Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
92 kB
Datum
17.03.2015
Erstellt
26.03.15, 12:02
Aktualisiert
27.03.15, 12:02
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr am
17.03.2015 im Sitzungssaal 2 des Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 3
SPNV auf der Eifel- und Voreifelstrecke
hier: Antrag der FDP-Fraktion
Herr Helfert, DB Regio AG, informiert den Ausschuss über die
klaren Verbesserungen der Qualität durch die getroffenen
Maßnahmen (siehe Anlage I). Er erwähnt hierbei, dass die
Undichtigkeiten im Kühlkreislauf behoben seien, die Ausweitung
der Maßnahme zum Einsatz von Bestandsfahrzeugen und die
Qualitätsstabilisierung durch Anpassung des
Betriebsprogrammes erfolgt sei. Des weiteren sei die
Verstärkung der Servicestelle durch Alstom zur beschleunigten
Abarbeitung der Rollkuren und das Anpassen von Parametern
der Klimaanlage abgeschlossen und die Verbesserung der
Kundeninformation in Angriff genommen werden. Zudem sei die
Auslieferung des Fahrzeuges Nr. 55 in der 12. KW erfolgt.
Allerdings sehe er noch andauernde Probleme bei der
Zuverlässigkeit der Neufahrzeuge.
Da die Ziele noch nicht vollständig erreicht seien, würden weitere
Maßnahmen zur Stabilisierung der Qualität erarbeitet und
umgesetzt. Hierzu würden diverse Ideen zur Optimierung des
Fahrplankonzeptes und zur Verbesserung des Fahrgastflusses
im Fahrzeug überprüft. Des weiteren würde ein Update der
Fahrzeugsoftware erfolgen.
Er informiert weiter über die Verbesserung der Fahrplanstabilität
und die Verkürzung der Gesamtreisezeit von Gerolstein nach
Bonn für drei Fahrten am Morgen. Diese Umsetzung sei für Juni
2015 geplant.
Im Dezember 2015 würde die Einführung der Taktanpassung S
23 auf einen 15/15 Takt mit abgestimmten Busverkehr erfolgen.
Anschließend informiert Herr Sedlaczek, NVR Köln, über die
Fahrplanoptimierungen. Ergänzend zu den laufenden
Optimierungen an Fahrzeugen, Infrastruktur und
Betriebsabwicklung seien diverse Fahrplanvorschläge geprüft
worden bzw. befänden sich noch in der Prüfung. Bereits zum
14.06.2015 könnten erste Verbesserungen umgesetzt werden.
Im Einzelnen seien folgende Fahrplanoptimierungen erfolgt:
- Fahrplananpassung Eifelstrecke und Verkürzung der Reisezeit
Eifel- Bonn in der Frühspitze
- Wiederherstellung des 15-Min-Taktes auf der S 23
- System-Fahrplananpassung auf der Eifelstrecke ganztägig.
Ergänzend zu den vorgestellten und zur Umsetzung empfohlenen
Maßnahmen seien weitere Anregungen in der Prüfung, wie z.B.
Sprinter-Verkehre auf der Eifelstrecke und der Voreifelbahn usw.
(siehe Anlage II).
Er räumt weiter ein, dass der Fahrplan Richtung Köln zur Zeit
nicht gehalten werden könne, es seien 2 – 4 Minuten von
Euskirchen bis Köln erforderlich. Um die Fahrzeuge zu stärken
A 59/2015
wären 5 Minuten notwendig, sonst könne der Slot in Kalscheuren
nicht erreicht werden.
Auch laufe das Stellwerk in Euskirchen noch nicht optimal.
Was den Einsatz von Sprinterzügen angehe, verweigere sich der
NVR keinen Optimierungsvorschlägen, es sei nur ein Thema
welches nicht kurzfristig abgearbeitet werden könne. Die
Konsequenz des Einsatzes von Sprinterzügen, bedeute
allerdings, dass Auflassen von Halten und zudem würde ein
Stolpertakt entstehen. Im Juni 2015 würden die Ergebnisse
dieser Untersuchung vorgestellt.
Es bestünde jedoch die Möglichkeit, einen externen Gutachter mit
der Überprüfung des Einsatzes von Sprinterzügen zu beauftragen
(Kosten ca. 20.000,00 €). Der NVR wäre bereit sich an den
entstehenden Kosten zu beteiligen.
Herr Sedlaczek informiert den Ausschuss darüber, dass der
zweigleisige Ausbau 55 Mio. € und die Elektrifizierung 65 Mio. €
kosten werde. Er schlägt deshalb vor, zunächst kleine
Maßnahmen anzugehen, zu dem laufe der Dieselnetzvertrag
noch 18 Jahre. Das Thema Elektrifizierung müsse jedoch
behandelt werden, da die Umsetzung mindestens einen
Zeitrahmen von 8 – 10 Jahren bedürfe. Die elektrischen
Fahrzeuge müssten die gleiche Kapazität und Fahrleistung
aufweisen. Die S-Bahnfahrzeuge verfügten allerdings nur über
400 Sitzplätze. Die Bahnhöfe seien zum jetzigen Zeitpunkt auf
eine Einstiegshöhe von 76 cm ausgerichtet, die Höhe für die SBahnfahrzeuge müsste dann auf 96 cm verändert werden.
Nach den Vorträgen des Herrn Helfert und des Herrn Sedlaczek
besteht die Möglichkeite für die Ausschussmitlgieder Fragen zu
stellen.
Seitens der SPD-Fraktion wird positiv herausgehoben, dass
öffentlicher Protest sich lohne, da aus diesem Grund etliche
Dinge eingeleitet worden seien. Der Einsatz von Sprinterzügen
müsse noch konkretisiert werden. Auch sei der Einatz eines
zusätzlichen Zuges von Gerolstein nach Bonn zu prüfen.
Vielleicht bestünde auch die Möglichkeit ehemalige
Ausweichmöglichkeiten zu reaktivieren.
Die FDP-Fraktion fragt an, wie mit Sonderfahrten bei
Großveranstaltungen umgegangen werde.
Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN äußert Verwunderung
darüber, dass die Statistiken von Pendlern und Bahn erheblich
voneinander abweichen.
Die Fraktion spricht weiter,
- die langen Fahrzeiten nach Bonn
- die Entschädigung für Pendler
- Fahrgastwechselzeiten durch zu wenig Türen
an.
Sie spricht sich für die Beauftragung eines externen Gutachters
aus, da ein neues Konzept erforderlich sei.
Es wird nochmal an die Aufstellung erinnnert, die Auskunft
darüber gibt, welche Leistungen beim NVR bestellt wurden.
Die CDU-Fraktion spricht sich dafür aus, den Druck auf die Bahn
und den NVR beizubehalten. Die Verbesserungen bezogen auf
die Infrastrukturen könnten allerdings nicht kurzfristig erreicht
werden. Die Unterschiede in den Statistiken sollten aufgeklärt
werden. Weiter sei es der CDU-Fraktion wichtig, dass die
Problemlage nicht nur auf dem Rücken der Bürger des Kreises
Euskirchen ausgetragen werde, sondern auch im Rhein-SiegKreis und Bonn, wo auch die wesentlichen Vorteile des neuen
Fahrplans lägen.
Auf die Frage nach den sich ablösenden Schutzfolien auf den
Fenstern, äußert Herr Helfert, dass die Züge regelmäßig überholt
und defekte Folien erneuert würden.
Was die Unterschiedlichkeiten der Statistiken betreffe, sei dies
eine Frage der Darstellung. Er bietet an, diese Statistiken im
Nachgang abzugleichen.
Weiter erläutert Herr Helfert, dass eine durchgehende
Verbindung von Gerolstein nach Bonn fahrplantechnisch möglich
sei, es scheitere jedoch daran, dass in Gerolstein eine
Abstellmöglichkeit fehle, dies gälte auch für die Verstärkerfahrten.
Bezüglich der Türöffnungszeiten könne Zeit gespart werden,
indem die Sicherheitsmechanismen in Zukunft parallel ablaufen.
Trotzdem könne der Kreuzungspunkt Rheinbach nicht erreicht
werden, es werde bei dem Kreuzungspunkt Odendorf bleiben
müssen.
Auf die Frage nach den Entschädigungen der Fahrgäste, wird
erklärt, dass diese notwendig sei und geprüft werde.
Dem Vorschlag der Verwaltung, die Listen über die bestellte
Kapazität, beim Kreis einsehen zu können, schließt sich der
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr an.
Die SPD-Fraktion fordert nochmals den Ausbau der Infrastruktur.
Der Einsatz von Sprinterzügen sollte sorgfältig geprüft werden, da
dies auch zu erheblichen Nachteilen führen könne. Es sei nicht
akzeptabel, dass Haltepunkte, die jetzt endlich im Stundentakt
bedient würden, wieder in größeren Abständen bedient würden.
Die Verwaltung schlägt vor, mit der eventuellen Beauftragung
eines Gutachters, bezüglich der Überprüfung des Einsatzes von
Sprinterzügen, bis nach dem Vorliegen der Ergebnisse von NVR
und Bahn im Sommer, zu warten.
Nach Vorliegen der Ergebnisse könne man sich mit dieser Frage
beschäftigen, zumal der Kreis Euskirchen dafür keine Mittel im
Haushalt eingeplant habe und sich in der vorläufigen
Haushaltsführung befände.
Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr erklärt sich mit
dieser Verfahrensweise einverstanden.