Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
9,9 kB
Datum
10.10.2013
Erstellt
25.10.13, 21:15
Aktualisiert
25.10.13, 21:15
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
BESCHLUSS
der 21. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (Wahlperiode 2009/2014)
am 10.10.2013:
7.
Anregungen und Beschwerden
7.1 "Korbacher Resolution / online-Petition – Energiewende ohne Fracking“
AM Herr Hachmeister berichtet aus der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz vom 26.
September 2013 und erläutert die Beratungslage. So gebe es neben der Korbacher Resolution und des
Beschlusses des Präsidiums des Städte- und Gemeindebundes NRW zum Thema „Fracking“ nun auch
einen gemeinsamen Vorschlag der Fraktionen. Dieser von AM Herrn Puchert-Blöbaum verfasste
Entwurf sei seitens der CDU-Fraktion mit einem Zusatz (Sollten sich die aktuellen Gegebenheiten auf
Grund technischer Neuerungen oder geänderter wissenschaftlicher Erkenntnisse ändern, wird sich der
Rat mit der Angelegenheit erneut befassen) ergänzt worden, so AM Herr Hachmeister weiter.
Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ergänzt AM Herr Hachmeister sodann, dass auf diesen Zusatz
seiner Auffassung nach verzichtet werden könne, da es dem Rat ohnehin unbenommen sei, sich erneut
mit dieser Angelegenheit zu befassen. Da man jedoch zu einer einheitlichen Lösung kommen wolle,
werde seine Fraktion der Resolution auch mit dem Zusatz zustimmen.
AM Herr Meckelmann gibt sodann zu bedenken, dass man die weitere Entwicklung nicht voraussehen
könne, so dass der seitens der CDU-Fraktion vorgeschlagene Zusatz sicherstelle, dass sich der Rat mit
der Angelegenheit erneut befassen könne, wenn sich die aktuellen Gegebenheiten auf Grund
technischer Neuerungen oder geänderter wissenschaftlicher Erkenntnisse ändern.
Im Folgenden teilt AM Herr Puchert-Blöbaum für die SPD-Fraktion mit, dass diese den Zusatz für
vertretbar halte und seine Fraktion der Resolution in der nun vorgelegten Fassung zustimmen werde.
Da die „Leopoldshöher Resolution“ als weitergehender Antrag anzusehen ist, lässt BM Herr Schemmel
im Anschluss über folgenden Beschlussvorschlag abstimmen:
Beschluss:
Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt dem Gemeinderat, folgende Resolution zum Verbot der
Gasgewinnung durch Fracking zu verabschieden:
„Die Gemeinde Leopoldshöhe spricht sich mit allem Nachdruck gegen mögliche zukünftige
Probebohrungen, Erschließungen und Förderungen unkonventioneller Gasvorkommen („Fracking“)
aus.
Bei diesem Verfahren wird dichtes Speichergestein mit hohem hydraulischem Druck von Wasser und
zahlreichen chemischen und zum Teil hochgiftigen Verbindungen aufgebrochen. In das Bohrloch
"Oppenwehe l" der Exxon in Stemwede, Kreis Minden-Lübbecke, NRW, wurden 25.000 Liter Diesel
unter hohem Druck verpresst.
Gemeinsam äußern viele Fachleute grundsätzliche Bedenken gegen diese überaus risikoreiche Art der
Gasgewinnung und möchten diese grundsätzlich verboten wissen, weil eine Bedrohung des wichtigen
Lebensmittels Wasser nicht auszuschließen ist.
In Lippe und in der gesamten Region würde Fracking zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen des
Grund- und Solewassers, insbesondere durch die giftigen chemischen Zusatzstoffe (Additive) führen,
von denen einige im dringenden Verdacht stehen, krebserregend zu sein.
Eine eindeutige Mehrheit aller bisherigen Studien und Untersuchungen ist zu dem Ergebnis gekommen,
dass Fracking ein sehr hohes Risiko darstellt: Unfälle an Bohrplätzen und beim Transport der Stoffe,
undichte und undicht werdende Bohrungen sowie durch Gesteinsklüfte aufsteigende Giftstoffe werden
das Grund- und Trinkwasser gefährden.
Fernsehberichte aus den USA zeigten in mehreren Sendungen Trinkwasserverseuchungen und
dadurch schwer erkrankte Bewohner im Bereich der durch Fracking erschlossenen Gas- bzw.
Ölvorkommen in den unterschiedlichsten Gebieten der Vereinigten Staaten.
Demzufolge lehnen wir mit Nachdruck das Frackingverfahren zur Gas- oder Ölgewinnung ab und
weisen auf die zuvor genannten Gefährdungen hin.
Wir fordern die Bundesregierung auf, die für die entsprechenden Gebiete zuständigen Landesämter für
Bergbau, über die Landesregierungen anzuweisen, die Frackingverfahren auszusetzen, bzw. nicht zu
genehmigen.
Letztendlich fordern wir die Bundesregierung auf, per Gesetz die Gewinnung von Gas- oder
Ölvorkommen durch Fracking, zum Schutz des Grund- und Trinkwassers, sowie der Bevölkerung
eindeutig zu verbieten.
Sollten sich die aktuellen Gegebenheiten auf Grund technischer Neuerungen oder geänderter
wissenschaftlicher Erkenntnisse ändern, wird sich der Rat mit der Angelegenheit erneut befassen.“
Beratungsergebnis:
- einstimmig -