also schon zur Aufzuchtzeit der Jungtiere) und täglich zu Beginn
der Aktivitäten am späteren Vormittag (jeweils die Zeiten des Parks in Winterberg zum Vergleich zugrunde gelegt).
Um die für Wildkatzen nachteiligen Auswirkungen des Mountainbike-Parcours zu minimieren,
werden folgende Maßnahmen/Einschränkungen empfohlen:
Für den Fall, dass der Bau des Bikeparks in der Wurf und Aufzuchtzeit zwischen dem
01.03. und dem 31.08. eines Jahres stattfindet, ist vorab durch einen Wildkatzenexperten sicher zu stellen, dass sich im geplanten Streckenverlauf keine als Wurflager
geeigneten Flächen befinden. Ist dies der Fall, so ist dieser Streckenabschnitt erst zu
bauen, wenn die betroffene Fläche nachweislich nicht mehr von den Wildkatzen genutzt wird
keine Verwendung von Zäunen o.ä. die eine Gefährdung darstellen können bzw. die
Zerschneidungswirkung erhöhen
Alljährlich ist vor Beginn des Fahrbetriebs im Frühjahr von einem Wildkatzenexperten
eine einmalige, eintägige Begehung durchzuführen, um sicher zu stellen, dass sich
im Trassenverlauf kein Wurfplatz innerhalb eines von der Wildkatze als Wurfplatz genutzten Bereiches befindet. Ist dies der Fall, so ist dieser Streckenverlauf in den ersten 14 Tagen für den Betrieb zu sperren, um der Wildkatze ein Ausweichen zu ermöglichen
Da der Parcour potenziell im Bereich von bis zu 2 Wildkätzinnen ggf. mit Jungtieren
liegt, sollten in einem störungsarmen Umfeld von 1-2 km zum Parcours 4 Stellen mit
guter Eignung als Wurfplatz geschaffen werden, z.B. in Form von Holzstapeln.
Die Maßnahmen sollten im Rahmen des Landschaftspflegerischen Begleitplans festgesetzt
und entsprechend gesichert werden.
Die unter Einbeziehung der lokal wirksamen Faktoren wie Korridoren, Vorbelastung, etc.
getroffene Bewertung ist ausschließlich für diesen konkreten Planungsraum zutreffend und
darf keinesfalls auf andere Räume oder Vorhaben übertragen bzw. verallgemeinert werden.
Weitere Projekte mit potentiell negativen Auswirkungen auf die Wildkatze (Zerschneidung,
Lebensraumverlust, Mortalität) im Bereich des Kalltals mit Seitentälern sollten kritisch betrachtet werden, da sie die günstige Prognose negativ beeinflussen. In diesen Fällen wäre
eine Neubewertung notwendig.
Rechtliche Anmerkungen:
Die Aussagen und Karten dieser Stellungnahme dürfen inhaltlich weder vom Auftraggeber
noch von anderen Bearbeitern verändert oder für andere Projekte verwendet werden.
Die Kartendarstellungen (Korridormodell) basieren auf Daten und Arbeiten von Klar, Trinzen,
BUND NRW und dürfen nicht anderweitig verwendet werden. Die Forstbetriebskarte wurde
vom Forstamt zur Verfügung gestellt (etwaige Rechte sind zu beachten).
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Auswirkung des Mountainbike-Parcours Vossenack-Simonskall auf die Wildkatzenpopulation
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