Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
15 kB
Datum
15.12.2010
Erstellt
25.01.11, 04:20
Aktualisiert
26.01.11, 04:09
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der 6. Sitzung des Kreistages am 15.12.2010 im Sitzungssaal des
Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 3
Touristische Weiterentwicklung von Vogelsang
hier: Gemeinsame Resolution der CDU- und SPD-Fraktion
SPD-Fraktionsvorsitzender Uwe Schmitz nimmt in seinen
Ausführungen Bezug auf die nunmehr vorliegende aktualisierte
Version des Resolutionsentwurfs 1/2010. Das geplante private
Investitionsvolumen in Höhe von etwa 20 Mio. € für den
Hotelneubau sei ein erstes Ausrufezeichen dafür, dass die
Investitionen der öffentliche Hand private Investitionen nach
sich ziehen. Es sei unbedingt erforderlich, nunmehr durch den
Kreistag ein Signal der Einigkeit nach außen zu setzen.
Er bittet den Kreistag daher um eine positive und einstimmige
Zustimmung zu dem Resolutionsentwurf.
CDU-Fraktionsvorsitzender Reidt unterstützt im Namen seiner
Fraktion ausdrücklich die Ausführungen seines Vorredners.
Auch er hofft auf ein positives Signal für weitere private
Investitionen. Die Errichtung eines Hotels sei aus seiner Sicht
unabdingbar erforderlich, nicht zuletzt als Impuls für die
gesamte Region. Hier handele es sich um eine Weiterführung
der bereits öffentlich geförderten Ankernutzung. Das sog.
Krimiressort Vogelsang sei vom Tisch. An die Fraktion
Bündnis 90/DIE GRÜNEN gewandt bittet er darum, die
Zustimmung zu dem Vorhaben nicht zu verweigern, wie dies z.
B. bei dem Lückenschluss zur A 1 geschehen sei.
FDP-Fraktionsvorsitzender Reiff begrüßt ausdrücklich die
aktualisierte Version der Resolution 1/2010. Aus der Sicht
seiner Fraktion bestehe durchaus Bedarf an guten Hotels, neue
und zusätzliche Arbeitsplätze würden geschaffen. Seine
Fraktion werde die Resolution vorbehaltlos unterstützen.
Fraktionsvorsitzender Grutke (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
spricht sich im Namen seiner Fraktion auch gegen die
aktualisierte Version der Resolution aus. Dies bedeute nicht,
dass man sich vom Grundsatz her gegen die Errichtung eines
Hotels ausspreche, wohl aber gegen den geplanten Standort.
Er verweist auch darauf, dass es auf dem Gelände Vogelsang
genügend Bauten gäbe, so dass ein Neubau in keinem Fall
erforderlich sei. Mit den Zielen des Konversionsprozesses
Vogelsang sei die Neuerrichtung eines Wellness-Hotels in
keinem Fall vereinbar. Dies sei eine falsche Entwicklung, dies
sei ein falsches Produkt am falschen Ort. Unter
Berücksichtigung der NS-Vergangenheit des Geländes dürfe
durch die weitere Entwicklung der Standort Vogelsang nicht
banalisiert werden. Dies sei eine historische Fehlentwicklung;
zur Fortschreibung des Konversionsprozesses Vogelsang sei
R 1/2010
mehr Substanz erforderlich.
UWV-Fraktionsvorsitzender Troschke unterstützt die
Ausführungen der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN. Die
angestebte Lage des Neubaus sei als äußerst fragwürdig
anzusehen. Der Neubau eines weiteren Hotels würde
erhebliche und negative Auswirkungen für die Existenz
umliegender Hotels und Restaurants mitsichbringen. Des
Weiteren erschließe sich seiner Fraktion der Sinn und Zweck
dieses geplanten neuen Hotels in Verbindung mit einer
Schauspielschule an diesem Standort in keinster Weise. Die
erforderliche Klientel fehle; der Betrieb eines solchen Hotels sei
aus der Sicht der UWV-Fraktion auf keinen Fall rentabel.
Zusammenfassend werde seine Fraktion auch der
aktualisierten Version der Resolution nicht zustimmen.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) begrüßt die nunmehr
vorliegende aktualisierte Version der Resolution, der seine
Fraktion zustimmen könne und werde. Mit dieser Investition
seien neue Arbeitsplätze verbunden, die im Sinne der
Vollbeschäftigung immer zu begrüßen seien. Auch das
Alleinstellungsmerkmal "Schauspielschule" sei der Öffentlichkeit
eher zu vermitteln, als das geplante sog. Krimiressort. Der
geplante Standort des Hotels müsste jedoch in jedem Fall noch
präzisiert werden, wobei hierbei auch die Denkmalbehörde
einzuschalten sei.
In der nun folgenden kontroversen Diskussion werden die
Argumente für und gegen die Errichtung es neuen Hotels im
Bereich Vogelsang im Sinne der aktualisierten Version des
Resolutionsentwurfes ausgetauscht. Eine Einigung zu einer
einstimmigen Zustimmung des Kreistages zu dem
Resolutionsentwurf wird nicht erzielt.
Landrat Rosenke appelliert an den Kreistag, dass eine
gemeinsame Resolution im Sinne der aktualisierten Version des
Entwurfes äußerst wünschenswert wäre. Die Vergangenheit
sollte man nunmehr ruhen lassen und die Zukunft im Auge
behalten.
Er schlägt daher als Kompromiss vor, nur die erste Seite der
aktualisierten Version des Resolutionsentwurfes der CDUFraktion und SPD-Fraktion ohne die Begründung zu
beschließen.
In der nun folgenden weiteren kurzen Aussprache signalisieren
das Kreistagsmitglied Kolvenbach (CDU) und UWVFraktionsvorsitzender Troschke die mögliche Unterstützung
ihrer Fraktionen zu dem Kompromissvorschlag des Landrates,
wobei Herr Kolvenbach noch darauf hinweist, dass der Kreistag
heute entscheiden sollte und nicht, wie von Herrn Grutke
vorgeschlagen, zu einem späteren Zeitpunkt. Dies würde die
Weiterentwicklung der Konversion Vogelsang behindern und
den Auftrag der Planer zur Entwicklung eines konkreteren
Konzeptes für den Hotelneubau binnen eines Jahres unmöglich
machen.
Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, stellt der
Vorsitzende unter Hinweis auf Seite 1 der aktualisierten Version
der Resolution 1/2010 (siehe Anlage zur Niederschrift)
folgenden Beschluss bzw. folgende Resolution zur
Abstimmung:
Der Kreistag begrüßt ausdrücklich die Aktivitäten in Sachen
"Hotelstandort Vogelsang" als wichtigen Schritt zur touristischen
Attraktivierung der Region.
Er erwartet in diesem Zusammenhang grundsätzlich, dass
-
die Nationalparkverträglichkeit gewährleistet bleibt
-
das entwickelte Standortleitbild zugrunde gelegt wird und
-
die Ziele des Konversionsprozesses weiterhin
vorausgesetzt werden.
Die Projektentwickler werden gebeten,
-
das Projekt zur Umsetzungsreife weiterzuentwickeln sowie
-
die zugesagte laufende Beteiligung der Denkmalbehörde
und anderer Fachdienststellen umgehend umzusetzen.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig
bei 4 Enthaltungen (Fraktion
Bündnis 90/DIE GRÜNEN